Hochschulmagazin "Einblick" 2/2015

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STUDIEREN OHNE GRENZEN DAS MAGAZIN DER HOCHSCHULE ZITTAU/GÖRLITZ Ein blick 02/15 Titelthema: Hochschule und Region ab Seite 6 Innovationsnetzwerke im Kultur- und Gesundheitstourismus Seite 34 Diplomarbeit unter Palmen Seite 44 Interview mit der neuen Prorektorin für Bildung und Internationales Seite 38

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Unser Hochschulmagazin widmet sich in dieser Ausgabe dem Titelthema "Hochschule und Region".

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STUDIEREN OHNE GRENZEN

DAS MAGAZIN DER HOCHSCHULE ZITTAU/GÖRLITZEinblick02/15

Titelthema:Hochschule und Region ab Seite 6

Innovationsnetzwerke im Kultur- und GesundheitstourismusSeite 34

Diplomarbeit unter PalmenSeite 44

Interview mit der neuen Prorektorin für Bildung und InternationalesSeite 38

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Einblick // Inhaltsverzeichnis

TiTelTHema„HocHscHule und Region“6 stimmen zum Titelthema

8 gute leute von der HsZg als Basis Die Zittauer RTT GmbH ist auf vielfältige

Weise gut mit der HSZG vernetzt

10 Von der Hochschule zum geschäftsführer

Absolventenportrait: Torsten Swoboda unterstützt die Lehrlingsausbildung der Hochschule

12 elchstarke soziale arbeit Studierende entwickeln Handlungskatalog

zur Unterstützung von Kindern in Not

14 Video-clips gegen crystal meth

Unterstützung der Anti-Drogen-Kampagne „Misch. Mit“ des Landkreises Görlitz

16 nach der Vorlesung Studentische Nebenjobs

HocHscHule18 aktuelles aus der Hochschule

22 newsletter Qualitäts- management

24 newsletter umwelt- management

30 die HsZg im Blick – Zahlen, daten, Fakten

FoRscHung und TRansFeR26 HsZg weihte Zittauer

Kraftwerkslabor ein Sächsischer Staatsminister der Finanzen

Prof. Dr. Georg Unland zu Gast

28 neuigkeiten aus Forschung und Transfer

32 Trinkbares Wasser Akteure: HSZG, NASA, ein britisches Startup-

Unternehmen und ein Görlitzer Händler

34 innoTour Innovationsnetzwerke im Kultur- und Gesundheitstourismus

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Inhaltsverzeichnis // Einblick

sTudium und leHRe36 Preisträger und

Preisträgerinnen Verleihung der Preise und Sonderpreise

des Fördervereins

38 Vorgestellt Prof. Christa Maria Heidger ist unsere neue

Prorektorin Bildung und Internationales

40 Zwei Jahrzehnte studium fundamentale

Im Herbst 2015 blickte die HSZG auf 20 Jahre „Studium fundamentale“ zurück

inTeRnaTionales42 studieren ohne grenzen Vom Studienkolleg zum KIA-Studium

44 diplomarbeit unter Palmen Studentin erfüllt sich ihren Traum und

schreibt ihre Diplomarbeit auf der Insel Hawaii

menscHen48 neuberufungen

51 Jubiläen – Wir gratulieren

52 Verabschiedungen

54 Personelle Veränderungen

56 Buchvorstellung: das genzlandtheater in Zittau

RuBRiKen47 Fernblick

51 ausblick

58 Blickfang

59 Kreuzworträtsel

Titelbild: Unsere Studentin Anne gibt neben ihrem Studium Yogakurse in der JVA Görlitz und ist ein schönes Beispiel dafür, wie Studierende der HSZG auch außerhalb des Studiums in der Region wirksam werden. Das Bild entstand als Schnappschuss während eines Fotoshootings für unsere neue Willkommens-broschüre. Fotograf: Gabriel Moreno (Absolvent der HSZG)

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HOCHSCHULE UND REGION

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VORWORTVerehrte Leserinnen und Leser,

formulieren wir den bekannten Slogan „Global denken, lokal handeln“ einmal um: Global handeln, regional denken. Auch dieser ist genauso richtig und auch genauso wichtig. Das Globale und das Regionale sind zwei Seiten der-selben Medaille. Man ist international aufgestellt, findet seine Erfüllung aber in der regionalen Einbindung. Ohne lokale Substanz wird das globale Enga-gement zur bloßen Luftnummer. Das gilt für Unternehmen, die sich auf dem Weltmarkt tummeln genauso wie für Nichtregierungsorganisationen, die Fair Traide voranbringen. Und natürlich gilt dies auch für Hochschulen, in denen in der Regel in Kategorien wie „Scientific Community“ oder „internationale Netz-werke“ gedacht wird und in denen die andere Medaillenseite – der Auftrag und die Bedeutung als regionaler Impuls-geber – ein Nebenaspekt der Selbst-wahrnehmung ist. Die Wissenschaft, so der Hochschulforscher Peer Pasternack, „neigt dazu, vornehmlich auf die plane-tarische Bedeutung ihrer Aktivitäten zu verweisen“ und schreibt dagegen Hoch-schulen wie der unsrigen ins Stamm-buch, sich „stärker als das, was sie sind, (zu) inszenieren: als eines der wichtigs-ten Verödungshemmnisse in demogra-fisch herausgeforderten Räumen.“1

Voilà. Genau das unternehmen wir mit der hier vorgelegten Ausgabe des Ein-

blicks. Allerdings nicht zum ersten und sicherlich auch nicht zum letzten Mal. Die Rolle als regionaler Impulsgeber haben wir nicht nur in unserem Leit-bild verankert, wir füllen sie auch aus. Unsere Forschungsschwerpunkte sind sehr eng mit dem regionalen Struk-turwandel verknüpft und zielen auf den regionalen Transfer ab, ob das die Felder Energieversorgung, die demo-grafisch sich verändernde Gesellschaft (Gesundheit-Alter-Technik) oder neue Verfahren und Werkstoffe in der Kunst-stofftechnik sind. Unsere Studiengänge sind für die regionale Wirtschaft von herausragender Bedeutung. Das betrifft nicht nur die industrienahen Fächer wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Integ-rierte Managementsysteme, Informa-tik oder Betriebswirtschaft, das betrifft auch Fächer wie Tourismus, Soziale Arbeit oder Wirtschaft und Sprachen (selbstverständlich ausgerichtet auf Pol-nisch und Tschechisch), die nicht nur den regionalen Bedarf an akademisch gebil-deten Fachkräften im Dienstleistungs-sektor sichern helfen, sondern zudem dem negativen Wanderungssaldo, gerade von Frauen, entgegenwirken.Regional zu denken hat in der Tat nichts mit Provinzialismus zu tun, nichts mit Festhalten am Traditionellen oder dem Wunsch nach Schmoren im eigenen Saft. Regional zu denken meint vielmehr danach zu fragen, was dieses wie auch immer eingrenzbare Gebilde Region

– in unserem Fall: die Oberlausitz – wirtschaftlich, kulturell, sozial oder öko-logisch stärkt.Starke Regionen sind Garanten für Europa – nicht umsonst spricht man vom Europa der Regionen – und starke Regionen sind Garanten für Wohlstand und Stabilität in Deutschland – nicht umsonst fördert das BMBF seit 15 Jahren regionale Innovationen über das Pro-grammpaket Unternehmen Region.Stellen wir uns einmal ein Deutschland vor, das nur aus Wachstumskernen besteht. Großstädte auf dem Weg zu Megacities hier – sozial und kulturell ver-ödende Landstriche dort. Eine Wertever-nichtungsmaschinerie ersten Ranges, zudem mit unkalkulierbaren sozialen und ökologischen Folgekosten. Ein nicht gerade erstrebenswerter Zustand. Um dem zu entgehen braucht es Innovati-onskerne in den Regionen in Form von Hochschulen, die in der Lage sind, „an die überregionalen Kontaktschleifen der Wissensproduktion und -verteilung“ anzuschließen (Pasternack, a.a.O.). Das kann vielleicht nicht jedes Problem der strukturschwachen Region lösen, ist aber eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass die Zentren und die Periphe-rien nicht weiter auseinanderdriften. Für die Hochschule Zittau/Görlitz ist dies Auftrag und Herausforderung zugleich.

- Friedrich Albrecht -

Vorwort // Einblick

1 Pasternack, Peer: Regionale Impulsgeber oder Mittelmaß? Chancen und Gefahren für die ostdeutschen Hochschulen. In: BMBF (Hrsg.): Unternehmen Region, Ausgabe 3/2015, S.44 f.

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BERND LANGELANDRAT LANDKREIS GÖRLITZ

Die Hochschule Zittau/Görlitz ist zusam-men mit dem Internationalen Hoch-schulinstitut IHI und der Fachhochschule der Polizei ein wichtiger Standortfaktor für Bildung und Wirtschaft im Landkreis Görlitz und in der Region. Sie verkörpert nicht nur einen Ort mit hohem Bildungs-niveau, sondern ist auch Aushänge-schild, Begegnungs- und Lernort mit ganz eigenem Profil - nicht zu groß, son-dern familiär und dies auf einem hohen Niveau. Die Rahmenbedingungen in Wirtschaft und Gesellschaft werden oft global gesetzt, wir aber brauchen regionali-sierte Lösungen. Die Hochschule Zittau/Görlitz garantiert wissenschaftliche

Begleitung und Aufbereitung auf der einen, Praxisbezug und Kooperation mit Unternehmen und öffentlichen Einrich-tungen auf der anderen Seite. Sie schafft Angebote für junge Menschen, hier zu lernen und hier zu bleiben. Die enge Partnerschaft zwischen Hoch-

schule und Landkreis ist sehr vielfältig und wird seit Jahren gepflegt - zum gegenseitigen Nutzen. Bleibt der Wunsch, dass die Anzahl an Studie-renden stabil bleibt oder besser, noch weiter wächst, dass Forschungsauf-träge überregionale Aufmerksamkeit für Hochschule und Landkreis nach sich ziehen. Deshalb möchte ich ermuntern: Bleibt mutig, probiert Neues, lockt mit Angeboten, die in der Wirtschaft und Gesellschaft nachgefragt, woanders aber (noch) nicht angeboten werden.Uns gemeinsam wünsche ich einen stra-tegisch-wissenschaftlichen Weitblick und die notwendigen Ressourcen, um Bildung und gedeihliche Entwicklung für unsere Region weiterhin zu gewähr-leisten.

MATTHIAS SCHWARZBACHIHK-GESCHäFTSSTELLENLEITERZITTAU

Ich betone es bei jeder möglichen Gele-genheit: Die Hochschule Zittau/Gör-litz ist ein Glücksfall für unsere Region. Vor allem die Wirtschaft braucht die Hochschule, nicht nur für die drin-gend erforderliche Nachwuchsgewin-nung, sondern auch zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und somit für den Erhalt und die Schaffung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen. Auch die zahlreichen Projekte, Praxis- und Abschlussarbeiten in den Unternehmen der Region sind wichtig. Damit wird Wis-sen der Hochschule in die Unternehmen transferiert und Kooperationsbezie-hungen gestärkt. Wir wollen als IHK das Leistungspotenzial der Hochschule stär-ker als bisher in das Bewusstsein der regi-onalen Wirtschaft einbringen. Deshalb organisieren wir z. B. jährlich eine Veran-

staltung gemeinsam mit dem Allgemei-nen Unternehmerverband Zittau, der Handwerkskammer und der Hochschule Zittau/Görlitz nach dem Motto „Wirt-schaft trifft Wissenschaft - angewandte Forschung in der Region für die Region“. Hier wächst Wissen über-, aber auch Verständnis füreinander. Auch die Siche-rung des akademischen Nachwuchses in

den Unternehmen ist mir wichtig. Rund 23 % der ca. 14.000 IHK-Mitgliedsun-ternehmen im Landkreis Görlitz verfü-gen über Inhaber, Gesellschafter oder Geschäftsführer, die älter als 58 Jahre sind. Hier steht ein Generationswech-sel an. Da blicke ich natürlich mit einem Auge auf Absolventen der Hochschule. Ich wünsche mir vor allem für die Wirt-schaft und die Innovationskraft unserer Region, dass noch mehr Unternehmen mit ihren Problemansätzen auf unsere Hochschule zurückgreifen. Forschung wiederum muss Ergebnisse zeigen, für die Unternehmen bereit sind, Geld aus-zugeben. Mein Appell gilt immer wieder den Studierenden und Professoren: Inte-grieren Sie sich in die Region, werden Sie Teil der Oberlausitz.

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STImmEN aUS DER REGION

Einblick // Titelthema: Hochschule und Region

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THOMAS ZENKEROBERBüRGERMEISTER ZITTAU

Die Hochschule Zittau/Görlitz ist für unsere Region Leuchtturm und Nähr-boden zugleich. Als überregional wahr-nehmbares „Schwergewicht“ einer umfangreichen Bildungslandschaft, wie auch als wichtiger Partner für Unterneh-men, Verwaltungen oder Institutionen anderer Art. Unserer Stadt bringt die HSZG jährlich einen neuen Schwung junger Menschen aus ganz Deutschland und der Welt. Die Entwicklung unserer Stadt profitiert von Studien, Kooperatio-nen und Ideen, einheimische Handwer-ker und Firmen von Aufträgen und wir alle von infrastrukturellen Maßnahmen. Die Zukunft unserer Stadt, wie auch der ganzen Region, ist eng damit verbun-den, dass hier im Dreiländereck nicht

nur auf hohem Niveau und praxisnah ausgebildet wird, sondern auch neue Entwicklungen von hier aus vorangetrie-ben werden.Die Hochschule braucht eine gesicherte Zukunft, braucht Entwicklungschancen und eine Verbindung zur eigenen wie zur städtisch/regionalen Tradition. Das

ist durch den Schwerpunkt Energie-wirtschaft besonders gut gewährleis-tet. Wenn andere Bereiche nicht in dem Maß weitergeführt werden können, wie es die Tradition vermuten ließe, sollte Raum für Neues sein. Neue Wege sind immer wieder notwendig. Deshalb wün-sche ich der Hochschule, wie unserer gesamten Region, den Mut, die Kraft und die Kompromissfähigkeit, solche Entscheidungen gemeinsam zu fällen und konsequent zu verfolgen.Als moderne Ausbildungsstätte ent-sendet die HSZG „Zittau-Botschafter“. Die Studierenden lernen während ihres Studiums eine tolle Stadt samt ihrer wunderschönen Umgebung und ihrer kulturellen Vielfalt kennen. Das möchte ich gern tatkräftig unterstützen. Wer nicht hier bleibt, soll sich mindestens gute Erinnerungen an Zittau mitneh-men.

SIEGFRIED DEINEGEOBERBüRGERMEISTER GÖRLITZ

Am 15. Meridian gelegen, prägen Bau-werke aus der Zeit der Spätgotik, Renais-sance, des Barocks, der Gründerzeit und des Jugendstils Görlitz als einzigartiges Flächendenkmal. Als familiengerechte Stadt der Generationen fördern wir ein Umfeld, in dem junge Menschen gern leben und ihren Lebensmittelpunkt fin-den. Wir freuen uns daher über jeden, der Görlitz als Studienort wählt und damit in der Stadt eine Heimat auf Zeit oder auch für länger findet. Mit der Hochschule Zittau/Görlitz haben wir in der Region ein Bildungsinstitut, das ein breites und attraktives Spektrum an Studienrichtungen bietet. Wer an einem der beiden Standorte studiert, hat für das künftige Berufsleben sehr gute Einstiegschancen. Unsere Hochschule ist gut vernetzt, auch grenzüberschreitend

über die Neisse University. Dieser inter-nationale Ausbildungsverbund, an dem auch die Technische Universität Liberec und die Technische Universität Wrocław beteiligt sind, hat sich in den zurücklie-genden Jahren hervorragend bewährt und ist weltweit einmalig.Seit ihrer Gründung 1992 hat sich die Hochschule in vielerlei Hinsicht zu

einem wichtigen Partner für die Wirt-schaft vor Ort entwickelt. Das zeigen sowohl der aktive Wissens- und Techno-logietransfer mit Firmen und Institutio-nen als auch die enge Kooperation mit Unternehmen. Eine solide Basis für den Start in eine erfolgreiche Karriere ist bei-spielsweise das Studium mit integrierter Berufsausbildung, das die Hochschule im Dreiländereck mit verschiedenen Partnerunternehmen anbietet. Wir sind am Beginn eines guten gemein-samen Weges. Seien es die Modellpro-jekte zur Bürgerbeteiligung oder zur Beteiligung junger Menschen in der Stadtpolitik: Immer wieder sind wir vom Engagement und den innovativen Ideen „unserer“ Studenten begeistert. Dieses Potenzial gilt es, zu nutzen und weiter zu fördern.

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Titelthema: Hochschule und Region // Einblick

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„Die Hochschule in Zittau ist ein wich-tiger Standortfaktor“, sagt Bert Hand-schick. „Wirklich maßgebend!“ betont er. Kein Wunder, denn die Hälfte seiner studierten Angestellten haben ihren Ab-schluss von der Hochschule Zittau/Gör-litz. Bert Handschick ist Geschäftsführer von RTT. Seine Firma stellt zum einen Sondermaschinen, beispielsweise Mon-tageautomaten oder Roboterzellen, zum anderen Sortiermaschinen für das Kunststoffrecycling her. Dabei expor-tiert RTT in weltweit mehr als 30 Länder. „Bei uns kann man ganz gut Flugtickets gewinnen“, scherzt Bert Handschick. Denn zu den Serviceleistungen von RTT gehört es, Maschinen zu warten und zu reparieren. Da fliegen die Mitarbeiter auch mal nach Australien oder Taiwan.Insgesamt sind circa 500 Maschinen der

Firma auf der Welt verteilt. Die Arbeit ist abwechslungsreich: Je nach Kundenwunsch werden immer wieder andere Maschinen hergestellt. Die Ingenieure konstruieren sie nicht nur, sondern sind auch bei der Produk-tion dabei. „Das ist schön, denn man sieht gleich, was man gemacht hat und ob es funktioniert. Die Projekte unter-scheiden sich, weil wir – außer den Sor-tiermaschinen – nichts in Serie fertigen. So muss man immer wieder etwas Neu-es machen. Es sind Ideen gefragt“, sagt sein Sohn Holger Handschick. Auch er ist Geschäftsführer. Gemein-sam mit seiner Schwester Ariane Hand-schick, die Betriebswirtschaftslehre stu-diert hat, leitet er die RTT System GmbH, eine Teilfirma von RTT. Diese ist für Ma-schinen zuständig, die zum Beispiel die

Wirkstoffmengen in Tabletten messen oder die Reinheit eines Kunststoffflakes-Gemisches prüfen. Gerade eben liegt auf Holger Handschicks Tisch ein Auf-trag von einer englischen Firma: Es soll eine Maschine entwickelt werden, die die Qualität in Papierfabriken kontrol-liert. Genau in so etwas bestehen seine Aufgaben: Neue Produkte entwickeln und nach Lösungen für spezielle Anfra-gen suchen.Er und sein Vater haben beide an der HSZG und ihrer Vorgängereinrichtung studiert – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Bert Handschick begann 1985 den Studiengang Technik der Energie-anwendung. Zwar wollte er an eine Technische Universität und hatte sogar eine Zusage, jedoch hatte er auch eine dreijährige Tochter in Zittau. Darum

Möchte man aufzeigen, wie vernetzt die Hochschule und ein regionales Unterneh-men sein können, kommt man am Familienunternehmen RTT nicht vorbei. Vater und Sohn haben beide an der HSZG studiert und arbeiten heute eng mit der Hochschule zusammen. Gemeinsame Forschungsprojekte und die kontinuierliche Beschäftigung von Praktikanten und Absolventen sind nur zwei Facetten davon.

Von Sabrina Winter

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GUTE LEUTE VON DER HSZG aLS BaSIS

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Titelthema: Hochschule und Region // Einblick

blieb er in der Region. Heute sagt er: „Ich habe es nicht bereut. Man hatte an der Hochschule gute Kontakte. Es gab ein Ziel und einen Plan, sodass man si-cher durchs Studium gelangt ist.“Bei Holger Handschick war es anders: Er wusste nach dem Abitur nicht so recht, was er machen sollte. Darum entschied er sich kurzfristig und studierte an der HSZG Maschinenbau. „Irgendwann hat-te ich mich eingearbeitet. Und plötzlich war ich im 5. Semester. Dann habe ich es durchgezogen. Die Hochschule war sehr praxisnah und es gab kleine Lern-gruppen. Das hat mir gut gefallen. Nur der Austausch zwischen den Studieren-den beider Städte hat mir gefehlt.“So richtig vergleichen kann man die Stu-diengänge nicht. Allein die Grundrich-tung war die gleiche: Maschinenbau. Vater und Sohn können sich sogar an einen gemeinsamen Professor erinnern. „Manche Kommilitonen, die mit mir auf der Schulbank saßen, sind nun selbst Professoren an der Hochschule“, erzählt Bert Handschick schmunzelnd.Noch heute hat er gute Kontakte zu Leh-renden und Studierenden. Gerne wer-den Praktikanten genommen oder Ab-solventen eingestellt. In einem Projekt hat RTT gemeinsam mit der Hochschule ein neues Erkennungssystem für Sor-tiermaschinen entwickelt. Ein Beteilig-ter aus der Projektgruppe wurde gleich von RTT übernommen. Bert Handschick fasst es so zusammen: „Unsere Basis sind gute Leute von der Hochschule.“

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PIOTR LISOWSKI ABSOLVENT HSZG STUDIENGANG MECHATRONIK

Piotr Lisowski hat sowohl sein Pra-xissemster bei RTT absolviert als auch seine Diplomarbeit dort ange-fertigt. Anschließend wurde er so-fort übernommen und ist heute als Projektingenieur angestellt. Er emp-findet es als einen großen Glücks-treffer, dass er direkt in dem Bereich weiterarbeiten kann, in dem er auch studiert hat und freut sich über die netten Kollegen bei RTT. Er lebt mit seiner Freundin, die ebenfalls an der HSZG studiert hat, in Görlitz.

RON SCHMIDT ABSOLVENT HSZGSTUDIENGANG BETRIEBSWIRT-SCHAFT

Für den aus Kamenz stammenden Diplom-Kaufmann stand schon im 1. Semester seines Studiums in Zit-tau fest, dass er hier leben möchte. Die Region hat es dem begeisterten Montainbiker angetan, gibt es doch im Dreiländereck so viele Mög-lichkeiten, seine Freizeit zu gestal-ten. Als ehemalige Kommilitonen ihn auf eine Stellenausschreibung von RTT hinwiesen, ergriff er seine Chance und kümmert sich derzeit um die Finanzbuchhaltung des Un-ternehmens.

