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1 IDC Smart Cies Benchmark Deutschland 2012 IDC Mul-Client-Projekt Mai 2012 Analyst: Mark Alexander Schulte IDC Central Europe GmbH Hanauer Landstr. 135-137 60314 Frankfurt am Main Zusammenfassung für Städte und Gemeinden

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IDC Smart Citi es Benchmark Deutschland 2012

IDC Multi -Client-ProjektMai 2012

Analyst: Mark Alexander SchulteIDC Central Europe GmbHHanauer Landstr. 135-13760314 Frankfurt am Main

Zusammenfassung für Städte und Gemeinden

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E I N L E I T U N G

Weltweit lebt heute bereits jeder zweite Mensch in einer Stadt; nach Angaben des United Nations Department of Economic and Social Affairs (DESA) wird der Anteil der Stadtbevölkerung in Westeuropa bis 2020 auf 80% steigen. Die daraus resultieren-den Herausforderungen für Städte sind vielfältig: Kommunen müssen auf die Auswirkungen des Bevölkerungsanstiegs in den Bereichen Mobilität, öffentliche Infrastruktur und Dienstleistungen reagieren, Bürger zu einer besseren Nutzung von Strom und Wasser anregen, den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren und die Effizienz interner Verwaltungsabläufe steigern.

Vor diesem Hintergrund entstand der Grundgedanke der "Smart City", der sich mit der Entwicklung zu einer intelligenten und zukunftsorientierten Stadt auseinander-setzt. Standen in den 1990er Jahren die Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Verringerung von Emissionen im Vordergrund des Smart City-Konzepts, wurde es in jüngerer Vergangenheit eng mit der Rolle von Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) verknüpft, die in unterschiedliche Bereiche einer Stadt Einzug halten; beispielsweise im Verkehrsbereich, bei Energiethemen, im Gebäudemanage-ment, bei Bürgerservices oder in der städtischen Verwaltung.

Im Rahmen dieser Studie wird eine Stadt als Smart City bezeichnet, die mindestens ihre Absicht erklärt hat, unter Einbezug von IKT den derzeitigen Modus Operandi in einem oder mehreren der folgenden Bereiche weiterzuentwickeln: Energiegewinnung, -nutzung und -belieferung, Umwelt, Verwaltung, Mobilität, Gebäude und Dienstleistungen. Das übergeordnete Ziel einer Smart City soll es sein, die Lebensqualität der dort lebenden Bevölkerung zu verbessern und dabei ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum sicherzustellen.

Die erfolgreiche Transformation einer Stadt zu einer Smart City hängt nicht nur von dem Engagement der öffentlichen Verwaltung ab, sondern auch von der Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft, innovativen Lösungen privater Organisationen und den politischen Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene.

In jüngerer Vergangenheit gab es drei Untersuchungen, die Städte vor dem Hintergrund zukunftsorientierter Stadtentwicklungsmodelle im europäischen und deutschen Raum miteinander verglichen haben. Diese unterscheiden sich jedoch in wesentlichen Gesichtspunkten von der hier vorliegenden Untersuchung. Es ist daher festzustellen, dass das Smart City-Konzept bislang nur sehr sporadisch auf deutsche Städte übertragen wurde und ein ausführlicher Vergleich nicht existiert.

M O D E L L D E S I D C S M AR T C I T I E S B E N C H M AR K

Um den Reifegrad einer Smart City messbar zu machen hat IDC ein Modell entwickelt, das sich in zwei wesentliche Bereiche untergliedert: in die "Smartness Dimensions" und die "Enabling Forces". Diese zwei Modellbereiche werden in Abbildung 1 graphisch dargestellt.

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A B B I L D U N G 1

M o de l l ü b e r b l i c k d e s I D C S m a r t C i t i e s B en c h m a r k

Quelle: IDC, 2012

Die Enabling Forces stellen grundlegende Charakteristiken einer Stadt dar und können als Strukturfaktoren einer Kommune angesehen werden. Sie bilden die Basis für die Smartness Dimensions und können die Transformation einer Stadt zu einer Smart City beschleunigen oder bremsen. Der Bereich Enabling Forces untergliedert sich in die Faktoren People, Economy und Information & Communication Technol-ogies (ICT).

Aus IDC-Sicht bilden die Felder Verwaltung, Gebäude, Mobilität, Dienstleistungen und Energie & Umwelt Gestaltungsbereiche, die die zukünftige Entwicklung von Städten maßgeblich prägen werden. Sie sind daher die Kernbestandteile des Smart City-Konzepts. Die Bereiche spiegeln sich in den fünf Smartness Dimensions "Smart Government", "Smart Buildings", "Smart Mobility", "Smart Energy & Environment" und "Smart Services" wider.

Diese drei bzw. fünf Faktoren der beiden Modellbereiche (Enabling Forces & Smartness Dimensions) werden durch 22 Kriterien dargestellt, die in Abbildung 2 ersichtlich sind. Insgesamt umfasst das Smart City-Modell fünf Hierarchieebenen, an dessen Ende 65 Indikatoren stehen, die zur Beurteilung einer Stadt herangezogen wurden.

Es wurde Wert darauf gelegt, die Kriterien durch eine möglichst große Anzahl quantitativer Indikatoren messbar zu machen und wenn sinnvoll, Ergebnisse in ein Verhältnis z.B. zur Einwohnerzahl oder Stadtfläche zu setzen. Dadurch wurde ein hohes Maß an Objektivität der Untersuchung erreicht und die Vergleichbarkeit der Ausprägungen in den Städten sichergestellt.

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A B B I L D U N G 2

O p e r a t i o n a l i s i e r u n g e i n e r S m a r t C i t y

Quelle: IDC, 2012

Einen wichtigen Aspekt des Untersuchungsmodells stellen die Gewichtungen innerhalb der Hierarchieebenen dar; insbesondere das Verhältnis der Modellbereiche Enabling Forces zu Smartness Dimensions. Dies wurde mit 20 zu 80 zugunsten der Smartness Dimensions bewertet und vor dem Hintergrund gewählt, dass die Enabling Forces die Basis einer Smart City darstellen, die eigentliche Umsetzung von Initiativen und Maßnahmen hingegen in den Smartness Dimensions erfolgt.

M E T H O D I K

Die zur Beurteilung der Städte einbezogenen Informationen wurden zwischen Januar und April 2012 erhoben und stammen aus öffentlich verfügbaren statistischen Quellen (insbesondere des Statistischen Bundesamts und der Statistischen Landesämter), Informationen der städtischen Homepages und Ratsinformations-systeme, aus dem Research Pool von IDC und aus Literaturrecherchen. Darüber hinaus beteiligten sich Städte aktiv an der Untersuchung durch das Einbringen von Informationen. Die städtischen Informationen wurden im Anschluss hinsichtlich ihrer Reliabilität überprüft und zeigten eine hohe Übereinstimmung mit den Daten der Sekundärforschung.

Die Indikatoren wurden im Anschluss an die Erhebung auf einen gemeinsamen Wertebereich übertragen (normalisiert) und entsprechend ihrer Gewichtungen zu einem städtespezifischen Smart City-Wert verdichtet. Darauffolgend wurden die Städte in Rangfolge ihres Gesamtabschneidens in den Smartness Dimensions und Enabling Forces gesetzt und anschließend in die Kategorien "Top10", "Herausforderer", "Handelnde" und "Nachzügler" segmentiert.

Smart City

2 Modellbereiche

3+5 Faktoren

22 Kriterien

65 Indikatoren

Enabling ForcesFaktoren KriterienPeople Alter

BildungBevölkerungsentwicklung

Economy Ökonomischer WohlstandWirtschaftliche Entwicklung

Information & Communication Technologies

VerbreitungMobilität

Smartness DimensionsFaktoren KriterienSmart Government Open Government

eGovernment / eServicesVerfügbarkeit von eServicesNachhaltiges VerhaltenUmweltschutzpolitik

Smart Buildings Effizienz im GebäudebetriebQualität der Gebäude

Smart Mobility ElektromobilitätVerkehrsinformationen und -managementÖffentlicher Nahverkehr

Smart Energy & Environment Intelligente VerteilungsnetzeErneuerbare EnergienUmweltmanagement

Smart Services Öffentliche Sicherheit / NotfalldiensteTourismus / Bildung / Fortschrittliche Services

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E R G E B N I S S E D E S I D C S M AR T C I T I E S B E N C H M AR K 2 0 1 2

Die Ergebnisse der Analyse werden im folgenden Abschnitt dargestellt. Dabei wird zunächst auf ausgewählte Resultate der fünf Smartness Dimensions eingegangen, bevor das Gesamtranking des IDC Smart Cities Benchmark vorgestellt wird.

Die Zuordnung der Städte zu den Gruppen "Top10", "Herausforderer", "Handelnde" und "Nachzügler" in den folgenden Abbildungen richtet sich nach der Segmentierung des Gesamtrankings.

A u s g e w ä h l t e E r g e b n i s s e d e r f ü n f S m a r t n e s s D i m e n s i o n s

Smart Government

Gegenstand des Faktors Smart Government waren die fünf Kriterien Open Govern-ment, eGovernment/eServices, Verfügbarkeit von eServices sowie Nachhaltiges Verhalten und Umweltschutzpolitik, die aus Sicht von IDC eine "smarte" Stadtverwaltung ausmachen. Im Rahmen des Smart Government-Faktors wurden Aspekte wie die stärkere Einbindung von Bürgern an politischen Entscheidungen über das Internet, die Bereitstellung städtischer Daten (Open Data), die Förderung von nachhaltigem Verhalten der Bürger oder das Angebot von eServices untersucht. Bislang nutzten beispielsweise lediglich 37% der Bürger zwischen 16 und 74 Jahren in Deutschland das Internet zur Interaktion mit den Behörden (Eurostat). Eine Verwaltung wurde als "smart" erachtet, wenn sie sich in den genannten Feldern engagiert und ihre Bürger für diese Themen sensibilisiert und mitreißt.

Insgesamt wurden zur Beurteilung einer Stadt im Bereich Smart Government 18 Indikatoren herangezogen. Einer dieser Indikatoren wird nun vorgestellt: Die Möglichkeit zur Beteiligung der Bürger an Haushaltsentscheidungen (sog. Bürgerhaushalt). Die Bedeutung eines starken Einbezugs von Bürgern in politische Entscheidungen wurde nicht zuletzt durch das Projekt "Stuttgart 21" deutlich. Informations- und Kommunikationstechnologien können an dieser Stelle die Rolle des "Vermittlers" zwischen Stadtverwaltung und Bürgern einnehmen.

Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, ob die Städte ihren Bürgern die Möglichkeit bieten, sich am Diskussionsprozess über den Haushalt via Internet zu beteiligen. Bürger bekommen bei einem sog. Bürgerhaushalt von offizieller Seite die Gelegenheit, Vorschläge über die finanziellen Angelegenheiten ihrer Stadt einzubringen und zu diskutieren.

