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März 2017 IFK 2016/2017: Auf einen Blick Themen Brigadier Feichtinger im Gespräch Die IFK-Forschung im Fokus Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement SP I EGEL Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der Landesverteidigungsakademie Wien

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März 2017

IFK 2016/2017: Auf einen BlickThemen

Brigadier Feichtinger im GesprächDie IFK-Forschung im Fokus

Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement

SPIEGEL

Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der Landesverteidigungsakademie Wien

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Das Institut für Friedenssiche-rung und Konfliktmanagement (IFK) wurde 1999 gegründet. Es ist eine Forschungsabteilung der Landesverteidigungsakademie (LVAk), der höchsten Lehr- und Bildungsstätte des Österreichi-schen Bundesheeres.

Eine zentrale Aufgabe des Mili-tärs ist es, Sicherheit zu schaffen und Frieden zu wahren. Es ist daher erforderlich und zweckmä-ßig, sich mit den theoretischen Grundlagen von Frieden und ge-waltsamen Konflikten zu beschäftigen. Unser Institut leistet dazu einen wichtigen Beitrag.

Das breite Fachwissen des IFK wird vorrangig durch die systemati-sche Zusammenführung von Regionalexpertisen, sicherheitspoliti-schem Verständnis und besonderen Kenntnissen über das interna-tionale Krisen- und Konfliktmanagement generiert.

Durch die Mitwirkung in zahlreichen nationalen und internationa-len Forschernetzwerken entstand im IFK ein Center of Excellence im Bereich sicherheitspolitische Analyse. Das IFK fungiert daher auch als gesamtstaatlicher Think Tank.

Die allgemein und spezifisch aufbereitete Expertise fließt bedarfs-orientiert in die drei Kernaufgaben des Instituts – Politikberatung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit – ein.

Der IFK SPIEGEL ermöglicht dem interessierten Publikum einen Einblick in die Themen- und Tätigkeitsfelder des Instituts. „For-schersteckbriefe“ stellen die jeweiligen Experten vor. Dies ist als besonderes Service für den Lehr- und Vortragsbereich primär in-nerhalb, aber auch außerhalb des Bundesministeriums für Landes-verteidigung und Sport gedacht.

UNSERE PUBLIKATIONSREIHEN

Vorwort

Der InstitutsleiterBgdr Dr. Walter Feichtinger

Monografie in der Schriftenreihe der LandesverteidigungsakademieThe Resilience of the Islamic State /Die Wider-standsfähigkeit des Islamischen StaatesInnerhalb von zwei Jahren ist ISIS zur weltweit reichs-ten Terrorgruppe geworden, mit einem kontrollierten Ge-biet in der Größe von Großbritannien. Trotz allen uns zur Verfügung stehenden Informationen bleibt die Gruppe ge-heimnisvoll und widersprüchlich. ISIS ist wild und brutal, aber gründlich, organisiert und hoch entwickelt. Sind sie wirklich nur verrückte Fanatiker, oder verbirgt sich mehr hinter dem zwiespältigen Bild, das ISIS von sich selbst pro-pagiert? Wie wird das so genannte „Kalifat“ geführt und wird es fortbestehen? Dieser Beitrag versucht, die Stärke des islamischen Staats nuanciert und detailliert zu bewer-ten und wird dementsprechend grundlegende Strategien zur Schwächung und Niederwerfung der Gruppe skizzieren.

Sammelband aus der Schriftenreihe der LandesverteidigungsakademieVernetzte Unsicherheit – Hybride Bedrohungen im 21. JahrhundertDie Vernetzung von Gesellschaften wird durch technische Errungenschaften immer komplexer. Somit erweitern sich auch Einflussfaktoren auf die Sicherheit von Gesellschafts-systemen. Spricht man in diesem Zusammenhang in sicher-heitspolitischen Fachkreisen von hybrider Kampfführung, gehen die Autoren in diesem Buch einen Schritt weiter und beschäftigen sich mit Optionen der Machtprojektion, die über Kampfhandlungen hinausgehen. Dabei sehen sie hybride Bedrohungen als sicherheitspolitische Herausfor-derung der Zukunft. Beispiele dazu untermauern den im Buch vorangestellten theoretischen Teil. Mögliche Hand-lungsoptionen runden diese Publikation ab.

IFK AktuellKrieg ohne Kampf? Hybride Bedrohungen

In der Vergangenheit waren Konflikte durch ein duales Sys-tem geprägt: Streitmacht gegen Streitmacht. Generell dien-te der militärische Arm der Politik zur Herbeiführung von Zustandsänderungen oder zur Veränderung einer Macht-konstellation. Das Konfliktbild war von einer klaren Freund-Feindkennung geprägt. Militärische Verbände – staatlicher oder nicht-staatlicher Natur, offen oder verdeckt eingesetzt – waren die zentralen Akteure zur Interessensdurchsetzung von Staaten. Gegenwärtig wird diese strikte Trennung von feindlicher Reaktion und Gegenreaktion immer diffuser, dies vor allem deshalb, weil oftmals der „Feind“ nicht oder erst nach eingehenden Analysen auszumachen ist. Cyberattacken dienen als bestes Beispiel.

IFK Monitor & IFK Monitor International Die Schlacht um Aleppo und das Schicksal Syriens

Seit 2013 erscheint der „IFK Monitor“ auch in eng-lischer Sprache um auch einem internationalen Leser-kreis aktuelle Analysen des IFK zu wichtigen Themen der internationalen Politik und des Konfliktmanage-ments zur Verfügung zu stellen. In dieser Ausgabe wird analysiert, welche Auswirkung der Kampf um die syrische Stadt Aleppo und welche strategische Bedeutung dieser Kampf für alle Kon-fliktakteure hat.

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IFK MonitorInternational

October 2013

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Austrian National Defence AcademyVienna

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A centrepiece of the Justice and Development Party’s (JDP) foreign policy was the so-called zero-problems policy and an active neighbourhood policy. Currently, several problems can be identified. In Syria, Ankara is absolutely on the side of Assad’s opponents. In its relations with Iraq and Iran there are various negative factors. the contacts to Cairo have been severely disrupted since the egyptian revolution. Also no improvements seem to have been made in its icy relations with Israel. there is dissent with the u.S. regarding the Middle east. only the relations with russia have not suffered new setbacks.

Marius Calligaris

After 2002 a centrepiece of the Adalet ve Kalkinma Partisi – Justice and Development Party or JDP – government was the so-called zero-problems policy. Due to its active neighbourhood policy, Turkey succeeded in converting its previously problematic ties with almost all neighbours into good relations. Exceptions to this are Armenia and Cyprus. The contacts to the Middle-East countries, in particular, have been significantly intensified.

The stronger regional commitment and the zero-problems policy met with international approval, especially in the Arab World. Turkey’s weight and prestige as a regional and international actor with, in principle, positive objectives increased significantly.

In the following, the problems of the Turkish neighbourhood policy are to be presented using the example of selected states. Taking

stock today is rather disillusioning. Only little remains of the zero-problems policy.

Syria – from Partners to opponents

The relationship between Turkey and Syria was clearly accentuated after the JDP assumed power. This manifested itself in numerous high-level visits, the installation of a Strategic Cooperation Council and an increase in economic contacts. The armed forces of both countries conducted joint manoeuvres and Damascus de facto recognised that the province of Hatay (separated from Syria in 1939) belongs to Turkey.

When turmoil broke out in Syria in 2011, Prime Minister Erdogan repeatedly advised Assad to implement reforms. Turkey was clearly interested in preventing Assad’s downfall, but made it clear that it called for democratisation measures and that its

Alle bisher erschienenen IFK Publikationen sind auf der Homepage des BMLVS unter www.bundesheer.at/ifk abrufbar.

www.facebook.com/lvak.ifk

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IFK SPIEGEL

Vor dem Hintergrund der geplanten Integration der Landesverteidigungsakademie in eine neu zu bildende Militärhochschule stand für das Institut das Jahr 2016 ganz unter dem Motto „IFK NEU - IFK 2020“. Erfreulicherweise wurden die unter diesem Titel laufenden Prozesse zur Anpassung der Fähigkeiten des Institutes an die Herausforderungen der nächsten Jahre nicht betroffen von der im Spätherbst 2016 gestoppten Transformation der LVAk.

Das Schwergewicht von „IFK NEU - IFK 2020“ liegt dabei auf dem Bereich der Kommunikation und der Einbindung der neuen Medien in die Arbeitsprozesse des Institutes sowie der Optimierung der Beitragsleistung zum gesamtstaatlichen Lagebild.

Umgesetzt wurde das vornehmlich durch die Neugestaltung des Analysezentrums in einem dafür optimal geeigneten Raum in unmittelbarer Nähe zu den Büros des Institutes, dem Start der Facebook-Seite im Juli 2016 und der Entwicklung einer digitalen Analysekarte, die auch die Zusammenarbeit mit ressortexternen Partnern ermöglicht.

In dem neuen Analysezentrum wird es möglich sein, Round Tables und Workshops mit bis zu 20 Teilnehmern abzuhalten, externe Teilnehmer mittels einer Videokonferenzanlage einzubinden, die laufende Forschungsarbeit mit modernster Technik zu unterstützen sowie Interview-Videos und Broadcasts herzustellen.

Die Facebookseite hat knapp sechs Monate nach dem Start Up mehr als 500 Abonnenten und bietet eine umfassende Information über die Aktivtäten des Institutes und exklusiv für die Alumni des Institutes eine Kontaktplattform.

2016 war aber auch wieder das Jahr der Praktikanten und Gastforscher. Insgesamt verweilten um das Praktikantenkernteam bestehend aus Seda Motie, Basma Salama und Michel Zinkanell 12 „Junge Forscher“ als Verwaltungspraktikanten oder im Rahmen eines Funktionsdienstes im Institut. Das Jungforscher-Förderprogramm umfasst damit bereits mehr als 100 Absolventinnen und Absolventen.

Forschung

Nach zweijähriger Projektlaufzeit wurden planmäßig folgende Projekte abgeschlossen:

⇒ „Analyse aktueller Konflikte und der Konflikttransformation auf dem Westbalkan“

⇒ „Die Rolle der Türkei als sicherheitspolitischer Akteur in den Nachbarregionen und als möglicher Kooperationspartner im IKKM“

⇒ „Erwartungen an zukünftiges Krisen- und Konfliktmanagement und Anwendbarkeit aktueller Ansätze und Modelle“

⇒ „Die Kurdenfrage im 21. Jahrhundert“

⇒ „Konflikt- und Transformationsanalyse afrikanischer Konflikte“

Änderungen im zeitlichen Projektablauf gab es bei den Projekten:

⇒ „Sicherheitspolitische Entwicklungen in Westafrika“

⇒ „Impactanalyse und Erfolgskriterien im internationalen Krisen- und Konfliktmanagement“

⇒ „Neue Technologien als Systemwandler und Bedrohung und daraus resultierende sicherheitspolitische Herausforderungen für Streitkräfte“.

Im Zusammenhang mit der Africa Policy des BMLVS und dem damit verbundenen erweiterten Wissensbedarf der Direktion für Sicherheitspolitik wurde das „Westafrikaprojekt“ verlängert.

Der Endtermin des Projektes „Neue Technologien als Systemwandler und Bedrohung und daraus resultierende sicherheitspolitische Herausforderungen für Streitkräfte“ wurde in Abstimmung mit den Bedarfsträgern auf März 2017 erstreckt.

Das Projekt „Impactanalyse und Erfolgskriterien im internationalen Krisen- und Konfliktmanagement“, in das alle Forscher des Institutes eingebunden sind, erwies sich als äußerst komplex und wird bis Dezember 2017 verlängert.

Im Rahmen des Projektes „Die Kurdenfrage im 21. Jahrhundert“ organisierte Dr. Posch im Mai eine dreitägige Konferenz mit den Topleuten zu diesem Thema an der Akademie, an der mehr als 20 Wissenschaftler teilnahmen.

Oberst Mag. Dengg und Dr. Schurian gelang mit der Publikation „Vernetzte Unsicherheit - Hybride Bedrohungen im 21. Jahrhundert“ der große Wurf. Die Nachfrage führte zu einer zweiten Auflage in Deutsch und eine große Ausgabe in Englisch.

IFK Jahresbilanz 2016

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Neugestaltung des Analysezentrums

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Forschungsaufenthalte im Ausland

Im Rahmen einer mehrtägigen Forschungsreise besuchte Dr. Jureković gemeinsam mit Mag. Hensellek Sarajevo und Banja Luka in Bosnien und Herzegowina, wo er Gesprächstermine mit Repräsentanten des OHR, der EU, der EUFOR, Mitarbeitern bosnisch-herzegowinischer Think Tanks und Vertretern bosnisch-herzegowinischer NGOs hatte.

Brigadier Dr. Feichtinger reiste heuer zum dritten Mal in die Türkei nach Ankara und Gaziantep zu Gesprächen an der Middle East Technology University/Department of International Relations und diversen Think Tanks. Eine Premiere war seine Reise nach Teheran. Mit dieser Reise war es möglich, erste Kontakte in ein Land zu knüpfen, das von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung im Mittleren Osten sein wird.

Ein Höhepunkt war sicher die Feldforschungsreise von Mag.a Rupp, die sie im Juli und August in die Südtürkei und in den Nordirak führte. Ihr Fokus lag dabei auf den Themen „Syrienkonflikt“ sowie dem „Kampf gegen den IS“.

Dr. Hainzl absolvierte im Sommer einen einmonatigen Lehr- und Forschungsaufenthalt in Ghana am Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre in Accra.

Lehre

2016 absolvierten die Forscher des IFK mehr als 50 Lehrauftritte innerhalb und außerhalb des BMLVS. Sie unterrichteten dabei an der Landesverteidigungsakademie, der Theresianischen Militärakademie und bei anderen militärischen Dienststellen. Wie gewohnt ergingen auch von zivilen Ausbildungsstätten im tertiären Bildungsbereich wie der Universität für Bodenkultur Wien, der Donau Universität Krems, der Universität von Cambridge und der Universität von St. Andrews Einladungen zur Vortrags- und Lehrtätigkeit.

Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Medientätigkeit

Die folgenden Fakten belegen, wie wertvoll das neugestaltete Analysezentrum für die Arbeit des Institutes ist. Vor allem wenn es darum geht, Expertenwissen zu sammeln und für Beiträge zur sicherheitspolitischen Beratung und Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit des Ressorts bereitzustellen. Im Analysezentrum werden die Entwicklung aktueller Konflikte wie z. B. in der Ukraine und in Syrien oder die Aktivitäten des sogenannten Islamischen Staates dokumentiert und nahezu täglich aktualisiert. Bereitgestellt werden die ausgewerteten Ergebnisse in Form sogenannter „Fact Sheets“. Auf einer A4-Seite kompakt zusammengefasst enthalten diese Fact Sheets schriftliche und graphische Aussagen zu politischen, militärischen und humanitären Aspekten eines Konfliktes. In einem drei- bis vierwöchigen Veröffentlichungszeitraum wurden im Berichtsjahr 9 Fact Sheets zur Lageentwicklung in Syrien und in der Ukraine hergestellt.

Im Zusammenhang mit den im Institut laufenden Forschungsprojekten wurden 2016 im Analysezentrum fünf informelle interministerielle Round Tables und 18 Expertengespräche durchgeführt. Mit ihnen im Zusammenhang stehen auch die rund 30 an das Institut ergangenen Aufträge zur Beitragsleistung im Rahmen sicherheitspolitischen Beratung. Angefragt wurden diese, meist in schriftlicher Form ausgearbeiteten Beiträge, vom Kabinett des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport, der Direktion für Sicherheitspolitik, dem BMI und dem BMeiA.

