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IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen Version: 3.01 Ausgabedatum: 1. Januar 2019 Codierung von Arzneimitteln gemäß der EU- Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU und der delegierten Verordnung (EU) 2016/161 Automatische Identifikation von Artikeln in der Lieferkette des Gesundheitswesens www.ifa-coding-system.com

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IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code fuumlr Handelspackungen

Version 301 Ausgabedatum 1 Januar 2019

Codierung von Arzneimitteln gemaumlszlig der EU-Faumllschungsschutzrichtlinie 201162EU und der delegierten Verordnung (EU) 2016161

Automatische Identifikation von Artikeln in der Lieferkette des Gesundheitswesens

wwwifa-coding-systemcom

Der Herausgeber weist daraufhin dass die vorliegende Spezifikation auf Grundlage des aktuellen Standes der

Erkenntnisse zum Zeitpunkt der Drucklegung nach bestem Wissen erstellt wurde

Aufgrund rechtlicher und technischer Fragen und der ggf erforderlichen Anpassung sozialrechtlicher oder

anderer Vorgaben koumlnnen Aumlnderungen und Anpassungen fuumlr die Zukunft jedoch nicht ausgeschlossen werden

und muumlssen daher ausdruumlcklich vorbehalten bleiben

Weitere Informationen zur IFA finden sich unter wwwifaffmde

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Inhalt

1 Einleitung 42 Anwendungsbereich 53 Hinweis zur Verifikation 6

31 Verifizierungskennzeichen 632 Regeln zur Seriennummer 633 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie 634 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device) 735 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel 7

4 Vereinbarungen zur Codierung 841 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN 8

411 Allgemeines 8412 Pharmazentralnummer (PZN) 8413 Pharmacy Product Number (PPN) 9

42 Pharmacy Product Number (PPN) 1043 National Trade Item Number (NTIN) 1044 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick 1145 Multi Market Packs 1246 Klinikpackungen 1547 Aumlrztemuster 1648 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel 16

5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code 1851 Datenbezeichner und Strukturen 1852 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner 18

521 Produktcode 18522 Seriennummer 19523 Chargenbezeichnung 19524 Verfalldatum 19525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL 19

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner 20531 Allgemeines 20532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format 20533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format 21

6 Kennzeichnung mit Code und Klartext 2261 Symbologie 2262 Matrixgroumlszlige 2263 Codegroumlszlige und Ruhezone 2364 Positionierung des Data Matrix Codes 2365 Emblem zum Data Matrix Code 2366 Klartextinformation 24

661 Allgemeines 24662 PZN 24663 Produktcode und Seriennummer 24664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum 24665 Beispiele 25

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes 268 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards 27

Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner 28Anhang B Emblem zum Code 30Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ) 31

C1 Allgemeines 31C2 Data-Format-Identifier (DFI) 31C3 XML-Knoten fuumlr Daten 32C4 Anwendung 32C5 Beispiele 33

Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes 34

D1 Allgemeines 34D2 Lesekontrolle 34

D21 Manuelle Lesekontrollen 34D22 Inline-Kontrolle 34

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415 35D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415 35D5 Parameter zur Druckqualitaumlt 35

Anhang E GlossarAbkuumlrzungen 37Anhang F Bibliography 41

F1 Normen 41F2 Referenz zu Spezifikationen 41

Anhang G Dokumentenhistorie 42Impressum 43

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1 Einleitung

Nach sect 131 Absatz 4 und 5 Sozialgesetzbuch Fuumlnftes

Buch (V) (SGBV) und des entsprechenden Rahmen-

vertrages geschlossen zwischen den maszliggeblichen

Verbaumlnden der pharmazeutischen Industrie und dem

GKV-Spitzenverband sind pharmazeutische Unterneh-

mer und sonstige Hersteller verpflichtet zu ihren Arznei-

mitteln und Produkten die gemaumlszlig den Richtlinien nach

sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer 6 zu Lasten der gesetz-

lichen Krankenkassen verordnet werden koumlnnen die

erforderlichen Angaben (Preis- und Produktinformatio-

nen) zu uumlbermitteln die zur Herstellung einer pharma-

kologisch-therapeutischen und preislichen Transparenz

und fuumlr die Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben der

Krankenkassen und ihrer Verbaumlnde erforderlich sind

Sie haben zudem das bundeseinheitliche Kennzeichen

nach sect 300 Absatz 3 Satz 1 Nr 1 SGB V auf den aumluszligeren

Umhuumlllungen der Arzneimittel und der Produkte die ge-

maumlszlig den Richtlinien nach sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer

6 zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet

werden koumlnnen anzubringen Der Rahmenvertrag kon-

kretisiert auf der Grundlage von sect 131 Absatz 1 und 5

SGB V die gesetzlichen Verpflichtungen bestimmt die

Pharmazentralnummer (PZN) als das bundeseinheitliche

Kennzeichen und regelt die Anforderungen an die Ma-

schinenlesbarkeit

Die Datenuumlbermittlungen sowie das Aufbringen des bun-

deseinheitlichen Arzneimittelkennzeichens in maschinen-

lesbarer Form bedingen spezifische Anforderungen an

Codierung und Klartextinformationen Diese Anforderun-

gen sind in dem vorliegenden Dokument beschrieben

Weitere Anforderungen zur Kennzeichnung im maschi-

nenlesbaren und einem vom Menschen lesbaren Format

ergeben sich fuumlr pharmazeutische Unternehmer auf-

grund der Faumllschungsrichtlinie 201162EU (FMD) und

der DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2016161 DER

KOMMISSION vom 2 Oktober 2015 (DVO) Auszligerdem

haben die Hersteller von Medizinprodukten die Kenn-

zeichnungsvorschriften aus der VERORDNUNG (EU)

2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLAMENTS UND

DES RATES vom 5 April 2017 (MDR) zu beachten Die

MDR hat zum Ziel mithilfe der Unique Device Identificati-

on (UDI) die eindeutige Kennzeichnung und Ruumlckverfolg-

barkeit der Medizinprodukte zu gewaumlhrleisten

Die Marktbeteiligten und Sozialpartner des deutschen

Gesundheitssystems insbesondere die Rahmenver-

tragspartner nach sect 131 SGB V und sect 300 SGB V haben

die rechtlichen Vorgaben mit der Festlegung der PZN als

bundeseinheitliches Arzneimittelkennzeichen in maschi-

nenlesbarer Form und eindeutigen Schluumlssel umgesetzt

Demnach ist jede Packung1 mit den Merkmalen Artikel-

bezeichnung Anbieter Darreichungsform Packungsgrouml-

szlige mit Menge und Einheit Artikeltyp und Kennzeichen

bdquoArzneimittelldquo eindeutig identifizierbar Die PZN wird

von der Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA

GmbH (IFA) nach einheitlichen Regeln vergeben Die IFA

gewaumlhrleistet die lebenslang eindeutige Identifikation

Als registrierte Issuing Agency nach ISOIEC 15459-2

stellt sie zudem die international eindeutige Erkennung

der PZN durch die Einbettung in die Pharmacy Product

Number (PPN) sicher

Neben der PZN-PPN-Vergabe erfasst und normalisiert

die IFA die von den verantwortlichen Inverkehrbringern

(pharmazeutischen Unternehmern Herstellern An-

bietern) gemeldeten Daten in einer Datenbank Diese

IFA-Datenbank enthaumllt wirtschaftliche rechtliche und

logistische Informationen zu Arzneimitteln Medizinpro-

dukten und sonstigen apothekenuumlblichen Waren Die

Daten der IFA-Datenbank werden als IFA-Informati-

onsdienste an berechtigte Datenbezieher ausgegeben

und bilden eine zentrale Saumlule der Information im Ge-

sundheitswesen insbesondere fuumlr Leistungserbringer

Krankenversicherungen Handel und Behoumlrden und

dienen einer sicheren Patientenversorgung

1 In diesem Dokument werden die Begriffe bdquoPackungldquo bdquoHan-

delspackungldquo oder bdquoArtikelldquo synonym verstanden In Verbin-

dung mit ArzneimittelnFertigarzneimitteln wird auch bdquoArznei-

mittelpackungldquo verwendet Sofern eine bestimmte individuelle

Packung gemeint ist die zB mit einer bestimmten Serialisie-

rungsnummer versehen ist wird bdquoindividuelleldquo oder bdquoserialisierte

Packungldquo verwendet

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Die spezifischen Anforderungen an Codierung und Klar-

textinformationen sowie die technischen Details sind in

dieser Spezifikation beschrieben Sie ist im Auftrag der

die IFA repraumlsentierenden Verbaumlnde erstellt worden

bull ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothe-

kerverbaumlnde

bull Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV

(BAH)

bull Bundesverband der Pharmazeutischen Indus-

trie eV (BPI)

bull Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlig-

handels ndash PHAGRO eV

bull Pro Generika eV

bull Verband Forschender Arzneimittelhersteller eV

(vfa)

2 Anwendungsbereich

Das vorliegende Dokument ist die Spezifikation fuumlr die

Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie-

he Pfeil in Abb 1 die unter die Verpflichtungen der phar-

mazeutischen Unternehmer nach sect 131 Absatz 4 und 5

SGB V fallen Gleichfalls beruumlcksichtigt sind die Anfor-

derungen die sich aus der FMD und der MDR ergeben

Inhaltlich uumlbereinstimmend sind die Spezifikationen zu

den von securPharm eV herausgegebenen REGELN

ZUR CODIERUNG VERIFIZIERUNGSPFLICHTIGER

ARZNEIMITTEL IM DEUTSCHEN MARKT (Codierregeln

securPharm)ldquo

Es ist sichergestellt dass bei Anwendung dieser Spezi-

fikation auch alle Vorgaben von securPharm eV beruumlck-

sichtigt sind

Abbildung 1 Verpackungskaskade

(Bildquelle Nach ISO TS 16791)

Die Spezifikationen zu den Transporteinheiten sind uumlber

diesen Link2 verfuumlgbar

Wesentlicher Bestandteil dieser Spezifikation ist die

Beschreibung des Data Matrix Codes der fuumlr alle Han-

delspackungen als Datentraumlger zur maschinenlesbaren

Erfassung genutzt wird Er enthaumllt alle vorgeschriebenen

Datenelemente In den folgenden Kapiteln sind die De-

tails zur Datenstruktur zur Codierung wie z B Codegrouml-

szlige und Druckqualitaumlt sowie die getroffenen Festlegungen

zur Kennzeichnung im Klartext beschrieben

Verbindlich anzuwenden ist diese Spezifikation von den

pharmazeutischen Unternehmern und Herstellern die

die Arzneimittel und sonstigen Produkte kennzeichnen

und denjenigen die die Daten erfassen Dies schafft die

Voraussetzung fuumlr robuste und sichere Prozesse bei allen

betroffenen Akteuren

2 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-

handelspackungenhtml

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3 Hinweis zur Verifikation

In den folgenden Unterkapiteln wird auf zusaumltzliche Ele-

mente und Prozesse hingewiesen die eng mit der Codie-

rung verknuumlpft sind

31 Verifizierungskennzeichen

Die Verifizierungskennzeichen sind in der IFA-Datenbank

(Artikelstammdaten) dem jeweiligen ArtikelPZN (Arznei-

mittelpackung) zugeordnet und lauten

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Hochladedatum

(VKZ-H) und

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Verfalldatum (VKZ-V)

Mit den Verifizierungskennzeichen sollen zum einen veri-

fizierungspflichtige Arzneimittel fuumlr die abgebende Stelle

als solche erkennbar sein und zum anderen sicherstellen

dass vor dem 922019 fuumlr den Markt freigegebene Arz-

neimittelpackungen (Bestandsware) ohne Verifizierung

abgegeben werden koumlnnen

Details zu diesen Kennzeichen und zur Meldung an die

IFA sind einsehbar unter diesem Link3

32 Regeln zur Seriennummer

Gemaumlszlig Artikel 4 DVO ist die zur Verifizierung erfor-

derliche Seriennummer eine numerische oder alpha

numerische Folge von houmlchstens 20 Zeichen die der

pharmazeutische Unternehmer generiert Um es einem

Faumllscher moumlglichst schwer zu machen vom pharma-

zeutische Unternehmer vergebene Seriennummern zu

erraten oder zu reproduzieren sind diese durch einen

deterministischen oder nicht-deterministischen Ran-

domisierungsalgorithmus zu generieren Die Wahr-

scheinlichkeit dass die Seriennummer abgeleitet wer-

den kann muss in jedem Fall geringer als 110000

sein Zudem hat die randomisierte Seriennummer in

Kombination mit dem auf der PZN basierenden Pro-

duktcode fuumlr jede Arzneimittelpackung waumlhrend ei-

nes Zeitraums von mindestens einem Jahr ab dem

Verfalldatum der Packung oder mindestens fuumlnf Jahren

ab dem Inverkehrbringen des Arzneimittels (maszliggebend

ist der jeweils laumlngere Zeitraum) individuell zu sein

Die Wiederverwendung von Seriennummern stellt

eine potentielle Fehlerquelle dar und wird daher nicht

empfohlen

3 wwwifaffmdedeifa-fuer-anbieterhtml

33 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie

Bei Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt

sind erfolgt die Verifizierung grundsaumltzlich uumlber das

deutschen Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (auch ACS-PU-System genannt) das von der

ACS PharmaProtect GmbH betrieben wird Grundvor-

aussetzung fuumlr den Verifizierungsprozess ist die erfolg-

reiche Uumlbermittlung der Packungsdaten an das System

Die Packungsdaten enthalten folgende datentechnische

Schluumlsselelemente

bull Produktcode (im Format einer PPN oder NTIN)

bull Seriennummer

bull Chargenbezeichnung

bull Verfalldatum

Neben den oa Schluumlsselelementen hat der pharmazeu-

tische Unternehmer (pU) gem Art 33 der delegierten

Verordnung (EU) 2016161 (DVO) weitere Informationen

(sog Produktstammdaten) zu uumlbertragen ua gem Art

33 Abs 2 lit g) DVO den Inhaber der Genehmigung fuumlr

das Inverkehrbringen

Die Packungsdaten fuumlr Produkte die ausschlieszliglich fuumlr

den deutschen Markt bestimmt sind kann der pU ab

einem noch festzulegenden Zeitpunkt zeitnah nach dem

Stichtag (09022019) der Anwendung der DVO direkt in

das deutsche Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (ACS-PU-System) hochladen Zur Vermeidung

von Dateninkonsistenzen muss der seit Aufnahme des

Pilotbetriebes 2013 bestehende direkte Upload in das

nationale System aus technischen Gruumlnden Ende 2018

beendet werden und steht nach dieser Uumlbergangsphase

ab einem noch bekannt zugebenden Stichtag im ersten

Halbjahr 2019 wieder zur Verfuumlgung Das ACS-PU-Sys-

tem wird seine Nutzer direkt und uumlber die Homepage

uumlber diesen Stichtag informieren

Daneben besteht fuumlr ihn die Moumlglichkeit Packungsdaten

indirekt uumlber die Schnittstelle des sog EU-HUB bei der

European Medicines Verification Organisation (EMVO)

hochzuladen Fuumlr Multi Market Packs ist dies der von der

EMVO festgelegte Weg In der vorgenannten Uumlbergangs-

phase ist ein Upload nur uumlber den EU-HUB moumlglich

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Die von der EMVO vorgegebenen Produktstammdaten

sind stets uumlber den EU-HUB hochzuladen Weitere Infor-

mationen zum Hochladen der Produktstammdaten uumlber

den EU-HUB sind im bdquoEMVS Master Data Guideldquo unter

diesem Link4 verfuumlgbar

In jedem Falle benoumltigt der pU den Vertrag mit der EMVO

und den mit der ACS PharmaProtect GmbH als Voraus-

setzung zur europaweiten Verifizierung Die Vertraumlge

gestatten dem pU die Nutzung der Systeme

Notwendige Produktstammdaten werden PZN-bezogen

von der IFA GmbH direkt an das ACS-PU-System uumlber-

mittelt Anhand dieser Stammdaten wird uumlber die Zuord-

nung der PZN zur IFA-Anbieternummer die Berechtigung

des pU zum Upload der Packungsdaten hergeleitet

Deshalb ist beim Upload uumlber den EU-HUB die korrekte

Angabe der fuumlnfstelligen5 IFA-Anbieternummer im Feld

bdquoMAH-IDldquo zwingend

Bei den EMVO-Stammdaten ist im Feld bdquoNational Codeldquo

immer die PZN fuumlr in Deutschland in Verkehr gebrachte

Arzneimittel einzutragen Das gilt fuumlr Multi Market Packs

(MMP) und Single Market Packs (SMP) gleichermaszligen

Da dem Verifizierungsprozess die PZN als Schluumlsselele-

ment zugrunde liegt koumlnnen ausschlieszliglich die Arznei-

mittelpackungen an der Verifizierung teilnehmen fuumlr die

eine PZN vergeben und fuumlr die og Verifizierungskenn-

zeichen zur Ausgabe in den IFA-Informationsdiensten

gemeldet sind

Zur Erprobung der Prozesse und zur Sicherstellung eines

reibungslosen Ablaufs ist die zeitnahe Anbindung an das

ACS-PU-System entscheidend Zu beachten sind auch

die Zeiten die die administrativen Vorgaumlnge in Anspruch

nehmen6

4 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

5 Ggf mit fuumlhrenden Nullen

6 Aufgrund der erhoumlhten Anzahl von Anfragen zur Anbindung an das ACS-PU-System sollte der pharmazeutische Unter-nehmer ausreichend Vorlaufzeit fuumlr den Vertragsabschluss mit der ACS PharmaProtect GmbH einplanen um die Markt-faumlhigkeit seiner verifizierungspflichtigen Produkte nach dem 922019 nicht zu gefaumlhrden

Naumlhere Informationen zur organisatorischen und tech-

nischen Anbindung an das Datenbanksystem der phar-

mazeutischen Industrie der ACS PharmaProtect GmbH

finden sich unter httpwwwpharmaprotectdede

Zur Vermeidung von Konfliktsituationen wird dem pU

empfohlen die Meldungen an die IFA GmbH den Zu-

gang zum ACS-PU-System sowie das Hochladen der

Produktstammdaten zum EU-HUB sehr fruumlhzeitig vorzu-

nehmen

34 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device)

Mit Datum 1142017 haben das BfArM und das PEI in

einer gemeinsamen Bekanntmachung veroumlffentlicht

dass die Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampe-

ring device) freiwillig auch auf Arzneimittel aufgebracht

werden darf die nicht von der Faumllschungsschutzrichtlinie

betroffen sind

bdquo[]Fuumlr Arzneimittel fuumlr die gemaumlszlig Artikel 54a Absatz 1

der Richtlinie 200183EG die Vorrichtung gegen Mani-

pulation nicht verpflichtend anzubringen ist koumlnnen zum

Schutz der Patienten Vorrichtungen zum Erkennen einer

moumlglichen Manipulation jedoch freiwillig bereits jetzt oder

auch nach dem oben genannten Stichtag von den Zulas-

sungsinhabern angebracht werden[]ldquo

Den vollstaumlndigen Text der Bekanntmachung finden Sie

unter anderem auf der Webseite des PEI Die Bekannt-

machung ist auch im Bundesanzeiger nachzulesen

35 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel

Die Bundesoberbehoumlrden PEI und BfArM haben Arznei-

mittel die die Sicherheitsmerkmale gemaumlszlig DVO tragen

muumlssen im oumlffentlichen Teil der AMIS Datenbank ent-

sprechend klassifiziert Pharmazeutische Unternehmen

koumlnnen die Klassifizierungen pruumlfen und ggf bei Unstim-

migkeiten die Abteilung 1 im BfArM per E-Mail kontak-

tieren

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4 Vereinbarungen zur Codierung

41 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN

411 Allgemeines

Die Codierung dient der eindeutigen Identifikation der

Packungen (der Artikel) um uumlber die Systeme der Wa-

renwirtschaft jedem Artikel weitere Eigenschaften wie

zB den Preis die Verschreibungspflicht und die Einstu-

fung als Betaumlubungsmittel zuordnen zu koumlnnen Fuumlr die

Identifikation existieren gleichwertige Begriffe wie zB

bdquoProduktcodeldquo (PC) der aus der DVO stammt oder bdquoAr-

tikelnummerldquo bzw bdquoProduktnummerldquo die haumlufig in Wa-

renwirtschaftssystemen verwendet werden oder bdquoDevice

Identificationldquo (DI) der im UDI-System der Medizinpro-

dukte Anwendung findet In dieser Spezifikation wird all-

gemein die Bezeichnung Artikelnummer verwendet oder

die herangezogen die im jeweiligen Kontext steht

Fuumlr Artikel die in unterschiedlichen Maumlrkten parallel ver-

trieben werden ist es gebraumluchlich den selben Artikel

mit mehreren Artikelnummern zu versehen die spezifisch

dem jeweiligen Markt zugeordnet sind Dies trifft zB zu

fuumlr laumlnderuumlbergreifende Multi Market Packs fuumlr verifizie-

rungspflichtige Dentalprodukte oder fuumlr apothekenuumlbli-

che Ware die auch in Drogeriemaumlrkten vertrieben wird

In diesen Faumlllen traumlgt der Artikel mehrere Bezeichnun-

gen die in einem oder mehreren Codes enthalten sind

Eine besondere Rolle steht den nationalen Erstattungs-

nummern zu auch National Health Reimburse Number

(NHRN) genannt die sowohl als eigenstaumlndige Artikel-

nummer gebraumluchlich sind oder auch zusaumltzlich zu ei-

ner international eindeutigen Artikelnummer Anwendung

finden

Fuumlr den deutschen Markt ist die Situation eindeutig und

anwenderfreundlich geregelt da die PZN der fuumlhrende

Artikelschluumlssel in den Warenwirtschaftssystemen ist der

der Logistik der Abrechnung und Kostenerstattung so-

wie den arzneimittelrechtlichen Anforderungen dient Je

nach Gegebenheit und Prozessumgebung wird die PZN

entweder als 8-stelliger Schluumlssel oder in Ummantelung

einer PPN oder NTIN verwendet Naumlheres dazu ist in den

folgenden Kapiteln beschrieben

412 Pharmazentralnummer (PZN)

Die Pharmazentralnummer (PZN)7 dient seit 1968 der

eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Ar-

tikeln Sie ist in den verschiedensten Systemen als

Primaumlrschluumlssel verankert Mit dem Gesundheits-Re-

form-Gesetz (GRG) vom 20121988 wurde die Maschi-

nenlesbarkeit vorgegeben und als Symbologie der Code

39 festgelegt Die PZN war urspruumlnglich 7-stellig und wird

seit 2013 mit acht Stellen gefuumlhrt8 Die bisherigen 7-stel-

ligen Nummern werden durch eine fuumlhrende Null auf 8

Stellen erweitert Die PZN ist wie folgt aufgebaut

Pharmazentralnummer (PZN)

1234567 8

Die IFA vergibt unter Beachtung der Vergaberegeln den

Anbietern die PZN als fortlaufende Nummer Diese bleibt

dem Artikel uumlber seinen gesamten Lebenszyklus zuge-

ordnet Auch dann wenn die Rechte an diesem Artikel

anderen Anbietern uumlbertragen werden Ein Recycling von

bereits vergebenen Nummern findet nicht statt

sect 300 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet die Apotheker bei

der Abgabe von Fertigarzneimitteln fuumlr Versicherte das

nach Abs 3 Nr 1 zu verwendende Kennzeichen maschi-

nenlesbar auf das fuumlr die vertragsaumlrztliche Versorgung

verbindliche Verordnungsblatt (Muster 16) und in den

elektronischen Verordnungsdatensatz zu uumlbertragen

Hierfuumlr ist die 8-stellige PZN heranzuziehen Diese Ken-

nung ist auf nationaler Ebene eindeutig Somit werden

die existierenden Prozesse unveraumlndert beibehalten

7 Nicht zu verwechseln ist die von der IFA vergebene PZN

mit der von den entsprechenden oumlsterreichischen Organi-

sationen Diese bdquooumlsterreichischeldquo PZN ist 7-stellig incl der

Pruumlfziffer

8 Ab dem 01012020 duumlrfen nur noch Packungen in der 8-stel-ligen Aufmachung der PZN in Verkehr gebracht werden

Pruumlfziffer

Von der IFA vergebene Nummer

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 2: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

Der Herausgeber weist daraufhin dass die vorliegende Spezifikation auf Grundlage des aktuellen Standes der

Erkenntnisse zum Zeitpunkt der Drucklegung nach bestem Wissen erstellt wurde

Aufgrund rechtlicher und technischer Fragen und der ggf erforderlichen Anpassung sozialrechtlicher oder

anderer Vorgaben koumlnnen Aumlnderungen und Anpassungen fuumlr die Zukunft jedoch nicht ausgeschlossen werden

und muumlssen daher ausdruumlcklich vorbehalten bleiben

Weitere Informationen zur IFA finden sich unter wwwifaffmde

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Inhalt

1 Einleitung 42 Anwendungsbereich 53 Hinweis zur Verifikation 6

31 Verifizierungskennzeichen 632 Regeln zur Seriennummer 633 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie 634 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device) 735 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel 7

4 Vereinbarungen zur Codierung 841 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN 8

411 Allgemeines 8412 Pharmazentralnummer (PZN) 8413 Pharmacy Product Number (PPN) 9

42 Pharmacy Product Number (PPN) 1043 National Trade Item Number (NTIN) 1044 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick 1145 Multi Market Packs 1246 Klinikpackungen 1547 Aumlrztemuster 1648 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel 16

5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code 1851 Datenbezeichner und Strukturen 1852 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner 18

521 Produktcode 18522 Seriennummer 19523 Chargenbezeichnung 19524 Verfalldatum 19525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL 19

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner 20531 Allgemeines 20532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format 20533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format 21

6 Kennzeichnung mit Code und Klartext 2261 Symbologie 2262 Matrixgroumlszlige 2263 Codegroumlszlige und Ruhezone 2364 Positionierung des Data Matrix Codes 2365 Emblem zum Data Matrix Code 2366 Klartextinformation 24

661 Allgemeines 24662 PZN 24663 Produktcode und Seriennummer 24664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum 24665 Beispiele 25

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes 268 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards 27

Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner 28Anhang B Emblem zum Code 30Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ) 31

C1 Allgemeines 31C2 Data-Format-Identifier (DFI) 31C3 XML-Knoten fuumlr Daten 32C4 Anwendung 32C5 Beispiele 33

Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes 34

D1 Allgemeines 34D2 Lesekontrolle 34

D21 Manuelle Lesekontrollen 34D22 Inline-Kontrolle 34

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415 35D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415 35D5 Parameter zur Druckqualitaumlt 35

Anhang E GlossarAbkuumlrzungen 37Anhang F Bibliography 41

F1 Normen 41F2 Referenz zu Spezifikationen 41

Anhang G Dokumentenhistorie 42Impressum 43

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1 Einleitung

Nach sect 131 Absatz 4 und 5 Sozialgesetzbuch Fuumlnftes

Buch (V) (SGBV) und des entsprechenden Rahmen-

vertrages geschlossen zwischen den maszliggeblichen

Verbaumlnden der pharmazeutischen Industrie und dem

GKV-Spitzenverband sind pharmazeutische Unterneh-

mer und sonstige Hersteller verpflichtet zu ihren Arznei-

mitteln und Produkten die gemaumlszlig den Richtlinien nach

sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer 6 zu Lasten der gesetz-

lichen Krankenkassen verordnet werden koumlnnen die

erforderlichen Angaben (Preis- und Produktinformatio-

nen) zu uumlbermitteln die zur Herstellung einer pharma-

kologisch-therapeutischen und preislichen Transparenz

und fuumlr die Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben der

Krankenkassen und ihrer Verbaumlnde erforderlich sind

Sie haben zudem das bundeseinheitliche Kennzeichen

nach sect 300 Absatz 3 Satz 1 Nr 1 SGB V auf den aumluszligeren

Umhuumlllungen der Arzneimittel und der Produkte die ge-

maumlszlig den Richtlinien nach sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer

6 zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet

werden koumlnnen anzubringen Der Rahmenvertrag kon-

kretisiert auf der Grundlage von sect 131 Absatz 1 und 5

SGB V die gesetzlichen Verpflichtungen bestimmt die

Pharmazentralnummer (PZN) als das bundeseinheitliche

Kennzeichen und regelt die Anforderungen an die Ma-

schinenlesbarkeit

Die Datenuumlbermittlungen sowie das Aufbringen des bun-

deseinheitlichen Arzneimittelkennzeichens in maschinen-

lesbarer Form bedingen spezifische Anforderungen an

Codierung und Klartextinformationen Diese Anforderun-

gen sind in dem vorliegenden Dokument beschrieben

Weitere Anforderungen zur Kennzeichnung im maschi-

nenlesbaren und einem vom Menschen lesbaren Format

ergeben sich fuumlr pharmazeutische Unternehmer auf-

grund der Faumllschungsrichtlinie 201162EU (FMD) und

der DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2016161 DER

KOMMISSION vom 2 Oktober 2015 (DVO) Auszligerdem

haben die Hersteller von Medizinprodukten die Kenn-

zeichnungsvorschriften aus der VERORDNUNG (EU)

2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLAMENTS UND

DES RATES vom 5 April 2017 (MDR) zu beachten Die

MDR hat zum Ziel mithilfe der Unique Device Identificati-

on (UDI) die eindeutige Kennzeichnung und Ruumlckverfolg-

barkeit der Medizinprodukte zu gewaumlhrleisten

Die Marktbeteiligten und Sozialpartner des deutschen

Gesundheitssystems insbesondere die Rahmenver-

tragspartner nach sect 131 SGB V und sect 300 SGB V haben

die rechtlichen Vorgaben mit der Festlegung der PZN als

bundeseinheitliches Arzneimittelkennzeichen in maschi-

nenlesbarer Form und eindeutigen Schluumlssel umgesetzt

Demnach ist jede Packung1 mit den Merkmalen Artikel-

bezeichnung Anbieter Darreichungsform Packungsgrouml-

szlige mit Menge und Einheit Artikeltyp und Kennzeichen

bdquoArzneimittelldquo eindeutig identifizierbar Die PZN wird

von der Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA

GmbH (IFA) nach einheitlichen Regeln vergeben Die IFA

gewaumlhrleistet die lebenslang eindeutige Identifikation

Als registrierte Issuing Agency nach ISOIEC 15459-2

stellt sie zudem die international eindeutige Erkennung

der PZN durch die Einbettung in die Pharmacy Product

Number (PPN) sicher

Neben der PZN-PPN-Vergabe erfasst und normalisiert

die IFA die von den verantwortlichen Inverkehrbringern

(pharmazeutischen Unternehmern Herstellern An-

bietern) gemeldeten Daten in einer Datenbank Diese

IFA-Datenbank enthaumllt wirtschaftliche rechtliche und

logistische Informationen zu Arzneimitteln Medizinpro-

dukten und sonstigen apothekenuumlblichen Waren Die

Daten der IFA-Datenbank werden als IFA-Informati-

onsdienste an berechtigte Datenbezieher ausgegeben

und bilden eine zentrale Saumlule der Information im Ge-

sundheitswesen insbesondere fuumlr Leistungserbringer

Krankenversicherungen Handel und Behoumlrden und

dienen einer sicheren Patientenversorgung

1 In diesem Dokument werden die Begriffe bdquoPackungldquo bdquoHan-

delspackungldquo oder bdquoArtikelldquo synonym verstanden In Verbin-

dung mit ArzneimittelnFertigarzneimitteln wird auch bdquoArznei-

mittelpackungldquo verwendet Sofern eine bestimmte individuelle

Packung gemeint ist die zB mit einer bestimmten Serialisie-

rungsnummer versehen ist wird bdquoindividuelleldquo oder bdquoserialisierte

Packungldquo verwendet

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Die spezifischen Anforderungen an Codierung und Klar-

textinformationen sowie die technischen Details sind in

dieser Spezifikation beschrieben Sie ist im Auftrag der

die IFA repraumlsentierenden Verbaumlnde erstellt worden

bull ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothe-

kerverbaumlnde

bull Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV

(BAH)

bull Bundesverband der Pharmazeutischen Indus-

trie eV (BPI)

bull Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlig-

handels ndash PHAGRO eV

bull Pro Generika eV

bull Verband Forschender Arzneimittelhersteller eV

(vfa)

