Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

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Fokus dis donc! Impressionen aus der Lehrmittel-Erprobung Werkstatt Wie Zürich den Sprachaustausch fördert Fensterplatz «Musik ist eine Art Muttersprache der Seele»: Interview mit Andrew Bond Nummer 16 · Mai 2015 Das Kundenmagazin des Lehrmittelverlages Zürich

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Kundenmagazin Lehrmittelverlag Zürich, Ausgabe 16/2015

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Impressum

Herausgeber Lehrmittelverlag Zürich Räffelstrasse 32 8045 Zürich Telefon 044 465 85 85 Fax 044 465 85 89 [email protected] www.lehrmittelverlag-zuerich.ch

Redaktion Anette Eldevik Florian Gelzer Mathias Grüter Patricia Käppeli Stefanie Kerber Alexandra Korpiun Sabine Reiner Nicoletta Wagner Iris Wiederkehr Eva Maria von Wyl Marianne Vontobel

Autorinnen und Autoren Beat Grossrieder (Werkstatt) Kathrin Zellweger (Fokus)

Gestaltung und Satz KGT Raimondi AG, Adliswil

Druck Mattenbach AG, Winterthur

Auflage 12 000 Exemplare

Das Kundenmagazin einblick erscheint zweimal im Jahr Bestellen Sie Ihr kostenloses Exemplar unter [email protected]

Alle Ausgaben finden Sie auch als Download auf www.lehrmittelverlag-zuerich.ch

Bildnachweise / Fotografie/ Illustrationen Cover: Andreas Eggenberger S. 2: Giorgio Balmelli S. 4–9: Andreas Eggenberger S. 12–13: Fotolia S. 14–17: Christoph Kaminski S. 15: GGV S. 16: Jessica Loi S. 16–17: Andrew Bond S. 19: Sigi Siegenthaler

Fokus

dis donc! – Impressionen aus der Lehrmittel-ErprobungWerkstatt

Wie Zürich den Sprachaustausch fördertFensterplatz

«Musik ist eine Art Muttersprache der Seele»:Interview mit Andrew Bond

Nummer 16 · Mai 2015Das Kundenmagazin des Lehrmittelverlages Zürich

Page 2: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

dis donc!Das neue Französisch - lehrmittel wird erprobt – Erfahrungen in zwei fünften Klassen Fokus Seite 4–9

Andrew BondÜber seine Zeit als Lehrer, sein Sprachenflair und über Musik als «Breitensport» Fensterplatz Seite 14–17

Sprachenvielfalt SchweizWer ist an einem Sprach-aufenthalt in der Romandie interessiert? Werkstatt Seite 12–13

Wie gefällt Ihnen der Einblick?Mitmachen und gewinnen! Seitenblick Seite 18

Liebe Leserin, lieber Leser«Kennst du viele Sprachen – hast du viele Schlüssel für ein Schloss.»Das Zitat von Voltaire (1694 –1778) trifft es für mich ziemlich auf den Punkt. Sprachen sind Türöffner. Sie sind eine Bereicherung und wichtig für das Miteinander. Sie erweitern Horizonte und müssen auch nicht zueinander in Konkurrenz stehen. Im Gegenteil, auf dem Arbeitsmarkt ist jede Sprache mehr ein Plus.Unser neues Französischlehrmittel dis donc! wird derzeit in verschiedenen Deutschschweizer Kantonen erprobt. Eine Erprobung ist unerlässlich, um Qualität und Praxistauglichkeit von Lehrmitteln sicherzustellen. Zwei Primarlehrerinnen und ihre Klassen waren freundlicherweise bereit zu berichten, wie sich dis donc! im ersten Praxistest bewährt.In der Schweiz können wir auf kleinstem Raum verschiedene Sprach- und Kulturräume erleben. Ein Schlüssel dazu sind Sprachaufenthalte. Setzt sich die öffentliche Hand dafür ein, dass interessierte Schulen von diesem Privileg profitieren können? Wir haben nachgefragt.Auch der erfolgreiche Kinderliedermacher Andrew Bond ist ein grosser Sprachenfan, wie er uns im Interview verraten hat. Wussten Sie übrigens, dass er vor seiner Musikkarriere lange unterrichtet hat? Alles Weitere erfahren Sie hier. Liebe Leserinnen und Leser, der Einblick informiert Sie seit 2007 über Neuerungen im Lehrmittelbereich. Ihre Meinung zu unserem Magazin ist uns sehr wichtig. Machen Sie doch deswegen bei unserer kurzen Umfrage mit. Als Dankeschön werden fünf Exemplare des Zürcher Pionier-geist verlost – das spannende Buch über Pioniere aus dem Zürcher (Sprach-)Raum und ihre bahnbrechenden Erfindungen.

Ihr Beat Schaller

Beat SchallerVerlagsleiter

Editorial

Inhalt

Fokus 4

Neuerscheinungen 10

Werkstatt 12

Fensterplatz 14

Archiv / Seitenblick 18

Stichwort 19

Impressum 20

Nummer 16 · Mai 2015

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Das Kundenmagazin des Lehrmittelverlages Zürich

Page 3: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

dis donc!Das neue Französisch - lehrmittel wird erprobt – Erfahrungen in zwei fünften Klassen Fokus Seite 4–9

Andrew BondÜber seine Zeit als Lehrer, sein Sprachenflair und über Musik als «Breitensport» Fensterplatz Seite 14–17

Sprachenvielfalt SchweizWer ist an einem Sprach-aufenthalt in der Romandie interessiert? Werkstatt Seite 12–13

Wie gefällt Ihnen der Einblick?Mitmachen und gewinnen! Seitenblick Seite 18

Liebe Leserin, lieber Leser«Kennst du viele Sprachen – hast du viele Schlüssel für ein Schloss.»Das Zitat von Voltaire (1694 –1778) trifft es für mich ziemlich auf den Punkt. Sprachen sind Türöffner. Sie sind eine Bereicherung und wichtig für das Miteinander. Sie erweitern Horizonte und müssen auch nicht zueinander in Konkurrenz stehen. Im Gegenteil, auf dem Arbeitsmarkt ist jede Sprache mehr ein Plus.Unser neues Französischlehrmittel dis donc! wird derzeit in verschiedenen Deutschschweizer Kantonen erprobt. Eine Erprobung ist unerlässlich, um Qualität und Praxistauglichkeit von Lehrmitteln sicherzustellen. Zwei Primarlehrerinnen und ihre Klassen waren freundlicherweise bereit zu berichten, wie sich dis donc! im ersten Praxistest bewährt.In der Schweiz können wir auf kleinstem Raum verschiedene Sprach- und Kulturräume erleben. Ein Schlüssel dazu sind Sprachaufenthalte. Setzt sich die öffentliche Hand dafür ein, dass interessierte Schulen von diesem Privileg profitieren können? Wir haben nachgefragt.Auch der erfolgreiche Kinderliedermacher Andrew Bond ist ein grosser Sprachenfan, wie er uns im Interview verraten hat. Wussten Sie übrigens, dass er vor seiner Musikkarriere lange unterrichtet hat? Alles Weitere erfahren Sie hier. Liebe Leserinnen und Leser, der Einblick informiert Sie seit 2007 über Neuerungen im Lehrmittelbereich. Ihre Meinung zu unserem Magazin ist uns sehr wichtig. Machen Sie doch deswegen bei unserer kurzen Umfrage mit. Als Dankeschön werden fünf Exemplare des Zürcher Pionier-geist verlost – das spannende Buch über Pioniere aus dem Zürcher (Sprach-)Raum und ihre bahnbrechenden Erfindungen.

Ihr Beat Schaller

Beat SchallerVerlagsleiter

Editorial

Inhalt

Fokus 4

Neuerscheinungen 10

Werkstatt 12

Fensterplatz 14

Archiv / Seitenblick 18

Stichwort 19

Impressum 20

Nummer 16 · Mai 2015

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Das Kundenmagazin des Lehrmittelverlages Zürich

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FokusFokus

dis donc! Impressionen aus der ErprobungRegensdorf, eine Stadt im Grossraum Zürich, Dietfurt (SG), ein Dorf auf dem Land. Dazwischen liegen 47 Kilometer Luftlinie. Die Lehrerinnen und die Fünftklässler sind mitten in der Erprobung von dis donc!. Da wie dort arbeiten sie gern damit. Nur in den Wünschen, die sie ans neue Lehrmittel haben, unterscheiden sie sich teilweise.

Kathrin Zellweger

Léa Duquesne könnte die Beine hoch-lagern. Doch die zweisprachige Lehre-rin liebt Französisch so sehr, dass sie über ihre Pensionierung hinaus unter-richtet und erst noch bereit ist, das neue Lehrmittel dis donc! auf seine Praxistauglichkeit zu testen. «Ich bin immer zu haben, wenn ich etwas Neues ausprobieren kann – wenn es um Französisch geht erst recht; ich hoffe natürlich, dass meine Liebe zu dieser Sprache auf die Klassen, die ich unterrichte, überspringt.» Noch zehn Minuten, bis die Franzö-sischstunde beginnt. Die Lehrerin sitzt am Pult, bereitet die schuleigenen Tablets vor, so dass mit den Übungen sofort losgelegt werden kann. Dass ein neues Lehrmittel immer einen zu-sätzlichen Aufwand an Vorbereitung erfordert, nimmt sie gelassen hin. Man hat sie mit dis donc! nicht ein-fach ins kalte Wasser geworfen. «Wir wurden umfassend vor bereitet. Ich werde auch jetzt in der Erprobungs-phase gut betreut und kann davon ausgehen, dass meine Rückmeldun-gen ernst genommen und meine Ver-besserungsvorschläge berücksichtigt werden.» Schon nach einem Semes-ter Erprobungszeit kann sie dem neu-en Lehrmittel ein gutes Zeugnis aus-stellen: «Ich bin Fan von dis donc!.»

Regensdorf im Zürcher Unterland

«Ich bin Fan von dis donc!.» Léa Duquesne, Lehrerin Primarschule Regensdorf (ZH)

Handlungsorientiertes und differenziertes UnterrichtenEs gefällt ihr, dass ein Schwerpunkt bei der Kommunikation und beim Aneignen von Lernstrategien liegt. «Die handlungsorientierten Übungen bieten gute Möglichkeiten, damit die Schülerinnen und Schüler ihr Franzö-sisch möglichst oft und in unterschied-lichen Kontexten einsetzen und an-wenden können.» Das grösste Plus des Lehrmittels je-doch sieht sie in der didaktischen Viel-falt von dis donc!. Es geht ihr nicht nur um Abwechslung, sondern darum, dass verschiedene Kompetenzen, von der kognitiven bis zur musischen, an-gesprochen werden und der Heteroge-nität einer Klasse Rechnung getragen wird. Mit dis donc! sei differenziertes Unterrichten möglich. «Alle Lernen-den, auch die Starken, müssen ihrem Leistungsvermögen gemäss gefordert und gefördert werden.» Sie zweifelt daher nicht daran, dass 80 Prozent der Klasse die Grundansprüche nach Lehr-plan 21 erreichen werden können.

Die Französischlehrerin Léa Duquesne beim Unterricht.

Systematische Nutzung der SprachenvielfaltDie Schulglocke läutet. «Ferme la por-te, s’il te plaît!», sagt Léa Duquesne zum Schüler hinten links und beginnt mit ihrer wöchentlichen Doppelstunde Französisch. «Nous avons une visite aujourd’hui», sagt sie und zeigt auf die Gäste. «‹Visite› ist ein Parallelwort,

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FokusFokus

dis donc! Impressionen aus der ErprobungRegensdorf, eine Stadt im Grossraum Zürich, Dietfurt (SG), ein Dorf auf dem Land. Dazwischen liegen 47 Kilometer Luftlinie. Die Lehrerinnen und die Fünftklässler sind mitten in der Erprobung von dis donc!. Da wie dort arbeiten sie gern damit. Nur in den Wünschen, die sie ans neue Lehrmittel haben, unterscheiden sie sich teilweise.

Kathrin Zellweger

Léa Duquesne könnte die Beine hoch-lagern. Doch die zweisprachige Lehre-rin liebt Französisch so sehr, dass sie über ihre Pensionierung hinaus unter-richtet und erst noch bereit ist, das neue Lehrmittel dis donc! auf seine Praxistauglichkeit zu testen. «Ich bin immer zu haben, wenn ich etwas Neues ausprobieren kann – wenn es um Französisch geht erst recht; ich hoffe natürlich, dass meine Liebe zu dieser Sprache auf die Klassen, die ich unterrichte, überspringt.» Noch zehn Minuten, bis die Franzö-sischstunde beginnt. Die Lehrerin sitzt am Pult, bereitet die schuleigenen Tablets vor, so dass mit den Übungen sofort losgelegt werden kann. Dass ein neues Lehrmittel immer einen zu-sätzlichen Aufwand an Vorbereitung erfordert, nimmt sie gelassen hin. Man hat sie mit dis donc! nicht ein-fach ins kalte Wasser geworfen. «Wir wurden umfassend vor bereitet. Ich werde auch jetzt in der Erprobungs-phase gut betreut und kann davon ausgehen, dass meine Rückmeldun-gen ernst genommen und meine Ver-besserungsvorschläge berücksichtigt werden.» Schon nach einem Semes-ter Erprobungszeit kann sie dem neu-en Lehrmittel ein gutes Zeugnis aus-stellen: «Ich bin Fan von dis donc!.»