Das Analysezentrum diente aber auch der Vorbereitung von sechs Fernsehauftritten, der Durchführung von 23 Interviews, unter anderem auch für Al Jazeera. Zusätzlich zu den Interviews reisten die Forscher und die Forscherin des Institutes, im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, als „Missionare der Sicherheitspolitik“ durch ganz Österreich und hielten ressortintern- u. extern mehr als 20 Vorträge. Highlights im Veranstaltungsbereich waren die in Kooperation mit der Abteilung Polemologie & Rechtsethik des Inst f. Rechtsphilosophie der Uni Wien, dem Kuratorium Sicheres Österreich u. dem Inst. f. Gewaltprävention und Konflikt Management in Form einer Podiumsdiskussion durchgeführte Präsentation des Buches von Dr. Behnam T. SAID „Islamischer Staat: IS-Miliz, al-Qaida und die deutschen Brigaden“ und die Podiumsdiskussion „Afghanistan im Aufbruch: Woher – Wohin – Warum“, die im November wieder einmal die Sala Terrena füllte.

Ausblick 20172017 wird aus Sicht der Friedenssicherung und des Konfliktmanagements durch den österreichischen Vorsitz in der OSZE geprägt werden. Das Schwergewicht des Institutes wird im kommenden Jahr daher auf der Unterstützung der im Ressort damit federführend befassten Dienststellen liegen.

Eine wesentliche Aufgabe wird in der Fortsetzung der Innovationsansätze IFK 2020 unter dem Motto „Fit for Future“ gesehen.

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Feldforschungsreise

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IFK SPIEGEL

2016

Jänner

Predrag Jureković: „Die Internationale Flüchtlingskrise als Herausforderung für den Westbalkan“. IFK Monitor, Jänner 2016.

Basma Salama: „The Resilience of the Islamic State“ „Die Widerstandsfähigkeit des Islamischen Staates“. In: Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie, Jänner 2016.

11.01.2016: Teilnahme am Current Event Seminar am VR Institut der Uni Wien mit Frau Dr. Gudrun Harrer.Walter Feichtinger

27.01.2016: Interview im IFK Analysezentrum für Zeit im Bild 2. Ausstrahlung am 29.01.2016.Walter Feichtinger

Februar

Predrag Jureković: “The International Refugee Crisis as a Challenge for the Western Balkans“. IFK Monitor International, February 2016.

Anton Dengg und Michael Schurian (Hrsg.): „Vernetzte Unsicherheit – Hybride Bedrohungen im 21. Jahrhundert“ 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. In: Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie, Februar 2016.

Walter Posch: „Zwischen Pyrrhussieg und Untergang: Die neue Kurdenfrage“ Seite 11-17. In: Berichte an die Freunde der LVAk; Heft 1/2016.

09.02.2016: Telefoninterview – für Kurier „Nato/Türkei“; veröffentlicht am 10 02 2016.Walter Feichtinger

15.02.2016: Videokonferenz als Vorbereitung für das Expertengespräch „Converging Technologies and Emerging Risks“.

15.02.2016: Puls 4 – Pro + Contra - Livegast zum Thema „Syrien“.Walter Feichtinger

25.02.2016: Expertengespräch „Converging Technologies and Emerging Risks“.

26.02.2016: Live Interview – ZIB2 zum Thema: „Waffenruhe in Syrien“.Walter Feichtinger

März

Markus Gauster: „Internationales Krisen- und Konfliktmanagement: Trends und Perspektiven 2016“. IFK Monitor, März 2016.

Walter Feichtinger and Benedikt Hensellek (Eds.): „Armed Forces for 2020 and beyond“ Roles | Tasks | Expectations”. In: Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie, März 2016.

Walter Posch: „Islamischer Machtkampf“ In: Militär Aktuell, 1/16.

Walter Feichtinger: „Chaos als neuer Normalzustand“ In: Militär Aktuell, 1/16.

Gerald Hainzl: „Sicherheitspolitik im Südlichen Afrika – Kooperationen und nationalstaatliche Interessen“ Seite 3-7. In: INDABA Das Sadocc-Magazin für das Südliche Afrika 89/16.

14.03.2016 - 18.03.2016: Dritte Türkeireise nach Ankara und Gaziantep zu Gesprächen an der Middle East Technology University/Department of International Relations und diversen Think Tanks.Walter Feichtinger

April

Jasmina Rupp und Walter Feichtinger (Hrsg.): „Der Ruf des Dschihad – Theorie, Fallstudien und Wege aus der Radikalität“. In: Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie, April 2016.

Walter Posch: „Die Tragödie am Euphrat“ Seite 10-13. In: Academia - Zeitschrift des Österr. Cartellverbandes 2/2016 April.

Walter Posch: „Die neue PKK – Zwischen Extremismus, politischer Gewalt und strategischen Herausforderungen (Teil 1)“ Seite 139-155. In: ÖMZ 2/2016

14.04.2016: Vortrag für Studenten der Uni Salzburg - Personaleinsatz des ÖBH in CSDP und OSCE Missionen und die neue „globale“ Sicherheits-Strategie der EU.Walter Feichtinger

25.04.2016: 11. IFK-interner Workshop „Erfolgskritierien im internationalen Krisen- und Konfliktmanagement“ im Rahmen des „Impact-Projektes“.

26.04.2016: Expertengespräch „The cooperation between the European and African Union in the field of peace and security“.

28.04.2016: Podiumsdiskussion an der UNI Graz – Thema „Syrien – schwierige Wege aus dem Chaos“.Walter Feichtinger

IFK 2016/2017 im Überblick

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IFK SPIEGEL

Mai

Filip Ejdus and Predrag Jureković (Eds.): “Violent Extremism in the Western Balkans”. In: Study Group Information, May 2016.09.05.2016 – 10.05.2016: „Conference on the Kurdish Issue” im Rahmen des FoProj „Die Kurdenfrage im 21. Jahrhundert lfd Nr. 310”.11.05.2016: Votrag für Studenten des IFS Hamburg zur aktuellen Historiographie zum Ukrainekrieg als integraler Bestandteil und Spiegelbild hybrider Bedrohungsstrategien. Christian Steppan

11.05.2016: Expertengespräch “Radical Islamism and Foreign Fighters as a Challenge for Society and Security: Radicalization and De-radicalization Strategies in Bosnia and Herzegovina” mit Herrn Vlado Azinović.17.05.2016: Buchpräsentation mit Podiumsdiskussion “Islamischer Staat: IS-Miliz, al-Qaida und die DEU Brig” in Kooperation mit Abt Polemologie & Rechtsethik des Instituts für Rechtsphilosophie der Uni Wien, dem Kuratorium Sicheres Österreich und dem Institut für Gewaltprävention und KonfMngt und der Repuco Unternehmensberatung GmbH.19.05.2016 - 21.05.2016: Inhaltliche Leitung des 32. Workshops der Study Group „Regional Stability in South East Europe“ des PfP-Konsortiums zum Thema „South East Europe’s Consolidation in Light of the EU Crisis, Refugee Influx and Religious Extremism“.Predrag Jureković

Juni

Walter Posch: „Kurdische Ambitionen zwischen Selbstbestimmung und Geopolitik“. IFK Monitor, Juni 2016.Walter Posch: „Kurdish Aspirations between Self-Determination and Geopolitics”. IFK Monitor International, June 2016.Anton Dengg und Michael Schurian (Eds.): „Networked Insecurity – Hybrid Threats in the 21st Century“. In: Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie, June 2016.

Peter Buchas und Jean Christopher Mittelstaedt: “Chinas Nordkorea-Problem” In: Militär Aktuell, 2/16.

Walter Feichtinger: “Wie gefährlich ist Nordkorea wirklich?” In: Militär Aktuell, 2/16.

08.06.2016: Round Table”Ukraine”.13.06.2016 - 17.06.2016: In einer mehrtägigen Forschungsreise besuchte Dr. Jureković gemeinsam mit Mag. Hensellek Sarajevo und Banja Luka, wo er Gesprächstermine mit Repräsentanten des OHR, der EU und der EUFOR, Mitarbeitern bosnisch-herzegowinischer Think Tanks und Vertretern bosnisch-herzegowinischer NGOs hatte. Predrag Jureković13.06.2016 - 13.07.2016: Im Rahmen der Kooperation mit dem Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre absolvierte Dr. Hainzl im Sommer einen einmonatigen Lehr- und Forschungsaufenthalt Ghana in Accra (Ghana). Gerald Hainzl

16.06.2016: IFK Thanks Giving.

29.06.2016: IFK Infoveranstaltung im Rahmen der Partnertage des MilKdoNÖ.

30.06.2016: Kaderfortbildung IFK zur ABC AbwS nach Korneuburg „ABC-Abwehr im ÖBH“. Harald Müller

Juli

Walter Feichtinger und Christian Steppan: „Ukraine – Mühsames Krisenmanagement im einfrierenden Konflikt“. IFK Monitor, Juli 2016.08.07.2016: Workshop zur Definition von Erfolgskriterien für das IKKM im Rahmen des Projektes „Impact-Analyse“. Predrag Jureković19.07.2016: Round Table mit Ellen Laipson zur Entwicklung in Syrien, im Rahmen des FoProjektes „Die Fragmentierung Syriens […]“.23.07.2016 - 07.08.2016: Forschungsreise TÜRKEI und IRAK, im Rahmen des FoProj „Die Fragmentierung Syriens“.Jasmina Rupp

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IFK SPIEGEL

August

Markus Gauster: „International Crisis Management: Trends and Prospects 2016“. IFK Monitor International, August 2016. Walter Feichtinger und Christian Steppan: „Ukraine – Difficult Crisis Management in a Deadlocked Conflict”. IFK Monitor International, August 2016.Basma Salama and Walter Feichtinger: „Libya`s Unity Government – A New Hope?“. IFK Monitor International, August 2016.15.08.2016 - 17.08.2016: Eine Premiere war die Reise nach Teheran. Mit dieser Reise war es möglich, erste Kontakte in ein Land zu knüpfen, das von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung im Mittleren Osten sein wird. Walter Feichtinger

September

Anton Dengg: „Kommunikation hilft dem Terrorismus“ Seite 12-13. In: FOKUS Analysen & Perspektiven FÜR ÖSTERREICHS SICHERHEIT, DionSihPol. Walter Feichtinger: „Europas strategische Herausforderung“ In: Fakten (Beilage zum Kurier), September 2016 Nr. 1.01.09.2016: 1. Vortrag für die Präsidentschaftskanzlei „Risiken und Bedrohungen – müssen wir uns fürchten“ und „Der Konflikt in Syrien – Aussicht auf Frieden?“. Walter Feichtinger und Jasmina Rupp

07.09.2016: Teilnahme am Forschungsmarkttag an der TherMilAk mit dem Forschungsmarktstand „Migration und Flucht“. Gewinn des 1. Platzes. Harald Müller21.09.2016: Round Table “Contemporary Security Challenges in the Caucasus” mit der ehemaligen georgischen Verteidigungsministerin Tinatin Khidasheli.

22.09.2016: IFK Alummni-Treffen.

22.09.2016 - 25.09.2016: Inhaltliche Koordinierung des Workshops „Montenegro’s Upcoming NATO Membership-Internal, Regional and International Implications“ der PfP-Consortium Study Group Regional Stability in South East Europe. Predrag Jureković29.09.2016 - 30.09.2016: Middle East conference on “On Hegemonies and Alliances 2.0 - Strategic Competition and Regional Insecurity in the Gulf Region and the Levant” Gestaltung in Zusammenarbeit mit Gertraud Borea d´Olmo, Bruno Kreisky Forum. Walter Posch

Oktober

Anton Dengg: „Krieg ohne Kampf? – Hybride Bedrohungen“ IFK Aktuell, Oktober 2016.

Walter Posch: „Kurdische Einheit? Rivalität statt Gemeinschaft“ In: Militär Aktuell, 3/16.

Walter Feichtinger: “Naher Osten: Die Büchse der Pandora ist geöffnet!“ In: Militär Aktuell, 3/16.

Christian Steppan: „Schmiedet Moskau neue Allianzen im Mittleren Osten?“ In: Militär Aktuell, 3/16.

Walter Feichtinger: „Wie der IS zu besiegen ist“ In: Fakten (Beilage zum Kurier), Oktober 2016 Nr. 2.

Jasmina Rupp: „Der (Alb)traum vom Kalifat“ - Ursachen und Wirkung von Radikalisierung im politischen Islam“ In: BÖHLAU Reihe Internationale Sicherheit und Konfliktmanagement Band 09/2016.03.10.2016: 2. Vortrag für die Präsidentschaftskanzlei “Aktuelle sihpol Ereignisse” und “Der Konflikt in Syrien - Aussicht auf Frieden?”. Walter Feichtinger und Jasmina Rupp13.10.2016: Vortrag und Einweisung ins Analysezentrum für die Studiengruppe Kommando Heer Abt III, der Bundeswehr. Walter Posch

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IFK SPIEGEL

November

Jasmina Rupp: „Die Schlacht um Aleppo und das Schicksal Syriens“. IFK Monitor, November 2016.

Jasmina Rupp: „The Battle for Aleppo and the Fate of Syria”. IFK Monitor International, November 2016.

Marius Calligaris: “Türkei – außen- und innenpolitische Entwicklungen”. IFK Monitor, November 2016.04.11.2016: Expertengespräch “Jüngste Entwicklungen in der türkischen Außen- und Innenpolitik”. Marius Calligaris

09.11.2016: Expertengespräch „Sicherheit und Migration in Afghanistan“.

18.11.2016: Pressefrühstück

Dezember

Predrag Jureković: „Westbalkan“ In: ÖMZ 1-6/2016.

Christian Steppan: „Aserbaidschan vs. Armenien – Krieg und Frieden“ In: Militär Aktuell, 4/16.

Walter Feichtinger: „Eingefrorene Konflikte als außenpolitisches Instrument“ In: Militär Aktuell, 4/16.

Gerald Hainzl: „Äthiopien: Vom Schwellenland zum Bürgerkriegsland?“ In: Militär Aktuell, 4/16.

Markus Gauster: „Afghanistan im Fokus“ In: Militär Aktuell – Inside 4/16 Beilage.

15.12.2016: Expertengespräch “Das deutsche Engagement in Afrika”.Walter Feichtinger15.12.2016 - 16.12.2016: Teilnahme am Meeting der Co-Chairs des PfP-Consortium Study Group Regional Stability in South East Europe. Predrag Jureković16.12.2016: Teilnahme an OIIP-Tagung zu “ NATO und Mittlerer Osten“. Walter Feichtinger

2017

FebruarPredrag Jureković: „Internationale Bruchlinien – Eine Gefahr für den Friedensprozess auf dem Westbalkan“. IFK Monitor, Februar 2017.Gerald Hainzl und Walter Feichtinger (Eds.): „Transforming Violent Conflicts in Africa“. In: Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie, Februar 2017.Predrag Jureković (Ed.): „South East Europe`s Consolidation in Light oft he EU Crisi, Refugee Influx and Religious Extremism“. In: Study Group Information, February 2017.14.02.2017: Podiumsdiskussion „Traum und Albtraum vom Kalifat – Ursachen des religiösen Extremismus und Deradikalisierungsversuche“.

13.03.2017: 1. Drehtag im Kinosaal für die Videoclipserie „FEICHTINGER KOMPAKT“.

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SUDOKU Schwer, Lösung auf S.27

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IFK SPIEGEL

Herr Brigadier, warum beschäftigt sich ein Heer mit Friedenssicherung?

