IFASE: INFORMATIKFACHSEMINARE HAMM ARNSBERG

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Impressum Chefredakteur (V.i.S.d.P.): StD Dr. Ludger Humbert Redaktion: StD Christian F. Görlich & Fachseminare Informatik Hamm und Arnsberg Layout: Ludger Humbert (Vorlage von Torsten Bronger) Copyright: Für namentlich gekennzeichnete Ar- tikel übernimmt die Autorin die Verantwortung. Der Inhalt unterliegt der creativecommons.org/licenses/ by-nc-sa/2.0/de-Lizenz . . . If Fase . . . auch im Netz (humbert.in.hagen.de/iffase) ISSN 1861-0498 urn:nbn:de:0043-iffase-1 If F se a I F F ASE :I NFORMATIKFACHSEMINARE H AMM A RNSBERG Bildung Fachseminare Veranstaltungen Informatiksysteme Ausbildungsschulen If F se a Nr. 15 HERAUSGEGEBEN VON DER REDAKTION DER I F FASE 1. Februar 2007 Termine Donnerstag, 1. Februar 2007 Hamm – Beginn des Vorbereitungsdienstes Hamm – Studienseminar Erstes Fachseminartreffen Jahrgang 2007 HAM im Anschluss an die Vereidigung Donnerstag, 1. Februar 2007 Arnsberg – Beginn des Vorbereitungsdienstes 16:00–16:50 Arnsberg – Studienseminar Erstes Fachseminartreffen Jahrgang 2007 ARN Dienstag, 6. Februar 2007 Hamm – Einführung in die Informatiksysteminfrastruktur 9:00 – 17:00 Hamm – Studienseminar Fachseminartreffen Jahrgänge 2006, 2007 HAM Mittwoch, 14. Februar 2007 Intensivtage Fachseminare Informatik – Jahrgang 2007 9:30 – 16:30 Selm – Gymnasium Donnerstag, 15. Februar 2007 Intensivtage Fachseminare Informatik – Jahrgang 2007 7:45 – 14:00 Selm – Gymnasium Freitag, 16. Februar 2007 Intensivtage Fachseminare Informatik – Jahrgang 2007 7:45 – 12:00 Willy-Brandt-Gesamtschule – Bergkamen Samstag, 3. März 2007 Vorbereitung Informatiktag 2007 11:00 – 14:00 Siegen – Universität Vorbereitung des Informatiktages: 20. September 2007 www.nw.schule.de/gi KurzNotiert (von Dr. Ludger Humbert) BigBrother Award 2007 – No- minieren Die diesjährige Bewertung für eingereich- te Nominierungen findet bereits ab Mitte Juli 2007 statt www.bigbrotherawards. de/nominate. Die geplante Schülerdaten- erfassung halte ich persönlich für würdig, in die Liste aufgenommen zu werden. Leider wird es, wie in den zurücklie- genden Jahren auch, eine große Zahl an preiswürdigen Verstößen gegen das Men- schenrecht auf freie Entfaltung der Per- sönlichkeit und ein Leben in informatio- neller Selbstbestimmung geben: – häufig eingeführt mit den Totschlagsargumen- ten »Terror«bekämpfung und/oder »Ar- beitsplätze«. L A T E X – Teil 15: Erstellung von Briefen In einer Reihe von Artikeln in der If Fase werden nützli- che Elemente von L A T E X vorgestellt, die erprobt sind und bei der Arbeit der Informatiklehrerin eingesetzt werden. (von Dr. Ludger Humbert) In den bisher vorgelegten fünf- zehn Teilen der Artikelserie – Ausgaben 0 . . . 14: humbert. in.hagen.de/iffase/Archiv – finden Sie Hinweise und Anmer- kungen zu den Themen: Installation, grundlegende Arbeitswei- sen, Quellen zu Dokumentationen, Arbeit mit KOMA-Script, PSTricks, Erstellung von Arbeitsblättern, Struktogrammen, Au- tomatengrafen, Elemente von UML, Barcodes, Formularerstel- lung, Zitieren, Abbildungen, ER-Diagramme und Fragen der [Mikro-]Typografie. Von Ausgabe 9 (Zitieren – normgerecht) bis zur Ausgabe 12 (Quelltexte von Programmen) wurden die Themen von Fragen bestimmt, die von den Referendarinnen ge- stellt werden. Mit der vorliegenden Ausgabe 15 wird auf einen Anwendungsfall eingegangen, der nicht nur für Lehrerinnen be- deutsam ist: Erstellung von Briefen mit L A T E X. Erstellung von Briefen Um Briefe zu erstellen, sollte sich die Autorin auf den Inhalt konzentrieren dürfen und nicht einen Großteil der Zeit in die Erstellung des Layouts stecken müssen. Daher ist die Entschei- dung, zur Erstellung von Briefen ein geeignetes Paket in L A T E X zu wählen, nicht immer wieder, sondern einmal zu treffen. Im Anschluss können mit einfachen Mitteln die nötigen Parameter- werte zum Großteil fest eingestellt werden. Die veränderlichen Elemente können entweder direkt in der L A T E X-Quelle für den Brief eingegeben werden oder durch entsprechende Werkzeuge für die halbautomatische Erstellung von Briefen genutzt wer- den. L A T E X-Klassen zur Erstellung von Briefen Glücklicherweise existiert eine DIN zur Erstellung von Briefen. Damit diese Norm mit L A T E X umgesetzt wird, ist die Auswahl auf die Klassen einzuschränken, die DIN-gemäße Briefe setzen: g-brief, dinbrief, KOMA, brief. Grafische Benutzungsoberfläche Konfiguration von tk-brief – im oberen Teil die Standardbenut- zungsoberfläche – unten der Konfigurationsdialog Damit das Schreiben des Textes von Fragen der Adressie- rung, der einleitenden Formel, der Grußformel etc. entkoppelt wird, steht mit tk-brief ein Werkzeug bereit. Unter www. linux-user.de/ausgabe/2003/05/030-tkbrief/index.html steht ei- ne Besprechung dieses kleinen aber feinen Werkzeugs zur Ver- fügung. Der zur Eingabe des eigentlichen Brieftextes benötigte Editor kann frei eingestellt werden. Ebenso können die Werk- zeuge, die das Ergebnis produzieren und anzeigen, ausgewählt werden. So ist es möglich, eine Trennung der formalen Elemen- te (Eingabe der Zieladresse, Wahl der Anrede, etc.) von dem eigentlichen Text vorzunehmen. Der Text liegt als einfacher