Regensdorf im Zürcher Unterland

«Ich bin Fan von dis donc!.» Léa Duquesne, Lehrerin Primarschule Regensdorf (ZH)

Handlungsorientiertes und differenziertes UnterrichtenEs gefällt ihr, dass ein Schwerpunkt bei der Kommunikation und beim Aneignen von Lernstrategien liegt. «Die handlungsorientierten Übungen bieten gute Möglichkeiten, damit die Schülerinnen und Schüler ihr Franzö-sisch möglichst oft und in unterschied-lichen Kontexten einsetzen und an-wenden können.» Das grösste Plus des Lehrmittels je-doch sieht sie in der didaktischen Viel-falt von dis donc!. Es geht ihr nicht nur um Abwechslung, sondern darum, dass verschiedene Kompetenzen, von der kognitiven bis zur musischen, an-gesprochen werden und der Heteroge-nität einer Klasse Rechnung getragen wird. Mit dis donc! sei differenziertes Unterrichten möglich. «Alle Lernen-den, auch die Starken, müssen ihrem Leistungsvermögen gemäss gefordert und gefördert werden.» Sie zweifelt daher nicht daran, dass 80 Prozent der Klasse die Grundansprüche nach Lehr-plan 21 erreichen werden können.

Die Französischlehrerin Léa Duquesne beim Unterricht.

Systematische Nutzung der SprachenvielfaltDie Schulglocke läutet. «Ferme la por-te, s’il te plaît!», sagt Léa Duquesne zum Schüler hinten links und beginnt mit ihrer wöchentlichen Doppelstunde Französisch. «Nous avons une visite aujourd’hui», sagt sie und zeigt auf die Gäste. «‹Visite› ist ein Parallelwort,

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Fokus

Dietfurt im Toggenburg

«Ich bin überrascht, wie schnell und vor allem wie motiviert die Kinder lernen und wie gut sie die ‹tâche›

am Ende jeder Unité lösen.» Ronja Gmür, Lehrerin Primarschule Dietfurt (SG)

Mit Lernspielen den Sprach erwerb fördernHeute ist Repetition angesagt, da in der darauffolgenden Woche eine Prü-fung über die Unité 3 ansteht. Wieder-holung heisst: écouter, parler, lire et écrire – mal jeder und jede für sich al-

was könnte es bedeuten?» Der Begriff Parallelwort deutet darauf hin, dass «visite» den Lernenden bereits aus dem Englischen geläufig sein könnte. Und tatsächlich: Die Hände schnellen in die Höhe. Geschickt wechselt Ma-dame Duquesne zwischen Franzö-sisch, Deutsch und Englisch und nutzt damit eine wichtige Lernstrategie von dis donc!. Um das Wissen besser ab-zuspeichern, ist die systematische Vernetzung mit den Erstsprachen und den Fremdsprachenkenntnissen aus der Unterstufe integraler Bestandteil des neuen Lehrmittels.Man spürt, dass die Lernenden gern zu ihr in den Unterricht gehen – wenn auch nicht alle des Französisch wegen. Vivienne und Julia gestehen: «Englisch ist besser, aber Frau Duquesne ist eine lässige Lehrerin.» Für Edin aus Portu-gal ist Französisch viel leichter als Eng-lisch, weil es dem Portu giesischen nah ist. Wie auch immer die Vorlieben sein mögen, beim Refrain des angestimm-ten Liedes singen alle aus Leibeskräf-ten mit. Die Lieder, die der bekannte Musiker Gustav extra für das Lehrmit-tel komponiert hat, finden die einen cool, die andern zu wenig modern; al-len aber gefallen sie als Auflockerung.

Ronja Gmür stehen drei, nicht bloss zwei Wochenlektionen für Franzö-sisch zur Verfügung, womit sich er-klärt, weshalb sie mit ihren Schülerin-nen und Schülern die Unité 4 schon fast abgeschlossen hat. Die Lehrerin beginnt die Lektion mit dem ABC-Rap. Bei Gustavs Lied, das in rasan-

tem Tempo von der dis donc!-Lern-plattform tönt, hält die Klasse wacker mit. Das musikalische Aufwärmen macht sichtlich Spass. Nadine: «Die Lieder sind das Beste am ganzen Buch, richtige Ohrwürmer. Damit geht das Repetieren ganz einfach und leicht.» Ein kleiner Trugschluss, denn

Die systematische Vernetzung mit bestehenden Sprachkenntnissen wird gezielt genutzt.

Die Selbsteinschätzungen der Schülerinnen und Schüler spielen eine grosse Rolle.

dis donc! hat eine umfassende Online- Lernplattform, setzt aber keine IT-Spitzenaus-rüstung voraus.

singend lassen sich die Buchstaben leicht herunterrasseln. Wenn Sarah ih-rer Banknachbarin Lia «les frites» buchstabiert, merkt sie aber selbst, dass sie noch etwas üben muss. Lia schwärmt vom Schülerbuch und den Hörübungen auf dem Tablet.

Ronja Gmür und ihre Schülerinnen und Schüler schätzen die handlungsorientierten Übungen.

lein, mal in Gruppen. Über die The-menwahl und anhand von Handlungen, Objekten und Interessensfeldern aus der Lebenswelt der Fünftklässlerinnen und Fünftklässler wird das Lernen er-leichtert. Bei Wortschatzübungen wäre Léa Duquesne froh um Wortkärtchen; sie wünschte sich auch noch weitere Übungen zum Herunterladen. Beides hat sie ans Autorenteam zurückgemel-det, wissend, dass ihre Anliegen dort gehört werden.Die eine Hälfte der Klasse schreibt ei-nen persönlichen Blog über Freizeit-beschäftigungen: «J’aime … je détes-te …». Irgendwer fragt: «Muss ich schön schreiben?» Andere Kinder wiederum prüfen auf dem Tablet ihr Hör- und Leseverständnis und verglei-chen das Resultat mit ihrer Selbstein-schätzung im Schülerbuch. Fabio putzt ungeduldig das Display: «Sol-che Übungen mache ich mega gern, die sind besser als gamen.»

ErprobungEine Erprobung dient dazu, die Praxistauglichkeit eines Lehrmittels im Schulalltag zu prüfen. Die Aus-gestaltung einer Erprobung ist grundsätzlich projektabhängig. dis donc! wird integral erprobt, von der 5. bis zur 9. Klasse und in allen seinen Lehrwerk teilen.Davon zu unterscheiden ist die punktuelle Erprobung, die weniger lang dauern kann und bei der das Lehrmittel zum Beispiel nur aus-zugsweise geprüft wird.

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Fokus

Dietfurt im Toggenburg

«Ich bin überrascht, wie schnell und vor allem wie motiviert die Kinder lernen und wie gut sie die ‹tâche›

am Ende jeder Unité lösen.» Ronja Gmür, Lehrerin Primarschule Dietfurt (SG)

Mit Lernspielen den Sprach erwerb fördernHeute ist Repetition angesagt, da in der darauffolgenden Woche eine Prü-fung über die Unité 3 ansteht. Wieder-holung heisst: écouter, parler, lire et écrire – mal jeder und jede für sich al-

was könnte es bedeuten?» Der Begriff Parallelwort deutet darauf hin, dass «visite» den Lernenden bereits aus dem Englischen geläufig sein könnte. Und tatsächlich: Die Hände schnellen in die Höhe. Geschickt wechselt Ma-dame Duquesne zwischen Franzö-sisch, Deutsch und Englisch und nutzt damit eine wichtige Lernstrategie von dis donc!. Um das Wissen besser ab-zuspeichern, ist die systematische Vernetzung mit den Erstsprachen und den Fremdsprachenkenntnissen aus der Unterstufe integraler Bestandteil des neuen Lehrmittels.Man spürt, dass die Lernenden gern zu ihr in den Unterricht gehen – wenn auch nicht alle des Französisch wegen. Vivienne und Julia gestehen: «Englisch ist besser, aber Frau Duquesne ist eine lässige Lehrerin.» Für Edin aus Portu-gal ist Französisch viel leichter als Eng-lisch, weil es dem Portu giesischen nah ist. Wie auch immer die Vorlieben sein mögen, beim Refrain des angestimm-ten Liedes singen alle aus Leibeskräf-ten mit. Die Lieder, die der bekannte Musiker Gustav extra für das Lehrmit-tel komponiert hat, finden die einen cool, die andern zu wenig modern; al-len aber gefallen sie als Auflockerung.

Ronja Gmür stehen drei, nicht bloss zwei Wochenlektionen für Franzö-sisch zur Verfügung, womit sich er-klärt, weshalb sie mit ihren Schülerin-nen und Schülern die Unité 4 schon fast abgeschlossen hat. Die Lehrerin beginnt die Lektion mit dem ABC-Rap. Bei Gustavs Lied, das in rasan-

tem Tempo von der dis donc!-Lern-plattform tönt, hält die Klasse wacker mit. Das musikalische Aufwärmen macht sichtlich Spass. Nadine: «Die Lieder sind das Beste am ganzen Buch, richtige Ohrwürmer. Damit geht das Repetieren ganz einfach und leicht.» Ein kleiner Trugschluss, denn

Die systematische Vernetzung mit bestehenden Sprachkenntnissen wird gezielt genutzt.

Die Selbsteinschätzungen der Schülerinnen und Schüler spielen eine grosse Rolle.

dis donc! hat eine umfassende Online- Lernplattform, setzt aber keine IT-Spitzenaus-rüstung voraus.

singend lassen sich die Buchstaben leicht herunterrasseln. Wenn Sarah ih-rer Banknachbarin Lia «les frites» buchstabiert, merkt sie aber selbst, dass sie noch etwas üben muss. Lia schwärmt vom Schülerbuch und den Hörübungen auf dem Tablet.

Ronja Gmür und ihre Schülerinnen und Schüler schätzen die handlungsorientierten Übungen.

lein, mal in Gruppen. Über die The-menwahl und anhand von Handlungen, Objekten und Interessensfeldern aus der Lebenswelt der Fünftklässlerinnen und Fünftklässler wird das Lernen er-leichtert. Bei Wortschatzübungen wäre Léa Duquesne froh um Wortkärtchen; sie wünschte sich auch noch weitere Übungen zum Herunterladen. Beides hat sie ans Autorenteam zurückgemel-det, wissend, dass ihre Anliegen dort gehört werden.Die eine Hälfte der Klasse schreibt ei-nen persönlichen Blog über Freizeit-beschäftigungen: «J’aime … je détes-te …». Irgendwer fragt: «Muss ich schön schreiben?» Andere Kinder wiederum prüfen auf dem Tablet ihr Hör- und Leseverständnis und verglei-chen das Resultat mit ihrer Selbstein-schätzung im Schülerbuch. Fabio putzt ungeduldig das Display: «Sol-che Übungen mache ich mega gern, die sind besser als gamen.»

ErprobungEine Erprobung dient dazu, die Praxistauglichkeit eines Lehrmittels im Schulalltag zu prüfen. Die Aus-gestaltung einer Erprobung ist grundsätzlich projektabhängig. dis donc! wird integral erprobt, von der 5. bis zur 9. Klasse und in allen seinen Lehrwerk teilen.Davon zu unterscheiden ist die punktuelle Erprobung, die weniger lang dauern kann und bei der das Lehrmittel zum Beispiel nur aus-zugsweise geprüft wird.

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Fokus

Was man alles beim Monster basteln lernen kannMittlerweile beschäftigen sich die Ler-nenden mit «La naissance d’un petit monstre», eine jener typischen hand-lungsorientierten Aufgaben, bei wel-chen die Kinder gleichzeitig auch ihre Vokabel- und Grammatikkenntnisse erweitern. Bei dieser Aufgabe be-schreibt jedes Kind, wie eine Fantasie-figur aus Knetmasse hergestellt wer-den soll, um es dann von einer Mit-schülerin oder einem Mitschüler nach-basteln zu lassen. Vanessa schreibt: «Prends la pâte blue» und stutzt.