2 Anwendungsbereich

Das vorliegende Dokument ist die Spezifikation fuumlr die

Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie-

he Pfeil in Abb 1 die unter die Verpflichtungen der phar-

mazeutischen Unternehmer nach sect 131 Absatz 4 und 5

SGB V fallen Gleichfalls beruumlcksichtigt sind die Anfor-

derungen die sich aus der FMD und der MDR ergeben

Inhaltlich uumlbereinstimmend sind die Spezifikationen zu

den von securPharm eV herausgegebenen REGELN

ZUR CODIERUNG VERIFIZIERUNGSPFLICHTIGER

ARZNEIMITTEL IM DEUTSCHEN MARKT (Codierregeln

securPharm)ldquo

Es ist sichergestellt dass bei Anwendung dieser Spezi-

fikation auch alle Vorgaben von securPharm eV beruumlck-

sichtigt sind

Abbildung 1 Verpackungskaskade

(Bildquelle Nach ISO TS 16791)

Die Spezifikationen zu den Transporteinheiten sind uumlber

diesen Link2 verfuumlgbar

Wesentlicher Bestandteil dieser Spezifikation ist die

Beschreibung des Data Matrix Codes der fuumlr alle Han-

delspackungen als Datentraumlger zur maschinenlesbaren

Erfassung genutzt wird Er enthaumllt alle vorgeschriebenen

Datenelemente In den folgenden Kapiteln sind die De-

tails zur Datenstruktur zur Codierung wie z B Codegrouml-

szlige und Druckqualitaumlt sowie die getroffenen Festlegungen

zur Kennzeichnung im Klartext beschrieben

Verbindlich anzuwenden ist diese Spezifikation von den

pharmazeutischen Unternehmern und Herstellern die

die Arzneimittel und sonstigen Produkte kennzeichnen

und denjenigen die die Daten erfassen Dies schafft die

Voraussetzung fuumlr robuste und sichere Prozesse bei allen

betroffenen Akteuren

2 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-

handelspackungenhtml

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3 Hinweis zur Verifikation

In den folgenden Unterkapiteln wird auf zusaumltzliche Ele-

mente und Prozesse hingewiesen die eng mit der Codie-

rung verknuumlpft sind

31 Verifizierungskennzeichen

Die Verifizierungskennzeichen sind in der IFA-Datenbank

(Artikelstammdaten) dem jeweiligen ArtikelPZN (Arznei-

mittelpackung) zugeordnet und lauten

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Hochladedatum

(VKZ-H) und

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Verfalldatum (VKZ-V)

Mit den Verifizierungskennzeichen sollen zum einen veri-

fizierungspflichtige Arzneimittel fuumlr die abgebende Stelle

als solche erkennbar sein und zum anderen sicherstellen

dass vor dem 922019 fuumlr den Markt freigegebene Arz-

neimittelpackungen (Bestandsware) ohne Verifizierung

abgegeben werden koumlnnen

Details zu diesen Kennzeichen und zur Meldung an die

IFA sind einsehbar unter diesem Link3

32 Regeln zur Seriennummer

Gemaumlszlig Artikel 4 DVO ist die zur Verifizierung erfor-

derliche Seriennummer eine numerische oder alpha

numerische Folge von houmlchstens 20 Zeichen die der

pharmazeutische Unternehmer generiert Um es einem

Faumllscher moumlglichst schwer zu machen vom pharma-

zeutische Unternehmer vergebene Seriennummern zu

erraten oder zu reproduzieren sind diese durch einen

deterministischen oder nicht-deterministischen Ran-

domisierungsalgorithmus zu generieren Die Wahr-

scheinlichkeit dass die Seriennummer abgeleitet wer-

den kann muss in jedem Fall geringer als 110000

sein Zudem hat die randomisierte Seriennummer in

Kombination mit dem auf der PZN basierenden Pro-

duktcode fuumlr jede Arzneimittelpackung waumlhrend ei-

nes Zeitraums von mindestens einem Jahr ab dem

Verfalldatum der Packung oder mindestens fuumlnf Jahren

ab dem Inverkehrbringen des Arzneimittels (maszliggebend

ist der jeweils laumlngere Zeitraum) individuell zu sein

Die Wiederverwendung von Seriennummern stellt

eine potentielle Fehlerquelle dar und wird daher nicht

empfohlen

3 wwwifaffmdedeifa-fuer-anbieterhtml

33 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie

Bei Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt

sind erfolgt die Verifizierung grundsaumltzlich uumlber das

deutschen Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (auch ACS-PU-System genannt) das von der

ACS PharmaProtect GmbH betrieben wird Grundvor-

aussetzung fuumlr den Verifizierungsprozess ist die erfolg-

reiche Uumlbermittlung der Packungsdaten an das System

Die Packungsdaten enthalten folgende datentechnische

Schluumlsselelemente

bull Produktcode (im Format einer PPN oder NTIN)

bull Seriennummer

bull Chargenbezeichnung

bull Verfalldatum

Neben den oa Schluumlsselelementen hat der pharmazeu-

tische Unternehmer (pU) gem Art 33 der delegierten

Verordnung (EU) 2016161 (DVO) weitere Informationen

(sog Produktstammdaten) zu uumlbertragen ua gem Art

33 Abs 2 lit g) DVO den Inhaber der Genehmigung fuumlr

das Inverkehrbringen

Die Packungsdaten fuumlr Produkte die ausschlieszliglich fuumlr

den deutschen Markt bestimmt sind kann der pU ab

einem noch festzulegenden Zeitpunkt zeitnah nach dem

Stichtag (09022019) der Anwendung der DVO direkt in

das deutsche Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (ACS-PU-System) hochladen Zur Vermeidung

von Dateninkonsistenzen muss der seit Aufnahme des

Pilotbetriebes 2013 bestehende direkte Upload in das

nationale System aus technischen Gruumlnden Ende 2018

beendet werden und steht nach dieser Uumlbergangsphase

ab einem noch bekannt zugebenden Stichtag im ersten

Halbjahr 2019 wieder zur Verfuumlgung Das ACS-PU-Sys-

tem wird seine Nutzer direkt und uumlber die Homepage

uumlber diesen Stichtag informieren

Daneben besteht fuumlr ihn die Moumlglichkeit Packungsdaten

indirekt uumlber die Schnittstelle des sog EU-HUB bei der

European Medicines Verification Organisation (EMVO)

hochzuladen Fuumlr Multi Market Packs ist dies der von der

EMVO festgelegte Weg In der vorgenannten Uumlbergangs-

phase ist ein Upload nur uumlber den EU-HUB moumlglich

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Die von der EMVO vorgegebenen Produktstammdaten

sind stets uumlber den EU-HUB hochzuladen Weitere Infor-

mationen zum Hochladen der Produktstammdaten uumlber

den EU-HUB sind im bdquoEMVS Master Data Guideldquo unter

diesem Link4 verfuumlgbar

In jedem Falle benoumltigt der pU den Vertrag mit der EMVO

und den mit der ACS PharmaProtect GmbH als Voraus-

setzung zur europaweiten Verifizierung Die Vertraumlge

gestatten dem pU die Nutzung der Systeme

Notwendige Produktstammdaten werden PZN-bezogen

von der IFA GmbH direkt an das ACS-PU-System uumlber-

mittelt Anhand dieser Stammdaten wird uumlber die Zuord-

nung der PZN zur IFA-Anbieternummer die Berechtigung

des pU zum Upload der Packungsdaten hergeleitet

Deshalb ist beim Upload uumlber den EU-HUB die korrekte

Angabe der fuumlnfstelligen5 IFA-Anbieternummer im Feld

bdquoMAH-IDldquo zwingend

Bei den EMVO-Stammdaten ist im Feld bdquoNational Codeldquo

immer die PZN fuumlr in Deutschland in Verkehr gebrachte

Arzneimittel einzutragen Das gilt fuumlr Multi Market Packs

(MMP) und Single Market Packs (SMP) gleichermaszligen

Da dem Verifizierungsprozess die PZN als Schluumlsselele-

ment zugrunde liegt koumlnnen ausschlieszliglich die Arznei-

mittelpackungen an der Verifizierung teilnehmen fuumlr die

eine PZN vergeben und fuumlr die og Verifizierungskenn-

zeichen zur Ausgabe in den IFA-Informationsdiensten

gemeldet sind

Zur Erprobung der Prozesse und zur Sicherstellung eines

reibungslosen Ablaufs ist die zeitnahe Anbindung an das

ACS-PU-System entscheidend Zu beachten sind auch

die Zeiten die die administrativen Vorgaumlnge in Anspruch

nehmen6

4 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

5 Ggf mit fuumlhrenden Nullen

6 Aufgrund der erhoumlhten Anzahl von Anfragen zur Anbindung an das ACS-PU-System sollte der pharmazeutische Unter-nehmer ausreichend Vorlaufzeit fuumlr den Vertragsabschluss mit der ACS PharmaProtect GmbH einplanen um die Markt-faumlhigkeit seiner verifizierungspflichtigen Produkte nach dem 922019 nicht zu gefaumlhrden

Naumlhere Informationen zur organisatorischen und tech-

nischen Anbindung an das Datenbanksystem der phar-

mazeutischen Industrie der ACS PharmaProtect GmbH

finden sich unter httpwwwpharmaprotectdede

Zur Vermeidung von Konfliktsituationen wird dem pU

empfohlen die Meldungen an die IFA GmbH den Zu-

gang zum ACS-PU-System sowie das Hochladen der

Produktstammdaten zum EU-HUB sehr fruumlhzeitig vorzu-

nehmen

34 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device)

Mit Datum 1142017 haben das BfArM und das PEI in

einer gemeinsamen Bekanntmachung veroumlffentlicht

dass die Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampe-

ring device) freiwillig auch auf Arzneimittel aufgebracht

werden darf die nicht von der Faumllschungsschutzrichtlinie

betroffen sind

bdquo[]Fuumlr Arzneimittel fuumlr die gemaumlszlig Artikel 54a Absatz 1

der Richtlinie 200183EG die Vorrichtung gegen Mani-

pulation nicht verpflichtend anzubringen ist koumlnnen zum

Schutz der Patienten Vorrichtungen zum Erkennen einer

moumlglichen Manipulation jedoch freiwillig bereits jetzt oder

auch nach dem oben genannten Stichtag von den Zulas-

sungsinhabern angebracht werden[]ldquo

Den vollstaumlndigen Text der Bekanntmachung finden Sie

unter anderem auf der Webseite des PEI Die Bekannt-

machung ist auch im Bundesanzeiger nachzulesen

35 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel

Die Bundesoberbehoumlrden PEI und BfArM haben Arznei-

mittel die die Sicherheitsmerkmale gemaumlszlig DVO tragen

muumlssen im oumlffentlichen Teil der AMIS Datenbank ent-

sprechend klassifiziert Pharmazeutische Unternehmen

koumlnnen die Klassifizierungen pruumlfen und ggf bei Unstim-

migkeiten die Abteilung 1 im BfArM per E-Mail kontak-

tieren

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4 Vereinbarungen zur Codierung

41 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN

411 Allgemeines

Die Codierung dient der eindeutigen Identifikation der

Packungen (der Artikel) um uumlber die Systeme der Wa-

renwirtschaft jedem Artikel weitere Eigenschaften wie

zB den Preis die Verschreibungspflicht und die Einstu-

fung als Betaumlubungsmittel zuordnen zu koumlnnen Fuumlr die

Identifikation existieren gleichwertige Begriffe wie zB

bdquoProduktcodeldquo (PC) der aus der DVO stammt oder bdquoAr-

tikelnummerldquo bzw bdquoProduktnummerldquo die haumlufig in Wa-

renwirtschaftssystemen verwendet werden oder bdquoDevice

Identificationldquo (DI) der im UDI-System der Medizinpro-

dukte Anwendung findet In dieser Spezifikation wird all-

gemein die Bezeichnung Artikelnummer verwendet oder

die herangezogen die im jeweiligen Kontext steht

Fuumlr Artikel die in unterschiedlichen Maumlrkten parallel ver-

trieben werden ist es gebraumluchlich den selben Artikel

mit mehreren Artikelnummern zu versehen die spezifisch

dem jeweiligen Markt zugeordnet sind Dies trifft zB zu

fuumlr laumlnderuumlbergreifende Multi Market Packs fuumlr verifizie-

rungspflichtige Dentalprodukte oder fuumlr apothekenuumlbli-

che Ware die auch in Drogeriemaumlrkten vertrieben wird

In diesen Faumlllen traumlgt der Artikel mehrere Bezeichnun-

gen die in einem oder mehreren Codes enthalten sind

Eine besondere Rolle steht den nationalen Erstattungs-

nummern zu auch National Health Reimburse Number

(NHRN) genannt die sowohl als eigenstaumlndige Artikel-

nummer gebraumluchlich sind oder auch zusaumltzlich zu ei-

ner international eindeutigen Artikelnummer Anwendung

finden

Fuumlr den deutschen Markt ist die Situation eindeutig und

anwenderfreundlich geregelt da die PZN der fuumlhrende

Artikelschluumlssel in den Warenwirtschaftssystemen ist der

der Logistik der Abrechnung und Kostenerstattung so-

wie den arzneimittelrechtlichen Anforderungen dient Je

nach Gegebenheit und Prozessumgebung wird die PZN

entweder als 8-stelliger Schluumlssel oder in Ummantelung

einer PPN oder NTIN verwendet Naumlheres dazu ist in den

folgenden Kapiteln beschrieben

412 Pharmazentralnummer (PZN)

Die Pharmazentralnummer (PZN)7 dient seit 1968 der

eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Ar-

tikeln Sie ist in den verschiedensten Systemen als

Primaumlrschluumlssel verankert Mit dem Gesundheits-Re-

form-Gesetz (GRG) vom 20121988 wurde die Maschi-

nenlesbarkeit vorgegeben und als Symbologie der Code

39 festgelegt Die PZN war urspruumlnglich 7-stellig und wird

seit 2013 mit acht Stellen gefuumlhrt8 Die bisherigen 7-stel-

ligen Nummern werden durch eine fuumlhrende Null auf 8

Stellen erweitert Die PZN ist wie folgt aufgebaut

Pharmazentralnummer (PZN)

1234567 8

Die IFA vergibt unter Beachtung der Vergaberegeln den

Anbietern die PZN als fortlaufende Nummer Diese bleibt

dem Artikel uumlber seinen gesamten Lebenszyklus zuge-

ordnet Auch dann wenn die Rechte an diesem Artikel

anderen Anbietern uumlbertragen werden Ein Recycling von

bereits vergebenen Nummern findet nicht statt

sect 300 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet die Apotheker bei

der Abgabe von Fertigarzneimitteln fuumlr Versicherte das

nach Abs 3 Nr 1 zu verwendende Kennzeichen maschi-

nenlesbar auf das fuumlr die vertragsaumlrztliche Versorgung

verbindliche Verordnungsblatt (Muster 16) und in den

elektronischen Verordnungsdatensatz zu uumlbertragen

Hierfuumlr ist die 8-stellige PZN heranzuziehen Diese Ken-

nung ist auf nationaler Ebene eindeutig Somit werden

die existierenden Prozesse unveraumlndert beibehalten

7 Nicht zu verwechseln ist die von der IFA vergebene PZN

mit der von den entsprechenden oumlsterreichischen Organi-

sationen Diese bdquooumlsterreichischeldquo PZN ist 7-stellig incl der

Pruumlfziffer

8 Ab dem 01012020 duumlrfen nur noch Packungen in der 8-stel-ligen Aufmachung der PZN in Verkehr gebracht werden

Pruumlfziffer

Von der IFA vergebene Nummer

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 3: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Inhalt

1 Einleitung 42 Anwendungsbereich 53 Hinweis zur Verifikation 6

31 Verifizierungskennzeichen 632 Regeln zur Seriennummer 633 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie 634 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device) 735 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel 7

4 Vereinbarungen zur Codierung 841 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN 8

411 Allgemeines 8412 Pharmazentralnummer (PZN) 8413 Pharmacy Product Number (PPN) 9

42 Pharmacy Product Number (PPN) 1043 National Trade Item Number (NTIN) 1044 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick 1145 Multi Market Packs 1246 Klinikpackungen 1547 Aumlrztemuster 1648 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel 16

5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code 1851 Datenbezeichner und Strukturen 1852 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner 18

521 Produktcode 18522 Seriennummer 19523 Chargenbezeichnung 19524 Verfalldatum 19525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL 19

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner 20531 Allgemeines 20532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format 20533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format 21

6 Kennzeichnung mit Code und Klartext 2261 Symbologie 2262 Matrixgroumlszlige 2263 Codegroumlszlige und Ruhezone 2364 Positionierung des Data Matrix Codes 2365 Emblem zum Data Matrix Code 2366 Klartextinformation 24

661 Allgemeines 24662 PZN 24663 Produktcode und Seriennummer 24664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum 24665 Beispiele 25

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes 268 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards 27

Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner 28Anhang B Emblem zum Code 30Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ) 31

C1 Allgemeines 31C2 Data-Format-Identifier (DFI) 31C3 XML-Knoten fuumlr Daten 32C4 Anwendung 32C5 Beispiele 33

Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes 34

D1 Allgemeines 34D2 Lesekontrolle 34

D21 Manuelle Lesekontrollen 34D22 Inline-Kontrolle 34

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415 35D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415 35D5 Parameter zur Druckqualitaumlt 35

Anhang E GlossarAbkuumlrzungen 37Anhang F Bibliography 41

F1 Normen 41F2 Referenz zu Spezifikationen 41

Anhang G Dokumentenhistorie 42Impressum 43

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1 Einleitung

Nach sect 131 Absatz 4 und 5 Sozialgesetzbuch Fuumlnftes

Buch (V) (SGBV) und des entsprechenden Rahmen-

vertrages geschlossen zwischen den maszliggeblichen

Verbaumlnden der pharmazeutischen Industrie und dem

GKV-Spitzenverband sind pharmazeutische Unterneh-

mer und sonstige Hersteller verpflichtet zu ihren Arznei-

mitteln und Produkten die gemaumlszlig den Richtlinien nach

sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer 6 zu Lasten der gesetz-

lichen Krankenkassen verordnet werden koumlnnen die

erforderlichen Angaben (Preis- und Produktinformatio-

nen) zu uumlbermitteln die zur Herstellung einer pharma-

kologisch-therapeutischen und preislichen Transparenz

und fuumlr die Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben der

Krankenkassen und ihrer Verbaumlnde erforderlich sind

Sie haben zudem das bundeseinheitliche Kennzeichen

nach sect 300 Absatz 3 Satz 1 Nr 1 SGB V auf den aumluszligeren

Umhuumlllungen der Arzneimittel und der Produkte die ge-

maumlszlig den Richtlinien nach sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer

6 zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet

werden koumlnnen anzubringen Der Rahmenvertrag kon-

kretisiert auf der Grundlage von sect 131 Absatz 1 und 5

SGB V die gesetzlichen Verpflichtungen bestimmt die

Pharmazentralnummer (PZN) als das bundeseinheitliche

Kennzeichen und regelt die Anforderungen an die Ma-

schinenlesbarkeit

Die Datenuumlbermittlungen sowie das Aufbringen des bun-

deseinheitlichen Arzneimittelkennzeichens in maschinen-

lesbarer Form bedingen spezifische Anforderungen an

Codierung und Klartextinformationen Diese Anforderun-

gen sind in dem vorliegenden Dokument beschrieben

Weitere Anforderungen zur Kennzeichnung im maschi-

nenlesbaren und einem vom Menschen lesbaren Format

ergeben sich fuumlr pharmazeutische Unternehmer auf-

grund der Faumllschungsrichtlinie 201162EU (FMD) und

der DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2016161 DER

KOMMISSION vom 2 Oktober 2015 (DVO) Auszligerdem

haben die Hersteller von Medizinprodukten die Kenn-

zeichnungsvorschriften aus der VERORDNUNG (EU)

2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLAMENTS UND

DES RATES vom 5 April 2017 (MDR) zu beachten Die

MDR hat zum Ziel mithilfe der Unique Device Identificati-

on (UDI) die eindeutige Kennzeichnung und Ruumlckverfolg-

barkeit der Medizinprodukte zu gewaumlhrleisten

Die Marktbeteiligten und Sozialpartner des deutschen

Gesundheitssystems insbesondere die Rahmenver-

tragspartner nach sect 131 SGB V und sect 300 SGB V haben

die rechtlichen Vorgaben mit der Festlegung der PZN als

bundeseinheitliches Arzneimittelkennzeichen in maschi-

nenlesbarer Form und eindeutigen Schluumlssel umgesetzt

Demnach ist jede Packung1 mit den Merkmalen Artikel-

bezeichnung Anbieter Darreichungsform Packungsgrouml-

szlige mit Menge und Einheit Artikeltyp und Kennzeichen

bdquoArzneimittelldquo eindeutig identifizierbar Die PZN wird

von der Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA

GmbH (IFA) nach einheitlichen Regeln vergeben Die IFA

gewaumlhrleistet die lebenslang eindeutige Identifikation

Als registrierte Issuing Agency nach ISOIEC 15459-2

stellt sie zudem die international eindeutige Erkennung

der PZN durch die Einbettung in die Pharmacy Product

Number (PPN) sicher

Neben der PZN-PPN-Vergabe erfasst und normalisiert

die IFA die von den verantwortlichen Inverkehrbringern

(pharmazeutischen Unternehmern Herstellern An-

bietern) gemeldeten Daten in einer Datenbank Diese

IFA-Datenbank enthaumllt wirtschaftliche rechtliche und

logistische Informationen zu Arzneimitteln Medizinpro-

dukten und sonstigen apothekenuumlblichen Waren Die

Daten der IFA-Datenbank werden als IFA-Informati-

onsdienste an berechtigte Datenbezieher ausgegeben

und bilden eine zentrale Saumlule der Information im Ge-

sundheitswesen insbesondere fuumlr Leistungserbringer

Krankenversicherungen Handel und Behoumlrden und

dienen einer sicheren Patientenversorgung

1 In diesem Dokument werden die Begriffe bdquoPackungldquo bdquoHan-

delspackungldquo oder bdquoArtikelldquo synonym verstanden In Verbin-

dung mit ArzneimittelnFertigarzneimitteln wird auch bdquoArznei-

mittelpackungldquo verwendet Sofern eine bestimmte individuelle

Packung gemeint ist die zB mit einer bestimmten Serialisie-

rungsnummer versehen ist wird bdquoindividuelleldquo oder bdquoserialisierte

Packungldquo verwendet

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Die spezifischen Anforderungen an Codierung und Klar-

textinformationen sowie die technischen Details sind in

dieser Spezifikation beschrieben Sie ist im Auftrag der

die IFA repraumlsentierenden Verbaumlnde erstellt worden

bull ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothe-

kerverbaumlnde

bull Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV

(BAH)

bull Bundesverband der Pharmazeutischen Indus-

trie eV (BPI)

bull Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlig-

handels ndash PHAGRO eV

bull Pro Generika eV

bull Verband Forschender Arzneimittelhersteller eV

(vfa)

2 Anwendungsbereich

Das vorliegende Dokument ist die Spezifikation fuumlr die

Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie-

he Pfeil in Abb 1 die unter die Verpflichtungen der phar-

mazeutischen Unternehmer nach sect 131 Absatz 4 und 5

SGB V fallen Gleichfalls beruumlcksichtigt sind die Anfor-

derungen die sich aus der FMD und der MDR ergeben

Inhaltlich uumlbereinstimmend sind die Spezifikationen zu

den von securPharm eV herausgegebenen REGELN

ZUR CODIERUNG VERIFIZIERUNGSPFLICHTIGER

ARZNEIMITTEL IM DEUTSCHEN MARKT (Codierregeln

securPharm)ldquo

Es ist sichergestellt dass bei Anwendung dieser Spezi-

fikation auch alle Vorgaben von securPharm eV beruumlck-

sichtigt sind

Abbildung 1 Verpackungskaskade

(Bildquelle Nach ISO TS 16791)

Die Spezifikationen zu den Transporteinheiten sind uumlber

diesen Link2 verfuumlgbar

Wesentlicher Bestandteil dieser Spezifikation ist die

Beschreibung des Data Matrix Codes der fuumlr alle Han-

delspackungen als Datentraumlger zur maschinenlesbaren

Erfassung genutzt wird Er enthaumllt alle vorgeschriebenen

Datenelemente In den folgenden Kapiteln sind die De-

tails zur Datenstruktur zur Codierung wie z B Codegrouml-

szlige und Druckqualitaumlt sowie die getroffenen Festlegungen

zur Kennzeichnung im Klartext beschrieben

Verbindlich anzuwenden ist diese Spezifikation von den

pharmazeutischen Unternehmern und Herstellern die

die Arzneimittel und sonstigen Produkte kennzeichnen

und denjenigen die die Daten erfassen Dies schafft die

Voraussetzung fuumlr robuste und sichere Prozesse bei allen

betroffenen Akteuren

2 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-

handelspackungenhtml

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3 Hinweis zur Verifikation

In den folgenden Unterkapiteln wird auf zusaumltzliche Ele-

mente und Prozesse hingewiesen die eng mit der Codie-

rung verknuumlpft sind

31 Verifizierungskennzeichen

Die Verifizierungskennzeichen sind in der IFA-Datenbank

(Artikelstammdaten) dem jeweiligen ArtikelPZN (Arznei-

mittelpackung) zugeordnet und lauten

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Hochladedatum

(VKZ-H) und

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Verfalldatum (VKZ-V)

Mit den Verifizierungskennzeichen sollen zum einen veri-

fizierungspflichtige Arzneimittel fuumlr die abgebende Stelle

als solche erkennbar sein und zum anderen sicherstellen

dass vor dem 922019 fuumlr den Markt freigegebene Arz-

neimittelpackungen (Bestandsware) ohne Verifizierung

abgegeben werden koumlnnen

Details zu diesen Kennzeichen und zur Meldung an die

IFA sind einsehbar unter diesem Link3

32 Regeln zur Seriennummer

Gemaumlszlig Artikel 4 DVO ist die zur Verifizierung erfor-

derliche Seriennummer eine numerische oder alpha

numerische Folge von houmlchstens 20 Zeichen die der

pharmazeutische Unternehmer generiert Um es einem

Faumllscher moumlglichst schwer zu machen vom pharma-

zeutische Unternehmer vergebene Seriennummern zu

erraten oder zu reproduzieren sind diese durch einen

deterministischen oder nicht-deterministischen Ran-

domisierungsalgorithmus zu generieren Die Wahr-

scheinlichkeit dass die Seriennummer abgeleitet wer-

den kann muss in jedem Fall geringer als 110000

sein Zudem hat die randomisierte Seriennummer in

Kombination mit dem auf der PZN basierenden Pro-

duktcode fuumlr jede Arzneimittelpackung waumlhrend ei-

nes Zeitraums von mindestens einem Jahr ab dem

Verfalldatum der Packung oder mindestens fuumlnf Jahren

ab dem Inverkehrbringen des Arzneimittels (maszliggebend

ist der jeweils laumlngere Zeitraum) individuell zu sein

Die Wiederverwendung von Seriennummern stellt

eine potentielle Fehlerquelle dar und wird daher nicht

empfohlen

3 wwwifaffmdedeifa-fuer-anbieterhtml

33 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie

Bei Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt

sind erfolgt die Verifizierung grundsaumltzlich uumlber das

deutschen Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (auch ACS-PU-System genannt) das von der

ACS PharmaProtect GmbH betrieben wird Grundvor-

aussetzung fuumlr den Verifizierungsprozess ist die erfolg-

reiche Uumlbermittlung der Packungsdaten an das System

Die Packungsdaten enthalten folgende datentechnische

Schluumlsselelemente

bull Produktcode (im Format einer PPN oder NTIN)

bull Seriennummer

bull Chargenbezeichnung

bull Verfalldatum

Neben den oa Schluumlsselelementen hat der pharmazeu-

tische Unternehmer (pU) gem Art 33 der delegierten

Verordnung (EU) 2016161 (DVO) weitere Informationen

(sog Produktstammdaten) zu uumlbertragen ua gem Art

33 Abs 2 lit g) DVO den Inhaber der Genehmigung fuumlr

das Inverkehrbringen

Die Packungsdaten fuumlr Produkte die ausschlieszliglich fuumlr

den deutschen Markt bestimmt sind kann der pU ab

einem noch festzulegenden Zeitpunkt zeitnah nach dem

Stichtag (09022019) der Anwendung der DVO direkt in

das deutsche Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (ACS-PU-System) hochladen Zur Vermeidung

von Dateninkonsistenzen muss der seit Aufnahme des

Pilotbetriebes 2013 bestehende direkte Upload in das

nationale System aus technischen Gruumlnden Ende 2018

beendet werden und steht nach dieser Uumlbergangsphase

ab einem noch bekannt zugebenden Stichtag im ersten

Halbjahr 2019 wieder zur Verfuumlgung Das ACS-PU-Sys-

tem wird seine Nutzer direkt und uumlber die Homepage

uumlber diesen Stichtag informieren

Daneben besteht fuumlr ihn die Moumlglichkeit Packungsdaten

indirekt uumlber die Schnittstelle des sog EU-HUB bei der

European Medicines Verification Organisation (EMVO)

hochzuladen Fuumlr Multi Market Packs ist dies der von der

EMVO festgelegte Weg In der vorgenannten Uumlbergangs-

phase ist ein Upload nur uumlber den EU-HUB moumlglich

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Die von der EMVO vorgegebenen Produktstammdaten

sind stets uumlber den EU-HUB hochzuladen Weitere Infor-

mationen zum Hochladen der Produktstammdaten uumlber

den EU-HUB sind im bdquoEMVS Master Data Guideldquo unter

diesem Link4 verfuumlgbar

In jedem Falle benoumltigt der pU den Vertrag mit der EMVO

und den mit der ACS PharmaProtect GmbH als Voraus-

setzung zur europaweiten Verifizierung Die Vertraumlge

gestatten dem pU die Nutzung der Systeme

Notwendige Produktstammdaten werden PZN-bezogen

von der IFA GmbH direkt an das ACS-PU-System uumlber-

mittelt Anhand dieser Stammdaten wird uumlber die Zuord-

nung der PZN zur IFA-Anbieternummer die Berechtigung

des pU zum Upload der Packungsdaten hergeleitet

Deshalb ist beim Upload uumlber den EU-HUB die korrekte

Angabe der fuumlnfstelligen5 IFA-Anbieternummer im Feld

bdquoMAH-IDldquo zwingend

Bei den EMVO-Stammdaten ist im Feld bdquoNational Codeldquo

immer die PZN fuumlr in Deutschland in Verkehr gebrachte

Arzneimittel einzutragen Das gilt fuumlr Multi Market Packs

(MMP) und Single Market Packs (SMP) gleichermaszligen

Da dem Verifizierungsprozess die PZN als Schluumlsselele-

ment zugrunde liegt koumlnnen ausschlieszliglich die Arznei-

mittelpackungen an der Verifizierung teilnehmen fuumlr die

eine PZN vergeben und fuumlr die og Verifizierungskenn-

zeichen zur Ausgabe in den IFA-Informationsdiensten

gemeldet sind

Zur Erprobung der Prozesse und zur Sicherstellung eines

reibungslosen Ablaufs ist die zeitnahe Anbindung an das

ACS-PU-System entscheidend Zu beachten sind auch

die Zeiten die die administrativen Vorgaumlnge in Anspruch

nehmen6

4 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

5 Ggf mit fuumlhrenden Nullen

6 Aufgrund der erhoumlhten Anzahl von Anfragen zur Anbindung an das ACS-PU-System sollte der pharmazeutische Unter-nehmer ausreichend Vorlaufzeit fuumlr den Vertragsabschluss mit der ACS PharmaProtect GmbH einplanen um die Markt-faumlhigkeit seiner verifizierungspflichtigen Produkte nach dem 922019 nicht zu gefaumlhrden

Naumlhere Informationen zur organisatorischen und tech-

nischen Anbindung an das Datenbanksystem der phar-

mazeutischen Industrie der ACS PharmaProtect GmbH

finden sich unter httpwwwpharmaprotectdede

Zur Vermeidung von Konfliktsituationen wird dem pU

empfohlen die Meldungen an die IFA GmbH den Zu-

gang zum ACS-PU-System sowie das Hochladen der

Produktstammdaten zum EU-HUB sehr fruumlhzeitig vorzu-

nehmen

34 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device)

