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Interview
Innovation
B 04654 Nr. 27 5. Juli 1999 DM 8,50
HEXAPOD-MASCHINEN
MIKROMAT-CHEF DR. A. GOHRITZ:
„Jedes Ungewohntesetzt sich anfangsrelativ schwer durch“
Weitere Themen:
Spanende Fertigung
Werkzeuge
Handhabung
Antriebstechnik
C-Technik, Software,Kommunikation
Management
Serie: Euro und Mittelstand
MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de
Es ist schon ein Kreuz mit der neuen Situation im
Strommarkt: Zwar sind die Grenzen praktisch offen
für alle, Monopole im alten Sinne gibt es nicht mehr,
aber niemand blickt so richtig durch, wie man nun
tatsächlich zu günstigeren Strompreisen kommt.
Zu der ersten Euphorie über die Aussicht, künftig
elektrische Energie deutlich preisgünstiger kaufen
zu können, gesellt sich bei manchen Unternehmen
schon der erste Frust, weil einerseits die Markt-
bedingungen mit ihren undurchsichtigen Durchlei-
tungsvergütungen einem den Schneid abkaufen kön-
nen und weil zum andern gerade kleinere Unterneh-
men die bittere Feststellung machen müssen, daß
manche Stromversorger gar kein Interesse daran
haben, solche „Niedrigverbraucher“ als Neukunden
zu gewinnen.
Da die Anbieter von elektrischem Strom im Wettbe-
werb stehen, wird die Frage der Energiebeschaffung
jetzt ein wichtiges Thema für das Unternehmens-
management. Denn durch geschicktes Handeln und
Taktieren kann man sich Wettbewerbsvorteile ver-
schaffen. Doch Vorsicht ist geboten, gibt es doch
immer wieder Fallstricke, die der Stromlaie nicht so
leicht erkennt. Hinzu kommt, daß Elektrotechniker
der EVU meist eine „andere“ (weil elektrotechnisch
orientierte) Sprache sprechen als das kaufmänni-
sche Management.
Um den Unternehmen ein Hilfsmittel an die Hand
zu geben, hat der BME, Bundesverband Material-
wirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. Frankfurt/
Main, einen praktischen Leitfaden für Einkaufsent-
scheider herausgegeben. Unter dem Titel: „Energie
wirtschaftlich beschaffen“ findet der Stromkäufer
auf knapp 50 Seiten Wissenswertes zum Thema
Stromkauf und bekommt Hilfestellung, um Risiken
und Haftungsansprüche im Vorfeld
der Beschaffung klären zu können.
Mit der Einführung der Strombörse −eine vom Bundeswirtschaftministeri-
ums eingesetzte Expertengruppe
„Deutsche Strom- und Energiebörse“
hat Frankfurt/Main als Sitz vorge-
schlagen − wird der Strom dann ein
frei handelsbares Gut wie etwa Roh-
stoffe oder Aktien. Wohl dem, der bis
dahin fit für den freien Markt ist!
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 3
Maschinenmarkt
LEITARTIKEL
SchwierigeBeschaffung
WINFRIED SCHRÖDER
4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
Leitartikel
Winfried SchröderSchwierige Beschaffung 7
Unternehmen und Branchen
Maschinenbauer in Italien besorgt 8Mikrosystemtechnik wächst 9Kommentar: Klasse statt Masse 9Im Blickpunkt: Kasto 10Personen 20Steno 21Steuern 29
Hintergrund
Hexapoden haben es noch schwer 12
Interview
Mit Dr. Hariolf Grupp vom Fraunhofer-Institut ISI sprachen wir über das deut-sche Innovationsprofil 24
Innovation
Technologien und Konzepte 30
Produktion und Betrieb
Spanende Fertigung
Beim Fräsen und Drehen etabliert, giltdie Trockenzerspanung beim Schleifenals kaum realisierbar. Versuche spre-chen dem entgegen und weisen nach,daß auch ohne Öl oder Emulsion guteErgebnisse erzielbar sind. 32
Schnellspannen mit Nullpunkttechnikwird zunehmend praktiziert und eröff-net nun zusätzliche Möglichkeiten, zumBeispiel das Ausblasen oder das Arbei-ten mit Einbaukassetten, die in denTisch integrierbar sind. 38
Werkzeuge
In die Magazine von Fräsmaschinenund Bearbeitungszentren können soge-nannte Automations-Werkzeug-Syste-me eingesetzt werden, mit denen bereit-gestellt, gereinigt, gekennzeichnete undgemessen werden kann. 40
Handhabung
Modular aufgebaute Handhabungs-geräte wurden speziell für das Be- undEntladen von spanenden Werkzeugma-schinen entwickelt. Verschiedene Grei-ferausführungen sorgen für eine hoheFlexibilität. 46
HexapodenMikromat-Geschäftsführer
Dr. Armin Gohritz: „Die Signale der Zulieferindustrie
stimmen optimistisch.“Seite 12
SchleifenIndem man dieEingriffsbedin-gungen vari-iert, läßt sichbeim kurzzeiti-gen Trocken-schleifen einezu große Werk-stückerwär-mung vermei-den. Seite 32
AutomationWie Zerspa-nungswerk-zeuge könnenauch Hilfsmit-tel zum Hand-haben oderReinigenBestandteilvon Maschi-nenkonzeptensein.Seite 40
SpannsystemeBedienerloses Ferti-gen mit Roboter undzentralem Paletten-pool ist eine derzusätzlichen Anwen-dungsmöglichkeiteneines dynamischenSchnellspannsystems.Seite 38
Alternative AntriebeElektrische Antriebe
für Kraftfahrzeuge müs-sen sich wohl auch in
naher Zukunft noch mitihrem Nischendasein
begnügen.Seite 48
INHALT
MM im Internet
Sichern Sie sich einen
Wissensvorsprung!
Lesen Sie den »Maschinenmarkt«
der kommenden Woche
ab Freitag davor im Internet:
http://www.maschinenmarkt.de
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 5
Entwicklung und Konstruktion
Antriebstechnik
Die von der heutigen Verkehrsdichteausgehenden Umweltbelastungen er-fordern neue Antriebslösungen fürKraftfahrzeuge. Rein elektromotorischeKonzepte allerdings kommen derzeitkaum in Frage. 48
C-Technik, Software, Kommunikation
Themen und Trends 52
Produktionsplanung
Dezentrale, sich selbst optimierendeFertigungsinseln bieten im Gegensatzzu zentralen Planungs- und Steue-rungssystemen weitere Möglichkeiten,die Produktivität entsprechend zu stei-gern. 54
Serie
Euro und Mittelstand – Teil 5
Unter buchhalterischen Gesichtspunk-ten ist es zweckmäßig, alle Firmenkon-ten in einer Währung zu führen, obwohles den Unternehmen noch bis zum Jahr2001 freisteht, ihre Konten als DM- oderEuro-Konten zu führen. 60
Management und Organisation
Unternehmensführung
Oft wird bei der Unternehmensüber-gabe vergessen, daß der Prozeß auch einemotionaler Vorgang ist. Er kann dieBeteiligten in psychische Streßsituatio-nen versetzen. Ein neutraler Dritterkann hier in der Rolle als Coach hilf-reich sein. 66
Marktspiegel
Produkte und Verfahren 75
Rubriken
Firmenschriften 53, 65Dokumentation 70Termine 91Stichwortverzeichnis 126Bücher IImpressum II
Leserfax
In dieser Ausgabe bietet Ihnen der »Maschinenmarkt« den Direkt-kontakt zu Anbietern. Nutzen Siefür nähere Informationen bitte dasLeserfax auf Seite 92.
Vorschau, MM im Internet III
Euro-IrritationenDer Euro knickt seit Wochenfast täglich ein wenig weitergegenüber dem Dollar ein,aber viele Währungsexpertenvon Rang versichern, dieneue Währung sei in Wirklich-keit recht stark. Wie reimt sichdas? Der Widerspruch löstsich sogleich auf, wenn mandie Abwertung der letztenWochen nur als eine vorüber-gehende Schwäche ansieht.
Nicht nur ShowDas Thema Schulden undderen Erlaß zog sich wie einroter Faden durch die Agen-da des Kölner Wirtschafts-gipfels. Da war zunächst diespektakuläre Entscheidung,den ärmsten Ländern in Afri-ka und Lateinamerika einenGroßteil ihrer Verbindlichkei-ten zu erlassen. Wenigerspektakulär freilich, wennman berücksichtigt, daß die-se Schulden ohnehin als nichtmehr eintreibbar galten.
Mahlzeit!Seit der Fiskus verlangt, bei den Angaben der Bewir-tungskosten Speisen und Ge-tränken einzeln aufzuführen,sei mittags kein Digestif mehran den Mann zu bringen, kla-gen die Gaststsättenbesitzer.Jetzt geht es bald auch anden Aperitif, wenn Bewir-tungsspesen überhaupt nichtmehr als Betriebsausgabengeltend gemacht werden kön-nen. Deshalb bleibt Eichelnur ein Ausweg: Die Körper-schaftsteuer muß so radikalgesenkt werden, daß es fürdie Unternehmen eine Lustsein wird, ihre sprudelendenGeschäfte mit Aperitif zu be-ginnen und Digestif zu besie-geln, auch wenn die Rech-nung nicht mehr als Betriebs-ausgabe zählt.
schen und spanischen Markterwartet. Frankreich avancier-te bereits 1998 zum wichtig-sten Exportmarkt der italieni-schen Werkzeugmaschinen-bauer, der rund 15% der Aus-fuhren abnahm. Obwohl dieAufträge im ersten Quartal1999 um 4,5% gesunken sind,machen sich die Ucimu-Experten für das Gesamtjahrkeine allzu großen Sorgen.Die Vergleichsbasis mit 1998sei relativ, heißt es beim Fach-verband, da im ersten Quar-tal 1998 ein Rekordniveau er-reicht worden war. Verband-spräsident Flavio Radice er-wartet ab der zweiten Jahres-hälfte wieder eine kräftigeAuftragsbelebung.
Elexis verbessertÜberschußDie Elexis AG, Frankfurt/Main,konnte im ersten Quartal1999 ihren Jahresüberschußvon 2,7 auf 3,3 Mio. DM stei-gern. Im gleichen Zeitraumkletterten die Umsatzerlöseum 3,3 Prozentpunkte auf118,6 Mio. DM. Per 31. Märzlag der Auftragsbestand bei201,2 Mio. DM und damit um3,4 Mio. DM höher als im be-treffenden Vorjahresquartal.Für die kommenden Monaterechnet man mit „weiter stei-genden Ergebnissen“. DasUnternehmen ist der Sensor-und Regelungstechnik, indu-strielle Elektrowärme und inder Antriebstechnik tätig.
Der italienische Maschinen-markt ist gegenwärtig voneiner spürbaren Verlangsa-mung der Wachstumsdyna-mik geprägt. SchwindendesVertrauen der Investoren undsinkende Wettbewerbsfähig-keit bereiten den HerstellernSorgen. Ezio Colombo, ehe-maliger Präsident des italieni-schen Werkzeugmaschinen-Fachverbandes Ucimu, führtdie Flaute primär auf den –mittlerweile beendeten –Kosovokrieg zurück. Wäh-rend am Werkzeugmaschi-nenmarkt die Nachfrage imJahresvergleich noch um6,3% zunehmen soll, wird beiVerpackungsmaschinen be-stenfalls mit Stagnation ge-rechnet. Das Klima in der itali-enischen Wirtschaft ist nachErhebungen des Konjunktur-forschungsinstitutes Isae imApril auf einen Tiefststandgesunken. Damit ist auch diefür das zweite Halbjahr pro-gnostizierte Erholung wiederin Frage gestellt. Der Ucimurechnet für 1999 mit einerProduktionszunahme umrund 6% auf 7,4 Bill. Lire (7,5Mrd. DM; 1000 Lire = 1,01DM). Die Exportquote sollnach Ucimu-Prognosen auf57% des Umsatzes zuneh-men. Günstige Impulse wer-den vor allem vom französi-
8 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Bei Italiens Werkzeugmaschinenbauernlaufen derzeit die Geschäfte flau
Indizes der Außenhandelspreise 1991 = 100Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Prozent
Außenhandel Deutschland: Ausfuhr
1,3
Qu
elle
: S
tati
stis
ch
es
Bu
nd
esa
mt
MMGrafik
März99
Feb.99
Jan.99
Dez.98
Nov.98
Okt.98
Sept.98
Aug.98
Juli98
Juni98
Mai98
April98
März 98
1,0 0,6 0,3 0,0
-0,5
-0,9-0,7
-1,0
-1,3-1,5-1,6 -1,5
R. Stahl Stuttgartliegt voll im PlanBei der R. Stahl AG hat dietatsächliche Entwicklung inden ersten Monaten des lau-fenden Geschäftsjahres daserwartete Umsatzwachstumvon rund 6% „untermauert“,wie Lothar Wettengel, Vor-standsvorsitzender des Stutt-garter Maschinenbauunter-nehmens, auf der Hauptver-sammlung in Neuenstein be-tonte. Weiteres Wachstum seivor allem durch Zukäufe mög-lich, die allerdings strategischzu den Geschäftsfeldern desUnternehmens – unter ande-rem Hebe- und Antriebstech-nik – passen müßten. Mandenkt dabei schwerpunkt-mäßig an das GeschäftsfeldExplosionsschutz.
Mit der Vorstellung eines neuen Eckfräserprogramms zur
Volumenbearbeitung verband die Avantec Zerspantech-
nik GmbH, Illingen, jüngst die Feier ihres zehnjährigen Be-
stehens. Seit der Gründung durch Gustav Werthwein
agiert Avantec mit seinen rund 50 Mitarbeitern zuneh-
mend erfolgreich am Zerspanungswerkzeugmarkt.
Bild
: Pfe
iffer
Investieren in Forschung undEntwicklung zahlt sich aus:Das weiß man auch bei derWinterthur Technologie AGim österreichischen Villach, inDeutschland vertreten durchdie Rappold WinterthurSchleiftechnik GmbH, Reut-lingen. Schließlich ist in derOberflächenbehandlungdynamischer Wandel ange-sagt. Neue Verfahren undEntwicklungen stimulieren im-mer wieder die Branche, ihreAngebotspalette zu verän-dern. „Rund 50% unser heuteverkauften Produkte habenwir als Schleifwerkzeugher-steller vor fünf Jahren nochnicht im Sortiment gehabt“,betont Winterthur-Vorstands-chef Edgar Rappold undbelegt so diesen Trend miteigenen Erfahrungen. Für dashaus Winterthur rechnet Rap-pold in jeder Sparte mit einerNeuentwicklung im Jahr. 5%des Umsatzes der WinterthurTechnologie AG werden inForschung und Entwicklungreinvestiert, das macht imJahresschnitt an die 20 Mio.Schilling (rund 2,85 DM) aus.Wie kann man Oberflächen
sehr rasch bearbeiten und siezugleich besonders exakt,das heißt tausendstel Millime-ter genau, machen? Mit neu-artigen Schleifwerkzeugenaus Verbundkeramik liefertWinterthur die passende Ant-wort. Dabei setzt man aufeine Schleifschicht aus kera-misch gebundenem Diamantoder kubischem Bornitrid, diejeweils auf keramische Trägeraufgebracht. Das Verfahrensoll die wichtigsten Schwach-stellen in der Oberflächenver-gütung vermeiden helfen.Mangelnde Kontinuität vondurchgängigen Qualitätsstan-dards, starke Präzisionsunter-schiede, zu geringe Variabi-lität der Formenvielfalt oderReproduzierbarkeit derArbeitsergebnisse gehörendamit der Vergangenheit an.„Eine der wesentlichen Pro-blemstellungen ist die Auf-bringung eines geschlosse-nen Schleifbelages“, so Rap-pold, „weil nicht kontinuierli-che Schichten Rattermarkenauf dem Werkstück erzeugenkönnen.“ Er beziffert seinenInnovationsvorsprung auf ein-einhalb bis zwei Jahre.
Mikrosysteme werden heutein immer mehr Anwendungs-bereichen eingesetzt. Folglicherwartet die Beratungsgesell-schaft Frost & Sullivan am eu-ropäischen Markt für Mikrosy-steme ein kräftiges Um-satzwachstum. Prognostiziertwird ein Anstieg von aktuell1,26 Mrd. Dollar (1998) auf2,23 Mrd. Dollar bis zum Jahr2005 und damit ein durch-schnittliches Wachstum von8,83% im Jahr. Als entschei-dender Wachstumsmotorwird von den F&S-Marktfor-schern der technische Fort-schritt gesehen, der die Mi-krosysteme immer preisgün-stiger werden läßt. Die Her-steller, so die Studie, profi-tierten zudem von enger Part-nerschaft mit der Forschung.Nach Ansicht von VictoriaWhiting, F&S-Research Ana-lyst, liegen die Vorteile derMiniaturisierung vor allem inder Reduzierung des Werk-stoffverbrauchs und der Ab-fallmengen, so daß die Pro-duktionsanlagen verkleinertwerden können. Der Einsatzintegrierter Sensoren in derMikroelektronik macht esmöglich, daß hochintegrierte
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 9
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Die Automobilproduktion in Deutschland sta-gnierte im Mai mit 461 900 Fertigungseinheitenin etwa auf Vorjahresniveau. Rückläufig war dieLkw-Produktion (minus 2%), weiter ansteigend(plus 1%) die Pkw-Produktion.
Das Book-to-Bill-Verhältnis am deutschen Halb-leitermarkt lag nach ZVEI-Angaben im Mai 1999bei 1,03 und damit unter dem Wert des Vor-monats (1,09).
Die Anzahl der Beschäftigten im verabeiten-den Gewerbe Deutschlands betrug Ende April1999 gut 6,3 Mio. Verglichen mit dem ent-sprechenden Vorjahresmonat, ist sie damit um0,6% zurückgegangen.
Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienstvollbeschäftigter Arbeitnehmer im produzieren-den Gewerbe Deutschlands nahm laut Stati-stischem Bundesamt zwischen Januar 1998und 1999 um 2,4% auf 5143 DM zu.
TRENDS
KOMMENTAR
Ein Volk von Oberkellnern sah das Nachrichtenmaga-zin »Der Spiegel« vor Jahren als Konsequenz inner-
halb der schwarz-rot-goldenen Grenzpfähle heran-wachsen, falls sich der Trend zur Dienstleistungsgesell-schaft tatsächlich fortsetzen sollte. Zwischenzeitlich wis-sen wir es besser: Genau das Gegenteil ist richtig.
Die augenblickliche Dienstleistungslücke in Deutsch-land resultiert nach einer Studie der UniversitätGesamthochschule Paderborn nicht aus dem Arbeits-kräftemangel im Niedriglohnsektor, sondern sie zeigtsich in Berufen mit hohen Qualifikationsanforderungen.Es ist gegenüber den gern als Vergleich herangezogenenUSA der bei uns traditionell höhere Industrialisierungs-grad, der den Unterschied ausmacht. Während jenseitsdes Atlantiks 26 Prozent der Arbeitnehmer in der Indu-strie beschäftigt sind, liegt die Quote hier bei knapp40 Prozent. Hoffen wir, daß uns dieser kleine Unter-schied erhalten bleibt, sorgt er doch für eine höhereWertschöpfung je Arbeitsplatz. Gr
Klasse statt Masse
Winterthur Technologie investiert in die Entwicklung neuer Schleiftechniken
Kräftiges Wachstum erwartetam Markt für Mikrosystemtechnik
Systeme neben Informations-verarbeitung und Datenüber-mittlung auch die Informati-onsgewinnung übernehmen.Mit sogenannten Mikroaktua-toren kann bei minimalerGröße ein hohes Maß an Kon-trolle über nichtelektronischeVorgänge ausgeübt werden.Die Möglichkeit, Messungenin dezentralen Systemen zuniedrigen Kosten auszu-führen, verspricht ein erhebli-ches Potential bei mikroelek-tronischen Anwendungen.Wichtigstes Marktsegmentbei den Mikrosystemen sindmit rund 77% die IT-Periphe-riegeräte. Der allgemeinePreisrückgang hat hier denAbsatz beflügelt und dieAkzeptanz der Mikrotechno-logie gesteigert. Für den Pro-gnosezeitraum wird erwartet,daß das gewaltige Marktpo-tential der IT-Peripheriegerätezusammen mit einer verbes-serten Leistungsfähigkeit der Produkte kräftige Wachs-tumsimpulse gibt. Zweitwich-tigster Markt ist der Auto-mobilsektor. Ein stark wach-sendes Segment sind Mikro-systeme für Prozeßsteuerun-gen und die Raumfahrt.
PMC Heilbronnverdoppelt UmsatzAls erfolgsträchtig erwiessich für die PMC Gesellschaftfür UnternehmensberatungmbH, Heilbronn, die Speziali-sierung auf die Automobilin-dustrie und den Mittelstand.1998 konnte das IT-Beratungs-und Serviceunternehmen sei-nen Umsatz mit 11,2 Mio. DMgegenüber dem Vorjahr (5,5 Mio. DM) mehr als ver-doppeln. Für das laufendeJahr rechnet GeschäftsführerReiner Knapp mit einem An-stieg auf 20 Mio. DM, wozuein automotive-spezifischesSAP R/3-Paket beitragen soll.
10 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Kasto installiert in Karlsruhe24 m hohes Langgut-Lagersystem
IM BLICKPUNKT
FRANK PFEIFFER
Der Hersteller von Sägemaschinen und Lagertechnik Kasto MaschinenbauGmbH & Co. KG, Achern-Gamshurst, hatfür das Stahlhandelsunternehmen AloisSchmitt GmbH & Co. KG am StandortKarlsruhe sein bislang höchstes Langgut-Lagersystem installiert. Die Anlage vomTyp Unicompact (Bild) ist als Waben-lager in Hochregalbauweise ausgeführtund ermöglicht aufgrund kompakterAbmessungen, hoher Lagerdichte sowieweg- und zeitoptimierter Abläufe sehrkurze Kommissionierzeiten, wie sie imStahlhandel zunehmend gefordertwerden, um schnell auf wechselnde Auf-tragsstrukturen reagieren zu können.
Zentrale Baueinheit ist ein 29 200 mmlanger, 7 060 mm breiter und 24 085 mmhoher Hochregallagerblock mit 2520Lagerplätzen. Die Stahlkonstruktion wur-de so ausgeführt, daß trotz der außerge-wöhnlichen Höhe sämtliche Regalfächerauf 100% Vollast dimensioniert werdenkonnten. Zur Zeit sind die Lagerplätzemit 2000 Langgut-Kassetten belegt, dienicht selbsttragend konstruiert sind undjeweils eine Last von 3,5 t aufnehmenkönnen. Damit ist es möglich, entwederMaterialstäbe bis 7250 mm Länge oderzweimal 3500 mm lange Stäbe sowiemehrere Abschnitte ein und desselbenoder verschiedenen Querschnitts zulagern. Für das selbsttätige Ein- und Aus-lagern sowie das Kommissionieren gibtes an beiden Seiten des Lagers zwei
identisch ausgerüstete Umlaufstationenmit jeweils vier Kassettenplätzen ein-schließlich Sicherheitslichtschranke undKonturenkontrolle sowie elektromecha-nischen Wägeeinrichtungen für die Kon-trolle der Positionen nach Gewicht unddie Bestandsführung. Zu allen Stationengehören Materialpolder-Kettenbahnenmit vier Rungen, 6 m Förderstrecke undmaximal 12 t Tragfähigkeit.
Links und rechts vom Lagerblockbefindet sich jeweils ein Regalbedien-gerät, so daß gleichzeitig oder aufeinan-derfolgend von beiden Seiten desRegals in kurzer Zeit ein- und ausgelagertwerden kann. Beide Regalbediengerätesind mit einer Hubtraverse ausgestattet,zu der zwei Zugeinrichtungen zum Ein- und Ausfahren der Langgutkassettengehören. Die Kassetten lassen sich miteiner stufenlos einstellbaren Geschwin-digkeit bis 60 m/min bewegen. Das Hub-werk verfährt quer mit einer Geschwin-digkeit von 2 bis 50 m/min, in Längsrich-tung von 2 bis 94 m/min.
Um eine Gesamtlösung mit hoherEffizienz zu schaffen, wurde der Lager-block mit Einrichtungen zum Bündelnder Kommissionen sowie mit Umrei-fungseinrichtungen ergänzt. An jederStation übernimmt ein BeschäftigterKommissionier- und Packarbeiten. Wäh-rend er Position für Position abarbeitet,werden nicht mehr benötigte Kassettenzurückgeführt, neue Kassetten zugeführtund dem Kommissionierplatz zugeord-net. Damit diese Vorgänge automatisch
im Ein- oder Mehrschicht-betrieb mit hoher Sicher-heit vonstatten gehenkönnen, wurde das Lang-gut-Lagersystem vom Her-steller mit einem Lager-verwaltungsrechner LVRunter Windows NT sowiemit einer speziellen Soft-ware ergänzt. Zur Aus-stattung gehören auchSonder-Software-Baustei-ne für die Materialver-waltung nach Chargen,für ein externes Lagersowie für die Festlegungder Service-Intervallenach realer Nutzungszeit.
Jumptec Computerim HöhenrauschEin zügiges Wachstumstem-po legt die seit März börsen-notierte Jumptec IndustrielleComputertechnik AG, Deg-gendorf, vor. Nachdem daserste Quartal 1999 mit einemUmsatzplus von 73,5% be-reits über den Planwerten lag,setzte sich per Ende Mai dasüberplanmäßige Wachstumfort. Besonders erfreulich seiauch das Ertragswachstum,heißt es in einer Mitteilungdes Herstellers von Compu-terboards. So lag das Ergeb-nis für April und Mai deutlichüber dem Planansatz.
Union Chemnitzgut ausgelastetDie als Mitarbeitergesellschaftgeführte Union Werkzeug-maschinen GmbH, Chemnitz,spürt nichts von einer Flauteder Werkzeugmaschinenkon-junktur. Im Gegenteil: Die Auf-tragslage hat sich nach Anga-ben von Geschäftsführer KurtHermans sogar leicht ver-bessert. Mit einer Reichweitevon 6,9 Monaten liegt derHersteller von Bohrwerkenund Bearbeitungszentren klarüber dem sächsischen Schnitt(4 Monate). Im abgelaufenenGeschäftsjahr konnte der Um-satz auf rund 26,5 Mio. DMverdoppelt werden. Für 1999peilt man 33 Mio. DM an.
Dieses 24 m hohe Lager für Halbzeuge aus Stahl kann 2520
Kassetten mit je 3,5 t Tragfähigkeit aufnehmen, und das auf
einer Grundfläche von etwa 30 m x 7 m.
Bild
: Pfe
iffer
Branchenmesse
EMO in Paris.
Pressekonferenz
eines der weltweit
größten Herstellers von
Werkzeugmaschinen.
„Was halten sie von Hexa-
pod-Werkzeugmaschi-
nen?“ fragt einer der
Fachjournalisten, nicht
ahnend, daß er damit Hei-
terkeit unter den Mana-
gern auslöst. „Wir kom-
men darauf zurück, wenn
wir Maschinen brauchen,
die in der Halle herum-
laufen können“, entgegnet
der Generaldirektor au-
genzwinkernd.
Mit solch unbeschwer-
ter Reaktion muß man
rechnen, wenn Werkzeug-
maschinenbauer zu einer
der wichtigsten Innovatio-
nen ihrer Branche befragt
werden – den Maschinen
mit Parallelkinematik, die
nach einem vollkommen
neuen Bewegungsmuster
agieren. Als Hexpod be-
kanntgeworden, konnten
sie bislang die in sie ge-
setzten wirtschaftlichen
Erwartungen nicht erfül-
len. Obwohl auf Hochtou-
ren in puncto Praktikabi-
lität geforscht wird, gehen
auch an den Hochschu-
len die Meinungen über
die Zukunftsaussichten
des Konzeptes ausein-
ander.
Hexapoden sind Werk-
zeugmaschinen, bei de-
nen die Bewegungsach-
sen nicht wie üblich ähn-
lich dem Koordinatensy-
stem des Werkstückes zu-
einander orthogonal an-
geordnet sind und aufein-
ander aufbauen, sondern
parallel zueinander ste-
hen. Das Prinzip von
sechs längenveränderli-
man Standardkomponen-
ten verwendet.
In der Realität scheinen
diese Vorteile bislang für
eine technische Umset-
zung in größerem Maß-
stab nicht genügend
Überzeugungskraft zu
vermitteln. Seit der erst-
maligen Präsentation vor
fünf Jahren auf der IMTS
in Chicago sind die Ma-
schinen nicht über den
Status von Exoten hin-
ausgekommen, und für
die wenigen Anbieter blie-
ben die Auftragsbücher
dünn. Die Hersteller In-
gersoll und Giddings &
Lewis als Protagonisten
dieser Technik haben die
Vermarktung ihrer Ma-
schinen eingestellt.
Professor Manfred
Weck vom Laboratorium
für Werkzeugmaschinen
und Betriebslehre (WZL)
der RWTH Aachen bewer-
tet das bislang Erreichte
dennoch positiv: „Um die
Vorteile der Hexapod-
Technik nutzen zu kön-
nen, mußten leistungs-
fähige Maschinenelemen-
te wie Aktoren und Gelen-
ke entwickelt werden,
ebenso robuste und ein-
fach anzuwendende Kali-
brierungsstrategien sowie
offene Steuerungen zur
Implementierung kinema-
tikspezifischer Transfor-
mations- und Überwa-
chungsalgorithmen. Die-
se Aufgaben sind in An-
griff genommen worden,
so daß man marktgängi-
gen Produkten ein deutli-
ches Stück nähergekom-
men ist. Einige Produkte
sind bereits am Markt
verfügbar.“
Daß die Hoffnungen auf
Marktakzeptanz größer
waren, räumt Professor
Reimund Neugebauer
vom Chemnitzer Fraun-
hofer-Institut für Werk-
zeugmaschinen und Um-
formtechnik (IWU) ein:
„Die Vermarktung von
Parallelkinematiken ist
nicht so vorangekommen,
wie nach den Präsentatio-
nen auf der IMTS 1996
und der EMO 1997 ver-
mutet wurde.“
Derzeitiger Umsatznoch unbedeutend
Den derzeitigen Umsatz
im Werkzeugmaschinen-
bereich hält Manfred
Weck für unbedeutend,
verweist jedoch auf Teil-
bereiche, in denen sich
Hexapoden bewähren,
nämlich überall dort, „wo
sich die technologische
Aufgabenstellung mit den
spezifischen Vorteilen der
Parallelkinematik vorteil-
haft umsetzen lassen
wird“. Die Vorteile seien
mit den derzeitigen Nach-
teilen wie großes Maschi-
nenvolumen und begrenz-
te Orientierungsmöglich-
keit der Plattform in Auf-
wand und Nutzen abzu-
wägen.
Professor Joachim
Schmid vom Labor für
Werkzeugmaschinen der
Fachhochschule Düssel-
dorf geht mit den neuen
Strukturen härter ins Ge-
richt: „Der technische
Nutzen der Hexapod-
Technik für den industri-
ellen Anwender steht in
keinem Verhältnis zum
Aufwand. Die bisher in-
stallierten Hexapod-Ma-
schinen haben die Erwar-
tungen eindeutig nicht er-
füllt. Im Gegenteil sind
die am Markt befindli-
chen Maschinen teurer
als konventionelle Fräs-
maschinen gleicher Lei-
stungsfähigkeit. Zuverläs-
sigkeit und Bedienbarkeit
sind mangelhaft. Für viele
wichtige Aufgaben sind
reine Hexapod-Maschi-
nen wegen ihres ungün-
stigen Arbeitsraumes gar
nicht einsetzbar. Die
chen und drehbaren Stel-
zen, die eine Plattform
oder ein Werkzeug bewe-
gen, ermöglicht außer
dem reinen Positionieren
im Raum auch ein Rollen,
Kippen und Drehen, so
daß sich nahezu beliebige
Anstellmöglichkeiten für
das Zerspanungswerk-
zeug ergeben – ein großer
Vorteil beim Erzeugen
von Freiformflächen.
Weniger Kostenals bisher üblich
Auch andere Vorzüge
sprechen für die Hexa-
pod-Maschine. So ist die
Fachwerkkonstruktion
etwa doppelt so steif wie
herkömmliche Maschi-
nen. Weil nur kleine Mas-
sen zu bewegen sind,
steigt die Dynamik. Zu-
dem könnten die Kosten
für eine solche Maschine
um gut die Hälfte niedri-
ger sein als üblich, wenn
12 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
HINTERGRUND
Kleine SchritteHexapod-Werkzeugmaschinen werden nur zögernd vom Markt angenommen
FRANK PFEIFFER
Professor Reimund Neuge-
bauer, Fraunhofer IWU,Chemnitz: „Viele Anwenderscheuen sich davor, als erstedie neuen Maschinenstruk-turen einzusetzen.“
Bild
: Fra
unho
fer
IWU
Marktakzeptanz war bis-
her zumindest in Europa
schlecht. Es zeichnet sich
ab, daß diese Maschinen
in wichtigen Marktseg-
menten gar nicht absetz-
bar sein werden.“
Die Mikromat Werk-
zeugmaschinen GmbH &
Co. KG, Dresden, wagte
vor gut drei Jahren als er-
stes deutsches Unterneh-
men den Schritt zur Ferti-
gung von Hexapoden und
verfolgt gemeinsam mit
dem Chemnitzer Fraun-
hofer IWU den Weg der so-
fortigen Anwendung in
der HSC-Zerspanung. Ge-
schäftsführer Dr.-Ing. Ar-
min Gohritz relativiert die
Kritik am Maschinenkon-
zept: „Jedes technisch
vom „Normalen“ abwei-
chende und damit Unge-
wohnte setzt sich anfangs
relativ schwer durch. Hier
kann nur schrittweise
überzeugt werden. We-
sentliche Argumente sind
das Einsparungspotential
bei der Hauptzeit der
Fräsbearbeitung bis zu
50 Prozent und die Mög-
lichkeit der realen 5-Achs-
Simultanbearbeitung.“
Professor Neugebauer
ergänzt: „Viele Maschi-
nenanwender scheuen
sich davor, als erste die
neuen Maschinenstruk-
turen einzusetzen. Es
wird die Gefahr gesehen,
als Pilotanwender Lehr-
geld bezahlen zu müssen.
Deshalb werden sich die
Vermarktungschancen
mit jeder verkauften und
genutzten Parallelkine-
matik verbessern.“
Zukunftschancennicht nur beim Fräsen
Was die Zukunft des
Hexapod-Maschinenkon-
zeptes betrifft, gehen die
Auffassungen ebenso
auseinander wie bei der
Bewertung des gegenwär-
tigen Status. Im Bereich
der EU rechnet Professor
Schmid aus Düsseldorf
für die kommenden fünf
Jahre außerhalb der For-
schung mit einem Absatz
von höchstens 40 Maschi-
nen. „Das ist ein wert-
mäßiger Marktanteil von
etwa einem Promille“, gibt
er zu bedenken. Bezogen
auf „sinnvolle Einsatzge-
biete von Parallelkinema-
tiken“ sind dagegen für
Professor Neugebauer aus
Chemnitz Marktanteile
von etwa 15 Prozent vor-
stellbar. Solch sinnvolle
Einsatzgebiete sieht Dr.
Gohritz von Mikromat
vorrangig im Formenbau
sowie in der Luft- und
Raumfahrtindustrie.
Das Prinzip der Paral-
lelkinematik ist jedoch
nicht nur beim Zerspa-
nen nutzbar. Joachim
Schmid: „Ich sehe das
größte Potential der Hexa-
pod-Technik in Sonderan-
wendungen, besonders in
der Handhabungstech-
nik. In bezug auf den Nut-
zen in der Lasertechnik
bestehe noch keine Klar-
heit. „Die Suche nach wei-
teren sinnvollen kinema-
tischen Lösungen ist
noch lange nicht abge-
schlossen“, sagt Manfred
Weck. „Hier ist in Zukunft
noch mit positiven Über-
raschungen zu rechnen.“
Forschungstätigkeitwird intensiviert
Um im Markt mehr Ak-
zeptanz für die Hexapod-
Technik zu erreichen,
müssen überzeugende
Leistungsparameter mit
niedrigen Anschaffungs-
kosten verknüpft werden.
Die Forschung stellt sich
darauf ein und intensi-
viert ihre Anstrengungen.