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A B B I L D U N G 3

K ö n n e n s i c h B ü r g e r I h r e r S t a d t a n h an d v o n V o r s c h l ä g en u n d D i s k u s s i o n e n o n l i n e a n H a u sh a l t s e n t s c h e i d u n g e n b e t e i l i g e n ? ( s o g . B ü r g e r h au sh a l t )

Quelle: IDC, 2012; Zuordnung der Städte zu den Kategorien gemäß Gesamtranking

Insgesamt haben 32,7% der untersuchten 52 Städte mindestens einmal einen sog. Bürgerhaushalt durchgeführt und ihren Bürgern eine Beteiligung an den Haushaltsentscheidungen via Internet ermöglicht. Abbildung 3 zeigt darüber hinaus, dass die Städte der Top10 des Smart Cities Benchmark dies bislang am konsequentesten getan haben, die Herausforderer aber auf Augenhöhe sind. Sie weisen außerdem den niedrigsten Wert (45%) der Städte auf, die noch keinen sog. Bürgerhaushalt durchgeführt hat.

Über Zweidrittel der Städte, die zu den Gruppen "Handelnde" oder "Nachzügler" gehören, haben bislang keinen Bürgerhaushalt etabliert. Die positiven Ratsbeschlüsse sind aber ein Indiz dafür, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird.

Smart M obi l i ty

Der Faktor Smart Mobility setzte sich aus den Kriterien Elektromobilität, Verkehrsinformationen und -management und Öffentlicher Nahverkehr zusammen. Dies sind aus IDC-Sicht die wesentlichen Aspekte für den Verkehr der Zukunft in einer Stadt, die durch den Einbezug von IKT unterstützt werden können. Die Bedeutung des Mobilitätsfaktors wird durch Zahlen der European Environment Agency untermauert: In Deutschland ist ein Fünftel des Ausstoßes von Treibhausgasen auf den Verkehr zurückzuführen, an dem der Straßenverkehr einen über 70 prozentigen Anteil trägt.

Die Förderung der Anschaffung von Elektrofahrzeugen, die Einführung intelligenter Verkehrssysteme oder die Nutzung sogenannter Handytickets im ÖPNV sind Beispiele, wie die Mobilität in einer Stadt "smart" gemacht werden kann. Insgesamt flossen zwölf Indikatoren in die Bewertung ein. Die Ergebnisse von einem Indikator werden nun näher erläutert: Die Verfügbarkeit von Ladestationen für Elektro-fahrzeuge.

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Nachzügler

Handelnde

Herausforderer

Top 10

(%)Ja, der Bürgerhaushalt wurde zum dritten Mal oder häufiger durchgeführtJa, der Bürgerhaushalt wurde zum 1. oder 2. Mal durchgeführtJa, ein Ratsbeschluss zur Einführung liegt vorNein

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6 #MC SCB ©2012 IDC

Elektro-Ladestationen stellen einen notwendigen Bestandteil der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge dar. Ihre Verfügbarkeit in Städten bietet Bürgern die Möglichkeit, während eines Stadtaufenthalts ihr Auto mit Strom zu "betanken". Häufig werden dazu Parkplätze im Innenstadtbereich umfunktioniert, die somit nur Elektrofahrzeugen zur Verfügung stehen. Die hohe Präsenz von Ladestationen kann für die Bürger einen Anreiz zur Anschaffung eines Elektrofahrzeugs darstellen, sie ist in jeden Fall jedoch ein Indiz für den Stellenwert der Elektromobilität in einer Stadt.

A B B I L D U N G 4

W i e v i e l e L a d e s t a t i o n en f ü r E l e k t r o f a h r z eu g e s i n d h e u t e i n I h r e r S t a d t v e r f ü g b a r ?

Quelle: IDC, 2012; Zuordnung der Städte zu den Kategorien gemäß Gesamtranking

Abbildung 4 zeigt, dass in der Verfügbarkeit von Ladestationen wesentliche Unterschiede zwischen den vier Städte-Kategorien bestehen. Während in den Top10 90% der Städte mehr als zehn Ladestationen aufweisen, sind in sämtlichen Städten in der Gruppe "Nachzügler" weniger als zehn verfügbar. Dementsprechend gibt es eine große Diskrepanz zwischen einzelnen Städten, die auch auf bestehende Modellprojekte zurückzuführen ist, wie zum Beispiel der Ausbau der Ladeinfrastruktur durch die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) in Stuttgart.

Dieses Bild verstärkt sich, betrachtet man die Verteilung der Gesamtzahl an Ladestationen auf die Städte. 61% der in der Untersuchung erfassten Stationen bei den 52 Städten existieren in Städten der Top10. Sie verfügen demzufolge über die am weitesten ausgebaute Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Knapp ein Viertel der Ladestationen existiert bei den Herausforderern, 12,7% in der Gruppe "Handelnde" und 3,7% bei den Nachzüglern.

Es besteht demnach breiter Ausbaubedarf in den Städten. Dies gilt auch für die Top10, deren Stationsnetz sicher noch nicht optimal ausgebaut ist. Positiv ist jedoch hervorzuheben, dass nur 7,7% der an der Untersuchung beteiligten Städte über gar keine Ladestationen verfügen.

Smart Energy & Env ironment

Im Bereich Smart Energy & Environment fanden die Kriterien Intelligente Verteilungsnetze, Erneuerbare Energien sowie Umweltmanagement Berücksichti-gung. Diese drei Bereiche sind für die Zukunftsorientierung einer Stadt im Bereich Energie und Umwelt aus Sicht von IDC als wesentlich zu bezeichnen. Das Thema

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Nachzügler

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Top 10

(%)

≥ 30 20 - 29 10 - 19 < 10

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Umwelt- und Klimaschutz bekommt aufgrund weltweiter klimatischer Veränderungen auf transnationaler Ebene große Aufmerksamkeit. Auch auf der Stufe der Städte sind Umwelt- und Energieaspekte von hoher Bedeutung, insbesondere vor dem Hintergrund, dass zwei Drittel der Energie in Städten verbraucht wird (Europäische Kommission). Indizien für eine positive Bewertung der "Smartness" in diesem Bereich waren beispielsweise ein niedriger Energieverbrauch der städtischen Industrie gemessen an deren Bruttowertschöpfung oder eine geringe Menge an produziertem Hausmüll pro Kopf in der Stadt.

In die Beurteilung einer Stadt im Bereich "smarte" Energie & Umwelt flossen zwölf Indikatoren ein. Ein Indikator wird nun exemplarisch dargestellt und erläutert: Der CO₂-Ausstoß pro Kopf.

CO₂-Emissionen sind ein bedeutender Treiber des globalen Klimawandels, dem sowohl die Europäische Kommission als auch die Bundesregierung entgegentreten. Dies wird ebenfalls durch ehrgeizige Ziele zur CO₂-Reduktion seitens der Stadt-verwaltungen reflektiert. Im Wesentlichen werden die Emissionen durch vier Bereiche verursacht: Durch die Energieerzeugung, das Verkehrswesen, die verarbeitende Industrie und durch Gebäude. Ein geringer CO₂-Ausstoß ist ein Indikator für eine "smarte" Stadt im Bereich Energie & Umwelt.

Durchschnittlich variiert der CO₂-Ausstoß pro Kopf nur geringfügig zwischen den Kategorien Top10, Herausforderer und Handelnde des Gesamtrankings. In den Top10 liegt der Durchschnittswert bei 9,2t/a, dicht gefolgt von den Herausforderern (9,4t/a) und den Handelnden (9,7t/a). Die höchsten CO₂-Emissionen werden von Städten der Gruppe "Nachzügler" verursacht, die durchschnittlich 11,6t pro Einwohner und Jahr emittieren.

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W i e h o c h i s t d e r C O ₂ A u s s t o ß p r o K o p f i m J a h r i n d e r S t a d t ?

Quelle: IDC, 2012; Zuordnung der Städte zu den Kategorien gemäß Gesamtranking

Eine differenziertere Analyse des CO₂-Ausstoßes liefert Abbildung 5, die die Höhe der Emissionen in vier Klassen darstellt. In den drei Städte-Kategorien mit ähnlichem Durchschnittswert fällt auf, dass die Gruppe "Handelnde" mit 80% den höchsten Wert in der geringen Emissionsklasse 5 - 9,99t erzielt. Es wird außerdem deutlich, dass es eine starke Diskrepanz in den CO₂-Emissionen pro Kopf bei den Nachzüglern gibt: Mehrheitlich stoßen die Städte dieser Kategorie über 15t CO₂ im Jahr aus, jedoch sind auch die Städte mit den niedrigsten CO₂-Emissionen dieser Gruppe zugehörig.

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Nachzügler

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Top 10

(%)< 5t 5t - 9,99t 10t - 14,99t ≥ 15t

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Smart Bui ld ings

Der Faktor Smart Buildings behandelte die Effizienz und Qualität von Gebäuden in einer Stadt. Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) sind über 40% der gesamten Endenergie in Deutschland auf die Gebäudeversorgung, mit einem großen Anteil der Wärmeerzeugung privater Haushalte, zurückzuführen. Um die Auswirkungen von Häusern auf die Umwelt zu reduzieren, können Städte beispielsweise die energieeffiziente Sanierung von Gebäuden fördern. Auch die Verbreitung von intelligenten Zählern ("Smart Meters") führt dazu, den Energieverbrauch zu optimieren und dadurch den Bedarf zu senken.

In die Beurteilung der "Smartness" im Bereich Gebäude flossen vier Indikatoren ein, die sich mit der Effizienz und Qualität der Bauwerke auseinandersetzen. Der Indikator städtische Förderung von energieeffizienten Sanierungen / Neubauten wird nun exemplarisch vorgestellt.

Aufgrund des hohen Endenergieverbauchs von Gebäuden beabsichtigt die Bundes-regierung die Effizienz von Bauwerken zu steigern, mit dem Ziel, den Wärmebedarf um 20% zu senken und die Sanierungsrate von 1% auf 2% im Jahr zu erhöhen. Dies wird auf Bundesebene zum Beispiel durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert.

Diese Fördermaßnahmen können auf kommunaler Ebene durch städtische Förderprogramme ergänzt werden, die zu einer schnelleren energetischen Sanierung bzw. Neubau beitragen. Städte, die ihren Bürgern diese finanzielle Unter-stützung anbieten, handeln im Sinne des Smart City-Modells "smart".

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W i r d d e r e n e r g i e e f f i z i e n t e N e u ba u / d i e e n e r g i e e f f i z i e n t e S a n i e r u n g v o n G e b äu de n g e f ö r d e r t ?