Mit Datum 1142017 haben das BfArM und das PEI in

einer gemeinsamen Bekanntmachung veroumlffentlicht

dass die Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampe-

ring device) freiwillig auch auf Arzneimittel aufgebracht

werden darf die nicht von der Faumllschungsschutzrichtlinie

betroffen sind

bdquo[]Fuumlr Arzneimittel fuumlr die gemaumlszlig Artikel 54a Absatz 1

der Richtlinie 200183EG die Vorrichtung gegen Mani-

pulation nicht verpflichtend anzubringen ist koumlnnen zum

Schutz der Patienten Vorrichtungen zum Erkennen einer

moumlglichen Manipulation jedoch freiwillig bereits jetzt oder

auch nach dem oben genannten Stichtag von den Zulas-

sungsinhabern angebracht werden[]ldquo

Den vollstaumlndigen Text der Bekanntmachung finden Sie

unter anderem auf der Webseite des PEI Die Bekannt-

machung ist auch im Bundesanzeiger nachzulesen

35 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel

Die Bundesoberbehoumlrden PEI und BfArM haben Arznei-

mittel die die Sicherheitsmerkmale gemaumlszlig DVO tragen

muumlssen im oumlffentlichen Teil der AMIS Datenbank ent-

sprechend klassifiziert Pharmazeutische Unternehmen

koumlnnen die Klassifizierungen pruumlfen und ggf bei Unstim-

migkeiten die Abteilung 1 im BfArM per E-Mail kontak-

tieren

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4 Vereinbarungen zur Codierung

41 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN

411 Allgemeines

Die Codierung dient der eindeutigen Identifikation der

Packungen (der Artikel) um uumlber die Systeme der Wa-

renwirtschaft jedem Artikel weitere Eigenschaften wie

zB den Preis die Verschreibungspflicht und die Einstu-

fung als Betaumlubungsmittel zuordnen zu koumlnnen Fuumlr die

Identifikation existieren gleichwertige Begriffe wie zB

bdquoProduktcodeldquo (PC) der aus der DVO stammt oder bdquoAr-

tikelnummerldquo bzw bdquoProduktnummerldquo die haumlufig in Wa-

renwirtschaftssystemen verwendet werden oder bdquoDevice

Identificationldquo (DI) der im UDI-System der Medizinpro-

dukte Anwendung findet In dieser Spezifikation wird all-

gemein die Bezeichnung Artikelnummer verwendet oder

die herangezogen die im jeweiligen Kontext steht

Fuumlr Artikel die in unterschiedlichen Maumlrkten parallel ver-

trieben werden ist es gebraumluchlich den selben Artikel

mit mehreren Artikelnummern zu versehen die spezifisch

dem jeweiligen Markt zugeordnet sind Dies trifft zB zu

fuumlr laumlnderuumlbergreifende Multi Market Packs fuumlr verifizie-

rungspflichtige Dentalprodukte oder fuumlr apothekenuumlbli-

che Ware die auch in Drogeriemaumlrkten vertrieben wird

In diesen Faumlllen traumlgt der Artikel mehrere Bezeichnun-

gen die in einem oder mehreren Codes enthalten sind

Eine besondere Rolle steht den nationalen Erstattungs-

nummern zu auch National Health Reimburse Number

(NHRN) genannt die sowohl als eigenstaumlndige Artikel-

nummer gebraumluchlich sind oder auch zusaumltzlich zu ei-

ner international eindeutigen Artikelnummer Anwendung

finden

Fuumlr den deutschen Markt ist die Situation eindeutig und

anwenderfreundlich geregelt da die PZN der fuumlhrende

Artikelschluumlssel in den Warenwirtschaftssystemen ist der

der Logistik der Abrechnung und Kostenerstattung so-

wie den arzneimittelrechtlichen Anforderungen dient Je

nach Gegebenheit und Prozessumgebung wird die PZN

entweder als 8-stelliger Schluumlssel oder in Ummantelung

einer PPN oder NTIN verwendet Naumlheres dazu ist in den

folgenden Kapiteln beschrieben

412 Pharmazentralnummer (PZN)

Die Pharmazentralnummer (PZN)7 dient seit 1968 der

eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Ar-

tikeln Sie ist in den verschiedensten Systemen als

Primaumlrschluumlssel verankert Mit dem Gesundheits-Re-

form-Gesetz (GRG) vom 20121988 wurde die Maschi-

nenlesbarkeit vorgegeben und als Symbologie der Code

39 festgelegt Die PZN war urspruumlnglich 7-stellig und wird

seit 2013 mit acht Stellen gefuumlhrt8 Die bisherigen 7-stel-

ligen Nummern werden durch eine fuumlhrende Null auf 8

Stellen erweitert Die PZN ist wie folgt aufgebaut

Pharmazentralnummer (PZN)

1234567 8

Die IFA vergibt unter Beachtung der Vergaberegeln den

Anbietern die PZN als fortlaufende Nummer Diese bleibt

dem Artikel uumlber seinen gesamten Lebenszyklus zuge-

ordnet Auch dann wenn die Rechte an diesem Artikel

anderen Anbietern uumlbertragen werden Ein Recycling von

bereits vergebenen Nummern findet nicht statt

sect 300 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet die Apotheker bei

der Abgabe von Fertigarzneimitteln fuumlr Versicherte das

nach Abs 3 Nr 1 zu verwendende Kennzeichen maschi-

nenlesbar auf das fuumlr die vertragsaumlrztliche Versorgung

verbindliche Verordnungsblatt (Muster 16) und in den

elektronischen Verordnungsdatensatz zu uumlbertragen

Hierfuumlr ist die 8-stellige PZN heranzuziehen Diese Ken-

nung ist auf nationaler Ebene eindeutig Somit werden

die existierenden Prozesse unveraumlndert beibehalten

7 Nicht zu verwechseln ist die von der IFA vergebene PZN

mit der von den entsprechenden oumlsterreichischen Organi-

sationen Diese bdquooumlsterreichischeldquo PZN ist 7-stellig incl der

Pruumlfziffer

8 Ab dem 01012020 duumlrfen nur noch Packungen in der 8-stel-ligen Aufmachung der PZN in Verkehr gebracht werden

Pruumlfziffer

Von der IFA vergebene Nummer

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 4: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes 268 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards 27

Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner 28Anhang B Emblem zum Code 30Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ) 31

C1 Allgemeines 31C2 Data-Format-Identifier (DFI) 31C3 XML-Knoten fuumlr Daten 32C4 Anwendung 32C5 Beispiele 33

Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes 34

D1 Allgemeines 34D2 Lesekontrolle 34

D21 Manuelle Lesekontrollen 34D22 Inline-Kontrolle 34

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415 35D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415 35D5 Parameter zur Druckqualitaumlt 35

Anhang E GlossarAbkuumlrzungen 37Anhang F Bibliography 41

F1 Normen 41F2 Referenz zu Spezifikationen 41

Anhang G Dokumentenhistorie 42Impressum 43

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1 Einleitung

Nach sect 131 Absatz 4 und 5 Sozialgesetzbuch Fuumlnftes

Buch (V) (SGBV) und des entsprechenden Rahmen-

vertrages geschlossen zwischen den maszliggeblichen

Verbaumlnden der pharmazeutischen Industrie und dem

GKV-Spitzenverband sind pharmazeutische Unterneh-

mer und sonstige Hersteller verpflichtet zu ihren Arznei-

mitteln und Produkten die gemaumlszlig den Richtlinien nach

sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer 6 zu Lasten der gesetz-

lichen Krankenkassen verordnet werden koumlnnen die

erforderlichen Angaben (Preis- und Produktinformatio-

nen) zu uumlbermitteln die zur Herstellung einer pharma-

kologisch-therapeutischen und preislichen Transparenz

und fuumlr die Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben der

Krankenkassen und ihrer Verbaumlnde erforderlich sind

Sie haben zudem das bundeseinheitliche Kennzeichen

nach sect 300 Absatz 3 Satz 1 Nr 1 SGB V auf den aumluszligeren

Umhuumlllungen der Arzneimittel und der Produkte die ge-

maumlszlig den Richtlinien nach sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer

6 zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet

werden koumlnnen anzubringen Der Rahmenvertrag kon-

kretisiert auf der Grundlage von sect 131 Absatz 1 und 5

SGB V die gesetzlichen Verpflichtungen bestimmt die

Pharmazentralnummer (PZN) als das bundeseinheitliche

Kennzeichen und regelt die Anforderungen an die Ma-

schinenlesbarkeit

Die Datenuumlbermittlungen sowie das Aufbringen des bun-

deseinheitlichen Arzneimittelkennzeichens in maschinen-

lesbarer Form bedingen spezifische Anforderungen an

Codierung und Klartextinformationen Diese Anforderun-

gen sind in dem vorliegenden Dokument beschrieben

Weitere Anforderungen zur Kennzeichnung im maschi-

nenlesbaren und einem vom Menschen lesbaren Format

ergeben sich fuumlr pharmazeutische Unternehmer auf-

grund der Faumllschungsrichtlinie 201162EU (FMD) und

der DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2016161 DER

KOMMISSION vom 2 Oktober 2015 (DVO) Auszligerdem

haben die Hersteller von Medizinprodukten die Kenn-

zeichnungsvorschriften aus der VERORDNUNG (EU)

2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLAMENTS UND

DES RATES vom 5 April 2017 (MDR) zu beachten Die

MDR hat zum Ziel mithilfe der Unique Device Identificati-

on (UDI) die eindeutige Kennzeichnung und Ruumlckverfolg-

barkeit der Medizinprodukte zu gewaumlhrleisten

Die Marktbeteiligten und Sozialpartner des deutschen

Gesundheitssystems insbesondere die Rahmenver-

tragspartner nach sect 131 SGB V und sect 300 SGB V haben

die rechtlichen Vorgaben mit der Festlegung der PZN als

bundeseinheitliches Arzneimittelkennzeichen in maschi-

nenlesbarer Form und eindeutigen Schluumlssel umgesetzt

Demnach ist jede Packung1 mit den Merkmalen Artikel-

bezeichnung Anbieter Darreichungsform Packungsgrouml-

szlige mit Menge und Einheit Artikeltyp und Kennzeichen

bdquoArzneimittelldquo eindeutig identifizierbar Die PZN wird

von der Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA

GmbH (IFA) nach einheitlichen Regeln vergeben Die IFA

gewaumlhrleistet die lebenslang eindeutige Identifikation

Als registrierte Issuing Agency nach ISOIEC 15459-2

stellt sie zudem die international eindeutige Erkennung

der PZN durch die Einbettung in die Pharmacy Product

Number (PPN) sicher

Neben der PZN-PPN-Vergabe erfasst und normalisiert

die IFA die von den verantwortlichen Inverkehrbringern

(pharmazeutischen Unternehmern Herstellern An-

bietern) gemeldeten Daten in einer Datenbank Diese

IFA-Datenbank enthaumllt wirtschaftliche rechtliche und

logistische Informationen zu Arzneimitteln Medizinpro-

dukten und sonstigen apothekenuumlblichen Waren Die

Daten der IFA-Datenbank werden als IFA-Informati-

onsdienste an berechtigte Datenbezieher ausgegeben

und bilden eine zentrale Saumlule der Information im Ge-

sundheitswesen insbesondere fuumlr Leistungserbringer

Krankenversicherungen Handel und Behoumlrden und

dienen einer sicheren Patientenversorgung

1 In diesem Dokument werden die Begriffe bdquoPackungldquo bdquoHan-

delspackungldquo oder bdquoArtikelldquo synonym verstanden In Verbin-

dung mit ArzneimittelnFertigarzneimitteln wird auch bdquoArznei-

mittelpackungldquo verwendet Sofern eine bestimmte individuelle

Packung gemeint ist die zB mit einer bestimmten Serialisie-

rungsnummer versehen ist wird bdquoindividuelleldquo oder bdquoserialisierte

Packungldquo verwendet

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Die spezifischen Anforderungen an Codierung und Klar-

textinformationen sowie die technischen Details sind in

dieser Spezifikation beschrieben Sie ist im Auftrag der

die IFA repraumlsentierenden Verbaumlnde erstellt worden

bull ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothe-

kerverbaumlnde

bull Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV

(BAH)

bull Bundesverband der Pharmazeutischen Indus-

trie eV (BPI)

bull Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlig-

handels ndash PHAGRO eV

bull Pro Generika eV

bull Verband Forschender Arzneimittelhersteller eV

(vfa)

2 Anwendungsbereich

Das vorliegende Dokument ist die Spezifikation fuumlr die

Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie-

he Pfeil in Abb 1 die unter die Verpflichtungen der phar-

mazeutischen Unternehmer nach sect 131 Absatz 4 und 5

SGB V fallen Gleichfalls beruumlcksichtigt sind die Anfor-

derungen die sich aus der FMD und der MDR ergeben

Inhaltlich uumlbereinstimmend sind die Spezifikationen zu

den von securPharm eV herausgegebenen REGELN

ZUR CODIERUNG VERIFIZIERUNGSPFLICHTIGER

ARZNEIMITTEL IM DEUTSCHEN MARKT (Codierregeln

securPharm)ldquo

Es ist sichergestellt dass bei Anwendung dieser Spezi-

fikation auch alle Vorgaben von securPharm eV beruumlck-

sichtigt sind

Abbildung 1 Verpackungskaskade

(Bildquelle Nach ISO TS 16791)

Die Spezifikationen zu den Transporteinheiten sind uumlber

diesen Link2 verfuumlgbar

Wesentlicher Bestandteil dieser Spezifikation ist die

Beschreibung des Data Matrix Codes der fuumlr alle Han-

delspackungen als Datentraumlger zur maschinenlesbaren

Erfassung genutzt wird Er enthaumllt alle vorgeschriebenen

Datenelemente In den folgenden Kapiteln sind die De-

tails zur Datenstruktur zur Codierung wie z B Codegrouml-

szlige und Druckqualitaumlt sowie die getroffenen Festlegungen

zur Kennzeichnung im Klartext beschrieben

Verbindlich anzuwenden ist diese Spezifikation von den

pharmazeutischen Unternehmern und Herstellern die

die Arzneimittel und sonstigen Produkte kennzeichnen

und denjenigen die die Daten erfassen Dies schafft die

Voraussetzung fuumlr robuste und sichere Prozesse bei allen

betroffenen Akteuren

2 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-

handelspackungenhtml

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3 Hinweis zur Verifikation

In den folgenden Unterkapiteln wird auf zusaumltzliche Ele-

mente und Prozesse hingewiesen die eng mit der Codie-

rung verknuumlpft sind

31 Verifizierungskennzeichen

Die Verifizierungskennzeichen sind in der IFA-Datenbank

(Artikelstammdaten) dem jeweiligen ArtikelPZN (Arznei-

mittelpackung) zugeordnet und lauten

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Hochladedatum

(VKZ-H) und

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Verfalldatum (VKZ-V)

Mit den Verifizierungskennzeichen sollen zum einen veri-

fizierungspflichtige Arzneimittel fuumlr die abgebende Stelle

als solche erkennbar sein und zum anderen sicherstellen

dass vor dem 922019 fuumlr den Markt freigegebene Arz-

neimittelpackungen (Bestandsware) ohne Verifizierung

abgegeben werden koumlnnen

Details zu diesen Kennzeichen und zur Meldung an die

IFA sind einsehbar unter diesem Link3

32 Regeln zur Seriennummer

Gemaumlszlig Artikel 4 DVO ist die zur Verifizierung erfor-

derliche Seriennummer eine numerische oder alpha

numerische Folge von houmlchstens 20 Zeichen die der

pharmazeutische Unternehmer generiert Um es einem

Faumllscher moumlglichst schwer zu machen vom pharma-

zeutische Unternehmer vergebene Seriennummern zu

erraten oder zu reproduzieren sind diese durch einen

deterministischen oder nicht-deterministischen Ran-

domisierungsalgorithmus zu generieren Die Wahr-

scheinlichkeit dass die Seriennummer abgeleitet wer-

den kann muss in jedem Fall geringer als 110000

sein Zudem hat die randomisierte Seriennummer in

Kombination mit dem auf der PZN basierenden Pro-

duktcode fuumlr jede Arzneimittelpackung waumlhrend ei-

nes Zeitraums von mindestens einem Jahr ab dem

Verfalldatum der Packung oder mindestens fuumlnf Jahren

ab dem Inverkehrbringen des Arzneimittels (maszliggebend

ist der jeweils laumlngere Zeitraum) individuell zu sein

Die Wiederverwendung von Seriennummern stellt

eine potentielle Fehlerquelle dar und wird daher nicht

empfohlen

3 wwwifaffmdedeifa-fuer-anbieterhtml

33 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie

Bei Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt

sind erfolgt die Verifizierung grundsaumltzlich uumlber das

deutschen Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (auch ACS-PU-System genannt) das von der

ACS PharmaProtect GmbH betrieben wird Grundvor-

aussetzung fuumlr den Verifizierungsprozess ist die erfolg-

reiche Uumlbermittlung der Packungsdaten an das System

Die Packungsdaten enthalten folgende datentechnische

Schluumlsselelemente

bull Produktcode (im Format einer PPN oder NTIN)

bull Seriennummer

bull Chargenbezeichnung

bull Verfalldatum

Neben den oa Schluumlsselelementen hat der pharmazeu-

tische Unternehmer (pU) gem Art 33 der delegierten

Verordnung (EU) 2016161 (DVO) weitere Informationen

(sog Produktstammdaten) zu uumlbertragen ua gem Art

33 Abs 2 lit g) DVO den Inhaber der Genehmigung fuumlr

das Inverkehrbringen

Die Packungsdaten fuumlr Produkte die ausschlieszliglich fuumlr

den deutschen Markt bestimmt sind kann der pU ab

einem noch festzulegenden Zeitpunkt zeitnah nach dem

Stichtag (09022019) der Anwendung der DVO direkt in

das deutsche Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (ACS-PU-System) hochladen Zur Vermeidung

von Dateninkonsistenzen muss der seit Aufnahme des

Pilotbetriebes 2013 bestehende direkte Upload in das

nationale System aus technischen Gruumlnden Ende 2018

beendet werden und steht nach dieser Uumlbergangsphase

ab einem noch bekannt zugebenden Stichtag im ersten

Halbjahr 2019 wieder zur Verfuumlgung Das ACS-PU-Sys-

tem wird seine Nutzer direkt und uumlber die Homepage

uumlber diesen Stichtag informieren

Daneben besteht fuumlr ihn die Moumlglichkeit Packungsdaten

indirekt uumlber die Schnittstelle des sog EU-HUB bei der

European Medicines Verification Organisation (EMVO)

hochzuladen Fuumlr Multi Market Packs ist dies der von der

EMVO festgelegte Weg In der vorgenannten Uumlbergangs-

phase ist ein Upload nur uumlber den EU-HUB moumlglich

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Die von der EMVO vorgegebenen Produktstammdaten

sind stets uumlber den EU-HUB hochzuladen Weitere Infor-

mationen zum Hochladen der Produktstammdaten uumlber

den EU-HUB sind im bdquoEMVS Master Data Guideldquo unter

diesem Link4 verfuumlgbar

In jedem Falle benoumltigt der pU den Vertrag mit der EMVO

und den mit der ACS PharmaProtect GmbH als Voraus-

setzung zur europaweiten Verifizierung Die Vertraumlge

gestatten dem pU die Nutzung der Systeme

Notwendige Produktstammdaten werden PZN-bezogen

von der IFA GmbH direkt an das ACS-PU-System uumlber-

mittelt Anhand dieser Stammdaten wird uumlber die Zuord-

nung der PZN zur IFA-Anbieternummer die Berechtigung

des pU zum Upload der Packungsdaten hergeleitet

Deshalb ist beim Upload uumlber den EU-HUB die korrekte

Angabe der fuumlnfstelligen5 IFA-Anbieternummer im Feld

bdquoMAH-IDldquo zwingend

Bei den EMVO-Stammdaten ist im Feld bdquoNational Codeldquo

immer die PZN fuumlr in Deutschland in Verkehr gebrachte

Arzneimittel einzutragen Das gilt fuumlr Multi Market Packs

(MMP) und Single Market Packs (SMP) gleichermaszligen

Da dem Verifizierungsprozess die PZN als Schluumlsselele-

ment zugrunde liegt koumlnnen ausschlieszliglich die Arznei-

mittelpackungen an der Verifizierung teilnehmen fuumlr die

eine PZN vergeben und fuumlr die og Verifizierungskenn-

zeichen zur Ausgabe in den IFA-Informationsdiensten

gemeldet sind

Zur Erprobung der Prozesse und zur Sicherstellung eines

reibungslosen Ablaufs ist die zeitnahe Anbindung an das

ACS-PU-System entscheidend Zu beachten sind auch

die Zeiten die die administrativen Vorgaumlnge in Anspruch

nehmen6

4 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

5 Ggf mit fuumlhrenden Nullen

6 Aufgrund der erhoumlhten Anzahl von Anfragen zur Anbindung an das ACS-PU-System sollte der pharmazeutische Unter-nehmer ausreichend Vorlaufzeit fuumlr den Vertragsabschluss mit der ACS PharmaProtect GmbH einplanen um die Markt-faumlhigkeit seiner verifizierungspflichtigen Produkte nach dem 922019 nicht zu gefaumlhrden

Naumlhere Informationen zur organisatorischen und tech-

nischen Anbindung an das Datenbanksystem der phar-

mazeutischen Industrie der ACS PharmaProtect GmbH

finden sich unter httpwwwpharmaprotectdede

Zur Vermeidung von Konfliktsituationen wird dem pU

empfohlen die Meldungen an die IFA GmbH den Zu-

gang zum ACS-PU-System sowie das Hochladen der

Produktstammdaten zum EU-HUB sehr fruumlhzeitig vorzu-

nehmen

34 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device)

Mit Datum 1142017 haben das BfArM und das PEI in

einer gemeinsamen Bekanntmachung veroumlffentlicht

dass die Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampe-

ring device) freiwillig auch auf Arzneimittel aufgebracht

werden darf die nicht von der Faumllschungsschutzrichtlinie

betroffen sind

bdquo[]Fuumlr Arzneimittel fuumlr die gemaumlszlig Artikel 54a Absatz 1

der Richtlinie 200183EG die Vorrichtung gegen Mani-

pulation nicht verpflichtend anzubringen ist koumlnnen zum

Schutz der Patienten Vorrichtungen zum Erkennen einer

moumlglichen Manipulation jedoch freiwillig bereits jetzt oder

auch nach dem oben genannten Stichtag von den Zulas-

sungsinhabern angebracht werden[]ldquo

Den vollstaumlndigen Text der Bekanntmachung finden Sie

unter anderem auf der Webseite des PEI Die Bekannt-

machung ist auch im Bundesanzeiger nachzulesen

35 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel

Die Bundesoberbehoumlrden PEI und BfArM haben Arznei-

mittel die die Sicherheitsmerkmale gemaumlszlig DVO tragen

muumlssen im oumlffentlichen Teil der AMIS Datenbank ent-

sprechend klassifiziert Pharmazeutische Unternehmen

koumlnnen die Klassifizierungen pruumlfen und ggf bei Unstim-

migkeiten die Abteilung 1 im BfArM per E-Mail kontak-

tieren

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4 Vereinbarungen zur Codierung

41 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN

411 Allgemeines

Die Codierung dient der eindeutigen Identifikation der

Packungen (der Artikel) um uumlber die Systeme der Wa-

renwirtschaft jedem Artikel weitere Eigenschaften wie

zB den Preis die Verschreibungspflicht und die Einstu-

fung als Betaumlubungsmittel zuordnen zu koumlnnen Fuumlr die

Identifikation existieren gleichwertige Begriffe wie zB

bdquoProduktcodeldquo (PC) der aus der DVO stammt oder bdquoAr-

tikelnummerldquo bzw bdquoProduktnummerldquo die haumlufig in Wa-

renwirtschaftssystemen verwendet werden oder bdquoDevice

Identificationldquo (DI) der im UDI-System der Medizinpro-

dukte Anwendung findet In dieser Spezifikation wird all-

gemein die Bezeichnung Artikelnummer verwendet oder

die herangezogen die im jeweiligen Kontext steht

Fuumlr Artikel die in unterschiedlichen Maumlrkten parallel ver-

trieben werden ist es gebraumluchlich den selben Artikel

mit mehreren Artikelnummern zu versehen die spezifisch

dem jeweiligen Markt zugeordnet sind Dies trifft zB zu

fuumlr laumlnderuumlbergreifende Multi Market Packs fuumlr verifizie-

rungspflichtige Dentalprodukte oder fuumlr apothekenuumlbli-

che Ware die auch in Drogeriemaumlrkten vertrieben wird

In diesen Faumlllen traumlgt der Artikel mehrere Bezeichnun-

gen die in einem oder mehreren Codes enthalten sind

Eine besondere Rolle steht den nationalen Erstattungs-

nummern zu auch National Health Reimburse Number

(NHRN) genannt die sowohl als eigenstaumlndige Artikel-

nummer gebraumluchlich sind oder auch zusaumltzlich zu ei-

ner international eindeutigen Artikelnummer Anwendung

finden

Fuumlr den deutschen Markt ist die Situation eindeutig und

anwenderfreundlich geregelt da die PZN der fuumlhrende

Artikelschluumlssel in den Warenwirtschaftssystemen ist der

der Logistik der Abrechnung und Kostenerstattung so-

wie den arzneimittelrechtlichen Anforderungen dient Je

nach Gegebenheit und Prozessumgebung wird die PZN

entweder als 8-stelliger Schluumlssel oder in Ummantelung

einer PPN oder NTIN verwendet Naumlheres dazu ist in den

folgenden Kapiteln beschrieben

412 Pharmazentralnummer (PZN)

Die Pharmazentralnummer (PZN)7 dient seit 1968 der

eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Ar-

tikeln Sie ist in den verschiedensten Systemen als

Primaumlrschluumlssel verankert Mit dem Gesundheits-Re-

form-Gesetz (GRG) vom 20121988 wurde die Maschi-

nenlesbarkeit vorgegeben und als Symbologie der Code

39 festgelegt Die PZN war urspruumlnglich 7-stellig und wird

seit 2013 mit acht Stellen gefuumlhrt8 Die bisherigen 7-stel-

ligen Nummern werden durch eine fuumlhrende Null auf 8

Stellen erweitert Die PZN ist wie folgt aufgebaut

Pharmazentralnummer (PZN)

1234567 8

Die IFA vergibt unter Beachtung der Vergaberegeln den

Anbietern die PZN als fortlaufende Nummer Diese bleibt

dem Artikel uumlber seinen gesamten Lebenszyklus zuge-

ordnet Auch dann wenn die Rechte an diesem Artikel

anderen Anbietern uumlbertragen werden Ein Recycling von

bereits vergebenen Nummern findet nicht statt

sect 300 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet die Apotheker bei

der Abgabe von Fertigarzneimitteln fuumlr Versicherte das

nach Abs 3 Nr 1 zu verwendende Kennzeichen maschi-

nenlesbar auf das fuumlr die vertragsaumlrztliche Versorgung

verbindliche Verordnungsblatt (Muster 16) und in den

elektronischen Verordnungsdatensatz zu uumlbertragen

Hierfuumlr ist die 8-stellige PZN heranzuziehen Diese Ken-

nung ist auf nationaler Ebene eindeutig Somit werden

die existierenden Prozesse unveraumlndert beibehalten

7 Nicht zu verwechseln ist die von der IFA vergebene PZN

mit der von den entsprechenden oumlsterreichischen Organi-

sationen Diese bdquooumlsterreichischeldquo PZN ist 7-stellig incl der

Pruumlfziffer

8 Ab dem 01012020 duumlrfen nur noch Packungen in der 8-stel-ligen Aufmachung der PZN in Verkehr gebracht werden

Pruumlfziffer

Von der IFA vergebene Nummer

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 5: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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1 Einleitung

Nach sect 131 Absatz 4 und 5 Sozialgesetzbuch Fuumlnftes

Buch (V) (SGBV) und des entsprechenden Rahmen-

vertrages geschlossen zwischen den maszliggeblichen

Verbaumlnden der pharmazeutischen Industrie und dem

GKV-Spitzenverband sind pharmazeutische Unterneh-

mer und sonstige Hersteller verpflichtet zu ihren Arznei-

mitteln und Produkten die gemaumlszlig den Richtlinien nach

sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer 6 zu Lasten der gesetz-

lichen Krankenkassen verordnet werden koumlnnen die

erforderlichen Angaben (Preis- und Produktinformatio-

nen) zu uumlbermitteln die zur Herstellung einer pharma-

kologisch-therapeutischen und preislichen Transparenz

und fuumlr die Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben der

Krankenkassen und ihrer Verbaumlnde erforderlich sind

Sie haben zudem das bundeseinheitliche Kennzeichen

nach sect 300 Absatz 3 Satz 1 Nr 1 SGB V auf den aumluszligeren

Umhuumlllungen der Arzneimittel und der Produkte die ge-

maumlszlig den Richtlinien nach sect 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer

6 zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet

werden koumlnnen anzubringen Der Rahmenvertrag kon-

kretisiert auf der Grundlage von sect 131 Absatz 1 und 5

SGB V die gesetzlichen Verpflichtungen bestimmt die

Pharmazentralnummer (PZN) als das bundeseinheitliche

Kennzeichen und regelt die Anforderungen an die Ma-

schinenlesbarkeit

Die Datenuumlbermittlungen sowie das Aufbringen des bun-

deseinheitlichen Arzneimittelkennzeichens in maschinen-

lesbarer Form bedingen spezifische Anforderungen an

Codierung und Klartextinformationen Diese Anforderun-

gen sind in dem vorliegenden Dokument beschrieben

Weitere Anforderungen zur Kennzeichnung im maschi-

nenlesbaren und einem vom Menschen lesbaren Format

ergeben sich fuumlr pharmazeutische Unternehmer auf-

grund der Faumllschungsrichtlinie 201162EU (FMD) und

der DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2016161 DER

KOMMISSION vom 2 Oktober 2015 (DVO) Auszligerdem

haben die Hersteller von Medizinprodukten die Kenn-

zeichnungsvorschriften aus der VERORDNUNG (EU)

2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLAMENTS UND

DES RATES vom 5 April 2017 (MDR) zu beachten Die

MDR hat zum Ziel mithilfe der Unique Device Identificati-

on (UDI) die eindeutige Kennzeichnung und Ruumlckverfolg-

barkeit der Medizinprodukte zu gewaumlhrleisten

Die Marktbeteiligten und Sozialpartner des deutschen

Gesundheitssystems insbesondere die Rahmenver-

tragspartner nach sect 131 SGB V und sect 300 SGB V haben

die rechtlichen Vorgaben mit der Festlegung der PZN als

bundeseinheitliches Arzneimittelkennzeichen in maschi-

nenlesbarer Form und eindeutigen Schluumlssel umgesetzt

Demnach ist jede Packung1 mit den Merkmalen Artikel-

bezeichnung Anbieter Darreichungsform Packungsgrouml-

szlige mit Menge und Einheit Artikeltyp und Kennzeichen

bdquoArzneimittelldquo eindeutig identifizierbar Die PZN wird

von der Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA

GmbH (IFA) nach einheitlichen Regeln vergeben Die IFA

gewaumlhrleistet die lebenslang eindeutige Identifikation

Als registrierte Issuing Agency nach ISOIEC 15459-2

stellt sie zudem die international eindeutige Erkennung

der PZN durch die Einbettung in die Pharmacy Product

Number (PPN) sicher

Neben der PZN-PPN-Vergabe erfasst und normalisiert

die IFA die von den verantwortlichen Inverkehrbringern

(pharmazeutischen Unternehmern Herstellern An-

bietern) gemeldeten Daten in einer Datenbank Diese

IFA-Datenbank enthaumllt wirtschaftliche rechtliche und

logistische Informationen zu Arzneimitteln Medizinpro-

dukten und sonstigen apothekenuumlblichen Waren Die

Daten der IFA-Datenbank werden als IFA-Informati-

onsdienste an berechtigte Datenbezieher ausgegeben

und bilden eine zentrale Saumlule der Information im Ge-

sundheitswesen insbesondere fuumlr Leistungserbringer

Krankenversicherungen Handel und Behoumlrden und

dienen einer sicheren Patientenversorgung

1 In diesem Dokument werden die Begriffe bdquoPackungldquo bdquoHan-

delspackungldquo oder bdquoArtikelldquo synonym verstanden In Verbin-

dung mit ArzneimittelnFertigarzneimitteln wird auch bdquoArznei-

mittelpackungldquo verwendet Sofern eine bestimmte individuelle

Packung gemeint ist die zB mit einer bestimmten Serialisie-

rungsnummer versehen ist wird bdquoindividuelleldquo oder bdquoserialisierte

Packungldquo verwendet

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Die spezifischen Anforderungen an Codierung und Klar-

textinformationen sowie die technischen Details sind in

dieser Spezifikation beschrieben Sie ist im Auftrag der

die IFA repraumlsentierenden Verbaumlnde erstellt worden

bull ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothe-

kerverbaumlnde

bull Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV

(BAH)

bull Bundesverband der Pharmazeutischen Indus-

trie eV (BPI)

bull Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlig-

handels ndash PHAGRO eV

bull Pro Generika eV

bull Verband Forschender Arzneimittelhersteller eV

(vfa)

