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Aktivitäten und Ereignisse des vergangenen Schuljahres 1 Verein der Freunde des JKG 4 "Millennium 2000", der Keplerabend des Jahres 1999 6 Einladung zum Keplerabend 2000 7 Oldies but Goldies 8

Abi 79 - ein Klassentreffen 17 Tanzen und Musizieren für Erdbebenopfer in der Türkei 19 Weihnachtsbasar 20 Auf Goethes / Werthers Spuren 21

Schüleraustausch mit Frankreich 23 Presseseiten 24 Studienfahrt Paris 26 Schullandheim 2000 28 das ist fußball 29 Nashörner zertrampeln Katze 30 Klassenarbeit 33 Comenius Projekt 36 Organspende - ein Informationsabend der SMV 38 Brüder 39 Im Amtsgericht Bad Cannstatt 40 Mirela - abgeschoben 41 Fragen eines Schülers zur politischen Kultur Deutschlands 42 Praktikum in der Wilhelma 43

"STUDIENTAGE" Jahrgangsstufe 45 Projekt: Verkehrserziehung 48 TERMINE 2000/2001 49

Herausgeber: Verein der Freunde des Johannes-Kepler-Gymnasiums Bad Cannstatt e.V.

- Gemeinnütziger Förderkreis -

ANSCHRIFT : Daimlerstr. 8, 70372 Stuttgart, Telefon: 0711-56 98 18 Adresse der Homepage: http://www.jkg-stuttgart.de E-MAIL: [email protected] GIROKONTO Nr. 2302373, Landesgirokasse (BLZ: 600 501 01) STIFTUNGEN : Nr. 3900 311 724, Landesgirokasse REDAKTION Eberhard Grösche, Thomas Nieter, Martin Sauer DRUCK Übelmesser, Stuttgart TITELBILD Michnea Dumitra, 11 b

Wir danken allen, die durch ihre zur Verfügung gestellten Artikel an diesem Keplerbrief mitgewirkt haben. Leider konnten wegen Platzmangels nicht alle Artikel berücksichtigt werden. Wir bitte dafür um Verständnis.

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Liebe ehemalige "Keplerianer", liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Eltern und Freunde unseres Gymnasiums,

Wie jedes Jahr möchte ich Ihnen am Anfang des Kepler-

briefes einen Einblick in das Schulgeschehen geben. Neu in diesen Keplerbrief wurden auch literarische Geh-versuche einiger Schülerinnen aufgenommen. Vielleicht

gibt es darauf ähnlich positive Reaktionen wie auf unse-ren Aufruf nach fehlenden Nummern des "Tintenfisches". l

Dank der vielen Zuschriften konnten wir inzwischen dem Stadtarchiv einen kompletten Satz zur Verfügung stellen. Dafür noch einmal an dieser Stelle ein recht herzliches Dankeschön.

Pädagogische Schwerpunkte Den beiden Themen "Soziales Verhalten lernen" und "Kommunikation" werden wir uns in diesem Schuljahr besonders widmen: Vor allem in der Unterstufe wird mit Hilfe von Fallbeispielen entsprechendes "Soziales Verhalten" eingeübt. Beim Kommunikationstraining liegt der Schwerpunkt bei der Vortags- und Re-detechnik. Es werden Wege zum ansprechenden Vortragen und Reden aufge-zeigt oder Tipps zur Vorbereitung und Präsentation einer guten Rede vermittelt.

ITG-Projekt in Klasse 5 und 6 Kinder lernen immer früher den Umgang mit dem Computer. Die dabei erwor-benen Kenntnisse und Fähigkeiten haben auch Auswirkung auf den Unterricht. Deshalb werden zur Zeit Unterrichtskonzepte erarbeitet, die eine informations-

technische Grundausbildung (=ITG) bereits in Klasse 5 und 6 ermöglichen.

Unsere Schule beteiligt sich an diesem Modellversuch mit Klasse 5c und 6a.

Bilingualer Erdkundeunterricht in der Klasse 6 Im Rahmen der Förderung des englischsprachigen Unterrichts soll in Sach-fächern wie Erdkunde, Geschichte, Politik, aber auch in Biologie der Unterricht zum Teil in englischer Sprache stattfinden. Versuchsweise möchten wir im lau-fenden Schuljahr in der Klasse 6b im Fach Erdkunde beginnen. Die Schüle-rinnen werden in einem sogenannten Vorkurs, der immer wieder unseren Erd-kundeunterricht begleiten wird, mit den englischen geographischen Begriffen vertraut gemacht. In einzelnen Projekten lernen die Schülerinnen geographi-sche Sachverhalte in der Fremdsprache auszudrücken. Die geographische

Landeskunde zum Thema Großbritannien wird in englischer Sprache abge-handelt. Die Ansprüche, die hier an die englischen Sprachkenntnisse gestellt werden, sind dem Niveau der Klasse 6 durchaus angepasst und mit der Kolle-

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gin, die in dieser Klasse Englisch unterrichtet, abgesprochen und so können die neuen Vokabeln auch im Sprachunterricht gefestigt werden. Erläuterungen und

Erklärungen können in deutscher Sprache rückversichert werden, so dass den Kindern keine fachlichen Nachteile entstehen.

Änderung bei der Abiturprüfung Ab diesem Schuljahr müssen alle Abiturienten ein zweites mündliches Prü-

fungsfach wählen. Jeder Schüler wird in dem von ihm gewählten vierten Prü-

fungsfach und in einem weiteren von ihm zu benennenden Fach der schriftli-

chen Prüfung mündlich geprüft. Dabei kann der Leistungskurs Sport nicht als

weiteres zu benennendes Fach gewählt werden. Bei jeder mündlichen Abitur-

prüfung sollen die Schüler ihre Kommunikationsfähigkeit unter Beweis stellen.

Personelle Veränderungen Verlassen haben uns unsere Studienreferendare im 2. Ausbildungsabschnitt: Frau Piepenbrink (Musik, Deutsch), Herr Schuller (Mathematik und Physik) und Frau Unmuth (Deutsch, Englisch, Geschichte). Neu zu uns sind gekommen: Studienassesorin Frau Winter (Gemeinschafts-kunde, Mathematik) sowie die Studienreferendare Herr Böltz (Mathematik und Physik), Frau Junitz (Deutsch, Englisch), Frau Krasselt (Deutsch, Evangelische Religion, Geschichte) und Frau Neuhold (Musik, Deutsch)

Seminarfach in der Stufe 12 Das Seminarfach befasst sich in diesem Jahr mit dem Thema "Multikulturelle Gesellschaft - Chancen und Risiken". Zehn Schülerinnen und Schüler begeben sich zusammen mit Frau Kaesler-Goretzki und Herrn Sauer auf Spurensuche nach Entwicklungsprozessen des Zusammenlebens verschiedener Nationalitä-ten in Stadt und Land. Zehn Jugendliche erarbeiten ihre Fragestellungen und Probleme, formulieren für die schriftliche Arbeit das Thema und werden nach intensiver Recherche und Literaturstudium eine im wahrsten Sinn des Wortes 'vielseitige' Seminararbeit abliefern und ihre Ergebnisse öffentlich präsentieren.

Theater AG: MANN - FRAU Nach der Aufführung der NASHÖRNER von Eugene loneso im letzten Schul-jahr wird sich die Theater AG im Projekt SCHRITTE STATT TRITTE, dem Pro-jekt gegen Gewalt, in diesem Jahr unter dem Thema MANN - FRAU auf den Weg machen. Sowohl literarische Texte als auch selbst verfasste Szenen sol-len Fragen aufwerfen und Anworten versuchen auf das Wechselspiel der Ge-schlechter. Nicht zu kurz wird dabei auch der neue deutsche Alltag kommen: wie haben sich das Verständnis und das Miteinander gewandelt, wie tolerant sind alle am gesellschaftlichen Leben beteiligten Gruppen wirklich. Wie sieht es aus bei dem Miteinander auf diesem Weg zu einer multikulturellen Gesell-

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schaft? Am Ende unseres fragenden Weges wird hoffentlich ein Kaleidoskop von Szenen stehen, die zur Auseinandersetzung auffordern, bei denen aber auch das Vergnügen, das zum Theater gehört, nicht zu kurz kommen wird.

Wettbewerb "Chemie im Alltag" Dem Schüler Matthias Müller (KI. 9) wurde im letzten Schuljahr für seine erfolg-reiche Teilnahme am Wettbewerb "Chemie im Alltag: das Experiment" im Auf-trag des Kultusministeriums ein Preis in Form eines chemischen Testsatzes überreicht. Matthias Müller hat sich in einer selbständigen Arbeit mit der Unter-suchung über Wirkstoffe in der Ananas beschäftigt. Es wäre schön, wenn da-von Signalwirkung auf weitere Schülerinnen und Schüler ausginge, sich ihrer-seits ebenfalls am Wettbewerb zu beteiligen.

"Ein Dach für Behinderte" Die Klassen 9-11 beteiligen sich an der Aktion "Mitmachen Ehrensache", die eigentlich erst am 5. Dezember 2000 stattfindet. Alle Schüler sollen an diesem Tag einen Job suchen und den Verdienst diesem Projekt zur Verfügung stellen. Da wir die Jobsuche für diesen Tag als schwierig erachten, beschloss die Schulkonferenz, mit dem Erlös der Verkehrszählung (pro Schüler 50 DM) den Traum des Körper-Behindertenvereins Stuttgart e.V. zu unterstützen, die ein Zentrum für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen bauen wol-len.

Bauliche Veränderungen Das größte Ereignis steht uns noch bevor. Im Mai 2001soll die alte Turnhalle abgerissen werden, im Juni 2001 wird mit dem Neubau begonnen, im Juli 2002 soll die Halle fertiggestellt sein, so dass im Schuljahr 2002/2003 mit dem regu-lären Sportbetrieb begonnen werden kann. Gleichzeitig wird der Schulhof neu-gestaltet. In den Sommerferien wurde das Erdgeschoss neu gestrichen und die Türen restauriert. Dadurch ist das Schulgebäude wesentlich heller geworden. Gegen Ende des letzten Schuljahres wurde die Schülerbücherei in einen der beiden Werkräume verlagert. Die Schülerbücherei wird von einer aktiven Schü-lergruppe unter der Leitung von Frau Röhling betreut, im November wird eine Internet-Ecke mit drei PC's eingerichtet. Die Oberstufenschüler haben in Eigenarbeit den bisherigen Joke-Raum im Kel-ler renoviert. Er wurde als Aufenthaltsraum für die Oberstufenschüler einge-richtet.

Ich bedanke mich bei allen, die das JKG immer wieder beraten und unterstüt-zen und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Kern - Schulleiter

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Verein der Freunde des JKG

Seit dem Erscheinen des Kepler-Briefes 1999 fanden fünf Sitzungen des Vor-stands statt, dem außer mir die beiden Schulleiter, Herr Kern und Herr Sauer,

die Elternbeiratsvorsitzende Frau Zeh, die Lehrer Bernhard Eberle, Thomas Nieter und Eberhard Grösche, ferner die Alt-Keplerschüler Erich Wieland, Ruth Genuneit, Hans-Joachim Sack, Günter Erk, und die beiden Schulsprecher an-gehören. Außerdem fand der Keplerabend am 26.11.1999, das Stiftertreffen am 14.1.2000 und die Mitgliederversammlung am 5.5.2000 statt. Ein wichtiger Bestandteil jeder Vorstandssitzung ist der Tagesordnungspunkt "Anträge/Vorhaben". Hier berichtete Herr Kern, unser 2. Vorsitzender, über die Situation der Schule und insbesondere über die Ausgaben, die nicht vom Schulträger übernommen werden und bei denen dann die besondere finanziel-

le Unterstützung durch den Verein der Freunde des JKG gefordert ist. So konn-te der Verein im Vorjahr folgende Projekte und Vorhaben unterstützen: • die Anschaffung von 14 Keyboards für einen aktuellen und lebendigen Mu-

sikunterricht,

• den Ausbau der Schülerbibliothek zu einem zeitgemäßen Schülerarbeits-raum mit Buch- und Computerarbeitsplätzen, wo unsere Schüler die heute

so notwendigen informationstechnischen Kenntnisse einüben und anwen-den können.

Zusätzlich wurde Folgendes wie immer unterstützt und finanziert: • Schülerbücherei, • Keplerbrief, • Schullandheimaufenthalte, • Studienfahrten, • SMV Insgesamt gingen DM 18.440 an Spenden ein, für die ich mich ganz besonders bei allen Spenderinnen und Spendern bedanken möchte, ohne deren Einsatz dies alles nicht möglich gewesen wäre.

Zum ersten Mal wurde der Keplerabend 1999 in zwei Teilen gefeiert: Der erste Teil war ausschließlich der Verleihung der Kepler-Preise gewidmet, so dass diese in einem sehr ruhigen und würdigen Rahmen ablaufen konnte. Im zwei-ten Teil konnten sich wie immer ehemalige und jetzige Keplerianer samt der Schulgemeinschaft mit ihren Angehörigen in geselliger und gemütlicher Runde austauschen.

Beim Stiftertreffen vom 14.1.2000 gab unser Ehrenvorsitzender Hans-Jörg Kimmich noch einmal einen Überblick über das von ihm ins Leben gerufene

Stiftungswesen. An diesem Tag wurde gleichzeitig die Neuordnung und Zu-

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kunft der Stiftungen geregelt. Folgende Punkte der Neuordnung seien hier kurz vorgestellt: • Jede Stiftung soll über den Stifter hinaus gleichzeitig durch einen Stiftungs-

vertreter, einen Stellvertreter und bis zu zwei aus der Schule kommenden Betreuer geleitet werden.