ASCII-Text in einer Datei vor. Dies ist vor allem dann nützlich, wenn in Brieftexten gesucht werden muss. Zur Installation reicht (unter Debian) die Eingabe von apt-get install tk-brief Anwendungsfall – viele personalisierte Briefe . . . Eine für Schülerinnen nicht unbedingt notwendige Funktion, für Lehrerinnen aber durchaus ab und zu nützliche Eigenschaft, stellt das Schreiben von sogenannten Serienbriefen dar. tk-brief enthält eine Serienbrieffunktion, die mich nicht zufriedenstellte, da sie nicht die Flexibilität hatte, die mir vorschwebte. Darauf hin habe ich nach einer Alternative gesucht, die auch für andere Anwendungen nützlich ist. KOMA-Script enthält die notwendigen Elemente Um auch ausgefallene Wünsche für die Darstellung DIN- gemäßer Briefe zu realisieren, bietet sich das Dokumentenfor- mat scrlttr2 an. Dort gibt es für jeden vorstellbaren Fall ein Schalter, der über eine Voreinstellung verfügt, die geändert wer- den kann. Nachdem die einzelnen Parameter für die Dokumen- tenklasse festgelegt sind, können wir uns daran begeben, zum Anwendungsfall – Serienbrief – zurückzukehren. Dazu muss zu- nächst geklärt werden, welche Daten nötig sind, um ein perso- nalisiertes Dokument vernünftig zu erstellen. Ausgewählte Ele- mente: • Titel – titel • Vorname – vorname • Nachname –name • Anrede – anrede Diese können zeilenweise in einer einfachen Textdatei ab- gelegt werden (LaTeX-spezifische Auszeichnungen sind mög- lich). Das Paket textmerg Um Daten aus einer Textdatei für L A T E X zur Verfügung zu stel- len, wird das Paket textmerg eingesetzt: ftp://dante.ctan.org/ tex-archive/macros/latex/contrib/textmerg.zip Es ist Bestand- teil der T E X-Distributionen TeXLive und teTeX. Die Nutzung ist recht übersichtlich gestaltet in die Präambel des Dokuments wird das Paket durch \usepackage{textmerg} zur Nutzung bereitgestellt. Im Text wird die Festlegung der Namen für die Zuordnung der Zeilen des Textdokuments zu den T E X- Variablen vorgenommen. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen \Fields{\titel\vorname\name\anrede\...} Die einleitende Zeile \Merge{DATEN/adr_raw.dat}{% sorgt dafür, dass die Datei DATEN/adr_raw.dat bis zur schlie- ßenden Klammer jeweils zeilenweise den oben durch die Felds- pezifikation festgelegten TeX-Variablen zugeordnet werden. %% \documentclass[11pt,english,ngerman]{scrlttr2} ... \usepackage{textmerg} \begin{document} \Merge{DATEN/adr_raw.dat}{ % \begin{letter}{\textbf{\titel ~\vorname ~\name}\\ \strasse\\\\ \bf{\plz~\ort} } \opening{Sehr ~\anrede ~\titel ~\vorname ~\name,} \input{EText} \newpage } \end{document} Damit wird nun das Dokument bei n Datensätzen n-fach mit den Einträgen aus der Textdatei gesetzt, sobald pdftex für dieses Dokument aktiviert wird. Die Einsatzmöglichkeit be- schränkt sich nicht nur auf Serienbriefe, sondern kann in vielen Anwendungsfällen, in denen gleichartige Dokumente erstellt werden müssen, genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit be- steht darin, mit dieser Variante Übungsblätter mit variablen An- teilen auszustatten, Kärtchen für auszuzeichnende Gegenstände zu erstellen, Listen mit einem sorgfältigen Layout zu versehen, etc. Wettbewerbe Nachbetrachtungen – EI:SPIEL blitz! – Einstieg Informatik (von Dr. Ludger Humbert) Eine un- serer Ausbildungsschulen hat bei dem EI:SPIEL blitz! in der Kategorie 9. und 10. Klasse regelrecht abgeräumt. Wer war der Lehrer dieser Lerngruppe? Ein Referendar, dem auf diese Weise bestä- tigt wird, dass der Unterricht offenbar überaus erfolgreich war. Leider ist der URL zu lang, um direkt in die Aus- wertung zu führen. Suchen Sie selbst unter www.einstieg-informatik.de nach »Sundern« . . . https://www.ei-spiel.de/ Die Aktionen rund um den Einstieg Informatik sind zu einem Abschlussbe- richt zusammengefasst worden: www. einstieg-informatik.de/images/stories/ pdf/abschlussbericht_ei.pdf Einige Elemente, die im Informatikjahr 2006 erstmalig zu Aktionen von Schülerinnen und Lehrerinnen eingesetzt wurden, sollen weiter betrieben werden. Auf ein Neues Das EI:SPIEL blitz! war die erste deutsche Beteiligung am internationalen Biber-Contest. Nach dem so erfolgrei- chen Start wird auch 2007 ein Biber- Wettbewerb durchgeführt. * * * INFOS 2007 – Wettbewerb INFOS 2007 www.infos2007.de – Logo Im Zusammenhang mit der IN- FOS 2007 ist ein Wettbewerb für Unterrichtsbeispiele ausgeschrieben. Nehmen Sie teil! Wettbewerbsbeiträge sind bis zum 30. Juni 2007 einzureichen. INFOS 2007 – Informatische Allgemeinbildung? Auf der Webseite für die INFOS 2007 www.infos2007.de wird auf ein Gruß- wort der Kultusministerin verwiesen: www.die.informatik.uni-siegen.de/ infos2007/material/grusswort.pdf Schau- en Sie sich mal nach dem Kopieren dieser Datei auf das eigene Informatiksystem mit pdfinfo grusswort.pdf an, a) wer den Text geschrieben hat, b) für welche Tagung der Text geschrieben wur- de, ... Soviel zu den Kompetenzen, von denen im Text gesprochen/geschrieben wird. Solche Spezialisten werden nicht wirklich ein Interesse daran haben, dass Informatik Pflichtfach in der Schule wird, dann würde nämlich auffallen, wie schwach die Kompetenzen in diesem Bereich im Schulministerium ausgeprägt sind. Danke für diese Steilvorlage ;-)

