Ich freu’ mich immer, wenn sie...

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Quelle: Waltroper Zeitung, 29. Juni 2012 Ich freu’ mich immer, wenn sie kommt“ Generationen-Projekt zwischen Gymnasium und Altenheim St. Peter Von Dagmar Hojtzyk WALTROP. Sie wollen keine „geschlossenen Anstalten“ in der Stadt sein. Das sagt Jürgen Sarpe, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums. Das sieht auch Regina Jahn vom Sozialmanagement des Altenheims St. Peter so. Beide Häuser haben die Türen geöffnet und für eine bunte Mischung gesorgt. Das Projekt „Generationenbrücke“ wurde ein Erfolg. Nach fünf Monaten ist nun Pause. Doch es geht weiter – nach den Ferien mit neuen Schülerinnen und Schülern. Angefangen hat alles mit der jungen Lehrerin (Deutsch und Katholische Religion) Christine Seemer aus Oelde. Sie macht ihr Referendariat am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG). Ihre Examensarbeit hat das Thema „Generationenbrücke – Kooperation zwischen Schule und Altenheim“. Und weil sie das Projekt auch noch selbst umsetzen wollte, nahm sie Kontakt zum Altenheim St. Peter auf. Bei dessen Leiterin Bernadette Sümpelmann und Regina Jahn lief sie offene Türen ein. 30 Schülerinnen und Schüler aus dem achten Jahrgang des THG sind seit Februar eine Stunde pro Woche im Altenheim im Einsatz, freiwillig und in ihrer Freizeit. Spazieren gehen, Gesellschaftsspiele machen, gemeinsam Kuchen essen, miteinander reden: Der 14-jährigen Jessika Cremer hat das so viel Spaß gemacht, dass sie nach den großen Ferien weitermachen wird. „Es ist schön, die Gesichter der Menschen zu sehen, wenn sie sich freuen“, sagt Jessika. Und wie auf Kommando strahlt die 88-jährige Gertrud Wiederholt das Mädchen an und sagt: „Ich freu’ mich immer, wenn sie kommt.“ Die 14-jährige Jessica Lehmkühler macht ebenfalls weiter. Sie hat die 88-jährige Elisabeth Kampmann kennen gelernt. Beide mögen sich, und Jessica sagt: „Das macht Spaß, und Frau Kampmann ist vom Kopf her richtig peppig.“ Regina Jahn vom Sozialmanagement des Altenheims ist voll des Lobes über den Einsatz der Jugendlichen: „Sie waren hilfsbereit, zuverlässig und haben überall mit angepackt. Sie haben sich sogar selbst in einen Rollstuhl gesetzt, um auszuprobieren, wie man sich dann fühlt.“ Weil alles so gut geklappt hat, gab es für Jung und Alt zum Abschluss ein „Dankeschön“-Grillen. Auch wenn Christine Seemer mit Beginn des neuen Schuljahres nach Münster wechselt, die „Generationenbrücke“ in Waltrop wird bleiben. Die neuen „Achter“ werden mit Referendarin Ariane Vahle das Projekt fortführen. Jessika Cremer, die dann als „Neuner“ immer noch dabei sein will, sagt: „Es macht mir Spaß, und ich finde es schön, etwas für ältere Menschen zu tun.“

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Quelle: Waltroper Zeitung, 29. Juni 2012

„Ich freu’ mich immer, wenn sie kommt“

Generationen-Projekt zwischen Gymnasium und Altenheim St. Peter

Von Dagmar Hojtzyk

WALTROP. Sie wollen keine „geschlossenen Anstalten“ in der Stadt sein. Das sagt Jürgen Sarpe, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums. Das sieht auch Regina Jahn vom Sozialmanagement des Altenheims St. Peter so. Beide Häuser haben die Türen geöffnet und für eine bunte Mischung gesorgt. Das Projekt „Generationenbrücke“ wurde ein Erfolg. Nach fünf Monaten ist nun Pause. Doch es geht weiter – nach den Ferien mit neuen Schülerinnen und Schülern.Angefangen hat alles mit der jungen Lehrerin (Deutsch und Katholische Religion) Christine Seemer aus Oelde. Sie macht ihr Referendariat am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG). Ihre Examensarbeit hat das Thema „Generationenbrücke – Kooperation zwischen Schule und Altenheim“. Und weil sie das Projekt auch noch selbst umsetzen wollte, nahm sie Kontakt zum Altenheim St. Peter auf. Bei dessen Leiterin Bernadette Sümpelmann und Regina Jahn lief sie offene Türen ein.30 Schülerinnen und Schüler aus dem achten Jahrgang des THG sind seit Februar eine Stunde pro Woche im Altenheim im Einsatz, freiwillig und in ihrer Freizeit. Spazieren gehen, Gesellschaftsspiele machen, gemeinsam Kuchen essen, miteinander reden: Der 14-jährigen Jessika Cremer hat das so viel Spaß gemacht, dass sie nach den großen Ferien weitermachen wird. „Es ist schön, die Gesichter der Menschen zu sehen, wenn sie sich freuen“, sagt Jessika. Und wie auf Kommando strahlt die 88-jährige Gertrud Wiederholt das Mädchen an und sagt: „Ich freu’ mich immer, wenn sie kommt.“ Die 14-jährige Jessica Lehmkühler macht ebenfalls weiter. Sie hat die 88-jährige Elisabeth Kampmann kennen gelernt. Beide mögen sich, und Jessica sagt: „Das macht Spaß, und Frau Kampmann ist vom Kopf her richtig peppig.“Regina Jahn vom Sozialmanagement des Altenheims ist voll des Lobes über den Einsatz der Jugendlichen: „Sie waren hilfsbereit, zuverlässig und haben überall mit angepackt. Sie haben sich sogar selbst in einen Rollstuhl gesetzt, um auszuprobieren, wie man sich dann fühlt.“ Weil alles so gut geklappt hat, gab es für Jung und Alt zum Abschluss ein „Dankeschön“-Grillen. Auch wenn Christine Seemer mit Beginn des neuen Schuljahres nach Münster wechselt, die „Generationenbrücke“ in Waltrop wird bleiben. Die neuen „Achter“ werden mit Referendarin Ariane Vahle das Projekt fortführen. Jessika Cremer, die dann als „Neuner“ immer noch dabei sein will, sagt: „Es macht mir Spaß, und ich finde es schön, etwas für ältere Menschen zu tun.“

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Bildzeilen: - Sie haben an der Generationen-Brücke gebaut: Schülerinnen und Schüler aus dem achten Jahrgang des THG mit Christine Seemer und Jürgen Sarpe (re.) sowie Bernadette Sümpelmann und Regina Jahn (li.).

- Jessica Lehmkühler hat die 88-jährige Elisabeth Kampmann im Altenheim St. Peter kennen gelernt. Wie einige andere Mitschülerinnen, will Jessica auch nach dem Projekt noch weiter ins Altenheim gehen. —Fotos: Dagmar Hojtzyk