Bei RTT arbeiten viele Absol-venten und Absolventinnen der HSZG

Holger und Bert Handschick(von links nach recht)

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Torsten Swoboda hat viel zu tun. Wenn man ihn anruft, hört man oft die freund-liche Stimme der Sekretärin: „Gerade in einer Besprechung“, „Auf einem Kun-dentermin“, „Versuchen sie es einfach später nochmal“. Doch kommt man zu ihm durch, nimmt er sich die Zeit für ein Interview, denn seiner alten Hochschule in Zittau hat er viel zu verdanken. „Das war eine sehr schöne Zeit. Die Hoch-schule ist nicht so überfrachtet. Wir hat-ten persönlichen Kontakt zu den Pro-fessoren und immer einen guten Draht zueinander“, erinnert sich der gebürtige Löbauer. Heute ist Swoboda Geschäfts-führer von drei Maschinenbau-Firmen, die sich selbst unter dem Namen „Scholz-Gruppe“ zusammenfassen. Als er in das Maschinenbau-Unterneh-men in Eibau kam, arbeitete er in der Buchhaltung. Dann wuchs die Firma und Swoboda übernahm die Leitung der Buchhaltung. „Am Ende landeten die ganzen Großkunden auf meinem Tisch“, berichtet er. Darum wurde er 2007 zum kaufmännischen Geschäfts-

führer – eine Position, die er sich mit dem technischen Geschäftsführer teilt.

ZwiScHen STUdiUM Und FAMilieVor der Karriere hieß es natürlich: Ler-nen! „Ich bin auch Fahrzeugschlosser“, erzählt Swoboda. Denn nach der 10. Klasse machte er eine Ausbildung und begleitend dazu Abitur. Das ermöglich-te ihm schließlich, an die Hochschule in Zittau zu gehen, wo er Anfang der 1990er Jahre Betriebswirtschaftslehre studierte. Damals war schon sein erstes Kind unterwegs. Swoboda gründete während des Studiums eine Familie. Die Entscheidung findet er bis heute gut: „Ich hatte so viel Zeit wie danach nie wieder und die habe ich gerne für mei-ne Familie genutzt.“ Doch das war nicht der einzige Grund, warum er in der Region geblieben ist. „Ich bin einfach heimisch veranlagt. Außerdem wollte ich nie in einen gro-ßen Konzern. Es war mir lieber, in einer kleinen Firma Verantwortung zu über-

nehmen und dafür in der Region zu bleiben. In der Oberlausitz gibt es kaum große Firmen, darum habe ich mich bei den mittelständischen beworben“, sagt Swoboda. Wenn man mit ihm spricht, hört man den Dialekt heraus, der hier so typisch ist. Auf die Frage, ob es für ihn Nachteile hatte, nie in die weite Welt gegangen zu sein, antwortet er kurz: „Nein, gar nicht.“Inzwischen studiert sein ältester Sohn schon – auch BWL, jedoch in Dresden. Das Studium an der Massen-Universität ist anders als es Swoboda kennt: „Dort wird richtig aussortiert, nur wenige schaffen das Studium in der Regelstudi-enzeit und die Professoren kennen ihre Studenten nicht persönlich. Da fand ich den kleinen Rahmen meines Studiums besser.“

Viel PRAxiS Und ZUSAMMen-ARBeiTDas Maschinenbau-Unternehmen ar-beitet trotzdem mit der TU Dresden zusammen, genauso wie mit der TU

die Hochschulreife berufsbegleitend erlangt, während des Studiums eine Familie ge-gründet, in der Region Karriere gemacht – die Biographie unseres Absolventen Tors-ten Swobodas zeigt eindrucksvoll, das augenscheinliche Hürden oft gar keine sind.

Von Sabrina Winter

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Titelthema: Hochschule und Region // Einblick

Chemnitz und der Hochschule Zittau/Görlitz. Manchmal sind wissenschaft-liche Analysen nötig, damit eine Ma-schine funktioniert. „Wir verstehen uns als Produktionspartner. Die Ideen und Zeichnungen kommen von anderen, und wir setzen sie um“, erklärt Swobo-da. An großen Universitäten wird oft The-orie gelehrt, kleineren Hochschulen ist die Praxis wichtiger. Genau das schätzt Swoboda an der Zusammenarbeit mit der HSZG: „Arbeiten wir im Unterneh-men mit großen Konzernen zusammen, kommen sie mit Beamer und Laptop, und machen eine Präsentation. Sie rech-nen große Zahlen hoch und runter, und meinen es damit nur gut. Leider verste-hen sie nicht, worum es in der Fertigung geht. Es gibt Sachen, die scheinen in der Theorie gut, sind jedoch fernab von der Praxis.“

VeRAnTwoRTUnG FüR leHR-linGeWas viele vielleicht gar nicht wissen: Die Hochschule Zittau/Görlitz bietet nicht nur Studien- sondern auch Aus-bildungsplätze. So kann man sich zur Kauffrau oder -mann für Büromanage-ment ausbilden lassen. Einen Praxis-teil verbringen die Lehrlinge bei der Scholz-Gruppe. Swoboda sagt: „Unsere Buchhaltung nimmt gerne die Auszubil-denden der Hochschule.“ Sie sind vier bis sechs Monate in dem Betrieb – ge-nug Zeit, um sie selbständig arbeiten zu lassen und mit interessanten Aufga-ben zu betrauen. „Wir geben uns Mühe und helfen gern. Schließlich sollen die jungen Leute uns nicht nur Arbeit ab-nehmen, sondern auch ihre eigene Mei-nung sagen und etwas lernen, vor allem früh Verantwortung zu übernehmen“, so Swoboda.

lehrlingsaubildung an der HsZg

Die Hochschule Zittau/Görlitz bildet in zwei Richtungen Lehrlinge aus:• Elektroniker/-innen für Geräte und Systeme (in Verbindung mit einem

dualen Studium)• Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement

Ansprechpartnerin:Birgit RößlerDezernat Personalverwaltung

03583 [email protected]://www.hszg.de/aktuelles/jobs-karriere/lehrlingsausbildung.html

„Während meiner Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommuni-kation an der Hochschule Zittau/Görlitz, habe ich ein 3-monatiges Praktikum in der MBE Maschinen-bau GmbH Eibau absolviert. Der Schwerpunkt des Praktikums war das Rechnungswesen. Dabei wa-ren entsprechend der vorhandenen betrieblichen Abläufe und Struk-turen vor allem die Buchung von Ein- und Ausgangsrechnungen im Finanzbuchhaltungsprogramm, das Anlegen von neuen Kunden- und Lieferscheindateien, das Führen und Buchen des Kassenbuches und die Ablage von Lohn-, Steuer- und Krankenkassenunterlagen wichtige Bestandteile dieser Ausbildungsstation. Auch das Archivieren von Firmen-unterlagen im betriebseigenen Archiv, war ein weiterer Bestandteil des Praktikums. Die Mitarbeiter der MBE Maschinenbau GmbH Eibau waren alle sehr nett und hilfsbereit. Wenn ich mal eine Frage hatte oder etwas nicht so richtig verstand, wurde mir sofort geholfen. Dieses Praktikum hat mir auch sehr für den schulischen Teil der Ausbildung geholfen. So konnte ich zum Beispiel meine Erfahrungen und mein Wissen, welches ich bei der MBE Maschinenbau GmbH Eibau sammeln konnte, gut in der Schule an-wenden. Abschluss des Praktikums war die Verteidigung einer Belegarbeit, welche ich in der Zeit des Praktikums anfertigte und mit Erfolg verteidigte.“

Sandra Leupolt beendete 2015 ihre Ausbildung und ist derzeit als Hochschul-mitarbeiterin im Studium fundamentale und dem Archivwesen tätig.

Torsten Swoboda in der Produk-tionshalle des Maschinenbau-Unternehmens

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Es ist ein grauer Tag im Juni. Kalt, verreg-net, ungemütlich. In dem Tagungsraum des Görlitzer Familienbüros ist es warm. Auf dem Tisch stehen Kekse und Saft, und alle Stühle am Tisch sind besetzt. Erwartungsvolle Gesichter blicken in die Runde. Einige kennen sich schon und plauschen noch.Dann geht es los: Jeder am Tisch sagt ein paar Worte, auch Hjørdis Kalke. Sie betreibt das Geschäft „Schön und Gut“ in der Görlitzer Altstadt und ohne sie,

gäbe es die Runde heute wohl nicht. „In meinem Laden sind immer wieder Kin-der gestrandet. Zum Beispiel wollte ein Junge nicht nach Hause gehen, weil er eine schlechte Note bekommen hatte.

So entstand die Idee zu dem Projekt“, sagt Kalke.Das Projekt, von dem sie redet, nennt sich „Elchstark! – Wir für deine Sicher-heit -“. Es soll Kindern in Notsituationen helfen – sei es ein verlorener Schlüssel, ein aufgeschürftes Knie oder eine Be-drohung durch Dritte. Wenn im Schau-fenster eines Ladens ein Sticker mit dem Elch im roten Warndreieck klebt, heißt das: Hier bekommen Kinder Hilfe. Inzwi-schen nehmen mehr als 40 Geschäfte in

Görlitz an dem Projekt teil. Die Zahl ist hoch im Vergleich zu anderen Städten mit ähnlichen Aktionen.Der Grund für die Versammlung im Fa-milienbüro: Am 22. Juni hat die Stiftung-

Diakonie-Sozialwerk Lausitz es an den Verein Görlitz für Familie übergeben. Auch die Hochschule Zittau/Görlitz war ein Wegbereiter dafür. Kalke deutet auf das grüne Heft neben den Keksen, auf dem „Handlungskata-log“ steht. „Dass es den gibt, ist beson-ders gut. So wissen die Händler in jeder Situation, was sie tun und wie sie helfen können“, sagt sie. Der Handlungskatalog ist in einem Seminar des Studiengangs „Soziale Arbeit“ entstanden. Die 20 Studierenden des Seminars haben mit teilnehmenden Händlern gesprochen und gefragt, welche Informationen und Materialien sie benötigen. Außer-dem haben sie sich in die Perspektive der Kinder begeben, die Stadtteile von Görlitz erkundet und geschaut: Wo sind Gefährdungspunkte? Die Studierenden interviewten Experten von Polizei und Jugendamt. Auf Basis dieser Datenerhe-bung haben sie schließlich den Hand-lungskatalog erstellt. So sind die Helfer nun im Notfall vorbereitet.

wenn im Schaufenster eines ladens in Görlitz ein Sticker mit einem elch im roten warndreieck klebt, heißt das: Hier bekommen Kinder Hilfe. wie sich diese Hilfe kon-kret gestalten kann, haben Studierende in einem Handlungskatalog erarbeitet.

Von Sabrina Winter

„Dass es den Handlungskatalog gibt, ist besonders gut. So wissen die Händler in jeder Situation, was sie tun und wie sie helfen können.“

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STUdenT HolT elcHSTARK! An die HocHScHUleUrsprünglich gelangte das Projekt durch Tobias Sommerer an die HSZG. Der 24-Jährige hat hier Soziale Arbeit studiert und damals ein Praktikum bei der Diakonie gemacht. Er erzählt: „Ich kannte bisher nur das Projekt Notinseln aus Eisenach. Dann habe ich recher-chiert, ob es etwas ähnliches in Görlitz gibt und bin auf Frau Kalke gestoßen. Also haben wir uns zusammengesetzt und darüber geredet.“ Im März 2014 geht Elchstark! in die Hände der Dia-konie über, wo Sommerer es weiterhin betreut. „Das Projekt nur ehrenamtlich zu stemmen, wäre zu schwer gewe-sen“, erklärt der 24-Jährige. Also tritt er an Daniela Ahrens heran, Dozentin an der HSZG. Sie konzipiert ein Seminar, das Elchstark! unterstützt. Noch heute spricht sie begeistert davon: „Das ist so-ziale Arbeit live - ein Projekt aus der Bür-gerschaft wird an Studierende heran-getragen! Ich glaube, wir haben einen guten Rahmen dafür gefunden.“

Auch bei der Diakonie bleibt Elchstark! bei den Studierenden. Cindy Krüger studiert auch Soziale Arbeit und macht ein Praktikum bei der Diakonie. Sie küm-mert sich weiterhin um Elchstark! und sorgte vor allem dafür, dass der Kontakt zur Polizei ausgebaut wird. Nun liegt es bei der Bundespolizei, in die Klassen und Kindergärten zu gehen, um den Kindern das Projekt vorzustellen.

SieBen JAHRe enGAGeMenT FüR KindeR in noTSchon während das Projekt von der Hochschule betreut wurde, gab es Ge-spräche mit der Stadt Görlitz. „Da ha-ben wir schon die ersten Pflöcke in den Boden gerammt“, sagt Ahrens. Mit der übergabe an das Familienbüro ist Elch-stark! nun ein Teil des Audits „Familien-gerechte Kommune“ der Stadt Görlitz.

Auf dem Tisch im Tagungsraum liegt ein dicker Ordner, in dem die Studierenden das ganze Material zu dem Projekt ge-sammelt haben. In ihm kann man alles nachschlagen – vom Beginn 2008 bis zur übergabe am 22. Juni 2015. Trotz

des grauen Wetters blickt man im Fa-milienbüro nur in fröhliche Gesichter. Denn Elchstark! wird weitergeführt.

Kontakt: [email protected]

Titelthema: Hochschule und Region // Einblick

Die Studierenden übergeben den Handlungskatalog an das Diakonie-Sozialwerk Lausitz

Das Projekt wird vom Familien-büro der Stadt Görlitz dauerhaft übernommen.

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görlitz - lebenswert und attraktiv für Familien

Görlitz hat sich ab dem Februar 2013 auf den Weg gemacht, die Familiengerechtigkeit der Stadt zu verbessern. Am Anfang dieses Prozesses stand die Entscheidung, als Stadt eine Zertifizierung mitzumachen, die der Verein Familiengerechte Kom-mune e.V. aus Bochum fachkundig begleitet. Nach Abschluss einer Zielvereinbarung wurde der Stadt Görlitz im Juli 2014 das Zertifikat „Familiengerechte Kommune“ verliehen. Dieses gilt drei Jahre. Die Umsetzung der festgelegten Maßnahmen wird jährlich evaluiert

Das Familienbüro Görlitz ist als zentrale Anlaufstelle für Familien eine der Hauptmaßnahmen der Zielvereinbarung. Das Fa-milienbüro versteht sich als Anwalt der Familiengerechtigkeit: Es setzt sich ein, dass die Maßnahmen der Zielvereinbarung auch angegangen werden.

Weitere Infos: http://www.goerlitz-fuer-familie.de/lokales-buendnis/projekte/elchstark/

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Zwei Schatten: ein Junge und ein Mäd-chen. Sie tanzen, halten Händchen, küs-sen sich. Peppige Musik im Hintergrund. Dann tritt ein großer Schatten mit Ka-puzenpulli ins Bild. Die Musik wird düs-ter. Er reicht dem Mädchen etwas und probiert es auch bei dem Jungen. Er lehnt ab. Sie tanzt wild weiter, er nicht. Plötzlich wird alles ganz schnell. Trom-meln treiben das Geschehen. Sie will noch mehr Stoff von dem Kapuzenpulli-Schatten. Er will, dass sie aufhört. Streit, Trennung, Verzweiflung. Am Ende: Stille.

So sieht eines der vier Videos aus, das zwölf Studierende in der Kreativwerk-statt des Studiengangs Soziale Arbeit gestaltet haben. Es soll helfen, leichter ins Gespräch zu kommen. Denn es wird zur Präventionsarbeit in Schulen oder Jugendzentren verwendet. Entstan-den sind die Clips im Wintersemester 2013/14 im Rahmen der Anti-Drogen-

Kampagne „Misch. Mit“ des Landkrei-ses. In dem Seminar haben sich die Studie-renden mit einer Droge beschäftigt, die in der Region immer beliebter wird: Crystal Meth. Auch Babette Hempel war dabei. Sie ist 22 Jahre alt und studiert Soziale Arbeit inzwischen im fünften Semester, kann sich aber noch gut an

das Erste erinnern. Die Seminargruppe hat damals einen ehemaligen Crystal-Abhängigen getroffen. Er hat offen über Trips, Psychosen und Entziehung ge-sprochen. Babette war erstaunt: „Man darf gar nicht so doof sein, wenn man Crystal nimmt. Der ehemalige Drogen-Konsument hat uns erklärt, wie schnell

man Crystal falsch dosieren kann. Dann geht es richtig schief.“Außerdem kam ein Mitarbeiter der Psychosozialen Beratungsstelle an die Hochschule. Er berichtete den Studie-renden von seiner Arbeit mit Klienten, die Crystal nehmen. „Die Gespräche waren sehr spannend! Gerade aus Sicht der sozialen Arbeit interessiert natür-

lich: Wie finden Klienten Wege aus der Abhängigkeit? Was hilft? Und wie ge-langen sie überhaupt zu dem Punkt, an dem sie abhängig sind?“ so die 22-Jäh-rige.Aus den Gesprächen entstanden die ersten Ideen für die Video-Clips. „Wir haben zusammen rumgesponnen, was

Studierende der Sozialen Arbeit entwickelten in der Kreativwerkstatt Video-clips für die Anti-drogen-Kampagne „Misch. Mit“ des landkreises Görlitz. ein Absolvent der Kommunikationspsychologie realisierte darauf aufbauend einen Kino-Spot, der in der gesamten Region und bei den Filmnächten am elbufer ausgestrahlt wurde.

Von Sabrina Winter

„Der Film lebt von dem Schockmoment. Die Mutter kommt mit ihrer Reue nicht klar.“

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Titelthema: Hochschule und Region // Einblick

man machen könnte und dann erste Skripte geschrieben. Dann haben wir überlegt, was wir wirklich umsetzen können, und was zu viel Zeit oder Geld kosten würde. Schließlich haben wir uns für ein Skript entschieden, den Dreh geplant und über Kameraeinstellungen und Perspektiven diskutiert“, sagt Ba-bette.

Viele KonSUMenTen iM lAndKReiS GöRliTZIn der Region gibt es seit einiger Zeit Probleme mit Crystal. Das ist nichts Neues. Schaut man auf die Zahlen, er-schrickt man trotzdem: Im Jahr 2013 haben in ganz Deutschland 14 Prozent der Menschen, die in Suchtberatungs-stellen waren, illegale Stimulanzien konsumiert, also zum Beispiel Crystal oder Ecstasy. In Sachsen waren es 67 Prozent. Und im Landkreis Görlitz so-gar 77 Prozent. Die Zahlen zeigen nur diejenigen, die sich an Suchtberatungs-stellen gewendet haben. Die Dunkelzif-fer ist höher. Aufgrund dieser Entwick-lung, sah der Landkreis Görlitz Bedarf zu reagieren. Also startete er die Anti-Drogen-Kampagne „Misch. Mit“. Dafür suchte man sich Partner wie die Polizei oder Bombardier. Auch die Hochschule sprach man an.Die Droge Crystal ist bei jungen Leuten auf einem traurigen Vormarsch. Das weiß auch Jürgen Möldner, der als Do-zent das Seminar betreute. Er sagt: „Das Thema ist hochaktuell – gerade für die soziale Arbeit! Die Studierenden waren sehr engagiert und hatten einen hohen persönlichen Aufwand. Das Ergebnis spricht für sich!“Das Produkt des Seminars: Vier kurze Video-Clips, die zeigen, wie gefährlich Crystal sein kann. Sie schrecken ab und stimmen nachdenklich. Für Babette war es eine wertvolle Erfahrung: „Wir haben viel gelernt und interessante Einblicke bekommen. Das war mir wichtiger als der technische Teil. Crystal spielt näm-lich überall eine Rolle, in allen Schichten der Gesellschaft. Es ist so schleichend und trotzdem allgegenwärtig.“

wARUM iST cRySTAl MeTH So GeFäHRlicH?Die Droge hat eine sehr intensive Wir-kung. Sie gehört zur Gruppe der Sti-mulanzien, wie auch Ecstasy oder Speed. Allerdings wirkt Crystal fünfmal so stark! Man kann es vielfältig konsu-mieren: schniefen, rauchen, spritzen, schlucken – alles geht. Wie in anderen synthetischen Drogen steckt in Crystal der Wirkstoff „Ephedrin“. Durch ihn wer-den im Gehirn Botenstoffe wie Dopa-min und Adrenalin freigesetzt. So wird der Organismus stimuliert. Die Folge: Konsumenten sind gut drauf. Sie fühlen sich selbstbewusster und leistungsfä-higer – zumindest für kurze Zeit. Lang-fristig führt das Einnehmen von Crystal zu Depressionen und Angstzuständen, Psychosen und Zahnausfall. Das Thema ist wichtig und hat Poten-zial. Darum blieb es nicht bei den Clips der Studierenden. Die Kampagne soll-te noch weiter reichen. Von Anfang an stand fest: Es soll ein Kinospot produ-ziert werden. „Unser Kurs und das Se-mester waren zu Ende. Die Clips waren nicht fürs Kino vorgesehen. „Dazu rei-chen unsere technischen Möglichkeiten nicht“, erklärt Jürgen Möldner. Jemand Professionelles musste her. Also schrieb Herr Möldner eine E-Mail an Steffen Cieplik, der an der HSZG Kom-munikationspsychologie studiert hat. Ihm gehört die Görlitzer Filmprodukti-

onsfirma Creoflux. Der Landkreis hat-te inzwischen Autoren herangezogen und kleine Konzepte schreiben lassen. Nun stand die Frage im Raum: Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Man entschied sich für junge Mütter. Denn nehmen die Eltern Drogen, ist bei den Kindern das Risiko höher, selbst Drogen zu nehmen.

KinoSPoT MiT ScHocK- MoMenTSteffen Cieplik setzte das Konzept um: Er suchte Schauspieler und Settings, führte Regie, schnitt den Clip und sorg-te für den richtigen Sound. Am Ende entstand ein einminütiger Kinospot. Er zeigt eine junge Frau, die ihrer Tochter aus einem Märchenbuch vorliest. Sie spricht von einer Königin und einem Seelenfresser. Die Kleine lauscht ge-spannt. Plötzlich klappt sie das Buch zu und sitzt vor einem leeren Bett. Ihr Gesicht sieht grau und krank aus. Auf ihrer Stirn prangern aufgekratzte Pickel. Allein sitzt sie in einem kahlen Zimmer. Eine Schrift erscheint im Bild: Mit Crystal verlierst du alles, was du liebst. Steffen Cieplik erklärt: „Der Film lebt von dem Schockmoment. Die Mutter kommt mit ihrer Reue nicht klar.“Der Spot wird in vielen Kinos in der Re-gion gezeigt, zum Beispiel im Camillo und dem Offkino Klappe die Zweite in Görlitz, im Kronenkino Zittau und sogar bei den Filmnächten am Elbufer in Dres-den. Auf YouTube hat er über 21.000 Klicks und bei Facebook über 44.000. Der Landkreis plant nun, den Kinospot auf Französisch, Englisch, Tschechisch und Polnisch zu übersetzen.

https://youtu.be/KxgLXh9VsN4

Kontakt: [email protected]

Screen: Anti-Crystal Kinospot

Dipl.-Komm.Psych. (FH) Steffen Cieplik (www.creoflux.de)

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Einblick // Titelthema: Hochschule und Region

Seit drei Monaten beschäftige ich mich im Rahmen einer Projektarbeit mit der Durchführung eines Energieaudits für die Stadtwerke Löbau. Zu meinen Aufgaben-bereichen gehören die Analyse der aktuellen energetischen Situation, die Identifi-kation von Einsparpotentialen sowie die Erarbeitung darauf aufbauender Maßnah-men. Dank meiner Erfahrungen aus vorherigen Nebenjobs im Kraftwerkslabor und beim SIRE e.V. sowie meinem im Studium erworbenen Wissen fällt mir die Arbeit nicht schwer. Ich freue mich darüber, einen Beitrag zur Energiewende in unserer Re-gion leisten zu können.