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ImpressumChefredakteur (V.i.S.d.P.):StD Dr. Ludger HumbertRedaktion: StD Christian F. Görlich& Fachseminare Informatik Hamm und ArnsbergLayout: Ludger Humbert (Vorlage von Torsten Bronger)Copyright: Für namentlich gekennzeichnete Ar-tikel übernimmt die Autorin die Verantwortung.

Der Inhalt unterliegt der Ø creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/de-Lizenz . . .If Fase . . . auch im Netz (Ø humbert.in.hagen.de/iffase)ISSN 1861-0498 – urn:nbn:de:0043-iffase-1

If F seaIF FASE : INFORMATIKFACHSEMINARE HAMM ARNSBERG

Bildung

Fachseminare

Veranstaltungen

Informatiksysteme

Ausbildungsschulen

If F seaNr. 15 HERAUSGEGEBEN VON DER REDAKTION DER IF FASE 1. Februar 2007

Termine

Donnerstag, 1. Februar 2007

Hamm – Beginn desVorbereitungsdienstesHamm – Studienseminar

Erstes Fachseminartreffen Jahrgang2007 HAM im Anschluss an dieVereidigung

Donnerstag, 1. Februar 2007

Arnsberg – Beginn desVorbereitungsdienstes16:00–16:50Arnsberg – Studienseminar

Erstes Fachseminartreffen Jahrgang2007 ARN

Dienstag, 6. Februar 2007

Hamm – Einführung in dieInformatiksysteminfrastruktur9:00 – 17:00Hamm – Studienseminar

Fachseminartreffen Jahrgänge 2006,2007 HAM

Mittwoch, 14. Februar 2007

Intensivtage FachseminareInformatik – Jahrgang 20079:30 – 16:30Selm – Gymnasium

Donnerstag, 15. Februar 2007

Intensivtage FachseminareInformatik – Jahrgang 20077:45 – 14:00Selm – Gymnasium

Freitag, 16. Februar 2007

Intensivtage FachseminareInformatik – Jahrgang 20077:45 – 12:00Willy-Brandt-Gesamtschule –Bergkamen

Samstag, 3. März 2007

VorbereitungInformatiktag 200711:00 – 14:00Siegen – Universität

Vorbereitung des Informatiktages:20. September 2007Ø www.nw.schule.de/gi

KurzNotiert

(von Dr. Ludger Humbert)BigBrother Award 2007 – No-minierenDie diesjährige Bewertung für eingereich-te Nominierungen findet bereits ab MitteJuli 2007 statt Ø www.bigbrotherawards.de/nominate. Die geplante Schülerdaten-erfassung halte ich persönlich für würdig,in die Liste aufgenommen zu werden.