„Aus technischer Sicht
sind in nächster Zeit vor
allem optimierte Gelenk-
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 13
HINTERGRUND
Maschinenmarkt
Dr.-Ing. Armin Gohritz,
Geschäftsführer der Mi-kromat Werkzeugmaschi-
nen GmbH & Co. KG,Dresden: „Es kann nur
schrittweise überzeugtwerden.“
Bild
: Mik
rom
at
baugruppen und Aktoren
zu entwickeln“, erläutert
Professor Weck. „Diese
Komponenten nehmen
eine Schlüsselrolle ein,
weil sie das Steifigkeits-
verhalten sowie die Orien-
tierbarkeit der Plattform
maßgeblich bestimmen.
Außerdem sind der Inte-
gration des Meßsystems
in die Antriebsstreben so-
wie der Kompensation der
thermischen Verformung
von Strukturbauteilen
größere Beachtung zu
schenken.“
Das Optimieren geeig-
neter Havariestrategien
und die Verfügbarkeit von
Standard-Maschinen-
komponenten betrachtet
Professor Neugebauer als
weitere Zielgrößen
zukünftiger Arbeit. Vor al-
lem die fehlenden Stan-
dardkomponenten wirk-
ten sich bislang schlecht
auf das Aufwand-Nutzen-
Verhältnis aus. Hier sieht
Dr. Gohritz von Mikromat
Signale der Zulieferindu-
strie, „die optimistisch
stimmen“. Größere Ein-
heitenzahlen dürften
nach seiner Ansicht den
Preis in Zukunft positiv
beeinflussen und die
Marktakzeptanz des Ma-
schinenkonzeptes er-
höhen.
Des weiteren verweist
der Geschäftsführer dar-
auf, daß die Weiterent-
wicklung des Hexapod-
Konzeptes nicht nur auf
konstruktivem Sektor ge-
schieht: „Eine 5-Achsen-
Simultanbearbeitung ist
natürlich nur mit einem
leistungsfähigen CAM-Sy-
stem zu erreichen. Hier
liegen noch große Reser-
ven, die in mehreren Pro-
jekten derzeit erschlossen
werden.“
Die neuesten Ergebnis-
se auf diesem Gebiet de-
monstrierte Mikromat un-
ter anderem auf der EMO
mit der zweiten Generati-
on ihres Hexapod-Bear-
beitungszentrums Mikro-
mat 6X-Hexa, in dessen
Konzeption die Erfahrun-
gen von Formenbauern
einflossen. Im Vergleich
zur bisherigen Version
hat die Hochgeschwindig-
keits-Präzisions-Fräsma-
schine mit vertikaler Ar-
beitsspindel eine zusätzli-
che Positionierachse U
zur Erweiterung des Ar-
beitsbereiches, eine er-
höhte dynamische Steifig-
keit und eine komforta-
ble, Hexapod-Strukturen
unterstützende Software.
Die Open Mind Soft-
ware Technologies GmbH,
Unterföhring, ist eines
der ersten Softwarehäu-
ser, das seine Produkte
den Erfordernissen der
Hexapodtechnik ange-
paßt hat. In Kooperation
mit dem Chemnitzer
Fraunhofer IWU und ei-
nem Automobilhersteller
wurde eine neue CAM-
Software zur 5-Achs-Si-
multanbearbeitung be-
reits erfolgreich auf der
Mikromat-Maschine gete-
stet. Von seiten der NC-
Programmierung ist da-
mit eine wichtige Voraus-
setzung für den Erfolg
dieser Technik geschaf-
fen: Die Prozeßsicherheit
bei der 5-Achs-Program-
mierung erreicht ein
Niveau, wie es bei der 3-
Achs-Bearbeitung bereits
vorhanden ist. MM
14 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
HINTERGRUND
„Die Suche nach weiteren sinn-vollen kinematischen Lösun-gen ist noch lange nicht ab-geschlossen“, gibt ProfessorManfred Weck vom WZL derRWTH Aachen zu bedenken.
Bild
: RW
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ache
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Bild
: XX
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XX
AC-Service setzt Wachstum fortDie AC-Service GmbH, Stutt-gart, setzt ihr ertragsorien-tiertes Wachstum fort. In denersten drei Monaten deslaufenden Jahres konnte dasinternational tätige IT-Dienst-leistungsunternehmen einoperatives Ergebnis von 2,8 Mio.DM erzielen. Der Um-satz betrug 25,7 Mio. DM.„Dieses Ergebnis“, so Finanz-vorstand Marco Fontana, „hat unsere Erwartungenübertroffen.“
Medizinelektronik und Dienst-leistungsfertigung will die ROIAG nach heutiger im laufen-den Jahr rund 35,5 Mio. DM
umsetzen. 1998 hatte derUmsatz bei 29,1 Mio. DM ge-legen. Stark wachsen soll vorallem das Industriecomputer-geschäft.
zwölf Monate soll die ROIComputer AG an der Frank-furter Börse eingeführt wer-den. Mit Industriecomputern,
16 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
ROI Computerstrebt an die BörseMit der Umwandlung in eineAG hat die ROI Industrietech-nik GmbH & Co. KG, Martins-ried bei München, den erstenSchritt in Richtung Börse ge-tan. Im Laufe der nächsten
IHB H. Block weiter erfolgreichSeit nunmehr gut einem Jahragiert die IHB Industrieanla-gen H. Block GmbH mitwachsendem Erfolg vom neu-en Standort Weilheim/Teckaus. Das Unternehmen produ-ziert eine Vielzahl fördertech-nischer Komponenten undplant, basierend auf diesenModulen, komplexe Auto-matisierungsanlagen für dieVerkettung, Handhabung undMontage. Anlaß für den Um-zug in die neuen Räumlich-keiten mit 1500m2 Nutzflächewar das kräftige Umsatz-wachstum der letzten Jahre.
Bild
: Pfe
iffer
Am 18. Juni beging die Kopp Werkzeugmaschinen GmbH,
Neu-Ulm, ihr 75jähriges Firmenjubiläum. Kopp stellt mit
115 Mitarbeitern Maschinen zur Kurven- und Nockenwel-
lenfertigung her und ist bei Kurvenbearbeitungsmaschi-
nen mit einem Anteil von 80% Weltmarktführer.
Gewinnexplosionbei CE ComputerPrächtig gelaufen ist das ersteQuartal 1999 für die CE Com-puter AG, Bielefeld, Die Um-satzerlöse stiegen im Vorjah-resvergleich um 190% auf16,3 Mio. DM. Beim Ergebnislegte der Spezialist für Doku-mentenmanagementsystemenoch deutlicher zu. Diesesmachte einen Sprung von300 000 DM auf 2,1 Mio. DM(plus 600%). Das DVFA-Er-gebnis liegt bei 1,1, Mio. DM.Erstmals in vollem Umfangkonsolidiert wurden im er-sten Quartal des Geschäfts-jahres 1999 die im vergange-nen Jahr übernommenenUnternehmen Group Karls-ruhe, Group Münster undSidoc-Informatics.
erzielt worden. Von diesemZuwachs entfielen 2,013 Mio.DM auf die erstmalige Konso-lidierung der Pixel-Factory(Umsatz: 1,031 Mio. DM) so-wie GFT Systems mit einemUmsatz von 982 000 DM. Derum die Konsolidierung berei-nigte Umsatzanstieg betrug34%. Rund 96% des Umsatzentfielen auf Beratung undSoftwareentwicklung.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 17
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Sedus Stollfestigt PositionDer Aufsichtsrat der SedusStoll AG, Waldshut, hat rück-wirkend der Zusammenarbeitzwischen Sedus Stoll und derKlöber GmbH, Überlingen,zugestimmt. „Damit strebtder Sedus-Konzern einen Um-satz von mehr als 200 Mio.DM an“, erklärte Dr. Bernd E. Kallup, Vorstandsvorsitzen-der der Sedus Stoll AG, an-läßlich der gemeinsamenBilanzpressekonferenz inStuttgart. Der gemeinsameMarktauftritt werde die Positi-on des Herstellers von Büro-sitzmöbeln im harten Ver-drängungswettbewerb wei-ter festigen. Im vergangenenJahr ist der Sedus-Stoll-Kon-zernumsatz um 12,3% auf156,6 Mio. DM gestiegen.
GFT Technologiesauf der ÜberholspurDie GFT Technologies AG, St.Georgen, hat ihre Ergebnissefür das erste Quartal des Ge-schäftsjahres 1999 bekannt-gegeben. Der Umsatz desSoftware- und IT-Consulting-unternehmens wuchs um59,5% auf 12,66 Mio. DM. ImVergleichszeitraum des Vor-jahres waren 7,939 Mio. DM
Schatz stellt einnach RekordjahrAuf ein überaus erfolgreichesGeschäftsjahr blickt dieSchatz GmbH, Remscheid,zurück. Durch die Etablierungvon Niederlassungen in Frank-reich und den USA, die Grün-dung von Drehmoment-Kali-brierlaboratorien in Taiwanund Großbritannien sowieeines internationalen Händ-lernetzes in 26 Ländern konn-te der Hersteller von Senso-ren und Meßgeräten seinenExportumsatz 1998 um 80%steigern. Der Inlandsumsatznahm um 40% zu. Dies mach-te eine Personalaufstockungerforderlich, so daß in Rem-scheid jetzt mehr als 100 Mit-arbeiter beschäftigt sind.
Gesco-Umsatzüber der PrognoseDie Wuppertaler Gesco AGhat das Geschäftsjahr1998/99 (31. März) mit ei-nem neuen Umsatz- und Er-gebnisrekord abgeschlossen.Die zum Börsengang im März1998 prognostizierten Zahlenwurden deutlich übertroffen.Bei Gesco handelt es sich umdie Führungsgesellschaft vonzwölf operativen Unterneh-men, die im Maschinen- undAnlagenbau sowie in denSparten Bürobedarf, Nutz-fahrzeugbau und baunahe In-dustrie tätig sind. Mit einemUmsatzsprung von 34,6% auf339,4 Mio. DM lag Gesco imJahr 1998/99 um 25% überPlan. Den Konzernjahresüber-schuß belief sich auf 10,7Mio. DM und lag damit um72,5% über Vorjahresniveau.
FAG Kugelfischerwill Ertrag steigernTrotz des stagnierendenWälzlagermarktes rechnetder FAG-Konzern für 1999 miteinem leichten Umsatzplusund einer deutlichen Ergeb-nisverbesserung. „Aufgrundder eingeleiteten Maßnah-men zur Stärkung der Wett-bewerbsfähigkeit und derErtragskraft sind wir zuver-sichtlich, daß wir den Jahre-süberschuß 1999 gegenüberdem Vorjahr mindestens ver-doppeln werden“, betonteVorstandschef Dr.-Ing. UweLoos auf der Hauptversamm-lung. In den ersten vier Mona-ten ist der Konzernumsatzvor allem durch die Erweite-rung des Konsolidierungskrei-ses um 9% auf 1,2 Mrd. DMgestiegen.
Weniger Aufträgefür Ex-Cell-ODie Ex-Cell-O Holding AG, Eis-lingen/Fils, wird in den erstensechs Monaten des laufen-den Geschäftsjahres voraus-sichtlich einen Konzernum-satz von 230 (229) Mio. DMerreichen. Deutlich rückläufigist allerdings der Auftragsein-gang, der im betreffendenZeitraum bei etwa 220 Mio.DM liegen dürfte und damitniedriger als im Vorjahr (282Mio. DM). Für das Geschäfts-jahr 1999 erwartet Vorstands-chef Gerhard Eberle auf-grund des hohen Auftragsbe-standes (408 Mio. DM) den-noch eine Umsatzsteigerung,und zwar von 415 „in Rich-tung auf“ 500 Mio. DM.
18 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Esec-Gruppe wieder im AufwindUm den Markterfolg länger zu sichern, konzentriert sichdie Esec-Gruppe, Cham/Schweiz, stärker auf ihr Kern-geschäft (Montagemaschinenund Lösungen zur Fabrikinte-gration für die Halbleiterin-dustrie). Die Equipment-Ge-schäftseinheiten werden inCham zusammengefaßt; derBereich „Circuit Board Assem-bly“ soll vom japanischenEsec-Handelspartner weiter-geführt werden. Das ersteQuartal des Geschäftsjahres1999/2000 verlief zufrieden-stellend und schloß mit ei-nem Nettoumsatz von 87,3Mio. Franken (Vorjahr: 63,3Mio. Franken). Verbessert hatsich auch der Auftragsein-gang.
Jones & Shipmanseit 100 JahrenAuf sein 100jähriges Beste-hen blickt der britischeSchleifmaschinenherstellerJones & Shipman Internatio-nal, Leicester, zurück. VonFrank Shipman und FrederickPollard auf dem Höhepunktdes viktorianischen Wirt-schaftsbooms gegründet, hat
das Unternehmen die Ge-schichte der modernen Ober-flächenbearbeitung in we-sentlichen Teilen mitgeschrie-ben. Beispiel dafür ist das1941 lancierte Modell 540,das wegen seiner hohenBearbeitungsgenauigkeit alsMeilenstein in der Schleif-technik gilt. Im Laufe der Jah-re wurde die 540er-Familieausgebaut. Topmodell istheute die mikroprozessorge-steuerte 540X. Ergänzt wirddie Produktpalette durch dieSerie 1300 und die 1999vorgestellte Zylinderschleif-maschine Ultramat X.
Bei Beru sprühendie ErgebnisfunkenMit einem deutlichen Anstiegbei Umsatz und Ertrag been-dete die Beru AG, Ludwigs-burg, das Geschäftsjahr1998/99 (31. März). Der Um-satz des international agieren-den Automobilzuliefererserhöhte sich um 12,4% auf426,2 Mio. DM, womit der ge-plante Zuwachs von 5% klarübertroffen wurde. Auch dasErgebnis nahm überpropor-tional zu. Mit 27,3 Mio. DMübertraf der Hersteller vonDieselstartsystemen, Zündan-lagen und Sensoren den Vor-jahreswert um stolze 48,6%.
Kemppi Oyfeiert JubiläumDie Kemppi Oy, ein Familien-unternehmen mit Sitz in Lah-ti/Finnland, kann dieser Tageihr 50jähriges Bestehen fei-ern. Gegründet von MarttiKemppi und seinen Brüdern,sieht sich der Hersteller vonLichtbogenschweißmaschi-nen heute an der Spitze derSchweißtechnologie. Zusätz-lich zum finnischem Stamm-haus umfaßt die Gruppeneun europäische Tochterge-
sellschaften. Der Gruppenum-satz liegt derzeit bei 65 Mio.Euro. Beschäftigt werdenweltweit 420 Mitarbeiter. InDeutschland wird das Unter-nehmen durch die KemppiGmbH, Butzbach, repräsen-tiert. Rund 80 Fachhändlervertreten Kemppi. Zu denHighlights der Firmenge-schichte gehört die Präsen-tation der ersten digitalenInverter-Generation (KemppiPro) auf der „Schweißen &Schneiden ‘93“ in Essen.
Hahn & Kolbauf ExpansionskursDie Hahn & Kolb WerkzeugeGmbH, Stuttgart, plant für1999 wieder ein zweistelligesUmsatzwachstum. Das zurWürth-Gruppe gehörendeHandelsunternehmen fürWerkzeuge, Betriebseinrich-tungen und Maschinen willim laufenden Jahr den Grup-penumsatz auf knapp 300Mio. DM (1998: 239 Mio. DM)steigern. Bereits 1998 hatteman ein Umsatzplus von
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 19
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
mehr als 12% erzielen kön-nen. Fortgesetzt werden sollauch die Expansion in Euro-pa. 1998 wurde die Mehrheitan dem österreichischenWerkzeughändler Metzler,Feldkirch bei Wien, übernom-men und die Hahn & KolbPolska, Posen, gegründet. Erstkürzlich erfolgte die Einglie-derung des französischenWerkzeughandelsunterneh-mens Soveco Outillages SA,Paris, in den Hahn & Kolb-Verbund.
Peter-Mark Droste hat mitWirkung vom 1. Juni denUnternehmensbereich Enter-prise Computing übernom-men Er ist neben Gerrit Huyund Harald Stanzer dritterGeschäftsführer von CompaqDeutschland.
Manfred
Opp, Inhaberder FirmaOpp-Industrie-Auktionen,Düsseldorf,
feierte am 22. Juni seinen 65.Geburtstag. Das Unterneh-men gehört mit einemJahresumsatz von rund 100Mio. DM zu den führendenIndustrieauktionshäusern inDeutschland und Europa. Der Jubilar wird auch künftigaktiv die Geschicke seinerFirma leiten.
Ulrich Wöhr, Finanzvorstandder Metallgesellschaft AG(mg), Frankfurt/Main, hat mitWirkung zum 1. Juni sein Amt niedergelegt. Er trat am2. Juni seinen neuen Postenals Vorstandsvorsitzenderder GEA AG, Bochum, an.
Erich Schäd-
lich, Vertriebs-chef der Vis-hay ElectronicGmbH, Selb,wurde jetzt
zum Executive Vice Presidentbestellt. Damit ist er für denVertrieb des in über 70 Län-dern tätigen US-Bauelemente-herstellers verantwortlich.Schädlich startete seine be-rufliche Laufbahn bei derRosenthal Isolatoren GmbH,die später in Draloric GmbHumfirmierte und seit 1987 zu Vishay gehört.
Prof. Dr. Albert Jugel wurdevom Aufsichtsrat der Dräger-werk AG, Lübeck, zum Mit-glied des Unternehmensvor-stands bestellt. Prof. Jugelleitet die Sparte Sicherheits-technik im Dräger-Konzernund ist gleichzeitig Vorsitzen-der der Geschäftsführung
20 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
der Dräger SicherheitstechnikGmbH, ein Amt, das er be-reits seit Ende Dezember1988 kommissarisch ausübte.
Carla Kleinjohann ist neueCommunications ManagerinCentral Europe beim Net-world-Business-SpezialistenCandle GmbH, Ismaning. Indieser Position zeichnet sieverantwortlich für die gesam-te interne und externe Kom-munikation wie PR, Messen,Werbung, Internet-Auftrittund Veranstaltungen.
Theodore H. Breyer wurdevom Aufsichtsrat der SGL Car-bon AG mit Wirkung zum 1. Juli zum Vorstandsmitglieddes Unternehmens bestellt.Er wird die Nachfolge vonWayne T. Burgess antreten,der mit Beendigung seinesVertrages Ende 1999 in dengeplanten Ruhestand gehenwird.
Dietmar Har-
ting, persön-lich haftenderGesellschafterder HartingKGaA, Espel-
kamp, wurde vom Vorstanddes Verbandes zum neuenPräsidenten des Zentralver-bandes Elektrotechnik- undElektronikindustrie (ZVEI),Frankfurt/Main, gewählt.
Willi Berchtold wurde beider Mitgliederversammlungdes Bundesverbandes Infor-mations- und Kommunikati-ons-Systeme (BVB) in Würz-burg in seinem Amt als Vor-standsvorsitzender bestätigt.
Dipl.-Ing. Olaf Kaiser über-nahm mit Wirkung zum 19.April die alleinige Geschäfts-führung der Riesselmann &Sohn GmbH & Co., Lohne. Erist seit 1998 im Unternehmentätig und war bisher als Tech-nischer Geschäftsführer ver-antwortlich für die Funktions-bereiche Technische Ent-wicklung, Produktion undQualitätswesen.
PERSONEN
Brain, Breisach, hat, wie inMM 25 gemeldet, Verträgemit zwei spanischen Automo-bilzulieferern abgeschlossen.Installiert wird die ERP-Kom-plettlösung XPPS. Bei dieserhandelt es sich selbstver-ständlich um eine Entwick-lung von Brain, nicht vonBaan.
Die WSRV-Meuser Werkzeug-maschinen GmbH, Schaaf-heim, hat die Produktion vonMeuser-Drehmaschinen so-wie Service, Reparatur undModernisierung übernom-men. Zusätzlich zu den kon-ventionellen Meuser-Leit- undZugspindeldrehmaschinenwerden seit diesem Jahrauch NC- und zyklengesteuer-te Drehmaschinen nach Kun-denwunsch gebaut. Außer-
dem befaßt sich WSRV-Meu-ser mit dem Vertrieb unddem Retrofitting von Werk-zeugmaschinen.
Die Heckert Werkzeugma-schinen GmbH, Chemnitz, einUnternehmen der Starrag-Heckert-Gruppe, hat ein Bear-beitungssystem FMS 400/3an die Müller Martini Druck-verarbeitungssysteme AG,Zofingen/Schweiz, verkauft.Das Großprojekt im Wert vonfast 4 Mio. DM umfaßt dreiBearbeitungszentren (CWK400) und einen Linearpoolfür 56 Maschinenpalettensowie eine Waschmaschinevon Fastems.
Prometec, ein führenderHersteller von Werkzeugüber-wachungssystemen für span-
abhebende Werkzeugmaschi-nen und Diagnostiksystemenfür Hochleistungslaser, feiertevom 9. bis 11. Juni ihr 15jähri-ges Bestehen mit einer Haus-ausstellung. Dazu präsen-tierte das Aachener Unter-nehmen seine neuesten Ent-wicklungen, darunter dasneue kostengünstige Kollisi-ons- und Überlasterkennungs-system für Werkzeugma-schinen Protec 100. Mehr als100 Experten besuchten dieHausmesse.
Zur MSV Brünner Maschi-
nenbaumesse vom 13. bis17. September bietet Euro-wings erstmalig Nonstopflügevon Frankfurt/Main aus an.Der Hinflug startet um 12.05Uhr in Frankfurt und erreichtum 14 Uhr die tschechischeMessemetropole. Der Rück-flug beginnt um 16 Uhr inBrünn und endet um 18 Uhr
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 21
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
in Frankfurt. Die Tickets sindüber alle IATA-Reisebürosund direkt bei Eurowingsbuchbar. Weitere Infos zurMaschinenbaumesse unterwww.bvv.cz/msv.
Die HRM Herbert HeinemannJr. Robot-Marktanalyse-Markt-service, Mainaschaff, greiftmit einer Datenbank all den-jenigen unter die Arme, dieDrehteile benötigen und ei-nen entsprechenden Fertigersuchen. Die Datenbank um-faßt rund 3000 Drehereienund deren Profile. Hinzu kom-men weitere Zerspanungs-arten sowie Werkzeugbau-unternehmen in Form kleinerFirmenportraits. Diverse Ver-knüpfungsmöglichkeiten undSelektionsroutinen sorgendafür, daß der passendeAnbieter rasch gefunden ist.Weitere Informationen unterTel. (0 61 21) 7 60-01.
STENO
M+W Zander, Stuttgart undNürnberg, ein Unternehmender Jenoptik-Gruppe, hat vonder Optrex Europe GmbH,Babenhausen, den Auftragzur Planung und Errichtungeines Reinraums erhalten. Indiesem sollen Flüssigkristall-anzeigen (LCD) produziertwerden. Das Auftragsvolu-men liegt bei 5,7 Mio. DM.
FAG Kugelfischer, Schwein-furt, und SKF, Göteborg,untersuchen im Rahmen einer
fen, womit die sowiesoschon hochgesteckten Erwar-ten deutlich übertroffen wur-den. Erfolgreich war man mitden Maschinen der Helio-tronic-Power-Serie sowie mitden neuen Woodtronic-Maschinen. Starke Beachtungfand in Paris zudem dasreichhaltige Hartmetall-Werk-zeugprogramm.
Die SGL Technik GmbH,Meitingen, und die Freuden-berg Anlagen- und Werkzeug-
Machbarkeitsstudie mit demUS-Unternehmen NN Ball &Roller Inc., Erwin, die Mög-lichkeit einer gemeinsamenFirma. In diesem Joint-venturesollen europaweit Produktionund Vertrieb von Stahlkugelnzusammengefaßt werden.
Für die Walter AG, Tübingen,hat sich die Teilnahme an derEMO in Paris und der Ligna inHannover gelohnt. Insgesamtkonnte man mehr als 30Werkzeugmaschinen verkau-
22 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
technik KG, Laudenbach,geben die Gründung einesJoint-ventures bekannt. In dieneue FS Composites GmbH& Co, KG, Laudenbach, bringtSGL die ProduktionslinieSigrafil-Walzen ein, Freuden-berg die Aktivitäten der bis-herigen GeschäftseinheitLeichtlaufrollen.
Die Altec ComputersystemeGmbH, Laatzen, bereitet zum1. Juli die Gründung eineseigenen Retailunternehmens
vor, das als Retec MobileElectronic Equipment GmbHfirmieren soll. Der bei Altec1997 entstandene BereichConsumerprodukte ist in denletzten Monaten rasant ge-wachsen und kooperiert in-zwischen bundesweit mit ei-ner großen Zahl von Fach-händlern für Digitalfotografieund Mobile Computing.
Böllhoff unterhält ein Prüfla-bor, das als bundesweit er-stes seiner Art die strengenQualitätsanforderungen desUS-amerikanischen FastenerQuality Act (FQA) erfüllt.Damit gehört das BielefelderUnternehmen zum kleinenKreis jener offiziell akkredi-tierten Einrichtungen, die Ver-bindungselemente daraufhinprüfen dürfen, ob sie dieFQA-Vorgaben erfüllen odernicht.
Die NCG-Internet-Plattform
erfährt hohen Zuspruch. Sowurden im Dezember 1998interaktive Übersichten überRapid-Prototyping-Verfahrenin die Homepage der NC-Ge-sellschaft (www.ncg.de) auf-genommen. Danach erhöhtesich die Zahl der Besucheschlagartig auf rund 5000 imMonat. Im April 1999 konntenach Aktivierung einesdatenbankfähigen Dienstlei-stunsgverzeichnisses der RP-Anwender eine weitereSteigerung auf 6700 Besucherregistriert werden.
Gildemeister, Bielefeld, er-wirbt zur Jahresmitte mehr-heitlich die Anteile des größ-ten Herstellers spanbheben-der Werkzeugmaschinen inPolen, der Famot-Pleszew SA.Das börsennotierte Unterneh-men blickt auf eine 120jähri-ge Tradition zurück und ist inganz Osteuropa bekannt.Famot wird im laufenden Ge-schäftsjahr mit 470 Beschäf-tigten einen Umsatz von rund30 Mio. DM erzielen.
Das VDI/VDE-Technologie-
zentrum Informationstechnik,Teltow, will mit einem Ge-meinschaftsstand auf deramerikanischen Fachmesse
Sensors-Expo (14. bis 16.September in Cleveland) klei-nen und mittleren Unterneh-men aus Europa zu einemMesseauftritt in den USAverhelfen. Zusätzlich soll inKooperation mit der deut-schen US-Botschaft eine Ge-schäftsreise zur Sensors Expoorganisiert werden. Mehrdazu im Internet unterwww.vdivde-it.de/expo/.
Die Metaform GmbH & Co.,Bensheim, hat sich auf dasumweltfreundliche Wasser-strahlschneidverfahren spe-zialisiert und bietet diesesjetzt als Dienstleistung an –von der Großserie bis hinzum Einzelstück. Die wesent-lichen Vorteile dieses Verfah-rens liegen darin, daß so gutwie keine chemischen Reak-tionen ausgelöst werden undnahezu alle Werkstoffe ge-schnitten werden können –selbst filigrane Konturen mitfeinen Durchbrüchen.
Die Oswald Elektromotoren
GmbH, Miltenberg, kann die-ser Tage auf ihr 90jährigesBestehen zurückblicken. Zuden ersten Produkten desfränkischen Unternehmensgehörten Gebläse für Kirche-norgeln. Heute reicht das Fer-tigungsprogramm von kun-denspezifisch ausgelegtenDC- und AC-Motoren bis hinzu Synchron-, Asynchron-,Linear- und Permanentma-gnet-Motoren. Auch der bis-her leistungsstärkste supra-leitende Motor kommt ausMiltenberg.
Die ASG Luftfahrttechnik undSensorik GmbH, Weinheim,kann auf 40 Jahre erfolgrei-cher Firmengeschichtezurückblicken. Von ehemali-gen Mitarbeitern der Junkers-Werke als IFM-InternationalFluggeräte und MotorenGmbH gegründet, hat sichdas Unternehmen als Ausrü-ster und Instandsetzer für dieLuftfahrtindustrie einen Na-men gemacht. Das Produkt-programm umfaßt Stellzylin-der und -antriebe, Pumpensowie Sensoren für industriel-le Anwendungen.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 23
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
MM: Herr Dr. Grupp, be-
trachten Sie den Bericht
„Zur technologischen Lei-
stungsfähigkeit Deutsch-
lands“ als die derzeit
gründlichste Bestandsauf-
nahme über das deutsche
Innovationssystem?
GRUPP: Wenn Sie auf das
aktuelle Ergebnis hinaus-
wollen, sage ich „ja“.
MM: Die deutsche Wirt-
schaft ist dem Bericht zu-
folge stark auf vorgezeich-
neten Entwicklungslinien
und eher schwach, wenn
es um die Erschließung
neuer Felder geht. Ist dies
das wesentlichste Ergeb-
nis?
GRUPP: Die Bewertung mit
„stark“ und „schwach“
läßt mich zögern, denn in
vielen Fällen ist es sehr
ökonomisch, anderen zu
folgen.
MM: In dem Bericht wird
das Fast-Follower-Strate-
gie genannt und als „das
deutsche Innovations-
muster“ bezeichnet – zu
Recht?
GRUPP: Dieses Entwick-
lungsmuster ist charakte-
ristisch für Deutschland
und war sehr erfolgreich.
die auch in unserem Be-
richt festgestellt werden –
daß also zum Beispiel das
hohe wissenschaftliche
Potential in Deutschland
zu spät oder ungenügend
angewandt wird; aber das
sind Effizienzgesichts-
punkte und keine grund-
sätzlichen Defizite.
MM: Wird das in dem
Bericht hervorgehobene
besondere Profil des deut-
schen Innovationssystems
nach Ihrer Einschätzung
in der Öffentlichkeit aus-
reichend wahrgenommen?
GRUPP: In der Öffentlich-
keit wird vieles überhaupt
nicht wahrgenommen.
Die Politiker scheinen mir
zum Beispiel hauptsäch-
lich an dem Anstrich der
Modernität interessiert,
der seit einiger Zeit mit
dem Thema „Innovation“
verbunden ist.
MM: Die Vertreter der Wirt-
schaft scheinen dagegen
in Deutschland vor allem
Lücken zu registrieren –
also etwa weniger Compu-
ter als in den USA, weni-
ger Roboter als in Japan
und weniger Internet-
Anschlüsse als beispiels-
weise in Finnland ...
GRUPP: ... Ich will das jetzt
mal umdrehen. Die deut-
sche Volkswirtschaft ist
führend in der Umwelt-
technik. Da hat eine strik-
te Regulierung zu einem
eindeutigen Vorsprung
auf dem Weltmarkt ge-
führt. Das gleiche gilt für
den Verkehrssektor.
MM: Das heißt, Sie wollen
mehr Ausgewogenheit in
der Innovationsdiskus-
sion?
GRUPP: Weil über die Stär-
ken nicht in gleichem
Atemzug berichtet wird
wie über die angeblichen
Schwächen, entsteht das
Bild, daß wir überall hin-
terherhecheln. Dieses
Bild ist falsch.
MM: Wie würden Sie es
korrigieren?
GRUPP: Das Entwicklungs-
muster der deutschen
Volkswirtschaft hat dazu
geführt, daß sie notweni-
gerweise Stärken und
Schwächen aufweist ...
MM: ... Daß sie ein charak-
teristisches Profil ausge-
prägt hat ...
GRUPP: ... Ja, das ist aber
überall so. Alle hoch indu-
strialisierten Volkswirt-
schaften haben zwingend
Lücken, sonst könnten sie
ihre Stärken gar nicht ex-
portieren. Unter der hoch-
gradigen Arbeitsteilung in
der Welt ist das nicht an-
ders denkbar. Wer sich
am Welthandel beteiligt,
muß geben und nehmen,
also auch importieren –
und das führt dann eben
dazu, daß man auf gewis-
sen Gebieten auf eine
eigene Herstellung weitge-
hend verzichtet. Es führt
zu den gemischten Profi-
len, durch die alle hoch
entwickelten Volkswirt-
schaften gekennzeichnet
sind. Auch die Amerika-
ner und Japaner haben
schwache Stellen.
MM: Entscheidende Kor-
rekturen halten Sie also
nicht für nötig.
GRUPP: Diese Wahl haben
wir gar nicht. Grundsätz-
liches Umsteuern von
nationalen Innovations-
systemen ist, glaube ich,
nicht möglich.
MM: Und Korrekturen im
Detail?
GRUPP: Dabei dürfte man
die Stärken aber nicht
vernachlässigen, denn in
unserer Welt der offenen
Volkswirtschaften könnte
man sicher sein, daß an-
dere Länder sofort nach-
rücken.
MM: Wie ist es mit den oft
beschworenen „Innovati-
onsdefiziten“ – gibt es die
eindeutig?
GRUPP: In erster Linie gibt
es Umsetzungsdefizite,
24 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
INTERVIEW
Keine andere WahlDas deutsche Innovationsprofil ist das Resultat der weltweiten Arbeitsteilung
Dr. Hariolf Grupp,
stellvertretender Leiter des
Fraunhofer-Instituts
für Systemtechnik und
Innovationsforschung:
„Grundsätzliches Umsteuern
von nationalen Innovations-
systemen ist, glaube ich,
nicht möglich.“
Bilder: Klemm
Der jüngste Bericht des Bundesfor-
schungsministeriums „Zur technologischen
Leistungsfähigkeit Deutschlands“ rückt
das deutsche Innovationsprofil deut-
licher als sonst üblich in den Blick.
Über diese Sichtweise sprachen wir
mit Dr. Hariolf Grupp, dem stellvertre-
tenden Leiter des Fraunhofer-Instituts
für Systemtechnik und Innovations-
forschung (ISI) in Karlsruhe, das an der
Erstellung des Berichts mitgewirkt hat.
MM: Wie erklären Sie sich,
daß auf der Verbandsebe-
ne Innovationslücken noch
beklagt werden und die
Unternehmen sich gleich-
zeitig als innovativ wie nie
zuvor darstellen?
GRUPP: Dabei muß man
sehen, daß auf der Ver-
bandsebene oft etwas ein-
seitig argumentiert wer-
den muß, um auf ein be-
stimmtes Dilemma hinzu-
weisen; und das führt
natürlich dazu, daß sich
die Diskussion oftmals
von der Realität wegbe-
wegt.
MM: Und die Unterneh-
men – sind die innovativ
genug?
GRUPP: Ein Gutachten der
Kreditanstalt für Wieder-
aufbau hat vor kurzem
zumindest ergeben, daß
die Investitonen in letzter
Zeit nur so sprudeln, daß
die Situation also weit
besser ist als in den offizi-
ellen Verlautbarungen.
Das macht natürlich stut-
zig. Schließlich ist es
doch merkwürdig, wenn
der eigene Standort
schlechter dargestellt
wird, als er ist. Eine Mar-
ketingabteilung in einem
Unternehmen könnte
das nicht machen.
MM: Einige Indikatoren für
die Innovationsfähigkeit –
wie etwa die Welthandels-
anteile der deutschen
Wirtschaft – hatten sich in
den neunziger Jahren
tatsächlich verschlechtert.
Woran lag das?
GRUPP: Das muß im Zu-
sammenhang mit dem
Vereinigungsprozeß gese-
hen werden. Da war plötz-
lich ein riesiger Konsum-
markt entstanden, auf
dem es kaum Konkurrenz
gab und der – auch aus
politischen Gründen –
schnell bedient werden
sollte. Das hat die west-
deutsche Wirtschaft ge-
tan. Allerdings wurden
nicht die Produktionska-
pazitäten erhöht, sondern
nur die Handelsströme
umgelenkt; und als die
Märkte im Osten einiger-
maßen gesättigt waren,
hatte die deutsche Wirt-
schaft Welthandelsanteile
verloren.
MM: Wurden da Fehler
gemacht?
GRUPP: Das waren unter-
nehmerische Entschei-
dungen, die auch anders
hätten ausfallen können.
Ich hatte in einem Gut-
achten zum Beispiel emp-
fohlen, diese neuen Märk-
te nicht durch Umlen-
kung des Handels zu be-
dienen, sondern durch
Erhöhung der Kapazitä-
ten.