• Jede Stiftung erhält eine neue überarbeitete Geschäftsordnung. • Zum 1.10. jeden Jahres erhält jeder Stifter sowohl einen Stiftungsbericht als auch einen detaillierten Bericht über die Entwicklung der eigenen Stiftung.

• Herr Dr. Kartz-Bogislav Baller wird die Betreuung der Stiftungen überneh-men. Simon Stutz, Abiturjahrgang 1997, wird sich um den Fortbestand der Stiftungen und den damit zusammenhängenden Aufgaben kümmern.

Sehr gut besucht war die Mitgliederversammlung am 5.5.2000, und erfreuli-cherweise waren viele Vertreter der jüngeren Jahrgänge anwesend. Nach Erle-digung des Geschäfts- und Finanzberichtes und der Vorstellung der Pläne und Vorhaben für das Jahr 2000 schloss sich noch eine sehr angeregte und lebhaf-te Diskussion an. Günter Erk und Hans-Joachim Sack haben sich im Keplerbrief besonders dar-um gekümmert, dass sich ältere Abiturjahrgänge in Wort, Bildern und Erinne-rung an das Schulgeschehen auf Sonderseiten wiederfinden und zu Wort mel-den können. Ich denke, dass dieser neue Teil des Keplerbriefes viel Interesse finden wird.

Und nun möchte ich mich bei all denen ganz herzlich bedanken, die mit großem Engagement unsere Arbeit im Verein der Freunde ideell und materiell tatkräftig und damit die Zukunft des JKG und seiner Schüler unterstützen, denn Vorhaben gibt es genug. Ein kleiner Ausblick über einige Vorhaben des laufen-den Schuljahres, für die eine Unterstützung beantragt ist, sei zuletzt noch ange-führt: • Projekt Gk Erdkunde: Entwicklungsländer - Erstellen einer Foliensammlung • Solarmodellkraftwerk: Ein kleines Kraftwerk mit einer Solarzelle soll entste-

hen. Ein Ziel ist die Effektivitätsmessung von Solaranlagen. • An einem ITG Projekt zur Erarbeitung von Unterrichtssequenzen für den

sinnvollen Einsatz von Computern im Unterricht arbeiten die Klassen 5c, 6a. Sie sehen, Ihre Spendenbereitschaft unterstützt direkt die Arbeit der Schule. Bitte unterstützen Sie uns auch weiterhin durch Ihre Mithilfe.

Bis zum Keplerabend verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

bl.;f f k (?,( J.-UJL"Q_• Birgit Ackermann

Ihre

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"Millennium 2000" oder der Keplerabend des Jahres 1999

Wir schreiben das Jahr 1999 nach Christus. Alle Schulen sind vom ITUNIX -Virus befallen. Alle Schulen? Nein. Eine von unbeugsamen Schülern bevöl-kerte Schule hört nicht auf, dem Virus, besser bekannt unter dem Namen "Ich-tue-nichts-für-die-Schule, wenn-ich-nicht-dazu-gezwungen- werde", Widerstand zu leisten. So hatten sich die Schüler und Schülerinnen auch in diesem Jahr dazu aufgemacht, ihre Mitmenschen mit Ideen, Fleiß und Können zu beein-drucken. Und ihre Mühen sollten nicht umsonst gewesen sein. Wie schon in den Jahren zuvor honorierte der "Verein der Freunde" auch in diesem Jahr die eingereichten Arbeiten mit Geldpreisen, die von Herrn Kern, dem Schulleiter, feierlich überreicht wurden. Doch dies war nicht das Einzige, was den Zuschauern am Keplerabend geboten wurde. Unter dem Motto "Millen-nium 2000" hatten die zehnten Klassen im Gemeinschaftskundeunterricht (und darüber hinaus) die Planung und Durchführung des Abends übernommen. Wer selbst schon einmal in den Genuss gekommen ist, an den Vorbereitungen des Keplerabends beteiligt gewesen zu sein, der weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt. In diesem Jahr vermieden die zum ersten Mal ausgegebenen Eintrittskarten für die Teilnahme an der Preisverleihung die bisher oft störende Unruhe und man konnte sich voll und ganz auf das Geschehen auf der Bühne konzentrieren. Mit Preisen wurden Schülerinnen und Schüler für besondere Leistungen in den Fächern Naturwissenschaft, Deutsch, lebendige Antike, Bildende Kunst, Ge-schichte, Sport und Musik ausgezeichnet. Zum ersten Mal wurde auch ein Preis für soziales Engagement verliehen. Den stimmungsvollen Rahmen hierfür

lieferte das Orchester mit mehreren Musikstücken. Nach der Preisverleihung wurde die Halle für alle geöffnet, das reichhaltige, zum Großteil aus Spenden bestehende Büfett eröffnet und ein vielseitiges buntes Programm begann. Den Anfang machte der Schulchor, der einige Lieder zum Besten gab, dann folgten akrobatische Einlagen zweier Schülerinnen, deren Bewegungen so manch ei-nen an den Gesetzen der Schwerkraft zweifeln ließ, und verschiedene Tanz-gruppen. Dies alles sorgte dafür, dass die Stimmung immer ausgelassener wurde. Als zum Abschluss des Abends dann auch noch die Schulband ihr Pub-likum mit fetzigen Rhythmen begeisterte, hielt es manch einen nicht mehr auf seinem Platz. So kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der Keplerabend'99 ein vol-ler Erfolg war. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Schülerinnen und Schüler des Johannes Kepler- Gymnasiums auch im neuen Jahrtausend gegen den ein-gangs erwähnten heimtückischen Virus erfolgreich zur Wehr setzen!

Rahel Wenzler 12

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Einladung Keplerabend 2000

Liebe Eltern, Lehrerinnen und Lehrer,

liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Ehemalige und Freunde des JKG,

hiermit möchten wir Sie herzlich zum diesjährigen Keplerabend einladen:

am Freitag, den 24. November in der Turnhalle des JKG

Da sich der geänderte Ablauf im letzten Jahr (geschlossener Teil mit Preisver-leihungen, anschließend offener, geselliger Teil mit Buffet und Unterhaltungs-programm) so gut bewährt hat, wollen wir auch dieses Jahr daran festhalten:

1. Teil: Preisverleihungen der Stiftungen des JKG 18.30 - 19.30 Uhr (Einlass ab 18.00) nur für Gäste mit Einladungskarte!

2. Teil: Offener, geselliger Teil mit Buffet und Unterhaltungsprogramm ab 19.30

Wir hoffen, dass Sie für diese Regelung Verständnis haben und freuen uns auf Ihr Kommen!

Mit freundlichen Grüßen die Klassen 10a und 10b.

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Oldies but Goldies Das Forum, nicht nur für Ehemali •e

Vor einem Jahr, im letzten Keplerbrief, sind wir mit dem Vorsatz angetreten,

die Vergangenheit wiederzubeleben.

Die Resonanz auf unseren Aufruf war überwältigend. Wir bekamen Kontakt zu

ehemaligen Keplerianern, die uns wahre Schätze zur Verfügung stellten!

Diese Schätze bestehen aus Anekdoten, Berichten und vor allem auch aus Fotografien. Wir sind leider nicht dazu gekommen, allen Zusendern persönlich zu danken, was wir hiermit nachholen! Wir können aber versichern, dass alle Materialien in das Archiv aufgenommen und mit viel Dankbarkeit durchgeschaut worden sind. Die meisten Stimmen waren positiv! Es gab auch kritische Äußerungen, die wir selbstverständlich akzeptieren. Die Sparte: Gesucht — gefunden, hat den Kontakt zu Thilo Berchtold gebracht, der uns seine Fotosammlung zur Verfügung stellte. Leider bekamen wir noch keine Abitursklassenfotos. Dafür stellte uns Herr Heinrich A. Gut ein Klassenfoto der Klasse 1 aus dem Jahr 1929 oder 1930 (!) (s.u.) und eine Klassenzeitung der Klasse 6a (1935) "Im Scheinwerfer..." zur Verfügung. Ganz herzlichen Dank! Die Aufrufe, die noch nicht "gefruchtet' haben, drucken wir noch einmal ab.

Besonders gefreut hat uns, dass noch einige Anektoden über unseren Tschipfl

(auch ein Hinweis, woher der Spitzname wohl stammte) zu unserer Sammlung dazukamen.

Herr Kofink wurde uns in Wort und Bild von verschiedenen Seiten zugetragen. Das lässt uns hoffen, mit unserem nächsten Aufruf genauso erfolgreich zu sein. Wenn wir gleich zwei ehemalige Lehrer ausschreiben, so wird der Erfolg viel-

leicht noch größer werden.

Wir suchen alles (Fotos/Geschichten) über:

Friedrich Wilhelm Heyden (Fritz Willi)

und/oder Andreas Haag (Haag 1)

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Die Namen, wie sie auf der Rückseite des Originalfotos erscheinen:

Knittel Kolb Reinartz - Kre/ Salomon Müller - Maier Reinartz Diebold - Wiedersheim - Schnell Vierling Fritz Loh/ - Gut Hase

Marguard Fischer - Adam Petri Gutschera - Lang Albrecht Häcker Böhringer - Bacher Dörr - Gienger Gmelin Maier Heilig - Reusch -Wagner Ebinger Laier Pfeiffer - Blaß Sorge Schmid - Köstlin Schertlein - Oberpräz.[eptor] Wiedmaier (Klassenlehrer)

Wir sind sicher, dass es noch viel mehr Klassenfotos gibt, die an dieser Stelle

veröffentlicht werden sollten. Eventuell können auf diesem Wege ja auch "Ehemalige" zusammenfinden, die sich seit Jahr(zehnt)en aus den Augen verloren haben. Unsere Unterstützung sichern wir allen zu.

Die nachfolgende Rubrik soll auf keinen Fall eine Verunglimpfung darstellen. Das Andenken an den Verstorbenen soll so, wie er war, in uns weiterleben!

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In memoriam — die zwischenzeitlich verstorbenen ehemaligen Lehrer

Adolf Kofink (genannt Koffer) geb.11.10.1905, gest. 22.05.1996

"... wie das Mäuslein gewand-t hinter dem Holzstapel verschwand V'

Dies ist eine meiner (Günter Erk) ersten

Erinnerung an Herrn Kofink. Die Aufnah-

meprüfung in das Gymnasium fand unter

seiner Aufsicht statt, und er bewahrte mich

durch seine sehr akzentuierte Ausspra-

che — er betonte damals das D und das T

— vor einem Fehler im Deutschdiktat.

Auf den Zehenspitzen wippend stand er vor der Klasse neben dem Lehrerpult,

die Oberarme dicht an den Körper gepreßt und in den Händen den Diktattext -wie dem Film "Die Feuerzangenbowle" entstiegen: Kariertes Sakko und Knickerbocker, gestrenge Mimik und Angst einflößendes Erheben und Senken

der Stimme. Nach bestandener Aufnahmeprüfung folgte dann sofort der nächste Schrecken: Der Klassenlehrer in der ersten Klasse des Gymnasiums war - Herr Kofink. Gleichzeitig war er auch noch Fachlehrer in Erdkunde, Mathematik und in Lei-

besübungen. Seine erste Tat als Klassenlehrer war das Umsetzen der Schüler in eine alphabetische Sitzordnung, beginnend mit dem Schüler, dessen Nach-name mit einem der ersten Buchstaben im Alphabet begann (vom Lehrer aus gesehen) links hinten im Eck. Hatte man eben als Neuling am Gymnasium noch versucht, einen Mitschüler aus der Grundschule als Nachbarn zu haben,

so war man plötzlich umringt von lauter Unbekannten. Der Umstand, dass Herr Kofink in dieser Klasse 3 Fächer unterrichtete, hatte einmal sehr fatale Folgen: Ich erinnere mich, dass wir ihn an einem Tag in allen Fächern hintereinander hatten und das auch noch unmittelbar nach den Som-

merferien. Schuljahresbeginn war damals im Frühjahr, so dass die Ferien prak-

tisch das Schuljahr geteilt haben. In der zweiten Stunde Erdkunde, dann Mathematik und anschließend nach der großen Pause noch Leibesübungen. Zuerst wollte er von uns wissen, wo wir in den Ferien gewesen waren, dann ging er zum Unterricht über: Er stellte mir in Erdkunde eine Frage und ich habe nicht zügig genug geantwortet."So, Du

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hosch also no dr Feriakopf uff ! Des werd 1 heit scho no endera!" war seine harsche Reaktion. Daraufhin fragte er mich oft, und wehe die Antwort ent-sprach nicht zu 100% seinen Erwartungen. Eine seiner sehr beliebten Reaktio-

nen auf eine nicht ganz passende Antwort war immer: "Du ganz hoschd recht!" —wobei er nicht ganz sondern Gans gemeint hat. In der darauf folgenden Mathematikstunde hatte er sich dann vollends auf mich eingeschossen und am Ende stand ich heulend an der Tafel und brachte über-haupt nichts mehr zu Wege. Damit hatte ich dann in der mündlichen Mitarbeit

an diesem Tag eine 5 (mangelhaft!) weg und die Sache war für ihn erledigt -sonderlich nachtragend war er damals nicht. In den daran anschließenden Lei-besübungen hat er mich nicht weiter gefordert. Wahrscheinlich ist es im Laufe

der Zeit einigen Schüler ebenso ergangen.