Systematischer Einbezug der BeteiligtenDie Lehrerin schätzt die praxistaugli-chen Übungen, die entweder zu zweit oder in der Gruppe gemacht werden können und somit auch die soziale Kompetenz fördern. Es sei schön, dass die Aufgaben durchwegs den In-teressen von 11-Jährigen entsprä-chen, meint Ronja Gmür. Für durch-schnittliche Schüler stimme auch der Schwierigkeitsgrad. Für die Schwä-cheren wünschte sich die Lehrerin zu-sätzliche Blätter mit Übungen, um Un-verstandenes nochmals wiederholen zu können. «Das Lerntempo ist näm-lich beachtlich; ich bin froh um unsere drei statt zwei Wochenlektionen.»

Schnelles und motiviertes LernenFür Ronja Gmür ist dis donc! nach C’est pour toi und envol das dritte Lehrmittel, das sie in ihrer 15-jährigen Karriere als Französischlehrerin be-nutzt. Sie ist froh um Abwechslung im Unterricht, so dass es für sie aus ser Frage stand, ob sie an der Erprobungs-phase teilnehmen will. «Bei der eintä-gigen Einführung zu dis donc! hatte ich da und dort noch meine Bedenken, wie die Lernziele und Lernschritte bei den Schülerinnen und Schülern an-kommen werden. Die geforderte Spra-chenkompetenz ist in dis donc! hoch. Meine Befürchtungen waren jedoch unbegründet. Ich bin überrascht, wie schnell und vor allem wie motiviert die Kinder lernen und wie gut sie die ‹tâche› am Ende jeder Unité lösen.»

Dass sie auf dem Feedback-Formular nach jeder Unité nirgends etwas über ihre Erfahrungen mit den (summati-ven) Lernzielkontrollen hinschreiben kann, hat sie dem Verlag bereits ge-meldet. «Ich schätze es, dass ich auf meine Anregungen immer sofort eine Antwort erhalte, und weiss, dass mein Anliegen geprüft wird.»Die sprachlich-kulturelle Heterogeni-tät, wie sie in städtischen Verhältnis-sen zu finden ist, ist im Ort mit seinen 4600 Einwohnern und einem geringen Ausländeranteil kein Thema. Dass in Dietfurt Französisch bei den Kindern sogar etwas beliebter ist als Englisch, könnte mit dieser Bevölkerungsstruk-tur zusammenhängen. Oder hat die Begeisterung vor allem mit dem Reiz des Neuen zu tun? «Ich weiss es nicht, hoffe bloss, dass die Motivation meiner Schülerinnen und Schüler bis zum Sommer anhält.»

«‹Blue› ist ja Englisch, ‹bleue› wäre richtig», murmelt sie vor sich hin und korrigiert den Fehler. «Was heisst ‹cu-re-dent›?», fragt Sarah in die Runde. Zahnstocher. «Klar! Da steckt ja das Wort ‹dent› drin», sagt sie. Die Pfiffi-gen in der Klasse wollen ihrem Mons-ter noch Details hinzufügen, die in dis donc! nicht vorkommen. Sie fragen die Lehrerin nach der Übersetzung für «Haare» und «Schleife».Einige der Kinder, die bereits fertig sind, setzen sich an einen der drei Laptops im Schulzimmer und be-ginnen, ihre Lernfortschritte anhand von Selbsteinschätzungsaktivitäten zu überprüfen. «Diese Übungen mache ich besonders gern», sagt ein Mäd-chen und erzählt, dass es jeweils zu Hause schon in die nächste Unité hin-einschaut und versucht, die Aufgaben auch allein und ohne vorbereitende Lektion zu lösen. Zum Glück setzt dis donc! nicht voraus, dass ein Schulhaus elektronisch top ausgerüstet ist. Gmür: «Ich habe mit diesem Lehrmittel genü-gend Ausweichmöglichkeiten.»Am Schluss der Stunde stehen viele bunt-skurrile Knetfiguren fertig auf dem Tisch. «Der da sieht aus wie ein Franzose», sagt ein Knabe; ein Mäd-chen zeigt auf eine andere Figur: «Und dieser wie Dico.» Der Name des kleinen Raben aus dis donc! leitet sich von «Dictionnaire» ab und ist so-mit Programm, denn mit seinen pfif-fig-witzigen Kommentaren soll er den Schülerinnen und Schülern Lernhilfe und Maskottchen zugleich sein.

dis donc!: c'est parti Im Rahmen einer integralen Erprobung kommt dis donc! nun seit Beginn des Schul jahres 2014 / 15 in rund 30 Schulklassen in den Kantonen Zürich, St. Gallen und Obwalden zum Einsatz. Gestartet wurde mit dis donc! 5, das heisst, mit den Schülerinnen und Schülern der 5. Klasse. Sie werden bis zur 9. Klasse mit dem neuen Lehrmittel arbeiten. Bei dis donc! wird auf die Kommunikations- und Handlungskompetenz grossen Wert ge-legt. Das Lehrmittel bietet viele Möglichkeiten für differenziertes Unter richten und zeichnet sich darin aus, dass bestehende Fremdsprachenkenntnisse syste matisch zur besseren Verinnerlichung der neuen Zielsprache genutzt werden. Eben so bilden authentische Inputs (Texte und Filmausschnitte im Original) und motivierende, altersgerechte Lernanlässe zent-rale Elemente. Ein Novum sind die eigens komponierten Lieder von Pascal Vonlanthen, alias Gustav, die in jeder Unité über Gehör und Rhythmus einen musischen Zugang zur französischen Kultur und Sprache ermöglichen, sowie wie die zahlreichen Lernspiele und Sprechanlässe.Il ne faut pas réinventer la roue: Wie beim früheren Lehrmittel envol taucht auch in dis donc! eine Leitfigur auf, mit der sich die Kinder identifizieren können. Der vor witzige Rabe Dico (von: Dictionnaire) steht den Lernenden mit Rat und Tat zur Seite und verbindet mit seinen Hinweisen Spass und Ernsthaftigkeit.

Die Lernenden festigen ihre Fertigkeiten unter anderem beim Kreieren von Produkten.

Am Schluss der Stunde stehen viele fantasie-volle Figuren auf dem Tisch.

Spannende Momente beim Lernen.

Steckbrief von dis donc! – orientiert sich am Lehrplan 21– Lehrmittel für die Primar- und Sekundarstufe I– für Französisch als zweite schulische Fremdsprache– löst envol ab– entwickelt von Fachdidaktikerinnen und -didaktikern der Pädagogischen Hoch schulen

Zürich, St. Gallen und Luzern sowie praxiserfahrenen Lehrpersonen– produziert von den Lehrmittelverlagen Zürich und St. Gallen, unter dem Dach der

Inter kantonalen Lehrmittelzentrale ilz– integrale Erprobung aller Jahrgangsbände in 30 Klassen (ZH, SG, OW)– enthält nützliche Lernstrategien, Tipps und Arbeitstechniken– viele Lieder von Gustav, Sprechanlässe und anregende Lernspiele– Online-Lernplattform für das Üben, Repetieren und zur Kontrolle

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Nachschlagewerk zu dis donc! 5 – 9

Erprobungsversion

Warum «dis donc!»? – Fördert den nachhaltigen Lernerfolg – Unterstützt einen zeitgemässen und differenzierten Unterricht – Motiviert durch eigens komponierte Lieder, authentische Sprech-

anlässe und anregende Lernspiele – Enthält nützliche Lernstrategien, Tipps und Arbeitstechniken – Ist alltagstauglich, einfach und handlich – Vereinfacht Planung und Vorbereitung – Wird fünf Jahre lang integral erprobt – Orientiert sich am Lehrplan 21

Das Wichtigste in Kürze – Dreiteiliges Französischlehrmittel für die Mittelstufe – Für Französisch als zweite Fremdsprache – Entwickelt von Didaktikerinnen und Didaktikern der Pädagogischen

Hochschulen Zürich, St. Gallen und Luzern sowie von erfahrenen Lehrpersonen aus der Praxis

– Nachfolgelehrmittel von «envol» im Kanton Zürich – Koproduktion der Lehrmittelverlage Zürich und St. Gallen unter dem

Dach der Interkantonalen Lehrmittelzentrale Ilz – Erscheint ab Schuljahr 2017 / 18 gestaffelt zu folgenden Terminen:

«Kopf, Herz und Hand» (Johann Heinrich Pestalozzi 1746 – 1827)

In «dis donc!» werden kognitiv-intellektuelle und affektiv-emotionale

Aspekte vereint. Diese Ganzheitlichkeit unterstützt das nach haltige,

auf allen Sinnen begründete Lernen – ganz im Sinne von Pestalozzi.

Schuljahr12 / 13

Schuljahr13 / 14

Schuljahr14 / 15

Schuljahr15/ 16

Schuljahr16/ 17

Schuljahr17 / 18

Schuljahr18 / 19

Schuljahr19 / 20

Schuljahr20 / 21

Schuljahr21 / 22

5. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung5. Klasse

6. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung6. Klasse

7. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung7. Klasse

8. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung8. Klasse

9. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung9. Klasse

Wichtige Eckdaten und Erscheinungstermine von «dis donc!»

Ab 2017 erhältlich!

Kommentar Unités 5 – 8

5 Erprobungsversion5 Erprobungsversion

Die wichtigsten Eckdaten und Erscheinungstermine von dis donc!

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Fokus

Was man alles beim Monster basteln lernen kannMittlerweile beschäftigen sich die Ler-nenden mit «La naissance d’un petit monstre», eine jener typischen hand-lungsorientierten Aufgaben, bei wel-chen die Kinder gleichzeitig auch ihre Vokabel- und Grammatikkenntnisse erweitern. Bei dieser Aufgabe be-schreibt jedes Kind, wie eine Fantasie-figur aus Knetmasse hergestellt wer-den soll, um es dann von einer Mit-schülerin oder einem Mitschüler nach-basteln zu lassen. Vanessa schreibt: «Prends la pâte blue» und stutzt.

Systematischer Einbezug der BeteiligtenDie Lehrerin schätzt die praxistaugli-chen Übungen, die entweder zu zweit oder in der Gruppe gemacht werden können und somit auch die soziale Kompetenz fördern. Es sei schön, dass die Aufgaben durchwegs den In-teressen von 11-Jährigen entsprä-chen, meint Ronja Gmür. Für durch-schnittliche Schüler stimme auch der Schwierigkeitsgrad. Für die Schwä-cheren wünschte sich die Lehrerin zu-sätzliche Blätter mit Übungen, um Un-verstandenes nochmals wiederholen zu können. «Das Lerntempo ist näm-lich beachtlich; ich bin froh um unsere drei statt zwei Wochenlektionen.»

Schnelles und motiviertes LernenFür Ronja Gmür ist dis donc! nach C’est pour toi und envol das dritte Lehrmittel, das sie in ihrer 15-jährigen Karriere als Französischlehrerin be-nutzt. Sie ist froh um Abwechslung im Unterricht, so dass es für sie aus ser Frage stand, ob sie an der Erprobungs-phase teilnehmen will. «Bei der eintä-gigen Einführung zu dis donc! hatte ich da und dort noch meine Bedenken, wie die Lernziele und Lernschritte bei den Schülerinnen und Schülern an-kommen werden. Die geforderte Spra-chenkompetenz ist in dis donc! hoch. Meine Befürchtungen waren jedoch unbegründet. Ich bin überrascht, wie schnell und vor allem wie motiviert die Kinder lernen und wie gut sie die ‹tâche› am Ende jeder Unité lösen.»

Dass sie auf dem Feedback-Formular nach jeder Unité nirgends etwas über ihre Erfahrungen mit den (summati-ven) Lernzielkontrollen hinschreiben kann, hat sie dem Verlag bereits ge-meldet. «Ich schätze es, dass ich auf meine Anregungen immer sofort eine Antwort erhalte, und weiss, dass mein Anliegen geprüft wird.»Die sprachlich-kulturelle Heterogeni-tät, wie sie in städtischen Verhältnis-sen zu finden ist, ist im Ort mit seinen 4600 Einwohnern und einem geringen Ausländeranteil kein Thema. Dass in Dietfurt Französisch bei den Kindern sogar etwas beliebter ist als Englisch, könnte mit dieser Bevölkerungsstruk-tur zusammenhängen. Oder hat die Begeisterung vor allem mit dem Reiz des Neuen zu tun? «Ich weiss es nicht, hoffe bloss, dass die Motivation meiner Schülerinnen und Schüler bis zum Sommer anhält.»