Quelle: IDC, 2012; Zuordnung der Städte zu den Kategorien gemäß Gesamtranking

Abbildung 6 zeigt, dass alle Städte der Top10 Fördermaßnahmen für energie-effiziente Gebäude aufgestellt haben; 50% fördern sowohl Sanierungen als auch den energieeffizienten Neubau. Mit den Kategorien "Herausforderer" und "Handelnde" nimmt der Anteil an Förderprogrammen für Neubauten und Sanierungen fortwährend ab und der Prozentsatz für Städte ohne Subventionen zu. Bei den Nachzüglern bieten schließlich keine Kommunen mehr Förderungen für beide Maßnahmen an;

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Nachzügler

Handelnde

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Top 10

(%)Finanzielle Förderung von energieeffizienten Neubauten und SanierungenFinanzielle Förderung von energieeffizienten Neubauten oder SanierungenKeine Förderung

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knapp Zweidrittel der Städte subventionieren in dieser Gruppe weder den energe-tischen Neubau noch die Sanierung.

Insgesamt fördern jedoch 75% der in dieser Untersuchung einbezogenen 52 Städte den energieeffizienten Neubau bzw. die energetische Sanierung von Gebäuden. Dies stellt einen durchaus respektablen Anteil dar und unterstreicht die Bedeutung von Gebäuden im Kontext der Stadtentwicklung.

Smart Services

Die Smartness Dimension Smart Services setzte sich aus den Kriterien Öffentliche Sicherheit, Notfalldienste und Fortschrittliche Dienstleistungen zusammen. Diese Felder vereinen unterschiedliche Dienstleistungen, deren Gemeinsamkeit in ihrer Entwicklung auf Basis moderner Informations- und Kommunikationstechnologien liegt. Beispielhaft kann die Verwendung von IKT zur Vernetzung von Rettungs- und Notfalldiensten oder die Einbindung des Internets im Tourismus-Bereich einer Stadt angeführt werden.

In die Untersuchung der Städte im Bereich Smart Services sind fünf Indikatoren eingeflossen. Das Ergebnis des Indikators, der die Verfügbarkeit der sog. Behörden-nummer 115 abfragt, wird nun vorgestellt.

Die Behördennummer 115 steht Bürgern in beteiligten Städten als zentrale telefonische Anlaufstelle der Stadtverwaltung zur Verfügung. Sie bietet Informationen zu allen Fragen im Zusammenhang mit den Behörden und setzt sich dabei anspruchsvolle Serviceziele: 65% der Anrufe werden beim Erstkontakt beantwortet, 75% der Anrufe werden in den ersten 30 Sekunden angenommen und Rückmeldungen bei Weiterleitungen erfolgen spätestens nach 24 Stunden.

Die Rufnummer 115 ist nur in Städten bzw. Kreisen verfügbar, die sich am Dienstleistungskonzept beteiligen. Das Ziel des Bundesministerium des Innern, das die Koordinierung führt, ist eine breite Einführung in Deutschland und eine Etablierung der Rufnummer wie die der Polizei und des Notrufs. Die Behördennummer 115 ist ein gutes Beispiel einer zukunftsorientierten Dienstleistung für die Bürger unter Einbezug von Informations- und Kommunikationstechnologien.

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K ö n n e n B ü r g e r u n t e r d e r R u f n u m m e r 1 1 5 ( " B e h ö r d en n u m m e r " ) I n f o r m a t i o n en v o n I h r e r S t a d t v e r w a l t u n g e r h a l t e n ?

Quelle: IDC, 2012; Zuordnung der Städte zu den Kategorien gemäß Gesamtranking

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Abbildung 7 zeigt die Einführung der Behördennummer 115 in den jeweiligen Städte-Kategorien. Es sticht hervor, dass die Top10 mit 70% den höchsten Anteil an Städten mit Behördennummer aufweisen. Sowohl die Herausforderer als die auch Städte in der Kategorie "Handelnde" sind mit 55% Teilnehmern gleichauf; das Schlusslicht bilden die Nachzügler mit lediglich 36% an beteiligten Städten.

Über die vier Kategorien hinweg ist die Behördennummer 115 in 53,8% der untersuchten Städte verfügbar. Dies stellt sicherlich eine Ausgangssituation dar, die verbesserungswürdig erscheint. Dass über die Hälfte der untersuchten Städte ihren Bürgern diese "smarte" Dienstleistung anbieten, die erst im April 2011 in den Regelbetrieb gestartet ist, ist allerdings ein großer Erfolg.

R a n k i n g d e s I D C S m a r t C i t i e s B e n c h m a r k

Die fünf vorgestellten Auswertungen sind Bestandteil der 65 Indikatoren, die zur Beurteilung der Städte vor dem Hintergrund des Smart Cities-Konzepts heran-gezogen wurden. Sie münden in den individuellen Smart City-Wert, der für alle 52 Städte mit mehr als 150.000 Einwohnern ermittelt wurde.

Das Ranking des Smart Cities Benchmark 2012 ist in Abbildung 8 ersichtlich und weist die Städte gemäß ihres Gesamtergebnisses aus. Dabei sind die Top10 in Rangfolge ihres Abschneidens, die Kommunen der Gruppen "Herausforderer", "Handelnde" und "Nachzügler" alphabetisch aufgeführt.

A B B I L D U N G 8

G e s a m t r an k i n g d e s I D C S m a r t C i t i e s B e n c h m a r k 2 0 1 2

Quelle: IDC, 2012

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Die Freie und Hansestadt Hamburg belegt den ersten Platz im IDC Smart Cities Benchmark 2012 und ist somit die "smarteste" Stadt Deutschlands mit mehr als 150.000 Einwohnern. Hamburg konnte sich aufgrund eines hervorragenden Ergebnisses bei den Smartness Dimensions letztlich mit eindeutigem Abstand gegenüber den anderen Städten durchsetzen. Die Hansestadt erzielte als einzige der 52 Städte eine Platzierung unter den Top10 in jeder Smartness Dimension.

Die Ergebnisse der Ränge zwei bis vier liegen eng beieinander und werden durch die Städte Frankfurt am Main, München und Berlin belegt. Düsseldorf konnte sich gegenüber Köln aufgrund des besseren Ergebnisses bei den Enabling Forces den fünften Platz sichern. Bremen, Stuttgart, Nürnberg und Karlsruhe machen die folgenden Plätze der Top10 unter sich aus.

Elf Städte bilden die Gruppe der "Herausforderer". Sie haben sowohl in den Smartness Dimensions als auch bei den Enabling Forces überdurchschnittlich gut abgeschlossen, konnten aber in beiden Bereichen nicht herausragen. Ihr Ergebnis liegt dennoch in Reichweite, um durch "smarte" Maßnahmen Städte aus den Top10 in naher Zukunft zu verdrängen. Als Beispiele können Bonn und Münster angeführt werden; sie sind gut positioniert im Hinblick auf die Enabling Forces und könnten durch entsprechende Initiativen in den Smartness Dimensions in die Top10 vorstoßen.

Das Mittelfeld der untersuchten Städte ist in der Kategorie "Handelnde" zusammen-gefasst; ihr Gesamtergebnis bewegt sich um den Mittelwert der 52 Städte. Sie engagieren sich durchaus in den untersuchten Feldern des Smart City-Modells, stechen aber nicht durch eine konsequente und proaktive Umsetzung von Aktivitäten hervor. Die Städte dieser Kategorie unterscheiden sich sehr hinsichtlich der Ergebnisse bei den Enabling Forces; die Spanne umfasst den niedrigsten Wert bis zum acht-höchsten Wert.

In der Gruppe der Nachzügler befinden sich elf Städte, die im Smart City-Modell am schlechtesten abgeschnitten haben. Sowohl ihr Ergebnis in den Smartness Dimensions als auch bei den Enabling Forces liegt unter dem Durchschnitt. Sie haben es bislang vernachlässigt, nachhaltige und intelligente Maßnahmen im Hinblick auf das Smart City-Konzept zu implementieren. Das Handlungspotential in diesen Städten ist dementsprechend besonders groß.

E M P F E H L U N G E N F Ü R S T ÄD T E U N D G E M E I N D E N

Jede Stadt befindet sich in einem unterschiedlichen Entwicklungsstadium im Hinblick auf das Smart City-Konzept, was sich auch in den einzelnen Smartness Dimensions widerspiegelt. Es ist daher nicht möglich, einen allgemeinen, "one size fits all" Ansatz zur Transformation einer Stadt zur Smart City zu verfolgen; vielmehr muss jede Kommune ihren individuellen Weg gehen.

Im folgenden Abschnitt werden vier Empfehlungen dargestellt, die aus IDC-Sicht eine Stadt bei ihrer individuellen Entwicklung zur Smart City unterstützen können. Diese Empfehlungen richten sich sowohl an die Verwaltung einer Stadt als auch an alle an der Smart City-Entwicklung beteiligten Akteure.

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Smart City-Vision erstellen

Verdeutlichen Sie sich, wo Sie zukünftig in den einzelnen Smartness Dimensions stehen wollen; gehen Sie dabei vom jeweils aktuellen Entwicklungsstand aus. Alle am Smart City-Projekt Beteiligten müssen eine klare Vorstellung haben, wohin die Entwicklung gehen und was erreicht werden soll. Eine Kombination der auf lange Frist ausgelegten Vision mit kurzfristig erreichbaren Zielen bietet sich an, um eine fortwährende Unterstützung während der Transformation zur Smart City sicher-zustellen.

Handlungsplan entwickeln

Erstellen Sie einen Handlungsplan, um die Vision zur Smart City zu erreichen. Dieser Plan bricht letztlich die Vision auf erreichbare Ziele herunter. Die Ziele sollten durch Projekte hinterlegt und verwirklicht werden; dabei ist es ratsam, Zeitabläufe, Milestones und Verantwortlichkeiten klar zu definieren. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Projekte kommt der Koordination und dem Projektmanagement eine zentrale Bedeutung zu.

Ergreifen Sie Maßnahmen, um die notwendigen finanziellen Ressourcen für die Projekte zu verwirklichen. Dies können beispielsweise Entwicklungs- und Förderpro-gramme der Europäische Kommission und der Bundesregierung sein oder auch Partnerschaften mit privaten Organisationen.

Zusammenarbeit fördern

Um die Smart City-Entwicklung erfolgreich zu gestalten, ist es sinnvoll, mit Partnern zusammenzuarbeiten und eine gegenseitige "win-win" Situation zu realisieren. Zum einen ist die Kooperation mit Unternehmen der Privatwirtschaft und Forschungs-einrichtungen zu nennen, die mit ihren Lösungen zur Verwirklichung einer Smart City beitragen. Zum anderen ist die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Behörden zu fördern, um vom jeweiligen Erfahrungsaustausch zu profitieren.

Darüber hinaus kann es insbesondere für kleinere Städte sinnvoll sein, bei großen Projekten mit Nachbarstädten zu kooperieren, um bestehende Ressourcen zu bündeln. Zu guter Letzt ist es von entscheidender Bedeutung, die Bürger der Stadt in den Entwicklungsprozess mit einzubinden und sie an Entscheidungen zu beteiligen.