WF: Weil das heute eine Kernaufgabe des Militärs ist: Sicherheit herzu-stellen und Frieden zu erhalten. Daher ist es zweckmäßig und nahelie-gend, sich mit den theoretischen und praktischen Grundlagen von Frie-den und gewaltsamen Konflikten auseinanderzusetzen. Unser Institut leistet dazu einen wichtigen Beitrag.

Sie sind mittlerweile seit mehr als 14 Jahren Institutsleiter des IFK. Was war Ihre Motivation, diese Aufgabe zu übernehmen?

WF: Sicherheitspolitik ist für mich die große Klammer über alle politi-schen Bereiche hinweg. Im Rahmen des IFK wird mir die einmalige Ge-legenheit geboten, für das Ressort und für die Gesellschaft Sicherheits-politik anzusprechen, auf Herausforderungen hinzuweisen und Lö-sungsansätze aufzuzeigen. Das ist faszinierend und fordernd zugleich.

Das IFK besteht seit 1999. Was hat sich verändert, was konnten Sie erreichen?

WF: Vieles hat sich verändert, z.B. das Bedrohungsbild (Stichwort hybride Kriegsführung), die sicherheitspolitische Lage (siehe Ukraine oder Syrien) und damit auch die Herausforderungen für die Gesellschaft (man denke an Massenmigration) und die Streitkräfte. Zu all diesen Themen hat das IFK vorausschauend Expertise entwickelt und für das Verteidigungsmi-nisterium, aber auch andere Ressorts zur Verfügung gestellt. Es ist gelun-gen, durch jahrelange gezielte Aufbauarbeit eine Expertenschmiede und einen Think Tank von internationalem Format zu etablieren.

Wie geht das IFK bei seiner Arbeit vor?

WF: Wesentlich für unsere Arbeit ist die systematische Kombination von theoretischem Wissen und praktischen Erfahrungen. So stellen wir uns z.B. schon heute die Frage, wie das internationale Krisen- und Konfliktmanagement in einem Post-Kriegs-Syrien am zweckmäßigsten erfolgen sollte. Dabei greifen wir auf zahlreiche Erfahrungen, die bei Einsätzen im ehemaligen Jugoslawien, in Afghanistan oder auch in So-malia gewonnen wurden, zurück. Der Schlüssel zum Erfolg besteht für mich aber darin, dass wir am IFK unsere Analysen im Team erstellen und nicht jeder für sich im stillen Kämmerlein. Dadurch entstehen so-wohl ein inhaltlicher Mehrwert als auch ein motivierender Teamgeist. Zusätzlich sind alle Forscher international bestens vernetzt. Das ermög-licht einerseits einen intensiven Wissensaustausch und andererseits die Qualitätsprüfung unserer Forschungsergebnisse und Analysen, bevor wir diese in die politische Beratung, die Lehre und die Öffentlichkeits-arbeit einbringen. Besonders hervorzuheben sind dabei unsere Jungfor-scher mit ihren neuen Ideen und kritischen Denkansätzen.

Eine Frage zur Sicherheit in Europa – wie sehen Sie die aktuellen Entwicklungen, vor allem nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump?

WF: Europas Sicherheitslage hat sich eindeutig verschlechtert, es tut da-her gut daran, sich endlich selbst um seine Sicherheit zu kümmern und auf eigenen Beinen zu stehen. Es gibt ja die NATO, die EU, die OSZE und die einzelnen Staaten, die Sicherheit auf ihre Fahnen geschrieben haben. Die eigentliche Herausforderung besteht für mich darin, zu einer zweckorientierten Abstimmung aller Akteure zu kommen („wer macht was“) und dabei die Eigenständigkeit und Handlungsfähigkeit der EU zu fördern. Dass die europäischen Staaten hier mehr tun und aufwen-den müssen als bisher liegt auf der Hand, ist angesichts der geostrategi-schen Veränderungen aber unverzichtbar.

Was halten Sie in diesem Zusammenhang von einer EU-Armee, die Kommissions-präsident Juncker fordert?

Das klingt für mich derzeit etwas populistisch, obwohl es in die richtige Richtung weist. Die Forderung schafft aber eher Probleme als sie zu lö-sen. Als wesentlich zweckmäßiger erachte ich viele kleine Schritte bei der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, die ein harmoni-sches Zusammenwachsen, Synergien, Anpassungen und Vertrauensbil-dung ermöglichen. Die Bandbreite reicht von Rüstungsprojekten über nachrichtendienstliche Zusammenarbeit bis zu Friedenseinsätzen. Ein positives Beispiel ist etwa die Einrichtung einer Europäischen Grenz- und Küstenwache Ende 2016. Letztlich werden wir ein 2-Säulenmodell benötigen, wobei die erste Säule alle innerstaatlichen Sicherheitserfor-dernisse abzudecken hat und die zweite Säule durch internationale Kooperationen gebildet wird. Dass es dabei einmal zur Bildung einer EU-Armee kommt ist eigentlich zu hoffen, denn das wäre ein starkes Zeichen für verstärkte Integration und Handlungsfähigkeit. Das wird aber nicht den Verzicht auf nationale Streitkräfte bedeuten.

Was sind die Themen der Zukunft für das IFK?

WF: Die grundsätzliche Frage lautet, welche Faktoren die Sicherheit Europas und damit auch Österreichs beeinträchtigen und wie Gefahren begegnet werden kann. Vorrangig werden wir uns daher weiterhin mit den “heißen“ Konflikten an Europas Peripherie beschäftigen, im Sinne einer pro-aktiven Forschung stehen beispielsweise die zukünftige Rolle des Iran, Autonomie- und Unabhängigkeitsbestrebungen von Kurden, Russlands Verhältnis zu Europa oder Ursachen von Migration und de-ren Beseitigung im Fokus, was uns tief in den afrikanischen Raum führt. Nicht zu vergessen ist neben Terrorismus das erweiterte Bedrohungs-potenzial, das auch ohne Einsatz von Waffengewalt zur Destabilisierung von Staaten und Gesellschaften führen kann. Komplex – herausfor-dernd und spannend.

Sehr geehrter Herr Brigadier, danke für das Gespräch!

„Wir denken voraus“Ein Gespräch mit dem Institutsleiter Brigadier Dr. Walter Feichtinger

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IFK SPIEGEL

Der Westbalkan befindet sich seit dem Ende der Kriege in Kroatien, Bosnien und Herzegowina (November 1995) und im Kosovo (Juni 1999) sowie der bürgerkriegsähnlichen Unruhen in Mazedonien (August 2001) in einem sehr anspruchsvollen Peace-Building-Prozess. Der derzeit in einigen Gebieten noch „negative Friede“ soll in eine sich selbst tragende regionale Kooperation und in eine Situation des interethnischen Ausgleichs übergeführt werden. Die Bewältigung dieser anspruchsvollen Aufgabe erfordert insbesondere in Gebieten mit noch relativ hohem Konfliktpotenzial, wie es der Kosovo – trotz des Dialogs zw. Belgrad und Priština/Prishtina – darstellt und wahrscheinlich in den nächsten Jahren noch darstellen wird, ein substanzielles Engagement der internationalen Gemeinschaft.

Positiv kann konstatiert werden, dass sich die früheren Konfliktparteien und Kriegsgegner überwiegend von der in den neunziger Jahren dominierenden nationalistischen Politik abgewandt und für die regionale Kooperation und die Integration in die EU und NATO bzw. die NATO-Partnerschaft für den Frieden (PfP) entschieden haben. Mit Kroatien wurde im Juli 2013 auch der erste Westbalkanstaat als Mitglied in die EU aufgenommen. Dieser Umstand unterstreicht die wichtige Rolle der EU-Integrationspolitik für den Konsolidierungsprozess. Der Ausbruch neuer Balkankriege, die zu großen Flüchtlingsbewegungen auch in den mittel- und westeuropäischen Raum führen, wird unter diesen positiven politischen Vorzeichen immer unwahrscheinlicher. Für die Stärkung der regionalen Kooperation und für die Motivation der Westbalkanländer, interne Reformen voranzutreiben, ist die Perspektive einer EU-Mitgliedschaft von besonderer Bedeutung.

Die Gefahr neuer gewaltsamer Konflikte in Südosteuropa ist aber noch nicht vollständig beseitigt. Interethnische Konflikte können in Kombination mit ungelösten Statusfragen, wirtschaftlicher Rückständigkeit und einer hohen Arbeitslosigkeit noch längerfristig ein nicht zu unterschätzendes Potenzial für nationalistische und religiös-extremistische Mobilisierung darstellen. Der von Serbien abgelehnte Aufbau eines kosovarischen Staates, welcher die serbisch-

albanischen Beziehungen noch längere Zeit negativ beeinflussen wird, oder der schwierige Weg Bosnien und Herzegowinas von einem Semi-Protektorat zu einem funktionierenden und eigenverantwortlichen Staat sind zwei Beispiele dafür, dass noch nicht abgeschlossene Staatenbildungsprozesse die regionale Stabilität zumindest mittelfristig noch sehr stark beeinträchtigen werden. Als wichtigster externer Konsolidierungsfaktor steht die EU selbst vor großen internen Herausforderungen (BREXIT etc.). Auch globale Herausforderungen, wie Migrationsbewegungen, machen vor Südosteuropa nicht halt. Mehr Eigenverantwortung der Westbalkan-Länder für die regionale Stabilität ist deshalb notwendig.

Gut funktionierendes Südosteuropa-NetzwerkDas IFK ist eine der treibenden Kräfte in der seit 1999 bestehenden Südosteuropa-Arbeitsgruppe des „PfP-Consortium of Defense Academies and Security Studies Institutes“. In zwei Workshops, die jährlich abwechselnd im Schloss Rothschild in Reichenau a. d. Rax und in einem südosteuropäischen Land stattfinden, diskutieren Wissenschafter aus Südost-, Mittel- und Westeuropa sowie den USA gemeinsam mit Mitarbeitern internationaler Organisationen über die aktuelle Entwicklung in den Post-Kriegsgebieten und unterbreiten Vorschläge zur Unterstützung des Stabilisierungsprozesses in der Region. 2016 erschien unter der Federführung des IFK u. a. die Publikation „Violent Extremism in the Western Balkans”. Neben dem Engagement im PfP-Consortium sind regelmäßige Forschungsaufenthalte in Bosnien und Herzegowina, Kosovo/Südserbien sowie in Mazedonien ein unverzichtbarer Bestandteil der Südosteuropa-Expertise des IFK.

Mehr KonfliktpräventionEine Lehre aus den Konflikten in Südosteuropa ist die Notwendigkeit für die internationale Gemeinschaft, sich stärker präventiv zu engagieren. Das IFK räumt diesem Thema in seinen Forschungsprojekten einen wichtigen Stellenwert ein. Mehrere Publikationen des IFK behandeln dieses zentrale Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Westbalkan: komplexe Friedens-konsolidierung mit HindernissenIFK-Forscher Dr. Predrag Jureković über den regionalen Stabilisierungsprozess

Dr. phil. Predrag Jureković (*1969) ist seit 2003 Forscher und Referatsleiter am IFK. Studium der Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Wien; ständiger Mitarbeiter der Österreichischen Militärischen Zeitschrift (Südosteuropa);

Österreichischer Co-chair in der Arbeitsgruppe Regional Stability in South East Europe des PfP-Consortium of Defense Academies and Security Studies Institutes. Lehr- und Forschungsfelder: Konflikttransformation und Stabilisierungsprozess im Balkanraum; EU-Politik gegenüber Südosteuropa; Konfliktprävention; Anwendung von Szenarien-Techniken in der Konfliktforschung.

Zur Person

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IFK SPIEGEL

Die Anschläge des 11. September 2001 stellten eine Zäsur in der internationalen Sicherheitspolitik dar. Nicht-staatliche Gewalt-akteure in Form von global agierenden Terrororganisationen mit daraus resultierenden Auswirkungen wurden zunehmend zu einer sicherheitspolitischen Herausforderung für die internationale Ge-meinschaft.

Zudem führte spätestens ab 2014 der Ukraine-Konflikt den west-lichen Staaten neue Bedrohungsformen vor Augen. Die westliche Wertegemeinschaft musste erkennen, dass durch die Verschmel-zung verschiedenster Machtinstrumente die Anwendung von verdeckter und offener Gewalt auf mehreren Ebenen stattfinden kann. Spezielle Anwendungsgebiete von neuartigen Formen der elektronischen Kommunikationsmittel wie z.B. soziale Netzwerke spielen dabei eine besondere Rolle. Dadurch ist auch das Interna-tionale Krisen- und Konfliktmanagement vor neue Herausforde-rungen gestellt.

Konflikt- und BedrohungsbildMit seinen zahlreichen technischen Innovationen und den sozialen Rahmenbedingungen bietet das 21. Jahrhundert multidimensionale und multiperspektivische Möglichkeiten zur Machtprojektion. Ne-ben den klassischen militärischen Bedrohungen treten wirtschafts- und/oder finanzpolitische Sanktionen, Angriffe auf die kritische Infrastruktur oder Terroranschläge hinzu. Zudem stellt die zuneh-mende Automatisierung auf allen Ebenen und deren negative Ver-wendungsmöglichkeiten eine Herausforderung für die staatliche Sicherheit dar.

Die Konfliktkonstellation ist zusätzlich geprägt vom systemati-schen, phasenweisen oder permanenten Zusammenwirken staatli-cher wie auch nicht-staatlicher Akteure. Unterschiedliche Macht-mittel können dabei zur Anwendung gebracht werden (siehe hy-bride Bedrohungen). Die EU führt in ihrer Sicherheitsstrategie neben der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, Regional-konflikten, gescheiterten Staaten und Organisierter Kriminalität, Terrorismus und seit 2008 die Sicherheit der Energieversorgung

sowie den Klimawandel als Bedrohungen für Europa an. Aber auch Bevölkerungsentwicklungen und Migration, Risiken im Cyberraum oder die Gefahren einer militärischen Nutzung des Welttraumes bedürfen einer verstärkten Aufmerksamkeit. Ein gesteigertes Inter-esse zeigt die EU ferner an hybriden Bedrohungen, wie der „Joint Framework on countering hybride threats“ der Europäischen Kommission beweist.

Herausforderungen für das Internationale Krisen- und Konfliktmanagement (IKKM)Im Rahmen der für die gewaltsamen Konflikte charakteristischen Machtprojektionsprozesse hat sich mit den Konfliktmustern auch die „Qualität“ der Akteure verändert, wodurch sich auch neue He-rausforderungen für das internationale Krisen- und Konfliktma-nagement ergeben. An die Stelle klassischer Peacebuilding-Kon-zepte tritt verstärkt ein „multidimensionales“ internationales Kri-sen- und Konfliktmanagement, welches nicht mehr ausschließlich durch militärische Mittel umgesetzt werden kann. Als Antwort auf die multiperspektivischen Konfliktbilder und deren Akteure bedarf es eines umfassenden Ansatzes der Internationalen Gemeinschaft, um den Erfordernissen eines nachhaltigen Friedensprozesses Ge-nüge zu tun. Internationales Krisen- und Konfliktmanagement als humanitäre Verpflichtung demokratischer Staaten spielt eine zu-nehmend wichtigere Rolle in der Außenpolitik und erhält durch ihre Komplexität eine verstärkte innenpolitische Dimension.

ForschungsschwerpunkteDen gegenwärtigen Forschungsschwerpunkt bildet die Thematik neue Technologien, die als Systemwandler aus gesamtstaatlicher Bedrohungsperspektive und „Enabler“ für Sicherheitskräfte gel-ten. Das Themenfeld „Miniaturisierung und Robotik“ ist in Ver-bindung mit Nano- und Biotechnologie als zukünftige Bedrohung und Gefährdungspotenzial zu werten. Diesbezügliche sicherheits-politischen Implikationen und Herausforderungen für nationale Si-cherheitskräfte, das Themenfeld „Hybride Bedrohungen“ und die damit sich ergebenden Auswirkungen auf Österreich stehen am IFK 2017/2018 im zentralen Forschungsinteresse.