Das Kepler-Gymnasium war 1964 noch eine reines "Knabeninstitut'. Vielleicht gerade deshalb hat Herr Kofink bisweilen eine sehr derbe Ausdrucksweise ge-pflegt. In der großen Pause wurde die Zeit von uns Erstklässlern meist zum

Austoben (Fangenspielen etc.) genutzt und so ging es auf dem Schulhof oft sehr laut her. Er musste uns wohl einmal beobachtet haben, denn unmittelbar nach der großen Pause hatten wir Leibesübungen bei ihm und er hat dann gleich beim Antreten zu einem Mitschüler, der in der großen Pause durch lautstarkes Verhalten aufgefallen war, gesagt: "Du hosch vorher wieder dei Maul uffgrissa, daß mer s`Helle vom Arschloch gsäa hot!"

Nicht unerwähnt bleiben darf hier auch der Schwimmunterricht, der damals im Lehrschwimmbecken der Schiller-Schule stattfand. Vor der ersten Schwimm-stunde hat uns Herr Kofink im Mathematikunterricht erklärt, wie er sich das Ganze vorstellt: in der großen Pause geschlossener Fußmarsch zur Schiller-schule, dort anschließendes gemeinsames Duschen ohne Badehose mit Ab-

seifen des ganzen Körpers! (Originalton!) Danach erste Schwimmübungen. Er hat das Duschen dann auch persönlich überwacht: Im Bademantel und in

Badesandalen vor dem offenen Duschraum stehend. Nur ein einziges Mal wäh-rend des gesamten Schuljahres ist er zu uns ins Wasser gestiegen und hat einen Mitschüler, der noch nicht richtig Schwimmen konnte, die korrekten

Schwimmbewegungen am eigenen Leib verspüren zulassen, indem er ihn zu-erst untergetaucht hat, um ihn dann am Hinterteil der Badehose festzuhalten und ihn mit seinem freien Arm bei den Schwimmbewegungen zu führen. Ein Erlebnis besonderer Art waren auch die Wandertage und der Schulausflug

in der ersten Klasse. Ein Wandertag führte uns nach Echterdingen zur dortigen keltischen Viereckschanze. Fußmarsch zum Wilhelmsplatz, dort Einsteigen in die Straßenbahn Linie 21, Weiterfahrt zum Schloßplatz in Stuttgart dort (da-mals noch oben!) Umsteigen in die Linie 6 nach Echterdingen. Offensichtlich

war ihm das Einsteigen am Wilhelmsplatz nicht schnell genug gegangen, denn

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am Schloßplatz in Stuttgart verhandelte er mit dem Fahrer und wir durften in der Mitte des Zuges einsteigen, was sonst nicht gestattet war: Einstieg war nur vorne beim Fahrer oder hinten beim Fahrkartenverkauf. Dies wiederum gefiel einem älteren Herrn überhaupt nicht und er stellte Herrn Kofink zu Rede : "So d'r Herr Lehrer ond seine Schüler dierfed en d'r Midde nei ond mir andere miss-ed en der Schlange standa !" Herr Kofink antwortete ihm auf die ihm eigene Art: "Sie ganz hend recht, aber so goht's hald fier älle schneller!" und ließ den älte-ren Herrn stehen.

Der Schulausflug in diesem ersten Schul-jahr am Gymnasium führte auf die Schwä-bische Alb. Die ganze Klasse fuhr mit dem Zug von Bad Cannstatt nach Reutlingen, dort Umsteigen in die Zahnradbahn nach Honau, von dort Wanderung zum Schloss Lichtenstein — weiter Richtung Bärenhöhle dann zur Nebelhöhle und anschließend zurück nach Honau, zurück mit der Zahn-radbahn nach Reutlingen, dort Umsteigen in den Zug nach Bad Cannstatt. Insgesamt war dies für damals 10- oder 11jährige ein strammes Pensum. Im Zug nach Bad Cannstatt bin ich dann eingeschlafen und wurde kurz vor unserer Ankunft von Herrn Kofink sehr unsanft geweckt.

Soweit mein eigenes Erleben. Glücklicherweise fand unser Aufruf im letzten Forum bei etlichen Ehemaligen Gehör und so sind wir nun auch im Besitz von weiteren Anekdoten.

Peter Würth (Abi Frühjahr 1966) erinnert sich:

"Ich sehe ihn noch heute vor mir, wie er nach dem täglichen Schulschluss sei-nen Weg durch die Wilhelmstraße in Richtung Bahnhof nahm, um mit dem Vor-ortzug nach Hause zu fahren. Er trug dabei diesen für ihn so unverwechsel-baren, dunkelbraunen Hut, mit breiter, nach unten hängender Krempe, sowie einen langen Mantel, den er auch im Winter meist offen trug und in dem sich

der Wind beim Gehen verfing. Dies bildete eine so charakteristische Silhouette, daß jeder, der ihn kannte und ihn so von weitem sah, dass er unmöglich die Gesichtszüge erkennen konnte, sofort wusste: Da geht Kofink."

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Auch Peter Würth hat den Schwimm- bzw. Sportunterricht bei Herrn Kofink in deutlicher Erinnerung:

"Eines Tages hatten wir mal wieder Schwimmunterricht, wie üblich, im nahe gelegenen Stadtbad. Am Ende gingen wir zurück in den Umkleidebereich, an die Blechschränke, um uns wieder anzukleiden. Da wir an diesem Tag wohl

alle besonders guter Laune waren, fingen einige zu singen an, andere fielen ein, und so bildete sich bald ein ganzer Chor. "Unrasiert und fern der Heimat, fern der Heimat unrasiert...", in endloser Folge — das Lied kannte nur diesen Text. Ich war so sehr in Ankleiden mit Gesang vertieft und bemerkte zunächst gar nicht, dass meine Kameraden alle verstummten, und ich der einzige war, der auch noch lauthals sang. Ich wollte schon sagen: "Was ist denn Ios?" und

drehe mich um, da steht Kofink hinter mir und ich sehe überall grinsende Ge-sichter. Er presste die Lippen aufeinander, als wollte er ein Lächeln verbergen und wippte mit dem ganzen Körper. "Los, seng!" herrschte er mich an, mit dem ihm eigenen schwäbischen Akzent. Um mich herum nur Gekichere. Ich grinste

verlegen und sagte: "Ich kann nicht!". "Auf, seng!" wiederholte er drohend. Ich wagte nun nicht mehr, mich diesem Tonfall zu widersetzen und begann halb-laut mit wackelnder Stimme zu singen: "Unrasiert und fern der Heimat...". "Oh

je, oh je" fiel er ein, "Du bisch au bald reif für Sing-Sing, äh für d'Liederhalle!". Schallendes Gelächter von allen Sei-ten war die Folge.

Es war bekannt, dass er nichts da-von hielt, bei Erkältungen nicht am Sportunterricht teilzunehmen. Für ihn kamen Erkältungen nur von zu gerin-ger körperlicher Ertüchtigung. Der Widerwille bei Entschuldigungs-schreiben war ihm dann auch deut-lich anzumerken. Ertüchtigung und Beherrschung des Körpers hatten für ihn Vorrang. So begann der Unter-richt stets in fast militärischer Manier. Wir hatten in Reih und Glied anzu-treten, dann gab er das Kommando: "Wir tanken Sauerstoff, rechts um machen, im Laufschritt!". Dann ging es in den Hof, und wir drehten unsere Runden. Er achtete

aber darauf, daß nicht einige Schü-ler, wie ich auch, die Kurven immer

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enger drehten, um die Länge abzukürzen, und so die Anstrengung geringer zu halten. Als Wegmarken dienten damals einige Bäume, die da und dort am Rand des Schulgeländes standen. So pflegt er uns immer nachzurufen: "Hinter

den Baimen vorbei!".

Eine seiner Lieblingsübungen in der Halle, beim Bodenturnen, war die Rolle rückwärts in den flüchtigen Handstand oder - wie es sich bei ihm anhörte: "Rol-

le rickwärts in den flichtigen Handschtand!". Bei einigen Mitschülern, vor allem denjenigen, die von etwas schmächtiger Statur waren, wie ich auch, verkrachte die Übung regelmäßig. Als ich mich einmal danach von der Matte wieder auf-rappelte, hörte ich ihn sagen: "Mensch, bei dir woiß m'r au net, isch des em-bryonal oder rudimentär!". Andere wollen diesen Spruch mehrfach zu verschie-denen Anlässen von ihm gehört haben.

Wenn ein Schüler ein Schuljahr wiederholen musste, war das für ihn ein Zei-chen mangelnden Willens, was sich seiner Meinung nach stets in schlechten Leistungen im Sportunterricht widerspiegelte. Wenn also ein Schüler eine

Übung partout nicht hinkriegte und von ihm solchermaßen verdächtigt wurde, dann pflegte er sich oft mit stark vorgebeugtem Oberkörper, dem Schüler streng in die Augen blickend, mit der Frage zu vergewissern, wie alt denn die-ser sei. In diesem Fall war stets bei ihm eine übertriebene Korrektur seines schwäbischen Idioms zu vernehmen, was sich etwa so anhörte: "Wie alt pisst Du denn?" Hatte sich sein Verdacht bestätigt, dann war für ihn der Fall klar: "Du bisch Wiederholungsschiehler, Du willsch also net!".

Ähnlich äußerte sich Herr Günther Eckhardt, der von 1946 bis 1951 das Gym-nasium besucht hat und uns mit Anekdoten und Fotos versorgt hat: Als Turnlehrer hatte er eine etwas derbere Ausdrucksweise. Zu Beginn der Turnstunde mussten wir auf dem Schulhof antreten. Wie beim Militär, ging er wie der Feldwebel vor uns auf und ab und sagte, wenn es zu lange dauerte, bis wir uns sortiert hatten: "Jaaaa, i c h habe Zeit!" oder: "Ihr habt ja die Maul-und Klauenseuche: Tagsüber mault Ihr und nachts klaut Ihr'. Oder auch: "Mach's Maul zu, sondscht wird d'Scheiße kalt!"

Thomas Hess, Abitur 1978, hat auch eine besondere Erinnerung: Ich war Mitglied des Schulchores. Kurz vor Aufführung des Weihnachtsoratori-ums in der Adventszeit 1970 waren auch verstärkt Proben während des regulä-ren Schulbetriebs angesagt. Ich fragte Herrn Kofink, ob er mich für eine Probe von der Mathematikstunde freistellen würde. Antwort: "Singe, wem Gesang gegeben, stinke, wem Gestank gegeben; Hess, hau ab zum Senga!"

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Er war der einzige Lehrer, wie wir uns erinnern, der eine Besonderheit beim Buchstabieren zeigte. Das Wort "Schule" z.B. buchstabierte er: "Sche — u — el — e". Auch Farbbeschreibungen waren oft einzigartig: "Du moinsch mongellesbraun mit gelbe Dubferl" als ein Schüler sich bei einer Beschreibung nicht eindeutig

ausgedrückt hatte.

Was nur wenigen bekannt sein dürfte: Herr Kofink hatte sich auch schriftstel-

lerisch betätigt. Die Nachwelt verdankt ihm mindestens die folgenden zwei Werke:

"Spiel und Spaß im kühlen Naß"

und "Wasserratten — Fröhliches und Nützliches beim Baden und

Schwimmen".

Womöglich gibt es noch mehr? Kann uns auch da jemand weiterhelfen?

Ebenso über die Herkunft seines Spitznamens? (Nur Verballhornung seines Namens?)

Für uns war es schön zu hören, dass die Schüler vieler Generationen (wir über-blicken die Jahre Ende der 40er bis Anfang der 70er) alle ähnliche Erinnerun-

gen an Herrn Adolf Kofink haben.

Selbstverständlich sam-meln wir auch weiterhin Anekdoten und Bilder von allen ehemaligen Lehrern. Vielleicht gibt es ja sogar Film-und/oder Tondokumen-te, die auf irgendwel-chen Speichern ver-stauben und der Ent-deckung harren? Wir sind für alles extrem

dankbar.

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Gesucht — gefunden

• Ulrich Erk aus der Klasse 9a — Abitur 1967 (damals wurde noch anders ge-

zählt) — sucht ein Foto, das die Abiturienten dieses Jahrgangs auf der Treppe der Turnhalle zeigt. Aufgenommen wurde es vermutlich vom Vater eines der Abiturienten.

• Im Jahre 1963 wurde am JKG von Mozart "Bastien und Bastienne" aufge-

führt. Wir suchen den Mitschnitt der Aufführung im Kursaal

• Gesucht werden Personen, die Klassen- bzw. Jahrgangstreffen organisie-

ren und Adresslisten führen (sogenannte Sprecher) - bitte bei uns melden.

• Die Klasse 13c (Abitur 1973) hat ein Fotoalbum mit Lehrerfotos aus den

60ern und frühen 70ern zusammengestellt. Eine kleine Restauflage ist noch vorhanden und kann gegen Vorkasse (DM 19,50) bei folgender Adresse bestellt werden:

JKG 13c 1973, Spreuergasse 25, 70372 Stuttgart. Wir brauchen noch mehr Material für eine erweiterte Neuauflage.

• Die Neuauflage soll sowohl in gedruckter Form, wie auch als CD-ROM

herausgebracht werden.

Zuschriften können sowohl über das Kepler-Sekretariat:

Verein der Freunde des Johannes-Kepler-Gymnasiums e.V. "Oldies"

Daimlerstr. 8 70372 Stuttgart

als auch direkt an uns geschickt werden.

Hans-Joachim Sack Kirchweg 19 71134 Aidlingen [email protected]

Günter Erk Rainbrunnenstr. 1 73614 Schorndorf

Weitere Mitstreiter(innen) sind uns immer willkommen!