2 Anwendungsbereich

Das vorliegende Dokument ist die Spezifikation fuumlr die

Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie-

he Pfeil in Abb 1 die unter die Verpflichtungen der phar-

mazeutischen Unternehmer nach sect 131 Absatz 4 und 5

SGB V fallen Gleichfalls beruumlcksichtigt sind die Anfor-

derungen die sich aus der FMD und der MDR ergeben

Inhaltlich uumlbereinstimmend sind die Spezifikationen zu

den von securPharm eV herausgegebenen REGELN

ZUR CODIERUNG VERIFIZIERUNGSPFLICHTIGER

ARZNEIMITTEL IM DEUTSCHEN MARKT (Codierregeln

securPharm)ldquo

Es ist sichergestellt dass bei Anwendung dieser Spezi-

fikation auch alle Vorgaben von securPharm eV beruumlck-

sichtigt sind

Abbildung 1 Verpackungskaskade

(Bildquelle Nach ISO TS 16791)

Die Spezifikationen zu den Transporteinheiten sind uumlber

diesen Link2 verfuumlgbar

Wesentlicher Bestandteil dieser Spezifikation ist die

Beschreibung des Data Matrix Codes der fuumlr alle Han-

delspackungen als Datentraumlger zur maschinenlesbaren

Erfassung genutzt wird Er enthaumllt alle vorgeschriebenen

Datenelemente In den folgenden Kapiteln sind die De-

tails zur Datenstruktur zur Codierung wie z B Codegrouml-

szlige und Druckqualitaumlt sowie die getroffenen Festlegungen

zur Kennzeichnung im Klartext beschrieben

Verbindlich anzuwenden ist diese Spezifikation von den

pharmazeutischen Unternehmern und Herstellern die

die Arzneimittel und sonstigen Produkte kennzeichnen

und denjenigen die die Daten erfassen Dies schafft die

Voraussetzung fuumlr robuste und sichere Prozesse bei allen

betroffenen Akteuren

2 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-

handelspackungenhtml

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3 Hinweis zur Verifikation

In den folgenden Unterkapiteln wird auf zusaumltzliche Ele-

mente und Prozesse hingewiesen die eng mit der Codie-

rung verknuumlpft sind

31 Verifizierungskennzeichen

Die Verifizierungskennzeichen sind in der IFA-Datenbank

(Artikelstammdaten) dem jeweiligen ArtikelPZN (Arznei-

mittelpackung) zugeordnet und lauten

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Hochladedatum

(VKZ-H) und

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Verfalldatum (VKZ-V)

Mit den Verifizierungskennzeichen sollen zum einen veri-

fizierungspflichtige Arzneimittel fuumlr die abgebende Stelle

als solche erkennbar sein und zum anderen sicherstellen

dass vor dem 922019 fuumlr den Markt freigegebene Arz-

neimittelpackungen (Bestandsware) ohne Verifizierung

abgegeben werden koumlnnen

Details zu diesen Kennzeichen und zur Meldung an die

IFA sind einsehbar unter diesem Link3

32 Regeln zur Seriennummer

Gemaumlszlig Artikel 4 DVO ist die zur Verifizierung erfor-

derliche Seriennummer eine numerische oder alpha

numerische Folge von houmlchstens 20 Zeichen die der

pharmazeutische Unternehmer generiert Um es einem

Faumllscher moumlglichst schwer zu machen vom pharma-

zeutische Unternehmer vergebene Seriennummern zu

erraten oder zu reproduzieren sind diese durch einen

deterministischen oder nicht-deterministischen Ran-

domisierungsalgorithmus zu generieren Die Wahr-

scheinlichkeit dass die Seriennummer abgeleitet wer-

den kann muss in jedem Fall geringer als 110000

sein Zudem hat die randomisierte Seriennummer in

Kombination mit dem auf der PZN basierenden Pro-

duktcode fuumlr jede Arzneimittelpackung waumlhrend ei-

nes Zeitraums von mindestens einem Jahr ab dem

Verfalldatum der Packung oder mindestens fuumlnf Jahren

ab dem Inverkehrbringen des Arzneimittels (maszliggebend

ist der jeweils laumlngere Zeitraum) individuell zu sein

Die Wiederverwendung von Seriennummern stellt

eine potentielle Fehlerquelle dar und wird daher nicht

empfohlen

3 wwwifaffmdedeifa-fuer-anbieterhtml

33 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie

Bei Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt

sind erfolgt die Verifizierung grundsaumltzlich uumlber das

deutschen Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (auch ACS-PU-System genannt) das von der

ACS PharmaProtect GmbH betrieben wird Grundvor-

aussetzung fuumlr den Verifizierungsprozess ist die erfolg-

reiche Uumlbermittlung der Packungsdaten an das System

Die Packungsdaten enthalten folgende datentechnische

Schluumlsselelemente

bull Produktcode (im Format einer PPN oder NTIN)

bull Seriennummer

bull Chargenbezeichnung

bull Verfalldatum

Neben den oa Schluumlsselelementen hat der pharmazeu-

tische Unternehmer (pU) gem Art 33 der delegierten

Verordnung (EU) 2016161 (DVO) weitere Informationen

(sog Produktstammdaten) zu uumlbertragen ua gem Art

33 Abs 2 lit g) DVO den Inhaber der Genehmigung fuumlr

das Inverkehrbringen

Die Packungsdaten fuumlr Produkte die ausschlieszliglich fuumlr

den deutschen Markt bestimmt sind kann der pU ab

einem noch festzulegenden Zeitpunkt zeitnah nach dem

Stichtag (09022019) der Anwendung der DVO direkt in

das deutsche Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (ACS-PU-System) hochladen Zur Vermeidung

von Dateninkonsistenzen muss der seit Aufnahme des

Pilotbetriebes 2013 bestehende direkte Upload in das

nationale System aus technischen Gruumlnden Ende 2018

beendet werden und steht nach dieser Uumlbergangsphase

ab einem noch bekannt zugebenden Stichtag im ersten

Halbjahr 2019 wieder zur Verfuumlgung Das ACS-PU-Sys-

tem wird seine Nutzer direkt und uumlber die Homepage

uumlber diesen Stichtag informieren

Daneben besteht fuumlr ihn die Moumlglichkeit Packungsdaten

indirekt uumlber die Schnittstelle des sog EU-HUB bei der

European Medicines Verification Organisation (EMVO)

hochzuladen Fuumlr Multi Market Packs ist dies der von der

EMVO festgelegte Weg In der vorgenannten Uumlbergangs-

phase ist ein Upload nur uumlber den EU-HUB moumlglich

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Die von der EMVO vorgegebenen Produktstammdaten

sind stets uumlber den EU-HUB hochzuladen Weitere Infor-

mationen zum Hochladen der Produktstammdaten uumlber

den EU-HUB sind im bdquoEMVS Master Data Guideldquo unter

diesem Link4 verfuumlgbar

In jedem Falle benoumltigt der pU den Vertrag mit der EMVO

und den mit der ACS PharmaProtect GmbH als Voraus-

setzung zur europaweiten Verifizierung Die Vertraumlge

gestatten dem pU die Nutzung der Systeme

Notwendige Produktstammdaten werden PZN-bezogen

von der IFA GmbH direkt an das ACS-PU-System uumlber-

mittelt Anhand dieser Stammdaten wird uumlber die Zuord-

nung der PZN zur IFA-Anbieternummer die Berechtigung

des pU zum Upload der Packungsdaten hergeleitet

Deshalb ist beim Upload uumlber den EU-HUB die korrekte

Angabe der fuumlnfstelligen5 IFA-Anbieternummer im Feld

bdquoMAH-IDldquo zwingend

Bei den EMVO-Stammdaten ist im Feld bdquoNational Codeldquo

immer die PZN fuumlr in Deutschland in Verkehr gebrachte

Arzneimittel einzutragen Das gilt fuumlr Multi Market Packs

(MMP) und Single Market Packs (SMP) gleichermaszligen

Da dem Verifizierungsprozess die PZN als Schluumlsselele-

ment zugrunde liegt koumlnnen ausschlieszliglich die Arznei-

mittelpackungen an der Verifizierung teilnehmen fuumlr die

eine PZN vergeben und fuumlr die og Verifizierungskenn-

zeichen zur Ausgabe in den IFA-Informationsdiensten

gemeldet sind

Zur Erprobung der Prozesse und zur Sicherstellung eines

reibungslosen Ablaufs ist die zeitnahe Anbindung an das

ACS-PU-System entscheidend Zu beachten sind auch

die Zeiten die die administrativen Vorgaumlnge in Anspruch

nehmen6

4 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

5 Ggf mit fuumlhrenden Nullen

6 Aufgrund der erhoumlhten Anzahl von Anfragen zur Anbindung an das ACS-PU-System sollte der pharmazeutische Unter-nehmer ausreichend Vorlaufzeit fuumlr den Vertragsabschluss mit der ACS PharmaProtect GmbH einplanen um die Markt-faumlhigkeit seiner verifizierungspflichtigen Produkte nach dem 922019 nicht zu gefaumlhrden

Naumlhere Informationen zur organisatorischen und tech-

nischen Anbindung an das Datenbanksystem der phar-

mazeutischen Industrie der ACS PharmaProtect GmbH

finden sich unter httpwwwpharmaprotectdede

Zur Vermeidung von Konfliktsituationen wird dem pU

empfohlen die Meldungen an die IFA GmbH den Zu-

gang zum ACS-PU-System sowie das Hochladen der

Produktstammdaten zum EU-HUB sehr fruumlhzeitig vorzu-

nehmen

34 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device)

Mit Datum 1142017 haben das BfArM und das PEI in

einer gemeinsamen Bekanntmachung veroumlffentlicht

dass die Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampe-

ring device) freiwillig auch auf Arzneimittel aufgebracht

werden darf die nicht von der Faumllschungsschutzrichtlinie

betroffen sind

bdquo[]Fuumlr Arzneimittel fuumlr die gemaumlszlig Artikel 54a Absatz 1

der Richtlinie 200183EG die Vorrichtung gegen Mani-

pulation nicht verpflichtend anzubringen ist koumlnnen zum

Schutz der Patienten Vorrichtungen zum Erkennen einer

moumlglichen Manipulation jedoch freiwillig bereits jetzt oder

auch nach dem oben genannten Stichtag von den Zulas-

sungsinhabern angebracht werden[]ldquo

Den vollstaumlndigen Text der Bekanntmachung finden Sie

unter anderem auf der Webseite des PEI Die Bekannt-

machung ist auch im Bundesanzeiger nachzulesen

35 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel

Die Bundesoberbehoumlrden PEI und BfArM haben Arznei-

mittel die die Sicherheitsmerkmale gemaumlszlig DVO tragen

muumlssen im oumlffentlichen Teil der AMIS Datenbank ent-

sprechend klassifiziert Pharmazeutische Unternehmen

koumlnnen die Klassifizierungen pruumlfen und ggf bei Unstim-

migkeiten die Abteilung 1 im BfArM per E-Mail kontak-

tieren

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4 Vereinbarungen zur Codierung

41 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN

411 Allgemeines

Die Codierung dient der eindeutigen Identifikation der

Packungen (der Artikel) um uumlber die Systeme der Wa-

renwirtschaft jedem Artikel weitere Eigenschaften wie

zB den Preis die Verschreibungspflicht und die Einstu-

fung als Betaumlubungsmittel zuordnen zu koumlnnen Fuumlr die

Identifikation existieren gleichwertige Begriffe wie zB

bdquoProduktcodeldquo (PC) der aus der DVO stammt oder bdquoAr-

tikelnummerldquo bzw bdquoProduktnummerldquo die haumlufig in Wa-

renwirtschaftssystemen verwendet werden oder bdquoDevice

Identificationldquo (DI) der im UDI-System der Medizinpro-

dukte Anwendung findet In dieser Spezifikation wird all-

gemein die Bezeichnung Artikelnummer verwendet oder

die herangezogen die im jeweiligen Kontext steht

Fuumlr Artikel die in unterschiedlichen Maumlrkten parallel ver-

trieben werden ist es gebraumluchlich den selben Artikel

mit mehreren Artikelnummern zu versehen die spezifisch

dem jeweiligen Markt zugeordnet sind Dies trifft zB zu

fuumlr laumlnderuumlbergreifende Multi Market Packs fuumlr verifizie-

rungspflichtige Dentalprodukte oder fuumlr apothekenuumlbli-

che Ware die auch in Drogeriemaumlrkten vertrieben wird

In diesen Faumlllen traumlgt der Artikel mehrere Bezeichnun-

gen die in einem oder mehreren Codes enthalten sind

Eine besondere Rolle steht den nationalen Erstattungs-

nummern zu auch National Health Reimburse Number

(NHRN) genannt die sowohl als eigenstaumlndige Artikel-

nummer gebraumluchlich sind oder auch zusaumltzlich zu ei-

ner international eindeutigen Artikelnummer Anwendung

finden

Fuumlr den deutschen Markt ist die Situation eindeutig und

anwenderfreundlich geregelt da die PZN der fuumlhrende

Artikelschluumlssel in den Warenwirtschaftssystemen ist der

der Logistik der Abrechnung und Kostenerstattung so-

wie den arzneimittelrechtlichen Anforderungen dient Je

nach Gegebenheit und Prozessumgebung wird die PZN

entweder als 8-stelliger Schluumlssel oder in Ummantelung

einer PPN oder NTIN verwendet Naumlheres dazu ist in den

folgenden Kapiteln beschrieben

412 Pharmazentralnummer (PZN)

Die Pharmazentralnummer (PZN)7 dient seit 1968 der

eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Ar-

tikeln Sie ist in den verschiedensten Systemen als

Primaumlrschluumlssel verankert Mit dem Gesundheits-Re-

form-Gesetz (GRG) vom 20121988 wurde die Maschi-

nenlesbarkeit vorgegeben und als Symbologie der Code

39 festgelegt Die PZN war urspruumlnglich 7-stellig und wird

seit 2013 mit acht Stellen gefuumlhrt8 Die bisherigen 7-stel-

ligen Nummern werden durch eine fuumlhrende Null auf 8

Stellen erweitert Die PZN ist wie folgt aufgebaut

Pharmazentralnummer (PZN)

1234567 8

Die IFA vergibt unter Beachtung der Vergaberegeln den

Anbietern die PZN als fortlaufende Nummer Diese bleibt

dem Artikel uumlber seinen gesamten Lebenszyklus zuge-

ordnet Auch dann wenn die Rechte an diesem Artikel

anderen Anbietern uumlbertragen werden Ein Recycling von

bereits vergebenen Nummern findet nicht statt

sect 300 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet die Apotheker bei

der Abgabe von Fertigarzneimitteln fuumlr Versicherte das

nach Abs 3 Nr 1 zu verwendende Kennzeichen maschi-

nenlesbar auf das fuumlr die vertragsaumlrztliche Versorgung

verbindliche Verordnungsblatt (Muster 16) und in den

elektronischen Verordnungsdatensatz zu uumlbertragen

Hierfuumlr ist die 8-stellige PZN heranzuziehen Diese Ken-

nung ist auf nationaler Ebene eindeutig Somit werden

die existierenden Prozesse unveraumlndert beibehalten

7 Nicht zu verwechseln ist die von der IFA vergebene PZN

mit der von den entsprechenden oumlsterreichischen Organi-

sationen Diese bdquooumlsterreichischeldquo PZN ist 7-stellig incl der

Pruumlfziffer

8 Ab dem 01012020 duumlrfen nur noch Packungen in der 8-stel-ligen Aufmachung der PZN in Verkehr gebracht werden

Pruumlfziffer

Von der IFA vergebene Nummer

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 6: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Die spezifischen Anforderungen an Codierung und Klar-

textinformationen sowie die technischen Details sind in

dieser Spezifikation beschrieben Sie ist im Auftrag der

die IFA repraumlsentierenden Verbaumlnde erstellt worden

bull ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothe-

kerverbaumlnde

bull Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV

(BAH)

bull Bundesverband der Pharmazeutischen Indus-

trie eV (BPI)

bull Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlig-

handels ndash PHAGRO eV

bull Pro Generika eV

bull Verband Forschender Arzneimittelhersteller eV

(vfa)

2 Anwendungsbereich

Das vorliegende Dokument ist die Spezifikation fuumlr die

Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie-

he Pfeil in Abb 1 die unter die Verpflichtungen der phar-

mazeutischen Unternehmer nach sect 131 Absatz 4 und 5

SGB V fallen Gleichfalls beruumlcksichtigt sind die Anfor-

derungen die sich aus der FMD und der MDR ergeben

Inhaltlich uumlbereinstimmend sind die Spezifikationen zu

den von securPharm eV herausgegebenen REGELN

ZUR CODIERUNG VERIFIZIERUNGSPFLICHTIGER

ARZNEIMITTEL IM DEUTSCHEN MARKT (Codierregeln

securPharm)ldquo

Es ist sichergestellt dass bei Anwendung dieser Spezi-

fikation auch alle Vorgaben von securPharm eV beruumlck-

sichtigt sind

Abbildung 1 Verpackungskaskade

(Bildquelle Nach ISO TS 16791)

Die Spezifikationen zu den Transporteinheiten sind uumlber

diesen Link2 verfuumlgbar

Wesentlicher Bestandteil dieser Spezifikation ist die

Beschreibung des Data Matrix Codes der fuumlr alle Han-

delspackungen als Datentraumlger zur maschinenlesbaren

Erfassung genutzt wird Er enthaumllt alle vorgeschriebenen

Datenelemente In den folgenden Kapiteln sind die De-

tails zur Datenstruktur zur Codierung wie z B Codegrouml-

szlige und Druckqualitaumlt sowie die getroffenen Festlegungen

zur Kennzeichnung im Klartext beschrieben

Verbindlich anzuwenden ist diese Spezifikation von den

pharmazeutischen Unternehmern und Herstellern die

die Arzneimittel und sonstigen Produkte kennzeichnen

und denjenigen die die Daten erfassen Dies schafft die

Voraussetzung fuumlr robuste und sichere Prozesse bei allen

betroffenen Akteuren

2 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-

handelspackungenhtml

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3 Hinweis zur Verifikation

In den folgenden Unterkapiteln wird auf zusaumltzliche Ele-

mente und Prozesse hingewiesen die eng mit der Codie-

rung verknuumlpft sind

31 Verifizierungskennzeichen

Die Verifizierungskennzeichen sind in der IFA-Datenbank

(Artikelstammdaten) dem jeweiligen ArtikelPZN (Arznei-

mittelpackung) zugeordnet und lauten

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Hochladedatum

(VKZ-H) und

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Verfalldatum (VKZ-V)

Mit den Verifizierungskennzeichen sollen zum einen veri-

fizierungspflichtige Arzneimittel fuumlr die abgebende Stelle

als solche erkennbar sein und zum anderen sicherstellen

dass vor dem 922019 fuumlr den Markt freigegebene Arz-

neimittelpackungen (Bestandsware) ohne Verifizierung

abgegeben werden koumlnnen

Details zu diesen Kennzeichen und zur Meldung an die

IFA sind einsehbar unter diesem Link3

32 Regeln zur Seriennummer

Gemaumlszlig Artikel 4 DVO ist die zur Verifizierung erfor-

derliche Seriennummer eine numerische oder alpha

numerische Folge von houmlchstens 20 Zeichen die der

pharmazeutische Unternehmer generiert Um es einem

Faumllscher moumlglichst schwer zu machen vom pharma-

zeutische Unternehmer vergebene Seriennummern zu

erraten oder zu reproduzieren sind diese durch einen

deterministischen oder nicht-deterministischen Ran-

domisierungsalgorithmus zu generieren Die Wahr-

scheinlichkeit dass die Seriennummer abgeleitet wer-

den kann muss in jedem Fall geringer als 110000

sein Zudem hat die randomisierte Seriennummer in

Kombination mit dem auf der PZN basierenden Pro-

duktcode fuumlr jede Arzneimittelpackung waumlhrend ei-

nes Zeitraums von mindestens einem Jahr ab dem

Verfalldatum der Packung oder mindestens fuumlnf Jahren

ab dem Inverkehrbringen des Arzneimittels (maszliggebend

ist der jeweils laumlngere Zeitraum) individuell zu sein

Die Wiederverwendung von Seriennummern stellt

eine potentielle Fehlerquelle dar und wird daher nicht

empfohlen

3 wwwifaffmdedeifa-fuer-anbieterhtml

33 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie

Bei Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt

sind erfolgt die Verifizierung grundsaumltzlich uumlber das

deutschen Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (auch ACS-PU-System genannt) das von der

ACS PharmaProtect GmbH betrieben wird Grundvor-

aussetzung fuumlr den Verifizierungsprozess ist die erfolg-

reiche Uumlbermittlung der Packungsdaten an das System

Die Packungsdaten enthalten folgende datentechnische

Schluumlsselelemente

bull Produktcode (im Format einer PPN oder NTIN)

bull Seriennummer

bull Chargenbezeichnung

bull Verfalldatum

Neben den oa Schluumlsselelementen hat der pharmazeu-

tische Unternehmer (pU) gem Art 33 der delegierten

Verordnung (EU) 2016161 (DVO) weitere Informationen

(sog Produktstammdaten) zu uumlbertragen ua gem Art

33 Abs 2 lit g) DVO den Inhaber der Genehmigung fuumlr

das Inverkehrbringen

Die Packungsdaten fuumlr Produkte die ausschlieszliglich fuumlr

den deutschen Markt bestimmt sind kann der pU ab

einem noch festzulegenden Zeitpunkt zeitnah nach dem

Stichtag (09022019) der Anwendung der DVO direkt in

das deutsche Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (ACS-PU-System) hochladen Zur Vermeidung

von Dateninkonsistenzen muss der seit Aufnahme des

Pilotbetriebes 2013 bestehende direkte Upload in das

nationale System aus technischen Gruumlnden Ende 2018

beendet werden und steht nach dieser Uumlbergangsphase

ab einem noch bekannt zugebenden Stichtag im ersten

Halbjahr 2019 wieder zur Verfuumlgung Das ACS-PU-Sys-

tem wird seine Nutzer direkt und uumlber die Homepage

uumlber diesen Stichtag informieren

Daneben besteht fuumlr ihn die Moumlglichkeit Packungsdaten

indirekt uumlber die Schnittstelle des sog EU-HUB bei der

European Medicines Verification Organisation (EMVO)

hochzuladen Fuumlr Multi Market Packs ist dies der von der

EMVO festgelegte Weg In der vorgenannten Uumlbergangs-

phase ist ein Upload nur uumlber den EU-HUB moumlglich

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Die von der EMVO vorgegebenen Produktstammdaten

sind stets uumlber den EU-HUB hochzuladen Weitere Infor-

mationen zum Hochladen der Produktstammdaten uumlber

den EU-HUB sind im bdquoEMVS Master Data Guideldquo unter

diesem Link4 verfuumlgbar

In jedem Falle benoumltigt der pU den Vertrag mit der EMVO

und den mit der ACS PharmaProtect GmbH als Voraus-

setzung zur europaweiten Verifizierung Die Vertraumlge

gestatten dem pU die Nutzung der Systeme

Notwendige Produktstammdaten werden PZN-bezogen

von der IFA GmbH direkt an das ACS-PU-System uumlber-

mittelt Anhand dieser Stammdaten wird uumlber die Zuord-

nung der PZN zur IFA-Anbieternummer die Berechtigung

des pU zum Upload der Packungsdaten hergeleitet

Deshalb ist beim Upload uumlber den EU-HUB die korrekte

Angabe der fuumlnfstelligen5 IFA-Anbieternummer im Feld

bdquoMAH-IDldquo zwingend

Bei den EMVO-Stammdaten ist im Feld bdquoNational Codeldquo

immer die PZN fuumlr in Deutschland in Verkehr gebrachte

Arzneimittel einzutragen Das gilt fuumlr Multi Market Packs

(MMP) und Single Market Packs (SMP) gleichermaszligen

Da dem Verifizierungsprozess die PZN als Schluumlsselele-

ment zugrunde liegt koumlnnen ausschlieszliglich die Arznei-

mittelpackungen an der Verifizierung teilnehmen fuumlr die

eine PZN vergeben und fuumlr die og Verifizierungskenn-

zeichen zur Ausgabe in den IFA-Informationsdiensten

gemeldet sind

Zur Erprobung der Prozesse und zur Sicherstellung eines

reibungslosen Ablaufs ist die zeitnahe Anbindung an das

ACS-PU-System entscheidend Zu beachten sind auch

die Zeiten die die administrativen Vorgaumlnge in Anspruch

nehmen6

4 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

5 Ggf mit fuumlhrenden Nullen

6 Aufgrund der erhoumlhten Anzahl von Anfragen zur Anbindung an das ACS-PU-System sollte der pharmazeutische Unter-nehmer ausreichend Vorlaufzeit fuumlr den Vertragsabschluss mit der ACS PharmaProtect GmbH einplanen um die Markt-faumlhigkeit seiner verifizierungspflichtigen Produkte nach dem 922019 nicht zu gefaumlhrden

Naumlhere Informationen zur organisatorischen und tech-

nischen Anbindung an das Datenbanksystem der phar-

mazeutischen Industrie der ACS PharmaProtect GmbH

finden sich unter httpwwwpharmaprotectdede

Zur Vermeidung von Konfliktsituationen wird dem pU

empfohlen die Meldungen an die IFA GmbH den Zu-

gang zum ACS-PU-System sowie das Hochladen der

Produktstammdaten zum EU-HUB sehr fruumlhzeitig vorzu-

nehmen

34 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device)

Mit Datum 1142017 haben das BfArM und das PEI in

einer gemeinsamen Bekanntmachung veroumlffentlicht

dass die Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampe-

ring device) freiwillig auch auf Arzneimittel aufgebracht

werden darf die nicht von der Faumllschungsschutzrichtlinie

betroffen sind

bdquo[]Fuumlr Arzneimittel fuumlr die gemaumlszlig Artikel 54a Absatz 1

der Richtlinie 200183EG die Vorrichtung gegen Mani-

pulation nicht verpflichtend anzubringen ist koumlnnen zum

Schutz der Patienten Vorrichtungen zum Erkennen einer

moumlglichen Manipulation jedoch freiwillig bereits jetzt oder

auch nach dem oben genannten Stichtag von den Zulas-

sungsinhabern angebracht werden[]ldquo

Den vollstaumlndigen Text der Bekanntmachung finden Sie

unter anderem auf der Webseite des PEI Die Bekannt-

machung ist auch im Bundesanzeiger nachzulesen

35 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel

Die Bundesoberbehoumlrden PEI und BfArM haben Arznei-

mittel die die Sicherheitsmerkmale gemaumlszlig DVO tragen

muumlssen im oumlffentlichen Teil der AMIS Datenbank ent-

sprechend klassifiziert Pharmazeutische Unternehmen

koumlnnen die Klassifizierungen pruumlfen und ggf bei Unstim-

migkeiten die Abteilung 1 im BfArM per E-Mail kontak-

tieren

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4 Vereinbarungen zur Codierung

41 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN

411 Allgemeines

Die Codierung dient der eindeutigen Identifikation der

Packungen (der Artikel) um uumlber die Systeme der Wa-

renwirtschaft jedem Artikel weitere Eigenschaften wie

zB den Preis die Verschreibungspflicht und die Einstu-

fung als Betaumlubungsmittel zuordnen zu koumlnnen Fuumlr die

Identifikation existieren gleichwertige Begriffe wie zB

bdquoProduktcodeldquo (PC) der aus der DVO stammt oder bdquoAr-

tikelnummerldquo bzw bdquoProduktnummerldquo die haumlufig in Wa-

renwirtschaftssystemen verwendet werden oder bdquoDevice

Identificationldquo (DI) der im UDI-System der Medizinpro-

dukte Anwendung findet In dieser Spezifikation wird all-

gemein die Bezeichnung Artikelnummer verwendet oder

die herangezogen die im jeweiligen Kontext steht

Fuumlr Artikel die in unterschiedlichen Maumlrkten parallel ver-

trieben werden ist es gebraumluchlich den selben Artikel

mit mehreren Artikelnummern zu versehen die spezifisch

dem jeweiligen Markt zugeordnet sind Dies trifft zB zu

fuumlr laumlnderuumlbergreifende Multi Market Packs fuumlr verifizie-

rungspflichtige Dentalprodukte oder fuumlr apothekenuumlbli-

che Ware die auch in Drogeriemaumlrkten vertrieben wird

In diesen Faumlllen traumlgt der Artikel mehrere Bezeichnun-

gen die in einem oder mehreren Codes enthalten sind

Eine besondere Rolle steht den nationalen Erstattungs-

nummern zu auch National Health Reimburse Number

(NHRN) genannt die sowohl als eigenstaumlndige Artikel-

nummer gebraumluchlich sind oder auch zusaumltzlich zu ei-

ner international eindeutigen Artikelnummer Anwendung

finden

Fuumlr den deutschen Markt ist die Situation eindeutig und

anwenderfreundlich geregelt da die PZN der fuumlhrende

Artikelschluumlssel in den Warenwirtschaftssystemen ist der

der Logistik der Abrechnung und Kostenerstattung so-

wie den arzneimittelrechtlichen Anforderungen dient Je

nach Gegebenheit und Prozessumgebung wird die PZN

entweder als 8-stelliger Schluumlssel oder in Ummantelung

einer PPN oder NTIN verwendet Naumlheres dazu ist in den

folgenden Kapiteln beschrieben

412 Pharmazentralnummer (PZN)

Die Pharmazentralnummer (PZN)7 dient seit 1968 der

eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Ar-

tikeln Sie ist in den verschiedensten Systemen als

Primaumlrschluumlssel verankert Mit dem Gesundheits-Re-

form-Gesetz (GRG) vom 20121988 wurde die Maschi-

nenlesbarkeit vorgegeben und als Symbologie der Code

39 festgelegt Die PZN war urspruumlnglich 7-stellig und wird

seit 2013 mit acht Stellen gefuumlhrt8 Die bisherigen 7-stel-

ligen Nummern werden durch eine fuumlhrende Null auf 8

Stellen erweitert Die PZN ist wie folgt aufgebaut

Pharmazentralnummer (PZN)

1234567 8

Die IFA vergibt unter Beachtung der Vergaberegeln den

Anbietern die PZN als fortlaufende Nummer Diese bleibt

dem Artikel uumlber seinen gesamten Lebenszyklus zuge-

ordnet Auch dann wenn die Rechte an diesem Artikel

anderen Anbietern uumlbertragen werden Ein Recycling von

bereits vergebenen Nummern findet nicht statt

sect 300 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet die Apotheker bei

der Abgabe von Fertigarzneimitteln fuumlr Versicherte das

nach Abs 3 Nr 1 zu verwendende Kennzeichen maschi-

nenlesbar auf das fuumlr die vertragsaumlrztliche Versorgung

verbindliche Verordnungsblatt (Muster 16) und in den

elektronischen Verordnungsdatensatz zu uumlbertragen

Hierfuumlr ist die 8-stellige PZN heranzuziehen Diese Ken-

nung ist auf nationaler Ebene eindeutig Somit werden

die existierenden Prozesse unveraumlndert beibehalten

7 Nicht zu verwechseln ist die von der IFA vergebene PZN

mit der von den entsprechenden oumlsterreichischen Organi-

sationen Diese bdquooumlsterreichischeldquo PZN ist 7-stellig incl der

Pruumlfziffer

8 Ab dem 01012020 duumlrfen nur noch Packungen in der 8-stel-ligen Aufmachung der PZN in Verkehr gebracht werden

Pruumlfziffer

Von der IFA vergebene Nummer

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 7: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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3 Hinweis zur Verifikation

In den folgenden Unterkapiteln wird auf zusaumltzliche Ele-

mente und Prozesse hingewiesen die eng mit der Codie-

rung verknuumlpft sind

31 Verifizierungskennzeichen

Die Verifizierungskennzeichen sind in der IFA-Datenbank

(Artikelstammdaten) dem jeweiligen ArtikelPZN (Arznei-

mittelpackung) zugeordnet und lauten

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Hochladedatum

(VKZ-H) und

bull Verifizierung im Pflichtbetrieb ab Verfalldatum (VKZ-V)