Zukünftige Bedrohungs- und Konfliktbilder für das IKKMIFK-Forscher Oberst Mag. Anton Dengg zur Thematik Bedrohungs- und Konfliktbild

Oberst Mag. Anton Dengg ist seit 2004 am IFK. Studium der Politikwissenschaft an der Uni-versität Wien. Verschiedene Vortragstätigkeiten zu den Themen Terrorismus und Terrorismus-bekämpfung sowie Bedrohungs- und Konfliktbilder. 2006-2012 Mitglied in der Combating Ter-rorism Working Group (CTWG) des PfP-Consortiums. Von 2011-2013 Verwendung als Adviser on Anti-Terrorism Issues bei der Action Against Terrorism Unit (ATU) im Transnational Threat Department (TNTD) / Organization for Security and Co-operation in Europe (OSCE). Seit März 2013 wiederum Leiter des Referats Konflikt- und Bedrohungsbild am IFK. Forschungsfelder: Konflikt- und Bedrohungsbilder im internationalen Krisen- und Konfliktma-nagement, transnationaler Terrorismus, Gewaltakteure im internationalen Krisenmanagement, Hybride Bedrohungen, neue Technologien als sicherheitspolitische Herausforderung für Staaten.

Zur Person

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IFK SPIEGEL

Afghanistan steht wieder im Fokus der SicherheitspolitikDie Zahl afghanischer Asylwerber in Österreich ist 2015/16 mas-siv angestiegen. Afghanen sind im Aufbruch in Richtung Europa und haben viele Gründe, die Flucht aus Afghanistan zu ergrei-fen. Fluchtursachen wie die vorherrschende Gewalt im Land zu bekämpfen oder untragbare Lebensumstände der Bevölkerung zu verbessern sind nur zwei mögliche Ansätze, um Migration einzu-dämmen. Die Ausbildung und Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch die Resolute Support Mission (RSM) der NATO und zusätzliche US-Truppenpräsenz mit Spezialkräften wird auch über 2017 hinaus unabdingbar für ein Weiterbestehen der afghanischen Armee und der nationalen Einheitsregierung in Kabul sein. Auch das Österreichische Bundesheer (ÖBH) hat 2016 sein Engagement bei RSM verstärkt. Aufgrund anhaltender Gewalt sind weitere Migrationsströme nach Europa zu erwarten. Lokale Initiativen verbunden mit der Schaffung alternativer Ein-kommensmöglichkeiten vor Ort könnten Fluchtursachen (Push-Faktoren) und den anhaltenden Brain Drain bregenzen. Hier steht man jedoch erst am Anfang. Massive Hilfe für das Land ist jetzt, 15 Jahre nach der Verdrängung der Taliban, dringend nötig. Militante Gruppierungen werden stärker. Innovative internationale Ansätze und eine starke afghanische Administration sind gefragt. Auch der Drogenanbau und die Radikalisierung verstärken sich, wirken ne-gativ auf Europa und stellen auch Österreich vor gesamtstaatliche Herausforderungen.

Begrenzte Ressourcen und Risikoaversion erfordern umfas-sende Ansätze Österreichs und der EUDie Migrationskrise hat die Finanztöpfe für staatliche Sicherheits-akteure geöffnet und auch im ÖBH für eine gewisse Aufbruchs-stimmung gesorgt. Zur Unterstützung von Regierungen und Si-cherheitssektoren der Herkunftsländer von Flüchtlingen besteht ein Mehrbedarf an speziell ausgebildeten Soldaten und zivilen Kräften. Neue Aufgaben für das Militär im Rahmen zukünftiger „Migrationsoperationen“ müssen auch durch entsprechende Fä-higkeiten abgedeckt werden. Daher ist auch der Mitteleinsatz kri-tisch zu überdenken. Gesamtstaatliche Ansätze, Pooling & Sharing

und Whole of Nation-Ansätze rücken in der Migrationskrise in den Vordergrund und versprechen mehr Effizienz und Effektivi-tät. Der Anspruch von Konzepten und die Realität klaffen jedoch oft auseinander, da Staaten und Organisationen unterschiedlichen Einsatzvorbehalten unterliegen. Somit liegt es auf der Hand, die Wirkung und Spezialaspekte internationaler Einsätze auf den Prüfstand zu stellen. Es stellt sich die Frage, wie sich kleinere Staa-ten mit ihren speziellen Stärken in militärische und zivile Agenden der GSVP einbringen können. Forschungsergebnisse werden im IFK diskutiert und verfügbar gemacht.

Die Zukunft des internationalen Konflikt- und KrisenmanagementsDie Entwicklung geht weiter: Die Erarbeitung zivil-militärischer Standards, Prinzipien und kohärenter Planungsansätze für Ein-sätze erscheint realistisch; eine generelle Integration von zivilen Akteuren in Militäroperationen und vice versa dagegen nicht – un-terschiedliche Visionen, Ansätze und Prinzipien sind auch von Sei-ten des Militärs anzuerkennen. Die zunehmende „Versicherheit-lichung“ der Migrationsagenda wird Auswirkungen auf das Zu-sammenspiel der internationalen Akteure zur Eindämmung von Massenmigration haben. Dabei stellt sich nach dem Brexit auch die Frage, wie stark die Ambitionen von EU-Staaten sein werden, eine europäische Krisenmanagement-Armee zu verwirklichen. Deutschland hat sich dabei seit Mitte 2016 als zentraler Treiber etabliert. Der Bedarf zur Bearbeitung von Fluchtursachen durch internationale zivile und militärische Einsätze wird durch die Mi-grationskrise jedenfalls weiterhin ansteigen und europäisches En-gagement (politisch, militärisch, zivil) in afrikanischen und asiati-schen Ländern verstärken. 2017/18 wird daher erforscht, welche Auswirkungen die Wanderbewegungen nach Europa auf Einsätze und Ansätze des IKKM haben. Auch die Rückführungsagenda wird an Relevanz gewinnen und hat auch eine militärische Dimen-sion. Veränderungen im IKKM (generell, geografisch, im Bereich Kooperationen, Konzepte und Modelle) werden daher untersucht, um Erkenntnisse und Optionen für Österreich und das ÖBH zu gewinnen.

Krisenmanagement am Prüfstand IFK-Forscher Mag. Markus Gauster über aktuelle Ansätze im internationalen Konflikt- und Krisenmanagement (IKKM)

Dr. Markus Gauster ist seit 2004 am IFK. Studium der Rechtswissenschaften (Mag.iur.) und der Politikwissenschaften (Dr.phil.) an den Universitäten Graz und Wien sowie Lehrgang für Fern-sehjournalismus an der Donau-Universität Krems. Privatwirtschaftliche Tätigkeit im Marketing, Journalismus und bei Filmproduktionen; Offizier des Reservestandes. Forschungsfelder: Konflikt-transformation in Afghanistan, zivil-militärische Interaktion sowie innovative Konzepte im IKKM. Aufenthalte in Afghanistan und seinem Umfeld unter anderem als Langzeit-Wahlbeobachter für die EU; Verfasser mehrerer Publikationen und Artikel. Mitglied der International Society of Mili-tary Sciences (www.isofms.org) sowie Vorstandsmitglied der Österreich-Afghanistan Gesellschaft (www.oeafg.at) in Wien.

Zur Person

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Vielfältige AkteureDas aktuelle weltpolitische Geschehen wird nach einer langen Phase der Bipolarität zunehmend von einer Vielfältigkeit an Ak-teuren bestimmt. Sie sind staatlicher, aber auch zunehmend nicht-staatlicher Natur. Alle haben eigenständige – manchmal gegen-sätzliche – Interessen, verfolgen ihre speziellen Ziele und tun dies mit unterschiedlichen Strategien. Unter Strategie (von altgriechisch strategós „Feldherr, Kommandant“) ist hier an dieser Stelle ein meist längerfristig ausgerichtetes Anstreben eines Ziels mit geeig-neten Mitteln unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen zu verstehen.

Strategie und StreitkräfteEin Werkzeug aus der Werkzeugkiste der Strategie stellen Streit-kräfte dar. Sie bilden das bewaffnete Instrument eines strategi-schen Akteurs, mit dem dieser bei Bedarf sein Ziel sogar mit Ge-walt anstreben kann. Max Weber formulierte das treffend: „Eines der Instrumente, welches die Möglichkeit verschafft, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Wider-stand durchzusetzen, ist das Militär.“ Die Genfer Konventionen als Teil des Humanitären Völkerrechts verstehen unter Streitkräf-ten im weiteren Sinne (ZP I, Art. 43 Abs. 1) neben den „regulären Streitkräften“ alle kombattanten Organisationselemente, unabhän-gig davon, ob sie regulären Streitkräften eines Staates eingeglie-dert sind oder ob sie neben solchen unterhalten werden. Diese Streitkräfte einer Konfliktpartei bestehen aus der Gesamtheit der organisierten bewaffneten Verbände, Gruppen und Einheiten, die einer Führung unterstehen, welche dieser Partei für das Verhalten ihrer Untergebenen verantwortlich ist. Diese rechtliche Beurtei-lung zeigt schon die umfassender werdende Komplexität der the-oretischen Betrachtung von Streitkräften als auch der praktischen Anwendung.

Zweck von Streitkräften

Zweck der Streitkräfte ist heute• Landesverteidigung,• gegebenenfalls Bündnisverteidigung,• Schutz der Staatsbürger im Ausland, wenn der dortige Staat

hierzu nicht in der Lage ist (z.B. Evakuierung Staatsbürger),• Hilfeleistung bei Elementarereignissen und Unglücksfällen

außergewöhnlichen Umfanges im In- und Ausland,• Hilfeleistung beim Schutz der verfassungsmäßigen Einrich-

tungen und der Aufrechterhaltung der inneren Ruhe und Ordnung,

• Wahrnehmung der Responsibility to Protect,• Internationales Krisenmanagement: Prävention, Konfliktbe-

endigung, Stabilisierung.

Folglich müssen Streitkräfte• ihrer politischen Führung aufgrund des breiten Spektrums

an Gefahren eine breite Palette von Fähigkeiten – gewaltfreie bis hin zu gewaltsamen Maßnahmen - zur Verfügung stellen können,

• eine abgestufte Einsatzbereitschaft aufweisen,• einem erwartbaren Akteurs- und Verfahrensspektrum gerecht

werden,• eine bestimmte Autarkie aufweisen, um in Ausnahmesituatio-

nen vorgegebene Ziele zu erreichen,• das Potenzial zu Anpassung und Weiterentwicklung haben,• in die Gemeinschaft integriert sein und durch diese getragen

werden und• mit anderen militärischen und zivilen Organisationen zusam-

menarbeiten können.

Streitkräfte aus der politischen WerkzeugkisteIFK-Forscher Brigadier Mag. Harald Müller über die Rolle von Streitkräften im sicherheitspolitischen Kontext

Brigadier Mag. Harald Müller ist seit dem Jahre 2012 Forscher am Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der Landesverteidigungsakademie in Wien. Neben einer vielfältigen militärischen Offiziersausbildung absolvierte er ein individuelles Diplomstudium an der Universität Wien.

Seine dienstlichen Erfahrungen sammelte er in Verwendungen in einer Ausbildungseinheit, einem Pionierbataillon, verschiedenen Militärkommanden, den Luftstreitkräften, in der Zentralstelle des BMLVS in den Bereichen Kontroll-, Vorschriften- und Ausbildungswesen, sowie im Ausland beim Einsatz der United Nations Disengagement Observer Force am Golan. Sein Forschungsbereich sind die Streitkräftestrukturen und Doktrinen.

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Westbalkan

Naher Osten

LEGENDE

Missionen mit österreichischer Beteiligung

Missionen mit Beteiligung des Bundesministerium für Inneres (BM.I)

10

4

182

1

51

333

3

4

1

478

5

8 4

3

10

5

15

6

6

1

1

Juli 1998

Kasachstan

28 Personen

OSCE - Centre

Oktober 2008

Georgien

204 Personen

EUMM- HQ

OSCE - CentreDezember 2007

Turkmenistan

25 Personen

Juli 199825 Personen

UNRCCA

Juni 2006

Usbeskistan

25 Personen

OSCE - ProjectCo-ordinator

Juli 1998

Kirgistan

126 Personen OSCE - Centre

Juni 1994

Tadschikistan

160 Personen

OSCE - Centre

Jänner 2015

Afghanistan

13 435 Personen

RSM (NATO)

März 20021 618 Personen UNAMA

Jänner 1949

Pakistan/Indien (Kaschmir)

116 Personen UNMOGIP

Juni 1974

Syrien

970 Personen UNDOF

UNSCOLMärz 1978

LibanonDemokrat. Republik Kongo

10 530 Personen

Februar 200780 Personen

UNIFIL

Oktober 2000

Kroatien

31 Personen

RACVIAC

November 2016

Ungarn

51 Personen

AUTCON HUN

Dezember 2004

Bosnien und Herzegowina

700 Personen

MONUSCOJuni 200522 500 Personen

November 2005

Israel/Palästina

114 Personen EUPOL COPPS

Mai 1948149 Personen

UNTSO

Oktober 199959 Personen UNSCO

Dezember 200515 Personen

EUBAM Rafah

Juli 1999

Armenien

48 Personen

OSCE - Office

August 1995

Armenien - Aserbaidschan

17 Personen

OSCE - PersonalRepresentative of the CiO

Juli 2014

Ukraine

22 Personen

OSCE - Observation Mission at the russian Checkpoints

Gukovo and Donetsk Juli 2014

Ukraine

800 Personen

OSCE - SMMU

April 1991

Westsahara

214 Personen

MINURSO

Februar 2013526 Personen

EUTM Mali

April 20138 057 Personen

MINUSMA

November 2001

Westafrika

43 Personen

UNOWAS

Juni 2004

Haiti

6 131 Personen

MINUSTAH

August 2012

Niger

50 Personen

EUCAP Sahel Niger

April 2014

Mali

140 Personen

EUCAP Sahel Mali

September 2003

Liberia

2 976 Personen

UNMIL

April 2004

Elfenbeinküste

3 400 Personen

UNOCI

Juni 2006

Montenegro

41 Personen

OSCE - MissionMärz 1997

Albanien

82 Personen

OSCE - PresenceAugust 1992

Mazedonien (FYROM)

150 Personen

OSCE - Mission

April 2004

Serbien

127 Personen

OSCE - Mission

Juli 1999532 Personen

OSCE - Mission

Dezember 1995321 Personen

OSCE - Mission

Juni 1999

Ukraine

50 Personen

OSCE - Project Co-ordinator

Juli 2014200 Personen

EUAM

November 2005

Moldawien und Ukraine

196 Personen

EUBAMMoldova and Ukraine

Februar 1993

Moldawien

52 Personen

OSCE - Mission

Juni 2015

Mittelmeer

1 310 Personen

EUNAVFORMed

März 1964

Zypern

861 Personen

UNIFCYP

August 2003

Irak

834 Personen

UNAMI

Dezember 2008

Somalia

1 200 Personen EUNAVFOR Atalanta

Juli 2012176 Personen EUCAP NESTOR

November 2015541 Personen UNSOS

Juli 2007

Sudan

20 806 Personen UNAMID

Zentralafrikanische Republik

EUTM RCAMärz 2016163 Personen

EULEXKosovo

Februar 2008

Kosovo

1600 Personen

UNMIKJuni 1999364 Personen

KFOR(NATO)