Vivien studiert Energie- und Umwelttechnik in Zittau

Neben dem Studium arbeite ich bei einem IT Unternehmen in Görlitz. Das Team ist sehr jung und ich kann mir die Arbeit flexibel einteilen. Vor allem die kurzen Wege von der Hochschule bis zur Arbeit und nach Hause sind von Vorteil. Der Nebenjob gibt mir die Möglichkeit, mich auf meinen Berufseinstieg vorzube-reiten und neue Ideen vom Studium an der HS Zittau/Görlitz mit einzubringen und umzusetzen.

Maria studiert Informatik in Görlitz

Ich bin Teil einer sechsköpfigen Projektgruppe, überwiegend Studenten dieser Hochschule. Wir errichten ein Nachwuchstonstudio von Musikern für Musiker. Als sogenanntes „Impulsprojekt“ des Second Attempt e.V. bekommen wir neben finan-zieller Unterstützung auch die Räume gestellt. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr startklar sind. Wir richten uns an regionale Nachwuchskünstler, Schülerbands usw. mit kleinem Geldbeutel, die in Begleitung von jemandem aus unserem Team ein paar Songs aufnehmen wollen, dafür aber nicht direkt mehrere hundert Euro aus-geben können.

Robert studiert Soziale Arbeit in Görlitz

Viele Studierende engagieren sich neben ihrem Studium ehrenamtlich oder bringen sich über nebenjobs in die Region ein.

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Titelthema: Hochschule und Region // Einblick

Neben dem Studium wollte ich mich ehrenamtlich engagieren. Seit 1,5 Jahren ist mir ein toller Spagat zwischen zwei Interessenbereichen gelungen: Kriminologie und Yoga. In der JVA Görlitz verhelfe ich wöchentlich Gefangenen zu mehr Körper-bewusstsein und innerer Ruhe. Aus Sicherheitsgründen ist der Kurs leider auf 10 Teilnehmer beschränkt. Für mich ist es jede Woche eine Herausforderung, Ruhe und Entspannung in die Knasträumlichkeiten zu bringen. Doch es gelingt, ich ernte viel Dankbarkeit und die eine oder andere Knastgeschichte!

Anne studiert Kommunikationspsychologie in Görlitz

Neben meinem Studium arbeite ich im Filmpalast Zittau. Getreu dem Motto vom Tellerwäscher zum Millionär habe ich mit dem Eisverkauf und der Zubereitung von Popcorn angefangen. Die nächste Stufe war dann die Bedienung unserer Kunden hinter der Bar. Mittlerweile habe ich Kassendienste und bin für den Kartenverkauf sowie für die Entgegennahme von Reservierungen und für die korrekte Kassenab-rechnung verantwortlich. Als nebenberuflicher Schauspieler habe ich ein besonde-res Interesse am Filmgeschäft, deshalb macht mir die Arbeit im Kino viel Spaß.

Max studiert Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Zittau

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Von Anfang an wollte ich bei der Betreuung von Flüchtlingen aktiv sein. So rief ich beim DRK an und bot meine Unterstützung an. In Zittau wurden zuerst Fahr-dienste benötigt, doch jetzt bin ich in der Kinderbetreuung aktiv. Mit Hilfe des Kin-derschutzbundes können wir einen Spielenachmittag im offenen Treff „Fair Play“ ermöglichen. Jeden Donnerstag bekommen syrische sowie deutsche Kinder die Möglichkeit, sich für zwei bis drei Stunden zu treffen, kennenzulernen oder auf ge-meinsamen Ausflügen zusammen die Welt zu entdecken.

Philipp studiert Ökologie und Umweltschutz in Zittau

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UMZUG deRHocHScHUlleiTUnG

Anfang November haben das Rektorat und dessen Stabsstellen der HSZG ihre neuen Büros im historischen Teil des Haus ZI (Hochwaldstraße 1) bezogen. Dadurch haben sich die Telefonnum-mern des Rektorates und der zuge-hörigen Stabsstellen geändert (siehe Homepage). Die Postanschrift bleibt aber vorerst weiterhin Theodor-Körner-Allee 16. Für 2017 ist die Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes und damit der Umzug weiterer Verwaltungsmitar-beiter vom Haus Z III in das neu sanierte Gebäude geplant.

BeZieHUnGen nAcHKolUMBien VeRTieFT

Die Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG), die Universität del Valle und die Non-Governmental Organization (NGO) „DapaViva“ Kolumbien haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeich-net. Damit wurde die bereits bestehende Zusammenarbeit auf vertragliche Füße gestellt. Ana Milena Jimenez Ocampo, die Vorsitzende der NGO „DapaViva“ aus Kolumbien, war vom 20. Oktober bis 23. November 2015 zu Gast an der Fakultät Natur- und Umweltwissenschaften der HSZG. Betreut wurde sie in dieser Zeit von Armin Hirche, Ökologiestudent an der HSZG, der seit über drei Jahren in der NGO tätig ist. Er arbeitete zusammen mit Ana M. Jimenez an Forschungsprojekten in der Region Dapa. Bei ihrem Aufenthalt gestaltete sie am 4. November den Tag der Umwelt am Hochschulstandort Görlitz zum Thema „Regen- und Nebelwälder: Geplünder-te Schatzkammern der Natur“ aktiv mit und stellte gemeinsam mit Armin Hirche DapaViva vor. Ihr Thema lautete „„Der Berg, der sich bewegte und der Fluss,

der verschwand – Umweltschutz in den kolumbianischen Anden“.Bei verschiedenen Treffen mit der Pro-rektorin für Bildung und Internationales Prof. Christa Heidger ergab sich ein reger Gedankenaustausch. Es wurden viel-versprechende Ideen für eine weitere Zusammenarbeit entwickelt. Das Ziel ist es nun, diese Vorstellungen mit Leben zu erfüllen. Der Vertrag sieht vor, die bereits bestehende Zusammenarbeit weiter zu vertiefen und zu intensivieren. Besonderen Nutzen versprechen sich

die Unterzeichner von einem stetigen Studierenden- und Wissenschaftleraus-tausch, insbesondere auf den Gebieten Ökologie und Umweltschutz. Die Pro-rektorin selbst plant für das kommende Jahr einen Dozentenaufenthalt an der Universidad del Valle.

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Hella Trillenberg und Prof. Dr. Friedrich Albrecht im neuen Rektorbüro

Frau Prof. Dr. Christa Heid-ger, Frau Ana Milena Jimenez Ocampo und Prof. Dr. Fried-rich Albrecht bei der Vertrags-unterzeichnung (v.l.n.r.)

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Einblick // Aktuelles

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Warum sollte man an der Hochschu-le Zittau/Görlitz studieren? Wichtig ist für Studieninteressierte ein passendes Studienangebot verbunden mit einer hohen Lehrqualität, einer modernen Inf-rastruktur sowie guter Betreuung. Aber natürlich interessiert sich ein junger Mensch, der mit dem Beginn des Stu-diums in einen neuen Lebensabschnitt startet, ganz besonders für das Leben in seiner Hochschulstadt. Hier setzt die neue Willkommensbroschüre für Stu-dieninteressierte an. Das Besondere an diesem Projekt: Es ist in Zusammen-arbeit mit der Stadtverwaltung Zittau, der für das Görlitzer Standortmarketing zuständigen Europastadt GörlitzZgor-zelec GmbH, dem Studentenwerk Dres-den und der Hochschule Zittau/Görlitz entstanden. Umgesetzt wurde das Gemeinschaftsprojekt von der Redak-tions- und Verlagsgesellschaft Neiße

mbH. Die Broschüre soll jedem Studi-enbewerber mit seinen Zulassungsun-terlagen zugesandt werden und seine Entscheidung für ein Studium in unserer attraktiven Hochschulregion erleichtern. Wie wohnt es sich in Zittau und Görlitz? Welche Lebenshaltungskosten erwar-ten mich? Wie sieht es mit der Freizeit-gestaltung aus? Dies sind nur einige der

Fragen, die die Broschüre, angereichert mit Geheimtipps von Studierenden und stimmungsvollen Fotos, beantwortet.

http://www.hszg.de/aktuelles/imagematerial/printmedien.html

RicHTFeST AM neUen FRAUn-HoFeR-TecHniKUM in ZiTTAU

Am 17. November 2015 fand das Richt-fest am neuen Fraunhofer-Technikum „Kunststoffzentrum Oberlausitz“ in Zit-tau statt. In ihren Ansprachen machten der Leiter des Wissenschaftsbereiches Mechatronik und Funktionsleichtbau des Fraunhofer-Institutes für Werkzeug-maschinen und Umformtechnik IWU, Prof. Dr.-Ing. Welf-Guntram Drossel und auch der Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz, Prof. Dr. phil. Friedrich Albrecht, deutlich, was sie von der künftigen Zusammenarbeit erwarten und wel-che Ziele sie sich gesteckt haben. Dazu gehören die weitere Vertiefung des Wissens- und Technologietransfers mit der Kunststoffbranche in Sachsen sowie neue Angebote in der Vertiefung Kunst-stofftechnik. Mit der gemeinsamen

Professur Funktionsintegrierende Kunst-stofftechnologien, die seit August 2015 in der Fakultät Maschinenwesen besetzt ist, wurde dafür die Grundlage gelegt.Bundestagsabgeordneter Michael Kretschmer machte noch einmal deut-

lich, welch große Chancen sich aus der Zusammenarbeit von Fraunhofer IWU und der HSZG ergeben können.

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Die zwei Cover der neuenWillkommensbroschüre

Zahlreiche Gäste aus Hochschu-le, Region, Politik und Wirtschaft beim Richtfest

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Einblick // Aktuelles

neUe deKAne iM AMT

Ende Juli 2015 wurden die neuen Deka-ne für die Fakultäten der Hochschule Zit-tau/Görlitz gewählt. Zum 1. September traten sie ihr Amt an. Neu im Amt sind die Dekanin der Fakul-tät Natur- und Umweltwissenschaften, Frau Prof. Dr. rer. nat. Annett Fuchs, und der Dekan für die Fakultät Sozialwissen-schaften, Prof. Dr. PhD Andreas Hoff.

Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informatik ist für eine weitere Amtszeit Prof. Dr-Ing. Klaus Dieter Haim.Wiedergewählt wurden ebenfalls Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Joachim Kretz-schmar als Dekan der Fakultät Maschi-nenwesen, Prof. Dr. phil. Fred Schulz als Dekan der Fakultät Management- und Kulturwissenschaften sowie Prof. Dr. rer. pol. Mario Straßberger als Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen.

neUe GleicHSTellUnGSBe-AUFTRAGTeFrau Dr. Reinhold übernahm im Oktober 2015 das Amt der Gleichstellungsbeauf-tragten von Frau Szymanowski. Bevor sie im September 2006 eine Stelle als Lehrbeauftragte in der Fakultät Maschi-nenwesen annahm, arbeitete sie als Forschungsmitarbeiterin und Promoti-onsstipendiatin an der Hochschule. Für ihre Amtszeit hat Frau Dr. Reinhold sich vorgenommen, die gute Arbeit ihrer Vorgängerinnen fortzusetzen und den Ideen- und Erfahrungsaustausch der Gleichstellungsbeauftragten der Struk-

tureinheiten an der HSZG zu intensivie-ren. Ebenfalls möchte sie eine Broschüre zur Unterstützung der Beratungsarbeit der Gleichstellungsbeauftragten in den Fakultäten erarbeiten und die Nutzung von Informations- und Weiterbildungs-angeboten befördern.Privat verbringt Frau Dr. Reinhold ihre Zeit gern mit ihrer Familie und genießt die Idylle im heimischen Garten.

FAKUlTäT n BenennT SicH UM

Zum 1. September wurde die Umbe-nennung der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaften in Fakultät Natur- und Umweltwissenschaften wirksam. Dadurch soll die Profilierung und Pro-grammatik der Fakultät stärker zum Aus-druck gebracht werden.

Durch das Auslaufen der mathemati-schen Studiengänge und den Aufbau neuer Studiengänge im Bereich der Umweltwissenschaften, wie zum Bei-spiel dem Masterstudiengang „Integ-rierte Managementsysteme“, unterliegt die Fakultät Natur- und Umweltwissen-schaften einem kontinuierlichen Verän-derungsprozess.

Diese neue Ausrichtung spiegelt sich nun auch im Fakultätsnamen wider. Die Umbennung erfolgte durch einen Beschluss des Rektorats unter Herstel-lung des Benehmens mit dem Fakultäts-rat. Das bisherige Kürzel der Fakultät F-N bleibt bestehen.

Frau Prof. Dr. rer. nat. Annett Fuchs

Prof. Dr. PhD Andreas Hoff

Dr.-Ing. Jana Reinhold

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Aktuelles // Einblick

deUTScHl AndSTiPendien VeRGeBen

Im Oktober 2015 lud der Rektor, Prof. Friedrich Albrecht, zu einem Treffen der Deutschlandstipendiaten mit ihren Förderern ein. Alle Stipendiaten und fast alle Förderer waren der Einladung zu diesem Treffen gefolgt. Gleich zu Be-ginn überreichte der Rektor den Förde-rern Urkunden und dankte ihnen für ihr oft schon über viele Jahre währendes Engagement. In diesem Jahr waren die Förderer wieder die TRUMPF Sachsen GmbH in Neukirch, die Deutsche Kre-ditbank, Niederlassung Dresden, die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Vattenfall Mining & Generation (zwei Stipendien), der AUKOM e. V., die GWT-TU Dresden und der Förderverein der Hochschule Zittau/Görlitz e. V.. Erstmals beteiligte sich die WT Energiesysteme mit der Vergabe von zwei Stipendien an der Förderung des Deutschlandstipen-diums. Das Mitglied des Bundestages Michael Kretschmer und die Landtags-abgeordneten Dr. Stephan Meyer und

Octavian Ursu stellten gemeinsam ein Deutschlandstipendium zur Verfügung. Die Spender des Deutschlandstipendi-ums verfolgen mit ihrem Engagement neben der Förderung von besonders begabten jungen Menschen auch das Ziel, diesen in der Region eine Perspek-tive zu bieten. Somit war es möglich, im

Studienjahr 2015/2016 elf Deutschland-stipendien an Studierende aus allen Fa-kultäten zu vergeben.

Die Deutschlandstipendiaten und ihre Förderer

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HocHScHUlRAT KonSTiTUieRT SicHZu seiner konstituierenden Sitzung trat der neue Hochschulrat der Hochschule Zittau/Görlitz für die Amtszeit von 2015 bis 2020 auf dem Campus Görlitz zusam-men. Ihm gehören an: Prof. Dr. Welf-Guntram Drossel, Geschäftsführender Leiter des Fraun-hofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU),Hans-Ullrich Kirbach, Dekanatsrat der Fakultät Natur- und Umweltwissen-schaften, Hochschule Zittau/Görlitz,Dr. Roman Müller, Leiter Geschäftsent-wicklung von Abellio Deutschland,Prof. Dr. Sylvia Rohr, Geschäftsfüh- rerin der Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering an der Universität Stuttgart,

Martina Weber, Dezernentin und 2. Beigeordnete des Landkreises Görlitz, Dezernat 4: Jugend, Gesundheit, Sozia-les, Arbeit sowieProf. Dr. Frank Worlitz, Direktor des Instituts für Prozesstechnik, Prozess-automatisierung und Messtechnik (IPM), Hochschule Zittau/Görlitz undElisabeth Wolbers, Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Breslau.

Die Berufung der Mitglieder erfolgte durch die Staatsministerin für Wissen-schaft und Kunst, Frau Dr. Eva-Maria Stange. Der Hochschulrat konstituier-te sich und wählte Frau Prof. Dr. Sylvia Rohr zur Vorsitzenden und Frau Martina Weber zur Stellvertreterin.

Hochschulrat mit Hochschul-leitung auf dem CampusGörlitz

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HocHScHUlleiTUnG niMMT QUAliTäTSenTwicKlUnG in den FoKUSIn Konkretisierung der Zielvereinbarun-gen zwischen der Hochschule und dem SMWK sowie zwischen der Hochschul-leitung und den Grundeinheiten der Hochschule für den Zeitraum 2014 – 2016 hat das Rektorat im April 2015 die nachstehende „Erklärung zum Quali-tätsmanagement“ (QM) verabschiedet. Die Erklärung zeigt die Richtung für die weitere Entwicklung der an der HSZG bereits etablierten Qualitätssicherungs-strukturen hin zu einem regelkreisba-sierten QM-System auf. Dabei ist die dauerhafte Sicherstellung einer hohen Qualität in Aus- und Weiterbildung, Forschung und Verwaltung das erklärte

Ziel. über die klassischen Instrumente der Qualitätssicherung, wie die Akkre-ditierung von Studiengängen oder die Evaluation von Lehrveranstaltungen und Modulen, hinaus gilt es, allen Mit-arbeitern optimale Bedingungen zur bestmöglichen Ausübung ihrer Auf-gaben zu bieten. Gleichwohl sind bei der Leistungserbringung aufgetretene Unstimmigkeiten zu identifizieren und Verbesserungsvorschläge abzuleiten. Der Fokus liegt in den kommenden Jahren dementsprechend auf der Ver-besserung von internen, bereichs-übergreifenden Verfahrensweisen und Abläufen der Hochschule (d. h. Schlüs-selprozessen, wie die Einführung neuer Studiengänge oder die Berufung von Hochschullehrern) sowie der nutzer-

freundlichen Bereitstellung entspre-chender Dokumente (z. B. Formulare). Dies wird und kann nur unter Mitwir-kung der an den Abläufen beteiligten Akteure gelingen. Der Beitrag „Abläufe gestalten und dokumentieren“ stellt die partizipative Herangehensweise bei der Prozessoptimierung an einem Beispielprozess vor. Mitnichten soll der Eindruck erweckt werden, dass alle Hochschulprozesse per se optimie-rungsbedürftig sind. Viele Aufgaben werden seit Jahren zuverlässig und mit hoher Qualität erledigt. Dies gilt es gleichsam zu identifizieren und in do-kumentierter Form zu bewahren.

- Peggy Sommer -

NEWSLETTER QUaLITäTSmaNaGEmENT

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ERkLäRUNG ZUm QUaLITäTSmaNaGEmENT

An der Hochschule Zittau/Görlitz nimmt die überprüfbare Sicherstellung einer hohen Qualität in Lehre, Forschung und Verwaltung bereits seit Jahren eine be-sondere Rolle ein.Hierauf aufbauend unterstützt das Rek-torat aktiv die Weiterentwicklung des etablierten Qualitätssicherungssystems zu einem regelkreisbasierten Qualitäts-

managmentsystem, das als zentrales Hochschulsteuerungssystem fungiert und die Leistungsfähigkeit der HSZG kontinuierlich stärkt. Dabei verfolgt das Qualitätsmanage-mentsystem einen integrierenden Ansatz, dem eine einheitliche und ver-knüpfende Betrachtung der drei Berei-che Lehre, Forschung und Verwaltung zugrunde liegt und der zugleich den speziellen Anforderungen an eine Sys-temakkreditierung gerecht wird.Es verfolgt weiterhin einen prozess-

und transparenzorientierten Ansatz, der die Abläufe, die Verfahrensweisen, Arbeitshilfen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Hochschule in den Fokus nimmt, optimiert und bekannt macht.Ebenso verfolgt es einen partizipativen und dialogorientierten Ansatz, der die Mitglieder und die Anspruchsgruppen der HSZG in die Identifikation und Lö-sung von Qualitätsproblemen einbe-zieht und die Hausbildung einer geleb-ten Qualitätskultur unterstützt.

ABläUFe GeSTAlTen Und do-KUMenTieRenIm Rahmen des prozessorientierten QM-Ansatzes gilt es Abläufe und Zuständig-keiten zu definieren und transparent zu machen sowie notwendige Dokumente bereitzustellen. Dabei sind relevante interne und externe Vorschriften und Standards zu berücksichtigen und de-ren Einhaltung zu gewährleisten. Eine zusammenfassende übersicht aller Pro-zesse der HSZG nach Prozessgruppen stellt die Prozesslandkarte dar, die zur-zeit erarbeitet wird. Dabei rücken vor-dergründig Prozesse mit strategischer Relevanz und Verbesserungspotenzial in den Betrachtungsfokus. Jedoch muss nicht jeder Prozess zwangsläufig op-timiert werden. Analog können auch neu implementierte Verfahren – wie die Durchführung von Mitarbeiter-Vorge-setzten-Gesprächen – im Modellformat abgebildet werden, um deren Etablie-rung zu unterstützen. Aktuell befasst sich das QM-Team mit den für den Kern-bereich Studium bedeutsamen Prozes-sen der Entwicklung und Einführung, der änderung und der Aufhebung von Studiengängen. Zu diesen drei Prozes-sen wurden zunächst Prozessinterviews mit den Hauptbeteiligten geführt. Da-

bei wurden Merkmale wie Prozessziel, Prozessverantwortlicher und Prozess-beteiligte, einzuhaltende Fristen und mögliche Verbesserungsvorschläge erfasst. Der IST-Zustand wurde mittels der Prozessmanagement-Software PIC-TURE dokumentiert. Zum Prozess „Stu-diengang entwickeln und einführen“ wurden im Zeitraum von Februar bis April 2015 zudem drei Prozess-Optimie-rungs-Workshops durchgeführt. Das Prozessteam setzte sich zusammen aus

der Prorektorin Bildung und Internatio-nales als der Prozessverantwortlichen, aus Vertretern der Fakultäten und der Akademischen Verwaltung und Mitar-beitern des QM-Teams. Das in den zu-rückliegenden Jahren bereits genutzte Ablaufschema bildete den Ausgangs-punkt und wurde auf den Prüfstand ge-stellt. Die Prozessbeschreibung umfasst einen sogenannten Steckbrief mit den wichtigsten grundlegenden Informa-

tionen und das Prozessmodell, in dem die einzelnen Prozessschritte in ihrer Abfolge grafisch dargestellt sind. Zu jedem dieser Schritte sind Detailinfor-mationen bspw. in Form von Merk- und Formblättern oder Links zu weiterfüh-renden Informationen hinterlegt. Die erstellten Prozessbeschreibungen wer-den in den Hochschulgremien disku-tiert und durch die Hochschulleitung freigegeben, um nach ihrer Veröffent-lichung in den „Regelbetrieb“ über-

zugehen. Um den Prozessbeteiligten und den Beschäftigten der HSZG den Zugriff auf die Prozessbeschreibungen und weitere wichtige hochschulinterne Informationen zu ermöglichen, richtet das QM-Team im Intranet derzeit ein In-formationsportal ein, das zu Beginn des Jahres 2016 an den Start gehen soll.

- Maike Schiller / Peggy Sommer -

„Mir als Rektor ist es ein besonderes Anliegen, den Prozess der Qualitätssicherung an der Hochschule Zittau/Görlitz zu unterstützen und zu begleiten. Wichtig ist, dass es weiterhin gelingt, alle Mitglieder der Hochschule in diesen Prozess einzubeziehen und damit ein System weiterzuentwickeln, das effektiv und hilfreich ist.“

REKToR PRoF. DR. FRIEDRICH ALBRECHT

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MACH MITUMWELTMANAGEMENT

STRATEGIE

SELBST-KONTROLLE

VERANSTAL-TUNGEN

LEHR-VERANSTALTUNGEN

TAGE DER UMWELT 2015 AN DER HSZGZittau 14.10.2015, Thema:

„Urban Gardening: Deine Stadt. Dein Garten.“Görlitz 04.11.2015, Thema:

„Regen- und Nebelwälder: Geplünderte Schatzkammern der Natur“

KOMMUNIKATIONUnser Umweltmanagementsystem lebt durch die Mitwirkung und die Ausgestaltung aller Bereiche. Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen, Ihre Fachkenntnisse, Erfahrungen und Ihr Verständnis zum Thema Nachhaltigkeit aufgreifen, um Synergien, Parallelen und Querverbindungen aufzeigen zu können. Wir möchten mit Ihnen diskutieren, idealerweise Mitstreiter und Träger finden, um gemeinsam auszuarbeiten, in welchem Rahmen des Projektes wir zusammenarbeiten können. Sie entscheiden, wie der Nachhaltigkeitsgedanke in Ihrem Bereich eingebunden werden kann, wie Sie sich einbringen möchten und sich im neuen UMS unserer Hochschule engagieren.

