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Interview Innovation B 04654 Nr. 27 5. Juli 1999 DM 8,50 HEXAPOD-MASCHINEN MIKROMAT-CHEF DR. A. GOHRITZ: „Jedes Ungewohnte setzt sich anfangs relativ schwer durch“ Weitere Themen: Spanende Fertigung Werkzeuge Handhabung Antriebstechnik C-Technik, Software, Kommunikation Management Serie: Euro und Mittelstand MM tagesaktuell: www.maschinenmarkt.de

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Interview

Innovation

B 04654 Nr. 27 5. Juli 1999 DM 8,50

HEXAPOD-MASCHINEN

MIKROMAT-CHEF DR. A. GOHRITZ:

„Jedes Ungewohntesetzt sich anfangsrelativ schwer durch“

Weitere Themen:

Spanende Fertigung

Werkzeuge

Handhabung

Antriebstechnik

C-Technik, Software,Kommunikation

Management

Serie: Euro und Mittelstand

MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de

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Es ist schon ein Kreuz mit der neuen Situation im

Strommarkt: Zwar sind die Grenzen praktisch offen

für alle, Monopole im alten Sinne gibt es nicht mehr,

aber niemand blickt so richtig durch, wie man nun

tatsächlich zu günstigeren Strompreisen kommt.

Zu der ersten Euphorie über die Aussicht, künftig

elektrische Energie deutlich preisgünstiger kaufen

zu können, gesellt sich bei manchen Unternehmen

schon der erste Frust, weil einerseits die Markt-

bedingungen mit ihren undurchsichtigen Durchlei-

tungsvergütungen einem den Schneid abkaufen kön-

nen und weil zum andern gerade kleinere Unterneh-

men die bittere Feststellung machen müssen, daß

manche Stromversorger gar kein Interesse daran

haben, solche „Niedrigverbraucher“ als Neukunden

zu gewinnen.

Da die Anbieter von elektrischem Strom im Wettbe-

werb stehen, wird die Frage der Energiebeschaffung

jetzt ein wichtiges Thema für das Unternehmens-

management. Denn durch geschicktes Handeln und

Taktieren kann man sich Wettbewerbsvorteile ver-

schaffen. Doch Vorsicht ist geboten, gibt es doch

immer wieder Fallstricke, die der Stromlaie nicht so

leicht erkennt. Hinzu kommt, daß Elektrotechniker

der EVU meist eine „andere“ (weil elektrotechnisch

orientierte) Sprache sprechen als das kaufmänni-

sche Management.

Um den Unternehmen ein Hilfsmittel an die Hand

zu geben, hat der BME, Bundesverband Material-

wirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. Frankfurt/

Main, einen praktischen Leitfaden für Einkaufsent-

scheider herausgegeben. Unter dem Titel: „Energie

wirtschaftlich beschaffen“ findet der Stromkäufer

auf knapp 50 Seiten Wissenswertes zum Thema

Stromkauf und bekommt Hilfestellung, um Risiken

und Haftungsansprüche im Vorfeld

der Beschaffung klären zu können.

Mit der Einführung der Strombörse −eine vom Bundeswirtschaftministeri-

ums eingesetzte Expertengruppe

„Deutsche Strom- und Energiebörse“

hat Frankfurt/Main als Sitz vorge-

schlagen − wird der Strom dann ein

frei handelsbares Gut wie etwa Roh-

stoffe oder Aktien. Wohl dem, der bis

dahin fit für den freien Markt ist!

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 3

Maschinenmarkt

LEITARTIKEL

SchwierigeBeschaffung

WINFRIED SCHRÖDER

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4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

Leitartikel

Winfried SchröderSchwierige Beschaffung 7

Unternehmen und Branchen

Maschinenbauer in Italien besorgt 8Mikrosystemtechnik wächst 9Kommentar: Klasse statt Masse 9Im Blickpunkt: Kasto 10Personen 20Steno 21Steuern 29

Hintergrund

Hexapoden haben es noch schwer 12

Interview

Mit Dr. Hariolf Grupp vom Fraunhofer-Institut ISI sprachen wir über das deut-sche Innovationsprofil 24

Innovation

Technologien und Konzepte 30

Produktion und Betrieb

Spanende Fertigung

Beim Fräsen und Drehen etabliert, giltdie Trockenzerspanung beim Schleifenals kaum realisierbar. Versuche spre-chen dem entgegen und weisen nach,daß auch ohne Öl oder Emulsion guteErgebnisse erzielbar sind. 32

Schnellspannen mit Nullpunkttechnikwird zunehmend praktiziert und eröff-net nun zusätzliche Möglichkeiten, zumBeispiel das Ausblasen oder das Arbei-ten mit Einbaukassetten, die in denTisch integrierbar sind. 38

Werkzeuge

In die Magazine von Fräsmaschinenund Bearbeitungszentren können soge-nannte Automations-Werkzeug-Syste-me eingesetzt werden, mit denen bereit-gestellt, gereinigt, gekennzeichnete undgemessen werden kann. 40

Handhabung

Modular aufgebaute Handhabungs-geräte wurden speziell für das Be- undEntladen von spanenden Werkzeugma-schinen entwickelt. Verschiedene Grei-ferausführungen sorgen für eine hoheFlexibilität. 46

HexapodenMikromat-Geschäftsführer

Dr. Armin Gohritz: „Die Signale der Zulieferindustrie

stimmen optimistisch.“Seite 12

SchleifenIndem man dieEingriffsbedin-gungen vari-iert, läßt sichbeim kurzzeiti-gen Trocken-schleifen einezu große Werk-stückerwär-mung vermei-den. Seite 32

AutomationWie Zerspa-nungswerk-zeuge könnenauch Hilfsmit-tel zum Hand-haben oderReinigenBestandteilvon Maschi-nenkonzeptensein.Seite 40

SpannsystemeBedienerloses Ferti-gen mit Roboter undzentralem Paletten-pool ist eine derzusätzlichen Anwen-dungsmöglichkeiteneines dynamischenSchnellspannsystems.Seite 38

Alternative AntriebeElektrische Antriebe

für Kraftfahrzeuge müs-sen sich wohl auch in

naher Zukunft noch mitihrem Nischendasein

begnügen.Seite 48

INHALT

MM im Internet

Sichern Sie sich einen

Wissensvorsprung!

Lesen Sie den »Maschinenmarkt«

der kommenden Woche

ab Freitag davor im Internet:

http://www.maschinenmarkt.de

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 5

Entwicklung und Konstruktion

Antriebstechnik

Die von der heutigen Verkehrsdichteausgehenden Umweltbelastungen er-fordern neue Antriebslösungen fürKraftfahrzeuge. Rein elektromotorischeKonzepte allerdings kommen derzeitkaum in Frage. 48

C-Technik, Software, Kommunikation

Themen und Trends 52

Produktionsplanung

Dezentrale, sich selbst optimierendeFertigungsinseln bieten im Gegensatzzu zentralen Planungs- und Steue-rungssystemen weitere Möglichkeiten,die Produktivität entsprechend zu stei-gern. 54

Serie

Euro und Mittelstand – Teil 5

Unter buchhalterischen Gesichtspunk-ten ist es zweckmäßig, alle Firmenkon-ten in einer Währung zu führen, obwohles den Unternehmen noch bis zum Jahr2001 freisteht, ihre Konten als DM- oderEuro-Konten zu führen. 60

Management und Organisation

Unternehmensführung

Oft wird bei der Unternehmensüber-gabe vergessen, daß der Prozeß auch einemotionaler Vorgang ist. Er kann dieBeteiligten in psychische Streßsituatio-nen versetzen. Ein neutraler Dritterkann hier in der Rolle als Coach hilf-reich sein. 66

Marktspiegel

Produkte und Verfahren 75

Rubriken

Firmenschriften 53, 65Dokumentation 70Termine 91Stichwortverzeichnis 126Bücher IImpressum II

Leserfax

In dieser Ausgabe bietet Ihnen der »Maschinenmarkt« den Direkt-kontakt zu Anbietern. Nutzen Siefür nähere Informationen bitte dasLeserfax auf Seite 92.

Vorschau, MM im Internet III

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Euro-IrritationenDer Euro knickt seit Wochenfast täglich ein wenig weitergegenüber dem Dollar ein,aber viele Währungsexpertenvon Rang versichern, dieneue Währung sei in Wirklich-keit recht stark. Wie reimt sichdas? Der Widerspruch löstsich sogleich auf, wenn mandie Abwertung der letztenWochen nur als eine vorüber-gehende Schwäche ansieht.

Nicht nur ShowDas Thema Schulden undderen Erlaß zog sich wie einroter Faden durch die Agen-da des Kölner Wirtschafts-gipfels. Da war zunächst diespektakuläre Entscheidung,den ärmsten Ländern in Afri-ka und Lateinamerika einenGroßteil ihrer Verbindlichkei-ten zu erlassen. Wenigerspektakulär freilich, wennman berücksichtigt, daß die-se Schulden ohnehin als nichtmehr eintreibbar galten.

Mahlzeit!Seit der Fiskus verlangt, bei den Angaben der Bewir-tungskosten Speisen und Ge-tränken einzeln aufzuführen,sei mittags kein Digestif mehran den Mann zu bringen, kla-gen die Gaststsättenbesitzer.Jetzt geht es bald auch anden Aperitif, wenn Bewir-tungsspesen überhaupt nichtmehr als Betriebsausgabengeltend gemacht werden kön-nen. Deshalb bleibt Eichelnur ein Ausweg: Die Körper-schaftsteuer muß so radikalgesenkt werden, daß es fürdie Unternehmen eine Lustsein wird, ihre sprudelendenGeschäfte mit Aperitif zu be-ginnen und Digestif zu besie-geln, auch wenn die Rech-nung nicht mehr als Betriebs-ausgabe zählt.

schen und spanischen Markterwartet. Frankreich avancier-te bereits 1998 zum wichtig-sten Exportmarkt der italieni-schen Werkzeugmaschinen-bauer, der rund 15% der Aus-fuhren abnahm. Obwohl dieAufträge im ersten Quartal1999 um 4,5% gesunken sind,machen sich die Ucimu-Experten für das Gesamtjahrkeine allzu großen Sorgen.Die Vergleichsbasis mit 1998sei relativ, heißt es beim Fach-verband, da im ersten Quar-tal 1998 ein Rekordniveau er-reicht worden war. Verband-spräsident Flavio Radice er-wartet ab der zweiten Jahres-hälfte wieder eine kräftigeAuftragsbelebung.

Elexis verbessertÜberschußDie Elexis AG, Frankfurt/Main,konnte im ersten Quartal1999 ihren Jahresüberschußvon 2,7 auf 3,3 Mio. DM stei-gern. Im gleichen Zeitraumkletterten die Umsatzerlöseum 3,3 Prozentpunkte auf118,6 Mio. DM. Per 31. Märzlag der Auftragsbestand bei201,2 Mio. DM und damit um3,4 Mio. DM höher als im be-treffenden Vorjahresquartal.Für die kommenden Monaterechnet man mit „weiter stei-genden Ergebnissen“. DasUnternehmen ist der Sensor-und Regelungstechnik, indu-strielle Elektrowärme und inder Antriebstechnik tätig.

Der italienische Maschinen-markt ist gegenwärtig voneiner spürbaren Verlangsa-mung der Wachstumsdyna-mik geprägt. SchwindendesVertrauen der Investoren undsinkende Wettbewerbsfähig-keit bereiten den HerstellernSorgen. Ezio Colombo, ehe-maliger Präsident des italieni-schen Werkzeugmaschinen-Fachverbandes Ucimu, führtdie Flaute primär auf den –mittlerweile beendeten –Kosovokrieg zurück. Wäh-rend am Werkzeugmaschi-nenmarkt die Nachfrage imJahresvergleich noch um6,3% zunehmen soll, wird beiVerpackungsmaschinen be-stenfalls mit Stagnation ge-rechnet. Das Klima in der itali-enischen Wirtschaft ist nachErhebungen des Konjunktur-forschungsinstitutes Isae imApril auf einen Tiefststandgesunken. Damit ist auch diefür das zweite Halbjahr pro-gnostizierte Erholung wiederin Frage gestellt. Der Ucimurechnet für 1999 mit einerProduktionszunahme umrund 6% auf 7,4 Bill. Lire (7,5Mrd. DM; 1000 Lire = 1,01DM). Die Exportquote sollnach Ucimu-Prognosen auf57% des Umsatzes zuneh-men. Günstige Impulse wer-den vor allem vom französi-

8 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Bei Italiens Werkzeugmaschinenbauernlaufen derzeit die Geschäfte flau

Indizes der Außenhandelspreise 1991 = 100Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Prozent

Außenhandel Deutschland: Ausfuhr

1,3

Qu

elle

: S

tati

stis

ch

es

Bu

nd

esa

mt

MMGrafik

März99

Feb.99

Jan.99

Dez.98

Nov.98

Okt.98

Sept.98

Aug.98

Juli98

Juni98

Mai98

April98

März 98

1,0 0,6 0,3 0,0

-0,5

-0,9-0,7

-1,0

-1,3-1,5-1,6 -1,5

R. Stahl Stuttgartliegt voll im PlanBei der R. Stahl AG hat dietatsächliche Entwicklung inden ersten Monaten des lau-fenden Geschäftsjahres daserwartete Umsatzwachstumvon rund 6% „untermauert“,wie Lothar Wettengel, Vor-standsvorsitzender des Stutt-garter Maschinenbauunter-nehmens, auf der Hauptver-sammlung in Neuenstein be-tonte. Weiteres Wachstum seivor allem durch Zukäufe mög-lich, die allerdings strategischzu den Geschäftsfeldern desUnternehmens – unter ande-rem Hebe- und Antriebstech-nik – passen müßten. Mandenkt dabei schwerpunkt-mäßig an das GeschäftsfeldExplosionsschutz.

Mit der Vorstellung eines neuen Eckfräserprogramms zur

Volumenbearbeitung verband die Avantec Zerspantech-

nik GmbH, Illingen, jüngst die Feier ihres zehnjährigen Be-

stehens. Seit der Gründung durch Gustav Werthwein

agiert Avantec mit seinen rund 50 Mitarbeitern zuneh-

mend erfolgreich am Zerspanungswerkzeugmarkt.

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Investieren in Forschung undEntwicklung zahlt sich aus:Das weiß man auch bei derWinterthur Technologie AGim österreichischen Villach, inDeutschland vertreten durchdie Rappold WinterthurSchleiftechnik GmbH, Reut-lingen. Schließlich ist in derOberflächenbehandlungdynamischer Wandel ange-sagt. Neue Verfahren undEntwicklungen stimulieren im-mer wieder die Branche, ihreAngebotspalette zu verän-dern. „Rund 50% unser heuteverkauften Produkte habenwir als Schleifwerkzeugher-steller vor fünf Jahren nochnicht im Sortiment gehabt“,betont Winterthur-Vorstands-chef Edgar Rappold undbelegt so diesen Trend miteigenen Erfahrungen. Für dashaus Winterthur rechnet Rap-pold in jeder Sparte mit einerNeuentwicklung im Jahr. 5%des Umsatzes der WinterthurTechnologie AG werden inForschung und Entwicklungreinvestiert, das macht imJahresschnitt an die 20 Mio.Schilling (rund 2,85 DM) aus.Wie kann man Oberflächen

sehr rasch bearbeiten und siezugleich besonders exakt,das heißt tausendstel Millime-ter genau, machen? Mit neu-artigen Schleifwerkzeugenaus Verbundkeramik liefertWinterthur die passende Ant-wort. Dabei setzt man aufeine Schleifschicht aus kera-misch gebundenem Diamantoder kubischem Bornitrid, diejeweils auf keramische Trägeraufgebracht. Das Verfahrensoll die wichtigsten Schwach-stellen in der Oberflächenver-gütung vermeiden helfen.Mangelnde Kontinuität vondurchgängigen Qualitätsstan-dards, starke Präzisionsunter-schiede, zu geringe Variabi-lität der Formenvielfalt oderReproduzierbarkeit derArbeitsergebnisse gehörendamit der Vergangenheit an.„Eine der wesentlichen Pro-blemstellungen ist die Auf-bringung eines geschlosse-nen Schleifbelages“, so Rap-pold, „weil nicht kontinuierli-che Schichten Rattermarkenauf dem Werkstück erzeugenkönnen.“ Er beziffert seinenInnovationsvorsprung auf ein-einhalb bis zwei Jahre.

Mikrosysteme werden heutein immer mehr Anwendungs-bereichen eingesetzt. Folglicherwartet die Beratungsgesell-schaft Frost & Sullivan am eu-ropäischen Markt für Mikrosy-steme ein kräftiges Um-satzwachstum. Prognostiziertwird ein Anstieg von aktuell1,26 Mrd. Dollar (1998) auf2,23 Mrd. Dollar bis zum Jahr2005 und damit ein durch-schnittliches Wachstum von8,83% im Jahr. Als entschei-dender Wachstumsmotorwird von den F&S-Marktfor-schern der technische Fort-schritt gesehen, der die Mi-krosysteme immer preisgün-stiger werden läßt. Die Her-steller, so die Studie, profi-tierten zudem von enger Part-nerschaft mit der Forschung.Nach Ansicht von VictoriaWhiting, F&S-Research Ana-lyst, liegen die Vorteile derMiniaturisierung vor allem inder Reduzierung des Werk-stoffverbrauchs und der Ab-fallmengen, so daß die Pro-duktionsanlagen verkleinertwerden können. Der Einsatzintegrierter Sensoren in derMikroelektronik macht esmöglich, daß hochintegrierte

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Die Automobilproduktion in Deutschland sta-gnierte im Mai mit 461 900 Fertigungseinheitenin etwa auf Vorjahresniveau. Rückläufig war dieLkw-Produktion (minus 2%), weiter ansteigend(plus 1%) die Pkw-Produktion.

Das Book-to-Bill-Verhältnis am deutschen Halb-leitermarkt lag nach ZVEI-Angaben im Mai 1999bei 1,03 und damit unter dem Wert des Vor-monats (1,09).

Die Anzahl der Beschäftigten im verabeiten-den Gewerbe Deutschlands betrug Ende April1999 gut 6,3 Mio. Verglichen mit dem ent-sprechenden Vorjahresmonat, ist sie damit um0,6% zurückgegangen.

Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienstvollbeschäftigter Arbeitnehmer im produzieren-den Gewerbe Deutschlands nahm laut Stati-stischem Bundesamt zwischen Januar 1998und 1999 um 2,4% auf 5143 DM zu.

TRENDS

KOMMENTAR

Ein Volk von Oberkellnern sah das Nachrichtenmaga-zin »Der Spiegel« vor Jahren als Konsequenz inner-

halb der schwarz-rot-goldenen Grenzpfähle heran-wachsen, falls sich der Trend zur Dienstleistungsgesell-schaft tatsächlich fortsetzen sollte. Zwischenzeitlich wis-sen wir es besser: Genau das Gegenteil ist richtig.

Die augenblickliche Dienstleistungslücke in Deutsch-land resultiert nach einer Studie der UniversitätGesamthochschule Paderborn nicht aus dem Arbeits-kräftemangel im Niedriglohnsektor, sondern sie zeigtsich in Berufen mit hohen Qualifikationsanforderungen.Es ist gegenüber den gern als Vergleich herangezogenenUSA der bei uns traditionell höhere Industrialisierungs-grad, der den Unterschied ausmacht. Während jenseitsdes Atlantiks 26 Prozent der Arbeitnehmer in der Indu-strie beschäftigt sind, liegt die Quote hier bei knapp40 Prozent. Hoffen wir, daß uns dieser kleine Unter-schied erhalten bleibt, sorgt er doch für eine höhereWertschöpfung je Arbeitsplatz. Gr

Klasse statt Masse

Winterthur Technologie investiert in die Entwicklung neuer Schleiftechniken

Kräftiges Wachstum erwartetam Markt für Mikrosystemtechnik

Systeme neben Informations-verarbeitung und Datenüber-mittlung auch die Informati-onsgewinnung übernehmen.Mit sogenannten Mikroaktua-toren kann bei minimalerGröße ein hohes Maß an Kon-trolle über nichtelektronischeVorgänge ausgeübt werden.Die Möglichkeit, Messungenin dezentralen Systemen zuniedrigen Kosten auszu-führen, verspricht ein erhebli-ches Potential bei mikroelek-tronischen Anwendungen.Wichtigstes Marktsegmentbei den Mikrosystemen sindmit rund 77% die IT-Periphe-riegeräte. Der allgemeinePreisrückgang hat hier denAbsatz beflügelt und dieAkzeptanz der Mikrotechno-logie gesteigert. Für den Pro-gnosezeitraum wird erwartet,daß das gewaltige Marktpo-tential der IT-Peripheriegerätezusammen mit einer verbes-serten Leistungsfähigkeit der Produkte kräftige Wachs-tumsimpulse gibt. Zweitwich-tigster Markt ist der Auto-mobilsektor. Ein stark wach-sendes Segment sind Mikro-systeme für Prozeßsteuerun-gen und die Raumfahrt.

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PMC Heilbronnverdoppelt UmsatzAls erfolgsträchtig erwiessich für die PMC Gesellschaftfür UnternehmensberatungmbH, Heilbronn, die Speziali-sierung auf die Automobilin-dustrie und den Mittelstand.1998 konnte das IT-Beratungs-und Serviceunternehmen sei-nen Umsatz mit 11,2 Mio. DMgegenüber dem Vorjahr (5,5 Mio. DM) mehr als ver-doppeln. Für das laufendeJahr rechnet GeschäftsführerReiner Knapp mit einem An-stieg auf 20 Mio. DM, wozuein automotive-spezifischesSAP R/3-Paket beitragen soll.

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Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Kasto installiert in Karlsruhe24 m hohes Langgut-Lagersystem

IM BLICKPUNKT

FRANK PFEIFFER

Der Hersteller von Sägemaschinen und Lagertechnik Kasto MaschinenbauGmbH & Co. KG, Achern-Gamshurst, hatfür das Stahlhandelsunternehmen AloisSchmitt GmbH & Co. KG am StandortKarlsruhe sein bislang höchstes Langgut-Lagersystem installiert. Die Anlage vomTyp Unicompact (Bild) ist als Waben-lager in Hochregalbauweise ausgeführtund ermöglicht aufgrund kompakterAbmessungen, hoher Lagerdichte sowieweg- und zeitoptimierter Abläufe sehrkurze Kommissionierzeiten, wie sie imStahlhandel zunehmend gefordertwerden, um schnell auf wechselnde Auf-tragsstrukturen reagieren zu können.

Zentrale Baueinheit ist ein 29 200 mmlanger, 7 060 mm breiter und 24 085 mmhoher Hochregallagerblock mit 2520Lagerplätzen. Die Stahlkonstruktion wur-de so ausgeführt, daß trotz der außerge-wöhnlichen Höhe sämtliche Regalfächerauf 100% Vollast dimensioniert werdenkonnten. Zur Zeit sind die Lagerplätzemit 2000 Langgut-Kassetten belegt, dienicht selbsttragend konstruiert sind undjeweils eine Last von 3,5 t aufnehmenkönnen. Damit ist es möglich, entwederMaterialstäbe bis 7250 mm Länge oderzweimal 3500 mm lange Stäbe sowiemehrere Abschnitte ein und desselbenoder verschiedenen Querschnitts zulagern. Für das selbsttätige Ein- und Aus-lagern sowie das Kommissionieren gibtes an beiden Seiten des Lagers zwei

identisch ausgerüstete Umlaufstationenmit jeweils vier Kassettenplätzen ein-schließlich Sicherheitslichtschranke undKonturenkontrolle sowie elektromecha-nischen Wägeeinrichtungen für die Kon-trolle der Positionen nach Gewicht unddie Bestandsführung. Zu allen Stationengehören Materialpolder-Kettenbahnenmit vier Rungen, 6 m Förderstrecke undmaximal 12 t Tragfähigkeit.

Links und rechts vom Lagerblockbefindet sich jeweils ein Regalbedien-gerät, so daß gleichzeitig oder aufeinan-derfolgend von beiden Seiten desRegals in kurzer Zeit ein- und ausgelagertwerden kann. Beide Regalbediengerätesind mit einer Hubtraverse ausgestattet,zu der zwei Zugeinrichtungen zum Ein- und Ausfahren der Langgutkassettengehören. Die Kassetten lassen sich miteiner stufenlos einstellbaren Geschwin-digkeit bis 60 m/min bewegen. Das Hub-werk verfährt quer mit einer Geschwin-digkeit von 2 bis 50 m/min, in Längsrich-tung von 2 bis 94 m/min.

Um eine Gesamtlösung mit hoherEffizienz zu schaffen, wurde der Lager-block mit Einrichtungen zum Bündelnder Kommissionen sowie mit Umrei-fungseinrichtungen ergänzt. An jederStation übernimmt ein BeschäftigterKommissionier- und Packarbeiten. Wäh-rend er Position für Position abarbeitet,werden nicht mehr benötigte Kassettenzurückgeführt, neue Kassetten zugeführtund dem Kommissionierplatz zugeord-net. Damit diese Vorgänge automatisch

im Ein- oder Mehrschicht-betrieb mit hoher Sicher-heit vonstatten gehenkönnen, wurde das Lang-gut-Lagersystem vom Her-steller mit einem Lager-verwaltungsrechner LVRunter Windows NT sowiemit einer speziellen Soft-ware ergänzt. Zur Aus-stattung gehören auchSonder-Software-Baustei-ne für die Materialver-waltung nach Chargen,für ein externes Lagersowie für die Festlegungder Service-Intervallenach realer Nutzungszeit.

Jumptec Computerim HöhenrauschEin zügiges Wachstumstem-po legt die seit März börsen-notierte Jumptec IndustrielleComputertechnik AG, Deg-gendorf, vor. Nachdem daserste Quartal 1999 mit einemUmsatzplus von 73,5% be-reits über den Planwerten lag,setzte sich per Ende Mai dasüberplanmäßige Wachstumfort. Besonders erfreulich seiauch das Ertragswachstum,heißt es in einer Mitteilungdes Herstellers von Compu-terboards. So lag das Ergeb-nis für April und Mai deutlichüber dem Planansatz.

Union Chemnitzgut ausgelastetDie als Mitarbeitergesellschaftgeführte Union Werkzeug-maschinen GmbH, Chemnitz,spürt nichts von einer Flauteder Werkzeugmaschinenkon-junktur. Im Gegenteil: Die Auf-tragslage hat sich nach Anga-ben von Geschäftsführer KurtHermans sogar leicht ver-bessert. Mit einer Reichweitevon 6,9 Monaten liegt derHersteller von Bohrwerkenund Bearbeitungszentren klarüber dem sächsischen Schnitt(4 Monate). Im abgelaufenenGeschäftsjahr konnte der Um-satz auf rund 26,5 Mio. DMverdoppelt werden. Für 1999peilt man 33 Mio. DM an.

Dieses 24 m hohe Lager für Halbzeuge aus Stahl kann 2520

Kassetten mit je 3,5 t Tragfähigkeit aufnehmen, und das auf

einer Grundfläche von etwa 30 m x 7 m.

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Branchenmesse

EMO in Paris.

Pressekonferenz

eines der weltweit

größten Herstellers von

Werkzeugmaschinen.

„Was halten sie von Hexa-

pod-Werkzeugmaschi-

nen?“ fragt einer der

Fachjournalisten, nicht

ahnend, daß er damit Hei-

terkeit unter den Mana-

gern auslöst. „Wir kom-

men darauf zurück, wenn

wir Maschinen brauchen,

die in der Halle herum-

laufen können“, entgegnet

der Generaldirektor au-

genzwinkernd.

Mit solch unbeschwer-

ter Reaktion muß man

rechnen, wenn Werkzeug-

maschinenbauer zu einer

der wichtigsten Innovatio-

nen ihrer Branche befragt

werden – den Maschinen

mit Parallelkinematik, die

nach einem vollkommen

neuen Bewegungsmuster

agieren. Als Hexpod be-

kanntgeworden, konnten

sie bislang die in sie ge-

setzten wirtschaftlichen

Erwartungen nicht erfül-

len. Obwohl auf Hochtou-

ren in puncto Praktikabi-

lität geforscht wird, gehen

auch an den Hochschu-

len die Meinungen über

die Zukunftsaussichten

des Konzeptes ausein-

ander.

Hexapoden sind Werk-

zeugmaschinen, bei de-

nen die Bewegungsach-

sen nicht wie üblich ähn-

lich dem Koordinatensy-

stem des Werkstückes zu-

einander orthogonal an-

geordnet sind und aufein-

ander aufbauen, sondern

parallel zueinander ste-

hen. Das Prinzip von

sechs längenveränderli-

man Standardkomponen-

ten verwendet.

In der Realität scheinen

diese Vorteile bislang für

eine technische Umset-

zung in größerem Maß-

stab nicht genügend

Überzeugungskraft zu

vermitteln. Seit der erst-

maligen Präsentation vor

fünf Jahren auf der IMTS

in Chicago sind die Ma-

schinen nicht über den

Status von Exoten hin-

ausgekommen, und für

die wenigen Anbieter blie-

ben die Auftragsbücher

dünn. Die Hersteller In-

gersoll und Giddings &

Lewis als Protagonisten

dieser Technik haben die

Vermarktung ihrer Ma-

schinen eingestellt.

Professor Manfred

Weck vom Laboratorium

für Werkzeugmaschinen

und Betriebslehre (WZL)

der RWTH Aachen bewer-

tet das bislang Erreichte

dennoch positiv: „Um die

Vorteile der Hexapod-

Technik nutzen zu kön-

nen, mußten leistungs-

fähige Maschinenelemen-

te wie Aktoren und Gelen-

ke entwickelt werden,

ebenso robuste und ein-

fach anzuwendende Kali-

brierungsstrategien sowie

offene Steuerungen zur

Implementierung kinema-

tikspezifischer Transfor-

mations- und Überwa-

chungsalgorithmen. Die-

se Aufgaben sind in An-

griff genommen worden,

so daß man marktgängi-

gen Produkten ein deutli-

ches Stück nähergekom-

men ist. Einige Produkte

sind bereits am Markt

verfügbar.“

Daß die Hoffnungen auf

Marktakzeptanz größer

waren, räumt Professor

Reimund Neugebauer

vom Chemnitzer Fraun-

hofer-Institut für Werk-

zeugmaschinen und Um-

formtechnik (IWU) ein:

„Die Vermarktung von

Parallelkinematiken ist

nicht so vorangekommen,

wie nach den Präsentatio-

nen auf der IMTS 1996

und der EMO 1997 ver-

mutet wurde.“

Derzeitiger Umsatznoch unbedeutend

Den derzeitigen Umsatz

im Werkzeugmaschinen-

bereich hält Manfred

Weck für unbedeutend,

verweist jedoch auf Teil-

bereiche, in denen sich

Hexapoden bewähren,

nämlich überall dort, „wo

sich die technologische

Aufgabenstellung mit den

spezifischen Vorteilen der

Parallelkinematik vorteil-

haft umsetzen lassen

wird“. Die Vorteile seien

mit den derzeitigen Nach-

teilen wie großes Maschi-

nenvolumen und begrenz-

te Orientierungsmöglich-

keit der Plattform in Auf-

wand und Nutzen abzu-

wägen.

Professor Joachim

Schmid vom Labor für

Werkzeugmaschinen der

Fachhochschule Düssel-

dorf geht mit den neuen

Strukturen härter ins Ge-

richt: „Der technische

Nutzen der Hexapod-

Technik für den industri-

ellen Anwender steht in

keinem Verhältnis zum

Aufwand. Die bisher in-

stallierten Hexapod-Ma-

schinen haben die Erwar-

tungen eindeutig nicht er-

füllt. Im Gegenteil sind

die am Markt befindli-

chen Maschinen teurer

als konventionelle Fräs-

maschinen gleicher Lei-

stungsfähigkeit. Zuverläs-

sigkeit und Bedienbarkeit

sind mangelhaft. Für viele

wichtige Aufgaben sind

reine Hexapod-Maschi-

nen wegen ihres ungün-

stigen Arbeitsraumes gar

nicht einsetzbar. Die

chen und drehbaren Stel-

zen, die eine Plattform

oder ein Werkzeug bewe-

gen, ermöglicht außer

dem reinen Positionieren

im Raum auch ein Rollen,

Kippen und Drehen, so

daß sich nahezu beliebige

Anstellmöglichkeiten für

das Zerspanungswerk-

zeug ergeben – ein großer

Vorteil beim Erzeugen

von Freiformflächen.

Weniger Kostenals bisher üblich

Auch andere Vorzüge

sprechen für die Hexa-

pod-Maschine. So ist die

Fachwerkkonstruktion

etwa doppelt so steif wie

herkömmliche Maschi-

nen. Weil nur kleine Mas-

sen zu bewegen sind,

steigt die Dynamik. Zu-

dem könnten die Kosten

für eine solche Maschine

um gut die Hälfte niedri-

ger sein als üblich, wenn

12 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

HINTERGRUND

Kleine SchritteHexapod-Werkzeugmaschinen werden nur zögernd vom Markt angenommen

FRANK PFEIFFER

Professor Reimund Neuge-

bauer, Fraunhofer IWU,Chemnitz: „Viele Anwenderscheuen sich davor, als erstedie neuen Maschinenstruk-turen einzusetzen.“

Bild

: Fra

unho

fer

IWU

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Marktakzeptanz war bis-

her zumindest in Europa

schlecht. Es zeichnet sich

ab, daß diese Maschinen

in wichtigen Marktseg-

menten gar nicht absetz-

bar sein werden.“

Die Mikromat Werk-

zeugmaschinen GmbH &

Co. KG, Dresden, wagte

vor gut drei Jahren als er-

stes deutsches Unterneh-

men den Schritt zur Ferti-

gung von Hexapoden und

verfolgt gemeinsam mit

dem Chemnitzer Fraun-

hofer IWU den Weg der so-

fortigen Anwendung in

der HSC-Zerspanung. Ge-

schäftsführer Dr.-Ing. Ar-

min Gohritz relativiert die

Kritik am Maschinenkon-

zept: „Jedes technisch

vom „Normalen“ abwei-

chende und damit Unge-

wohnte setzt sich anfangs

relativ schwer durch. Hier

kann nur schrittweise

überzeugt werden. We-

sentliche Argumente sind

das Einsparungspotential

bei der Hauptzeit der

Fräsbearbeitung bis zu

50 Prozent und die Mög-

lichkeit der realen 5-Achs-

Simultanbearbeitung.“

Professor Neugebauer

ergänzt: „Viele Maschi-

nenanwender scheuen

sich davor, als erste die

neuen Maschinenstruk-

turen einzusetzen. Es

wird die Gefahr gesehen,

als Pilotanwender Lehr-

geld bezahlen zu müssen.

Deshalb werden sich die

Vermarktungschancen

mit jeder verkauften und

genutzten Parallelkine-

matik verbessern.“

Zukunftschancennicht nur beim Fräsen

Was die Zukunft des

Hexapod-Maschinenkon-

zeptes betrifft, gehen die

Auffassungen ebenso

auseinander wie bei der

Bewertung des gegenwär-

tigen Status. Im Bereich

der EU rechnet Professor

Schmid aus Düsseldorf

für die kommenden fünf

Jahre außerhalb der For-

schung mit einem Absatz

von höchstens 40 Maschi-

nen. „Das ist ein wert-

mäßiger Marktanteil von

etwa einem Promille“, gibt

er zu bedenken. Bezogen

auf „sinnvolle Einsatzge-

biete von Parallelkinema-

tiken“ sind dagegen für

Professor Neugebauer aus

Chemnitz Marktanteile

von etwa 15 Prozent vor-

stellbar. Solch sinnvolle

Einsatzgebiete sieht Dr.

Gohritz von Mikromat

vorrangig im Formenbau

sowie in der Luft- und

Raumfahrtindustrie.

Das Prinzip der Paral-

lelkinematik ist jedoch

nicht nur beim Zerspa-

nen nutzbar. Joachim

Schmid: „Ich sehe das

größte Potential der Hexa-

pod-Technik in Sonderan-

wendungen, besonders in

der Handhabungstech-

nik. In bezug auf den Nut-

zen in der Lasertechnik

bestehe noch keine Klar-

heit. „Die Suche nach wei-

teren sinnvollen kinema-

tischen Lösungen ist

noch lange nicht abge-

schlossen“, sagt Manfred

Weck. „Hier ist in Zukunft

noch mit positiven Über-

raschungen zu rechnen.“

Forschungstätigkeitwird intensiviert

Um im Markt mehr Ak-

zeptanz für die Hexapod-

Technik zu erreichen,

müssen überzeugende

Leistungsparameter mit

niedrigen Anschaffungs-

kosten verknüpft werden.