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Klassentreffen des Abi - Jahrgangs 1979

Das Jahr 1999 hatte gerade begonnen, die Gedanken schweiften wie schon

öfters auch in der Vergangenheit und plötzlich fiel es wie Schuppen von den

Augen. Tatsächlich ! 20 Jahre war es nun schon her.

Sogleich kam im Kopf das Bekannte „do soll't m'r doch ..." hoch. Ganz von dieser Idee besessen, waren die ersten Schritte schnell getan und nun hieß es

nur noch, sich auf die Suche zu machen

Ehemalige Abiturienten und Lehrer gesucht

Bad Cannstatt (UTP) - In einer beispiellosen Aktion wird in Bad Cannstatt der Versuch gestartet, aus

Anlass des 20. Jahrestages der fina-len Lehrstoffbewältigung alle 13b-ler am JKG des Abi-Jahrgangs 1979,

sowie deren Lehrer zeitgleich am

selben Ort zusammenzuführen. Nach Auskunft der Initiatoren war es leider nicht möglich, die Hans-Martin

Schleyer Halle für alle Termine freizuhalten. Als Treffpunkt wurde deshalb das nahegelegene Vereins-heim des ESV Stuttgart gewählt.

Die Resonanz der ehemaligen Schüler war überwältigend. Sogar aus dem be-nachbarten „fränkischen Ausland" kamen die Antworten. Somit stand nach lan-ger Zeit dem Treffen nichts mehr im Wege.

Voller Interesse wurden auch die Antworten der ehemaligen Lehrer aufgenom-men. Aus verständlichen Gründen konnten hier nur wenige ihr Kommen zusi-

chern. Ganz besonders gefreut haben wir uns über die Antworten und netten Grüße an alle Ehemaligen von Herrn Dr. Barth, Herrn Dr. Fäh, Herrn Palkowich und Herrn Schneider, der sogleich sein Kommen für das 25-jährige ankündigte.

Am Abend des 16. Juli 1999 war es dann endlich soweit. Gespannt waren die Blicke auf die Eingangstür des Lokales gerichtet. Locker und unbeschwert wie früher traf dann einer nach dem anderen ein. Manchmal stellte sich noch die

Frage „Ist er es denn?", aber meistens war es sonnenklar. Auch die in den Jah-ren gewonnene reifere Erscheinung und das teilweise schon sichtbare dezente Grau in den noch vorhandenen Haaren konnte es nicht verbergen: „Ha, des is

doch d'r xxxx".

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Eine besondere Freude war die Teilnahme von Herrn Fenkart und Herrn Hein-rich. Mit Herrn Fenkart, unserem ehemaligen Klassenlehrer der 7. und B. Klas-se, verband uns insbesondere der Aufenthalt im legendären Winterschulland-heim in Tschagguns. Auch Herr Heinrich dürfte allen Beteiligten in guter Er-

innerung gewesen sein, war er es doch, der damals vor vielen Jahren versuch-te, uns mit seiner Begeisterung und jugendlichem Schwung, die Feinheiten der französischen Sprache beizubringen.

Natürlich galt das Hauptinteresse aller zu erfahren, was der Einzelne in den letzten 20 Jahren alles erlebt hatte. Es wäre aber kein „Ehemaligen Treffen" gewesen, wenn nicht auch die Erinnerungen an die Schulzeit mit dem entspre-

chenden Lacherfolg ausgegraben worden wären. An den Gesichtern aller Be-teiligter konnte man erkennen, dass es insgesamt ein gelungenes Treffen war.

Auch wenn ein genauer Termin für das nächste Treffen noch nicht feststeht, wird es vermutlich nicht wieder 20 Jahre dauern, bis ein solches stattfindet. Hoffentlich mit einer gleich großen Resonanz.

Ulrich Strobel, Thomas Kammerer, Peter Pokorny

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Tanzen und Musizieren für Erdbebenopfer in der Türkei

Ein Weihnachtsmärchen wird wahr am Johannes-Kepler-Gymnasium in Bad Cannstatt. Tanzend, singend und musizierend sammelten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6b, 7b, 9a und 9b bei ihrer Aktion JKG - Schüler helfen türkischen Schülern in YALOVA DM 1.500,-- für eine erdbebengeschädigte

Schule in YALOVA in der Türkei.

Schon nach den Sommerferien lösten die Bilder des Leids nach dem großen Erdbeben in der Türkei spontan eine Welle der Solidarisierung am Johannes-Kepler-Gymnasium aus. Mit banger Erwartung hatten viele Schüler während

der Sommerferien auf Nachrichten ihrer in die Heimat Türkei gereisten Mitschü-ler gewartet. War auch die Erleichterung groß, als am ersten Schultag nach den Sommerferien alle türkischen Schüler wieder wohlbehalten in ihre Klassen tra-ten, so bleib doch ein Gefühl klar bestehen: wir wollen helfen. Spontan be-schloss die Schülermitverwaltung aus ihrer Kasse DM 1.500,-- als unmittelbare Hilfe vorzuschießen. Denn geholfen werden muss sofort, darüber war man sich einig. "Das Geld müssen wir durch Aktionen wieder hereinbekommen, damit wir auch weiter unsere eigenen Schulveranstaltungen finanzieren können." Beim SMV - Wochenende wurden Ideen gewälzt und auch Entscheidungen getroffen. Vier Klassen beschlossen mit ihrer Musiklehrerin sowohl auf dem Cannstatter Marktplatz als auch auf der Königstraße für diese Aktion durch einen gemein-samen Auftritt zu sammeln. Eifrig wurde geprobt, Hürden wie Sammelerlaubnis, Auftrittserlaubnis, Besorgung der verplombten Sammelbüchsen aus dem Weg geräumt. Doch dann machte beim ersten geplanten Termin der Wettergott ei-nen Strich durch die Rechnung: Schnee und Eis. Für die Tanzeinlagen und auch die Instrumente — zu gefährlich. Ein zweiter Termin musste her. Der 2. Dezember! Dicke Wolken verhüllten am Morgen den Himmel, es regnete, was die Wolken hergaben. Ein Sturmtief zog über Stuttgart. Wieder verschieben. Ein Loch in der dicken Wolkendecke, zwei Sonnenstrahlen machten Mut. Heute

oder nie. Noch einmal kurz geprobt. Sirtaki? Geht gut. Klappt es mit der An-lage? Eine Tropfen Wasser in die Lautsprecher des Keyboardverstärkers und er ist kaputt. Ratloses Stirnerunzeln. Egal, wir probieren es. Und dann - der

Auftritt. Sirtaki, Geigensolo, Musicalmelodien. Die Leute bleiben stehen. 15 Sammler taten das ihre, die Leute mit ihren Sammelbüchsen zum Spenden zu motivieren. Erst am Marktplatz, dann auf der Königstraße. Durchgefroren, aber glücklich über ihre schweren Sammelbüchsen erreichten die Schüler ihre hei-matliche mollig warme Schule. Jetzt wird gezählt. Reicht es? Der Jubel war groß. Spontan wurde noch der letzte Pfennig aus den eigenen Taschen gezo-gen, bis dann letztlich das runde Traumergebnis von DM 1.500,-- feststand.

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Weihnachtsbasar

Was war denn am Freitagnachmittag, am 10.12. 99, im Kepler Ios? Es roch nach Zimt und Anis und gutem Kaffee...

Es war der Weihnachtsbasar am JKG! Zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei, unserem Projekt ̀ Hilfe für Yalova', hatten Eltern und Schüler den ersten Stock unserer Schule festlich geschmückt. Rund um den Tannenbaum verkauf-te man Bastelkunst und Weihnachtsbäckerei für den guten Zweck. Auch für Programm war gesorgt: Die Klasse 6 spielte auf Englisch `Rudolph, the red-nosed reindeer' und bei einer reich bestückten Tombola konnte man sein Glück versuchen.

Eltern, Lehrer und Schüler saßen gemütlich beisammen und stimmten sich schon einmal auf Weihnachten ein! Zum Abschluss gab es eine Schuldisco und für die Eltern noch eine 'Hocketse', bei der man sich über das eine oder andere unterhalten konnte. Nach allen Aktionen konnten wir DM 2485,-- als Spende in die Türkei überweisen - ein schöner Erfolg! So haben wir Schülerinnen und Schüler unseren Teil dazu beigetragen, dass in Yalova in der halbzerstörten

Schule bald wieder ein normaler Schulbetrieb herrschen kann. So wird Weih-nachten erst richtig schön.

Stefanie Widmaier, Katharina Scholz, Kl. 8

Klasse 5a, Schuljahr 2000/2001

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Exkursion nach Wetzlar — Auf Goethes / Werthers Spuren

"Die Leiden des jungen Werther" von Goethe aus dem Jahr 1774 ist einer der bedeutendsten Briefromane in der deutschen Literatur; sein Entstehungsort ist die kleine Stadt Wetzlar, die durch den Roman und ihren historischen Stadt-

kern berühmt ist. Dorthin unternahmen wir, die Klasse 11 a, zusammen mit der Klasse 11 c des Gymnasiums Kirchheim, am 13. April 2000 eine literarische Exkursion um Näheres über die Entstehung des Romans zu erfahren, den wir

gerade in Deutsch durchnahmen. Wir fuhren mit dem Bus und kamen nach viereinhalb stündiger Fahrt an. Zuerst gingen wir zum Lottehaus, wo wir unse-

ren Museumsführer Herrn Schmidt trafen. Dieser erzählte uns zunächst von der Geschichte der Stadt Wetzlar, die stark vom Deutschen Ritterorden und dem Malteserorden geprägt ist, und wie sie mit dem Lottehaus in Verbindung steht. Des weiteren erklärte er uns, wie der Roman Goethes mit Wetzlar zusammen-

hängt und welche Parallelen er zu dessen Leben hat. Das Lottehaus war das Verwaltungsgebäude des Malteserordens, in dem auch der Verwalter immer lebte. Dieser war im Jahr 1772, als Goethe dort war, ein Herr Buff, in dessen Tochter Charlotte sich der Dichter verliebte. Sie war aber bereits mit Goethes Freund Christian Kestner verlobt. Herr Schmidt führte uns nach dieser Einleitung durch das sehr aufwendig nach neusten Methoden res-taurierte Lottehaus; zum Beispiel wird durch Glasfaserkabel Tageslicht ins Ge-bäudeinnere geleitet und es gibt eine moderne Alarmanlage. Es ist ein zweis-

töckiges geräumiges Gebäude, das schon im 18. Jahrhundert eine Toilette aufwies, was für damalige Verhältnisse ungeheuer luxuriös war. Dort ist unter anderem auch eine Originalausgabe des WERTHER ausgestellt.

Nach einer einstündigen Mittagspause war unser nächstes Besichtigungsobjekt das Jerusalemhaus. Dort wohnte Carl Jerusalem, ein Studienfreund Goethes, der Selbstmord beging, weil er in eine verheiratete Frau verliebt war, die ihn

ablehnte, und weil er zudem von der adligen Gesellschaft gedemütigt worden war. Dieses Ereignis stand zusammen mit der Liebe des jungen Goethe zu

Charlotte Buff Modell für den "Werther". Auffällig sind bei dem Jerusalemhaus wie auch beim Lottehaus, dass die Räu-me sehr niedrig gebaut sind, da die Menschen damals viel kleiner waren als heute. Jerusalem wohnte in dem Haus als Mieter in zwei bescheidenen Zim-mern. Dort erschoss er sich auch. Die Zimmer sind heute bis auf das kleinste

Detail so eingerichtet wie damals.

Zuletzt gingen wir noch ins ehemalige Reichskammergericht, das heute wie auch die anderen beiden Häuser ein Museum ist. Dort sahen wir uns als klei-nen Einschub einen Film über die Geschichte und Bedeutung des Reichskam-

mergerichts an. Dann führte uns Herr Schmidt noch durch das Gebäude und

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zeigte uns eine alte Anwesenheitsliste einer Gerichtsverhandlung, auf der

Goethe sich eingetragen hatte. Überdies sahen wir noch andere Gerichtsschrif-ten und Kleidungstücke, die damals bei Gericht getragen wurden und die ver-deutlichen, wie sehr damals Standesunterschiede durch Kleidung und Waffen betont wurden.

Dann machten wir uns auf die lange Rückfahrt nach Cannstatt, wo wir wohlbe-halten mit unseren Lehrerinnen, Frau Unmuth und Frau Wieland, die alles orga-

nisiert hatten, ankamen. Alles in allem war es ein sehr informativer, schöner, aber auch anstrengender Tag.