IKT die richtige Aufmerksamkeit schenken

Informations- und Kommunikationstechnologien spielen bei der Entwicklung zu einer Smart City eine entscheidende Rolle. Es ist daher wichtig, ein langfristiges IKT-Konzept zu erstellen, das bei der Erreichung der Smart City-Vision und den Zielen des Handlungsplans eine unterstützende Funktion einnimmt.

Abschließend ist festzuhalten, dass die Entwicklung zu einer Smart City niemals einen geraden Weg, sondern vielmehr eine gewundene Straße mit Schlaglöchern darstellt. Die genannten Empfehlungen sollen dazu beitragen, den individuellen Weg einer Stadt zur Smart City dennoch erfolgreich zu bestreiten.

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I N F O R M AT I O N E N Z U M V O R L I E G E N D E N D O K U M E N T

Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um einen Auszug aus der Multi-Client-Studie "IDC Smart Cities Benchmark 2012", die von verschiedenen Anbietern unterstützt wurde - ohne dass ihnen Einfluss auf die Untersuchungsmethodik und -ergebnisse zuteil wurde.

Die nachfolgenden Darstellungen der Unternehmensprofile sowie der Produkt-informationen und der Fallstudie basieren auf Informationen, die von den jeweiligen Anbietern zur Verfügung gestellt wurden. Für diese Angaben übernimmt IDC keine Gewähr.

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C O M P U T AC E N T E R AG & C O . O H G

I nform at ionen zum Unternehmen

Computacenter ist ein europäischer, herstellerübergreifender Dienstleister für Informationstechnologie mit Sitz in Kerpen bei Köln. Lösungen und Kundennähe stehen im Zentrum des Geschäftskonzepts des IT-Dienstleisters - sie sind an den jeweiligen Geschäftsanforderungen der Kunden ausgerichtet. Auf dieser Basis entwickelt, implementiert und betreibt Computacenter sämtliche IT-Lösungen und kann neue Technologien in vorhandene IT-Umgebungen integrieren.

Computacenter erreicht seine Kunden über ein flächendeckendes Netz von Standorten in Deutschland, England, Frankreich und Benelux sowie mit internationalen Partnern in Europa, Asien und Nordamerika. Im Jahr 2011 erwirtschaftete das Unternehmen mit 10.500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 2,85 Milliarden Britischen Pfund. In Deutschland beschäftigt Computacenter rund 4.600 Mitarbeiter und erzielte 2011 einen Umsatz von 1,407 Milliarden Euro.

Über ein Netz von Vertriebs- und Servicestandorten sowie Depots, auch beim Kunden vor Ort, wird eine optimale Flächendeckung sichergestellt. Eine bundesweite Consulting-Organisation sowie die Entscheidungskompetenz der Mitarbeiter an den Kundenschnittstellen tragen zum Geschäftserfolg bei. Herzstück des Unternehmens sind die zentralen Supply Chain Services, die die beschafften Handelswaren und Ersatzteile vom verkehrsgünstig gelegenen Logistics Center in Kerpen zu den Kunden bringen.

Posi t ion ierung im Bereich "Sm art Ci t ies"

Computacenter begleitet die Öffentlichen Auftraggeber in Bund, Ländern und großen Städten seit vielen Jahren mit einem bundesweiten Team, um auf deren besondere Gegebenheiten und Anforderungen einzugehen und Produkte, Lösungen und Dienstleistungen für deren speziellen Bedarf anzubieten. Als Partner vieler wichtiger Hersteller kann der IT-Dienstleister unabhängige, optimale und passgenaue Angebote entsprechend der Kundenanforderungen entwickeln. Computacenter fokussiert darauf, Städte dabei zu unterstützen, bürgergerechte Services umzusetzen und bereitzustellen.

Im Hinblick auf Netzinfrastrukturen bietet Computacenter zahlreiche Lösungen und Services, die speziell auf die heutigen und insbesondere auch auf die künftigen Anforderungen von Smart Cities zugeschnitten sind. Denn ohne eine leistungsfähige Netzinfrastruktur ist die Verwirklichung einer smarten City schwer möglich. Große Trends der kommenden Jahre basieren auf funktionierenden und leistungsfähigen Netzinfrastrukturen. Diese sind aus Sicht von Computacenter:

IT as a Service – Cloud

Mobility – „Always Online“

Video – Multi-Media-Services

Wirtschaftlichkeit von Netzwerkinfrastrukturen – Zukunft der Netze

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Durch bürgergerechte Services können und sollen Bürger und Unternehmen über das Internet jederzeit und an jedem Ort genau die IT-Lösungen beziehen, die sie in ihrer jeweiligen Lebenslage benötigen. Leistungsfähige Netzinfrastrukturen liefern hierfür die Basis.

Dienstleistungsanbieter wie kommunale Rechenzentren und große Städte unterstützt Computacenter beim Aufbau und Ausbau von GreenIT-Rechenzentren. Einerseits abgeleitet aus den Portfolios der kommunalen IT-Dienstleister, andererseits basierend auf den IT-Anforderungen der Kommunen selbst, berät, entwickelt und implementiert Computacenter für und mit den kommunalen IT-Dienstleistern die passenden Cloud-Lösungen.

Bei der Entwicklung der Cloud-Lösungen wird auch berücksichtigt, dass die interkommunale Zusammenarbeit sowohl haushaltswirksame als auch energieeffiziente Ansätze verspricht. Insofern fließen in die konzeptionelle Arbeit Überlegungen für die ideale Cloud-Architektur ein: Private Cloud, Hybrid Cloud und Corporate Cloud. Entscheidend ist das Verständnis, dass weniger technische Fragen im Vordergrund stehen, als vielmehr das Erarbeiten des besten Servicekataloges und der dafür erforderlichen Prozesse, aus denen die IT-Architektur für eine Cloud entwickelt wird.

Darstel lung des Lösungsportfol ios im "Smart Ci t ies" -Umfeld

Computacenter verfügt über ein umfassendes Portfolio, das in die Leistungsbereiche Beschaffen & Veredeln, Beraten & Verändern sowie Betreiben & Entwickeln gegliedert ist. Damit beantwortet der IT-Dienstleister von der Produktversorgung bis zum Outsourcing nahezu jede IT-Anforderung seiner Kunden und ist stets auf der Höhe der technischen Entwicklung.

Beschaffen & Veredeln

Beschaffung und Zur-Verfügung-Stellung von IT-Infrastrukturen und kommerziellen Lösungen gemäß der Anforderungen der Kunden und die Betreuung über den vollständigen Lebenszyklus der Produkte.

Beraten & Verändern

Für Smart Cities führt Computacenter Projekte durch und stellt Spezialisten von der Beratung bis zur Implementierung von Technologieveränderungen zu Verfügung, mit dem Ziel, den Wertbeitrag der IT zu verbessern.

Betreiben & Entwickeln

Übernahme von Verantwortung für den IT-Betrieb (Outsourcing) im Sinne des Managements und der Transformation der IT-Infrastrukturen und -Prozesse der Kunden zur Verbesserung von Qualität, Flexibilität und Effizienz.

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Das Lösungsportfolio für Smart Cities fokussiert auf die Bereiche „Borderless Network“ und „Dynamic Datacenter“:

Borderless Network (Moderne Kommunikationsplattformen)

Im Lösungsbereich „Borderless Network“ fasst Computacenter alle Beratungs-leistungen und Lösungen, mit denen moderne Kommunikationsplattformen unserer Kunden konzipiert, eingerichtet und betrieben werden können, zusammen.

Organisationsweite Vernetzung: Kommunikationsinfrastrukturen vernetzen Behörden, Bürger und Unternehmen und berücksichtigen die Integration mobiler Systeme sowie der Telearbeitsplätze.

Hochgeschwindigkeitsnetzwerke: Kommunikation in und zwischen Rechenzentren sowie Virtualisierung und Cloud Computing basieren auf Netzwerken mit höchster Performance.

Serviceorientierte Netzwerkdienste: Anwendungsspezifische Netzwerkinfra-strukturen übertragen speziellen oder zeitkritischen Content wie Audio- und Videodaten fehlerfrei.

Mobilitätsinfrastrukturen und –anwendungen: Sichere Plattformen und Infrastrukturen erfüllen hohe Ansprüche an Mobilität, Lokalisierung und Identifikation.

Infrastrukturen für Serviceprovider: Spezifische Dienste, Systeme und Infrastrukturen erfüllen die besonderen Anforderungen der Serviceprovider und Carrier.

Broadcast- und Videolösungen: Broadcast-Systeme sowie branchenspezifi-sche Lösungen digitalisieren, übertragen und präsentieren Audio- und Videoinhalte.

Dynamic Datacenter (Optimierung und Automation von Rechenzentren)

Der Lösungsbereich „Dynamic Datacenter“ bietet Beratungsleistungen und Lösungen zur Optimierung von Rechenzentren (z. B. Konsolidierung und Virtualisierung) und deren Ressourcen sowie zur Automation des Rechenzentrumsbetriebs.

Dynamische RZ-Infrastrukturen: Mit Virtualisierung und Automation entstehen flexible Netzwerke sowie RZ-Plattformen für „IT as a Service” und Cloud-Architekturen.

Energieeffizienz im Rechenzentrum: Eine höhere Komponentenauslastung sowie ein verbessertes Klima-, Energie- und Assetmanagement senken den Energiebedarf im RZ.

Servicekataloge für Rechenzentren: Effiziente Managementwerkzeuge bilden die Grundlage für definierte RZ-Services und eine verbrauchsorientierte Leistungsverrechnung.

RZ-Konsolidierung: Sowohl logische als auch physische Komponenten, Daten und Anwendungen berücksichtigen diese RZ-Konsolidierungen und -Umzüge.

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Nutzen der vorgestel l ten Lösungen für S tädte und Gem einden

Mit den zukunftsorientierten Lösungen von Computacenter verfügen die IT-Dienstleister der Städte langfristig über eine zentrale und hochverfügbare Plattform, mit der sie die Vielzahl ihrer Kunden bedienen können. Rechenleistung, virtuelle Server, Speicher- und Archivplatz werden schnell und bedarfsgerecht bereitgestellt. Die redundante Auslegung der zentralen Technik gewährleistet Ausfallsicherheit und ermöglicht die rasche Wiederherstellung von Daten. Computacenter ist für alle implementierten Hard- und Softwarelösungen Single Point of Contact. Das zentrale Servicedesk von Computacenter fungiert als Annahmestelle für Störungen.

Die Lösungen sind auf hohe Funktionalität, Skalierbarkeit und Verfügbarkeit ausgelegt, um Anforderungen wie Dynamik, Leistungsfähigkeit und Sicherheit zu unterstützen, und bieten einen größtmöglichen Investitionsschutz. Durch den herstellerübergreifenden Lösungsansatz ermöglicht Computacenter große Offenheit bei der Anbieterauswahl. So partizipieren die Kommunen an technologischen Innovationen.