Mit den Verifizierungskennzeichen sollen zum einen veri-

fizierungspflichtige Arzneimittel fuumlr die abgebende Stelle

als solche erkennbar sein und zum anderen sicherstellen

dass vor dem 922019 fuumlr den Markt freigegebene Arz-

neimittelpackungen (Bestandsware) ohne Verifizierung

abgegeben werden koumlnnen

Details zu diesen Kennzeichen und zur Meldung an die

IFA sind einsehbar unter diesem Link3

32 Regeln zur Seriennummer

Gemaumlszlig Artikel 4 DVO ist die zur Verifizierung erfor-

derliche Seriennummer eine numerische oder alpha

numerische Folge von houmlchstens 20 Zeichen die der

pharmazeutische Unternehmer generiert Um es einem

Faumllscher moumlglichst schwer zu machen vom pharma-

zeutische Unternehmer vergebene Seriennummern zu

erraten oder zu reproduzieren sind diese durch einen

deterministischen oder nicht-deterministischen Ran-

domisierungsalgorithmus zu generieren Die Wahr-

scheinlichkeit dass die Seriennummer abgeleitet wer-

den kann muss in jedem Fall geringer als 110000

sein Zudem hat die randomisierte Seriennummer in

Kombination mit dem auf der PZN basierenden Pro-

duktcode fuumlr jede Arzneimittelpackung waumlhrend ei-

nes Zeitraums von mindestens einem Jahr ab dem

Verfalldatum der Packung oder mindestens fuumlnf Jahren

ab dem Inverkehrbringen des Arzneimittels (maszliggebend

ist der jeweils laumlngere Zeitraum) individuell zu sein

Die Wiederverwendung von Seriennummern stellt

eine potentielle Fehlerquelle dar und wird daher nicht

empfohlen

3 wwwifaffmdedeifa-fuer-anbieterhtml

33 Datentransfer zum Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie

Bei Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt

sind erfolgt die Verifizierung grundsaumltzlich uumlber das

deutschen Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (auch ACS-PU-System genannt) das von der

ACS PharmaProtect GmbH betrieben wird Grundvor-

aussetzung fuumlr den Verifizierungsprozess ist die erfolg-

reiche Uumlbermittlung der Packungsdaten an das System

Die Packungsdaten enthalten folgende datentechnische

Schluumlsselelemente

bull Produktcode (im Format einer PPN oder NTIN)

bull Seriennummer

bull Chargenbezeichnung

bull Verfalldatum

Neben den oa Schluumlsselelementen hat der pharmazeu-

tische Unternehmer (pU) gem Art 33 der delegierten

Verordnung (EU) 2016161 (DVO) weitere Informationen

(sog Produktstammdaten) zu uumlbertragen ua gem Art

33 Abs 2 lit g) DVO den Inhaber der Genehmigung fuumlr

das Inverkehrbringen

Die Packungsdaten fuumlr Produkte die ausschlieszliglich fuumlr

den deutschen Markt bestimmt sind kann der pU ab

einem noch festzulegenden Zeitpunkt zeitnah nach dem

Stichtag (09022019) der Anwendung der DVO direkt in

das deutsche Datenbanksystem der pharmazeutischen

Industrie (ACS-PU-System) hochladen Zur Vermeidung

von Dateninkonsistenzen muss der seit Aufnahme des

Pilotbetriebes 2013 bestehende direkte Upload in das

nationale System aus technischen Gruumlnden Ende 2018

beendet werden und steht nach dieser Uumlbergangsphase

ab einem noch bekannt zugebenden Stichtag im ersten

Halbjahr 2019 wieder zur Verfuumlgung Das ACS-PU-Sys-

tem wird seine Nutzer direkt und uumlber die Homepage

uumlber diesen Stichtag informieren

Daneben besteht fuumlr ihn die Moumlglichkeit Packungsdaten

indirekt uumlber die Schnittstelle des sog EU-HUB bei der

European Medicines Verification Organisation (EMVO)

hochzuladen Fuumlr Multi Market Packs ist dies der von der

EMVO festgelegte Weg In der vorgenannten Uumlbergangs-

phase ist ein Upload nur uumlber den EU-HUB moumlglich

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Die von der EMVO vorgegebenen Produktstammdaten

sind stets uumlber den EU-HUB hochzuladen Weitere Infor-

mationen zum Hochladen der Produktstammdaten uumlber

den EU-HUB sind im bdquoEMVS Master Data Guideldquo unter

diesem Link4 verfuumlgbar

In jedem Falle benoumltigt der pU den Vertrag mit der EMVO

und den mit der ACS PharmaProtect GmbH als Voraus-

setzung zur europaweiten Verifizierung Die Vertraumlge

gestatten dem pU die Nutzung der Systeme

Notwendige Produktstammdaten werden PZN-bezogen

von der IFA GmbH direkt an das ACS-PU-System uumlber-

mittelt Anhand dieser Stammdaten wird uumlber die Zuord-

nung der PZN zur IFA-Anbieternummer die Berechtigung

des pU zum Upload der Packungsdaten hergeleitet

Deshalb ist beim Upload uumlber den EU-HUB die korrekte

Angabe der fuumlnfstelligen5 IFA-Anbieternummer im Feld

bdquoMAH-IDldquo zwingend

Bei den EMVO-Stammdaten ist im Feld bdquoNational Codeldquo

immer die PZN fuumlr in Deutschland in Verkehr gebrachte

Arzneimittel einzutragen Das gilt fuumlr Multi Market Packs

(MMP) und Single Market Packs (SMP) gleichermaszligen

Da dem Verifizierungsprozess die PZN als Schluumlsselele-

ment zugrunde liegt koumlnnen ausschlieszliglich die Arznei-

mittelpackungen an der Verifizierung teilnehmen fuumlr die

eine PZN vergeben und fuumlr die og Verifizierungskenn-

zeichen zur Ausgabe in den IFA-Informationsdiensten

gemeldet sind

Zur Erprobung der Prozesse und zur Sicherstellung eines

reibungslosen Ablaufs ist die zeitnahe Anbindung an das

ACS-PU-System entscheidend Zu beachten sind auch

die Zeiten die die administrativen Vorgaumlnge in Anspruch

nehmen6

4 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

5 Ggf mit fuumlhrenden Nullen

6 Aufgrund der erhoumlhten Anzahl von Anfragen zur Anbindung an das ACS-PU-System sollte der pharmazeutische Unter-nehmer ausreichend Vorlaufzeit fuumlr den Vertragsabschluss mit der ACS PharmaProtect GmbH einplanen um die Markt-faumlhigkeit seiner verifizierungspflichtigen Produkte nach dem 922019 nicht zu gefaumlhrden

Naumlhere Informationen zur organisatorischen und tech-

nischen Anbindung an das Datenbanksystem der phar-

mazeutischen Industrie der ACS PharmaProtect GmbH

finden sich unter httpwwwpharmaprotectdede

Zur Vermeidung von Konfliktsituationen wird dem pU

empfohlen die Meldungen an die IFA GmbH den Zu-

gang zum ACS-PU-System sowie das Hochladen der

Produktstammdaten zum EU-HUB sehr fruumlhzeitig vorzu-

nehmen

34 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device)

Mit Datum 1142017 haben das BfArM und das PEI in

einer gemeinsamen Bekanntmachung veroumlffentlicht

dass die Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampe-

ring device) freiwillig auch auf Arzneimittel aufgebracht

werden darf die nicht von der Faumllschungsschutzrichtlinie

betroffen sind

bdquo[]Fuumlr Arzneimittel fuumlr die gemaumlszlig Artikel 54a Absatz 1

der Richtlinie 200183EG die Vorrichtung gegen Mani-

pulation nicht verpflichtend anzubringen ist koumlnnen zum

Schutz der Patienten Vorrichtungen zum Erkennen einer

moumlglichen Manipulation jedoch freiwillig bereits jetzt oder

auch nach dem oben genannten Stichtag von den Zulas-

sungsinhabern angebracht werden[]ldquo

Den vollstaumlndigen Text der Bekanntmachung finden Sie

unter anderem auf der Webseite des PEI Die Bekannt-

machung ist auch im Bundesanzeiger nachzulesen

35 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel

Die Bundesoberbehoumlrden PEI und BfArM haben Arznei-

mittel die die Sicherheitsmerkmale gemaumlszlig DVO tragen

muumlssen im oumlffentlichen Teil der AMIS Datenbank ent-

sprechend klassifiziert Pharmazeutische Unternehmen

koumlnnen die Klassifizierungen pruumlfen und ggf bei Unstim-

migkeiten die Abteilung 1 im BfArM per E-Mail kontak-

tieren

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4 Vereinbarungen zur Codierung

41 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN

411 Allgemeines

Die Codierung dient der eindeutigen Identifikation der

Packungen (der Artikel) um uumlber die Systeme der Wa-

renwirtschaft jedem Artikel weitere Eigenschaften wie

zB den Preis die Verschreibungspflicht und die Einstu-

fung als Betaumlubungsmittel zuordnen zu koumlnnen Fuumlr die

Identifikation existieren gleichwertige Begriffe wie zB

bdquoProduktcodeldquo (PC) der aus der DVO stammt oder bdquoAr-

tikelnummerldquo bzw bdquoProduktnummerldquo die haumlufig in Wa-

renwirtschaftssystemen verwendet werden oder bdquoDevice

Identificationldquo (DI) der im UDI-System der Medizinpro-

dukte Anwendung findet In dieser Spezifikation wird all-

gemein die Bezeichnung Artikelnummer verwendet oder

die herangezogen die im jeweiligen Kontext steht

Fuumlr Artikel die in unterschiedlichen Maumlrkten parallel ver-

trieben werden ist es gebraumluchlich den selben Artikel

mit mehreren Artikelnummern zu versehen die spezifisch

dem jeweiligen Markt zugeordnet sind Dies trifft zB zu

fuumlr laumlnderuumlbergreifende Multi Market Packs fuumlr verifizie-

rungspflichtige Dentalprodukte oder fuumlr apothekenuumlbli-

che Ware die auch in Drogeriemaumlrkten vertrieben wird

In diesen Faumlllen traumlgt der Artikel mehrere Bezeichnun-

gen die in einem oder mehreren Codes enthalten sind

Eine besondere Rolle steht den nationalen Erstattungs-

nummern zu auch National Health Reimburse Number

(NHRN) genannt die sowohl als eigenstaumlndige Artikel-

nummer gebraumluchlich sind oder auch zusaumltzlich zu ei-

ner international eindeutigen Artikelnummer Anwendung

finden

Fuumlr den deutschen Markt ist die Situation eindeutig und

anwenderfreundlich geregelt da die PZN der fuumlhrende

Artikelschluumlssel in den Warenwirtschaftssystemen ist der

der Logistik der Abrechnung und Kostenerstattung so-

wie den arzneimittelrechtlichen Anforderungen dient Je

nach Gegebenheit und Prozessumgebung wird die PZN

entweder als 8-stelliger Schluumlssel oder in Ummantelung

einer PPN oder NTIN verwendet Naumlheres dazu ist in den

folgenden Kapiteln beschrieben

412 Pharmazentralnummer (PZN)

Die Pharmazentralnummer (PZN)7 dient seit 1968 der

eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Ar-

tikeln Sie ist in den verschiedensten Systemen als

Primaumlrschluumlssel verankert Mit dem Gesundheits-Re-

form-Gesetz (GRG) vom 20121988 wurde die Maschi-

nenlesbarkeit vorgegeben und als Symbologie der Code

39 festgelegt Die PZN war urspruumlnglich 7-stellig und wird

seit 2013 mit acht Stellen gefuumlhrt8 Die bisherigen 7-stel-

ligen Nummern werden durch eine fuumlhrende Null auf 8

Stellen erweitert Die PZN ist wie folgt aufgebaut

Pharmazentralnummer (PZN)

1234567 8

Die IFA vergibt unter Beachtung der Vergaberegeln den

Anbietern die PZN als fortlaufende Nummer Diese bleibt

dem Artikel uumlber seinen gesamten Lebenszyklus zuge-

ordnet Auch dann wenn die Rechte an diesem Artikel

anderen Anbietern uumlbertragen werden Ein Recycling von

bereits vergebenen Nummern findet nicht statt

sect 300 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet die Apotheker bei

der Abgabe von Fertigarzneimitteln fuumlr Versicherte das

nach Abs 3 Nr 1 zu verwendende Kennzeichen maschi-

nenlesbar auf das fuumlr die vertragsaumlrztliche Versorgung

verbindliche Verordnungsblatt (Muster 16) und in den

elektronischen Verordnungsdatensatz zu uumlbertragen

Hierfuumlr ist die 8-stellige PZN heranzuziehen Diese Ken-

nung ist auf nationaler Ebene eindeutig Somit werden

die existierenden Prozesse unveraumlndert beibehalten

7 Nicht zu verwechseln ist die von der IFA vergebene PZN

mit der von den entsprechenden oumlsterreichischen Organi-

sationen Diese bdquooumlsterreichischeldquo PZN ist 7-stellig incl der

Pruumlfziffer

8 Ab dem 01012020 duumlrfen nur noch Packungen in der 8-stel-ligen Aufmachung der PZN in Verkehr gebracht werden

Pruumlfziffer

Von der IFA vergebene Nummer

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 8: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Die von der EMVO vorgegebenen Produktstammdaten

sind stets uumlber den EU-HUB hochzuladen Weitere Infor-

mationen zum Hochladen der Produktstammdaten uumlber

den EU-HUB sind im bdquoEMVS Master Data Guideldquo unter

diesem Link4 verfuumlgbar

In jedem Falle benoumltigt der pU den Vertrag mit der EMVO

und den mit der ACS PharmaProtect GmbH als Voraus-

setzung zur europaweiten Verifizierung Die Vertraumlge

gestatten dem pU die Nutzung der Systeme

Notwendige Produktstammdaten werden PZN-bezogen

von der IFA GmbH direkt an das ACS-PU-System uumlber-

mittelt Anhand dieser Stammdaten wird uumlber die Zuord-

nung der PZN zur IFA-Anbieternummer die Berechtigung

des pU zum Upload der Packungsdaten hergeleitet

Deshalb ist beim Upload uumlber den EU-HUB die korrekte

Angabe der fuumlnfstelligen5 IFA-Anbieternummer im Feld

bdquoMAH-IDldquo zwingend

Bei den EMVO-Stammdaten ist im Feld bdquoNational Codeldquo

immer die PZN fuumlr in Deutschland in Verkehr gebrachte

Arzneimittel einzutragen Das gilt fuumlr Multi Market Packs

(MMP) und Single Market Packs (SMP) gleichermaszligen

Da dem Verifizierungsprozess die PZN als Schluumlsselele-

ment zugrunde liegt koumlnnen ausschlieszliglich die Arznei-

mittelpackungen an der Verifizierung teilnehmen fuumlr die

eine PZN vergeben und fuumlr die og Verifizierungskenn-

zeichen zur Ausgabe in den IFA-Informationsdiensten

gemeldet sind

Zur Erprobung der Prozesse und zur Sicherstellung eines

reibungslosen Ablaufs ist die zeitnahe Anbindung an das

ACS-PU-System entscheidend Zu beachten sind auch

die Zeiten die die administrativen Vorgaumlnge in Anspruch

nehmen6

4 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

5 Ggf mit fuumlhrenden Nullen

6 Aufgrund der erhoumlhten Anzahl von Anfragen zur Anbindung an das ACS-PU-System sollte der pharmazeutische Unter-nehmer ausreichend Vorlaufzeit fuumlr den Vertragsabschluss mit der ACS PharmaProtect GmbH einplanen um die Markt-faumlhigkeit seiner verifizierungspflichtigen Produkte nach dem 922019 nicht zu gefaumlhrden

Naumlhere Informationen zur organisatorischen und tech-

nischen Anbindung an das Datenbanksystem der phar-

mazeutischen Industrie der ACS PharmaProtect GmbH

finden sich unter httpwwwpharmaprotectdede

Zur Vermeidung von Konfliktsituationen wird dem pU

empfohlen die Meldungen an die IFA GmbH den Zu-

gang zum ACS-PU-System sowie das Hochladen der

Produktstammdaten zum EU-HUB sehr fruumlhzeitig vorzu-

nehmen

34 Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampering device)

Mit Datum 1142017 haben das BfArM und das PEI in

einer gemeinsamen Bekanntmachung veroumlffentlicht

dass die Vorrichtung gegen Manipulation (anti tampe-

ring device) freiwillig auch auf Arzneimittel aufgebracht

werden darf die nicht von der Faumllschungsschutzrichtlinie

betroffen sind

bdquo[]Fuumlr Arzneimittel fuumlr die gemaumlszlig Artikel 54a Absatz 1

der Richtlinie 200183EG die Vorrichtung gegen Mani-

pulation nicht verpflichtend anzubringen ist koumlnnen zum

Schutz der Patienten Vorrichtungen zum Erkennen einer

moumlglichen Manipulation jedoch freiwillig bereits jetzt oder

auch nach dem oben genannten Stichtag von den Zulas-

sungsinhabern angebracht werden[]ldquo

Den vollstaumlndigen Text der Bekanntmachung finden Sie

unter anderem auf der Webseite des PEI Die Bekannt-

machung ist auch im Bundesanzeiger nachzulesen

35 Zuordnung verifizierungspflichtiger Arzneimittel

Die Bundesoberbehoumlrden PEI und BfArM haben Arznei-

mittel die die Sicherheitsmerkmale gemaumlszlig DVO tragen

muumlssen im oumlffentlichen Teil der AMIS Datenbank ent-

sprechend klassifiziert Pharmazeutische Unternehmen

koumlnnen die Klassifizierungen pruumlfen und ggf bei Unstim-

migkeiten die Abteilung 1 im BfArM per E-Mail kontak-

tieren

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4 Vereinbarungen zur Codierung

41 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN

411 Allgemeines

Die Codierung dient der eindeutigen Identifikation der

Packungen (der Artikel) um uumlber die Systeme der Wa-

renwirtschaft jedem Artikel weitere Eigenschaften wie

zB den Preis die Verschreibungspflicht und die Einstu-

fung als Betaumlubungsmittel zuordnen zu koumlnnen Fuumlr die

Identifikation existieren gleichwertige Begriffe wie zB

bdquoProduktcodeldquo (PC) der aus der DVO stammt oder bdquoAr-

tikelnummerldquo bzw bdquoProduktnummerldquo die haumlufig in Wa-

renwirtschaftssystemen verwendet werden oder bdquoDevice

Identificationldquo (DI) der im UDI-System der Medizinpro-

dukte Anwendung findet In dieser Spezifikation wird all-

gemein die Bezeichnung Artikelnummer verwendet oder

die herangezogen die im jeweiligen Kontext steht

Fuumlr Artikel die in unterschiedlichen Maumlrkten parallel ver-

trieben werden ist es gebraumluchlich den selben Artikel

mit mehreren Artikelnummern zu versehen die spezifisch

dem jeweiligen Markt zugeordnet sind Dies trifft zB zu

fuumlr laumlnderuumlbergreifende Multi Market Packs fuumlr verifizie-

rungspflichtige Dentalprodukte oder fuumlr apothekenuumlbli-

che Ware die auch in Drogeriemaumlrkten vertrieben wird

In diesen Faumlllen traumlgt der Artikel mehrere Bezeichnun-

gen die in einem oder mehreren Codes enthalten sind

Eine besondere Rolle steht den nationalen Erstattungs-

nummern zu auch National Health Reimburse Number

(NHRN) genannt die sowohl als eigenstaumlndige Artikel-

nummer gebraumluchlich sind oder auch zusaumltzlich zu ei-

ner international eindeutigen Artikelnummer Anwendung

finden

Fuumlr den deutschen Markt ist die Situation eindeutig und

anwenderfreundlich geregelt da die PZN der fuumlhrende

Artikelschluumlssel in den Warenwirtschaftssystemen ist der

der Logistik der Abrechnung und Kostenerstattung so-

wie den arzneimittelrechtlichen Anforderungen dient Je

nach Gegebenheit und Prozessumgebung wird die PZN

entweder als 8-stelliger Schluumlssel oder in Ummantelung

einer PPN oder NTIN verwendet Naumlheres dazu ist in den

folgenden Kapiteln beschrieben

412 Pharmazentralnummer (PZN)

Die Pharmazentralnummer (PZN)7 dient seit 1968 der

eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Ar-

tikeln Sie ist in den verschiedensten Systemen als

Primaumlrschluumlssel verankert Mit dem Gesundheits-Re-

form-Gesetz (GRG) vom 20121988 wurde die Maschi-

nenlesbarkeit vorgegeben und als Symbologie der Code

39 festgelegt Die PZN war urspruumlnglich 7-stellig und wird

seit 2013 mit acht Stellen gefuumlhrt8 Die bisherigen 7-stel-

ligen Nummern werden durch eine fuumlhrende Null auf 8

Stellen erweitert Die PZN ist wie folgt aufgebaut

Pharmazentralnummer (PZN)

1234567 8

Die IFA vergibt unter Beachtung der Vergaberegeln den

Anbietern die PZN als fortlaufende Nummer Diese bleibt

dem Artikel uumlber seinen gesamten Lebenszyklus zuge-

ordnet Auch dann wenn die Rechte an diesem Artikel

anderen Anbietern uumlbertragen werden Ein Recycling von

bereits vergebenen Nummern findet nicht statt

sect 300 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet die Apotheker bei

der Abgabe von Fertigarzneimitteln fuumlr Versicherte das

nach Abs 3 Nr 1 zu verwendende Kennzeichen maschi-

nenlesbar auf das fuumlr die vertragsaumlrztliche Versorgung

verbindliche Verordnungsblatt (Muster 16) und in den

elektronischen Verordnungsdatensatz zu uumlbertragen

Hierfuumlr ist die 8-stellige PZN heranzuziehen Diese Ken-

nung ist auf nationaler Ebene eindeutig Somit werden

die existierenden Prozesse unveraumlndert beibehalten

7 Nicht zu verwechseln ist die von der IFA vergebene PZN

mit der von den entsprechenden oumlsterreichischen Organi-

sationen Diese bdquooumlsterreichischeldquo PZN ist 7-stellig incl der

Pruumlfziffer

8 Ab dem 01012020 duumlrfen nur noch Packungen in der 8-stel-ligen Aufmachung der PZN in Verkehr gebracht werden

Pruumlfziffer

Von der IFA vergebene Nummer

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 9: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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4 Vereinbarungen zur Codierung

41 Artikelkennzeichnung mittels PZN und PPN

411 Allgemeines

Die Codierung dient der eindeutigen Identifikation der

Packungen (der Artikel) um uumlber die Systeme der Wa-

renwirtschaft jedem Artikel weitere Eigenschaften wie

zB den Preis die Verschreibungspflicht und die Einstu-

fung als Betaumlubungsmittel zuordnen zu koumlnnen Fuumlr die

Identifikation existieren gleichwertige Begriffe wie zB

bdquoProduktcodeldquo (PC) der aus der DVO stammt oder bdquoAr-

tikelnummerldquo bzw bdquoProduktnummerldquo die haumlufig in Wa-

renwirtschaftssystemen verwendet werden oder bdquoDevice

Identificationldquo (DI) der im UDI-System der Medizinpro-

dukte Anwendung findet In dieser Spezifikation wird all-

gemein die Bezeichnung Artikelnummer verwendet oder

die herangezogen die im jeweiligen Kontext steht

Fuumlr Artikel die in unterschiedlichen Maumlrkten parallel ver-

trieben werden ist es gebraumluchlich den selben Artikel

mit mehreren Artikelnummern zu versehen die spezifisch

dem jeweiligen Markt zugeordnet sind Dies trifft zB zu

fuumlr laumlnderuumlbergreifende Multi Market Packs fuumlr verifizie-

rungspflichtige Dentalprodukte oder fuumlr apothekenuumlbli-

che Ware die auch in Drogeriemaumlrkten vertrieben wird

In diesen Faumlllen traumlgt der Artikel mehrere Bezeichnun-

gen die in einem oder mehreren Codes enthalten sind

Eine besondere Rolle steht den nationalen Erstattungs-

nummern zu auch National Health Reimburse Number

(NHRN) genannt die sowohl als eigenstaumlndige Artikel-

nummer gebraumluchlich sind oder auch zusaumltzlich zu ei-

ner international eindeutigen Artikelnummer Anwendung

finden

Fuumlr den deutschen Markt ist die Situation eindeutig und

anwenderfreundlich geregelt da die PZN der fuumlhrende

Artikelschluumlssel in den Warenwirtschaftssystemen ist der

der Logistik der Abrechnung und Kostenerstattung so-

wie den arzneimittelrechtlichen Anforderungen dient Je

nach Gegebenheit und Prozessumgebung wird die PZN

entweder als 8-stelliger Schluumlssel oder in Ummantelung

einer PPN oder NTIN verwendet Naumlheres dazu ist in den

folgenden Kapiteln beschrieben

412 Pharmazentralnummer (PZN)

Die Pharmazentralnummer (PZN)7 dient seit 1968 der

eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Ar-

tikeln Sie ist in den verschiedensten Systemen als

Primaumlrschluumlssel verankert Mit dem Gesundheits-Re-

form-Gesetz (GRG) vom 20121988 wurde die Maschi-

nenlesbarkeit vorgegeben und als Symbologie der Code

39 festgelegt Die PZN war urspruumlnglich 7-stellig und wird

seit 2013 mit acht Stellen gefuumlhrt8 Die bisherigen 7-stel-

ligen Nummern werden durch eine fuumlhrende Null auf 8

Stellen erweitert Die PZN ist wie folgt aufgebaut

Pharmazentralnummer (PZN)

1234567 8

Die IFA vergibt unter Beachtung der Vergaberegeln den

Anbietern die PZN als fortlaufende Nummer Diese bleibt

dem Artikel uumlber seinen gesamten Lebenszyklus zuge-

ordnet Auch dann wenn die Rechte an diesem Artikel

anderen Anbietern uumlbertragen werden Ein Recycling von

bereits vergebenen Nummern findet nicht statt

sect 300 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet die Apotheker bei

der Abgabe von Fertigarzneimitteln fuumlr Versicherte das

nach Abs 3 Nr 1 zu verwendende Kennzeichen maschi-

nenlesbar auf das fuumlr die vertragsaumlrztliche Versorgung

verbindliche Verordnungsblatt (Muster 16) und in den

elektronischen Verordnungsdatensatz zu uumlbertragen

Hierfuumlr ist die 8-stellige PZN heranzuziehen Diese Ken-

nung ist auf nationaler Ebene eindeutig Somit werden

die existierenden Prozesse unveraumlndert beibehalten

7 Nicht zu verwechseln ist die von der IFA vergebene PZN

mit der von den entsprechenden oumlsterreichischen Organi-

sationen Diese bdquooumlsterreichischeldquo PZN ist 7-stellig incl der

Pruumlfziffer

8 Ab dem 01012020 duumlrfen nur noch Packungen in der 8-stel-ligen Aufmachung der PZN in Verkehr gebracht werden

Pruumlfziffer

Von der IFA vergebene Nummer

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 10: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Anforderungen zur Codierung der PZN im Code 39 sind in dem IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur PZN-Codierung

- PZN im Code 39ldquo beschrieben Die Berechnung der Pruumlfziffer findet sich im IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung - Pruumlfziffernberechnungenldquo Zu den Festlegungen hinsichtlich der Klarschrift siehe Kapitel 66

International eindeutig wird die PZN durch die in den folgenden Kapiteln beschriebene Ummantelung in Form der PPN

oder NTIN

Existierende Datenbanken und Softwaresysteme koumlnnen algorithmisch aus der PPN oder der NTIN eine PZN generieren

und umgekehrt aus der PZN eine PPN oder NTIN erzeugen

413 Pharmacy Product Number (PPN)

In Form der PPN wird die PZN durch den vorangestellten Product Registration Agency Code (PRA-Code) international

eindeutig Diese Eindeutigkeit ist zB bei der Artikelkennzeichnung gemaumlszlig der DVO und der MDR gesetzlich gefordert

Die PPN ist als Datenelement mit dem Data Identifier bdquo9Nldquo in der ISOIEC 15418 (ANSI MH1082) gelistet Als Issuing

Agency ist die IFA gemaumlszlig ISOIEC 15459-2 akkreditiert Damit erfuumlllt die PPN die technischen und formalen Anforderun-

gen an internationale Eindeutigkeit

Folgende Tabelle zeigt die fuumlr die PPN registrierten PRA-Codes

PRA-Code

Assigned to Reserved for Used for

00-09 Reserved

10 GS1 GTINNTIN

11 IFA Germany PZN - medicinal and other pharmacy products Germany

12 EUROCODE IBLS Registered Blood Product Number

13 Reserved

14 Association Pharmaceutique Belge (APB)

CNK code

15 Italian Ministry of Health AIC code

16 Austria Association of Phar-macists

PZN-Austria

17 INFARMED Portugal Registration Number of Medicine Presen-tation

18 Z-Index Netherland Z-Index - pharmaceutical products Netherland

19 NENSI doo Slovenia

NENSI code - pharmaceutical products Slovenia

20 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

21 CIP France CIP Code - pharmaceutical services France

22 ACL France ACL Code - other pharmacy products France

23 ACL France ACL Code - pharmaceutical services France

24-99

AA-ZZ

Abbildung 2 PRA-Code Tabelle

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 11: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Weitere Informationen koumlnnen abgerufen werden unter

dem Link9 zum IFA Coding System

42 Pharmacy Product Number (PPN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der PPN eingebettet

Pharmacy Product Number (PPN)

11 12345678 42

Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN

Die PPN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau

und gruumln hervorgehoben sind Die bdquo11ldquo steht fuumlr einen

Product Registration Agency Code (PRA-Code) Dieser

Code wird von der IFA verwaltet und vergeben Die bdquo11ldquo

ist fuumlr die deutsche PZN vergeben Nach der bdquo11ldquo folgt

in blau dargestellt die nationale Artikelnummer Dabei

handelt es sich um die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

darauf folgenden Ziffern (im Bild gruumln dargestellt) bilden

die zweistellige errechnete Pruumlfziffer der PPN uumlber das

komplette Datenfeld (einschlieszliglich der bdquo11ldquo) Mit der im

Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert bdquo42ldquo

Die Nutzung der PPN steht allen Anwendern lizenzfrei zur

Verfuumlgung

Die Links zu weiteren Informationen zur PPN10 und zum

PPN-Generator11 finden sich in den Fuszlignoten

9 wwwifaffmdedeifa-codingsystemhtml

10 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemvon-pzn-zu-ppnhtml

11 httpswwwifaffmdedeifa-codingsystemweltweite-nut-zung-ppnhtml

43 National Trade Item Number (NTIN)

Die PZN wird wie folgt dargestellt in das weltweit

eindeutige Format der NTIN12 eingebettet

National Trade Item Number (NTIN)

0 4150 12345678 2

GS1-Prefix for PZN PZN Check-Digit NTIN

Die NTIN besteht aus drei Teilen die farblich rot blau und

gruumln hervorgehoben sind Die bdquo4150ldquo ist der von der GS1

Deutschland vergebene Praumlfix fuumlr die PZN Danach folgt

in blau dargestellt die unveraumlnderte PZN (8 Stellen) Die

letzte Ziffer (im Bild gruumln dargestellt) bildet die Pruumlfziffer

uumlber das komplette Datenfeld Detaillierte Informationen

zur NTIN und zur Generierung der Pruumlfziffer sind in dem

NTIN-Leitfaden13 der GS1 zu finden

Zusaumltzlich muss durch Voranstellen einer bdquo0ldquo die NTIN

wie oben dargestellt fuumlr diese Verwendung auf ein

14-stelliges Format gebracht werden

Die so gebildete NTIN ist sowohl in ihrer technischen

Auspraumlgung als auch in der logistischen Anwendung

eine vollwertige Global Trade Item Number (GTIN) Die

differenzierte Bezeichnung bdquoNTINldquo macht lediglich auf

den Unterschied in der Vergabe der GTIN aufmerksam

Waumlhrend uumlblicherweise derjenige Teil der GTIN der nach

dem von der GS1 vergebenen Praumlfix (Laumlnder- und Her-

stellerkennung) folgt durch den bdquoHerstellerldquo (Anbieter)

selbst fuumlr die individuelle Kennung seines Artikels ver-

geben wird ist bei einer NTIN dieser Teil stattdessen

zentral von einer nationalen Stelle vergeben Fuumlr die in

Deutschland verwendete NTIN ist dies die von der IFA

vergebene PZN

12 Sofern nicht anders erwaumlhnt wird in dieser Spezifikation un-

ter dem Begriff NTIN oder NTIN-DE eine GTIN verstanden

die den fuumlr die deutsche PZN vergebenen Praumlfix traumlgt

13 httpswwwgs1-germanydefileadmings1basis_informati onenkennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschlandpdf

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 12: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Denn in Deutschland ist unter den Partnern des Rahmenvertrages nach sect 131 SGB V verbindlich vereinbart dass

ua Arzneimittel ausschlieszliglich mit der PZN in Klarschrift und maschinenlesbar zu kennzeichnen sind Demnach ist

eine durch den Hersteller (Anbieter pharmazeutischer Unternehmer) selbst vergebene GTIN hierfuumlr nicht zulaumlssig