Leider wird es, wie in den zurücklie-genden Jahren auch, eine große Zahl anpreiswürdigen Verstößen gegen das Men-schenrecht auf freie Entfaltung der Per-sönlichkeit und ein Leben in informatio-neller Selbstbestimmung geben: – häufigeingeführt mit den Totschlagsargumen-ten »Terror«bekämpfung und/oder »Ar-beitsplätze«.

LATEX – Teil 15: Erstellung von BriefenIn einer Reihe von Artikeln in der If Fase werden nützli-che Elemente von LATEX vorgestellt, die erprobt sind undbei der Arbeit der Informatiklehrerin eingesetzt werden.

(von Dr. Ludger Humbert) In den bisher vorgelegten fünf-zehn Teilen der Artikelserie – Ausgaben 0 . . . 14: Ø humbert.in.hagen.de/iffase/Archiv – finden Sie Hinweise und Anmer-kungen zu den Themen: Installation, grundlegende Arbeitswei-sen, Quellen zu Dokumentationen, Arbeit mit KOMA-Script,PSTricks, Erstellung von Arbeitsblättern, Struktogrammen, Au-tomatengrafen, Elemente von UML, Barcodes, Formularerstel-lung, Zitieren, Abbildungen, ER-Diagramme und Fragen der[Mikro-]Typografie. Von Ausgabe 9 (Zitieren – normgerecht)bis zur Ausgabe 12 (Quelltexte von Programmen) wurden dieThemen von Fragen bestimmt, die von den Referendarinnen ge-stellt werden. Mit der vorliegenden Ausgabe 15 wird auf einenAnwendungsfall eingegangen, der nicht nur für Lehrerinnen be-deutsam ist: Erstellung von Briefen mit LATEX.

Erstellung von Briefen

Um Briefe zu erstellen, sollte sich die Autorin auf den Inhaltkonzentrieren dürfen und nicht einen Großteil der Zeit in dieErstellung des Layouts stecken müssen. Daher ist die Entschei-dung, zur Erstellung von Briefen ein geeignetes Paket in LATEXzu wählen, nicht immer wieder, sondern einmal zu treffen. ImAnschluss können mit einfachen Mitteln die nötigen Parameter-werte zum Großteil fest eingestellt werden. Die veränderlichenElemente können entweder direkt in der LATEX-Quelle für denBrief eingegeben werden oder durch entsprechende Werkzeugefür die halbautomatische Erstellung von Briefen genutzt wer-den.

LATEX-Klassen zur Erstellung von Briefen

Glücklicherweise existiert eine DIN zur Erstellung von Briefen.Damit diese Norm mit LATEX umgesetzt wird, ist die Auswahlauf die Klassen einzuschränken, die DIN-gemäße Briefe setzen:g-brief, dinbrief, KOMA, brief.

Grafische Benutzungsoberfläche

Konfiguration von tk-brief – im oberen Teil die Standardbenut-zungsoberfläche – unten der Konfigurationsdialog

Damit das Schreiben des Textes von Fragen der Adressie-rung, der einleitenden Formel, der Grußformel etc. entkoppeltwird, steht mit tk-brief ein Werkzeug bereit. Unter Ø www.linux-user.de/ausgabe/2003/05/030-tkbrief/index.html steht ei-ne Besprechung dieses kleinen aber feinen Werkzeugs zur Ver-fügung. Der zur Eingabe des eigentlichen Brieftextes benötigte

Editor kann frei eingestellt werden. Ebenso können die Werk-zeuge, die das Ergebnis produzieren und anzeigen, ausgewähltwerden. So ist es möglich, eine Trennung der formalen Elemen-te (Eingabe der Zieladresse, Wahl der Anrede, etc.) von demeigentlichen Text vorzunehmen. Der Text liegt als einfacherASCII-Text in einer Datei vor. Dies ist vor allem dann nützlich,wenn in Brieftexten gesucht werden muss.Zur Installation reicht (unter Debian) die Eingabe vonapt-get install tk-brief

Anwendungsfall – viele personalisierte Briefe . . .

Eine für Schülerinnen nicht unbedingt notwendige Funktion,für Lehrerinnen aber durchaus ab und zu nützliche Eigenschaft,stellt das Schreiben von sogenannten Serienbriefen dar. tk-briefenthält eine Serienbrieffunktion, die mich nicht zufriedenstellte,da sie nicht die Flexibilität hatte, die mir vorschwebte. Daraufhin habe ich nach einer Alternative gesucht, die auch für andereAnwendungen nützlich ist.

KOMA-Script enthält die notwendigen Elemente

Um auch ausgefallene Wünsche für die Darstellung DIN-gemäßer Briefe zu realisieren, bietet sich das Dokumentenfor-mat scrlttr2 an. Dort gibt es für jeden vorstellbaren Fall einSchalter, der über eine Voreinstellung verfügt, die geändert wer-den kann. Nachdem die einzelnen Parameter für die Dokumen-tenklasse festgelegt sind, können wir uns daran begeben, zumAnwendungsfall – Serienbrief – zurückzukehren. Dazu muss zu-nächst geklärt werden, welche Daten nötig sind, um ein perso-nalisiertes Dokument vernünftig zu erstellen. Ausgewählte Ele-mente:

• Titel – titel

• Vorname – vorname

• Nachname –name

• Anrede – anrede

Diese können zeilenweise in einer einfachen Textdatei ab-gelegt werden (LaTeX-spezifische Auszeichnungen sind mög-lich).