Die Forschung stellt sich

darauf ein und intensi-

viert ihre Anstrengungen.

„Aus technischer Sicht

sind in nächster Zeit vor

allem optimierte Gelenk-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 13

HINTERGRUND

Maschinenmarkt

Dr.-Ing. Armin Gohritz,

Geschäftsführer der Mi-kromat Werkzeugmaschi-

nen GmbH & Co. KG,Dresden: „Es kann nur

schrittweise überzeugtwerden.“

Bild

: Mik

rom

at

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baugruppen und Aktoren

zu entwickeln“, erläutert

Professor Weck. „Diese

Komponenten nehmen

eine Schlüsselrolle ein,

weil sie das Steifigkeits-

verhalten sowie die Orien-

tierbarkeit der Plattform

maßgeblich bestimmen.

Außerdem sind der Inte-

gration des Meßsystems

in die Antriebsstreben so-

wie der Kompensation der

thermischen Verformung

von Strukturbauteilen

größere Beachtung zu

schenken.“

Das Optimieren geeig-

neter Havariestrategien

und die Verfügbarkeit von

Standard-Maschinen-

komponenten betrachtet

Professor Neugebauer als

weitere Zielgrößen

zukünftiger Arbeit. Vor al-

lem die fehlenden Stan-

dardkomponenten wirk-

ten sich bislang schlecht

auf das Aufwand-Nutzen-

Verhältnis aus. Hier sieht

Dr. Gohritz von Mikromat

Signale der Zulieferindu-

strie, „die optimistisch

stimmen“. Größere Ein-

heitenzahlen dürften

nach seiner Ansicht den

Preis in Zukunft positiv

beeinflussen und die

Marktakzeptanz des Ma-

schinenkonzeptes er-

höhen.

Des weiteren verweist

der Geschäftsführer dar-

auf, daß die Weiterent-

wicklung des Hexapod-

Konzeptes nicht nur auf

konstruktivem Sektor ge-

schieht: „Eine 5-Achsen-

Simultanbearbeitung ist

natürlich nur mit einem

leistungsfähigen CAM-Sy-

stem zu erreichen. Hier

liegen noch große Reser-

ven, die in mehreren Pro-

jekten derzeit erschlossen

werden.“

Die neuesten Ergebnis-

se auf diesem Gebiet de-

monstrierte Mikromat un-

ter anderem auf der EMO

mit der zweiten Generati-

on ihres Hexapod-Bear-

beitungszentrums Mikro-

mat 6X-Hexa, in dessen

Konzeption die Erfahrun-

gen von Formenbauern

einflossen. Im Vergleich

zur bisherigen Version

hat die Hochgeschwindig-

keits-Präzisions-Fräsma-

schine mit vertikaler Ar-

beitsspindel eine zusätzli-

che Positionierachse U

zur Erweiterung des Ar-

beitsbereiches, eine er-

höhte dynamische Steifig-

keit und eine komforta-

ble, Hexapod-Strukturen

unterstützende Software.

Die Open Mind Soft-

ware Technologies GmbH,

Unterföhring, ist eines

der ersten Softwarehäu-

ser, das seine Produkte

den Erfordernissen der

Hexapodtechnik ange-

paßt hat. In Kooperation

mit dem Chemnitzer

Fraunhofer IWU und ei-

nem Automobilhersteller

wurde eine neue CAM-

Software zur 5-Achs-Si-

multanbearbeitung be-

reits erfolgreich auf der

Mikromat-Maschine gete-

stet. Von seiten der NC-

Programmierung ist da-

mit eine wichtige Voraus-

setzung für den Erfolg

dieser Technik geschaf-

fen: Die Prozeßsicherheit

bei der 5-Achs-Program-

mierung erreicht ein

Niveau, wie es bei der 3-

Achs-Bearbeitung bereits

vorhanden ist. MM

14 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

HINTERGRUND

„Die Suche nach weiteren sinn-vollen kinematischen Lösun-gen ist noch lange nicht ab-geschlossen“, gibt ProfessorManfred Weck vom WZL derRWTH Aachen zu bedenken.

Bild

: RW

TH A

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Bild

: XX

XX

XX

AC-Service setzt Wachstum fortDie AC-Service GmbH, Stutt-gart, setzt ihr ertragsorien-tiertes Wachstum fort. In denersten drei Monaten deslaufenden Jahres konnte dasinternational tätige IT-Dienst-leistungsunternehmen einoperatives Ergebnis von 2,8 Mio.DM erzielen. Der Um-satz betrug 25,7 Mio. DM.„Dieses Ergebnis“, so Finanz-vorstand Marco Fontana, „hat unsere Erwartungenübertroffen.“

Medizinelektronik und Dienst-leistungsfertigung will die ROIAG nach heutiger im laufen-den Jahr rund 35,5 Mio. DM

umsetzen. 1998 hatte derUmsatz bei 29,1 Mio. DM ge-legen. Stark wachsen soll vorallem das Industriecomputer-geschäft.

zwölf Monate soll die ROIComputer AG an der Frank-furter Börse eingeführt wer-den. Mit Industriecomputern,

16 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

ROI Computerstrebt an die BörseMit der Umwandlung in eineAG hat die ROI Industrietech-nik GmbH & Co. KG, Martins-ried bei München, den erstenSchritt in Richtung Börse ge-tan. Im Laufe der nächsten

IHB H. Block weiter erfolgreichSeit nunmehr gut einem Jahragiert die IHB Industrieanla-gen H. Block GmbH mitwachsendem Erfolg vom neu-en Standort Weilheim/Teckaus. Das Unternehmen produ-ziert eine Vielzahl fördertech-nischer Komponenten undplant, basierend auf diesenModulen, komplexe Auto-matisierungsanlagen für dieVerkettung, Handhabung undMontage. Anlaß für den Um-zug in die neuen Räumlich-keiten mit 1500m2 Nutzflächewar das kräftige Umsatz-wachstum der letzten Jahre.

Bild

: Pfe

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Am 18. Juni beging die Kopp Werkzeugmaschinen GmbH,

Neu-Ulm, ihr 75jähriges Firmenjubiläum. Kopp stellt mit

115 Mitarbeitern Maschinen zur Kurven- und Nockenwel-

lenfertigung her und ist bei Kurvenbearbeitungsmaschi-

nen mit einem Anteil von 80% Weltmarktführer.

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Gewinnexplosionbei CE ComputerPrächtig gelaufen ist das ersteQuartal 1999 für die CE Com-puter AG, Bielefeld, Die Um-satzerlöse stiegen im Vorjah-resvergleich um 190% auf16,3 Mio. DM. Beim Ergebnislegte der Spezialist für Doku-mentenmanagementsystemenoch deutlicher zu. Diesesmachte einen Sprung von300 000 DM auf 2,1 Mio. DM(plus 600%). Das DVFA-Er-gebnis liegt bei 1,1, Mio. DM.Erstmals in vollem Umfangkonsolidiert wurden im er-sten Quartal des Geschäfts-jahres 1999 die im vergange-nen Jahr übernommenenUnternehmen Group Karls-ruhe, Group Münster undSidoc-Informatics.

erzielt worden. Von diesemZuwachs entfielen 2,013 Mio.DM auf die erstmalige Konso-lidierung der Pixel-Factory(Umsatz: 1,031 Mio. DM) so-wie GFT Systems mit einemUmsatz von 982 000 DM. Derum die Konsolidierung berei-nigte Umsatzanstieg betrug34%. Rund 96% des Umsatzentfielen auf Beratung undSoftwareentwicklung.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 17

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Sedus Stollfestigt PositionDer Aufsichtsrat der SedusStoll AG, Waldshut, hat rück-wirkend der Zusammenarbeitzwischen Sedus Stoll und derKlöber GmbH, Überlingen,zugestimmt. „Damit strebtder Sedus-Konzern einen Um-satz von mehr als 200 Mio.DM an“, erklärte Dr. Bernd E. Kallup, Vorstandsvorsitzen-der der Sedus Stoll AG, an-läßlich der gemeinsamenBilanzpressekonferenz inStuttgart. Der gemeinsameMarktauftritt werde die Positi-on des Herstellers von Büro-sitzmöbeln im harten Ver-drängungswettbewerb wei-ter festigen. Im vergangenenJahr ist der Sedus-Stoll-Kon-zernumsatz um 12,3% auf156,6 Mio. DM gestiegen.

GFT Technologiesauf der ÜberholspurDie GFT Technologies AG, St.Georgen, hat ihre Ergebnissefür das erste Quartal des Ge-schäftsjahres 1999 bekannt-gegeben. Der Umsatz desSoftware- und IT-Consulting-unternehmens wuchs um59,5% auf 12,66 Mio. DM. ImVergleichszeitraum des Vor-jahres waren 7,939 Mio. DM

Schatz stellt einnach RekordjahrAuf ein überaus erfolgreichesGeschäftsjahr blickt dieSchatz GmbH, Remscheid,zurück. Durch die Etablierungvon Niederlassungen in Frank-reich und den USA, die Grün-dung von Drehmoment-Kali-brierlaboratorien in Taiwanund Großbritannien sowieeines internationalen Händ-lernetzes in 26 Ländern konn-te der Hersteller von Senso-ren und Meßgeräten seinenExportumsatz 1998 um 80%steigern. Der Inlandsumsatznahm um 40% zu. Dies mach-te eine Personalaufstockungerforderlich, so daß in Rem-scheid jetzt mehr als 100 Mit-arbeiter beschäftigt sind.

Gesco-Umsatzüber der PrognoseDie Wuppertaler Gesco AGhat das Geschäftsjahr1998/99 (31. März) mit ei-nem neuen Umsatz- und Er-gebnisrekord abgeschlossen.Die zum Börsengang im März1998 prognostizierten Zahlenwurden deutlich übertroffen.Bei Gesco handelt es sich umdie Führungsgesellschaft vonzwölf operativen Unterneh-men, die im Maschinen- undAnlagenbau sowie in denSparten Bürobedarf, Nutz-fahrzeugbau und baunahe In-dustrie tätig sind. Mit einemUmsatzsprung von 34,6% auf339,4 Mio. DM lag Gesco imJahr 1998/99 um 25% überPlan. Den Konzernjahresüber-schuß belief sich auf 10,7Mio. DM und lag damit um72,5% über Vorjahresniveau.

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FAG Kugelfischerwill Ertrag steigernTrotz des stagnierendenWälzlagermarktes rechnetder FAG-Konzern für 1999 miteinem leichten Umsatzplusund einer deutlichen Ergeb-nisverbesserung. „Aufgrundder eingeleiteten Maßnah-men zur Stärkung der Wett-bewerbsfähigkeit und derErtragskraft sind wir zuver-sichtlich, daß wir den Jahre-süberschuß 1999 gegenüberdem Vorjahr mindestens ver-doppeln werden“, betonteVorstandschef Dr.-Ing. UweLoos auf der Hauptversamm-lung. In den ersten vier Mona-ten ist der Konzernumsatzvor allem durch die Erweite-rung des Konsolidierungskrei-ses um 9% auf 1,2 Mrd. DMgestiegen.

Weniger Aufträgefür Ex-Cell-ODie Ex-Cell-O Holding AG, Eis-lingen/Fils, wird in den erstensechs Monaten des laufen-den Geschäftsjahres voraus-sichtlich einen Konzernum-satz von 230 (229) Mio. DMerreichen. Deutlich rückläufigist allerdings der Auftragsein-gang, der im betreffendenZeitraum bei etwa 220 Mio.DM liegen dürfte und damitniedriger als im Vorjahr (282Mio. DM). Für das Geschäfts-jahr 1999 erwartet Vorstands-chef Gerhard Eberle auf-grund des hohen Auftragsbe-standes (408 Mio. DM) den-noch eine Umsatzsteigerung,und zwar von 415 „in Rich-tung auf“ 500 Mio. DM.

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Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Esec-Gruppe wieder im AufwindUm den Markterfolg länger zu sichern, konzentriert sichdie Esec-Gruppe, Cham/Schweiz, stärker auf ihr Kern-geschäft (Montagemaschinenund Lösungen zur Fabrikinte-gration für die Halbleiterin-dustrie). Die Equipment-Ge-schäftseinheiten werden inCham zusammengefaßt; derBereich „Circuit Board Assem-bly“ soll vom japanischenEsec-Handelspartner weiter-geführt werden. Das ersteQuartal des Geschäftsjahres1999/2000 verlief zufrieden-stellend und schloß mit ei-nem Nettoumsatz von 87,3Mio. Franken (Vorjahr: 63,3Mio. Franken). Verbessert hatsich auch der Auftragsein-gang.

Jones & Shipmanseit 100 JahrenAuf sein 100jähriges Beste-hen blickt der britischeSchleifmaschinenherstellerJones & Shipman Internatio-nal, Leicester, zurück. VonFrank Shipman und FrederickPollard auf dem Höhepunktdes viktorianischen Wirt-schaftsbooms gegründet, hat

das Unternehmen die Ge-schichte der modernen Ober-flächenbearbeitung in we-sentlichen Teilen mitgeschrie-ben. Beispiel dafür ist das1941 lancierte Modell 540,das wegen seiner hohenBearbeitungsgenauigkeit alsMeilenstein in der Schleif-technik gilt. Im Laufe der Jah-re wurde die 540er-Familieausgebaut. Topmodell istheute die mikroprozessorge-steuerte 540X. Ergänzt wirddie Produktpalette durch dieSerie 1300 und die 1999vorgestellte Zylinderschleif-maschine Ultramat X.

Bei Beru sprühendie ErgebnisfunkenMit einem deutlichen Anstiegbei Umsatz und Ertrag been-dete die Beru AG, Ludwigs-burg, das Geschäftsjahr1998/99 (31. März). Der Um-satz des international agieren-den Automobilzuliefererserhöhte sich um 12,4% auf426,2 Mio. DM, womit der ge-plante Zuwachs von 5% klarübertroffen wurde. Auch dasErgebnis nahm überpropor-tional zu. Mit 27,3 Mio. DMübertraf der Hersteller vonDieselstartsystemen, Zündan-lagen und Sensoren den Vor-jahreswert um stolze 48,6%.

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Kemppi Oyfeiert JubiläumDie Kemppi Oy, ein Familien-unternehmen mit Sitz in Lah-ti/Finnland, kann dieser Tageihr 50jähriges Bestehen fei-ern. Gegründet von MarttiKemppi und seinen Brüdern,sieht sich der Hersteller vonLichtbogenschweißmaschi-nen heute an der Spitze derSchweißtechnologie. Zusätz-lich zum finnischem Stamm-haus umfaßt die Gruppeneun europäische Tochterge-

sellschaften. Der Gruppenum-satz liegt derzeit bei 65 Mio.Euro. Beschäftigt werdenweltweit 420 Mitarbeiter. InDeutschland wird das Unter-nehmen durch die KemppiGmbH, Butzbach, repräsen-tiert. Rund 80 Fachhändlervertreten Kemppi. Zu denHighlights der Firmenge-schichte gehört die Präsen-tation der ersten digitalenInverter-Generation (KemppiPro) auf der „Schweißen &Schneiden ‘93“ in Essen.

Hahn & Kolbauf ExpansionskursDie Hahn & Kolb WerkzeugeGmbH, Stuttgart, plant für1999 wieder ein zweistelligesUmsatzwachstum. Das zurWürth-Gruppe gehörendeHandelsunternehmen fürWerkzeuge, Betriebseinrich-tungen und Maschinen willim laufenden Jahr den Grup-penumsatz auf knapp 300Mio. DM (1998: 239 Mio. DM)steigern. Bereits 1998 hatteman ein Umsatzplus von

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 19

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

mehr als 12% erzielen kön-nen. Fortgesetzt werden sollauch die Expansion in Euro-pa. 1998 wurde die Mehrheitan dem österreichischenWerkzeughändler Metzler,Feldkirch bei Wien, übernom-men und die Hahn & KolbPolska, Posen, gegründet. Erstkürzlich erfolgte die Einglie-derung des französischenWerkzeughandelsunterneh-mens Soveco Outillages SA,Paris, in den Hahn & Kolb-Verbund.

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Peter-Mark Droste hat mitWirkung vom 1. Juni denUnternehmensbereich Enter-prise Computing übernom-men Er ist neben Gerrit Huyund Harald Stanzer dritterGeschäftsführer von CompaqDeutschland.

Manfred

Opp, Inhaberder FirmaOpp-Industrie-Auktionen,Düsseldorf,

feierte am 22. Juni seinen 65.Geburtstag. Das Unterneh-men gehört mit einemJahresumsatz von rund 100Mio. DM zu den führendenIndustrieauktionshäusern inDeutschland und Europa. Der Jubilar wird auch künftigaktiv die Geschicke seinerFirma leiten.

Ulrich Wöhr, Finanzvorstandder Metallgesellschaft AG(mg), Frankfurt/Main, hat mitWirkung zum 1. Juni sein Amt niedergelegt. Er trat am2. Juni seinen neuen Postenals Vorstandsvorsitzenderder GEA AG, Bochum, an.

Erich Schäd-

lich, Vertriebs-chef der Vis-hay ElectronicGmbH, Selb,wurde jetzt

zum Executive Vice Presidentbestellt. Damit ist er für denVertrieb des in über 70 Län-dern tätigen US-Bauelemente-herstellers verantwortlich.Schädlich startete seine be-rufliche Laufbahn bei derRosenthal Isolatoren GmbH,die später in Draloric GmbHumfirmierte und seit 1987 zu Vishay gehört.

Prof. Dr. Albert Jugel wurdevom Aufsichtsrat der Dräger-werk AG, Lübeck, zum Mit-glied des Unternehmensvor-stands bestellt. Prof. Jugelleitet die Sparte Sicherheits-technik im Dräger-Konzernund ist gleichzeitig Vorsitzen-der der Geschäftsführung

20 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

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der Dräger SicherheitstechnikGmbH, ein Amt, das er be-reits seit Ende Dezember1988 kommissarisch ausübte.

Carla Kleinjohann ist neueCommunications ManagerinCentral Europe beim Net-world-Business-SpezialistenCandle GmbH, Ismaning. Indieser Position zeichnet sieverantwortlich für die gesam-te interne und externe Kom-munikation wie PR, Messen,Werbung, Internet-Auftrittund Veranstaltungen.

Theodore H. Breyer wurdevom Aufsichtsrat der SGL Car-bon AG mit Wirkung zum 1. Juli zum Vorstandsmitglieddes Unternehmens bestellt.Er wird die Nachfolge vonWayne T. Burgess antreten,der mit Beendigung seinesVertrages Ende 1999 in dengeplanten Ruhestand gehenwird.

Dietmar Har-

ting, persön-lich haftenderGesellschafterder HartingKGaA, Espel-

kamp, wurde vom Vorstanddes Verbandes zum neuenPräsidenten des Zentralver-bandes Elektrotechnik- undElektronikindustrie (ZVEI),Frankfurt/Main, gewählt.

Willi Berchtold wurde beider Mitgliederversammlungdes Bundesverbandes Infor-mations- und Kommunikati-ons-Systeme (BVB) in Würz-burg in seinem Amt als Vor-standsvorsitzender bestätigt.

Dipl.-Ing. Olaf Kaiser über-nahm mit Wirkung zum 19.April die alleinige Geschäfts-führung der Riesselmann &Sohn GmbH & Co., Lohne. Erist seit 1998 im Unternehmentätig und war bisher als Tech-nischer Geschäftsführer ver-antwortlich für die Funktions-bereiche Technische Ent-wicklung, Produktion undQualitätswesen.

PERSONEN

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Brain, Breisach, hat, wie inMM 25 gemeldet, Verträgemit zwei spanischen Automo-bilzulieferern abgeschlossen.Installiert wird die ERP-Kom-plettlösung XPPS. Bei dieserhandelt es sich selbstver-ständlich um eine Entwick-lung von Brain, nicht vonBaan.

Die WSRV-Meuser Werkzeug-maschinen GmbH, Schaaf-heim, hat die Produktion vonMeuser-Drehmaschinen so-wie Service, Reparatur undModernisierung übernom-men. Zusätzlich zu den kon-ventionellen Meuser-Leit- undZugspindeldrehmaschinenwerden seit diesem Jahrauch NC- und zyklengesteuer-te Drehmaschinen nach Kun-denwunsch gebaut. Außer-

dem befaßt sich WSRV-Meu-ser mit dem Vertrieb unddem Retrofitting von Werk-zeugmaschinen.

Die Heckert Werkzeugma-schinen GmbH, Chemnitz, einUnternehmen der Starrag-Heckert-Gruppe, hat ein Bear-beitungssystem FMS 400/3an die Müller Martini Druck-verarbeitungssysteme AG,Zofingen/Schweiz, verkauft.Das Großprojekt im Wert vonfast 4 Mio. DM umfaßt dreiBearbeitungszentren (CWK400) und einen Linearpoolfür 56 Maschinenpalettensowie eine Waschmaschinevon Fastems.

Prometec, ein führenderHersteller von Werkzeugüber-wachungssystemen für span-

abhebende Werkzeugmaschi-nen und Diagnostiksystemenfür Hochleistungslaser, feiertevom 9. bis 11. Juni ihr 15jähri-ges Bestehen mit einer Haus-ausstellung. Dazu präsen-tierte das Aachener Unter-nehmen seine neuesten Ent-wicklungen, darunter dasneue kostengünstige Kollisi-ons- und Überlasterkennungs-system für Werkzeugma-schinen Protec 100. Mehr als100 Experten besuchten dieHausmesse.

Zur MSV Brünner Maschi-

nenbaumesse vom 13. bis17. September bietet Euro-wings erstmalig Nonstopflügevon Frankfurt/Main aus an.Der Hinflug startet um 12.05Uhr in Frankfurt und erreichtum 14 Uhr die tschechischeMessemetropole. Der Rück-flug beginnt um 16 Uhr inBrünn und endet um 18 Uhr

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in Frankfurt. Die Tickets sindüber alle IATA-Reisebürosund direkt bei Eurowingsbuchbar. Weitere Infos zurMaschinenbaumesse unterwww.bvv.cz/msv.

Die HRM Herbert HeinemannJr. Robot-Marktanalyse-Markt-service, Mainaschaff, greiftmit einer Datenbank all den-jenigen unter die Arme, dieDrehteile benötigen und ei-nen entsprechenden Fertigersuchen. Die Datenbank um-faßt rund 3000 Drehereienund deren Profile. Hinzu kom-men weitere Zerspanungs-arten sowie Werkzeugbau-unternehmen in Form kleinerFirmenportraits. Diverse Ver-knüpfungsmöglichkeiten undSelektionsroutinen sorgendafür, daß der passendeAnbieter rasch gefunden ist.Weitere Informationen unterTel. (0 61 21) 7 60-01.

STENO

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M+W Zander, Stuttgart undNürnberg, ein Unternehmender Jenoptik-Gruppe, hat vonder Optrex Europe GmbH,Babenhausen, den Auftragzur Planung und Errichtungeines Reinraums erhalten. Indiesem sollen Flüssigkristall-anzeigen (LCD) produziertwerden. Das Auftragsvolu-men liegt bei 5,7 Mio. DM.

FAG Kugelfischer, Schwein-furt, und SKF, Göteborg,untersuchen im Rahmen einer

fen, womit die sowiesoschon hochgesteckten Erwar-ten deutlich übertroffen wur-den. Erfolgreich war man mitden Maschinen der Helio-tronic-Power-Serie sowie mitden neuen Woodtronic-Maschinen. Starke Beachtungfand in Paris zudem dasreichhaltige Hartmetall-Werk-zeugprogramm.

Die SGL Technik GmbH,Meitingen, und die Freuden-berg Anlagen- und Werkzeug-

Machbarkeitsstudie mit demUS-Unternehmen NN Ball &Roller Inc., Erwin, die Mög-lichkeit einer gemeinsamenFirma. In diesem Joint-venturesollen europaweit Produktionund Vertrieb von Stahlkugelnzusammengefaßt werden.

Für die Walter AG, Tübingen,hat sich die Teilnahme an derEMO in Paris und der Ligna inHannover gelohnt. Insgesamtkonnte man mehr als 30Werkzeugmaschinen verkau-

22 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

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technik KG, Laudenbach,geben die Gründung einesJoint-ventures bekannt. In dieneue FS Composites GmbH& Co, KG, Laudenbach, bringtSGL die ProduktionslinieSigrafil-Walzen ein, Freuden-berg die Aktivitäten der bis-herigen GeschäftseinheitLeichtlaufrollen.

Die Altec ComputersystemeGmbH, Laatzen, bereitet zum1. Juli die Gründung eineseigenen Retailunternehmens

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vor, das als Retec MobileElectronic Equipment GmbHfirmieren soll. Der bei Altec1997 entstandene BereichConsumerprodukte ist in denletzten Monaten rasant ge-wachsen und kooperiert in-zwischen bundesweit mit ei-ner großen Zahl von Fach-händlern für Digitalfotografieund Mobile Computing.

Böllhoff unterhält ein Prüfla-bor, das als bundesweit er-stes seiner Art die strengenQualitätsanforderungen desUS-amerikanischen FastenerQuality Act (FQA) erfüllt.Damit gehört das BielefelderUnternehmen zum kleinenKreis jener offiziell akkredi-tierten Einrichtungen, die Ver-bindungselemente daraufhinprüfen dürfen, ob sie dieFQA-Vorgaben erfüllen odernicht.

Die NCG-Internet-Plattform

erfährt hohen Zuspruch. Sowurden im Dezember 1998interaktive Übersichten überRapid-Prototyping-Verfahrenin die Homepage der NC-Ge-sellschaft (www.ncg.de) auf-genommen. Danach erhöhtesich die Zahl der Besucheschlagartig auf rund 5000 imMonat. Im April 1999 konntenach Aktivierung einesdatenbankfähigen Dienstlei-stunsgverzeichnisses der RP-Anwender eine weitereSteigerung auf 6700 Besucherregistriert werden.

Gildemeister, Bielefeld, er-wirbt zur Jahresmitte mehr-heitlich die Anteile des größ-ten Herstellers spanbheben-der Werkzeugmaschinen inPolen, der Famot-Pleszew SA.Das börsennotierte Unterneh-men blickt auf eine 120jähri-ge Tradition zurück und ist inganz Osteuropa bekannt.Famot wird im laufenden Ge-schäftsjahr mit 470 Beschäf-tigten einen Umsatz von rund30 Mio. DM erzielen.

Das VDI/VDE-Technologie-

zentrum Informationstechnik,Teltow, will mit einem Ge-meinschaftsstand auf deramerikanischen Fachmesse

Sensors-Expo (14. bis 16.September in Cleveland) klei-nen und mittleren Unterneh-men aus Europa zu einemMesseauftritt in den USAverhelfen. Zusätzlich soll inKooperation mit der deut-schen US-Botschaft eine Ge-schäftsreise zur Sensors Expoorganisiert werden. Mehrdazu im Internet unterwww.vdivde-it.de/expo/.

Die Metaform GmbH & Co.,Bensheim, hat sich auf dasumweltfreundliche Wasser-strahlschneidverfahren spe-zialisiert und bietet diesesjetzt als Dienstleistung an –von der Großserie bis hinzum Einzelstück. Die wesent-lichen Vorteile dieses Verfah-rens liegen darin, daß so gutwie keine chemischen Reak-tionen ausgelöst werden undnahezu alle Werkstoffe ge-schnitten werden können –selbst filigrane Konturen mitfeinen Durchbrüchen.

Die Oswald Elektromotoren

GmbH, Miltenberg, kann die-ser Tage auf ihr 90jährigesBestehen zurückblicken. Zuden ersten Produkten desfränkischen Unternehmensgehörten Gebläse für Kirche-norgeln. Heute reicht das Fer-tigungsprogramm von kun-denspezifisch ausgelegtenDC- und AC-Motoren bis hinzu Synchron-, Asynchron-,Linear- und Permanentma-gnet-Motoren. Auch der bis-her leistungsstärkste supra-leitende Motor kommt ausMiltenberg.

Die ASG Luftfahrttechnik undSensorik GmbH, Weinheim,kann auf 40 Jahre erfolgrei-cher Firmengeschichtezurückblicken. Von ehemali-gen Mitarbeitern der Junkers-Werke als IFM-InternationalFluggeräte und MotorenGmbH gegründet, hat sichdas Unternehmen als Ausrü-ster und Instandsetzer für dieLuftfahrtindustrie einen Na-men gemacht. Das Produkt-programm umfaßt Stellzylin-der und -antriebe, Pumpensowie Sensoren für industriel-le Anwendungen.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 23

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

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MM: Herr Dr. Grupp, be-

trachten Sie den Bericht

„Zur technologischen Lei-

stungsfähigkeit Deutsch-

lands“ als die derzeit

gründlichste Bestandsauf-

nahme über das deutsche

Innovationssystem?

GRUPP: Wenn Sie auf das

aktuelle Ergebnis hinaus-

wollen, sage ich „ja“.

MM: Die deutsche Wirt-

schaft ist dem Bericht zu-

folge stark auf vorgezeich-

neten Entwicklungslinien

und eher schwach, wenn

es um die Erschließung

neuer Felder geht. Ist dies

das wesentlichste Ergeb-

nis?

GRUPP: Die Bewertung mit

„stark“ und „schwach“

läßt mich zögern, denn in

vielen Fällen ist es sehr

ökonomisch, anderen zu

folgen.

MM: In dem Bericht wird

das Fast-Follower-Strate-

gie genannt und als „das

deutsche Innovations-

muster“ bezeichnet – zu

Recht?

GRUPP: Dieses Entwick-

lungsmuster ist charakte-

ristisch für Deutschland

und war sehr erfolgreich.

die auch in unserem Be-

richt festgestellt werden –

daß also zum Beispiel das

hohe wissenschaftliche

Potential in Deutschland

zu spät oder ungenügend

angewandt wird; aber das

sind Effizienzgesichts-

punkte und keine grund-

sätzlichen Defizite.

MM: Wird das in dem

Bericht hervorgehobene

besondere Profil des deut-

schen Innovationssystems

nach Ihrer Einschätzung

in der Öffentlichkeit aus-

reichend wahrgenommen?

GRUPP: In der Öffentlich-

keit wird vieles überhaupt

nicht wahrgenommen.

Die Politiker scheinen mir

zum Beispiel hauptsäch-

lich an dem Anstrich der

Modernität interessiert,

der seit einiger Zeit mit

dem Thema „Innovation“

verbunden ist.

MM: Die Vertreter der Wirt-

schaft scheinen dagegen

in Deutschland vor allem

Lücken zu registrieren –

also etwa weniger Compu-

ter als in den USA, weni-

ger Roboter als in Japan

und weniger Internet-

Anschlüsse als beispiels-

weise in Finnland ...

GRUPP: ... Ich will das jetzt

mal umdrehen. Die deut-

sche Volkswirtschaft ist

führend in der Umwelt-

technik. Da hat eine strik-

te Regulierung zu einem

eindeutigen Vorsprung

auf dem Weltmarkt ge-

führt. Das gleiche gilt für

den Verkehrssektor.

MM: Das heißt, Sie wollen

mehr Ausgewogenheit in

der Innovationsdiskus-

sion?

GRUPP: Weil über die Stär-

ken nicht in gleichem

Atemzug berichtet wird

wie über die angeblichen

Schwächen, entsteht das

Bild, daß wir überall hin-

terherhecheln. Dieses

Bild ist falsch.

MM: Wie würden Sie es

korrigieren?

GRUPP: Das Entwicklungs-

muster der deutschen

Volkswirtschaft hat dazu

geführt, daß sie notweni-

gerweise Stärken und

Schwächen aufweist ...

MM: ... Daß sie ein charak-

teristisches Profil ausge-

prägt hat ...

GRUPP: ... Ja, das ist aber

überall so. Alle hoch indu-

strialisierten Volkswirt-

schaften haben zwingend

Lücken, sonst könnten sie

ihre Stärken gar nicht ex-

portieren. Unter der hoch-

gradigen Arbeitsteilung in

der Welt ist das nicht an-

ders denkbar. Wer sich

am Welthandel beteiligt,

muß geben und nehmen,

also auch importieren –

und das führt dann eben

dazu, daß man auf gewis-

sen Gebieten auf eine

eigene Herstellung weitge-

hend verzichtet. Es führt

zu den gemischten Profi-

len, durch die alle hoch

entwickelten Volkswirt-

schaften gekennzeichnet

sind. Auch die Amerika-

ner und Japaner haben

schwache Stellen.

MM: Entscheidende Kor-

rekturen halten Sie also

nicht für nötig.

GRUPP: Diese Wahl haben

wir gar nicht. Grundsätz-

liches Umsteuern von

nationalen Innovations-

systemen ist, glaube ich,

nicht möglich.

MM: Und Korrekturen im

Detail?

GRUPP: Dabei dürfte man

die Stärken aber nicht

vernachlässigen, denn in

unserer Welt der offenen

Volkswirtschaften könnte

man sicher sein, daß an-

dere Länder sofort nach-

rücken.

MM: Wie ist es mit den oft

beschworenen „Innovati-

onsdefiziten“ – gibt es die

eindeutig?

GRUPP: In erster Linie gibt

es Umsetzungsdefizite,

24 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

INTERVIEW

Keine andere WahlDas deutsche Innovationsprofil ist das Resultat der weltweiten Arbeitsteilung

Dr. Hariolf Grupp,

stellvertretender Leiter des

Fraunhofer-Instituts

für Systemtechnik und

Innovationsforschung:

„Grundsätzliches Umsteuern

von nationalen Innovations-

systemen ist, glaube ich,

nicht möglich.“

Bilder: Klemm

Der jüngste Bericht des Bundesfor-

schungsministeriums „Zur technologischen

Leistungsfähigkeit Deutschlands“ rückt

das deutsche Innovationsprofil deut-

licher als sonst üblich in den Blick.

Über diese Sichtweise sprachen wir

mit Dr. Hariolf Grupp, dem stellvertre-

tenden Leiter des Fraunhofer-Instituts

für Systemtechnik und Innovations-

forschung (ISI) in Karlsruhe, das an der

Erstellung des Berichts mitgewirkt hat.

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MM: Wie erklären Sie sich,

daß auf der Verbandsebe-

ne Innovationslücken noch

beklagt werden und die

Unternehmen sich gleich-

zeitig als innovativ wie nie

zuvor darstellen?

GRUPP: Dabei muß man

sehen, daß auf der Ver-

bandsebene oft etwas ein-

seitig argumentiert wer-

den muß, um auf ein be-

stimmtes Dilemma hinzu-

weisen; und das führt

natürlich dazu, daß sich

die Diskussion oftmals

von der Realität wegbe-

wegt.

MM: Und die Unterneh-

men – sind die innovativ

genug?

GRUPP: Ein Gutachten der

Kreditanstalt für Wieder-

aufbau hat vor kurzem

zumindest ergeben, daß

die Investitonen in letzter

Zeit nur so sprudeln, daß

die Situation also weit

besser ist als in den offizi-

ellen Verlautbarungen.

Das macht natürlich stut-

zig. Schließlich ist es

doch merkwürdig, wenn

der eigene Standort

schlechter dargestellt

wird, als er ist. Eine Mar-

ketingabteilung in einem

Unternehmen könnte

das nicht machen.

MM: Einige Indikatoren für

die Innovationsfähigkeit –

wie etwa die Welthandels-

anteile der deutschen

Wirtschaft – hatten sich in

den neunziger Jahren

tatsächlich verschlechtert.

Woran lag das?

GRUPP: Das muß im Zu-

sammenhang mit dem

Vereinigungsprozeß gese-

hen werden. Da war plötz-

lich ein riesiger Konsum-

markt entstanden, auf

dem es kaum Konkurrenz

gab und der – auch aus

politischen Gründen –

schnell bedient werden

sollte. Das hat die west-

deutsche Wirtschaft ge-

tan. Allerdings wurden

nicht die Produktionska-

pazitäten erhöht, sondern

nur die Handelsströme

umgelenkt; und als die

Märkte im Osten einiger-

maßen gesättigt waren,

hatte die deutsche Wirt-

schaft Welthandelsanteile

verloren.

MM: Wurden da Fehler

gemacht?

GRUPP: Das waren unter-

nehmerische Entschei-

dungen, die auch anders

hätten ausfallen können.

Ich hatte in einem Gut-

achten zum Beispiel emp-

fohlen, diese neuen Märk-

te nicht durch Umlen-

kung des Handels zu be-

dienen, sondern durch

Erhöhung der Kapazitä-

ten.

MM: Zeigen diese Ent-

scheidungen aber nicht,

daß Unternehmen in einer

konkreten Situation immer

verschiedene Register zie-

hen können – und nur ei-

nes davon wäre, mit Inno-

vationen zu reagieren?