Bei Nutzung der NTIN hat der Hersteller (Anbieter pharmazeutischen Unternehmer) die Lizenzbedingungen der GS1

Germany zu beachten

44 Codes und Dateninhalte im Uumlberblick

Bisher waren es die gesetzlichen Vorgaben des SGB V die die Kennzeichnung der Packungen bestimmt haben Mit der

DVO und der MDR kommen neue Anforderungen hinzu Diese bedingen eine Codierung im Data Matrix Code und die

Codierung weiterer Datenelemente

Je nach Produktkategorie sind Packungen spezifisch von den einzelnen Regelungen betroffen Zur Vereinheitlichung

der Codierung haben die Rahmenvertragspartner nach sect 131 SGB V beschlossen die gesetzlichen Vorgaben des SGB

V so umzusetzen dass sie in gleicher Weise den Anforderungen der DVO entsprechen

Dies eroumlffnet die Moumlglichkeit zukuumlnftig fuumlr alle Packungen und nicht nur fuumlr die die unter die DVO fallen den Data Matrix

Code nutzen und optional weitere Datenelemente aufbringen zu koumlnnen

Abbildung 3 zeigt die Anforderungen und Optionen der verschiedenen Produktkategorien von Handelspackungen

wobei bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln das Aufbringen des DMC verpflichtend ist

Produktkategorie Code 39 Data Matrix Code

PZN PC SN LOT EXP GTIN

Verifizierungspflichtiges Arznei-mittel 1) 2) radic

PPN oder NTIN

obligatorisch obligatorisch obligatorisch mdash

Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel (OTC) 1) radic

PPN oder NTIN

nicht erlaubt optional optional mdash

Andere gem SGB V erstat-tungsfaumlhige Artikel 1) radic

PPN oder NTIN

optional optional optional mdash

Sonstige apothekenuumlbliche Artikel

radicPPN oder

NTINoptional optional optional optional 3)

1) Vereinbarung der Sozialpartner und Marktbeteiligten

2) Durch DVO vorgegeben PC SN LOT und EXP bilden den Unique Identifier (UI)

3) Zur zusaumltzlichen Artikelidentifikation in Kombination mit der PPN

Abbildung 3 Codierung von Handelspackungen

Die zusaumltzliche Codierung der PZN im Code 39 kann bei Packungen entfallen sofern sie den DMC gemaumlszlig dieser Spezifi-

kation enthalten und nach dem 922019 in Verkehr gebracht werden Jedoch ist stets die PZN in Klarschrift aufzubringen

(siehe Kapitel 66) Es wird empfohlen den Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten um den Akteuren den

Uumlbergang zu erleichtern

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 13: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Der Data Matrix Code muss bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln mit den oben genannten Dateninhalten aufge-

bracht werden Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln ist die Aufbringung des Data Matrix Codes als solches

und der weitere Dateninhalt zur PPN NTIN optional Eine Seriennummer ist allerdings bei nicht verifizierungspflichtigen

Arzneimitteln nicht erlaubt

Die DVO laumlsst es zu weitere ein- oder zweidimensionale Codes auf die Packung aufzubringen sofern diese nicht das

individuelle Erkennungsmerkmal enthalten das zur Uumlberpruumlfung der Echtheit oder der Identitaumlt dient Somit kann es

im Rahmen der individuellen Zulassung moumlglich sein Codes aufzubringen die weitere Informationen enthalten oder

auf andere Quellen verweisen wie zB einen Uniform Resource Locator (URL) Zusaumltzliche sichtbare Codes leiten den

Anwender bei der Packungsidentifikation moumlglicherweise fehl und erschweren dadurch den Scanvorgang Sie sollten

auf das Notwendigste beschraumlnkt sein Weitere Dateninhalte vergroumlszligern den Data Matrix Code Es ist zu beachten dass

die in der DVO geforderte Mindestdruckqualitaumlt (siehe Kapitel 7) erhalten bleibt

45 Multi Market Packs

Multi Market Packs (MMPs) sind Packungen die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Laumlndern abgabefaumlhig

sind Sie tragen mehrere nationale Artikelnummern fuumlr Erstattungszwecke und warenwirtschaftliche Belange sowie

weitere verschiedene laumlnderspezifische Informationen

Neben den Anforderungen fuumlr den deutschen Markt sind bei MMPs die jeweiligen nationalen Anforderungen hinsichtlich

Codierung und Textinformation zu beruumlcksichtigen Das fuumlhrt zu verschiedenen Varianten der Kennzeichnung von MMPs

Folgende Tabelle gibt einen grundsaumltzlichen Uumlberblick uumlber die verschiedenen Auspraumlgungen der MMPs

Data Matrix Code

PC SN LOT EXP GTIN NTIN-non DE PZN-DEandere NHRN

GS1-Variante 1 GTIN 1) 1) 1) na na verpflichtendzusaumltzlich

erlaubt

GS1-Variante 2 NTIN-DE 1) 1) 1) na na nicht erlaubt 2) nicht erlaubt 2)

ASC-Variante PPN 1) 1) 1)zusaumltzlich

erlaubtzusaumltzlich

erlaubtna na

1) Nutzung der Datenelemente SN LOT und EXP analog zu den Single Market Packs

2) gemaumlszlig GS1 Codespezifikation

Abbildung 4 Varianten des MPPs

Fuumlr verifizierungspflichtige MMPs ist es zwingend einen Produktcode zu definieren der uumlbergreifend fuumlr alle Laumlnder

herangezogen wird in denen das infrage stehende Arzneimittel verifizierungspflichtig ist Dieser Produktcode wird mit der

zugehoumlrigen Seriennummer und den anderen Informationen uumlber den EU-HUB in alle nationalen Verifikationssysteme

hochgeladen Bei der Abgabe des Arzneimittels wird der Status der betreffenden Packung wiederum uumlber den EU-HUB

in allen betroffenen nationalen Verifikationssystemen synchronisiert

Jedes Land legt fest welche nationale Nummer neben dem Produktcode (PC) in den Data Matrix Code mit aufzunehmen

ist Bei MMPs ist bei den Arzneimitteln die fuumlr den deutschen Markt bestimmt sind die PZN verpflichtend in den Data

Matrix Code aufzunehmen entweder direkt im Produktcode oder als weiteres Element falls der Produktcode einem

anderen Land zugeordnet ist

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 14: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Die in Abbildung 4 aufgefuumlhrten GS1-Varianten sind in Abbildung 5 beispielhaft fuumlr ein MMP fuumlr den oumlsterreichischen und

deutschen Markt dargestellt wobei als PC entweder eine GTIN oder eine NTIN-DE verwendet wird Folglich unterscheidet

sich die Packung im Inhalt des PC und in der Anzahl der Elemente des DMC Ansonsten bleibt die Aufmachung wie

zB die der Blue Box identisch

Abbildung 5 Beispiel MMP fuumlr DE und AT

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 15: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Die GS1-Variante 2 (NTIN-DE) bietet sich fuumlr MMPs an die in Deutschland und anderen Laumlndern vertrieben werden in

denen die nationale Kennung in einer so genannten Look-Up Tabelle hinterlegt ist Das ist beispielsweise fuumlr Oumlsterreich

der Fall Der Data Matrix Code enthaumllt dann lediglich vier Elemente Als Produktcode wird die NTIN mit der deutschen

PZN (NTIN-DE) herangezogen

Fuumlr MMPs gemaumlszlig dem Beispiel aus Abbildung 5 hat der pharmazeutische Unternehmer folgende Meldungen zu taumltigen

Oumlsterreichischer Apotheken-verlag

EMVO IFA ACS

MeldungVerknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) im Format einer GTIN - in 11-Relation zur PZN-AT

Verknuumlpfung des PC (GTIN oder NTIN) - im Format einer GTIN - in 1n-Relation zur PZN-AT und PZN-DE

keine

Anwendung

Die Verknuumlpfung wird uumlber die (in Oumlsterreich) existierenden Da-tendienste an die Datenbezieher weitergeleitet und stellt fuumlr die Wa-renwirtschaftssysteme den Bezug des PC zur PZN-AT her

Die EMVO leitet aus dieser Beziehung die fuumlr MMPs notwendigen Merkmale und Prozesse ab

Die nationalen Daten bilden die MMP nicht ab In Bezug auf die PZN verhaumllt sich die MMP wie eine SMP

Abbildung 6 Meldungen bei MMPs fuumlr DE und AT

Weitere Details zu den Meldungen siehe bdquoAMVO - Codierregeln fuumlr Oumlsterreichldquo14 und bdquoEMVS Master Data Guideldquo15

Fuumlr die Codierung der PZN gelten dieselben Regeln wie fuumlr Single Market Packs

Die Details zur Codierung sind in Kapitel 53 beschrieben

Details zur Klarschrift siehe Kapitel 66

14 wwwamvo-medicinesat

15 wwwemvo-medicineseuknowledge-database

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 16: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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46 Klinikpackungen

Verifizierungspflichtige Klinikpackungen muumlssen wie die

uumlbrigen verifizierungspflichtigen Packungen codiert wer-

den Eine Besonderheit stellen diejenigen Klinikpackun-

gen dar die aus Klinikbausteinen bestehen Bei dieser

Variante verkoumlrpert die Klinikpackung und nicht der Kli-

nikbaustein die handelsuumlbliche Packung Daher ist das

individuelle Erkennungsmerkmal auf die Klinikpackung

und nicht auf den Klinikbaustein aufzubringen

Aus zB logistischen Gruumlnden duumlrfen die Klinikbau-

steine zwar einen Data Matrix Code (DMC) tragen der

allerdings keine Seriennummer enthalten darf Folglich

koumlnnen und duumlrfen in diesen Faumlllen die Datenelemente

der Klinikbausteine nicht an das Datenbanksystem der

pharmazeutischen Industrie uumlbermittelt und damit zur Ve-

rifizierung herangezogen werden Siehe untenstehende

Abbildung 7

Apotheken-uumlbliche Packung

Klinik packungKlinikpackung

mit sog Klinikbausteinen16

Packungsinhalt Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelobjekte (Blister Dragees Flaumlschchen hellip)

Einzelne Packungen die sog Klinikbaustei-ne die in einem Buumlndel oder einer anderen Umverpackung zu einer Klinikpackung zusammengefuumlhrt sind

IFA-Artikeltyp Standardware Klinik packung Klinik packung Klinikbaustein

PZN im Klartext17 radic radic radic radic

Data Matrix Code

- Dateninhalt

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Seriennummer

- Chargenbez

- Verfalldatum

obligatorisch

- Produktcode

- Chargenbez

- Verfalldatum

ACS-PU-System NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

NTINPPN

SN

LOT

EXP

ndash

Objekt zur Verifizierung

radic radic radic ndash

Abbildung 7 Uumlbersicht Klinikpackungen

16 Als Klinikbaustein wird eine Packung bezeichnet die zwar eine eigenstaumlndige Packung darstellt aber als solche Teil (Baustein) einer

Klinikpackung ist Ein einzelner Klinikbaustein wird nicht an den Handel abgegeben Mehrere identische Klinikbausteine bilden eine

Klinikpackung Klinikbaustein und Klinikpackung haben unterschiedliche PZN Die PZN des Klinikbausteins verweist auf die PZN

der Klinikpackung Fuumlr den Handel ist allein die PZN der Klinikpackung relevant

17 Der Code 39 kann ab 922019 entfallen (nicht aber die PZN im Klartext) wenn die Packung einen DMC traumlgt in dem die PZN ent-

halten ist Siehe auch Kapitel 44

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 17: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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47 Aumlrztemuster

Die DVO bezieht Aumlrztemuster explizit in die Verifizierungspflicht mit ein Dies bedingt eine Artikelidentifizierung der Aumlrz-

temuster Aumlrztemuster sind in Deutschland in sect 47 Abs 3 und Abs 4 AMG geregelt Folgende Tabelle zeigt die dem pU

zur Verfuumlgung stehenden Moumlglichkeiten bzw Aufmachungsvarianten

Aufmachungsvariante Packungsgroumlszlige PZN IFA-Stammdaten

Verwendung der handelsuumlblichen Packung mit dem nachtraumlglich aufgebrachten Hinweis bdquoAumlrzte-

musterldquo

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)

keine gesonderte PZN fuumlr Abgabe als

Aumlrztemuster

- keine Differenzierung zwischen Artikeltyp bdquoStan-dardldquo und bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

- keine gesonderte Meldung des Aumlrztemusters an IFA

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

kleinste im Handel befindliche Packung

(idR N1)spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Spezifische Aufmachung bdquoAumlrzte-musterldquo (gesonderte Konfektio-

nierung)

gesonderte Packungs-groumlszlige die kleiner als

die kleinste im Handel befindliche Packung

(kleiner N1) ist

spezifische PZN

- Vergabe der spezifischen PZN mit dem Artikeltyp bdquoAumlrztemuster gemaumlszlig AMGldquo

Abbildung 8 Aufmachungsvarianten Aumlrztemuster

48 Mass-Market-Drogeriemarkt- Artikel

Artikel die sowohl im Mass Market also in Handelsmaumlrkten (u a Drogeriemaumlrkten) als auch in Apotheken vertrieben

werden stellen gemaumlszlig Abbildung 9 eine besondere Produktkategorie dar (sonstige apothekenuumlbliche Artikel) Diese

sind freiverkaumluflich und in der Regel nicht erstattungsfaumlhig Zur Identifizierung dieser Artikel in den Warenwirtschafts-

systemen der Maumlrkte und in denen der Apotheken tragen diese Artikel neben der PZN oft eine vom Hersteller selbst

vergebenen GTIN

Es bieten sich mehrere Kennzeichnungsvarianten an die der Hersteller nach seinen Beduumlrfnissen ausrichten kann

Code 39 EAN-Code Data Matrix Code

Produkt Code

AI (01)

PZN

AI (710)

SN

AI (21)

LOT

AI (10)

EXP

AI (17)

Variante 1 PZN GTIN

Variante 2 NTIN-DE

Variante 3 GTIN PZN optional optional optional

Variante 4 NTIN-DE optional optional optional

Abbildung 9 Kennzeichnungsvarianten Drogerieartikel

Bei den beiden ersten Varianten erfolgt die Artikelkennung in den herkoumlmmlichen (eindimensionalen) Strichcodes Vari-

ante zwei hat den Vorteil mit einem Code sowohl die Kennung der GS1 als auch die PZN zu ermoumlglichen

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 18: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Die letzten beiden Varianten zielen auf die Nutzung des Data Matrix Codes ab Dieser bietet weiteres Potential Es koumln-

nen die Kennungen GTIN oder NTIN der GS1 und die PPN oder PZN der IFA in einem Code in der Variante vier sogar in

einem Element dargestellt werden Und optional eroumlffnet sich dem Hersteller die Option variable Daten wie das zB das

Verfalldatum oder eine Seriennummer in den Code aufzunehmen Diese Option setzt allerdings eine Inline-Bedruckung

voraus waumlhrend ohne diese Option der Data Matrix Code im Primaumlrdruck aufgebracht werden kann

Zu beachten ist dass die Handelsmaumlrkten nicht flaumlchendeckend in der Lage sind einen 2D-Code zu erfassen Deshalb

bietet es sich an den Data Matrix Code zusaumltzlich zum Strichcode (Variante 1 oder 2) aufzubringen

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 19: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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5 Dateninhalte und Anforderungen zum Data Matrix Code

51 Datenbezeichner und Strukturen

In diesem Kapitel sind die zu verwendenden Datenbe-

zeichner und die Auspraumlgungen der Datenelemente

zur Nutzung im Data Matrix Code (DMC) definiert

Zur Verwendung kommen die Datenbezeichner ge-

maumlszlig der internationalen Norm ISOIEC 15418 (diese

verweist auf die Norm ANSI MH1082 Data Identifier and

Application Identifier Standard) Dabei kommen im

IFA-Standard die ASC MH10 Data Identifier (DI) oder im

Standard der GS1 die Application Identifier (AI) zur An-

wendung

Die Normen lassen die Auspraumlgung der Datenelemente

in der Regel offen Deshalb sind in dieser Spezifikation

fuumlr alle Marktteilnehmer verbindlich der jeweilige Daten-

typ die Datenlaumlnge und der Zeichenvorrat definiert (siehe

Kapitel 52 und Anhang A) Fuumlr Strukturen und Datenbe-

zeichner ist eine der beiden folgenden Varianten zulaumlssig

A Struktur im Format 06 gemaumlszlig ISOIEC 15434

und Data Identifier (DI) gemaumlszlig ISOIEC 15418

(ANSI MH1082 Sektion I) Details siehe Spezifi-

kation der IFA18

B Strukturkennzeichen bdquoFNC1ldquo und Application

Identifier (AI) gemaumlszlig ISOIEC 15418 Details siehe

Spezifikation der GS119

Die einsetzbaren Datenbezeichner sowie die zulaumlssigen

Datentypen Zeichensaumltze und Datenlaumlngen der zu co-

dierenden Daten sind in Anhang A zusammenfassend

dargestellt

Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig

Nicht in dieser Spezifikation verwendete Datenbezeich-

ner die jedoch der Syntax der ANSI MH1082 folgen

sollen in den Applikationen korrekt ausgegeben werden

und zu definierten Zustaumlnden fuumlhren

18 wwwifaffmdedeifa-codingsystemdata-matrix-handelspa-

ckungenhtml

19 wwwgs1-germanydeloesung-fuer-faelschungssichere-arz-neien

Auch duumlrfen dadurch der Lesevorgang und die damit ver-

bundene Datenerfassung nicht gefaumlhrdet werden und

die spezifizierten Datenstrukturen duumlrfen durch solche

Erweiterungen nicht verletzt werden

Wuumlnschen die Marktteilnehmer weitere Datenbezeichner

zur gemeinsamen Nutzung so werden diese ergaumlnzend

zu den in Kapitel 52 beschriebenen Datenbezeichnern

aufgenommen und ihre Anwendung eindeutig beschrie-

ben

52 Single Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

521 Produktcode

bull Data Identifier (DI) bdquo9Nldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo01ldquo

Zur Produktidentifikation wird der Produktcode herange-

zogen entweder in Form der Pharmacy Product Number

(PPN) oder der National Trade Item Number (NTIN) Der

Produktcode ist das fuumlhrende Datenelement im DMC alle

weiteren Datenelemente beziehen sich auf ihn Im Produkt-

code ist jeweils die PZN (8 Stellen) enthalten und kann dar-

aus extrahiert werden (siehe Kapitel 42 und Kapitel 43)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 9N 110375286414

GS1 01 04150037528643

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 20: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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522 Seriennummer

bull Data Identifier (DI) bdquoSldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo21rdquo

Die Seriennummer wird vom pharmazeutischen Unter-

nehmer (pU) erzeugt und fuumlr die einzelne Packung ver-

geben Sie ist fuumlr den Verifizierungsprozess obligatorisch

Bei nicht verifizierungspflichtigen Arzneimitteln darf keine

Seriennummer im DMC enthalten sein

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC S 12345ABCDEF98765

GS1 21 12345ABCDEF98765

Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A beschrie-

ben

523 Chargenbezeichnung

bull Data Identifier (DI) bdquo1Tldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo10ldquo

Die Chargenbezeichnung wird vom pU vergeben Zur

Abgrenzung von Teil-Unterchargen koumlnnen definierte

Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A)

Beispiel

FormatDI AI

Daten

ASC 1T 12345ABCD

GS1 10 12345ABCD

524 Verfalldatum

bull Data Identifier (DI) bdquoDldquo

bull Application Identifier (AI) bdquo17ldquo

Das Verfalldatum wird vom pU festgelegt

Das Verfalldatum hat das Format bdquoYYMMDDldquo

YY = zweistellige Jahreszahl

Da das Verfalldatum ausschlieszliglich in der Zukunft liegt

handelt es sich um Datumsangaben fuumlr das 21 Jahrhun-

dert (2000ndash2099)

MM = Numerische Monatsangabe (01ndash12)

DD = Tag

a) Verfalldatum mit Tages- Monats- und Jahresangabe

(DD = 01ndash31)

b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe

(DD = 00)

Beispiel

Verfalldatum Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210600

GS1 17 210600

Dieses Beispiel setzt die Anforderung des Arzneimittelge-

setzes (AMG) fuumlr den Klartext mit der Angabe von Monat

und Jahr auch in die Codierung um

Beispiel

Verfalldatum 30 Juni 2021

FormatDI AI

Daten

ASC D 210630

GS1 17 210630

Dieses Beispiel stellt die Moumlglichkeit einer tagesgenauen

Datumsangabe dar

Anmerkung In der Norm ANSI MH1082 ist bdquoDldquo als

Datum allgemein definiert Im Kontext der PPN ist das

Datum bdquoDldquo zwangsweise das Verfalldatum Bei anderen

Datumsangaben wie zB dem Produktionsdatum sind

andere Datenbezeichner zu verwenden Beim Produkti-

onsdatum waumlre dies der DI bdquo16Dldquo respektive der AI bdquo11ldquo

525 Weitere Datenelemente ndash Beispiel URL

Zur Erfuumlllung der Vorgaben der delegierten Verordnung (EU)

2016161 (DVO) sind die zuvor beschriebenen Datenele-

mente obligatorisch Gemaumlszlig Art 8 der DVO ist es erlaubt

weitere Datenelemente aufzunehmen soweit die zustaumln-

dige Behoumlrde dies gemaumlszlig Titel V der Richtlinie 200183

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 21: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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EG bzw sect 10 Abs 1 Satz 5 AMG gestattet

Sinngemaumlszlig gilt diese Festlegung auch fuumlr die anderen

Produktkategorien

So kann zB eine URL in den Code aufgenommen wer-

den

Beispiel URL

FormatDI AI

Daten

ASC 33L httpBeispielde

GS1 8200 httpBeispielde

Zu beachten ist dass lange URLs den Code erheblich

vergroumlszligern und entsprechend sich die Leserate ver-

schlechtern kann

53 Multi Market Packs ndash Datenelemente und zugehoumlrige Datenbezeichner

531 Allgemeines

Bei verifizierungspflichtigen Arzneimitteln enthaumllt die fuumlr

mehrere Laumlnder zugelassene Verpackung (Multi Market

Pack - MMP) wie bei Single Market Packs nur einen DMC

und der darin enthaltene Produktcode wird zur Verifizie-

rung herangezogen

Eine Besonderheit ist dass der Produktcode nicht zwin-

gend die laumlnderspezifische Identifizierung eines Arznei-

mittels vollstaumlndig abbildet und somit mehrere nationale

Artikel- oder Erstattungsnummern im DMC enthalten

sein koumlnnen Diese Ergaumlnzungen zu den uumlbrigen Daten

fuumlr das individuelle Erkennungsmerkmal sind gemaumlszlig

den laumlnderspezifischen Vorgaben und Notwendigkeiten

des Handels zusaumltzlich in den DMC aufzunehmen Dies

erlaubt es mit einem Scan sowohl die zur Verifizierung

relevanten Daten als auch die weiteren Nummern zur

laumlnderspezifischen Identifizierung des Arzneimittels zu

erfassen

Die Anwendersoftware extrahiert aus dem DMC die dem

Warenwirtschaftssystem bekannten und notwendigen

Artikel- oder Erstattungsnummern zur Identifizierung und

zur weiteren Verarbeitung Dieser Vorgang ist analog

zur gegenwaumlrtigen Vorgehensweise beim sequentiellen

Scannen linearer Barcodes

Die eindeutige Kennung des Produktcodes ist im

GS1-Format durch den AI (01) und im ASC-Format durch

den DI (9N) gegeben

Bei Bedarf kann das houmlhere Datenvolumen mittels der

zusaumltzlich definierten Data Matrix Rechteckcodes bewaumll-

tigt werden (siehe Kapitel 62)

Im Folgenden sind die Details zur Codierung der landes-

spezifischen Nummern zur Identifizierung beschrieben

Alle anderen Spezifikationen aus Kapitel 51 und Kapitel

52 gelten auch fuumlr die MMPs

532 Landesspezifische Kennung im GS1-Format

Der Produktcode wird durch den AI (01) gekennzeichnet

Die weiteren landesspezifischen Nummern zur Identifizie-

rung des Arzneimittels werden durch die der sg NHRN

zugeordneten AI (71x) gekennzeichnet zB AI (710) PZN

Deutschland (711) CIP Frankreich (712) CN Spanien

(714) AIM Portugal

Das GS1-Format laumlsst bei Multi Market Packs zwei

Moumlglichkeiten der Codierung zu

bull Als Produktcode (AI=01) wird eine vom pU ver-

gebene GTIN verwendet und die landesspezifischen

Nummern (AI=71x) werden als weitere Elemente im

DMC dargestellt

bull Bei vorhandenen Look-Up Tabellen kann als Pro-

duktcode (AI=01) eine NTIN gewaumlhlt werden sofern

auf die weiteren landesspezifischen Nummern im DMC

verzichtet werden kann

Zu den Laumlndern die auf die Darstellung der NHRN im

DMC verzichten und den Bezug ihrer NHRN zum Pro-

duktcode datentechnisch uumlber die Look-Up Tabellen

herstellen zaumlhlt zB Oumlsterreich Dieses eroumlffnet dann

die Moumlglichkeit auch bei Multi Market Packs mit vier

Elementen im DMC auszukommen Siehe hierzu unten

stehendes Beispiel 2

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 22: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Beispiel 1

MMP im GS1-Format GTIN als PC

Format AI Daten

GS1 01 20 08701234567896

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

GS1 710 21 12345678

GS1 711 22 91234567

Beispiel 2

MMP Deutschland Oumlsterreich NTIN-DE als PC

Format AI Daten

GS1 01 23 04150123456782

GS1 21 1234567890ABCD

GS1 10 1234AB

GS1 17 210600

533 Landesspezifische Kennung im ASC-Format

Der Produktcode wird mit dem DI (9N) gekennzeichnet

Sofern die weitere landesspezifische Nummer zur Identi-

fizierung eines Arzneimittels im Format einer GTIN oder

NTIN vorliegt wird diese mit dem DI (8P) gekennzeichnet

Bei mehreren landesspezifischen Nummern im Format

einer GTIN oder NTIN sind die zusaumltzlichen Datenbe-

zeichner (8P) mehrfach im DMC enthalten

20 Produktcode (PC) GTIN

21 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit deutscher PZN

22 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NHRN beispielhaft mit franzoumlsischer CIP

23 Produktcode (PC) NTIN-DE beispielhaft mit deutscher PZN bdquo12345678ldquo die PZN-AT ist uumlber die Look-Up Tabelle verknuumlpft und erscheint deshalb nicht im Code (siehe auch Kapitel 45)

Liegt das weitere landesspezifische Merkmal zur Iden-

tifizierung eines Produktes in einem von der GTIN oder

NTIN abweichenden Format vor ist der dem jeweiligen

Format zugeordnete MH10 - DI gemaumlszlig ANSI-Standard

zu verwenden zB (25P) fuumlr HIBC

Die Umsetzung dieser Variante ist mit der European Me-

dicines Verification Organisation (EMVO) abzustimmen

Die technische Implementierung im EU-HUB steht bis

dahin aus Sobald die Implementierung erfolgt ist wird

gesondert informiert

Beispiel

MMP im ASC-Format

Format DI Daten

ASC 9N 24 111234567842

ASC S 1234567890ABCD

ASC 1T 1234AB

ASC D 210600

ASC 8P 25 08701234567896

ASC 8P 26 03400912345676

24 Produktcode (PC) PPN beispielhaft mit deutscher PZN

bdquo12345678ldquo

25 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels GTIN

26 Weitere landesspezifische Produktidentifizierung mittels NTIN

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 23: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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6 Kennzeichnung mit Code und Klartext

61 Symbologie

Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorgaben fuumlr den Klartext sowie das Emblem zum Data Matrix Code

(DMC) Der verwendete Datentraumlger bzw die Symbologie ist der DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 Die Fehlerkorrekturme-

thode folgt dem Reed Solomon Verfahren in der Norm als ECC200 bezeichnet Die anderen Fehlerkorrekturmethoden

(ECC000 bis ECC140) duumlrfen nicht eingesetzt werden

62 Matrixgroumlszlige

Typischerweise soll die Matrixgroumlszlige von 26x26 bzw 26x48 Modulen nicht uumlberschritten werden Kleinere Matrixgroumlszligen

sind erlaubt sofern deren Kapazitaumlt fuumlr die zu kodierenden Daten ausreicht Falls immer eine gleichbleibende Matrix-

groumlszlige gedruckt werden soll wird dies im Drucklayout festgelegt Die dabei ggf entstehende uumlberschuumlssige Kapazitaumlt

wird von der Codegenerierungssoftware automatisch mit Fuumlllzeichen aufgefuumlllt

Je nach Packungslayout und den drucktechnischen Voraussetzungen koumlnnen die quadratischen oder rechteckigen

DMC gemaumlszlig ISO IEC 16022 oder die erweiterten rechteckigen DMC (DMRE) gemaumlszlig ISOIEC 21471 DMRE27 verwendet

werden Typische Matrixgroumlszligen und deren Auspraumlgung finden sich in folgenden Tabellen

Quadratische Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 22 77 x 77 55 x 55 218 x 218 60 43

24 24 84 x 84 6 x 6 238 x 238 72 52

26 26 91 x 91 65 x 65 258 x 258 88 64

32 32 115 x 115 82 x 82 327 x 327 124 91

Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 16022

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

16 36 56 x 129 40 x 92 159 x 366 64 46

16 48 56 x 172 40 x 123 159 x 485 98 72

27 Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Spezifikation handelt es sich noch um den Committee Draft (CD) der ISOIEC 21471

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 24: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Rechteckige Symbole gemaumlszlig ISOIEC 21471

MatrixgroumlszligeDimension des DMC (mm)

X = Modulgroumlszlige (mm)Datenkapazitaumlt

Module pro Zeile

Module pro Spalte

Typisch X = 035

Min X = 025

Max X = 099

Numerisch Alpha-numerisch

22 48 77 x 172 55 x 123 218 x 485 144 106

24 48 84 x 172 60 x 123 238 x 485 160 118

26 40 91 x 145 65 x 103 258 x 406 140 103

26 48 91 x 172 65 x 123 258 x 485 180 133

Zu beachten ist dass die in der ISOIEC 21471 spezi-

fizierten Rechteckvarianten des DMC bei den Verifizie-

rungsstellen zum Zeitpunkt der Herausgabe dieser Spe-

zifikation noch nicht lesbar sind Die Verifizierungsstellen

haben die Umstellung ihrer Scanner sukzessive vorzu-

nehmen und muumlssen spaumltestens zum Zeitpunkt der Ver-

oumlffentlichung der ISOIEC 21471 in der Lage sein diese

Codes zu lesen

63 Codegroumlszlige und Ruhezone

Die Modulgroumlszlige des DMC darf zwischen 025 und 099

mm variieren Die technischen Eigenschaften der einge-

setzten Scanner muumlssen auf diesen Bereich der Modul-

groumlszligen abgestimmt sein Innerhalb dieses Bereiches duumlr-

fen die Modulgroumlszligen unter Beachtung der Druckqualitaumlt

(siehe Kapitel 7) sowie der einzusetzenden Drucksyste-

me beliebig skaliert werden Dabei ist zu beachten dass

bei kleinerer Modulgroumlszlige die Druckqualitaumlt tendenziell

schlechter wird und dass die Aufloumlsung des Drucksys-

tems zur gewaumlhlten Modulgroumlszlige in Einklang steht

Aus der Modulgroumlszlige und der Matrixgroumlszlige ergibt sich die

Dimension des DMC (siehe Tabellen in Kapitel 62)

Die an den Code angrenzenden Flaumlchen sind von wei-

terer Bedruckung freizuhalten Zur Gewaumlhrleistung einer

akzeptablen Erstleserate legt diese Spezifikation einen

Abstand von mindestens drei Modulen fest

64 Positionierung des Data Matrix Codes

Fuumlr die Positionierung werden keine besonderen Festle-

gungen getroffen Die Position bestimmt der Hersteller

aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten

des Bedruckens

Das trifft auch fuumlr in Europa zentral zugelassene Arznei-

mittel zu wobei der DMC auszligerhalb der Blue Box aufzu-

bringen ist

65 Emblem zum Data Matrix Code

Das Emblem bdquoPPNldquo am DMC weist die Verifizierungsstel-

len auf den Code hin der zum maschinellen Erfassen des

Produktcodes und der weiteren Daten herangezogen

wird unabhaumlngig vom Format der PZN im DMC (PPN

oder NTIN) Als Emblem wird bdquoPPNldquo solange beibehal-

ten bis auf internationaler Ebene eine andere einheitliche

Kennzeichnung festgelegt wird

Abbildung 10 Emblem zum Code

Das Emblem kann in einer Uumlbergangsphase entfallen

Somit hat der pharmazeutische Unternehmer mehr Frei-

heiten bei den Umstellungsprozessen

Zwingend aufzubringen ist es bei den Packungen die

einen zweiten 2D-Code tragen

Es sind verschiedene Varianten und Details zur graphi-

schen Gestaltung des Emblems moumlglich (siehe Anhang

B)