Das Paket textmerg

Um Daten aus einer Textdatei für LATEX zur Verfügung zu stel-len, wird das Paket textmerg eingesetzt: Ø ftp://dante.ctan.org/tex-archive/macros/latex/contrib/textmerg.zip Es ist Bestand-teil der TEX-Distributionen TeXLive und teTeX.

Die Nutzung ist recht übersichtlich gestaltet – indie Präambel des Dokuments wird das Paket durch\usepackage{textmerg} zur Nutzung bereitgestellt.

Im Text wird die Festlegung der Namen für dieZuordnung der Zeilen des Textdokuments zu den TEX-Variablen vorgenommen. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen\Fields{\titel\vorname\name\anrede\...} Dieeinleitende Zeile \Merge{DATEN/adr_raw.dat}{% sorgtdafür, dass die Datei DATEN/adr_raw.dat bis zur schlie-ßenden Klammer jeweils zeilenweise den oben durch die Felds-pezifikation festgelegten TeX-Variablen zugeordnet werden.

% %\documentclass[11pt,english,ngerman]{scrlttr2}...\usepackage{textmerg}\begin{document}\Merge{DATEN/adr_raw.dat}{ %\begin{letter}{\textbf{\titel ~\vorname ~\name}\\\strasse\\\\\bf{\plz~\ort}}\opening{Sehr ~\anrede ~\titel ~\vorname ~\name,}\input{EText}\newpage}\end{document}Damit wird nun das Dokument bei n Datensätzen n-fach

mit den Einträgen aus der Textdatei gesetzt, sobald pdftexfür dieses Dokument aktiviert wird. Die Einsatzmöglichkeit be-schränkt sich nicht nur auf Serienbriefe, sondern kann in vielenAnwendungsfällen, in denen gleichartige Dokumente erstelltwerden müssen, genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit be-steht darin, mit dieser Variante Übungsblätter mit variablen An-teilen auszustatten, Kärtchen für auszuzeichnende Gegenständezu erstellen, Listen mit einem sorgfältigen Layout zu versehen,etc.

WettbewerbeNachbetrachtungen – EI:SPIELblitz! – Einstieg Informatik

(von Dr. Ludger Humbert) Eine un-serer Ausbildungsschulen hat bei demEI:SPIEL blitz! in der Kategorie 9. und10. Klasse regelrecht abgeräumt. Werwar der Lehrer dieser Lerngruppe? EinReferendar, dem auf diese Weise bestä-tigt wird, dass der Unterricht offenbarüberaus erfolgreich war. Leider ist derURL zu lang, um direkt in die Aus-wertung zu führen. Suchen Sie selbstunter Ø www.einstieg-informatik.de nach»Sundern« . . .

Ø https://www.ei-spiel.de/

Die Aktionen rund um den EinstiegInformatik sind zu einem Abschlussbe-richt zusammengefasst worden: Ø www.einstieg-informatik.de/images/stories/pdf/abschlussbericht_ei.pdf EinigeElemente, die im Informatikjahr 2006erstmalig zu Aktionen von Schülerinnenund Lehrerinnen eingesetzt wurden,sollen weiter betrieben werden.

Auf ein Neues

Das EI:SPIEL blitz! war die erstedeutsche Beteiligung am internationalenBiber-Contest. Nach dem so erfolgrei-chen Start wird auch 2007 ein Biber-Wettbewerb durchgeführt.

* * *

INFOS 2007 – Wettbewerb

INFOS 2007 Ø www.infos2007.de – Logo

Im Zusammenhang mit der IN-FOS 2007 ist ein Wettbewerb fürUnterrichtsbeispiele ausgeschrieben.Nehmen Sie teil! Wettbewerbsbeiträgesind bis zum 30. Juni 2007 einzureichen.

INFOS 2007 – InformatischeAllgemeinbildung?

Auf der Webseite für die INFOS 2007Ø www.infos2007.de wird auf ein Gruß-wort der Kultusministerin verwiesen:Ø www.die.informatik.uni-siegen.de/infos2007/material/grusswort.pdf Schau-en Sie sich mal nach dem Kopieren dieserDatei auf das eigene Informatiksystemmit pdfinfo grusswort.pdf an,a) wer den Text geschrieben hat, b) fürwelche Tagung der Text geschrieben wur-de, ... Soviel zu den Kompetenzen, vondenen im Text gesprochen/geschriebenwird. Solche Spezialisten werden nichtwirklich ein Interesse daran haben, dassInformatik Pflichtfach in der Schulewird, dann würde nämlich auffallen, wieschwach die Kompetenzen in diesemBereich im Schulministerium ausgeprägtsind.

Danke für diese Steilvorlage ;-)

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2 INFORMATISCHE BILDUNG – LESEN – BERICHTE – PROGRAMMIEREN If Fase, 1. Februar 2007, Nr. 15

Lesen

(von Dr. Ludger Humbert) .