EUFORAlthea

Juni 19994 527 Personen AUTCON/DEU

ORF BnJuni 19995 600 Personen

Juli 2011

Südsudan

15 298 Personen

UNMISS

Juni 20114 725 Personen UNISFA

Jänner 201114 Personen UNOCA

September 201413 071 Personen MINUSCA

Juni 2013

Somalia

682 Personen UNSOM

April 2010195 Personen EUTM Somalia

September 2011

Libyen

48 Personen

Mai 201323 Personen

UNSMIL

EUBAM Libya

INTERNATIONALES ENGAGEMENTIN KRISENHERDEN 2017 (Auszug)

INTERNATIONALES ENGAGEMENTIN KRISENHERDEN 2017 (Auszug)

KASPISCHER RAUM / ASIENEUBAM EU Border Assistance Mission

EUAM EU Advisory Mission for Civilian Security Sector Reform Ukraine

EUMM EU Monitoring MissionRSM Resolute Support Mission in Afghanistan

OSCE-SMMU OSCE Special Monitoring Mission in Ukraine

UNAMA UN Assistance Mission in Afghanistan

UNMOGIP UN Millitary Observer Group in India and Pakistan

UNRCCA UN Regional Centre of Preventive Diplomacy for Central Asia

NAHER OSTENEUBAM Rafah EU Border Assistance Mission

EUPOL COPPS EU Police Mission to the Palestinian Territories

UNAMI UN Assistance Mission in IraqUNDOF UN Disengagement Observer ForceUNFICYP UN Peacekeeping Force in CyprusUNIFIL UN Interim Force in Lebanon

UNSCO UN Special Coordinator for the Middle East Peace Process

UNSCOL UN Special Coordinator for LebanonUNTSO UN Truce Supervision Organisation

AMERIKAMINUSTAH UN Stabilization Mission in Haiti

WESTBALKANAUTCON/DEUORF Bn

Austrian Contingent – Operational Reserve Forces Battalions

EUFOR Althea EU Force AltheaEULEX Kosovo EU Rule of Law Mission in KosovoKFOR Kosovo Force

RACVIAC Regional Arms Control Verification and Implementation Assistance Centre

UNMIK EU Interim Administration Mission in Kosovo

EUROPAAUTCON HUN Austrian Contingent – Hungary

AFRIKAEUCAP Sahel Niger EU CSDP Mission to NigerEUCAP Sahel Mali EU CSDP Mission to Mali

EUCAP Nestor EU Regional Capacity Building for the Horn ofAfrica and the Western Indian Ocean

EUFOR RCA EU Force in Republic of Central AfricaEUNAVFOR EU Naval Force AtalantaEUTM EU Training Mission

MINURSO Misión de las NU para el Referéndum del Sáhara Occidental

MINUSCA Multidimensional Integrated Stabilization Mission in the Central African Republic

MINUSMA UN Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali

MONUSCO Mission de l´ONU pour la stabilisation en RD Congo

UNAMID African Union/UN Hybrid Mission in DarfurUNISFA UN Interim Security Force for Abyei

UNMIL UN Mission in LiberiaUNMISS UN Mission in the Republic of South SudanUNOCA UN Regional Office for Central AfricaUNOCI UN Operation in Côte d´Ivoire

UNOWAS UN Office for West Africa and the Sahel (Sitz des HQ in Senegal)

UNSOM UN Assistance Mission in SomaliaUNSMIL UN Support Mission in LibyaUNSOS UN Support Office in Somalia

Die Personenangaben umfassen militärisches und ziviles Personal. Quellen: lse.ac.uk; eeas.europe.eu; osce.org; un.org; zif-berlin.org; bundesheer.at Landesverteidigungsakademie Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement

LVAk / Referat III - Medien Stand: 1. März 2017

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Westbalkan

Naher Osten

LEGENDE

Missionen mit österreichischer Beteiligung

Missionen mit Beteiligung des Bundesministerium für Inneres (BM.I)

10

4

182

1

51

333

3

4

1

478

5

8 4

3

10

5

15

6

6

1

1

Juli 1998

Kasachstan

28 Personen

OSCE - Centre

Oktober 2008

Georgien

204 Personen

EUMM- HQ

OSCE - CentreDezember 2007

Turkmenistan

25 Personen

Juli 199825 Personen

UNRCCA

Juni 2006

Usbeskistan

25 Personen

OSCE - ProjectCo-ordinator

Juli 1998

Kirgistan

126 Personen OSCE - Centre

Juni 1994

Tadschikistan

160 Personen

OSCE - Centre

Jänner 2015

Afghanistan

13 435 Personen

RSM (NATO)

März 20021 618 Personen UNAMA

Jänner 1949

Pakistan/Indien (Kaschmir)

116 Personen UNMOGIP

Juni 1974

Syrien

970 Personen UNDOF

UNSCOLMärz 1978

LibanonDemokrat. Republik Kongo

10 530 Personen

Februar 200780 Personen

UNIFIL

Oktober 2000

Kroatien

31 Personen

RACVIAC

November 2016

Ungarn

51 Personen

AUTCON HUN

Dezember 2004

Bosnien und Herzegowina

700 Personen

MONUSCOJuni 200522 500 Personen

November 2005

Israel/Palästina

114 Personen EUPOL COPPS

Mai 1948149 Personen

UNTSO

Oktober 199959 Personen UNSCO

Dezember 200515 Personen

EUBAM Rafah

Juli 1999

Armenien

48 Personen

OSCE - Office

August 1995

Armenien - Aserbaidschan

17 Personen

OSCE - PersonalRepresentative of the CiO

Juli 2014

Ukraine

22 Personen

OSCE - Observation Mission at the russian Checkpoints

Gukovo and Donetsk Juli 2014

Ukraine

800 Personen

OSCE - SMMU

April 1991

Westsahara

214 Personen

MINURSO

Februar 2013526 Personen

EUTM Mali

April 20138 057 Personen

MINUSMA

November 2001

Westafrika

43 Personen

UNOWAS

Juni 2004

Haiti

6 131 Personen

MINUSTAH

August 2012

Niger

50 Personen

EUCAP Sahel Niger

April 2014

Mali

140 Personen

EUCAP Sahel Mali

September 2003

Liberia

2 976 Personen

UNMIL

April 2004

Elfenbeinküste

3 400 Personen

UNOCI

Juni 2006

Montenegro

41 Personen

OSCE - MissionMärz 1997

Albanien

82 Personen

OSCE - PresenceAugust 1992

Mazedonien (FYROM)

150 Personen

OSCE - Mission

April 2004

Serbien

127 Personen

OSCE - Mission

Juli 1999532 Personen

OSCE - Mission

Dezember 1995321 Personen

OSCE - Mission

Juni 1999

Ukraine

50 Personen

OSCE - Project Co-ordinator

Juli 2014200 Personen

EUAM

November 2005

Moldawien und Ukraine

196 Personen

EUBAMMoldova and Ukraine

Februar 1993

Moldawien

52 Personen

OSCE - Mission

Juni 2015

Mittelmeer

1 310 Personen

EUNAVFORMed

März 1964

Zypern

861 Personen

UNIFCYP

August 2003

Irak

834 Personen

UNAMI

Dezember 2008

Somalia

1 200 Personen EUNAVFOR Atalanta

Juli 2012176 Personen EUCAP NESTOR

November 2015541 Personen UNSOS

Juli 2007

Sudan

20 806 Personen UNAMID

Zentralafrikanische Republik

EUTM RCAMärz 2016163 Personen

EULEXKosovo

Februar 2008

Kosovo

1600 Personen

UNMIKJuni 1999364 Personen

KFOR(NATO)

EUFORAlthea

Juni 19994 527 Personen AUTCON/DEU

ORF BnJuni 19995 600 Personen

Juli 2011

Südsudan

15 298 Personen

UNMISS

Juni 20114 725 Personen UNISFA

Jänner 201114 Personen UNOCA

September 201413 071 Personen MINUSCA

Juni 2013

Somalia

682 Personen UNSOM

April 2010195 Personen EUTM Somalia

September 2011

Libyen

48 Personen

Mai 201323 Personen

UNSMIL

EUBAM Libya

INTERNATIONALES ENGAGEMENTIN KRISENHERDEN 2017 (Auszug)

INTERNATIONALES ENGAGEMENTIN KRISENHERDEN 2017 (Auszug)

KASPISCHER RAUM / ASIENEUBAM EU Border Assistance Mission

EUAM EU Advisory Mission for Civilian Security Sector Reform Ukraine

EUMM EU Monitoring MissionRSM Resolute Support Mission in Afghanistan

OSCE-SMMU OSCE Special Monitoring Mission in Ukraine

UNAMA UN Assistance Mission in Afghanistan

UNMOGIP UN Millitary Observer Group in India and Pakistan

UNRCCA UN Regional Centre of Preventive Diplomacy for Central Asia

NAHER OSTENEUBAM Rafah EU Border Assistance Mission

EUPOL COPPS EU Police Mission to the Palestinian Territories

UNAMI UN Assistance Mission in IraqUNDOF UN Disengagement Observer ForceUNFICYP UN Peacekeeping Force in CyprusUNIFIL UN Interim Force in Lebanon

UNSCO UN Special Coordinator for the Middle East Peace Process

UNSCOL UN Special Coordinator for LebanonUNTSO UN Truce Supervision Organisation

AMERIKAMINUSTAH UN Stabilization Mission in Haiti

WESTBALKANAUTCON/DEUORF Bn

Austrian Contingent – Operational Reserve Forces Battalions

EUFOR Althea EU Force AltheaEULEX Kosovo EU Rule of Law Mission in KosovoKFOR Kosovo Force

RACVIAC Regional Arms Control Verification and Implementation Assistance Centre

UNMIK EU Interim Administration Mission in Kosovo

EUROPAAUTCON HUN Austrian Contingent – Hungary

AFRIKAEUCAP Sahel Niger EU CSDP Mission to NigerEUCAP Sahel Mali EU CSDP Mission to Mali

EUCAP Nestor EU Regional Capacity Building for the Horn ofAfrica and the Western Indian Ocean

EUFOR RCA EU Force in Republic of Central AfricaEUNAVFOR EU Naval Force AtalantaEUTM EU Training Mission

MINURSO Misión de las NU para el Referéndum del Sáhara Occidental

MINUSCA Multidimensional Integrated Stabilization Mission in the Central African Republic

MINUSMA UN Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali

MONUSCO Mission de l´ONU pour la stabilisation en RD Congo

UNAMID African Union/UN Hybrid Mission in DarfurUNISFA UN Interim Security Force for Abyei

UNMIL UN Mission in LiberiaUNMISS UN Mission in the Republic of South SudanUNOCA UN Regional Office for Central AfricaUNOCI UN Operation in Côte d´Ivoire

UNOWAS UN Office for West Africa and the Sahel (Sitz des HQ in Senegal)

UNSOM UN Assistance Mission in SomaliaUNSMIL UN Support Mission in LibyaUNSOS UN Support Office in Somalia

Die Personenangaben umfassen militärisches und ziviles Personal. Quellen: lse.ac.uk; eeas.europe.eu; osce.org; un.org; zif-berlin.org; bundesheer.at Landesverteidigungsakademie Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement

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IFK SPIEGEL

Afrika wird sehr oft als Konflikt- und Krisenkontinent dargestellt. In der öffentlichen Meinung dominiert der Eindruck, dass Ver-besserungen der politischen Umstände immer nur von begrenzter Dauer sind. Abseits eurozentrischer Stereotype und Vorurteile lässt sich, abgesehen von einigen Krisenregionen wie der Zentralafrika-nischen Republik oder dem Südsudan, ein positiver Trend feststel-len. Fragen, wie sich gewaltsame Konflikte transformieren lassen, welchen Beitrag die Afrikanische Union (AU) und subregionale Organisationen leisten werden und welche Rolle externen Akteu-ren spielen könnten, bleiben aber auf absehbare Zeit wichtige Dis-kussionspunkte.

Der African Economic Outlook 2016 sieht für 2017 ein Wachs-tum von 4,5% für den gesamten Kontinent voraus, das allerdings dennoch von Region zu Region und von Staat zu Staat sehr un-terschiedlich ausfallen kann. Interessant ist die Tatsache, dass die Nachhaltigkeit des Wachstums teilweise durch privaten Konsum, öffentliche Investitionen in Infrastruktur sowie private Investitio-nen getragen wird. Große Hoffnungen werden auf rasch expandie-rende regionale Märkte gesetzt. Aufgrund der hohen Abhängigkeit einiger Staaten vom Verkauf von Rohstoffen könnte eine sinkende Nachfrage aus den Industrie- und Schwellenländern diesen Län-dern in den kommenden Jahren zusetzen. Vor allem der sinkende Ölpreis der letzten Jahre hat Staaten wie Nigeria oder Algerien sehr zugesetzt, während importierende Staaten vom niedrigen Preis profitieren konnten.

Die EU und AfrikaDie EU und die AU haben im Dezember 2007 mit der Verab-schiedung einer gemeinsamen Strategie (Joint Strategy) beim EU-Afrika-Gipfel in Lissabon die Weichen für die zukünftige Zusam-menarbeit gestellt. Frankreich ist von allen EU-Staaten am Enga-giertesten und setzte bereits während der letzten Jahre zahlreiche Initiativen, während Deutschland sein Engagement im Jahr 2016 deutlich erhöhte. Terrorismus und Migration werden auch 2017 die treibenden Faktoren für ein europäisches Engagement im Bereich Sicherheit bleiben. 2017 sollten wir aber auch wieder eine Rückkehr

zu anderen Themen von gemeinsamem Interesse sehen. Aus der Sicht der afrikanischen Staaten haben nämlich andere Fragen (z.B. Wirtschaft) Priorität.

2017: Expertengespräche zu AfrikaDas IFK beschäftigt sich im Rahmen von Seminaren und Work-shops, Publikationen und Fact Finding Missions laufend und schwerpunktmäßig mit Krisen und Konflikten in Afrika. 2017 wird der Forschungsschwerpunkt auf der (Weiter-)Entwicklung von Konflikten und dem internationalen Krisen- und Konfliktma-nagement liegen. Neben der Analyse der Regionalorganisationen werden vor allem aktuelle Konflikte wie in Mali oder der Einfluss islamistischer Gruppen in den Fokus rücken. Gleichzeitig sollen aber auch positive Entwicklungen und Initiativen in der Darstel-lung ihren Niederschlag finden. Migration in und aus Afrika wird aufgrund des zu erwartenden Engagements europäischer Staaten einen weiteren Schwerpunkt bilden. Geplant sind sowohl Litera-turstudien als auch Expertengespräche und Fact-Finding-Reisen in die Region. Zusätzlich werden die sicherheitspolitischen Ent-wicklungen in Afrika südlich der Sahara weiterhin beobachtet und analysiert.

Wie geht es weiter?Trotz der – abgesehen von den bekannten Krisen – positiven An-sätze ist davon auszugehen, dass die bestehenden Konflikte noch auf Jahre für regionale Instabilitäten sorgen werden. Die Land-flucht, die daraus resultierende inter- und intrakontinentale Mig-ration sowie die hohen Urbanisierungsraten werden die regionale und internationale Politik weiterhin vor große Herausforderungen stellen. Es ist absehbar, dass das internationale Engagement gegen Boko Haram in Nigeria und den betroffenen Nachbarstaaten so-wie ein verstärktes internationales Engagement im Sahelraum 2017 weitere Dynamik erfahren werden. Eskalationspotential gibt es zu-dem in Staaten wie Äthiopien, die derzeit noch nicht auf dem inter-nationalen Radar sind. Das Horn von Afrika sollte insgesamt nicht vergessen werden. Somalia wird beispielsweise weiterhin mit dem Versuch der Etablierung staatlicher Strukturen beschäftigt sein.