«‹Blue› ist ja Englisch, ‹bleue› wäre richtig», murmelt sie vor sich hin und korrigiert den Fehler. «Was heisst ‹cu-re-dent›?», fragt Sarah in die Runde. Zahnstocher. «Klar! Da steckt ja das Wort ‹dent› drin», sagt sie. Die Pfiffi-gen in der Klasse wollen ihrem Mons-ter noch Details hinzufügen, die in dis donc! nicht vorkommen. Sie fragen die Lehrerin nach der Übersetzung für «Haare» und «Schleife».Einige der Kinder, die bereits fertig sind, setzen sich an einen der drei Laptops im Schulzimmer und be-ginnen, ihre Lernfortschritte anhand von Selbsteinschätzungsaktivitäten zu überprüfen. «Diese Übungen mache ich besonders gern», sagt ein Mäd-chen und erzählt, dass es jeweils zu Hause schon in die nächste Unité hin-einschaut und versucht, die Aufgaben auch allein und ohne vorbereitende Lektion zu lösen. Zum Glück setzt dis donc! nicht voraus, dass ein Schulhaus elektronisch top ausgerüstet ist. Gmür: «Ich habe mit diesem Lehrmittel genü-gend Ausweichmöglichkeiten.»Am Schluss der Stunde stehen viele bunt-skurrile Knetfiguren fertig auf dem Tisch. «Der da sieht aus wie ein Franzose», sagt ein Knabe; ein Mäd-chen zeigt auf eine andere Figur: «Und dieser wie Dico.» Der Name des kleinen Raben aus dis donc! leitet sich von «Dictionnaire» ab und ist so-mit Programm, denn mit seinen pfif-fig-witzigen Kommentaren soll er den Schülerinnen und Schülern Lernhilfe und Maskottchen zugleich sein.

dis donc!: c'est parti Im Rahmen einer integralen Erprobung kommt dis donc! nun seit Beginn des Schul jahres 2014 / 15 in rund 30 Schulklassen in den Kantonen Zürich, St. Gallen und Obwalden zum Einsatz. Gestartet wurde mit dis donc! 5, das heisst, mit den Schülerinnen und Schülern der 5. Klasse. Sie werden bis zur 9. Klasse mit dem neuen Lehrmittel arbeiten. Bei dis donc! wird auf die Kommunikations- und Handlungskompetenz grossen Wert ge-legt. Das Lehrmittel bietet viele Möglichkeiten für differenziertes Unter richten und zeichnet sich darin aus, dass bestehende Fremdsprachenkenntnisse syste matisch zur besseren Verinnerlichung der neuen Zielsprache genutzt werden. Eben so bilden authentische Inputs (Texte und Filmausschnitte im Original) und motivierende, altersgerechte Lernanlässe zent-rale Elemente. Ein Novum sind die eigens komponierten Lieder von Pascal Vonlanthen, alias Gustav, die in jeder Unité über Gehör und Rhythmus einen musischen Zugang zur französischen Kultur und Sprache ermöglichen, sowie wie die zahlreichen Lernspiele und Sprechanlässe.Il ne faut pas réinventer la roue: Wie beim früheren Lehrmittel envol taucht auch in dis donc! eine Leitfigur auf, mit der sich die Kinder identifizieren können. Der vor witzige Rabe Dico (von: Dictionnaire) steht den Lernenden mit Rat und Tat zur Seite und verbindet mit seinen Hinweisen Spass und Ernsthaftigkeit.

Die Lernenden festigen ihre Fertigkeiten unter anderem beim Kreieren von Produkten.

Am Schluss der Stunde stehen viele fantasie-volle Figuren auf dem Tisch.

Spannende Momente beim Lernen.

Steckbrief von dis donc! – orientiert sich am Lehrplan 21– Lehrmittel für die Primar- und Sekundarstufe I– für Französisch als zweite schulische Fremdsprache– löst envol ab– entwickelt von Fachdidaktikerinnen und -didaktikern der Pädagogischen Hoch schulen

Zürich, St. Gallen und Luzern sowie praxiserfahrenen Lehrpersonen– produziert von den Lehrmittelverlagen Zürich und St. Gallen, unter dem Dach der

Inter kantonalen Lehrmittelzentrale ilz– integrale Erprobung aller Jahrgangsbände in 30 Klassen (ZH, SG, OW)– enthält nützliche Lernstrategien, Tipps und Arbeitstechniken– viele Lieder von Gustav, Sprechanlässe und anregende Lernspiele– Online-Lernplattform für das Üben, Repetieren und zur Kontrolle

8 9

Nachschlagewerk zu dis donc! 5 – 9

Erprobungsversion

Warum «dis donc!»? – Fördert den nachhaltigen Lernerfolg – Unterstützt einen zeitgemässen und differenzierten Unterricht – Motiviert durch eigens komponierte Lieder, authentische Sprech-

anlässe und anregende Lernspiele – Enthält nützliche Lernstrategien, Tipps und Arbeitstechniken – Ist alltagstauglich, einfach und handlich – Vereinfacht Planung und Vorbereitung – Wird fünf Jahre lang integral erprobt – Orientiert sich am Lehrplan 21

Das Wichtigste in Kürze – Dreiteiliges Französischlehrmittel für die Mittelstufe – Für Französisch als zweite Fremdsprache – Entwickelt von Didaktikerinnen und Didaktikern der Pädagogischen

Hochschulen Zürich, St. Gallen und Luzern sowie von erfahrenen Lehrpersonen aus der Praxis

– Nachfolgelehrmittel von «envol» im Kanton Zürich – Koproduktion der Lehrmittelverlage Zürich und St. Gallen unter dem

Dach der Interkantonalen Lehrmittelzentrale Ilz – Erscheint ab Schuljahr 2017 / 18 gestaffelt zu folgenden Terminen:

«Kopf, Herz und Hand» (Johann Heinrich Pestalozzi 1746 – 1827)

In «dis donc!» werden kognitiv-intellektuelle und affektiv-emotionale

Aspekte vereint. Diese Ganzheitlichkeit unterstützt das nach haltige,

auf allen Sinnen begründete Lernen – ganz im Sinne von Pestalozzi.

Schuljahr12 / 13

Schuljahr13 / 14

Schuljahr14 / 15

Schuljahr15/ 16

Schuljahr16/ 17

Schuljahr17 / 18

Schuljahr18 / 19

Schuljahr19 / 20

Schuljahr20 / 21

Schuljahr21 / 22

5. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung5. Klasse

6. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung6. Klasse

7. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung7. Klasse

8. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung8. Klasse

9. KlasseManuskriptentwicklung, Erprobung, Überarbeitung, Herstellung

Einführung9. Klasse

Wichtige Eckdaten und Erscheinungstermine von «dis donc!»

Ab 2017 erhältlich!

Kommentar Unités 5 – 8

5 Erprobungsversion5 Erprobungsversion

Die wichtigsten Eckdaten und Erscheinungstermine von dis donc!

Page 10: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

Neuerscheinungen

Voices basicfür die grundlegende Anforderungsstufe7. bis 9. Schuljahr

Schulkarte Schweiz erstmals digital

Medienecho zu Zürcher Pioniergeist

Mathematik 5 Primarstufe5. Schuljahr

Informationen zu diesen und weiteren Neuerscheinungen finden Sie auf un serer Website www.lehrmittelverlag-zuerich.ch

Voices basic ergänzt das

Lehrwerk Voices – English

for secondary schools mit

einer Ausgabe für die grund-

legende Anforderungsstufe

der Sekundarstufe I.

In Voices basic wird der di-

daktische Ansatz von Voices

mit themenbezogenen und

handlungsbasierten Inhalten

und Aufgaben beibehalten.

Syntax und Wortschatz sind

jedoch weniger komplex, die

Alltagssprache erhält mehr

Raum und sprachliche Phä-

nomene werden zusätzlich

auf Deutsch erklärt. Die Ma-

terialien sind auf etwa 100

Lektionen pro Schuljahr aus-

gelegt.

Lehrwerkteile pro Jahresband:

– Je 1 Schülerbuch Course

Book mit 7 Units à 12 Sei-

ten, inkl. Audio-CD

– Je 1 Arbeitsheft Trainer File

mit vertiefendem, zusätzli-

chem Übungsmaterial, inkl.

Audio-CD

– Je 1 Lehrerkommentar

Teacher’s Pack, inkl. Kopier-

vorlagen und CD-ROM

mit Printmaterialien, Audio-

Dokumenten und Filmen

– Je 1 Satz Lernzielkontrollen

Assessment Pack

Die Lernzielkontrollen zu

Voices basic 3 erscheinen im

Juni 2016.

Mehr Informationen:

www.voicesweb.ch

Mathematik 5 Primarstufe

ist der fünfte Teil des neuen

Mathematik-Lehrmittels für

die Primarstufe. Es knüpft

an Mathematik 1–4 Primar-

stufe an.

Das Themenbuch richtet sich

an die Schülerinnen und

Schüler. Es enthält das Kern-

angebot zu allen 36 Themen.

Die erste Doppelseite ermög-

licht mit zentralen Informatio-

nen und Aufgaben für alle

den Einstieg ins Thema. Die

zweite Doppelseite enthält

Aufgaben zur Auswahl. Im

hinteren Teil finden sich zu

allen 36 Themen anspruchs-

vollere Aufgaben zum Wei-

terdenken sowie die Rubrik

«Zum Nachschlagen».

Fünf Arbeitshefte ergänzen

das Themenbuch. Durch

die Übungen vertiefen die

Schülerinnen und Schüler

Lerninhalte und festigen

ihre Grundfertigkeiten.

Mit der CD-ROM Fertigkeiten

erwerben – Routine für alle

können die Schülerinnen und

Schüler ihre mathematischen

Grundfertigkeiten weiter trai-

20 Minuten:

«Die WC-Ente ist eine Zürcherin. Die WC-Ente, der

Stewi und das Birchermüesli

wurden alle von Zürchern

erfunden: […] ein Buch über

60 Pioniere […], die die Welt

veränderten.»

Basler Zeitung:

«Jeder fliegt mal auf die Schnauze. […] Gemeinsam

sei [den Pionieren] der Biss

und der gekonnte Umgang

mit Niederlagen, […] – sonst

gäbe es weder die Wäsche-

spinne noch die WC-Ente.»

Stern.de:

«‹Zürcher Pioniergeist› verändert die Welt. Die WC-

Ente, der Dampf kochtopf

oder die Wäschespinne –

und wer hat’s erfunden?

Ein Zürcher!»

Neue Zürcher Zeitung:

«Doodle, Stewi, Rorschach-test: Erfindungen von Zür-chern haben die Welt ver-ändert. Doch der Weg von

der Idee zum Produkt war

lang und beschwerlich.»

Maz.ch:

«Die Fertigsuppe, […], die Zellophan-Folie und der Telefonbeantworter haben etwas gemeinsam. Es sind Erfindungen aus […] Zürich. […] 60 Persönlichkeiten […]

in einfühlsamen, überraschen-

den, […] persönlichen und

humorvollen Porträts.»

Nahaufnahmen.ch:

«Auf 300 Seiten nehmen uns

die Autoren mit auf eine ganz besondere Entdeckungsrei-se durch den Kanton Zürich. Dabei staunen wir bei jedem

Kapitel aufs Neue, was wir im

Alltag alles [an Zürcher Erfin-

dungen] gebrauchen, ansehen

und konsumieren.»

Tages-Anzeiger:

«Zürcher Erfindungen, die die Welt verändert haben. Von der WC-Ente zum MRI –

ein Buch windet Zürcher

Pionieren ein Kränzchen.»

Mehr Informationen:

www.zuercher-pioniergeist.ch

nieren. Die Lernsoftware

besteht aus zwölf Routinen,

jede Routine wird in zwei

Schwierigkeitsgraden ange-

boten. Das Fertigkeitentrai-

ning kann zudem gratis auf

www.mathematik-primar.ch

genutzt werden und steht

auch als App (iOS und Andro-

id) für Tablets zur Ver fügung.

Im Handbuch gibt die Jahres-

planung den Lehrpersonen

einen Überblick, wie die 36

Themen über das Schuljahr

verteilt werden können. Zu

allen Themen gibt es ausge-

arbeitete Unterrichtsvor-

schläge: Mit Hilfe von grund-

legenden Aufgabenstellun-

gen erfolgt für die ganze

Klasse der Einstieg in die

Materie, ein breites Angebot

an Aufgaben zur Auswahl

ermöglicht einen differenzier-

ten Unterricht. Zahlreiche

Kopiervorlagen und Angaben

zu Materialien helfen, die

Unterrichtsvorschläge direkt

umzusetzen. Zur Beurteilung

von Lernzielen und Kompe-

tenzen stehen Beobach-

tungsbogen zur Verfügung.

Die Jahresplanung und die

Beobachtungsbogen können

als veränderbare Dokumente

auf www.mathematik-primar.ch

heruntergeladen werden.