Das Emblem kann sowohl im Primaumlr- als auch im Inline-

druck aufgebracht werden Die minimalen Abstaumlnde zum

Code (Ruhezonen) sind zu beachten

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 25: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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66 Klartextinformation

661 Allgemeines

Pharmazeutische Unternehmer muumlssen bei verifizie-

rungspflichtigen Arzneimitteln ab dem 922019 neben

den Elementen PZN Chargenbezeichnung und Verfall-

datum zusaumltzlich den Produktcode und die Seriennum-

mer in einem vom Menschen lesbaren Format auf die

Verpackung aufbringen Zur Sicherstellung der Lesbar-

keit sind die Ausfuumlhrungen der sog EU Readability Gui-

deline28 zu beachten

662 PZN

Die PZN ist das Schluumlsselelement der handelsuumlblichen

Packung Nach den geltenden rechtlichen Vorgaben

muss die PZN in Klartext aufgebracht werden Dies kann

in zwei Varianten erfolgen

In der bisher uumlblichen Form mit Code 39

oder

Mit dem Kurzbezeichner bdquoPZN ldquo ohne Code 39

Die Darstellung der PZN ohne Code 39 ist ab 922019

erlaubt Es wird allerdings empfohlen die Variante mit

Code 39 zumindest uumlbergangsweise beizubehalten

um den Akteuren die Umstellung zu erleichtern Sie darf

sogar bis auf weiteres beibehalten werden

Zu den Anforderungen an die Codierung der PZN im

Code 39 siehe IFA-Dokument bdquoTechnische Hinweise zur

PZN-Codierung der PZN im Code 39ldquo

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen Ansonsten kann sie an

beliebiger Stelle stehen

28 Guideline on the Readability of the Label and Package Leaflet of Medicinal Products for Human Use

663 Produktcode und Seriennummer

Sofern es die Abmessungen der Verpackung zulassen

befinden sich die Klartextinformation des Produktcodes

und der Seriennummer neben dem zweidimensionalen

Code der das individuelle Erkennungsmerkmal enthaumllt

Werden der Produktcode und die Seriennummer in zwei

Zeilen untereinandergeschrieben dann sollte in der ers-

ten Zeile der Produktcode und in der zweiten die Serien-

nummer aufgebracht werden

Als Produktcode ist die im DMC enthaltene PPN oder

NTIN heranzuziehen Zur Kennzeichnung wird die Kurz-

bezeichnung bdquoPC ldquo29 vorangestellt Da der Produktcode

fuumlr die jeweilige Packungsaufmachung fix ist kann dieser

auch im Primaumlrdruck aufgebracht werden

Der Seriennummer ist die Kurzbezeichnung bdquoSN ldquo30

voranzustellen

Ausnahmen gemaumlszlig der delegierten Verordnung

Wenn die Summe der beiden laumlngsten Abmessungen der

Verpackung 10 Zentimeter oder weniger betraumlgt kann

die klartextliche Darstellung des Produktcodes sowie der

Seriennummer entfallen

664 Chargenbezeichnung und Verfalldatum

Fuumlr die Klartextinformation der Chargenbezeichnung

und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich

vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung Fuumlr

die Chargenbezeichnung ist die Abkuumlrzung bdquoCh-B ldquo zu

waumlhlen

Das Verfalldatum ist mit dem Hinweis bdquoverwendbar bis ldquo

zu versehen Bei Behaumlltnissen von nicht mehr als 10 Mil-

liliter Nennfuumlllmenge und bei Ampullen die nur eine ein-

zige Gebrauchseinheit enthalten kann gemaumlszlig AMG eine

geeignete Abkuumlrzung (wie zB bdquoverw bis ldquo) verwendet

werden

29 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

30 Leerzeichen nach dem Doppelpunkt beachten

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 26: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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In Anlehnung an die Vorgaben des QRD-Templates31

hinter die Kurzbezeichner fuumlr Produktcode (PC) und Se-

riennummer (SN) einen Doppelpunkt zu setzen empfiehlt

diese Spezifikation dies auch fuumlr die Chargenbezeich-

nung und das Verfalldatum zu uumlbernehmen Auszligerdem

ist nach dem Doppelpunkt ein Leerzeichen zu setzen

665 Beispiele

Beispiel 1

PZN mit Code 39

Beispiel 2

PZN ohne Code 39

Beispiel 3

Multi Market Pack Deutschland Oumlsterreich

Bei in Europa zentral zugelassenen Arzneimitteln ist die

PZN in der Blue Box darzustellen

31 CMDh ANNOTATED QRD TEMPLATE FOR MRDC PROCE-

DURES CMDh2012005Rev9 - February 2016

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 27: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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7 Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

Grundvoraussetzung fuumlr einen nutzbaren Code ist die

korrekte Codierung der Daten sowie die Einhaltung einer

definierten Bedruckungsqualitaumlt Beides ist uumlber quali-

taumltssichernde Maszlignahmen zu gewaumlhrleisten

Bei der Qualitaumltspruumlfung eines Codes ist grundsaumltzlich

zwischen der Lesekontrolle und der messtechnischen

Kontrolle der Druckqualitaumlt zu unterscheiden Die Lese-

kontrolle pruumlft den Codeinhalt um damit die Richtigkeit

der Daten feststellen zu koumlnnen Hierzu sind die Fest-

legungen der vorherigen Kapitel sowie folgendes zu

beachten

Beim Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu be-

trachten Daher muss der Codeinhalt jeder Packung mit-

tels Lesekontrolle uumlberpruumlft werden

Bestimmung der Druckqualitaumlt

Die Druckqualitaumlt ist die physikalische Guumlte der Be-

druckung Die Festlegung und Einhaltung einer definier-

ten Mindestdruckqualitaumlt sichert eine hohe Erstleserate

Dazu dienen die Ausfuumlhrungen in diesem Kapitel Weitere

Details befinden sich in Anhang D

Gemaumlszlig der delegierten Verordnung (EU) 2016161 (DVO)

ist die Druckqualitaumlt nach bestimmten Parametern (siehe

Anhang D5) zu beurteilen

Dabei hat der pharmazeutische Unternehmer (pU) die

Mindestdruckqualitaumlt fuumlr die Lesbarkeit des Codes

entlang der gesamten Lieferkette und waumlhrend des

Nutzungszyklus32 zu ermitteln und dabei die Grenzwerte

fuumlr die in Anhang D5 genannten Parameter festzulegen

Praktikabler durchfuumlhrbar ist die in Art 6 Abs 4 der DVO

gegebene Moumlglichkeit dass bei einer Druckqualitaumlt

von mindestens 15 gemaumlszlig der Norm ISOIEC 15415

(siehe nachfolgende Tabelle) die Anforderungen als

erfuumlllt gelten sofern der pU auch die Alterungs- und Ab-

nutzungseffekte der Bedruckung mit in Betracht gezogen

hat

32 Minimaler Zeitraum gemaumlszlig der delegierten Verordnung Ein

Jahr uumlber das Verfalldatum hinaus oder fuumlnf Jahre ab dem

Inverkehrbringen des Arzneimittels Maszliggebend ist jeweils

der laumlngere Zeitraum

Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

ISOIEC- Klasse

ANSI- Grad

Oslash bei Mehr- fachmessung Bedeutung

4 A 35 ndash 40 Sehr Gut

3 B 25 ndash lt35 Gut

2 C 15 ndash lt25 Befriedigend

1 D 05 ndash lt15 Ausreichend

0 F lt 05 Durchgefallen

Abbildung 11 Qualitaumltsstufen nach ISOIEC 15415

Die Mehrfachmessung ist in der aktuellen Fassung der

ISO IEC 15415 (Dez 2011) entfallen Implizit entspricht

daher die Mindestanforderung 15 immer der ISOIEC

Klasse 2

Handelsuumlbliche Scanner sind in der Lage Codes auch

dann noch zu lesen wenn die Klasse 2 nach ISO IEC

15415 unterschritten wird (Wert lt 15) Die technischen

Variationen der handelsuumlblichen Scanner sind allerdings

sehr groszlig

Den Anwendern wird auferlegt die Scanner so auszu-

waumlhlen bzw zu parametrieren dass Codes der Klasse

1 nach ISOIEC 15415 noch lesbar sind (Wert ge 05)

Die Scanner muumlssen so ausgewaumlhlt werden dass deren

optische Eigenschaften zu den Dimensionen des DMCs

(s Kapitel 62) passen

Basierend auf dieser Festlegung erfuumlllt eine Bedruckung

in einer geringeren Qualitaumlt als 15 die Anforderung der

DVO Bei dieser Festlegung hat der pU ebenfalls die Al-

terungs- und Abnutzungseffekte der Bedruckung mit in

Betracht zu ziehen

Zur Erreichung einer sehr hohen Erstleserate darf der pU

allerdings die Anforderung von 15 (nach ISOIEC 15415)

nicht permanent unterschreiten

Zur Qualitaumltspruumlfung wird in der Praxis haumlufig eine 100

Lesekontrolle (mit oder ohne Inline Pseudo Grading) mit-

tels Inline-Systemen in Kombination mit einer messtech-

nischen Stichprobenkontrolle durchgefuumlhrt

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 28: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Hinweis zu Stichproben33

Die Qualitaumltssicherung beim Arzneimittel-Hersteller ar-

beitet uumlblicherweise mit Stichprobenplaumlnen Die Stich-

probenplaumlne legen fest wie viele Stichproben den Test

bestehen muumlssen und lassen uumlblicherweise auch eine

bestimmte Menge an Proben zu die die Mindestqualitaumlt

unterschreiten34 Der pU ist fuumlr die Definition der Stichpro-

benplaumlne verantwortlich

Hinweis zu den Messgeraumlten

Messgeraumlte (siehe Anhang D3) die gemaumlszlig ISOIEC

15415 arbeiten sind vom Anwender auf die entsprechen-

de Applikation hin zu konfigurieren Je nach Messgeraumlte

-Hersteller variiert die Anzahl der Parameter

Die vorliegenden Codierregeln sind die Anwenderspezifi-

kation gemaumlszlig ISOIEC 1541535 und somit die Vorgabe fuumlr

die korrekte Konfiguration eines Messgeraumltes zur Druck-

qualitaumltskontrolle des Data Matrix Codes wie er gemaumlszlig

dieser Spezifikation zur Anwendung kommt

Hinweis zur Messung

Die Mindestdruckqualitaumlt ist bei einer Beleuchtung mit

Rotlicht (660 nm) einer Messblende von 80 der Mo-

dulbreite des Codes sowie mit einer vierseitigen Beleuch-

tung unter 45deg zu ermitteln Weitere Details sind in An-

hang D4 zu finden

Inverse Darstellung des Data Matrix Codes

Negative Data Matrix Symbole bei denen die Traumlgerma-

terialfarbe und die Modul- bzw Codefarbe vertauscht

werden sind erlaubt

33 Die Norm ISOIEC 15415 die in der delegierten Verordnung

Art 6 Abs 4 angefuumlhrt wird bezieht die Stichprobensyste-

matik in ihrem Kapitel 51 bdquoAllgemeinesldquo mit ein ldquoInformation

on sampling plans may be found in the following ISO 3951-

1 ISO 3951-2 ISO 3951-3 ISO 3951-5 or DIN ISO 2859-1

rdquo Die Stichprobensystematik wird somit implizit Bestandteil

der delegierten Verordnung Art 6 Abs 4 da Kapitel 51 der

normative und damit verbindliche Teil der Norm ISOIEC

15415 ist

34 Ein Code in geringerer Qualitaumlt koumlnnte allerdings im Extremfall zur Nichtlesung fuumlhren

35 Die ISOIEC 15415 legt die Regeln zur Qualitaumltsbestimmung fest Die Norm verlangt die Lichtart Beleuchtungsanord-nung und Messblende in der Anwenderspezifikation festzu-legen

8 Interoperabilitaumlt auf Basis von XML-Standards

Im Anhang A und Anhang C ist ein vorzugsweise anzu-

wendender Standard beschrieben der auf allgemeinen

XML-Standards beruht und die Datenbezeichner neutral

beschreibt Dies ermoumlglicht den offenen Datenaustausch

wie in Abbildung 12 beschrieben unabhaumlngig von Sym-

bolik und Datenstrukturen

Die in Anhang A definierten XML-Knoten dienen dem

standardisierten XML-Datenaustausch

Abbildung 12 Datenaustausch zwischen Lesegraumlt

und System auf XML-Basis

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 29: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Anhang A Uumlbersicht und Referenz der Datenbezeichner

Die folgende Tabelle spezifiziert die Auspraumlgung der einzelnen Datenbezeichner einschlieszliglich der zugeordneten

XML-Knoten Erweitert um Datenelemente die fuumlr die in Kapitel 8 und Anhang C beschriebenen Anwendungen

Daten-elemente

XML-Knoten

DI AIDaten-

typDatenfor-

matZeichen-

laumlngeZeichenvorrat

Pharmacy Product Number (PPN)

ltPPNgt 9N AN mdash 4 ndash 22 0 ndash 9 A ndash Z keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Um-laute

National Trade Item Number (NTIN)

ltGTINgt 8P 01 N mdash 14 0 ndash 9

Seriennummer ltSNgt S 21 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Chargen-bezeichnung

ltLOTgt 1T 10 AN mdash 1 ndash 20 numerische oder alphanumerische Zeichen keine Umlaute

Verfalldatum ltEXPgt D 17 Datum YYMMDD 6 0 ndash 9

Pharmazentral-nummer (PZN) Germany

ltPZN-DEgt mdash 710 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Pharmacode CIP (Club Inter Pharmaceu-tique) France

ltCIP-FRgt mdash 711 N mdash 8 ndash 20 0 ndash 9

Coacutedigo nacio-nal (CN) Spain

ltCN-ESgt mdash 712 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Nuacutemero de Autorizaccedilatildeo de Introduccedilatildeo no Mercado

(AIM) Portugal

ltAIM-PTgt mdash 714 N mdash 7 ndash 20 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt 16D mdash N YYYYMMDD 8 0 ndash 9

Date of manu-facturing

ltMFDgt mdash 11 N YYMMDD 6 0 ndash 9

Price ltPricegt 27Q mdash AN 000 4 ndash 20 0 ndash 9 ldquordquo as decimal point

Price ltPricegt mdash 8005 N mdash 6 0 ndash 9

Hinweis

Details zu den Datenelementen finden sich in Kapitel 4 und Kapitel 5 Dort sind u a die zur Anwendung kommenden

Zeichenlaumlngen und die Besonderheiten des Formats beim Verfalldatum beschrieben

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 30: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Empfehlungen an die pUs zum Zeichenvorrat fuumlr Seriennummer und Chargenbezeichnung

a) Die Zeichenkette sollte entweder nur Groszligbuchstaben oder nur Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets

enthalten

b) Zur Vermeidung von menschlichen Lesefehlern sollte der pU in Abhaumlngigkeit des von ihm angewandten Schrift-

fonts und der Qualitaumlt seines Druckbildes verwechslungsgefaumlhrdete aumlhnliche Zeichen ausschlieszligen Hierunter

fallen z B i j l o q u sowie I J L O Q U

c) Einige Sonderzeichen werden zwar technisch verarbeitet36 sollten jedoch nicht verwendet werden da bei

diesen das Risiko einer Fehlinterpretation sehr hoch ist Ein falsch interpretierter Code fuumlhrt dazu dass eine

Packung nicht verifiziert werden kann und damit nicht abgabefaumlhig ist

Sollten Trennzeichen innerhalb einer Chargenbezeichnung notwendig sein so wird empfohlen den Bindestrich bdquo-ldquo

oder den Unterstrich bdquo_ldquo oder den Punkt bdquoldquo37 zu verwenden

36 Von der technischen Verarbeitung ausgeschlossen sind die Sonderzeichen mit den dezimalen ASCII-Codewerten 35 () 36 ($) 64

() 91 ([) 92 () 93 (]) 94 (^) 96 (`) 123 () 124(|) 125 () 126 (~) und 127 (brvbar) sowie alle Steuerzeichen (ASCII-Codewert 00-

31) Prinzipiell sind alle ASCII-Zeichen mit einem dezimalen Wert gt 127 ausgeschlossen Der technisch zulaumlssige Zeichenumfang

entspricht dem bdquoGS1 AI encodable character set 82ldquo (GS1 General Specifications section 711 (Abbildung 711-1))

37 Die Verwendung des Punkts wird besonders empfohlen da dieser bei deutschen und englischen Tastaturen identisch belegt ist

Bei falscher Sprachwahl der eingesetzten Tastaturscanner ist somit die Gefahr der Fehlinterpretation per se nicht gegeben

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 31: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Anhang B Emblem zum Code

Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge bdquoPPNldquo in der Schriftart bdquoOCR-Bldquo festgelegt Die graphische Auspraumlgung ist

nachstehender Skizze zu entnehmen

dc

fe

a

b

Nominale Maszlige

a ergibt sich aus gewaumlhlter Modul- und Matrixgroumlszlige

b ist bei quadratischen Codes gleich a bei rechtecki-

gen Codes entsprechend der Modul- und Matrix-

groumlszlige

c 04 a

d )

e ergibt sich aus der geforderten Ruhezone)

(Ruhezone siehe Kapitel 63)

f ergibt sich aus der Schrifttype und Maszlig c

) Die Maszlige d und e sind so zu waumlhlen dass das Emblem dem

Code zugeordnet ist

Toleranzen Die Toleranzen koumlnnen entsprechend dem gewaumlhlten Druckverfahren frei festgelegt werden

Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell moumlglich

In Ausnahmefaumlllen kann das Emblem auch auf einer anderen angrenzenden Flaumlche aufgebracht werden

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

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60486 Frankfurt am Main

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 32: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Anhang C Interoperabilitaumlt auf der Basis von XML-Beschreibungen (informativ)

C1 Allgemeines

Fuumlr die Hersteller den Groszlighandel die Apotheken und

die Kliniken ist die Interoperabilitaumlt der Codierungen eine

Voraussetzung fuumlr das Lesen und die eindeutige Identifi-

kation der Datenelemente Bei einer durchgaumlngigen Inter-

operabilitaumlt ist es den Beteiligten moumlglich ihre Prozesse

kostenguumlnstig zu betreiben Die gemeinsame Basis dafuumlr

sind die Standards IEC 15434 Syntax for High Capacity

Media ISOIEC 15459 Unique Identification sowie die

System- und Datenbezeichner nach ISOIEC 15418

Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen

Bereich eine noch houmlhere Interoperabilitaumlt zu bie-

ten wird in diesem Anhang ein Standard zur Inter-

pretation der Daten basierend auf XML beschrie-

ben Dies gilt sowohl fuumlr die Datenuumlbertragung zum

Drucker als auch fuumlr die Datenuumlbertragung vom

Codeleser an die angeschlossenen Systeme

Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard be-

zieht sich ausschlieszliglich auf die Dateninhalte und damit

nicht auf die Layouteigenschaften des Codes zu denen

die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und die der

Symbologie (zB Data Matrix Code) gehoumlren Bei der

Datenuumlbertragung werden nach dem hier beschriebe-

nen Standard die Daten unabhaumlngig von den im Code

verwendeten Datenbezeichnern einheitlich mit neutralen

XML-Knoten bezeichnet Es bilden sich folgende Ebenen

in der Darstellung der Daten aus

Applikation XML-Knoten

Datenhuumllle ISOIEC 15434 z B Format 05 Format

06 etc

Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application

Identifier (AI)

Symbologie zB Data Matrix Code

C2 Data-Format-Identifier (DFI)

Bei der Uumlbertragung der Datenelemente im XML-Stan-

dard werden die Eigenschaften zur Darstellung der Daten

im Code dem Data-Format-Identifier (DFI) zugeordnet

und lediglich dieser uumlbertragen

Der DFI sagt aus welche Datenhuumllle nach ISOIEC 15434

welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob ein Makro

nach ISOIEC 16022 zu verwenden ist Die Zuweisungen

des DFI koumlnnen aus Tabelle 1 entnommen werden

XML Data Format Identifier (DFI)

Format- ID

nach ISO IEC 15434

Data-Typ- Identifier

nach ISO IEC 16022

Data Iden-tifierAp-plication Identifier

nach ISOIEC 15418

IFA 06 Macro 06 DI-ASC

GS1 FNC1 AI-GS1

Tabelle 1 Data-Format-Identifier (DFI)

Der DFI kann die Werte bdquoIFAldquo oder bdquoGS1ldquo annehmen und

wird im dem gleichlautenden Attribut des uumlbergeordne-

ten XML-Knoten ltContentgt uumlbertragen

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 33: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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C3 XML-Knoten fuumlr Daten

In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten fuumlr die

Daten und deren Zuordnung zu den Datenbezeichnern

aufgefuumlhrt

Datenbezeichner

XML-Knoten

DI dfi=ldquoIFAldquo

AI dfi=ldquoGS1ldquo

Beschrei-bung

ltPPNgt 9N Produkt-code

ltGTINgt 8P 01 Produkt-code

ltLOTgt 1T 10 Chargenbe-zeichnung

ltEXPgt D 17 Verfalldatum

ltSNgt S 21 Serien-nummer

Tabelle 2 XML-Knoten fuumlr Daten

Die vollstaumlndige Auflistung der derzeit definierten Knoten

ist im Anhang A aufgefuumlhrt Auf dieser technischen Ebe-

ne der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN

keine Unterscheidung Deshalb wird der umfassende

Begriff GTIN verwendet

Der XML-Knoten ltContentgt umhuumlllt die bdquoDatenkno-

tenldquo (siehe C4 und C5)

Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert des

bdquoDFIldquo leiten die Drucker alle notwendigen Informationen

zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab Das beinhal-

tet die Datenelemente die Data Identifier respektive die

Application Identifier die Trennzeichen und den Header

C4 Anwendung

Sowohl bei der Datenuumlbergabe an die Druckertreiber als

auch bei der Datenausgabe von den Codelesern kann

die XML-Beschreibung angewendet werden (siehe sche-

matische Darstellung)

Driver

MES- System

Terminal Printer

Terminal Reader

MES- System A

nwen

der-

A

pplik

atio

nseb

ene

Syst

emeb

ene

XML-Tag

Datenbe-zeichner

CodePrinter Reader

Abbildung 13 Datenaustausch auf XML-Basis

Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung

koumlnnen Bestandteil der uumlbergeordneten Systeme (MES)

oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein

Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung steigert

die Interoperabilitaumlt und hilft Fehler zu vermeiden Auch

die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer Steuerzei-

chen in Uumlbertragung und Interpretation ist bei der XML-

Beschreibung eliminiert Beim Lesen der Codes setzen

die Codeleser den Dateninhalt in die XML-Struktur und

die entsprechenden Knoten um

Bei der Datenuumlbertragung vom Codeleser an die uumlber-

geordneten Systeme werden standardmaumlszligig lediglich die

Daten ohne den bdquoDFIldquo uumlbertragen Optional kann dieser

zusaumltzlich mit ausgegeben werden und ist dann von In-

teresse wenn im Code zB die korrekte Verwendung der

Strukturen zu verifizieren ist

Allgemeine XML-Beschreibung bei der Datenuumlber-

tragung zum Drucker und vom Codeleser

ltContent dfi=ldquovalue_dfildquogt

ltDaten _ 1gtvalue _ Daten _ 1ltDaten _ 1gt

ltDaten _ 2gtvalue _ Daten _ 2ltDaten _ 2gt

ltDaten _ ngtvalue _ Daten _ nltDaten _ ngt

ltContentgt

Bei der Uumlbertragung vom Codeleser ist der Wert bdquodfildquo

optional

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 34: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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C5 Beispiele

An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktcode Chargenbezeichnung Verfallda-

tum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden

Beispiel 1 Datenuumlbertragung an Drucker ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

ltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Drucker

Beispiel 2 Datenuumlbertragung an Drucker ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

ltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Drucker

Beispiel 3 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash ASC-Format

Produktcode PPN Datenbezeichner DI Data Format Identifier IFA

CodeleserltContent dfi=ldquoIFAldquogt

ltPPNgt111234567842ltPPNgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

PPN 111234567842

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoIFAldquo

Data Carrier

Mac069N111234567842Gs

1T1A234B5Gs

D151231Gs

S1234567890123456

Beispiel 4 Datenuumlbertragung vom Codeleser ndash GS1-Format

Produktcode GTIN38 Datenbezeichner AI Data Format Identifier GS1

CodeleserltContent dfi=ldquoGS1ldquogt

ltGTINgt04150123456782ltGTINgt

ltLOTgt1A234B5ltLOTgt

ltEXPgt151231ltEXPgt

ltSNgt1234567890123456ltSNgt

ltContentgt

System

GTIN 04150123456782

Batch 1A234B5

Verfalldatum 31122015

Serien-Nr 1234567890123456

Codierung bdquoGS1ldquo

Data Carrier

FNC104150123456782

101A234B5FNC1

17151231

211234567890123456

Ruumlckfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an

securPharm zu richten

38 Auf dieser technischen Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN und GTIN keine Unterscheidung Deshalb wird der umfas-

sende Begriff GTIN verwendet

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 35: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Anhang D Details zur Qualitaumltspruumlfung des Data Matrix Codes

D1 Allgemeines

Die Qualitaumltspruumlfung setzt sich aus den Komponenten

Lesekontrolle (D2) und Messung der Druckqualitaumlt (D3)

zusammen Ob die Lesekontrolle nach D21 oder nach

D22 durchgefuumlhrt wird legt der pU in Abhaumlngigkeit von

seinen Prozessen fest

Es muss durch die Lesekontrolle sichergestellt wer-

den dass ein Code mit dem korrekten Inhalt auf jeder

Packung ist Packungen ohne Code oder mit falschem

Inhalt werden ausgeschleust Nach dieser Pruumlfung ist

die Seriennummer valide und kann zusammen mit den

anderen notwendigen Daten in das ACS-PU-System

uumlbernommen werden

Lesesysteme variieren in der Ausfuumlhrung sehr stark Ma-

nuelle Scanner sind uumlblicherweise sehr fehlertolerant

waumlhrend Inline-Hochgeschwindigkeitsscanner houmlhere

Anspruumlche an die Druckqualitaumlt stellen Identische Druck-

qualitaumlten koumlnnen deshalb bei verschiedenen Lesesyste-

men zu unterschiedlichen Erstleseraten fuumlhren

D2 Lesekontrolle

Die Lesekontrolle ermittelt ob

bull der Code vorhanden ist

bull die korrekte Symbologie verwendet wurde und

bull der Inhalt mit den Vorgaben uumlbereinstimmt

Die Uumlberpruumlfung der Klartextaufdrucke mit dem Code-

inhalt ist ebenfalls Bestandteil einer Lesekontrolle da die-

se Klartextinformationen zu den geforderten Bestandtei-

len des individuellen Erkennungsmerkmals zaumlhlen Beim

Digitaldruck ist jede einzelne Packung zu kontrollieren

(100 Lesekontrolle)

Im Verpackungsprozess ist sicherzustellen dass nicht

vorhandene nicht lesbare oder von den Vorgaben ab-

weichende Codes ausgeschleust werden

Die Lesekontrolle beinhaltet keine Messung der Druck-

qualitaumlt Zu deren Beurteilung ist eine Messung derge-

stalt wie sie in Art 6 der delegierten Verordnung gefor-

dert wird obligatorisch

Uumlblicherweise wird die Druckqualitaumlt mit einem Stichpro-

benmessgeraumlt ermittelt (siehe D3)

D21 Manuelle Lesekontrollen

Bei Arzneimitteln die in Kleinmengen produziert werden

kann die Lesekontrolle mittels eines manuell bedienten

Scanners durchgefuumlhrt und die Daten in die Datenbank

uumlbergeben werden Die Klartextdaten koumlnnen in diesem

Fall entweder rein manuell oder mit der Unterstuumltzung

des manuellen Scanners uumlberpruumlft werden

D22 Inline-Kontrolle

Bei den Inline-Kontrollen handelt es sich um eingebaute

vollautomatische Erfassungssysteme die die Aufgaben

einer im vorhergehenden Anhang D2 beschriebenen

Lesekontrolle uumlbernehmen Die Inline-Lesekontrollsys-

teme sind fuumlr Logistikprozesse auf eine hohe Leserate

und Fehlertoleranz durch entsprechende Softwarealgo-

rithmen und optoelektronische sowie mechanische Ei-

genschaften optimiert

Die Inline-Kontrolle kann eine reine Lesekontrolle sein

oder zusaumltzlich ein Pseudo Grading ausfuumlhren Pseudo

Grading ist die erweiterte Faumlhigkeit der Lesesysteme zur

Analyse und Bestimmung der Druckqualitaumlt in Anlehnung

an ISOIEC 15415

Zu beachten ist jedoch dass die Bewertung der Kontraste

und Druckgenauigkeiten in Anlehnung an ISOIEC 15415

keine Messung ist Gleichwohl koumlnnen diese Ergebnis-

se zur Beurteilung qualitativer Parameter und vor allem

zur Erkennung von Schwankungen in der Druckqualitaumlt

herangezogen werden Dies bietet den Vorteil dass die

Lesekontrolle aller Packungen mit einem Pseudo Grading

zur Beurteilung der Druckqualitaumlt verbunden ist

Eine messtechnische Beurteilung gemaumlszlig ISOIEC 15415

(D3) durch die Inline-Kontrollen scheitert derzeit an den

Gegebenheiten der zur Verfuumlgung stehenden Systeme

Die Einstellungen zur effizienten Codelesung bezuumlglich

Belichtung Schaumlrfe Geometrie sowie vorhandenes un-

terschiedliches Umgebungslicht und die Nachjustierung

der Positionen von Kamera und Beleuchtung fuumlhren zu

Ergebnissen in der Beurteilung der Druckqualitaumlt die von

einer echten Messung (D3) mehr oder weniger stark ab-

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 36: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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weichen Diese teilweise unsystematischen Abweichun-

gen lassen sich nicht justieren und koumlnnen zu scheinbar

zufaumllligen unterschiedlichen Ergebnissen fuumlhren

Um dem Rechnung zu tragen werden parallel zur In-

line-Kontrolle typischerweise zusaumltzliche Stichproben-

messungen durchgefuumlhrt (siehe D3) Der Stichproben-

umfang und die -frequenz haumlngen von der Stabilitaumlt der

Bedruckungsverfahren und des Pseudo Gradings ab

Sofern ein Geraumlt zur Inline-Kontrolle die messtechnischen

Anforderungen bezuumlglich Kalibrierung und Justierung

sowie die Ruumlckfuumlhrbarkeit der Ergebnisse auf nationale

Standards nicht erfuumlllen kann ist eine Stichprobenmes-

sung zwingend notwendig Nur dann sind die Vorgaben

aus der delegierten Verordnung erfuumlllt

D3 Messung gemaumlszlig ISOIEC 15415

Die delegierte Verordnung fordert in Art 6 die Beurteilung

der Druckqualitaumlt

Dazu werden uumlblicherweise Messgeraumlte benutzt deren

Konstruktion durch die Norm ISOIEC 15415 vorgege-

ben ist Es handelt sich dabei um optische Messgeraumlte

die eine definierte Messgenauigkeit aufweisen (ISOIEC

15426-2) und deren Ergebnisse auf nationale Standards

ruumlckfuumlhrbar sind (zB PTB NIST)

Neben den in Kapitel 7 erwaumlhnten Hinweisen zu den Pa-

rametern der Messgeraumlte ist deren Justierung und Kali-

bration (DIN 1319-1) zwingend zu beachten

D4 Messbedingungen nach ISOIEC 15415

Der zu messende Code ist in Kapitel 61 die Druckquali-

taumltskontrolle ist in Kapitel 7 beschrieben worden

Die Pruumlfparameter (siehe D5) sind nur dann aussage-

faumlhig und vergleichbar wenn diese unter definierten Be-

dingungen bestimmt werden Die Norm ISOIEC 15415

zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf und fordert von der

Anwenderspezifikation diese Bedingungen festzulegen

Die Vorgaben dazu lauten wie folgt

Eigenschaft Festlegung

Lichtart Rotlicht Wellenlaumlnge 660 nm (+-10 nm)

Filterung (synthetische Apertur)

80 der Matrixzellengroumlszlige (Modul-groumlszlige) des jeweilig zu messenden Codes

Beleuchtungs-winkel

4 Beleuchtungen die unter 45deg das Sichtfeld von vier Seiten ausleuch-ten

Kamerawinkel )