Entwurfsmuster

In der Ausgabe 5 vom 1. Dezember 2005(Ø humbert.in.hagen.de/iffase/Ausgaben/ausgabe-5.pdf) wurde mit Gamma et. al.(der sogenannten Gang of Four [GoF])das Standardwerk zu Entwurfsmus-tern in der Rubrik Lesen vorgestellt.Darüber hinaus wurde in der gleichenAusgabe in der Rubrik Programmierender Einsatz von Entwurfsmustern fürden Informatikunterricht angeregt, bei-spielhaft illustriert und diskutiert. Dadie englische Sprachbarriere durch diedeutsche Übersetzung von Gamma, et. al.gemildert wurde, fällt es mir nicht leicht,ein Buch zu empfehlen, dass in dieserRichtung leider nicht an der deutschenÜbersetzung von Gamma ansetzt, son-dern wieder zurückwankt und die Musterenglisch bezeichnet.

Eric Freeman, Elisabeth Freeman, KathySierra und Bert Bates: Entwurfsmustervon Kopf bis Fuß – 2006

Trotzdem empfehle ich das Buch.Jedem, der sich mit dem Thema Ent-wurfsmuster beschäftigen möchte, bietetsich mit diesem Buch die bisher ein-zigartige Gelegenheit, den doch rechttrockenen Stoff auf eine Weise zu rezi-pieren, die interessant und kurzweiliggestaltet ist. Eine aktive Herangehens-weise vorausgesetzt, wird jede Leserineinen Gewinn aus diesem Werk ziehen.Die Darstellungen sparen nicht mit Witzund Humor, sind unkonventionell undkurzweilig – dennoch [oder gerade ausdiesen Gründen?] lesbar und lehrreich.

• Eric Freeman, Elisabeth Freeman,Kathy Sierra und Bert Bates

• Entwurfsmuster von Kopf bis Fuß

• 48 C - ISBN 3-89721-421-0

Der Wermutstropfen ist der Preis, zudem dieses Buch in Umlauf gebrachtwird.

* * *

Daniel Jackson and Gerhard Samu-lat: Neue Wege zu sicherer Software– Ø www.spektrum.de/artikel/860303:Spektrum der Wissenschaft – Januar2007 – Seite 84–91

Der Artikel liefert eine Menge aninteressanten Hinweisen zu zentralenSchwachstellen bei der Konstruktionvon Informatiksystemen. Deutlich wird,dass viel mehr Zeit für die Modellierung(im engen Sinn) veranschlagt werdenmuss, als dies heutzutage offenbar im-mer noch üblich ist. Damit bestätigtder Artikel einen zentralen Aspekt derneueren Informatikdidaktik: Informa-tische Modellierung ist das Zentrumjeder ernsthaften Auseinandersetzungmit Fragen der Informatik – und damitfür die Informatische Allgemeinbildungein unverzichtbarer Baustein, ohne denalle anderen Bausteine wertlos sind.

Kryptographie in der Schule – Teil 2Kryptographische Verfahren der Antike

(von Ralf Greb / Markus Hufnagel)Dieser Artikel ist der zweite Teil ei-ner Serie, die von den Autoren mitder Veröffentlichung des ersten Teilsin der Ausgabe 11 der If Fase im Sep-tember 2006 Ø humbert.in.hagen.de/iffase/Ausgaben/ausgabe-11.pdf begon-nen wurde. Die beiden Referendare ar-beiten inzwischen als Informatiklehrerund beabsichtigen, die Serie weiterzufüh-ren.

Für uns Informatiker ist es wich-tig, auch historische Aspekte in un-ser Fachgebiet einzubeziehen. Hierbietet sich bei der Thematisierungder Kryptographie im Unterricht derBlick auf antike Verschlüsselungsver-fahren an, um zu zeigen, das die In-formatik nicht erst mit der Konstruk-tion von Rechenmaschinen begonnenhat, sondern weit früher etwa mit derBetrachtung und Verwendung alltags-bezogener Algorithmen und Konzep-te.

Zwei aus der Antike bekannte Ver-fahren zur Verschlüsselung von Nachrich-ten sind das der Skytale und das Caesar-Verfahren. Beide haben einen vom Ver-fahren unabhängigen Schlüssel.

Schon im alten Griechenland wurdenetwa 500 Jahre vor Christus einfache For-men der Verschlüsselung angewandt, umgeheime Nachrichten zu übermitteln.

Skytale

Die Skytale ist das älteste bekann-te militärische Verschlüsselungsver-fahren. Die Spartaner entwickeltenein System, bei dem sie die ge-heime Botschaft auf einen, spiral-förmig um einen Stab gewickelten,Papyrus- oder Lederstreifen schrie-ben. Der abgewickelte Streifen oh-

ne den Stab wurde dem Empfängerüberbracht. Die Nachricht zu ent-schlüsseln war dann natürlich nurmöglich, wenn man über einen Stabmit gleichem Durchmesser verfügte.Als Schlüssel diente also ein Holz-stab mit einem bestimmten Durch-messer, eben die Skytale. Die Skyta-le gehört zu den sogenannten Trans-positionsverfahren. Hierbei handeltes sich um Verschlüsselungsverfah-ren, bei denen bei dem die Zeichender Botschaft einfach umsortiert wer-den.

