ICD-10 - DG-Sucht · E66.9 Adipositas, nicht näher ... Gallenblasenerkrankungen 5.5 50 4.3 ......
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ICD-10
Adipositas und sonstige Überernährung (E65-E68) E65 Lokalisierte Adipositas Fettpolster
E66 Adipositas E66.0 Adipositas durch überm äßige Kalorienzufuhr E66.1 Arzneimittelinduzierte Adipositas E66.2 Überm äßige Adipositas mit alveolärer Hypoventilation Pickwick-Syndrom E66.8 Sonstige Adipositas Krankhafte Adipositas E66.9 Adipositas, nicht näher bezeichnet Einfache Ad ipositas o.n.A.
Kapitel IV : Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
Kosten der Adipositas in den U.S.A. (BMI ≥ 30 kg/m 2)
Begleiterkrankung RR AR % Kosten*_______________________________________________________________________
Typ 2 Diabetes mellitus 11.0 69 36.6KHK 4.0 40 16.2Hypertonie 4.0 40 7.6Gallenblasenerkrankungen 5.5 50 4.3Krebserkrankungen
Brustkrebs 1.3 7 0.5Endometrium 2.5 27 0.2Dickdarm 1.5 10 0.9
Gelenkerkrankungen 2.1 20 3.6________________________________________________________________________Summe 70.0
Colditz 2009
Adipositas: Erkrankung oder kulturabhängige Normvariante?
in Mrd US $
Adipositas-assoziiertes Verhalten: PhänomenologieDSM-IV Kriterien einer Abhängigkeit und assoziierte Symptome bei
Adipositas
Volkow & O‘Brien Am J Psychiat 2007
Kriterien der Abhängigkeit Assoziierte Symptome bei Adipositas
� Toleranzentwicklung : zunehmende Mengen,um einen Rausch zu erleben
� Toleranzentwicklung: zunehmende Mengen an Nahrung, zur Erlangung von Sättigung
� Entzugssymptome: bei Beendigung der Substanzeinnahme
� Depression und Dysphorie während einerDiät???
� Substanzgebrauch in größeren Mengen als beabsichtigt
� Nahrungsaufnahme in größeren Mengen als beabsichtigt
� Anhaltender Wunsch und erfolglose Versuche den Substanzgebrauch zu kontrollieren
� Anhaltender Wunsch und erfolglose Versuche die Nahrungsmenge zu kontrollieren
� Hoher Zeitaufwand für Beschaffung, Gebrauch und Erholung
� Hoher Zeitaufwand für Nahrungsbeschaffung, Gebrauch und Erholung
� Aufgabe oder Einschränkung von sozialen, beruflichen und Freizeitaktivitäten
� Aufgabe von Freizeitaktivitäten ( aufgrund von Angst vor Ablehnung) verursacht durch die Adipositas
� Fortgesetzter Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen
� Fortgesetzte extreme Nahrungsaufnahme (Überessen) trotz schädlicher Folgen
Adipositas-assoziiertes Verhalten: Homöostatisches vs hedonisches System
� Appetit: hypothalamus („feeding center“ Anand et al. 1951)
� Sucht: mesolimbisch-mesokortikal (Olds and Milner 1951)
� „ if feeding were controlled solely by homeostatic mechanisms, most of us would be at our ideal body weight, and people would consider feeding like breathing …, a necessary but unexciting part of existance“(Saper et al. Neuron 2002)
Increases in dopamine in nucleus accumbens induced by food and by amphetamine as assessed by microdialysi s
in rodentsBassareo & Di Chiara 1999
Hinweise, daß DA System an adipositas-assoziiertem Eßverhalten beteiligt ist:
Tiermodelle
� Conditioned potentiation of feeding (CPF): Reize, die unter Nahrungsrestriktion mit Nahrung gepaart wurden, führen zu erhöhter Nahrungsaufnahme auch bei Sättigung (Petrovich 2002)
� Reizinduzierte Verstärkung auch nach Wochen wirksam: Modell für Reiz- und Kontext vermitteltes Überessen (über Sättigung hinaus), Modell für die Entwicklung der Adipositas (Holland, Petrovich 2005)
Hinweise, daß DA System an adipositas-assoziiertem E ßverhalten beteiligt ist
� Amphetamine haben kurzfristig anorexiogene Effekte abhängig von DA Effekten (Cannon et al. 2004)
� Bildgebungsdaten: Schokoladenkonsum aktiviert VTA und striatal im fMRI (Small et al. 2001)
� fMRI Aktivativierung des dorsalen Striatum und des orbifrontalen Kortex durch high-caloric visual food stimulibei adipösen Probanden (Rothemund et al. 2007)
� DA Hypothese: niedriges DA führt zu Aktivitäten, di e DA erhöhen: Reward deficiency?
Relationship between dopamine (DA) D2 receptors in the brains of cocaine abusers and
methamphetamine abusers(Volkow & Wise 2005)
Role of dopamine D2 receptors in obesityDopamine D2 receptors in controls and in obese individuals
Relationship between D2 receptors and body mass index (BMI)Volkow & Wise 2005
Grosshans,... Kiefer (2011) Arch Gen Psychiat, in press
Adipositas: fMRI cue-reactivity
BMI und reizinduzierter Hirnaktivierung auf Nahrungsmittelreize in Normalgewichtigen (N=21) und Adipösen (N=23) im linken ventralen Striatum. (P<.005; Korrelation mitBMI:(r=0.623; P=0.001).
Sättigungseffekte???
Bei Normalgewichtigen: ja!
Korrelation von Leptin-Plasmaspiegel und BOLD response im ventralen Striatum
(P<.005; Korrelation r=0.272; P=0.037)
Adipositas: fMRI cue-reactivity
Grosshans,... Kiefer (2011) Arch Gen Psychiat, in press
� Phänomenologische Ähnlichkeiten mit Abhängigkeits-erkrankungen
� Neurobiologisch keine kategoriale, eher eine dimensionale Unterscheidung motivationaler Aspekte des Sucht- und Eßverhaltens
� Neben homöostatischen Mechanismen sind motivationale Pathways in die Regulation des Eßverhaltens eingebunden; enge Verzahnung mesolimbischer und hypothalamischer Systeme
� Prävention und Behandlung mit Anleihen aus der Suchttherapie
Suchtaspekte bei Adipositas