Afrikas HerausforderungenIFK-Forscher Dr. Gerald Hainzl über einen Kontinent im Wandel

Dr. Gerald Hainzl ist seit 2004 Forscher am IFK. Er beschäftigt sich mit Konflikten in Afrika, lokalen, regionalen und internationalen Konfliktlösungsmechanismen sowie afrikanischer Sicherheitspolitik und deren Institutionen. Darüber hinaus sind die Afrikanische Union (AU) und ihre Regionalorganisationen im Fokus seiner Forschungen. Dr. Hainzl hatte zahlreiche Studien- und Forschungsaufenthalte unter anderen in Tansania, Botswana, Südafrika, Äthiopien, Somaliland, Eritrea und Ghana. Er ist Mitglied in mehreren Forschungsnetzwerken und war 2013 für zwei Monate als Gastforscher am Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP). Dr. Hainzl hat zahlreiche Publikationen zum Thema Afrika verfasst und hält Vorträge und Lehrveranstaltungen an tertiären Bildungseinrichtungen im In- und Ausland.

Zur Person

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IFK SPIEGEL

Dr. Walter Posch ist seit 2015 wieder am IFK. 1985/86 EF-Ausbildung zum Artillerie Beobachter. 1986-1992 Studium der Turkologie und Islamkunde in Wien und Istanbul.1999 Doktorat im Fach Iranistik in Bamberg. Von 2000-2004 arbeitete Dr. Posch an der LVAk, zuerst in der ZentDok und ab 2002 im IFK. Während seiner Auslandsaufenthalte 2004-2009 EUISS, Paris und 2010-2014 SWP, Berlin arbeitete er in der aktiven Politikberatung für die EU und die Bundesrepublik Deutschland, hauptsächlich zu sicherheitspolitisch relevanten Themen in der Türkei, Iran, Irak und zur Kurdenfrage.

Zur Person

Noch zu Beginn des „Arabischen Frühlings“ schien Irans Regional-politik aufzugehen: säkulare Diktaturen wie Tunesien, Ägypten und (mit Einschränkungen) Libyen stürzten und die danach errichteten schwachen Demokratien gerieten alsbald in das Fahrwasser islamisti-scher Strömungen. Diese waren zwar nicht unbedingt iranfreundlich doch latent anti-westlich. Iranische Entscheidungsträger konnten also die berechtigte Hoffnung hegen, dass der westliche Einfluss in der Region stetig abnehmen wird und der Druck auf Israel wächst. Gleichzeitig hätte das rudimentäre Nuklearprogramm der Islami-schen Republik gereicht, als virtuelle Atommacht – also atomwaf-fenfähig aber unbewaffnet – den alten Konkurrenten Saudi Arabien auszustechen und sich endgültig als Regionalmacht zwischen Persi-schem Golf und Mittelmeer zu etablieren.

Grundvoraussetzung hierfür wäre jedoch ein Minimalkonsens der betroffenen Staaten gewesen, Iran als islamische Führungsmacht – oder wenigstens als konstruktive Regionalmacht – anzuerkennen. Tatsächlich wird die „Islamische“ Republik jedoch als schiitisch-per-sischer Fremdkörper betrachtet und für die vielen Konflikte in der Region verantwortlich gemacht. Spätestens mit Beginn der Krise in Syrien, also seit Ende 2011, setzte sich die Deutung der regionalen Spannungen als schiitisch-sunnitischer Konfessionskrieg durch. Mit-verantwortlich dafür war die Situation im Irak, wo bis 2013 Premier-minister Maleki eine extrem antisunnitische Politik durchsetzte, die erst mit dem Amtsantritt Al-Abadis im Sommer 2014, also zu einem Zeitpunkt, als der sogenannte „Islamische Staat (IS)“ schon zu einer strategischen Gefahr geworden ist, halbherzig revidiert wurde.

Die Teheraner Militärhilfe für Damaskus und Bagdad stand somit vor neuen Herausforderungen. So kann Iran nur auf Spezialkräfte und Freiwillige zurückgreifen, wie die berühmte Qods-Einheit un-ter General Soleymani, deren Stärke in kampfkräftiger Aufklärung, nachrichtendienstlicher Tätigkeit und Beratung liegt. Erst der dro-hende Vorstoß des IS in Richtung heiliger Stätten (Nadjaf und Kar-bala) ließ sowohl beim schiitischen Klerus im Irak als auch bei der irakischen Regierung selbst, die Einsicht reifen, eigene schiitische Milizen aufzubauen und dafür die Hilfe Teherans in Anspruch zu nehmen.

Die Bilanz ist aus Teheraner Sicht gemischt, während der Vormarsch des IS in Irak gestoppt werden konnte, zeigt sich in Syrien keine wirkliche Veränderung, da die Offensivkraft des IS noch lange nicht gebrochen ist. Mehr noch, die Erfolge im Irak lassen sich auch da-mit erklären, dass Teheran und die USA unwillige Partner sind, die jeder auf seine Art den IS in die Schranken weisen wollte. Bislang hat die Interessenskonvergenz jedoch nicht dazu geführt, die allgemei-ne Frontstellung zwischen Teheran und dem Westen aufzubrechen. Und schließlich drohen die Spannungen in der Region auch auf die benachteiligten sunnitischen Grenzprovinzen Irans überzugreifen, womit die innere Sicherheit Irans gefährdet wird.

Noch komplizierter wird es durch die im Sommer 2014 virulent gewordene Kurdenfrage. Im Gegensatz zu anderen Staaten in der Region hat Teheran die Existenz von Kurden nie geleugnet und un-terhält gute Beziehungen zu den wichtigsten kurdischen Parteien im Irak (KDP, PUK). Selbst das Verhältnis zur PKK war seit geraumer Zeit durch eine Art Stillhalteabkommen geregelt. Die Kämpfe um die syrische Kleinstadt Kobane und das Schicksal der Yeziden im Irak mobilisierte jedoch die kurdische Zivilgesellschaft im Iran und Freiwillige traten der PKK bei. Daraufhin beschloss die PKK Füh-rung das System der kurdischen (lies: PKK-dominierten) Selbstver-waltung im Untergrund unter dem Namen KODAR im Iran aufzu-bauen. Eine Konfrontation mit den bewaffneten Behörden scheint daher wahrscheinlich.

Anfang 2015 sieht sich Teheran also in der Region vom Islamischen Staat, im Land von der beginnenden politischen Mobilisierung der ei-genen Kurden und international im Atomstreit herausgefordert. Für die Regierung hat letzteres Priorität. Mit Unterstützung des Revolu-tionsführers soll durch die Lösung der Nuklearfrage die Aufhebung der Sanktionen erreicht und in weiterer Folge die Wirtschaftslage verbessert werden. Nach dem Zwischenabkommen von Lausanne im April 2015 wurde die Frage der regionalen Rolle Teherans zu Stol-perstein. Gelingt es nicht, diese einvernehmlich mit anderen Mächten zu lösen, könnte sogar das für Juni geplante Endabkommen schei-tern. Eine Verschärfung der regionalen Konflikte wäre dann unver-meidlich.

Iranische Regionalpolitik auf dem PrüfstandIFK-Forscher Dr. Walter Posch zur Reaktion Irans auf die veränderte Lage

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IFK SPIEGEL

Der Putschversuch vom Juli 2016 Herausragendstes Ereignis in der türkischen Politik des Jahres 2016 war der Putschversuch vom 15. Juli. Das Unternehmen scheiterte, da es den Putschis-ten nicht gelungen war, ausreichende Teile der Streitkräfte auf ihre Seite zu ziehen. Außerdem stellten sich über Aufruf Erdogans – der den Umstürzlern knapp entkommen konnte – tausende Menschen den Putschisten entgegen.

Erdogan beschuldigte den in den USA lebenden Prediger Fetullah Gülen und dessen Anhänger, hinter dem Putsch zu stehen. Der am 21. Juli verhängte, der-zeit bis April 2017 geltende Ausnahmezustand ermöglicht es ihm, per Dekre-ten ohne Befassung des Parlamentes zu regieren. Es begann eine beispiellose Säuberungs- und Verhaftungswelle unter tatsächlichen oder vermeintlichen Gülen-Anhängern. Etwa 110.000 Personen aus der Verwaltung (insbesondere dem Bildungsbereich), der Justiz, der Polizei und den Streitkräften wurden ent-lassen oder suspendiert. Zirka 40.000 Personen befinden sich in Haft. Bereits vor dem Putschversuch wurde der Terrorbegriff um den „unbewaffneten“ Terror erweitert. Darunter fallen z. B. kritische Zeitungsartikel oder Erklärun-gen. Diesen Missbrauch des Terrorbegriffs benützt Erdogan, um sämtliche Regimegegner und jegliche Opposition kaltzustellen. 170 Medien wurden auf Basis einer Notstandsverordnung wegen „Gefährdung der Sicherheit“ ge-schlossen. 80 Journalisten befinden sich in Haft. Herausgegriffen sei hier die Verhaftung des Herausgebers, des Chefredakteurs und weiterer Journalisten des einzig ernstzunehmenden, noch verbliebenen Oppositionsblattes Cumhu-riyet. 370 NGOs wurden mit einem Tätigkeitsverbot belegt, größtenteils, da sie eines Naheverhältnisses zur Gülen-Bewegung oder zur PKK verdächtigt werden. Insgesamt wird der Ausnahmezustand zu einer weiteren Polarisierung im Lande und einer de facto Aussetzung des Rechtssystems führen. Letzteres hat negative Konsequenzen auf das Verhältnis zur EU, welche die derzeitige Situation in der Türkei klar kritisiert hat.

Modifikation der Syrien-PolitikNach Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges hatte der Sturz Assads für Ankara oberste Priorität. In diesem Sinne tolerierte die Regierung das Einsickern jiha-distischer Kämpfer und entsprechende Waffentransporte über eigenes Terri-torium (und könnte an letzteren auch beteiligt gewesen sein). Allerdings geriet die Türkei selbst ins Fadenkreuz des IS und es kam zu mehreren Anschlägen mit zahlreichen Todesopfern. Schließlich modifizierte Ankara seine Haltung und begann aktiv gegen den IS in Syrien vorzugehen. Türkische Bodentruppen sind auf syrisches Gebiet vorgedrungen. Die Militäraktionen richteten sich aber auch gegen die syrische Kurdenmiliz YPG (diese wird türkischerseits als mit der PKK verbündet angesehen). Neben dem Kampf gegen den IS verfolgte An-kara vornehmlich das Ziel, die Herausbildung eines geschlossenen kurdischen Landstreifens in Nordsyrien zu verhindern.

Die Türkei ist durch das militärische Eingreifen Moskaus an ihrem Ziel des Sturzes Assads gescheitert. Durch ihr direktes Engagement in Syrien dokumen-tierte sie den Anspruch, bei einer Lösung des Konflikts mitreden zu können. Ankara ist hiebei de facto bereit, eine Einbeziehung Assads in eine Übergangs-lösung hinzunehmen.

Krise in den Beziehungen zu RusslandDas seit Jahren gute bilaterale Verhältnis zwischen Ankara und Moskau geriet Ende November 2015 in eine schwere Krise. Ein in Syrien im Einsatz befindli-cher russischer Kampfjet verletzte kurzzeitig den türkischen Luftraum und wurde abgeschossen. Moskau verhängte Sanktionen, von welchen der Tourismus, die landwirtschaftlichen Exporte und anstehende Energieprojekte betroffen waren. Angesichts des schweren wirtschaftlichen Schadens kam Erdogan schließlich der Forderung Putins nach einer Entschuldigung de facto nach, indem er Ende Juni 2016 in einem Schreiben sein Bedauern zum Ausdruck brachte. Es kam zu meh-reren Treffen der beiden Präsidenten. Die Sanktionen wurden schrittweise gelo-ckert und gemeinsame Energieprojekte wieder aufgenommen. Die früher engen bilateralen Beziehungen sind seither größtenteils wiederhergestellt.

Normalisierung des Verhältnisses zu IsraelNach sieben Jahren Eiszeit hat sich das Verhältnis zwischen der Türkei und Israel 2016 normalisiert. Nach dem von Ankara massiv kritisierten Gaza-Krieg 2008/2009, insbesondere aber nach der Erstürmung eines Hilfsschiffes für Gaza durch die israelische Armee im Mai 2010 mit neun türkischen Todes-opfern sanken die Beziehungen auf den Gefrierpunkt. Ankara forderte eine israelische Entschuldigung, die Entschädigung der Angehörigen der Opfer und ein Ende der Blockade von Gaza. Israel lehnte dies lange Zeit ab. Die dip-lomatischen Beziehungen wurden herabgestuft. Über US-Vermittlung kam es jedoch 2015 zu einer Entschuldigung Netanyahus. Verhandlungen über Ent-schädigungszahlen wurden aufgenommen. Ende Juni 2016 konnte eine Ver-einbarung über die Normalisierung der Beziehungen und den Austausch von Botschaftern erreicht werden, welcher Ende 2016 erfolgt ist. Die Forderung Ankaras nach Ende der Blockade des Gazastreifens wurde fallengelassen, die Türkei sendet jedoch über israelisches Gebiet Hilfsgüter in diesen.

Meinungsdifferenzen mit den USADie Beziehungen zu den USA waren 2016 durch zwei Faktoren belastet. Einer-seits forderte Ankara die Auslieferung des in Pennsylvania lebenden Fetullah Gülen (s. o. - Putschversuch), welchem Ersuchen die USA bisher nicht nachge-kommen sind. Andererseits bestehen Meinungsdifferenzen betreffend die Rol-le der syrische Kurdenmiliz YPG. Während Washington diese als wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den IS ansieht, wird die YPG – wie im Kapitel Syrien ausgeführt – von Ankara bekämpft.

Türkei – markante Entwicklungen in der Innen- und Außenpolitik des Jahres 2016 IFK-Forscher Dr. Marius Calligaris über die markanten Entwicklungen der türkischen Innen- und Außenpolitik

Botschafter i.R. Dr. Marius Calligaris ist seit 2010 als assoziierter Forscher am IFK tätig. Jus-Studium, Absolvierung der Diplomatischen Akademie Wien. 1968 Eintritt in das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten. Auslandsverwendungen in Italien, Israel, Rumänien, Spanien, Saudi-Arabien, der Türkei und im Süd-Kaukasus. Ende 2009 Übertritt in den Ruhestand.

Zur Person

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Mag. Jasmina Rupp BA ist seit Oktober 2014 als Forscherin am IFK tätig. Sie studierte Arabistik/Islamwissenschaft, Politikwissenschaft sowie Romanistik an der Universität Wien und absolviert derzeit ein Doktoratsstudium. Ihre Forschungsfelder sind Konflikte im Mittleren Osten und Nordafrika, islamistische Bewegungen, Extremismus und Terrorismus mit Fokus auf die Aktivitäten von Daesh/IS sowie das internationale Krisen- und Konfliktmanagement in Syrien und Irak. Tätigkeiten als Referentin bei der Ständigen Vertretung Österreichs bei der UNESCO in Paris sowie an der Österreichischen Botschaft in Algier, im Bereich Katastrophenrisikomanagement bei United Nations Office for Outer Space Affairs/UN-SPIDER. Sie ist Vorstandsmitglied der Österreichisch-Algerischen Gesellschaft und hat zahlreiche Forschungsaufenthalte und Projekte im arabischen Raum durchgeführt.