Johannes Cämmerer, 11a

Klasse 5b, Schuljahr 2000/2001

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Schüleraustausch mit Frankreich

Am Sonntagmorgen, dem 24.10.99, standen einige Schüler unserer Schule auf dem Schulhof. Der Grund dafür war der Austausch mit einer französischen Schule in Dieuze. Alle warteten gespannt auf den Bus, der endlich um 12.00 Uhr in unserem Schulhof einbog. Nachdem jeder seinen Partner bzw. seine

Partnerin gefunden hatte, machten sich alle auf den Heimweg, um unter ande-

rem das Gepäck zu verstauen und sich mit den Franzosen bekannt, sowie ver-traut zu machen. Am Montag, Dienstag und am Donnerstag hatten unsere Schüler normal nach Plan Unterricht. Die Franzosen nahmen die ersten beiden

Stunden daran teil, danach hatten sie eigenen Unterricht oder arbeiteten an verschiedenen Projekten. Der Nachmittag wurde dann individuell (natürlich mit

den Franzosen) gestaltet. Am Mittwoch kam dann der große Tag. Unser geplanter Ganztagesausflug

nach Tübingen. (Leider ohne 12-er!!!) Geplant war eigentlich ein Essen in der Mensa der Tübinger Universität, aber leider fiel das ins Wasser, da die S-Bahn in Richtung Herrenberg unseren Anschluss nach Tübingen verpasste und wir

auf die nächste Bahn warten mussten. So begnügten sich die meisten von uns

mit "Fast-food-Essen ä la McDonald". Danach gingen wir alle in die Stadt um ein kleines Rallyspiel mit Hilfe einiger Studenten zu machen. Hinterher versam-

melten wir uns an einem vereinbarten Ort, um gemeinsam in einem der schö-nen Straßencafes Kaffeetrinken zu gehen. Danach blieb uns noch etwas Zeit Tübingen anzuschauen. Abends kamen viele von uns mit Blasen an den Füßen

nach Hause. Am Freitag besuchten wir wieder die ersten zwei Stunden Unterricht in der Schule, bis es dann von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr ins Theaterhaus nach Wan-gen in das Stück "Was heißt hier Liebe" ging. (Leider kamen auch hier keine 12-

er mit!!!). Am Abend kam dann das große Abschlussfest, zu dem jeder irgend-eine Köstlichkeit von zu Hause mitbrachte. An diesem nahmen die Schüler, Lehrer, sowie die Eltern teil. Im Großen und Ganzen war es ein gelungener Abend, da alle beisammen waren, sich austauschen konnten und die Franzo-

sen Teile ihrer Projekte vorstellten. Nach Festende ging ein großer Teil unserer Schülerschaft mit den Franzosen in eine Diskotkek, um noch so richtig "abzuhot-ten". Am Samstag gab es noch eine kleine Privatparty, zu der allerdings nicht

alle kamen. Am Sonntag war es schon wieder so weit: Abschied von den Fran-

zosen. Aber bald gibt es ein Wiedersehen! Diesmal allerdings auswärts - in

Frankreich.

Nadine Hauke, 1 l

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Weihnachtsbasar im Kepier-Gymnasium

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Studienfahrt Paris

Angefangen hat alles am 24.4.2000, als wir uns ( Frau Vief-Schmidt, vier Lk'ler

und ein verirrter GOer des Faches Französisch) beim Infomännle um 22.50 Uhr auf dem Stuttgarter Bahnhof trafen. Nach der herzlichen Verabschiedung unse-

rer "Liebsten", saßen wir pünktlich um 23.35 Uhr im Zug und machten uns auf die Reise nach Paris. Pünktlich um 7.04 Uhr kamen wir im Gare de L'est (Paris) an und stärkten uns

erst mal in einem kleinen Bahnhofscafe mit Kaffee und Croissants. Nach dem Kauf der Metrokarte war es uns nun möglich, nach dieser teils anstrengenden,

teils sehr informativen Fahrt, in unser Hotel Printania zu fahren, wo wir relaxten und auspackten. Die vielen Tauben und Autos, die vor unseren Hotelfenstern kurios umherschwirrten(!), beeindruckten uns sehr. Nachmittags führte uns Frau Vief-Schmidt in eines der schönsten Quartiers in Paris. St. Germain, wo Cartier, Armani usw. ihre Läden eröffnet haben. Dort befindet sich auch das berühmte Cafe de Flore, das einst von Schriftstellern wie Jean Paul Sartre und Simone de Beauvoir besucht wurde.

Da wir die Stadt der Liebe besser kennen lernen wollten, und das nicht nur unterirdisch, nahmen wir den normalen Linienbus und betrachteten die schöne Aussicht. Straßenmusiker sowie Clowns und Maler verschönerten die "petites rues" von Paris. Abends zurück im Hotel entschlossen wir uns das Pariser Nachtleben zu erkunden. Die folgenden Tage boten uns viel Abwechslung und

Aufregendes. Der parkähnliche, berühmte Friedhof Pere-Lachaise, wo unter anderem Jim

Morisson, Chopin und Edith Piaf begraben sind, hat uns durch seine verschie-denen und exotischen Gräber sehr gefallen. Jedoch ist jede Sehenswürdigkeit in Paris etwas Besonderes, so wie die zigtausend Stufen, die man beschreiten muss, um zum Sartre Coeur zu gelangen. Aber die Mühe lohnt sich, denn von dieser Kirche aus hat man einen gigantischen Blick über die Dächer von Paris. Die gotische Kathedrale, Notre Dame, auf der "lle de la Cite" erstaunte uns durch ihre mit Skulpturen verzierte Westfassade und dem Inneren mit seinen großen Fensterrosetten. Die lange Schlange vor dem Centre Pompidou, sowie die Maler, die von unserem Mitschüler Khaled ein Portrait ergattern wollten, hielten uns von diesem Besuch ab. Doch eine Verschnaufpause an dem Brun-

nen von Niki de Saint-Phalle und Jean Tinguely ermöglichte uns einen Blick auf die fantastische Außenfassade des Centre Pompidou. Die zwei Besu-che/Führungen im Louvre ermöglichten uns endlich die berühmten Gemälde, die man sonst nur aus den BK-Theorie-Büchern kennt, live zu sehen, wie z.B. die Mona Lisa oder "Das letzte Abendmal", usw. Der Louvre war früher ein mär-

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chenhaftes Schloss, dessen Atmosphäre einzigartig ist, eben-so wie die Glaspy-ramiden, die den

Innenhof des Louvre schmücken. Der e Louvre beherbergt

30 000 Kunstwerke, r die auf sieben große Sammlungen verteilt

sind, die orien-talische-, ägyp-tische-, griechische Skulptur-, Kunst-handwerk-, Ge-mälde- und graphische Sammlungen, sowie die Geschichte des Louvre.

Natürlich sind nicht nur die Gebäude etc. für uns spannend gewesen, sondern auch das Nachtleben. Abends beim Place de la Concorde genossen wir das

Pariser Lichtermeer von einem Riesenrad aus, schlenderten über die Champs Elysee und sangen französische Lieder oder besuchten sogar den französi-schen Präsidenten. Ein erlebnisvoller Abend bzw. eine erlebnisvolle Nacht war unser Besuch auf dem Eiffelturm, da wir nach den vielen Treppen zu Fuß so

müde waren, mussten wir uns wirklich lange erholen, und so verpassten wir unsere letzte Metro. Doch dies ermöglichte uns ein Treffen mit Khaleds maroka-

nischen Brüdern, die uns einen Riesenapplaus im Jardin du Trocaderou schenkten. Weiter ging diese Reise mit dem, mit Sicherheitsscheiben bestück-ten Nachtbus, in dem wir erst bemerkten, dass wir in einem nicht so gut betuch-ten Viertel wohnten. Total erschöpft und ausgehungert fielen wir ins Bett und träumten von den vergangenen Tagen in Paris, denn dies war unsere letzte

Nacht.

Vor der Abfahrt schlenderten wir noch über den afrikanischen Flohmarkt und ließen uns das chinesische Essen in St. Germain schmecken. Wir relaxten noch ein bisschen im Jardin de Luxembourg und holten dann unsere Koffer, um zum Bahnhof zu gehen.

Mit vielen schönen Erfahrungen und Erinnerungen stiegen wir um 22.27 Uhr am 29.4.2000 in unseren Zug und kamen um 6.19 Uhr am Stuttgarter Bahnhof an! Und alles war wieder ganz anders.

Maren Puscher 12

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Schullandheim 2000

Mitte Juli fuhr die Klasse 7a mit Frau Scheiber und Herrn Kunz ins Schulland-heim auf die Schwandalpe. Im Nieselregen kamen wir an. Wir richteten uns

gemütlich im Haus ein. Am nächsten Tag besuchten wir das Städtchen Riezlern und machten gleich einen Einkaufsbummel. Der Regen hielt auch noch die nächsten Tage an. Wir vertrieben uns die Zeit mit Gemeinschaftsspielen und einem Tischtennisturnier. Erst am vierten Tag kam die Sonne raus. Den Tag

nutzten wir und gingen zur Breitachklamm, die uns sehr beeindruckte. Am Dienstag, bei schönem Wetter fuhren wir mit der Gondel zum Walmendinger-horn. Bei guter Sicht sahen wir unsere Herberge tief unter uns. Auf den anderen hohen Bergen lag noch Schnee und die Aussicht war beeindruckend. Der nächste Tag war dann wieder verregnet. Diesen füllten wir mit dem Kaufen von Andenken, Süßigkeiten und Zeitschriften. Als ich dann mit meiner Gruppe zu-rück kam, sah ich meinen Mathelehrer, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Mit

breitem Grinsen und rundum durch seine passende Ausrüstung gut geschützt, sah er auf Inlinern aus wie ein kleiner Footballspieler!

Am nächsten Tag wanderten wir frühmorgens zur Kanzelwand. Auf dem Wege liefen wir an den Grenzsteinen zwischen Österreich und Deutschland vorbei. Anschließend besuchten wir die Käserei einer Alpe und jeder kaufte sich ein Stück frischen Bergkäse. Der Abschiedsabend mit der Disco machte den baldi-gen Abschied schwer, denn am nächsten Tag verließen wir schon um 8.00 Uhr

die Herberge und fuhren wieder nach Stuttgart. Dieser Aufenthalt mit der Klasse hat uns allen sehr viel Spaß bereitet.

Bertram Giese, 7a

und dann war auch noch das Schullandheim Klasse 715

( ... ) Es gab einige Tanzauftritte und eine tolle Talkshow, (sogar besser als die von Andreas Türk). Einen Clown gab.es auch, namens Herr König. Er hat einen Kopfstand gemacht, gleichzeitig Gitarre gespielt und sogar gesungen.

Ansonsten haben wir alle getanzt, gespielt und jede Menge "fun" in unserem Schullandheim gehabt, trotz des katastrophalen Wetters. ( ... )

Julia Lange, 7b

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das ist fußball

ein immenser wohnblock

Fernseher laufen

durch sie ist angst riechbar

rot, blau und weiß

auf schwülem grün

lunge, schweiß und strecken

"Tor." jubel

"Wusstnichdasswir

afrikanerham"

lunge, schweiß und strecken

"Tor." jubel

"He? Wusstnichdasswir

bulgarenham"

lunge, schweiß und strecken

"Bringmirnbier"

klingeln an der tür

"Werwars"

"Ochandertürgeirrteinervonder

einwanderungsbehördeoderso"

"Grüssgott"

"TOR!TOR!TOR!"

tränen, augen und strecken

"AUS!AUS!DASSPIELISTAUS!!"

Onur Bazarkaya, 11 b

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Nashörner zertrampeln Katze

-. ':`-- ._ •. mNiedliche kleine Katze im Musiksaal des Johannes -Kepler-Gymnasiums von Nas-hörnern zertrampelt.

Drei Tage lang war dies wohl die aktuell-ste Meldung aus dem Theatersaal des JKG.

In "DIE NASHÖRNER" setzt sich der Autor Eugene Ionesco mit seinen Erfahrungen mit dem deutschen

Totalitarismus zur Zeit des dritten Reiches auseinander. Diese Inszenierung war die erste, die die Theater AG des Johannes-Kepler-Gymnasium als Projekt im Rahmen der Stiftung "Zukunft der Jugend SCHRITTE STATT TRITTE" zur Aufführung gebracht hat.

In einer ruhigen Kleinstadt wird die Markt und Kaffeehausidylle jäh durch ein vorbeibrausendes Nashorn gestört. War es nun ein indisches oder ein afrika-nisches Nashorn, so die erste verwunderte Analyse Behringers, glänzend ge-spielt von Pascal Pöschko. Behringer kann diesen Auftritt der Dickhäuter selbst nach dem Tod der besagten Katze einfach nicht ganz ernst nehmen, auch wenn es darüber mit seinem besten Freund Hans (Florian Steichele) zu einer aggressiven Auseinandersetzung kommt. "Sie, Asiate!" Mit diesem Schimpf-wort verabschiedet sich dieser von seinem besten Freund.

Die Zahl der Nashörner nimmt bedrohlich zu. Selbst Frau Wisser (Therese Bau-er), die glaubt alles zu sehen und zu wissen, muss die Existenz der Tiere am Ende zugeben, als sie miterlebt, wie Frau Ochs (Manjusha Palsule-Desai) in einem sie verfolgenden Nashorn ihren eigenen Mann erkennt, diesem kurzer-hand auf den Rücken springt und wie eine Amazone auf ihm davonbraust. Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Immer mehr Menschen werden Nashörner. Verzweifelt besucht Behringer seinen Freund Hans. Doch dieser ist krank. Hei-ser ist seine Stimme, ein merkwürdiges Röcheln und eine zunehmend olivgrüne Gesichtsfarbe zeichnen den Kranken aus. Trotzdem lässt er nicht zu, dass Beh-ringer einen Arzt ruft. Behringer ist blind, bis zum Angriff des völlig zum Nas-horn verwandelten Freundes. Schockiert rettet er sich in seine eigenen vier Wände.

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Ist er der letzte Mensch? Noch hat er die Hoffnung, die Menschheit mit seiner Freundin Daisy (Judith Bäuerle) zu retten. Schließlich sei dies ja schon einmal geschehen. Doch Daisy winkt ab. Aus Kindern mache sie sich nichts, die stör-ten nur. Fasziniert beobachtet sie die das Haus umkreisenden Dickhäuter. Sie vernimmt ihre Gesänge. Auch sie gesellt sich zu ihnen. Allein geblieben erliegt auch Behringer der Versuchung Nashorn zu werden. Aber diese Sehnsucht nach Anpassung ist vergeblich. Er bleibt Mensch. Er wird sich verteidigen. Der Vorhang fällt.