GRUPP: Diese Wahl haben

die Unternehmen in

Deutschland tendenziell

eigentlich nicht, denn es

ist nun wirklich keine

neue Erkenntnis mehr,

daß ein dicht besiedelter

Industriestaat im Zen-

trum Europas mit hohem

Ausbildungsniveau und

hohen Löhnen nur in in-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 25

INTERVIEW

Dr. Grupp: „Weil über die

Stärken nicht in gleichem

Atemzug berichtet wird wie

über die angeblichen

Schwächen, entsteht das Bild,

daß wir hinterherhecheln.

Dieses Bild ist falsch.“

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novativen Sektoren eini-

germaßen konkurrenz-

arm produzieren kann.

Alle anderen Möglichkei-

ten zur Gewinnoptimie-

rung sind von vielen Wett-

bewerbern verstellt.

MM: Den Unternehmen

stehen also nicht wirklich

alle Handlungsoptionen

offen.

GRUPP: Nur theoretisch,

die Chancen sind un-

gleich größer, wenn sie in-

novativ handeln.

MM: Innovativ zu sein,

muß also zumindest heute

doch als zentrales Unter-

nehmensziel gelten.

GRUPP: Ohne Zweifel!

MM: Können sich Unter-

nehmen und Branchen

durch eine zu hohe Innova-

tionsgeschwindigkeit aber

nicht auch erschöpfen?

GRUPP: Da ist etwas dran,

aber es ist natürlich

schwierig, die optimale

Geschwindigkeit des tech-

nischen Fortschritts

herauszufinden.

MM: Sind in den hoch ent-

wickelten Gesellschaften

mit vielen ausgereiften

Produkten auf gesättigten

Märkten nicht sogar Gren-

zen für die Innovati-

onstätigkeit abzusehen?

GRUPP: In einzelnen Markt-

segmenten schon – prin-

zipiell glaube ich aber

nicht, daß es solche Gren-

zen gibt.

MM: Der technische Fort-

schritt geht ins Unend-

liche?

GRUPP: Lassen Sie mich

dazu eine autobiografi-

sche Anmerkung machen

– um 1980 mußte ich im

Rahmen einer politischen

Aufgabe in Bonn ein

Energieszenario für die

nächsten 30 Jahre ent-

werfen. Dabei hatte ich

neben den bekannten

Stromverbrauchsgeräten

im Haushalt ein weiteres

fiktives Haushaltsgerät

mit einem Verbrauch von

50 Watt mit eingerechnet,

um der zu erwartenden

Steigerung gerecht zu

werden. Heute kennen wir

dieses Gerät. Es ist die

Mikrowelle, von der da-

mals natürlich noch kei-

ner etwas wissen konnte.

MM: Ihre Prognose war

aber ganz gut.

GRUPP: Das wollte ich

damit nicht sagen. Das

Beispiel sollte nur zeigen,

daß wir auch auf vertrau-

ten Feldern die Grenzen

der Innovationsfähigkeit

nur vermuten können.

MM: Und dann kommen

die mehr oder weniger

großen Überraschungen ...

GRUPP: ... Nicht immer,

denn es gibt natürlich

Felder, auf denen wir

schon ziemlich klar se-

hen. Nehmen Sie etwa

den gesamten Bereich der

ressourcenschonenden

Umwelttechnologien, in

dem etwa an Fenster-

scheiben gearbeitet wird,

die gleichzeitig Strom pro-

duzieren, oder an neuen

Isolationsmaterialien und

an vielem anderem mehr.

Das Potential für Innova-

tionen ist hier noch nicht

einmal annäherungswei-

se erschlossen. MM

26 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

INTERVIEW

Dr. Grupp: „Alle hoch ent-

wickelten Volkswirtschaften

haben zwingend Lücken,

sonst könnten sie ihre Stärken

gar nicht exportieren.“

Bild

er: K

lem

m

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In der Ausgabe 23 des Ma-

schinenmarkt wurden die

Neuregelungen zur gering-

fügigen Beschäftigung vor-

gestellt. In diesem Beitrag

soll auf weitere Einzelhei-

ten eingegangen werden.

Wird dem Arbeitgeber

keine Lohnsteuerbeschei-

nigung vorgelegt, hat er die

Lohnsteuer nach den indi-

viduellen Verhältnissen

des Beschäftigten abzu-

führen. Der Steuerabzug

richtet sich nach den Ein-

trägen auf der Lohnsteuer-

karte. Bei der Lohnsteuer-

klasse I bis IV führt dies

dazu, daß die geringfügige

Beschäftigung nicht zu

einem Lohnsteuerabzug

führt, da die bei diesen

Steuerklassen eingearbei-

teten Freibeträge durch

das Entgelt einer geringfü-

gigen Beschäftigung nicht

ausgeschöpft werden.

Versteuerungmit Lohnsteuerkarte

Der Arbeitnehmer kann

die eventuell einbehaltene

Lohnsteuer am Jahres-

ende im Rahmen der

Einkommensteuerveran-

lagung zurückerhalten,

wenn er dem Arbeitgeber

keine Freistellungsbe-

scheinigung vorgelegt hat,

obwohl die Voraussetzun-

gen der Erteilung einer

Freistellungsbescheini-

gung vorgelegen haben.

Legt der Arbeitnehmer we-

der eine Freistellungsbe-

scheinigung noch eine

Lohnsteuerkarte vor, hat

der Arbeitgeber dem Lohn-

steuerabzug die ungün-

stigste Steuerklasse (Steu-

erklasse VI) zugrunde zu

legen. Doch auch in die-

sem Fall kann der Arbeit-

nehmer am Jahresende

die zuviel einbehaltene

Lohnsteuer zurückerhal-

lich der Krankenversiche-

rung, wenn der Arbeitneh-

mer durch seine Haupt-

tätigkeit bereits die Bei-

tragsbemessungsgrenze

der Krankenversicherung

erreicht hat. Dann ist er

bezüglich der geringfügi-

gen Beschäftigung von der

Beitragspflicht zur Kran-

kenversicherung befreit.

Die Ausnahme gilt jedoch

nicht, wenn der Beschäf-

tigte weiter freiwillig kran-

kenversichert ist. Dann

hat der Arbeitgeber bezüg-

lich der geringfügigen Be-

schäftigung den zehn-pro-

zentigen Pauschalbeitrag

zur Krankenversicherung

zu zahlen. Wird erst durch

das Zusammentreffen des

Entgelts aus Haupt- und

geringfügiger Beschäfti-

gung die Beitragsbemes-

sungsgrenze in der Kran-

kenversicherung über-

schritten, sind beide Ar-

beitgeber entsprechend

der Höhe des jeweiligen

Entgelts zur anteiligen

Zahlung des Beitrags zur

Krankenversicherung ver-

pflichtet.

Nebenjob-Kollisionist möglich

Wichtig: Beim Zusam-

mentreffen von geringfügi-

ger Beschäftigung und

Haupttätigkeit ist immer

Lohnsteuer abzuführen.

Grundsätzlich findet eine

Besteuerung nach Lohn-

steuerklasse VI statt.

Wenn die Voraussetzun-

gen der Pauschalversteue-

rung vorliegen, kann der

Arbeitgeber die 20-prozen-

tige Lohnsteuer abführen.

Eine kurzfristige geringfü-

gige Beschäftigung liegt

dann vor, wenn die Tätig-

keit auf maximal zwei Mo-

nate oder 50 Arbeitstage

innerhalb eines Jahres be-

grenzt ist. Es darf ein über

630 Mark liegendes Ar-

beitsentgelt gezahlt wer-

den, wenn die Tätigkeit

nicht berufsmäßig aus-

geübt wird. Dies wird bei

Hausfrauen, Rentnern,

Schülern und Studenten

angenommen.

Sozialversicherung kann entfallen

Kurzfristige geringfügi-

ge Beschäftigungen sind

sozialversicherungsfrei,

das heißt, weder Arbeitge-

ber noch Arbeitnehmer

müssen Beiträge zur Sozi-

alversicherung zahlen.

Eine kurzfristige Beschäf-

tigung kann auch neben

einer Hauptbeschäftigung

oder einer weiteren gering-

fügigen Beschäftigung

ausgeübt werden, ohne

daß dies die Sozialversi-

cherungsfreiheit berührt.

Das Arbeitsentgelt aus

einer kurzfristigen gering-

fügigen Beschäftigung ist

ohne Einschränkungen

steuerpflichtig. Vereinba-

ren Arbeitgeber und Ar-

beitgeber die pauschale

Besteuerung, hat der Ar-

beitgeber pauschal 25 Pro-

zent Lohnsteuer (zuzüg-

lich Solidaritätszuschlag

und Kirchensteuer) an das

Finanzamt abzuführen.

Wichtig für die Pauschalie-

rung der Lohnsteuer ist,

daß es sich um eine gele-

gentliche, nicht regel-

mäßig wiederkehrende

Tätigkeit handelt, die nicht

über 18 zusammenhän-

gende Arbeitstage hinaus-

geht. Das Arbeitsentgelt

darf 120 Mark pro Tag oder

22 Mark pro Stunde nicht

übersteigen. MM

ten, wenn er eine Einkom-

mensteuerveranlagung

durchführt.

Pauschalierung ohne Steuerkarte

Auch nach der Neurege-

lung der geringfügigen Be-

schäftigung kann der Ar-

beitgeber eine Pauschalie-

rung der Lohnsteuer (20

Prozent zuzüglich Solida-

ritätszuschlag und Kir-

chensteuer, wenn der Ar-

beitnehmer einer kirchen-

steuererhebenden Reli-

gionsgemeinschaft an-

gehört) vornehmen. Die

pauschalierte Lohnsteuer

ist zwar vom Arbeitgeber

abzuführen, kann jedoch

im Innenverhältnis, das

heißt durch eine Vereinba-

rung im Arbeitsvertrag,

auf den Arbeitnehmer ab-

gewälzt werden.

Eine Pauschalierung ist

jedoch dann nicht zuläs-

sig, wenn entweder der

Stundenlohn über 22

Mark liegt oder wenn das

Entgelt einmalig mehr als

630 Mark beträgt.

Geht ein Arbeitnehmer

neben seinem Hauptberuf

einer geringfügigen Be-

schäftigung nach, hat der

Arbeitgeber für die gering-

fügige Beschäftigung die

vollen Sozialversiche-

rungsbeiträge, das heißt

den regulären Arbeitgeber-

und Arbeitnehmeranteil

zur Sozialversicherung ab-

zuführen. Ein Wahlrecht

des Arbeitnehmers, die

Beiträge des Arbeitgebers

zur Rentenversicherung

aufzustocken, besteht in

diesem Fall nicht. Eine

Ausnahme gilt nur für die

Beiträge zur Arbeitslosen-

versicherung.

Für die geringfügige Be-

schäftigung fallen inso-

weit keine Arbeitgeber- be-

ziehungsweise Arbeitneh-

merbeiträge an. Eine Aus-

nahme gilt jedoch bezüg-

Maschinenmarkt

Reform der 630-Mark-Jobs

NORBERT GENG

Norbert Geng ist Rechtsanwalt in99084 Erfurt, Tel. (03 61) 22 0720, Fax (03 61) 2 20 72 20.

aktuellSTEUERN

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 29

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gezielten automatischenNachdosierung. Bislang wer-den auch bei großen Ferti-gungsstraßen mit mehrerenhundert Kubikmetern Kühl-schmierstoff in der Regel ein-oder zweimal wöchentlichProben manuell entnommenund im Labor analysiert;dabei vergehen oft Tage, bisgeklärt ist, ob nachdosiertwerden muß.

Mit dem Überwachungssy-stem kann man nun schnellerauf Verunreinigungen reagie-ren, die Stanzeiten erhöhenund dadurch Qualitätsein-bußen vermeiden. Direktüberwacht werden Parame-ter wie Temperatur, ph-Wertund Leitfähigkeit. Um dienicht direkt zugänglichen

Parameter – wie Konzentra-tion, Fremdöl- und Keimgehalt– über physikalische Meß-größen detektieren zu kön-nen, wurden im Labor ent-sprechende Korrelationenentwickelt, in spezifische Kali-brierfunktionen überführtund in die Meßwerterfassungeinprogrammiert.

Das platzsparend ausge-legte Überwachungssystem –alles ist in einem einzigenSchaltschrank untergebracht– wurde bereits bei einenaluminiumverarbeitendenUnternehmen erfolgreichgetestet.

Weitere Informationen:IGB, 70569 Stuttgart, Dr. Tho-mas Höfler, Tel. (07 11) 970-41 26, E-Mail: [email protected].

Am Fraunhofer-Institut fürGrenzflächen- und Bioverfah-renstechnik (IGB) in Stuttgartwurde ein Online-Überwa-chungssystem für Kühl-schmierstoffe entwickelt.Zustandsänderungen lassen

Die Eichenberger GewindeAG in Burg/Schweiz hateinen Kugelgewindetrieb miteiner „extrem hohem Stei-gung“ entwickelt. Wie dasUnternehmen mitteilt, wurdedamit Anfragen nach ver-schleißfreien Steilgewinde-Kugelspindeln entsprochen,die sehr hohe Verfahrge-schwindigkeiten und einenhohen Wirkungsgrad ermögli-chen.

Bei der Konzeption desKugelgewindetriebs CarrySpeed-Line 16 3 50’’ sindErfahrungen aus dem Stan-dardsortiment Carry und derSteilgewinde-Gleitspindel-Pro-duktlinie Speedy eingegan-gen. Ein spezielles Fertigungs-konzept auf der Grundlage

Der Roboter bewegt sichnach dem Zufallsprinzipdurch die Räume und saugtdabei nach und nach diegesamte Fläche ab. Sobald erauf ein Hindernis trifft, änderter die Richtung. Ein Sensorprüft kontinuierlich den Ver-schmutzungsgrad der ange-saugten Luft – stärker ver-schmutzte Bereiche werdendeshalb so lange bearbeitet,bis sie als sauber identifiziertsind. Die Flächenleistung desSaugers soll bei etwa 15m2/h liegen.

Das Gerät mit 28 cm Durch-messer und 9 cm Höhe kannMöbel unterfahren, sich umdie eigene Achse drehen undsich dadurch aus Ecken undNischen herausmanövrieren.Man könne es deshalb belie-big lange ohne Aufsichtarbeiten lassen, heißt es.

Der sehr leise arbeitendeSauger dockt im Abstand vonrund 20 min selbständig ander Ladestation an, wo derStaubbehälter leergesaugtund die Batterie wieder auf-geladen wird. Die Ladezeitbeträgt etwa 10 min.

Die Alfred Kärcher VertriebsGmbH in Winnenden hat denMarkt für Dienstleistungs- undServiceroboter in den Blickgenommen und einen Saug-roboter entwickelt. Der aufder Domotechnika erstmalsvorgestellte Prototyp desRobo Vac ist für die Fußbo-denreinigung in Haushalten,Arztpraxen, Anwaltskanzleienund Büroräumen konzipiertund soll – wie mittlerweilepräzisiert wurde – Anfangdes nächsten Jahres in Seriegehen.

30 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

INNOVATION

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Alle 20 min dockt der Sauger

selbsttätig an; dabei wird der

Staubbeutel leergesaugt und

die Batterie aufgeladen.

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Arbeitet ohne Aufsicht

Der nur 10 cm hohe

Saugroboter kann

Möbel unterfahren.

Ohne Zeitverzug erfaßtsich damit „ohne Zeitverzuganalytisch erfassen“, sagt Dr.Thomas Höfler, der für dasProjekt verantwortlich ist.

Höfler sieht in der kontinu-ierlichen Überwachung aucheinen ersten Schritt zur

Revolutionäres Niveauder Rolltechnik hat ein „gera-dezu revolutionäres Preis-niveau“ ermöglicht, so derHersteller. Der gerollte Kugel-gewindetrieb soll schon für rund ein Viertel der sonstüblichen Kosten zu habensein.

Insbesondere die günstigeFertigung wird nach Eichen-berger zu einer Reihe vonneuen Anwendungen fürdiese Lineartechnik-Kompo-nente führen und darüberhinaus gewährleisten, daßsich das Unternehmen auchgegen Konkurrenten ausNiedriglohnländern behaup-ten kann – mit Lieferungennach Taiwan und Korea habeman das schon bewiesen,heißt es.

Die Steilgewinde-Kugelspindel

wurde sehr kostengünstig

durch die Rolltechnik gefertigt.

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Die allgemeinen Ziele

der Forschung in der

Fertigungstechnik,

wie Erhöhung der Produktivität,

Senkung der Fertigungskosten und

Steigerung der Werkstückqualität,

führten in den letzten Jahren im

den sind, gar nicht ohne weiteres zu

beziffern, da beispielsweise Kosten

für die Beschaffung, Lagerung und

Entsorgung in den Restgemeinko-

sten enthalten sind. Die Kosten wer-

den deshalb oft unterschätzt, weil

nur die Preise für den Kühlschmier-

stoff selbst gesehen werden.

In einer automatisierten Serien-

fertigung mit kleinem Anteil an

Lohnkosten, optimierten Werkzeu-

gen und Zerspanungsparametern

können die von Kühlschmierstoffen

verursachten Kosten heute höher

sein als die Werkzeug- und Lohnko-

sten.

Verzicht auf Kühlschmierstoffbirgt großes Einsparpotential

Andererseits spielen die Kühl-

schmierstoffkosten beispielsweise

in Betrieben mit kleinen Losgrößen

und niedrigem Automatisierungs-

grad, die teure Einzelwerkzeuge ver-

wenden, eine vergleichsweise unter-

geordnete Rolle. Die Mehrzahl der

Fertigungsbetriebe wird sich zwi-

schen diesen beiden Extremen

wiederfinden und die Potentiale des

Verzichts auf Trockenbearbeitung

unterschiedlich bewerten [1].

Dennoch liegt in vielen Fällen im

Verzicht auf Kühlschmierstoffe ein

nicht zu unterschätzendes Ein-

sparpotential. Dies gilt vor allem

Bereich der spanenden Fertigung zu

Entwicklungen wie der Hochge-

schwindigkeitsbearbeitung und der

Hartbearbeitung mit geometrisch

bestimmter Schneide. Daneben ist

in Deutschland die Trockenbearbei-

tung derzeit eines der am meisten

diskutierten Themen in der Ferti-

gungstechnik. Gründe hierfür lie-

gen, außer in einem gestiegenen

Bewußtsein für die negativen Aus-

wirkungen von Kühlschmierstoffen

auf Gesundheit und Umwelt, vor

allem in den steigenden Kosten für

Bereitstellung, Pflege und Entsor-

gung von Kühlschmierstoffen, die

zu einer Neubewertung des Kühl-

schmierstoffeinsatzes in der Ferti-

gung geführt haben. Der Anteil der

durch den Kühlschmierstoff verur-

sachten Kosten an den Ferti-

gungsgesamtkosten kann dabei im

Einzelfall sehr unterschiedlich sein.

In vielen Fällen ist jedoch die

Gesamtheit der Kosten, die mit dem

Kühlschmierstoffeinsatz verbun-

32 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

SPANENDE FERTIGUNG

Trockenschleifen mit keramisch gebundenen KorundschleifkörpernSchleifen gilt nach wie vor als

ungeeignet für die Trockenbear-

beitung. Versuche ergaben

jedoch, daß auch ohne Kühl-

schmierstoff große Zeitspanvolu-

mina erzielbar sind, wenn man

die geeignete Schleifkörperspe-

zifikation wählt. Werden die Ein-

griffsbedingungen variiert, läßt

sich bei kurzer Schleifzeit eine

zu große Werkstückerwärmung

vermeiden.

MARTIN VOLL

Dipl.-Ing. Martin Voll ist wissenschaftlicher

Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Werk-

zeugmaschinen und Umformtechnik (IWU)

in 09126 Chemnitz, Tel. (03 71) 53 97-8 12,

Fax (03 71) 53 97-3 12.

Bild

: Ko

pp

Bislang kann nur bei einem

Bruchteil aller Schleifpro-

zesse auf Kühlschmierstoff

verzichtet werden.

Page 25: HEXAPOD-MASCHINENfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mm/1999/027.pdf · Entwicklung zahlt sich aus: Das weiß man auch bei der Winterthur Technologie AG im österreichischen

deshalb, weil aufgrund weiterent-

wickelter Schneidstoffe beim Zer-

spanen mit bestimmter Schneide

teilweise eine Trockenbearbeitung

ohne Einbußen hinsichtlich Werk-

zeugstandzeit oder Zerspanleistung

möglich ist.

Soweit keine tiefen Bohrungen

oder Geometrien wie Nuten und

Taschen zu bearbeiten sind, die sei-

tens der Spanabfuhr Schwie-

rigkeiten bereiten, ist das Fertigen

ohne Kühlschmiermittel oder mit

Minimalmengenschmierung bei

der Zerspanung mit bestimmter

Schneide heute Stand der Technik.

Die Einführung einer neuen Vor-

gehensweise wie der Trockenbear-

beitung geschieht typischerweise in

mehreren Schritten. Nachdem die

Trockenbearbeitung eines einzel-

nen Prozesses realisiert worden ist,

folgt in der Regel die „Trockenle-

gung“ eines Werkzeugs und dann

der gesamten Maschine. Der konse-

quenteste Schritt ist es, in der ge-

samten Fertigung auf Kühlschmier-

stoffe zu verzichten. Hierbei kom-

men die Einsparpotentiale durch

Wegfall der Bereitstellung, Zufüh-

rung, Aufbereitung und Entsorgung

von Kühlschmierstoff sowie durch

die einfache Entsorgung trockener

Späne am deutlichsten zum Tragen.

Weil Schleifen als Endbearbei-

tungsverfahren in vielen Fällen

unverzichtbar ist, erfordert ein sol-

cher Schritt auch die Möglichkeit,

trocken zu schleifen. Bis auf Aus-

nahmen wird in der Produktion

heute jedoch naß, teilweise mit sehr

großen Mengen Kühlschmierstoff,

geschliffen. Aus oben genannten

Gründen besteht dennoch allge-

mein der Wunsch, auch das Schlei-

fen trocken realisieren zu können.

Trotz der zunehmenden Verbrei-

tung von CBN als Schleifmittel bie-

tet der Einsatz von Korundschleif-

körpern mit keramischer Bindung

nach wie vor in vielen Fällen Vor-

teile. Zum einen stellen sie geringere

Anforderungen an die Maschinen-

steifigkeit, die Genauigkeit der Auf-

spannung und die erforderliche

Schleifkörper-Umfangsgeschwin-

digkeit. Zum anderen bieten sie die

Möglichkeit, das Schleifverhalten

durch Abrichten flexibel an wech-

selnde Anwendungsfälle anzupas-

sen.

Der gegenüber CBN-Schleifkör-

pern niedrigere Preis ermöglicht es

darüber hinaus, komplexe Werk-

stückgeometrien mit profilierten

Schleifkörpern im Einstichverfah-

ren zu bearbeiten, wodurch sich

trotz des höheren spezifischen Zeit-

spanvolumens von CBN-Schleifkör-

pern bei Korundschleifkörpern Vor-

teile hinsichtlich Produktivität und

Anzahl der benötigten Maschinen-

achsen ergeben können (Tabelle 1).

Aus diesen Überlegungen leitet

sich das Ziel ab, mit keramisch

gebundenen Korundschleifkörpern

trocken schleifen zu können. Unbe-

dingte Voraussetzung ist hierbei,

daß die geforderte Werkstückqua-

lität erreicht wird. Gleichzeitig soll

die bestehende Technologie mög-

lichst wenig verändert werden, und

es sollen keine Nachteile hinsicht-

lich der Produktivität auftreten.

Einerseits entsprechen die Vor-

teile der Trockenbearbeitung beim

Schleifen denen beim Zerspanen

mit bestimmter Schneide, anderer-

seits sind die Schwierigkeiten bei

der Realisierung um einiges größer.

Grundsätzlich müssen bei der

Trockenbearbeitung die primären

Aufgaben des Kühlschmierstoffs

wie Schmieren der Eingriffsstelle,

Kühlen des Werkstücks und

Abtransport der Späne anderweitig

erfüllt werden.

Besonderes Augenmerk hat beim

Schleifen dem Aspekt der Wärme-

abfuhr zu gelten. Die zum Zerspa-

nen eines bestimmten Volumens

benötigte Energie ist höher als beim

Drehen oder Fräsen. Aufgrund des

hohen Anteils an Reibungsarbeit

wird weniger Energie über die Späne

abgeführt. Die geringe Wärmeleit-

fähigkeit von Korund führt zu einer

schlechten Wärmeabfuhr über die

Schleifscheibe.

Weil eine übermäßige Erwär-

mung des Werkstücks zu Schädi-

gungen des Gefüges sowie zu Maß-

und Formfehlern führen kann,

ergeben sich für das Trockenschlei-

fen folgende allgemeinen Aufgaben:

Reduzieren der benötigten spezi-

fischen Zerspanungsenergie, Ver-

ringern des Wärmeeintrags in das

Werkstück sowie Verbessern der

Wärmeabfuhr über die Späne [4

und 6].

Hauptteil der Schleifenergiewird zu Reibungswärme

Nach allgemeiner Vorstellung läßt

sich der Vorgang der Spanbildung

(Bild) in drei Phasen einteilen. Das

Korn, das durch seine Form einen

stark negativen Spanwinkel hat,

berührt das Werkstück in einem

extrem flachen Eingriffsbogen.

Zunächst reibt es unter elastischer

Verformung des Teils über die Ober-

fläche. Mit zunehmender Eindring-

tiefe beginnt eine plastische Verfor-

mung des Werkstückwerkstoffs, der

unter Bildung von Mikrofurchen

seitlich verdrängt wird. Nach Über-

schreiten der Schnitteinsatztiefe

beginnt die eigentliche Spanbil-

dung, in deren Verlauf Verdrän-

gungsvorgänge und Spanbildung

gleichzeitig auftreten [3].

Die während der ersten beiden

Phasen des Anschnittvorgangs ver-

brauchte Energie trägt dabei nicht

zur Spanbildung bei, sondern wird

im wesentlichen in Wärme umge-

wandelt. Diese Wärme wird außer-

dem unterhalb des Schleifkorns

freigesetzt und hat wegen der im

Vergleich zum Werkstück schlech-

ten Wärmeleitfähigkeit des Schleif-

korns die Tendenz, in das Werk-

stück zu fließen.

Aufgrund der unregelmäßigen

Verteilung der Schleifkörner in der

Schleifscheibe haben nacheinan-

der zum Eingriff kommende Schleif-

körner unterschiedliche radiale

und tangentiale Abstände, so daß

sich unterschiedliche kinematische

Spandicken ergeben [7 und 8]. Aus

diesem Grund erreicht nur ein Teil

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 33

SPANENDE FERTIGUNG

Korund-schleifkörper

CBN-Schleifkörper

Preis

Kenngrößen

hochniedrig

Standzeit hochniedrig

GeometrischeFlexibilität sehr niedrighoch

TopographischeFlexibilität niedrighoch

SpezifischesZeitspan-volumen

hochmittel

Anforderungenan die Spann-genauigkeit

hochniedrig

Anforderungenan die Maschi-nensteifigkeit

hochmittel

Benötigte Um-fangsgeschwin-digkeit

hochmittel

Tabelle 1: Vergleich der Eigenschaften

von Schleifkörpern mit Korund und

CBN-Schleifkörpern.

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der eingreifenden Schleifkörner die

zur Spanbildung notwendige

Schnitteinsatztiefe; die anderen

kommen nicht über die ersten bei-

den Phasen der Spanbildung hin-

aus.

Zusammenfassend läßt sich fest-

halten, daß der größte Teil der beim

Schleifen eingebrachten Energie in

Reibungswärme umgewandelt wird.

Außer dem ungünstigeren Span-

winkel sind vor allem die hohe

Anzahl der Anschnittvorgänge und

die geringe Spandicke für die im

Vergleich zur Zerspanung mit

bestimmter Schneide schlechte

energetische Effizienz des Schleif-

prozesses verantwortlich.

Sie läßt sich verbessern, indem

man die Anzahl der Anschnittvor-

gänge und der gleichzeitig im Ein-

griff befindlichen Schneiden redu-

ziert. Der Prozeß ist so zu führen,

daß ein möglichst hoher Anteil der

zum Eingriff kommenden Schnei-

den die benötigte Schnitteinsatz-

tiefe erreicht.

Wärme mehr an der Werkstück-

oberfläche und hat weniger Gele-

genheit, in das Werkstückinnere

abzufließen.

Die vom Anschnittvorgang er-

wärmte Zone ist so schnell wie mög-

lich abzutragen, damit möglichst

viel der eingebrachten Wärme wie-

der abgeführt werden kann. Um die

Wärmeabfuhr über die Späne zu

verbessern, muß die Eingriffszeit

der einzelnen Schneiden möglichst

kurz sein, damit die erwärmten

Späne schnell aus der Eingriffszone

entfernt werden.

Die aus den aufgestellten Forde-

rungen folgenden Konsequenzen

für die Prozeßführung lassen sich

aus den kinematischen Beziehun-

gen für das spezifische Zeitspanvo-

lumen, die mittlere Spandicke, die

Kontaktlänge und die Eingriffszeit

des Einzelkorns herleiten (Tabelle

2). Die angegebenen Beziehungen

gelten sowohl für das Flachschleifen

als auch für das Außen- und Innen-

rundschleifen bei Vorschub in

Der Wärmeeintrag in das Werk-

stück läßt sich verringern, indem

der Schleifkörper auf der Ober-

fläche schnell bewegt wird. Hier-

durch verteilt sich die eingetragene

34 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

SPANENDE FERTIGUNG

a e

vs

vw

Deqz

x

h m

lK

Schleif-körper

Werkstück

Eingriffsverhältnisse beim Flachschlei-

fen; ae

Schnittiefe, Deq

Scheiben-

durchmesser, hm

mittlere Spandicke,

lk

Kontaktlänge, vs

Scheibenumfangs-

geschwindigkeit, vw

Werkstückge-

schwindigkeit.

Bild

: Ver

fass

er

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Umfangsrichtung der Schleifschei-

be. Sie haben rein kinematischen

Charakter und berücksichtigen

keine Verformung von Schleifkör-

per und Werkstück durch die Pro-

zeßkräfte und -temperaturen.

Fordert man, daß ein großer

Anteil der zum Eingriff kommenden

Schneiden die zur Spanbildung

notwendige Schnitteinsatztiefe

erreicht, so muß die mittlere Span-

dicke möglichst groß sein. Aus

Beziehung (8) folgt, daß die Schnitt-

tiefe möglichst groß und das

Geschwindigkeitsverhältnis mög-

lichst klein zu wählen sind. Eine

Erhöhung der Schnittiefe erhöht

jedoch gleichzeitig die Kontaktlänge

und damit die Kontaktzeit (11), so

daß von der Verringerung des

Geschwindigkeitsverhältnisses grö-

ßere Effekte zu erwarten sind. Bei

kleinem Geschwindigkeitsverhält-

nis wandert die Wärmequelle

schneller über die Oberfläche, so

daß die Wärme weniger leicht in das

Werkstück eindringen kann.

Die Kontaktzeit läßt sich über die

Schleifkörper-Umfangsgeschwin-

digkeit und die Kontaktlänge beein-

flussen. Eine Erhöhung der Schleif-

körper-Umfangsgeschwindigkeit

verringert die Kontaktzeit. Um das

Geschwindigkeitsverhältnis und

damit die mittlere Spandicke kon-

stant zu halten, muß die Werkstück-

Vorschubgeschwindigkeit in glei-

chem Maße erhöht werden.

Eingriffstiefe schnell erreichtbeim Gleichlaufschleifen

Die Kontaktlänge wird außer von

der Schnittiefe auch vom äquivalen-

ten Schleifkörperdurchmesser und

von der Richtung der Relativbewe-

gung zwischen Schleifkörper und

Werkstück beeinflußt. Ein kleinerer

äquivalenter Schleifkörperdurch-

messer und Gleichlauf führen zu

kleinerer Kontaktlänge. Der Werk-

stückdurchmesser ist durch den

Anwendungsfall vorgegeben. Der

äquivalente Schleifkörperdurch-

messer und damit die Kontaktlänge

sind um so kleiner, je kleiner der

Schleifkörperdurchmesser ist. Die

Kontaktlänge beim Außenrund-

schleifen ist bei gleichen Schleif-

körperabmessungen immer gerin-

ger als beim Innenrund- oder

Flachschleifen [5].

Beim Schleifen im Gleichlauf

ergibt sich außerdem der Vorteil,

daß die während des Anschnittvor-

gangs erwärmte Zone vor dem

Schleifkörper liegt und sofort wie-

der überschliffen wird. Somit kann

sich ein geringerer Teil der dabei ein-

gebrachten Wärme im Werkstück

ausbreiten. Des weiteren wird beim

Schleifen im Gleichlauf durch den

steileren Eintrittswinkel des Korns

in das Werkstück die erforderliche

Eingriffstiefe schneller erreicht.

Aufgrund der geringeren Kon-

taktlängen und der Möglichkeit,

hohe Werkstück-Vorschubge-

schwindigkeiten und damit bei

großen Schleifkörper-Umfangsge-

schwindigkeiten kleine Geschwin-

digkeitsverhältnisse einfach zu rea-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 35

Maschinenmarkt

SPANENDE FERTIGUNG

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lisieren, sind für das Außenrund-

schleifen die thermisch günstigsten

Bedingungen zu erwarten.

Konventionelle Schleifkörper

sind für die Trockenbearbeitung im

allgemeinen nicht geeignet. Ohne

die Spülwirkung des Kühlschmier-

mittels setzen sich die Spanräume

schnell zu. Die Scheibe verliert ihre

Schnittfreudigkeit, und aufgrund

der entstehende Wärme wird das

Werkstück geschädigt. Aus obigen

Überlegungen ergeben sich Konse-

quenzen für die Schleifkörperspe-

zifikation, die teilweise gegenläufig

sind [2]. Große Spandicken und

hohe Umfangsgeschwindigkeiten

verursachen hohe Kräfte am Ein-

zelkorn und erfordern deshalb sta-

bile Bindungsbrücken. Gleichzeitig

ist jedoch zur Aufnahme der Späne

ein großer Porenraum notwendig, so

daß der Volumenanteil der Bindung

klein sein muß. Die Größe der Poren

sollte dabei möglichst gleichmäßig

sein. Zum Ableiten der großen frei-

werdenden Wärmemengen ist des

weiteren eine hohe Wärmeleitfähig-

keit der Schleifscheibe vorteilhaft.

Die hohen Temperaturen erfordern

eine ausgeprägte Warmhärte des

Korns, damit die Schnittfreudigkeit

des Schleifkörpers erhalten bleibt.

36 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

SPANENDE FERTIGUNG

Um eine prozeßfähige Technolo-

gie verwirklichen zu können, sind

intensive Forschungsarbeiten

nötig, auf die in Teil 2 dieses Artikels

in MM 31 eingegangen wird.

Literatur[1] Klocke, F., und K. Gerschwiler: Trocken-

bearbeitung – Grundlagen, Grenzen, Per-

spektiven. VDI-Bericht 1240. Düsseldorf:

VDI-Verlag, S. 1–44.

[2] Heidtmann,W, C. Stark und E. Uhlmann:

Anforderungen an Schleifwerkzeuge zur

Trockenbearbeitung. VDI-Bericht 1240.

Düsseldorf: VDI-Verlag, S. 139–159.

[3] König, W.: Fertigungsverfahren, Band 2:

Schleifen, Honen, Läppen. Düsseldorf:

VDI-Verlag 1990.

[4] Neugebauer, R., und M. Voll: Entwicklung

umweltverträglicher Schleifverfahren.

Jahrbuch Schleifen, Honen, Läppen und

Polieren. Essen; Vulkan-Verlag 1996, S.

159–172.

[5] Piegert, R.: Untersuchungen der Einfluß-

faktoren auf die Bearbeitungsfehler beim

Innenschleifen. Dissertation TU Karl-

Marx-Stadt 1965.

[6] lwanow, W., und A. Kotow: Ein Modell zur

Berechnung des Spannungszustands

beim Schleifen von Werkstücken mit

plasmagespritzten Schichten; Jahrbuch

Schleifen, Honen, Läppen und Polieren.

Essen: Vulkan-Verlag 1996, S.13–37.

[7] Werner, G: Kinematik und Mechanik des

Schleifprozesses. Dissertation RWTH

Aachen 1971.

[8] Werner, G: Konzept und technologische

Grundlagen zur adaptiven Prozeßoptimie-

rung des Außenrundschleifens. Habilita-

tionsschrift RWTH Aachen 1973.

Tabelle 2: Kinematische Kenngrößen beim Umfangs-Einstechschleifen.