Kontakt: Eric Schön | Mail: [email protected] | Tel.: 03583-611441

AKTIONENMit kleineren und größeren Aktionen begleiten wir Sie durch das Jahr und wollen zum Mitmachen und Nachdenken anregen. Achten Sie doch mal auf unser „Mach Mit“-Logo. Sie möchten nicht länger warten und sich selbst einbringen?

Anregungen finden Sie hier: www.hszg.de/MachMit

AKTIONEN

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Mit dem „Baukastensystem Nachhaltiger Campus“ (BNC) entwickeln wir ein Umweltmanagementsystem (UMS), welches auf die Anforderungen von Hochschulen zugeschnitten ist und auf den bisherigen Erfahrungen mit EMAS (Eco- Management and Audit Scheme) aufbaut. Die BNC-Teams der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) und der Technischen Universität Dresden (TUD) entwickeln derzeit die Bausteine in den Handlungsfeldern: Hochschulmanagement, Lehre & Forschung, Liegenschaften & Betrieb sowie Externe Kooperationen & Partnerschaften. Das Herzstück des neuen Systems ist die in allen Bereichen wirkende Partizipation.

Weitere Informationen: www.hszg.de/BNC

Mit dem Lehrangebot „Grundlagen der Ökologie und des Umweltschutzes“ bietet die Hochschule den Studierenden studiengangsübergreifend seit 1994 eine Grundbildung zu biotischen, ökologischen, technischen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit.

Weitere Informationen: http://f-n.hszg.de/awg

Unterstützt von zahlreichen Mitgliedern der Hochschule, der Stadt Zittau, Unternehmen, Vereinen und Initiativen, wurden im Juni 2015 die ersten GuT durchgeführt. Umwelteinflüsse haben Auswirkungen auf das seelische und das körperliche Wohlbefinden des Menschen. Bei der Zusammenstellung des Programmes wurden daher Aktionen berücksichtigt, die Spaß machen, Stress abbauen, positiv auf die natürliche Umwelt sowie auf die Stimmung wirken und die Gesundheit fördern. Wir freuen uns auf die nächsten GuT in 2016!

Weitere Informationen: www.hszg.de/GuT

Die Hochschule Zittau/Görlitz hat in den vergangenen 15 Jahren ein wirksames Umweltmanagementsystem aufgebaut und entwickelt dieses kontinuierlich weiter. Dabei betrachten wir die Einhaltung der für uns geltenden Umweltvorschriften als Minimalforderung und sind bestrebt, über den gesetzlichen Rahmen hinaus umweltbezogene Ziele festzulegen, zu erfüllen und zu überprüfen. Über unsere Umweltleistung kommunizieren wir transparent mit Indikatoren.

Weitere Informationen: www.hszg.de/Kernindikatoren

STUDENTISCHES ENGAGEMENT FÜR EINEN NACHHALTIGEN CAMPUSInitiiert durch das BNC-Team gründete sich Anfang 2015 eine studentische Umweltinitiative in Zittau. Zur Belebung des Campus Zittau wurde durch die Studierenden eine Kräuterspirale errichtet (zwischen den Häusern Z IV c und Z V). Auch der Tag der Umwelt in Zittau wurde wesentlich durch die

Studierenden mitgestaltet. Bringen auch Sie sich ein und verwirklichen Sie Ihre Ideen!

Sprechen Sie uns an: Andreas Bulcsu | [email protected] | Tel. 03583-61 1461 und Eric Schön | Mail: [email protected] | Tel.: 03583-611441

STUDENTEN-INITIATIVE

DAS BAUKASTENSYSTEM

ALLGEMEIN WISSENSCHAFTLICHE

GRUNDLAGEN (AWG)

UMWELTPOLITISCHE ERKLÄRUNG

GESUNDHEITS- UND UMWELTTAGE (GuT)

YOOWEEDOO Yooweedoo ist eine von der Universität Kiel entwickelte, kostenfreie online-Lernressource zur Planung (und späteren Umsetzung) von sozial und ökologisch nachhaltigen Changeprojekten. Studierende des Master-studienganges „Integriertes Management“ lernen in zehn Lerneinheiten auf Basis des yooweedoo Change-maker MOOC und mit unterstützender Beratung von Dozenten der HSZG, wie man aus einer Idee ein Projekt zur Umsetzung eines gesellschaftlichen Problems entwickelt. Abschließend können sich die Studierenden im bundesweiten yooweedoo-Ideenwettbewerb oder dem hochschulinternen Ideenwettbewerb um ein Startkapital zur Durchführung des geplanten Projektes bewerben.

Weitere Informationen:www.yooweedoo.org | Kontakt: Jana Brauweiler | [email protected] | Tel.: 03583-611752

In Kooperation mitder Großen Kreisstadt

Zittau

Projektwochen: „Tropischer Regenwald“

In Kooperationmit dem Senkenberg Museum

für Naturkunde Görlitz.

NEWSLETTER UmWELTmaNaGEmENT

Page 25: Hochschulmagazin "Einblick" 2/2015

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MACH MITUMWELTMANAGEMENT

STRATEGIE

SELBST-KONTROLLE

VERANSTAL-TUNGEN

LEHR-VERANSTALTUNGEN

TAGE DER UMWELT 2015 AN DER HSZGZittau 14.10.2015, Thema:

„Urban Gardening: Deine Stadt. Dein Garten.“Görlitz 04.11.2015, Thema:

„Regen- und Nebelwälder: Geplünderte Schatzkammern der Natur“

KOMMUNIKATIONUnser Umweltmanagementsystem lebt durch die Mitwirkung und die Ausgestaltung aller Bereiche. Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen, Ihre Fachkenntnisse, Erfahrungen und Ihr Verständnis zum Thema Nachhaltigkeit aufgreifen, um Synergien, Parallelen und Querverbindungen aufzeigen zu können. Wir möchten mit Ihnen diskutieren, idealerweise Mitstreiter und Träger finden, um gemeinsam auszuarbeiten, in welchem Rahmen des Projektes wir zusammenarbeiten können. Sie entscheiden, wie der Nachhaltigkeitsgedanke in Ihrem Bereich eingebunden werden kann, wie Sie sich einbringen möchten und sich im neuen UMS unserer Hochschule engagieren.

Kontakt: Eric Schön | Mail: [email protected] | Tel.: 03583-611441

AKTIONENMit kleineren und größeren Aktionen begleiten wir Sie durch das Jahr und wollen zum Mitmachen und Nachdenken anregen. Achten Sie doch mal auf unser „Mach Mit“-Logo. Sie möchten nicht länger warten und sich selbst einbringen?

Anregungen finden Sie hier: www.hszg.de/MachMit

AKTIONEN

365 Tage

Mit dem „Baukastensystem Nachhaltiger Campus“ (BNC) entwickeln wir ein Umweltmanagementsystem (UMS), welches auf die Anforderungen von Hochschulen zugeschnitten ist und auf den bisherigen Erfahrungen mit EMAS (Eco- Management and Audit Scheme) aufbaut. Die BNC-Teams der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) und der Technischen Universität Dresden (TUD) entwickeln derzeit die Bausteine in den Handlungsfeldern: Hochschulmanagement, Lehre & Forschung, Liegenschaften & Betrieb sowie Externe Kooperationen & Partnerschaften. Das Herzstück des neuen Systems ist die in allen Bereichen wirkende Partizipation.

Weitere Informationen: www.hszg.de/BNC

Mit dem Lehrangebot „Grundlagen der Ökologie und des Umweltschutzes“ bietet die Hochschule den Studierenden studiengangsübergreifend seit 1994 eine Grundbildung zu biotischen, ökologischen, technischen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit.

Weitere Informationen: http://f-n.hszg.de/awg

Unterstützt von zahlreichen Mitgliedern der Hochschule, der Stadt Zittau, Unternehmen, Vereinen und Initiativen, wurden im Juni 2015 die ersten GuT durchgeführt. Umwelteinflüsse haben Auswirkungen auf das seelische und das körperliche Wohlbefinden des Menschen. Bei der Zusammenstellung des Programmes wurden daher Aktionen berücksichtigt, die Spaß machen, Stress abbauen, positiv auf die natürliche Umwelt sowie auf die Stimmung wirken und die Gesundheit fördern. Wir freuen uns auf die nächsten GuT in 2016!

Weitere Informationen: www.hszg.de/GuT

Die Hochschule Zittau/Görlitz hat in den vergangenen 15 Jahren ein wirksames Umweltmanagementsystem aufgebaut und entwickelt dieses kontinuierlich weiter. Dabei betrachten wir die Einhaltung der für uns geltenden Umweltvorschriften als Minimalforderung und sind bestrebt, über den gesetzlichen Rahmen hinaus umweltbezogene Ziele festzulegen, zu erfüllen und zu überprüfen. Über unsere Umweltleistung kommunizieren wir transparent mit Indikatoren.

Weitere Informationen: www.hszg.de/Kernindikatoren

STUDENTISCHES ENGAGEMENT FÜR EINEN NACHHALTIGEN CAMPUSInitiiert durch das BNC-Team gründete sich Anfang 2015 eine studentische Umweltinitiative in Zittau. Zur Belebung des Campus Zittau wurde durch die Studierenden eine Kräuterspirale errichtet (zwischen den Häusern Z IV c und Z V). Auch der Tag der Umwelt in Zittau wurde wesentlich durch die

Studierenden mitgestaltet. Bringen auch Sie sich ein und verwirklichen Sie Ihre Ideen!

Sprechen Sie uns an: Andreas Bulcsu | [email protected] | Tel. 03583-61 1461 und Eric Schön | Mail: [email protected] | Tel.: 03583-611441

STUDENTEN-INITIATIVE

DAS BAUKASTENSYSTEM

ALLGEMEIN WISSENSCHAFTLICHE

GRUNDLAGEN (AWG)

UMWELTPOLITISCHE ERKLÄRUNG

GESUNDHEITS- UND UMWELTTAGE (GuT)

YOOWEEDOO Yooweedoo ist eine von der Universität Kiel entwickelte, kostenfreie online-Lernressource zur Planung (und späteren Umsetzung) von sozial und ökologisch nachhaltigen Changeprojekten. Studierende des Master-studienganges „Integriertes Management“ lernen in zehn Lerneinheiten auf Basis des yooweedoo Change-maker MOOC und mit unterstützender Beratung von Dozenten der HSZG, wie man aus einer Idee ein Projekt zur Umsetzung eines gesellschaftlichen Problems entwickelt. Abschließend können sich die Studierenden im bundesweiten yooweedoo-Ideenwettbewerb oder dem hochschulinternen Ideenwettbewerb um ein Startkapital zur Durchführung des geplanten Projektes bewerben.

Weitere Informationen:www.yooweedoo.org | Kontakt: Jana Brauweiler | [email protected] | Tel.: 03583-611752

In Kooperation mitder Großen Kreisstadt

Zittau

Projektwochen: „Tropischer Regenwald“

In Kooperationmit dem Senkenberg Museum

für Naturkunde Görlitz.

Page 26: Hochschulmagazin "Einblick" 2/2015

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Mit den Worten „Hier findet die Zukunft statt“, begrüßte der Rektor Prof. Fried-rich Albrecht die Gäste am 5. Novem-ber 2015 zur Einweihung des Zittauer Kraftwerkslabors (ZKWL). „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses umfangreiche Vorhaben jetzt erfolgreich abschließen konnten und unsere Forschungen auf dem Kompetenzfeld „Energie und Um-welt“ intensivieren können. Mit diesem Forschungslabor werden die für den Hochschulstandort Zittau traditionellen Lehr- und Forschungsgebiete weiter ge-stärkt. Das schließt zum einen die ener-gieorientierten Studiengänge der Zit-tauer Fakultäten ein und zum anderen ist damit der Ausbau von innovativer Forschung und Entwicklung in diesem Themenfeld vorgezeichnet“, hob der Rektor in seiner Rede hervor.

Der Sächsische Staatsminister der Fi-nanzen, Prof. Dr. Georg Unland, führte in seiner Ansprache aus, dass ihm die Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) sehr gut für ihre exzellente Lehre und For-schung auf dem Gebiet der Energietech-

nik und –wirtschaft bekannt sei. An vie-len Schaltstellen der Energiewirtschaft seien Absolventen der Hochschule zu finden. Fachliteratur von Wissenschaft-lern der HSZG stehe bei ihm zu Hause im Bücherschrank und sie sei ihm auch aus seiner Zeit als Rektor der TU Bergaka-demie Freiberg sehr gut bekannt“, so

der Staatsminister. „Diese Investition in die HSZG sei sehr gut angelegtes Geld“, so der Staatsminister weiter. Seit Grün-dung der HSZG steckte der Freistaat rund 90 Mio. Euro in die HSZG. Zudem überreichte er dem Rektor Fördermittel-bescheide in Höhe von 3,73 Mio. Euro, mit denen das Sächsische Wirtschafts-ministerium Zittauer Forschungsprojek-te für die Energiewirtschaft unterstützt. Bei dem anschließenden Rundgang im Zittauer Kraftwerkslabor zeigte er gro-

ßes Interesse an den Versuchsanlagen und ließ sich diese ausführlich durch die Projektleiter erläutern.

Mit dem Aufbau des ZKWL wurde am 5. September 2011 begonnen. Drei Großversuchsanlagen wurden errich-tet und in den letzten Monaten bereits

erfolgreich auf ihre Funktionsfähigkeit getestet. Bei den Großversuchsanlagen handelt es sich um einen Magnetlager-versuchsstand (MFLP), eine moderne Druckhalterversuchsanlage und einen thermischen Speicher (THERESA) sowie ein Thermochemisches Versuchsfeld (TCV II).

Die Gesamtkosten für die drei Projekte belaufen sich auf 7 Mio. Euro, von den 6,3 Mio. EURO aus EFRE-Mitteln stam-

Am 5. november 2015 wurde das Zittauer Kraftwerkslabor (ZKwl) im Beisein des Sächsischen Staatsministers der Finanzen, Prof. dr. Georg Unland, feierlich eingeweiht.

Von Hella trillenberg

„Diese Investition in die HSZG ist sehr gut angelegtes Geld.“PRoF. DR. GEoRG UnLAnD,

SäCHSISCHE STAATSMInISTER DER FInAnZEn

HSZG WEIHTE ZITTaUER kRafTWERkSLaBOR EIN

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Page 27: Hochschulmagazin "Einblick" 2/2015

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men. An der Finanzierung ist die Hoch-schule Zittau/Görlitz mit 10% beteiligt. Hinzu kommen noch einmal ca. 1 Mill. Euro an Baukosten für die Ertüchtigung der Halle. Zudem unterstützen die Stadtwerke Zittau GmbH aktiv dieses Vorhaben. Es ist damit die größte For-schungsinvestition seit Gründung der Hochschule Zittau/Görlitz im Jahr 1992.

Der Direktor des Instituts für Prozess-technik, Prozessautomatisierung und Messtechnik, Prof. Dr.-Ing. Frank Worlitz, der für das Gesamtprojekt verantwort-lich zeichnete, führt dazu aus: „Im „Zit-tauer Kraftwerkslabor“ wurden moder-ne Versuchsanlagen für die Lehre und die Forschung aufgebaut. Zukünftig werden davon insbesondere die Studi-engänge „Energie- und Umwelttechnik“ sowie der noch junge Studiengang „Au-tomatisierung und Mechatronik“ pro-fitieren. In seiner Rede dankte er allen am Projekt Beteiligten für die Unterstüt-

zung, allen voran der Stadtwerke Zittau GmbH, den am Aufbau beteiligten Un-ternehmen und den in den Projekten tä-tigen Mitarbeitern, ohne die diese um-fangreiche Aufgabe nicht zu meistern

gewesen wäre.

Das Großprojekt „Zittauer Kraftwerksla-bor“ wird gefördert mit Mitteln des Eu-ropäischen Fonds für regionale Entwick-lung (EFRE) und des Freistaates Sachsen.

Einen weiteren Höhepunkt der Veran-staltung bildete die Auszeichnung mit dem „Prof. Hans-Joachim Hildebrand-Preis“. In diesem Jahr wurde dieser an die Projektgruppen im Zittauer Kraft-werkslabor für ihre überragende Arbeit beim Aufbau des Labors verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 750 Euro spende-ten die Ausgezeichneten der Zittauer Kindestagesstätte „Knirpshausen“. Mit der Vergabe des „Prof. Hans-Joachim Hildebrand-Preis“ werden wissenschaft-liche Leistungen auf den Gebieten der Energietechnik und der Energiewirt-schaft gewürdigt und prämiert, die neuartige theoretische und praxisnahe Erkenntnisse ausweisen oder bei denen

Prof. Dr. Worlitz vom Institut für Prozeßtechnik, Prozeßautomati-sierung und Meßtechnik erklärt die Anlage

Prof. Dr. Worlitz, Prof. Dr. Unland, Prof. Albrecht und Dr. Meyer bei der feierlichen Einweihung des Kraftwerkslabor (von links nach rechts)

Hildebrandpreisträger - Projekt: Erhöhung der Energieeffizienz von Turbomaschinen in Kraft-werksanlagen durch innovative Lagerkonzepte (MFLP), Projektlei-ter: Prof. Dr.-Ing. Frank Worlitz

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Forschung und Transfer // Einblick

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durch Anwendung bekannter oder mo-difizierter Gesetzmäßigkeiten erhebli-che technische und/oder ökonomische Effekte erzielt werden oder die zur He-rausbildung einer wissenschaftlichen Schule geführt haben. Der Gründungs-rektor der Ingenieurhochschule Zittau, Prof. Hans-Joachim Hildebrand - er wäre am 6. November 2015 100 Jahre alt ge-worden - stiftete diesen Preis 1988.

PRoMoTion eRFolGReicHVeRTeidiGT

Am 28. Juli 2015 verteidigte Clemens Schneider aus dem Institut für Prozess-technik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM) im kooperativen Verfahren mit der Fakultät Maschinen-wesen der TU Dresden seine Promotion zum Thema „Experimentelle Untersu-chungen zum Blasensieden bei unter-kühlten Strömungen“ mit dem Prädikat „magna cum laude“. Wir gratulieren Cle-mens Schneider sehr herzlich zu diesem hervorragenden Abschluss.Die experimentellen Forschungen er-folgten im Fachgebiet Messtechnik/Pro-zessautomatisierung des IPM der Hoch-schule Zittau/Görlitz.

Die Arbeiten wurden im Rahmen des BMBF-Förderkonzeptes „Grundlagen-forschung Energie 2020+“ finanziert.Bis Juli 2018 wird Dr. Clemens Schneider seine Tätigkeit an der Hochschule im Graduiertenkolleg zum Thema „Neue Systeme zur Ressourcenschonung“ fort-setzen.

Einblick // Forschung und Transfer

Hildebrandpreisträger – Projekt: Thermochemisches Versuchsfeld (TCV II), Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. Tobias Zschunke

Hildebrandpreisträger – Projekt: Energieeffizienzsteigerung in thermischen Energieanlagen (THERESA), Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kästner

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TReFFPUnKT: HSZGöFFneT Seine TüRen

Am 22.09.15 öffnete in Weißwasser mit einer Auftaktveranstaltung der „Treff-punkt: HSZG“ seine Türen. Mit großem Interesse nahmen Vertreter aus der Wirtschaft, Bildung, Vereinen und wei-teren Akteuren vor Ort teil. Ziel war es, an diesem Abend die HSZG vorzustel-len und den Teilnehmern im Rahmen kleiner Vorträge die Möglichkeit zu bieten, sich über Erwartungen an den „Treffpunkt: HSZG“ zu äußern. Der „Treff-punkt: HSZG“ ist ein Informationsbüro, in dem Wissenswertes über die akade-mische Einrichtung in der Oberlausitz zu erfahren ist, wodurch die Präsenz der HSZG im Norden des Landkreises Gör-litz verstärkt wird. Was kann man an den beiden Hochschulstandorten studieren, welche Karrierewege kann man gehen und an welchen Forschungsthemen wird gegenwärtig gearbeitet? Schüler, Eltern und auch Lehrer finden hier Ant-worten auf Fragen der beruflichen Ent-wicklungsmöglichkeiten in der Region.

Zunächst ist monatlich ein Sprechtag geplant. Dieses Angebot wird sich am Bedarf orientieren und ist ausbaufähig. Für Unternehmen wird es regelmäßige Treffen geben, bei denen der Fachaus-tausch im Vordergrund steht - damit jeder Vertreter der Wirtschaft seinen kompetenten Ansprechpartner an der

Hochschule findet und mit ihm Ideen für gemeinsame Forschungsarbeiten entwickeln kann.

- Katrin Reinke -

UMFAnGReicHe dRiTTMiTTeleinGewoRBen

Im Jahr 2015 konnten im hohen Um-fang Drittmittel eingeworben werden. Diese Gelder unterstützen die anwen-dungsorientierte Forschungsarbeit an der HSZG, die in enger Kooperation mit der regionalen und überregionalen Wirtschaft geleistet wird. Durch Investi-tionen in eine moderne labortechnische Ausstattung bleibt die HSZG ein attrak-tiver Partner für die Wirtschaft und an-dere Kooperationspartner.In diesem Jahr konnte aus Landesmit-teln unter anderem eine Hochgeschwin-digkeits‐Kühlzentrifuge zur Abtrennung von Biomaterialien angeschafft werden und ein Rheometer/Rotationsviskosi-meter wird künftig die Forschungstätig-keit im Bereich Leichtbau/Kunststoffe

unterstützen. In einem mit ESF-Mitteln geförderten Graduiertenkolleg werden neun Nach-wuchswissenschaftler an verschie-denen Themen aus den Bereichen „Energietechnik und -wirtschaft“, „Res-sourcenschonende Produktentwicklun-gen“ und „Informations- und Kommu-nikationstechnologien“ arbeiten. Dafür steht bis 2018 ein Budget von 1,7 Mio. € zur Verfügung.Wissenschaftliche Karriereentwicklung – das heißt auch die Förderung von Pro-motionen. Mit etwa 200.000 € werden aktuell drei Promovenden der HSZG bei ihrem Weg zur Erlangung dieses akade-mischen Titels unterstützt.Die Forschung zum Thema „Lastma-nagement“ wird auch in den nächsten Jahren mit öffentlichen Mitteln geför-dert. Bis 2019 stehen dem Team um Prof.