Quelle: Ø de.wikipedia.org/wiki/Skytale

Caesar-Chiffre

Die Caesar-Chiffre (auch als Verschiebe-Verschlüsselung bezeichnet) ist eineinfacher Sonderfall der monoal-phabetischen Substitution. Zur Ver-schlüsselung wird dabei jeder Buch-stabe des lateinischen Standardal-phabets um eine bestimmte An-zahl von Positionen zyklisch ver-schoben. Die Anzahl der Stellen,um die verschoben wird, bestimmtdann den Schlüssel, der für diegesamte Verschlüsselung unverän-dert bleibt. Es ist eine sehr einfa-che aber dadurch auch unsichere

Form einer Geheimschrift. Die Be-zeichnung »Caesar-Verschlüsselung«leitet sich ab vom römischen Po-litiker und Feldherrn Gaius Juli-us Caesar, der diese Art der ge-heimen Kommunikation für sei-ne militärische Korrespondenz ver-wendet hat. Dabei benutzte Cae-sar selbst oft den Schlüssel C, al-so eine Verschiebung des Alpha-bets um drei Buchstaben. Der rö-mische Kaiser Augustus soll ei-ne Verschiebung der Buchstabenum nur eine Position vorgezogenhaben (vielleicht passend zu sei-nem Namen, der mit A beginnt).Als monoalphabetisches Verschlüs-selungsverfahren (also ein Ver-fahren, das nur ein Alphabet be-nutzt) bietet die Verschiebechiffrenur ein geringes Maß an Sicher-heit gegen unbefugte Entzifferungund kann sehr leicht geknackt wer-den.

Angriffsmöglichkeiten

Die in der natürlichen Sprache unglei-che und charakteristische Verteilungder Buchstaben innerhalb von Textenwird durch diese Art der Verschlüs-selung nicht verborgen, so dass eineHäufigkeitsanalyse das Wirken einereinfachen monoalphabetischen Sub-stitution enthüllt. Bei dieser Häufig-keitsanalyse muss nur der am häu-figsten vorkommende Buchstabe ge-funden werden. Noch einfacher nutztder Angreifer die sehr kleine Anzahlder 25 möglichen Schlüssel. Dadurchliegt nach Ausprobieren spätestensnach dem 25. Versuch der Klartextvor.

Im Test: Heiratsmarkt für Junglehrer/innen(von Markus Hufnagel, Ralf Greb) Mitdiesem Artikel wird in lockerer Folge ei-ne – hoffentlich instruktive – Serie einge-läutet. Nennen Sie uns weitere Produkteoder Dienstleistungen, die wir gerne fürSie testen.

Das Problem

In Zeiten der zunehmenden Vereinsa-mung und dem Übergang in eine Single-Gesellschaft ist es ein wachsendes Be-dürfnis des Menschen, einen Partner fürsein Leben zu finden.

Lösungsansätze

Aus diesem Grund haben Partnerbör-sen im Internet großen Zulauf. DieAutoren stellen in diesem Artikeldie Online-Partnervermittlung Ø www.Sammelbewerbung.de vor.

Alleinstellungsmerkmal

Das oben angesprochene Angebot be-steht ausschließlich aus Junglehrerin-nen und Junglehrern. Es wendet sichspeziell an diese Berufsgruppe. Al-lein dadurch ist schon eine gewis-se Übereinstimmung der Interessen-lage und Lebenssituation gewährleis-tet – und damit eine gute Ausgangs-basis für eine längerfristige Bezie-hung.

Qualität bestens – Quantität satt

Weitere Vorteile dieses Angebots ge-genüber den Mitbewerbern sind diekostenlose Nutzung und der uneinge-schränkte Zugang ohne jede Art derRegistrierung oder Anmeldung. DieQualität und die Quantität der zur

Verfügung gestellten persönlichen Da-ten sind zudem weitaus umfangrei-cher, als bei allen anderen Anbietern.Schon anhand der unterrichteten Fächerkann man den Kreis der Kandidatin-nen und Kandidaten so einschränken,dass man durch die Wahl bestimm-ter Fächer als Auswahlkriterium aufeine ausgefüllte Partnerschaft hoffenkann.

Kriteriengestützte Auswahl

So gewährleisten etwa zwei Kor-rekturfächer wie Deutsch und Eng-lisch, dass der zukünftige Partnerin Bezug auf die Planung gemein-samer Freizeitunternehmungen si-cherlich genügsam ist und sich eherfür Personen mit einer ohnehin be-reits reichhaltig ausgefüllten Frei-zeit eignet. Hat man etwa Proble-me, neben einer ausfüllenden Lehrer-tätigkeit den Haushalt angemessenzu führen, so bieten sich Kandida-ten an, welche das Fach Hauswirt-schaft unterrichten. Auch weitereAngaben wie die Noten der Prü-fungen und Gutachten geben Auf-schluss über die Persönlichkeit undob der Kandidat vom Intellekt herpasst. Interessant ist sicher auchdie Liste der weiteren Qualifika-tionen. Hier kann man entwedernach noch fehlenden Qualifikatio-nen im Haushalt (z. B. Erste Hil-fe, Hygieneschulung, . . . ) suchenoder nach Kandidaten, die persönli-che Fähigkeiten (z. B. Reiten, Brief-markensammeln, . . . ) gut ergänzenoder durch Kompetenz in bestimm-ten Dienstleistungen (z. B. Sportmas-sagen) das Leben angenehmer ma-chen.