Zudem ist die CD-ROM

Arbeitsblätter – Arbeitsblatt-

vorlagen mit verschiedenen

Dokumenten erhältlich. Die

Arbeitsblätter werden in zwei

bis drei Schwierigkeitsgraden

inklu sive Lösungen angeboten.

Die Vorlagen können mit

ge ringem Aufwand verändert

werden. Für Standortbestim-

mungen finden sich zudem

vier Dokumente mit vielfälti-

gen, individuell anpassbaren

Aufgabenbeispielen.

Der Ordner Lösungen enthält

die Resultate sowie Lösungs-

beispiele zu den Aufgaben im

Themenbuch und den Arbeits-

heften.

Neue didaktische Materialien

wie die Stellenwertkarten

Dezimalzahlen, die Bruch-

Kreisstücke und das Karten -

set Brüche und Dezimal -

zahlen fördern die aktive

Auseinandersetzung mit

Mathematik. Kostenlose

digitale Lernobjekte auf

www.mathematik-primar.ch

ermöglichen den Lernenden,

im Handbuch vorgestellte

Unterrichtsvorschläge am

Computer weiter zu ver tiefen.

Mehr Informationen:

www.mathematik-primar.ch

Im Februar 2015 erschien

die beliebte Schulkarte

Schweiz erstmals als digitale

Ausgabe. Sie bietet vielfälti-

ge Einsatzmöglichkeiten

für den digitalen Unterricht

ab Primarschulstufe. Die

Dokumente sind für Beamer

optimiert und erlauben starke

Vergrösserungen von bis

zu 2400%.

Kernstück der CD-ROM ist

die Reliefkarte im Massstab

1 : 500 000. Dazu erhält man

viele Zusatzinformationen,

wie zum Beispiel detaillierte

statistische Angaben zur

Bevölkerung, zur Wirtschaft

sowie zur geografischen

Gliederung des Landes.

Themen wie die politische

Gliederung, die Sprach-

regionen oder die Land-

nutzung werden in Karten-

ausschnitten (1 : 1 500 000)

übersichtlich dargestellt.

Abbildungen der Landes-

fahne und der Kantonswap-

pen mit entsprechenden

Web-Links runden den

Inhalt ab.

Die gedruckte, gefalzte

Ausgabe der Schulkarte ist

weiterhin erhältlich.

10 11

Page 11: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

Neuerscheinungen

Voices basicfür die grundlegende Anforderungsstufe7. bis 9. Schuljahr

Schulkarte Schweiz erstmals digital

Medienecho zu Zürcher Pioniergeist

Mathematik 5 Primarstufe5. Schuljahr

Informationen zu diesen und weiteren Neuerscheinungen finden Sie auf un serer Website www.lehrmittelverlag-zuerich.ch

Voices basic ergänzt das

Lehrwerk Voices – English

for secondary schools mit

einer Ausgabe für die grund-

legende Anforderungsstufe

der Sekundarstufe I.

In Voices basic wird der di-

daktische Ansatz von Voices

mit themenbezogenen und

handlungsbasierten Inhalten

und Aufgaben beibehalten.

Syntax und Wortschatz sind

jedoch weniger komplex, die

Alltagssprache erhält mehr

Raum und sprachliche Phä-

nomene werden zusätzlich

auf Deutsch erklärt. Die Ma-

terialien sind auf etwa 100

Lektionen pro Schuljahr aus-

gelegt.

Lehrwerkteile pro Jahresband:

– Je 1 Schülerbuch Course

Book mit 7 Units à 12 Sei-

ten, inkl. Audio-CD

– Je 1 Arbeitsheft Trainer File

mit vertiefendem, zusätzli-

chem Übungsmaterial, inkl.

Audio-CD

– Je 1 Lehrerkommentar

Teacher’s Pack, inkl. Kopier-

vorlagen und CD-ROM

mit Printmaterialien, Audio-

Dokumenten und Filmen

– Je 1 Satz Lernzielkontrollen

Assessment Pack

Die Lernzielkontrollen zu

Voices basic 3 erscheinen im

Juni 2016.

Mehr Informationen:

www.voicesweb.ch

Mathematik 5 Primarstufe

ist der fünfte Teil des neuen

Mathematik-Lehrmittels für

die Primarstufe. Es knüpft

an Mathematik 1–4 Primar-

stufe an.

Das Themenbuch richtet sich

an die Schülerinnen und

Schüler. Es enthält das Kern-

angebot zu allen 36 Themen.

Die erste Doppelseite ermög-

licht mit zentralen Informatio-

nen und Aufgaben für alle

den Einstieg ins Thema. Die

zweite Doppelseite enthält

Aufgaben zur Auswahl. Im

hinteren Teil finden sich zu

allen 36 Themen anspruchs-

vollere Aufgaben zum Wei-

terdenken sowie die Rubrik

«Zum Nachschlagen».

Fünf Arbeitshefte ergänzen

das Themenbuch. Durch

die Übungen vertiefen die

Schülerinnen und Schüler

Lerninhalte und festigen

ihre Grundfertigkeiten.

Mit der CD-ROM Fertigkeiten

erwerben – Routine für alle

können die Schülerinnen und

Schüler ihre mathematischen

Grundfertigkeiten weiter trai-

20 Minuten:

«Die WC-Ente ist eine Zürcherin. Die WC-Ente, der

Stewi und das Birchermüesli

wurden alle von Zürchern

erfunden: […] ein Buch über

60 Pioniere […], die die Welt

veränderten.»

Basler Zeitung:

«Jeder fliegt mal auf die Schnauze. […] Gemeinsam

sei [den Pionieren] der Biss

und der gekonnte Umgang

mit Niederlagen, […] – sonst

gäbe es weder die Wäsche-

spinne noch die WC-Ente.»

Stern.de:

«‹Zürcher Pioniergeist› verändert die Welt. Die WC-

Ente, der Dampf kochtopf

oder die Wäschespinne –

und wer hat’s erfunden?

Ein Zürcher!»

Neue Zürcher Zeitung:

«Doodle, Stewi, Rorschach-test: Erfindungen von Zür-chern haben die Welt ver-ändert. Doch der Weg von

der Idee zum Produkt war

lang und beschwerlich.»

Maz.ch:

«Die Fertigsuppe, […], die Zellophan-Folie und der Telefonbeantworter haben etwas gemeinsam. Es sind Erfindungen aus […] Zürich. […] 60 Persönlichkeiten […]

in einfühlsamen, überraschen-

den, […] persönlichen und

humorvollen Porträts.»

Nahaufnahmen.ch:

«Auf 300 Seiten nehmen uns

die Autoren mit auf eine ganz besondere Entdeckungsrei-se durch den Kanton Zürich. Dabei staunen wir bei jedem

Kapitel aufs Neue, was wir im

Alltag alles [an Zürcher Erfin-

dungen] gebrauchen, ansehen

und konsumieren.»

Tages-Anzeiger:

«Zürcher Erfindungen, die die Welt verändert haben. Von der WC-Ente zum MRI –

ein Buch windet Zürcher

Pionieren ein Kränzchen.»

Mehr Informationen:

www.zuercher-pioniergeist.ch

nieren. Die Lernsoftware

besteht aus zwölf Routinen,

jede Routine wird in zwei

Schwierigkeitsgraden ange-

boten. Das Fertigkeitentrai-

ning kann zudem gratis auf

www.mathematik-primar.ch

genutzt werden und steht

auch als App (iOS und Andro-

id) für Tablets zur Ver fügung.

Im Handbuch gibt die Jahres-

planung den Lehrpersonen

einen Überblick, wie die 36

Themen über das Schuljahr

verteilt werden können. Zu

allen Themen gibt es ausge-

arbeitete Unterrichtsvor-

schläge: Mit Hilfe von grund-

legenden Aufgabenstellun-

gen erfolgt für die ganze

Klasse der Einstieg in die

Materie, ein breites Angebot

an Aufgaben zur Auswahl

ermöglicht einen differenzier-

ten Unterricht. Zahlreiche

Kopiervorlagen und Angaben

zu Materialien helfen, die

Unterrichtsvorschläge direkt

umzusetzen. Zur Beurteilung

von Lernzielen und Kompe-

tenzen stehen Beobach-

tungsbogen zur Verfügung.

Die Jahresplanung und die

Beobachtungsbogen können

als veränderbare Dokumente

auf www.mathematik-primar.ch

heruntergeladen werden.

Zudem ist die CD-ROM

Arbeitsblätter – Arbeitsblatt-

vorlagen mit verschiedenen

Dokumenten erhältlich. Die

Arbeitsblätter werden in zwei

bis drei Schwierigkeitsgraden

inklu sive Lösungen angeboten.

Die Vorlagen können mit

ge ringem Aufwand verändert

werden. Für Standortbestim-

mungen finden sich zudem

vier Dokumente mit vielfälti-

gen, individuell anpassbaren

Aufgabenbeispielen.

Der Ordner Lösungen enthält

die Resultate sowie Lösungs-

beispiele zu den Aufgaben im

Themenbuch und den Arbeits-

heften.

Neue didaktische Materialien

wie die Stellenwertkarten

Dezimalzahlen, die Bruch-

Kreisstücke und das Karten -

set Brüche und Dezimal -

zahlen fördern die aktive

Auseinandersetzung mit

Mathematik. Kostenlose

digitale Lernobjekte auf

www.mathematik-primar.ch

ermöglichen den Lernenden,

im Handbuch vorgestellte

Unterrichtsvorschläge am

Computer weiter zu ver tiefen.

Mehr Informationen:

www.mathematik-primar.ch

Im Februar 2015 erschien

die beliebte Schulkarte

Schweiz erstmals als digitale

Ausgabe. Sie bietet vielfälti-

ge Einsatzmöglichkeiten

für den digitalen Unterricht

ab Primarschulstufe. Die

Dokumente sind für Beamer

optimiert und erlauben starke

Vergrösserungen von bis

zu 2400%.

Kernstück der CD-ROM ist

die Reliefkarte im Massstab

1 : 500 000. Dazu erhält man

viele Zusatzinformationen,

wie zum Beispiel detaillierte

statistische Angaben zur

Bevölkerung, zur Wirtschaft

sowie zur geografischen

Gliederung des Landes.

Themen wie die politische

Gliederung, die Sprach-

regionen oder die Land-

nutzung werden in Karten-

ausschnitten (1 : 1 500 000)

übersichtlich dargestellt.

Abbildungen der Landes-

fahne und der Kantonswap-

pen mit entsprechenden

Web-Links runden den

Inhalt ab.

Die gedruckte, gefalzte

Ausgabe der Schulkarte ist

weiterhin erhältlich.

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Page 12: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

Werkstatt

Wie Zürich den Schüleraustausch fördert

Briefwechsel, Schulreisen, mehrwöchige Gastaufent-halte: Wollen Schülerinnen und Schüler aus dem Kan-ton Zürich die französische Sprache und Kultur erleben, stehen ihnen verschiedene Formen des Schüleraus-tauschs mit der Romandie offen. Interessierte Lehrper-sonen erhalten wertvolle Hilfe – zum Beispiel von der Bildungsdirektion Zürich und der ch Stiftung.

Beat Grossrieder

Potenzial trotz Anreizen nicht ausgeschöpft

Praxisbezug fördern und Vorurteile abbauen

Obligatorischer Austausch?

Bei der Sprache Voltaires scheiden sich die Geister: Manchen Lernenden macht sie Spass, anderen nicht. Da-bei sind sich Bildungsfachleute und Behörden einig, dass Kenntnisse der Landessprachen in jeden Schulruck-sack gehören, nicht zuletzt, um den nationalen Zusammenhalt zu stärken. So wollen es auch das Sprachenge-setz und die Kulturförderung des Bun-des, und so steht es im Sprachenkon-zept der Konferenz der Erziehungsdi-rektoren (EDK): «Kenntnisse der Nachbar- oder Partnersprachen tra-gen besonders zum gegenseitigen Verständnis und zur Toleranz für ande-re Kulturen bei.»