Jörg Lässig ca. 640.000,- € zur Verfü-gung, um Methoden und Algorithmen sowie entsprechende Softwarekompo-nenten zur Steuerung einer effizienten Stromnutzung zu entwickeln.Biomasse als Energieträger steht seit langem auf der Agenda des For-schungsteams von Prof. Tobias Zschun-ke und wird im Rahmen eines ZIM-Pro-jektes weitergeführt. Gemeinsam mit dem regionalen Unternehmen ULT AG in Kittlitz wird im Projekt „ZETA-Trock-ner“ ein neuartiger Zyklonwärmeüber-trager entwickelt, der zur Effizienzstei-gerung bei der Trocknung von Biomasse beiträgt.Aus Haushaltsmitteln des Freistaats Sachsen stehen der Vorlaufforschung an der HSZG aktuell rund 867.000,-€ zur Verfügung für die Jahre 2015-2017.

- Sabine Scholz -

Eröffnungsabend in Weißwasser

1

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Forschung und Transfer // Einblick

Page 30: Hochschulmagazin "Einblick" 2/2015

30

ca. 880Aufträge werden von

der HSZG Druckerei

jährlich bearbeitet.

Davon sind ca. 560

von Mitarbeitern.

Wintercamp

Die meist besuchten Internetseitenin 2015:

Unsere StudiengängeAnmeldeseiteBewerbungsverfahrenStudiumPersonalverzeichnis

auf 240

Festplatten

Die HSZG im Blick 1.056 ,1 0 E U R Ve rz u gsge bühre

n

Höchster Mahnbescheid:

Anzahl aller

Mahnschreiben:

19.486

Klettercamp

Wakeboardcamp

15Master

Studiengänge

7Diplom

Studiengänge

20Bachelor

Studiengänge

Umfangreiche Sanierung

des Haus ZI:

ca.16 Mio.€

Anzahl der Bücheran beidenStandorten:

168.427Stück

UnsereBibo

UnserBestes

UnsereGröße

6 Fakultäten26 Gebäude12 Hörsäle63 Seminarräume

ca. 60.000 m²Beträgt die Fläche der

Gebäude der HSZG

Mensa81.450

verkaufte Essen im Jahr am Standort

Görlitz

Ca

fetaria Umsatz: 85.700 €

171.410verkaufte Essen im Jahr am Standort

Zittau

Ca

feteria Umsatz: 104.080 €

UnsereUnsereIT

ca.1,6 MillionenMails erhält die

HSZG jeden Monat.

ca.1,2 MillionenMails werden

monatlich versendet.

*primärer und sekundärer Storage

210TerabyteSpeicher

Anzahl derEntleihungen:

45.265Verlängerungen

der Leihfrist:

182.361

Seit der Eröffnung desStudentenparks 2009

wurden 22 Baumpatenschaften übernommen.

Sportstätten

werdengenutzt

SportKitesurfcamp

Aus 54 Sport-

werden 101Sportkurse gebildet.

angeboten

Unser

Mitarbeiter undMitarbeiterinnen

469Professorinnen

und Professoren

117Studierende

3.100

HSZG

@St

and

Nov

201

5M

arke

ting

HSZ

G |

SF

*

*

Forschungsinstitute

6

Dimensionen unserer Hochschule.

Page 31: Hochschulmagazin "Einblick" 2/2015

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ca. 880Aufträge werden von

der HSZG Druckerei

jährlich bearbeitet.

Davon sind ca. 560

von Mitarbeitern.

Wintercamp

Die meist besuchten Internetseitenin 2015:

Unsere StudiengängeAnmeldeseiteBewerbungsverfahrenStudiumPersonalverzeichnis

auf 240

Festplatten

Die HSZG im Blick 1.056 ,1 0 E U R Ve rz u gsge bühre

n

Höchster Mahnbescheid:

Anzahl aller

Mahnschreiben:

19.486

Klettercamp

Wakeboardcamp

15Master

Studiengänge

7Diplom

Studiengänge

20Bachelor

Studiengänge

Umfangreiche Sanierung

des Haus ZI:

ca.16 Mio.€

Anzahl der Bücheran beidenStandorten:

168.427Stück

UnsereBibo

UnserBestes

UnsereGröße

6 Fakultäten26 Gebäude12 Hörsäle63 Seminarräume

ca. 60.000 m²Beträgt die Fläche der

Gebäude der HSZG

Mensa81.450

verkaufte Essen im Jahr am Standort

Görlitz

Ca

fetaria Umsatz: 85.700 €

171.410verkaufte Essen im Jahr am Standort

Zittau

Ca

feteria Umsatz: 104.080 €

UnsereUnsereIT

ca.1,6 MillionenMails erhält die

HSZG jeden Monat.

ca.1,2 MillionenMails werden

monatlich versendet.

*primärer und sekundärer Storage

210TerabyteSpeicher

Anzahl derEntleihungen:

45.265Verlängerungen

der Leihfrist:

182.361

Seit der Eröffnung desStudentenparks 2009

wurden 22 Baumpatenschaften übernommen.

Sportstätten

werdengenutzt

SportKitesurfcamp

Aus 54 Sport-

werden 101Sportkurse gebildet.

angeboten

Unser

Mitarbeiter undMitarbeiterinnen

469Professorinnen

und Professoren

117Studierende

3.100

HSZG

@St

and

Nov

201

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Forschungsinstitute

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Dimensionen unserer Hochschule.

Page 32: Hochschulmagazin "Einblick" 2/2015

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TRINkBaRES WaSSER

Page 33: Hochschulmagazin "Einblick" 2/2015

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Forschung und Transfer // Einblick

Die Antwort liefert ein für die Raumfahrt entwickeltes Filtersystem, dass es dank der britischen Firma als Wasserflasche zum Mitnehmen für den Endverbrau-cher gibt. Und seit diesem Monat bietet Thomas Schynol, Händler auf der Görlit-zer Berliner Straße und Vorsitzender des Aktionsring Görlitz e.V., diese ganz be-sondere Flasche exklusiv für den deut-schen Markt an. Den Kontakt hat er über das Zentrum für Wissens- und Techno-logietransfer der Hochschule Zittau/Görlitz aufgebaut.Im Herbst 2013 trafen sich Thomas Schy-nol, Steve Gerlach und Tobias Schlüter am Zentrum für Wissens- und Technolo-gietransfer. Steve Gerlach, damals BWL-Student und heute bei dem Zittauer Elektronikspezialist digades als Marke-tingmanager tätig, initiierte das Tref-fen. Tobias Schlüter unterstützt im Rah-men des Projektes „Enterprise Europe Network“ kleine und mittelständische Firmen in Ostsachsen bei der Interna-tionalisierung und Suche nach passen-den Kooperationspartnern im Ausland. Dieser Ansatz war für Thomas Schynol, der einen Onlinehandel für Lifestyle-produkte entwickelt, neu. „Neben Beratungs- und Konzeptgesprä-chen wurde zusätzlich ein Kooperati-onsgesuch in der internationalen Pro-jektdatenbank online gestellt, worauf nach wenigen Tagen erste Anfragen von Firmen eingingen. Am faszinie-rendsten finde ich, dass dieses Netz-werk einen Unternehmer berät und in der Kommunikation unterstützt, ohne eine Rechnung zu stellen“, so Thomas Schynol. Die Anfragen wurden zunächst von der Hochschule bearbeitet und erst im zweiten Schritt an ihn herangetra-gen. Thomas Schynol: „Es ist sehr spannend zu sehen, mit welchen Produkten du konfrontiert wirst, wenn du in 64 EEN-

Ländern deine Vertriebspartnerschaft anbietest. Von Bettwäsche aus Bambus, über Fitness „Füßlinge“ aus Japan bis hin zu Wasserflaschen mit Filtersyste-men, die von der NASA entwickelt wur-den. Das hätte ich niemals erwartet.“Im Sommer 2014 kam dann die Anfrage aus London. Die dort neu gegründe-te Firma Water2Go nutzte den lokalen Ansprechpartner der Londoner EEN-Dependance, um den Kontakt zur Hoch-schule Zittau/Görlitz aufzunehmen. Die Firma hatte sich zuvor ein US-amerikani-sches Patent gesichert, welches erlaubt, Wasser mit einem hoch-effektiven Filter zu reinigen und nahezu jedes Wasser trinkbar zu machen. Zwar kannte Tho-mas Schynol bereits einige Filtersyste-me, aber die Funktionalität der NASA-Erfindung begeisterte ihn sofort: „Denn ein handliches Produkt, welches Chlor, Schwermetalle, Silikate sowie Bakterien und Viren aus dem Wasser filtern kann, ist schon eine kleine Sensation - für Vir-chow wäre es vermutlich eine große Sensation gewesen. Damit sparen sich die Konsumenten den Kauf von etwa 200 Flaschen Wasser und sind so gut wie überall auf der Welt auf der sicheren Seite, wenn sie die Flasche unterwegs auffüllen. Günstiger ist es zudem auch, da ein Filter für 200 Liter reicht bzw. für drei Monate genutzt werden kann. Auch der Filterpreis von unter 15 € ist recht erschwinglich und auf jeden Fall günstiger als ein Flug zum Mond.“So wurde der Kontakt nach London aufgenommen. Es galt, den britischen Vertriebsverantwortlichen das Konzept und Geschäftsmodell des Onlinehan-dels in englischer Sprache schmackhaft zu machen – auch hierbei half das EEN-Team mit kleinen Tipps und Feedback. Zudem mussten die Produktzertifika-te aus London, Florida und Bengaluru (Indien) ausgewertet werden. „Den

Kundenansprüchen in Deutschland ge-recht zu werden, ist nicht einfach. Und Filterergebnisse von mehr als 99,9% zu bewerben, ist schon eine große Heraus-forderung“, weiß Thomas Schynol. Letzte Details wurden dann nach lan-gen Verhandlungen im Sommer 2015 in Breslau geklärt. Dort traf sich die Ver-antwortliche für den Außenhandel der Londoner Firma mit Thomas Schynol, um den notariell übersetzt und beglau-bigten Vertrag zu unterzeichnen. Tobias Schlüter vom Enterprise Europe Net-work-Büro der Hochschule Zittau/Gör-litz nahm ebenfalls am Treffen teil, um vor Ort noch wegen möglicher Sprach-barrieren zur Seite zu stehen. Thomas Schynol hat nun drei Jahre Zeit, den Markt in Deutschland zu bearbeiten – so lange besitzt er die Exklusivrechte für die gesamte Bundesregion. Für das bald beginnende Weihnachtsgeschäft möchte er mit dem Abverkauf der bun-ten Flaschen durchstarten.

Anfragen zu Enterprise Europe Net-work: Tobias Schlüter,Kontakt: [email protected]

welche Verbindung gibt es zwischen der Hochschule Zittau/Görlitz, der US-amerika-nischen nASA, einem britischen Startup-Unternehmen und einem Görlitzer Händler?

Von tobiaS ScHlüter

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Von links nach rechts: Tobias Schlüter und Thomas Schynol1

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Page 34: Hochschulmagazin "Einblick" 2/2015

34

Wenn Menschen mit materiellen Gü-tern ausreichend versorgt sind, dann verstärken sich ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte nach immateriellen Gütern wie Gesundheit, Glück und horizont-er-weiternde Erfahrungen. Tourismus, der letztlich genau dies bedient, ist bereits heute einer der größten Wirtschafts- zweige, nicht nur weltweit sondern auch in Sachsen - hier mit einem Brutto-

umsatz von 7,4 Mrd. € und ca. 200.000 Arbeitsplätzen. Ein Teil touristischer Attraktion (ob Ber-ge, Strände oder inspirierende Städte) ist quasi „naturgegeben“, doch wie sehr andere Faktoren letztlich von mensch-

licher Phantasie, Kreativität und Ko-operation abhängen, zeigt sich am Er-folg von Destinationen wie u. a. Disney World, Europa-Park. Während die erste Welle der sogenannten Experience Eco-nomy vor allem solche eher äußerlich-vergnüglichen Entertainmentambiente hervorbrachte, gehen die Erlebnis- und Erfahrungssehnsüchte vieler Urlauber inzwischen jedoch weiter oder tiefer:

nach Integrationen der bisher eher getrennten Lebenswelten von Alltags-flucht, Entspannung, Unterhaltung, Bil-dung, ästhetik und Sinn. Einiges mehr dazu siehe auf der Projektwebsite: http://edutain.jimdo.com/ .

Die regionalen Tourismusunternehmer stehen vor der Herausforderung, mit ihren Betrieben im weltweit wachsen-den Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Da es sich dabei in Sachsen meist um Kleinstunternehmen handelt, haben sie kaum F&E-Kapazitäten zur nachhaltigen Profilierung ihrer Produk-te. Daher kommt der Entwicklung von Netzwerken, die Innovationsprozesse

fördern, Erfolgsfaktoren verständlich und sichtbar machen und Basis für den benötigten Wissenstransfer darstellen, zukünftig eine Schlüsselrolle zu. Die Zielstellung unsers Projekts besteht daher darin, weltweite innovative Ent-

entwicklung regionaler anbieterübergreifender Konzepte und innovativer Produkte für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Kultur- und Gesundheitstourismus als Treiber der destinationsentwicklung im ostdeutschen ländlichen Raum

Von Maik HoSang

„nachhaltige und … rebellische Anbieter und Querdenker gewinnen, weil Menschen innovative Angebote und Erfahrungen suchen, die sie nicht bereuen werden. 45% aller Deutschen fühlen sich zu Marken hingezogen, die ein rebellisches Image haben. In China sind es sogar 57%, in den USA und Japan 46% respektive 42%. Unkonventionelles wird zum Mainstream. Tourismus-organisationen müssen versuchen, dazuzugehören.“

GERD LEonHARD, SCHWEIZER TREnD- UnD ToURISMUSBERATER, ZUR ZUKUnFT DES ToURISMUS

INNOTOUR - INNOVaTIONSNETZWERkE

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wicklungen der Freizeit- und Tourismus-branche durch anbieterübergreifenden Erfahrungsaustausch und Wissenstrans-fer für die regionalen Unternehmen als auch für gesamte Destination Oberlau-sitz besser zugänglich und leichter nutz-bar zu machen.Das Projekt knüpft auch an Ergebnisse an, die in den letzten Jahren im HSZG-Forschungsschwerpunkt „Transforma-tionsprozesse“ gewonnen wurden: z. B. dass der Erfolg regionaler Netzwerke in einer guten Kombination von formellen und informellen Kommunikationen, so-wie von materiellen und immateriellen Motiven besteht.Praxispartner des Projekts sind die Kul-turinsel Einsiedel, der Saurierpark Baut-zen, das Barockschloss Rammenau, die Stiftung Haus Schminke, die Philoso-phie-Erlebniswelt Pommritz, sowie regionale Tourismusverbände und -projekte wie der Geopark Muskauer Faltenbogen.Wenn der allgemeine Sinn der SMWK-Forschungsvorlaufförderung in den Faktoren Wissenstransfer, Sicherung von Arbeitsplätzen und Erschließung von privaten und öffentlichen Finan-zierungsquellen besteht, so kann das Projekt bereits jetzt auf erste Erfolge verweisen: In Rammenau und in Pomm-ritz werden innovative Edutainment-produkte entwickelt, für die bereits auch Investoren gewonnen wurden. Mit dem Haus Schminke und dem Mus-kauer Faltenbogen wird an erweiterten Angebots- und Marketingnetzwerken gearbeitet.

Das Kooperationsprojekt im Rahmen der SMWK Forschungsvorlaufförderung initiierten und leiten Prof. Dr. oec. Ute Pflicke und Dr. phil. habil. Maik Hosang.

Kontakt: [email protected]

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SaurierparkSaurierpark 102625 Bautzen OT Kleinwelka

The Progressions of Economic Value and valuable intelligenceQuelle: B. JOSEPH PINE II; JAMES H. GILMORE: THE EXPERIENCE ECONOMY, UPDATED EDITION, HARVARD BUSINESS REVIEW PRESS 2011

Dr. phil. habil. Maik Hosang

Kulturinsel EinsiedelKulturinsel Einsiedel 102829 Neißeaue OT Zentendorf

Stiftung Haus SchminkeKirschallee 1b02708 Löbau

Frau Prof. Dr. oec. Ute Pflicke

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Forschung und Transfer // Einblick

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preis des fördervereins 2015 der Hochschule Zittau/Görlitz e.V. für herausragende Studienleistungen

Dipl.-Ing. (FH) Kay EhrlichStudiengang Elektrotechnik

Thema der Diplomarbeit:„Nextgeneration IP-Netz envia TEL“ – Optimierung der Internet-Koppelpunk-te und deren Verkehrssteuerung

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scharf

Franziska Becker, B.A.StudiengangKommunikationspsychologie

Thema der Bachelorarbeit:„Der Einfluss von ästhetik und System-nutzung auf die User Experience“

Betreuer: Prof. Dr. phil. Jürgen Kawalek

Dipl.-Kfm. (FH) David HauptStudiengang BetriebswirtschaftThema der Diplomarbeit:„Erarbeitung eines Controllingkonzep-tes zur Vereinheitlichung der Kennzahl-struktur in einem Energieversorgungs-unternehmen mithilfe des SAP Business Information Warehouse “Betreuer:Prof. Dr. rer. pol. Mario Straßberger

Dipl.-Ing. (FH) Julia StöckleinStudiengang Maschinenbau - KIA

Thema der Diplomarbeit:„Benchmark zur hydraulischen Ankopp-lung von Hochdruckeinspritzventilen inPrüfständen“

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Markus Fulland

Einblick // Studium und Lehre

Alle sechs Fakultäten haben die Möglichkeit eine Studentin oder einen Studenten für diesen Preis zu nominieren.

Prämiert wird die am Noten-durchschnitt orientierte beste Studienleistung innerhalb der Re-gelstudienzeit unter besonderer Berücksichtigung der Abschluss-arbeit. Als Kriterium wird ein No-tendurchschnitt von besser als 2,0 festgelegt.

Das Preisgeld beträgt 400,- €. Die Preise wurden anlässlich der feier-lichen Immatrikulation am 1. Okto-ber 2015 verliehen.

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Studium und Lehre // Einblick

Sonderpreis des fördervereins 2015 der Hochschule Zittau/Görlitz e.V. für herausragende Studienleistungen

Dipl.- Ing. (FH) Zimu LIStudiengang Mechatronik/ Chinesisch-Deutsche Hochschule für angewandte WissenschaftenThema der Diplomarbeit: „Entwicklung eines Doppler-Radarsensors zur kon-taktlosen Vibrationsmessung“

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Frank Worlitz

Dipl.-Ing. (FH) Theresia SchultheißStudiengang Maschinenbau - KIA

Thema der Diplomarbeit: „Erstellung eines Programms zur Berechnung der Energie- und Massenströme während eines Integralversuchs am INKA Ver-suchsstand Karlstein“

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Markus Fulland

Dipl.-Chem. (FH) Hanna GerickeStudiengang Chemie

Thema der Diplomarbeit: „Oxyanionen-adsorption an neuartigen Adsorberma-terialien“

Betreuer: Prof. Dr. rer. nat. Jens Weber

Dipl.-Ing. (FH) Robin ScharfStudiengang Bauingenieurwesen - KIA

Thema der Diplomarbeit:„Entwurfs- und Ausführungsplanung für den Erweiterungsbau der Produk-tionshalle Werk 1 der Firma Scharf Sys-tembauelemente, Wolkenstein“

Betreuer: Dipl.- Ing. Ulrike Gocht

Dipl.-Ing. (FH) Jana Voss Studiengang Energie-und Umwelttech-nik

Thema der Diplomarbeit: „überführung des Industriekraftwerks Schwedt vom Festdruck- zum Gleitdruckbetrieb“

Betreuer:Prof. Dipl.-Ing. Reinhardt Hassa

Den Sonderpreis können Studie-rende mit einer exzellenten, be-reits verteidigten Abschlussarbeit und entsprechenden Studienleis-tungen erhalten, die die Regelstu-dienzeit überschritten haben, wo-bei dafür beurteilbare, objektive Gründe vorliegen müssen.

Auch für diesen Preis kann jede Fakultät eine Studentin/einen Stu-denten vorschlagen.

Der mit 400,- € dotierte Preis wur-de ebenfalls während der feierli-chen Immatrikulation verliehen.

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Frau Prof. Dr. rer. nat. Christa Maria Heid-ger wurde in Boppard (Rheinland-Pfalz) geboren, studierte Biologie und promo-vierte auf dem Gebiet der Tierökologie an der Philipps-Universität Marburg (Hessen). Seit März 1995 ist sie an unse-rer Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) als Professorin für „Allgemeine und experi-mentelle Ökologie“. Während ihrer Tä-tigkeit an der Hochschule engagierte sie sich sehr stark in Lehre, Forschung so-wie in der Hochschulselbstverwaltung. So konnte sie zum Beispiel umfangrei-che Erfahrungen in der Studienorga-nisation als Studiengangsbeauftragte bzw. Studiendekanin, SOKRATES- bzw. ERASMUS-Beauftragte der Fakultät Na-tur- und Umweltwissenschaften, als Mitglied im Senat und Prodekanin der Fakultät N sammeln, die ihr in ihrem neuen Amt zugutekommen. Darüber hi-naus ist sie auf vielen unterschiedlichen Gebieten der Forschung aktiv. Ihr gera-de abgeschlossenes, von der Deutschen

Bundesstiftung Umwelt (DBU) geför-dertes Umweltbildungsprojekt „SPUR“ (Hurvinek und Spejbl auf dem Weg in die Natur) ist ein grenzüberschreitendes Projekt mit tschechischen Partnern, in dem kindgerechte Umweltbildungs-materialien für Kindertagesstätten und Grundschulen entwickelt wurden.

FRAU PRoF. HeidGeR, wAS GinG in iHnen VoR, AlS deR ReKToR MiT deR BiTTe An Sie HeRAnTRAT, dAS AMT deR PRoReKToRin BildUnG Und inTeRnATionAleS ZU üBeR-neHMen?Im ersten Moment war ich sehr über-rascht und fühlte mich geehrt, als der Rektor mich bat, das Amt der Prorekto-rin Bildung und Internationales zu über-nehmen. Dann freute ich mich auf die neuen Aufgaben, die auf mich zukom-men werden.

welcHe Ziele HABen Sie SicH FüR iHRe FünFJäHRiGe AMTS-ZeiT GeSTellT?In der Lehre möchte ich das Angebot englischsprachiger Lehrveranstaltun-gen stark erweitern. Dabei soll ge-sondert und spezifisch für den MINT- sowie für den gesellschafts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Bereich je ein Modulkatalog im Umfang von 30 ECTS aufgebaut werden. Damit soll ausländischen Studierenden, insbeson-dere im Rahmen von Austauschpro-grammen, ein attraktives Angebot un-terbreitet werden können. Dazu sollen auch Dozentenstellen in Fachenglisch angestrebt werden. Im Bereich des e-learning sollen mehr Angebote durch Aufzeichnung von Vorlesungen und Praktika ermöglicht werden. Des Weite-ren halte ich das Qualitätsmanagement in der Lehre für besonders bedeutend. In diesem Zusammenhang wird es ne-ben der Weiterführung der durch mei-

Seit dem 1. März diesen Jahres hat Frau Prof. dr. rer. nat. christa Maria Heidger das Amt der Prorektorin Bildung und internationales inne. wir möchten die Gelegenheit nutzen und sie mit einem interview etwas näher vorstellen.