MM: Zeigen diese Ent-
scheidungen aber nicht,
daß Unternehmen in einer
konkreten Situation immer
verschiedene Register zie-
hen können – und nur ei-
nes davon wäre, mit Inno-
vationen zu reagieren?
GRUPP: Diese Wahl haben
die Unternehmen in
Deutschland tendenziell
eigentlich nicht, denn es
ist nun wirklich keine
neue Erkenntnis mehr,
daß ein dicht besiedelter
Industriestaat im Zen-
trum Europas mit hohem
Ausbildungsniveau und
hohen Löhnen nur in in-
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 25
INTERVIEW
Dr. Grupp: „Weil über die
Stärken nicht in gleichem
Atemzug berichtet wird wie
über die angeblichen
Schwächen, entsteht das Bild,
daß wir hinterherhecheln.
Dieses Bild ist falsch.“
novativen Sektoren eini-
germaßen konkurrenz-
arm produzieren kann.
Alle anderen Möglichkei-
ten zur Gewinnoptimie-
rung sind von vielen Wett-
bewerbern verstellt.
MM: Den Unternehmen
stehen also nicht wirklich
alle Handlungsoptionen
offen.
GRUPP: Nur theoretisch,
die Chancen sind un-
gleich größer, wenn sie in-
novativ handeln.
MM: Innovativ zu sein,
muß also zumindest heute
doch als zentrales Unter-
nehmensziel gelten.
GRUPP: Ohne Zweifel!
MM: Können sich Unter-
nehmen und Branchen
durch eine zu hohe Innova-
tionsgeschwindigkeit aber
nicht auch erschöpfen?
GRUPP: Da ist etwas dran,
aber es ist natürlich
schwierig, die optimale
Geschwindigkeit des tech-
nischen Fortschritts
herauszufinden.
MM: Sind in den hoch ent-
wickelten Gesellschaften
mit vielen ausgereiften
Produkten auf gesättigten
Märkten nicht sogar Gren-
zen für die Innovati-
onstätigkeit abzusehen?
GRUPP: In einzelnen Markt-
segmenten schon – prin-
zipiell glaube ich aber
nicht, daß es solche Gren-
zen gibt.
MM: Der technische Fort-
schritt geht ins Unend-
liche?
GRUPP: Lassen Sie mich
dazu eine autobiografi-
sche Anmerkung machen
– um 1980 mußte ich im
Rahmen einer politischen
Aufgabe in Bonn ein
Energieszenario für die
nächsten 30 Jahre ent-
werfen. Dabei hatte ich
neben den bekannten
Stromverbrauchsgeräten
im Haushalt ein weiteres
fiktives Haushaltsgerät
mit einem Verbrauch von
50 Watt mit eingerechnet,
um der zu erwartenden
Steigerung gerecht zu
werden. Heute kennen wir
dieses Gerät. Es ist die
Mikrowelle, von der da-
mals natürlich noch kei-
ner etwas wissen konnte.
MM: Ihre Prognose war
aber ganz gut.
GRUPP: Das wollte ich
damit nicht sagen. Das
Beispiel sollte nur zeigen,
daß wir auch auf vertrau-
ten Feldern die Grenzen
der Innovationsfähigkeit
nur vermuten können.
MM: Und dann kommen
die mehr oder weniger
großen Überraschungen ...
GRUPP: ... Nicht immer,
denn es gibt natürlich
Felder, auf denen wir
schon ziemlich klar se-
hen. Nehmen Sie etwa
den gesamten Bereich der
ressourcenschonenden
Umwelttechnologien, in
dem etwa an Fenster-
scheiben gearbeitet wird,
die gleichzeitig Strom pro-
duzieren, oder an neuen
Isolationsmaterialien und
an vielem anderem mehr.
Das Potential für Innova-
tionen ist hier noch nicht
einmal annäherungswei-
se erschlossen. MM
26 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
INTERVIEW
Dr. Grupp: „Alle hoch ent-
wickelten Volkswirtschaften
haben zwingend Lücken,
sonst könnten sie ihre Stärken
gar nicht exportieren.“
Bild
er: K
lem
m
In der Ausgabe 23 des Ma-
schinenmarkt wurden die
Neuregelungen zur gering-
fügigen Beschäftigung vor-
gestellt. In diesem Beitrag
soll auf weitere Einzelhei-
ten eingegangen werden.
Wird dem Arbeitgeber
keine Lohnsteuerbeschei-
nigung vorgelegt, hat er die
Lohnsteuer nach den indi-
viduellen Verhältnissen
des Beschäftigten abzu-
führen. Der Steuerabzug
richtet sich nach den Ein-
trägen auf der Lohnsteuer-
karte. Bei der Lohnsteuer-
klasse I bis IV führt dies
dazu, daß die geringfügige
Beschäftigung nicht zu
einem Lohnsteuerabzug
führt, da die bei diesen
Steuerklassen eingearbei-
teten Freibeträge durch
das Entgelt einer geringfü-
gigen Beschäftigung nicht
ausgeschöpft werden.
Versteuerungmit Lohnsteuerkarte
Der Arbeitnehmer kann
die eventuell einbehaltene
Lohnsteuer am Jahres-
ende im Rahmen der
Einkommensteuerveran-
lagung zurückerhalten,
wenn er dem Arbeitgeber
keine Freistellungsbe-
scheinigung vorgelegt hat,
obwohl die Voraussetzun-
gen der Erteilung einer
Freistellungsbescheini-
gung vorgelegen haben.
Legt der Arbeitnehmer we-
der eine Freistellungsbe-
scheinigung noch eine
Lohnsteuerkarte vor, hat
der Arbeitgeber dem Lohn-
steuerabzug die ungün-
stigste Steuerklasse (Steu-
erklasse VI) zugrunde zu
legen. Doch auch in die-
sem Fall kann der Arbeit-
nehmer am Jahresende
die zuviel einbehaltene
Lohnsteuer zurückerhal-
lich der Krankenversiche-
rung, wenn der Arbeitneh-
mer durch seine Haupt-
tätigkeit bereits die Bei-
tragsbemessungsgrenze
der Krankenversicherung
erreicht hat. Dann ist er
bezüglich der geringfügi-
gen Beschäftigung von der
Beitragspflicht zur Kran-
kenversicherung befreit.
Die Ausnahme gilt jedoch
nicht, wenn der Beschäf-
tigte weiter freiwillig kran-
kenversichert ist. Dann
hat der Arbeitgeber bezüg-
lich der geringfügigen Be-
schäftigung den zehn-pro-
zentigen Pauschalbeitrag
zur Krankenversicherung
zu zahlen. Wird erst durch
das Zusammentreffen des
Entgelts aus Haupt- und
geringfügiger Beschäfti-
gung die Beitragsbemes-
sungsgrenze in der Kran-
kenversicherung über-
schritten, sind beide Ar-
beitgeber entsprechend
der Höhe des jeweiligen
Entgelts zur anteiligen
Zahlung des Beitrags zur
Krankenversicherung ver-
pflichtet.
Nebenjob-Kollisionist möglich
Wichtig: Beim Zusam-
mentreffen von geringfügi-
ger Beschäftigung und
Haupttätigkeit ist immer
Lohnsteuer abzuführen.
Grundsätzlich findet eine
Besteuerung nach Lohn-
steuerklasse VI statt.
Wenn die Voraussetzun-
gen der Pauschalversteue-
rung vorliegen, kann der
Arbeitgeber die 20-prozen-
tige Lohnsteuer abführen.
Eine kurzfristige geringfü-
gige Beschäftigung liegt
dann vor, wenn die Tätig-
keit auf maximal zwei Mo-
nate oder 50 Arbeitstage
innerhalb eines Jahres be-
grenzt ist. Es darf ein über
630 Mark liegendes Ar-
beitsentgelt gezahlt wer-
den, wenn die Tätigkeit
nicht berufsmäßig aus-
geübt wird. Dies wird bei
Hausfrauen, Rentnern,
Schülern und Studenten
angenommen.
Sozialversicherung kann entfallen
Kurzfristige geringfügi-
ge Beschäftigungen sind
sozialversicherungsfrei,
das heißt, weder Arbeitge-
ber noch Arbeitnehmer
müssen Beiträge zur Sozi-
alversicherung zahlen.
Eine kurzfristige Beschäf-
tigung kann auch neben
einer Hauptbeschäftigung
oder einer weiteren gering-
fügigen Beschäftigung
ausgeübt werden, ohne
daß dies die Sozialversi-
cherungsfreiheit berührt.
Das Arbeitsentgelt aus
einer kurzfristigen gering-
fügigen Beschäftigung ist
ohne Einschränkungen
steuerpflichtig. Vereinba-
ren Arbeitgeber und Ar-
beitgeber die pauschale
Besteuerung, hat der Ar-
beitgeber pauschal 25 Pro-
zent Lohnsteuer (zuzüg-
lich Solidaritätszuschlag
und Kirchensteuer) an das
Finanzamt abzuführen.
Wichtig für die Pauschalie-
rung der Lohnsteuer ist,
daß es sich um eine gele-
gentliche, nicht regel-
mäßig wiederkehrende
Tätigkeit handelt, die nicht
über 18 zusammenhän-
gende Arbeitstage hinaus-
geht. Das Arbeitsentgelt
darf 120 Mark pro Tag oder
22 Mark pro Stunde nicht
übersteigen. MM
ten, wenn er eine Einkom-
mensteuerveranlagung
durchführt.
Pauschalierung ohne Steuerkarte
Auch nach der Neurege-
lung der geringfügigen Be-
schäftigung kann der Ar-
beitgeber eine Pauschalie-
rung der Lohnsteuer (20
Prozent zuzüglich Solida-
ritätszuschlag und Kir-
chensteuer, wenn der Ar-
beitnehmer einer kirchen-
steuererhebenden Reli-
gionsgemeinschaft an-
gehört) vornehmen. Die
pauschalierte Lohnsteuer
ist zwar vom Arbeitgeber
abzuführen, kann jedoch
im Innenverhältnis, das
heißt durch eine Vereinba-
rung im Arbeitsvertrag,
auf den Arbeitnehmer ab-
gewälzt werden.
Eine Pauschalierung ist
jedoch dann nicht zuläs-
sig, wenn entweder der
Stundenlohn über 22
Mark liegt oder wenn das
Entgelt einmalig mehr als
630 Mark beträgt.
Geht ein Arbeitnehmer
neben seinem Hauptberuf
einer geringfügigen Be-
schäftigung nach, hat der
Arbeitgeber für die gering-
fügige Beschäftigung die
vollen Sozialversiche-
rungsbeiträge, das heißt
den regulären Arbeitgeber-
und Arbeitnehmeranteil
zur Sozialversicherung ab-
zuführen. Ein Wahlrecht
des Arbeitnehmers, die
Beiträge des Arbeitgebers
zur Rentenversicherung
aufzustocken, besteht in
diesem Fall nicht. Eine
Ausnahme gilt nur für die
Beiträge zur Arbeitslosen-
versicherung.
Für die geringfügige Be-
schäftigung fallen inso-
weit keine Arbeitgeber- be-
ziehungsweise Arbeitneh-
merbeiträge an. Eine Aus-
nahme gilt jedoch bezüg-
Maschinenmarkt
Reform der 630-Mark-Jobs
NORBERT GENG
Norbert Geng ist Rechtsanwalt in99084 Erfurt, Tel. (03 61) 22 0720, Fax (03 61) 2 20 72 20.
aktuellSTEUERN
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 29
gezielten automatischenNachdosierung. Bislang wer-den auch bei großen Ferti-gungsstraßen mit mehrerenhundert Kubikmetern Kühl-schmierstoff in der Regel ein-oder zweimal wöchentlichProben manuell entnommenund im Labor analysiert;dabei vergehen oft Tage, bisgeklärt ist, ob nachdosiertwerden muß.
Mit dem Überwachungssy-stem kann man nun schnellerauf Verunreinigungen reagie-ren, die Stanzeiten erhöhenund dadurch Qualitätsein-bußen vermeiden. Direktüberwacht werden Parame-ter wie Temperatur, ph-Wertund Leitfähigkeit. Um dienicht direkt zugänglichen
Parameter – wie Konzentra-tion, Fremdöl- und Keimgehalt– über physikalische Meß-größen detektieren zu kön-nen, wurden im Labor ent-sprechende Korrelationenentwickelt, in spezifische Kali-brierfunktionen überführtund in die Meßwerterfassungeinprogrammiert.
Das platzsparend ausge-legte Überwachungssystem –alles ist in einem einzigenSchaltschrank untergebracht– wurde bereits bei einenaluminiumverarbeitendenUnternehmen erfolgreichgetestet.
Weitere Informationen:IGB, 70569 Stuttgart, Dr. Tho-mas Höfler, Tel. (07 11) 970-41 26, E-Mail: [email protected].
Am Fraunhofer-Institut fürGrenzflächen- und Bioverfah-renstechnik (IGB) in Stuttgartwurde ein Online-Überwa-chungssystem für Kühl-schmierstoffe entwickelt.Zustandsänderungen lassen
Die Eichenberger GewindeAG in Burg/Schweiz hateinen Kugelgewindetrieb miteiner „extrem hohem Stei-gung“ entwickelt. Wie dasUnternehmen mitteilt, wurdedamit Anfragen nach ver-schleißfreien Steilgewinde-Kugelspindeln entsprochen,die sehr hohe Verfahrge-schwindigkeiten und einenhohen Wirkungsgrad ermögli-chen.
Bei der Konzeption desKugelgewindetriebs CarrySpeed-Line 16 3 50’’ sindErfahrungen aus dem Stan-dardsortiment Carry und derSteilgewinde-Gleitspindel-Pro-duktlinie Speedy eingegan-gen. Ein spezielles Fertigungs-konzept auf der Grundlage
Der Roboter bewegt sichnach dem Zufallsprinzipdurch die Räume und saugtdabei nach und nach diegesamte Fläche ab. Sobald erauf ein Hindernis trifft, änderter die Richtung. Ein Sensorprüft kontinuierlich den Ver-schmutzungsgrad der ange-saugten Luft – stärker ver-schmutzte Bereiche werdendeshalb so lange bearbeitet,bis sie als sauber identifiziertsind. Die Flächenleistung desSaugers soll bei etwa 15m2/h liegen.
Das Gerät mit 28 cm Durch-messer und 9 cm Höhe kannMöbel unterfahren, sich umdie eigene Achse drehen undsich dadurch aus Ecken undNischen herausmanövrieren.Man könne es deshalb belie-big lange ohne Aufsichtarbeiten lassen, heißt es.
Der sehr leise arbeitendeSauger dockt im Abstand vonrund 20 min selbständig ander Ladestation an, wo derStaubbehälter leergesaugtund die Batterie wieder auf-geladen wird. Die Ladezeitbeträgt etwa 10 min.
Die Alfred Kärcher VertriebsGmbH in Winnenden hat denMarkt für Dienstleistungs- undServiceroboter in den Blickgenommen und einen Saug-roboter entwickelt. Der aufder Domotechnika erstmalsvorgestellte Prototyp desRobo Vac ist für die Fußbo-denreinigung in Haushalten,Arztpraxen, Anwaltskanzleienund Büroräumen konzipiertund soll – wie mittlerweilepräzisiert wurde – Anfangdes nächsten Jahres in Seriegehen.
30 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
INNOVATION
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Alle 20 min dockt der Sauger
selbsttätig an; dabei wird der
Staubbeutel leergesaugt und
die Batterie aufgeladen.
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Arbeitet ohne Aufsicht
Der nur 10 cm hohe
Saugroboter kann
Möbel unterfahren.
Ohne Zeitverzug erfaßtsich damit „ohne Zeitverzuganalytisch erfassen“, sagt Dr.Thomas Höfler, der für dasProjekt verantwortlich ist.
Höfler sieht in der kontinu-ierlichen Überwachung aucheinen ersten Schritt zur
Revolutionäres Niveauder Rolltechnik hat ein „gera-dezu revolutionäres Preis-niveau“ ermöglicht, so derHersteller. Der gerollte Kugel-gewindetrieb soll schon für rund ein Viertel der sonstüblichen Kosten zu habensein.
Insbesondere die günstigeFertigung wird nach Eichen-berger zu einer Reihe vonneuen Anwendungen fürdiese Lineartechnik-Kompo-nente führen und darüberhinaus gewährleisten, daßsich das Unternehmen auchgegen Konkurrenten ausNiedriglohnländern behaup-ten kann – mit Lieferungennach Taiwan und Korea habeman das schon bewiesen,heißt es.
Die Steilgewinde-Kugelspindel
wurde sehr kostengünstig
durch die Rolltechnik gefertigt.
Die allgemeinen Ziele
der Forschung in der
Fertigungstechnik,
wie Erhöhung der Produktivität,
Senkung der Fertigungskosten und
Steigerung der Werkstückqualität,
führten in den letzten Jahren im
den sind, gar nicht ohne weiteres zu
beziffern, da beispielsweise Kosten
für die Beschaffung, Lagerung und
Entsorgung in den Restgemeinko-
sten enthalten sind. Die Kosten wer-
den deshalb oft unterschätzt, weil
nur die Preise für den Kühlschmier-
stoff selbst gesehen werden.
In einer automatisierten Serien-
fertigung mit kleinem Anteil an
Lohnkosten, optimierten Werkzeu-
gen und Zerspanungsparametern
können die von Kühlschmierstoffen
verursachten Kosten heute höher
sein als die Werkzeug- und Lohnko-
sten.
Verzicht auf Kühlschmierstoffbirgt großes Einsparpotential
Andererseits spielen die Kühl-
schmierstoffkosten beispielsweise
in Betrieben mit kleinen Losgrößen
und niedrigem Automatisierungs-
grad, die teure Einzelwerkzeuge ver-
wenden, eine vergleichsweise unter-
geordnete Rolle. Die Mehrzahl der
Fertigungsbetriebe wird sich zwi-
schen diesen beiden Extremen
wiederfinden und die Potentiale des
Verzichts auf Trockenbearbeitung
unterschiedlich bewerten [1].
Dennoch liegt in vielen Fällen im
Verzicht auf Kühlschmierstoffe ein
nicht zu unterschätzendes Ein-
sparpotential. Dies gilt vor allem
Bereich der spanenden Fertigung zu
Entwicklungen wie der Hochge-
schwindigkeitsbearbeitung und der
Hartbearbeitung mit geometrisch
bestimmter Schneide. Daneben ist
in Deutschland die Trockenbearbei-
tung derzeit eines der am meisten
diskutierten Themen in der Ferti-
gungstechnik. Gründe hierfür lie-
gen, außer in einem gestiegenen
Bewußtsein für die negativen Aus-
wirkungen von Kühlschmierstoffen
auf Gesundheit und Umwelt, vor
allem in den steigenden Kosten für
Bereitstellung, Pflege und Entsor-
gung von Kühlschmierstoffen, die
zu einer Neubewertung des Kühl-
schmierstoffeinsatzes in der Ferti-
gung geführt haben. Der Anteil der
durch den Kühlschmierstoff verur-
sachten Kosten an den Ferti-
gungsgesamtkosten kann dabei im
Einzelfall sehr unterschiedlich sein.
In vielen Fällen ist jedoch die
Gesamtheit der Kosten, die mit dem
Kühlschmierstoffeinsatz verbun-
32 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
SPANENDE FERTIGUNG
Trockenschleifen mit keramisch gebundenen KorundschleifkörpernSchleifen gilt nach wie vor als
ungeeignet für die Trockenbear-
beitung. Versuche ergaben
jedoch, daß auch ohne Kühl-
schmierstoff große Zeitspanvolu-
mina erzielbar sind, wenn man
die geeignete Schleifkörperspe-
zifikation wählt. Werden die Ein-
griffsbedingungen variiert, läßt
sich bei kurzer Schleifzeit eine
zu große Werkstückerwärmung
vermeiden.
MARTIN VOLL
Dipl.-Ing. Martin Voll ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Werk-
zeugmaschinen und Umformtechnik (IWU)
in 09126 Chemnitz, Tel. (03 71) 53 97-8 12,
Fax (03 71) 53 97-3 12.
Bild
: Ko
pp
Bislang kann nur bei einem
Bruchteil aller Schleifpro-
zesse auf Kühlschmierstoff
verzichtet werden.
deshalb, weil aufgrund weiterent-
wickelter Schneidstoffe beim Zer-
spanen mit bestimmter Schneide
teilweise eine Trockenbearbeitung
ohne Einbußen hinsichtlich Werk-
zeugstandzeit oder Zerspanleistung
möglich ist.
Soweit keine tiefen Bohrungen
oder Geometrien wie Nuten und
Taschen zu bearbeiten sind, die sei-
tens der Spanabfuhr Schwie-
rigkeiten bereiten, ist das Fertigen
ohne Kühlschmiermittel oder mit
Minimalmengenschmierung bei
der Zerspanung mit bestimmter
Schneide heute Stand der Technik.
Die Einführung einer neuen Vor-
gehensweise wie der Trockenbear-
beitung geschieht typischerweise in
mehreren Schritten. Nachdem die
Trockenbearbeitung eines einzel-
nen Prozesses realisiert worden ist,
folgt in der Regel die „Trockenle-
gung“ eines Werkzeugs und dann
der gesamten Maschine. Der konse-
quenteste Schritt ist es, in der ge-
samten Fertigung auf Kühlschmier-
stoffe zu verzichten. Hierbei kom-
men die Einsparpotentiale durch
Wegfall der Bereitstellung, Zufüh-
rung, Aufbereitung und Entsorgung
von Kühlschmierstoff sowie durch
die einfache Entsorgung trockener
Späne am deutlichsten zum Tragen.
Weil Schleifen als Endbearbei-
tungsverfahren in vielen Fällen
unverzichtbar ist, erfordert ein sol-
cher Schritt auch die Möglichkeit,
trocken zu schleifen. Bis auf Aus-
nahmen wird in der Produktion
heute jedoch naß, teilweise mit sehr
großen Mengen Kühlschmierstoff,
geschliffen. Aus oben genannten
Gründen besteht dennoch allge-
mein der Wunsch, auch das Schlei-
fen trocken realisieren zu können.
Trotz der zunehmenden Verbrei-
tung von CBN als Schleifmittel bie-
tet der Einsatz von Korundschleif-
körpern mit keramischer Bindung
nach wie vor in vielen Fällen Vor-
teile. Zum einen stellen sie geringere
Anforderungen an die Maschinen-
steifigkeit, die Genauigkeit der Auf-
spannung und die erforderliche
Schleifkörper-Umfangsgeschwin-
digkeit. Zum anderen bieten sie die
Möglichkeit, das Schleifverhalten
durch Abrichten flexibel an wech-
selnde Anwendungsfälle anzupas-
sen.
Der gegenüber CBN-Schleifkör-
pern niedrigere Preis ermöglicht es
darüber hinaus, komplexe Werk-
stückgeometrien mit profilierten
Schleifkörpern im Einstichverfah-
ren zu bearbeiten, wodurch sich
trotz des höheren spezifischen Zeit-
spanvolumens von CBN-Schleifkör-
pern bei Korundschleifkörpern Vor-
teile hinsichtlich Produktivität und
Anzahl der benötigten Maschinen-
achsen ergeben können (Tabelle 1).
Aus diesen Überlegungen leitet
sich das Ziel ab, mit keramisch
gebundenen Korundschleifkörpern
trocken schleifen zu können. Unbe-
dingte Voraussetzung ist hierbei,
daß die geforderte Werkstückqua-
lität erreicht wird. Gleichzeitig soll
die bestehende Technologie mög-
lichst wenig verändert werden, und
es sollen keine Nachteile hinsicht-
lich der Produktivität auftreten.
Einerseits entsprechen die Vor-
teile der Trockenbearbeitung beim
Schleifen denen beim Zerspanen
mit bestimmter Schneide, anderer-
seits sind die Schwierigkeiten bei
der Realisierung um einiges größer.
Grundsätzlich müssen bei der
Trockenbearbeitung die primären
Aufgaben des Kühlschmierstoffs
wie Schmieren der Eingriffsstelle,
Kühlen des Werkstücks und
Abtransport der Späne anderweitig
erfüllt werden.
Besonderes Augenmerk hat beim
Schleifen dem Aspekt der Wärme-
abfuhr zu gelten. Die zum Zerspa-
nen eines bestimmten Volumens
benötigte Energie ist höher als beim
Drehen oder Fräsen. Aufgrund des
hohen Anteils an Reibungsarbeit
wird weniger Energie über die Späne
abgeführt. Die geringe Wärmeleit-
fähigkeit von Korund führt zu einer
schlechten Wärmeabfuhr über die
Schleifscheibe.
Weil eine übermäßige Erwär-
mung des Werkstücks zu Schädi-
gungen des Gefüges sowie zu Maß-
und Formfehlern führen kann,
ergeben sich für das Trockenschlei-
fen folgende allgemeinen Aufgaben:
Reduzieren der benötigten spezi-
fischen Zerspanungsenergie, Ver-
ringern des Wärmeeintrags in das
Werkstück sowie Verbessern der
Wärmeabfuhr über die Späne [4
und 6].
Hauptteil der Schleifenergiewird zu Reibungswärme
Nach allgemeiner Vorstellung läßt
sich der Vorgang der Spanbildung
(Bild) in drei Phasen einteilen. Das
Korn, das durch seine Form einen
stark negativen Spanwinkel hat,
berührt das Werkstück in einem
extrem flachen Eingriffsbogen.
Zunächst reibt es unter elastischer
Verformung des Teils über die Ober-
fläche. Mit zunehmender Eindring-
tiefe beginnt eine plastische Verfor-
mung des Werkstückwerkstoffs, der
unter Bildung von Mikrofurchen
seitlich verdrängt wird. Nach Über-
schreiten der Schnitteinsatztiefe
beginnt die eigentliche Spanbil-
dung, in deren Verlauf Verdrän-
gungsvorgänge und Spanbildung
gleichzeitig auftreten [3].
Die während der ersten beiden
Phasen des Anschnittvorgangs ver-
brauchte Energie trägt dabei nicht
zur Spanbildung bei, sondern wird
im wesentlichen in Wärme umge-
wandelt. Diese Wärme wird außer-
dem unterhalb des Schleifkorns
freigesetzt und hat wegen der im
Vergleich zum Werkstück schlech-
ten Wärmeleitfähigkeit des Schleif-
korns die Tendenz, in das Werk-
stück zu fließen.
Aufgrund der unregelmäßigen
Verteilung der Schleifkörner in der
Schleifscheibe haben nacheinan-
der zum Eingriff kommende Schleif-
körner unterschiedliche radiale
und tangentiale Abstände, so daß
sich unterschiedliche kinematische
Spandicken ergeben [7 und 8]. Aus
diesem Grund erreicht nur ein Teil
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 33
SPANENDE FERTIGUNG
Korund-schleifkörper
CBN-Schleifkörper
Preis
Kenngrößen
hochniedrig
Standzeit hochniedrig
GeometrischeFlexibilität sehr niedrighoch
TopographischeFlexibilität niedrighoch
SpezifischesZeitspan-volumen
hochmittel
Anforderungenan die Spann-genauigkeit
hochniedrig
Anforderungenan die Maschi-nensteifigkeit
hochmittel
Benötigte Um-fangsgeschwin-digkeit
hochmittel
Tabelle 1: Vergleich der Eigenschaften
von Schleifkörpern mit Korund und
CBN-Schleifkörpern.
der eingreifenden Schleifkörner die
zur Spanbildung notwendige
Schnitteinsatztiefe; die anderen
kommen nicht über die ersten bei-
den Phasen der Spanbildung hin-
aus.
Zusammenfassend läßt sich fest-
halten, daß der größte Teil der beim
Schleifen eingebrachten Energie in
Reibungswärme umgewandelt wird.
Außer dem ungünstigeren Span-
winkel sind vor allem die hohe
Anzahl der Anschnittvorgänge und
die geringe Spandicke für die im
Vergleich zur Zerspanung mit
bestimmter Schneide schlechte
energetische Effizienz des Schleif-
prozesses verantwortlich.
Sie läßt sich verbessern, indem
man die Anzahl der Anschnittvor-
gänge und der gleichzeitig im Ein-
griff befindlichen Schneiden redu-
ziert. Der Prozeß ist so zu führen,
daß ein möglichst hoher Anteil der
zum Eingriff kommenden Schnei-
den die benötigte Schnitteinsatz-
tiefe erreicht.
Wärme mehr an der Werkstück-
oberfläche und hat weniger Gele-
genheit, in das Werkstückinnere
abzufließen.
Die vom Anschnittvorgang er-
wärmte Zone ist so schnell wie mög-
lich abzutragen, damit möglichst
viel der eingebrachten Wärme wie-
der abgeführt werden kann. Um die
Wärmeabfuhr über die Späne zu
verbessern, muß die Eingriffszeit
der einzelnen Schneiden möglichst
kurz sein, damit die erwärmten
Späne schnell aus der Eingriffszone
entfernt werden.
Die aus den aufgestellten Forde-
rungen folgenden Konsequenzen
für die Prozeßführung lassen sich
aus den kinematischen Beziehun-
gen für das spezifische Zeitspanvo-
lumen, die mittlere Spandicke, die
Kontaktlänge und die Eingriffszeit
des Einzelkorns herleiten (Tabelle
2). Die angegebenen Beziehungen
gelten sowohl für das Flachschleifen
als auch für das Außen- und Innen-
rundschleifen bei Vorschub in
Der Wärmeeintrag in das Werk-
stück läßt sich verringern, indem
der Schleifkörper auf der Ober-
fläche schnell bewegt wird. Hier-
durch verteilt sich die eingetragene
34 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
SPANENDE FERTIGUNG
a e
vs
vw
Deqz
x
h m
lK
Schleif-körper
Werkstück
Eingriffsverhältnisse beim Flachschlei-
fen; ae
Schnittiefe, Deq
Scheiben-
durchmesser, hm
mittlere Spandicke,
lk
Kontaktlänge, vs
Scheibenumfangs-
geschwindigkeit, vw
Werkstückge-
schwindigkeit.
Bild
: Ver
fass
er
Umfangsrichtung der Schleifschei-
be. Sie haben rein kinematischen
Charakter und berücksichtigen
keine Verformung von Schleifkör-
per und Werkstück durch die Pro-
zeßkräfte und -temperaturen.
Fordert man, daß ein großer
Anteil der zum Eingriff kommenden
Schneiden die zur Spanbildung
notwendige Schnitteinsatztiefe
erreicht, so muß die mittlere Span-
dicke möglichst groß sein. Aus
Beziehung (8) folgt, daß die Schnitt-
tiefe möglichst groß und das
Geschwindigkeitsverhältnis mög-
lichst klein zu wählen sind. Eine
Erhöhung der Schnittiefe erhöht
jedoch gleichzeitig die Kontaktlänge
und damit die Kontaktzeit (11), so
daß von der Verringerung des
Geschwindigkeitsverhältnisses grö-
ßere Effekte zu erwarten sind. Bei
kleinem Geschwindigkeitsverhält-
nis wandert die Wärmequelle
schneller über die Oberfläche, so
daß die Wärme weniger leicht in das
Werkstück eindringen kann.
Die Kontaktzeit läßt sich über die
Schleifkörper-Umfangsgeschwin-
digkeit und die Kontaktlänge beein-
flussen. Eine Erhöhung der Schleif-
körper-Umfangsgeschwindigkeit
verringert die Kontaktzeit. Um das
Geschwindigkeitsverhältnis und
damit die mittlere Spandicke kon-
stant zu halten, muß die Werkstück-
Vorschubgeschwindigkeit in glei-
chem Maße erhöht werden.
Eingriffstiefe schnell erreichtbeim Gleichlaufschleifen
Die Kontaktlänge wird außer von
der Schnittiefe auch vom äquivalen-
ten Schleifkörperdurchmesser und
von der Richtung der Relativbewe-
gung zwischen Schleifkörper und
Werkstück beeinflußt. Ein kleinerer
äquivalenter Schleifkörperdurch-
messer und Gleichlauf führen zu
kleinerer Kontaktlänge. Der Werk-
stückdurchmesser ist durch den
Anwendungsfall vorgegeben. Der
äquivalente Schleifkörperdurch-
messer und damit die Kontaktlänge
sind um so kleiner, je kleiner der
Schleifkörperdurchmesser ist. Die
Kontaktlänge beim Außenrund-
schleifen ist bei gleichen Schleif-
körperabmessungen immer gerin-
ger als beim Innenrund- oder
Flachschleifen [5].
Beim Schleifen im Gleichlauf
ergibt sich außerdem der Vorteil,
daß die während des Anschnittvor-
gangs erwärmte Zone vor dem
Schleifkörper liegt und sofort wie-
der überschliffen wird. Somit kann
sich ein geringerer Teil der dabei ein-
gebrachten Wärme im Werkstück
ausbreiten. Des weiteren wird beim
Schleifen im Gleichlauf durch den
steileren Eintrittswinkel des Korns
in das Werkstück die erforderliche
Eingriffstiefe schneller erreicht.
Aufgrund der geringeren Kon-
taktlängen und der Möglichkeit,
hohe Werkstück-Vorschubge-
schwindigkeiten und damit bei
großen Schleifkörper-Umfangsge-
schwindigkeiten kleine Geschwin-
digkeitsverhältnisse einfach zu rea-
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 35
Maschinenmarkt
SPANENDE FERTIGUNG
lisieren, sind für das Außenrund-
schleifen die thermisch günstigsten
Bedingungen zu erwarten.
Konventionelle Schleifkörper
sind für die Trockenbearbeitung im
allgemeinen nicht geeignet. Ohne
die Spülwirkung des Kühlschmier-
mittels setzen sich die Spanräume
schnell zu. Die Scheibe verliert ihre
Schnittfreudigkeit, und aufgrund
der entstehende Wärme wird das
Werkstück geschädigt. Aus obigen
Überlegungen ergeben sich Konse-
quenzen für die Schleifkörperspe-
zifikation, die teilweise gegenläufig
sind [2]. Große Spandicken und
hohe Umfangsgeschwindigkeiten
verursachen hohe Kräfte am Ein-
zelkorn und erfordern deshalb sta-
bile Bindungsbrücken. Gleichzeitig
ist jedoch zur Aufnahme der Späne
ein großer Porenraum notwendig, so
daß der Volumenanteil der Bindung
klein sein muß. Die Größe der Poren
sollte dabei möglichst gleichmäßig
sein. Zum Ableiten der großen frei-
werdenden Wärmemengen ist des
weiteren eine hohe Wärmeleitfähig-
keit der Schleifscheibe vorteilhaft.
Die hohen Temperaturen erfordern
eine ausgeprägte Warmhärte des
Korns, damit die Schnittfreudigkeit
des Schleifkörpers erhalten bleibt.
36 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
SPANENDE FERTIGUNG
Um eine prozeßfähige Technolo-
gie verwirklichen zu können, sind
intensive Forschungsarbeiten
nötig, auf die in Teil 2 dieses Artikels
in MM 31 eingegangen wird.
Literatur[1] Klocke, F., und K. Gerschwiler: Trocken-
bearbeitung – Grundlagen, Grenzen, Per-
spektiven. VDI-Bericht 1240. Düsseldorf:
VDI-Verlag, S. 1–44.
[2] Heidtmann,W, C. Stark und E. Uhlmann:
Anforderungen an Schleifwerkzeuge zur
Trockenbearbeitung. VDI-Bericht 1240.
Düsseldorf: VDI-Verlag, S. 139–159.
[3] König, W.: Fertigungsverfahren, Band 2:
Schleifen, Honen, Läppen. Düsseldorf:
VDI-Verlag 1990.
[4] Neugebauer, R., und M. Voll: Entwicklung
umweltverträglicher Schleifverfahren.
Jahrbuch Schleifen, Honen, Läppen und
Polieren. Essen; Vulkan-Verlag 1996, S.
159–172.
[5] Piegert, R.: Untersuchungen der Einfluß-
faktoren auf die Bearbeitungsfehler beim
Innenschleifen. Dissertation TU Karl-
Marx-Stadt 1965.
[6] lwanow, W., und A. Kotow: Ein Modell zur
Berechnung des Spannungszustands
beim Schleifen von Werkstücken mit
plasmagespritzten Schichten; Jahrbuch
Schleifen, Honen, Läppen und Polieren.
Essen: Vulkan-Verlag 1996, S.13–37.