Schleifkörperdurchmesser4

Vorschubgeschwindigkeit

Werkstück

3

Schnittiefe2

Schleifkörper-Umfangs-

geschwindigkeit

1

GrößeNum-

mer

Ds

vW

ae

vS

Sym-

bol

Beziehung

5 Werkstückdurchmesser Dw

6 Äquivalenter

Schleifkörperdurchmesser

D

7 Geschwindigkeitsverhältnis q

8 Mittlere Spandicke hm

9 Spezifisches Zeitspan-

volumen

Qw

10 Kontaktlänge IK

11 Kontaktzeit tK

1

D=

1

DS

±1

DW

q =vS

vW

QW ′ = vW ⋅ae =v S ⋅ae

q

hm =ae

q

lk = ae ⋅D ⋅ 1+v W

v S

tK =lKvS

=ae ⋅DvS

⋅ 1+v W

vS

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Just-in-time-Fertigung,

hohe Flexibilität, exter-

nes Rüsten, Verlänge-

rung der Maschinenlaufzeiten

sowie Qualitätsverbesserung sind

einige der wichtigsten Maßgaben

zeitgemäßer Produktionsprozesse.

Auf die Erfüllung dieser Forderun-

gen zielt das vb-Dock-Lock-Schnell-

spannsystem der Vischer & Bolli

GmbH, Lindau, dessen Leistungs-

spektrum vor kurzem erweitert

wurde. Es wirkt als neutrale

Schnittstelle und ermöglicht den

Gebrauch normierter Maschinenti-

sche und Spannvorrichtungen.

Das Grundprinzip des Spannsy-

stems besteht darin, daß Zylinder

besondere Einzugbolzen fixieren

und positionieren, die entweder in

Paletten oder direkt in die Werk-

stücke eingeschraubt werden. Das

dynamische Spannen erfolgt

mechanisch mit Tellerfedern. Der

Vorteil dieser dynamischen Span-

nung gegenüber einer Starrspan-

nung besteht darin, daß Vibratio-

nen während des Bearbeitens stark

gedämpft werden können. Die Posi-

tionierungenauigkeit beträgt weni-

ger als 0,01 mm.

Aufgrund der Möglichkeit, außer-

halb der Maschine spannen zu kön-

nen, verlängert sich die Maschinen-

laufzeit erheblich. Weil die Abstände

der Zylinder (Stichmaße) stets

gleich sind, können alle Spannvor-

richtungen beliebig ausgetauscht

werden. 5-Seiten-Bearbeitung ist

nung Luft oder Flüssigkeit mit Über-

druck wahlweise von der Seite oder

von unten zuführt (Bild 1). Wenn

eine Palette gewechselt wird, verhin-

dert der erzeugte Überdruck, daß

Verunreinigungen in die Zylinder-

verschlüsse gelangen können.

Zudem erreicht man bereits beim

ersten Schritt des Lösevorganges,

das heißt beim Abstoßen der Palette

aus der Zylinderführung, aufgrund

einer besonderen Formgebung des

Einzugbolzens eine optimale Strö-

mungsgeschwindigkeit der Luft zur

Zylinderoberfläche. Dadurch soll

eine sichere Reinigung der Paletten-

unterseite gewährleistet sein.

Ein weiteres Merkmal des Spann-

systems besteht darin, daß Klein-

teile jetzt mit spielfreien Indexierpa-

letten aufgespannt werden können

(Bild 2). Die verdrehsicheren, inde-

xierbaren Einzelzylinder werden

modular aus Standardteilen aufge-

baut. Die Deckelauflage ist mit vier

90° geteilten Indexiernuten verse-

hen. Dazu ist die indexierbare

Palette mit vier auf die Indexiernu-

ten abgestimmten Kegelstiften ver-

sehen. Diese Kegel-Gewindestifte

werden unter Vorspannung mit den

Kegelflächen des Zylinderdeckels

verschraubt und gesichert. Auf-

grund der Vorspannung und

bewußter Überbestimmung mit

Kegelstiften erreicht man eine spiel-

freie und gegen Verdrehen gesi-

cherte Einzel-Zylinderspannung.

Die indexierbaren Einzelpaletten

aus Stahl oder Aluminium sind ein-

fach und aufwandsarm herstellbar.

Für die vier Gewinde in der 90°-Tei-

lung zur Mittelbohrung (Einzugbol-

zen) ist eine Toleranz von ± 0,1 mm

ausreichend. Die Teilungsgenauig-

keit beim Verdrehen leidet nicht

darunter und kann weiterhin mit

≤ 0,01 mm Abweichung sicherge-

stellt werden. Bringt man die 90°-

Indexierung versetzt zu den Achsen

im Teilkreis in die Paletten ein, läßt

sich jeder beliebige Winkel in der

Verdrehung erzeugen.

Ergänzend zum bisherigen Funk-

tionsumfang des Systems wurden

Einbaukassetten entwickelt, die

technisch gegenüber früheren An-

realisierbar, ohne das Werkstück

abzuspannen. Das Eindrehen der

Einzugbolzen direkt in das Teil stellt

Kollisionsfreiheit sicher. Wie der

Hersteller hervorhebt, beträgt die

reine Umrüstzeit an der Maschine in

zahlreichen Fällen nur 2 min. Eine

Unterbrechung für Eilaufträge sei

jederzeit möglich, ebenso das Ver-

messen ohne abzuspannen oder

das Integrieren vorhandener

Spannmittel und Vorrichtungen.

Die Komponenten des Schnell-

spannsystems sind mit verschiede-

nen Einzugkräften von 5 bis 30 kN

verfügbar. Versionen mit 10 kN Ein-

zugkraft sind geeignet für Werk-

zeugmaschinen bis 40 kW Antriebs-

leistung. Die Maschinenleistung

kann bis 100 kW betragen. Je nach

Maschinenpark und Teilespektrum

sind die Zylinderabstände beliebig

wählbar. Die kleinsten Paletten sind

150 mm 3 150 mm groß, die größ-

ten mehrere Meter in Länge und

Breite.

Ausblaseinrichtunghält Kontaktstellen sauber

In der Praxis erweist es sich

immer wieder als problematisch, die

hochgenauen Kontaktstellen von

Werkstückspannungen vor Spänen

oder sonstigen Verunreinigungen

zu schützen. Seit kurzem steht für

das Schnellspannsystsem eine Aus-

blaseinrichtung zur Verfügung. Der

Zylinderkolben wird mit einem Zap-

fen am Kolbenboden ergänzt, durch

den man in eine düsenartige Öff-

Maschinenmarkt

Dynamisches Schnellspannsystemverlängert die MaschinenlaufzeitFlexibilität und hohe Verfüg-

barkeit sind Maßgaben, denen

auch die Spanntechnik Rechnung

tragen muß. Mit einem dyna-

misch fixierenden Spannsystem,

dessen Kernstück Zylinder und

Einzugbolzen mit 5 bis 30 kN

Einzugkraft sind, ist effizientes

fünfseitiges Bearbeiten mit

weniger als 0,01 mm Positionier-

abweichung möglich. Das

Leistungsspektrum des Systems

wurde nun erweitert.

Weitere Informationen: Vischer & Bolli Werk-

zeug- und Spanntechnik GmbH, 88131 Lin-

dau, Tel. (0 83 82) 96 19-0, Fax (0 83 82)

96 19 30.

Bild 1: Schnitt durch einen vb-Dock-Lock-

Zylinder, dessen Ausblaseinrichtung

eine Verunreinigung der hochgenauen

Kontaktstellen verhindert.

38 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

SPANENDE FERTIGUNG

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wendungen einige Vorteile haben.

So sind die Kassetten einfach in

Maschinentische integrierbar und

positionieren sich über einen be-

sonderen Deckel, der Einbau-

buchse und Maschinentisch ge-

trennt voneinander verbindet,

selbst. Die Spann- und Lösekräfte

werden von der Buchse aufgenom-

men, nicht mehr vom Tisch. Die

Zylinder können versenkt oder

leicht vorstehend sein. Um die

Stichmaßgenauigkeit zu erhöhen,

ist es möglich, die Zylinder zusam-

men mit den Maschinentischen

auszugießen.

Innovativer Unibalkenersetzt starre Stichmaße

Bislang wurden fixe Stichmaße

für Maschinentische und die ent-

sprechenden Vorrichtungen vorge-

geben. Ein innovativer Unibalken

ersetzt nun diese starren Stich-

maße durch stufenlos verstellbare

Stichmaße. Eine Grundpalette mit

Einzugbolzen wird auf ein fixes

Stichmaß in die entsprechenden

Zylinder gespannt. Diese Grundpa-

lette hat auf der einen Seite einen

fest installierten Schnellspannzy-

linder mit entsprechender Bau-

höhe. Längsseitig erhält die Grund-

palette in der Mitte eine Führungs-

nut, die oben genau die Breite vom

Einzugbolzenbund hat.

In einem zweiten Absatz ist ein

Nutenstein vorgesehen. Nun wird

auf der anderen Seite in diese Nut

ein neu entwickelter, doppeltwir-

kender Zylinder eingeführt. Die

Doppelwirkung benötigt man einer-

seits für eine Klemmung auf der

Grundpalette mittels Einzugbolzen

und Nutenstein und anderseits an

der Oberseite für beliebige Werk-

stückpaletten. Jetzt kann der

bewegliche Doppelzylinder beliebig

stufenlos verstellt und angepaßt

werden – sei es für Wechselpaletten,

Einzugbolzen im Spannmittel oder

Einzugbolzen im Werkstück.

Spannsystem ist ausgelegtfür die Automatisierung

Als besonders vielseitige Schnitt-

stelle normiert das Schnellspann-

system jeden Maschinentisch, das

heißt, aufgrund der einheitlichen

Stichmaße sind bei jeder Werkzeug-

maschine alle Vorrichtungen auf

dem Tisch verwendbar, unabhängig

von der Maschinenausführung.

Anstelle großer Mehrpa-

letten–Maschinen wird

nun zentral ein belie-

big großer Paletten-

pool gebildet, meist

platzsparend in die

Höhe.

Die Paletten sind mit eingesetzten

Einzugbolzen nur 40 bis 70 mm

hoch. Ein Handlinggerät bedient

aus dem zentralen Palettenpool

rund um die Uhr beliebig viele

Maschinen. So kann auf möglichst

kleiner Produktionsfläche drei-

schichtig und teilweise bedienerlos

gefertigt werden (Bild 3)

Der Aspekt des Handlings wird bei

der Palettisierung immer wichtiger,

weil nicht nur die Rüstzeit weitest-

gehend verkürzt werden soll, son-

dern auch ein möglichst schneller

Tausch der Paletten angestrebt

wird, im günstigsten Fall ohne Kran.

Um dem gerecht zu werden, gehört

zum Spannsystem eine Abhebevor-

richtung (Bild 4), die derart syn-

chron gesteuert ist, daß sich beim

Lösen der Palette aus den Spannzy-

lindern ein zweiter Zylinder

zuschaltet und hydraulisch bis 600

kg schwere Paletten um die Einzug-

bolzenhöhe abstößt.

Die Wechselpaletten werden mit-

tels Rollenschienen abgehoben.

Eine schnell koppelbare Verlänge-

rung überbrückt die Distanz vom

Maschinentisch zum Transportwa-

gen und ist an der Vorderseite mit

Abstützungen gegen Durchbiegen

auf dem Transportwagen gesichert.

Damit lassen sich die Paletten von

der Maschine zum Transportwagen

rollen. Beladen wird innerhalb weni-

ger Sekunden durch ein „Aufschie-

ben“ der Palette. Beim Druckablas-

sen der Hydraulik senkt sich zuerst

die Palette wieder in Löseposition in

die Zylinder zurück; dann werden

die Paletten mit geringer Zeitverzö-

gerung wieder eingezogen.

Elektroden-Mehrfachspannenist ebenfalls möglich

Eine weitere Ergänzung ist die

Möglichkeit des Mehrfachspannens

von Elektroden. Elektroden werden

bislang meist in Einzelfertigung

manuell oder mit Handlinggeräten

gefertigt. Die Kombination eines

REF-Systems mit dem Schnell-

spannsystem ermöglicht es nun, 10

bis 30 Kupferelektroden in einer

Aufspannung zu bearbeiten, und

zwar mit Hilfe einer Spannplatte, die

an der Unterseite mit Einzugbolzen

versehen ist und oben Einfräsun-

gen für drei Elektrodengrößen hat.

Gebohrte Nutensteine (in drei

Größen verfügbar) werden in die

Elektrodenrohlinge stirnseitig ein-

gesetzt. Die Rohlinge schraubt man

von der Unterseite der Spannplatte

in die sehr genauen Aussparungen

an der Oberseite des Nutensteins.

Die Elektroden haben keinerlei

Störkanten, sind also problemlos

fünfseitig bearbeitbar. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 39

Bild 3: Bedienerlose Fertigung mit Indu-

strieroboter und zentralem Palettenpool

für das Bestücken beliebiger Maschinen.

Bild 4: Hydraulische Abhebevorrichtung

mit Rollenführungen und Abstützbalken

zum Aufschieben von Paletten.

Bilder: Vischer & Bolli

Bild 2: Indexierbarer Zylinder mit inde-

xierbarer Palette zum Spannen von Klein-

teilen.

SPANENDE FERTIGUNG

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Eine Ursache für die

Produktionsverlage-

rungen der vergange-

nen Jahre war zweifellos die Über-

technisierung von Fertigungslösun-

gen, die mit hohen, nicht gerechtfer-

tigten Investitionskosten einhergin-

gen. Bisher zielten Automatisie-

rungslösungen für spanende Ferti-

gungsprozesse in der Regel auf

große Losgrößen mit Laufzeiten von

einigen Tagen bis zu mehreren Jah-

ren. Mit einer werkzeugmaschinen-

gestützten Automatisierungslö-

sung, auch Automations-Werkzeug-

System (AWS) genannt, ist nun eine

auf die Maschine abgestimmte Fle-

xibilität gegeben, die auch kleinste

und mittlere Losgrößen für die Auto-

matisierung wirtschaftlich macht.

Ein wesentlicher Bestandteil die-

ser Lösung zur werkzeugmaschi-

nengestützten Automatisierung

sind automatische Handhabungs-

werkzeuge (AHW), die speziell den

Belangen des wirtschaftlichen Fer-

tigens mit Bearbeitungszentren ent-

sprechend konzipiert wurden (Bil-

der 1 und 2).

Mit ihnen lassen sich Werkstücke

bis ungefähr 50 kg Gewicht und

Abmessungen von mehr als 300 mm

handhaben. Das gleiche Werkzeug

kann Werkstücke umspannen und

diese je nach Maschinenkonfigura-

tion drehen und wenden, so daß alle

sechs Seiten bearbeitet werden kön-

nen. Das AHW findet wie andere

Werkzeuge im Werkzeugmagazin

für Sicherheit des Bedieners und

erhöht mit der ebenfalls integrier-

ten Werkstücktransportüberwa-

chung die Prozeßsicherheit des

Systems.

Eine mit dem AHW ausgestattete

Werkzeugmaschine erkennt, ob ein

Werkstück gegriffen und ordnungs-

gemäß transportiert wird. Liegt kein

Werkstück auf und das Werkzeug

greift ins Leere, so ergeht Fehler-

meldung, und die Maschine wird

gestoppt. Durch Positionsausgleich

Platz und wird in genormten

Schnittstellen aufgenommen. Die

Betätigung erfolgt vorzugsweise mit

Druckluft.

Werkzeugerkennungerhöht die Prozeßsicherheit

Über den Druckluftkanal erfolgt

eine eigene Werkzeugkennung, die

der Steuerung die Realisierung

größerer Spindeldrehzahlen, beson-

ders bei Fehlprogrammierung,

untersagt. Diese Maßnahme sorgt

40 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

WERKZEUGE

Einfache Automationswerkzeugeergänzen BearbeitungszentrenDie Praktikabiliät von Auto-

matisierungslösungen scheitert

oft an hohen Investitionskosten.

Wenig Aufwand erfordert

dagegen ein maschinenbezoge-

nes Automations-Werkzeug-

System für Fräsmaschinen und

Bearbeitungszen, das nicht nur

Handhabungsaufgaben über-

nimmt, sondern auch bereitstellt,

reinigt, kennzeichnet und mißt.

KARL BAUCH

Dipl.-Ing. Karl Bauch ist Geschäftsführer der

NC-Automation GmbH in 87437 Kempten,

Tel. (08 31) 5 70 70 67, Fax (08 31) 5 70 70 86.

Werkzeugmagazine eignen sich nicht nur zur Aufnahme von Zerspanungswerk-

zeugen, sondern auch von Komponenten zum Handling oder zum Signieren.

Bild

: Mat

ec

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in bis zu fünf Achsen ist es möglich,

ohne aufwendige Sensorik und

Regelungstechnik – lediglich gegen

Anschläge auf den Werkstückspei-

cher gelegte Rohteile mit variablen

Abmessungen im Bereich von etwa

± 3 mm – zuverlässig gegen An-

schläge in mehreren Ebenen auf

ungefähr 0,003 mm genau zu posi-

tionieren. Wesentlichen Einfluß auf

die Positioniergenauigkeit haben

sowohl Position, Anzahl und Art der

Anschläge als auch die Funktions-

weise des Spannmittels.

Funktionen eines Roboterswerden übernommen

Im Bereich der spanenden Ferti-

gung von Werkstücken auf Bearbei-

tungszentren und NC-Fräsmaschi-

nen sind drei Systemlösungen zur

weitgehend automatischen Herstel-

lung eines bestimmten Produkti-

onsloses bekannt. Es sind erstens

Transferstraßen, in deren Linie die

Maschinen eingebunden und mit

einer übergeordneten Steuerung

verwaltet werden. Sie sind für sehr

große Lose mit in der Regel festen

Taktzeiten prädestiniert.

Die zweite grundsätzliche Lösung

ist mit der Einbindung von Indu-

strierobotern gegeben. Hier ist

erheblich mehr Flexibilität möglich.

Nachteilig sind jedoch die unter-

schiedlichen Steuerungen und Pro-

grammiersysteme sowie der Raum-

und Investitionsbedarf zu sehen.

Mit an Werkzeugmaschinen ange-

bauten oder gekoppelten Paletten-

stationen beziehungsweise Palet-

tenbahnhöfen ist eine dritte Auto-

matisierungsvariante realisierbar.

Bei näherer Betrachtung handelt es

sich hierbei jedoch mehr um eine

vereinfachte erste Lösung, die auf

eine einzige Maschine reduziert ist.

Vereinfacht deswegen, weil die

Werkstücke manuell auf die Palet-

ten gespannt und von dort entnom-

men werden müssen und zudem

maximal auf fünf Seiten bearbeitet

werden können.

Der innovativen werkzeugma-

schinengestützten Automatisie-

rungslösung liegt die Erkenntnis

zugrunde, daß moderne NC-Fräs-

maschinen nahezu alles bieten, was

Industrieroboter benötigen. Sie ha-

ben schnelle und genaue Antriebe

in mehreren Achsen, einen automa-

tischen Werkzeugwechsel und die

dafür notwendigen Werkzeugmaga-

zine sowie eine Steuerung mit geeig-

neten Programmiermöglichkeiten.

die Beaufschlagung eines Reini-

gungswerkzeuges mit Reinigungs-

medium durch Betätigung eines

Ventils ist ein M-Befehl zuständig.

M-Befehle steuern zusätzlich das

Öffnen und Schließen der Spann-

vorrichtungen sowie das Ein- und

Ausfahren des Werkstückspeichers.

Vorhandene Maschinensind leicht nachrüstbar

Zentrale Kühlschmiermittel-

und/oder Luftzuführung durch die

Spindel ist für den Gebrauch eines

AWS ebenso sinnvoll wie ein ausrei-

chend großer Werkstückspeicher

und kurze Werkzeugwechselzeiten.

Für das Zu- und Abführen von Werk-

stücken ist es ausreichend, wenn

die Maschine drei NC-Achsen und

einen starren Maschinentisch hat.

Für das Bearbeiten eines kubi-

schen Bauteiles an allen sechs Sei-

ten sind folgende Maschinenkonfi-

gurationen geeignet: Werkzeugma-

schine mit feststehendem Tisch

sowie Horizontal- und Vertikalspin-

del, Werkzeugmaschine mit festste-

hendem Tisch und schwenkbarer

Spindel. Werkzeugmaschine mit

Vertikalspindel und Schwenktisch,

Werkzeugmaschine mit Horizontal-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 41

Bild 2: In die Spindel eines Bearbeitungs-

zentrums eingesetztes Handhabungs-

werkzeug.

WERKZEUGE

Warum also sollte eine Fräsma-

schine nicht ihr eigener Industrier-

oboter sein – und das ohne zusätz-

lichen Raumbedarf und ohne die

gefürchtete Verknüpfungsproble-

matik?

Das Gesamt-Werkzeugsystem

AWS zur Automatisierung einer NC-

Fräsmaschine oder eines Bearbei-

tungszentrums übenimmt nicht

nur Handhabungsaufgaben, son-

dern auch weitere Arbeitsstufen,um

eine fortlaufende bedienerlose Pro-

duktion und Werkstückbearbeitung

an allen sechs Werkstückseiten zu

ermöglichen (die ersten vier Fähig-

keiten sind Voraussetzung für eine

bedienerlose Komplettbearbeitung,

bei den folgenden Punkten handelt

es sich um sinnvolle Optionen):© Reinigen und gegebenenfalls

Trocknen von Werkstück, Spann-

vorrichtung und Maschinentisch

zur genauen Positionierung, kor-

rekten Vermessung und Kennzeich-

nung sowie zur sauberen Zwi-

schenlagerung;© Handhaben, also Einbringen der

Werkstücke in die Spannvorrich-

tung und Zurückführen in den

Werkstückspeicher sowie Umspan-

nen mit Drehen und/oder Wenden

der Bauteile;© Spannen durch hydraulisch oder

pneumatisch betätigte und durch

M-Befehl gesteuerte Spannvorrich-

tungen und Schraubstöcke;© Bereitstellen der Werkstücke im

Greifbereich der Fräsmaschine

beziehungsweise Zuführen der Teile

in diesen Raum;© Vermessen der Fertigungsteile

zur Bestimmung der exakten Posi-

tion, Abmessung und Form;© Kennzeichnen der geprüften und

für in Ordnung befundenen Teile,

möglichst in Produktionsreihen-

folge.

Automatische Prägewerkzeuge

(APW) und automatische Reini-

gungswerkzeuge sind deshalb eben-

falls Komponenten der AWS-Ge-

samtlösung (Bilder 3 und 4).

Voraussetzung für die Nutzung

eines AWS sind Fräsmaschinen

oder Bearbeitungszentren mit

Werkzeugmagazin und automati-

schem Werkzeugwechsel. Zum Pro-

grammieren beziehungsweise Steu-

ern sind – je nach Anzahl der Spann-

vorrichtungen und nach Aufbau des

Werkstückspeichers – vier bis sechs

frei verfügbare M-Befehle notwen-

dig. Für das Zugreifen oder Öffnen

des Handhabungswerkzeuges und

Bild 1:

Dieses

Handhabungs-

werkzeug (AHW)

nimmt Werkstücke bis

zu einem Gewicht von etwa

50 kg auf.

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spindel und Drehtisch sowie Werk-

zeugmaschine mit zusätzlichen

Achsen oder Möglichkeiten gegenü-

ber den zuvor beschriebenen Vari-

anten.

Bei der Entwicklung von AWS war

zu berücksichtigen, daß bereits am

Markt befindliche Maschinen

nachrüstbar sind. Einzelwerkzeuge

wie automatische Prägewerkzeuge

und automatische Reinigungswerk-

zeuge müssen zur schrittweisen

Automatisierung in der Regel ohne

Nachrüstung der Maschine ver-

wendbar sein. Zur Installation eines

automatischen Handhabungswerk-

zeuges ist von seiten des Herstellers

oder eines Maschinenmodernisier-

ers die Nachrüstung folgender, even-

tuell nicht gegebener Funktionen

notwendig:© Versorgung mit fünf bis acht bar

Druckluft mittels M-Befehl, schalt-

bar möglichst durch die Spindel;© Einbau eines Druckschalters in

die Druckluftzuleitung zur Spindel

und Verknüpfung mit der Steue-

rung, um unzulässig hohe Dreh-

zahlen beim Einsatz des AHW zu

verhindern und den Werkstück-

transport zu überwachen; © geringfügige Modifikation der

Software, um eine möglichst fehler-

lose und zeitsparende Programmie-

rung des Zugriffs auf den Werk-

stückspeicher zu realisieren; © vier bis sechs frei verfügbare M-

Befehle, je nach Automationsgrad;© pneumatisch oder hydraulisch

betätigte Spannvorrichtung; © Spindelpositionierung, mög-

lichst mit 2° Genauigkeit;© freie Plätze im Werkzeug-

speicher zum Einsetzen der Werk-

zeuge sowie © Werkstückspeicher für bediener-

lose Fertigung.

Jedes Automationssystem ist auf

das Ziel ausgerichtet, die Produkti-

vität und damit besonders das Ver-

hältnis von Wertschöpfung zum

Arbeitszeitaufwand zu steigern.

Durch bedienerlose Fertigung meh-

rerer kleiner Lose mit unterschied-

lichen Teilen wird dazu ebenso bei-

getragen wie durch verlängerte

Maschinenlaufzeiten. Wesentliches

Zusatzkriterium, vor allem auf-

grund der Komplettbearbeitung, ist

ein erheblich verringerter Logistik-

aufwand. Anhand eines Beispiels

soll dieser Sachverhalt verdeutlicht

werden.

Ein Los mit zehn gleichen Bautei-

len wird aufgrund seiner umseiti-

tung. Jedes einzelne Werkstück

wird direkt nach der Bearbeitung

vermessen und nur dann, wenn es

den maßlichen Vorgaben ent-

spricht, mit einem Kennzeich-

nungswerkzeug in Sekunden-

schnelle mit fortlaufenden Num-

mern und Firmenlogos versehen.

Im Werkstückspeicher der Ma-

schine befinden sich elf oder zwölf

Rohlinge, so daß die Werkzeugma-

schine dann, wenn ein Bauteil als

Ausschuß klassifiziert ist, so lange

arbeiten kann, bis die geforderten

zehn Gutteile vorhanden sind. Der

etwas höhere Programmieraufwand

wird durch Einsparungen im Logi-

stik- und Produktionssteuerungs-

bereich mehr als aufgewogen.

Flexibilitätskriteriensind zu beachten

Flexibilität und Automation

waren über lange Zeit hinweg zwei

wenig verträgliche Ziele. Durch kon-

tinuierliche Verbesserung und

beachtlichen Konkurrenzdruck so-

wie stetig kürzer werdende Produkt-

laufzeiten und verringerte Los-

größen werden den Entwicklern

immer neue Höchstleistungen ab-

verlangt. Häufig ist es der Preis, der

erahnen läßt, welcher elektronische

und mechanische Aufwand hinter

der Forderung nach mehr Flexibili-

sierung steckt.

Auf der Suche nach generell gülti-

gen Lösungsansätzen für eine

kostengünstige Automatisierung

wurde durch Analyse eine „Formel“

ermittelt, die auch für die Flexibi-

lität gilt. Diese Formel für preiswerte

und vielseitige Automatisierung

führt jedoch nur dann zum richti-

gen Ergebnis, wenn die richtigen

Komponenten und Faktoren be-

kannt sind.

Folgende Flexibilitätskriterien

sind dabei zu berücksichtigen: © kleinste wirtschaftlich bearbeit-

bare Losgröße,© Streuung der Bauteil-Formunter-

schiede,© Abmessungs- und Masseverhält-

nis von kleinstem und größtem

Werkstück,© Handhabung wahlweise durch

Form- oder Reibschluß,© Handeln in und um möglichst

viele Achsen,© unterschiedliche Bewegungsge-

schwindigkeiten und Beschleuni-

gungen,© veränderliche Kräfte zum Zugrei-

fen und Positionieren,

gen Bearbeitung und unterschiedli-

cher Zerspanungsstärken auf zwei

unterschiedlichen Werkzeugma-

schinen gefertigt. Dadurch entsteht

Planungsaufwand für die Maschi-

nenbelegung, den Transport zwi-

schen den Maschinen sowie für das

mehrfache Reinigen und Auf- und

Abspannen des Werkstückes.

Bei der Abschlußkontrolle wird

einen Tag später festgestellt, daß ein

Teil den maßlichen Vorgaben nicht

entspricht. Der Fertigungsablauf

für ein Stück und damit unter

Umständen der Rüstaufwand fällt

erneut an.

Spannvorrichtungautomatisch angepaßt

Die Teile werden dazu meist zur

Meßmaschine transportiert. Ab-

schließend kennzeichnet man die

kontrollierten und für in Ordnung

befundenen Teile mit fortlaufenden

Nummern, wobei die exakte Repro-

duzierbarkeit der Herstellreihen-

folge nicht ohne Zusatzaufwand

garantiert werden kann.

Mit einem AWS in optimaler Aus-

rüstung werden alle sechs Seiten

bearbeitet. Sollen stark variierende

Spannbereiche aufgrund von räum-

licher Enge mit einem einzigen

Spannmittel realisiert werden, so

ermöglicht das AWS die automati-

sche Anpassung der Spannvorrich-

42 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

WERKZEUGE

Bild 4: Pneumatisches Reinigungswerk-

zeug für Werkstücke und Spannvorrich-

tungen.

Bild

er: V

erfa

sser

Bild 3: Kennzeichnungswerkzeug als

Komponente der Automatisierungslö-

sung AWS.

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© Positioniergenauigkeit bezie-

hungsweise -ungenauigkeit gegen-

über Anschlägen,© Verwendung unterschiedlicher

Werkzeuge je nach Werkstück und

Umgebung und© Anpassung der Spannmittel an

verschiedene Teile.

Die Beachtung dieser Kriterien

findet in den einzelnen Komponen-

ten des AWS ihren Niederschlag –

zum Beispiel beim Reinigungswerk-

zeug: Ohne die Sauberhaltung der

Werkstücke und Rohlinge sowie der

Spannvorrichtungen ist kein zuver-

lässiges Positionieren und beschä-

digungsfreies Spannen der Bauteile

möglich.

Spannwerkzeuge und Spannvor-

richtungen sind weitere Komponen-

ten, die unmittelbar mit dem Hand-

habungswerkzeug zusammenwir-

ken. Die Spann- oder Fixiereinrich-

tung muß zum einen von einer Ener-

giequelle versorgt sein und zum

anderen durch M-Befehle der Ma-

schine gesteuert werden können.

Beim Beschaffen oder Gestalten die-

ser Vorrichtungen oder Werkzeuge

ist auf die automatische Beschik-

kung Rücksicht zu nehmen.

Wichtige Kriterien sind dabei die

Zugänglichkeit und die sichere und

genaue Positionierung der Bauteile.

Untersuchungen haben gezeigt, daß

Spannvorrichtungen, die für das

manuelle Beschicken weitgehend

optimiert sind, auch für das auto-

matische Bestücken gut geeignet

sind.

Bereitstellen der Werkstückemit möglichst wenig Aufwand

Zum Bereitstellen der Werkstücke

sind Palettensysteme verbreitet, die

bereits mit der Spannvorrichtung

bestückt sind. Für jede Palette ist

somit eine eigene Spannvorrich-

tung notwendig. Zusätzlich erfolgt

das Auf- und Abspannen der Teile

manuell. Die genaue Position des

Teiles wird der Maschinensteue-

rung häufig in Form entsprechen-

der Korrekturwerte übermittelt. Bei

einfachen, flexiblen und wirtschaft-

lich konkurrenzfähigen Lösungen

erfolgt die Bereitstellung der Werk-

stücke durch einfaches Auflegen

auf Speicherebenen oder Positio-

nierelementen. Die Palette trägt nur

solche Anschläge, die zum korrek-

ten Aufbringen der Teile zwingen.

Damit werden nicht nur erhebliche

Kosten vermieden, sondern auch

der manuelle Auf- und Abspannvor-

gang gespart. Das Palettengesamt-

gewicht wird zudem meist erheblich

reduziert. Die Abschirmung der

Teile gegen Verschmutzung ist bei

einfachen Speicherlösungen von er-

heblich größerer Bedeutung als bei

bereits aufgespannten Bauteilen.

Zwei einfache Systemezum Werkstückspeichern

Für die Anwendung in der Praxis

empfehlen sich zwei unterschiedli-

che Werkstück-Speichersysteme:

für kleine Teile oder geringe Stück-

zahlen Plattformen in verschieden-

ster Form und Anordnung, in der

Regel als Pick-up-Speicher bezeich-

net, und für größere Stückzahlen

sowie relativ große Bauteilabmes-

sungen Band-Kassettenspeicher.

Damit bei automatischer Ferti-

gung die Reihenfolge der Arbeits-

stufen erkennbar bleibt und sich

daraus zum Beispiel wichtige

Erkenntnisse zur Standzeit von

Werkzeugen gewinnen lassen, ist

eine fortlaufende Kennzeichnung

ratsam. Eine schnelle, flexible und

mit geringem Programmieraufwand

behaftete Kennzeichnung ist deswe-

gen eine weitere Komponente, um

die Handhabung und die damit ver-

bundene Automation der Zerspa-

nung effizienter zu machen.

Eine weitere Komponente, die das

Handling in der Maschine zuverläs-

siger und sicherer machen kann

und gleichzeitig für größere Prozeß-

sicherheit sorgt, sind Werkzeuge, die

zur Positionsbestimmung von Roh-

teilen beitragen und fertiggestellte

Werkstücke vermessen. Mit Hilfe

dieser Werkzeuge läßt sich die Serie

nach einer bestimmten Anzahl feh-

lerhaft gefertigter Teile unterbre-

chen. Optionen aus dem Zusam-

menwirken mit zuvor benannten

Komponenten ergeben eine Kenn-

zeichnung lediglich der für in Ord-

nung befundenen Teile, Nacharbeit

von Teilen, die einer Korrektur

bedürfen, permanentes Fertigen,

bis die gewünschte Anzahl von Gut-

teilen vorliegt, sowie sehr genaues

Fertigen von Teilen, die unpräzise

positioniert sind.

Die EMO ‘99 in Paris als Leit-

messe für die Werkzeugmaschinen-

branche hat den Besuchern die Stei-

gerung der Effizienz von Bearbei-

tungszentren und deren unkompli-

zierten, vielseitigen Einsatz mit

Automations-Werkzeug-Systemen

erst kürzlich eindrucksvoll vor

Augen geführt. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 45

WERKZEUGE

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Seit ihrer Gründung

im Jahre 1982 be-

schäftigt sich die

Astrol SA, CH-Bern, mit der Auto-

matisierung der Teileproduktion

und Montage. Unter den Gesichts-

punkten Kostenreduktion und

Steigerung der Flexibilität bewerten

die Schweizer Spezialisten die Ist-

Situation beim Kunden und ent-

wickeln darauf aufbauend kunden-

spezifische Konzepte zur flexibleren

Nutzung der vorhandenen Maschi-

nen sowie zur Verbesserung der Pro-

duktion und zur Erhöhung der

Wertschöpfung.

Drei neue Handhabungsgeräte in

Modulbauweise erlauben das

kostengünstige, einfache und platz-

sparende Anpassen an die Kun-

denwünsche, unabhängig von der

zu beschickenden Werkzeugma-

schine. Dank der digitalen elektri-

schen Achsen lassen sich auch die

Verfahrbewegungen dem jeweiligen

Arbeitsraum problemlos anpassen.

Die Ausführung und Ausstattung

der Geräte orientiert sich schwer-

punktmäßig an den Bearbeitungs-

verfahren, den Werkstück- und

Elektrodengewichten sowie an der

gewünschten Bearbeitungsdauer.

nium gefertigt und mit kundenspe-

zifischen Palettenablagen versehen.

Die lichte Weite zwischen den

Tellern bestimmen zylindrische

Distanzkörper. Diese einfache

Lösung erlaubt eine spätere Ver-

änderung der Tellerdistanzen oder

den nachträglichen Einbau eines

weiteren Tellers.