Referenzen im "Smart Ci t ies" -Umfeld

Die Landeshauptstadt München stellt ihren Referaten künftig Rechenleistung zentral und als Dienstleistung bereit. Computacenter hat die dafür notwendige zukunftssichere, dynamische und virtualisierte Rechenzentrumsinfrastruktur konzipiert und implementiert.

Das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen wollte das Erziehungsgeld- und das Elterngeldverfahren sowie weitere wichtige Anwendungen wie z. B. die Dokumentenverwaltung UNIDOK zentral bereitstellen und beauftragte das Rechenzentrum im BayLfSt (sog. RZ Nord), eine Lösung basierend auf der Server-Based-Computing-Architektur zu erstellen. In enger Zusammenarbeit mit Computacenter wurde eine zentrale Server-Based-Computing-Lösung realisiert, die sich so ausgezeichnet bewährt hat, dass sie nun auf weitere Aufgabenbereiche des Ministeriums ausgeweitet wird.

Das EDV Centrum für Kirche und Diakonie GmbH, ECKD, wächst als Dienstleister im kirchlichen Bereich äußerst dynamisch. Gesucht war daher eine innovative Lösung zum Aufbau eines eigenen Rechenzentrums. Ziel war eine hochverfügbare und flexible IT-Infrastruktur mit hohem Virtualisierungsgrad und maximaler Umweltfreund-lichkeit. Die Aufgaben von Computacenter waren die Planung und der Aufbau der Serverlandschafft. Hinzu kam die Unterstützung bei der Konzepterstellung für die virtuelle Infrastruktur wie Server und Switches. Diese wurden in einem der ersten Projekte dieser Art von Computacenter implementiert und in Betrieb genommen. Hinzu kam der Anschluss über die entsprechende SAN- und WAN-Infrastruktur.

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N T T D AT A D E U T S C H L AN D G M B H

I nform at ionen zum Unternehmen

Die 1988 in Tokio gegründete NTT DATA, eine Tochtergesellschaft der Nippon Telegraph and Telephone Corporation (NTT), stellt sich als neuer IT-Partner für die EMEA-Region vor. NTT DATA ist ein Global Player mit Niederlassungen in mehr als 35 Ländern und über 57.000 Mitarbeitern. In der EMEA-Region wurde NTT DATA durch den Zusammenschluss der IT-Unternehmen Cirquent, Intelligroup, Keane und Value Team neu gegründet.

Bereits zum Gründungszeitpunkt steht NTT DATA in EMEA für über 600 Millionen Euro Umsatz in den Bereichen IT-Consulting und Services und circa 6.000 Mitarbeiter, davon etwa 1.000 mit dem Unternehmen verbundene Offshore-Mitarbeiter in Indien. Der Hauptsitz für die Tätigkeiten der 39 Büros in der EMEA-Region befindet sich in London. In Deutschland ist NTT DATA in München, Frankfurt, Köln, Ettlingen (Karlsruhe), Hamburg und Hannover vertreten.

NTT DATA bietet IT-Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette, von Consulting über Application Services bis hin zu Wartung und Betreuung. Das Unternehmen ist ein wert- und kundenorientierter Partner für maßgeschneiderte IT-Lösungen für große europäische Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. NTT DATA hat sich zum Ziel gesetzt, anerkannter Markführer zu werden, wenn es darum geht, dass sich Kunden mit Hilfe von IT von der Konkurrenz abheben können. Der IT-Anbieter kombiniert lokale Flexibilität mit einem zentral koordinierten Zugang zu globalen Ressourcen. Das Unternehmen verfolgt das Leitbild des "Good Corporate Citizenships", das das Wachstum des Unternehmens mit dessen Kunden und der Gesellschaft vereint.

Das Verständn is von NTT DATA über "Sm art Ci t ies"

Aus Sicht von NTT DATA zeichnen die heutige Gesellschaft insbesondere folgende Eigenschaften aus: Sie ist modern, global, vernetzt und mobil.

Mobilität meint hierbei nicht mehr nur die Beweglichkeit von Menschen und Gütern, sondern auch den Austausch von Dienstleistungen, Informationen, Ideen und Energie – physisch und virtuell. Parallel zu ständig steigenden Mobilitätsbedürfnissen und -ansprüchen hat auch das globale Bewusstsein von Menschen und Städten zugenommen, dass eine nachhaltigere und umweltbewusstere Lebensweise notwendig ist. Dies in Einklang zu bringen ist ein wesentliches Ziel einer Smart City.

NTT DATA bedient mit seinem Portfolio alle für Smart Cities wichtigen Branchen und Disziplinen wie z. B. Automobilität, öffentliche Verkehrsmittel, Logistik und Transportwesen, Energiewirtschaft, Telekommunikation und Infrastruktur, ebenso wie Städte, Banken, und Versicherungen sowie Geschäftsmodelle und Vertriebsstrate-gien von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.

Lösungen der NTT DATA stehen für eine übergreifende und umfassende Betrachtung der Aufgabenstellung im Gesamtkontext von Smart Cities. Dazu gehört die Vernetzung bestehender Lösungen ebenso wie die Entwicklung neuer innovativer Technologien zur Steigerung des Gesamtnutzens eines intelligenten Angebots.

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Das Angebot von NTT DATA im "Smart Ci t ies" -Umfeld

Für NTT DATA besteht eine Smart City aus zahlreichen Bausteinen. Diese können je nach Bedarf einer Smart City selektiv und sequentiell aufgebaut und individuell ausgeprägt werden. Abbildung 1 gibt einen Überblick über das Smart City-Angebot von NTT DATA. Nachfolgend werden die sechs Angebotsbereiche näher erläutert.

A B B I L D U N G 1

Ü b e r b l i c k S m a r t C i t y - A n g e bo t

Quelle: NTT DATA, 2012

E-Mobility & Neue Mobilitätskonzepte

E-Mobility und neue Mobilitätskonzepte bilden innerhalb einer Smart City eine komplexe Kombination vieler Systeme und beteiligter Organisationen.

NTT DATA bietet Lösungen für E-Mobility an, welche die Integration der gesamten Ladestelleninfrastruktur für Elektroautos inklusive Suche, Reservierung und Anschluss an bestehende Abrechnungssysteme umfassen. Hierbei liegt der Fokus der Nutzer auf der Interoperabilität. Daher arbeitet NTT DATA an einer Roaming-Plattform, die die anbieterübergreifende Nutzung von Mobilitätsdienstleistungen unterstützt; vom Ladevorgang eines Elektrofahrzeugs über die verkehrsmittelüber-greifende Abrechnung von Fahrten bis hin zum Angebot von Mehrwertdiensten.

Mehrjährige, praxiserprobte E-Mobility-Kompetenz - unter anderem mit Ladestellen-netzwerken aus Feldtests in Österreich und Tokio sowie aus komplexen Systemintegrationsprojekten zeichnen die NTT DATA aus. Weiterhin bietet das IT-Unternehmen intelligente Lösungen für fahrzeuggebundene und fahrzeug-unabhängige Mobilitätsdienstleistungen wie TeleServices, Pay-Per-Use und Carsharing an mit besonderem Augenmerk für übergreifende und standardisierte Realisierungen.

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Mobile Wallet & Mobile Payment

Die Mobile Wallet (mobile Brieftasche) kann zu einem zentralen Element von Smartphones werden, um vertrauliche Daten sicher abzulegen. Die Funktionen der Mobile Wallet können in den Bereichen Authentifizierung (ID, Führerschein), Tickets, Bezahlung sowie Schlüssel (Auto, Zugangsberechtigungen, Hotelzimmer, etc.) Anwendung finden. Diese Dienste sind relevant für eine Vielzahl von Use Cases zur Umsetzung von Smart City-Konzepten.

Die Near Field Communication (NFC)-Technologie ermöglicht einen einfachen und intuitiven Transport von Daten, wie z.B. URLs oder Informationen über den derzeitigen Standpunkt, durch einen "Touch" des Smartphones auf einen POI (Point of Interest). Durch den Einsatz dieser Technologie für verschiedene Use Cases (z. B. die Suche nach dem nächsten verfügbaren Transportmittel oder die Bezahlung von Taxis oder Kinotickets) kann in einer Smart City die Akzeptanz und Vernetzung der einzelnen Angebote wesentlich gesteigert werden.

NTT DATA verfügt über umfassendes Know-how zur Einbindung einer Mobile Wallet und der NFC-Technologie in ein Smart City-Konzept (Strategie, Entwicklung Use Cases und Geschäftsprozesse, technische Machbarkeit und Integration). Mit der bestehenden Zahlungsverkehrsexpertise integriert NTT DATA Mobile Payments in eine Mobile Wallet oder stellt unabhängig davon Remote Payments-Lösungen zur Verfügung.

Assistance Services

Versicherungskunden stehen im Schadensfall in einer fremden Stadt vor ähnlichen Fragen: Wo finde ich die nächste Werkstatt für mein Auto? Wer hilft mir bei der Beschaffung von Papieren? Wo ist der nächste Arzt mit Sonntagsdienst? NTT DATA verfügt über langjährige Erfahrung und fundiertes Know-how in der effizienten Integration von Assistance Services in Schadensprozesse:

Contact Center: Aufbau von modernen Contact-Center-Lösungen.

Prozessgestaltung: Intelligente Einbindung aller Partner in einem Schadens- oder Assistance-Prozess, in den Aufbau einer Lösung und Implementierung der entsprechenden Systeme zur effizienten Prozessunterstützung.

Automatisierung aller automatisierbaren Funktionen.

Controlling und Steuerungssysteme: Professioneller Aufbau von Controlling-Systemen – sowohl für die Assistance- und Versicherungsprodukte als auch für die Prozessqualität und Kosten.

Unterstützung der Kooperation von OEMs und Versicherungen: Mit der Definition von Schnittstellen und der Entwicklung integrativer Systeme unterstützt NTT DATA die enge Zusammenarbeit von Automobilherstellern und Versicherungen.

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Smart Grid und Demand Response

Die Reduktion von Emissionen und die Optimierung des Energieverbrauchs gehören zu den zentralen Aufgaben in einer Smart City. Smart Grids und Demand Response Verfahren ermöglichen es, diese Ziele zu erreichen, indem die Energie bedarfs-gerecht erzeugt und eingespeist wird, überschüssige Energie sinnvoll gespeichert wird und steuerbare Energiebedarfe weitestgehend so gesteuert werden, dass der Verbrauch zum Zeitpunkt der Erzeugung stattfindet.

Das Angebot der NTT DATA umfasst die Realisierung von Abrechnungsplattformen und Systemen zur Realisierung des Demand Response-Ansatzes ebenso wie den Betrieb solcher Systeme. NTT DATA erstellt IT-Lösungen für die intelligente Steuerung von Energiequellen und –verbrauchern wie sie beispielsweise für Smart Home und Energiemanagementsysteme benötigt werden. Weiterhin integriert NTT DATA bestehende (Teil-)Systeme zu einer innovativen Gesamtlösung.