[7] Werner, G: Kinematik und Mechanik des
Schleifprozesses. Dissertation RWTH
Aachen 1971.
[8] Werner, G: Konzept und technologische
Grundlagen zur adaptiven Prozeßoptimie-
rung des Außenrundschleifens. Habilita-
tionsschrift RWTH Aachen 1973.
Tabelle 2: Kinematische Kenngrößen beim Umfangs-Einstechschleifen.
Schleifkörperdurchmesser4
Vorschubgeschwindigkeit
Werkstück
3
Schnittiefe2
Schleifkörper-Umfangs-
geschwindigkeit
1
GrößeNum-
mer
Ds
vW
ae
vS
Sym-
bol
Beziehung
5 Werkstückdurchmesser Dw
6 Äquivalenter
Schleifkörperdurchmesser
D
7 Geschwindigkeitsverhältnis q
8 Mittlere Spandicke hm
9 Spezifisches Zeitspan-
volumen
Qw
’
10 Kontaktlänge IK
11 Kontaktzeit tK
1
D=
1
DS
±1
DW
q =vS
vW
QW ′ = vW ⋅ae =v S ⋅ae
q
hm =ae
q
lk = ae ⋅D ⋅ 1+v W
v S
tK =lKvS
=ae ⋅DvS
⋅ 1+v W
vS
Just-in-time-Fertigung,
hohe Flexibilität, exter-
nes Rüsten, Verlänge-
rung der Maschinenlaufzeiten
sowie Qualitätsverbesserung sind
einige der wichtigsten Maßgaben
zeitgemäßer Produktionsprozesse.
Auf die Erfüllung dieser Forderun-
gen zielt das vb-Dock-Lock-Schnell-
spannsystem der Vischer & Bolli
GmbH, Lindau, dessen Leistungs-
spektrum vor kurzem erweitert
wurde. Es wirkt als neutrale
Schnittstelle und ermöglicht den
Gebrauch normierter Maschinenti-
sche und Spannvorrichtungen.
Das Grundprinzip des Spannsy-
stems besteht darin, daß Zylinder
besondere Einzugbolzen fixieren
und positionieren, die entweder in
Paletten oder direkt in die Werk-
stücke eingeschraubt werden. Das
dynamische Spannen erfolgt
mechanisch mit Tellerfedern. Der
Vorteil dieser dynamischen Span-
nung gegenüber einer Starrspan-
nung besteht darin, daß Vibratio-
nen während des Bearbeitens stark
gedämpft werden können. Die Posi-
tionierungenauigkeit beträgt weni-
ger als 0,01 mm.
Aufgrund der Möglichkeit, außer-
halb der Maschine spannen zu kön-
nen, verlängert sich die Maschinen-
laufzeit erheblich. Weil die Abstände
der Zylinder (Stichmaße) stets
gleich sind, können alle Spannvor-
richtungen beliebig ausgetauscht
werden. 5-Seiten-Bearbeitung ist
nung Luft oder Flüssigkeit mit Über-
druck wahlweise von der Seite oder
von unten zuführt (Bild 1). Wenn
eine Palette gewechselt wird, verhin-
dert der erzeugte Überdruck, daß
Verunreinigungen in die Zylinder-
verschlüsse gelangen können.
Zudem erreicht man bereits beim
ersten Schritt des Lösevorganges,
das heißt beim Abstoßen der Palette
aus der Zylinderführung, aufgrund
einer besonderen Formgebung des
Einzugbolzens eine optimale Strö-
mungsgeschwindigkeit der Luft zur
Zylinderoberfläche. Dadurch soll
eine sichere Reinigung der Paletten-
unterseite gewährleistet sein.
Ein weiteres Merkmal des Spann-
systems besteht darin, daß Klein-
teile jetzt mit spielfreien Indexierpa-
letten aufgespannt werden können
(Bild 2). Die verdrehsicheren, inde-
xierbaren Einzelzylinder werden
modular aus Standardteilen aufge-
baut. Die Deckelauflage ist mit vier
90° geteilten Indexiernuten verse-
hen. Dazu ist die indexierbare
Palette mit vier auf die Indexiernu-
ten abgestimmten Kegelstiften ver-
sehen. Diese Kegel-Gewindestifte
werden unter Vorspannung mit den
Kegelflächen des Zylinderdeckels
verschraubt und gesichert. Auf-
grund der Vorspannung und
bewußter Überbestimmung mit
Kegelstiften erreicht man eine spiel-
freie und gegen Verdrehen gesi-
cherte Einzel-Zylinderspannung.
Die indexierbaren Einzelpaletten
aus Stahl oder Aluminium sind ein-
fach und aufwandsarm herstellbar.
Für die vier Gewinde in der 90°-Tei-
lung zur Mittelbohrung (Einzugbol-
zen) ist eine Toleranz von ± 0,1 mm
ausreichend. Die Teilungsgenauig-
keit beim Verdrehen leidet nicht
darunter und kann weiterhin mit
≤ 0,01 mm Abweichung sicherge-
stellt werden. Bringt man die 90°-
Indexierung versetzt zu den Achsen
im Teilkreis in die Paletten ein, läßt
sich jeder beliebige Winkel in der
Verdrehung erzeugen.
Ergänzend zum bisherigen Funk-
tionsumfang des Systems wurden
Einbaukassetten entwickelt, die
technisch gegenüber früheren An-
realisierbar, ohne das Werkstück
abzuspannen. Das Eindrehen der
Einzugbolzen direkt in das Teil stellt
Kollisionsfreiheit sicher. Wie der
Hersteller hervorhebt, beträgt die
reine Umrüstzeit an der Maschine in
zahlreichen Fällen nur 2 min. Eine
Unterbrechung für Eilaufträge sei
jederzeit möglich, ebenso das Ver-
messen ohne abzuspannen oder
das Integrieren vorhandener
Spannmittel und Vorrichtungen.
Die Komponenten des Schnell-
spannsystems sind mit verschiede-
nen Einzugkräften von 5 bis 30 kN
verfügbar. Versionen mit 10 kN Ein-
zugkraft sind geeignet für Werk-
zeugmaschinen bis 40 kW Antriebs-
leistung. Die Maschinenleistung
kann bis 100 kW betragen. Je nach
Maschinenpark und Teilespektrum
sind die Zylinderabstände beliebig
wählbar. Die kleinsten Paletten sind
150 mm 3 150 mm groß, die größ-
ten mehrere Meter in Länge und
Breite.
Ausblaseinrichtunghält Kontaktstellen sauber
In der Praxis erweist es sich
immer wieder als problematisch, die
hochgenauen Kontaktstellen von
Werkstückspannungen vor Spänen
oder sonstigen Verunreinigungen
zu schützen. Seit kurzem steht für
das Schnellspannsystsem eine Aus-
blaseinrichtung zur Verfügung. Der
Zylinderkolben wird mit einem Zap-
fen am Kolbenboden ergänzt, durch
den man in eine düsenartige Öff-
Maschinenmarkt
Dynamisches Schnellspannsystemverlängert die MaschinenlaufzeitFlexibilität und hohe Verfüg-
barkeit sind Maßgaben, denen
auch die Spanntechnik Rechnung
tragen muß. Mit einem dyna-
misch fixierenden Spannsystem,
dessen Kernstück Zylinder und
Einzugbolzen mit 5 bis 30 kN
Einzugkraft sind, ist effizientes
fünfseitiges Bearbeiten mit
weniger als 0,01 mm Positionier-
abweichung möglich. Das
Leistungsspektrum des Systems
wurde nun erweitert.
Weitere Informationen: Vischer & Bolli Werk-
zeug- und Spanntechnik GmbH, 88131 Lin-
dau, Tel. (0 83 82) 96 19-0, Fax (0 83 82)
96 19 30.
Bild 1: Schnitt durch einen vb-Dock-Lock-
Zylinder, dessen Ausblaseinrichtung
eine Verunreinigung der hochgenauen
Kontaktstellen verhindert.
38 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
SPANENDE FERTIGUNG
wendungen einige Vorteile haben.
So sind die Kassetten einfach in
Maschinentische integrierbar und
positionieren sich über einen be-
sonderen Deckel, der Einbau-
buchse und Maschinentisch ge-
trennt voneinander verbindet,
selbst. Die Spann- und Lösekräfte
werden von der Buchse aufgenom-
men, nicht mehr vom Tisch. Die
Zylinder können versenkt oder
leicht vorstehend sein. Um die
Stichmaßgenauigkeit zu erhöhen,
ist es möglich, die Zylinder zusam-
men mit den Maschinentischen
auszugießen.
Innovativer Unibalkenersetzt starre Stichmaße
Bislang wurden fixe Stichmaße
für Maschinentische und die ent-
sprechenden Vorrichtungen vorge-
geben. Ein innovativer Unibalken
ersetzt nun diese starren Stich-
maße durch stufenlos verstellbare
Stichmaße. Eine Grundpalette mit
Einzugbolzen wird auf ein fixes
Stichmaß in die entsprechenden
Zylinder gespannt. Diese Grundpa-
lette hat auf der einen Seite einen
fest installierten Schnellspannzy-
linder mit entsprechender Bau-
höhe. Längsseitig erhält die Grund-
palette in der Mitte eine Führungs-
nut, die oben genau die Breite vom
Einzugbolzenbund hat.
In einem zweiten Absatz ist ein
Nutenstein vorgesehen. Nun wird
auf der anderen Seite in diese Nut
ein neu entwickelter, doppeltwir-
kender Zylinder eingeführt. Die
Doppelwirkung benötigt man einer-
seits für eine Klemmung auf der
Grundpalette mittels Einzugbolzen
und Nutenstein und anderseits an
der Oberseite für beliebige Werk-
stückpaletten. Jetzt kann der
bewegliche Doppelzylinder beliebig
stufenlos verstellt und angepaßt
werden – sei es für Wechselpaletten,
Einzugbolzen im Spannmittel oder
Einzugbolzen im Werkstück.
Spannsystem ist ausgelegtfür die Automatisierung
Als besonders vielseitige Schnitt-
stelle normiert das Schnellspann-
system jeden Maschinentisch, das
heißt, aufgrund der einheitlichen
Stichmaße sind bei jeder Werkzeug-
maschine alle Vorrichtungen auf
dem Tisch verwendbar, unabhängig
von der Maschinenausführung.
Anstelle großer Mehrpa-
letten–Maschinen wird
nun zentral ein belie-
big großer Paletten-
pool gebildet, meist
platzsparend in die
Höhe.
Die Paletten sind mit eingesetzten
Einzugbolzen nur 40 bis 70 mm
hoch. Ein Handlinggerät bedient
aus dem zentralen Palettenpool
rund um die Uhr beliebig viele
Maschinen. So kann auf möglichst
kleiner Produktionsfläche drei-
schichtig und teilweise bedienerlos
gefertigt werden (Bild 3)
Der Aspekt des Handlings wird bei
der Palettisierung immer wichtiger,
weil nicht nur die Rüstzeit weitest-
gehend verkürzt werden soll, son-
dern auch ein möglichst schneller
Tausch der Paletten angestrebt
wird, im günstigsten Fall ohne Kran.
Um dem gerecht zu werden, gehört
zum Spannsystem eine Abhebevor-
richtung (Bild 4), die derart syn-
chron gesteuert ist, daß sich beim
Lösen der Palette aus den Spannzy-
lindern ein zweiter Zylinder
zuschaltet und hydraulisch bis 600
kg schwere Paletten um die Einzug-
bolzenhöhe abstößt.
Die Wechselpaletten werden mit-
tels Rollenschienen abgehoben.
Eine schnell koppelbare Verlänge-
rung überbrückt die Distanz vom
Maschinentisch zum Transportwa-
gen und ist an der Vorderseite mit
Abstützungen gegen Durchbiegen
auf dem Transportwagen gesichert.
Damit lassen sich die Paletten von
der Maschine zum Transportwagen
rollen. Beladen wird innerhalb weni-
ger Sekunden durch ein „Aufschie-
ben“ der Palette. Beim Druckablas-
sen der Hydraulik senkt sich zuerst
die Palette wieder in Löseposition in
die Zylinder zurück; dann werden
die Paletten mit geringer Zeitverzö-
gerung wieder eingezogen.
Elektroden-Mehrfachspannenist ebenfalls möglich
Eine weitere Ergänzung ist die
Möglichkeit des Mehrfachspannens
von Elektroden. Elektroden werden
bislang meist in Einzelfertigung
manuell oder mit Handlinggeräten
gefertigt. Die Kombination eines
REF-Systems mit dem Schnell-
spannsystem ermöglicht es nun, 10
bis 30 Kupferelektroden in einer
Aufspannung zu bearbeiten, und
zwar mit Hilfe einer Spannplatte, die
an der Unterseite mit Einzugbolzen
versehen ist und oben Einfräsun-
gen für drei Elektrodengrößen hat.
Gebohrte Nutensteine (in drei
Größen verfügbar) werden in die
Elektrodenrohlinge stirnseitig ein-
gesetzt. Die Rohlinge schraubt man
von der Unterseite der Spannplatte
in die sehr genauen Aussparungen
an der Oberseite des Nutensteins.
Die Elektroden haben keinerlei
Störkanten, sind also problemlos
fünfseitig bearbeitbar. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 39
Bild 3: Bedienerlose Fertigung mit Indu-
strieroboter und zentralem Palettenpool
für das Bestücken beliebiger Maschinen.
Bild 4: Hydraulische Abhebevorrichtung
mit Rollenführungen und Abstützbalken
zum Aufschieben von Paletten.
Bilder: Vischer & Bolli
Bild 2: Indexierbarer Zylinder mit inde-
xierbarer Palette zum Spannen von Klein-
teilen.
SPANENDE FERTIGUNG
Eine Ursache für die
Produktionsverlage-
rungen der vergange-
nen Jahre war zweifellos die Über-
technisierung von Fertigungslösun-
gen, die mit hohen, nicht gerechtfer-
tigten Investitionskosten einhergin-
gen. Bisher zielten Automatisie-
rungslösungen für spanende Ferti-
gungsprozesse in der Regel auf
große Losgrößen mit Laufzeiten von
einigen Tagen bis zu mehreren Jah-
ren. Mit einer werkzeugmaschinen-
gestützten Automatisierungslö-
sung, auch Automations-Werkzeug-
System (AWS) genannt, ist nun eine
auf die Maschine abgestimmte Fle-
xibilität gegeben, die auch kleinste
und mittlere Losgrößen für die Auto-
matisierung wirtschaftlich macht.
Ein wesentlicher Bestandteil die-
ser Lösung zur werkzeugmaschi-
nengestützten Automatisierung
sind automatische Handhabungs-
werkzeuge (AHW), die speziell den
Belangen des wirtschaftlichen Fer-
tigens mit Bearbeitungszentren ent-
sprechend konzipiert wurden (Bil-
der 1 und 2).
Mit ihnen lassen sich Werkstücke
bis ungefähr 50 kg Gewicht und
Abmessungen von mehr als 300 mm
handhaben. Das gleiche Werkzeug
kann Werkstücke umspannen und
diese je nach Maschinenkonfigura-
tion drehen und wenden, so daß alle
sechs Seiten bearbeitet werden kön-
nen. Das AHW findet wie andere
Werkzeuge im Werkzeugmagazin
für Sicherheit des Bedieners und
erhöht mit der ebenfalls integrier-
ten Werkstücktransportüberwa-
chung die Prozeßsicherheit des
Systems.
Eine mit dem AHW ausgestattete
Werkzeugmaschine erkennt, ob ein
Werkstück gegriffen und ordnungs-
gemäß transportiert wird. Liegt kein
Werkstück auf und das Werkzeug
greift ins Leere, so ergeht Fehler-
meldung, und die Maschine wird
gestoppt. Durch Positionsausgleich
Platz und wird in genormten
Schnittstellen aufgenommen. Die
Betätigung erfolgt vorzugsweise mit
Druckluft.
Werkzeugerkennungerhöht die Prozeßsicherheit
Über den Druckluftkanal erfolgt
eine eigene Werkzeugkennung, die
der Steuerung die Realisierung
größerer Spindeldrehzahlen, beson-
ders bei Fehlprogrammierung,
untersagt. Diese Maßnahme sorgt
40 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
WERKZEUGE
Einfache Automationswerkzeugeergänzen BearbeitungszentrenDie Praktikabiliät von Auto-
matisierungslösungen scheitert
oft an hohen Investitionskosten.
Wenig Aufwand erfordert
dagegen ein maschinenbezoge-
nes Automations-Werkzeug-
System für Fräsmaschinen und
Bearbeitungszen, das nicht nur
Handhabungsaufgaben über-
nimmt, sondern auch bereitstellt,
reinigt, kennzeichnet und mißt.
KARL BAUCH
Dipl.-Ing. Karl Bauch ist Geschäftsführer der
NC-Automation GmbH in 87437 Kempten,
Tel. (08 31) 5 70 70 67, Fax (08 31) 5 70 70 86.
Werkzeugmagazine eignen sich nicht nur zur Aufnahme von Zerspanungswerk-
zeugen, sondern auch von Komponenten zum Handling oder zum Signieren.
Bild
: Mat
ec
in bis zu fünf Achsen ist es möglich,
ohne aufwendige Sensorik und
Regelungstechnik – lediglich gegen
Anschläge auf den Werkstückspei-
cher gelegte Rohteile mit variablen
Abmessungen im Bereich von etwa
± 3 mm – zuverlässig gegen An-
schläge in mehreren Ebenen auf
ungefähr 0,003 mm genau zu posi-
tionieren. Wesentlichen Einfluß auf
die Positioniergenauigkeit haben
sowohl Position, Anzahl und Art der
Anschläge als auch die Funktions-
weise des Spannmittels.
Funktionen eines Roboterswerden übernommen
Im Bereich der spanenden Ferti-
gung von Werkstücken auf Bearbei-
tungszentren und NC-Fräsmaschi-
nen sind drei Systemlösungen zur
weitgehend automatischen Herstel-
lung eines bestimmten Produkti-
onsloses bekannt. Es sind erstens
Transferstraßen, in deren Linie die
Maschinen eingebunden und mit
einer übergeordneten Steuerung
verwaltet werden. Sie sind für sehr
große Lose mit in der Regel festen
Taktzeiten prädestiniert.
Die zweite grundsätzliche Lösung
ist mit der Einbindung von Indu-
strierobotern gegeben. Hier ist
erheblich mehr Flexibilität möglich.
Nachteilig sind jedoch die unter-
schiedlichen Steuerungen und Pro-
grammiersysteme sowie der Raum-
und Investitionsbedarf zu sehen.
Mit an Werkzeugmaschinen ange-
bauten oder gekoppelten Paletten-
stationen beziehungsweise Palet-
tenbahnhöfen ist eine dritte Auto-
matisierungsvariante realisierbar.
Bei näherer Betrachtung handelt es
sich hierbei jedoch mehr um eine
vereinfachte erste Lösung, die auf
eine einzige Maschine reduziert ist.
Vereinfacht deswegen, weil die
Werkstücke manuell auf die Palet-
ten gespannt und von dort entnom-
men werden müssen und zudem
maximal auf fünf Seiten bearbeitet
werden können.
Der innovativen werkzeugma-
schinengestützten Automatisie-
rungslösung liegt die Erkenntnis
zugrunde, daß moderne NC-Fräs-
maschinen nahezu alles bieten, was
Industrieroboter benötigen. Sie ha-
ben schnelle und genaue Antriebe
in mehreren Achsen, einen automa-
tischen Werkzeugwechsel und die
dafür notwendigen Werkzeugmaga-
zine sowie eine Steuerung mit geeig-
neten Programmiermöglichkeiten.
die Beaufschlagung eines Reini-
gungswerkzeuges mit Reinigungs-
medium durch Betätigung eines
Ventils ist ein M-Befehl zuständig.
M-Befehle steuern zusätzlich das
Öffnen und Schließen der Spann-
vorrichtungen sowie das Ein- und
Ausfahren des Werkstückspeichers.
Vorhandene Maschinensind leicht nachrüstbar
Zentrale Kühlschmiermittel-
und/oder Luftzuführung durch die
Spindel ist für den Gebrauch eines
AWS ebenso sinnvoll wie ein ausrei-
chend großer Werkstückspeicher
und kurze Werkzeugwechselzeiten.
Für das Zu- und Abführen von Werk-
stücken ist es ausreichend, wenn
die Maschine drei NC-Achsen und
einen starren Maschinentisch hat.
Für das Bearbeiten eines kubi-
schen Bauteiles an allen sechs Sei-
ten sind folgende Maschinenkonfi-
gurationen geeignet: Werkzeugma-
schine mit feststehendem Tisch
sowie Horizontal- und Vertikalspin-
del, Werkzeugmaschine mit festste-
hendem Tisch und schwenkbarer
Spindel. Werkzeugmaschine mit
Vertikalspindel und Schwenktisch,
Werkzeugmaschine mit Horizontal-
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 41
Bild 2: In die Spindel eines Bearbeitungs-
zentrums eingesetztes Handhabungs-
werkzeug.
WERKZEUGE
Warum also sollte eine Fräsma-
schine nicht ihr eigener Industrier-
oboter sein – und das ohne zusätz-
lichen Raumbedarf und ohne die
gefürchtete Verknüpfungsproble-
matik?
Das Gesamt-Werkzeugsystem
AWS zur Automatisierung einer NC-
Fräsmaschine oder eines Bearbei-
tungszentrums übenimmt nicht
nur Handhabungsaufgaben, son-
dern auch weitere Arbeitsstufen,um
eine fortlaufende bedienerlose Pro-
duktion und Werkstückbearbeitung
an allen sechs Werkstückseiten zu
ermöglichen (die ersten vier Fähig-
keiten sind Voraussetzung für eine
bedienerlose Komplettbearbeitung,
bei den folgenden Punkten handelt
es sich um sinnvolle Optionen):© Reinigen und gegebenenfalls
Trocknen von Werkstück, Spann-
vorrichtung und Maschinentisch
zur genauen Positionierung, kor-
rekten Vermessung und Kennzeich-
nung sowie zur sauberen Zwi-
schenlagerung;© Handhaben, also Einbringen der
Werkstücke in die Spannvorrich-
tung und Zurückführen in den
Werkstückspeicher sowie Umspan-
nen mit Drehen und/oder Wenden
der Bauteile;© Spannen durch hydraulisch oder
pneumatisch betätigte und durch
M-Befehl gesteuerte Spannvorrich-
tungen und Schraubstöcke;© Bereitstellen der Werkstücke im
Greifbereich der Fräsmaschine
beziehungsweise Zuführen der Teile
in diesen Raum;© Vermessen der Fertigungsteile
zur Bestimmung der exakten Posi-
tion, Abmessung und Form;© Kennzeichnen der geprüften und
für in Ordnung befundenen Teile,
möglichst in Produktionsreihen-
folge.
Automatische Prägewerkzeuge
(APW) und automatische Reini-
gungswerkzeuge sind deshalb eben-
falls Komponenten der AWS-Ge-
samtlösung (Bilder 3 und 4).
Voraussetzung für die Nutzung
eines AWS sind Fräsmaschinen
oder Bearbeitungszentren mit
Werkzeugmagazin und automati-
schem Werkzeugwechsel. Zum Pro-
grammieren beziehungsweise Steu-
ern sind – je nach Anzahl der Spann-
vorrichtungen und nach Aufbau des
Werkstückspeichers – vier bis sechs
frei verfügbare M-Befehle notwen-
dig. Für das Zugreifen oder Öffnen
des Handhabungswerkzeuges und
Bild 1:
Dieses
Handhabungs-
werkzeug (AHW)
nimmt Werkstücke bis
zu einem Gewicht von etwa
50 kg auf.
spindel und Drehtisch sowie Werk-
zeugmaschine mit zusätzlichen
Achsen oder Möglichkeiten gegenü-
ber den zuvor beschriebenen Vari-
anten.
Bei der Entwicklung von AWS war
zu berücksichtigen, daß bereits am
Markt befindliche Maschinen
nachrüstbar sind. Einzelwerkzeuge
wie automatische Prägewerkzeuge
und automatische Reinigungswerk-
zeuge müssen zur schrittweisen
Automatisierung in der Regel ohne
Nachrüstung der Maschine ver-
wendbar sein. Zur Installation eines
automatischen Handhabungswerk-
zeuges ist von seiten des Herstellers
oder eines Maschinenmodernisier-
ers die Nachrüstung folgender, even-
tuell nicht gegebener Funktionen
notwendig:© Versorgung mit fünf bis acht bar
Druckluft mittels M-Befehl, schalt-
bar möglichst durch die Spindel;© Einbau eines Druckschalters in
die Druckluftzuleitung zur Spindel
und Verknüpfung mit der Steue-
rung, um unzulässig hohe Dreh-
zahlen beim Einsatz des AHW zu
verhindern und den Werkstück-
transport zu überwachen; © geringfügige Modifikation der
Software, um eine möglichst fehler-
lose und zeitsparende Programmie-
rung des Zugriffs auf den Werk-
stückspeicher zu realisieren; © vier bis sechs frei verfügbare M-
Befehle, je nach Automationsgrad;© pneumatisch oder hydraulisch
betätigte Spannvorrichtung; © Spindelpositionierung, mög-
lichst mit 2° Genauigkeit;© freie Plätze im Werkzeug-
speicher zum Einsetzen der Werk-
zeuge sowie © Werkstückspeicher für bediener-
lose Fertigung.
Jedes Automationssystem ist auf
das Ziel ausgerichtet, die Produkti-
vität und damit besonders das Ver-
hältnis von Wertschöpfung zum
Arbeitszeitaufwand zu steigern.
Durch bedienerlose Fertigung meh-
rerer kleiner Lose mit unterschied-
lichen Teilen wird dazu ebenso bei-
getragen wie durch verlängerte
Maschinenlaufzeiten. Wesentliches
Zusatzkriterium, vor allem auf-
grund der Komplettbearbeitung, ist
ein erheblich verringerter Logistik-
aufwand. Anhand eines Beispiels
soll dieser Sachverhalt verdeutlicht
werden.
Ein Los mit zehn gleichen Bautei-
len wird aufgrund seiner umseiti-
tung. Jedes einzelne Werkstück
wird direkt nach der Bearbeitung
vermessen und nur dann, wenn es
den maßlichen Vorgaben ent-
spricht, mit einem Kennzeich-
nungswerkzeug in Sekunden-
schnelle mit fortlaufenden Num-
mern und Firmenlogos versehen.
Im Werkstückspeicher der Ma-
schine befinden sich elf oder zwölf
Rohlinge, so daß die Werkzeugma-
schine dann, wenn ein Bauteil als
Ausschuß klassifiziert ist, so lange
arbeiten kann, bis die geforderten
zehn Gutteile vorhanden sind. Der
etwas höhere Programmieraufwand
wird durch Einsparungen im Logi-
stik- und Produktionssteuerungs-
bereich mehr als aufgewogen.
Flexibilitätskriteriensind zu beachten
Flexibilität und Automation
waren über lange Zeit hinweg zwei
wenig verträgliche Ziele. Durch kon-
tinuierliche Verbesserung und
beachtlichen Konkurrenzdruck so-
wie stetig kürzer werdende Produkt-
laufzeiten und verringerte Los-
größen werden den Entwicklern
immer neue Höchstleistungen ab-
verlangt. Häufig ist es der Preis, der
erahnen läßt, welcher elektronische
und mechanische Aufwand hinter
der Forderung nach mehr Flexibili-
sierung steckt.
Auf der Suche nach generell gülti-
gen Lösungsansätzen für eine
kostengünstige Automatisierung
wurde durch Analyse eine „Formel“
ermittelt, die auch für die Flexibi-
lität gilt. Diese Formel für preiswerte
und vielseitige Automatisierung
führt jedoch nur dann zum richti-
gen Ergebnis, wenn die richtigen
Komponenten und Faktoren be-
kannt sind.
Folgende Flexibilitätskriterien
sind dabei zu berücksichtigen: © kleinste wirtschaftlich bearbeit-
bare Losgröße,© Streuung der Bauteil-Formunter-
schiede,© Abmessungs- und Masseverhält-
nis von kleinstem und größtem
Werkstück,© Handhabung wahlweise durch
Form- oder Reibschluß,© Handeln in und um möglichst
viele Achsen,© unterschiedliche Bewegungsge-
schwindigkeiten und Beschleuni-
gungen,© veränderliche Kräfte zum Zugrei-
fen und Positionieren,
gen Bearbeitung und unterschiedli-
cher Zerspanungsstärken auf zwei
unterschiedlichen Werkzeugma-
schinen gefertigt. Dadurch entsteht
Planungsaufwand für die Maschi-
nenbelegung, den Transport zwi-
schen den Maschinen sowie für das
mehrfache Reinigen und Auf- und
Abspannen des Werkstückes.
Bei der Abschlußkontrolle wird
einen Tag später festgestellt, daß ein
Teil den maßlichen Vorgaben nicht
entspricht. Der Fertigungsablauf
für ein Stück und damit unter
Umständen der Rüstaufwand fällt
erneut an.
Spannvorrichtungautomatisch angepaßt
Die Teile werden dazu meist zur
Meßmaschine transportiert. Ab-
schließend kennzeichnet man die
kontrollierten und für in Ordnung
befundenen Teile mit fortlaufenden
Nummern, wobei die exakte Repro-
duzierbarkeit der Herstellreihen-
folge nicht ohne Zusatzaufwand
garantiert werden kann.
Mit einem AWS in optimaler Aus-
rüstung werden alle sechs Seiten
bearbeitet. Sollen stark variierende
Spannbereiche aufgrund von räum-
licher Enge mit einem einzigen
Spannmittel realisiert werden, so
ermöglicht das AWS die automati-
sche Anpassung der Spannvorrich-
42 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
WERKZEUGE
Bild 4: Pneumatisches Reinigungswerk-
zeug für Werkstücke und Spannvorrich-
tungen.
Bild
er: V
erfa
sser
Bild 3: Kennzeichnungswerkzeug als
Komponente der Automatisierungslö-
sung AWS.
© Positioniergenauigkeit bezie-
hungsweise -ungenauigkeit gegen-
über Anschlägen,© Verwendung unterschiedlicher
Werkzeuge je nach Werkstück und
Umgebung und© Anpassung der Spannmittel an
verschiedene Teile.
Die Beachtung dieser Kriterien
findet in den einzelnen Komponen-
ten des AWS ihren Niederschlag –
zum Beispiel beim Reinigungswerk-
zeug: Ohne die Sauberhaltung der
Werkstücke und Rohlinge sowie der
Spannvorrichtungen ist kein zuver-
lässiges Positionieren und beschä-
digungsfreies Spannen der Bauteile
möglich.
Spannwerkzeuge und Spannvor-
richtungen sind weitere Komponen-
ten, die unmittelbar mit dem Hand-
habungswerkzeug zusammenwir-
ken. Die Spann- oder Fixiereinrich-
tung muß zum einen von einer Ener-
giequelle versorgt sein und zum
anderen durch M-Befehle der Ma-
schine gesteuert werden können.
Beim Beschaffen oder Gestalten die-
ser Vorrichtungen oder Werkzeuge
ist auf die automatische Beschik-
kung Rücksicht zu nehmen.
Wichtige Kriterien sind dabei die
Zugänglichkeit und die sichere und
genaue Positionierung der Bauteile.
Untersuchungen haben gezeigt, daß
Spannvorrichtungen, die für das
manuelle Beschicken weitgehend
optimiert sind, auch für das auto-
matische Bestücken gut geeignet
sind.
Bereitstellen der Werkstückemit möglichst wenig Aufwand
Zum Bereitstellen der Werkstücke
sind Palettensysteme verbreitet, die
bereits mit der Spannvorrichtung
bestückt sind. Für jede Palette ist
somit eine eigene Spannvorrich-
tung notwendig. Zusätzlich erfolgt
das Auf- und Abspannen der Teile
manuell. Die genaue Position des
Teiles wird der Maschinensteue-
rung häufig in Form entsprechen-
der Korrekturwerte übermittelt. Bei
einfachen, flexiblen und wirtschaft-
lich konkurrenzfähigen Lösungen
erfolgt die Bereitstellung der Werk-
stücke durch einfaches Auflegen
auf Speicherebenen oder Positio-
nierelementen. Die Palette trägt nur
solche Anschläge, die zum korrek-
ten Aufbringen der Teile zwingen.
Damit werden nicht nur erhebliche
Kosten vermieden, sondern auch
der manuelle Auf- und Abspannvor-
gang gespart. Das Palettengesamt-
gewicht wird zudem meist erheblich
reduziert. Die Abschirmung der
Teile gegen Verschmutzung ist bei
einfachen Speicherlösungen von er-
heblich größerer Bedeutung als bei
bereits aufgespannten Bauteilen.
Zwei einfache Systemezum Werkstückspeichern
Für die Anwendung in der Praxis
empfehlen sich zwei unterschiedli-
che Werkstück-Speichersysteme:
für kleine Teile oder geringe Stück-
zahlen Plattformen in verschieden-
ster Form und Anordnung, in der
Regel als Pick-up-Speicher bezeich-
net, und für größere Stückzahlen
sowie relativ große Bauteilabmes-
sungen Band-Kassettenspeicher.
Damit bei automatischer Ferti-
gung die Reihenfolge der Arbeits-
stufen erkennbar bleibt und sich
daraus zum Beispiel wichtige
Erkenntnisse zur Standzeit von
Werkzeugen gewinnen lassen, ist
eine fortlaufende Kennzeichnung
ratsam. Eine schnelle, flexible und
mit geringem Programmieraufwand
behaftete Kennzeichnung ist deswe-
gen eine weitere Komponente, um
die Handhabung und die damit ver-
bundene Automation der Zerspa-
nung effizienter zu machen.
Eine weitere Komponente, die das
Handling in der Maschine zuverläs-
siger und sicherer machen kann
und gleichzeitig für größere Prozeß-
sicherheit sorgt, sind Werkzeuge, die
zur Positionsbestimmung von Roh-
teilen beitragen und fertiggestellte
Werkstücke vermessen. Mit Hilfe
dieser Werkzeuge läßt sich die Serie
nach einer bestimmten Anzahl feh-
lerhaft gefertigter Teile unterbre-
chen. Optionen aus dem Zusam-
menwirken mit zuvor benannten
Komponenten ergeben eine Kenn-
zeichnung lediglich der für in Ord-
nung befundenen Teile, Nacharbeit
von Teilen, die einer Korrektur
bedürfen, permanentes Fertigen,
bis die gewünschte Anzahl von Gut-
teilen vorliegt, sowie sehr genaues
Fertigen von Teilen, die unpräzise
positioniert sind.
Die EMO ‘99 in Paris als Leit-
messe für die Werkzeugmaschinen-
branche hat den Besuchern die Stei-
gerung der Effizienz von Bearbei-
tungszentren und deren unkompli-
zierten, vielseitigen Einsatz mit
Automations-Werkzeug-Systemen
erst kürzlich eindrucksvoll vor
Augen geführt. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 45
WERKZEUGE
Seit ihrer Gründung
im Jahre 1982 be-
schäftigt sich die
Astrol SA, CH-Bern, mit der Auto-
matisierung der Teileproduktion
und Montage. Unter den Gesichts-
punkten Kostenreduktion und
Steigerung der Flexibilität bewerten
die Schweizer Spezialisten die Ist-
Situation beim Kunden und ent-
wickeln darauf aufbauend kunden-
spezifische Konzepte zur flexibleren
Nutzung der vorhandenen Maschi-
nen sowie zur Verbesserung der Pro-
duktion und zur Erhöhung der
Wertschöpfung.
Drei neue Handhabungsgeräte in
Modulbauweise erlauben das
kostengünstige, einfache und platz-
sparende Anpassen an die Kun-
denwünsche, unabhängig von der
zu beschickenden Werkzeugma-
schine. Dank der digitalen elektri-
schen Achsen lassen sich auch die
Verfahrbewegungen dem jeweiligen
Arbeitsraum problemlos anpassen.
Die Ausführung und Ausstattung
der Geräte orientiert sich schwer-
punktmäßig an den Bearbeitungs-
verfahren, den Werkstück- und
Elektrodengewichten sowie an der
gewünschten Bearbeitungsdauer.
nium gefertigt und mit kundenspe-
zifischen Palettenablagen versehen.
Die lichte Weite zwischen den
Tellern bestimmen zylindrische
Distanzkörper. Diese einfache
Lösung erlaubt eine spätere Ver-
änderung der Tellerdistanzen oder
den nachträglichen Einbau eines
weiteren Tellers.