Gleichstrommotorenwerden digital angesteuert

Die Verfahrachsen in X- und Z-

Richtung sind mit je zwei Linear-

führungen und vier Führungswa-

gen ausgerüstet. Der Antrieb der Z-

Achse erfolgt über eine Kugelum-

laufspindel, der in X-Richtung über

einen Zahnriementrieb. Eine hohe

Genauigkeit beim Ansteuern der

applikationsabhängigen Positionen

erlauben die digital gesteuerten DC-

Motoren. Da bei allen modernen

Werkzeugmaschinen der Arbeits-

raum während der Bearbeitung

geschlossen ist, liefert Astrol eine X-

Achsen-Einheit, die, ähnlich einem

Scara-Roboter, über zwei gesteuerte

DC-Motoren aber mit nur einer

Spindel das Drehen und Heben

sowie das Senken des Greifers

erlaubt und sich so den maschi-

Maschinenmarkt

HANDHABUNG

Beschicken von Werkzeugmaschinen mit modularen HandlinggerätenFür das Be- und Entladen von

spanenden und abtragenden

Werkzeugmaschinen wurde eine

Reihe von modular aufgebauten

Handhabungsgeräten ent-

wickelt. Dabei sorgen beson-

ders die verschiedenen Greifer-

ausführungen für eine hohe

Flexibilität. Ein genaues

Ansteuern der applikations-

abhängigen Positionen stellen

die digital gesteuerten DC-

Motoren sicher.

HANSPETER MÜLLER

UND WOLFGAND-D. SCHENK

Hanspeter Müller ist Geschäftsführer der

Astrol SA in Bern. Wolfgang-D. Schenk ist

Inhaber der gleichnamigen Marketing-

Agentur in Reutlingen. Weitere Informa-

tionen: Hanspeter Müller, CH-3004 Bern,

Tel. (00 41-31) 3 05 18 18, Fax. (00 41-31)

3 05 18 19.

Derzeit sind drei Modelle mit Maga-

zintellern von 1200 und 1500 mm

Durchmesser für die Verfahren

Schleifen, Fräsen, Senk- oder

Schneiderodieren lieferbar. Anzahl

und Durchmesser der Magazinteller

richten sich nach der gewünschten

Autonomie und der Größe der Werk-

stücke oder Elektroden. In Abhän-

gigkeit von den zu handhabenden

Teilen und der eingesetzten Palet-

tenausführung kommen aktive oder

passive Greifer in einfacher oder

doppelter Ausführung zum Einsatz.

Da sich alle Handhabungsvor-

gänge auf wenige Grundfunktionen

wie Greifen, Zuteilen, Ordnen, Ein-

fügen, Positionieren und Spannen

zurückführen lassen, bietet die

Modulbauweise beste Vorausset-

zungen, um Kundenwünsche zeit-

und kostengünstig zu verwirkli-

chen. Basis aller Geräteformen ist

eine Schweißausführung, die sich

über drei Füße auf dem Fundament

abstützt. Die Magazinsäule mit den

Tellern wird in einem robusten

Zahnkranzlager aufgenommen.

Dank der weit öffnenden Schie-

betüre und der nach oben offenen

Bauform ist ein problemloses Bela-

den des Magazins mit Hebezeugen

möglich. Die perforierte Verklei-

dung an der Geräterückseite

sorgt gemeinsam mit der

transparenten Ladetüre

für eine ausrei-

chende Übersicht

im Magazin und

dies auch beim

Einsatz mit

Tageslicht.

Je nach den

zum Einsatz

kommenden

Greifern wer-

den die Magazinteller

aus Stahl oder Alumi-

Das Handhabungsgerät Astro-

disc M150 dient dem Bewegen

von leichten bis mittelschwe-

ren Teilen beim Fräsen, Schlei-

fen und Senkerodieren.

Bild

: Ast

rol

46 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Page 36: HEXAPOD-MASCHINENfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mm/1999/027.pdf · Entwicklung zahlt sich aus: Das weiß man auch bei der Winterthur Technologie AG im österreichischen

nenbezogenen Vorschub- und Rück-

zugsbewegungen anpassen läßt.

Die Flexibilität der Handha-

bungsgeräte beweisen vor allem die

verschiedenen Greiferausführun-

gen. Je nach Kundenanforderung

sind aktive oder passive sowie Ein-

fach- oder Doppelgreifer lieferbar,

die bei Bedarf auch mit Sensoren

ausgerüstet werden können. Spezi-

ell für die Senkerosion steht eine

Twinachse mit pneumatischer X-

und elektrischer Z-Achse zur Ver-

fügung. Sie ermöglicht das ge-

trennte Handling von Werkstücken

bis 120 kg und von Elektroden bis

20 kg.

Besonders anwenderfreundlich

ist die Bedienung der neuen Geräte.

Ihre Steuerung basiert auf einem

Industrie-PC mit Pentium-Proces-

sor und dem Betriebssystem Win-

dows NT 4.0. Die Steuerung kom-

muniziert über serielle Schnittstel-

len mit den Antrieben, dem Manager

für Ein- und Ausgänge, der Maschi-

nensteuerung, einem Host-Rechner

oder intelligenten Peripheriegerä-

ten. Die Bedienerführung erfolgt

grafisch mittels Fenstertechnik. Da

alle Zustandsinformationen per

Mausklick abrufbar sind und im

Klartext angezeigt werden, kann der

Bediener das Programm mitver-

folgen und sich so auch bei Unter-

brechungen schnell mit wichtigen

Informationen zur Störungsbehe-

bung versorgen.

Arbeitsunterbrechungbeeinflußt Programme nicht

Neben der manuellen Betriebsart

steht für den automatischen Ablauf

ein besonderer Modus zur Verfü-

gung. Er erlaubt das sequentielle,

platzorientierte und sich nach Prio-

rität oder Auftrag orientierende

Abarbeiten der Werkstücke. Arbeits-

unterbrechungen sind ohne Ein-

fluß auf die laufenden Programme

möglich. Die Steuerung nimmt die

Arbeit an der Stelle wieder auf, wo

sie unterbrochen wurde. Auf Knopf-

druck ist außerdem jederzeit eine

Übersicht über die eingelagerten

Werkstücke im Magazin und die auf

der Werkzeugmaschine befindli-

chen möglich.

Für die Anforderungen der auto-

nomen Fertigung sind die Hand-

habungsgeräte optional mit einem

Lesekopf für die elektronische Teile-

Identifikation lieferbar. Mit seiner

Hilfe lassen sich alle Paletten wäh-

rend der Drehung des Magazintel-

lers in wenigen Sekunden identi-

fizieren. Nach dem Verriegeln der

Beladetür überprüft dann die

Steuerung zudem den gesamten

Magazininhalt, was zu einer sehr

hohen Identifikationssicherheit

führt. Eine weitere Sicherheit im

täglichen Einsatz und eine wichtige

Voraussetzung auf dem Weg zur

hohen Verfügbarkeit bietet dem

Anwender das ebenfalls optional

erhältliche Modem für die Fernwar-

tung. Neben der üblichen Geräte-

diagnose sind mit dieser Option der

Austausch von Programmen sowie

Updates möglich. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 47

HANDHABUNG

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Elektroantriebe ste-

hen in jeder Hinsicht

im Wettbewerb mit

anderen Antrieben. Daher kann

man auch nicht behaupten, Elek-

troantriebe sind gute oder gar die

besten Antriebslösungen. Man

kann sie lediglich vergleichend

schnell auf Nischenbereiche mit

kleinen Leistungen und Reichwei-

ten eingeengt.

Ursachen für die Umstellungen

waren die funktionellen Vorteile, die

Sicherheit, die bessere Energienut-

zung, das bessere Umweltverhalten

des Elektroantriebs gegenüber dem

Dampfantrieb beziehungsweise das

niedrigere Gewicht des Energiespei-

chers beim Verbrennungsmotoran-

trieb gegenüber dem des Elektroan-

triebs. Im Schienenverkehr ist es

möglich, das Problem des Batterie-

gewichts mit Hilfe von Fahrleitun-

gen zu vermeiden. In Deutschland

wird deshalb auf der Schiene elek-

trisch gefahren, wo es bei hinrei-

chend genutzten Strecken wirt-

schaftlich vertretbar ist.

Neue Antriebskonzeptesind erforderlich

Dies nahm seinen Anfang bereits

vor 120 Jahren im Straßenbahnver-

kehr. Dort spielte das Umweltver-

halten von Anbeginn an eine bedeu-

tende Rolle. Im Busverkehr findet

bewerten. Generell ist jeder Antrieb

ein Kompromiß: Funktionserfül-

lung, Herstellungs- und Betriebs-

kosten, Zuverlässigkeit, Lebens-

dauer, Wirkungsgrad, Umweltbela-

stung sind genau gegeneinander

abzuwägen. Bei Änderung der

Gewichtungen sind neue Lösungs-

möglichkeiten auch immer wieder

neu aufeinander abzustimmen.

Dies gilt selbstverständlich auch

für Fahrzeugantriebe. Hier stehen

von der menschlichen Kraft bis hin

zum Düsen- oder elektromagneti-

schen Schwebeantrieb viele an-

triebstechnische Möglichkeiten zur

Verfügung, jedoch konkurrieren

nur einige von ihnen untereinander.

Für Fahrzeugantriebe waren

zunächst nur Dampfmaschinen ver-

fügbar. Auf der Schiene haben sich

diese bis heute vereinzelt noch

gehalten. Auf der Straße wurden sie

bereits vor über 100 Jahren

zunächst vom Elektroantrieb ver-

drängt (Bild 1). Mit dem Aufkommen

des Verbrennungsmotors wurde

wiederum der Elektroantrieb sehr

48 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

ANTRIEBSTECHNIK

Elektroantriebe für Kraftfahrzeugefinden nur wenige AnwendungsnischenElektroantriebe für Kraftfahr-

zeuge finden heute nur wenige

Anwendungsnischen. Dies

erstaunt um so mehr, da sie

gegenüber Verbrennungs-

motoren hinsichtlich Wirkungs-

grad, Umweltverhalten, Zuver-

lässigkeit, Wartungsaufwand,

Lebensdauer und auch Kosten

doch klare Vorzüge aufweisen.

Zudem sind sie konstruktiv aus-

gereift und vielfach erprobt.

WERNER FREISE

Prof. Dr.- Ing. Werner Freise lehrt elektrische

Energietechnik im Fachbereich Elektro-

technik an der Universität Kaiserslautern,

67653 Kaiserslautern, Tel. (06 31) 2 05 25 70,

Fax (06 31) 2 05 20 04.

Trotz der

überragenden

Vorteile des

Elektroantriebs

gegenüber dem

Verbrennungs-

motor ist das

Elektroauto,

hier als Brenn-

stoffzellenfahr-

zeug, nach wie

vor eine Rarität.

Bild

: Dai

mle

r-Chr

ysle

r

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man zumindest in Deutschland

kaum noch Elektroantriebe. Der

Grund hierfür ist die größere Flexi-

bilität im Verkehr, die der Verbren-

nungsmotor erlaubt. Er ist nicht an

einen Oberleitungs-Streckenverlauf

gebunden.

Im Ausland hingegen ist der Elek-

trobus häufig zu finden, bedingt

etwa durch Straßensysteme, die von

vornherein kein Verlassen der Stan-

dardwege erlauben oder nötig

machen. In den neuen Bundeslän-

dern sind die noch in den achtziger

Jahren neu installierten Oberlei-

tungsbus-Systeme am enorm

gewachsenen Individualverkehr

und infolge von Straßenbaumaß-

nahmen regelrecht erstickt. Letzt-

endlich wurden sie völlig aufgege-

ben.

Die von der heutigen Verkehrs-

dichte ausgehende Umweltbela-

stung in Form von Abgasen, Parti-

keln und Lärm, die schlechte ener-

getische Nutzung mit der damit ver-

bundenen Wärmebelastung und die

nicht sichere oder begrenzte Ver-

fügbarkeit von Öl und Gas – erin-

nert sei an die Krise 1973 – fordern

die Suche nach besseren Antriebs-

lösungen (Bild 2).

Die Brennkraftmaschinen wur-

den zwar kontinuierlich verbessert,

doch fällt dabei der Blick auch auf

elektrische Maschinen, die als sol-

che praktisch frei von Umweltbela-

stungen sind und hohe Wirkungs-

grade hinsichtlich der Energieum-

setzung haben. In Verbindung mit

elektronischen Baugruppen sind

sie sehr gut steuerbar, ermöglichen

viele Varianten bei noch besserer

Energienutzung und lassen sich

ausgezeichnet an die jeweiligen

Antriebsaufgaben anpassen. Sie

erlauben beim Bremsen sogar die

Rückgewinnung von Energie. Im

Vergleich zu Verbrennungsmaschi-

nen sind sie konstruktiv variabler,

leichter und auch kleiner, im Ein-

zelfall sogar einschließlich der Elek-

tronik. Zudem sind sie technolo-

gisch einfacher konstruiert und

zuverlässiger. Als kommutatorlose

Drehfeldmaschinen sind sie

unempfindlich und sogar nahezu

wartungsfrei. Deshalb tritt der

Gleichstrom-Kommutatormotor

immer mehr in den Hintergrund.

Diesen überaus großen Vorteilen

steht auch heute noch in erster Linie

der Nachteil des verhältnismäßig

schweren Energiespeichers, der

Fahrbatterie, entgegen. Im Vergleich

zu einem gefüllten Kraftstofftank

wiegt die erprobte herkömmliche

Bleibatterie, bezogen auf gleiche auf

die Straße gebrachte Fahrarbeit,

etwa hundertmal mehr. Nicht be-

rücksichtigt ist dabei die erforderli-

che Mehrleistung aufgrund des Bat-

teriegewichts und des hieraus mög-

licherweise resultierenden Fahr-

zeugmehrgewichts.

Herkömmliche Batterienbegrenzen Reichweite

Zwar sind neue, im Großversuch

noch nicht erprobte Batterien, bei-

spielsweise auf der Basis Nickel-

Metallhydrid, Natrium-Schwefel,

Zink-Luft, gegenüber der Bleibatte-

rie etwa drei- bis viermal leichter.

Dies aber verhindert eine große

Reichweite immer noch, weil kom-

pensatorische Gewichtseinsparun-

gen am Fahrzeug aus vielen Grün-

den nur in geringem Maße möglich

sind. Auch das Volumen der Batte-

rie ist noch wesentlich zu groß.

Ein weiteres Hindernis ist die

begrenzte Belastbarkeit der Batte-

rie: Schon wegen der gewünschten

Antriebsleistung – notwendig auch

wegen des Batteriegewichts – sind

hohe Batteriegewichte in Kauf zu

nehmen. Dies führt bei Personen-

kraftwagen zu derzeit unüberwind-

lichen Schwierigkeiten, wenn Lei-

stungs- und/oder Reichweitenfor-

derungen wie bei Verbrennungsmo-

torantrieben erfüllt werden sollen.

Solange keine „besseren“ Batterien

entwickelt werden, wird es keine bat-

terieversorgten „Elektroautos“ mit

den heutigen Standards geben. Die

Elektroantriebe selbst hingegen

sind verfügbar und bei gleicher

Stückzahl kostengünstiger herzu-

stellen als Verbrennungsmotoren.

Nutzkraftfahrzeuge, Batterie-

Triebwagen der Eisenbahn und

Spezialfahrzeuge sind, bezogen auf

ihr Gewicht, schwächer motorisiert.

Das Batteriegewicht macht sich hier

prozentual hier nicht so störend

bemerkbar.

Batterien müssen geladen wer-

den. Ihr „Tanken“ erfordert jedoch

Zeit wegen der begrenzten Lei-

stungsfähigkeit des Stromnetzes,

vor allem aber wegen der begrenzten

Ladeleistung der Batterie. Das Fül-

len eines Kraftstofftanks erfolgt

immerhin mit etwa 10000 bis

20000 kW (!) Leistung in der Flüs-

sigkeit in wenigen Minuten. Das

elektrische Laden liegt leistungs-

mäßig um drei bis vier Größenord-

nungen darunter, dauert also ent-

sprechend länger.

Gesamtenergiebilanzist zu berücksichtigen

Es muß daher in Fahrpausen,

zum Beispiel nachts in der Garage

oder auf Parkplätzen, geschehen. An

Tankstellen ist allenfalls ein Tausch

von entladenen gegen geladene Bat-

terien denkbar: Hierzu müßten aber

Vereinheitlichungen an den Fahr-

zeugen und ihren Leistungen sowie

an den Batterien vorgenommen wer-

den. Deren Realisation ist aber eher

unwahrscheinlich. Gemeinsam

genutzte Batterien dürften zudem

eine wesentlich kleinere Lebens-

dauer haben als die heute mit

Bleibatterien erreichten 30 000 bis

50 000 km. Die Batteriekosten sind

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 49

ANTRIEBSTECHNIK

Bild 1:

Elektromobil

von Vollmer und

Kühstein aus

dem Jahre 1898.

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ein weiteres Hindernis für den Elek-

trofahrbetrieb.

Batterien geben bei üblichen Nut-

zungen nur etwa 70 bis 80% der

geladenen Energie zurück. Das

reduziert den an sich guten Wir-

kungsgrad des Elektroantriebs.

Berücksichtigt man auch noch die

bei der Stromerzeugung in Kauf zu

nehmenden Wirkungsgrade, so ist

der energetische Vorteil des Elek-

troantriebs gegenüber dem Ver-

brennungsmotor quasi Null, wenn

der Strom in Wärmekraftwerken

erzeugt wird – vom Betrieb im

langsamen Stadtverkehr einmal

abgesehen. Hinsichtlich der Um-

weltbelastung bleibt natürlich noch

ein deutlicher Vorteil bestehen,

besonders wenn der Strom von

Kernkraftwerken bezogen wird. Dar-

über hinaus werden natürlich die

Vorräte an Kohle und Kernenergie

wesentlich weiter reichen. Nur beim

Nutzen der Abwärme und Vorschal-

ten von Gasturbinen bleibt ein deut-

licher Gewinn an eingesparter Ener-

gie erhalten, allerdings derzeit zu

Lasten der Erdgasvorräte.

Strom direkt vor Ortumweltverträglich erzeugen

Die energetisch vorteilhafte

Stromerzeugung aus Wasserkraft

macht den Elektroantrieb reizvoll.

Deshalb fahren etwa in der Schweiz

und in Österreich auch mehr Ober-

leitungsbusse als in Deutschland.

Nebenbei bemerkt: Energetisch pro-

blematisch ist die Heizung des Elek-

troautos. Hierfür wird unter

Umständen mehr Energie benötigt,

als zum Fahren im Stadtverkehr

dieser mit Benzin, Diesel oder Was-

serstoff läuft. Das Konzept des Was-

serstoff-Motors erweist sich dem-

nach als Irrweg.

Umwelttechnisch betrachtet, ist

die Brennstoffzelle mit ihrem Rest-

produkt Wasserdampf die beste

Lösung. Allerdings stellt der Trans-

port von Wasserstoff ein ähnliches

Gewichtsproblem dar wie der Trans-

port elektrischer Energie in Batte-

rien, gleichgültig ob er in Druckfla-

schen, verflüssigt oder in porösen

Stoffen gespeichert wird. Auch seine

Herstellung, Verdichtung und Küh-

lung sind unter energetischen

Gesichtspunkten aufwendig, so daß

die Wirkungsgradvorteile verloren-

gehen.

In Erprobung befinden sich des-

halb sogenannte Reformer, mit

denen man beispielsweise relativ

leicht gewinn- und transportierba-

res Methanol im Fahrzeug in Was-

serstoff und (leider die Umwelt bela-

stendes) Kohlendioxid spalten

kann. Damit wird das Energietrans-

portproblem zum guten Teil gelöst;

auch die Reformer sind inzwischen

bereits handlich. Außerdem kann

man die im Reformerprozeß entste-

hende Verlustwärme zum Heizen

nutzen.

Brennstoffzellen-Autoläßt noch auf sich warten

Sicher müssen solche Entwick-

lungen in den kommenden Jahren

noch erprobt werden. Zudem sind

die Kosten zu reduzieren, ehe man

eine Produktion im großen Stil zu

planen beginnen kann. Dies ist der

Grund, warum auch das Brennstoff-

zellen-Auto noch eine Weile auf sich

warten läßt. Dennoch muß man

nun die Hoffnung auf einen wirklich

umweltfreundlichen Antrieb nicht

aufgeben.

Zwischen dem derzeitigen Stand

der Verbrennungsmotoren-Technik

und dem „abgasfreien“ reinen Elek-

troantrieb gibt es dank der „saube-

ren“ Elektrotechnik bemerkens-

werte Zwischenlösungen, die we-

sentliche Verbesserungen hinsicht-

lich Energieeffizienz und Um-

weltbelastungen erlauben. Wenn-

gleich auch diese noch in der Erpro-

bung sind, werden wir in einem wei-

teren Beitrag detailliert auf sie ein-

gehen.

Literatur[1] Stotz, Claus-M.: Fahren ohne Abgase mit

Brennstoffzellen. Maschinenmarkt 101

(1995) 42, S. 69-72.

ausreicht. Erprobt werden zahlrei-

che Batteriesysteme, mit denen

man die genannten Nachteile deut-

lich zu reduzieren hofft. Doch ist

noch kein akzeptabler Kompromiß

in Sicht, der auch die Kosten berück-

sichtigt und damit einen breiten

Übergang zum Elektroantrieb

ermöglichen würde. Könnte man

auf die Fahrbatterie kostengünstig

und ohne Funktionseinschrän-

kung verzichten, so wäre ein Ende

des Verbrennungsmotorantriebs

abzusehen. Hierzu nötige und in

Frage kommende Fahrleitungen

jedoch sind für den Individualver-

kehr nur schwer vorstellbar und zu

teuer. Denkbar ist eine solche

Lösung allenfalls als Ergänzung für

Fahrzeuge mit kleiner Fahrbatterie

im individuellen Nahverkehr, wenn

diese mit höherer Leistung über

gemeinsame Fernstrecken fahren

sollen.

Ein wesentlich hoffnungsvollerer

Weg zur breiten Anwendung des

Elektroantriebs in Fahrzeugen

führt über die Brennstoffzelle [1]. In

dieser werden Wasserstoff und Sau-

erstoff ohne die Nachteile des ther-

mischen Kreisprozesses, also fast

„kalt“, in Wasserdampf umgewan-

delt. Infolge der Umkehrung der

Elektrolyse wird elektrische Energie

frei. Diese Umwandlung erfolgt mit

einem energetischen Wirkungsgrad

von derzeit 60 bis 70%. Möglich ist

im durchschnittlichem Fahrbetrieb

unter Einbeziehung des Wirkungs-

grads des Elektroantriebs eine zwei-

bis dreimal höhere Energienutzung

gegenüber dem Verbrennungsmo-

tor, wobei es keine Rolle spielt, ob

50 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

ANTRIEBSTECHNIK

Öl undHilfsstoffe

Lärm

Lärm

Abrieb

Verschleißund Altöl

Abwärme

AbwärmeHeizung

Energie

Abgas undAbwärme

Lärm

Abrieb

Platz

(Sicherheits-) Abstände

Bild 2: Umweltbelastungen herkömmlicher Autos. Hinzu kommen noch

Belastungen infolge geringer Lebensdauer, Verschrottung und Recycling.

Bild

er: V

erfa

sser

Page 40: HEXAPOD-MASCHINENfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mm/1999/027.pdf · Entwicklung zahlt sich aus: Das weiß man auch bei der Winterthur Technologie AG im österreichischen

den gesamten Nutzungs-

zeitraum individuell an-

passen läßt. Die leichte

und schnelle Umsetzung

von Spezialanforderungen

und die Möglichkeit, mit-

telstandsgerecht Ände-

rungen von Geschäftspro-

zessen und Anbindungen

von Fremdanwendungen

mit zur Laufzeit durchzu-

führen, standen bei der In-

tegration von Visual Basic

for Applications in die Soft-

ware Psipenta im Vorder-

grund.

Geschäftsprozesseindividuell gestalten

Die objektorientierte be-

triebswirtschaftliche Soft-

ware, die sich durch die

vielen kleinen Einheiten

auf betriebseigene Ge-

schäftsprozesse individu-

ell zuschneiden läßt, er-

hält durch die VBA-Inte-

gration eine maximale Fle-

xibilität. Dies hat für den

Anwender Vorteile: Die

Standard-Lösung kann

durch die Entwicklung ei-

genständiger Subapplika-

tionen um individuelle, be-

triebsspezifische Funktio-

nalitäten leicht erweitert

werden. Damit schmiegt

sie sich den organisatori-

schen Anforderungen des

Unternehmens und den

Eigenheiten strategisch

wichtiger Geschäftspro-

zesse jederzeit an. So las-

sen sich zusätzliche Infor-

mationen aufrufen oder

verändern. Auch individu-

elle Eingabemasken las-

sen sich mit VBA kur-

zerhand programmieren.

Zentraler Kern dieser Mög-

lichkeit ist es, daß für ei-

nen Mitarbeiter – gemäß

seiner Arbeitsaufgabe –

alle für ihn relevanten In-

formationen einfach und

übersichtlich visualisier-

bar sind. Die Informatio-

nen können hierbei über

eine Art Schaltzentrale

verbunden sein, so daß ein

zentrales Management

möglich wird und ein Her-

steller die vollständige

Kontrolle über alle ERP-

Prozesse hat. Dieses indi-

viduelle Management er-

höht den Nutzen: Ins-

gesamt verbessert eine

durchgängige Transpa-

renz in allen Bereichen, die

Hersteller und Kunden be-

treffen, die Wettbewerbs-

fähigkeit. Dabei bleibt die-

se Möglichkeit der Trans-

parenz bei einem Wandel

der Anforderungen erhal-

ten. Bei der Einführung ei-

nes PPS-Systems sind ja

nicht immer alle künftigen

Erfordernisse abzusehen.

Die leichte Erlernbar-

keit von VBA – daher auch

die breite Akzeptanz von

VBA als Programmierspra-

che – ermöglicht es, auch

ohne große EDV-Kenntnis-

se mit einfachen Schritten

eigene Änderungen jeder-

zeit selber durchzuführen.

Ein Spezialist oder EDV-

Dienstleister ist dafür

nicht erforderlich. Dies ist

besonders für Unterneh-

men mittlerer Größe ent-

scheidend, die im Gegen-

satz zu Großunternehmen

nicht immer über einen in-

ternen Stab an EDV-Fach-

leuten verfügen.

Die vollständige Integrati-

on von Microsofts Entwick-

lungsumgebung Visual

Basic for Applications

(VBA) in eine betriebswirt-

schaftliche Komplettlö-

sung für mittelständische

Unternehmen der diskre-

ten Fertigungsindustrie

bietet ein PPS-System mit

hoher Flexibilität.

FELIX LOSADA

Mehr FlexibilitätERP-Komplettlösungintegriert Microsoft-Umgebung

52 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

THEMEN UND TRENDS

MM

MM

MM

MM

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MM

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MM

MM

MM

MM

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MM

MM

MM

MM

MM

MM

Da zudem sämtliche

Microsoft-Office-Anwen-

dungen ebenfalls VBA un-

terstützen, steht dem Kun-

den mit VBA eine standar-

disierte Anwendersprache

ebenfalls zum Aufruf von

Fremdsystemen als Auto-

mation-Server zur Verfü-

gung. Die Software unter-

stützt dabei die Microsoft-

Objektstandards COM

und DCOM sowie Active X-

Automation. Über diese

Schnittstellen kann jedes

Objekt aus Psipenta mit

anderen Anwendungen

Daten austauschen.

Auf den Mittelstandzugeschnitten

Es ist ebenfalls möglich,

auf Psipenta aus anderen

Anwendungen heraus zu-

zugreifen. Durch die ge-

wonnene Flexibilität paßt

sich die Software dem Un-

ternehmen an, anstatt um-

gekehrt – die individuellen

Stärken des Unterneh-

mens werden jederzeit

berücksichtigt. Im Gegen-

satz zum Versuch, alle

denkbaren Anwendungs-

fälle und Geschäftsprozes-

se mit vielen eng mitein-

ander verzahnten Funk-

tionalitäten abzudecken

und durch vorgedachte

Branchenreferenzmodelle

zu steuern, werden durch

die Gestaltungsfreiheit Sy-

stemanpassungen extrem

erleichtert. Sowohl aus Ko-

stensicht als auch in der

„Wendigkeit“ ist die Soft-

ware dank der Kombina-

tion objektbezogener Tech-

nologie und damit einher-

gehender Systemoffenheit

mit der Programmierspra-

che VBA wesentlich mittel-

standsgerechter als viele

konventionelle Systeme äl-

terer Bauart. Diese sind in

Entwicklung und Unter-

halt sehr kostspielig. Die

Entwicklungszeiten sind

sehr lang, und Qualitäts-

probleme sind oft nicht zu

meistern. Psipenta ist das

erste europäische ERP-Sy-

stem mit voller Integration

von Visual Basic for Appli-

cations. MM

Die Software umfaßt fol-gende Bereiche im Unter-nehmen:© Auftragsmanagement,© Supply Chain Manage-ment,© Rechnungswesen,© Fertigungslogistik,© Framework,© Instandhaltung,© Dokumentenmanage-ment,© Auswertungswerkzeu-ge für individuelle Ad-hoc-Analysen.

Komponenten

PSIPENTA

Felix Losada ist Pressereferent

bei der PSI AG, 10178 Berlin, Tel.

(0 30) 28 01-21 55, Fax (0 30)

28 01-22 22.

Das Geschäft mittel-

ständischer Ma-

schinenbauer ist ge-

prägt von vielschichtigen

Kundenbeziehungen, Pro-

dukten mit häufig hoher

Fertigungstiefe und an-

spruchsvollen Projekten

mit hohem Termin- und

Kostendruck. Es wird im-

mer wichtiger, innovative

Produkte schnell und in

hoher Qualität auf den

Markt zu bringen, flexibel

auf Bedürfnisse zu rea-

gieren. Wettbewerbsvor-

sprünge können gesichert

und ausgebaut werden,

wenn dem Management

alle relevanten Prozesse

im Unternehmen präsent

sind und die innerbetrieb-

lichen Informationsflüsse

anhand aktueller Zahlen

der Fertigung stets zur Ver-

fügung stehen. Enterprise

Resource Planning Syste-

me (ERP) leisten einen

wesentlichen Beitrag, die

Transparenz des Betriebs-

ablaufes zu erhöhen. Dies

gilt aber nur, wenn die Soft-

ware sich den Anforderun-

gen der wettbewerbsrele-

vanten Funktionen über

Page 41: HEXAPOD-MASCHINENfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mm/1999/027.pdf · Entwicklung zahlt sich aus: Das weiß man auch bei der Winterthur Technologie AG im österreichischen

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 53

FIRMENSCHRIFTEN

Transportbehälterfür FlüssigkeitenAusführliche Informationen

über das modular aufgebaute

Transportsystem für Flüssig-

keiten „Ecobulk“ enthält die

Broschüre „Das Schüt Eco-

bulk System“.

Schütz Werke GmbH & Co. KG,

56242 Selters,

Tel. (0 26 26) 77-0,

Fax (0 26 26) 77-3 65

Sanitärtechnikin BeispielenAnhand von praktischen Bei-

spielen zeigt der Katalog „In-

novationen“ auf rund 100 Sei-

ten Produkte für die Sänitär-

technik einschließlich der

Schalldämmung.

E. Missel GmbH & Co.,

70374 Stuttgart,

Tel. (07 11) 53 08-0,

Fax (07 11) 53 08-1 28

Monochromatorenund SpektrographenNahezu alles für das Arbeiten

mit Licht bietet auf rund 1000

Seiten der Katalog „The Book

of Photon Tools“. Zusätzlich

zu den Produktinformationen

über Lichtquellen aller Art,

zum Beispiel Monochromato-

ren und Spektrographen, ent-

hält der Katalog Hinter-

grundinformationen, Hinwei-

se und Quellenangaben.

LOT- Oriel GmbH,

64293 Darmstadt,

Tel. (0 61 51) 88 06-0,

Fax (0 61 51) 89 66 67

Ölstandsanzeigerund EinfüllstutzenDer Katalog „Kipp und klar“

offeriert auf 328 Seiten ein

umfangreiches Angebot von

Spannelementen, Bedientei-

len, Ölstandsanzeigern, Stop-

fen, Verschluß- und Entlüf-

tungsschrauben sowie Öl-

meßstäben und Einfüllstut-

zen. Der Katalog ist auch als

CD-ROM erhältlich, die per

Mausklick nicht nur Produkt-

daten liefert, sondern auch

Zeichnungen der Produkte in

verschiedenen Ansichtsvari-

anten im DXF- und DWG-For-

mat zur Verfügung stellt.

Heinrich Kipp Werk,

72168 Sulz,

Tel. (0 74 54) 7 93-0,

Fax (0 74 54) 7 93-33

Trocknungstechnik im ÜberblickDie zweisprachige (Deutsch

und Englisch) Broschüre

„Unternehmensprofile Trock-

nungstechnik“ nennt anwen-

dungsbezogen gegliedert ent-

sprechende Hersteller.

FG Allgemeine Lufttechnik,

60498 Frankfurt am Main,

Tel. (0 69) 66 03-12 88,

Fax (0 69) 66 03-12 18

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komplexe PPS-Systeme so-

wie in den Aufbau zentra-

ler Planungs- und Steue-

rungsabteilungen stoßen

Effizienzsteigerungen und

Durchlaufzeitreduzierun-

gen zunehmend an ihre

Grenzen. Dabei zeigen sich

gerade verrichtungsorien-

tiert organisierte Ferti-

gungsbereiche und streng

hierarchische und funk-

tionale Aufbauorganisa-

tionen vielfach als die

größten Hemmnisse für

weitere Verbesserungen.

Daneben werden Ge-

meinkosten in indirekten

Bereichen etwa durch

hohe Lagerbestände in die

Höhe getrieben. Eine lei-

stungsstarke Auftrags-

abwicklung wird durch

ineffiziente Planungs- und

Steuerungsverfahren oft-

mals behindert, wodurch

kostspielige Blindleistun-

gen verursacht werden.

Symptome hierfür sind

beispielsweise Verfügbar-

keitsprobleme sowie lange

Liege- und Wartezeiten.

In fast allen Fällen zeigt

sich, daß eine starke Auf-

fächerung in arbeitsteilige

Fach- und Verantwor-

tungsgruppen einer pro-

zeßorientierten Markt-

ausrichtung entgegen-

wirkt und weitere Bemü-

hungen verbesserter Kun-

denorientierung verhin-

dert. Deutliche Verbes-

serungen können hinge-

gen durch Segmentierung

der Produktion in teilau-

tonome Fertigungsinseln

erzielt werden.

Kerngedankeder Fertigungsinsel

Kerngedanke der Ferti-

gungsinsel ist prinzipiell

das räumliche und organi-

satorische Zusammenfas-

sung der vier Elemente

„Mitarbeiter“, „Produkt“,

„Betriebsmittel“ und „Pro-

duktionsprozeß“. Im Ver-

gleich zur Werkstatt- oder

Fließfertigung profitiert

man von einer hohen Kun-

denorientierung, einer

verbesserten Produkti-

dentifikation, kürzeren

Durchlaufzeiten, niedrige-

ren Beständen und oft von

drastischen Produktivi-

tätssteigerungen.

Dies belegen einschlä-

gige Studien verschiede-

ner wissenschaftlicher In-

stitutionen. So zeigt eine

Erhebung des Fraunhofer-

Instituts für Systemtech-

nik und Innovationsfor-

Dr.-Ing. Josef Wüpping ist Leiter

der Wüpping-Unternehmensbe-

ratung in Bochum, Tel. (02 34)

97 99 0-47, Fax (02 34) 97 99 0-48.

Obwohl viele Unterneh-

men in den vergangenen

zehn Jahren erheblich in

zentrale Planungs- und

Steuerungssysteme

investiert haben, stehen

diese Systeme weiteren

Produktivitätssteige-

rungen oftmals im Wege.

Deutliche Verbesserungen

lassen sich durch dezen-

trale, sich selbst optimie-

rende Fertigungsinseln

erzielen. Vergleichbar mit

natürlichen Systemen, die

sich mit dem Ziel selbst

strukturieren, daß die

vitalen Systemelemente

gemeinsam dem Ganzen

dienen.

JOSEF WÜPPING

Steigende Kundenan-

forderungen an Qua-

lität und Lieferbereit-

schaft werden von einer

Vielzahl der Unternehmen

nicht mehr in ausreichen-

dem Maße erfüllt. Trotz

hoher Investitionen in

Grenzen der PPSMit selbstoptimierenden Fertigungsinselndie Produktivität kontinuierlich steigern

54 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

PRODUKTIONSPLANUNG

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MM

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MM

MM

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MM

MM

MM

MM

Bild 1: Der Reorganisationsprozeß ver-

läuft in vier Phasen und ist der Struktur

nach ein geschlossener Regelkreis.