Beeindruckend zeigt die Theater AG unter der Regie von Frau Speath-Goes die Folgen von Anpassungsdruck und Gewalt. Das Bühnenbild (Frau Reith) ver-stärkte noch die Aussage: auf einem riesigen Bett vollzieht sich die Verwand-lung des besten Freundes, Schattenrisse und Nashornköpfe vermitteln den Eindruck des Bedrängtwerdens und der Ausweglosigkeit Behringers. Nashör-ner, so ist man sich sicher, rennen auf unseren Straßen, sitzen in unseren Klas-senzimmern, allenthalben. Immer haben sie etwas mit Gewalt oder Dummheit im Umgang mit anderen Menschen zu tun. Deshalb die Forderung Behringers auch angesichts der Ausweglosigkeit: "Sei dir zu gut, Böses zu tun! Schreite ein! Zeige Grenzen! Gib andere Beispiele, übe dich darin, nicht feige zu sein." Eine Aufforderung, deren Notwendigkeit diese Aufführung eindrücklich unter-streicht.

Martin Sauer

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Aufsatzthema: Klassenarbeit

In einer kreativen Aufgabenstellung im Fach Deutsch hieß eines der Themen "Klassenarbeit". In zwei Stunden sollten die Schüler einen Text zu diesem The-ma verfassen. Die Textsorte war frei wählbar. Zwei Beispiele verdeutlichen, wie

originell mit einer solchen Aufgabenstellung umgegangen wird.

Klassenarbeit l

Nun sitze ich auf meinem Platz.

Ruhe.

Der Lehrer teilt die Aufgaben aus,

Angst.

Nun liegen sie vor mir, ich lese sie durch,

ich verstehe kein Wort.

Aufregung.

Hätte ich bloß gelernt.

Einsicht.

Was soll ich tun?

Ruhe! Die Aufgaben sind wie ein Käfig,

in dem ich der Gefangene bin.

Ich schaue auf das Blatt meines Nachbarn,

er hat jede Aufgabe.

Ich schreibe alles ab.

Ich gebe ab.

Ruhe.

Am nächsten Tag gibt mir der Lehrer meine Arbeit zurück,

eine Eins.

Stolz?

Kai Jelinek, 11 b

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Klassenarbeit 11

Reges Leben nach dem Klingelzeichen. Bücher und Hefte werden hastig in Ran-zen gepackt, Jacken von den metallenen Kleiderhaken an der Wand gerissen.

Die Türen der Klassenzimmer werden wie auf ein unsichtbares Zeichen hin aufgeschlagen und im Nu sind Flure und Gänge mit lachenden Schülern über-flutet; Große und Kleine, runde Gesichter, kantige Gesichter, rote Gesichter, blas-se Gesichter, lange Haare, kurze Haare...

Schule aus. Letzte Stunde überstanden. Raus aus dem Schulstress, rein ins Ver-gnügen. Der junge Lehrer lächelt, während er seine Blätter schön ordentlich in seinen Ordner heftet. Großgewachsen, dunkles Haar, gutaussehend, nett; er hatte schnell sowohl Schüler als auch Kollegen für sich gewinnen können. Ja ja, ich kann mich noch gut an meine Schulzeit erinnern... er lächelte wieder, als er zum Fenster ging. Erste feste Anstellung, ländliches Gebiet, Dorf, kleine Schule, nette Leute. Schau dir das an. Wie sie sich freuen! Vor seinen Augen

erstreckten sich wohlgeordnete Reihen blühender Apfelbäume. Daneben ein Acker. Unter seinen Augen die Straße, die sich dann zwischen den grünen Hügeln schlängelnd verlor. Ein wunderbares, helles Grün, dass einem die Augen

weh taten. Bushaltestellen, Busse, die die Kleinen unter der strahlenden Sonne ihrem Heim entgegentragen, wo Mütter schon erwartungsvoll in den Türen stehen, Großeltern, die aus dem Fenster schauen. Ländliche Idylle. Ländliche Idylle unter strahlend blauem Himmel. Keine Wolke zu sehen. Und ich muss

Klassenarbeiten korrigieren... Lehrer, die mit Tischen und Stühlen, mit roten Stiften und Mappen in blühende Gärten ziehen und sich gemütlich unter blühende Apfelbäume setzen. Summende Bienen, zwitschernde Vögel und das atemberau-bende, frische Parfum des Frühlings. Und dann Schüler, die an Schreibtischen sitzen und hin und her gerissen sind zwischen der Frage, ob sie schön brav lernen sollen oder alles liegenlassen und sich am Leben draußen zu beteiligen, dem Ruf von Mutter Natur zu folgen. Was aus ihnen wohl einmal werden wird? Er seufzte. Dann schaute er sich um. Kein Geschrei, kein Lärmen mehr. Was wird aus ihnen wohl werden, wenn sie einmal die Schule verlassen? Keine Schul-klassen mehr, dafür aber Gesellschaftsklassen. Reiche und Arme, Bankiers und Arbeiter, Bürger und Bauern. Und wie schön sie miteinander spielen... Lachende Kinder, die grüne Hügel hochlaufen, so grün, dass einem die Augen weh tun! Keine Klassen, keine Arbeiten. Händehaltend die Hügel hinauf. Der erste Kuss unter einem blühenden Apfelbaum. Blühende Apfelbäume unter blühenden Apfelbäumen. Summende Bienen, die von Blüte zu Blüte fliegen. Die strahlende Sonne an einem strahlend blauen Himmel. Doch da! Da, in der Ferne! Ja, da! Eine Wolke. Eine Regenwolke. Abkühlung für die erhitzte Welt. Nahrung für die Blüte... Gewitterwolke. Blitz und Donner. Kampf der Elemente. Doch dann wieder Sonne. Wieder nur Nahrung für die Blüte Welt... Atomwolke. Der Pilz einer Atombombe. Die Blume einer Atombombe. Die schwarze Blume. Doch dann

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wieder die Sonne. Bloß niemand, der sich an ihr freuen kann. Keine Schule , keine Klassen, keine Klassenarbeiten. Nichts. Nichts. — Nichts!

Der Lehrer erschrak. Wie lange stehe ich schon hier? Zwei Stunden, drei Stun-

den? Als er schnellen Schrittes seine Tasche vom Katheder nahm und durch die

Tür verschwand, schien er um Jahre gealtert. Der Knall einer zufallenden Tür. Eilige Schritte verklingen auf einem Flur. Und dann Stille. Nur die Unordnung

zwischen den Reihen in der Klasse und die Abdrücke an den Fenstern zeugen von je da gewesenem Leben. Klassen, Klassenarbeiten, schreibende Schüler mit ängstlichen Blicken, schreibende Lehrer mit Falten im Gesicht, Lehrer, die an Fenstern stehen und hinaus starren. Wie lange ist es her? Minuten, Stunden,

Jahre? Wie lange?...

Michnea Dumitra, 11 b

Klasse 5c, Schuljahr 2000/2001

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Comenius 2 Projekt "Sprachreflexion im interkulturellen Kontext'

Das Johannes - Kepler - Gymnasium arbeitet seit einem Jahr an einem interna-tionalen Comenius 2 Projekt, an dem folgende Länder und Institutionen teilneh-

men:

• Deutschland: das JKG, die Uni Stuttgart, das Landesinstitut für Erziehung und Unterricht und als kooperierende Schulen: das Johannes - Kepler - Gymnasi-um in Leonberg, das Gymnasium Ehingen und das Königin - Olga - Stift

• Wales: die Universität Aberystwyth

• Polen: die Uni Lodz (Germanistik, Fremdsprachen-Ausbildung) und der Deutschlehrerverband mit einer Schule in Lodz

• Portugal: Die Escola Superior de Educacao und verschiedene Schulen

ZIEL des Projekts ist:

Brücken zu schlagen zwischen den Sprachen und Kulturen, die in den Klassen-zimmern unserer Schule zu Hause sind. Wir fragen uns, was unsere Sprachen (d.h. unsere Muttersprachen und Schulsprachen) verbindet oder unterscheidet. Wir fragen uns aber auch, wie verschieden unsere Kulturen sind und was sie trotz allem auch wieder verbindet. Dabei untersuchen wir, z.B. was Höflichkeit oder Unhöflichkeit in unseren Kulturen bedeutet? Gibt es da Unterschiede im Verhalten und in den Ritualen? Wie schlagen sich unsere Kulturen in unserem Sprach-verhalten nieder? Wie gehen wir miteinander um und wie werden wir zu verant-wortungsvollen Bürgern? In welchen kulturellen Bildern zeigt sich unsere Kultur bzw. zeigen sich unsere Kulturen?

Woran wir arbeiten und mit wem:

Wir arbeiten zusammen mit Lehrerinnen, Lehrern, Schülerinnen, Schülern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Institutionen der Lehrerbildung und — Fortbildung.

Wir haben bisher Broschüren und CD-Roms zu folgenden Themen erstellt:

Höflichkeit im Vergleich zwischen den Kulturen (Böhm-Martin, Bermanseder, Banzhaf, Schreck, Fetzer, Davies), ein Video dazu ist noch in Vorbereitung

Schimpfwörter (Röhling, Fetzer, Geffers-Strübel und Schülerinnen und Schüler des LK Deutsch), ein Video dazu ist ebenfalls in Vorbereitung

Sprichwörter im interkulturellen Vergleich (Uni und Schule Lodz mit Schüle-rinnen und Schülern der 11 a im Schuljahr 99/2000 )

Tiere in Sprichwörtern und Märchen: Uni Lissabon mit Schülerinnen und Schülern des jetzigen LK 12 Französisch

Lokale Popsongs und interkulturelles Lernen: Eyser und Petruschke mit Klassen des JKG Leonberg

Koordination: Frau Vief-Schmidt

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Comenius-Projekt mit Polen

Im Schuljahr 1999/2000 wurde das europäische Sprachreflektionsprojekt "Comeni-us" gestartet. Durch die gute Zusammenarbeit von Frau Vief-Schmidt und dem Oberschulamt bekam dieses Jahr die Klasse 11a die Möglichkeit an diesem

Projekt mitzuarbeiten. Unser Schwerpunkt lag auf dem Thema Sprichwörter und Redewendungen. Als Partnerland wurde Polen gewählt, genauer gesagt die Stadt Lodz. Das Ziel des Projekts war es in erster Linie, die deutschen und die pol-

nischen Sprichwörter auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu untersuchen. Ein weiteres Ziel war es, die Partnerstadt kennenzulernen, um unter anderem

die oft vorhandenen Vorurteile abzubauen. Als erstes waren die polnischen Partner mit ihrem Besuch dran. Es kamen zwei

Schülerinnen, eine Studentin und zwei Lehrerinnen. Das Treffen fand im Rahmen der Projekttage des JKG statt. Während dieser drei Tage wurden diverse Sprich-wörter erarbeitet und verglichen. Um die in den Sprichwörtern erkannten Unter-schiede deutlich zu machen, wurden Poster angefertigt und Publikationen erstellt. Der Rückbesuch erfolgte einigen Wochen später. Von der verantwortlichen

Leiterin des Projekts für das JKG, Frau Vief-Schmidt, wurden dafür vier Schüler und die Oberreferendarin Frau Unmuth ausgewählt. Bei diesem Treffen in Lodz,

130 km westlich von der Hauptstadt Warschau, wurden die Themen mit den polnischen Schülern erweitert bearbeitet, verfeinert und die Publikationen fertig-gestellt.

Doch zur Theorie, der schriftlichen Bearbeitung der Themen, gehört auch die Praxis. Der praktische Teil des Besuchs bestand überwiegend aus Besichtigun-

gen verschiedener Denkmäler, Straßen und Museen. Durch diesen Part haben wir uns davon überzeugt, dass die Sprichwörter überwiegend der Wahrheit entsprechen und uns deshalb ziemlich viel über das Land sagen können. Ein Beispiel dafür ist das häufige Auftreten religiöser Sprichwörter im Polnischen.

Tatsächlich gibt es viele Kirchen in Polen, und laut Statistik sind rund 95 % der Polen katholisch. Durch eigene Recherchen haben wir erfahren, dass es für einen großen Teil der polnischen Schüler selbstverständlich ist, sonntags regelmäßig in die Kirche zu gehen, was man nicht unbedingt von den deutschen Schülern sagen kann, da nur sehr wenige überhaupt in die Kirche gehen.

Als Fazit über dieses europäische Projekt kann man sagen, dass es aus unserer Sicht eine sehr lohnenswerte Unternehmung war, bei der wir sehr viel gelernt haben. Man kann nur hoffen, dass das JKG auch in Zukunft die Chance haben wird, an Projekten dieser Art mitzuwirken, um das Engagement der Schüler für

ein wirklich vereintes Europa auch im "europäischen Ausland" zu präsentieren.

Dominik Lukic 11a

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Info-Abend Organspende

In der heutigen Zeit, in der alles immer hektischer und gefährlicher wird, ist es wichtig, sich auch mit dem Thema Sterben und Tod zu befassen und mit der Frage, ob man anderen dadurch helfen will, dass man nach dem eigenen Tod

seine Organe als Spende zur Verfügung stellt, so zumindest die Ansicht der SMV des JKG, die zu dem Thema Organspende einen Abend organisiert hatte.

Der Informations - und Diskussionsabend über das Thema Organspende fand am 20.01. 2000 im Musiksaal des Johannes-Kepler-Gymnasiums statt.