Gleichstrommotorenwerden digital angesteuert
Die Verfahrachsen in X- und Z-
Richtung sind mit je zwei Linear-
führungen und vier Führungswa-
gen ausgerüstet. Der Antrieb der Z-
Achse erfolgt über eine Kugelum-
laufspindel, der in X-Richtung über
einen Zahnriementrieb. Eine hohe
Genauigkeit beim Ansteuern der
applikationsabhängigen Positionen
erlauben die digital gesteuerten DC-
Motoren. Da bei allen modernen
Werkzeugmaschinen der Arbeits-
raum während der Bearbeitung
geschlossen ist, liefert Astrol eine X-
Achsen-Einheit, die, ähnlich einem
Scara-Roboter, über zwei gesteuerte
DC-Motoren aber mit nur einer
Spindel das Drehen und Heben
sowie das Senken des Greifers
erlaubt und sich so den maschi-
Maschinenmarkt
HANDHABUNG
Beschicken von Werkzeugmaschinen mit modularen HandlinggerätenFür das Be- und Entladen von
spanenden und abtragenden
Werkzeugmaschinen wurde eine
Reihe von modular aufgebauten
Handhabungsgeräten ent-
wickelt. Dabei sorgen beson-
ders die verschiedenen Greifer-
ausführungen für eine hohe
Flexibilität. Ein genaues
Ansteuern der applikations-
abhängigen Positionen stellen
die digital gesteuerten DC-
Motoren sicher.
HANSPETER MÜLLER
UND WOLFGAND-D. SCHENK
Hanspeter Müller ist Geschäftsführer der
Astrol SA in Bern. Wolfgang-D. Schenk ist
Inhaber der gleichnamigen Marketing-
Agentur in Reutlingen. Weitere Informa-
tionen: Hanspeter Müller, CH-3004 Bern,
Tel. (00 41-31) 3 05 18 18, Fax. (00 41-31)
3 05 18 19.
Derzeit sind drei Modelle mit Maga-
zintellern von 1200 und 1500 mm
Durchmesser für die Verfahren
Schleifen, Fräsen, Senk- oder
Schneiderodieren lieferbar. Anzahl
und Durchmesser der Magazinteller
richten sich nach der gewünschten
Autonomie und der Größe der Werk-
stücke oder Elektroden. In Abhän-
gigkeit von den zu handhabenden
Teilen und der eingesetzten Palet-
tenausführung kommen aktive oder
passive Greifer in einfacher oder
doppelter Ausführung zum Einsatz.
Da sich alle Handhabungsvor-
gänge auf wenige Grundfunktionen
wie Greifen, Zuteilen, Ordnen, Ein-
fügen, Positionieren und Spannen
zurückführen lassen, bietet die
Modulbauweise beste Vorausset-
zungen, um Kundenwünsche zeit-
und kostengünstig zu verwirkli-
chen. Basis aller Geräteformen ist
eine Schweißausführung, die sich
über drei Füße auf dem Fundament
abstützt. Die Magazinsäule mit den
Tellern wird in einem robusten
Zahnkranzlager aufgenommen.
Dank der weit öffnenden Schie-
betüre und der nach oben offenen
Bauform ist ein problemloses Bela-
den des Magazins mit Hebezeugen
möglich. Die perforierte Verklei-
dung an der Geräterückseite
sorgt gemeinsam mit der
transparenten Ladetüre
für eine ausrei-
chende Übersicht
im Magazin und
dies auch beim
Einsatz mit
Tageslicht.
Je nach den
zum Einsatz
kommenden
Greifern wer-
den die Magazinteller
aus Stahl oder Alumi-
Das Handhabungsgerät Astro-
disc M150 dient dem Bewegen
von leichten bis mittelschwe-
ren Teilen beim Fräsen, Schlei-
fen und Senkerodieren.
Bild
: Ast
rol
46 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
nenbezogenen Vorschub- und Rück-
zugsbewegungen anpassen läßt.
Die Flexibilität der Handha-
bungsgeräte beweisen vor allem die
verschiedenen Greiferausführun-
gen. Je nach Kundenanforderung
sind aktive oder passive sowie Ein-
fach- oder Doppelgreifer lieferbar,
die bei Bedarf auch mit Sensoren
ausgerüstet werden können. Spezi-
ell für die Senkerosion steht eine
Twinachse mit pneumatischer X-
und elektrischer Z-Achse zur Ver-
fügung. Sie ermöglicht das ge-
trennte Handling von Werkstücken
bis 120 kg und von Elektroden bis
20 kg.
Besonders anwenderfreundlich
ist die Bedienung der neuen Geräte.
Ihre Steuerung basiert auf einem
Industrie-PC mit Pentium-Proces-
sor und dem Betriebssystem Win-
dows NT 4.0. Die Steuerung kom-
muniziert über serielle Schnittstel-
len mit den Antrieben, dem Manager
für Ein- und Ausgänge, der Maschi-
nensteuerung, einem Host-Rechner
oder intelligenten Peripheriegerä-
ten. Die Bedienerführung erfolgt
grafisch mittels Fenstertechnik. Da
alle Zustandsinformationen per
Mausklick abrufbar sind und im
Klartext angezeigt werden, kann der
Bediener das Programm mitver-
folgen und sich so auch bei Unter-
brechungen schnell mit wichtigen
Informationen zur Störungsbehe-
bung versorgen.
Arbeitsunterbrechungbeeinflußt Programme nicht
Neben der manuellen Betriebsart
steht für den automatischen Ablauf
ein besonderer Modus zur Verfü-
gung. Er erlaubt das sequentielle,
platzorientierte und sich nach Prio-
rität oder Auftrag orientierende
Abarbeiten der Werkstücke. Arbeits-
unterbrechungen sind ohne Ein-
fluß auf die laufenden Programme
möglich. Die Steuerung nimmt die
Arbeit an der Stelle wieder auf, wo
sie unterbrochen wurde. Auf Knopf-
druck ist außerdem jederzeit eine
Übersicht über die eingelagerten
Werkstücke im Magazin und die auf
der Werkzeugmaschine befindli-
chen möglich.
Für die Anforderungen der auto-
nomen Fertigung sind die Hand-
habungsgeräte optional mit einem
Lesekopf für die elektronische Teile-
Identifikation lieferbar. Mit seiner
Hilfe lassen sich alle Paletten wäh-
rend der Drehung des Magazintel-
lers in wenigen Sekunden identi-
fizieren. Nach dem Verriegeln der
Beladetür überprüft dann die
Steuerung zudem den gesamten
Magazininhalt, was zu einer sehr
hohen Identifikationssicherheit
führt. Eine weitere Sicherheit im
täglichen Einsatz und eine wichtige
Voraussetzung auf dem Weg zur
hohen Verfügbarkeit bietet dem
Anwender das ebenfalls optional
erhältliche Modem für die Fernwar-
tung. Neben der üblichen Geräte-
diagnose sind mit dieser Option der
Austausch von Programmen sowie
Updates möglich. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 47
HANDHABUNG
Elektroantriebe ste-
hen in jeder Hinsicht
im Wettbewerb mit
anderen Antrieben. Daher kann
man auch nicht behaupten, Elek-
troantriebe sind gute oder gar die
besten Antriebslösungen. Man
kann sie lediglich vergleichend
schnell auf Nischenbereiche mit
kleinen Leistungen und Reichwei-
ten eingeengt.
Ursachen für die Umstellungen
waren die funktionellen Vorteile, die
Sicherheit, die bessere Energienut-
zung, das bessere Umweltverhalten
des Elektroantriebs gegenüber dem
Dampfantrieb beziehungsweise das
niedrigere Gewicht des Energiespei-
chers beim Verbrennungsmotoran-
trieb gegenüber dem des Elektroan-
triebs. Im Schienenverkehr ist es
möglich, das Problem des Batterie-
gewichts mit Hilfe von Fahrleitun-
gen zu vermeiden. In Deutschland
wird deshalb auf der Schiene elek-
trisch gefahren, wo es bei hinrei-
chend genutzten Strecken wirt-
schaftlich vertretbar ist.
Neue Antriebskonzeptesind erforderlich
Dies nahm seinen Anfang bereits
vor 120 Jahren im Straßenbahnver-
kehr. Dort spielte das Umweltver-
halten von Anbeginn an eine bedeu-
tende Rolle. Im Busverkehr findet
bewerten. Generell ist jeder Antrieb
ein Kompromiß: Funktionserfül-
lung, Herstellungs- und Betriebs-
kosten, Zuverlässigkeit, Lebens-
dauer, Wirkungsgrad, Umweltbela-
stung sind genau gegeneinander
abzuwägen. Bei Änderung der
Gewichtungen sind neue Lösungs-
möglichkeiten auch immer wieder
neu aufeinander abzustimmen.
Dies gilt selbstverständlich auch
für Fahrzeugantriebe. Hier stehen
von der menschlichen Kraft bis hin
zum Düsen- oder elektromagneti-
schen Schwebeantrieb viele an-
triebstechnische Möglichkeiten zur
Verfügung, jedoch konkurrieren
nur einige von ihnen untereinander.
Für Fahrzeugantriebe waren
zunächst nur Dampfmaschinen ver-
fügbar. Auf der Schiene haben sich
diese bis heute vereinzelt noch
gehalten. Auf der Straße wurden sie
bereits vor über 100 Jahren
zunächst vom Elektroantrieb ver-
drängt (Bild 1). Mit dem Aufkommen
des Verbrennungsmotors wurde
wiederum der Elektroantrieb sehr
48 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
ANTRIEBSTECHNIK
Elektroantriebe für Kraftfahrzeugefinden nur wenige AnwendungsnischenElektroantriebe für Kraftfahr-
zeuge finden heute nur wenige
Anwendungsnischen. Dies
erstaunt um so mehr, da sie
gegenüber Verbrennungs-
motoren hinsichtlich Wirkungs-
grad, Umweltverhalten, Zuver-
lässigkeit, Wartungsaufwand,
Lebensdauer und auch Kosten
doch klare Vorzüge aufweisen.
Zudem sind sie konstruktiv aus-
gereift und vielfach erprobt.
WERNER FREISE
Prof. Dr.- Ing. Werner Freise lehrt elektrische
Energietechnik im Fachbereich Elektro-
technik an der Universität Kaiserslautern,
67653 Kaiserslautern, Tel. (06 31) 2 05 25 70,
Fax (06 31) 2 05 20 04.
Trotz der
überragenden
Vorteile des
Elektroantriebs
gegenüber dem
Verbrennungs-
motor ist das
Elektroauto,
hier als Brenn-
stoffzellenfahr-
zeug, nach wie
vor eine Rarität.
Bild
: Dai
mle
r-Chr
ysle
r
man zumindest in Deutschland
kaum noch Elektroantriebe. Der
Grund hierfür ist die größere Flexi-
bilität im Verkehr, die der Verbren-
nungsmotor erlaubt. Er ist nicht an
einen Oberleitungs-Streckenverlauf
gebunden.
Im Ausland hingegen ist der Elek-
trobus häufig zu finden, bedingt
etwa durch Straßensysteme, die von
vornherein kein Verlassen der Stan-
dardwege erlauben oder nötig
machen. In den neuen Bundeslän-
dern sind die noch in den achtziger
Jahren neu installierten Oberlei-
tungsbus-Systeme am enorm
gewachsenen Individualverkehr
und infolge von Straßenbaumaß-
nahmen regelrecht erstickt. Letzt-
endlich wurden sie völlig aufgege-
ben.
Die von der heutigen Verkehrs-
dichte ausgehende Umweltbela-
stung in Form von Abgasen, Parti-
keln und Lärm, die schlechte ener-
getische Nutzung mit der damit ver-
bundenen Wärmebelastung und die
nicht sichere oder begrenzte Ver-
fügbarkeit von Öl und Gas – erin-
nert sei an die Krise 1973 – fordern
die Suche nach besseren Antriebs-
lösungen (Bild 2).
Die Brennkraftmaschinen wur-
den zwar kontinuierlich verbessert,
doch fällt dabei der Blick auch auf
elektrische Maschinen, die als sol-
che praktisch frei von Umweltbela-
stungen sind und hohe Wirkungs-
grade hinsichtlich der Energieum-
setzung haben. In Verbindung mit
elektronischen Baugruppen sind
sie sehr gut steuerbar, ermöglichen
viele Varianten bei noch besserer
Energienutzung und lassen sich
ausgezeichnet an die jeweiligen
Antriebsaufgaben anpassen. Sie
erlauben beim Bremsen sogar die
Rückgewinnung von Energie. Im
Vergleich zu Verbrennungsmaschi-
nen sind sie konstruktiv variabler,
leichter und auch kleiner, im Ein-
zelfall sogar einschließlich der Elek-
tronik. Zudem sind sie technolo-
gisch einfacher konstruiert und
zuverlässiger. Als kommutatorlose
Drehfeldmaschinen sind sie
unempfindlich und sogar nahezu
wartungsfrei. Deshalb tritt der
Gleichstrom-Kommutatormotor
immer mehr in den Hintergrund.
Diesen überaus großen Vorteilen
steht auch heute noch in erster Linie
der Nachteil des verhältnismäßig
schweren Energiespeichers, der
Fahrbatterie, entgegen. Im Vergleich
zu einem gefüllten Kraftstofftank
wiegt die erprobte herkömmliche
Bleibatterie, bezogen auf gleiche auf
die Straße gebrachte Fahrarbeit,
etwa hundertmal mehr. Nicht be-
rücksichtigt ist dabei die erforderli-
che Mehrleistung aufgrund des Bat-
teriegewichts und des hieraus mög-
licherweise resultierenden Fahr-
zeugmehrgewichts.
Herkömmliche Batterienbegrenzen Reichweite
Zwar sind neue, im Großversuch
noch nicht erprobte Batterien, bei-
spielsweise auf der Basis Nickel-
Metallhydrid, Natrium-Schwefel,
Zink-Luft, gegenüber der Bleibatte-
rie etwa drei- bis viermal leichter.
Dies aber verhindert eine große
Reichweite immer noch, weil kom-
pensatorische Gewichtseinsparun-
gen am Fahrzeug aus vielen Grün-
den nur in geringem Maße möglich
sind. Auch das Volumen der Batte-
rie ist noch wesentlich zu groß.
Ein weiteres Hindernis ist die
begrenzte Belastbarkeit der Batte-
rie: Schon wegen der gewünschten
Antriebsleistung – notwendig auch
wegen des Batteriegewichts – sind
hohe Batteriegewichte in Kauf zu
nehmen. Dies führt bei Personen-
kraftwagen zu derzeit unüberwind-
lichen Schwierigkeiten, wenn Lei-
stungs- und/oder Reichweitenfor-
derungen wie bei Verbrennungsmo-
torantrieben erfüllt werden sollen.
Solange keine „besseren“ Batterien
entwickelt werden, wird es keine bat-
terieversorgten „Elektroautos“ mit
den heutigen Standards geben. Die
Elektroantriebe selbst hingegen
sind verfügbar und bei gleicher
Stückzahl kostengünstiger herzu-
stellen als Verbrennungsmotoren.
Nutzkraftfahrzeuge, Batterie-
Triebwagen der Eisenbahn und
Spezialfahrzeuge sind, bezogen auf
ihr Gewicht, schwächer motorisiert.
Das Batteriegewicht macht sich hier
prozentual hier nicht so störend
bemerkbar.
Batterien müssen geladen wer-
den. Ihr „Tanken“ erfordert jedoch
Zeit wegen der begrenzten Lei-
stungsfähigkeit des Stromnetzes,
vor allem aber wegen der begrenzten
Ladeleistung der Batterie. Das Fül-
len eines Kraftstofftanks erfolgt
immerhin mit etwa 10000 bis
20000 kW (!) Leistung in der Flüs-
sigkeit in wenigen Minuten. Das
elektrische Laden liegt leistungs-
mäßig um drei bis vier Größenord-
nungen darunter, dauert also ent-
sprechend länger.
Gesamtenergiebilanzist zu berücksichtigen
Es muß daher in Fahrpausen,
zum Beispiel nachts in der Garage
oder auf Parkplätzen, geschehen. An
Tankstellen ist allenfalls ein Tausch
von entladenen gegen geladene Bat-
terien denkbar: Hierzu müßten aber
Vereinheitlichungen an den Fahr-
zeugen und ihren Leistungen sowie
an den Batterien vorgenommen wer-
den. Deren Realisation ist aber eher
unwahrscheinlich. Gemeinsam
genutzte Batterien dürften zudem
eine wesentlich kleinere Lebens-
dauer haben als die heute mit
Bleibatterien erreichten 30 000 bis
50 000 km. Die Batteriekosten sind
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 49
ANTRIEBSTECHNIK
Bild 1:
Elektromobil
von Vollmer und
Kühstein aus
dem Jahre 1898.
ein weiteres Hindernis für den Elek-
trofahrbetrieb.
Batterien geben bei üblichen Nut-
zungen nur etwa 70 bis 80% der
geladenen Energie zurück. Das
reduziert den an sich guten Wir-
kungsgrad des Elektroantriebs.
Berücksichtigt man auch noch die
bei der Stromerzeugung in Kauf zu
nehmenden Wirkungsgrade, so ist
der energetische Vorteil des Elek-
troantriebs gegenüber dem Ver-
brennungsmotor quasi Null, wenn
der Strom in Wärmekraftwerken
erzeugt wird – vom Betrieb im
langsamen Stadtverkehr einmal
abgesehen. Hinsichtlich der Um-
weltbelastung bleibt natürlich noch
ein deutlicher Vorteil bestehen,
besonders wenn der Strom von
Kernkraftwerken bezogen wird. Dar-
über hinaus werden natürlich die
Vorräte an Kohle und Kernenergie
wesentlich weiter reichen. Nur beim
Nutzen der Abwärme und Vorschal-
ten von Gasturbinen bleibt ein deut-
licher Gewinn an eingesparter Ener-
gie erhalten, allerdings derzeit zu
Lasten der Erdgasvorräte.
Strom direkt vor Ortumweltverträglich erzeugen
Die energetisch vorteilhafte
Stromerzeugung aus Wasserkraft
macht den Elektroantrieb reizvoll.
Deshalb fahren etwa in der Schweiz
und in Österreich auch mehr Ober-
leitungsbusse als in Deutschland.
Nebenbei bemerkt: Energetisch pro-
blematisch ist die Heizung des Elek-
troautos. Hierfür wird unter
Umständen mehr Energie benötigt,
als zum Fahren im Stadtverkehr
dieser mit Benzin, Diesel oder Was-
serstoff läuft. Das Konzept des Was-
serstoff-Motors erweist sich dem-
nach als Irrweg.
Umwelttechnisch betrachtet, ist
die Brennstoffzelle mit ihrem Rest-
produkt Wasserdampf die beste
Lösung. Allerdings stellt der Trans-
port von Wasserstoff ein ähnliches
Gewichtsproblem dar wie der Trans-
port elektrischer Energie in Batte-
rien, gleichgültig ob er in Druckfla-
schen, verflüssigt oder in porösen
Stoffen gespeichert wird. Auch seine
Herstellung, Verdichtung und Küh-
lung sind unter energetischen
Gesichtspunkten aufwendig, so daß
die Wirkungsgradvorteile verloren-
gehen.
In Erprobung befinden sich des-
halb sogenannte Reformer, mit
denen man beispielsweise relativ
leicht gewinn- und transportierba-
res Methanol im Fahrzeug in Was-
serstoff und (leider die Umwelt bela-
stendes) Kohlendioxid spalten
kann. Damit wird das Energietrans-
portproblem zum guten Teil gelöst;
auch die Reformer sind inzwischen
bereits handlich. Außerdem kann
man die im Reformerprozeß entste-
hende Verlustwärme zum Heizen
nutzen.
Brennstoffzellen-Autoläßt noch auf sich warten
Sicher müssen solche Entwick-
lungen in den kommenden Jahren
noch erprobt werden. Zudem sind
die Kosten zu reduzieren, ehe man
eine Produktion im großen Stil zu
planen beginnen kann. Dies ist der
Grund, warum auch das Brennstoff-
zellen-Auto noch eine Weile auf sich
warten läßt. Dennoch muß man
nun die Hoffnung auf einen wirklich
umweltfreundlichen Antrieb nicht
aufgeben.
Zwischen dem derzeitigen Stand
der Verbrennungsmotoren-Technik
und dem „abgasfreien“ reinen Elek-
troantrieb gibt es dank der „saube-
ren“ Elektrotechnik bemerkens-
werte Zwischenlösungen, die we-
sentliche Verbesserungen hinsicht-
lich Energieeffizienz und Um-
weltbelastungen erlauben. Wenn-
gleich auch diese noch in der Erpro-
bung sind, werden wir in einem wei-
teren Beitrag detailliert auf sie ein-
gehen.
Literatur[1] Stotz, Claus-M.: Fahren ohne Abgase mit
Brennstoffzellen. Maschinenmarkt 101
(1995) 42, S. 69-72.
ausreicht. Erprobt werden zahlrei-
che Batteriesysteme, mit denen
man die genannten Nachteile deut-
lich zu reduzieren hofft. Doch ist
noch kein akzeptabler Kompromiß
in Sicht, der auch die Kosten berück-
sichtigt und damit einen breiten
Übergang zum Elektroantrieb
ermöglichen würde. Könnte man
auf die Fahrbatterie kostengünstig
und ohne Funktionseinschrän-
kung verzichten, so wäre ein Ende
des Verbrennungsmotorantriebs
abzusehen. Hierzu nötige und in
Frage kommende Fahrleitungen
jedoch sind für den Individualver-
kehr nur schwer vorstellbar und zu
teuer. Denkbar ist eine solche
Lösung allenfalls als Ergänzung für
Fahrzeuge mit kleiner Fahrbatterie
im individuellen Nahverkehr, wenn
diese mit höherer Leistung über
gemeinsame Fernstrecken fahren
sollen.
Ein wesentlich hoffnungsvollerer
Weg zur breiten Anwendung des
Elektroantriebs in Fahrzeugen
führt über die Brennstoffzelle [1]. In
dieser werden Wasserstoff und Sau-
erstoff ohne die Nachteile des ther-
mischen Kreisprozesses, also fast
„kalt“, in Wasserdampf umgewan-
delt. Infolge der Umkehrung der
Elektrolyse wird elektrische Energie
frei. Diese Umwandlung erfolgt mit
einem energetischen Wirkungsgrad
von derzeit 60 bis 70%. Möglich ist
im durchschnittlichem Fahrbetrieb
unter Einbeziehung des Wirkungs-
grads des Elektroantriebs eine zwei-
bis dreimal höhere Energienutzung
gegenüber dem Verbrennungsmo-
tor, wobei es keine Rolle spielt, ob
50 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
ANTRIEBSTECHNIK
Öl undHilfsstoffe
Lärm
Lärm
Abrieb
Verschleißund Altöl
Abwärme
AbwärmeHeizung
Energie
Abgas undAbwärme
Lärm
Abrieb
Platz
(Sicherheits-) Abstände
Bild 2: Umweltbelastungen herkömmlicher Autos. Hinzu kommen noch
Belastungen infolge geringer Lebensdauer, Verschrottung und Recycling.
Bild
er: V
erfa
sser
den gesamten Nutzungs-
zeitraum individuell an-
passen läßt. Die leichte
und schnelle Umsetzung
von Spezialanforderungen
und die Möglichkeit, mit-
telstandsgerecht Ände-
rungen von Geschäftspro-
zessen und Anbindungen
von Fremdanwendungen
mit zur Laufzeit durchzu-
führen, standen bei der In-
tegration von Visual Basic
for Applications in die Soft-
ware Psipenta im Vorder-
grund.
Geschäftsprozesseindividuell gestalten
Die objektorientierte be-
triebswirtschaftliche Soft-
ware, die sich durch die
vielen kleinen Einheiten
auf betriebseigene Ge-
schäftsprozesse individu-
ell zuschneiden läßt, er-
hält durch die VBA-Inte-
gration eine maximale Fle-
xibilität. Dies hat für den
Anwender Vorteile: Die
Standard-Lösung kann
durch die Entwicklung ei-
genständiger Subapplika-
tionen um individuelle, be-
triebsspezifische Funktio-
nalitäten leicht erweitert
werden. Damit schmiegt
sie sich den organisatori-
schen Anforderungen des
Unternehmens und den
Eigenheiten strategisch
wichtiger Geschäftspro-
zesse jederzeit an. So las-
sen sich zusätzliche Infor-
mationen aufrufen oder
verändern. Auch individu-
elle Eingabemasken las-
sen sich mit VBA kur-
zerhand programmieren.
Zentraler Kern dieser Mög-
lichkeit ist es, daß für ei-
nen Mitarbeiter – gemäß
seiner Arbeitsaufgabe –
alle für ihn relevanten In-
formationen einfach und
übersichtlich visualisier-
bar sind. Die Informatio-
nen können hierbei über
eine Art Schaltzentrale
verbunden sein, so daß ein
zentrales Management
möglich wird und ein Her-
steller die vollständige
Kontrolle über alle ERP-
Prozesse hat. Dieses indi-
viduelle Management er-
höht den Nutzen: Ins-
gesamt verbessert eine
durchgängige Transpa-
renz in allen Bereichen, die
Hersteller und Kunden be-
treffen, die Wettbewerbs-
fähigkeit. Dabei bleibt die-
se Möglichkeit der Trans-
parenz bei einem Wandel
der Anforderungen erhal-
ten. Bei der Einführung ei-
nes PPS-Systems sind ja
nicht immer alle künftigen
Erfordernisse abzusehen.
Die leichte Erlernbar-
keit von VBA – daher auch
die breite Akzeptanz von
VBA als Programmierspra-
che – ermöglicht es, auch
ohne große EDV-Kenntnis-
se mit einfachen Schritten
eigene Änderungen jeder-
zeit selber durchzuführen.
Ein Spezialist oder EDV-
Dienstleister ist dafür
nicht erforderlich. Dies ist
besonders für Unterneh-
men mittlerer Größe ent-
scheidend, die im Gegen-
satz zu Großunternehmen
nicht immer über einen in-
ternen Stab an EDV-Fach-
leuten verfügen.
Die vollständige Integrati-
on von Microsofts Entwick-
lungsumgebung Visual
Basic for Applications
(VBA) in eine betriebswirt-
schaftliche Komplettlö-
sung für mittelständische
Unternehmen der diskre-
ten Fertigungsindustrie
bietet ein PPS-System mit
hoher Flexibilität.
FELIX LOSADA
Mehr FlexibilitätERP-Komplettlösungintegriert Microsoft-Umgebung
52 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
THEMEN UND TRENDS
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Da zudem sämtliche
Microsoft-Office-Anwen-
dungen ebenfalls VBA un-
terstützen, steht dem Kun-
den mit VBA eine standar-
disierte Anwendersprache
ebenfalls zum Aufruf von
Fremdsystemen als Auto-
mation-Server zur Verfü-
gung. Die Software unter-
stützt dabei die Microsoft-
Objektstandards COM
und DCOM sowie Active X-
Automation. Über diese
Schnittstellen kann jedes
Objekt aus Psipenta mit
anderen Anwendungen
Daten austauschen.
Auf den Mittelstandzugeschnitten
Es ist ebenfalls möglich,
auf Psipenta aus anderen
Anwendungen heraus zu-
zugreifen. Durch die ge-
wonnene Flexibilität paßt
sich die Software dem Un-
ternehmen an, anstatt um-
gekehrt – die individuellen
Stärken des Unterneh-
mens werden jederzeit
berücksichtigt. Im Gegen-
satz zum Versuch, alle
denkbaren Anwendungs-
fälle und Geschäftsprozes-
se mit vielen eng mitein-
ander verzahnten Funk-
tionalitäten abzudecken
und durch vorgedachte
Branchenreferenzmodelle
zu steuern, werden durch
die Gestaltungsfreiheit Sy-
stemanpassungen extrem
erleichtert. Sowohl aus Ko-
stensicht als auch in der
„Wendigkeit“ ist die Soft-
ware dank der Kombina-
tion objektbezogener Tech-
nologie und damit einher-
gehender Systemoffenheit
mit der Programmierspra-
che VBA wesentlich mittel-
standsgerechter als viele
konventionelle Systeme äl-
terer Bauart. Diese sind in
Entwicklung und Unter-
halt sehr kostspielig. Die
Entwicklungszeiten sind
sehr lang, und Qualitäts-
probleme sind oft nicht zu
meistern. Psipenta ist das
erste europäische ERP-Sy-
stem mit voller Integration
von Visual Basic for Appli-
cations. MM
Die Software umfaßt fol-gende Bereiche im Unter-nehmen:© Auftragsmanagement,© Supply Chain Manage-ment,© Rechnungswesen,© Fertigungslogistik,© Framework,© Instandhaltung,© Dokumentenmanage-ment,© Auswertungswerkzeu-ge für individuelle Ad-hoc-Analysen.
Komponenten
PSIPENTA
Felix Losada ist Pressereferent
bei der PSI AG, 10178 Berlin, Tel.
(0 30) 28 01-21 55, Fax (0 30)
28 01-22 22.
Das Geschäft mittel-
ständischer Ma-
schinenbauer ist ge-
prägt von vielschichtigen
Kundenbeziehungen, Pro-
dukten mit häufig hoher
Fertigungstiefe und an-
spruchsvollen Projekten
mit hohem Termin- und
Kostendruck. Es wird im-
mer wichtiger, innovative
Produkte schnell und in
hoher Qualität auf den
Markt zu bringen, flexibel
auf Bedürfnisse zu rea-
gieren. Wettbewerbsvor-
sprünge können gesichert
und ausgebaut werden,
wenn dem Management
alle relevanten Prozesse
im Unternehmen präsent
sind und die innerbetrieb-
lichen Informationsflüsse
anhand aktueller Zahlen
der Fertigung stets zur Ver-
fügung stehen. Enterprise
Resource Planning Syste-
me (ERP) leisten einen
wesentlichen Beitrag, die
Transparenz des Betriebs-
ablaufes zu erhöhen. Dies
gilt aber nur, wenn die Soft-
ware sich den Anforderun-
gen der wettbewerbsrele-
vanten Funktionen über
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 53
FIRMENSCHRIFTEN
Transportbehälterfür FlüssigkeitenAusführliche Informationen
über das modular aufgebaute
Transportsystem für Flüssig-
keiten „Ecobulk“ enthält die
Broschüre „Das Schüt Eco-
bulk System“.
Schütz Werke GmbH & Co. KG,
56242 Selters,
Tel. (0 26 26) 77-0,
Fax (0 26 26) 77-3 65
Sanitärtechnikin BeispielenAnhand von praktischen Bei-
spielen zeigt der Katalog „In-
novationen“ auf rund 100 Sei-
ten Produkte für die Sänitär-
technik einschließlich der
Schalldämmung.
E. Missel GmbH & Co.,
70374 Stuttgart,
Tel. (07 11) 53 08-0,
Fax (07 11) 53 08-1 28
Monochromatorenund SpektrographenNahezu alles für das Arbeiten
mit Licht bietet auf rund 1000
Seiten der Katalog „The Book
of Photon Tools“. Zusätzlich
zu den Produktinformationen
über Lichtquellen aller Art,
zum Beispiel Monochromato-
ren und Spektrographen, ent-
hält der Katalog Hinter-
grundinformationen, Hinwei-
se und Quellenangaben.
LOT- Oriel GmbH,
64293 Darmstadt,
Tel. (0 61 51) 88 06-0,
Fax (0 61 51) 89 66 67
Ölstandsanzeigerund EinfüllstutzenDer Katalog „Kipp und klar“
offeriert auf 328 Seiten ein
umfangreiches Angebot von
Spannelementen, Bedientei-
len, Ölstandsanzeigern, Stop-
fen, Verschluß- und Entlüf-
tungsschrauben sowie Öl-
meßstäben und Einfüllstut-
zen. Der Katalog ist auch als
CD-ROM erhältlich, die per
Mausklick nicht nur Produkt-
daten liefert, sondern auch
Zeichnungen der Produkte in
verschiedenen Ansichtsvari-
anten im DXF- und DWG-For-
mat zur Verfügung stellt.
Heinrich Kipp Werk,
72168 Sulz,
Tel. (0 74 54) 7 93-0,
Fax (0 74 54) 7 93-33
Trocknungstechnik im ÜberblickDie zweisprachige (Deutsch
und Englisch) Broschüre
„Unternehmensprofile Trock-
nungstechnik“ nennt anwen-
dungsbezogen gegliedert ent-
sprechende Hersteller.
FG Allgemeine Lufttechnik,
60498 Frankfurt am Main,
Tel. (0 69) 66 03-12 88,
Fax (0 69) 66 03-12 18
komplexe PPS-Systeme so-
wie in den Aufbau zentra-
ler Planungs- und Steue-
rungsabteilungen stoßen
Effizienzsteigerungen und
Durchlaufzeitreduzierun-
gen zunehmend an ihre
Grenzen. Dabei zeigen sich
gerade verrichtungsorien-
tiert organisierte Ferti-
gungsbereiche und streng
hierarchische und funk-
tionale Aufbauorganisa-
tionen vielfach als die
größten Hemmnisse für
weitere Verbesserungen.
Daneben werden Ge-
meinkosten in indirekten
Bereichen etwa durch
hohe Lagerbestände in die
Höhe getrieben. Eine lei-
stungsstarke Auftrags-
abwicklung wird durch
ineffiziente Planungs- und
Steuerungsverfahren oft-
mals behindert, wodurch
kostspielige Blindleistun-
gen verursacht werden.
Symptome hierfür sind
beispielsweise Verfügbar-
keitsprobleme sowie lange
Liege- und Wartezeiten.
In fast allen Fällen zeigt
sich, daß eine starke Auf-
fächerung in arbeitsteilige
Fach- und Verantwor-
tungsgruppen einer pro-
zeßorientierten Markt-
ausrichtung entgegen-
wirkt und weitere Bemü-
hungen verbesserter Kun-
denorientierung verhin-
dert. Deutliche Verbes-
serungen können hinge-
gen durch Segmentierung
der Produktion in teilau-
tonome Fertigungsinseln
erzielt werden.
Kerngedankeder Fertigungsinsel
Kerngedanke der Ferti-
gungsinsel ist prinzipiell
das räumliche und organi-
satorische Zusammenfas-
sung der vier Elemente
„Mitarbeiter“, „Produkt“,
„Betriebsmittel“ und „Pro-
duktionsprozeß“. Im Ver-
gleich zur Werkstatt- oder
Fließfertigung profitiert
man von einer hohen Kun-
denorientierung, einer
verbesserten Produkti-
dentifikation, kürzeren
Durchlaufzeiten, niedrige-
ren Beständen und oft von
drastischen Produktivi-
tätssteigerungen.
Dies belegen einschlä-
gige Studien verschiede-
ner wissenschaftlicher In-
stitutionen. So zeigt eine
Erhebung des Fraunhofer-
Instituts für Systemtech-
nik und Innovationsfor-
Dr.-Ing. Josef Wüpping ist Leiter
der Wüpping-Unternehmensbe-
ratung in Bochum, Tel. (02 34)
97 99 0-47, Fax (02 34) 97 99 0-48.
Obwohl viele Unterneh-
men in den vergangenen
zehn Jahren erheblich in
zentrale Planungs- und
Steuerungssysteme
investiert haben, stehen
diese Systeme weiteren
Produktivitätssteige-
rungen oftmals im Wege.
Deutliche Verbesserungen
lassen sich durch dezen-
trale, sich selbst optimie-
rende Fertigungsinseln
erzielen. Vergleichbar mit
natürlichen Systemen, die
sich mit dem Ziel selbst
strukturieren, daß die
vitalen Systemelemente
gemeinsam dem Ganzen
dienen.
JOSEF WÜPPING
Steigende Kundenan-
forderungen an Qua-
lität und Lieferbereit-
schaft werden von einer
Vielzahl der Unternehmen
nicht mehr in ausreichen-
dem Maße erfüllt. Trotz
hoher Investitionen in
Grenzen der PPSMit selbstoptimierenden Fertigungsinselndie Produktivität kontinuierlich steigern
54 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
PRODUKTIONSPLANUNG
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Bild 1: Der Reorganisationsprozeß ver-
läuft in vier Phasen und ist der Struktur
nach ein geschlossener Regelkreis.