Vergleich undPotentialanalyse

Vergleich„Best in Class"

1+/– Analyse

2Strukturierung

3Einführung

4Verbesserung

Strategieentwickeln

Maßnahmentransformieren

lernen undqualifizieren

lernen undverändern

Frauen suchen nach einemDatencrash mit überwäl-tigender Mehrheit (71%gegenüber 45% bei denMännern) Hilfe bei einemExperten für Datenrettung,einem IT-Spezialisten oderdem Help-Desk der Soft-oder Harwarehersteller.Dagegen fühlen sich 22%der männlichen Benutzer(und nur 7,6% der Frauen)nach einem Datencrash si-cher und kompetent ge-nug, in die Hardware desRechners einzusteigen undmit entsprechenden Toolsdie Festplatte selbst zutesten und eventuell zureparieren.Dies ist das Ergebnis einerTelefonbefragung, die Tele-Nation im Auftrag von On-track in den USA durch-führte. Dabei wurde eineStichprobe von 628 Com-puterbenutzern zum The-ma Datenverlust und ersteMaßnahmen nach einemDatencrash befragt.Der Studie zufolge habeninsgesamt 49% aller Benut-zer, die regelmäßig mitdem Computer arbeiten,bereits einmal eine wichti-ge Datei verloren. Nebenden Ratsuchenden und„Bastlern“ würden immer-hin noch 27,3% der Män-ner und 20% der Frauennach einem Datencrasheinfach die Daten neu ein-geben, bevor sie einenExperten um Hilfe bitten. Datenretter Peter Böhret,Geschäftsführer derOntrack Data RecoveryGmbH, Böblingen, kanndas Ergebnis nur unterstüt-zen: „Die Reaktion derMänner können wir in un-serem Labor nachvollzie-hen. Wir müssen jedochfeststellen, daß die Reakti-on der Frauen, auch wirt-schaftlich gesehen, we-sentlich effizienter ist undauch den Männern zurNachahmung empfohlenwerden kann.“

Mehr Umsicht

DATENRETTUNG

Page 43: HEXAPOD-MASCHINENfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mm/1999/027.pdf · Entwicklung zahlt sich aus: Das weiß man auch bei der Winterthur Technologie AG im österreichischen

schung, daß durch mo-

derne Betriebsorganisa-

tionen deutliche Wettbe-

werbsvorteile erzielbar

sind. Im Rahmen dieser

Studie wurden mehr als

1000 Betriebe zu Aus-

wirkungen neuer Produk-

tionskonzepte auf Produk-

tivität und Qualiät befragt.

Als Maßstab für die Pro-

duktivität wurde die Wert-

schöpfung je Mitarbeiter

gewählt.© Betriebe, die ihre Ferti-

gung vom Verrichtungs-

prinzip auf produktlinien-

orientierte Fertigungsseg-

mente umgestellt haben,

sind gegenüber der Ver-

gleichsgruppe um 7% pro-

duktiver.© Betriebe, die Gruppen-

arbeit eingeführt haben,

liegen in ihrer Wertschöp-

fung pro Mitarbeiter um

9% über Betrieben, die die

tradierten Formen der Ein-

zelarbeit beibehalten. © Betriebe, die breite Tätig-

keitsinhalte geschaffen

haben, sind um fast 10%

produktiver.© Betriebe, die dezentrali-

siert haben, sind um 18%

produktiver, und © Betriebe, die moderne

Bevorratungsstrategien

und Dispositionsverfah-

ren einführten, sind gar

um 20% produktiver.

Da die Ergebnisse si-

cherlich nicht auf mono-

kausale Zusammenhänge

zurückzuführen sind und

sich weder beliebig sum-

mieren noch scharf gegen-

einander abgrenzen las-

sen, zeigen sie dennoch die

Größenordnung mögli-

cher Produktivitätssteige-

rungen, die in ähnlichen

Befragungen und aus eige-

nen Reorganisationser-

fahrungen zum Teil deut-

lich übertroffen werden.

Kundenorientierungim Mittelpunkt

Hierbei ist hervorzu-

heben, daß sich in der

Praxis immer dann höhere

Produktivitätseffekte er-

zielen lassen, wenn meh-

rere inhaltlich zusammen-

gehörige Elemente gleich-

zeitig umgesetzt werden,

was in derartigen Reorga-

nisationsprojekten regel-

mäßig der Fall ist. Wird

beispielsweise Gruppen-

arbeit mit dezentralen Dis-

positionsbefugnissen in

Fertigungssegmenten rea-

lisiert, belaufen sich Pro-

duktivitätsvorsprünge er-

fahrungsgemäß auf mehr

als 30%. Diese Größenord-

nung wird ebenfalls durch

die genannte Studie be-

stätigt Die Transformati-

on funktionaler und rein

verrichtungsorientierter

Organisationen in pro-

zeßorientierte Strukturen

bringt erhebliche Verän-

derungen im Produktions-

bereich mit sich. Vorran-

giges Ziel ist es, die Ferti-

gung in Produkt- bezie-

hungsweise Technologie-

inseln zu segmentieren,

die dadurch gekennzeich-

net sind, daß sie die Her-

stellung und die termin-

und mengengerechte Aus-

lieferung ihrer Produkte

im Sinne interner und/

oder externer Kunden-

Lieferanten-Beziehungen

weitgehend eigenverant-

wortlich wahrnehmen.

Übergeordnetes Ziel ist

neben einer drastischen

Produktivitätssteigerung

eine verbesserte Kunden-

und Marktorientierung.

Grundlegende Voraus-

setzung für hochproduk-

tive Fertigungsinseln sind

strukturierte und termi-

nierte Ablaufketten, die

physische Abgrenzung im

Layout, klare Schnittstel-

len für Informationsflüsse

und Materialflüsse, die

Integration von Aufgaben

sowie maßgeschneiderte

Qualifizierungsmaßnah-

men zur Selbststeuerung.

Restriktionenunterbinden Vorteile

Technische Restriktio-

nen können jedoch die

Vorteile prozeßorientier-

ter Fertigungstopologien

so weit versperren, daß die

Bildung herkömmlicher

Fertigungsinseln im Sinne

abgeschlossener Ferti-

gungsbereiche mit Kom-

plettbearbeitungsgraden

nicht mehr wirtschaftlich

ist.

Mögliche Restriktionen

bei der Bildung von Fer-

tigungsinseln sind:© betriebsmittelspezifi-

sche Emissionen, die eine

räumliche Zusammenle-

gung behindern,© zur Komplettbearbei-

tung notwendige redun-

dante Betriebsmittel, die

nicht wirtschaftlich aus-

gelastet werden können,© starke Schwankungen

im Produktsortiment so-

wie in den Produktstruk-

turen mit wechselnden

Technologieanforderun-

gen, die wiederholt kost-

spielige Anpassungen des

Techniksystems erforder-

lich machen.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 55

PRODUKTIONSPLANUNG

MM

MM

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MM

MM

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MM

MM

MM

MM

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MM

MM

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Funktionale und verrichtungsorientierte Fertigung

Produkt- und technologie-orientierte Fertigungsinseln

• Produktestrukturieren

• Inselndefinieren

• Layout undMaterialflußfestlegen

• Schnittstellenund Ablauf-organisationfestlegen

• Steuerung undDispositiondefinieren

• Aufqualifizierungdurchführen

• KVP-Prozeßinstallieren

Waren-eingang

Waren-eingang

Lackieren Lackieren

Zuschnitt

Produktinsel 1

Produktinsel 2Produktinsel 5

Produktinsel 4

Produktinsel 3

SchweißereiVormontage

Endmontage

MechanischeFertigung

Zus

chni

tt

Lager QMSchweißerei

Ver-sand

Lager

Bild 2: Die Einführung produktorientierter Fertigungsinseln vereinfacht den Materialfluß erheblich.

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Die angeführten Bei-

spiele zeigen, daß vor Ein-

führung von Fertigungsin-

seln eine detaillierte Ana-

lyse notwendig ist, in der

die wichtigsten betriebli-

chen Restriktionen bewer-

tet werden. Eine in der Pra-

xis mehrfach erprobte Me-

thodik zur Einführung

und Gestaltung prozeßori-

entierter Fertigungsinseln

kann dabei in vier ver-

schiedene Phasen unter-

schieden werden (Bild 1).

Wesentliches Merkmal

dabei ist, daß der Projek-

tablauf nach der Reorga-

nisation als überlagerter

KVP-Prozeß (KVP: kontinu-

ierlicher Verbesserungs-

prozeß) konsequent wei-

tergeführt wird. Der Struk-

tur nach handelt es sich

um einen in sich geschlos-

senen Regelkreis, der über

entsprechende Anreizsy-

steme ein mit natürlichen

Systemen vergleichbares

Lernverhalten induziert.

Analysephaseist notwendig

Vor Einleitung des Ver-

änderungsprozesses soll-

te zunächst der heutige

Ablauf erfaßt und hin-

sichtlich Aufwendungen

und Schwachstellen ana-

lysiert werden. Hierfür eig-

net sich insbesondere eine

auf das jeweilige Unter-

nehmen maßgeschneider-

te Geschäftsprozeßana-

lyse. Dabei werden zum

Beispiel die eingesetzten

EDV-Hilfsmittel und die

Arbeits- und Planungspa-

piere bewertet. Zudem wer-

den Bestände, Layout und

Materialflüsse kritisch

durchleuchtet. Die aktu-

elle Produktivität wird mit

Benchmarks geeignet aus-

gewählter Unternehmen

verglichen. Insbesondere

sind die zuvor schon er-

wähnten betriebsspezifi-

schen Restriktionen sorg-

fältig zu erfassen und im

Hinblick auf ein künftiges

Produktionsprogramm zu

bewerten. Als Ergebnis der

Analysephase sollte ein

von allen Beteiligten getra-

gener Handlungsrahmen

stehen. Ziel ist dabei nicht

der kleinste gemeinsame

Nenner, sondern ein

gemeinsames Verständnis

in den wichtigsten Hand-

lungsmaßnahmen der

anstehenden Aufgaben-

stellung. Im sich daran

anschließenden Reorga-

nisationsprozeß können

Funktionen und Aktionen

gestrichen, optimiert, ver-

lagert oder mit anderen

Tätigkeiten zusammenge-

faßt werden. Im zweiten

Schritt gilt es, Fertigungs-

inseln entweder produkto-

rientiert, technologieori-

entiert oder nach Ge-

sichtspunkten der Teilefa-

milien beziehungsweise

nach Charakterisierung

in Einzel- oder Serienferti-

gung zu segmentieren. Da-

bei werden sowohl die Ab-

lauf- und Aufbauorganisa-

tion mit den zugehörigen

Schnittstellen festgelegt

als auch das Bearbei-

tungsprogramm samt Lay-

out, Materialflußdaten,

Kapazitäten und Betriebs-

mitteln dimensioniert. Ziel

hierbei ist, Fertigungs-

inseln durch Reorgani-

sation der Abläufe organi-

satorisch und durch Neu-

zuordnung der Flächen

räumlich voneinander zu

trennen und optimal an-

zuordnen. In der Segmen-

tierung wird also versucht,

ausgehend von der rein

funktionalen Struktur,

weitestgehend zu produkt-

beziehungsweise prozeß-

orientierten Strukturen

zu gelangen (Bild 2). Die

Feinplanung sollte dabei

von Anfang an unter enger

Einbeziehung derjenigen

Mitarbeiter erfolgen, die

künftig die Aufgaben ver-

antwortlich wahrnehmen

und durchführen sollen.

Implementierenund Schulung

Der kritische Schritt ist

die Implementierung. In

der Implementierungs-

phase geht es zunächst

darum, die Kompetenzen

und Verantwortlichkeiten

56 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

PRODUKTIONSPLANUNG

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in der Gruppenarbeit fest-

zulegen sowie die völlige

Neuausrichtung der Orga-

nisationsabläufe durch-

zusetzen. Ziel dabei ist, die

stark funktionale Zerglie-

derung konsequent auf-

zulösen und in eine pro-

duktorientierte Prozeßor-

ganisation zu transformie-

ren. Schnittstellen, Arbeit-

sinhalte sowie die Inputs

und Outputs an Informati-

on, Material und Hilfsmit-

teln sind festzulegen. Die

Akzeptanz und Identifika-

tion neuer Arbeitsinhalte

ist dabei entscheidend für

Erfolg oder Mißerfolg in

der Neuausrichtung.

In einem Fall wurden in

fünf Inseln je nach Ferti-

gungsinsel zwischen zwölf

bis 22 Mitarbeiter einge-

teilt. Neben der eigentli-

chen Wertschöpfung wie

der spanenden Fertigung

oder der Montage werden

Aufgaben der Reihenfolge-

planung, dispositive Tätig-

keiten innerhalb vorge-

gebener Rahmenverträge,

die Personaleinsatzpla-

nung und die Qualität-

sprüfung im Sinne einer

Selbstkontrolle ganz oder

teilweise autonom wahr-

genommen. Fertigungspa-

piere zur Steuerung der

Produktion gehören wei-

testgehend der Vergan-

genheit an. Die überwie-

gende Zahl der Fertigungs-

inseln steuert ihren Mate-

rialbedarf über eigene

Kanban-Läger. Großvolu-

mige Fließteile werden

selbständig von den Ferti-

gungsinseln direkt entwe-

der vom Lieferanten just-

in-time oder vom Lager

abgerufen. Für die not-

wendigen Schulungs- und

Qualifizierungsmaßnah-

men eignen sich aus Ak-

zeptanzgründen externe

Experten. Wesentliches

Ziel der neuen Arbeits-

organisation ist der Über-

gang zu einer Selbststeue-

rung, in der alle Planungs-

und Steuerungs- sowie

Kontrollaufgaben von den

Fertigungsinseln selbst

wahrgenommen werden.

Nach außen sind die In-

seln durch einen Insel-

sprecher zu vertreten, der

zudem intern die Pla-

nungs- und Steuerungs-

prozesse verantwortlich

wahrnimmt. In Abstim-

mung mit dem vorgelager-

ten Auftragszentrum ist er

für den reibungslosen Ar-

beitsprozeß in seiner Insel

verantwortlich. Neben der

entsprechenden fachli-

chen Qualifikation ist

hierfür eine hohe Sozial-

kompetenz erforderlich.

Als weitere Schritte sind

die Einführung eines

geeigneten Entlohnungs-

systems sowie die Instal-

lation eines für die Mit-

arbeiter meßbaren und

nachvollziehbaren KVP-

Prozesses in der Gruppe

erforderlich. Die Erarbei-

tung entsprechender Be-

wertungsrichtlinien in

Form geeigneter Kennzah-

len sollte aus Gründen der

Akzeptanz und Erfahrung

von neutralen Experten

begleitet werden. Wichtig

ist die Zielorientierung zur

Produktivitätssteigerung

und zur geeigneten Prä-

mienentlohnung. Aussa-

gefähigkeit, Nachvollzieh-

barkeit und die Erarbei-

tung von Bemessungsvor-

gaben sind entscheidend

für einen offenen und ver-

trauensvollen Interessen-

ausgleich zwischen Mana-

gement und Fertigung.

Wird dieser kritische

Punkt nicht im Sinne aller

Beteiligten gelöst, so stel-

len sich Mißtrauen und

Blockaden auf der Durch-

führungsebene ein. Für

eine stabile Selbststeue-

rung der Fertigungsinseln

sind grobe Planungsvorga-

ben in festen Zeitrastern

vorzugeben. Das neu ge-

schaffene Auftragszen-

trum löst die Planungs-

und Steuerungsabteilung

ab (Bild 3). Die Termin-

treue konnte in einem re-

organisierten Maschinen-

bauunternehmen von zu-

vor in Spitzenzeiten teil-

weise unter 50% bereits

nach einem knappen Jahr

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Maschinenmarkt

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auf 95% erhöht werden.

Die Bestände ließen sich

um 34%, bezogen auf den

Umsatzwert, senken. Die

Auftragsdurchlaufzeiten

konnten je nach Auftrags-

zusammensetzung zwi-

schen 20% bei Neuent-

wicklungen und 80% bei

reinen Lageraufträgen re-

duziert werden. Die Liege-

zeiten sanken je nach Pro-

dukt von geschätzten 60

bis 90% auf unter 30 bis

40% der Fertigungsdurch-

laufzeiten. Durch inselbe-

zogene Losgrößenoptimie-

rung konnten die Vorgabe-

zeiten um durchschnitt-

lich 12% reduziert werden.

Die Ergebnissesind beachtlich

Die Wertschöpfung ver-

glichen auf Monatsbasis

ergab bereits nach einem

halben Jahr eine Steige-

rung um fast 20%. Als Ziel

wird eine Produktivitäts-

steigerung von 30% ange-

strebt. Die neuen Struktu-

ren haben inzwischen

eine Eigendynamik entfal-

tet, die permanent zu wei-

teren Anpassungen in den

Abläufen führt. Die Orga-

nisation entwickelt sich

durch Transparenz und

durch den installierten

KVP-Prozeß zu einer fle-

xiblen und „lernenden“

Organisation. Die Erfas-

sung und Aufbereitung

qualitäts- und leistungs-

relevanter Kennzahlen

und deren Entwicklung

wirkt insbesondere dann

als Orientierungs- und

Anreizsystem, wenn die

Prämienvergütung daran

gekoppelt wird. Der KVP-

Prozeß dient letztlich auch

als Spiegel der Mitarbeiter

und zur kritischen Selbst-

bewertung. Vorausset-

zung für ein optimales Ge-

lingen sind vor allem ein

Wandel der Mitarbeiter-

einstellung und die Ein-

führung geeigneter Orga-

nisations- und Informati-

onssysteme als Kommuni-

kationsmittel.

Da der Wandel in Orga-

nisationen künftig eher

zunehmen wird, ist die

Einbeziehung sämtlicher

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PRODUKTIONSPLANUNG

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Termin-undReihen-folge-planung

AktiveSteuerungundDurch-führung

Fertigungsplan

Auftragszentrum: Fertigungsplanung

Fertigungsinseln: Inselsteuerung

Rückmeldung

Disposition der FertigungsunterlagenReihenfolge- und Kapazitätsplanung jeFertigungsinselKoordination der ArbeitsverteilungVerfügbarkeitskontrolleÜberwachung der Endtermine

Abarbeitung innerhalb vorgegebener WochenZusammenfassung geeigneter Losgrößeninnerhalb der VorgabezeiträumeReaktion und Meldung auf StörungenRückmeldung nach ArbeitsdurchführungEinhaltung der Endtermine

Bild 3: Die Aufgaben zwischen dem Auftragszentrum und den Fertigungsinseln sind

eindeutig festzulegen. Ziel ist ein geschlossener Regelkreis.

Bild

er: V

erfa

sser

Mitarbeiter in Struktur-

und Organisationsent-

scheidungen nur über Auf-

klärung und Qualifizie-

rungsarbeit zu erreichen.

Ein Schwerpunkt des Ma-

nagements derartiger Ver-

änderungsprozesse ist der

Aufbau einer ausgepräg-

ten Vertrauensbeziehung

zu den betroffenen Mitar-

beitern sowie der richtige

Umgang mit Mitarbeiter-

ängsten. MM

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der, der ein laufendes DM-

Konto hat, hat automa-

tisch auch bereits ein Kon-

to, mit dem er auch Euro-

Beträge verarbeiten kann.

Sie verfügen somit über

ein Konto für DM und

Euro. Sicherlich ist der Ge-

danke, über ein und das-

selbe Konto zwei Währun-

gen abzuwickeln, gewöh-

nungsbedürftig, aber in

der technischen Abwick-

lung helfen hier die Kredit-

institute in sehr einfacher

und zuverlässiger Weise.

Ein einziges Konto für zwei Währungen

Banken untereinander

verrechnen seit Januar

1999 ausschließlich in

Euro (Bild 1). Um den Auf-

wand für das Umrechnen

und somit auch die

zwangsläufig anfallenden

Rundungsdifferenzen in

Grenzen zu halten, wurde

zwischen den Banken in

Deutschland folgende Ver-

einbarung getroffen: Wur-

de der Auftrag in DM er-

teilt, so wird neben der Ver-

rechnung in Euro auch der

ursprüngliche DM-Betrag

(Auftragswährung) in ei-

nem speziellen Sonderfeld

zur Information mit wei-

tergegeben. Dies ermög-

licht der empfangenden

Bank die Buchung auf ei-

nem Empfänger-DM-Kon-

to ohne Umrechnung und

somit ohne Rundungsdif-

ferenzen. Jedesmal, wenn

sich die Auftragswährung

von der Kontowährung un-

terscheidet, wird der Kun-

denauftrag in Betrag und

Währung im Auszug (Be-

reich: Verwendungszweck)

zusätzlich zur Information

mit ausgewiesen. Dies gilt

sowohl für den Auftragge-

ber einer Zahlung als auch

für den Empfänger. Wird

nun — wie von den Kredit-

instituten stets angeregt —

eine Zahlung in der Rech-

nungswährung vorgenom-

men, so kann der Zah-

lungsempfänger stets pro-

blemlos die Ordnungs-

mäßigkeit der Zahlung

kontrollieren. Wie sich

dies in der Praxis darstellt,

zeigt das Muster eines

Kontoauszuges Bild 2).

Die Umrechnung der je-

weiligen Beträge bei den

Banken erfolgt stets im of-

fiziellen Rechenverfahren

Während die Banken

seit Jahresbeginn unter-

einander nur noch in

Euro verrechnen, können

Unternehmen bis Ende

2001 ihre Konten als DM-

oder Euro-Konten führen.

Unter buchhalterischen

Gesichtspunkten ist es

aber zweckmäßig, alle

Firmenkonten nur in einer

Währung zu führen. Paral-

lel zur Kontoumstellung

sollten auch die Buch-

haltung und die anderen

betrieblichen Funktions-

bereiche umgestellt

werden.

Das gemeinsame Um-

stellen von Bank-

konten und der be-

triebsinternen Abläufe

wird Sie davor bewahren,

mehr Arbeit „einzukaufen“

als ohnehin nötig ist.

Außerdem grenzen Sie

Fehlerquellen und Mißver-

ständnisse deutlich ein.

Was ist nun in diesem Zu-

sammenhang alles veran-

laßt, welche Änderungen

sind im Zusammenhang

mit Ihrer Bankverbindung

veranlaßt?

Es wird immer wieder

die Frage gestellt, wann

muß ein Euro-Konto eröff-

net werden. Genaugenom-

men ist hier die Frage

schon im Ansatz falsch. Je-

Alfred Schötz ist stellvertretender

Abteilungsdirektor im Zentralbe-

reich Euro der Hypovereinsbank

AG, 81925 München, Tel. (0 89)

3 78-4 41 46, Fax (0 89) 37 84 26

76.

60 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

EEUURROO UUNNDD MMIITTTTEELLSSTTAANNDD

SERIE

RundumschlagBankkonten und betriebsinterne Abläufe sollten immer gemeinsam umgestellt werden

Mit dem Jahreswechsel1998/99 hat das Euro-Zeitalter begonnen.Während sich die großenUnternehmen bereits auf die neue europäischeEinheitswährung eingestellthaben, besteht im Mittel-stand noch immer Hand-lungsbedarf. Die Serie will zeigen, wie die Euro-Umstellung in den ver-schiedenen betrieblichenFunktionsbereichen voll-zogen werden kann.

ALFRED SCHÖTZ

Teil 5

Bild 1:

Im Interban-

kenverkehr

wird nur

noch in Euro

verrechnet.

Der Bank-

kunde hinge-

gen kann

zwischen

DM und Euro

wählen.

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mit dem Konversionskurs.

Dieses Verfahren gilt je-

doch nicht im Ausland, so

daß es bei Auslandszah-

lungen jederzeit zu Run-

dungsdifferenzen kom-

men kann. Dies spricht

auch dafür, daß Sie als Un-

ternehmer verstärkt Ihre

Rechnungen ins Ausland

in Euro stellen sollten,

denn nur so können Sie

Differenzen aus der Um-

rechnung minimieren.

Dieser Kontoauszug

zeigt bis 30. Juni die Kon-

tobewegungen eines rei-

nen DM-Kontos; korre-

spondierende Eingänge in

Euro werden im Feld Ver-

wendungszweck zur Infor-

mation mit angezeigt. Die

Umstellung des Kontos auf

Euro erfolgt zum 1. Juli. Ab

jetzt werden zur Buchung

anfallende Euro-Beträge

direkt gebucht und korre-

spondierende DM-Beträge

im Feld Verwendungs-

zweck zur Information mit

angezeigt. Der Ausweis des

Schlußsaldos in DM und

Euro dient als Umstel-

lungshilfe für den Kunden

und wird bis zum Ende der

Umstellungsphase beibe-

halten.

Anpassungsbedarf bei Auslandstransfers

Nach Einführung einer

„einheitlichen Währung“

innerhalb Europas erwar-

ten Verbraucher und Fir-

men, daß auch der Zah-

lungsverkehr billiger und

schneller wird. Dies ist

heute die einheitliche Mei-

nung bei den Verbrau-

chern. Leider ist dies der-

zeit nur teilweise reali-

siert. Die Gebühren für

eine Überweisung können

nicht auf das bisherige In-

landsniveau gesenkt wer-

den, da jedes Land sein ei-

genes Verrechnungssy-

stem im Land eingerichtet

hat. Deutschland benutzt

beispielsweise das System

der Bankleitzahlen. In

Frankreich ist dieses Sy-

stem nicht bekannt. Hier

wird nach Alphabet sor-

tiert weitergeleitet. Beide

Systeme sind untereinan-

der nicht kompatibel. Ein

manuelles Angleichen von

einem System auf das an-

dere ist notwendig. Daß

dies personalkosteninten-

siv ist, scheint offensicht-

lich. Die Folge: Die Kosten

werden sicherlich langfri-

stig (nach Angleich der Sy-

steme) dem Inlandszah-

lungsverkehr angepaßt

werden können. Kurzfri-

stig ist jedoch nicht mit ei-

ner Reduzierung der aktu-

ellen Kosten zu rechnen.

Die Europäische Zen-

tralbank (ESZB) hat An-

fang 1999 das Zahlungs-

system Target eingeführt.

Mit diesem System ist ge-

währleistet, daß innerhalb

des Zuständigkeitsberei-

ches der ESZB jede auf die-

sem Wege weitergeleitete

Zahlung gleichtägig in der

für die Empfängerstadt zu-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 61

24.06.1999 - 06.07.1999

Kontoauszug

5809783351/DEMImport-Export GmbH

70020001

Kontonummer/Kontoinhaber

FirmenkundengeschäftNiederlassung München - AltstadtTelefon (089) 378-0

Ihr Ansprechpartner

Bankleitzahl

103-109

LaufendeNummer

001

Blattnummer

07.07.1999

Datum Betreff

24.06.

28.06.

29.06.

30.06.

01.07.

02.07.

06.07.

28.06.

30.06.

30.06.

02.07.

01.07.

01.07.

02.07.

06.07.

Tag derBuchung

Wert-stellung

SCH 381 19TNR. 7027/AS.218/GV 74 04.01.

GUTSCHR REF. KSW384915 IHRUSD-VERKAUF KURS 1,1498DEN FW-BETRAG BELASTENWIR AUF KTO 21801934522EUR: 154.925,53

AUSL-ZA AAUSZF9901077797CRISTALERIA DE CHILE S.A.EUR: 40.433,07

LA E.V. DIVERSE ZAHLUNGSPFLICHTIGE05 70100754 087002000112 SAMMELEINZIEHUNGSAUFTRAG14REF-NR. 133487217308

KONTOSTAND BEI UMSTELLUNGAM 01.07.1999 DEMKURS: 1,95583 EUR

LA. REF. KSO392811 IHR USD-KAUFKURS 1,1589

DA OPEL LEASING GMBH&COLEASING M-UL 2459AUFTRAGSWÄRHUNG DEM 1.005,50

SA-UEBW DTA-DATEI 94728STÜCK: 128 28.445,30 DEMSTÜCK: 3 9.534,31 EUR

Neuer Kontostand: EUR

Entspricht Kontostand: DEM1 EUR = 1,95583 DM

Alter Kontostand: DEM

Text/Verwendungszweck

10.000,00

486.060,24

514,10

24.078,16

38.981,71

76.241,60

303.008,00

79.080,21

11.707,49

922.507,88471.670,79

538.712,18

Zu Ihren Lasten Zu Ihren Gunsten

Kapitalerträge sind einkommensteuerpflichtig. Dieser Beleg ist keine Steuerbescheinigung.Gutschrift von Einzugspapieren erfolgt „Einlösung vorbehalten” (E.v.). Schecks und Lastschriften gelten erst dann als eingelöst,wenn die Belastung nicht am zweiten Buchungstag nach der Belastung - bei ausdrücklicher Ankündigung einer Stornobuchungauch später - storniert wird.

Bild 2: Der Auszug eines reinen DM-Kontos enthält zur Informationszwecken die Angaben auch

in Euro.

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Bankseitig ist das zwar

kein Problem, aber für Ihre

Buchhaltung ist diese Va-

riante wenig brauchbar.

Sie sollten kein Konto um-

stellen, ohne gleichzeitig

auch Ihre Buchhaltung

mit umzustellen. Bank-

konten und betriebsinter-

ne Buchhaltung sollten in

einer Leitwährung ge-

bucht werden, damit es

nicht zu Mißverständnis-

sen und Fehlern kommt.

Kredite und Sicherhei-

ten: Es gilt hier der Grund-

satz, daß Verträge unver-

ändert fortgelten. Kredit-

verträge haben hinsicht-

lich Zinssatz, Laufzeit, Kre-

dithöhe keine Änderung

zu erwarten. Niemand –

weder der Kunde, noch die

Bank — hat aufgrund der

Euro-Einführung ein

außerordentliches Kündi-

gungsrecht. Bei langfristi-

gen Krediten wird eines

Tages das restliche Darle-

hen auf Euro umgestellt

werden. Bei kurzfristigen

Linien sollte vor der näch-

sten Verlängerung der Li-

nie ein Gespräch mit der

Bank geführt werden über

die Höhe der zukünftigen

Linien, da das Ergebnis

einer einfachen Umrech-

nung des bisherigen DM-

Limits eine völlig unprak-

tikable Euro-Linie ergeben

würde.

Sicherheiten können

unverändert bleiben. Es

ist jederzeit denkbar und

rechtlich unbedenklich

eine DM-Sicherheit für ei-

nen Euro-Kredit zu halten.

Sobald jedoch eine Sicher-

heit neu zu bestellen ist,

sollte jedoch ab sofort be-

reits jetzt zu einer Sicher-

heit in Euro gegriffen wer-

den.

rechnungsweg zukünftig

verstärkt nutzen, um hier

zusätzliche Übertragungs-

geschwindigkeiten dem

Markt zur Verfügung zu

stellen. Was wurde bei den

Banken umgestellt?

Buchhaltungmit Konto umstellen

Konten: Allgemeingut ist

zwischenzeitlich, daß die

Konten seit Januar 1999

wahlweise auf DM oder auf

Euro geführt werden kön-

nen. Ferner ist bekannt,

daß die erste Umstellung

von DM auf Euro kosten-

frei ist. Spätestens am 31.

Dezember 2001 werden

die restlichen DM-Konten

bankseitig ohne Mitwir-

kung des Kunden auf Euro

umgestellt. Bitte beachten

Sie aber folgendes: Stellen

Sie niemals nur das eine

oder andere Konto um.

ständige ESZB-Filiale an-

kommt. Dieser Weg ist

zwar unbestritten sehr

schnell, aber im Verhältnis

sehr teuer. Somit scheidet

dieser Weg für Kleinbeträ-

ge automatisch aus.

Daneben werden in Zu-

kunft private Clearingnet-

ze stehen, die aus heutiger

Sicht ebenso schnell ihren

Aufgaben gerecht werden.

Die Preise sollen hier deut-

lich niedriger sein als bei

Target. Welches der kon-

kurrierenden Systeme

sich langfristig durchset-

zen wird, dürfte entschei-

dend von günstigen Prei-

sen abhängen. Last not

least werden Banken mit

Auslandsniederlassungen

diesen hausinternen Ver-

62 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

SERIE

EEUURROO UUNNDD MMIITTTTEELLSSTTAANNDD

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Wechselkredite: Die

Banken haben seit Ende

1998 keine Möglichkeit

mehr ihre Wechsel bei der

Bundesbank oder der

ESZB als übergeordnetes

Nachfolgeinstitut zu ver-

kaufen. Es erfolgt heute

nur noch eine „Beleihung“.

Die klassische Bedeutung

als Geldschöpfungsin-

strument hat der Wechsel

somit verloren. Unverän-

dert bleibt die Bedeutung

des Wechsels im In- und

Ausland als Sicherungsin-

strument.

Neue Wertpapierenur in Euro

Wertpapiere: Neu ausge-

gebene Festverzinsliche

werden seit Januar 1999

in der Regel in Euro aus-

gegeben. Altbestände des

Bundes wurden ebenfalls

auf Euro umgestellt. Altbe-

stände der privaten Emit-

tenten bleiben aus Kosten-

gründen bis zur Endfällig-

keit im DM-Nennwert. Für

das Handling über das

Jahr 2001 hinaus hat dies

auch nicht die Bedeutung.

Alle DM-Beträge werden

zum Konversionskurs um-

gerechnet und in Euro re-

guliert. Aktien werden in

der Regel auf nennwertlo-

se Stückaktien umgestellt.

Die Notierung erfolgt seit

dem 1. Januar 1999 aus-

schließlich in Euro.

Diskontsatz: Der Dis-

kontsatz wurde bekannt-

lich zum 31. Dezember

1998 eingestellt. Da viele

Verträge und Zahlungsbe-

dingungen in Deutsch-

land an den Diskontsatz

gekoppelt waren, wurde

das Übergangsvehikel

„Basiszins“ geschaffen.

Dieser Basiszins hat aus-

schließlich die Funktion,

die Verträge mit Bezug

zum Diskontsatz nicht in

einen rechtsfreien Raum

fallen zu lassen. Der letzte

Diskontsatz war der erste

Basiszinssatz. Angepaßt

wird der Basiszinssatz alle

vier Monate, wenn der

Geldmarktsatz zum An-

passungszeitpunkt mehr

als 0,5% gegenüber dem

letzten Anpassungszeit-

punkt abgewichen ist.

Basiszinssatzwird abgeschafft

Wichtig ist für alle Un-

ternehmer, daß sie alle

Verträge auf Vermerke hin

überprüfen, wo eventuell

auf den Diskontsatz Bezug

genommen wurde. Eine

möglicherweise notwendi-

ge Änderung muß bis spä-

testens 31. Dezember 2001

(ersatzlose Einstellung

des Basiszinssatzes) er-

folgt sein. Bitte denken Sie

in diesem Zusammen-

hang auch an Rechnungs-

formulare. Verzugszinsen,

bei internen Verträgen –

zum Beispiel Verzinsung

von Gesellschaftergutha-

ben – sind bisher meist an

den Diskontsatz gekoppelt

gewesen.

Welche Alternativen

zum Diskontsatz bieten

sich an? Ausschlaggebend

ist immer der Zweck, das

heißt welches Ziel verfolgt

wird. Folgende Beispiele

sollen diese Aussage deut-

licher machen: Auf dem

Rechnungsformular geht

es in erster Linie um die

Regelung kurzfristiger

Verzugszinsen. Hier würde

sich anbieten, den Tender-

satz der EZEB zugrunde

zu legen. Dieser Satz ori-

entiert sich im großen und

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 63

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einer nicht ausreichenden

Marktrecherche kann

man hier sicherlich

schnell eine Fehlinvestiti-

on tätigen.

Bitte denken Sie auch

daran, daß im Zuge der

Euro-Umstellung die ge-

samte Angebotspalette

hinsichtlich der Preise

überarbeitet werden muß.

Nur bei wenigen Produk-

ten wird sich eine Preisan-

hebung durchsetzen las-

sen. Am Ende sollte aber

aus dem gesamten Waren-

angebot und aus dem ge-

samten Umsatz keine ge-

ringere Gewinnmarge er-

zielt werden als vor der

Euro-Umstellung. Äußer-

stes Fingerspitzengefühl

und enge Konkurrenzbe-

obachtung ist hier sicher-

lich ein guter Garant für

eine gelungene Preisum-

stellung.

Parallelphasewird verkürzt

Die Phase der Doppel-

währung (ab 1. Januar

2002) war ursprünglich

mit sechs Monaten ange-

setzt. Die Verbände haben

sich in der letzten Zeit sehr

stark gegen diesen Zeit-

raum gewandt. Ein Kon-

sens mit zwei Monaten

scheint nunmehr gefun-

den zu sein. Den endgülti-

gen Segen hierzu muß je-

doch der Gesetzgeber noch

erteilen.