Von Hella trillenberg

VORGESTELLT

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Studium und Lehre // Einblick

nen Vorgänger angestoßenen Prozesse zu einer Fortführung der engen Zusam-menarbeit mit dem Hochschuldidakti-schen Zentrum Sachsen kommen.Auf dem Gebiet der Internationalität möchte ich neue Partner im Rahmen des ERASMUS + Programms in Großbri-tannien gewinnen. Außerdem ist es mir wichtig, die Kooperation mit Südameri-ka weiter auszubauen und fortzuführen. Ausländische Studierende sollen eben-falls in Form von speziellen Tutorien und e-learning-Angeboten gefördert wer-den. Ebenso liegt mir die Weiterführung der Zusammenarbeit mit der Deutsch-Kasachischen Universität und des Baltic University Programs sehr am Herzen.

weRden Sie neBen iHReM SeHR AnSPRUcHSVollen AMT weiTeR in leHRe Und FoR-ScHUnG An deR FAKUlTäT nATUR- Und UMwelTwiSSen-ScHAFTen TäTiG Sein?Ja, das bin ich. Ich bin weiterhin die ERASMUS-Beauftragte in der Fakultät. Im Studiengangsverbund Life Sciences unterrichte ich weiterhin das Modul „Biologie 1“. Im Studiengang „Ökologie und Umweltschutz“ lehre ich „Tiersys-tematik“ und „Funktionsmorphologie“. Innerhalb des Masterstudiengangs „Biotechnologie und angewandte Öko-logie“, der gemeinsam mit dem IHI an-geboten wird, stehe ich weiterhin für die Module „Populationsbiologie“ und „Ökologische Biochemie“ zur Verfü-gung. Im Bereich Forschung betreibe ich Tech-nikfolgenforschung zu Windenergie- und Wasserkraftnutzung. Im gemeinsa-men Projekt mit der TU Dresden „ÖBIN“ (Ökosysteme, Biodiversität und nachhal-tige Raumentwicklung) bin ich nach wie vor die Projektleiterin der Hochschule. Im Bereich der Umweltpädagogik sind zwei neue Projekte in Planung. Außer-dem werde ich mich weiterhin mit der Ökosystementwicklung in Braunkohle-

folgelandschaften und Dünenökosyste-men beschäftigen.

wAS BedeUTeT iHnen die AR-BeiT MiT den STUdieRenden?Der Schwerpunkt meiner bisherigen Tätigkeit lag auf der Lehre, die mir sehr viel Freude bereitet. Nach wie vor finde ich es wichtig, als Multiplikatorin tätig zu sein, um den Studierenden fachliche Kompetenzen und Softskills zu vermit-teln, die ihnen helfen, mit den interdis-ziplinären Anforderungen im Hinblick auf eine sich wandelnde Gesellschaft und deren Einfluss auf die Umwelt klar-zukommen.

Sie woHnen in ZiTTAU. FüH-len Sie SicH nAcH dieSeR lAnGen ZeiT HeiMiScH odeR ZieHT eS Sie iMMeR wiedeR in iHRe URSPRünGlicHe HeiMAT ZURücK?Ich fühle mich in Zittau sehr wohl, da ich kein Fan von Großstädten bin und ich vor allem die Nähe meiner Wohnung zu meinem Arbeitsplatz und die Zittau umgebende vielfältige Natur- und Kul-

turlandschaft sehr schätze.

Und nUn nocH ein KleineR BlicK HinTeR die KUliSSen. wie Finden Sie AM BeSTen ei-nen AUSGleicH ZU iHReM AR-BeiTSAllTAG? Am besten entspannen kann ich beim Spiel mit meinen Katzen und durch ihr zufriedenes Schnurren. In meiner knappen Freizeit beteilige ich mich sehr gern am bunten Treiben eines mittelal-terlichen Marktes. Schon jetzt freue ich mich auf die stimmungsvollen Weih-nachtsmärkte in unserer Region.

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Frau Prof. Dr. Christa Heidger bei der Zeugnisübergabe des Studienkollegs

Dreharbeiten zu „Spejbl und Hurvinek auf dem Weg in die Natur“ bei Česká Lípa mit Besuch vom MDR: Interview mit der Projektleiterin

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Einblick // Studium und Lehre

23. noVeMBeR 1993Einladung zu abendlichen Diskussionsrunden „Studium fundamentale“ am IHI und an der HTWS.

1993Senatsbeschluss zur Ein-führung einer für alle Stu-dierenden obligatorischen Fremdsprachenausbildung, Ökologischen Grundbildung und eines Studium funda-mentale.

1996erstes hochschulweites Kom-munikationstraining für Stu-dierende.

1995Ausschreibung einer Profes-sorenstelle „Umweltethik mit Studium fundamentale“ im Fachbereich Mathematik/Na-turwissenschaften

1997„Klingende Landeskunde Sachsen“ mit Dr. Matthias Theodor Vogt als Vorläufer des späteren Ost-West-Kol-legs.

1999einer von vier Mitbegründern des „Arbeitskreis Studium ge-nerale Sachsen“ in Mittweida.

1999erste hochschulweite Vorle-sung „Unternehmensgrün-dung“

2000Fritz Brickwedde empfängt Studierendengruppe zur Kli-maschutzveranstaltung der Expo 2000 in Hannover.

2001Honorarprofessur „Unterneh-mensgründung“ für Dr.-Ing. Manfred Bornmann.

2004Prof. Peter Dierich, Rektorats-beauftragter für das Studium fundamentale

2007Prof. Bernd Delakowitz, Rek-toratsbeauftragter für das Studium fundamentale

2004Mitwirkung in Freiberg an „Universitas - quo vadis?“, der ersten großen Studium-ge-nerale-Konferenz in Deutsch-land nach 1990

1995„Regionalgeschichtliches Kolleg“ Zittau als Grundform künftiger erfolgreicher Studi-um-generale Formen.

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im Herbst 2015 blickte die Hochschule Zittau/Görlitz auf 20 Jahre „Studium funda-mentale“ zurück. eine chronologie ausgewählter ereignisse illustriert die entwicklung.

Von Frank ScHneider

ZWEI JaHRZEHNTE STUDIUm fUNDamENTaLE

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Studium und Lehre // Einblick

2009Gründungsmitglied des Netz-werkes „General Studies Inter-national“ (Karlsruher Institut für Technologie - KIT).

2010Honorarprofessur „Interkul-turalität“ für Dr. rer. nat. Klaus Werner.

2011Sommerschule „Dialog der Kulturen“ als Form des Aus-tausches mit der Staatlichen Nekrassow Universität Kostro-ma im Lehrgebiet „Interkultu-ralität“.

2011„Karl-Bernert-Kolleg für re-gionale Holzbauweisen der Lausitz“ gemeinsam mit dem Fachbereich Bauwesen in Eh-rung des Nestors der Oberlau-sitzer Denkmalpflege.

20131000 Besucher beim „Regi-onalgeschichtlichen Kolleg“ in Görlitz, in Kooperation mit dem Schlesischen Museum und den Kunstsammlungen.

2014Radiointerview mit dem Deutschlandfunk beim Netz-werk „Studium generale Nord“ in Hamburg.

2015Internationales Symposium der Ost-West-AG „LABIK“ in Görlitz

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dAZU FRAnK ScHneideR,leiTeR deS STUdiUM FUn-dAMenTAle:

„Im Herbst 2015 blickte die Hoch-schule Zittau/Görlitz auf 20 Jahre Studium fundamentale zurück. Was im Zuge der Hochschulneugrün-dung als ein philosophisch-ethi-sches Abendvortragsprogramm im Hörsaal des Internationalen Hoch-schulinstituts begann, bietet heute eine breite Palette allgemeinbilden-der fachübergreifender Semester-

kurse in Görlitz und Zittau - modula-risiert und akkreditiert. Ausgehend vom gemeinsamen Bekenntnis der Hochschule für ein Studium gene-rale, absolvierten in den folgenden Jahren unzählige Studierende hun-derte Kurse, die von Lehrenden der Hochschule und Externen gestaltet wurden. Hierfür wurden hunderte Gastvorträge und Studiennachwei-se erteilt. Genaue Hochrechnungen gehen in die Tausende.“

Was das Hauptmerkmal sei, dazu Frank Schneider: „Bemerkenswert

sind der hochschulpolitische Mut der Einführung des Studium funda-mentale, der Wille zur Kontinuität im möglichst breiten Konsens der Akteure und die frühzeitige didak-tische Ausformung sowie seine bei-spielgebende curriculare Veranke-rung.“

Mit einem Augenzwinkern sagt er abschließend: „Das Studium gene-rale ist in Görlitz und Zittau sichtbar, jedoch ist es wie bei vielen Dingen: Der Standpunkt bestimmt die Pers-pektive.“

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Auch in diesem Jahr begannen hun-derte von neuen Studierenden an der Hochschule Zittau/Görlitz in den ver-schiedensten Studiengängen einen neuen Lebensabschnitt. So vielfältig wie das Studienangebot der Hoch-schule ist, so unterschiedlich sind auch Herkunftsorte und Geschichten der Stu- dienanfänger. Horus Cardona und Moh‘d Abuazizeh sind zwei unserer neuen Studierenden. Sie haben mit Beginn des Wintersemesters 2015/16 ein KIA-Studium in den Studiengängen Automatisierung und Mechatronik bzw. Elektronische Energiesysteme aufge-nommen. Das besondere an ihnen? Sie sind die ersten zwei Absolventen des Studienkol-legs, die nach erfolgreichem Abschluss des Kollegs in der Region bleiben und ein KIA-Studium an der Hochschule Zit-tau/Görlitz aufnehmen. Der 27-jährige Jordanier Moh’d war bis zum offiziellen Semesterbeginn im Oktober, in seinem Praxisbetrieb Frequenzelektro in Rade-berg.

deR eRSTe ZenTRAlAMeRiKA-niScHe AUSZUBildende An deR HSZGHorus hat am 01.09.2015 seine Ausbil-dung direkt an der Hochschule Zittau/Görlitz begonnen. Im Rahmen unserer „Come-In-Wochen“ haben wir ihn bei unserem traditionellen Kennenlern-grillen getroffen. In einem Interview konnten wir herausfinden, wie er nach Deutschland kam, wie seine Erfahrun-gen in Zittau bisher waren und vor al-lem, was er von seinem jetzigen Studi-um erwartet.

Der 24-jährige Zentralamerikaner stammt aus El Salvador und lebte in der Landes-hauptstadt San Salvador. Im November 2014 kam Horus dann nach Deutschland und im Februar diesen Jahres nach Zit-

tau.. „Es war schon immer mein Traum, Elektrotechnik bzw. Mechatronik in Deutschland zu studieren. Mir sind gute Studienbedingungen wichtig. So infor-mierte ich mich über Studienangebote für Ausländer“, erinnert er sich. Mittler-weile hat sich Horus in Deutschland gut eingelebt. Hierzu hat auch seine Frau ei-nen großen Beitrag geleistet. Während der Zeit des Sprachkurses, den er in Zit-tau absolvierte, war es schwer für beide. Horus konnte nur selten nach Leipzig fahren, wo das Paar eine Wohnung hat-te. Doch nun ist die Halbschwedin mit

nach Zittau gezogen und unterstützt ihn in vollem Maß. Mit ihrem Abschluss in Tiermedizin erhielt sie eine Anstel-lung in einer Zittauer Tierarztpraxis.Als sein Deutschkurs in Zittau begann,

Vom Studienkolleg zum KiA-Studium - Horus cardona und Moh‘d Abuazizeh sind die ersten Kollegiaten, die ein duales Studium an der HSZG aufnehmen.

Von ariane bartH

„Ich habe mich für das KIA-Studium in Zittau entschieden, weil die HSZG mich besonders unterstützt hat.“

STUDIEREN OHNE GRENZEN

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Internationales // Einblick

war es Winter. So schildert er seine ers-ten Eindrücke von der kleinen Stadt: „Es war kalt, aber schön. Besonders die Architektur der Häuser hat mir gefallen und die Ruhe hier ist sehr angenehm.“Auf die anschließende Frage, wie er von dem Angebot des Studienkollegs in Deutschland erfuhr, erklärte er: „Zu-erst hatte ich mich an der HTWK Leipzig beworben. Als ich mit dem zuständigen Studienbetreuer sprach, wurde ich auf Zittau verwiesen. Ich müsse vor Beginn des Studiums dort das dazugehörige Studienkolleg absolvieren.“ Horus ist glücklich, dass er an der Studienvorbe-reitung für ausländische Studierende teilgenommen hat. Die Interaktion mit anderen Studenten aus verschiedenen Nationen; die Möglichkeiten, die Zittau-er Kultur kennenzulernen und vor allem zu sehen, dass auch andere ihren Träu-men folgen, erwähnte er lobend.

ein GeFüHl Von SicHeRHeiT dURcH GUTe BeTReUUnGDoch wie kam es schlussendlich zu der Entscheidung, in Zittau zu bleiben, ob-wohl Horus schon in Leipzig zugelassen war? Horus erläutert diese Frage mit einem Lächeln: „ Ich habe mich für das KIA-Studium an der Hochschule ent-schieden, weil diese mich besonders unterstützt hat, vor allem Frau Schubert. Zudem finde ich die Möglichkeiten, die die Hochschule Ausländern bietet sehr gut und durch das alles hatte ich ein Ge-fühl von Sicherheit und war überzeugt, dass es eine gute Entscheidung ist, in Zittau zu bleiben. Außerdem ist das An-gebot an technischen Studiengängen an der HSZG sehr gut. “Zuvor war der junge Zentralamerikaner auch schon zeitweise in der Wirtschaft tätig und hofft nun, seine bisherigen Fähigkeiten innerhalb des Studiums ausbauen zu können. Dem Ganzen sieht er positiv entgegen und meinte: „Durch die zahlreichen Praxismöglichkeiten in den gut ausgestatteten Laboren, sollte das kein Problem sein.“Für Horus und auch viele andere deut-

sche sowie ausländische Studierende ist der kommende Lebensabschnitt eine Erfahrung für das ganze Leben. Horus wollte schon immer die Welt sehen, deshalb ist es für ihn unproblematisch fern der Heimat und voller Freude zu studieren. Ebenso können auch wir uns über so viel positives Feedback freuen und wünschen Horus, Moh‘d und all den an-deren Studienanfängern alles Gute für ihr Studium.Am Ende des Gespräches sagte Horus noch: „Ich würde das Studienkolleg, so-wie die Hochschule weiterempfehlen. Ich denke, Zittau ist eine weltoffene Stadt und hat ein breites Angebot an Bildung, Kultur und Integration.“

Betriebswirtschafts-Studentin Ariane interviewt Horus im Rah-men ihres Praxissemesters in der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit

Moh‘d Abuazizeh und Horus Cardona bei der Vorlesung

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Das „Kooperative Studium mit Integrierter Ausbildung“ (kurz KIA) ermöglicht auf effizien-te Art, ein duales Studium und eine Berufsausbildung mitein-ander zu verbinden. Das Hoch-schulstudium erfolgt in einem technischen Studiengang mit international anerkanntem Hoch-schulabschluss (Diplom fünf Jahre oder Bachelor vier Jahre). Gleichzeitig erfolgt eine integ-rierte Berufsausbildung in einem, dem Studiengang angepassten Ausbildungsberuf mit IHK/HWK-Abschluss. Mit dem Programm KIA+ kann parallel der Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung erfolgen, und KIApro bietet ein berufsbegleitendes Studium für Facharbeiter, Techniker und Meis-ter mit oder ohne Hochschulzu-gangsberechtigung.

Unsere KIA-Studiengänge:Automatisierung und Mechatro-nik, Chemie, Elektrische Energie-systeme, Energie- und Umwelt-technik, Maschinenbau

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„Ich spreche Tschechisch, Deutsch, Eng-lisch und in Finnland habe ich ein paar Grundlagen in Schwedisch gelernt. Hier in Hawaii habe ich viele Freunde aus dem Iran und fange daher gerade an, Persisch zu lernen. Mich faszinieren die Schrift und die Sprache. Wenn ich nach Europa zurückkehre, möchte ich anfan-gen Spanisch zu lernen.“

Barbora Zezulová ist 25 Jahre alt und stammt gebürtig aus Rumburk in Tsche-chien. Kaum zu glauben, dass die junge Frau noch vor wenigen Jahren ein Stu-dium in Deutschland aufgrund von zu geringen Sprachkenntnissen ablehnte. Erst durch die überzeugungsarbeit ih-res Vaters fasste sie den Mut und be-warb sich an der Hochschule Zittau/Görlitz, nur wenige Kilometer von ihrer Heimatstadt entfernt. Barbora hatte immer den Traum zu reisen und neue Länder kennenzulernen. Die jetzige Diplomandin des Studiengangs Ener-gie- und Umwelttechnik hat mit viel Ehrgeiz und Willenskraft ihre Ziele nie aus den Augen verloren. Nach dem Motto: „Was dich nicht umbringt, macht

dich stärker!“, meisterte sie trotz anfäng-lichen Sprachbarrieren ihr Studium. Ob bei ihrem Auslandssemester in Finnland oder bei dem Praxissemester im Unter-

nehmen SunStrom in Dresden, Barbora fokussiert und erreicht ihre Vorhaben.

„Frau Zezulová, wie wäre es mit Hawaii?“, waren die Worte von Prof. Zschunke, bei welchen die Studentin zunächst an ei-nen Scherz glaubte. Der Entschluss, ihre Diplomarbeit in Englisch zu schreiben, fiel bereits während der Zeit in Finn-land. Ambitioniert erkundigte sie sich bei ihren Professoren nach möglichen Kontakten zu ausländischen Partnern. Das Träume wahr werden können, lern-te Barbora, als sie den Rektor Richard E. Rocheleau und den Forscher Scott Q. Turn des Hawaii Natural Energy Institute (HNEI) im Juni 2014 in Zittau persönlich kennenlernte. Die Delegation besuchte

Deutschland, um mehr über die genau-en Betriebsbedingungen von kleinen Holzvergaser-Kraftwerken, mit denen Strom und Wärme aus erneuerbaren

Energien erzeugt werden, zu erfahren. Während des Besuches wurden nicht nur Forschungskooperationen zwi-schen der Hochschule und des hawaiia-nischen Institutes geschlossen, sondern auch die Möglichkeiten des studenti-schen Austausches besprochen. Dass diese Gespräche von allen Seiten ernst genommen wurden, zeigt der derzeiti-ge Aufenthalt von Barbora im hawaiia-nischen Institut.

die HocHScHUle KAnn den weG eBnen, GeGAnGen weR-den MUSS dieSeR ABeR Von den STUdieRenden SelBST. „Mein Weg nach Hawaii war kompli-ziert“, so Barbora. „Aufgrund von inter-

eine junge Studentin erfüllt sich ihre Träume, an Hawaii hatte sie dabei nicht gedacht, bis die HSZG ihr den weg dahin öffnete.

Von SuSanne Fentzel

„Seit der Zeit fühle ich, dass ich immer neue Herausforder-ungen und Ziele zum Leben brauche.“

DIpLOmaRBEIT UNTER paLmEN

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Internationales // Einblick

nen Komplikationen am HNEI, musste ich mich zweimal neu bewerben, so verschob sich mein Starttermin min-destens dreimal nach hinten.“ Visum, Reiseversicherung, Impfungen und eine Unterkunft zu finden, waren weitere Herausforderungen. Vor Ort wurde sie dann auf Tuberkulose getestet, musste die ISS Visa Clearance Session absolvie-ren, eine Social Security Nummer be-antragen und ein Bankkonto eröffnen. Auch den finanziellen Aufwand gilt es zu bewältigen. Visum, Versicherungen und Flugticket sind Kosten, die bereits vor der Abfahrt anfallen. Vor Ort be-laufen sich die monatlichen Ausgaben auf der Insel zwischen 500 bis 600 US$ ohne Unterkunft, diese kostet 600 bis 900 US$ im Monat. Trotz aller Schwierig-keiten fühlte sich Barbora nie allein ge-lassen. „Auf meinem Weg haben mich meine Familie und die Hochschule sehr unterstützt“, berichtet sie. „Ich bedanke mich sehr bei Herrn Professor Zschun-ke, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, nach Hawaii zu gehen. Ich bedanke mich auch bei Herrn Martin Kurz, weil er mich fachlich sehr unterstützt hat. Frau Kunze, Herr Dr. Kühne und Herr Profes-sor Weise, haben mir bei allen Formali-täten sehr geholfen. Viel Unterstützung bekam ich auch von Seiten des Hawaii Natural Energy Institute, alle haben sich hier sehr gut um mich gekümmert.“

Barbora wird Ende Oktober 2015 ihre Diplomarbeit einreichen, danach möch-te sie noch einen weiteren Monat zum Ausspannen auf der Insel bleiben. Der-zeit wohnt sie, nur circa zehn Minuten vom Campus entfernt, zusammen mit Studierenden aus der USA und Japan. Das J-1-Visum erlaubt ihr, täglich sechs Stunden im Institut zu arbeiten. Manch-mal bleibt sie aber länger, um an ihrer Diplomarbeit mit dem Titel „Analytical investigation of charcoal derived from various carbonization processes” weiter- zuschreiben. Den Tag verbringt sie im Büro oder im Labor für die Vorbereitung oder Auswertung ihrer Versuche, der Kalibrierung der Messgeräte oder für

die Durchführung von verschiedenen Analysen. Dabei untersucht sie analy-tisch feste Rückstände aus verschiede-nen Biomassekonversion-Prozessen, wie zum Beispiel Biokohlen, Filterstäu-be und Aschen. In ihrer täglichen Arbeit wendet sie das während des Studiums erworbene Wissen praktisch an. Hin und wieder stößt sie auf Problematiken, deren Lösungen sie sich dann erarbei-tet.

SURFen, ScHnoRcHeln, MiT FReUnden AM STRAnd Sein„Nach der Arbeit gehe ich surfen, jog-gen oder genieße einfach die Zeit am Strand. Wenn dann noch Zeit bleibt,

treffe ich meine Freunde“, berichtet sie aus ihrem Alltag. Die Wochenen-den verbringt sie zusammen mit ihren Freunden beim Schnorcheln, Wandern, Klettern oder Campen. Sie genießt die Vulkaninsel mit der einzigartigen Na-tur, den vielen Wasserfällen, den exoti-schen Bäumen, Blumen und Früchten.