Auch wenn es laut Experten keine gesicherten Erkenntnisse über die nachhaltige Wirkung von Sprachrei-sen gibt, könnten sie zumindest das Interesse an anderen Kulturen und Sprachregionen fördern. In Berichten

Pro Jahr unternehmen rund 650 Klas-sen der Primar- und Oberstufe in der Schweiz einen organisierten Aus-tausch als Ergänzung zum schuli-schen Unterricht. Das kann vom Briefverkehr über die Schulreise bis hin zu mehrwöchigen Gastbesuchen reichen. Darüber hinaus unternehmen rund 2000 Schülerinnen und Schüler etwas auf eigene Faust. Diese Zahlen erhebt die ch Stiftung für eidgenössi-sche Zusammenarbeit, die Austau-sche im Auftrag der Kantone fördert. In Zürich wird das entsprechende Dossier zum Beispiel von der kanto-

nalen Bildungsdirektion betreut – vom Volksschulamt (VSA, Kultur- und Sprachaustausch, kuspa) sowie dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) (siehe Kasten). Die Statistik der ch Stiftung zeigt auch, dass es von Kanton zu Kanton Diffe-renzen gibt. Laut Brigitte Mühlemann, Abteilungsleiterin im VSA, sind die Gründe dafür vielfältig und nicht sys-tematisch erhoben. Ein Ungleichge-wicht bestehe zum einen, weil die französischsprachigen Kantone und das Tessin gegenüber den deutsch-sprachigen in der Minderheit sind. Zum anderen könne aber auch die Nähe zu einer innerschweizerischen Sprachgrenze ausschlaggebend sein für die Motivation. Die Kantone könn-ten den Austausch mit entsprechen-den Regelungen, Beratung und finan-zieller Unterstützung stärker oder weniger stark fördern, so Mühlemann. Weitere Möglichkeiten lägen in der Ausbildung der Lehrpersonen und bei den Schulleitungen. Die Frage, ob der reale Austausch in Zeiten von Face-

Nun werden Stimmen laut, die ein vom Bund gestütztes «Austausch-Ob-ligatorium» fordern: Jedes Schulkind soll einmal einen anderen Landesteil besucht haben. Dazu Brigitte Mühle-mann: «Kultur- und Sprachaustausch wird grundsätzlich, zum Beispiel vom Bundesamt für Kultur und von der EDK, als förderungswürdig beurteilt. Erste Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Um setzung von Obligatorien sehr schwierig ist.» Sie würde Druck auf die Sprachminderheiten ausüben. «Förderung von oben» sei vor allem zu begrüssen, wenn sie als Unterstüt-zung verstanden werde, die jedoch auch sorgfältig interkantonal entwi-ckelt und gesamtschweizerisch koor-diniert werden müsse. Schliesslich gelte es auch, den zu-sätzlichen Aufwand für die Lehrper-sonen in Betracht zu ziehen. Dieser sei nur beschränkt durch finanzielle Unterstützung zu reduzieren, ge-wünscht würde vielmehr eine zeitli-che Entlastung. Zudem erhalten ne-ben den rein administrativen und pädagogischen Aspekten auch die Fragen nach der Verantwortung und Haftung immer mehr Gewicht. Noch würden die vom Kanton Zürich für den Kultur- und Sprachaustausch in der Volksschule bereitgestellten Gel-der nicht ausgeschöpft, bilanziert Müh-lemann. Der Kanton Zürich hätte also – so formuliert es die ch Stiftung – noch Potenzial.

Anlaufstellen für Lehrpersonen

ch StiftungStiftung für eidgenössische Zusammenarbeitwww.chstiftung.chKontakt: www.ch-go.ch

Kanton ZürichVolksschulamt (VSA), www.vsa.ch

Kultur und Sprachaustausch (kuspa) Kontakt: Ueli Landis [email protected]

Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA)www.mba.zh.ch

Abteilung Mittelschulen, Fachstelle Fremdsprachen, Projekt Selbst-organisiertes Lernen Kontakt: [email protected]

Abteilung Berufsfachschulen und Weiter bildung Kontakt: [email protected]

Schulischer Kultur- und Sprach - austausch: Austauschkongress 2015

Der Schweizer Austauschkongress vom 3. und 4. September 2015 in St. Gallen ist ein wichtiger Weiterbildungs- und Infor-mationsanlass zum Thema Kultur- und Sprachaustausch. Er richtet sich insbeson-dere an austauschinteressierte Schulen und Lehrpersonen aller Stufen. In Ateliers werden verschiedene Aspekte von Aus-tausch diskutiert. Weiter wird eine breite Palette von Praxisbeispielen gezeigt, die zu eigenen Projekten anregen können.

Die Teilnahme wird auch durch das VSA unterstützt. Kontakt: [email protected]

von Schülerinnen und Schülern lässt sich öfter nachlesen, wie diese von ihren Erlebnissen dies- und jenseits des Röstigrabens schwärmen, von neuen Freundschaften und vor allem davon, dass sie danach im Umgang mit der Sprache weniger gehemmt seien.

book und Co. ein Auslaufmodell sei, verneint sie. Soziale Medien seien eher als Ergänzung zum beziehungs- und erlebnisgestützten Kultur- und Sprachaustausch zu betrachten.

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Page 13: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

Werkstatt

Wie Zürich den Schüleraustausch fördert

Briefwechsel, Schulreisen, mehrwöchige Gastaufent-halte: Wollen Schülerinnen und Schüler aus dem Kan-ton Zürich die französische Sprache und Kultur erleben, stehen ihnen verschiedene Formen des Schüleraus-tauschs mit der Romandie offen. Interessierte Lehrper-sonen erhalten wertvolle Hilfe – zum Beispiel von der Bildungsdirektion Zürich und der ch Stiftung.

Beat Grossrieder

Potenzial trotz Anreizen nicht ausgeschöpft

Praxisbezug fördern und Vorurteile abbauen

Obligatorischer Austausch?

Bei der Sprache Voltaires scheiden sich die Geister: Manchen Lernenden macht sie Spass, anderen nicht. Da-bei sind sich Bildungsfachleute und Behörden einig, dass Kenntnisse der Landessprachen in jeden Schulruck-sack gehören, nicht zuletzt, um den nationalen Zusammenhalt zu stärken. So wollen es auch das Sprachenge-setz und die Kulturförderung des Bun-des, und so steht es im Sprachenkon-zept der Konferenz der Erziehungsdi-rektoren (EDK): «Kenntnisse der Nachbar- oder Partnersprachen tra-gen besonders zum gegenseitigen Verständnis und zur Toleranz für ande-re Kulturen bei.»

Auch wenn es laut Experten keine gesicherten Erkenntnisse über die nachhaltige Wirkung von Sprachrei-sen gibt, könnten sie zumindest das Interesse an anderen Kulturen und Sprachregionen fördern. In Berichten

Pro Jahr unternehmen rund 650 Klas-sen der Primar- und Oberstufe in der Schweiz einen organisierten Aus-tausch als Ergänzung zum schuli-schen Unterricht. Das kann vom Briefverkehr über die Schulreise bis hin zu mehrwöchigen Gastbesuchen reichen. Darüber hinaus unternehmen rund 2000 Schülerinnen und Schüler etwas auf eigene Faust. Diese Zahlen erhebt die ch Stiftung für eidgenössi-sche Zusammenarbeit, die Austau-sche im Auftrag der Kantone fördert. In Zürich wird das entsprechende Dossier zum Beispiel von der kanto-

nalen Bildungsdirektion betreut – vom Volksschulamt (VSA, Kultur- und Sprachaustausch, kuspa) sowie dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) (siehe Kasten). Die Statistik der ch Stiftung zeigt auch, dass es von Kanton zu Kanton Diffe-renzen gibt. Laut Brigitte Mühlemann, Abteilungsleiterin im VSA, sind die Gründe dafür vielfältig und nicht sys-tematisch erhoben. Ein Ungleichge-wicht bestehe zum einen, weil die französischsprachigen Kantone und das Tessin gegenüber den deutsch-sprachigen in der Minderheit sind. Zum anderen könne aber auch die Nähe zu einer innerschweizerischen Sprachgrenze ausschlaggebend sein für die Motivation. Die Kantone könn-ten den Austausch mit entsprechen-den Regelungen, Beratung und finan-zieller Unterstützung stärker oder weniger stark fördern, so Mühlemann. Weitere Möglichkeiten lägen in der Ausbildung der Lehrpersonen und bei den Schulleitungen. Die Frage, ob der reale Austausch in Zeiten von Face-

Nun werden Stimmen laut, die ein vom Bund gestütztes «Austausch-Ob-ligatorium» fordern: Jedes Schulkind soll einmal einen anderen Landesteil besucht haben. Dazu Brigitte Mühle-mann: «Kultur- und Sprachaustausch wird grundsätzlich, zum Beispiel vom Bundesamt für Kultur und von der EDK, als förderungswürdig beurteilt. Erste Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Um setzung von Obligatorien sehr schwierig ist.» Sie würde Druck auf die Sprachminderheiten ausüben. «Förderung von oben» sei vor allem zu begrüssen, wenn sie als Unterstüt-zung verstanden werde, die jedoch auch sorgfältig interkantonal entwi-ckelt und gesamtschweizerisch koor-diniert werden müsse. Schliesslich gelte es auch, den zu-sätzlichen Aufwand für die Lehrper-sonen in Betracht zu ziehen. Dieser sei nur beschränkt durch finanzielle Unterstützung zu reduzieren, ge-wünscht würde vielmehr eine zeitli-che Entlastung. Zudem erhalten ne-ben den rein administrativen und pädagogischen Aspekten auch die Fragen nach der Verantwortung und Haftung immer mehr Gewicht. Noch würden die vom Kanton Zürich für den Kultur- und Sprachaustausch in der Volksschule bereitgestellten Gel-der nicht ausgeschöpft, bilanziert Müh-lemann. Der Kanton Zürich hätte also – so formuliert es die ch Stiftung – noch Potenzial.

Anlaufstellen für Lehrpersonen

ch StiftungStiftung für eidgenössische Zusammenarbeitwww.chstiftung.chKontakt: www.ch-go.ch

Kanton ZürichVolksschulamt (VSA), www.vsa.ch

Kultur und Sprachaustausch (kuspa) Kontakt: Ueli Landis [email protected]

Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA)www.mba.zh.ch

Abteilung Mittelschulen, Fachstelle Fremdsprachen, Projekt Selbst-organisiertes Lernen Kontakt: [email protected]

Abteilung Berufsfachschulen und Weiter bildung Kontakt: [email protected]

Schulischer Kultur- und Sprach - austausch: Austauschkongress 2015

Der Schweizer Austauschkongress vom 3. und 4. September 2015 in St. Gallen ist ein wichtiger Weiterbildungs- und Infor-mationsanlass zum Thema Kultur- und Sprachaustausch. Er richtet sich insbeson-dere an austauschinteressierte Schulen und Lehrpersonen aller Stufen. In Ateliers werden verschiedene Aspekte von Aus-tausch diskutiert. Weiter wird eine breite Palette von Praxisbeispielen gezeigt, die zu eigenen Projekten anregen können.

Die Teilnahme wird auch durch das VSA unterstützt. Kontakt: [email protected]

von Schülerinnen und Schülern lässt sich öfter nachlesen, wie diese von ihren Erlebnissen dies- und jenseits des Röstigrabens schwärmen, von neuen Freundschaften und vor allem davon, dass sie danach im Umgang mit der Sprache weniger gehemmt seien.

book und Co. ein Auslaufmodell sei, verneint sie. Soziale Medien seien eher als Ergänzung zum beziehungs- und erlebnisgestützten Kultur- und Sprachaustausch zu betrachten.

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Page 14: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

«Aus der temporären Vakanz wurden insgesamt 17 Jahre Religions- und Musikunterricht, was ich geliebt

und wirklich nur mit Bedauern aufgegeben habe.»

Fensterplatz

«Musik ist eine Art Muttersprache der Seele»

Andrew Bond über seine Zeit als Lehrer, über sein Sprachenflair und wie man immer wieder aufs Neue in Berufe und Karrieren «hineinrutschen» kann.

Herr Bond, man kennt Sie als erfolg-reichen Musiker, aber vielleicht nicht unbedingt als Religions- und Musik-lehrer.Ursprünglich bin ich in die Pädagogik zufällig hineingerutscht. Die Kirchge-meinde Wädenswil fragte mich an, ob ich nicht für ein paar Wochen eine Vakanz im Religionsunterricht über-brücken könne. Eigentlich hätte ich als 21-jähriger Theologiestudent die formalen Anforderungen für den Lehrerberuf gar nicht erfüllt. Aber auf-grund meiner langjährigen Jugend-arbeit kannte ich die Kids, und der Funke sprang sofort auf mich über. Aus der temporären Lösung wurden insgesamt 17 Jahre Religions- und Musikunterricht, was ich geliebt und wirklich nur mit Bedauern aufgege-ben habe. In meinem Umfeld gibt es übrigens lauter Lehrkräfte: meine Frau, mein Bruder, Gotte und Götti unserer Kinder und viele Freunde. Und unsere Tochter studiert nun auch an der PH Zürich.

1 Andrew Bond in «Kikuri», seinem «KinderKulturRiich» in Wädenswil.2 Manchmal versteht er sich fast mehr als Animator denn als Musiker.