Bitte überdenken Sie

Ihre Preispolitik und über-

arbeiten Sie Ihre Werbe-

strategie genauso wie Ihr

Werbebudget. Im Zuge die-

ser gesamten Neugestal-

tung wäre auch über den

jeweiligen Servicestan-

dard des Unternehmens

nachzudenken. Dies gilt

für alle Unternehmen aus-

nahmslos. In Zukunft wer-

den deutlich höhere Ser-

viceleistungen erbracht

werden müssen, um das

Überleben nachhaltig zu

sichern. Hier könnte ein

Blick über unsere Grenzen

hinweg in die angelsächsi-

schen Länder durchaus

einige gute Anregungen

bringen.

Preisstrategienneu formulieren

Haben Sie weitere Nie-

derlassungen in anderen

europäischen Staaten?

Bitte beachten Sie, daß un-

ter Umständen bisher je-

des Land einen anderen

Preis möglich machte. Stel-

len Sie jetzt Ihre Preise auf

Euro um, so wird Ihre er-

höhte Kalkulation schnell

offenkundig. Andererseits

ist diese höhere Marge

sicherlich ein (zwi-

schenzeitlich) notwendi-

ger Deckungsbeitrag zum

Gesamtergebnis. Aus die-

ser Situation gibt es nur ei-

nen Ausweg, nachdem Sie

eine allgemeine Preiser-

höhung nicht werden

durchsetzen können: Ver-

ändern Sie nach Möglich-

keit die „alten Produkte“,

für die Sie noch die höhe-

ren Preise „durchholen“

müssen, und machen Sie

diese nicht vergleichbar.

Die neuen Produkte kön-

nen Sie dann in Ihrem ge-

samten Geschäftsbereich

neu kalkulieren. Bitte pla-

nen Sie bei Ihren gesam-

ten Preisgestaltungsüber-

legungen auch eine Alter-

native für eine erhöhte

Mehrwertsteuer mit ein

(Bild 3).

er die bisherigen Signal-

preise in DM bei doppelter

Preisauszeichnung in

Euro und DM bei einer

Währung wird nicht dar-

stellen können, da eine

Umrechnung ausschließ-

lich zum Konversionskurs

erfolgen muß. Auch bei

ausschließlicher Aus-

zeichnung in Euro wird die

Kundschaft peinlich ge-

nau auf die Preisentwick-

lung achten. Um auch im

Euro-Bereich wieder zu ei-

nem Signalpreis (zum

Beiepiel 0,99 Euro oder

99,99 Euro) zu kommen

wird man sicherlich das

eine oder andere mal zur

Veränderung der Abfüll-

menge greifen. Eine Um-

stellung kostet sicherlich

einen größeren Betrag,

den es dann zu planen gilt.

Ob der Markt dann die

geänderte Abfüllmenge

annimmt, bleibt offen. Bei

ganzen am kurzfristigen

Geldmarktsatz. Geht es

um die Verzinsung von

langfristig angelegten oder

aufgenommenen Geldern,

so wäre sicherlich der

Durchschnittssatz der

fünf- oder zehnjährigen

Bundespapiere ein Zins-

satz, der zugrunde zu le-

gen wäre. Kurz gesagt: Der

zu vereinbarende Satz

muß entweder von einer

offiziellen Stelle bestimmt

und veröffentlicht sein,

oder durch die Börse be-

stimmt werden und somit

ebenfalls offiziellen Cha-

rakter haben.

Wichtig ist, daß sich bei

Änderungen in Verträgen

stets beide Vertragspartei-

en über die anstehende

Änderung einig sein müs-

sen. Eine einseitige Ände-

rungserklärung – auch

wenn sie durchaus sinn-

voll und logisch wäre – ist

rein rechtlich gesehen

nicht haltbar.

Produktpalette genau überprüfen

Nach Meldung des Nord-

bayerischen Kuriers vom

17. September 1998 will je-

des dritte Unternehmen in

Deutschland seine Preise

frühzeitig in Euro aus-

zeichnen. in Spanien und

Holland werden nach die-

ser Meldung sogar jedes

zweite Unternehmen in

Euro auszeichnen. Dies

bedeutet, daß wir uns, ob

wir wollen oder nicht, auf

eine schnellere Einfüh-

rung des Euro in der Öf-

fentlichkeit einstellen

müssen als ursprünglich

angenommen. Für die Fir-

men heißt diese Entwick-

lung, daß sie sich frühzei-

tig mit einer Preisaus-

zeichnung und einer Ver-

arbeitung in Euro bezie-

hungsweise in Euro und

DM werden auseinander-

setzen müssen.

Zunächst hat der Einzel-

handel das Problem, daß

64 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

SERIE

EEUURROO UUNNDD MMIITTTTEELLSSTTAANNDD

Euro, EDV und Buchhaltungwar das Thema von Teil 4(MM 22); Teil 6 (MM 32) be-handelt Wettbewerbsaspek-te der Euroeinführung.

Für diese Serie gibt esSammelordner, die beimVerfasser angefordertwerden können. Zum The-ma Euro-Umstellung hältdie Hypovereinsbank auchspezielle Workshops ab.Im Rahmen dieser Veran-staltungen werden unter-nehmensstrategischeFragen ebenso behandeltwie die ProblemfelderBuchhaltung, EDV undPreispolitik. Nähere Aus-künfte gibt der Autor.

Sammelordner

Bild 3:

Bei DM-Euro-

Preisver-

gleichen

können

erhebliche

Rundungs-

fehler auf-

treten.

Bilder: Verfasser

Page 52: HEXAPOD-MASCHINENfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mm/1999/027.pdf · Entwicklung zahlt sich aus: Das weiß man auch bei der Winterthur Technologie AG im österreichischen

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 65

FIRMENSCHRIFTEN

Dichtungenauf CD-ROMAlle technischen Daten wie

Werkstoffe, Eigenschaften

und Anwendungsbereiche

von Dichtungsmaterial und

Dichtungen enthält die „Da-

tenblatt-CD-ROM“.

Reinz-Dichtungs-GmbH,

89233 Neu-Ulm,

Tel. (07 31) 70 46-5 05,

Fax (07 31) 70 46-3 99

Schmelzen-Granulatin der PraxisDie 24seitige Broschüre „Ihr

Partner in der Schmelzen-

Granulierung“ beschreibt

den Ablauf der gesamten Pro-

zeßkette der Schmelzen-Gra-

nulierung.

Sandvik Process Systems

GmbH, 70736 Fellbach,

Tel. (07 11) 51 05-1 49,

Fax (07 11) 51 05-2 37

Schaltschränkeund KühlgeräteAngebotsschwerpunkt in der

Broschüre „Neu ‘99“ sind Pro-

dukte für die industrielle Pro-

zeßsteuerung an der Schnitt-

stelle Mensch/Maschine so-

wie kundenspezifische Kom-

plettlösungen. Neu aufgenom-

men wurden auch Bedientür-

gehäuse aus Edelstahl, neue

Luft-/Wärmetauscher, EMV-

geschützte Filterlüfter sowie

Kühlgeräte.

Rittal-Werk Rudolf Loh GmbH

& Co. KG, 35745 Herborn,

Tel. (0 27 72) 5 05-0,

Fax (0 27 72) 5 05-3 19

Verpackungenaus KunststoffRund um Verpackungen und

Packmittel aus Kunststoff

geht es in dem „Verpackungs-

katalog 1999/2000“. Auf 75

Seiten wird ein umfangrei-

ches Angebot präsentiert, an-

gefangen von Dosen, Kästen

und Koffern über Tiefziehein-

lagen und Aufbauschränke

bis hin zu SMD-Verpackun-

gen, leitfähigen Verpackun-

gen, Notfallkoffer und Einla-

gen aus Schaumstoff.

Licefa GmbH & Co. KG,

32078 Bad Salzuflen,

Tel. (0 52 22) 28 04 43,

Fax (0 52 22) 28 04 35

Gebäudeleittechnikkurz und bündig Die Imagebroschüre „Gebäu-

demanagement der Zukunft“

erläutert kurz und bündig die

Funktionen einer Software

für eine offene Gebäudeleit-

technik.

Inga GmbH,

31785 Hameln,

Tel. (0 51 51) 94 51-0,

Fax (0 51 51) 2 12 02

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dies nicht nur verbal be-

kennen.© Der Junior oder Nach-

folger muß neben seinen

fachlichen Voraussetzun-

gen insbesondere die Be-

reitschaft mitbringen, von

der Erfahrung des Seniors

zu profitieren, und wirk-

lich willens sein, unter-

nehmerische Verantwor-

tung zu übernehmen.

Diese psychischen Zu-

stände der Beteiligten do-

minieren, ohne daß es

sichtbar werden muß, alle

erb-, steuer- und vertrags-

rechtlichen Übergabeakti-

vitäten.

Rollenwechselfällt oft schwer

Fallbeispiel: Senior, 68

Jahre, übergibt an Famili-

ennachfolger, 36 Jahre,

seinen Automobilzulie-

fererbetrieb mit 360 Mitar-

beitern. Der Junior arbei-

tete seit zehn Jahren als

Werksleiter im elterlichen

Betrieb mit. Das Unter-

nehmen wurde patriar-

chalisch-fürsorglich vom

Senior, der über alles im

Betrieb Bescheid wußte,

geleitet. Die rechtlichen

Aspekte der Übergabe

wurden geklärt, Verträge

ausgearbeitet und ein Zeit-

punkt der Übergabe inklu-

sive Notartermin festge-

legt. Zwei Jahre sollte der

Übergabezeitraum betra-

gen. Doch jetzt fingen die

Schwierigkeiten an:© Der Nachfolger, im Um-

gang mit Mitarbeitern auf

Kooperation und Eigen-

verantwortung setzend,

eckte immer häufiger mit

seinen Entscheidungen in

der Personalführung bei

seinem Senior an.© Bei den täglichen, vom

Senior durchgeführten

Betriebsrundgängen ent-

deckte er plötzlich immer

häufiger „Nachlässigkei-

ten“ in der Betriebsfüh-

rung des Juniors. © Mehr denn je zuvor ver-

festigte sich bei den Mitar-

beitern die Meinung, daß

der Senior keine „Anstal-

ten“ mache, sich aus der

Firma zurückzuziehen.

Die Folge: Bei Problemen

wandten sich die Beschäf-

tigten am designierten

Nachfolger vorbei an den

vertrauten Seniorchef. © Als die Termine der

Übergabe näherrückten,

wurde immer deutlicher,

daß der Senior noch ge-

braucht wurde.© Die Mitarbeiter atmeten

auf, da ja nun alles beim

alten, den gewohnten

Arbeitsweisen, blieb. Die

Übergabe wurde erst ein-

mal verschoben.

Was in diesem Falle ge-

schehen ist und auch noch

in sehr vielen anderen Fäl-

len geschehen wird, ist aus

psychologischer Sicht

leicht zu verstehen: Beide

Parteien haben sich nicht

eingehend mit der neuen

Rolle und den notwendi-

gen Veränderungen im ei-

genen Lebensrhythmus

befaßt. Denn Einstel-

lungen, Verhaltensweisen

und Mentalitäten lassen

sich nicht per Knopfdruck

beliebig verändern. Dazu

braucht es die ständige

Auseinandersetzung mit

einem neutralen Men-

schen.

Neutrales Coachenentschärft Konflikte

Die erste Konsequenz

aus dieser Feststellung

liegt darin, den formalen

Übergabeprozeß zu ergän-

zen mit gezieltem Beraten

und Coachen der Beteilig-

ten. Dazu bedarf es nicht

Dipl.-Psych. Walter Braun ist

Geschäftsführer der System-

Management Braun GmbH,

42579 Heiligenhaus, Tel. (0 20 56)

9 82 90, Fax (0 20 56) 28 29 20.

Wenn Unternehmensüber-

gaben scheitern, hat das

nicht immer betriebswirt-

schaftliche Gründe. Oft

wird vergessen, daß der

Übergabeprozeß auch ein

emotionaler Vorgang ist,

der den Übergebenden wie

den Übernehmenden in

eine psychische Streßsi-

tuation versetzt. Die Ein-

bindung eines neutralen

Dritten (Coachs) kann des-

halb hilfreich sein.

WALTER BRAUN

Rund 700 000 Unter-

nehmen werden in

den nächsten zehn

Jahren an die Nachfolger

übergeben. Etwa 25%

der Nachfolgeregelungen,

schätzen Fachleute, dürf-

ten „schiefgehen“. Warum

aber mißlingen so viele Un-

ternehmensübergaben?

Unter anderem mag es

daran liegen, daß einfach

keine Nachfolger gefunden

werden. Der wichtigere

Aspekt ist, daß der Über-

gabeprozeß als emotiona-

ler, gefühlsmäßiger Vor-

gang sträflich vernachläs-

sigt wird. Unternehmer ge-

wesen zu sein und (für den

Nachfolger) Unternehmer

zu werden, sind haupt-

sächlich psychische Zu-

stände, die ungewohnte

und meist auch nicht ein-

geübte Verhaltensweisen

und Konsequenzen von

den Beteiligten abfordern:© Der Senior muß bereit

sein, sein Lebenswerk in

neue Hände zu legen und

GenerationenwechselBei der betrieblichen Nachfolgeregelung spielen psychologische Aspekte eine wichtige Rolle

66 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

UNTERNEHMENSFÜHRUNG

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Kurz-Info

Schutz vor InsolvenzGehen Kunden pleite, drohtoft auch dem Liefernaten daswirtschaftliche Aus. Davorschützt eine Kombination ausFactoring und Forderungsaus-fallversicherung. Der Factorzahlt dabei nach Rech-nungstellung 80% des Be-trags an den Lieferanten.Nach Zahlungseingang über-weist der Factor die restli-chen 20%. Wird die Forde-rung notleidend, übernimmtdie Versicherung das kom-plette Risiko. Weitere Aus-künfte gibt die Wirtschafts-Assekuranz GmbH, Chemnitz,Tel. (03 71) 53 09 40.

EnglischtrainingManagern, die ihre Englisch-kenntnisse aufpolieren wol-len, rät der Fremdsprachen-dienst der Carl Duisberg Cen-tren zu einem Intensivtrainingin Canterbury/UK. Das mo-derne Trainingszentrum ver-fügt über Seminarräume mitBibliothek, Sprachlabor undEDV-Ausrüstung. Schwer-punkte sind englischsprachi-ge Verhandlungsführung undPräsentation. Interessentenwenden sich an den Fremd-prachendienst der CDG, Han-nover, Tel. (05 11) 36 39 04.

VerkäuferkurseDie deutsche Verkaufsleiter-schule in München veranstal-tet im Herbst zwei weiterezweiwöchige Verkäufer-Aus-bildungslehrgänge, die Ver-käufern das notwendige psy-chologische Rüstzeug vermit-teln, um auch im hartem Ver-drängungswettbewerb erfolgreich zu sein. Die Lehr-gänge beginnen am 20. Sep-tember in Much bei Köln undam 25. Oktober im ober-bayerischen Bad Tölz. DasLehrgangsprogram ist kosten-los bei der DVS in Münchenerhältlich, und zwar unter Tel.(0 89) 99 35 50-0, Fax(0 89) 93 63 68, www.dvs-gmbh.de.

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nur fundierter psycholo-

gischer Kenntnisse und

Fertigkeiten in der Ge-

sprächsführungsmodera-

tion und Konfliktlösung,

sondern auch eines guten

Einfühlungsvermögens in

die Gefühlswelt der Betei-

ligten.

Der übergebende Unter-

nehmer durchläuft im we-

sentlichen drei psychisch

hochwirksame Phasen.

(1) Die Zeit des Machens:

Noch ist der Senior aktiv

und mit entsprechend

unternehmerischem Be-

wußtsein im Betrieb tätig.

Machtbewußtsein und Er-

fahrung sind entspre-

chend ausgeprägt. Der In-

haber beginnt über die

Nachfolge nachzudenken.

In dieser frühen Phase

ist es ratsam, sorgfältig die

Nachfolgersuche vorzube-

reiten und Testläufe für

später dringend erforderli-

che Verhaltensweisen zu

starten. So kann schon in

einzelnen Fällen durch De-

legation von Aufgaben und

Verantwortung an den

noch nicht benannten

Nachfolger der Anfang ei-

nes gleitenden Übergangs

gefunden werden.

(2) Loslassen: Der Unter-

nehmer hat sich zur Nach-

folgeregelung durchgerun-

gen und auch schon einen

passenden Nachfolger ge-

funden. Ein gestuftes

Übergabeprogramm mit

schrittweisem Heran-

führen des Nachfolgers

und gezielter Schulung der

ersten Führungsebene ist

in Gang gesetzt. Gleichzei-

tig nimmt der Senior wahr,

daß er immer weniger ge-

fragt wird, bei Entschei-

dungen nicht mehr so häu-

fig mitwirkt und daß es

dem Nachfolger an Erfah-

rung mangelt. Es entste-

hen Verlustängste, Kon-

trollbedürfnisse bis hin

zur Sorge um den Bestand

seiner Firma. Um diesem

Kontrollverlust vorzubeu-

gen, entstehen – manch-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 67

UNTERNEHMENSFÜHRUNG

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Stufenplan zur Nachfolgeregelung.

Konzeption für die künftige Ausrichtung des Unternehmens zur

Weichenstellung auch für den potentiellen Nachfolger.

Start-Workshop im kleinen Entscheiderkreis, der einen Zeit- und

Stufenplan der Übergabe festlegt.

Der Weg zur Übergabe kann wie folgt gestaltet sein:

Vorbereitung der notwendigen Verträge und rechtlich relevanten

Übergangsschritte zur formaljuristischen Absicherung.

Regelmäßige Gespräche – einzeln und zusammen – mit den Über-

gabebeteiligten zur Abstimmung der Aktivitäten und Diskussion

der Projektfortschritte sowie zur gemeinsamen Konsensfindung.

Einbeziehen eines neutralen Gesprächspartners bei der gedank-

lichen Verbreitung auf die Nachfolgeregelung. Hier sind die

Möglichkeiten und – auch die psychischen – Konsequenzen zu

diskutieren.

Gezielte Vorbereitung des Nachfolger auf die neue Aufgabe.

Das können Schulung, Jobrotation im Unternehmen, Praktika

außerhalb des Unternehmens oder die schrittweise Erweiterung

der Handlungsspielräume sein.

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mal unbewußt – psychi-

sche Gegenkräfte, die im

„Dazwischenfunken“ ihr

Ventil finden.

Abhilfe kann geschaffen

werden, wenn die neben-

beruflichen Aktivitäten

noch mehr forciert werden

und sich die unternehme-

rische Tätigkeit auf das

Durchführen von Sonder-

projekten konzentriert.

Der Übergabeprozeß kann

damit beginnen, daß der

Nachfolger zunächst ein

halbes Jahr als Geschäfts-

führungsassistent von

den Erfahrungen des Se-

niors profitieren kann, der

Senior dann einzelne ope-

rative Geschäftsführungs-

aufgaben abgibt.

(3) Ausscheiden: Der

Tag, an dem dann die im

Betrieb jahrzehntelang

praktizierten Rituale und

Gewohnheiten abrupt be-

endet sind, kann das Wer-

tesystem des Seniors ge-

waltig in Unordnung brin-

gen. Er fällt möglicherwei-

se in ein psychisches

„Loch“ und gerät in eine

Orientierungskrise, die

ihm ein sinnhaftes „Da-

nach“ erschwert. Hier muß

das Coachen ansetzen und

bei der Entwicklung neuer

Lebensprojekte helfen. Ge-

rade neue Herausforde-

rungen und Ziele lassen

den Unternehmer Unter-

nehmer bleiben.

Hohe Belastungdes Übernehmers

Wie der Übergeber

durchläuft auch der Über-

nehmer drei psycholo-

gisch interessante Pha-

sen. In Phase 1 macht sich

der Übernehmer mit der

Übernahme vertraut. Die-

ses erfolgt hauptsächlich

in den definierten Überga-

bestufen. Er weiß nun, daß

er der vorgesehene Nach-

folger ist, und will sich be-

weisen, auch der Richtige

zu sein. Die psychische

Verfassung wechselt zwi-

schen Unsicherheit und

Überschätzen von Situa-

tionen. Der Nachfolger

muß sich mit der neuen

Rolle vertraut machen und

Fertigkeiten entwickeln,

die in seinen vorherigen

Tätigkeiten möglicherwei-

se nur eine geringe Rolle

spielten.

Es folgt die Phase des

Übernehmens. Nach dem

Ausscheiden des Seniors

übernimmt der Nachfolger

die Gesamtverantwor-

tung. Schnell resultieren

daraus Überforderung,

Selbstzweifel und das Ge-

fühl, allein gelassen zu

sein. In der Folge können

„Kulturrisse“ im Unter-

nehmen auftreten, weil die

bislang klar ausgerichtete

und dominante Führung

einem möglicherweise

neuen Führungs- und

Kommunikationsverhal-

ten des Nachfolgers gewi-

chen ist. Die Arbeitsbela-

stung kann außerdem zu

einer Vernachlässigung

von Freizeit und Famile

führen. Um diese Akti-

vitätsebene wirkungsvoll

gestalten zu können, ist es

erforderlich, den Schwer-

punkt der Lebensgestal-

tung auf den Ausbau be-

ziehungsweise den Erhalt

des Unternehmens zu le-

gen und Mitarbeiter und

insbesondere die Familie

und Freunde um Unter-

stützung zu bitten.

Phase 3 kann als Phase

des Etablierens bezeich-

net werden. Wenn der

Nachfolger im Unterneh-

men Fuß gefaßt hat, kann

er das Unternehmen und

den Markt auf seine Linie

einschwören. Er baut sei-

nen Gestaltungswillen

und sein Machtbewußt-

sein weiter aus und er-

langt über die Erfolge die

Bestätigung seines Han-

delns.

Mit dem gewachsenen

Selbstverständnis läuft

der neue „Macher“ Gefahr,

daß Mitarbeiterpotentiale

wieder verkümmern. Hilf-

reich ist hier sicherlich of-

fene Kommunikation mit

der Belegschaft und Ein-

beziehen der Mitarbeiter

in die betriebliche Ideen-

entwicklung. MM

68 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

UNTERNEHMENSFÜHRUNG

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Maschinenmarkt

70 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

DOKUMENTATION

Voll, MartinTrockenschleifen mit keramisch gebundenen Korund-

schleifkörpern

Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 32–36

Schleifen gilt nach wie vor als ungeeignet für die Trocken-bearbeitung. Versuche ergaben jedoch, daß auch ohneKühlschmierstoff große Zeitspanvolumina erzielbarsind, wenn man die geeignete Schleifkörperspezifikationwählt. Werden die Eingriffsbedingungen variiert, läßtsich bei kurzer Schleifzeit eine zu große Werkstücker-wärmung vermeiden.

Dynamisches Schnellspannsystem verlängert die Maschi-

nenlaufzeit

Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 38–39

Flexibilität und hohe Verfügbarkeit sind Maßgaben,denen auch die Spanntechnik Rechnung tragen muß.Mit einem dynamisch fixierenden Spannsystem, dessenKernstück Zylinder und Einzugbolzen mit 5 bis 30 kNEinzugkraft sind, ist effizientes fünfseitiges Bearbeitenmit weniger als 0,01 mm Positionierabweichung möglich.Das Leistungsspektrum des Systems wurde nun erwei-tert.

Bauch, KarlEinfache Automationswerkzeuge ergänzen Bearbeitungs-

zentren

Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 40–45

Die Praktikabilität von Automatisierungslösungenscheitert oft an hohen Investitionskosten. Wenig Auf-wand erfordert dagegen ein maschinenbezogenes Auto-mations-Werkzeugsystem für Fräsmaschinen und Bear-beitungszentren, das nicht nur Handhabungsaufgabenübernimmt, sondern auch bereitstellt, reinigt, kenn-zeichnet und mißt.

Müller, Hanspeter, und Wolfgang-D. SchenkBeschicken von Werkzeugmaschinen mit modularen

Handlinggeräten

Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 46–47

Für das Be- und Entladen von spanenden und abtra-genden Werkzeugmaschinen wurde eine Reihe vonmodular aufgebauten Handhabungsgeräten entwickelt.Dabei sorgen besonders die verschiedenen Greiferaus-führungen für eine hohe Flexibilität. Ein genauesAnsteuern der applikationsabhängigen Positionen stel-len die digital gesteuerten DC-Motoren sicher.

Freise, WernerElektroantriebe für Kraftfahrzeuge finden nur wenige

Anwendungsnischen

Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 48–50

Elektroantriebe für Kraftfahrzeuge finden heute nurwenige Anwendungsnischen. Dies erstaunt um so mehr,da sie gegenüber Verbrennungsmotoren hinsichtlichWirkungsgrad, Umweltverhalten, Zuverlässigkeit, War-tungsaufwand, Lebensdauer und auch Kosten dochklare Vorzüge aufweisen. Zudem sind sie konstruktivausgereift und vielfach erprobt.

Verantwortlich für Leitartikel: Winfried Schröder, Unternehmen und Branchen: UrsulaHofmann, Jürgen Schreier; Steuern, Serie: Jürgen Schreier; Interview, Innovation: HelmutKlemm; Spanende Fertigung, Werkzeuge: Frank Pfeiffer; Handhabung: Rüdiger Kroh;Antriebstechnik: Claus-Martin Stotz; C-Technik, Software, Kommunikation: Ulrike Gloger;Management und Organisation: Jürgen Schreier; Marktspiegel: Frank Pfeiffer, Rüdiger Kroh,Claus-Martin Stotz, Ulrike Gloger; Termine: Claus-Martin Stotz; Bücher: Udo Schnell; Schlußre-daktion: Helmut Klemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

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Losada, FelixERP-Komplettlösung integriert Microsoft-Umgebung

Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 52

Die vollständige Integration von Microsofts Entwick-lungsumgebung Visual Basic for Applications (VBA) ineine betriebswirtschaftliche Komplettlösung für mittel-ständische Unternehmen der diskreten Fertigungsindu-strie bietet ein PPS-System mit hoher Flexibilität.

Wüpping, JosefMit selbstoptimierenden Fertigungsinseln die Produkti-

vität kontinuierlich steigern

Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 54–59

Obwohl viele Unternehmen in den vergangenen zehnJahren erheblich in zentrale Planungs- und Steue-rungssysteme investiert haben, stehen diese Systemeweiteren Produktivitätssteigerungen oftmals im Wege.Deutliche Verbesserungen lassen sich durch dezentrale,sich selbst optimierende Fertigungsinseln erzielen. Ver-gleichbar mit natürlichen Systemen, die sich mit demZiel selbst strukturieren, daß die vitalen Systemelementegemeinsam dem Ganzen dienen.

Schötz, AlfredBankkonten und betriebsinterne Abläufe sollten immer

gemeinsam umgestellt werden

Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 60–64

Während die Banken seit Jahresbeginn untereinandernur noch in Euro verrechnen, können Unternehmen bisEnde 2001 ihre Konten als DM- oder Euro-Konten führen.Unter buchhalterischen Gesichtspunkten ist es aberzweckmäßig, alle Firmenkonten nur in einer Währungzu führen. Parallel zur Kontoumstellung sollten auch dieBuchhaltung und die anderen betrieblichen Funktions-bereiche umgestellt werden.

Braun, WalterBei der betrieblichen Nachfolgeregelung spielen psycho-

logische Aspekte eine wichtige Rolle

Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 66–68

Wenn Unternehmensübergaben scheitern, hat das nichtimmer betriebswirtschaftliche Gründe. Oft wird verges-sen, daß der Übergabeprozeß auch ein emotionaler Vor-gang ist, der den Übergebenden wie den Übernehmen-den in eine psychische Streßsituation versetzt. Die Ein-bindung eines neutralen Dritten (Coachs) kann deshalbhilfreich sein.

Vogel MarktforschungProdukteinsatz und Anschaffungsabsichten der deutschen

Industrie in sechs Produktfeldern

Das MM-Industrie-Panel ist eine repräsentative Befra-gung unter hochrangigen Entscheidungsträgern derIndustrie. Es ermittelte den Produkteinsatz, die kurz- undmittelfristigen Anschaffungspläne und das längerfristigeProduktinteresse in sechs ausgewählten Produktfeldern.Abgefragt wurden die Produktfelder Betriebswirtschaft-liche Software, Software zur Prozeßvisualisierung, Ser-vice-Roboter, Anlagen zur Entsorgung von Metallspänen,Lackieranlagen und Industrielacke.Der Ergebnisband kann kostenfrei über den ZentralenMarketing-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.

72 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

Maschinenmarkt

DOKUMENTATION

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MARKTSPIEGEL

Eine Betriebsdatenerfas-

sungslösung (BDE) soll vor

allem Unternehmen bis 400

Mitarbeiter den Aufbau einer

BDE ermöglichen. Diese auf

dem Zeitwirtschaftssystem IF

6020 von Interflex basierende

Softwarelösung bietet sowohl

Unternehmen mit vorhande-

nem Produktionsplanungs-

system (PPS) als auch Betrie-

ben ohne PPS die Möglichkeit

einer BDE. Mit dieser Lösung

sollen die Unternehmen in die

Lage versetzt werden, mit ei-

ner BDE ihre Fertigung über

zusätzliche Auswertungs-

möglichkeiten zu optimieren.

Um die erfaßten Daten an die

SAP-Module PP, HR sowie Fi-

nanzen verschiedener Anbie-

ter übertragen zu können,

werden Schnittstellen zur Ver-

fügung gestellt. Damit die

erfaßten Daten während ei-

nes Netzausfalls nicht ver-

lorengehen, bietet die BDE ei-

nen Offline-Betrieb, der stets

einen aktuellen Datenbe-

stand sichert.

Interflex Datensysteme

GmbH, 70567 Stuttgart,

Tel. (07 11) 13 22-1 34,

Fax (07 11) 13 22-1 11

Lösung für die Betriebsdatenerfassungin mittelständischen Unternehmen

Datamax-Drucker für die

Barcode-Etikettierung wer-

den ab sofort mit einem Gra-

tispaket an Softwarezubehör

ausgestattet. Damit können

Anwender Etiketten und

Beschriftungen erstellen. Die

neue „Datamax Accessories

CD“ enthält die Einstiegsver-

sionen der Barcode-Grafik-

programme „Label View XLT“

und „Code Soft XLT“. Darüber

hinaus befindet sich auf der

CD eine Etiketten-Referenzbi-

bliothek von Sartech, die den

Kauf vorformatierter Norme-

tiketten über das Web unter-

stützt. Im Zubehörpaket sind

auch Windows-Treiber für Da-

tamax-Drucker und das „Pro-

grammer’s Manual“ enthal-

ten. Außerdem stellt die CD

Online-Produktkataloge, In-

ternet-Explorer, Adobe Acro-

bat Reader und den Zugang

zur Datamax- Website zur Ver-

fügung.

Wolf & Partner,

80803 München,

Tel. (0 89) 36 05 48 00,

Fax (0 89) 3 61 54 80

Software auf CD als Gratiszubehörzu einem Barcode-Etiketten-Drucker

Mit der Software Smart Stor

Duplicator 2.0 kann man

nicht nur Jukeboxen als Dup-

liziergeräte, sondern auch

Dupliziermaschinen unter-

stützen und in Netzwerke

integrieren. Die Lösung eignet

sich besonders für Anwen-

dungen, bei denen CD-Klein-

serien hergestellt werden,

wobei die Anzahl der mögli-

chen CD-Kopien lediglich

durch die Kapazität der

jeweiligen Jukebox oder

Dupliziermaschine begrenzt

ist. Das Programm steuert

alle Schritte im Produktions-

prozeß einschließlich bis hin

zur Überprüfung und dem

Drucken von Labels. Im Ge-

gensatz zu herkömmlichen

Duplikationssystemen auto-

matisiert die Software den

Duplizierprozeß und kann

laut Herstellerangaben auch

mehrere Aufträge sowohl par-

allel als auch nacheinander

unbeaufsichtigt abarbeiten.

Smart Storage GmbH,

50672 Köln,

Tel. (02 21) 16 02 51-87,

Fax (02 21) 16 02 51-89

Duplizierprogramm für CD-Kleinserien

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MARKTSPIEGEL

Mit der Version 8 der ERP-

Software abas-EKS erhalten

die Anwender die neue EDP-

Schnittstelle (Datenzu-

griffsprotokoll), die Bestellun-

gen via Internet ermöglicht.

Der Kunde kann auf einen

Web-Katalog zugreifen und

erhält ein Java-Applet (Pro-

grammdatei, die vom Web-

server auf Anforderung zum

Browser gesendet wird und

im PC des Nutzers bestimmte

Aktionen ausführt), mit dem

er einen einfachen Warenkorb

aufbauen kann. In diesem

lassen sich gewünschte Arti-

kel markieren und mit der

gewünschten Stückzahl ver-

sehen. Über die Schnittstelle

findet eine Onlineprüfung des

Lagerbestandes statt. Nach

Abschluß der Bestellung wer-

den die Daten übertragen und

ein Auftrag in der PPS-Soft-

ware angelegt. Die Auftrags-

bestätigung erfolgt per E-Mail.

Die Anwender können auch

einfache Auswertungen er-

stellen, Daten aus anderen

Mandantenprogrammen ab-

fragen und Fremdprogram-

men einen einfachen Daten-

zugriff ermöglichen.

ABAS Software AG,

76135 Karlsruhe,

Tel. (07 21) 9 67 23 01,

Fax (07 21) 67 96 51

Neue Version von ERP-Lösungbietet Onlinebestellung über Internet

Die Standardsoftware Office

Line 50 ist eine Komplettlö-

sung für kleine Unterneh-

men. Sie wurde speziell als

kleine Lösung innerhalb der

Office Line 2000 entwickelt

und ist auf die aktuellen

Entwicklungen von Microsoft

zugeschnitten. Die Software

wird durch den skalierbaren

Microsoft SQL Server 7 unter-

stützt. Line 50 läßt sich laut

Hersteller flexibel an die je-

weiligen Geschäftsabläufe an-

passen und ist für Unterneh-

men mit bis zu 20 Mitarbei-

tern und bis zu fünf Arbeits-

plätzen geeignet. Die Software

verfügt über eine Finanzbuch-

haltung mit Offener-Posten-

Verwaltung, Mahnwesen und

Zahlungsverkehr, Auftrags-

bearbeitung mit Bestellwe-

sen und Fakturierung sowie

über Lohn und Gehalt mit

Fibu-Übergabe, Schnell- und

Kalendererfassung.

KHK Software

GmbH & Co. KG,

60437 Frankfurt /M.,

Tel. (0 69) 5 00 07-1 11,

Fax (0 69) 5 00 07-2 62

Kaufmännische Standardlösungfür kleine und mittlere Unternehmen

Mit demModulDocuwareLink

lassen sich Dokumente aus

Archiven des Dokumenten-

managementsystems Docu-

ware in Windows-Anwendun-

gen integrieren. Der Zugriff

auf die gewünschten Doku-

mente ist aus der Anwendung

heraus mit einem Suchlink

möglich. Außerdem lassen

sich am Bildschirm sichtbare

Informationen über einen

Ablagelink als Schlagworte

für die Ablage von Doku-

menten in Docuware-Archi-

ven verwenden. Das Modul

wird als Ergänzung zum

Dokumentenmanagementsy-

stem installiert. Die Software

besteht aus zwei Komponen-

ten: dem Link-Editor und dem

Link-Fenster. Ein Link enthält

Anweisungen, wo und auf

welche Weise Daten aus einer

Fremdanwendung ausgele-

sen werden sollen. Der Editor

unterstützt den Anwender,

diese Verknüpfungen zu

erstellen und die benötigten

Kriterien festzulegen.

Docunet AG,

82110 Germering,

Tel. (0 89) 8 94 43 30,

Fax (0 89) 8 41 99 66

Dokumentenverwaltungssystemals Bindeglied zum Archiv

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Ein erweiterbares Roboter-

Portalsystem ist standard-

mäßig mit fünf Antriebsach-

sen ausgestattet. Es hat einen

Arbeitsraum von 2000 mm 31000 mm 3 500 mm und eig-

net sich für das Schweißen,

Schneiden und Positionieren.

Neu ist laut Hersteller die

Koordination aller Achsen

durch eine PC-basierte Echt-

zeit-Bahnsteuerung, die hohe

Genauigkeit bei konstanter,

bahnunabhängiger Bearbei-

tungsgeschwindigkeit ermög-

licht. Die leicht erlernbare

Programmierung erfolgt in ei-

ner graphischen Bedienober-

fläche, die unter anderem Joy-

stick-Steuerung für schnelles

und genaues Teachen unter-

stützt. Neben der Anwendung

bei herkömmlichen Fügever-

fahren bietet sich das Portal-

system besonders für Tech-

niken wie das Mikroplasma-

schweißen, die Lasermaterial-

bearbeitung oder das Wasser-

strahlschneiden an.