Ein übergreifendes Beispiel ist das Green Data Center der NTT DATA in Japan. Hier werden neue Energiekonzepte in Kombination mit einer Optimierung der Rechner-auslastung sowie neuen Kühlmethoden realisiert, welche den Energieverbrauch reduzieren und die Effizienz der Systeme erhöhen.

Infotainment, Mobile Service Management und Social Media

Infotainment und Mobile Service Management können den Komfort einer Smart City erhöhen. Sie ermöglichen beispielsweise den flexiblen Zugriff auf persönliche oder favorisierte Daten sowie die Integration unterschiedlichster Systeme; wobei die Grenzen zu Social Media hier fließend sind.

NTT DATA hat im Bereich Infotainment und Mobile Service Management bereits mehrere Projekte realisiert - zum Beispiel eine umfangreiche Infotainment-Plattform für einen Fahrzeughersteller sowie die Konzeption und das Projektmanagement für eine Smartphone App mit Fahrzeugzugriff. Darüber hinaus hat NTT DATA schon mehrfach moderne Over-the-Air-Lösungen für Diagnose und Service realisiert. Bei der Entwicklung von Angeboten und Business Modellen für Social Media leistet NTT DATA Unterstützung und realisiert die Lösungen.

Car2X (Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und seiner Umgebung: andere Fahrzeuge, Verkehrsleitsysteme, etc.)

Mehr Sicherheit: Car2x-Services, also die Fahrzeug-zu-Fahrzeug- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation, bieten großes Potential im Bereich Verkehrssicherheit und Verkehrsmanagement. Der ständige Austausch zwischen den Fahrzeugen von aktuellen Informationen zu Umgebung und Hindernissen, sprich möglichen Gefahren und Staus auf der Strecke, kann das Fahren deutlich sicherer und komfortabler machen. Durch umfangreiche Erfahrungen mit Automobilherstellern verfügt NTT DATA über ein bemerkenswertes Know-how in diesem Umfeld.

Neue Business-Modelle für schnelle Verbreitung: Auch wenn Forschung und technische Entwicklung für Car2x-Services bereits vorangeschritten sind, steht und fällt der Erfolg einer Gesamtlösung mit der Anzahl der Car2x-Verkehrsteilnehmer.

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Hier sind neue Business-Modelle und Markteintrittsstrategien gefragt, damit die neue Sicherheitstechnik schnell flächendeckend und damit erfolgreich zum Einsatz kommt.

NTT DATA ist von Beginn an in die nationale und internationale Car2x-Forschung und -Entwicklung involviert, zum Beispiel als Mitglied des „Car to Car Communication Consortiums“ oder der Forschungsprojekte „sim-TD“ und „Network on Wheels“. Somit verfügt das IT-Unternehmen über erstklassiges Car2x-Know-how - wertvolles Wissen für Kunden bei der Konzeption und Realisierung neuer Lösungen und Business-Modelle. Smart Cities unterstützt NTT DATA u. a. bei der Konzeption und Implementierung von Car2x-Anwendungen auf WLAN- wie auch in zellularen Netzen sowie beim Erarbeiten individueller Business-Modelle zur Markteinführung neuer Dienste.

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S AP D E U T S C H L A N D AG & C O . K G

I nform at ionen zum Unternehmen

SAP ist Anbieter von Unternehmenssoftware mit Stammsitz in Walldorf. Seit der Gründung im Jahr 1972 hat sich SAP, dessen Kürzel für „Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung“ steht, durch Innovation und Wachstum zu einem führenden Anbieter von Unternehmenssoftware entwickelt. Das Unternehmen zählt mehr als 183.000 Kunden weltweit und beschäftigt über 55.000 Mitarbeiter an Vertriebs- und Entwicklungsstandorten in 75 Ländern.

Das Unternehmen und seine Partner wollen die Prozesse von Städten und Kommunen ganzheitlich bedienen und Lösungen aus einer Hand bieten – von der Verwaltung über das Gesundheitswesen bis hin zur Versorgungswirtschaft.

SAP setzt sich zum Ziel, Geschäftsprozesse einfacher zu gestalten und an den Anforderungen der Anwender auszurichten. Dazu zählt auch die Unterstützung bei der Eröffnung neuer Kommunikationskanäle zum Beispiel durch mobile Anwendung-en. SAP bietet zahlreiche Softwarelösungen on demand, also als Cloud-Service, an.

Das Lösungsportfolio im „Smart Cities“-Umfeld umfasst unter anderem Angebote im Bereich E-Government, mobile Government, Nachhaltigkeit und Versorgungswirtschaft.

Darstel lung des Por t fol ios im „Sm art Ci t ies" -Umfeld

1. E-Government-Lösungen

Online-Antragsmanagement von SAP

Mit dem Online-Antragsmanagement von SAP können Behörden einfache, aber auch komplexe Anträge bis zum abschließenden Bescheid durchgängig elektronisch steuern. Anträge von Bürgern und aus der Wirtschaft, wie die Beantragung des Elterngeldes oder Gewerbeanmeldungen, können so mit schnellen Durchlaufzeiten und einem festen Ansprechpartner während des gesamten Antragsprozesses bear-beitet werden.

Nutzen für Bürger und Unternehmen:

Im Sinne von One-Stop-Government können Bürger und Unternehmen ihre persönlichen Anliegen über einen geführten Fragebogen spezifizieren, erfor-derliche Formulare ausfüllen und Begleitdokumente hochladen.

Antragsteller werden durch den Online-Antragsprozess geführt. Hilfetexte, Aus-wahlboxen und auf die wichtigsten Funktionalitäten reduzierte Internetseiten ermöglichen eine einfache Antragstellung.

Nutzen für die Verwaltung:

Die Verwaltung stellt eine einheitliche Plattform zur Verfügung, über die säm-tliche Anträge ihrer Kunden kommuniziert und elektronisch eingereicht werden.

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Das Online-Antragsmanagement von SAP kann sowohl innerhalb einer Orga-nisation als auch für mehrere Behörden eingesetzt werden. Innerhalb einer Organisation (z.B. Städte, Gemeinden) werden Anträge über das Frontoffice an die zuständigen Ämter und Abteilungen weitergeleitet. Bei mehreren zuständigen Behörden (z.B. Metropolregionen) unterstützt die Lösung Service-Center als Bündelungsinstanz, die Online-Anträge an entsprechende Behörden weiterleitet.

Das integrierte Frontoffice sorgt für die Vollständigkeit und die Qualität der Antragsunterlagen und ermöglicht damit effiziente Bearbeitungsprozesse in den Fachämtern. Je nach Verfahren können die Antragsdaten an das Fachverfahren weitergegeben oder papiergebundene Fachverfahren unterstützt werden. Je nach Bedarf lassen sich weitere Fachverfahren über die Plattform abwickeln.

E-Government-Lösung Rathaus21

Rathaus211 ist eine umfassende E-Government-Lösung auf der Basis von SAP Net Weaver®. Die serviceorientierte Architektur (SOA) bildet den Rahmen für alle bereits vorhandenen Systeme und Anwendungen, integriert sämtliche Fachverfahren unter einer einheitlichen Oberfläche in eine Portalumgebung und ist flexibel erweiterbar.

Durch Rathaus21 können Verwaltungsprozesse durchgängig und medienbruchfrei durchgeführt werden. Die Lösung bildet ein einheitliches Dach über die bestehende Software-Infrastruktur. Vorhandene Anwendungen können weiter genutzt werden, denn sie werden in ein einheitliches Gesamtsystem integriert.

Intranet-Portal für Mitarbeiter

Sämtliche Informationen, Fachanwendungen und Verfahren sind für berechtigte Nutzer an einem zentralen Ort zusammengefasst. Das aufwändige Wechseln von Anwendungen sowie eine zeitintensive Suche nach den richtigen Informationen entfallen. Rathaus21 ist aufgrund der Web-Technologie sehr wartungsarm.

Internet-Portal für Bürger

Rathaus21 ermöglicht den Bürgern über eine zentrale Anlaufstelle auf das Dienstleistungsangebot der Verwaltung zuzugreifen. Ein integriertes Content-Management-System, ein Lebenslagenmodell oder eine ausgefeilte Suchfunktion führen den Nutzer auf die richtige Seite und zum passenden Fachverfahren. Dort kann er neben der Informationsbeschaffung beispielsweise auch rechtsverbindliche Anträge stellen oder den Status seiner Verwaltungsverfahren ermitteln. Kosten-pflichtige Inhalte werden gesammelt und in einer Gesamttransaktion, zum Beispiel mittels Kreditkarte oder Lastschrift, bezahlt.

Rathaus21 auf Basis von SAP Net Weaver wurde gemeinsam von den Koopera-tionspartnern Stadt Hagen, HABIT, Fernuniversität Hagen, IKS GmbH und SAP Deutschland AG & Co. KG entwickelt.

1 Rathaus21 ist eine eingetragene Marke der IKS – Institut für Kooperative Systeme GmbH, Hagen.

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Kundenbeziehungsmanagement mit SAP® CRM und der Call-Center-Lösung SAP Business Communications Management (SAP BCM)

Mit dem Ziel einer einheitlichen Präsenz gegenüber Unternehmen und Bürgern lassen sich mit SAP CRM alle kundenrelevanten Informationen erfassen. Ein wichtiger Kern der Lösung ist das sog. Interaction Center, welches im Bürgerbüro eingesetzt werden kann. Das Interaction Center ist mehr als ein Call Center, denn hier werden alle Kommunikationskanäle (z.B. E-Mail, Telefon und persönliche Kontakte) genutzt und in einer einheitlichen Informationsbasis zusammengefasst. Die Historie der letzten Kontakte eines Kunden wird auf einen Blick dargestellt.

Spezielle Auswertungsmöglichkeiten oder eine Wissens- und Antwortdatenbank für das Bürgerbüro ermöglichen es, dass häufige Fragen schnell und kompetent schon im Interaction Center beantwortet werden, bevor sie an spezialisierte Sachbearbeiter weitergegeben werden. Die Lösung lässt sich mit anderen eingesetzten E-Govern-ment-Services verknüpfen und mit vorhandenen Fachverfahren integrieren.

Durch SAP CRM können Bürger und Unternehmen benutzerfreundlich, rund um die Uhr mit der Verwaltung in Kontakt treten. Dabei werden Prozesse durchgehend abgebildet und der Online-Versand von vertraulichen Daten geschützt.

2. Lösungen für die mobile Verwaltung - M-Government mit SAP und Sybase

Von der Entwicklung einer Mobile-Strategie bis hin zur Implementierung von mobilen Geschäftsprozessen bietet SAP Unterstützung und ein umfassendes Lösungsportfolio: SAP Afaria® für die Verwaltung unterschiedlichster Geräte während ihres kompletten Lebenszyklus und die Sybase® Unwired Platform als Ent-wicklungsplattform für kundenindividuelle mobile Geschäftsprozesse. Apps für SAP-ERP-Szenarien aus den Bereichen Personalwirtschaft, Finanzen, Beschaffung und Instandhaltung komplettieren das Angebot ebenso wie Mobile Business Intelligence.