1

Gibt es Parallelen zwischen dem Lehrer- und dem Musikerdasein?Beide Berufe setzen ein Feeling für die Energie voraus. Man muss die einem anvertrauten Personen und ihre Bedürfnisse spüren. Ich betrach-te auch vieles immer noch mit Kinder-augen, so ähnlich wie Lewis Carroll, dem Autor von Alice im Wunderland. Was ich als Musiker vermisse, sind längerfristige Kontakte mit den Men-schen. Die schönen Momente an den Konzerten sind leider meistens nach ein paar Stunden wieder vorbei.

Warum fristete Musik bisher eher ein Schattendasein in der Schule? Auch ohne entsprechende Studien wäre ich von den Vorzügen der Musik in Bezug auf das Mentale, die Sozial-dynamik oder die Lerneffizienz über-zeugt. Musik ist für mich eine Art Muttersprache der Seele, und sie tut

gut. Deswegen plädiere ich ja für Mu-sik als Breitensport – jeder, so gut er eben kann, ohne Leistungsdruck. Es läge mir auch fern, zwischen Unter-haltungsgenres und dem sogenann-ten ernsten Fach zu unterscheiden. Im Gegenteil möchte ich mich be-wusst für die populären Lieder stark machen. Sie sind für den Populus, für das Volk, gedacht, nähren daher auch die Seele und werden oft zum Sound-track des Lebens.

Haben Ihre Jahre als Teilzeithaus-mann auch Ihre Musikkarriere beeinflusst?Ja, im Endeffekt war das auch der Auslöser. Zimetschtern entstand tat-sächlich Ende der Neunzigerjahre beim «Guezli»-Backen mit meinen Kindern. Ich bin im Ausland aufgewachsen und so fiel mir plötzlich auf, dass es bis da-hin für viele weihnächtliche Themen –

wie zum Beispiel das «Guezli»-Ba-cken – keine Weihnachtslieder gab. Ursprünglich war das Lied mehr für den Hausgebrauch gedacht, aber dann nahm das Schicksal seinen Lauf und machte mich zum Berufsmusiker.

In diesem Einblick sind Sprachen das Leitthema. Was bedeuten sie Ihnen?Ich war von klein auf ein Sprachenfan und habe auch eine Schwäche für Grammatik und Rechtschreibung. Ne-ben Französisch und Italienisch zum Beispiel haben mich im Studium auch Latein, Griechisch und Hebräisch fas-ziniert. Vermutlich geht dieses Flair auf meine frühkindliche Begegnung mit verschiedensten Sprachen und Kulturen zurück. Ebenso lässt sich si-cher meine Begeisterung fürs Texten davon ableiten.

Sie haben sich auch mit Züridütsch eingehend auseinandergesetzt.Das hat mit der Sorgfaltspflicht dem Publikum gegenüber zu tun. Weil Züri-dütsch ja keine geschriebene Spra-che ist, musste ich mir ein Raster zu-rechtlegen, damit alle Stücke sprach-lich kon sistent blieben. Diese Ver sion könn te man aber auch als die «Bond‘sche Falschschreibung» be-zeichnen.

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«Aus der temporären Vakanz wurden insgesamt 17 Jahre Religions- und Musikunterricht, was ich geliebt

und wirklich nur mit Bedauern aufgegeben habe.»

Fensterplatz

«Musik ist eine Art Muttersprache der Seele»

Andrew Bond über seine Zeit als Lehrer, über sein Sprachenflair und wie man immer wieder aufs Neue in Berufe und Karrieren «hineinrutschen» kann.

Herr Bond, man kennt Sie als erfolg-reichen Musiker, aber vielleicht nicht unbedingt als Religions- und Musik-lehrer.Ursprünglich bin ich in die Pädagogik zufällig hineingerutscht. Die Kirchge-meinde Wädenswil fragte mich an, ob ich nicht für ein paar Wochen eine Vakanz im Religionsunterricht über-brücken könne. Eigentlich hätte ich als 21-jähriger Theologiestudent die formalen Anforderungen für den Lehrerberuf gar nicht erfüllt. Aber auf-grund meiner langjährigen Jugend-arbeit kannte ich die Kids, und der Funke sprang sofort auf mich über. Aus der temporären Lösung wurden insgesamt 17 Jahre Religions- und Musikunterricht, was ich geliebt und wirklich nur mit Bedauern aufgege-ben habe. In meinem Umfeld gibt es übrigens lauter Lehrkräfte: meine Frau, mein Bruder, Gotte und Götti unserer Kinder und viele Freunde. Und unsere Tochter studiert nun auch an der PH Zürich.

1 Andrew Bond in «Kikuri», seinem «KinderKulturRiich» in Wädenswil.2 Manchmal versteht er sich fast mehr als Animator denn als Musiker.

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Gibt es Parallelen zwischen dem Lehrer- und dem Musikerdasein?Beide Berufe setzen ein Feeling für die Energie voraus. Man muss die einem anvertrauten Personen und ihre Bedürfnisse spüren. Ich betrach-te auch vieles immer noch mit Kinder-augen, so ähnlich wie Lewis Carroll, dem Autor von Alice im Wunderland. Was ich als Musiker vermisse, sind längerfristige Kontakte mit den Men-schen. Die schönen Momente an den Konzerten sind leider meistens nach ein paar Stunden wieder vorbei.

Warum fristete Musik bisher eher ein Schattendasein in der Schule? Auch ohne entsprechende Studien wäre ich von den Vorzügen der Musik in Bezug auf das Mentale, die Sozial-dynamik oder die Lerneffizienz über-zeugt. Musik ist für mich eine Art Muttersprache der Seele, und sie tut

gut. Deswegen plädiere ich ja für Mu-sik als Breitensport – jeder, so gut er eben kann, ohne Leistungsdruck. Es läge mir auch fern, zwischen Unter-haltungsgenres und dem sogenann-ten ernsten Fach zu unterscheiden. Im Gegenteil möchte ich mich be-wusst für die populären Lieder stark machen. Sie sind für den Populus, für das Volk, gedacht, nähren daher auch die Seele und werden oft zum Sound-track des Lebens.

Haben Ihre Jahre als Teilzeithaus-mann auch Ihre Musikkarriere beeinflusst?Ja, im Endeffekt war das auch der Auslöser. Zimetschtern entstand tat-sächlich Ende der Neunzigerjahre beim «Guezli»-Backen mit meinen Kindern. Ich bin im Ausland aufgewachsen und so fiel mir plötzlich auf, dass es bis da-hin für viele weihnächtliche Themen –

wie zum Beispiel das «Guezli»-Ba-cken – keine Weihnachtslieder gab. Ursprünglich war das Lied mehr für den Hausgebrauch gedacht, aber dann nahm das Schicksal seinen Lauf und machte mich zum Berufsmusiker.

In diesem Einblick sind Sprachen das Leitthema. Was bedeuten sie Ihnen?Ich war von klein auf ein Sprachenfan und habe auch eine Schwäche für Grammatik und Rechtschreibung. Ne-ben Französisch und Italienisch zum Beispiel haben mich im Studium auch Latein, Griechisch und Hebräisch fas-ziniert. Vermutlich geht dieses Flair auf meine frühkindliche Begegnung mit verschiedensten Sprachen und Kulturen zurück. Ebenso lässt sich si-cher meine Begeisterung fürs Texten davon ableiten.

Sie haben sich auch mit Züridütsch eingehend auseinandergesetzt.Das hat mit der Sorgfaltspflicht dem Publikum gegenüber zu tun. Weil Züri-dütsch ja keine geschriebene Spra-che ist, musste ich mir ein Raster zu-rechtlegen, damit alle Stücke sprach-lich kon sistent blieben. Diese Ver sion könn te man aber auch als die «Bond‘sche Falschschreibung» be-zeichnen.

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«Vermutlich geht das Sprachenflair auf meine frühkindliche Begegnung mit verschiedensten Sprachen und Kulturen zurück.

Ebenso lässt sich sicher meine Begeisterung fürs Texten davon ableiten.»

Steckbrief Andrew BondGeboren 1965, verheiratet, zwei Kinder Wohnort: Wädenswil (ZH) (ab 12. Altersjahr, vorher Belgien, Kongo und England)Ausbildung: TheologeAndrew Bond zählt heute mit über 650 000 verkauften Tonträgern zu den erfolgreichs-ten Kinderliedermachern und Musikern der Schweiz. Alleine von Zimetschtern han i gern wurden hierzulande über 110 000 Ton-träger verkauft. Bis heute folgten weitere 19 Alben sowie Kinderbücher, die meisten davon mittlerweile mit Gold oder Platin aus-gezeichnet. Gleichzeitig erhielt er den inter-nationalen World-Didac-Award und andere Preise. Er gibt über 100 Konzerte pro Jahr und leitet drei Unternehmen, das MärliMusical-Theater, das Kikuri (KinderKulturRiich) und den Eigenverlag GrossenGaden in Wädens-wil. Viele seiner Werke sind im Lehrmittelverlag Zürich erhältlich. Weitere Informationen: www.andrewbond.ch

immer darum, das Zentrale und Sinn-hafte im Geschriebenen zu finden und hervorzuheben. Wenn man sich so auf die konkrete Situation einstellt, wird es auch relevant und kindge-recht. Ich wurde einmal mit einem Musical über Heidi beauftragt und wusste zu-nächst nicht, wie ich eine über hun-dert Jahre alte Geschichte in die Mo-derne transportieren sollte. Aber als ich die Parallele zwischen dem Na-men Heidi und dem züridütschen Wort «Dihei» (Daheim) bemerkte, war der Bezug klar: Kinder sind heute oft an mehreren Orten heimisch oder umgekehrt, wie Heidi, auf der Suche nach einem Daheim. Bei Konzerten passe ich im Übrigen das Programm auch oft spontan an, damit es zur ak-tuellen Stimmung passt.

Wie unterscheidet sich das Kinder- vom Erwachsenenpublikum? Kinder sind grundsätzlich begeistert, aber wenn sie das Interesse verlieren, lässt sich das kaum wieder korrigieren. Erwachsene hingegen klatschen mög-licherweise aus Anstand auch dann, wenn es ihnen gar nicht so gefällt.

Weswegen haben Sie das Gast-spieltheater von Fredy Kunz über-nommen?Auch hier war der Zufall am Werk. Wissen Sie, ich war beim Sport nir-gends der Beste, aber in der Gesamt-heit meistens vorne dabei. Dieser polysportive Gedankenansatz gefällt mir auch beim Theater, wo man in jedem Bereich, von der Musik, dem Text, der visuellen Umsetzung bis hin zum Management aus dem Vollen schöpfen kann. Bei aller Herausforde-rung kommt das meinem Naturell sehr entgegen.

Wie gehen Sie mit Kritik um?Grundsätzlich produziere ich für Kinder

Wie empfinden Sie Erfolg?Rein auf Verkaufszahlen bezogen, ist Erfolg für mich sehr abstrakt. Wenn man aber erleben darf, wie die Men-schen mitsingen, wird einem warm ums Herz. Weil im Leben alles endlich ist, berührt mich auch die Vorstellung, dass ein Lied vielleicht auch dann noch existiert, wenn sich niemand mehr an den Komponisten erinnert.Aber Erfolg hat für mich auch noch an-dere Facetten. Unter anderem hat er dazu geführt, dass ich Arbeitgeber ge-worden bin und Verantwortung für meine Mitarbeitenden trage. Da müs-sen alle Schritte wohlüberlegt sein. Er-folg verpflichtet somit auch zu weite-rem Erfolg, und das ist herausfordernd.

und nicht für Kritiker. Deren Meinung nehme ich aber sehr ernst. Denn Schulterklopfer bringen einen nicht weiter, berechtigte Kritik aber schon.

Sie engagieren sich auch für wohltä-tige Zwecke.Ja, im Kongo unterstützen meine Fa-milie und ich eine Schule. Meiner-seits fliessen alle Tantiemen, die bei Produktionen von Dritten erwirtschaf-tet werden, in dieses Projekt, aber natürlich gibt es noch viele andere Spendenquellen.

Blicken Sie anlässlich Ihres runden Geburtstages in diesem Jahr eher zurück oder nach vorne?Beides. Ich werde unter anderem im Sommer das Projekt in Afrika besu-chen und überlegen, wie es dort wei-tergeht. Was die Arbeit betrifft, muss es auf Dauer weniger intensiv werden. Ich wünsche mir auch mehr Zeit für das rein Künstlerische, für andere Pro-jekte und das Private. Und ich freue mich aufs Schwimmen im Zürichsee.

3 Andrew Bond liebt den Austausch mit Kindern.4 Eine kleine Auswahl seines reichen Schaffens.

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4

Warum geben Sie vor allem Mundartstücke heraus?Da es die Sprache meines Publikums ist, kann ich einfach nicht anders. So kann ich es direkt abholen und even-tuell sogar nachhaltig für Musik, in ihrem ganzen Reichtum, gewinnen.