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Passend dazu: Barbora‘s neues Lieblingshobby Surfen

Wer würde hier nicht gern seine Diplomarbeit schreiben? Blick auf den azurblauen Ozean

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Hier hat sie auch zu ihrem neuen Lieb-lingshobby, dem Surfen gefunden. „Es ist einfach so toll, wenn man auf dem Surfboard sitzt, von den Wellen sanft geschaukelt wird und der Sonnenun-tergang mit seinen wunderbaren roten

Farben verzaubert. Jeden Freitag gibt es in Waikiki ein Feuerwerk zu beobachten und dann am Abend, wenn es bereits ein bisschen dämmert, hat man den Ozean fast nur für sich allein.“ schwärmt Barbora. Allein ist Barbora aber nur sel-ten - ihre Freunde stammen aus Bang-ladesch, Korea, China, Malaysia, Iran, Spanien, Belgien, USA, Japan, Thailand und Venezuela. Das spiegelt auch die Bevölkerung auf Hawaii wieder. Es le-ben gerade einmal circa sieben Prozent ursprüngliche Hawaiianer auf der Insel, der Rest der Bevölkerung ist multikultu-rell. „Die Menschen auf Hawaii sind sehr nett. Niemand eilt, alle lächeln und grü-ßen nett, alle sind sehr offen und freund-lich.“ Hawaii, ein paradiesischer Ort, wo die Zeit nicht zu vergehen scheint und ein Ort, der zum Wohlfühlen einlädt. Ihr Studium an der HSZG resümiert Bar-bora positiv, sieht aber aus Sicht der

Internationalisierung noch Verbesse-rungspotential. „Wenn ich meine Erfah-rungen aufsummiere, denke ich, dass die Hochschule Zittau/Görlitz eine gute Ausbildung bietet. Es ist zwar eine kleine und nicht so bekannte Hochschule, aber

trotzdem hat sie viele Vorteile. Als aus-ländische Studierende habe ich mich an unserer Hochschule sehr wohl gefühlt, wegen der sehr familiären Umgebung und der hohen Toleranz der Professoren gegenüber ausländischen Studieren-den. Einen weiteren Vorteil sehe ich in dem praxisverbundenen Studium an der HSZG. Auf der anderen Seite kann an den ausländischen Universitäten ein großer Teil der Module selbst ge-wählt werden. Bei meinem Studium an der HSZG war alles fest vorgegeben. Zu wenige Auswahlmöglichkeiten in den Modulen, kann für Austauschprogram-me wie ERASMUS nachteilig sein, denn nicht immer gibt es an einer ausländi-schen Universität genau die gleichen Fächer wie an der eigenen Hochschule.“Barbora hat noch viel vor und zeigt mit ihren Zukunftsausblicken, dass ihr Weg noch lange kein Ende hat: „Mein

nächstes Ziel ist der Master oder der PhD, natürlich irgendwo im Ausland oder vielleicht erst einmal praktische Erfahrungen sammeln, wie zum Beispiel mit einem Praktikum in Japan. Aber all diese Pläne sind noch nicht wirklich aus-gearbeitet.“

„Ich denke, wenn man liebe Menschen trifft, kann man sich überall wohl und ein bisschen wie zu Hause fühlen.“

Im Labor führt Barbora verschie-dene Analysen für ihre Diplomar-beit durch

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Das Natural Energy Institute (HNEI) ist eine Forschungsein-heit, die neue Technologien für erneuerbare Energien ent-wickelt, testet und bewertet. Das Institut wurde im Jahre 1974 gegründet. Die Aktivitä-ten des Institutes sind vor al-lem: Forschung & Entwicklung, Technische Validierung und Im-plementierung, Analysis & Mo-deling, Ausbildung und Schu-lungen, State Energy & Policy Support.

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wAS HABen wiR UnS eiGenT-licH dABei GedAcHT?Drei Chaosmädels auf großer Reise in das gelobte Land. Was uns erwartete? Zu al-lererst einmal eine 20-minütige Unter-redung mit dem Sicherheitspersonal des Flughafens. Nachdem wir alle Fragen zu Rucksackinhalt, Finanzierung und Zweck der Reise und vermeintlichen Terrorge-danken richtig beantwortet hatten, sa-ßen wir plus Gepäck, mit grünem Punkt als „sprengstofffrei“ ausgezeichnet, im Flugzeug. In Israel begrüßten uns vier Stunden später immer noch gefühlte 30 Grad im Schatten und ein Chaos aus heb-räischen Bus- und Zugaufschriften. Tagesausflüge führten uns nach Akko; ei-ner kleinen niedlichen Hafenstadt, nach Nazareth und zum See Genezareth, den schon Jesus bewandert hatte. Dann brachen wir nach Jerusalem auf. Mit offenen Augen und Mündern schlender-ten wir über einen arabischen Markt und wurden von dem einen oder anderen La-den- oder Standbesitzer eingeladen, Tee zu kosten, an Gewürzen zu schnuppern oder den siebenunddreißigsten Kasch-mirschal zu befühlen. An der Klagemauer konnten wir die be-sondere Prozedur zum Shabbat bewun-dern. Wir beobachteten die singenden und tanzenden Menschen und waren beeindruckt von der glücklichen und fei-erlichen Atmosphäre. Höhepunkt einer Tagestour mit dem Bus war der Stopp am Toten Meer. Das Gefühl, im öligen Was-ser ohne Anstrengung zu schweben, war eines der besten in meinem bisherigen Leben. Den letzten Teil unserer Reise ver-brachten wir in Tel Aviv, der, wie wir fan-den, modernsten Stadt in Israel. In 10 Tagen hatten wir eine völlig neue Kultur und andere Sitten kennengelernt, neue Speisen wie Shawarma und isra-elische Süßigkeiten, Baklava genannt, probiert, zahlreiche hilfsbereite Israelis kennen gelernt, uns oft verlaufen, span-nende Orte entdeckt und festgehalten, auf dem Dach in Tel Aviv geschlafen, im Toten Meer geschwebt, Aussichten be-wundert und vieles mehr. Was bleibt? Einzigartige Erinnerungen an eine spannende, anstrengende aber überaus reiche Zeit.

Sarah Haubold, Studentin Kultur und Management

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Einblick // Menschen

PROF. DR. PHIL. INGOLF PROSETZKYFAKULTäT SOZIALWISSENSCHAFTENLEHRGEBIET: HEILPäDAGOGIK / INCLU-SION STUDIES AN DER HSZG SEIT SEPTEMBER 2015GEBOREN 1973 IN ORANIENBURG

Prof. Dr. phil. Ingolf Prosetzkys beruf-liche Laufbahn startete für einen sozi-alwissenschaftlichen Hochschullehrer zunächst etwas ungewöhnlich mit einer Berufsausbildung zum Elektroin-stallateur. Mit dem Studium kam dann der Schwenk hin zur sozialen Richtung. So legte er die Erste Staatsprüfung für ein Lehramt an Förderschulen ab und absolvierte ein Diplomstudium in der Behindertenpädagogik. Während des Studiums war er als Erasmus Student in Nottingham/England. Berufspraxis erlangte er als Betreuer in Wohnheimen für geistige Behinderte in Leipzig und Bremen. In Hamburg war er als Fachkraft

für psychologische Beratung und Diag-nostik in einer Werkstatt für behinderte Menschen tätig. An der Universität Bre-men arbeitete er als Universitäts-Lektor.Der zweifache Familienvater empfindet die Rahmenbedingungen an der HSZG als sehr gut, vor allem das persönliche Verhältnis zwischen Studierenden und Professoren; die kompakte, freundliche

Atmosphäre sowie den engen Theo-rie-Praxisbezug. Von der Hochschule wünscht er sich Unterstützung bei For-schungsprojekten, verbindliche Struktu-ren und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Studierende mit Neugier, Offen-heit und eigenen Interessen bereiten ihm Freude. Mit Engagement, Verbind-lichkeit und einem hohen Sprechtempo (mit einem Augenzwinkern versehen) lehrt er in seinem Berufungsgebiet. Parallel dazu plant er den Aufbau von Angewandter - sowie Grundlagen-For-schung zum Williams-Beuren-Syndrom (eine seltene neuropsychologische Ent-wicklungsstörung). Damit möchte er Familien mit dem WBS-Syndrom unter-stützen und pädagogische Forschungs-impulse generieren. Seine Freizeit widmet er neben seiner Familie dem Fußball, Lesen und Hörspie-len.

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NEUBERUfUNGEN

PROF. DR. PHIL. MAłGORZATA SCHULZFAKULTäT MANAGEMENT- UNDKULTURWISSENSCHAFTENLEHRGEBIET: ANGEWANDTE SPRACH- UND üBERSETZUNGSWISS. POLNISCHAN DER HSZG SEIT SEPTEMBER 2015GEBOREN 1966 IN WROCłAW (POLEN)

Prof. Dr. Małgorzata Schulz promovierte 1996 am Institut für Germanistik der Universität Wrocław. In den letzten 20 Jahren sammelte sie zahlreiche Erfah-rungen in Didaktik und Forschung an verschiedenen Einrichtungen Europas, so z. B. an der Universität Zürich, an der Freien Universität in Berlin und an der Staatlichen Hochschule im Riesenge-birge (Jelenia Góra). Parallel zu ihren literaturhistorischen Interessen widmete sie sich den Grundfragen der interkultu-rellen Kommunikation und vermittelte ihr Wissen über Kulturkompetenz künf-tigen übersetzern und Dolmetschern.

Im Mittelpunkt ihrer Interessen stand immer praxisbezogener Umgang mit Kulturwissen und Sprache. Ihre akade-mische Tätigkeit verband sie stets mit einer intensiven übersetzer- und Dol-metscherpraxis. Frau Prof. Schulz setzte sich u. a. mit den Fragen der Textlingu-istik und Psycholinguistik auseinander und erhielt für ihre wissenschaftlichen

Leistungen den Rektorenpreis der Uni-versität Wrocław. Die HSZG ist für sie kein Neuland, hat sie doch in den letzten Jahren bereits im Sprachenzentrum, im Studienkolleg und im Netzwerk Neisse University mitgearbeitet. Auch an der Mitgestaltung des Masterstudiengan-ges Fachübersetzen Wirtschaft Deutsch/Polnisch war sie beteiligt. Als Professorin sieht sie sich nun als Mittlerin der polni-schen Kultur und Sprache und möchte die Studierenden vom Beruf des Dol-metschers und übersetzers begeistern. Studierende werden von ihr zum selbst-ständigen Denken motiviert und kön-nen neben Geduld und Offenheit bei der Vermittlung der Lerninhalte auch einen Sinn für Humor erwarten. Privat genießt sie die Zeit mit ihrer Familie und Freunden, denn für sie gibt es kein schö-neres Geschenk, als jemandem Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen.

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Menschen // Einblick

PROF. DR.-ING. SEBASTIAN SCHOLZFAKULTäT MASCHINENWESENLEHRGEBIET: FUNKTIONSINTEGRIE-RENDE KUNSTSTOFFTECHNOLOGIENAN DER HSZG SEIT AUGUST 2015GEBOREN 1978 IN POTSDAM

Prof. Dr.-Ing. Sebastian Scholz studierte Maschinenbau mit der Vertiefung Leichtbau an der TU Dresden. Von 2006 bis 2012 war er wissenschaftlicher Mitar-beiter und Doktorand an der TU Chem-nitz in der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung. Anschlie-ßend wechselte er als Leiter für FuE und Konstruktion zu der RCS GmbH (Rail Components and Systems, Königsbrück) in die Praxis.Der 37-jährige kann auf eine umfas-sende Auslandserfahrung zurückblicken. Neben einem 7-monatigen Work & Tra-vel durch Australien absolvierte er län-gere Forschungsaufenthalte in Newark/Delaware, USA und an der Federal Uni-versity of Rio de Janeiro, Brasilien. Alle-samt sind dies Stationen seines Lebens, die ihn bis heute prägen. Inspiration findet er jedoch auch daheim – bei sei-ner Familie und Freunden. An der HSZG übernimmt er neben seiner Professur die Leitung der Forschergruppe am Fraunhofer-Kunststoffzentrum Oberlau-sitz und möchte viele spannende For-

schungsprojekte in enger Kooperation mit regionalen Unternehmen und Kol-legen der HSZG akquirieren sowie bear-beiten. „Die HSZG hat nicht nur einen guten Ruf, sondern auch hervorragende Voraus-setzungen zur Forschungs- und Lehrtä-tigkeit. Zudem hat die Region sehr viele kunststoffverarbeitende Unternehmen, mit großem Bedarf an gut ausgebilde-ten Fachkräften und mit Interesse an Kooperationen in Forschung und Ent-wicklung“, so reflektiert er seine Ent-scheidung, in der Oberlausitz einen neuen Berufsweg einzuschlagen. Studierende werden von der engen Ver-knüpfung von Forschung und Lehre pro-fitieren. Sie erwartet eine spannende, interdisziplinäre und zukunftsträchtige

Thematik mit großer wirtschaftlicher Relevanz. Die außergewöhnlichen Gestaltungs- und Anwendungsspiel-räume der verhältnismäßig jungen Werkstoffgruppe – vom Joghurtbe-cher bis hin zum Hochdrucktank für die Raumfahrt – bieten ein lebendiges, innovatives Lehr-, Arbeits- und For-schungsgebiet. Durch die enge Vernet-zung zu deutschen und internationalen Kooperationspartnern können auf ein-fachem Wege Praktika, Bachelor-/Mas-terarbeiten sowie potenzielle Stellen für Absolventen vermittelt werden.Auch wenn sein Programm nach wenig Freizeit klingt – gibt es diese, verbringt der Familienvater sie möglichst auf Rei-sen, beim Radfahren, Volleyball oder Wintersport.

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Perspektive auf das neue Technikum des »Fraunhofer-Kunststoffzentrum Oberlausitz« in direkter Nachbarschaft zum Zittauer Campus

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Einblick // Menschen

PROF. DR. RER. NAT. HENRY SCHADEFAKULTäT NATUR- UND UMWELT- WISSENSCHAFTENLEHRGEBIET: PHYSIKAN DER HSZG SEIT MäRZ 2012(BERUFUNG SEPTEMBER 2015)GEBOREN 1980 IN ZITTAU

Der Ausspruch „Familiäre Hochschule“ bekommt hier eine besondere Bedeu-tung – so tritt Prof. Dr. rer. nat. Henry Schade in die Fußstapfen seines Vaters Prof. Dr. Manfred Schade (siehe Verab-schiedung Seite 39). Seit Oktober dieses Jahres hat er – wie vor ihm sein Vater - die Professur für Physik an unserer Hoch-schule inne. Prof. Schade studierte an der TU Dresden von 1999 bis 2006 Phy-sik und promovierte anschließend am Institut für Theoretische Physik der TU

Dresden. Bevor er im März 2012 eine Ver-tretungsprofessur für Physik an unserer Hochschule antrat, arbeitete er als Post-doc am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich. Sehr inspi-

rierend für seinen weiteren Werdegang war für ihn ein Forschungsaufenthalt am Research Institute for Particle and Nuc-lear Physics (KFKI) in Budapest/Ungarn. In der Fakultät Natur- und Umwelt-wissenschaften engagiert sich der gebürtige Oberlausitzer als Fachgrup-pensprecher der Fachgruppe Physik und plant in Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten ein physikorientiertes For-schungsgebiet aufzubauen. In der täg-lichen Arbeit wünscht sich Prof. Schade Aufgeschlossenheit und die Bereitschaft zu möglichst viel „Miteinander“. Von den Studierenden erhofft er sich Neugier auf und Begeisterungsfähigkeit für die Phy-sik. Seine Freizeit verbringt er mit Klet-tern, Bergsteigen und Rennrad fahren.

VERT.-PROF. DR. PHIL.MICHEL CONSTANTIN HILLEFAKULTäT SOZIALWISSENSCHAFTENLEHRGEBIET: HEILPäDAGOGIK / INCLU-SION STUDIES AN DER HSZG SEIT SEPTEMBER 2015GEBOREN 1982 IN ROSTOCK

Michel Constantin Hille studierte an der Hochschule Mittweida Sozialarbeit/ Sozialpädagogik mit den Schwerpunk-ten Seniorenhilfe, Behindertenarbeit und Hospizarbeit. Er absolvierte Zusatz-qualifizierungen in Psychotherapie HP und als Hospizmitarbeiter. Später erfolgte die Promotion zum Dr. phil. an der TU Dresden mit einer Interview-studie zu Lebensbewältigungsformen hochaltriger Männer mit Hilfe- und Pflegebedarf in Institutionen. Michel Constantin Hille kann auf eine umfang-reiche Berufserfahrung zurückblicken. So war er Gründungsmitglied eines Hospizvereins, arbeitete mit alten und

chronisch psychisch kranken Menschen und er war Leiter einer Einrichtung des Gemeinwesens. Außerdem betreute er Selbsthilfegruppen und war bei einem Wohlfahrtsverband als Projekt- und Res-sortleiter für Pflege und soziale Dienste tätig. Den Einstieg in die Lehre fand er als Lehrkraft für besondere Aufgaben und als wissenschaftlicher Mitarbeiter in

den Themenbereichen „Alter und Sozi-ale Arbeit“, „Methoden Sozialer Arbeit“ und in „Projektentwicklung“ sowie als Vertreter der Professur „Soziale Arbeit mit alten und behinderten Menschen“ an der Hochschule Mittweida. Begeg-nungen mit Menschen, die als psychisch erkrankt gelten sowie in besonderem Maße die Hospizarbeit und auch Zeit-zeugengespräche mit Angehörigen der Kriegs- und Nachkriegsgeneration prägen sein Schaffen. Die Soziale Arbeit möchte er als unverzichtbare Disziplin und Menschenrechtsprofession ver-mitteln und Studierende dazu motivie-ren, sich mit aller Konsequenz für eine Sache einzusetzen. Er wünscht sich von den Studierenden Erfahrungsoffenheit, Gestaltungswille und eine aktive Beteili-gung an den Lehrveranstaltungen. Klet-tern und Tanzen (Standardtänze) - bei diesen Aktivitäten findet sein Ausgleich zum Alltag statt.

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NEUBERUfUNGEN

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Menschen // Einblick

aUSBLICk

HaUSJUBILäEN 2015

10-jähriges: Thomas Amhaus, Prof. Dr. Stefan Bischoff, Rolf Funke, Steffen Gärtner, Prof. Dr. Klaus- Dieter Haim, Dr. Norbert Hille, Prof. Dr.Heike Laudahn, Prof. Dr. Andreas Markert, Antje Martens, Birgit Rößler

15-jähriges: Prof. Dr. Georg Ringwelski

20-jähriges: Prof. Dr. Christa Heidger , Prof. Dr. Manfred Jödecke , Torsten Rottenbach, Prof. Dr. Reiner Schulz, Prof. Dr. Joachim Schulze, Prof. Dr. Joseph Tomlow, Prof. Dr. Michael Waldow

30-jähriges: Kerstin Grundmann, Christine Hänisch, Andreas Israel, Jürgen Kob-litz, Grit Menzel, Dr. Ines Stöcker (verstorben)

40-jähriges: Hans-Ullrich Kirbach

DIENSTJUBILäEN 2015

25-jähriges: Prof. Dr. Friedrich Albrecht, Sebastian Flei-scher, Norbert Kalz, Olaf Koch, Michael Otto, Prof. Dr. Norbert Zillich

40-jähriges:Prof. Dr. Frank Ferstl, Prof. Dr. Bärbel Fliegel,Hans-Ullrich Kirbach, Christina Köhler

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JUBILäENWIR GRaTULIEREN

wo SeHe icH MicH in10 JAHRen?

„In der ZEIT stand einmal: „Jede Le-bensphase hat ihre Eigenheiten und Chancen.“. Der nachfolgende Artikel beschrieb in zehn Jahresschritten die ty-pischen Merkmale des Lebens. Bis jetzt kann ich mir allerdings erst ein Urteil über die ersten drei Phasen erlauben. Ich stecke mitten drin in der guten Zeit der 20-er Jahre! Das Studium fetzt, die Leute drum herum noch viel mehr, und ich will noch gar nicht daran denken, dass die meisten von uns in einigen Mo-naten hier ihre Zelte abbrechen werden, um raus in die weite Welt zu gehen oder auch in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Ich zähle mich eher zu der ers-ten Kategorie. Was von der Welt sehen, war schon immer eine Sache, die mir Freude bereitet hat, und so möchte ich

es auch in Zukunft nicht missen. In zehn Jahren will ich noch einige Län-der mehr besucht haben, auch wenn ich nicht scharf darauf bin, über Monate hinweg dort zu sein, denn eins kann ich sagen - familienbezogen bin ich auch. Also gehört zu den ganz offiziellen Plä-nen auch, in zehn Jahren schon kleine Racker um mich herum zu haben, die mir die Welt versüßen.

Mein beruflich größter Traum ist es, später einmal in der Windenergie-Bran-che zu arbeiten. Ich hoffe, mein Studium hat mir dafür genug Basics vermittelt und alles wird so, wie es mir wünsche. Es gehört ja immer ein Quäntchen Glück dazu, genauso wie die Tatsache, einmal „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ zu

sein.Grundsätzlich bin ich aber für alles offen und nehme auch die eine oder andere Kursänderung in Kauf - denn sonst wäre das Leben ja langweilig!

Julia Luckner, AbsolventinEnergie- und Umwelttechnik

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Einblick // Menschen

PROF. DR. PHIL. ERIKA STEINERT FAKULTäT SOZIALWISSENSCHAFTENBERUFUNGSGEBIET:SOZIALARBEITSWISSENSCHAFTAN DER HOCHSCHULE SEIT 1992

Frau Prof. Dr. Erika Steinert war seit 1992 als Professorin für den Studiengang „So-ziale Arbeit (Sozialpädagogik)“ berufen und zählt zu den Gründungsmitgliedern der Fakultät. Sie hat durch ihr außeror-dentliches Engagement wesentlich zur Etablierung und Entwicklung des Stu-dienganges beigetragen. Sie zählte zu den sowohl, was die Selbstverwaltungs-arbeiten, als auch die Forschungstätig-keiten betrifft, aktivsten Mitgliedern der Fakultät. Hervorzuheben ist die Funktion der Forschungsbeauftragten, die sie von 1994 bis zum Jahr 2000 innehatte und die übernahme der Prorektorin Bildung von 2003 bis 2006. Des Weiteren war Frau Prof. Steinert von 1994 bis 1997 Mit-glied im Fachbereichsrat und im Konzil der Hochschule.

Von besonderer Bedeutung sind die um-fangreichen Forschungsaktivitäten, die von ihr durchgeführt worden sind, so

auch diverse grenzüberschreitende Pro-jekte. Zu erwähnen sind das Forschungs-projekt „Gesunde Schule und Qualifi-zierung – Zdrowa szkoła i kształcenie“, ein deutsch – polnisches Projekt, die Initiierung und Gründung des grenz-überschreitenden Vereins „GüSA“ und dem damit einhergehenden deutsch-polnischen Erzählcafé, das noch heute fortgeführt wird und die Leitung des „TRAWOS“-Institutes an der HSZG.

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch ihr Engagement zur Entwicklung vielfäl-tiger Kooperationen zum Beispiel mit den Universitäten in Opole, Liberec und Wrocław. Insofern verwundert nicht, dass sie viele Jahre Sprecherin der Fach-sektion Sozialwesen des Akademischen Koordinierungzentrums der Hochschu-len in der Euroregion Neiße war.

- Prof. Dr. Gisela Thiele -

VERaBSCHIEDUNGEN

PROF. DR. PHIL. ALEKSANDER MAREK SADOWSKIFAKULTäT MANAGEMENT- UND KULTURWISSENSCHAFTENBERUFUNGSGEBIET: ANGEWANDTE SPRACH- UND üBERSETZUNGS-WISSENSCHAFT POLNISCHAN DER HSZG SEIT 1998

Prof. Marek Sadowski begann seine aka-demische Laufbahn mit einem Studium an der Universität Warschau, an der er danach von 1977 bis 1982 als Assistent tätig war. Im November 1982 folgte die übersiedlung nach Deutschland. 1983 bis 1989 absolvierte er ein Ergänzungs- bzw. Promotionsstudium an der Univer-sität Bonn. Die Frucht dessen war das Werk: „Raumrelationen im Finnischen, Ungarischen, Polnischen und Deut-schen. Eine konfrontativ-morphose-mantische Strukturanalyse der sprachli-chen Denotate für Relationen zwischen Objekten (Entitäten) im Raum.“ Das hat die Bonner offenbar so beeindruckt, dass sie ihn bis 1992 bzw. bis 1999 als pä-dagogischen Mitarbeiter der Stadt und wissenschaftlichen Angestellten an der dortigen Universität beschäftigt haben. Der Titel weist aber auch auf eine seiner ihn nicht nur nachgesagten, sondern

erlebbaren Fähigkeiten hin - er verfügt über exzellente bis gute Kenntnisse in neun Sprachen: Deutsch, Polnisch, Un-garisch, Finnisch, Russisch, Estnisch, Tschechisch, Englisch und Italienisch. Seit 1992 ist er auch freiberuflich tätig gewesen - zunächst als übersetzer und Sprachendozent in Bonn und Berlin, seit 1986 als freiberuflicher Mitarbeiter im Sprachendienst des Auswärtigen Amtes. 2002 erfolgte dann seine Berufung an die HSZG. Völkerverständigungspolitik war spätestens seit Ende der Neunziger sein Metier. Ich erinnere mich dabei an einen Einsatz als Wahlbeobachter in der Ukraine oder auch einen Gastartikel im Spiegel unter dem Titel „Was Putin mit der Ukraine vorhat“. Hierher gehört auch sein, inzwischen fast zwei Jahrzehnte währendes Engagement in der Konrad-Adenauer-Stiftung.