Vergleich undPotentialanalyse
Vergleich„Best in Class"
1+/– Analyse
2Strukturierung
3Einführung
4Verbesserung
Strategieentwickeln
Maßnahmentransformieren
lernen undqualifizieren
lernen undverändern
Frauen suchen nach einemDatencrash mit überwäl-tigender Mehrheit (71%gegenüber 45% bei denMännern) Hilfe bei einemExperten für Datenrettung,einem IT-Spezialisten oderdem Help-Desk der Soft-oder Harwarehersteller.Dagegen fühlen sich 22%der männlichen Benutzer(und nur 7,6% der Frauen)nach einem Datencrash si-cher und kompetent ge-nug, in die Hardware desRechners einzusteigen undmit entsprechenden Toolsdie Festplatte selbst zutesten und eventuell zureparieren.Dies ist das Ergebnis einerTelefonbefragung, die Tele-Nation im Auftrag von On-track in den USA durch-führte. Dabei wurde eineStichprobe von 628 Com-puterbenutzern zum The-ma Datenverlust und ersteMaßnahmen nach einemDatencrash befragt.Der Studie zufolge habeninsgesamt 49% aller Benut-zer, die regelmäßig mitdem Computer arbeiten,bereits einmal eine wichti-ge Datei verloren. Nebenden Ratsuchenden und„Bastlern“ würden immer-hin noch 27,3% der Män-ner und 20% der Frauennach einem Datencrasheinfach die Daten neu ein-geben, bevor sie einenExperten um Hilfe bitten. Datenretter Peter Böhret,Geschäftsführer derOntrack Data RecoveryGmbH, Böblingen, kanndas Ergebnis nur unterstüt-zen: „Die Reaktion derMänner können wir in un-serem Labor nachvollzie-hen. Wir müssen jedochfeststellen, daß die Reakti-on der Frauen, auch wirt-schaftlich gesehen, we-sentlich effizienter ist undauch den Männern zurNachahmung empfohlenwerden kann.“
Mehr Umsicht
DATENRETTUNG
schung, daß durch mo-
derne Betriebsorganisa-
tionen deutliche Wettbe-
werbsvorteile erzielbar
sind. Im Rahmen dieser
Studie wurden mehr als
1000 Betriebe zu Aus-
wirkungen neuer Produk-
tionskonzepte auf Produk-
tivität und Qualiät befragt.
Als Maßstab für die Pro-
duktivität wurde die Wert-
schöpfung je Mitarbeiter
gewählt.© Betriebe, die ihre Ferti-
gung vom Verrichtungs-
prinzip auf produktlinien-
orientierte Fertigungsseg-
mente umgestellt haben,
sind gegenüber der Ver-
gleichsgruppe um 7% pro-
duktiver.© Betriebe, die Gruppen-
arbeit eingeführt haben,
liegen in ihrer Wertschöp-
fung pro Mitarbeiter um
9% über Betrieben, die die
tradierten Formen der Ein-
zelarbeit beibehalten. © Betriebe, die breite Tätig-
keitsinhalte geschaffen
haben, sind um fast 10%
produktiver.© Betriebe, die dezentrali-
siert haben, sind um 18%
produktiver, und © Betriebe, die moderne
Bevorratungsstrategien
und Dispositionsverfah-
ren einführten, sind gar
um 20% produktiver.
Da die Ergebnisse si-
cherlich nicht auf mono-
kausale Zusammenhänge
zurückzuführen sind und
sich weder beliebig sum-
mieren noch scharf gegen-
einander abgrenzen las-
sen, zeigen sie dennoch die
Größenordnung mögli-
cher Produktivitätssteige-
rungen, die in ähnlichen
Befragungen und aus eige-
nen Reorganisationser-
fahrungen zum Teil deut-
lich übertroffen werden.
Kundenorientierungim Mittelpunkt
Hierbei ist hervorzu-
heben, daß sich in der
Praxis immer dann höhere
Produktivitätseffekte er-
zielen lassen, wenn meh-
rere inhaltlich zusammen-
gehörige Elemente gleich-
zeitig umgesetzt werden,
was in derartigen Reorga-
nisationsprojekten regel-
mäßig der Fall ist. Wird
beispielsweise Gruppen-
arbeit mit dezentralen Dis-
positionsbefugnissen in
Fertigungssegmenten rea-
lisiert, belaufen sich Pro-
duktivitätsvorsprünge er-
fahrungsgemäß auf mehr
als 30%. Diese Größenord-
nung wird ebenfalls durch
die genannte Studie be-
stätigt Die Transformati-
on funktionaler und rein
verrichtungsorientierter
Organisationen in pro-
zeßorientierte Strukturen
bringt erhebliche Verän-
derungen im Produktions-
bereich mit sich. Vorran-
giges Ziel ist es, die Ferti-
gung in Produkt- bezie-
hungsweise Technologie-
inseln zu segmentieren,
die dadurch gekennzeich-
net sind, daß sie die Her-
stellung und die termin-
und mengengerechte Aus-
lieferung ihrer Produkte
im Sinne interner und/
oder externer Kunden-
Lieferanten-Beziehungen
weitgehend eigenverant-
wortlich wahrnehmen.
Übergeordnetes Ziel ist
neben einer drastischen
Produktivitätssteigerung
eine verbesserte Kunden-
und Marktorientierung.
Grundlegende Voraus-
setzung für hochproduk-
tive Fertigungsinseln sind
strukturierte und termi-
nierte Ablaufketten, die
physische Abgrenzung im
Layout, klare Schnittstel-
len für Informationsflüsse
und Materialflüsse, die
Integration von Aufgaben
sowie maßgeschneiderte
Qualifizierungsmaßnah-
men zur Selbststeuerung.
Restriktionenunterbinden Vorteile
Technische Restriktio-
nen können jedoch die
Vorteile prozeßorientier-
ter Fertigungstopologien
so weit versperren, daß die
Bildung herkömmlicher
Fertigungsinseln im Sinne
abgeschlossener Ferti-
gungsbereiche mit Kom-
plettbearbeitungsgraden
nicht mehr wirtschaftlich
ist.
Mögliche Restriktionen
bei der Bildung von Fer-
tigungsinseln sind:© betriebsmittelspezifi-
sche Emissionen, die eine
räumliche Zusammenle-
gung behindern,© zur Komplettbearbei-
tung notwendige redun-
dante Betriebsmittel, die
nicht wirtschaftlich aus-
gelastet werden können,© starke Schwankungen
im Produktsortiment so-
wie in den Produktstruk-
turen mit wechselnden
Technologieanforderun-
gen, die wiederholt kost-
spielige Anpassungen des
Techniksystems erforder-
lich machen.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 55
PRODUKTIONSPLANUNG
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Funktionale und verrichtungsorientierte Fertigung
Produkt- und technologie-orientierte Fertigungsinseln
• Produktestrukturieren
• Inselndefinieren
• Layout undMaterialflußfestlegen
• Schnittstellenund Ablauf-organisationfestlegen
• Steuerung undDispositiondefinieren
• Aufqualifizierungdurchführen
• KVP-Prozeßinstallieren
Waren-eingang
Waren-eingang
Lackieren Lackieren
Zuschnitt
Produktinsel 1
Produktinsel 2Produktinsel 5
Produktinsel 4
Produktinsel 3
SchweißereiVormontage
Endmontage
MechanischeFertigung
Zus
chni
tt
Lager QMSchweißerei
Ver-sand
Lager
Bild 2: Die Einführung produktorientierter Fertigungsinseln vereinfacht den Materialfluß erheblich.
Die angeführten Bei-
spiele zeigen, daß vor Ein-
führung von Fertigungsin-
seln eine detaillierte Ana-
lyse notwendig ist, in der
die wichtigsten betriebli-
chen Restriktionen bewer-
tet werden. Eine in der Pra-
xis mehrfach erprobte Me-
thodik zur Einführung
und Gestaltung prozeßori-
entierter Fertigungsinseln
kann dabei in vier ver-
schiedene Phasen unter-
schieden werden (Bild 1).
Wesentliches Merkmal
dabei ist, daß der Projek-
tablauf nach der Reorga-
nisation als überlagerter
KVP-Prozeß (KVP: kontinu-
ierlicher Verbesserungs-
prozeß) konsequent wei-
tergeführt wird. Der Struk-
tur nach handelt es sich
um einen in sich geschlos-
senen Regelkreis, der über
entsprechende Anreizsy-
steme ein mit natürlichen
Systemen vergleichbares
Lernverhalten induziert.
Analysephaseist notwendig
Vor Einleitung des Ver-
änderungsprozesses soll-
te zunächst der heutige
Ablauf erfaßt und hin-
sichtlich Aufwendungen
und Schwachstellen ana-
lysiert werden. Hierfür eig-
net sich insbesondere eine
auf das jeweilige Unter-
nehmen maßgeschneider-
te Geschäftsprozeßana-
lyse. Dabei werden zum
Beispiel die eingesetzten
EDV-Hilfsmittel und die
Arbeits- und Planungspa-
piere bewertet. Zudem wer-
den Bestände, Layout und
Materialflüsse kritisch
durchleuchtet. Die aktu-
elle Produktivität wird mit
Benchmarks geeignet aus-
gewählter Unternehmen
verglichen. Insbesondere
sind die zuvor schon er-
wähnten betriebsspezifi-
schen Restriktionen sorg-
fältig zu erfassen und im
Hinblick auf ein künftiges
Produktionsprogramm zu
bewerten. Als Ergebnis der
Analysephase sollte ein
von allen Beteiligten getra-
gener Handlungsrahmen
stehen. Ziel ist dabei nicht
der kleinste gemeinsame
Nenner, sondern ein
gemeinsames Verständnis
in den wichtigsten Hand-
lungsmaßnahmen der
anstehenden Aufgaben-
stellung. Im sich daran
anschließenden Reorga-
nisationsprozeß können
Funktionen und Aktionen
gestrichen, optimiert, ver-
lagert oder mit anderen
Tätigkeiten zusammenge-
faßt werden. Im zweiten
Schritt gilt es, Fertigungs-
inseln entweder produkto-
rientiert, technologieori-
entiert oder nach Ge-
sichtspunkten der Teilefa-
milien beziehungsweise
nach Charakterisierung
in Einzel- oder Serienferti-
gung zu segmentieren. Da-
bei werden sowohl die Ab-
lauf- und Aufbauorganisa-
tion mit den zugehörigen
Schnittstellen festgelegt
als auch das Bearbei-
tungsprogramm samt Lay-
out, Materialflußdaten,
Kapazitäten und Betriebs-
mitteln dimensioniert. Ziel
hierbei ist, Fertigungs-
inseln durch Reorgani-
sation der Abläufe organi-
satorisch und durch Neu-
zuordnung der Flächen
räumlich voneinander zu
trennen und optimal an-
zuordnen. In der Segmen-
tierung wird also versucht,
ausgehend von der rein
funktionalen Struktur,
weitestgehend zu produkt-
beziehungsweise prozeß-
orientierten Strukturen
zu gelangen (Bild 2). Die
Feinplanung sollte dabei
von Anfang an unter enger
Einbeziehung derjenigen
Mitarbeiter erfolgen, die
künftig die Aufgaben ver-
antwortlich wahrnehmen
und durchführen sollen.
Implementierenund Schulung
Der kritische Schritt ist
die Implementierung. In
der Implementierungs-
phase geht es zunächst
darum, die Kompetenzen
und Verantwortlichkeiten
56 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
PRODUKTIONSPLANUNG
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in der Gruppenarbeit fest-
zulegen sowie die völlige
Neuausrichtung der Orga-
nisationsabläufe durch-
zusetzen. Ziel dabei ist, die
stark funktionale Zerglie-
derung konsequent auf-
zulösen und in eine pro-
duktorientierte Prozeßor-
ganisation zu transformie-
ren. Schnittstellen, Arbeit-
sinhalte sowie die Inputs
und Outputs an Informati-
on, Material und Hilfsmit-
teln sind festzulegen. Die
Akzeptanz und Identifika-
tion neuer Arbeitsinhalte
ist dabei entscheidend für
Erfolg oder Mißerfolg in
der Neuausrichtung.
In einem Fall wurden in
fünf Inseln je nach Ferti-
gungsinsel zwischen zwölf
bis 22 Mitarbeiter einge-
teilt. Neben der eigentli-
chen Wertschöpfung wie
der spanenden Fertigung
oder der Montage werden
Aufgaben der Reihenfolge-
planung, dispositive Tätig-
keiten innerhalb vorge-
gebener Rahmenverträge,
die Personaleinsatzpla-
nung und die Qualität-
sprüfung im Sinne einer
Selbstkontrolle ganz oder
teilweise autonom wahr-
genommen. Fertigungspa-
piere zur Steuerung der
Produktion gehören wei-
testgehend der Vergan-
genheit an. Die überwie-
gende Zahl der Fertigungs-
inseln steuert ihren Mate-
rialbedarf über eigene
Kanban-Läger. Großvolu-
mige Fließteile werden
selbständig von den Ferti-
gungsinseln direkt entwe-
der vom Lieferanten just-
in-time oder vom Lager
abgerufen. Für die not-
wendigen Schulungs- und
Qualifizierungsmaßnah-
men eignen sich aus Ak-
zeptanzgründen externe
Experten. Wesentliches
Ziel der neuen Arbeits-
organisation ist der Über-
gang zu einer Selbststeue-
rung, in der alle Planungs-
und Steuerungs- sowie
Kontrollaufgaben von den
Fertigungsinseln selbst
wahrgenommen werden.
Nach außen sind die In-
seln durch einen Insel-
sprecher zu vertreten, der
zudem intern die Pla-
nungs- und Steuerungs-
prozesse verantwortlich
wahrnimmt. In Abstim-
mung mit dem vorgelager-
ten Auftragszentrum ist er
für den reibungslosen Ar-
beitsprozeß in seiner Insel
verantwortlich. Neben der
entsprechenden fachli-
chen Qualifikation ist
hierfür eine hohe Sozial-
kompetenz erforderlich.
Als weitere Schritte sind
die Einführung eines
geeigneten Entlohnungs-
systems sowie die Instal-
lation eines für die Mit-
arbeiter meßbaren und
nachvollziehbaren KVP-
Prozesses in der Gruppe
erforderlich. Die Erarbei-
tung entsprechender Be-
wertungsrichtlinien in
Form geeigneter Kennzah-
len sollte aus Gründen der
Akzeptanz und Erfahrung
von neutralen Experten
begleitet werden. Wichtig
ist die Zielorientierung zur
Produktivitätssteigerung
und zur geeigneten Prä-
mienentlohnung. Aussa-
gefähigkeit, Nachvollzieh-
barkeit und die Erarbei-
tung von Bemessungsvor-
gaben sind entscheidend
für einen offenen und ver-
trauensvollen Interessen-
ausgleich zwischen Mana-
gement und Fertigung.
Wird dieser kritische
Punkt nicht im Sinne aller
Beteiligten gelöst, so stel-
len sich Mißtrauen und
Blockaden auf der Durch-
führungsebene ein. Für
eine stabile Selbststeue-
rung der Fertigungsinseln
sind grobe Planungsvorga-
ben in festen Zeitrastern
vorzugeben. Das neu ge-
schaffene Auftragszen-
trum löst die Planungs-
und Steuerungsabteilung
ab (Bild 3). Die Termin-
treue konnte in einem re-
organisierten Maschinen-
bauunternehmen von zu-
vor in Spitzenzeiten teil-
weise unter 50% bereits
nach einem knappen Jahr
58 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
PRODUKTIONSPLANUNG
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auf 95% erhöht werden.
Die Bestände ließen sich
um 34%, bezogen auf den
Umsatzwert, senken. Die
Auftragsdurchlaufzeiten
konnten je nach Auftrags-
zusammensetzung zwi-
schen 20% bei Neuent-
wicklungen und 80% bei
reinen Lageraufträgen re-
duziert werden. Die Liege-
zeiten sanken je nach Pro-
dukt von geschätzten 60
bis 90% auf unter 30 bis
40% der Fertigungsdurch-
laufzeiten. Durch inselbe-
zogene Losgrößenoptimie-
rung konnten die Vorgabe-
zeiten um durchschnitt-
lich 12% reduziert werden.
Die Ergebnissesind beachtlich
Die Wertschöpfung ver-
glichen auf Monatsbasis
ergab bereits nach einem
halben Jahr eine Steige-
rung um fast 20%. Als Ziel
wird eine Produktivitäts-
steigerung von 30% ange-
strebt. Die neuen Struktu-
ren haben inzwischen
eine Eigendynamik entfal-
tet, die permanent zu wei-
teren Anpassungen in den
Abläufen führt. Die Orga-
nisation entwickelt sich
durch Transparenz und
durch den installierten
KVP-Prozeß zu einer fle-
xiblen und „lernenden“
Organisation. Die Erfas-
sung und Aufbereitung
qualitäts- und leistungs-
relevanter Kennzahlen
und deren Entwicklung
wirkt insbesondere dann
als Orientierungs- und
Anreizsystem, wenn die
Prämienvergütung daran
gekoppelt wird. Der KVP-
Prozeß dient letztlich auch
als Spiegel der Mitarbeiter
und zur kritischen Selbst-
bewertung. Vorausset-
zung für ein optimales Ge-
lingen sind vor allem ein
Wandel der Mitarbeiter-
einstellung und die Ein-
führung geeigneter Orga-
nisations- und Informati-
onssysteme als Kommuni-
kationsmittel.
Da der Wandel in Orga-
nisationen künftig eher
zunehmen wird, ist die
Einbeziehung sämtlicher
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 59
PRODUKTIONSPLANUNG
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
Termin-undReihen-folge-planung
AktiveSteuerungundDurch-führung
Fertigungsplan
Auftragszentrum: Fertigungsplanung
Fertigungsinseln: Inselsteuerung
Rückmeldung
Disposition der FertigungsunterlagenReihenfolge- und Kapazitätsplanung jeFertigungsinselKoordination der ArbeitsverteilungVerfügbarkeitskontrolleÜberwachung der Endtermine
Abarbeitung innerhalb vorgegebener WochenZusammenfassung geeigneter Losgrößeninnerhalb der VorgabezeiträumeReaktion und Meldung auf StörungenRückmeldung nach ArbeitsdurchführungEinhaltung der Endtermine
Bild 3: Die Aufgaben zwischen dem Auftragszentrum und den Fertigungsinseln sind
eindeutig festzulegen. Ziel ist ein geschlossener Regelkreis.
Bild
er: V
erfa
sser
Mitarbeiter in Struktur-
und Organisationsent-
scheidungen nur über Auf-
klärung und Qualifizie-
rungsarbeit zu erreichen.
Ein Schwerpunkt des Ma-
nagements derartiger Ver-
änderungsprozesse ist der
Aufbau einer ausgepräg-
ten Vertrauensbeziehung
zu den betroffenen Mitar-
beitern sowie der richtige
Umgang mit Mitarbeiter-
ängsten. MM
der, der ein laufendes DM-
Konto hat, hat automa-
tisch auch bereits ein Kon-
to, mit dem er auch Euro-
Beträge verarbeiten kann.
Sie verfügen somit über
ein Konto für DM und
Euro. Sicherlich ist der Ge-
danke, über ein und das-
selbe Konto zwei Währun-
gen abzuwickeln, gewöh-
nungsbedürftig, aber in
der technischen Abwick-
lung helfen hier die Kredit-
institute in sehr einfacher
und zuverlässiger Weise.
Ein einziges Konto für zwei Währungen
Banken untereinander
verrechnen seit Januar
1999 ausschließlich in
Euro (Bild 1). Um den Auf-
wand für das Umrechnen
und somit auch die
zwangsläufig anfallenden
Rundungsdifferenzen in
Grenzen zu halten, wurde
zwischen den Banken in
Deutschland folgende Ver-
einbarung getroffen: Wur-
de der Auftrag in DM er-
teilt, so wird neben der Ver-
rechnung in Euro auch der
ursprüngliche DM-Betrag
(Auftragswährung) in ei-
nem speziellen Sonderfeld
zur Information mit wei-
tergegeben. Dies ermög-
licht der empfangenden
Bank die Buchung auf ei-
nem Empfänger-DM-Kon-
to ohne Umrechnung und
somit ohne Rundungsdif-
ferenzen. Jedesmal, wenn
sich die Auftragswährung
von der Kontowährung un-
terscheidet, wird der Kun-
denauftrag in Betrag und
Währung im Auszug (Be-
reich: Verwendungszweck)
zusätzlich zur Information
mit ausgewiesen. Dies gilt
sowohl für den Auftragge-
ber einer Zahlung als auch
für den Empfänger. Wird
nun — wie von den Kredit-
instituten stets angeregt —
eine Zahlung in der Rech-
nungswährung vorgenom-
men, so kann der Zah-
lungsempfänger stets pro-
blemlos die Ordnungs-
mäßigkeit der Zahlung
kontrollieren. Wie sich
dies in der Praxis darstellt,
zeigt das Muster eines
Kontoauszuges Bild 2).
Die Umrechnung der je-
weiligen Beträge bei den
Banken erfolgt stets im of-
fiziellen Rechenverfahren
Während die Banken
seit Jahresbeginn unter-
einander nur noch in
Euro verrechnen, können
Unternehmen bis Ende
2001 ihre Konten als DM-
oder Euro-Konten führen.
Unter buchhalterischen
Gesichtspunkten ist es
aber zweckmäßig, alle
Firmenkonten nur in einer
Währung zu führen. Paral-
lel zur Kontoumstellung
sollten auch die Buch-
haltung und die anderen
betrieblichen Funktions-
bereiche umgestellt
werden.
Das gemeinsame Um-
stellen von Bank-
konten und der be-
triebsinternen Abläufe
wird Sie davor bewahren,
mehr Arbeit „einzukaufen“
als ohnehin nötig ist.
Außerdem grenzen Sie
Fehlerquellen und Mißver-
ständnisse deutlich ein.
Was ist nun in diesem Zu-
sammenhang alles veran-
laßt, welche Änderungen
sind im Zusammenhang
mit Ihrer Bankverbindung
veranlaßt?
Es wird immer wieder
die Frage gestellt, wann
muß ein Euro-Konto eröff-
net werden. Genaugenom-
men ist hier die Frage
schon im Ansatz falsch. Je-
Alfred Schötz ist stellvertretender
Abteilungsdirektor im Zentralbe-
reich Euro der Hypovereinsbank
AG, 81925 München, Tel. (0 89)
3 78-4 41 46, Fax (0 89) 37 84 26
76.
60 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
EEUURROO UUNNDD MMIITTTTEELLSSTTAANNDD
SERIE
RundumschlagBankkonten und betriebsinterne Abläufe sollten immer gemeinsam umgestellt werden
Mit dem Jahreswechsel1998/99 hat das Euro-Zeitalter begonnen.Während sich die großenUnternehmen bereits auf die neue europäischeEinheitswährung eingestellthaben, besteht im Mittel-stand noch immer Hand-lungsbedarf. Die Serie will zeigen, wie die Euro-Umstellung in den ver-schiedenen betrieblichenFunktionsbereichen voll-zogen werden kann.
ALFRED SCHÖTZ
Teil 5
Bild 1:
Im Interban-
kenverkehr
wird nur
noch in Euro
verrechnet.
Der Bank-
kunde hinge-
gen kann
zwischen
DM und Euro
wählen.
mit dem Konversionskurs.
Dieses Verfahren gilt je-
doch nicht im Ausland, so
daß es bei Auslandszah-
lungen jederzeit zu Run-
dungsdifferenzen kom-
men kann. Dies spricht
auch dafür, daß Sie als Un-
ternehmer verstärkt Ihre
Rechnungen ins Ausland
in Euro stellen sollten,
denn nur so können Sie
Differenzen aus der Um-
rechnung minimieren.
Dieser Kontoauszug
zeigt bis 30. Juni die Kon-
tobewegungen eines rei-
nen DM-Kontos; korre-
spondierende Eingänge in
Euro werden im Feld Ver-
wendungszweck zur Infor-
mation mit angezeigt. Die
Umstellung des Kontos auf
Euro erfolgt zum 1. Juli. Ab
jetzt werden zur Buchung
anfallende Euro-Beträge
direkt gebucht und korre-
spondierende DM-Beträge
im Feld Verwendungs-
zweck zur Information mit
angezeigt. Der Ausweis des
Schlußsaldos in DM und
Euro dient als Umstel-
lungshilfe für den Kunden
und wird bis zum Ende der
Umstellungsphase beibe-
halten.
Anpassungsbedarf bei Auslandstransfers
Nach Einführung einer
„einheitlichen Währung“
innerhalb Europas erwar-
ten Verbraucher und Fir-
men, daß auch der Zah-
lungsverkehr billiger und
schneller wird. Dies ist
heute die einheitliche Mei-
nung bei den Verbrau-
chern. Leider ist dies der-
zeit nur teilweise reali-
siert. Die Gebühren für
eine Überweisung können
nicht auf das bisherige In-
landsniveau gesenkt wer-
den, da jedes Land sein ei-
genes Verrechnungssy-
stem im Land eingerichtet
hat. Deutschland benutzt
beispielsweise das System
der Bankleitzahlen. In
Frankreich ist dieses Sy-
stem nicht bekannt. Hier
wird nach Alphabet sor-
tiert weitergeleitet. Beide
Systeme sind untereinan-
der nicht kompatibel. Ein
manuelles Angleichen von
einem System auf das an-
dere ist notwendig. Daß
dies personalkosteninten-
siv ist, scheint offensicht-
lich. Die Folge: Die Kosten
werden sicherlich langfri-
stig (nach Angleich der Sy-
steme) dem Inlandszah-
lungsverkehr angepaßt
werden können. Kurzfri-
stig ist jedoch nicht mit ei-
ner Reduzierung der aktu-
ellen Kosten zu rechnen.
Die Europäische Zen-
tralbank (ESZB) hat An-
fang 1999 das Zahlungs-
system Target eingeführt.
Mit diesem System ist ge-
währleistet, daß innerhalb
des Zuständigkeitsberei-
ches der ESZB jede auf die-
sem Wege weitergeleitete
Zahlung gleichtägig in der
für die Empfängerstadt zu-
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 61
24.06.1999 - 06.07.1999
Kontoauszug
5809783351/DEMImport-Export GmbH
70020001
Kontonummer/Kontoinhaber
FirmenkundengeschäftNiederlassung München - AltstadtTelefon (089) 378-0
Ihr Ansprechpartner
Bankleitzahl
103-109
LaufendeNummer
001
Blattnummer
07.07.1999
Datum Betreff
24.06.
28.06.
29.06.
30.06.
01.07.
02.07.
06.07.
28.06.
30.06.
30.06.
02.07.
01.07.
01.07.
02.07.
06.07.
Tag derBuchung
Wert-stellung
SCH 381 19TNR. 7027/AS.218/GV 74 04.01.
GUTSCHR REF. KSW384915 IHRUSD-VERKAUF KURS 1,1498DEN FW-BETRAG BELASTENWIR AUF KTO 21801934522EUR: 154.925,53
AUSL-ZA AAUSZF9901077797CRISTALERIA DE CHILE S.A.EUR: 40.433,07
LA E.V. DIVERSE ZAHLUNGSPFLICHTIGE05 70100754 087002000112 SAMMELEINZIEHUNGSAUFTRAG14REF-NR. 133487217308
KONTOSTAND BEI UMSTELLUNGAM 01.07.1999 DEMKURS: 1,95583 EUR
LA. REF. KSO392811 IHR USD-KAUFKURS 1,1589
DA OPEL LEASING GMBH&COLEASING M-UL 2459AUFTRAGSWÄRHUNG DEM 1.005,50
SA-UEBW DTA-DATEI 94728STÜCK: 128 28.445,30 DEMSTÜCK: 3 9.534,31 EUR
Neuer Kontostand: EUR
Entspricht Kontostand: DEM1 EUR = 1,95583 DM
Alter Kontostand: DEM
Text/Verwendungszweck
10.000,00
486.060,24
514,10
24.078,16
38.981,71
76.241,60
303.008,00
79.080,21
11.707,49
922.507,88471.670,79
538.712,18
Zu Ihren Lasten Zu Ihren Gunsten
Kapitalerträge sind einkommensteuerpflichtig. Dieser Beleg ist keine Steuerbescheinigung.Gutschrift von Einzugspapieren erfolgt „Einlösung vorbehalten” (E.v.). Schecks und Lastschriften gelten erst dann als eingelöst,wenn die Belastung nicht am zweiten Buchungstag nach der Belastung - bei ausdrücklicher Ankündigung einer Stornobuchungauch später - storniert wird.
Bild 2: Der Auszug eines reinen DM-Kontos enthält zur Informationszwecken die Angaben auch
in Euro.
Bankseitig ist das zwar
kein Problem, aber für Ihre
Buchhaltung ist diese Va-
riante wenig brauchbar.
Sie sollten kein Konto um-
stellen, ohne gleichzeitig
auch Ihre Buchhaltung
mit umzustellen. Bank-
konten und betriebsinter-
ne Buchhaltung sollten in
einer Leitwährung ge-
bucht werden, damit es
nicht zu Mißverständnis-
sen und Fehlern kommt.
Kredite und Sicherhei-
ten: Es gilt hier der Grund-
satz, daß Verträge unver-
ändert fortgelten. Kredit-
verträge haben hinsicht-
lich Zinssatz, Laufzeit, Kre-
dithöhe keine Änderung
zu erwarten. Niemand –
weder der Kunde, noch die
Bank — hat aufgrund der
Euro-Einführung ein
außerordentliches Kündi-
gungsrecht. Bei langfristi-
gen Krediten wird eines
Tages das restliche Darle-
hen auf Euro umgestellt
werden. Bei kurzfristigen
Linien sollte vor der näch-
sten Verlängerung der Li-
nie ein Gespräch mit der
Bank geführt werden über
die Höhe der zukünftigen
Linien, da das Ergebnis
einer einfachen Umrech-
nung des bisherigen DM-
Limits eine völlig unprak-
tikable Euro-Linie ergeben
würde.
Sicherheiten können
unverändert bleiben. Es
ist jederzeit denkbar und
rechtlich unbedenklich
eine DM-Sicherheit für ei-
nen Euro-Kredit zu halten.
Sobald jedoch eine Sicher-
heit neu zu bestellen ist,
sollte jedoch ab sofort be-
reits jetzt zu einer Sicher-
heit in Euro gegriffen wer-
den.
rechnungsweg zukünftig
verstärkt nutzen, um hier
zusätzliche Übertragungs-
geschwindigkeiten dem
Markt zur Verfügung zu
stellen. Was wurde bei den
Banken umgestellt?
Buchhaltungmit Konto umstellen
Konten: Allgemeingut ist
zwischenzeitlich, daß die
Konten seit Januar 1999
wahlweise auf DM oder auf
Euro geführt werden kön-
nen. Ferner ist bekannt,
daß die erste Umstellung
von DM auf Euro kosten-
frei ist. Spätestens am 31.
Dezember 2001 werden
die restlichen DM-Konten
bankseitig ohne Mitwir-
kung des Kunden auf Euro
umgestellt. Bitte beachten
Sie aber folgendes: Stellen
Sie niemals nur das eine
oder andere Konto um.
ständige ESZB-Filiale an-
kommt. Dieser Weg ist
zwar unbestritten sehr
schnell, aber im Verhältnis
sehr teuer. Somit scheidet
dieser Weg für Kleinbeträ-
ge automatisch aus.
Daneben werden in Zu-
kunft private Clearingnet-
ze stehen, die aus heutiger
Sicht ebenso schnell ihren
Aufgaben gerecht werden.
Die Preise sollen hier deut-
lich niedriger sein als bei
Target. Welches der kon-
kurrierenden Systeme
sich langfristig durchset-
zen wird, dürfte entschei-
dend von günstigen Prei-
sen abhängen. Last not
least werden Banken mit
Auslandsniederlassungen
diesen hausinternen Ver-
62 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
SERIE
EEUURROO UUNNDD MMIITTTTEELLSSTTAANNDD
Wechselkredite: Die
Banken haben seit Ende
1998 keine Möglichkeit
mehr ihre Wechsel bei der
Bundesbank oder der
ESZB als übergeordnetes
Nachfolgeinstitut zu ver-
kaufen. Es erfolgt heute
nur noch eine „Beleihung“.
Die klassische Bedeutung
als Geldschöpfungsin-
strument hat der Wechsel
somit verloren. Unverän-
dert bleibt die Bedeutung
des Wechsels im In- und
Ausland als Sicherungsin-
strument.
Neue Wertpapierenur in Euro
Wertpapiere: Neu ausge-
gebene Festverzinsliche
werden seit Januar 1999
in der Regel in Euro aus-
gegeben. Altbestände des
Bundes wurden ebenfalls
auf Euro umgestellt. Altbe-
stände der privaten Emit-
tenten bleiben aus Kosten-
gründen bis zur Endfällig-
keit im DM-Nennwert. Für
das Handling über das
Jahr 2001 hinaus hat dies
auch nicht die Bedeutung.
Alle DM-Beträge werden
zum Konversionskurs um-
gerechnet und in Euro re-
guliert. Aktien werden in
der Regel auf nennwertlo-
se Stückaktien umgestellt.
Die Notierung erfolgt seit
dem 1. Januar 1999 aus-
schließlich in Euro.
Diskontsatz: Der Dis-
kontsatz wurde bekannt-
lich zum 31. Dezember
1998 eingestellt. Da viele
Verträge und Zahlungsbe-
dingungen in Deutsch-
land an den Diskontsatz
gekoppelt waren, wurde
das Übergangsvehikel
„Basiszins“ geschaffen.
Dieser Basiszins hat aus-
schließlich die Funktion,
die Verträge mit Bezug
zum Diskontsatz nicht in
einen rechtsfreien Raum
fallen zu lassen. Der letzte
Diskontsatz war der erste
Basiszinssatz. Angepaßt
wird der Basiszinssatz alle
vier Monate, wenn der
Geldmarktsatz zum An-
passungszeitpunkt mehr
als 0,5% gegenüber dem
letzten Anpassungszeit-
punkt abgewichen ist.
Basiszinssatzwird abgeschafft
Wichtig ist für alle Un-
ternehmer, daß sie alle
Verträge auf Vermerke hin
überprüfen, wo eventuell
auf den Diskontsatz Bezug
genommen wurde. Eine
möglicherweise notwendi-
ge Änderung muß bis spä-
testens 31. Dezember 2001
(ersatzlose Einstellung
des Basiszinssatzes) er-
folgt sein. Bitte denken Sie
in diesem Zusammen-
hang auch an Rechnungs-
formulare. Verzugszinsen,
bei internen Verträgen –
zum Beispiel Verzinsung
von Gesellschaftergutha-
ben – sind bisher meist an
den Diskontsatz gekoppelt
gewesen.
Welche Alternativen
zum Diskontsatz bieten
sich an? Ausschlaggebend
ist immer der Zweck, das
heißt welches Ziel verfolgt
wird. Folgende Beispiele
sollen diese Aussage deut-
licher machen: Auf dem
Rechnungsformular geht
es in erster Linie um die
Regelung kurzfristiger
Verzugszinsen. Hier würde
sich anbieten, den Tender-
satz der EZEB zugrunde
zu legen. Dieser Satz ori-
entiert sich im großen und
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 63
einer nicht ausreichenden
Marktrecherche kann
man hier sicherlich
schnell eine Fehlinvestiti-
on tätigen.
Bitte denken Sie auch
daran, daß im Zuge der
Euro-Umstellung die ge-
samte Angebotspalette
hinsichtlich der Preise
überarbeitet werden muß.
Nur bei wenigen Produk-
ten wird sich eine Preisan-
hebung durchsetzen las-
sen. Am Ende sollte aber
aus dem gesamten Waren-
angebot und aus dem ge-
samten Umsatz keine ge-
ringere Gewinnmarge er-
zielt werden als vor der
Euro-Umstellung. Äußer-
stes Fingerspitzengefühl
und enge Konkurrenzbe-
obachtung ist hier sicher-
lich ein guter Garant für
eine gelungene Preisum-
stellung.
Parallelphasewird verkürzt
Die Phase der Doppel-
währung (ab 1. Januar
2002) war ursprünglich
mit sechs Monaten ange-
setzt. Die Verbände haben
sich in der letzten Zeit sehr
stark gegen diesen Zeit-
raum gewandt. Ein Kon-
sens mit zwei Monaten
scheint nunmehr gefun-
den zu sein. Den endgülti-
gen Segen hierzu muß je-
doch der Gesetzgeber noch
erteilen.