Kemal Bagci, der den Abend mit organisiert hatte, begrüßte die Gäste, Frau Elizabeth Enzling und Herrn Reinhard Wahl. Frau Enzling als Medizinerin und Herr Wahl, Betroffener einer Herztransplantation, nahmen als Experten, die über das Thema Organspende in allen Einzelheiten informiert sind, teil.

Neben Fragen, wie und welche Organe eigentlich transplantiert werden können,

gab es auch persönlichere Fragen, die an Herrn Wahl gestellt wurden: ̀ Wie ist es mit einem fremden Herzen zu leben?' oder ̀ Haben Sie kein schlechtes Gewis-

sen mit dem Herzen eines Gestorbenen zu leben?'.

Die Statistik meldet zur Bereitschaft, Organe zu spenden, wenig Erfreuliches: Nur knapp 3% der Bevölkerung Deutschlands besitzen einen Organspenderaus-weis. Spender sind in der Regel Menschen zwischen 45 und 65 Jahren, selten jüngere. Drei Viertel aller Verpflanzungen sind erfolgreich.

Herr Wahl äußerte seine persönliche Meinung zur Organspende. Er befürwortete die Organspende eines Hirntoten, da dieser sowieso sterben würde, wieso sollte er nicht einem anderen das Leben retten? Mancher war mit dieser These nicht einverstanden, und somit wurde unter Einbezug sozialer und ethischer Aspekte emotional und konträr diskutiert. Immer wieder wurde auch bemängelt, dass dieses Problem in den Medien zu wenig thematisiert wird.

Informationsmaterial und ein Organspendeausweis warteten am Schluss auf jeden, der als persönliches Fazit der Veranstaltung den Ausweis ausfüllen wollte - oder nicht.

Emel Yildirim, 12

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Brüder

Brüder, vergessen wir nie:

die obligatorische Kinderhand voll Sommersprossen

in euren Augen, in meinen Augen

ist vielleicht

nur so alt wie ihr - . -•es und wie ich.

Fortan

- Wir brauchen keine

Trüffelschweine mehr, die Trüffeln für uns suche .

- Wieso. Eine Errungenschaft, neu und genial?

- Nein. Es gibt einfach kehle niehr.

Keine Trüffeln.

- Wir brauchen keine Hunde mehr,

die's Stöckchen für uns hol'n.

- Wieso. Eine Errungenschaft, einmalig und toll?

- Genau. Es gibt eben keine mehr.

Keine Bäume.

•---ö•

Onur Bazarkaya, 11 b

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Klasse 10 b auf Besuch im Amtsgericht Bad Cannstatt

Da wir im Fach Gemeinschaftskunde das Kapitel des deutschen Rechtssystems behandelten, besuchten wir das Amtsgericht Bad Cannstatt, um einen Eindruck aus der Praxis zu erhalten.

Bei den insgesamt drei Hauptverhandlungen handelte es sich zweimal um

schweren Diebstahl und einmal um Widerstand gegen die Staatsgewalt.

Außer den Zuschauern waren der Protokollführer, der Staatsanwalt, die Zeugen

und die Richterin anwesend. Außerdem noch die jeweiligen Angeklagten, von denen keiner einen Verteidiger bei sich hatte. Die Hauptverhandlungen folgten alle demselben Muster:

Nachdem die Richterin die Verhandlung eröffnet und festgestellt hatte, ob

Angeklagter und Zeugen erschienen waren, erfolgte die Vernehmung des Angeklagten zu Lebensumständen und Einkommen. Dann verlas der Staatsanwalt die Anklageschrift und der Angeklagte nahm dazu Stellung. Anschließend folgte die Beweisaufnahme mit dem Verlesen von Protokollen sowie die Vernehmung der Zeugen. Wichtig ist hierbei die Aufklärung der

Zeugen über ihre Pflichten und die Folgen falscher Aussagen. Nach dem Plädoyer des Staatsanwaltes (das Plädoyer des Verteidigers entfiel mangels Anwesenheit) hatte der Angeklagte das Schlusswort. Die Richterin zog sich zur Urteilsbildung zurück und verkündete wenig später das Urteil im Namen des Volkes. Anschließend begründete sie ihr Urteil und wies den Angeklagten auf sein Recht hin, ihr Urteil überprüfen oder den gesamten Fall nochmals

verhandeln zu lassen.

Trotz dieses strengen Regelwerkes gab es einige kleine unvorhergesehene Zwischenfälle, die menschliche Akzente setzten. So traten zum Beispiel in einem Fall überraschend Kommunikationsschwierigkeiten auf, da die Verständigung mit dem Angeklagten nicht auf deutsch erfolgen konnte. Glücklicherweise fand sich

aber eine Angestellte im Haus, die, nachdem sie vereidigt war, übersetzen konnte.

Unsere vielen neugierigen Fragen wurden nach den Verhandlungen von Richterin und Staatsanwalt bereitwillig und ausführlich beantwortet. Insgesamt war es ein sehr interessanter Vormittag, der uns viele Aufschlüsse über den Verlauf einer Hauptverhandlung gegeben hat.

Therese Bauer und Sarah Bach, 1 O

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Mirela - abgeschoben

Am 7. März 2000 wurde, für die Mitschüler und Schule ohne Vorankündigung, eine Mitschülerin mit ihrer Familie nach Bosnien abgeschoben. Nach den

Faschingsferien war ihr Platz in der Klasse leer. Die Art und Weise, wie dies geschah, war Anlass für die Schüler, sich in kleinen Texten Gedanken zu machen über diesen Verlust, den ihre Klasse so unverhofft getroffen hat. Teilweise wurden diese Texte in der Stuttgarter Zeitung unter der Rubrik Zeitung

an der Schule abgedruckt.

Zusammengebrochen

"Ich bin zusammengebrochen"

schreibt sie.

Zusammengebrochen weshalb?

Weil sie die Gesichter der Menschen, an die sie sich gewöhnt hat, nie wieder sehen wird? Weil sie sich von denjenigen, die ihr etwas bedeutet haben, nicht einmal verabschieden konnte? Weil das alles nicht ihrer Vorstellung ihrer Zukunft entsprach? Weil sie nicht darauf vorbereitet gewesen ist? Weil sie Angst hatte vor

all dem, was kommen würde?

Weil sie Angst hatte vor dem, was

war?

Ich habe gezittert, weil ich versucht habe, mich in diese Lage hineinzuversetzen.

Sie ist zusammengebrochen, weil sie

in dieser Lage war. Martina Kljunic, 11 b

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Fragen eines Schülers zur politischen Kultur Deutschlands

Auf die Frage, ob man die Stasi-Akte in der Kohl-Affäre als Beweismaterial benutzen solle, antwortete eine ehemalige DDR-Rechtskämpferin, dass es

gegen die politische Kultur unseres Landes verstoße, diese Akte zu benutzen.

Es ist verständlich, dass die durch Spionage entstandenen Niederschriften

der Stasi, die einen Eingriff in das Privatleben von

Führungspersönlichkeiten bedeuten, die vom Volk in ihr Amt gewählt wurden, Unmut hervorrufen.

Gehört es aber zur politischen Kultur Deutschlands,

Politiker, die sich strafbar gemacht haben, mit symbolischen Strafen zu belegen, nur weil sie sind, wer sie sind?

Gehört es zur politischen Kultur Deutschlands,

Vergewaltiger nach zwei Jahren aus der Haft zu entlassen, um dann festzustellen, dass es sich um Wiederholungstäter handelt?

Gehört es zur politischen Kultur Deutschlands,

sich an die folgenschweren Fehler der NS-Zeit zu erinnern und trotzdem Familien in Nacht-und-Nebel-Aktionen abzuschieben?

Gehört es zur politischen Kultur Deutschlands,

dafür zu sorgen, dass es Häftlingen möglichst gut geht und ihnen während ihrer Haftzeit einen, wenn auch geringen, Lohn zu gewähren, Familien aber, die abgeschoben werden sollen, zunächst einmal alles wegzunehmen, auch wenn hart und ehrlich dafür gearbeitet worden ist?

Gehört es zur politischen Kultur Deutschlands,

laut "Überfremdung" und "Abschiebung" zu schreien und kein Gespür dafür zu haben, was das bedeutet?

Gehört es zur politischen Kultur Deutschlands,

von Integration zu reden und teilweise denjenigen Ausländern, die

Gesetze brechen, eine zweite Chance zu geben, aber diejenigen, die sich integrieren, rauszuwerfen, weil sie Kriegsflüchtlinge sind?

Gehört es zur politischen Kultur Deutschlands,

Freunde über Nacht zu trennen, ohne ein Recht auf Abschied?

Ist das politische Kultur in Deutschland?

Ja?

Warum?

Geht es nicht anders?

Michnea Dumitra, 11 b

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Ein Praktikum in der Wilhelma — BOGY in Klasse 9

Wir, Alin und Sonja, hatten uns für einen Praktikumsplatz im zoologisch-botanischen Garten Wilhelma entschieden, weil wir gerne mit Tieren

umgehen.

Am ersten Tag wurden wir in die Reviere Schaubauernhof und Aquarium eingeteilt. Die Arbeit auf dem Schaubauernhof war gar nicht so einfach, denn es war sehr viel körperlich anstrengende Arbeit gefragt. So gibt es dort mehrere Stallungen, den Pony- und Pferdestall, den Wisentstall, den Kuhstall, zwei Ziegen- und Schafställe, einen Hühnerhof und den Schweinestall, dazu kommen mehrere Freigehege und extra Ställe sowie Futter- und Einstreulagerhallen. Doch wer einmal dort war, weiß dies.

Das große, gemütliche Pflegerhaus war zum Aufenthalt in den Pausen (9.00 — 9.30 Uhr Frühstückspause, 12.30 — 13.00 Uhr Mittagspause und am

Nachmittag eine Teepause). Zum Essen verwendeten wir die Produkte des Hofs, Eier, Milch und andere Lebensmittel. Das gemeinsame Kochen und Essen war immer eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag.

Die Arbeit bestand aus Füttern, Pflegen und Reinigen der Tiere, außerdem wurden die Ställe täglich gesäubert und alle zwei Tage komplett ausgespritzt. Dies waren die besonders anstrengenden Arbeiten, dazu stand man noch unter Zeitdruck, da bis zum Nachmittag, wenn wochentags die meisten Besucher kommen, alles sauber sein sollte. Man hatte sich an einen genauen Zeitplan zu halten.

Nachmittags stand man den Besuchern mit Rat und Erklärungen zur Seite, beaufsichtigte die "Streichelwiese", hier kann man Schafe und Ziegen streicheln und füttern, führte die Ponys, auf denen Kinder gerne reiten, umher oder erledigte noch so manche Putzarbeit. Abends, um 16.00 Uhr, wurden die Tiere ein weiteres Mal gefüttert und der

Spätdienst verriegelte um 18.00 Uhr dann die Ställe.

Die Arbeit im Aquarium war aber keineswegs weniger anstrengend, da man dort als Pfleger vor allem die Aufgabe hat, die großen Filter im Aquariumkeller für die umfangreicheren Aquarien und die kleineren Filter gleich neben den durchschnittlich großen Schauaquarien mit ihren ca. 80 Litern hinter den Kulissen zu reinigen. Im Keller wird diese Arbeit normalerweise nur montags und freitags erledigt, doch dann nimmt sie viel

Zeit in Anspruch.

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Das Aquarium in der Wilhelma ist nach den verschiedenen Herkunftsländern der Fische unterteilt, wie z.B. Nord- oder Südsee. Hinter den Kulissen gibt es eine Art Hauptraum bzw.- gang, in dem sich die meisten Schauaquarien "von hinten" aneinanderreihen, und zwei weitere Räume mit jeweils ca. 8

Aquarien.

Für die Pfleger gibt es keine Extraeinrichtung für Pausen, da es durch die beheizten Aquarien im Arbeitsbereich immer warm ist und sich im "Hauptraum" z.B. auch ein Tisch befindet. Im Keller des Aquariums findet man neben den Filteranlagen auch die "Quelle des Meerwassers" der Wilhelma vor, nämlich die Salzwasseraufbereitung.

Zur allmorgendlichen Aufgabe eines Aquariumpflegers gehört es, alle Aquarienscheiben, sowie die Ein- und Ausgangstüren des Aquariums bis zum Eintreffen der Besucher gegen 9.00 Uhr zu putzen. Da dies mindestens zwei

Stunden dauert, muss man sofort zu Dienstbeginn um 7.00 Uhr anfangen. Von 9.00 — 9.30 Uhr haben dann auch die Aquarienpfleger Frühstückspause und um 12.30 — 13.00 Uhr Mittagspause. Man kann entweder in der Kantine

Essen gehen, oder auch ins Besucherrestaurant. Natürlich müssen die Schaubecken auch von innen gereinigt werden, aber das Füttern der Fische ist eigentlich eher eine "Nebensache". Im Aquarium haben die Pfleger meist gegen 15 Uhr Feierabend.

Einen Tag verbrachten wir gemeinsam. Wir durften hinter die Kulissen des Terrariums und Insektariums, um dort verschiedenste Tierarten zu betrachten und sogar auf Hände oder Schultern zu nehmen. Dazu gehörten z.B. eine Boa Constrictor, ein wandelndes Blatt, eine Vogelspinne, diverse (Heu)schrecken und andere Insekten. Danach besichtigten wir die Futterhäuser, in denen sich Kisten mit Ratten, Maden, Käfern und sämtlichen Futtertieren befanden, die wir bestaunten und manchmal anfassten.