Klett Schweißtechnik GmbH,

98528 Suhl,

Tel. (0 36 81) 42 26 82,

Fax (0 36 81) 42 26 02

Portalsystem mit fünf Antriebsachsenund großem Bearbeitungsraum

Das schnelle Programmie-

ren ohne Vorkenntnisse

verspricht ein Unternehmen

für seinen selbstlernenden

Teach-in-Roboter, der für das

Pulverbeschichten, Lackieren

und Glasieren entwickelt

wurde. Durch Führen des

Greifers von Hand kann eine

beliebige Bahn abgefahren

werden. Die Steuerung merkt

sich jede Bewegung und

speichert parallel den zeitli-

chen Ablauf. Bei Automatik

erfolgt dann die Wiedergabe

der Bahn in Form und

Geschwindigkeit. Der Roboter

hat eine Tragkraft von 24 kg

und verfährt mit maximal

30 m/min.

T-Rob Industrieroboter GmbH,

78194 Immendingen,

Tel. (0 74 62) 2 60 41,

Fax (0 74 62) 66 19

Roboter zum Pulverbeschichten

Zum schnellen und punkt-

genauen Positionieren von

Werkstücken wurde ein Zahn-

riemenvorschub entwickelt.

Seine Basis ist ein eloxiertes

Aluminium-Strangpreßprofil,

das in Längen bis 6000 mm

lieferbar ist. Zur Befestigung

des Vorschubs hat das Profil

an der Unterseite Bohrungen

im Abstand von 100 mm. Als

Führungsschlitten kommt

ein Wellenschlitten mit Kugel-

umläufen zum Einsatz. Der

spielfreie Vorschub in offener

Ausführung hat als Antriebs-

element einen Zahnriemen

mit 5 mm Teilung und 25 mm

Breite. Der Zahnriemen läuft

über beidseitig gelagerte

Stahlritzel. Mit dem Zahnrie-

menvorschub sind Geschwin-

digkeiten bis maximal 5 m/s

möglich. Die Wiederholge-

nauigkeit liegt nach Aussage

des Herstellers bei ± 0,2 mm,

die Referenzschaltergenauig-

keit unter 0,1 mm.

Isel automation KG,

36132 Eiterfeld,

Tel. (0 66 72) 8 98-0,

Fax (0 66 72) 8 98-8 88

Zahnriemenvorschub zum Positionieren

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Der Feinverstellkopf M03

Speed ist ein Präzisions-

werkzeug für schnelles Zer-

spanen, bei dem Unwuchten

automatisch mittels diame-

tral verschiebbar angeord-

neter Ausgleichsmaße kom-

pensiert werden. Auf diese

Weise wird die Unwucht

innerhalb einer Ebene aus-

geglichen, also ein dynami-

scher Wuchtausgleich erzielt.

Der Feinverstellkopf hat sehr

kleine Zustellschritte im

Mikrometerbereich inner-

halb des Feinjustierbereiches

von 0,25 bis 0,6 mm Durch-

messer. Der Werkzeug-Bear-

beitungsdurchmesser ist

radial von 4,5 bis 12,0 mm

verstellbar.

Komet Präzisionswerkzeuge

Bobert Breuning GmbH,

74351 Besigheim,

Tel. (0 71 43) 3 73-0,

Fax (0 71 43) 3 73-2 33

Feinverstellkopf für hohe Geschwindigkeitkompensiert Unwucht automatisch

Vor allem für die Feinbear-

beitung von Werkstücken aus

Guß, Stahl und Kunststoff

eignet sich dieser hochtourige

ölfreie Turbinenschleifer GT

650. Der Motor mit Flieh-

kraftregler hält eine Drehzahl

von 65 000 min–1 unter Last

konstant. Der Schallpegel

liegt bei weniger als 69 dB(A).

Aufgrund der schwimmenden

Lagerung wird laut Hersteller

eine lange Standzeit bei HM-

Fräsern und Schleifstiften

erzielt. Eine Auslaufbremse

verhindert Nachlaufen. Zum

Standard gehören eine 3-mm-

Spannzange und ein 1,5 m

langer Schlauch zur Luftab-

fuhr.

Mannesmann Demag Druck-

luftmotoren Strohm GmbH

& Co. KG. 70476 Stuttgart,

Tel. (07 11) 8 87 18-0,

Fax (07 11) 8 87 18-32

Hochtouriger ölfreier Turbinenschleiferhält Drehzahl bei 65 000 min-1 konstant

Dieses PKD-bestückte, mehr-

schneidige Reibwerkzeug ist

für die Hochgeschwindig-

keitsbearbeitung von Präzi-

sionsbohrungen in Werk-

stücken aus Aluminium

ausgelegt. Wie der Hersteller

betont, sind Prozeßsicherheit

und Produktivität sehr hoch

und die Standzeit des

Schneidstoffes außergewöhn-

lich lang. Außerdem könne in

vielen Fällen die Bearbei-

tungszugabe deutlich gestei-

gert werden, so daß bei Druck-

gußteilen die gegossene Boh-

rung in einem Arbeitshub

fertigbearbeitet werden kann.

Komplexe Bohrungskontu-

ren sind mit einem Werkzeug

herstellbar.

Dihart AG, CH-4657 Dulliken,

Tel. (00 41-62) 2 85 42 00,

Fax (00 41-62) 2 85 42 99

Mehrschneidiges PKD-Reibwerkzeugfür die Bearbeitung von Aluminium

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Dieses Universal-Bearbei-

tungszentrum ist nun auch

mit der Steuerung Siemens

840D verfügbar. Außerdem ist

es jetzt möglich, die Maschine

mit einer HSC-Spindel aus-

zustatten, die eine Drehzahl

von 42 000 min–1erreicht. Der

stabile Rundschwenktisch

eignet sich für Schrupp- und

Schlichtarbeiten in jeder

Position. Bei einer Aufspann-

fläche von 600 mm 3 600 mm

sind kleine Teile ebenso

bearbeitbar wie große und

schwere bis 500 kg. Die

besondere Achsanordnung

soll eine sehr hohe Genauig-

keit bei der 5-Achsen-Simul-

tanbearbeitung ermöglichen.

Mikron AG Nidau,

CH-2560 Nidau,

Tel. (00 41) 3 23 32 75 75,

Fax (00 41) 3 23 32 75 76

Universal-Bearbeitungszentrumkann mit HSC-Spindel ausgerüstet werden

Daß diese mit einer Breite

von 2000 mm besonders

kompakt ausgeführte Schleif-

maschine Profimat RT als

flexible Produktionsmaschi-

ne ausgelegt ist, äußert sich

nicht nur in einer Leistung bis

45 kW und einer maximalen

Schnittgeschwindigkeit von

170 m/s, sondern auch in der

Fahrständer-Bauweise, bei

der Längsvorschub, Quervor-

schub und Tiefenzustellung

vom Werkzeug ausgeführt

werden. Damit wird eine opti-

male Bedienbarkeit und eine

gute Zugänglichkeit beim Be-

und Entladen erreicht.

Blohm Maschinenbau GmbH,

21033 Hamburg,

Tel. (0 40) 72 50-02,

Fax (0 40) 72 50-32 87

Kompakte Fahrständer-Schleifmaschineist als Produktionsmaschine ausgelegt

Um Kronenbohrer bezie-

hungsweise Kernbohrer bis

100 mm Durchmesser schär-

fen zu können, wurde diese

kleine, einfache Schleifma-

schine entwickelt. Die beiden

Schneidlippen des Bohrers

werden durch einfaches

Umstecken des Werkzeug-

trägers geschärft. Den Träger

fixiert man dabei mit einem

Arretierbolzen an der Unter-

seite des Schleiftisches. Der

gesamte Vorgang des Nach-

schleifens dauert bei einem

normal verschlissenen Werk-

zeug mit 40 mm Durchmesser

etwa 3 min. Die Schneiden

sind dann wieder im Original-

zustand, und die Standzeit

des Bohrers erhöht sich um

ein Mehrfaches.

Bayer-Solid Maschinenfabrik,

72766 Reutlingen,

Tel. (0 71 27) 8 00 88,

Fax (0 71 27) 8 00 80

Einfache Nachschleifmaschinefür Kronenbohrer bis 100 mm Durchmesser

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Ziel einer Forschungsauf-

gabe war es, eine Vorrichtung

zum sehr genauen Wirbeln

von Innengewinden zu ent-

wickeln, die die Schrägstel-

lung des Werkzeuges um den

entsprechenden Neigungs-

winkel ermöglicht, und eine

dazugehörende Fertigungs-

technik zu erarbeiten. Ergeb-

nis dieser Arbeiten ist eine

Vorrichtung, die prinzipiell

auf allen CNC-Drehma-

schinen mit angetriebenen

Werkzeugen verwendbar ist

und mit der sowohl in nicht-

gehärtete als auch in gehär-

tete Werkstücke Innenge-

winde mit sehr großer

Genauigkeit gewirbelt wer-

den können. Es sind mehr-

schneidige Werkzeuge ver-

wendbar, um die Fertigungs-

zeit möglichst kurz zu halten.

Der Neigungswinkel ist in

einem weiten Bereich ein-

stellbar. In vielen Fällen ist

mit diesem Verfahren das

aufwendige Schleifen substi-

tuierbar.

GFE – Gesellschaft

für Fertigungstechnik

und Entwicklung e.V.,

98574 Schmalkalden,

Tel. (0 36 83) 69 00-25,

Fax (0 36 83) 69 00-16

Vorrichtung zum Innengewinde-Wirbeln für alle CNC-Drehmaschinen geeignet

Diese universelle, hydrau-

lisch gesteuerte Präzisions-

Rundschleifmaschine mit

schwenkbarem Schleifspin-

delstock für das Außen-.

Innen- und Planschleifen in

einer Aufspannung eignet

sich vorrangig für den Werk-

zeug- und Formenbau und

kleine Serien. Die 3,7-kW-

Maschine nimmt Teile bis

150 kg Gewicht zwischen

Spitzen auf. Die Spitzenhöhe

beträgt 175 mm (250 mm) und

die Spitzenweite 600 mm. Als

größte Rundheitsabweichung

werden 0,5 µm angegeben,

optionell 0,2 µm. Weil die Spit-

zenhöhe vergrößert werden

kann, sind Teile bis 500 mm

Durchmesser bearbeitbar.

L. Kellenberger & Co. AG,

CH-9009 St. Gallen,

Tel. (00 41-71) 2 42 91 11,

Fax (00 41-71) 2 42 92 22

Vielseitige 3,7-kW-Rundschleifmaschinemit schwenkbarem Spindelstock

Sowohl Belangen der Ein-

zelfertigung im Werkzeugbau

als auch des dreischichtigen

Fertigens in der Serienpro-

duktion von Präzisionsteilen

entspricht das innovative

Konzept einer Vertikaldreh-

maschine, die für die Trocken-

bearbeitung ausgelegt ist und

auch zum Innen- und Außen-

schleifen ausgerüstet werden

kann. Mit der 3350 mm

hohen, eine Stellfläche von

1000 mm 3 2570 mm bean-

spruchenden und 5200 kg

schweren Maschine soll eine

Taktzeitreduzierung von 80

bis 85% gegenüber her-

kömmlichen CNC-Maschinen

möglich sein. Vor allem sehr

lange und dünne Wellenteile

sind wirtschaftlich bear-

beitbar, ebenso Flanschbau-

teile. Die Spitzenweite beträgt

550 mm, die maximale Dreh-

länge 350 mm und die Spin-

deldrehzahl 12 000 min–1.

CNC-Rotations-Beladesyste-

me sind integriert.

Schuster Präzision Werkzeug-

Maschinenbau GmbH,

86920 Denklingen,

Tel. (0 82 43) 96 80-0,

Fax (0 82 43) 96 80-90

20-kW-Vertikaldrehmaschinefür die Trockenbearbeitung ausgelegt

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Für einen Gerüsthersteller

wurde diese Modifikation

einer Anlage zum Vereinzeln,

Sägen und beidseitigen

Innen- und Außen-Kanten-

entgraten von Rohren und

Profilen bis 13 m Länge kon-

zipiert. Um auch bei großer

Fixlänge Präzision sicherzu-

stellen, wird unter anderem

die Verstellspindel des Län-

genanschlags bei Abmessun-

gen über 3000 mm mecha-

nisch gestützt. Unter Produk-

tionsbedingungen sind Tole-

ranzwerte von 0,3 mm bei ei-

ner Länge bis 4500 mm mög-

lich. Für einen vollständigen

Formatwechsel wird eine Zeit

von etwa 5 min angegeben.

RSA Entgrat- und Trenn-

Systeme, 58513 Lüdenscheid,

Tel. (0 23 51) 9 95-5,

Fax (0 23 51) 9 95-3 00

Anlage vereinzelt, sägt und entgratetbis 13 m lange Rohre und Profile

Kompakte Bauweise, lange

Lebensdauer aufgrund gehär-

ter Bauteile, schwenk- und

positionierbare Spannbacke

sowie drei Spannhöhen von

50 bis 135 mm sind Merkmale

dieses vielseitigen Aufsitz-

spanners zur schnellen Werk-

stückfixierung von Hand,

über eine Spannschraube

oder mit verstellbarem

Klemmhebel. Der Spanner

kann entweder in einer T-Nute

oder mit Gewindestift direkt

in der Platte (Vorrichtung)

befestigt werden. Die Spann-

höhe ist veränderbar.

Erwin Halder KG,

88480 Achstetten-Bronnen,

Tel. (0 73 92) 70 09-0,

Fax (0 73 92) 70 09-1 60

Kompaktes Aufsitz-Spannelementmit Klemmhebel oder Schraube

Eine bevorzugte Anwendung

dieses Gerätes zum induk-

tiven Löten von Metallen ist

das Aufbringen von Hart-

metall auf Kreissägeblätter in

der Produktion oder zu Repa-

raturzwecken. Das Prinzip der

induktiven Erwärmung be-

steht darin, daß über einen

Induktor ein hochfrequenter

Strom im Metall induziert

wird und dieser das Werk-

stück erwärmt. Weil das Teil

von allen Seiten gleichmäßig

erwärmt wird, entstehen zwi-

schen den zu verbindenden

Elementen keine mechani-

schen Spannungen, und die

Lötverbindung ist besonders

hochwertig ausführbar.

IEW Induktive Erwär-

mungsanlagen GmbH,

A-2345 Brunn am Gebirge,

Tel. (00 43-22 36) 37 81 85,

Fax (00 43-22 36) 37 87 06

Gerät zum induktiven Auflötenvon Hartmetall auf Kreissägeblätter

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Zu den Ausführungen der

modularen Baureihe 400 von

Werkzeugvoreinstellgeräten

gehört seit jüngstem der

Arbeitsplatz 460vCCD. Die

Bedienelemente der schwin-

gungsabsorbierenden Kon-

struktion sind ergonomisch

angeordnet. Eine Digital-

elektronik erleichtert das

Auswerten der Einstell- und

Meßwerte. Die wälzgelagerte,

vorgespannte Spindel hat

eine hohe Rundlaufgenau-

igkeit. Prüfbar sind Werk-

zeuge bis 400 mm Länge und

400 mm Durchmesser. Auf-

grund des modularen Auf-

baus können Abtastelemente,

Aufnahmen oder pneuma-

tische Spannvorrichtungen

individuell gewählt werden.

Messwelk GmbH,

63801 Kleinostheim,

Tel. (0 60 27) 50 03-0,

Fax (0 60 27) 50 03-50

Arbeitsplatz zum Werkzeugvoreinstellenkann individuell konfiguriert werden

Gemeinsam mit einem

Schleifmaschinenhersteller

wurde diese sechsachsige

CNC-Maschine Corvus zum

wirtschaftlichen Schärfen

von Räumwerkzeugen ent-

wickelt. Laut Anbieter vereint

die Maschine die Pro-

zeßsicherheit und Genauig-

keit der Räumtechnik mit der

Flexibilität und der Bediener-

freundlichkeit der Werkzeug-

Schleiftechnik. Daß bei der

Konzeption besonderer Wert

auf Bedienerfreundlichkeit

gelegt wurde, spiegelt sich un-

ter anderem in der

Menüführung in Touch-Sre-

en-Technik wider.

Kurt Hoffmann GmbH &

Co. KG, 75175 Pforzheim,

Tel. (0 72 31) 1 46-2 11,

Fax (0 72 31) 1 46- 1 36

6-Achsen-Räumwerkzeug-Schärfmaschinemit hohem Bedienungskomfort

Auf den breiten Anwendungs-

bereich verweist der italie-

nische Hersteller einer Bau-

reihe universeller CNC-Groß-

fräsmaschinen, die beson-

ders steif ausgeführt sein sol-

len und in drei Grundversio-

nen verfügbar sind: erstens

mit drei Linearachsen, zwei-

tens mit drei Linearachsen

und CNC-Drehtisch sowie

drittens mit vier Linearach-

sen und CNC-Drehtisch. In

den Achsen X, Y und Z sind

Verfahrwege von maximal

3000, 1000 und 1500 mm

nutzbar. Bei einer Motorlei-

stung bis 22 kW beträgt die

Drehzahl zwischen 0 und

3000 min–1.

Harold J. Pröpper,

51789 Lindlar,

Tel. (0 22 66) 84 19,

Fax (0 22 66) 29 69

Vielseitige CNC-Großfräsmaschineist in drei Grundversionen verfügbar

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Sein Angebot an Präzisions-

führungsbuchsen für spiel-

einstellbare Linearführungen

erweiterte nun der Hersteller

mit den Führungsbuchsen

der Baureihe FAK/FAL. Diese

Führungsbuchsen erlauben

nach der beim Montagevor-

gang erfolgten Führungsspiel-

einstellung zusätzlich die

Klemmung beispielsweise der

Pinole, oder der Säule. Auf die-

se Weise wird Herstelleranga-

ben zufolge eine vollkomme-

ne, radiale Spielfreiheit und

höchste Radialsteifigkeit des

Führungssystems erreicht.

Anwendungsmöglichkeiten

für diese Führungsbuchsen

ergeben sich vor allem dort,

wo die Vorteile einer gleiten-

den Führung Priorität haben

und in bestimmten Positio-

nen zusätzlich absolute Spiel-

freiheit gefordert ist. Die Füh-

rungsbuchse, ein Werknorm-

teil, wird bei der Montage im-

mer mit Einbauspiel gefügt.

Während des Montagevor-

gangs kann das optimale Füh-

rungsspiel eingestellt werden.

Die Umgebungsteile sind nach

ISO-Toleranz gefertigt. Die

Klemmung erfolgt hydrau-

lisch über entsprechende

Ringkolben. Zum Entspan-

nen genügt es, die Spannhy-

draulik drucklos zu machen.

Die federharte Führungs-

buchse nimmt sofort die Aus-

gangslage mit dem zuvor ein-

gestellten Führungsspiel ein.

Spieth Maschinenelemente

GmbH & Co.KG,

73730 Esslingen,

Tel. (07 11) 9 30 73 00,

Fax (07 11) 9 30 73 07

Führungsbuchse mit einstellbarem Spielkann auch geklemmt werden

Mit einer Verfahrgeschwin-

digkeit von 1,5 m/s, einer

Beschleunigung von 2 g und

einer Positioniergenauigkeit

von ± 2,5 µm in der Stan-

dardausführung ist die

anschlußfertige Linearachse

LMS 500 universell verwend-

bar. Anwendungsmöglichkei-

ten ergeben sich beispielswei-

se in der Laser- und Meßtech-

nik, in Werkzeug- und Dosier-

maschinen, in Positionier-

geräten oder Handlingsyste-

men. Als Antrieb dient ein

Synchron-Linearmotor nach

dem Wicklungsläuferprinzip.

Das Sekundärteil ist in den

Grundkörper eingelassen.

Das Sekundärteil befindet

sich an der Schlittenplatte.

Diese läuft mit vier Wagen auf

zwei Schienen. Der gekapselte

Achsaufbau schützt das

inkrementale Wegmeßsystem

mit optischer Abtastung vor

äußeren Einflüssen. Energie-

zuführung und Signalleitun-

gen laufen im Inneren der

Achse und werden über stirn-

seitige Steckverbindungen

mit der Achssteuerung ver-

bunden. Auf die Gestaltung

des Achskörpers legte man

besonderes Augenmerk: Die

Linearachse läßt sich sowohl

von oben als auch von unten

befestigen. Sämtliche Befesti-

gungsbohrungen im Achs-

körper und in der Schlitten-

platte sind mit Passungen für

Zentrierhülsen versehen.

Itec Gesellschaft für Prozeß-

automation und Meßtechnik

mbH, 12526 Berlin,

Tel. (0 30) 67 97 55 29,

Fax (0 30) 67 97 55 55

Anschlußfertige Linearachsewird linearmotorisch angetrieben

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Für Zwei-Phasen-Schrittmo-

toren mit Strömen bis zu 9 A

bei 24 bis 70 VDC Betriebs-

spannung konzipiert ist die

Endstufe CCD 93-70 Mini für

Hutschienenmontage Einge-

speist werden muß lediglich

eine Wechselspannung zwi-

schen 17 und 50 VAC. Der

eigentliche Clou des Geräts

ist die Klartextanzeige: Alle

Betriebsparameter wie Strom-

einstellungen oder Schritt-

auflösung werden menüge-

steuert vorgegeben. Fehler

bei der Eingabe sind damit so

gut wie ausgeschlossen. Im

Betrieb werden die aktuellen

Parameter und Diagnosein-

formationen bei Kurzschluß,

Unterspannung und Über-

temperatur im Klartext an-

gezeigt. Die Inbetriebnahme

des Moduls wird dank der

eingebauten Testfunktionen

wesentlich unterstützt. Die

Schrittmotorendstufe verfügt

über Schraub-Steckan-

schlüsse und ein schalt-

schrankgerechtes, EMV-kon-

formes Metallgehäuse.

Phytron-Elektronik GmbH,

82194 Gröbenzell,

Tel. (0 81 42) 50 30,

Fax (0 81 42) 50 31 90

Komfortable Schrittmotor-Endstufeist mit Klartextanzeige ausgestattet

Manuell bediente Fräs- und

Drehmaschinen lassen sich

mit den Positionsanzeigen der

Baureihe ND 700 auf einfache

Weise nachrüsten. Solche

Anzeigen helfen dem Anwen-

der, Kosten zu senken und die

Maßhaltigkeit der gefertigten

Werkstücke zu verbessern.

Die Baureihe besteht aus

Positionsanzeigen für zwei

oder drei Achsen. Die Geräte

sind entweder für Fräs- und

Bohrmaschinen oder für

Drehmaschinen konzipiert.

Alle Anzeigen zeichnen sich

durch ihre Klartext-Dialog-

führung aus, die den Fachar-

beiter beim Positionieren und

bei der Anwendung der

praxisorientierten Funktio-

nen wesentlich unterstützt.

Für Bohr- und Fräsmaschi-

nen sind die Geräte mit

Funktionen zum Fertigen von

Bohrbildern ausgestattet. Die

Anzeigen für Drehmaschinen

haben einen Werkzeugspei-

cher für neun Werkzeuge,

deren Daten sich auf einen

frei wählbaren Bezugspunkt

beziehen.

Heidenhain GmbH,

83301 Traunreut,

Tel. (0 86 69) 3 10,

Fax (0 86 69) 50 61

Positionsanzeigen zum Nachrüstenfür manuell bediente Werkzeugmaschinen

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 XX

Maschinenmarkt

TERMINE

Kongresse, Kolloquien, Seminare

Seminar: Projektmanagement

von IT-Projekten

Frost & Sullivan,Münchener Straße 30, 60329 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 23 50 58,Fax (0 69) 23 45 66

München 12. und 13. 7.

2380 DM

Seminar: Konfliktmanagement –

Chance zur Weiterentwicklung

Akademie für Führungskräfte,Hindenburgring 12a, 38667 Bad Harzburg,Tel. (0 53 22) 7 30,Fax (0 53 22) 7 31 24

Timmen-dorferStrand19. bis22. 7.

2990 DM

Seminar: Professionelle

Informationsbeschaffung aus Internet

und Datenbanken

Otti-Technologie-Kolleg,Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg,Tel. (09 41) 2 96 88 20,Fax (09 41) 2 96 88 19

Regens-burg21. bis23. 7.

Preis aufAnfrage

Seminar: Arbeitsvorbereitung

im Unternehmen – Planung, Steuerung

und Übernahme auf EDV

Haus der Technik e. V.,Hollestraße 1, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 80 31,Fax (02 01) 1 80 32 69

Essen21. bis23. 7.

2200 DM

Seminar: Workflow Management

in Theorie und Praxis

Integrata Training AG, Schleifmühleweg 68, 72070 Tübingen, Tel. (0 70 71) 40 91 00, Fax (0 70 71) 40 92 67

Frank-furt/Main22. und23. 7.

1570 DM

Tagung: Unternehmens-

umstrukturierungen

aus arbeitsrechtlicher Sicht

DGFP e. V.,60528 Frankfurt/Main, Lyoner Straße 15,Tel. (0 69) 6 66 90 91,Fax (0 69) 6 66 90 46

Düssel-dorf4. 8.

890 DM

Seminar: Jahresgespräche 2000 –

Verhandlungen mit Einkäufern

erfolgreich führen

Deutsche Verkaufsleiter-Schule GmbH,Stefan-George-Ring 24, 81929 München,Tel. (0 89) 99 35 50 19,Fax (0 89) 93 63 68

Hamburg12. und13. 8.

1980 DM

Konferenz: IT-Integration bei Fusionen

und Konsolidierungen

Institute for International Research GmbH& Co, Management- Konferenzen,Otto-Vogler-Straße 17, 65843 Sulzbach,Tel. (0 61 96) 58 50,Fax (0 61 96) 58 54 85

Frankfurt/Main 17. und18. 8.

2695 DM

Konferenz: Selbststeuernde

Instandhaltungsteams – Planung,

Organisation und Kontrolle

Management Circle GmbH,Postfach 56 29, 65731 Eschborn,Tel. (0 61 96) 4 72 28 00,Fax (0 61 96) 4 72 28 88

Frankfurt/Main 25. und26. 8.

2595 DM

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ÜberblickDie Wissenschaft von der

Künstlichen Intelligenz (KI) ist

noch stark im Fluß. Sie befaßt

sich mit den Mechanismen,

die Intelligenz in technischen

Systemen ermöglichen. Die

Anzahl von Publikationen

steigt ebenso wie die Anwen-

dungen in Technik und Medi-

zin. Damit tauchen neue Be-

griffe auf. Es ist ein eigenes

Vokabular entstanden, für

das Ausdrücke wie Defuzzifi-

zierung, Hill-Climbing-Suche,

K-Means-Clustering-Algorith-

mus oder pandämonische Se-

lektion nur einige Beispiele

sind.

Das Buch gibt nun in lexi-

kalischer Ordnung einen

kurzgefaßten und illustrier-

ten Überblick über das

rechnergestützte Denken. Es

werden Termini aus den Ge-

bieten Logik, Expertensyste-

me, Sprachverstehen, Bildver-

stehen, Neuronale Netze, Pro-

blemlösen und Suchmetho-

den, Fuzzy-Logik, Lernen,

Spiele, Robotik, KI-Sprachen

und KI-Anwendungen aufge-

führt.

Das Buch wendet sich an

alle, die beginnen, sich für KI

zu interessieren und die

Nachschlagebedarf haben.

Dazu gehören Studenten

ebenso wie Führungs- und

Fachkräfte in vorwiegend

technischen, aber auch medi-

zinischen und wirtschaftli-

chen Bereichen. Außerdem

werden Entwicklungsinge-

nieure, Softwareentwickler,

Anwender von Expertensyste-

men, Lehrgangsteilnehmer,

Mitarbeiter in Ingenieurbü-

ros, technische Redakteure,

Lehrer und Dozenten sowie

Betriebsingenieure zu diesem

Fachlexikon greifen.ERICH ENNENBACH

WeiterführendElektrotechnische Kenntnis-

se werden in Zukunft ver-

stärkt nachgefragt werden.

Die Zahl der fehlenden Studi-

enanfänger im Fachgebiet

Elektrotechnik wird dazu

führen, daß sich dieser Trend

weiter verstärkt. Wer sich des-

halb beispielsweise als Ma-

schinenbauingenieur ein we-

nig mehr in die Materie der

Elektrotechnik einarbeiten

möchte, dem sei dieses an-

wendungsorientierte Fach-

buch für Elektrotechnik mit

66 Tabellen, 75 Lehrbeispie-

len und 61 Berechnungsbei-

spielen empfohlen.

Das Lehrbuch baut inhalt-

lich auf den Grundlagen der

Elektrotechnik nach Band 1

auf. Es umfaßt die Lehrgebie-

te: Bauelemente, Analoge

Schaltungen und Operations-

verstärker, Digitaltechnik, Mi-

kroprozessor-, Meß- und

Nachrichtentechnik sowie

elektrische Maschinen und

Energietechnik. Aussagekräf-

tige Beispiele erleichtern das

Verständnis. Ein Sachwort-

verzeichnis erleichtert die Su-

che nach bestimmten Begrif-

fen, und auch ein Formelver-

zeichnis mit Begriffsbestim-

mung fehlt nicht.

Damit eignet sich das für

den Studenten der techni-

schen Fachrichtungen an

Fachhochschulen mit Haupt-

und Nebenfach Elektrotech-

nik konzipierte Buch auch

zum Selbststudium für den

mit technischem Grundwis-

sen vorgebildeten Leser. Ma-

thematische Kenntnisse sind

auf jeden Fall hilfreich. Dar-

über hinaus veranschaulicht

das Buch die Herangehens-

weise von Ingenieuren an ty-

pische Aufgabenstellungen. REINHOLD SCHÄFER

Facility Management — Ein

neues Geschäftsfeld für die

Versorgungswirtschaft

Von T. Henzelmann und ande-ren. Rennigen: Expert-Verlag,1998. 104 Seiten, kartoniert,34 DM.

Die Publikation richtet sich in

besonderem Maß an Vertreter

der versorgungswirtschaftli-

chen Unternehmenspraxis,

die mit Fragen des Aufbaus

und der Weiterentwicklung

des Facility Managements be-

faßt sind. Insgesamt acht Au-

toren zeigen die wesentlichen

Gestaltungsparameter des

Facility Managements auf.

Neben strategischen Fra-

gestellungen wird das deut-

sche Facility Management-

Marktpotential einer kriti-

schen Durchleuchtung unter-

zogen. Weiterhin werden die

Einsatzmöglichkeiten von

FM-Software diskutiert. Den

Schwerpunkt der Diskussion

bilden Ausgründungserfah-

rungen von Versorgungsun-

ternehmen.

EmpfehlenswertDie gewählte Thematik ist un-

ter anderem für das nachhal-

tige Wirtschaften, die Res-

sourcenschonung, die Res-

sourcenproduktivität und

Kreislaufwirtschaft von ho-

her Signifikanz. Am Beispiel

der Elektroindustrie wird die

Wichtigkeit und Notwendig-

keit der umweltgerechten Pro-

duktgestaltung als integraler

Bestandteil des gesamten

ökologischen Produktlebens-

zyklus aufgezeigt und nachge-

wiesen. Dies setzt voraus-

schauendes Denken und

Handeln, zum Beispiel für den

Produkteinsatz, voraus.

Ausführlich werden die

wirksamen Einflußkomplexe

mit ihren differenzierten Wir-

kungsintensitäten und -rich-

tungen verständlich erörtert.

Die vorgestellten Checklisten

sind hilfreich, fallweise sind

Spezifizierungen unerläßlich.

Die ökologische Akzeptanz ei-

nes Produktes ist an sich al-

lein allerdings durch eine Ja-

Nein-Entscheidung schlecht-

hin oftmals nicht nachweis-

bar. Das trifft bei sehr großer

Produktkomplexität zu.

Sehr zu begrüßen ist die

Entwicklung des ökologiein-

tegrierten Kostenmanage-

ments. Dabei besteht aber

weiterhin Handlungsbedarf.

Methodisch ist dieses Mana-

gement so zu präzisieren, um

die Anwender- und Nutzer-

freundlichkeit zu erhöhen.

Die behandelte Problematik

wurde interessant und auf-

schlußreich dargestellt. Im

Sinne der multivalenten Nut-

zung der Erkenntnisse aus

der Elektroindustrie wären

entsprechende Hinweise und

Anregungen für andere Bran-

chen und Industriezweige

wünschenswert. Insgesamt

lesenswert, empfehlens- und

nutzenswert.HANS-WOLFGANG AHREND

I Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27

BÜCHER

Lexikon

Künstliche

Intelligenz

Von S. Hesse.Rennigen:Expert-Verlag,1999, 290 Sei-ten, kartoniert,58 DM.

Umweltverträg-

liche Produkt-

gestaltung

Von F. Quella.Erlangen: Pu-blicis MCD Ver-lag. 1998, 208Seiten, gebun-den, 128 DM.

Elektrotechnik

für Ingenieure

Hrsg. von R.Ose. München:Carl HanserVerlag, 1999.440 Seiten,kartoniert,49,80 DM.

Zündtemperaturen organi-

scher Verbindungen in

Abhängigkeit von chemischer

Struktur und Druck

Von M. Gödde. Bremerhaven:Wirtschaftsverlag NW, 1998. 174 Seiten, kartoniert, 41 DM.

Der erste Teil dieser Arbeit hat

zum Ziel, strukturelle Ein-

flüsse auf die Zündtempera-

tur organischer Verbindun-

gen aufzuklären. Zu diesem

Zweck wurde im Rahmen die-

ser Arbeit systematisch der

Zündtemperaturverlauf in

verschiedenen homologen

Reihen organischer Verbin-

dungen in der in DIN 51794

festgelegten Apparatur be-

stimmt. Im zweiten Teil wird

die Entwicklung einer Appa-

ratur beschrieben, die sicher-

heitstechnisch verwertbare

Zündtemperatur-Druck-Kor-

relationen liefert und zugleich

bei Umgebungsdruck Zünd-

temperaturen ergibt, die dem

nach DIN 51794 gemessenen

Werten entsprechen. In be-

gleitenden Messungen wurde

mit berührungslosen Meßver-

fahren der Prozeß der Selbst-

zündung näher beleuchtet.

Page 70: HEXAPOD-MASCHINENfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mm/1999/027.pdf · Entwicklung zahlt sich aus: Das weiß man auch bei der Winterthur Technologie AG im österreichischen

RohrextrusionDen Maschinendurch-satz zu steigern, ohnedie Fertigungsqualitätzu beeinträchtigen, ist

ein wesentlicher Ent-wicklungsschwer-

punkt in der Rohrex-trusion.

SeitenkanalmaschinenAnhand verschiedener Kon-

struktionsführungen wer-den aus Untersuchungen ankombinierten Radial-Seiten-stufen Kennlinien erarbei-tet und Vergleiche ange-

stellt.

RührwerkeIn der Rührtechnik

führen viele Wege zueinem bestimmten

Mischergebnis. Des-halb ist bei einer Inve-

stition das Spannungs-feld zwischen Investi-

tionskosten und lau-fenden Betriebskosten

besonders zu beachten.

Themen:

Verfahrenstechnik

Kunststoffverarbeitung

Pumpenbau

Werkstoffe

C-Technik

Management

Sie lesenaußerdem:

Datenintegration

Ein informationstechni-sches Konzept ermög-licht bis auf die Pro-zeßebene hinab dieProjektierung und Opti-mierung von Prozes-sen.

Betriebsorganisation

Wenn das Haftungs-risiko reduziert wird,kann eine Betriebsauf-spaltung durchaussinnvoll sein.

Marketing

Nachlässigkeit inSachen Gerätesicher-heit kann vor dem Hin-tergrund des Produkt-haftungsrechts raschsehr teuer werden.

GroßanlagenbauTyark Allers, Vorsitzender des Vor-

standes der Krupp Engineering GmbHEssen, und Vorstandssprecher der

Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbauim VDMA: „Angesichts der schwierigen

internationalen Lage sind die Unterneh-men mit dem Auftragseingang

nicht unzufrieden.“

VORSCHAU AUF MM 28 VOM 12. 7. 1999

III

Maschinenmarkt

im Internet

AktuellesNachrichten aus Wirtschaft undTechnik

MarktspiegelProdukt-informationen

Firmen und ProdukteDatenbank mitProdukten und Firmenprofilen

MM-BörseDynamische Daten-bank für Gebraucht-maschinen

MM-ArchivMM-Inhalte der letzten vier Jahrgängeund des laufendenJahres

MM-InternationalIndustriemagazine in West-, Mittel-,Osteuropa und Asien

MM-ServiceProbehefte, Media-daten, Abonnements,Software, Seminare

MM-SpezialAlles rund um dieAntriebstechnik; mitDiskussionsforum

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