Bitte überdenken Sie
Ihre Preispolitik und über-
arbeiten Sie Ihre Werbe-
strategie genauso wie Ihr
Werbebudget. Im Zuge die-
ser gesamten Neugestal-
tung wäre auch über den
jeweiligen Servicestan-
dard des Unternehmens
nachzudenken. Dies gilt
für alle Unternehmen aus-
nahmslos. In Zukunft wer-
den deutlich höhere Ser-
viceleistungen erbracht
werden müssen, um das
Überleben nachhaltig zu
sichern. Hier könnte ein
Blick über unsere Grenzen
hinweg in die angelsächsi-
schen Länder durchaus
einige gute Anregungen
bringen.
Preisstrategienneu formulieren
Haben Sie weitere Nie-
derlassungen in anderen
europäischen Staaten?
Bitte beachten Sie, daß un-
ter Umständen bisher je-
des Land einen anderen
Preis möglich machte. Stel-
len Sie jetzt Ihre Preise auf
Euro um, so wird Ihre er-
höhte Kalkulation schnell
offenkundig. Andererseits
ist diese höhere Marge
sicherlich ein (zwi-
schenzeitlich) notwendi-
ger Deckungsbeitrag zum
Gesamtergebnis. Aus die-
ser Situation gibt es nur ei-
nen Ausweg, nachdem Sie
eine allgemeine Preiser-
höhung nicht werden
durchsetzen können: Ver-
ändern Sie nach Möglich-
keit die „alten Produkte“,
für die Sie noch die höhe-
ren Preise „durchholen“
müssen, und machen Sie
diese nicht vergleichbar.
Die neuen Produkte kön-
nen Sie dann in Ihrem ge-
samten Geschäftsbereich
neu kalkulieren. Bitte pla-
nen Sie bei Ihren gesam-
ten Preisgestaltungsüber-
legungen auch eine Alter-
native für eine erhöhte
Mehrwertsteuer mit ein
(Bild 3).
er die bisherigen Signal-
preise in DM bei doppelter
Preisauszeichnung in
Euro und DM bei einer
Währung wird nicht dar-
stellen können, da eine
Umrechnung ausschließ-
lich zum Konversionskurs
erfolgen muß. Auch bei
ausschließlicher Aus-
zeichnung in Euro wird die
Kundschaft peinlich ge-
nau auf die Preisentwick-
lung achten. Um auch im
Euro-Bereich wieder zu ei-
nem Signalpreis (zum
Beiepiel 0,99 Euro oder
99,99 Euro) zu kommen
wird man sicherlich das
eine oder andere mal zur
Veränderung der Abfüll-
menge greifen. Eine Um-
stellung kostet sicherlich
einen größeren Betrag,
den es dann zu planen gilt.
Ob der Markt dann die
geänderte Abfüllmenge
annimmt, bleibt offen. Bei
ganzen am kurzfristigen
Geldmarktsatz. Geht es
um die Verzinsung von
langfristig angelegten oder
aufgenommenen Geldern,
so wäre sicherlich der
Durchschnittssatz der
fünf- oder zehnjährigen
Bundespapiere ein Zins-
satz, der zugrunde zu le-
gen wäre. Kurz gesagt: Der
zu vereinbarende Satz
muß entweder von einer
offiziellen Stelle bestimmt
und veröffentlicht sein,
oder durch die Börse be-
stimmt werden und somit
ebenfalls offiziellen Cha-
rakter haben.
Wichtig ist, daß sich bei
Änderungen in Verträgen
stets beide Vertragspartei-
en über die anstehende
Änderung einig sein müs-
sen. Eine einseitige Ände-
rungserklärung – auch
wenn sie durchaus sinn-
voll und logisch wäre – ist
rein rechtlich gesehen
nicht haltbar.
Produktpalette genau überprüfen
Nach Meldung des Nord-
bayerischen Kuriers vom
17. September 1998 will je-
des dritte Unternehmen in
Deutschland seine Preise
frühzeitig in Euro aus-
zeichnen. in Spanien und
Holland werden nach die-
ser Meldung sogar jedes
zweite Unternehmen in
Euro auszeichnen. Dies
bedeutet, daß wir uns, ob
wir wollen oder nicht, auf
eine schnellere Einfüh-
rung des Euro in der Öf-
fentlichkeit einstellen
müssen als ursprünglich
angenommen. Für die Fir-
men heißt diese Entwick-
lung, daß sie sich frühzei-
tig mit einer Preisaus-
zeichnung und einer Ver-
arbeitung in Euro bezie-
hungsweise in Euro und
DM werden auseinander-
setzen müssen.
Zunächst hat der Einzel-
handel das Problem, daß
64 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
SERIE
EEUURROO UUNNDD MMIITTTTEELLSSTTAANNDD
Euro, EDV und Buchhaltungwar das Thema von Teil 4(MM 22); Teil 6 (MM 32) be-handelt Wettbewerbsaspek-te der Euroeinführung.
Für diese Serie gibt esSammelordner, die beimVerfasser angefordertwerden können. Zum The-ma Euro-Umstellung hältdie Hypovereinsbank auchspezielle Workshops ab.Im Rahmen dieser Veran-staltungen werden unter-nehmensstrategischeFragen ebenso behandeltwie die ProblemfelderBuchhaltung, EDV undPreispolitik. Nähere Aus-künfte gibt der Autor.
Sammelordner
Bild 3:
Bei DM-Euro-
Preisver-
gleichen
können
erhebliche
Rundungs-
fehler auf-
treten.
Bilder: Verfasser
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 65
FIRMENSCHRIFTEN
Dichtungenauf CD-ROMAlle technischen Daten wie
Werkstoffe, Eigenschaften
und Anwendungsbereiche
von Dichtungsmaterial und
Dichtungen enthält die „Da-
tenblatt-CD-ROM“.
Reinz-Dichtungs-GmbH,
89233 Neu-Ulm,
Tel. (07 31) 70 46-5 05,
Fax (07 31) 70 46-3 99
Schmelzen-Granulatin der PraxisDie 24seitige Broschüre „Ihr
Partner in der Schmelzen-
Granulierung“ beschreibt
den Ablauf der gesamten Pro-
zeßkette der Schmelzen-Gra-
nulierung.
Sandvik Process Systems
GmbH, 70736 Fellbach,
Tel. (07 11) 51 05-1 49,
Fax (07 11) 51 05-2 37
Schaltschränkeund KühlgeräteAngebotsschwerpunkt in der
Broschüre „Neu ‘99“ sind Pro-
dukte für die industrielle Pro-
zeßsteuerung an der Schnitt-
stelle Mensch/Maschine so-
wie kundenspezifische Kom-
plettlösungen. Neu aufgenom-
men wurden auch Bedientür-
gehäuse aus Edelstahl, neue
Luft-/Wärmetauscher, EMV-
geschützte Filterlüfter sowie
Kühlgeräte.
Rittal-Werk Rudolf Loh GmbH
& Co. KG, 35745 Herborn,
Tel. (0 27 72) 5 05-0,
Fax (0 27 72) 5 05-3 19
Verpackungenaus KunststoffRund um Verpackungen und
Packmittel aus Kunststoff
geht es in dem „Verpackungs-
katalog 1999/2000“. Auf 75
Seiten wird ein umfangrei-
ches Angebot präsentiert, an-
gefangen von Dosen, Kästen
und Koffern über Tiefziehein-
lagen und Aufbauschränke
bis hin zu SMD-Verpackun-
gen, leitfähigen Verpackun-
gen, Notfallkoffer und Einla-
gen aus Schaumstoff.
Licefa GmbH & Co. KG,
32078 Bad Salzuflen,
Tel. (0 52 22) 28 04 43,
Fax (0 52 22) 28 04 35
Gebäudeleittechnikkurz und bündig Die Imagebroschüre „Gebäu-
demanagement der Zukunft“
erläutert kurz und bündig die
Funktionen einer Software
für eine offene Gebäudeleit-
technik.
Inga GmbH,
31785 Hameln,
Tel. (0 51 51) 94 51-0,
Fax (0 51 51) 2 12 02
dies nicht nur verbal be-
kennen.© Der Junior oder Nach-
folger muß neben seinen
fachlichen Voraussetzun-
gen insbesondere die Be-
reitschaft mitbringen, von
der Erfahrung des Seniors
zu profitieren, und wirk-
lich willens sein, unter-
nehmerische Verantwor-
tung zu übernehmen.
Diese psychischen Zu-
stände der Beteiligten do-
minieren, ohne daß es
sichtbar werden muß, alle
erb-, steuer- und vertrags-
rechtlichen Übergabeakti-
vitäten.
Rollenwechselfällt oft schwer
Fallbeispiel: Senior, 68
Jahre, übergibt an Famili-
ennachfolger, 36 Jahre,
seinen Automobilzulie-
fererbetrieb mit 360 Mitar-
beitern. Der Junior arbei-
tete seit zehn Jahren als
Werksleiter im elterlichen
Betrieb mit. Das Unter-
nehmen wurde patriar-
chalisch-fürsorglich vom
Senior, der über alles im
Betrieb Bescheid wußte,
geleitet. Die rechtlichen
Aspekte der Übergabe
wurden geklärt, Verträge
ausgearbeitet und ein Zeit-
punkt der Übergabe inklu-
sive Notartermin festge-
legt. Zwei Jahre sollte der
Übergabezeitraum betra-
gen. Doch jetzt fingen die
Schwierigkeiten an:© Der Nachfolger, im Um-
gang mit Mitarbeitern auf
Kooperation und Eigen-
verantwortung setzend,
eckte immer häufiger mit
seinen Entscheidungen in
der Personalführung bei
seinem Senior an.© Bei den täglichen, vom
Senior durchgeführten
Betriebsrundgängen ent-
deckte er plötzlich immer
häufiger „Nachlässigkei-
ten“ in der Betriebsfüh-
rung des Juniors. © Mehr denn je zuvor ver-
festigte sich bei den Mitar-
beitern die Meinung, daß
der Senior keine „Anstal-
ten“ mache, sich aus der
Firma zurückzuziehen.
Die Folge: Bei Problemen
wandten sich die Beschäf-
tigten am designierten
Nachfolger vorbei an den
vertrauten Seniorchef. © Als die Termine der
Übergabe näherrückten,
wurde immer deutlicher,
daß der Senior noch ge-
braucht wurde.© Die Mitarbeiter atmeten
auf, da ja nun alles beim
alten, den gewohnten
Arbeitsweisen, blieb. Die
Übergabe wurde erst ein-
mal verschoben.
Was in diesem Falle ge-
schehen ist und auch noch
in sehr vielen anderen Fäl-
len geschehen wird, ist aus
psychologischer Sicht
leicht zu verstehen: Beide
Parteien haben sich nicht
eingehend mit der neuen
Rolle und den notwendi-
gen Veränderungen im ei-
genen Lebensrhythmus
befaßt. Denn Einstel-
lungen, Verhaltensweisen
und Mentalitäten lassen
sich nicht per Knopfdruck
beliebig verändern. Dazu
braucht es die ständige
Auseinandersetzung mit
einem neutralen Men-
schen.
Neutrales Coachenentschärft Konflikte
Die erste Konsequenz
aus dieser Feststellung
liegt darin, den formalen
Übergabeprozeß zu ergän-
zen mit gezieltem Beraten
und Coachen der Beteilig-
ten. Dazu bedarf es nicht
Dipl.-Psych. Walter Braun ist
Geschäftsführer der System-
Management Braun GmbH,
42579 Heiligenhaus, Tel. (0 20 56)
9 82 90, Fax (0 20 56) 28 29 20.
Wenn Unternehmensüber-
gaben scheitern, hat das
nicht immer betriebswirt-
schaftliche Gründe. Oft
wird vergessen, daß der
Übergabeprozeß auch ein
emotionaler Vorgang ist,
der den Übergebenden wie
den Übernehmenden in
eine psychische Streßsi-
tuation versetzt. Die Ein-
bindung eines neutralen
Dritten (Coachs) kann des-
halb hilfreich sein.
WALTER BRAUN
Rund 700 000 Unter-
nehmen werden in
den nächsten zehn
Jahren an die Nachfolger
übergeben. Etwa 25%
der Nachfolgeregelungen,
schätzen Fachleute, dürf-
ten „schiefgehen“. Warum
aber mißlingen so viele Un-
ternehmensübergaben?
Unter anderem mag es
daran liegen, daß einfach
keine Nachfolger gefunden
werden. Der wichtigere
Aspekt ist, daß der Über-
gabeprozeß als emotiona-
ler, gefühlsmäßiger Vor-
gang sträflich vernachläs-
sigt wird. Unternehmer ge-
wesen zu sein und (für den
Nachfolger) Unternehmer
zu werden, sind haupt-
sächlich psychische Zu-
stände, die ungewohnte
und meist auch nicht ein-
geübte Verhaltensweisen
und Konsequenzen von
den Beteiligten abfordern:© Der Senior muß bereit
sein, sein Lebenswerk in
neue Hände zu legen und
GenerationenwechselBei der betrieblichen Nachfolgeregelung spielen psychologische Aspekte eine wichtige Rolle
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Maschinenmarkt
UNTERNEHMENSFÜHRUNG
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Kurz-Info
Schutz vor InsolvenzGehen Kunden pleite, drohtoft auch dem Liefernaten daswirtschaftliche Aus. Davorschützt eine Kombination ausFactoring und Forderungsaus-fallversicherung. Der Factorzahlt dabei nach Rech-nungstellung 80% des Be-trags an den Lieferanten.Nach Zahlungseingang über-weist der Factor die restli-chen 20%. Wird die Forde-rung notleidend, übernimmtdie Versicherung das kom-plette Risiko. Weitere Aus-künfte gibt die Wirtschafts-Assekuranz GmbH, Chemnitz,Tel. (03 71) 53 09 40.
EnglischtrainingManagern, die ihre Englisch-kenntnisse aufpolieren wol-len, rät der Fremdsprachen-dienst der Carl Duisberg Cen-tren zu einem Intensivtrainingin Canterbury/UK. Das mo-derne Trainingszentrum ver-fügt über Seminarräume mitBibliothek, Sprachlabor undEDV-Ausrüstung. Schwer-punkte sind englischsprachi-ge Verhandlungsführung undPräsentation. Interessentenwenden sich an den Fremd-prachendienst der CDG, Han-nover, Tel. (05 11) 36 39 04.
VerkäuferkurseDie deutsche Verkaufsleiter-schule in München veranstal-tet im Herbst zwei weiterezweiwöchige Verkäufer-Aus-bildungslehrgänge, die Ver-käufern das notwendige psy-chologische Rüstzeug vermit-teln, um auch im hartem Ver-drängungswettbewerb erfolgreich zu sein. Die Lehr-gänge beginnen am 20. Sep-tember in Much bei Köln undam 25. Oktober im ober-bayerischen Bad Tölz. DasLehrgangsprogram ist kosten-los bei der DVS in Münchenerhältlich, und zwar unter Tel.(0 89) 99 35 50-0, Fax(0 89) 93 63 68, www.dvs-gmbh.de.
nur fundierter psycholo-
gischer Kenntnisse und
Fertigkeiten in der Ge-
sprächsführungsmodera-
tion und Konfliktlösung,
sondern auch eines guten
Einfühlungsvermögens in
die Gefühlswelt der Betei-
ligten.
Der übergebende Unter-
nehmer durchläuft im we-
sentlichen drei psychisch
hochwirksame Phasen.
(1) Die Zeit des Machens:
Noch ist der Senior aktiv
und mit entsprechend
unternehmerischem Be-
wußtsein im Betrieb tätig.
Machtbewußtsein und Er-
fahrung sind entspre-
chend ausgeprägt. Der In-
haber beginnt über die
Nachfolge nachzudenken.
In dieser frühen Phase
ist es ratsam, sorgfältig die
Nachfolgersuche vorzube-
reiten und Testläufe für
später dringend erforderli-
che Verhaltensweisen zu
starten. So kann schon in
einzelnen Fällen durch De-
legation von Aufgaben und
Verantwortung an den
noch nicht benannten
Nachfolger der Anfang ei-
nes gleitenden Übergangs
gefunden werden.
(2) Loslassen: Der Unter-
nehmer hat sich zur Nach-
folgeregelung durchgerun-
gen und auch schon einen
passenden Nachfolger ge-
funden. Ein gestuftes
Übergabeprogramm mit
schrittweisem Heran-
führen des Nachfolgers
und gezielter Schulung der
ersten Führungsebene ist
in Gang gesetzt. Gleichzei-
tig nimmt der Senior wahr,
daß er immer weniger ge-
fragt wird, bei Entschei-
dungen nicht mehr so häu-
fig mitwirkt und daß es
dem Nachfolger an Erfah-
rung mangelt. Es entste-
hen Verlustängste, Kon-
trollbedürfnisse bis hin
zur Sorge um den Bestand
seiner Firma. Um diesem
Kontrollverlust vorzubeu-
gen, entstehen – manch-
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 67
UNTERNEHMENSFÜHRUNG
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Stufenplan zur Nachfolgeregelung.
Konzeption für die künftige Ausrichtung des Unternehmens zur
Weichenstellung auch für den potentiellen Nachfolger.
Start-Workshop im kleinen Entscheiderkreis, der einen Zeit- und
Stufenplan der Übergabe festlegt.
Der Weg zur Übergabe kann wie folgt gestaltet sein:
Vorbereitung der notwendigen Verträge und rechtlich relevanten
Übergangsschritte zur formaljuristischen Absicherung.
Regelmäßige Gespräche – einzeln und zusammen – mit den Über-
gabebeteiligten zur Abstimmung der Aktivitäten und Diskussion
der Projektfortschritte sowie zur gemeinsamen Konsensfindung.
Einbeziehen eines neutralen Gesprächspartners bei der gedank-
lichen Verbreitung auf die Nachfolgeregelung. Hier sind die
Möglichkeiten und – auch die psychischen – Konsequenzen zu
diskutieren.
Gezielte Vorbereitung des Nachfolger auf die neue Aufgabe.
Das können Schulung, Jobrotation im Unternehmen, Praktika
außerhalb des Unternehmens oder die schrittweise Erweiterung
der Handlungsspielräume sein.
mal unbewußt – psychi-
sche Gegenkräfte, die im
„Dazwischenfunken“ ihr
Ventil finden.
Abhilfe kann geschaffen
werden, wenn die neben-
beruflichen Aktivitäten
noch mehr forciert werden
und sich die unternehme-
rische Tätigkeit auf das
Durchführen von Sonder-
projekten konzentriert.
Der Übergabeprozeß kann
damit beginnen, daß der
Nachfolger zunächst ein
halbes Jahr als Geschäfts-
führungsassistent von
den Erfahrungen des Se-
niors profitieren kann, der
Senior dann einzelne ope-
rative Geschäftsführungs-
aufgaben abgibt.
(3) Ausscheiden: Der
Tag, an dem dann die im
Betrieb jahrzehntelang
praktizierten Rituale und
Gewohnheiten abrupt be-
endet sind, kann das Wer-
tesystem des Seniors ge-
waltig in Unordnung brin-
gen. Er fällt möglicherwei-
se in ein psychisches
„Loch“ und gerät in eine
Orientierungskrise, die
ihm ein sinnhaftes „Da-
nach“ erschwert. Hier muß
das Coachen ansetzen und
bei der Entwicklung neuer
Lebensprojekte helfen. Ge-
rade neue Herausforde-
rungen und Ziele lassen
den Unternehmer Unter-
nehmer bleiben.
Hohe Belastungdes Übernehmers
Wie der Übergeber
durchläuft auch der Über-
nehmer drei psycholo-
gisch interessante Pha-
sen. In Phase 1 macht sich
der Übernehmer mit der
Übernahme vertraut. Die-
ses erfolgt hauptsächlich
in den definierten Überga-
bestufen. Er weiß nun, daß
er der vorgesehene Nach-
folger ist, und will sich be-
weisen, auch der Richtige
zu sein. Die psychische
Verfassung wechselt zwi-
schen Unsicherheit und
Überschätzen von Situa-
tionen. Der Nachfolger
muß sich mit der neuen
Rolle vertraut machen und
Fertigkeiten entwickeln,
die in seinen vorherigen
Tätigkeiten möglicherwei-
se nur eine geringe Rolle
spielten.
Es folgt die Phase des
Übernehmens. Nach dem
Ausscheiden des Seniors
übernimmt der Nachfolger
die Gesamtverantwor-
tung. Schnell resultieren
daraus Überforderung,
Selbstzweifel und das Ge-
fühl, allein gelassen zu
sein. In der Folge können
„Kulturrisse“ im Unter-
nehmen auftreten, weil die
bislang klar ausgerichtete
und dominante Führung
einem möglicherweise
neuen Führungs- und
Kommunikationsverhal-
ten des Nachfolgers gewi-
chen ist. Die Arbeitsbela-
stung kann außerdem zu
einer Vernachlässigung
von Freizeit und Famile
führen. Um diese Akti-
vitätsebene wirkungsvoll
gestalten zu können, ist es
erforderlich, den Schwer-
punkt der Lebensgestal-
tung auf den Ausbau be-
ziehungsweise den Erhalt
des Unternehmens zu le-
gen und Mitarbeiter und
insbesondere die Familie
und Freunde um Unter-
stützung zu bitten.
Phase 3 kann als Phase
des Etablierens bezeich-
net werden. Wenn der
Nachfolger im Unterneh-
men Fuß gefaßt hat, kann
er das Unternehmen und
den Markt auf seine Linie
einschwören. Er baut sei-
nen Gestaltungswillen
und sein Machtbewußt-
sein weiter aus und er-
langt über die Erfolge die
Bestätigung seines Han-
delns.
Mit dem gewachsenen
Selbstverständnis läuft
der neue „Macher“ Gefahr,
daß Mitarbeiterpotentiale
wieder verkümmern. Hilf-
reich ist hier sicherlich of-
fene Kommunikation mit
der Belegschaft und Ein-
beziehen der Mitarbeiter
in die betriebliche Ideen-
entwicklung. MM
68 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
UNTERNEHMENSFÜHRUNG
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70 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
DOKUMENTATION
Voll, MartinTrockenschleifen mit keramisch gebundenen Korund-
schleifkörpern
Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 32–36
Schleifen gilt nach wie vor als ungeeignet für die Trocken-bearbeitung. Versuche ergaben jedoch, daß auch ohneKühlschmierstoff große Zeitspanvolumina erzielbarsind, wenn man die geeignete Schleifkörperspezifikationwählt. Werden die Eingriffsbedingungen variiert, läßtsich bei kurzer Schleifzeit eine zu große Werkstücker-wärmung vermeiden.
Dynamisches Schnellspannsystem verlängert die Maschi-
nenlaufzeit
Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 38–39
Flexibilität und hohe Verfügbarkeit sind Maßgaben,denen auch die Spanntechnik Rechnung tragen muß.Mit einem dynamisch fixierenden Spannsystem, dessenKernstück Zylinder und Einzugbolzen mit 5 bis 30 kNEinzugkraft sind, ist effizientes fünfseitiges Bearbeitenmit weniger als 0,01 mm Positionierabweichung möglich.Das Leistungsspektrum des Systems wurde nun erwei-tert.
Bauch, KarlEinfache Automationswerkzeuge ergänzen Bearbeitungs-
zentren
Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 40–45
Die Praktikabilität von Automatisierungslösungenscheitert oft an hohen Investitionskosten. Wenig Auf-wand erfordert dagegen ein maschinenbezogenes Auto-mations-Werkzeugsystem für Fräsmaschinen und Bear-beitungszentren, das nicht nur Handhabungsaufgabenübernimmt, sondern auch bereitstellt, reinigt, kenn-zeichnet und mißt.
Müller, Hanspeter, und Wolfgang-D. SchenkBeschicken von Werkzeugmaschinen mit modularen
Handlinggeräten
Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 46–47
Für das Be- und Entladen von spanenden und abtra-genden Werkzeugmaschinen wurde eine Reihe vonmodular aufgebauten Handhabungsgeräten entwickelt.Dabei sorgen besonders die verschiedenen Greiferaus-führungen für eine hohe Flexibilität. Ein genauesAnsteuern der applikationsabhängigen Positionen stel-len die digital gesteuerten DC-Motoren sicher.
Freise, WernerElektroantriebe für Kraftfahrzeuge finden nur wenige
Anwendungsnischen
Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 48–50
Elektroantriebe für Kraftfahrzeuge finden heute nurwenige Anwendungsnischen. Dies erstaunt um so mehr,da sie gegenüber Verbrennungsmotoren hinsichtlichWirkungsgrad, Umweltverhalten, Zuverlässigkeit, War-tungsaufwand, Lebensdauer und auch Kosten dochklare Vorzüge aufweisen. Zudem sind sie konstruktivausgereift und vielfach erprobt.
Verantwortlich für Leitartikel: Winfried Schröder, Unternehmen und Branchen: UrsulaHofmann, Jürgen Schreier; Steuern, Serie: Jürgen Schreier; Interview, Innovation: HelmutKlemm; Spanende Fertigung, Werkzeuge: Frank Pfeiffer; Handhabung: Rüdiger Kroh;Antriebstechnik: Claus-Martin Stotz; C-Technik, Software, Kommunikation: Ulrike Gloger;Management und Organisation: Jürgen Schreier; Marktspiegel: Frank Pfeiffer, Rüdiger Kroh,Claus-Martin Stotz, Ulrike Gloger; Termine: Claus-Martin Stotz; Bücher: Udo Schnell; Schlußre-daktion: Helmut Klemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.
Losada, FelixERP-Komplettlösung integriert Microsoft-Umgebung
Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 52
Die vollständige Integration von Microsofts Entwick-lungsumgebung Visual Basic for Applications (VBA) ineine betriebswirtschaftliche Komplettlösung für mittel-ständische Unternehmen der diskreten Fertigungsindu-strie bietet ein PPS-System mit hoher Flexibilität.
Wüpping, JosefMit selbstoptimierenden Fertigungsinseln die Produkti-
vität kontinuierlich steigern
Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 54–59
Obwohl viele Unternehmen in den vergangenen zehnJahren erheblich in zentrale Planungs- und Steue-rungssysteme investiert haben, stehen diese Systemeweiteren Produktivitätssteigerungen oftmals im Wege.Deutliche Verbesserungen lassen sich durch dezentrale,sich selbst optimierende Fertigungsinseln erzielen. Ver-gleichbar mit natürlichen Systemen, die sich mit demZiel selbst strukturieren, daß die vitalen Systemelementegemeinsam dem Ganzen dienen.
Schötz, AlfredBankkonten und betriebsinterne Abläufe sollten immer
gemeinsam umgestellt werden
Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 60–64
Während die Banken seit Jahresbeginn untereinandernur noch in Euro verrechnen, können Unternehmen bisEnde 2001 ihre Konten als DM- oder Euro-Konten führen.Unter buchhalterischen Gesichtspunkten ist es aberzweckmäßig, alle Firmenkonten nur in einer Währungzu führen. Parallel zur Kontoumstellung sollten auch dieBuchhaltung und die anderen betrieblichen Funktions-bereiche umgestellt werden.
Braun, WalterBei der betrieblichen Nachfolgeregelung spielen psycho-
logische Aspekte eine wichtige Rolle
Maschinenmarkt 105 (1999) 27, Seite 66–68
Wenn Unternehmensübergaben scheitern, hat das nichtimmer betriebswirtschaftliche Gründe. Oft wird verges-sen, daß der Übergabeprozeß auch ein emotionaler Vor-gang ist, der den Übergebenden wie den Übernehmen-den in eine psychische Streßsituation versetzt. Die Ein-bindung eines neutralen Dritten (Coachs) kann deshalbhilfreich sein.
Vogel MarktforschungProdukteinsatz und Anschaffungsabsichten der deutschen
Industrie in sechs Produktfeldern
Das MM-Industrie-Panel ist eine repräsentative Befra-gung unter hochrangigen Entscheidungsträgern derIndustrie. Es ermittelte den Produkteinsatz, die kurz- undmittelfristigen Anschaffungspläne und das längerfristigeProduktinteresse in sechs ausgewählten Produktfeldern.Abgefragt wurden die Produktfelder Betriebswirtschaft-liche Software, Software zur Prozeßvisualisierung, Ser-vice-Roboter, Anlagen zur Entsorgung von Metallspänen,Lackieranlagen und Industrielacke.Der Ergebnisband kann kostenfrei über den ZentralenMarketing-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.
72 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
Maschinenmarkt
DOKUMENTATION
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Eine Betriebsdatenerfas-
sungslösung (BDE) soll vor
allem Unternehmen bis 400
Mitarbeiter den Aufbau einer
BDE ermöglichen. Diese auf
dem Zeitwirtschaftssystem IF
6020 von Interflex basierende
Softwarelösung bietet sowohl
Unternehmen mit vorhande-
nem Produktionsplanungs-
system (PPS) als auch Betrie-
ben ohne PPS die Möglichkeit
einer BDE. Mit dieser Lösung
sollen die Unternehmen in die
Lage versetzt werden, mit ei-
ner BDE ihre Fertigung über
zusätzliche Auswertungs-
möglichkeiten zu optimieren.
Um die erfaßten Daten an die
SAP-Module PP, HR sowie Fi-
nanzen verschiedener Anbie-
ter übertragen zu können,
werden Schnittstellen zur Ver-
fügung gestellt. Damit die
erfaßten Daten während ei-
nes Netzausfalls nicht ver-
lorengehen, bietet die BDE ei-
nen Offline-Betrieb, der stets
einen aktuellen Datenbe-
stand sichert.
Interflex Datensysteme
GmbH, 70567 Stuttgart,
Tel. (07 11) 13 22-1 34,
Fax (07 11) 13 22-1 11
Lösung für die Betriebsdatenerfassungin mittelständischen Unternehmen
Datamax-Drucker für die
Barcode-Etikettierung wer-
den ab sofort mit einem Gra-
tispaket an Softwarezubehör
ausgestattet. Damit können
Anwender Etiketten und
Beschriftungen erstellen. Die
neue „Datamax Accessories
CD“ enthält die Einstiegsver-
sionen der Barcode-Grafik-
programme „Label View XLT“
und „Code Soft XLT“. Darüber
hinaus befindet sich auf der
CD eine Etiketten-Referenzbi-
bliothek von Sartech, die den
Kauf vorformatierter Norme-
tiketten über das Web unter-
stützt. Im Zubehörpaket sind
auch Windows-Treiber für Da-
tamax-Drucker und das „Pro-
grammer’s Manual“ enthal-
ten. Außerdem stellt die CD
Online-Produktkataloge, In-
ternet-Explorer, Adobe Acro-
bat Reader und den Zugang
zur Datamax- Website zur Ver-
fügung.
Wolf & Partner,
80803 München,
Tel. (0 89) 36 05 48 00,
Fax (0 89) 3 61 54 80
Software auf CD als Gratiszubehörzu einem Barcode-Etiketten-Drucker
Mit der Software Smart Stor
Duplicator 2.0 kann man
nicht nur Jukeboxen als Dup-
liziergeräte, sondern auch
Dupliziermaschinen unter-
stützen und in Netzwerke
integrieren. Die Lösung eignet
sich besonders für Anwen-
dungen, bei denen CD-Klein-
serien hergestellt werden,
wobei die Anzahl der mögli-
chen CD-Kopien lediglich
durch die Kapazität der
jeweiligen Jukebox oder
Dupliziermaschine begrenzt
ist. Das Programm steuert
alle Schritte im Produktions-
prozeß einschließlich bis hin
zur Überprüfung und dem
Drucken von Labels. Im Ge-
gensatz zu herkömmlichen
Duplikationssystemen auto-
matisiert die Software den
Duplizierprozeß und kann
laut Herstellerangaben auch
mehrere Aufträge sowohl par-
allel als auch nacheinander
unbeaufsichtigt abarbeiten.
Smart Storage GmbH,
50672 Köln,
Tel. (02 21) 16 02 51-87,
Fax (02 21) 16 02 51-89
Duplizierprogramm für CD-Kleinserien
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Mit der Version 8 der ERP-
Software abas-EKS erhalten
die Anwender die neue EDP-
Schnittstelle (Datenzu-
griffsprotokoll), die Bestellun-
gen via Internet ermöglicht.
Der Kunde kann auf einen
Web-Katalog zugreifen und
erhält ein Java-Applet (Pro-
grammdatei, die vom Web-
server auf Anforderung zum
Browser gesendet wird und
im PC des Nutzers bestimmte
Aktionen ausführt), mit dem
er einen einfachen Warenkorb
aufbauen kann. In diesem
lassen sich gewünschte Arti-
kel markieren und mit der
gewünschten Stückzahl ver-
sehen. Über die Schnittstelle
findet eine Onlineprüfung des
Lagerbestandes statt. Nach
Abschluß der Bestellung wer-
den die Daten übertragen und
ein Auftrag in der PPS-Soft-
ware angelegt. Die Auftrags-
bestätigung erfolgt per E-Mail.
Die Anwender können auch
einfache Auswertungen er-
stellen, Daten aus anderen
Mandantenprogrammen ab-
fragen und Fremdprogram-
men einen einfachen Daten-
zugriff ermöglichen.
ABAS Software AG,
76135 Karlsruhe,
Tel. (07 21) 9 67 23 01,
Fax (07 21) 67 96 51
Neue Version von ERP-Lösungbietet Onlinebestellung über Internet
Die Standardsoftware Office
Line 50 ist eine Komplettlö-
sung für kleine Unterneh-
men. Sie wurde speziell als
kleine Lösung innerhalb der
Office Line 2000 entwickelt
und ist auf die aktuellen
Entwicklungen von Microsoft
zugeschnitten. Die Software
wird durch den skalierbaren
Microsoft SQL Server 7 unter-
stützt. Line 50 läßt sich laut
Hersteller flexibel an die je-
weiligen Geschäftsabläufe an-
passen und ist für Unterneh-
men mit bis zu 20 Mitarbei-
tern und bis zu fünf Arbeits-
plätzen geeignet. Die Software
verfügt über eine Finanzbuch-
haltung mit Offener-Posten-
Verwaltung, Mahnwesen und
Zahlungsverkehr, Auftrags-
bearbeitung mit Bestellwe-
sen und Fakturierung sowie
über Lohn und Gehalt mit
Fibu-Übergabe, Schnell- und
Kalendererfassung.
KHK Software
GmbH & Co. KG,
60437 Frankfurt /M.,
Tel. (0 69) 5 00 07-1 11,
Fax (0 69) 5 00 07-2 62
Kaufmännische Standardlösungfür kleine und mittlere Unternehmen
Mit demModulDocuwareLink
lassen sich Dokumente aus
Archiven des Dokumenten-
managementsystems Docu-
ware in Windows-Anwendun-
gen integrieren. Der Zugriff
auf die gewünschten Doku-
mente ist aus der Anwendung
heraus mit einem Suchlink
möglich. Außerdem lassen
sich am Bildschirm sichtbare
Informationen über einen
Ablagelink als Schlagworte
für die Ablage von Doku-
menten in Docuware-Archi-
ven verwenden. Das Modul
wird als Ergänzung zum
Dokumentenmanagementsy-
stem installiert. Die Software
besteht aus zwei Komponen-
ten: dem Link-Editor und dem
Link-Fenster. Ein Link enthält
Anweisungen, wo und auf
welche Weise Daten aus einer
Fremdanwendung ausgele-
sen werden sollen. Der Editor
unterstützt den Anwender,
diese Verknüpfungen zu
erstellen und die benötigten
Kriterien festzulegen.
Docunet AG,
82110 Germering,
Tel. (0 89) 8 94 43 30,
Fax (0 89) 8 41 99 66
Dokumentenverwaltungssystemals Bindeglied zum Archiv
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Ein erweiterbares Roboter-
Portalsystem ist standard-
mäßig mit fünf Antriebsach-
sen ausgestattet. Es hat einen
Arbeitsraum von 2000 mm 31000 mm 3 500 mm und eig-
net sich für das Schweißen,
Schneiden und Positionieren.