- Prof. Dr. Fred Schulz -

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PROF. DR.-ING. BERNHARD URBANFAKULTäT ELEKTROTECHNIK UNDINFORMATIKBERUFUNGSGEBIET: WIRTSCHAFTSINFORMATIKAN DER HOCHSCHULE SEIT 1992

Prof. Urban hat in Odessa Mathematik studiert, an der Ingenieurhochschule Zittau 1985 in Mathematik promoviert und danach in verschiedenen Positio-nen in der Industrie Software für die Pro-duktionsplanung entwickelt. Im Jahre 1994 wurde er als Professor für Informa-tik an die HSZG berufen. Dort hat er die Studienrichtung Wirtschaftsinformatik und die Lehre in der Angewandten In-formatik aufgebaut. Seine Lehre in der Angewandte Infor-matik gestaltete er „aktivitätsorientiert“, bevor dieser Begriff erfunden wurde, um den Studierenden Handlungskom-petenzen zu vermitteln. Um diesem Anspruch bei der großen Anzahl von Studierenden in der Angewandten In-formatik gerecht zu werden, hat er z. B. den Umgang mit Tabellenkalkulation systematisiert und eine interaktive Lern-umgebung entwickelt. In der akademischen Selbstverwaltung hat Prof. Urban als Studiendekan den übergang vom Diplomabschluss zu BA-/MA-Abschlüssen als einer der ersten Fakultäten an unserer HS erfolgreich durchgeführt. Er war lange Jahre Vor-sitzender des Prüfungsausschusses und hat vielen Studierenden in schwieriger Lage in fairer Art und Weise geholfen. In seiner Lehre hat er den Mut gehabt, zu fordern und Mängel in studentischen Leistungen auch zu benennen. Er hat die Diskussionen im Kollegenkreis mit klaren Analysen bereichert und war im-mer ein verlässlicher Partner in der Um-setzung.

- Prof. Dr. Klaus ten Hagen -

PROF. DR.-ING. MANFRED SCHADEFAKULTäT NATUR- UND UMWELT-WISSENSCHAFTENBERUFUNGSGEBIET: PHYSIKAN DER HOCHSCHULE SEIT 1992(SEIT 1972 AN VORGäNGEREINRICH-TUNGEN)

Nach dem Studium der Physik an der TU Dresden begann Prof. Schade am 01.10.1972 seine Tätigkeit als wissen-schaftlicher Assistent in der Abteilung Physik der Ingenieurhochschule Zit-tau. Neben den Lehraufgaben in Semi-nar und Praktikum der physikalischen Grundlagenausbildung galt sein Haupt-augenmerk der Forschung. Seine inten-sive Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Schallemissionsanalyse gipfelte in der Promotion zum Dr.-Ing.Er wurde zum Oberassistenten ernannt und damit für einen wesentlichen Be-reich der Lehre verantwortlich.Nach Gründung der Fachhochschule und seiner Berufung zum Professor für Physik hat sich Prof. Schade als Prodekan (1992 - 97) und Dekan (1997 - 2000) prä-gend in die Prozesse der Entwicklung, Konsolidierung und Leitung des Fachbe-reiches Mathematik/Naturwissenschaf-ten eingebracht.Neben dieser in den Anfangsjahren ge-leisteten Arbeit, die auch noch in der heutigen Fakultät nachwirkt, wird Prof. Schade aber vor allem wegen seiner her-vorragenden Lehre in Erinnerung blei-ben. Schon als junger Assistent schien er wegen seiner ruhigen Art, mit der er den Stoff an prägnanten Beispielen erklären konnte, für die Lehre wie geschaffen. Seine späteren Vorlesungen als Profes-sor fanden nicht nur den Beifall der Stu-dierenden, sondern auch die ungeteilte Anerkennung seiner Kollegen.

- Dipl.-Ing. Hans-Ullrich Kirbach -

Menschen // Einblick

PROF. DR. PHIL. RICHARD HUMPHREY, M.A., PH.D. (CANTAB.)FAKULTäT MANAGEMENT- UND KULTURWISSENSCHAFTENBERUFUNGSGEBIET: ANGEWANDTE SPRACH- UND üBER-SETZUNGSWISSENSCHAFT ENGLISCHAN DER HSZG SEIT 1998

Prof. Humphrey folgte 1998 dem Ruf auf die Professur für Angewandte Sprach- und übersetzungswissenschaft Englisch im neu eingerichteten Zittauer Diplom-Studiengang übersetzen Englisch/Tschechisch und übernahm ab 2001 auch Anglistik-Lehrveranstaltungen im zweiten Studiengang übersetzen Eng-lisch/Polnisch. Sein Schwerpunkt in Leh-re und Forschung lag im Bereich der Cul-tural Studies. 1999 eröffnete er im Haus Z VII das Großbritannienzentrum, als dessen Leiter er in anderthalb Jahrzehn-ten die Anglistik über die Hochschule hinaus im Oberlausitzer Dreiländereck prägte. Als langjähriger Erasmus-Koordinator des Fachbereiches Sprachen knüpfte er enge Partnerschaften mit mehr als ei-nem Dutzend Universitäten und Hoch-schulen in Großbritannien, in Tsche-chien, Polen, Spanien, seit 2009 auch der Türkei und betreute in dieser Zeit über 100 Erasmus-Studenten. Er war in zwei Amtsperioden Prodekan des Fach- bereiches Sprachen und übernahm danach den Vorsitz des Prüfungsaus-schusses. Prof. Humphrey war zudem maßgeblich an der Konzipierung der sprach- und übersetzungswissenschaft-lichen Module sowie der Etablierung der beiden Bachelorstudiengänge (2008-2015) beteiligt und wirkte seit 2012/13 auch bei der Einrichtung des neuen Stu-dienganges Wirtschaft und Sprachen in Görlitz mit.

- Prof. Dr. Matthias Dopleb -

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Einblick // Menschen

DIPL.-INFORMATIKERIN (FH)INES JäHNEIT-MITARBEITERIN

AN DER HSZG SEIT APRIL 2015GEBOREN 1974 IN BAUTZEN

Als erfolgreiche Absolventin der HSZG im Studiengang Informatik mit der Stu-dienrichtung Wirtschaftsinformatik sammelte Frau Jähne ihre ersten Berufs-erfahrungen in der Industrie. Im Jahr

2000 kehrte sie dann als Projektmitar-beiterin für E-Learning-Prozesse am IHI und an der HSZG in die Hochschulland-schaft zurück. 2012 wechselte sie noch-mals in die Wirtschaft und arbeitete als Software-Entwicklerin in einer Energie-technik-Firma bei Hoyerswerda.Nun ist sie als IT-Mitarbeiterin wieder an der HSZG tätig und freut sich sehr über ihre Rückkehr. Ihre jetzigen Arbeits-schwerpunkte liegen im Servicebereich

des Hochschulrechenzentrums, vor al-lem in der Nutzer- und Systembetreuung an beiden Standorten, der Arbeitsplatz-betreuung der Hochschulbibliothek und der Anwendungsprogrammierung. Pas-send zu ihrer Berufsbranche interessiert sie sich für die Geschichte der Rechen-technik. Ebenfalls liest sie gern Bücher mit historischem oder zeitgeschichtli-chem Hintergrund.

M.A. CORNELL RäTZEMITARBEITERIN DER HOCHSCHULBIBLIOTHEK

AN DER HSZG SEIT OKTOBER 2013GEBOREN 1984 IN LÖBAU

Frau Rätze studierte an der TU Chem-nitz Geschichte mit den Schwerpunk-ten Geschichte des Mittelalters, Neuere und Neueste Geschichte sowie Germa-

nistische Mediävistik. 2013 übernahm sie dann an der Hochschulbibliothek zunächst die Vertretung einer Kollegin. Mittlerweile ist ihr Arbeitsverhältnis unbefristet. Parallel zu ihrer Arbeit hat sie ein Fernstudium im Studiengang „Bibliotheks- und Informationswissen-schaften“ an der Humboldt-Universität Berlin begonnen. Zu ihren Arbeits-schwerpunkten gehören nicht nur die

Nutzerbetreuung im Thekendienst oder die Erfassung bzw. Abmahnung von Ver-zugsgebühren, sondern auch die Pflege, Inventarisierung und Katalogisierung der Buchbestände sowie systemadmi-nistratorische Aufgaben. Ihre Freizeit ge-staltet sie mit Konzerten und Büchern. Im Schönbacher Karnevalclub e. V. ist sie zudem Vorstandsmitglied und aktive Tänzerin der Funkengarde.

MAG. ARTIUM DIANA TRAPPANLAGEN- UND BILANZ-

BUCHHALTERIN IM REFERAT HAUSHALTAN DER HSZG SEIT MAI 2011GEBOREN 1979 IN GÖRLITZ

Bevor Diana Trapp ihr Tourimusmanage-mentstudium im Jahr 2005 begann, hatte sie eine Festanstellung in der Wirt-schaftsprüfungs- und Steuerberatungs-

gesellschaft Arndt + Partner in Görlitz. Nach erfolgreicher Beendigung ihres Studiums 2010, koordinierte und ver-waltete sie deutsch-polnische Projekte im Steinhaus e. V. Bautzen. Bereits seit Mai 2011 ist Frau Trapp Hochschulmit-arbeiterin. So war sie für das Control-ling und die Mitorganisation deutsch-polnischer sowie deutsch-tschechischer Projekte verantwortlich und arbeitete im Mentoringnetzwerk mit. Heute ist

Frau Trapp Anlagen- und Bilanzbuch-halterin im Referat Haushalt. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören z. B. die Organisation und Funktion des betrieb-lichen Rechnungswesens, die Erstellung des Jahresabschlusses der HSZG und die Bearbeitung bzw. Beurteilung steuer-rechtlicher Angelegenheiten. Ausgleich zum Berufsalltag findet Frau Trapp beim Schwimmen, Tauchen und Reisen.

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Menschen // Einblick

DIPLOM-üBERSETZERIN (FH) STEPHANIE LUDWIG MITARBEITERIN IM AKADE-

MISCHEN AUSLANDSAMTAN DER HSZG SEIT 1999GEBOREN 1964 IN KÖLN

Nach ihrem Abitur absolvierte Stepha-nie Ludwig zunächst eine kaufmänni-sche Ausbildung in der Verwaltung ei-nes Krankenhauses und anschließend ein Studium zur Diplom-übersetzerin (FH)(Englisch/Spanisch/Deutsch) an der Fachhochschule Köln. Ihr beruflicher Werdegang an der HSZG begann 2001 mit der Koordination eines EU-For-schungsprojektes mit Schwerpunkt auf Osteuropa sowie der Organisation des Zittauer Energieseminars. Im gleichen

Jahr bot sich ihr die Möglichkeit, in ei-nem hochschulübergreifenden dreijäh-rigen Kooperationsprojekt mitzuwirken, das sich mit Gestaltungsmöglichkeiten der Einführung von Bachelor- und Mas-ter-Studiengängen und Modularisierung beschäftigte. Seit 2004 begleitete und dokumentierte sie die Prozesse zur Ein-führung neuer und zur änderung beste-hender Studiengange.2015 hat sie ihren zukünftigen Arbeits-bereich im Akademischen Auslandsamt übernommen: Gemeinsam mit ihren Kolleginnen koordiniert sie dort das EU-Förderprogramm „Erasmus +“ sowie weitere DAAD-Programme und ist für die Verwaltung und Pflege der Koope-rationsverträge mit Partnerhochschulen sowie regelmäßige Informationsveran-

staltungen verantwortlich. „Die Arbeit im Akademischen Auslandsamt ist span-nend und vielseitig. Außerdem kann ich mich als Erasmus-Alumna ansatzweise in die verschiedenen Gemütszustände einfühlen, die man während eines Aus-landsaufenthaltes durchläuft. Wir stehen allen Studierenden und Hochschulan-gehörigen zur Seite, die eine Auslands-phase planen oder sich im Bereich der internationalen Beziehungen unserer Hochschule engagieren (möchten). So können wir bereits im Vorfeld über un-sere Angebote aufklären und Möglich-keiten der Unterstützung ausloten.“In ihrer Freizeit ist sie mit Familie, Freun-den und Hund in nahen und fernen Re-gionen unterwegs, und sie singt leiden-schaftlich gern im Chor.

SYLVIA LANGKOWSKIMITARBEITERIN SPORT-ZENTRUM SOWIE DRUCK-

UND GRAFIKZENTRUMAN DER HSZG SEIT 2004GEBOREN 1962 IN OSTRITZ

Die Gestalterin für Print- und Online-medien arbeitet bereits seit 2004 im Desktop Publishing/Druck- und Grafik-

service des Hochschulrechenzentrums. Im Dezember 2014 übernahm Sylvia Langkowski dann als neue Mitarbeite-rin im Sportzentrum ein weiteres Auf-gabengebiet. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Organisation und Bereuung der Sportkurse sowie die Vorbereitung und Betreuung aller sportlichen Events des Sportzentrums. Hierzu zählen z. B. das Wintercamp, das Klettercamp und

das Kitecamp sowie die Veranstaltungen „Sport am See“, „Sportlicher Semester-auftakt“ und das „Mitternachtsturnier“. Sport spielt auch in ihrer Freizeit eine große Rolle, so liebt sie ihr Surfbrett, das Wasserwandern sowie Ski- und Wasser-skifahren. Bevor die zweifache Mutter und Hobbyfotografin an die Hochschule kam, arbeitete sie viele Jahre als Fach-kraft für Werbetechnik.

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Am Anfang stand eine schlichte Anfra-ge des Geschäftsführers des Gerhart-Hauptmann-Theaters, Caspar Sawade, ob man mehr über die Geschichte der Zittauer Spielstätte erfahren könnte, wo sie doch gerade saniert wurde. Daraus entstand nach fünf Jahren Vorbereitung die Publikation „Das Grenzlandtheater in Zittau (1934–1936)“. Das Buch fokussiert auf den Entstehungsprozess dieses ers-ten Theaters des „Dritten Reiches“, auch wenn es sich in Zittauer Augen um den Ersatz des 1932 abgebrannten Stadtthe-aters handelte.

Somit wird das heikle Erbe der national-sozialistischen Diktatur betreten. Diente die Spielstätte als Sparte der Grenzland-theater vorrangig dem Vergnügen der Zuschauer und der Künstler in der Regi-on, so wurde seine ideologische Bedeu-tung Anlass zur Beteiligung höchster politischer Ebenen: Reichsgauleitung, Propaganda- und Innenministerium.

Als Architekt wurde nach einem Wett-bewerb nicht der zunächst favorisierte Richard Schiffner aus Zittau, sondern – nach einem Urheberstreit – Alfred Hopp ausgewählt. Allerdings wurde die Lei-tung auf Veranlassung von Reichsstatt-halter Sachsen, Martin Mutschmann, an Prof. Dr. Hermann Reinhard Alker (1885–1967) aus Karlsruhe, einer der

Theoretiker der Thingstätten, vergeben. So ergab sich, damals überraschend mo-dern, ein Gebäude mit ausgezeichneten Bedingungen für das Theaterspiel.

Dieses zu dokumentieren, war die Auf-gabe für den Holländer Prof. Dr.-Ing. Jos Tomlow, dem für umfangreiche Recherchen Dipl.-Ing. Sabine Spitzner-

PRoF. dR.-inG. winFRied neR-dinGeR, diReKToR deS nS-doKUMenTATionSZenTRUMS MüncHen, ScHReiBT iM Be-GleiTwoRT:

Der Autor vermag es, die Theater- und Architekturbegeisterung der NS-Füh-rung nicht nur zu zeigen, sondern die-se auch – als Teil einer Strategie, die schließlich zur Katastrophe führte – zu begründen. Die Darstellung liefert somit immer wieder wichtige Einblicke in den NS-Alltag und erläutert beispielsweise

auch das Schicksal jüdischer Mitglieder des Ensembles. Das Buch wendet sich nicht nur an diejenigen, die an Archi-tektur und Bautechnik interessiert sind,

sondern auch an alle Theaterfreunde und deshalb hoffe ich, dass es weit über die Lausitzer Region hinaus einen gro-ßen Leserkreis finden möge.

Einblick // Menschen

BUCHVORSTELLUNG:DaS GRENZLaNDTHEaTER IN ZITTaU (1934–1936)Von JoS toMloW

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Schmieder zur Seite stand. Es wurden in den städtischen Archiven über 2000 Do-kumentseiten, darunter hunderte Plä-ne, gesichtet. Oberbürgermeister Arnd Voigt veranlasste die Druckerlaubnis der Bilder und Texte. Auch die Mitwirkung der Stadt Zittau und des Landkreises Görlitz war großzügig.

Finanzielle Unterstützung gab es dan-kenswerterweise seitens des Institutes für Bauwesen Zittau e.V. und des Rek-torates der Hochschule Zittau/Görlitz, wobei Prof. Dr. phil. Friedrich Albrecht, im Rahmen der Forschungsreihe der Hochschule Zittau/Görlitz die Rolle des Herausgebers zukommt. Die langjährige enge Zusammenarbeit mit Verleger Dr.

Gunter Oettel und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Christina Förs-ter, Geschäftsführerin der Graphischen Werkstätten Zittau, veranlasste ihre Zu-stimmung, dieses schöne Buch auf den Markt zu bringen, kompakt wie es die Wirtschaftlichkeit fordert.

Kontakt: [email protected]

ZU den ABBildUnGen:Aus der Fotomappe von Willy Zeiz, die 128 Baufotos enthält, stammen die bei-den Abbildungen, welche einen Mo-ment im Arbeitsalltag während der Nazi-Diktatur vermitteln. Sie zeigen die Belegschaft der Firma J. W. Roth in der Pause am 27.3.1936. Gegenüber finden sich die Baracken der Bauaufsicht, deren gesamte Fassade mit Plakaten und Lo-sungen behangen war. Besonders herausragend am Dachrand ist ein großes Portrait von Hitler mit ei-ner Parole. Weiter lässt sich erkennen,

dass der Portraitrahmen mit frischen Zweigen verziert ist. Schließlich befindet sich an gleicher Stelle ein Radio-Laut-sprecher.

Quelle der alten Abbildungen: Stadt-planungsamt und Bauaktenarchiv Zittau

Jos Tomlow (Text),Sabine Spitzner-Schmieder (Recherchen),

mit einem Begleitwort von Winfried Nerdinger.

Das Grenzlandtheater in Zittau (1934–1936)

Wissenschaftliche Berichte der Hochschule Zittau/Görlitzals Heft 125 / 2015 (Sonderheft) Nr. 2658-2659, hrsg. F. Albrecht.

ISBN 978-3-929744-96-5

120 S., 7 x 24 cm, Hardcover16 Seiten Farbabbildungen, Umschlag in Farbe

Verlag Graphische Werkstätten Zittau GmbH, Zittau 2015Buchhandelspreis € 18,00 inkl. MwSt

Menschen // Einblick

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„Vor fünf Jahren habe ich an einem 14-tä-gigen „Journalismus- und Fotografie-Workcamp“ auf Island teilgenommen. Dieses Bild ist während einer Wanderung entstanden. Ich mag die Erinnerung an den Moment, die ursprüngliche Natur, das weiche Moos, die herrliche Sonne und den Weitblick. Letzteren will ich mir unbedingt für mein Studium bewahren. Manchmal steckt mein Kopf zu tief in Büchern und Belegen oder es prasseln zu viele Informationen und Möglichkeiten auf mich ein. Genau dann wünsch ich mir den Weitblick und die Entspanntheit, die ich mitten in der Natur auf Island erfahren durfte. Wenn du noch mehr Bilder von Island oder anderswo sehen willst, schau gern mal auf meinem Fotoblog vorbei:

www.anisway.wordpress.com.“

Anika Spuhl, Skb15

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Kreuzworträtsel // EinblickWenn Sie möchten, senden Sie bis zum 31.01.2016 das Lösungswort per Mail an: [email protected] nehmen dann an der Ver-losung* von HSZG-überrasch-ungstüten teil.Viel Spaß beim Rätseln!

senkrecht: 2. ehem. Studiengang von Piotr Lisowski 6. Vorname neue Dekanin Fakultät N 7. Anzahl der vergebenen

Deutschlandstipendien 8. Ergänze: Mach Mit….10. Kooperationsprojekt an der HSZG11. Vorname Prorektorin Bildung und

Internationales16. Fakultät vom neuberufenen Prof. Dr.

Scholz18. Berufungsgebiet vom verabschiedeten

Prof. Dr. Urban20. Abkürzung: Transformation, Wohnen

und soziale Raumentwicklung22. Lehrgebiet Prof. Dr. Schade23. Praxisbetrieb von Horus Cardona

(abgekürzt)24. Abkürzung: Deutsche Bundesstiftung

Umwelt25. Partner des Projektes Innotour26. Nachname eines Autors des Buches

„Grenzlandtheater“27. Referat von Frau Trapp

Waagerecht: 1. Nachname Geschäftsführer RTT 3. Projekt für Kinder in Notsituationen 4. Welche Droge ist Thema im Anti-

Drogen-Kinospot? 5. Welche Sportart unterrichtet Anne in

der JVA Görlitz? 9. Nachname Direktor IPM12. Herkunftsland Moh´d Abuazizeh13. Vorname Studentin in Hawaii14. Fernblick-Land15. Nachname eines Preisträgers des

Förderverein-Preises17. An welcher Fakultät lehrte Prof. Dr.

Steinert?19. Geburtsort von Frau Langkowski21. Vorname Prof. Dr. Sadowski28. Ergänze: Studium….

lösungswort:

*Die Auslosung der Gewinner erfolgt per Losverfah-ren. Eine Barauszahlung des Sachpreises ist nicht möglich. Die Gewinner werden per E-Mail benach-richtigt. Ein Gewinnanspruch besteht nicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Kreuzworträtsel wurde erstellt auf www.xwords-generator.de/de

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Impressum

Herausgeber:Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz

Redaktion: Antje Pfitzner

03583 612 4560 [email protected]

Lektorat:Beate Dellf, Christina Hoyer, Hella Trillen-berg, Pauline Weigert, Ariane Barth

Satz und Gestaltung:Werbeagentur 15°www.15grad.com

Druck:dieUmweltDruckerei GmbH

Gedruckt wurde mit Bio-Farben auf Pflanzenöl-Basis auf CircleoffsetPremium White Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel.

Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben die Meinung der Autoren wieder. Die Redaktion behält sich änderungen einge-sandter Texte vor.