Einsichtnahme möglich

Die meisten Kandidaten stellen be-reitwillig »Bilder von sich« öffent-lich zur Verfügung, so dass man sichsprichwörtlich gleich ein Bild vom zu-künftigen Partner machen kann. DerKontakt gestaltet sich ebenfalls we-sentlich einfacher als bei fast allenanderen Partnerbörsen. So sind häu-fig nicht nur E-Mail-Adressen ange-geben, sondern auch Festnetz- undMobiltelefonnummer, so dass man sei-nen Wunschpartner umgehend kon-taktieren und wohl auch erreichenkann.

Manche besonders servicebewuss-te Bewerberin oder Bewerber gebenihre postalische Adresse an. Damitmuss man gar nicht erst die Ant-wort einer E-Mail abwarten oder aufden Erfolg eines Telefonats hoffen,sondern man kann die gewünsch-te Person gleich zu Hause besu-chen.

Verbessungswürdig

Schade ist, dass es nicht möglichist, selbst eine Stelle auszuschrei-ben, um gewünschte Qualifikatio-nen anzugeben. So muss man – imUnterschied zu anderen Partnerbör-sen – die Profile einzeln durchge-hen.

Unser Urteil

Alles in Allem beurteilen wir die Partner-börse Ø www.Sammelbewerbung.de miteinem glatten sehr gut.

Glossar: –Benutzungsoberfläche

(von Dr. Ludger Humbert)

Begriffserläuterung

Im Lexikon der Informatik von Fi-scher/Hofer (6. Auflage zugänglich überØ www.ictswitzerland.ch/de/ict-wissen)wird der Begriff Benutzungsoberflächewie folgt erläutert:

Softwareschicht über dem Kern ei-nes Betriebssystems oder einer Anwen-dung; die u. U. mehrschichtige Schale bil-det die Interaktionsschnittstelle zwischendem Benutzer und dem Kern des ent-sprechenden Programms; Anwendungs-beispiele bei Betriebssystemen: Dateiver-waltung, Laden und Bedienen von Ap-plikationen bzw. Dokumenten aller Art,System- Konfiguration, Benutzerverwal-tung, . . .

Fachgebiet

Die Fachgebiete Softwaretechnik undinsbesondere Softwareergonomie be-schäftigen sich ausgiebig mit Fragenzur Gestaltung von Benutzungsober-flächen. An dieser Stelle sei auf dieentsprechenden Regelwerke verwiesen,die durchaus Bestandteil des Infor-matikunterrichts auf allen Ebenensein sollten, wenn wir das Ziel einermündigen Bürgerin – im Bereich derInformatik – auch nur ansatzweisenäher kommen möchten. Ø wwwcs.uni-paderborn.de/cs/info-cd/vorlesungen/iug/material/Gesetze_und_Normen/DIN_EN_9241_Teil_10/coll_head.html

Der Begriff Benutzungsoberflächescheint vielen Menschen (auch Informa-tikerinnen) nicht geläufig – sie verwen-den statt dessen die falsche BezeichnungBenutzeroberfläche. Wenn Sie diesen Be-griff in dem oben angegebenen Online-Lexikon suchen, werden Sie keinen Tref-fer erzielen. Auch im Informatik-Dudenwerden Sie nicht fündig.

Durch die Verwendung der ausge-schriebenen Variante des angelsächsi-schen Akronyms GUI == graphical userinterface wird es auch nicht besser, dennwas – bitte schön – ist ein user interface?Auf jeden Fall keine Oberfläche, sovielsteht fest – eher eine Schnittstelle zurBenutzung und nicht die Oberfläche ei-ner Benutzerin.

Phantasibegabten Menschen solltedie Untersuchung der zusammengesetz-ten Substantive Zugang zu möglichen[Fehl-]Interpretationen liefern. Inder Informatik hat der Begriff Be-nutzeroberfläche keinen Platz. Dennochkann eine Vielzahl von Hinweisengefunden werden, dass Diplomarbeitenverfasst werden, die das Unwort imTitel tragen. Zunächst sollte in einersolchen Situation herausgefundenwerden, ob sich die Autoren und ihreBetreuer/innen überhaupt mit Fragen derSoftwareergonomie beschäftigt haben.

Konsequenzen

Die Verwendung der korrekten Fachspra-che ist erklärtes Ziel eines jeden Un-terrichtsfaches, auch der Informatik. Fürden Bereich der Informatischen Allge-meinbildung sollten die obigen Befundezu denken geben: Wir können uns nichteinfach auf eine schlichte Webrechercheverlassen, wenn wir fachlich korrekte Be-griffe benutzen möchten.