Bei SAP Citizen Connect handelt es sich um eine App, mit der Bürger zu jeder Zeit via mobiles Endgerät Schäden melden können. Sie erhalten Status-Updates und können so die Schadensbehebung „live“ verfolgen. Der Vorteil für die Kommune: Der Meldeprozess wird automatisiert und durch die Integration in SAP ERP reduziert sich der Arbeitsaufwand in der Verwaltung. Gleichzeitig bedeutet die Mobilisierung von Verwaltungsangeboten auch eine Erweiterung der Kommunikationskanäle. Durch die Umsetzung eines „Multi-Kanal-Ansatzes“ wird die Verwaltung speziell außerhalb der Öffnungszeiten leichter erreichbar.

Von E-Government über M-Government hin zu Open Government

SAP unterstützt Open-Government- und Open-Data-Initiativen anhand von Business-Intelligence-Werkzeugen wie dem SAP Business Objects Explorer®. Durch einfach zu handhabende und übersichtliche Analysemöglichkeiten können sich Verwaltung, Politik, Bürger und Wirtschaft ein Bild zu wichtigen Fragestellungen verschaffen und informierte Entscheidungen treffen (z. B. im Rahmen von Planfeststellungsverfahren).

Im Rahmen von Open Data wird es von Bedeutung sein, große Datenmengen – Big Data – nutzbar zu machen. Ein Beispiel hierfür ist die Verknüpfung von Geodaten mit anderen (betriebswirtschaftlichen) Fachdaten. In-Memory Technology unterstützt dabei, Analysen auch mit riesigen Datenmengen zu bewältigen. Mit SAP HANA®

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kann man diese gigantischen Datenmengen äußerst schnell durchsuchen und analysieren.

SAP unterstützt Städte und Kommunen außerdem bei der Entwicklung von Apps, die mittels Webservice-Technologie Open Data für die Bürger konsumierbar machen.

3. Nachhaltigkeits-Lösungen von SAP

SAP-Lösung zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten und Analysen

Mithilfe von SAP Sustainability Performance Management können qualitative oder quantitative Daten je nach Bedarf automatisch oder von Hand erfasst werden – sei es zum Energieverbrauch, zum CO₂-Ausstoß bei Geschäftsreisen oder zur Mitarbeiterzufriedenheit.

Zudem lassen sich Leistungskennzahlen (KPI-Daten) automatisch aus den Quellsystemen abrufen und einbinden. Die Software protokolliert und speichert alle Aktionen in durchsuchbaren Datensätzen. Das sorgt für eine zuverlässige und präzise Berichterstattung bei kleinen, zentral verwalteten Nachhaltigkeitsinitiativen ebenso wie bei umfassenden Projekten.

Mit sog. Planungsarbeitsmappen können Vorgaben oder Benchmarks für unterschiedliche Organisationen und Kennzahlen definiert werden. Alle Informationen werden übersichtlich aufbereitet und in aussagekräftigen Grafiken dargestellt. Somit kann die Nachhaltigkeitsleistung einfach kommuniziert werden.

Die Anwendung wird in die bestehenden betriebswirtschaftlichen IT-Lösungen integriert, unabhängig von welchem Anbieter diese stammen.

Nutzen für die Verwaltung:

Eine ganzheitliche Sicht auf alle geschäftsrelevanten ökologischen und sozialen Faktoren wird ermöglicht.

Durchgängige Prozesse entstehen und die Nachhaltigkeitsleistung wird auf die Strategien, das Risikomanagement und die Geschäftsprozesse abgestimmt.

Kosten und Aufwand für die Berichterstellung werden verringert.

Nachhaltigkeitsleistungen werden transparent und zuverlässig kommuniziert.

Anhand der Kennzahlen können Verbesserungspotentiale identifiziert werden, die zu Prozessverbesserungen beitragen.

Energie- und Umweltmanagement mit SAP Carbon Impact OnDemand

SAP Carbon Impact OnDemand ist eine Cloud-Lösung für das CO₂-Management, mit deren Hilfe Stadt-, Kommunal- und Regionalbehörden ihre CO₂-Emissionen und andere Umweltfaktoren genau messen, senken und gewinnbringend umwandeln können. Mithilfe dieser Lösung können Organisationen Möglichkeiten zur Kosteneinsparung durch Energie- und Abfallsenkung bestimmen, sich auf Auswirkungen der gestiegenen Sensibilisierung und Regulierung in Bezug auf den

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Klimawandel vorbereiten und bestehende Umweltanforderungen in den Bereichen Luft, Wasser und Abfall einhalten.

Darüber hinaus ist es anhand von integrierten Best Practices in SAP Carbon Impact möglich, eine konsolidierte Ansicht der CO₂-Emissionen zu erstellen, Budgets zur Zielerreichung von CO₂-Reduktionen zu optimieren und automatische Berichte zu CO₂- und Nachhaltigkeitsregistern zu generieren.

SAP Carbon Impact ist eine Cloud-Lösung, die bei Bedarf bereitgestellt wird. Hardware- oder Systemvoraussetzungen für eine Installation bestehen nicht. Im Abo-nnement enthalten sind Aktualisierungen des Best-Practices-Inhalts, z. B. regional unterschiedliche Methoden zur Emissionsberechnung, mit deren Hilfe Organisationen schnell einsteigen und ihren CO₂-Fußabdruck positiv beeinflussen können.

Nutzen für die Verwaltung:

positive Beeinflussung des CO₂-Fußabdrucks

Aufdecken von Energiesparpotentialen und Reduktion von Emissionen

Flexibilität einer Cloud-Lösung

4. SAP-Lösungen für die Versorgungswirtschaft

Das branchenspezifische Lösungsportfolio SAP for Utilities richtet sich an Energieerzeuger, Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber, Mess- und Ablesebetriebe sowie Energiehändler und trägt dazu bei, Geschäftsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren.

SAP AMI Integration for Utilities

SAP bietet eine Lösung zur Integration der Advanced Meter Infrastructure (AMI) an, mit der Infrastrukturen für die Verbrauchsmessung und den Kundenservice optimiert werden können. Die Lösung SAP AMI Integration for Utilities vereinfacht und be-schleunigt den Zugriff auf Kundenmessdaten und übermittelt diese zur sofortigen Ver-wendung an Backend-Systeme für Kundenverwaltung, Fakturierung und Analysen.

Mit Hilfe kombinierter, XML-basierter Enterprise Services verbindet und integriert diese Software die Datenbanken und Anwendungen, die für die Aggregierung der Messdaten, den Kundenservice und die Rechnungsstellung eingesetzt werden. Diese Integration schafft neue Voraussetzungen für einen kosteneffektiven Kundenservice, Markteffizienz, Automatisierung und die Steigerung von Umsatz und Nachfrage.

SAP Smart Meter Analytics

Intelligente elektronische Stromzähler verändern nicht nur das Messwesen nachhaltig, sondern wirken sich maßgeblich auf die Geschäftsprozesse der Teilneh-mer im Energiemarkt aus.

SAP Smart Meter Analytics soll Versorgungsunternehmen helfen, Zählerablesungen auszuwerten, Bedarfsprognosen zu erstellen, die Rentabilität einzelner Kunden-segmente zu analysieren und neue Produkte zu entwickeln. Die Daten aus den Ablesungen werden mit In-Memory Technologie in Echtzeit verarbeitet. Dadurch

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könnten die Energieversorger schneller auf Veränderungen bei Energieproduktion und -verbrauch reagieren.

Geschäftlicher Nutzen:

Genaue Abstimmung von Angebot und Nachfrage

Kosteneffektiver Kundenservice durch Automatisierung

Unternehmensübergreifender Datenaustausch zwischen Energieanbietern und Infrastrukturbetreibern

Beitrag zu einer effizienteren Energienutzung durch Kundeninformationen, die zu einem bewussten Verbrauchsverhalten anregen

SAP Research – Projekt MeRegio

SAP Research ist die globale Forschungsorganisation der SAP. Der Forschungs-bereich ist an zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten zum Thema Energiemanagement beteiligt und trägt zur Entwicklung des Lösungsportfolios der SAP bei.

Das Projekt "MeRegio" verfolgt das Ziel, durch die intelligente Vernetzung von Energieerzeugern und -konsumenten die Energieeffizienz zu steigern und den CO₂-Ausstoß zu senken. In sechs Modellregionen in Baden-Württemberg werden de-zentrale Stromerzeuger, Verbraucher und intelligente Speicher miteinander vernetzt.

SAP Research konzipiert im Rahmen dieses Projekts einen „Marktplatz für Energie“, der Anbieter und Verbraucher zusammenführt und den Abgleich von Energieangebot und -nachfrage koordiniert. Eine Weiterführung stellt das Projekt "MeRegioMobil" dar, das Elektrofahrzeuge bei der Erforschung intelligenter Energienetze einbezieht.

Referenzen im "Smart Ci t ies" -Umfeld Land Hessen

Implementierung des Online-Antragsmanagements für Gewerbeanmeldungen

Stadt Wolfsburg

Einführung eines D115 Servicecenters mit dem Kundenbeziehungsmanagement SAP CRM und der Call-Center-Lösung SAP BCM

Einführung des Online-Antragsmanagements für Bauanträge

Stadt Hagen

Umsetzung des E-Government-Portals Rathaus21

Rheinergie AG

Verwendung der SAP Advanced Meter Infrastructure (AMI), um Verbrauchsdaten von 30.000 intelligenten Zählern optimal zu nutzen

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T - S Y S T E M S I N T E R N AT I O N AL G M B H

F a l l s t u d i e : B e z i r k s v e r w a l t u n g d e r F r e i e u n d H a n s e s t a d t H a m b u r g

I nform at ionen zum Kunden

Die Freie und Hansestadt Hamburg ist mit knapp 1,8 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Deutschland. Die Hansestadt ist in sieben Verwaltungsbezirke gegliedert: Hamburg-Mitte, Altona, Eimsbüttel, Hamburg-Nord, Wandsbek, Bergedorf und Harburg. Insgesamt sind mehr als 73.500 Mitarbeiter im öffentlichen Dienst der Freien und Hansestadt Hamburg beschäftigt, darunter ca. 32.200 im Schul- und Hochschulbereich.

Die Bezirksämter der sieben Hamburger Bezirke sind häufig die erste Anlaufstelle für Bürger und Firmen, um ihre Anliegen an die Verwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg zu richten. Die Ämter sind in der übergeordneten Bezirksverwaltung zusammengefasst, die koordinierende und unterstützende Funktionen einnimmt.