Zur Person

Der Sturz autoritärer Herrscher in zahlreichen arabischen Staaten schuf eine neue sicherheitspolitische Umgebung vor den Toren Europas. Diese Umbrüche resultierten nicht in liberalere politische Systeme, sondern in den Aufstieg radikaler Bewegungen und eröff-neten ihnen einen noch nie dagewesenen Handlungsspielraum. Von staatlichen Autoritäten unkontrollierter Raum in der Sahara und der Levante erlaubte es ihnen sich auszurüsten, zu trainieren und staats-ähnliche Strukturen aufzubauen. Der sogenannte Islamische Staat (IS) und andere dschihadistische Gruppen nützen als „dritte Kraft“ die Fragilität einzelner Staaten und sind bemüht, die Entstehung einer starken zentralen Staatsgewalt und die damit einhergehende Beschneidung ihrer lukrativen „Nebengeschäfte“ - wie Schmuggel, Erpressung, Waffenhandel, Kidnapping - zu verhindern. Der Krieg gegen das Assad-Regime in Syrien und das entstandene Sicherheits-vakuum wurden zu einer Anlaufstelle für den internationalen Dschi-had und zog tausende Kämpfer aus der arabischen Welt, aber auch aus Europa an.

Der Traum vom KalifatErstmals konnte der IS den ultimativen Traum von einem zusam-menhängenden Staatsgebilde realisieren. Ein Ziel, das die Konkur-renz-Organisation al Qaida vorgibt seit Jahrzehnten zu verfolgen, nämlich die Macht lokaler Regime zu brechen und folglich den „be-freiten“ Sunniten einen islamischen Staat auf Basis der extremisti-schen Interpretation der Scharia zu bieten. Damit knüpft man an die von Islamisten verherrlichte Idee des Kalifates an. Dschihadisten erheben den Anspruch, die einzig rechtmäßigen Vertreter des Islam zu sein. Es wird eine Kohäsion innerhalb der Gruppe geschaffen und eine klare Abgrenzung zu jenen Muslimen, die sich „auf dem Irrweg befinden“. Allerdings ist es für extremistische Gruppierungen nicht von zentraler Bedeutung, eine Massenbewegung zu formieren. Sie begnügen sich damit, unzufriedene und benachteiligte Menschen weltweit anzusprechen und Tausende Kämpfer für ihre Schlachten zu mobilisieren. Das Motto des IS „maintain and expand“ weist darauf hin, dass die Erhaltung des Kalifates im Mittelpunkt seiner Anstrengungen steht und ein Verlust seines Hoheitsgebietes, sei-ner Städte und Bevölkerung, seine Legitimität untergräbt und einen Rückschlag für den Anspruch des IS, über die gesamte muslimische Welt zu herrschen, bedeutet.

Der „Islamische Staat“ – geschwächt aber noch lange nicht geschlagenDurch die derzeit in Mossul und Raqqa laufenden Offensiven, ist der IS zunehmend mit Gebietsverlusten konfrontiert und wird durch sinkende Einnahmequellen auch existenziell geschwächt. Aus diesem Grund verlagert die Gruppe die Aufmerksamkeit von der Kampffront in das Territorium des Feindes. Der IS versucht medienwirksame Terroranschläge in Europa, USA oder auch an-deren Teilen der Welt zu verüben, um somit seine Wahrnehmung als „unbesiegbarer Islamischer Staat“ nicht zu trüben und um wei-terhin Macht zu demonstrieren sowie neue Sympathisanten anzu-werben. Der IS spricht in seiner Propaganda davon, einen „Krieg in Europa“ zu entfachen. Angst wird dabei als strategisches Mittel eingesetzt. Offenbar versucht der IS durch Attentate, westliche Gesellschaften dazu zu bewegen, gegen ihre muslimischen Min-derheiten vorzugehen. Die Konsequenz wäre eine gesellschaftliche Spaltung, die insbesondere muslimische Jugendliche in die Hände der Dschihadisten treibt.

Problematisch bleibt die Ideologie des IS, die auch nach Zerschla-gung der Terrorgruppe in ihren Hochburgen weiterleben wird. An-dere extremistische Gruppen könnten aus der Asche des IS steigen und versuchen, die Mission und den Traum der Wiederherstellung des Kalifats weiterzuverfolgen. Eine Strategie gegen den IS kann sich daher nicht auf bestimmte Regionen konzentrieren, sondern muss als Ganzes berücksichtigt werden. Die Bekämpfungsstrategie gegen den IS rein auf die Zerschlagung des Kalifates im Irak und in Syrien zu reduzieren, könnte kurzsichtig sein, denn der IS ist sich bewusst, dass seine staatlichen Strukturen nicht ewig andauern werden. Neue territoriale Expansionen und die Mission der globalen Radikalisie-rung bieten dem IS einen Ausweg, eine strategische Niederlage zu vermeiden.

Radikal-islamistische Bewegungen sind als Antwort auf wirtschaft-liche Notlagen, soziale Ungleichheiten und Korruption der regie-renden Eliten entstanden. Es ist daher notwendig, einen langfristi-gen Plan zur Bekämpfung der Wurzeln der Radikalisierung und ein tiefergehendes, andauerndes Engagement zur Delegitimierung derdschihadistischen Ideologie zu verfolgen.

Aufstieg und Fall des militanten ExtremismusIFK-Forscherin Mag. Jasmina Rupp über die Militarisierung von radikalen salafistischen Bewegungen und den langfristigen Kampf gegen die Wurzeln von Radikalisierung

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IFK SPIEGEL

Das fünfköpfige Team unterstützt den Leiter und die Forscher des IFK bei allen planerischen, organisatorischen, durchführungs-technischen und administrativen Tätigkeiten, die zur Erfüllung der Kernaufgaben des Instituts (Forschung, Lehre, Politikberatung und Öffentlichkeitsarbeit) erforderlich sind.

Folgende Hauptaufgaben fallen in den Zuständigkeitsbereich der Mitarbeiter im Referat Forschungsassistenz und Institutsmanage-ment:

• Planung, organisatorische Vorbereitung und Abwicklung von Forschungsprojekten und Forschungsvorhaben

• Inhaltliche Mitwirkung an Forschungsaktivitäten des Institu-tes

• Point of Contact für nationale und internationale Forschungs-vorhaben des Institutes

• Erstellen von aktuellem Basismaterial sowie Durchführung EDV-gestützter Recherchen

• Bereitstellung von Analyseinstrumenten, sowie Abfrage und Auswertung wissenschaftlicher Datenbanken

• Redaktionelle Bearbeitung von Publikationen des Institutes (Lektorat, formale und stilistische Korrektur, Layoutierung, Akquirieren von Fotos und Grafiken, Qualitätssicherung durch elektronische Plagiatsprüfung, Sicherstellung der Ver-öffentlichung)

• Leitung und Betreuung der wissenschaftlichen IFK-Biblio-thek und des Archivs

• Planung sowie Organisation, Durchführung und fallweise Moderation wissenschaftlicher und öffentlicher Veranstaltun-gen (Symposien, Seminare, Konferenzen, Workshops etc.)

• Betreiben des Analysezentrums als Arbeits- und Bespre-chungsraum, TV- und Videostudio sowie für Pressebriefings

• Planung, Durchführung und Postproduktion von Videoblogs

• Erstellung und Betreuung von Instituts-Profilen auf sozialen Medien im Internet

• Customer Relationship Management (Betreuung interner und externer Kooperationspartner bzw. Bezieher von Produkten des Instituts, Führen der Adressdatenbank, Versand von Pub-likationen und Newslettern)

• Beteiligung an institutsübergreifenden Projekten der Landes-verteidigungsakademie

• Unterstützung des Institutsleiters bei der Öffentlichkeitsarbeit

• Organisation und Steuerung institutsinterner Abläufe

• Institutsadministration, insbesondere Kanzleiwesen, Perso-nal- und Budgetangelegenheiten sowie Leitung der Instituts-kanzlei

Das IFK-Institutsmanagement

Werner PackOberst Robert Romano

Manuela StifterIngrid Pauer

Michel Lechner

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IFK SPIEGEL

Gastforscher und Praktikanten am Institut

Anna Pichler, MSc war von März 2016 bis Dezember 2016 als Juniorforscherin am IFK tätig. Sie absolvierte ein Bachelor-Studium für „European Studies“ und Spanisch an der Universität von Manchester. Ihr Masterstudium „International Relations“ mit Schwerpunkt auf Sicherheitspolitik schloss sie 2014 an der London School of Economics and Political Science ab. Im Anschluss absolvierte sie ein Praktikum an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der NATO in Brüssel und beschäftigte sich u.a. mit Fragen der Cyber-Sicherheit im Kontext der NATO. Am IFK arbeitete sie im Referat Bedrohungs- und Konfliktbild und setzte sich u.a. mit neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen, hybriden Bedrohungen, Terrorismus, Cybersicherheit, autonomen Waffensystemen und Wirtschaftssanktionen auseinander. Darüber hinaus war sie in der Mitorganisation von Konferenzen tätig und widmete sich auch der redaktionellen Betreuung von Publikationen des Institutes.

Zur Person

Michael Zinkanell war von September 2015 bis August 2016 als Junior Forscher und Verwaltungspraktikant am IFK tätig. Neben den Assistenztätigkeiten involvierte sich Herr Zinkanell im MENA-Team und forschte zu den aktuellen Entwicklungen in Syrien und im Irak. Im Zuge dessen nahm Herr Zinkanell an einer Fact-Finding-Mission in die Türkei und den Nordirak im Sommer 2016 teil und wirkte an der Erstellung von Fact Sheets sowie der Online-Analysekarte mit. Derzeit studiert er Internationale Entwicklung an der Universität Wien.

Zur Person

Dr. Christian Steppan ist seit April 2016 als Forscher für Russland und den postsowjetischen Raum am IFK tätig. Er studierte von 2003 bis 2008 Geschichte und Slawistik in Innsbruck und Moskau. 2014 schloss er sein Doktoratsstudium im Bereich der internationalen Beziehungen mit einem Doppeldiplom der Universitäten von Innsbruck und Bologna ab. Von 2013 bis 2016 absolvierte Dr. Steppan einen ständigen Forschungs- und Lehraufenthalt in Moskau und war als assoziierter Forscher am Institut für Slawistik der Russischen Akademie der Wissenschaften tätig. Zu seinen Forschungsinteressen zählen das Internationale Krisen- und Konfliktmanagement im postsowjetischen Raum, die Außen- und Sicherheitspolitik der Russischen Föderation sowie die Geschichte der internationalen Beziehungen und der Diplomatie (18.-20. Jahrhundert). Seine Aufgaben am IFK bilden Recherchen, Publikationen und Vorträge zu den Konflikten im postsowjetischen Raum mit aktuellem Schwerpunkt auf der Ukrainekrise sowie zu Russlands politischem und militärischem Engagement im Nahen und Mittleren Osten.

Zur Person

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IFK SPIEGEL

Gastforscher und Praktikanten am Institut

Seda Motie BA war bereits im November 2015 für sieben Monate Gastforscherin am IFK. Sie studierte Internationale Entwicklung und befindet sich in der Endphase ihres Master-Studiums der Internationalen Entwicklung und ihrem Studium der Orientalistik an der Universität Wien. Sie beschäftigte sich am IFK seit Juni 2016 für ein weiteres Jahr als Junior Researcher mit den Konfliktbereichen im MENA-Raum. Ihre Schwerpunkte lagen dabei auf Terrorismus, den Konflikten in Syrien und im Irak sowie der Rolle der Türkei. Weitere Tätigkeiten waren ihre Hauptverantwortlichkeit für das Syrien-Irak-Analysezentrum, die Dokumentation und Analyse der militärischen Entwicklungen am Boden sowie die Erstellung der Analysekarte zu Syrien und Irak. Darüber hinaus arbeitete sie als Research Assistant für Informationsaufbereitungen und Recherche-Tätigkeiten mit Dr. Walter Posch zusammen. Im Sommer 2016 war sie Teil der IFK- Fact-Finding-Mission in das syrisch-türkische Grenzgebiet und den Norden des Irak. Sie spricht Türkisch und Arabisch und ist mit Persisch am Erlernen ihrer siebten Fremdsprache.

Zur Person

Basma Salama, MSc war von Juni 2015 bis August 2016 als Juniorforscherin und Verwaltungspraktikantin am IFK tätig. Sie schloss ihren Master in Internationaler Entwicklung an der London School of Economics and Political Science (LSE) ab. Während ihrer Zeit an der LSE untersuchte sie die Rolle von Peacekeeping-Operationen im Kontext des internationalen Krisenmanagements, ein Forschungsgebiet auf welches sie sich auch während ihrer Arbeit am IFK fokussierte. Ihre Forschung am IFK konzentrierte sich auf die politischen Unruhen in der MENA-Region, mit Schwerpunkt auf dem Islamischen Staat, sowie den Konflikten im Irak, in Syrien und in Libyen. Darüber hinaus beschäftigte sie sich mit notwendigen Präventionsmaßnahmen in Bezug auf Radikalisierung im politischen Islam. Sie ist Autorin der zweisprachigen Publikation „The Resilience of the Islamic State. Die Widerstandsfähigkeit des Islamischen Staates“ in der Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie Band 5/2016.

Zur Person

Sebastian Holler BA ist seit September 2016 als Junior Researcher und persönlicher Assistent des Institutsleiters für ein Jahr am IFK beschäftigt. Nach seinem abgeschlossenen Bachelor in Geschichte an der Universität Wien befindet er sich nun in der Endphase seiner Masterstudien Globalgeschichte und Internationale Entwicklung. Zusätzlich studiert er Slawistik. Herr Holler absolvierte darüber hinaus die Ausbildung zum EU-Experten am Centre international de formation européenne. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Geopolitik, Genozid und historische Globalisierungsprozesse mit einem inhaltlichen Fokus auf Inseln sowie die „Neue Seidenstraße“. Zur Vertiefung seines Fachbereiches unternahm er vielfältige Reisen u.a. nach Belarus, Israel, Mongolei, Ukraine (Tschernobyl), Bosnien-Herzegowina, Russland, China und Nordkorea. Seine Aufgabenbereiche am IFK liegen in der unterstützenden Recherchetätigkeit und Vortragsvorbereitung für den Institutsleiter, in der Unterstützung des MENA-Teams sowie in der Mitentwicklung eines neuartigen Konfliktanalyse-Tools.

Zur Person

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Islamistischer Terrorismus, die Einverleibung der Krim durch Russland und dessen militärisches Eingreifen in Syrien sowie der ungeregelte Ansturm von Menschenmassen haben Europa brutal wachgerüttelt. Auch die Umbrüche im arabischen Raum haben nicht wie von vielen naiv erwartet zu Reformen und positiven Entwicklungen geführt – ganz im Gegenteil! In Libyen herrschen Anarchie und Chaos, seit 2011 wütet der Bürgerkrieg in Syrien und der Irak läuft Gefahr, wieder dauerhaft in Gewalt und Chaos zu versinken. Binnen weniger Jahre haben sich die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen in und um Europa dramatisch verschlechtert, was in den meisten europäischen Staaten bereits zu einem gewissen Umdenken hinsichtlich des Sicherheitsbedarfs und der Bedeutung von Streitkräften führte. Für viele – insbesondere die USA – stellt sich dabei die Frage, ob Europa 27 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges in der Lage ist, für seine eigene Sicherheit zu sorgen und Gestaltungskraft an seiner Peripherie zu entfalten. Ob die USA unter Präsident Trump auch weiterhin für Europas Sicherheit sorgen werden ist allerdings höchst fraglich. Friede und internationale Sicherheit bedürfen in dieser sich rasant verändernden Welt vielfältiger und umfassender Anstrengungen und Konzepte, der Informations- und Erklärungsbedarf in Politik und Gesellschaft ist enorm. Auch Analytiker und Forschungsinstitute des Verteidigungsministeriums haben hier einen wichtigen Beitrag zu leisten.