90deg uumlber dem Code (senkrecht zur Ebene der Verpackung)

Abstand ) So dass die Beleuchtungswinkel erfuumlllt werden das Bild im Fokus ist und die Aufloumlsung ausreichend ist

Aufloumlsung ) Mindestens 10 x 10 Kamerapixel pro Matrixzelle oder weniger wenn nachweisbar ist dass die Messge-nauigkeitsforderung der ISOIEC 15426-2 eingehalten wird Weniger als 5 x 5 Kamerapixel fuumlhren nach bisheriger Erfahrung zu unbrauch-baren Ergebnissen

) in der Regel durch die Konstruktion des Messgeraumltes vor-

gegeben

D5 Parameter zur Druckqualitaumlt

Die delegierte Verordnung gibt die mindestens notwen-

digen Parameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt vor

Zum besseren Uumlberblick sind in folgender Tabelle die

Begriffe aus der delegierten Verordnung und den

entsprechenden Normen jeweils in deutscher und

englischer Sprache zugeordnet sowie deren technische

Bedeutung jeweils erlaumlutert

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 37: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Tabelle 3 Pruumlfparameter zur Bestimmung der Druckqualitaumlt

Art 6 Abs 1 der Delegierten Verordnung

Norm ISOIEC 15415 Technische Bedeutung

englische Fassung

deutsche Fassung

Englisch deutsch39

(a) the contrast between the light and dark parts

(a) Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen

SC = Symbol Contrast

Symbol-kontrast

Der Kontrast wird zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im gesamten Symbol bestimmt Dazu wird jeweils die hellste und dun-kelste Matrixzelle (einschlieszliglich der festen Muster) bestimmt Die Differenz dieser Reflexionswerte ist der Symbolkontrast Abnehmen-de Werte fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(b) the uniformity of the reflectance of the light and dark parts

(b) Homogenitaumlt der Reflexion heller und dunkler Elemente

Modulation Reflectance Margin and Contrast uniformity

Modulation Reflexions-bereich und Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Idealerweise sollen alle weiszligen Bereiche die gleichen Reflexions-werte aufweisen wie auch die schwarzen untereinander Durch Materialtransparenz Druckzuwaumlchse Gitterverzerrungen und un-gleichmaumlszligige Schwaumlrzungen des Drucks wie auch ungleichmaumlszligige Helligkeiten des Substrates wird die Ungleichmaumlszligigkeit der Reflexi-onswerte groumlszliger Dies fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(c) the axial non-uniformity

(c) axiale Inhomo-genitaumlt

AN = Axial Non uniformity

Axiale Ungleich-maumlszligigkeit

Die axiale Verzerrung bewertet ob ein Symbol in der Gesamtheit ge-staucht oder gestreckt gedruckt wurde Je groumlszliger die Verzerrungen werden umso schlechter wird dieser Parameter bewertet

(d) the grid non-uniformity

(d) Inhomogenitaumlt des Rasters

GN = Grid Non uniformity

Gitterungleich-maumlszligigkeit

Die Gitterungleichmaumlszligigkeit betrachtet die Matrix des Codes im Detail Abweichungen einzelner Matrixzellen von der idealen Schachbrettgeometrie fuumlhren zur Abwertung dieses Parameters

(e) the unused error correction

(e) nicht genutzte Fehlerkorrektur

UEC = Unused Error Correction

Ungenutzte Fehler korrektur

Einzelne weiszlige oder schwarze Matrixzellen die durch Fehlstellen oder Flecken die falsche Farbe haben werden durch die Fehler-korrektur erkannt und die Daten aus den redundanten Matrixzellen rekonstruiert UEC wird entsprechend der genutzten Fehlerkorrektur abgewertet

(f) the fixed pattern damage

(f) Beschaumldi-gung des festen Musters

FPD = Fixed Pattern Damage

Beschaumldigung der festen Muster

Der Data Matrix Code enthaumllt Bereiche die zur Lagebestimmung und zur Gitterrekonstruktionen dienen Diese Bereiche beinhalten keine Daten Die Beschaumldigung dieser Muster fuumlhrt zur Abwertung dieses Parameters

(g) the capacity of the reference decode algorithm to decode the Data Matrix

(g) Kapazitaumlt des Referenzdekodie-rungsalgorithmus zur Dekodierung der Datenmatrix

Decode Dekodierung Die Dekodierung und Gitterrekonstruktion erfolgt bei einer Code-messung mit dem normierten Referenzdekodieralgorithmus Wenn die Dekodierung damit scheitert fuumlhrt dies zur Abwertung dieses Parameters

mdash mdash Contrast Uniformity

Kontrast-gleichmaumlszligig-keit

Es werden MOD40 Werte fuumlr alle Codewoumlrter bestimmt Die MOD Werte werden fuumlr die Bestimmung der Modulation und des Reflexionsbereiches verwendet Die Kontrastgleichmaumlszligigkeit ist der schlechteste einzelne MOD Wert (informativ relevant fuumlr die Kalibrierung nach ISOIEC 15426-2)

mdash mdash Print Gain Druck zuwachs Informativer Parameter der angibt ob ein Symbol uumlberdruckt (zu fett) oder unterdruckt (zu duumlnn) ist

mdash mdash Module Size Modulgroumlszlige Die Groumlszlige einer Matrixzelle des Gesamtcodes wird als Modulgroumlszlige bezeichnet Von der Modulgroumlszlige haumlngen die Lesegeraumlteeigenschaf-ten bezuumlglich der Scannertiefenschaumlrfe der Scanneraufloumlsung und des Mindestleseabstandes ab

mdash mdash Matrix Size Matrixgroumlszlige Der gesamte Code baut sich aus einzelnen Matrixzellen (= Module) einer bestimmten identischen Modulgroumlszlige auf Die Norm ISO IEC 16022 definiert als kleinste Matrixgroumlszlige 10x10 Module und als ma-ximale Matrixgroumlszlige 144x144 In praktischen Anwendungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgroumlszligen eingeschraumlnkt um das Verhaumllt-nis der Kameraaufloumlsung zur Groumlszlige der Matrix zu begrenzen und um eine ausreichend groszlige Anzahl von Kamerapixeln pro Modul zur Verfuumlgung zu haben Dies ist fuumlr die Lesesicherheit erforderlich

Die Endbewertung wird von dem Pruumlfparameter bestimmt der das schlechteste Messergebnis aufweist Die

Qualitaumltsstufen sind in Kapitel 7 tabellarisch dargestellt

39 Die deutschen Bezeichnungen wurden von den Autoren vorgenommen da keine deutsche Fassung der Norm existiert

40 MOD ist die Bewertung der Modulation fuumlr ein einzelnes Codewort des Data Matrix Codes Ein Codewort ist ein kleiner Teilausschnitt

des Codes der immer aus acht Matrixzellen besteht

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 38: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Anhang E GlossarAbkuumlrzungen

Im Folgenden aufgefuumlhrt sind die in diesem Dokument

verwendeten Begriffe und Abkuumlrzungen

ACS bezeichnet die ACS PharmaProtect GmbH Berlin

Sie ist zu gleichen Anteilen eine Gesellschaft der Hersteller-

verbaumlnde BAH BPI Pro Generika und vfa ACS hat das

Datenbanksystem der deutschen pharmazeutischen

Industrie (PU-System) als Teilsystem fuumlr den Betrieb

im securPharm-System entwickelt in dem Daten zur

Verifizierung von Arzneimitteln vor dem Inverkehrbringen

durch den pharmazeutischen Unternehmer hinterlegt

werden

AMG siehe Arzneimittelgesetz

Application Identifier (AI) sind durch die Anwender von

GS1 entwickelte Datenbezeichner die genau definieren

welche Dateninhalte wie verschluumlsselt werden Diese

sind weltweit guumlltig und nach ISOIEC 15418 multisekto-

ral einsetzbar Im deutschen Sprachraum von GS1 unter

dem Begriff bdquoDatenbezeichnerldquo publiziert

Artikelnummer ist die Nummer die einen Artikel oder

ein Produkt eindeutig identifiziert Ein Synonym zur Arti-

kelnummer ist die Produktnummer In diesem Dokument

wird der Begriff Artikelnummer verwendet wenn die

Identifizierung des Artikels im Handel gemeint ist Im Ge-

gensatz zum Produktcode der Bestandteil des Unique

Identifier (UI) im Sinne der delegierten Verordnung (EU)

2016161 ist koumlnnen einem Artikel eine Artikelnummer

und ein Produktcode zugeordnet sein

Arzneimittelgesetz (AMG) - sein Zweck ist es im In-

teresse einer ordnungsgemaumlszligen Arzneimittelversorgung

von Mensch und Tier fuumlr die Sicherheit im Verkehr mit

Arzneimitteln insbesondere fuumlr die Qualitaumlt Wirksamkeit

und Unbedenklichkeit der Arzneimittel nach Maszliggabe

der im AMG enthaltenen Vorschriften zu sorgen (siehe

sect 1 AMG)

ASC-Format beschreibt eine Struktur die gemaumlszlig

ISOIEC 15434 das Format 6 und die ASC MH10 Data

Identifier (DI) nach ISOIEC 15418 (Referenz auf ANSI

MH1082) nutzt Auf diesem Format basieren die Spe-

zifikationen des IFA Coding Systems Siehe auch unter

bdquoData Identifierldquo

Bar Code ist ein aus Strichen bestehender optischer

Datentraumlger (auch Strichcode genannt) 2-dimensionale

Matrixcodes werden ua auch als 2D Barcodes bezeich-

net Dazu zaumlhlt auch der Data Matrix Code

Blue Box kommt bei Arzneimitteln mit zentraler euro-

paumlischer Zulassung vor Fuumlr diese Arzneimittel sind die

Packungsinformation nach den europaumlischen Vorgaben

des Artikels 57 der Richtlinie 200183EG zu erstellen Die

landesspezifischen Anforderungen sind in der sog Blue

Box aufzunehmen (visuell erkennbar durch eine blaue

Umrahmung) Welche das sind gibt die Europaumlische

Arzneimittelzulassungsbehoumlrde (EMA) bzw die Koordi-

nierungsgruppe fuumlr Humanarzneimittel (CMDh) in den

bdquoblue-box-requirementsldquo vor

Code 39 ist ein Barcode bzw Strichcodetyp der in der

ISOIEC 16388 spezifiziert ist Der Platzbedarf dieses

Codes ist bei vergleichsweise geringen Datenmengen

groszlig Der Code 39 wird als Datentraumlger fuumlr die Darstellung

der Pharmazentralnummer (PZN) im Strichcode benutzt

Data Matrix Code (DMC) ist ein zweidimensionaler

Matrixcode der aus quadratischen Elementen besteht In

der Ausfuumlhrung ECC200 nach ISOIEC 16022 beinhaltet

der Code eine Fehlerkorrektur gemaumlszlig dem Reed Solo-

mon Verfahren fuumlr fehlende oder beschaumldigte Stellen

Data Identifier (DI) sind vom bdquoASC MH10 Data Identifier

Maintenance Committeeldquo vergebene Datenbezeichner

die in dem internationalen Standard ANSI MH1082 ge-

listet sind Der Datenbezeichner schlieszligt immer mit einem

Alphazeichen ab Diesem kann zur Unterscheidung von

Varianten eine ein- zwei- oder dreistellige Zahl voran-

gestellt sein

Datenbezeichner sind genormte Identifikatoren die

zur Kenntlichmachung des Datenelementes dem Da-

teninhalt vorangestellt werden Die am haumlufigsten einge-

setzten Identifikatoren sind die ASC MH10 Data Identifier

(DI) und die GS1 Application Identifier (AI) In der ANSI

MH1082 sind beide Typen sowohl getrennt aufgefuumlhrt

als auch wechselseitig gemappt Zur sprachlichen Ver-

einfachung wird in diesem Dokument sofern von

dem DI und AI die Rede ist der Begriff bdquoDatenbe-

zeichnerldquo verwendet

All contents copyright copy IFA GmbH | Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten | Deutsch V 301 Seite 38

Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

Ihre Nachricht

Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 39: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Datenmatrix ist in der deutschen Fassung der DVO eine

uumlbergreifende Bezeichnung fuumlr den Data Matrix Code

Data Format Identifier (DFI) ist bei XML-Beschreibun-

gen der Bezeichner der fuumlr die Auspraumlgungen des Codes

nach den ISO-Standard steht Mit diesem wird festgelegt

welche Datenhuumllle nach ISO IEC 15434 welche Daten-

bezeichner (AI oder DI) und welche Headerinformation

zu verwenden ist Derzeit sind als Wert fuumlr den DFI bdquoIFAldquo

oder bdquoGS1ldquo definiert

Delegierte Verordnung (EU) 2016161 (DVO) steht fuumlr

bdquoDelegierte Verordnung (EU) 2016161 der Europaumlischen

Kommission vom 2 Oktober 2015 zur Ergaumlnzung der

Richtlinie 200183EG des Europaumlischen Parlaments und

des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen

uumlber die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von

Humanarzneimittelnldquo

DFI siehe Data Format Identifier

DMC siehe Data Matrix Code

DVO siehe Delegierte Verordnung (EU) 2016161

European Medicines Verification Organisation

(EMVO) bezeichnet die EMVO asbl sie ist die von euro-

paumlischen Stakeholder-Verbaumlnden gegruumlndete Non-profit

Organisation mit Sitz in Bruumlssel zum Betrieb des EU-

Hub und zur Anbindung der nationalen Verifikationssys-

teme (NMVS) an das EMVS

EMVS steht fuumlr bdquoEuropean Medicines Verification Sys-

temldquo und bezeichnet das nach Kapitel VII der DVO er-

richtete und betriebene europaumlische Datenspeicher- und

-abrufsystem Es besteht aus dem EU-Hub dem secur-

Pharm-System und weiteren nationalen sowie suprana-

tionalen Verifikationssystemen und erlaubt die Echtheit

eines Arzneimittels nach Maszliggabe der Faumllschungs-

schutzrichtlinie und der DVO auch laumlnderuumlbergreifend

zu uumlberpruumlfen EU-Hub ist der von der EMVO betriebene

bdquozentrale Informations- und Datenrouter (HUB)ldquo gemaumlszlig

Art 32 Abs 1 Buchstabe a) der DVO von der EMVO auch

als bdquoEuropean Hubldquo bezeichnet

European Medicines Verification System (EMVS) ist

die Systemlandschaft aus dem EU-Hub und den ange-

bundenen nationalen Verifikationssystemen (NMVS)

Faumllschungsschutzrichtlinie (FMD) steht fuumlr die bdquoEu-

ropaumlische Richtlinie 201162EU des Europaumlischen Par-

lamentes und des Rates vom 8 Juni 2011 zur Aumlnderung

der Richtlinie 200183EG zur Schaffung eines Gemein-

schaftskodexes fuumlr Humanarzneimittel hinsichtlich der

Verhinderung des Eindringens von gefaumllschten Arznei-

mitteln in die legale Lieferketteldquo die mit dem bdquoZweiten

Gesetz zur Aumlnderung arzneimittelrechtlicher und anderer

Vorschriftenldquo vom 19 Oktober 2012 in deutsches Recht

umgesetzt wurde Die Abkuumlrzung FMD ist aus dem eng-

lischen Begriff bdquoFalsified Medicines Directiveldquo abgeleitet

Global Trade Item Number (GTIN) ist eine weltweit ein-

deutige Artikelnummer die in vielen Branchen (FMCG

Chemie Gesundheitswesen Mode DIY Ruumlstungssek-

tor Banken etc) eingesetzt wird Die GTIN (fruumlhere EAN)

kann in verschiedenen Datentraumlgern wie zB in einem

Strichcode vom Typ EAN-13 codiert werden Andere Co-

dierungen der GTIN sind im GS1-128 Data Matrix Code

und GS1-DataBar moumlglich Die zustaumlndige IA ist GS1

GS1 ndash eingetragenes Warenzeichen ndash ist die Abkuumlr-

zung von Global Standards One die gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 als Ausgabeorganisation (IA) registriert ist und

weltweit die GS1-Nummernsysteme verwaltet

GTIN siehe Global Trade Item Number

HIBC ndash Health Industry Bar Code ndash ist eine kompri-

mierte Struktur und wird vornehmlich fuumlr die Kennzeich-

nung von Medizinprodukten verwendet Der HIBC wird

von dem Systemidentifikator bdquo+ldquo angefuumlhrt diesem fol-

gen der alphanumerische 2- bis 18-stellige Produktcode

sowie die variablen Produktdaten (siehe wwwhibcde)

HIBC ist ebenfalls eine Ausgabeorganisation (IA) die

gemaumlszlig ISOIEC 1549-2 registriert ist und die wie auch

andere IAs die Nutzung der Data Identifier (DI) vorsieht

IA siehe Issuing Agency

IFA bezeichnet die Informationsstelle fuumlr Arzneispeziali-

taumlten ndash IFA GmbH Frankfurt am Main (wwwifaffmde)

Die IFA ist zu gleichen Teilen eine Gesellschaft der ABDA

des BPI und des PHAGRO Die IFA ist ein Informations-

dienstleister fuumlr den deutschen Arzneimittelmarkt und

eine gemeinsame Clearingstelle der pharmazeutischen

Industrie des pharmazeutischen Groszlighandels und der

Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland Sie ist

die zustaumlndige Vergabestelle fuumlr die PZN und den PRA-

Code fuumlr die Nutzung der PPN Die IFA ist ebenfalls als

All contents copyright copy IFA GmbH | Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten | Deutsch V 301Seite 39

Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

All contents copyright copy IFA GmbH | Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten | Deutsch V 301 Seite 40

8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

All contents copyright copy IFA GmbH | Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten | Deutsch V 301Seite 41

Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

Fehler entdecken oder Inhalte vermissen so bitten wir um

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 40: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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Ausgabeorganisation (Issuing Agency) gemaumlszlig ISOIEC

15459-2 registriert

Individuelles Erkennungsmerkmal bezeichnet gemaumlszlig

Art 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016161 das Si-

cherheitsmerkmal das die Uumlberpruumlfung der Echtheit und

die Identifizierung einer Einzelpackung eines Arzneimit-

tels ermoumlglicht In der englischen Fassung wird dafuumlr der

Begriff Unique Identifier (UI) verwendet

Issuing Agency (IA) ist eine gemaumlszlig ISOIEC 15459-2

akkreditierte Ausgabeorganisation fuumlr Nummernsyste-

me Eine Issuing Agency ist in der Lage seinen System-

teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen Identi-

fikation von Objekten zur Verfuumlgung zu stellen Die ISO

hat den Industrieverband AIM beauftragt als Registration

Authority zu fungieren

Issuing Agency Code (IAC) ist der von der bdquoRegistra-

tion Authority for ISOIEC 15459ldquo zugeteilte Registration

Code einer Issuing Agency (IA)

MDR siehe Verordnung (EU) 2017745

Modulgroumlszlige bezeichnet beim Data Matrix Code das

Sollmaszlig der Kantenlaumlnge einer Matrixzelle

National Trade Item Number (NTIN) ist eine GTIN in

die jeweils nationale Artikelnummern eingebettet sind die

von anderen Vergabestellen und nicht wie sonst bei einer

GTIN uumlblich vom Produzenten vergeben und verwaltet

werden Fuumlr jeden dieser von den Vergabestellen verwal-

teten Nummernkreise vergibt die GS1 ein spezifisches

Praumlfix Fuumlr die deutsche PZN ist das Praumlfix bdquo4150ldquo verge-

ben Als Application Identifier ist wie fuumlr die GTIN der AI

bdquo01ldquo zu verwenden Analog dazu ist bei Anwendung des

ASC-Formats der Data Identifier (DI) bdquo8Pldquo heranzuziehen

National Medicines Verification Organisation

(NMVO) ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson fuumlr

den Betrieb des nationalen Verifikationssystems (NMVS)

In Deutschland ist dies securPharm e V

National Medicines Verification System (NMVS) ist

das nationale Verifikationssystem fuumlr einen Mitglieds-

staat Es entspricht dem nationalen Datenspeicher- und

-abrufsystem der delegierten Verordnung (EU) 2016161

OTC-Arzneimittel (OTC = engl over the counter) sind

nicht verschreibungspflichtige apothekenpflichtige Arz-

neimittel Gemaumlszlig sect 48 AMG werden Arzneimittel als nicht

verschreibungspflichtig eingeordnet wenn sie bei be-

stimmungsgemaumlszligem Gebrauch die Gesundheit des An-

wenders nicht gefaumlhrden auch wenn sie ohne aumlrztliche

Uumlberwachung angewendet werden In der Regel werden

auch die freiverkaumluflichen Arzneimittel unter OTC-Arznei-

mitteln verstanden

Pharmacy Product Number (PPN) ist eine weltweit

eindeutige Artikelnummer im Gesundheitswesen die

von der IFA GmbH als Issuing Agency (international aner-

kannte Vergabestelle) nach ISOIEC Standards vergeben

wird Die PPN hat die Eigenschaft dass in sie jede be-

liebige nationale Artikelnummer unveraumlndert eingebettet

werden kann Die IFA GmbH generiert die PPN fuumlr die

PZN automatisch bei der Aufnahme des Artikels Der aus-

schlieszliglich fuumlr die PPN genormte Datenbezeichner (DI)

bdquo9Nldquo vom bdquoANSI MH10 Maintenance Committeeldquo verge-

ben identifiziert die PPN in jedem beliebigen Datentraumlger

wie zB dem Data Matrix Code

Pharmazeutischer Unternehmer (pU) ist nach sect 4

Abs 18 AMG zum einen bei zulassungs- und registrie-

rungspflichtigen Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung

oder Registrierung und zum anderen derjenige der Arz-

neimittel unter seinem Namen in Verkehr bringt Neben

dem Zulassungsinhaber ist damit auch der Mitvertreiber

pharmazeutischer Unternehmer ohne jedoch Inhaber

der Zulassung zu sein Sowohl der Zulassungsinhaber

als auch der Mitvertreiber koumlnnen als sogenannte Anbie-

ter bei der IFA GmbH PZN fuumlr ihre Arzneimittel beantra-

gen Dieser Anbieter ist dann auch der Vertragspartner

von ACS und fuumlr das Hochladen der Daten seiner PZN

verantwortlich

Product Registration Agency-Code (PRA Code) ist

das zweistellige Praumlfix zur eindeutigen Kennung einer

PPN Er wird von der IFA GmbH vergeben und verwaltet

Produktcode (PC) ist gemaumlszlig der delegierten Verord-

nung (EU) 2016161 ein Bestandteil des individuellen Er-

kennungsmerkmals (UI) auf dem in Verbindung mit der

Seriennummer die Verifikation basiert Die Kombination

aus Produktcode und Seriennummer ist weltweit fuumlr jede

Arzneimittelpackung eindeutig Im Data Matrix Code ei-

ner Packung fuumlr den deutschen Markt wird der Produkt-

code im Format der PPN oder der NTIN ausgegeben die

beide die PZN enthalten

Pharmazentralnummer (PZN) ist ein eineindeutiger

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8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

Die Inhalte wurden mit groumlszligter Sorgfalt erstellt Sollten Sie

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 41: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

All contents copyright copy IFA GmbH | Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten | Deutsch V 301 Seite 40

8-stelliger (inklusive Pruumlfziffer) numerischer Identifika-

tionsschluumlssel im bundesdeutschen Markt fuumlr Arznei-

mittel bestimmte Medizinprodukte und sonstige Ge-

sundheitsprodukte (dies entspricht insgesamt den

apothekenuumlblichen Waren) Sie identifiziert als solche

einen bestimmten Artikel (eine Handelsform) mit einer

bestimmten Bezeichnung Packungsgroumlszlige (Menge und

Einheit) Darreichungsform der Information Arzneimit-

tel und einem bestimmten Artikeltyp eines bestimmten

Anbieters Die PZN ist zugleich das bundeseinheitliche

Kennzeichen nach sect 300 SGB V das die pharmazeuti-

schen Unternehmer nach sect 131 SGB V auf die aumluszligere

Umhuumlllung der Arzneimittelpackungen aufzubringen ha-

ben Die entsprechende Artikelnummer in Oumlsterreich wird

ebenfalls als PZN bezeichnet die von der entsprechen-

den oumlsterreichischen Issuing Agency verwaltet wird Zur

Unterscheidung an relevanten Stellen werden in diesem

Dokument die Artikelnummern mit PZN-DE und PZN-AT

bezeichnet

PPN siehe Pharmacy Product Number

Product Registration Agency (PRA) ist die Vergabe-

stelle der (nationalen) Artikelnummern die in Verbindung

mit dem PRA-Code in die PPN uumlberfuumlhrt werden

pU siehe Pharmazeutischer Unternehmer

Pseudo Grading ist ein Begriff mit dem eine Bewer-

tung der Druckqualitaumlt in Anlehnung an die Norm ISO

IEC 15415 beschrieben wird Diese Methode wird von

Kamerasystemen verwendet die fest in eine Produkti-

onslinie eingebaut sind und die neben der Lesekontrolle

auch Druckqualitaumltskriterien bestimmen Da diese Ka-

merasysteme keine normierten Messgeraumlte sind ist dem

Begriff bdquoPseudoldquo vorangestellt

PU-System (PUS) bezeichnet das Datenbanksystem

der pharmazeutischen Industrie welches von der ACS

betrieben wird

PZN PZN-DE und PZN-AT siehe Pharmazentralnum-

mer

Randomisierte Seriennummer ist eine zufaumlllige nach

einem deterministischen oder nicht-deterministischen

Randomisierungsalgorithmus zu generierende Serien-

nummer

Rx-Arzneimittel sind die im Sprachgebrauch so be-

zeichneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel

securPharm bezeichnet den securPharm eV Frankfurt

am Main und ist die nicht gewinnorientierte Rechtsperson

(National Medicines Verification Organisation ndash NMVO)

zum Betrieb des nationalen Verifikationssystems in

Deutschland Hervorgegangen ist securPharm aus einer

Initiative zum Schutz des Patienten vor gefaumllschten Arz-

neimitteln in der legalen Lieferkette und wird getragen

von einem Konsortium aus Pharma- Groszlighandels- und

Apothekerverbaumlnden

Unique Identifier (UI) siehe Individuelles Erkennungs-

merkmal

Verifizierung steht an dieser Stelle fuumlr den Prozess der

Erkennung von Faumllschungen oder Duplikaten insbeson-

dere mit Hilfe einer Seriennummer auf Arzneimittelpa-

ckungen Im Bereich der optischen Codierungen wird der

Begriff Verifizierung auch fuumlr die Druckqualitaumltskontrolle

(englisch bdquoBarcode verificationldquo) der Codes verwendet

Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erreichen wird in

der vorliegenden Spezifikation bdquoVerifizierungldquo nur im Kon-

text der Faumllschungserkennung verwendet

Verordnung (EU) 2017745 (MDR) steht fuumlr VERORD-

NUNG (EU) 2017745 DES EUROPAumlISCHEN PARLA-

MENTS UND DES RATES vom 5 April 2017 uumlber Medi-

zinprodukte zur Aumlnderung der Richtlinie 200183EG der

Verordnung (EG) Nr 1782002 und der Verordnung (EG)

Nr 12232009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90385

EWG und 9342EWG des Rates

XML ist aus der englischen Bezeichnung bdquoExtensible

Markup Languageldquo abgeleitet XML ist eine Auszeich-

nungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter

Daten in Form von Textdaten

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Anhang F Bibliography

F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

sional symbols for product packaging

ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

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Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

All contents copyright copy IFA GmbH | Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten | Deutsch V 301 Seite 42

Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

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Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 42: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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F1 Normen

ISO 22742 Packaging ndash Linear bar code and two-dimen-

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ANSI MH1082 Data Identifier and Application Identifier

Standard

DIN 165872015-11 Information technology ndash Auto-

matic identification and data capture techniques ndash Data

Matrix Rectangular Extension DIN 16587 Informations-

technik ndash Automatische Identifikation und Datenerfas-

sungsverfahren ndash Rechteckige Erweiterung des Data

Matrix-Codes

ISOIEC 15418 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash GS1 Ap-

plication Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers and

maintenance

Diese Norm referenziert auf ANSI MH1082

ISOIEC 15415 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Bar code

print quality test specification ndash Two-dimensional symbols

ISOIEC 15434 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Syntax for

high-capacity ADC media

ISOIEC 15459-2 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 2 Registration procedures

ISOIEC 15459-3 Information technology ndash Unique

identifiers ndash Part 3 Common rules for unique identifiers

ISOIEC 16022 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques ndash Data Matrix

bar code symbology specification

ISOIEC 19762 Information technology ndash Automatic

identification and data capture (AIDC) techniques ndash Har-

monized vocabulary

ISOIEC CD 21471 Information technology ndash Automatic

identification and data capture techniques mdash Bar code

symbology specifications mdash Extended Rectangular Data

Matrix (DMRE)

DIN ISO 2859-1 Annahmestichprobenpruumlfung anhand

der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributpruuml-

fung) - Teil 1 Nach der annehmbaren Qualitaumltsgrenzlage

(AQL) geordnete Stichprobenplaumlne fuumlr die Pruumlfung einer

Serie von Losen

ISO 3951 Part 1-5 Sampling procedures and charts for

inspection by variables

F2 Referenz zu Spezifikationen

Die im folgenden aufgefuumlhrten Spezifikationen enthalten

die zur Codierung der Handelspackungen notwendigen

Details im Besonderen die zu den beiden moumlglichen

Strukturen im Data Matrix Code

Spezifikationen der IFA

Siehe bdquoSpezifikation PPN-Code ndash Codierung der Ver-

packungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor

Arzneimittelfaumllschungenldquo httpwwwifaffmdedeifa-

codingsystemdata-matrix-handelspackungenhtml

Bestandteil des IFA-Coding-System siehe httpwww

ifa-coding-systemorg

Spezifikationen der GS1

1) Identification of Medicines in Germany ndash NTIN Guide-

line for use in the securPharm pilot project (httpswww

gs1-germanydefileadmings1basis_informationen

kennzeichnung_von_pharmazeutika_in_deutschland

pdf)

2) Kennzeichnung von Pharmazeutika in Deutschland

ndash NTIN-Leitfaden fuumlr die Verwendung im securPharm-Pi-

lotprojekt (httpswwwgs1-germanydeloesung-fuer-

faelschungssichere-arzneien)

3) GS1 General Spezification (wwwgs1org)

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Anhang G Dokumentenhistorie

Version DatumKategorie der Aumlnderung

Aumlnderung

10 181111 Erstausgabe

101 181111 Layout-Textkorrektur Kap F 1 (Textkorrektur) Anhang D (Layoutkorrektur)

102 230112 Layout-Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout) Kap 1 Anhang F16 F2 (Text) Anhang F16 (Inhalt ergaumlnzt) Kap 33 (Link) Anhang L (neu)

103 240412 Layout-Textkorrektur Anhang B (Zahl)

200 011112 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen unter Beruumlcksich-tigung der inzwischen veroumlffentlichten bdquoCodierregeln securPharmldquo insbesondere im Kapitel 1 und 2

201 260613 Layout-Textkorrektur Links nachgefuumlhrt

301 010119 Inhalte Layout- Textkorrektur Gesamtes Dokument

Ergaumlnzungen und Textkorrekturen auf Basis der von securPharm veroumlffentlichten bdquoCodierregelnldquo V 204a

Impressum

Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH

Hamburger Allee 26 - 28

60486 Frankfurt am Main

Postfach 15 02 61

60062 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 97 99 19-0

Telefax +49 69 97 99 19-39

E-Mail ifaifaffmde

Internet httpwwwifaffmde

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Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation

Diese Version beinhaltet den technischen Teil der Codierregeln von securPharm eV Erarbeitet wurde dieser von der securPharm

Arbeitsgruppe (AG) bdquoCodierungldquo Dies waren (in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen)

bull Dr Ehrhard Anhalt Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller eV (BAH) Bonn

bull Martin Bergen securPharm eV FrankfurtMain

bull Lutz Boden Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Michael Borchert Avoxa ndash Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH Eschborn

bull Thomas Bruumlckner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV (BPI) Berlin

bull Michael Dammann PHAGRO | Bundesverband des Pharmazeutischen Groszlighandels eV Berlin

bull Maria Mehnert ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Paul Rupp (Leiter der AG) Informationsstelle fuumlr Arzneispezialitaumlten ndash IFA GmbH FrankfurtMain

bull Dr Wolfgang Stock ACS PharmaProtect GmbH Berlin

bull Wilfried Weigelt Mitglied im Normenausschuss DIN NA 043-01-31 AA

Page 43: IFA-Coding-System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen · Kennzeichnung der Handelspackungen (der Artikel) - sie- he Pfeil in Abb. 1, die unter die Verpflichtungen der phar

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