Für kundennahe Dienstleistungen im Bereich Wirtschaft, Bauen und Umwelt wurden in den Bezirksämtern 2009 die Zentren für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt eingerichtet (WBZ). Die Kunden erhalten hier die Beratung und Genehmigung aus einer Hand, z.B. für einzelne gewerberechtliche Aufgaben, wie An-, Um- und Abmeldungen von Gewerbebetrieben, die Erlaubnisse für Aufgrabungen und Gehwegüberfahrten sowie die Erteilung von Sondernutzungserlaubnissen. Insgesamt beschäftigen sich mit dem Thema Aufgrabungen, das im Rahmen dieser Fallstudie behandelt wird, knapp 30 Mitarbeiter auf Seiten der Hansestadt.

Die Freie und Hansestadt Hamburg bezieht seit über 15 Jahren E-Government- und IT-Lösungen in ihre Verwaltungsabläufe ein, um Bürgern und der Wirtschaft ein umfassendes Leistungsangebot zu ermöglichen. Das in dieser Fallstudie dargestellte Vorhaben zur Verwirklichung der elektronischen Beantragung von Aufgrabe-scheinen ist ein Beispiel der Hamburger E-Government Aktivitäten.

Ausgangssi tuat ion

Aufgrabungen in öffentlichen Flächen, zum Beispiel mit dem Zweck der Leitungsverlegung oder –überprüfung, sind entsprechend des Hamburger Wege-gesetzes von der Verwaltung zu genehmigen. Jährlich werden in Hamburg ca. 30.000 Aufgrabungen mithilfe eines überwiegend auf Papier basierenden Verfahrens beantragt, die mehrheitlich von großen Leitungsträgern gestellt und schließlich durch beauftragte Bauunternehmen durchgeführt werden.

Der Prozess zur Beantragung einer Aufgrabung stellte sich ursprünglich wie folgt dar: Der Antragssteller musste zunächst einen Antrag in Papierform beim zuständigen Bezirksamt einreichen. Das Bezirksamt bearbeitete den Antrag und bezog gegebenenfalls weitere Dienststellen wie den Kampfmittelräumdienst mit ein. Anschließend musste der Antragsteller den Antrag der Straßenverkehrsbehörde überreichen, um die Beeinflussung auf die Verkehrssituation prüfen zu lassen. Schließlich erhielt der Antragssteller den Bescheid, der gleichermaßen an sog.

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berechtigte Dritte (z.B. öffentliche Versorgungsunternehmen) zur Kenntnisnahme weitergeleitet wurde.

A B B I L D U N G 1

P r o z e s s z u r B e a n t r a gu n g v o n A u f g r a b u n g en

Quelle: IDC, 2012

Die Daten zur Antragsstellung lagen bei den entsprechenden Antragsstellern in elektronischer Form vor, mussten jedoch in Papierform eingereicht und zwischen den Genehmigungsstellen durch Kuriere transportiert werden. Bestehende elektronische Vorgangsbearbeitungssysteme in den Bezirksämtern und der Straßenverkehrs-behörde waren nicht für die Bearbeitung der Anträge ausgerichtet und vorgesehen. Insgesamt waren bis zu 16 Durchschläge zur Genehmigung von Aufgrabungen notwendig.

Durch die hohe Zahl an beteiligten Behörden, den persönlichen Transport sowie die manuelle Bearbeitung, Ablage und Erfassung der Anträge entstand ein hoher Aufwand für die Antragssteller. Darüber hinaus war aufgrund des Papierverfahrens ein hoher Arbeitseinsatz auf Seiten der Fachbehörden nötig. Außerdem war es den Leitungsebenen der Bezirksverwaltung nur schwer möglich, Auswertungen der manuell-verfügbar Daten durchzuführen.

Anforderungen und Zie le des Kunden

Die Anforderungen und Ziele der Bezirksverwaltung Hamburg setzten sich im Wesentlichen aus den folgenden Punkten zusammen:

Entwicklung eines IT-gestützten Verfahrens zur Genehmigung von Aufgra-bungen in der Freie und Hansestadt Hamburg

Gleichartige Durchführung des Verfahrens in allen Bezirken Hamburgs

Vereinfachung des bisherigen Verfahrens und Reduzierung des Verwaltungs-aufwandes

Antragssteller Bezirksamt mit betroffenen Dienststellen

Straßenverkehrs-behörde

Antragssteller und „berechtigte Dritte“

Papierformular / Kurier-Transfer

Papierformular / Kurier-Transfer

Papierformular / Kurier-Transfer

Daten sind intern elektronisch verfügbar

Daten werden intern manuell bearbeitet

Daten werden intern manuell bearbeitet

Daten werden elektronisch erfasst

Ziel:ganzheitlich elektronischer Prozess

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Abgabe des Aufgrabungs-Antrags an nur einer Stelle

Zwei Zugänge für die Gruppen „Großkunden“ und „Normalkunden“

Einmalige Erfassung und durchgängige elektronische Verfügbarkeit der Daten für den gesamten Geschäftsprozess

Automatischer und bedarfsgerechter Austausch von Informationen zwischen allen Beteiligten

Zugang zu weiteren optionalen Informationen, die für eine Entscheidung zur Genehmigung einer Aufgrabung notwendig sind

Nutzung vorhandener Infrastruktur

Verbesserungen des Geschäftsprozesses durch

Berücksichtigung aller relevanten Prozessschritte („ganzheitlicher Ansatz“) bis zur vollständigen Genehmigung einer Aufgrabung

Organisatorische Verbesserungen durch eine einheitliche Regelung in allen Bezirksämtern in Hamburg

Darstel lung der Lösung und deren Um setzung

Zwei wesentliche Herausforderungen bei der Verwirklichung eines IT-gestützten Verfahrens zur Beantragung von Aufgrabungen ergaben sich zu Beginn des Projekts. Zum einen galt es, alle am Antragsverfahren beteiligten Parteien (Bezirksämter und -verwaltung, Straßenverkehrsbehörde, große Leitungsträger) zusammenzubringen und sich auf die Umsetzung eines elektronischen Verfahrens zu einigen. Zum anderen stellte die technische Spezifikation zur Übermittlung und Verarbeitung der Nachrichtendaten eine Herausforderung dar.

Auf Seiten der Bezirksverwaltung gab es darüber hinaus Bedenken, wie geeignete Ansprechpartner für die Antragssteller bestimmt werden könnten, da ein persönlicher Kontakt nicht mehr zustande kommt. Dies konnte durch die Definition von Ansprechpartnerdaten gelöst werden.

In Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister Dataport und IT-Verantwortlichen der Hansestadt Hamburg entwickelte T-Systems eine Lösung, die das bisherige Antragsverfahren ganzheitlich in die Elektronik "hebt". Die jeweiligen Zuständigkeiten in den Verwaltungen wurden dazu nicht verändert – der Prozessablauf wird nun lediglich elektronisch durchgeführt. Das Ergebnis ist ein Integrationsprojekt für den Austausch von Antrags- und Erlaubnis- bzw. Ablehnungs-Daten.

Es wurden je nach Kundenprofil zwei Zugangsmöglichkeiten für die Beantragung von Aufgrabungen ermöglicht:

Eine Maschinenschnittstelle für „Großkunden“ mit vorhandener IT-Infrastruktur

Ein elektronisches Formular im HamburgGateway für „Normalkunden“

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Die Kommunikation zwischen den im Beantragungsprozess beteiligten Stellen erfolgt asynchron auf der Grundlage eines XML-basierten Standards und einer implementierten Infrastruktur für den Datenaustausch öffentlicher Stellen (XÖV). Die für das Verfahren entwickelte Schnittstelle wurde in die bestehenden Vorgangs-bearbeitungssysteme der Bezirksverwaltung und der Straßenverkehrsbehörde integriert.

Durch die Einführung des elektronischen Verfahrens zur Beantragung von Aufgrabungen konnten Transportwege (Kuriere) eliminiert, Arbeitsaufwände reduziert und die Laufzeit des Verfahrens zeitlich stark verkürzt werden. Eine Beantragung ist nun unabhängig von Öffnungszeiten der Behörden jederzeit möglich. Darüber hinaus können Leitungsebenen der Bezirksverwaltung nun zur Entscheidungsfindung auf Auswertungen der elektronischen Daten zurückgreifen.

Zei t l icher P rojek tablauf

A B B I L D U N G 2

E c kd a t en d e s P r o j e k t a b l a u f s

Quelle: IDC, 2012

Dem eigentlichen Projektstart im Mai 2010 ging eine Vorstudie voraus, in der T-Systems über neun Monate die Ausgangssituation erfasste und Wirtschaftlichkeits-berechnungen durchführte. Im August 2010 wurden die Anforderungen und Eigenschaften der Schnittstellen für das IT-basierte Antragsverfahren definiert, an die sich im Dezember des Jahres die Anforderungsdefinition der hansestädtischen Systeme anschloss.

Der Pilotbetrieb des elektronischen Verfahrens zur Genehmigung von Ausgrabungen wurde im Bezirk Hamburg-Nord im Sommer 2011 gestartet. Im März des Jahres 2012 wurde das IT-gestützte Verfahren Hamburg-weit für Großkunden mit IT-Infrastruktur erfolgreich in Betrieb genommen. Die Beantragung von Ausgrabungen über den Internetzugang der Freien und Hansestadt Hamburg, das sog. HamburgGateway, wird ab Juni des Jahres verfügbar sein.

Während der weiteren Einführung und Umstellung des Verfahrens auf die elektronische Form sind im Jahresverlauf einzelne Verbesserungen und Feinabstimmungen vorgesehen. Schließlich ist nach erfolgreicher Etablierung des Beantragungsverfahrens die Einbindung nachgelagerter Verwaltungsprozesse beabsichtigt.

Projektstart Schnittstellen-definition

Aufnahme des Pilotbetriebs

Hamburg-weite Beantragung mit

Maschinenschnittstelle

05/2010 08/2010 12/2010 06/2011 03/2012 06/2012

Vorstudie Anforderungs-definition

Systeme der FHH

Beantragung über Hamburg Gateway

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P rojek th ighl ights

Echte "win-win" Situation für Verwaltung und Firmen durch Einsatz eines IT-Verfahren

Teilfinanzierung des Projekts durch die Wirtschaft

Lenkungsgruppe unter Beteiligung der Handelskammer und Industrievertretung

Hamburg-weite Inbetriebnahme des elektronischen Verfahrens zum vereinbarten Termin

Erfolgreicher Pilotbetrieb in einem Hamburger Bezirksamt, den die Teilnehmer nicht beenden wollten

Implementierung des Computer-gestützten Verfahrens unter Einbezug vorhan-dener IT-Infrastruktur

C o p y r i g h t H i n w e i s

Das vorliegende Dokument wurde im Rahmen eines IDC Continuous Intelligence Service veröffentlicht Für weitere Informationen über unser Produktportfolio besuchen sie uns unter www.idc.com. Eine Übersicht aller IDC Büros erhalten sie unter www.idc.com/offices. Für Preisinformationen, z.B. für den CIS, in dessen Rahmen dieses Dokument erschienen ist, zusätzlicher Kopien dieser Studie oder auch Web Rights, kontaktieren Sie die IDC Hotline unter 069-90502-0 oder schreiben Sie eine Mail an [email protected].

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