HIL – HARDWARE-IN-THE-LOOP IM MASCHINEN- UND …€¦ · Hardware-in-the-Loop an: Erstellung des...

2
HIL – HARDWARE-IN-THE-LOOP IM MASCHINEN- UND ANLAGENBAU Was ist Hardware-in-the-Loop? Warum Hardware-in-the-Loop? Hardware-in-the-Loop (HIL) ist ein Verfah- ren zum Testen und Validieren eingebetteter Systeme, meist Steuergeräte oder mechatro- nische Komponenten, vor ihrer Inbetrieb- nahme im späteren Prozess. Die Ein- und Ausgänge der eingebetteten Systeme werden dazu an einen einsprechend konfigurierten Teststand angeschlossen. Auf diesem Teststand – HIL-Simulator genannt – läuft eine den realen Prozess nachbildende Echtzeitsimulation inklusive Aktorik und Sensorik. Diese greift die Signale des zu tes- tenden Systems ab und generiert wiederum entsprechende Signalantworten. Dabei werden Laufzeiten des Originalsystems bei- behalten und realistische Rauschpegel auf die Signale gegeben. Dies erweitert die rein softwareseitige Vali- dierung von Regelalgorithmen um die not- wendige Robustheit im Realbetrieb. Mit der wachsenden technischen Bedeutung verteilter Systeme geht auch eine starke Ver- änderung der Struktur von Regelsystemen einher. Viele Prozesse und viele Steuerungen greifen vielzahnig ineinander, so dass bereits kleine Abweichungen vom Regelziel gravie- rende Folgen haben können. Daher werden neue Steuergeräte oft zeit- und kostenaufwändig in Testumgebungen validiert. Diese Tests an realen Systemen lassen sich mit HIL signifikant reduzieren. Zudem lassen sich Grenz- und Störfälle oder Systemversagen simulieren, ohne Ma- terial oder Menschen zu gefährden. Schließlich erlaubt die Anlagensimulation die Erprobung von Steuergeräten oder Komponenten, bevor die Gesamtanlage fertiggestellt sein muss. Dies verkürzt die Inbetriebnahmephase drastisch. Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM Fraunhofer-Platz 1 67663 Kaiserslautern Kontakt Dr. Christian Salzig Telefon +49 631 31600-45 72 [email protected] www.itwm.fraunhofer.de FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR TECHNO- UND WIRTSCHAFTSMATHEMATIK ITWM © Fraunhofer ITWM 2016 sys_flyer_Hardware in the loop-HIL_DE

Transcript of HIL – HARDWARE-IN-THE-LOOP IM MASCHINEN- UND …€¦ · Hardware-in-the-Loop an: Erstellung des...

Page 1: HIL – HARDWARE-IN-THE-LOOP IM MASCHINEN- UND …€¦ · Hardware-in-the-Loop an: Erstellung des echtzeitfähigen Simulations - modells zum realen multiphysikalischen Prozess Simulation

HIL – HARDWARE-IN-THE-LOOP IM MASCHINEN- UND ANLAGENBAU

Was ist Hardware-in-the-Loop? Warum Hardware-in-the-Loop?

Hardware-in-the-Loop (HIL) ist ein Verfah-

ren zum Testen und Validieren eingebetteter

Systeme, meist Steuergeräte oder mechatro-

nische Komponenten, vor ihrer Inbetrieb-

nahme im späteren Prozess.

Die Ein- und Ausgänge der eingebetteten

Systeme werden dazu an einen einsprechend

konfigurierten Teststand angeschlossen. Auf

diesem Teststand – HIL-Simulator genannt –

läuft eine den realen Prozess nachbildende

Echtzeitsimulation inklusive Aktorik und

Sensorik. Diese greift die Signale des zu tes-

tenden Systems ab und generiert wiederum

entsprechende Signalantworten. Dabei

werden Laufzeiten des Originalsystems bei-

behalten und realistische Rauschpegel auf

die Signale gegeben.

Dies erweitert die rein softwareseitige Vali-

dierung von Regelalgorithmen um die not-

wendige Robustheit im Realbetrieb.