Neu ist laut Hersteller die
Koordination aller Achsen
durch eine PC-basierte Echt-
zeit-Bahnsteuerung, die hohe
Genauigkeit bei konstanter,
bahnunabhängiger Bearbei-
tungsgeschwindigkeit ermög-
licht. Die leicht erlernbare
Programmierung erfolgt in ei-
ner graphischen Bedienober-
fläche, die unter anderem Joy-
stick-Steuerung für schnelles
und genaues Teachen unter-
stützt. Neben der Anwendung
bei herkömmlichen Fügever-
fahren bietet sich das Portal-
system besonders für Tech-
niken wie das Mikroplasma-
schweißen, die Lasermaterial-
bearbeitung oder das Wasser-
strahlschneiden an.
Klett Schweißtechnik GmbH,
98528 Suhl,
Tel. (0 36 81) 42 26 82,
Fax (0 36 81) 42 26 02
Portalsystem mit fünf Antriebsachsenund großem Bearbeitungsraum
Das schnelle Programmie-
ren ohne Vorkenntnisse
verspricht ein Unternehmen
für seinen selbstlernenden
Teach-in-Roboter, der für das
Pulverbeschichten, Lackieren
und Glasieren entwickelt
wurde. Durch Führen des
Greifers von Hand kann eine
beliebige Bahn abgefahren
werden. Die Steuerung merkt
sich jede Bewegung und
speichert parallel den zeitli-
chen Ablauf. Bei Automatik
erfolgt dann die Wiedergabe
der Bahn in Form und
Geschwindigkeit. Der Roboter
hat eine Tragkraft von 24 kg
und verfährt mit maximal
30 m/min.
T-Rob Industrieroboter GmbH,
78194 Immendingen,
Tel. (0 74 62) 2 60 41,
Fax (0 74 62) 66 19
Roboter zum Pulverbeschichten
Zum schnellen und punkt-
genauen Positionieren von
Werkstücken wurde ein Zahn-
riemenvorschub entwickelt.
Seine Basis ist ein eloxiertes
Aluminium-Strangpreßprofil,
das in Längen bis 6000 mm
lieferbar ist. Zur Befestigung
des Vorschubs hat das Profil
an der Unterseite Bohrungen
im Abstand von 100 mm. Als
Führungsschlitten kommt
ein Wellenschlitten mit Kugel-
umläufen zum Einsatz. Der
spielfreie Vorschub in offener
Ausführung hat als Antriebs-
element einen Zahnriemen
mit 5 mm Teilung und 25 mm
Breite. Der Zahnriemen läuft
über beidseitig gelagerte
Stahlritzel. Mit dem Zahnrie-
menvorschub sind Geschwin-
digkeiten bis maximal 5 m/s
möglich. Die Wiederholge-
nauigkeit liegt nach Aussage
des Herstellers bei ± 0,2 mm,
die Referenzschaltergenauig-
keit unter 0,1 mm.
Isel automation KG,
36132 Eiterfeld,
Tel. (0 66 72) 8 98-0,
Fax (0 66 72) 8 98-8 88
Zahnriemenvorschub zum Positionieren
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Der Feinverstellkopf M03
Speed ist ein Präzisions-
werkzeug für schnelles Zer-
spanen, bei dem Unwuchten
automatisch mittels diame-
tral verschiebbar angeord-
neter Ausgleichsmaße kom-
pensiert werden. Auf diese
Weise wird die Unwucht
innerhalb einer Ebene aus-
geglichen, also ein dynami-
scher Wuchtausgleich erzielt.
Der Feinverstellkopf hat sehr
kleine Zustellschritte im
Mikrometerbereich inner-
halb des Feinjustierbereiches
von 0,25 bis 0,6 mm Durch-
messer. Der Werkzeug-Bear-
beitungsdurchmesser ist
radial von 4,5 bis 12,0 mm
verstellbar.
Komet Präzisionswerkzeuge
Bobert Breuning GmbH,
74351 Besigheim,
Tel. (0 71 43) 3 73-0,
Fax (0 71 43) 3 73-2 33
Feinverstellkopf für hohe Geschwindigkeitkompensiert Unwucht automatisch
Vor allem für die Feinbear-
beitung von Werkstücken aus
Guß, Stahl und Kunststoff
eignet sich dieser hochtourige
ölfreie Turbinenschleifer GT
650. Der Motor mit Flieh-
kraftregler hält eine Drehzahl
von 65 000 min–1 unter Last
konstant. Der Schallpegel
liegt bei weniger als 69 dB(A).
Aufgrund der schwimmenden
Lagerung wird laut Hersteller
eine lange Standzeit bei HM-
Fräsern und Schleifstiften
erzielt. Eine Auslaufbremse
verhindert Nachlaufen. Zum
Standard gehören eine 3-mm-
Spannzange und ein 1,5 m
langer Schlauch zur Luftab-
fuhr.
Mannesmann Demag Druck-
luftmotoren Strohm GmbH
& Co. KG. 70476 Stuttgart,
Tel. (07 11) 8 87 18-0,
Fax (07 11) 8 87 18-32
Hochtouriger ölfreier Turbinenschleiferhält Drehzahl bei 65 000 min-1 konstant
Dieses PKD-bestückte, mehr-
schneidige Reibwerkzeug ist
für die Hochgeschwindig-
keitsbearbeitung von Präzi-
sionsbohrungen in Werk-
stücken aus Aluminium
ausgelegt. Wie der Hersteller
betont, sind Prozeßsicherheit
und Produktivität sehr hoch
und die Standzeit des
Schneidstoffes außergewöhn-
lich lang. Außerdem könne in
vielen Fällen die Bearbei-
tungszugabe deutlich gestei-
gert werden, so daß bei Druck-
gußteilen die gegossene Boh-
rung in einem Arbeitshub
fertigbearbeitet werden kann.
Komplexe Bohrungskontu-
ren sind mit einem Werkzeug
herstellbar.
Dihart AG, CH-4657 Dulliken,
Tel. (00 41-62) 2 85 42 00,
Fax (00 41-62) 2 85 42 99
Mehrschneidiges PKD-Reibwerkzeugfür die Bearbeitung von Aluminium
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Dieses Universal-Bearbei-
tungszentrum ist nun auch
mit der Steuerung Siemens
840D verfügbar. Außerdem ist
es jetzt möglich, die Maschine
mit einer HSC-Spindel aus-
zustatten, die eine Drehzahl
von 42 000 min–1erreicht. Der
stabile Rundschwenktisch
eignet sich für Schrupp- und
Schlichtarbeiten in jeder
Position. Bei einer Aufspann-
fläche von 600 mm 3 600 mm
sind kleine Teile ebenso
bearbeitbar wie große und
schwere bis 500 kg. Die
besondere Achsanordnung
soll eine sehr hohe Genauig-
keit bei der 5-Achsen-Simul-
tanbearbeitung ermöglichen.
Mikron AG Nidau,
CH-2560 Nidau,
Tel. (00 41) 3 23 32 75 75,
Fax (00 41) 3 23 32 75 76
Universal-Bearbeitungszentrumkann mit HSC-Spindel ausgerüstet werden
Daß diese mit einer Breite
von 2000 mm besonders
kompakt ausgeführte Schleif-
maschine Profimat RT als
flexible Produktionsmaschi-
ne ausgelegt ist, äußert sich
nicht nur in einer Leistung bis
45 kW und einer maximalen
Schnittgeschwindigkeit von
170 m/s, sondern auch in der
Fahrständer-Bauweise, bei
der Längsvorschub, Quervor-
schub und Tiefenzustellung
vom Werkzeug ausgeführt
werden. Damit wird eine opti-
male Bedienbarkeit und eine
gute Zugänglichkeit beim Be-
und Entladen erreicht.
Blohm Maschinenbau GmbH,
21033 Hamburg,
Tel. (0 40) 72 50-02,
Fax (0 40) 72 50-32 87
Kompakte Fahrständer-Schleifmaschineist als Produktionsmaschine ausgelegt
Um Kronenbohrer bezie-
hungsweise Kernbohrer bis
100 mm Durchmesser schär-
fen zu können, wurde diese
kleine, einfache Schleifma-
schine entwickelt. Die beiden
Schneidlippen des Bohrers
werden durch einfaches
Umstecken des Werkzeug-
trägers geschärft. Den Träger
fixiert man dabei mit einem
Arretierbolzen an der Unter-
seite des Schleiftisches. Der
gesamte Vorgang des Nach-
schleifens dauert bei einem
normal verschlissenen Werk-
zeug mit 40 mm Durchmesser
etwa 3 min. Die Schneiden
sind dann wieder im Original-
zustand, und die Standzeit
des Bohrers erhöht sich um
ein Mehrfaches.
Bayer-Solid Maschinenfabrik,
72766 Reutlingen,
Tel. (0 71 27) 8 00 88,
Fax (0 71 27) 8 00 80
Einfache Nachschleifmaschinefür Kronenbohrer bis 100 mm Durchmesser
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Ziel einer Forschungsauf-
gabe war es, eine Vorrichtung
zum sehr genauen Wirbeln
von Innengewinden zu ent-
wickeln, die die Schrägstel-
lung des Werkzeuges um den
entsprechenden Neigungs-
winkel ermöglicht, und eine
dazugehörende Fertigungs-
technik zu erarbeiten. Ergeb-
nis dieser Arbeiten ist eine
Vorrichtung, die prinzipiell
auf allen CNC-Drehma-
schinen mit angetriebenen
Werkzeugen verwendbar ist
und mit der sowohl in nicht-
gehärtete als auch in gehär-
tete Werkstücke Innenge-
winde mit sehr großer
Genauigkeit gewirbelt wer-
den können. Es sind mehr-
schneidige Werkzeuge ver-
wendbar, um die Fertigungs-
zeit möglichst kurz zu halten.
Der Neigungswinkel ist in
einem weiten Bereich ein-
stellbar. In vielen Fällen ist
mit diesem Verfahren das
aufwendige Schleifen substi-
tuierbar.
GFE – Gesellschaft
für Fertigungstechnik
und Entwicklung e.V.,
98574 Schmalkalden,
Tel. (0 36 83) 69 00-25,
Fax (0 36 83) 69 00-16
Vorrichtung zum Innengewinde-Wirbeln für alle CNC-Drehmaschinen geeignet
Diese universelle, hydrau-
lisch gesteuerte Präzisions-
Rundschleifmaschine mit
schwenkbarem Schleifspin-
delstock für das Außen-.
Innen- und Planschleifen in
einer Aufspannung eignet
sich vorrangig für den Werk-
zeug- und Formenbau und
kleine Serien. Die 3,7-kW-
Maschine nimmt Teile bis
150 kg Gewicht zwischen
Spitzen auf. Die Spitzenhöhe
beträgt 175 mm (250 mm) und
die Spitzenweite 600 mm. Als
größte Rundheitsabweichung
werden 0,5 µm angegeben,
optionell 0,2 µm. Weil die Spit-
zenhöhe vergrößert werden
kann, sind Teile bis 500 mm
Durchmesser bearbeitbar.
L. Kellenberger & Co. AG,
CH-9009 St. Gallen,
Tel. (00 41-71) 2 42 91 11,
Fax (00 41-71) 2 42 92 22
Vielseitige 3,7-kW-Rundschleifmaschinemit schwenkbarem Spindelstock
Sowohl Belangen der Ein-
zelfertigung im Werkzeugbau
als auch des dreischichtigen
Fertigens in der Serienpro-
duktion von Präzisionsteilen
entspricht das innovative
Konzept einer Vertikaldreh-
maschine, die für die Trocken-
bearbeitung ausgelegt ist und
auch zum Innen- und Außen-
schleifen ausgerüstet werden
kann. Mit der 3350 mm
hohen, eine Stellfläche von
1000 mm 3 2570 mm bean-
spruchenden und 5200 kg
schweren Maschine soll eine
Taktzeitreduzierung von 80
bis 85% gegenüber her-
kömmlichen CNC-Maschinen
möglich sein. Vor allem sehr
lange und dünne Wellenteile
sind wirtschaftlich bear-
beitbar, ebenso Flanschbau-
teile. Die Spitzenweite beträgt
550 mm, die maximale Dreh-
länge 350 mm und die Spin-
deldrehzahl 12 000 min–1.
CNC-Rotations-Beladesyste-
me sind integriert.
Schuster Präzision Werkzeug-
Maschinenbau GmbH,
86920 Denklingen,
Tel. (0 82 43) 96 80-0,
Fax (0 82 43) 96 80-90
20-kW-Vertikaldrehmaschinefür die Trockenbearbeitung ausgelegt
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Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Für einen Gerüsthersteller
wurde diese Modifikation
einer Anlage zum Vereinzeln,
Sägen und beidseitigen
Innen- und Außen-Kanten-
entgraten von Rohren und
Profilen bis 13 m Länge kon-
zipiert. Um auch bei großer
Fixlänge Präzision sicherzu-
stellen, wird unter anderem
die Verstellspindel des Län-
genanschlags bei Abmessun-
gen über 3000 mm mecha-
nisch gestützt. Unter Produk-
tionsbedingungen sind Tole-
ranzwerte von 0,3 mm bei ei-
ner Länge bis 4500 mm mög-
lich. Für einen vollständigen
Formatwechsel wird eine Zeit
von etwa 5 min angegeben.
RSA Entgrat- und Trenn-
Systeme, 58513 Lüdenscheid,
Tel. (0 23 51) 9 95-5,
Fax (0 23 51) 9 95-3 00
Anlage vereinzelt, sägt und entgratetbis 13 m lange Rohre und Profile
Kompakte Bauweise, lange
Lebensdauer aufgrund gehär-
ter Bauteile, schwenk- und
positionierbare Spannbacke
sowie drei Spannhöhen von
50 bis 135 mm sind Merkmale
dieses vielseitigen Aufsitz-
spanners zur schnellen Werk-
stückfixierung von Hand,
über eine Spannschraube
oder mit verstellbarem
Klemmhebel. Der Spanner
kann entweder in einer T-Nute
oder mit Gewindestift direkt
in der Platte (Vorrichtung)
befestigt werden. Die Spann-
höhe ist veränderbar.
Erwin Halder KG,
88480 Achstetten-Bronnen,
Tel. (0 73 92) 70 09-0,
Fax (0 73 92) 70 09-1 60
Kompaktes Aufsitz-Spannelementmit Klemmhebel oder Schraube
Eine bevorzugte Anwendung
dieses Gerätes zum induk-
tiven Löten von Metallen ist
das Aufbringen von Hart-
metall auf Kreissägeblätter in
der Produktion oder zu Repa-
raturzwecken. Das Prinzip der
induktiven Erwärmung be-
steht darin, daß über einen
Induktor ein hochfrequenter
Strom im Metall induziert
wird und dieser das Werk-
stück erwärmt. Weil das Teil
von allen Seiten gleichmäßig
erwärmt wird, entstehen zwi-
schen den zu verbindenden
Elementen keine mechani-
schen Spannungen, und die
Lötverbindung ist besonders
hochwertig ausführbar.
IEW Induktive Erwär-
mungsanlagen GmbH,
A-2345 Brunn am Gebirge,
Tel. (00 43-22 36) 37 81 85,
Fax (00 43-22 36) 37 87 06
Gerät zum induktiven Auflötenvon Hartmetall auf Kreissägeblätter
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Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Zu den Ausführungen der
modularen Baureihe 400 von
Werkzeugvoreinstellgeräten
gehört seit jüngstem der
Arbeitsplatz 460vCCD. Die
Bedienelemente der schwin-
gungsabsorbierenden Kon-
struktion sind ergonomisch
angeordnet. Eine Digital-
elektronik erleichtert das
Auswerten der Einstell- und
Meßwerte. Die wälzgelagerte,
vorgespannte Spindel hat
eine hohe Rundlaufgenau-
igkeit. Prüfbar sind Werk-
zeuge bis 400 mm Länge und
400 mm Durchmesser. Auf-
grund des modularen Auf-
baus können Abtastelemente,
Aufnahmen oder pneuma-
tische Spannvorrichtungen
individuell gewählt werden.
Messwelk GmbH,
63801 Kleinostheim,
Tel. (0 60 27) 50 03-0,
Fax (0 60 27) 50 03-50
Arbeitsplatz zum Werkzeugvoreinstellenkann individuell konfiguriert werden
Gemeinsam mit einem
Schleifmaschinenhersteller
wurde diese sechsachsige
CNC-Maschine Corvus zum
wirtschaftlichen Schärfen
von Räumwerkzeugen ent-
wickelt. Laut Anbieter vereint
die Maschine die Pro-
zeßsicherheit und Genauig-
keit der Räumtechnik mit der
Flexibilität und der Bediener-
freundlichkeit der Werkzeug-
Schleiftechnik. Daß bei der
Konzeption besonderer Wert
auf Bedienerfreundlichkeit
gelegt wurde, spiegelt sich un-
ter anderem in der
Menüführung in Touch-Sre-
en-Technik wider.
Kurt Hoffmann GmbH &
Co. KG, 75175 Pforzheim,
Tel. (0 72 31) 1 46-2 11,
Fax (0 72 31) 1 46- 1 36
6-Achsen-Räumwerkzeug-Schärfmaschinemit hohem Bedienungskomfort
Auf den breiten Anwendungs-
bereich verweist der italie-
nische Hersteller einer Bau-
reihe universeller CNC-Groß-
fräsmaschinen, die beson-
ders steif ausgeführt sein sol-
len und in drei Grundversio-
nen verfügbar sind: erstens
mit drei Linearachsen, zwei-
tens mit drei Linearachsen
und CNC-Drehtisch sowie
drittens mit vier Linearach-
sen und CNC-Drehtisch. In
den Achsen X, Y und Z sind
Verfahrwege von maximal
3000, 1000 und 1500 mm
nutzbar. Bei einer Motorlei-
stung bis 22 kW beträgt die
Drehzahl zwischen 0 und
3000 min–1.
Harold J. Pröpper,
51789 Lindlar,
Tel. (0 22 66) 84 19,
Fax (0 22 66) 29 69
Vielseitige CNC-Großfräsmaschineist in drei Grundversionen verfügbar
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Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Sein Angebot an Präzisions-
führungsbuchsen für spiel-
einstellbare Linearführungen
erweiterte nun der Hersteller
mit den Führungsbuchsen
der Baureihe FAK/FAL. Diese
Führungsbuchsen erlauben
nach der beim Montagevor-
gang erfolgten Führungsspiel-
einstellung zusätzlich die
Klemmung beispielsweise der
Pinole, oder der Säule. Auf die-
se Weise wird Herstelleranga-
ben zufolge eine vollkomme-
ne, radiale Spielfreiheit und
höchste Radialsteifigkeit des
Führungssystems erreicht.
Anwendungsmöglichkeiten
für diese Führungsbuchsen
ergeben sich vor allem dort,
wo die Vorteile einer gleiten-
den Führung Priorität haben
und in bestimmten Positio-
nen zusätzlich absolute Spiel-
freiheit gefordert ist. Die Füh-
rungsbuchse, ein Werknorm-
teil, wird bei der Montage im-
mer mit Einbauspiel gefügt.
Während des Montagevor-
gangs kann das optimale Füh-
rungsspiel eingestellt werden.
Die Umgebungsteile sind nach
ISO-Toleranz gefertigt. Die
Klemmung erfolgt hydrau-
lisch über entsprechende
Ringkolben. Zum Entspan-
nen genügt es, die Spannhy-
draulik drucklos zu machen.
Die federharte Führungs-
buchse nimmt sofort die Aus-
gangslage mit dem zuvor ein-
gestellten Führungsspiel ein.
Spieth Maschinenelemente
GmbH & Co.KG,
73730 Esslingen,
Tel. (07 11) 9 30 73 00,
Fax (07 11) 9 30 73 07
Führungsbuchse mit einstellbarem Spielkann auch geklemmt werden
Mit einer Verfahrgeschwin-
digkeit von 1,5 m/s, einer
Beschleunigung von 2 g und
einer Positioniergenauigkeit
von ± 2,5 µm in der Stan-
dardausführung ist die
anschlußfertige Linearachse
LMS 500 universell verwend-
bar. Anwendungsmöglichkei-
ten ergeben sich beispielswei-
se in der Laser- und Meßtech-
nik, in Werkzeug- und Dosier-
maschinen, in Positionier-
geräten oder Handlingsyste-
men. Als Antrieb dient ein
Synchron-Linearmotor nach
dem Wicklungsläuferprinzip.
Das Sekundärteil ist in den
Grundkörper eingelassen.
Das Sekundärteil befindet
sich an der Schlittenplatte.
Diese läuft mit vier Wagen auf
zwei Schienen. Der gekapselte
Achsaufbau schützt das
inkrementale Wegmeßsystem
mit optischer Abtastung vor
äußeren Einflüssen. Energie-
zuführung und Signalleitun-
gen laufen im Inneren der
Achse und werden über stirn-
seitige Steckverbindungen
mit der Achssteuerung ver-
bunden. Auf die Gestaltung
des Achskörpers legte man
besonderes Augenmerk: Die
Linearachse läßt sich sowohl
von oben als auch von unten
befestigen. Sämtliche Befesti-
gungsbohrungen im Achs-
körper und in der Schlitten-
platte sind mit Passungen für
Zentrierhülsen versehen.
Itec Gesellschaft für Prozeß-
automation und Meßtechnik
mbH, 12526 Berlin,
Tel. (0 30) 67 97 55 29,
Fax (0 30) 67 97 55 55
Anschlußfertige Linearachsewird linearmotorisch angetrieben
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Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Für Zwei-Phasen-Schrittmo-
toren mit Strömen bis zu 9 A
bei 24 bis 70 VDC Betriebs-
spannung konzipiert ist die
Endstufe CCD 93-70 Mini für
Hutschienenmontage Einge-
speist werden muß lediglich
eine Wechselspannung zwi-
schen 17 und 50 VAC. Der
eigentliche Clou des Geräts
ist die Klartextanzeige: Alle
Betriebsparameter wie Strom-
einstellungen oder Schritt-
auflösung werden menüge-
steuert vorgegeben. Fehler
bei der Eingabe sind damit so
gut wie ausgeschlossen. Im
Betrieb werden die aktuellen
Parameter und Diagnosein-
formationen bei Kurzschluß,
Unterspannung und Über-
temperatur im Klartext an-
gezeigt. Die Inbetriebnahme
des Moduls wird dank der
eingebauten Testfunktionen
wesentlich unterstützt. Die
Schrittmotorendstufe verfügt
über Schraub-Steckan-
schlüsse und ein schalt-
schrankgerechtes, EMV-kon-
formes Metallgehäuse.
Phytron-Elektronik GmbH,
82194 Gröbenzell,
Tel. (0 81 42) 50 30,
Fax (0 81 42) 50 31 90
Komfortable Schrittmotor-Endstufeist mit Klartextanzeige ausgestattet
Manuell bediente Fräs- und
Drehmaschinen lassen sich
mit den Positionsanzeigen der
Baureihe ND 700 auf einfache
Weise nachrüsten. Solche
Anzeigen helfen dem Anwen-
der, Kosten zu senken und die
Maßhaltigkeit der gefertigten
Werkstücke zu verbessern.
Die Baureihe besteht aus
Positionsanzeigen für zwei
oder drei Achsen. Die Geräte
sind entweder für Fräs- und
Bohrmaschinen oder für
Drehmaschinen konzipiert.
Alle Anzeigen zeichnen sich
durch ihre Klartext-Dialog-
führung aus, die den Fachar-
beiter beim Positionieren und
bei der Anwendung der
praxisorientierten Funktio-
nen wesentlich unterstützt.
Für Bohr- und Fräsmaschi-
nen sind die Geräte mit
Funktionen zum Fertigen von
Bohrbildern ausgestattet. Die
Anzeigen für Drehmaschinen
haben einen Werkzeugspei-
cher für neun Werkzeuge,
deren Daten sich auf einen
frei wählbaren Bezugspunkt
beziehen.
Heidenhain GmbH,
83301 Traunreut,
Tel. (0 86 69) 3 10,
Fax (0 86 69) 50 61
Positionsanzeigen zum Nachrüstenfür manuell bediente Werkzeugmaschinen
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Maschinenmarkt
TERMINE
Kongresse, Kolloquien, Seminare
Seminar: Projektmanagement
von IT-Projekten
Frost & Sullivan,Münchener Straße 30, 60329 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 23 50 58,Fax (0 69) 23 45 66
München 12. und 13. 7.
2380 DM
Seminar: Konfliktmanagement –
Chance zur Weiterentwicklung
Akademie für Führungskräfte,Hindenburgring 12a, 38667 Bad Harzburg,Tel. (0 53 22) 7 30,Fax (0 53 22) 7 31 24
Timmen-dorferStrand19. bis22. 7.
2990 DM
Seminar: Professionelle
Informationsbeschaffung aus Internet
und Datenbanken
Otti-Technologie-Kolleg,Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg,Tel. (09 41) 2 96 88 20,Fax (09 41) 2 96 88 19
Regens-burg21. bis23. 7.
Preis aufAnfrage
Seminar: Arbeitsvorbereitung
im Unternehmen – Planung, Steuerung
und Übernahme auf EDV
Haus der Technik e. V.,Hollestraße 1, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 80 31,Fax (02 01) 1 80 32 69
Essen21. bis23. 7.
2200 DM
Seminar: Workflow Management
in Theorie und Praxis
Integrata Training AG, Schleifmühleweg 68, 72070 Tübingen, Tel. (0 70 71) 40 91 00, Fax (0 70 71) 40 92 67
Frank-furt/Main22. und23. 7.
1570 DM
Tagung: Unternehmens-
umstrukturierungen
aus arbeitsrechtlicher Sicht
DGFP e. V.,60528 Frankfurt/Main, Lyoner Straße 15,Tel. (0 69) 6 66 90 91,Fax (0 69) 6 66 90 46
Düssel-dorf4. 8.
890 DM
Seminar: Jahresgespräche 2000 –
Verhandlungen mit Einkäufern
erfolgreich führen
Deutsche Verkaufsleiter-Schule GmbH,Stefan-George-Ring 24, 81929 München,Tel. (0 89) 99 35 50 19,Fax (0 89) 93 63 68
Hamburg12. und13. 8.
1980 DM
Konferenz: IT-Integration bei Fusionen
und Konsolidierungen
Institute for International Research GmbH& Co, Management- Konferenzen,Otto-Vogler-Straße 17, 65843 Sulzbach,Tel. (0 61 96) 58 50,Fax (0 61 96) 58 54 85
Frankfurt/Main 17. und18. 8.
2695 DM
Konferenz: Selbststeuernde
Instandhaltungsteams – Planung,
Organisation und Kontrolle
Management Circle GmbH,Postfach 56 29, 65731 Eschborn,Tel. (0 61 96) 4 72 28 00,Fax (0 61 96) 4 72 28 88
Frankfurt/Main 25. und26. 8.
2595 DM
ÜberblickDie Wissenschaft von der
Künstlichen Intelligenz (KI) ist
noch stark im Fluß. Sie befaßt
sich mit den Mechanismen,
die Intelligenz in technischen
Systemen ermöglichen. Die
Anzahl von Publikationen
steigt ebenso wie die Anwen-
dungen in Technik und Medi-
zin. Damit tauchen neue Be-
griffe auf. Es ist ein eigenes
Vokabular entstanden, für
das Ausdrücke wie Defuzzifi-
zierung, Hill-Climbing-Suche,
K-Means-Clustering-Algorith-
mus oder pandämonische Se-
lektion nur einige Beispiele
sind.
Das Buch gibt nun in lexi-
kalischer Ordnung einen
kurzgefaßten und illustrier-
ten Überblick über das
rechnergestützte Denken. Es
werden Termini aus den Ge-
bieten Logik, Expertensyste-
me, Sprachverstehen, Bildver-
stehen, Neuronale Netze, Pro-
blemlösen und Suchmetho-
den, Fuzzy-Logik, Lernen,
Spiele, Robotik, KI-Sprachen
und KI-Anwendungen aufge-
führt.
Das Buch wendet sich an
alle, die beginnen, sich für KI
zu interessieren und die
Nachschlagebedarf haben.
Dazu gehören Studenten
ebenso wie Führungs- und
Fachkräfte in vorwiegend
technischen, aber auch medi-
zinischen und wirtschaftli-
chen Bereichen. Außerdem
werden Entwicklungsinge-
nieure, Softwareentwickler,
Anwender von Expertensyste-
men, Lehrgangsteilnehmer,
Mitarbeiter in Ingenieurbü-
ros, technische Redakteure,
Lehrer und Dozenten sowie
Betriebsingenieure zu diesem
Fachlexikon greifen.ERICH ENNENBACH
WeiterführendElektrotechnische Kenntnis-
se werden in Zukunft ver-
stärkt nachgefragt werden.
Die Zahl der fehlenden Studi-
enanfänger im Fachgebiet
Elektrotechnik wird dazu
führen, daß sich dieser Trend
weiter verstärkt. Wer sich des-
halb beispielsweise als Ma-
schinenbauingenieur ein we-
nig mehr in die Materie der
Elektrotechnik einarbeiten
möchte, dem sei dieses an-
wendungsorientierte Fach-
buch für Elektrotechnik mit
66 Tabellen, 75 Lehrbeispie-
len und 61 Berechnungsbei-
spielen empfohlen.
Das Lehrbuch baut inhalt-
lich auf den Grundlagen der
Elektrotechnik nach Band 1
auf. Es umfaßt die Lehrgebie-
te: Bauelemente, Analoge
Schaltungen und Operations-
verstärker, Digitaltechnik, Mi-
kroprozessor-, Meß- und
Nachrichtentechnik sowie
elektrische Maschinen und
Energietechnik. Aussagekräf-
tige Beispiele erleichtern das
Verständnis. Ein Sachwort-
verzeichnis erleichtert die Su-
che nach bestimmten Begrif-
fen, und auch ein Formelver-
zeichnis mit Begriffsbestim-
mung fehlt nicht.
Damit eignet sich das für
den Studenten der techni-
schen Fachrichtungen an
Fachhochschulen mit Haupt-
und Nebenfach Elektrotech-
nik konzipierte Buch auch
zum Selbststudium für den
mit technischem Grundwis-
sen vorgebildeten Leser. Ma-
thematische Kenntnisse sind
auf jeden Fall hilfreich. Dar-
über hinaus veranschaulicht
das Buch die Herangehens-
weise von Ingenieuren an ty-
pische Aufgabenstellungen. REINHOLD SCHÄFER
Facility Management — Ein
neues Geschäftsfeld für die
Versorgungswirtschaft
Von T. Henzelmann und ande-ren. Rennigen: Expert-Verlag,1998. 104 Seiten, kartoniert,34 DM.
Die Publikation richtet sich in
besonderem Maß an Vertreter
der versorgungswirtschaftli-
chen Unternehmenspraxis,
die mit Fragen des Aufbaus
und der Weiterentwicklung
des Facility Managements be-
faßt sind. Insgesamt acht Au-
toren zeigen die wesentlichen
Gestaltungsparameter des
Facility Managements auf.
Neben strategischen Fra-
gestellungen wird das deut-
sche Facility Management-
Marktpotential einer kriti-
schen Durchleuchtung unter-
zogen. Weiterhin werden die
Einsatzmöglichkeiten von
FM-Software diskutiert. Den
Schwerpunkt der Diskussion
bilden Ausgründungserfah-
rungen von Versorgungsun-
ternehmen.
EmpfehlenswertDie gewählte Thematik ist un-
ter anderem für das nachhal-
tige Wirtschaften, die Res-
sourcenschonung, die Res-
sourcenproduktivität und
Kreislaufwirtschaft von ho-
her Signifikanz. Am Beispiel
der Elektroindustrie wird die
Wichtigkeit und Notwendig-
keit der umweltgerechten Pro-
duktgestaltung als integraler
Bestandteil des gesamten
ökologischen Produktlebens-
zyklus aufgezeigt und nachge-
wiesen. Dies setzt voraus-
schauendes Denken und
Handeln, zum Beispiel für den
Produkteinsatz, voraus.
Ausführlich werden die
wirksamen Einflußkomplexe
mit ihren differenzierten Wir-
kungsintensitäten und -rich-
tungen verständlich erörtert.
Die vorgestellten Checklisten
sind hilfreich, fallweise sind
Spezifizierungen unerläßlich.
Die ökologische Akzeptanz ei-
nes Produktes ist an sich al-
lein allerdings durch eine Ja-
Nein-Entscheidung schlecht-
hin oftmals nicht nachweis-
bar. Das trifft bei sehr großer
Produktkomplexität zu.
Sehr zu begrüßen ist die
Entwicklung des ökologiein-
tegrierten Kostenmanage-
ments. Dabei besteht aber
weiterhin Handlungsbedarf.
Methodisch ist dieses Mana-
gement so zu präzisieren, um
die Anwender- und Nutzer-
freundlichkeit zu erhöhen.
Die behandelte Problematik
wurde interessant und auf-
schlußreich dargestellt. Im
Sinne der multivalenten Nut-
zung der Erkenntnisse aus
der Elektroindustrie wären
entsprechende Hinweise und
Anregungen für andere Bran-
chen und Industriezweige
wünschenswert. Insgesamt
lesenswert, empfehlens- und
nutzenswert.HANS-WOLFGANG AHREND
I Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 27
BÜCHER
Lexikon
Künstliche
Intelligenz
Von S. Hesse.Rennigen:Expert-Verlag,1999, 290 Sei-ten, kartoniert,58 DM.
Umweltverträg-
liche Produkt-
gestaltung
Von F. Quella.Erlangen: Pu-blicis MCD Ver-lag. 1998, 208Seiten, gebun-den, 128 DM.
Elektrotechnik
für Ingenieure
Hrsg. von R.Ose. München:Carl HanserVerlag, 1999.440 Seiten,kartoniert,49,80 DM.
Zündtemperaturen organi-
scher Verbindungen in
Abhängigkeit von chemischer
Struktur und Druck
Von M. Gödde. Bremerhaven:Wirtschaftsverlag NW, 1998. 174 Seiten, kartoniert, 41 DM.
Der erste Teil dieser Arbeit hat
zum Ziel, strukturelle Ein-
flüsse auf die Zündtempera-
tur organischer Verbindun-
gen aufzuklären. Zu diesem
Zweck wurde im Rahmen die-
ser Arbeit systematisch der
Zündtemperaturverlauf in
verschiedenen homologen
Reihen organischer Verbin-
dungen in der in DIN 51794
festgelegten Apparatur be-
stimmt. Im zweiten Teil wird
die Entwicklung einer Appa-
ratur beschrieben, die sicher-
heitstechnisch verwertbare
Zündtemperatur-Druck-Kor-
relationen liefert und zugleich
bei Umgebungsdruck Zünd-
temperaturen ergibt, die dem
nach DIN 51794 gemessenen
Werten entsprechen. In be-
gleitenden Messungen wurde
mit berührungslosen Meßver-
fahren der Prozeß der Selbst-
zündung näher beleuchtet.
RohrextrusionDen Maschinendurch-satz zu steigern, ohnedie Fertigungsqualitätzu beeinträchtigen, ist
ein wesentlicher Ent-wicklungsschwer-
punkt in der Rohrex-trusion.
SeitenkanalmaschinenAnhand verschiedener Kon-
struktionsführungen wer-den aus Untersuchungen ankombinierten Radial-Seiten-stufen Kennlinien erarbei-tet und Vergleiche ange-
stellt.
RührwerkeIn der Rührtechnik
führen viele Wege zueinem bestimmten
Mischergebnis. Des-halb ist bei einer Inve-
stition das Spannungs-feld zwischen Investi-
tionskosten und lau-fenden Betriebskosten
besonders zu beachten.
Themen:
Verfahrenstechnik
Kunststoffverarbeitung
Pumpenbau
Werkstoffe
C-Technik
Management
Sie lesenaußerdem:
Datenintegration
Ein informationstechni-sches Konzept ermög-licht bis auf die Pro-zeßebene hinab dieProjektierung und Opti-mierung von Prozes-sen.
Betriebsorganisation
Wenn das Haftungs-risiko reduziert wird,kann eine Betriebsauf-spaltung durchaussinnvoll sein.
Marketing
Nachlässigkeit inSachen Gerätesicher-heit kann vor dem Hin-tergrund des Produkt-haftungsrechts raschsehr teuer werden.
GroßanlagenbauTyark Allers, Vorsitzender des Vor-
standes der Krupp Engineering GmbHEssen, und Vorstandssprecher der
Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbauim VDMA: „Angesichts der schwierigen
internationalen Lage sind die Unterneh-men mit dem Auftragseingang
nicht unzufrieden.“
VORSCHAU AUF MM 28 VOM 12. 7. 1999
III
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