Anschließend gingen wir zum Elefantenhaus und mit den riesen Dickhäutern ins Freigehege. Dies war besonders spannend, da die Tiere uns so manchen Schrecken einjagten. Zum Schluss dieses Tages wurde uns noch das Verhalten trächtiger Nashörner anhand eines lebenden "Objekts" erläutert.

Das Praktikum insgesamt war zwar anstrengend, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht. Besonders gefiel uns, dass wir richtig mitarbeiten konnten

und "dazu gehörten". Das einzige, was uns schwer fiel, war das frühe Aufstehen am Morgen, denn wir mussten schon um 7.00 Uhr unseren Dienst antreten.

Sonja Heinritz, 9a, und Alin Reinhard, 96

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"STUDIENTAG" AM 17.11.1999

"Wie geht's nach der Schule weiter?". Diese Frage stellen wir Schüler der Stufe 12 uns spätestens jetzt. Das weiß auch die Schulleitung und informierte

uns rechtzeitig darüber, dass einige Universitäten einen sogenannten "Studientag" veranstalten. An diesem Tag hat jeder die Möglichkeit, sich mit

der Universität bzw. dem Studiengang, für den er sich interessiert, vertraut zu machen und einen kleinen Überblick über das Lernen an einer Uni zu

bekommen. Ich entschied mich für die Universität Hohenheim und den Studiengang der `Kommunikationswissenschaft'. In Hohenheim angekommen, musste ich erst

einmal herausfinden, "wo's lang geht". Als ich dann schließlich im Hörsaal angelangt war, begrüßte uns der Präsident und stellte uns seine Uni und ihre

Angebote vor.

Nach einer halben Stunde wurde er dann von einem Professor abgelöst, der uns Zuhörern die Bereiche und Ziele der Kommunikationswissenschaft nahebrachte. Die Anwesenden und auch ich wurden dann allerdings etwas enttäuscht, als der besagte Professor uns mitteilte, dass für diesen Studiengang auf 30 Studienplätze zwischen 700 und 800 Bewerber kommen, wobei der benötigte Abiturdurchschnitt bei 1,1 liegen muss. Gute Aussichten für diesen Bereich würde ich sagen!!! Dasselbe dachten sich wahrscheinlich auch diejenigen Anwesenden, die den Hörsaal verließen, als die erfreuliche

Nachricht bis zu ihnen durchgedrungen war. Nach einer anschließenden Führung durch das Gebäude der Fachschaft, in dem sich unter anderem ein Radio- und ein Fernsehstudio befinden, wurden wir sozusagen entlassen. Jetzt konnten wir die Gelegenheit nutzen und das Universitätsgelände auf eigene Faust erforschen und dabei noch einige Informationen sammeln.

Dieser kurze Besuch bot mir einen kleinen Einblick in das "Leben an der Uni"

und ich kann mir jetzt ungefähr vorstellen, was nach dem Abi auf mich zukommen wird oder zukommen könnte. Trotz allem haben wir noch ein wenig Zeit, um uns mit der Berufs- und Studienfrage auseinanderzusetzen. Ein guter Zeitpunkt hierfür wird im März 2000 sein, wenn wir die Möglichkeit

haben, die Firma Siemens zu besuchen und mit Berufsberatern zu sprechen.

Wofür wir uns jedoch letztendlich entscheiden, liegt bei uns. Diese Entscheidung kann uns niemand abnehmen. Und das ist auch ganz gut so,

finde ich.

Markus Güll, JSt 12

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Projekttage der Stufe 12 : Berufsorientierung

Nun wird es langsam ernst. Wir sind jetzt in dem Alter, in dem man anfangen sollte, sich darüber Gedanken zu machen, was man werden oder machen möch-te, wenn das Abi endlich durchgestanden ist.

Genau aus diesem Grund hatten wir die Möglichkeit vom 22.03. - 24.03.2000 einmal ins Berufsleben zu schnuppern und zu erfahren, worauf man davor noch alles achten muss. Da wir in zwei Gruppen aufgeteilt waren, kann ich nur von

meinen Erfahrungen berichten.

Am Mittwoch ging es in der Schule mit einem Vortrag von Herrn Nieter Ios. Dieser

hatte die Firma Bosch besucht und versuchte uns nun die Erwartungen der Firma an die Abiturienten nahezubringen. Er erwähnte unter anderem Schlüsselqualifi-kationen wie Teamfähigkeit, Verantwortung und Selbstmanagement, sowie

notwendige Fähigkeiten wie Ausdrucksfähigkeit, verständiges Lesen komplexer fremdsprachlicher Sachtexte und sicheren Umgang mit mathematischen Symbo-len und Modellen. Dies zeigt, dass vor allem unsere Kenntnisse in Deutsch,

Englisch und Mathematik eine wichtige Rolle spielen.

Nach dem Vortrag ging es dann zum Berufsinformationszentrum (BIZ). Dort erwartete uns schon Frau Palme, die mit uns ein Programm absolvierte, durch das wir herausfinden sollten, welcher Beruf zu uns passen könnte. Wir mussten unsere Fähigkeiten und Stärken sowie unsere Ziele aufschreiben, daraufhin wurde versucht, uns einen Beruf gemäß dieser Kriterien zuzuordnen. Ob bei jedem das Richtige dabei herausgekommen ist, kann man jetzt noch nicht so

genau sagen.

Am nächsten Tag ging es zur Steuerberaterkanzlei Ebner, Stolz und Partner. Die andere Gruppe, die nicht zum Steuerberater ging, machte einen Besuch bei der Firma Siemens.

Bei uns ging es dann um neun Uhr mit einem Vortrag von Dr. Russ Ios. Er er-klärte uns, wie man ein etwas größeres Unternehmen an die Börse bringt. Ob-wohl die einzelnen Schritte ziemlich genau dargestellt wurden, hatten einige doch Schwierigkeiten dem Ablauf zu folgen. Nachdem der Vortrag beendet war und dann doch noch ein paar Fragen gestellt und beantwortet wurden, ging es zu einem Rundgang durch die Kanzlei. Im Anschluss an die Kaffeepause ging es dann zum zweiten Vortrag. Diesmal ging es um wesentliche Sachen, wie über die Firma an sich, den Berufsweg eines Hochschulabsolventen bis zum Wirt-

schaftsprüfer, Erwartungen an Bewerber und die Planung einer Karriere.

Den letzten Tag verbrachten wir wieder in der Schule, diesmal war Bewerbungs-training angesagt. Es wurden Rollenspiele und Diskussionen durchgeführt, wobei eine Gruppe diskutierte und die andere dies beurteilen sollte. Wir erhielten Ratschläge über Bewerbungen, Zeugnisse und anderes.

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Den krönende Abschluss sollte dann am Freitagabend der Infoabend mit ehema-ligen Abiturienten des JKG bilden. Die Ehemaligen berichteten über ihre Erfah-

rungen im Beruf und während des Studiums. Wir hatten dann die Möglichkeit uns mit ihnen zu unterhalten und einige, die ihren Wunschberuf unter den Ehe-maligen gefunden hatten, nahmen ihre Chance auch wahr sich eingehend zu

informieren.

Doreen Rude% JSt 12

Betriebsbesichtiqunq bei Daimler-Chrysler

Wie eigentlich alle Jugendlichen interessieren auch wir uns, die Schüler der Klassenstufe 12 des Johannes-Kepler-Gymnasium, für Autos bzw. welche Fakto-ren für ihre Entstehung eine Rolle spielen.

Was wäre wohl eine geeignetere Lösung, um Antworten auf all unsere Fragen zu bekommen, als ein Besuch des Erdkundegrundkurses beim drittgrößten

Automobilkonzern der Welt, Daimler-Chrysler? Logischerweise zog Herr Grösche die Möglichkeit in Betracht, den heimischen Werkteil in Untertürkheim zu besu-

chen, welcher nur einen Katzensprung von der Geburtstätte des ersten Otto-motors entfernt ist. Die anderen fünf Werkteile, die zum Werk Untertürkheim

gehören, sind Bad Cannstatt, Brühl, Mettingen, Hedelfingen und Zuffenhausen, dies aber nur nebenbei.

Den Tag der Besichtigung starteten wir so: Nach einem ausgiebigen morgendli-chen Spaziergang zur Bushaltestelle des Daimler-Chrysler-Museums fuhren wir

von dort aus mit einem werkseigenen Bus zum nahegelegenen Motorenwerk, wo wir letztendlich unsere Fragen bezüglich Standortfaktoren und vielen anderen Dingen an einen Mitarbeiter, der später auch unseren Rundgang begleitete, Ioswerden konnten. Nachdem wir auf jede unserer Fragen äußerst aufschlussrei-

che Antworten erhalten hatten, startete der Rundgang durchs Motorenwerk. Was hier sofort ins Auge stach, war die Sauberkeit an den Arbeitsplätzen bzw. in dem Werk überhaupt, und das, obwohl hier Motoren, Getriebe und Achsen hergestellt

werden. Nach all den weiteren Informationen, die wir von unserem Gruppenleiter beim Rundgang erhielten, wurde außer dem Aspekt Sauberkeit, ein anderer ganz deutlich: Nämlich jener, dass bei Daimler-Chrysler die sogenannte Fließband-arbeit bzw. die Monotonie am Arbeitsplatz schon längst abgeschafft wurde,

indem man nur gelernte Arbeitskräfte einstellt, welche mitdenken können und flexibel sind. Dies bedeutet, nicht nur die eigene, sondern auch neue bzw. unge-wohnte Arbeit durchführen zu können. Somit kann bei Daimler-Chrysler z.B. jederzeit von der Herstellung von Benzin- auf Dieselmotoren umgestiegen wer-

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den, da jeder Arbeiter im Motorenwerk flexibel ist. Darüber hinaus wird hierdurch die Qualität der Produkte verbessert, da die Arbeit nicht mehr so einfach neben-bei erledigt werden kann. Denn durch die höhere Abwechslung wird auch eine höhere Aufmerksamkeit bzw. größere Sorgfalt benötigt und somit qualitative statt quantitative Arbeit erreicht.

Gegen Mittag ging der Rundgang dann zu Ende, und im Großen und Ganzen muss man sagen, dass der Besuch bei Daimler-Chrysler Spaß gemacht hat, interessant war und weiterzuempfehlen ist.

Marco Fischer, JSt 12

Proiekt in Verkehrserziehun

Für Abwechslung im Unterricht sorgte in diesem Jahr ein Verkehrserziehungs-projekt für die Klassen 11, das unter der Leitung von Herrn Stefan Horlacher, einem erfahrenen Fahrlehrer, stattfand.

Das Ziel des Projekts war es, in vier Doppelstunden den Schülern ein "Theorie-sicherheitstraining" zu bieten, das die Schüler über Gefahrensituationen im Straßenverkehr und Möglichkeiten zur Vermeidung oder Bewältigung solcher Situationen aufklären sollte. Dabei wurden sowohl verkehrstechnische als auch verkehrspsychologische Themen in Gruppen bearbeitet. Ein Thema war zum Beispiel die Einstufung verschiedener Fahrertypen (z.B.: Raser, Sonntagsfahrer, Angeber) in eine Gesundheitsrisiko-, Kosten- und Gefahrenskala. Dabei wurde den meisten Schülern erst richtig bewusst, welche Vorteile man hat, wenn man "normal" (vernünftig) fährt.

Der Wissenshorizont im Bereich Straßenverkehr wurde durch dieses Projekt mit Sicherheit stark erweitert. Ob dieses Wissen nun aktiv im und um den Straßen-verkehr genutzt wird, liegt aber allein an den (Fahr)Schülern selbst.

Dominik Lukic, 11 b

Verzeichnis der Illustrationen Togrul Alkoc, 11 a (S. 7) - Denise Fräbel, 11 a (S. 15)

Yonka Yesilok, 1 la (S.33) - Aleksandra Panajotova, 10a (S. 39)

Timo Hufnagel, 1 O (S. 41)

Gordana Todic, 10b (S.): Metamorphose zum Thema des Theater-

stücks Die Nashörner

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JKG 2000

TERMINE J ••

2000/2001

26.09. Vortrag SMV: Ess-Störungen

13.10. Großer Romabend

19.10. - 21.10. SMV-Wochenende

23.10. - 24.10. Schopfloch 5a und 5b

24.10. Wandertag

24.10. - 25.10. Schopfloch 5c

15.11. Uni-Tag Stufe 12

24.11. 18.30 Preisverleihung der Stiftungen

19.30 Keplerabend

27.11. - 29.11. Theater-AG in Rotenfels

08.12. Konzert mit Lise-Meitner Gymnasium in Rernseck

2001

23.01 u. 25.01. Volleyballturnier 07.02. Grundschul-Information zum 8-jährigen Zug

19.02. - 23.2. Klassen 9: Berufsorientierung am Gymnasium

22.02 19.00 Musikabend

06.03. u. 13.03. Klassen 7: Drogeninformation durch das LKA Stuttgart

21.03. - 23.03. Projekttage 23.03. Tag der Offenen Tür für Grundschulklassen 4

01.04. - 6.4. Studienfahrt 10 b

Mai Theaterprojekt: Frau - Mann / Mann - Frau

20.05. 19.00 Sinfoniekonzert Stadtkirche

29.06. - 6.7. Schullandheim 6a

04.07. - 9.7. Studienfahrt 12

07.07. Schullandheim 6b in Tönning

20.07. 16.00 Schulfest

22.07. 16.00 Pavillon-Konzert im Kurpark

23.07. - 24.7. Sporttag Stand: 30. Oktober 2000

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