Wäre Englisch nicht einfacher?Insofern ja, als der Wortschatz grös-ser ist und man mehr variieren kann. Zudem bedeutet mir Englisch als Mut-tersprache natürlich viel. Für Projekte im Ausland lassen sich die Lieder al-lerdings nicht einfach übersetzen. Dann müssen die Texte neu geschrie-ben werden, denn Sprache ist ja viel mehr als die Aneinanderreihung von Worten. Von daher gilt grundsätzlich: Die kulturelle Einbettung muss stim-men, damit es funktioniert.

Wie gelingt Ihnen das Kunststück, sich in Kinder hineinzuversetzen?Natürlich braucht es einen guten Draht. Aber wichtiger ist es, sich zu fragen, warum etwas gesungen wird. Singt man aus Freude oder aus Trau-er? Wie bei der theologischen Exege-se, also der Bibelauslegung, geht es

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Page 17: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

«Vermutlich geht das Sprachenflair auf meine frühkindliche Begegnung mit verschiedensten Sprachen und Kulturen zurück.

Ebenso lässt sich sicher meine Begeisterung fürs Texten davon ableiten.»

Steckbrief Andrew BondGeboren 1965, verheiratet, zwei Kinder Wohnort: Wädenswil (ZH) (ab 12. Altersjahr, vorher Belgien, Kongo und England)Ausbildung: TheologeAndrew Bond zählt heute mit über 650 000 verkauften Tonträgern zu den erfolgreichs-ten Kinderliedermachern und Musikern der Schweiz. Alleine von Zimetschtern han i gern wurden hierzulande über 110 000 Ton-träger verkauft. Bis heute folgten weitere 19 Alben sowie Kinderbücher, die meisten davon mittlerweile mit Gold oder Platin aus-gezeichnet. Gleichzeitig erhielt er den inter-nationalen World-Didac-Award und andere Preise. Er gibt über 100 Konzerte pro Jahr und leitet drei Unternehmen, das MärliMusical-Theater, das Kikuri (KinderKulturRiich) und den Eigenverlag GrossenGaden in Wädens-wil. Viele seiner Werke sind im Lehrmittelverlag Zürich erhältlich. Weitere Informationen: www.andrewbond.ch

immer darum, das Zentrale und Sinn-hafte im Geschriebenen zu finden und hervorzuheben. Wenn man sich so auf die konkrete Situation einstellt, wird es auch relevant und kindge-recht. Ich wurde einmal mit einem Musical über Heidi beauftragt und wusste zu-nächst nicht, wie ich eine über hun-dert Jahre alte Geschichte in die Mo-derne transportieren sollte. Aber als ich die Parallele zwischen dem Na-men Heidi und dem züridütschen Wort «Dihei» (Daheim) bemerkte, war der Bezug klar: Kinder sind heute oft an mehreren Orten heimisch oder umgekehrt, wie Heidi, auf der Suche nach einem Daheim. Bei Konzerten passe ich im Übrigen das Programm auch oft spontan an, damit es zur ak-tuellen Stimmung passt.

Wie unterscheidet sich das Kinder- vom Erwachsenenpublikum? Kinder sind grundsätzlich begeistert, aber wenn sie das Interesse verlieren, lässt sich das kaum wieder korrigieren. Erwachsene hingegen klatschen mög-licherweise aus Anstand auch dann, wenn es ihnen gar nicht so gefällt.

Weswegen haben Sie das Gast-spieltheater von Fredy Kunz über-nommen?Auch hier war der Zufall am Werk. Wissen Sie, ich war beim Sport nir-gends der Beste, aber in der Gesamt-heit meistens vorne dabei. Dieser polysportive Gedankenansatz gefällt mir auch beim Theater, wo man in jedem Bereich, von der Musik, dem Text, der visuellen Umsetzung bis hin zum Management aus dem Vollen schöpfen kann. Bei aller Herausforde-rung kommt das meinem Naturell sehr entgegen.

Wie gehen Sie mit Kritik um?Grundsätzlich produziere ich für Kinder

Wie empfinden Sie Erfolg?Rein auf Verkaufszahlen bezogen, ist Erfolg für mich sehr abstrakt. Wenn man aber erleben darf, wie die Men-schen mitsingen, wird einem warm ums Herz. Weil im Leben alles endlich ist, berührt mich auch die Vorstellung, dass ein Lied vielleicht auch dann noch existiert, wenn sich niemand mehr an den Komponisten erinnert.Aber Erfolg hat für mich auch noch an-dere Facetten. Unter anderem hat er dazu geführt, dass ich Arbeitgeber ge-worden bin und Verantwortung für meine Mitarbeitenden trage. Da müs-sen alle Schritte wohlüberlegt sein. Er-folg verpflichtet somit auch zu weite-rem Erfolg, und das ist herausfordernd.

und nicht für Kritiker. Deren Meinung nehme ich aber sehr ernst. Denn Schulterklopfer bringen einen nicht weiter, berechtigte Kritik aber schon.

Sie engagieren sich auch für wohltä-tige Zwecke.Ja, im Kongo unterstützen meine Fa-milie und ich eine Schule. Meiner-seits fliessen alle Tantiemen, die bei Produktionen von Dritten erwirtschaf-tet werden, in dieses Projekt, aber natürlich gibt es noch viele andere Spendenquellen.

Blicken Sie anlässlich Ihres runden Geburtstages in diesem Jahr eher zurück oder nach vorne?Beides. Ich werde unter anderem im Sommer das Projekt in Afrika besu-chen und überlegen, wie es dort wei-tergeht. Was die Arbeit betrifft, muss es auf Dauer weniger intensiv werden. Ich wünsche mir auch mehr Zeit für das rein Künstlerische, für andere Pro-jekte und das Private. Und ich freue mich aufs Schwimmen im Zürichsee.

3 Andrew Bond liebt den Austausch mit Kindern.4 Eine kleine Auswahl seines reichen Schaffens.

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Warum geben Sie vor allem Mundartstücke heraus?Da es die Sprache meines Publikums ist, kann ich einfach nicht anders. So kann ich es direkt abholen und even-tuell sogar nachhaltig für Musik, in ihrem ganzen Reichtum, gewinnen.

Wäre Englisch nicht einfacher?Insofern ja, als der Wortschatz grös-ser ist und man mehr variieren kann. Zudem bedeutet mir Englisch als Mut-tersprache natürlich viel. Für Projekte im Ausland lassen sich die Lieder al-lerdings nicht einfach übersetzen. Dann müssen die Texte neu geschrie-ben werden, denn Sprache ist ja viel mehr als die Aneinanderreihung von Worten. Von daher gilt grundsätzlich: Die kulturelle Einbettung muss stim-men, damit es funktioniert.

Wie gelingt Ihnen das Kunststück, sich in Kinder hineinzuversetzen?Natürlich braucht es einen guten Draht. Aber wichtiger ist es, sich zu fragen, warum etwas gesungen wird. Singt man aus Freude oder aus Trau-er? Wie bei der theologischen Exege-se, also der Bibelauslegung, geht es

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Page 18: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

«Le ‹Röstigraben› n’existe pas!»

Illustrator Sigi Siegenthaler (ILLUSTRAIGHT) zum Thema Sprachaustausch.

StichwortArchiv

Une classe parte en voyage

1962 erschien im Lehrmittelverlag Zürich das Französischlehrmittel Une classe part en voyage für den freiwilligen Französischunterricht in der dritten Realschule in Zürich. Das Lehrmittel von Robert Stäubli thematisiert eine Schulreise zu den «Sehenswürdigkeiten der waadtländi-schen Riviera». Dabei wollte der Autor die Lernenden spüren lassen, «[…] wie unser Kulturboden doppel-schichtig ist, und wie zwischen Deutsch und Welsch eine verborgene Verwandtschaft besteht». Neben dem Thema Sprachaufenthalt offen-bart sich einem beim Blick ins Buch aber auch die Rollenstereotypie der damaligen Zeit. Die Schüler, so zumindest im Porträt des Verfassers, zieht es in ihrer Freizeit zur Politik, zum Sport, zu Autos oder ins Militär, während die Schülerinnen Romane lesen, Briefe schreiben, nähen oder sich um Haushalt, Küche und Blumen-arrangements kümmern.

Seitenblick

Wie gefällt Ihnen der Einblick?Der Einblick will mit Reportagen den Schulalltag reflektieren, Trends im Bildungsbereich aufzeigen und über neue Lehrmittel berichten. Gelingt uns dies Ihrer Meinung nach? Oder haben Sie andere Wünsche und Anregungen an unser Kundenmagazin?Machen Sie bei der kurzen Umfrage mit und gewinnen Sie eines von fünf Exemplaren des Zürcher Pioniergeist!Weitere Informationen: www.lehrmittelverlag-zuerich.ch Einsendeschluss: 4. Juni 2015.

Dico, der pfiffige Rabe aus dis donc!, hält viel von Sprachaufenthalten. Neben den verbesserten Sprachkenntnissen eröffnen sie einem neue Horizonte und tragen zum gegenseitigen Verständnis bei.

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Page 19: Einblick 16/2015 | Kundenmagazin

«Le ‹Röstigraben› n’existe pas!»

Illustrator Sigi Siegenthaler (ILLUSTRAIGHT) zum Thema Sprachaustausch.

StichwortArchiv

Une classe parte en voyage

1962 erschien im Lehrmittelverlag Zürich das Französischlehrmittel Une classe part en voyage für den freiwilligen Französischunterricht in der dritten Realschule in Zürich. Das Lehrmittel von Robert Stäubli thematisiert eine Schulreise zu den «Sehenswürdigkeiten der waadtländi-schen Riviera». Dabei wollte der Autor die Lernenden spüren lassen, «[…] wie unser Kulturboden doppel-schichtig ist, und wie zwischen Deutsch und Welsch eine verborgene Verwandtschaft besteht». Neben dem Thema Sprachaufenthalt offen-bart sich einem beim Blick ins Buch aber auch die Rollenstereotypie der damaligen Zeit. Die Schüler, so zumindest im Porträt des Verfassers, zieht es in ihrer Freizeit zur Politik, zum Sport, zu Autos oder ins Militär, während die Schülerinnen Romane lesen, Briefe schreiben, nähen oder sich um Haushalt, Küche und Blumen-arrangements kümmern.

Seitenblick

Wie gefällt Ihnen der Einblick?Der Einblick will mit Reportagen den Schulalltag reflektieren, Trends im Bildungsbereich aufzeigen und über neue Lehrmittel berichten. Gelingt uns dies Ihrer Meinung nach? Oder haben Sie andere Wünsche und Anregungen an unser Kundenmagazin?Machen Sie bei der kurzen Umfrage mit und gewinnen Sie eines von fünf Exemplaren des Zürcher Pioniergeist!Weitere Informationen: www.lehrmittelverlag-zuerich.ch Einsendeschluss: 4. Juni 2015.

Dico, der pfiffige Rabe aus dis donc!, hält viel von Sprachaufenthalten. Neben den verbesserten Sprachkenntnissen eröffnen sie einem neue Horizonte und tragen zum gegenseitigen Verständnis bei.

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Impressum

Herausgeber Lehrmittelverlag Zürich Räffelstrasse 32 8045 Zürich Telefon 044 465 85 85 Fax 044 465 85 89 [email protected] www.lehrmittelverlag-zuerich.ch

Redaktion Anette Eldevik Florian Gelzer Mathias Grüter Patricia Käppeli Stefanie Kerber Alexandra Korpiun Sabine Reiner Nicoletta Wagner Iris Wiederkehr Eva Maria von Wyl Marianne Vontobel

Autorinnen und Autoren Beat Grossrieder (Werkstatt) Kathrin Zellweger (Fokus)

Gestaltung und Satz KGT Raimondi AG, Adliswil

Druck Mattenbach AG, Winterthur

Auflage 12 000 Exemplare

Das Kundenmagazin einblick erscheint zweimal im Jahr Bestellen Sie Ihr kostenloses Exemplar unter [email protected]

Alle Ausgaben finden Sie auch als Download auf www.lehrmittelverlag-zuerich.ch

Bildnachweise / Fotografie/ Illustrationen Cover: Andreas Eggenberger S. 2: Giorgio Balmelli S. 4–9: Andreas Eggenberger S. 12–13: Fotolia S. 14–17: Christoph Kaminski S. 15: GGV S. 16: Jessica Loi S. 16–17: Andrew Bond S. 19: Sigi Siegenthaler

Fokus

dis donc! – Impressionen aus der Lehrmittel-ErprobungWerkstatt

Wie Zürich den Sprachaustausch fördertFensterplatz

«Musik ist eine Art Muttersprache der Seele»:Interview mit Andrew Bond

Nummer 16 · Mai 2015Das Kundenmagazin des Lehrmittelverlages Zürich