Mit der wachsenden technischen Bedeutung

verteilter Systeme geht auch eine starke Ver-

änderung der Struktur von Regelsystemen

einher. Viele Prozesse und viele Steu erungen

greifen vielzahnig ineinander, so dass bereits

kleine Abweichungen vom Regelziel gravie-

rende Folgen haben können.

Daher werden neue Steuergeräte oft zeit-

und kostenaufwändig in Testumgebungen

validiert. Diese Tests an realen Systemen

lassen sich mit HIL signifikant reduzieren.

Zudem lassen sich Grenz- und Störfälle

oder Systemversagen simulieren, ohne Ma-

terial oder Menschen zu gefährden.

Schließlich erlaubt die Anlagensimulation

die Erprobung von Steuergeräten oder

Komponenten, bevor die Gesamtanlage

fertiggestellt sein muss. Dies verkürzt die

Inbetriebnahmephase drastisch.

Fraunhofer-Institut für Techno- und

Wirtschaftsmathematik ITWM

Fraunhofer-Platz 1

67663 Kaiserslautern

Kontakt

Dr. Christian Salzig

Telefon +49 631 31600-45 72

[email protected]

www.itwm.fraunhofer.de

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R T E C H N O - U N D W I R T S C H A F T S M A T H E M A T I K I T W M

© Fraunhofer ITWM 2016sys_flyer_Hardware in the loop-HIL_DE

Page 2: HIL – HARDWARE-IN-THE-LOOP IM MASCHINEN- UND …€¦ · Hardware-in-the-Loop an: Erstellung des echtzeitfähigen Simulations - modells zum realen multiphysikalischen Prozess Simulation

1

1 HIL-Simulator und pro-

grammierbare Steuerein-

heiten am ITWM

Unsere Leistungen

Die Abteilung »Systemanalyse, Prognose

und Regelung« bietet eine Vielzahl von Ent-

wicklungs- und Dienstleistungen mittels

Hardware-in-the-Loop an:

■■ Erstellung des echtzeitfähigen Simulations-

modells zum realen multiphysikalischen

Prozess

■■ Simulation und 3D-Visualisierung

■■ Bereitstellung unseres HIL-Simulators

■■ Begleitung bei der Inbetriebnahme von

Steuergeräten und mechatronischen

Komponenten

■■ Simulation technischer Fehler wie Wackel-

kontakte, Kabelbrüche oder Kurzschlüsse

Zusätzlich bieten wir Unterstützung beim

Entwurf von Regelalgorithmen und logischen

Abhängigkeiten auf den Steuereinheiten:

■■ Entwicklung und Implementierung hoch-

performanter und robuster Regler (von

klassischen PID-Reglern bis zu umfangrei-

chen modellbasierten Methoden)

■■ Entwicklung von Testszenarien und Durch-

führung der Reglervalidierung

Unser HIL-Simulator

Um möglichst möglichst viele Fragestellun-

gen abdecken zu können, verfügt die Ab-

teilung über einen umfangreich ausgestat-

teten HIL-Simulator:

■■ 80 analoge Spannungseingänge

■■ 74 analoge Stromeingänge

■■ 110 analoge Spannungsausgänge

■■ 44 analoge Stromausgänge

■■ 56 Widerstandssimulationen

■■ 12 Busse verschiedenen Typs

■■ 200 digitale Eingänge (auch PWM)

■■ 144 digitale Ausgänge (auch PWM)

■■ extern schaltbare Fehlersimulationen für

jeden einzelnen Kanal

Hinzu kommen programmierbare Steuerein-

heiten zur Umsetzung und zum Testen von

Regelalgorithmen.

Ihre Vorteile

■■ Echtzeitfähige Anlagensimulation

■■ Parallelentwicklung von Regler und

Anlage (Rapid Control Prototyping)

■■ Schnellere Inbetriebnahme

■■ Kostengünstige Reglervalidierung

■■ Identifikation unerwünschter hardware-

bedingter Effekte

■■ Gefahrlose Tests kritischer Betriebszu-

stände

■■ Umfangreiche Fehlersimulationen

■■ Automatisierte Tests

■■ Beratung und Projektbegleitung durch

Experten des ITWM

HIL-Simulator

Nutzfahrzeuge

Industrie 4.0

Baumaschinen

Steuereinheiten