Von Herausforderungen zu ErgebnissenDie wissenschaftliche Herausforderung besteht heute vermehrt darin, einerseits die zunehmende Komplexität der Thematik entsprechend zu berücksichtigen, andererseits aber zu verständlichen und vor allem auch zu realisierbaren Erkenntnissen und Vorschlägen zu gelangen. Dabei kommt einer mehrdimensionalen Betrachtung und interdisziplinären Ansätzen größte Bedeutung zu. Denn nur eine zielorientierte Gesamtschau unter Berücksichtigung aller wesentlichen Einflussfaktoren kann plausible und brauchbare Ergebnisse bringen.

IFK: Am Puls des GeschehensTeamfähige Top-Forscher mit nationaler wie internationaler Vernetzung bilden dabei die Basis für aufschlussreiche sicherheitspolitische Forschung. Die systematische Verknüpfung

der Erkenntnisse auf strategischer Ebene stellt den nächsten Schritt dar und ist die vorrangige Aufgabe des Institutsleiters. Wesentlich ist dabei auch das Antizipieren relevanter Themen im Verständnis einer pro-aktiven Forschung – denn Fragen tauchen plötzlich auf, gediegene Antworten erfordern aber einen Vorlauf. Dazu ist es nötig, sich am Puls des Geschehens zu bewegen und durch engen Kontakt mit Entscheidungsträgern einen möglichen Beratungsbedarf vorausschauend zu erkennen.

Große Erfahrung mit komplexen ThemenDas IFK kann bereits auf ausreichende Erfahrung in der Abhandlung komplexer Forschungsthemen, der universitären wie medialen Darstellung und Verbreitung von Erkenntnissen sowie der politischen Beratung verweisen. Hier ist besonders die Herausgabe von IFK AKTUELL, MONITOR und MONITOR International sowie von FACT SHEETS zu aktuellen Konflikten zu erwähnen. Mit der Einrichtung des topmodernen Analysezentrums wird 2017 der nächste Meilenstein gelegt werden.

Schwerpunkt Internationales Krisenmanagement auch in Zukunft Der sicherheitspolitische Wissensbedarf ist zweifellos im Steigen begriffen, wie die Etablierung der Sicherheitsforschung auf österreichischer und EU-Ebene nachhaltig belegt. Die Ausbreitung der Terrororganisation IS, das revisionistische Vorgehen Russlands sowie fragile oder gescheiterte Staaten wie Jemen, Mali oder Zentralafrika weisen klar auf zukünftige Herausforderungen hin. Das IFK wird dabei auch in Zukunft mit seinem Schwerpunkt internationales Krisen- und Konfliktmanagement einen wichtigen Beitrag zu Forschung, Wissensvermittlung und Beratung im sicherheitspolitischen Bereich zu leisten haben.

Strategisches Denken wieder gefragtIFK-Leiter Brigadier Dr. Walter Feichtinger über Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert

Der InstitutsleiterBgdr Dr. Walter Feichtinger

Brigadier Mag. Dr. Walter Feichtinger ist seit 2002 Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement an der Landesverteidigungsakademie. 1979-1998 Dienst in der Panzertruppe, 2001-2002 sicherheitspolitischer Berater im Bundeskanzleramt, 2001-2005 Generalsekretär der Österreichischen Offiziersgesellschaft. Ausbildung: Absolvent der Theresianischen Militärakademie, 2002 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Wien. Lehrauftritte an militärischen und zivilen Einrichtungen, zahlreiche wissenschaftliche Beiträge und Medienauftritte zu den Themen Krisen- und Konfliktmanagement, österreichische und internationale Sicherheitspolitik, zur Entwicklung des Konflikt- und Kriegsbildes sowie strategische Analysen. Herausgeber der Schriftenreihe „IFK AKTUELL“ sowie der Reihe „Internationale Sicherheit und Konfliktmanagement“ im Böhlau Verlag, Mitherausgeber der Zeitschrift Sicherheit & Frieden (Nomos).

Zur Person

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IFK SPIEGEL

2016 hatte Bgdr Dr. Walter Feichtinger 19 Interviews für Printmedien und 18 TV/Radio Auftritte.

Am 14. Dezember 2016 wurde er von zwei Journalisten ins ORF/ZIB 2 Studio begleitet!

Konfliktanalyse: Bundesheer-Experte Feichtinger in der „Zeit im Bild 2“

Wien, 17. Jänner 2017 - Noch neun Minuten, dann ist er live auf Sendung. Brigadier Dr. Walter Feichtinger sitzt konzentriert im Warteraum vor dem Studio der „Zeit im Bild 2“. Keine Anzeichen von Nervosität während er noch einen letzten Blick in seine Unterlagen wirft – eine Karte von Syrien. Gleich wird der Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement für eine halbe Million Zuseher seine Analyse zur Schlacht um Aleppo abgeben.

Noch vier Minuten. Feichtinger setzt sich an den großen Studiotisch und wird von ZiB2 Moderator Armin Wolf begrüßt. Haare und Gesicht werden von einer Visagistin noch mit Pinsel und Puder fernsehreif gerichtet. Ein Tontechniker prüft den korrekten Sitz des Mikrofons. Das ORF-Team der ZiB2 arbeitet höchst konzentriert. Walter Feichtinger spürt die Spannung, die in der Luft liegt.

Gute Fragen bieten Raum für verständliche Erklärungen

Noch 30 Sekunden bis zur Sendung. Der Moderator der Sendung bespricht mit Brigadier Feichtinger die Themen im Detail. Dazu Feichtinger später: „Die Qualität meiner Antworten hängt von den Fragen ab. An Wolf schätze ich die offenen Fragestellungen, denn sie bieten mir Raum für Erklärungen.“

Hinter den Kulissen eines Medien-Auftrittes

Brigadier Feichtinger im ORF-Zentrum.

Der Konflikt-Experte wirft einen letzten Blick in seine Unterlagen.

So sehen die Zuseher der „Zeit im Bild 2“ den Analytiker des Bundesheeres.

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Punkt 22 Uhr. Die ZiB2-Melodie ertönt, Armin Wolf begrüßt die Zuseher und stellt Feichtinger als seinen heutigen Studiogast vor. Nach dem ersten Beitrag, beginnt das Live-Interview. Die Analyse der aktuellen Kampfhandlungen in der syrischen Stadt Aleppo dauert insgesamt fünfeinhalb Minuten. Feichtinger formuliert seine Antworten in leicht verständlichen Worten, sodass die Zuschauer mühelos folgen können.

Arbeit hinter den Kulissen

Währenddessen sitzen im Regieraum fünf Personen an einem langen Tisch, der mit Reglern und Bildschirmen gespickt ist. Vor ihnen ist eine Wand ebenso voller Monitore. Zu sehen sind darauf die Bilder der Kameras 1 und 2, das Insert, der Text des Teleprompters, das Livebild und die Bilder der anderen Programme. Wie ein Dirigent gestaltet der Regisseur das Bild, das für die Zuseher bestimmt ist. Auf seinen Fingerzeig hin wechseln die Kamerabilder oder werden Grafiken eingeblendet.

Geschafft. Wolf verabschiedet seinen Studiogast und Feichtinger verlässt das Studio, nachdem der nächste Beitrag begonnen hat. Er greift zu den Abschminktüchern und wischt sich das Puder aus dem Gesicht. „Nervös bin ich mittlerweile bei einem ZiB-Auftritt nicht mehr“, verrät der Offizier der Landesverteidigungsakademie. Dies ist auch kein Wunder, denn seit 1999 wurde er vom ORF etwa 40 Mal als Studiogast zur Analyse von Kriegen und Konflikten eingeladen.

Mehrwert für die Zuseher

Der 60-jährige folgt seinem Grundsatz: „Ich versuche durch meine Analysen einen Mehrwert für die Zuseher zu bieten. Dafür bringe ich Informationen und Perspektiven, die der Allgemeinheit weitestgehend unbekannt sind.“ Zur Vorbereitung ruft er sich die Details zur militärischen und politischen Lage der betrachteten Region ins Gedächtnis.

„Die Interviewfragen bekomme ich nicht vorab. Das stört mich nicht weiter, denn inhaltlich bin ich sehr flexibel und spontan“, ergänzt Feichtinger. Das ist auch notwendig, denn als Studiogast eingeladen wird er kurzfristig - meist am selben Tag.

22:20 Uhr, die ZiB läuft noch. Feichtingers Blick wandert auf sein Telefon: „Ich bekomme nach der Sendung immer wertvolle Rückmeldungen von Kollegen und Freunden per SMS“, freut er sich über diese letzten Meldungen seines jetzt zu Ende gehenden Arbeitstages. Schnellen Schrittes verlässt er das ORF-Zentrum in Richtung nach Hause.

An dem Abend des 14. Dezember 2016 haben laut offizieller Messung 570.000 Zuseher in Österreich das Interview verfolgt.

Im Regieraum arbeiten die ORF-Mitarbeiter auf Hochtouren.

Feichtinger im Gespräch mit Armin Wolf.

Gleich nach der Sendung erhält Brigadier Feichtinger erste Rückmeldungen per SMS.

Beitrag von Webseite:http://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=8702 [24.01.2017]

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IFK SPIEGEL

Mitwirkung an sonstigen Publikationen

Reihe: Der (Alb)traum vom Kalifat. Ursachen und Wirkung von Radikalisierung im politischen Islam“ im Böhlau Verlag

Die Buchreihe hat das Ziel, Impulse bei der Identifikation, Analyse und Bewältigung aktueller und zukünftiger sicherheitspolitischer Fragestellungen zu setzen.

Im Band „Der (Alb)traum vom Kalifat. Ursachen und Wirkung von Radikalisierung im politischen Islam“ setzen sich die Regionalforscher des IFK sowie ausgewiesene internationale Experten aus den Bereichen Islamwissenschaft, Theologie, Pädagogik und Psychologie mit den Hintergründen und Motiven der Radikalisierung von Muslimen auseinander. Die unterschiedlichen Facetten des politischen Islam in verschiedenen Regionen der Welt werden ebenso beleuchtet, wie Maßnahmen, um dschihadistischen Akteuren dauerhaft ihre Legitimation und Rekrutierungsbasis zu entziehen.

„militär AKTUELL“

Ein gewisses Grundverständnis zu militärischen Themenbereichen haben viele Menschen. Eine interessante Perspektive ist es, dieses partielle Wissen in einen fundierten Kontext zu bringen und zu einem großen Ganzen zusammenzusetzen. Und genau darauf versteht sich die Zeitschrift „militär AKTUELL“.

„militär AKTUELL“ berichtet über neue Krisenherde und innovative Waffensysteme, stellt Truppenteile vor, erklärt Gerätschaften und begleitet Soldaten durch ihren Alltag. Fundierte nationale und internationale Analysten recherchieren und erklären das militärische (Welt)geschehen. Auf Basis aufwendiger Reportagen, kritischer Interviews und aufschlussreicher Grafiken erreicht „militär AKTUELL“ interessierte Kioskkäufer, Soldaten, Entscheidungsträger in Politik, Bundesheer und Verwaltung sowie wissenschaftliche Verbände und die Industrie.

„Fakten“ SICHERHEIT. ANALYSE. KONSEQUENZEN. PERSPEKTIVEN.

Mit dem neuen Sicherheitsmagazin FAKTEN, das dem KURIER monatlich beigelegt ist, sollen fundierte Informationen rund um „Sicherheit in Österreich“ vermittelt werden, um dieses oftmals emotional diskutierte Thema greifbarer zu machen.

Das Interesse an der Sicherheitsthematik ist aufgrund der Entwicklungen in Österreich und der Welt nach wie vor ungebrochen. In „Fakten“, das vom Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) als Medieninhaber und Herausgeber ins Leben gerufen und in Partnerschaft mit dem KURIER konzipiert wurde, werden Hintergrundinformationen aufbereitet, die den Österreicherinnen und Österreichern das Thema „Innere und äußere Sicherheit“ auf ausgewogene Weise näherbringen soll.

S+F „Sicherheit und Frieden“

S+F ist die führende deutsche Fachzeitschrift für Friedensforschung und Sicherheitspolitik. S+F will Forum der Kommunikation für Wissenschaft und Politik, zwischen ziviler Gesellschaft und Streitkräften sein, in dem Analyse, Insiderbericht, Standortbestimmung und Einschätzung Platz haben. Entscheidend für die Veröffentlichung ist der Beitrag eines Textes zu nationalen und internationalen Diskussionen in der Sicherheitspolitik und Friedensforschung, von naturwissenschaftlichen Aspekten der Rüstungskontrolle bis zu Fragen der Nationenbildung in Nachkriegsgesellschaften. Jedes Heft von S+F ist einem Schwerpunktthema gewidmet. Neben Beiträgen zum Schwerpunkt werden aber auch Texte zu allgemeinen Themen der Sicherheitspolitik und Friedensforschung veröffentlicht.

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DAS INSTITUT

Das Institut für Friedenssicherung und Konfliktma-nagement (IFK) wurde 1999 gegründet. Es ist eine Forschungsabteilung der Landesverteidigungsakade-mie (LVAk) des österreichischen Bundesheeres: Die drei Kernaufgaben des Institutes sind:

• Beiträge zur Politikberatung• Forschung und Lehre• Öffentlichkeitsarbeit

• Bedrohungs- und Konfliktbild: Dieses Referat befasst sich mit der Erforschung aktueller und erwartba-rer Phänomene aktueller und künftiger bewaffneter Konflikte. Nach den Ereignissen vom 11. September 2001 stellen der internationale Terrorismus und asy-metrische Bedrohungen ein zentrales Forschungsge-biet dar.

• Konfliktanalyse: Der Forschungsschwerpunkt in die-sem Referat liegt im Vergleich bewaffneter Konflikte und deren Ursachen. Die Akteure, ihre Zielsetzungen, Interessen, Strategien und Mittel stehen im Zentrum der Betrachtung.

• Konflikttransformation: Dieses Referat beschäftigt sich mit den Theorien und der Auswertung prakti-scher Erfahrungen zu Früherkennung, Prävention, Steuerung, Beendigung und Aufarbeitung von Kon-flikten. Besondere Berücksichtigung findet die Rolle von Streitkräften bei der Bewältigung der verschie-denen Konfliktphasen.

• Streitkräftestrukturen und –doktrinen: In diesem Referat werden Anforderungsprofile und Konzepte analysiert, die Streitkräfte zu friedenssichernden Einsätzen befähigen sollen. Erfahrungen aus frühe-ren Missionen und erwartbare Konfliktbilder stellen dafür die Basis dar.

INSTITUTSLEITUNG

Referat IIKonfliktanalyse

Referat IIIKonflikt-

transformation

Referat IVStreitkräftestrukturen

und -doktrinen

Referat IBedrohungs- und

Konfliktbild

> IFK Aktuell: • Aufstieg und Fall des IS

> IFK Monitor(deutsch) & IFK Monitor International (englisch):

• Usbekistan (Arbeitstitel) • Eritrea, Nigeria und Boko Haram (Arbeitstitel)

> Schriftenreihe der LVAk: • Robotik/Nano/Biotechnologie • Kurdenband (Arbeitstitel)

> Militärwissenschaftluche Publikationsreihe: • Gordischer Knoten Ukraine – Eine gesamtstrategische Betrachtung Sie finden unsere BMLVS - Publikationen auch im Internet auf unserer Homepage unter

www.bundesheer.at/ifk

Portraitfotos: HBF / Daniel Trippolt

■ Eigentümer, Verleger und Hersteller:Bundesministerium für Landesverteidigung und SportLANDESVERTEIDIGUNGSAKADEMIEInstitut für Friedenssicherung und KonfliktmanagementAG Stiftgasse 2a, 1070 WienTel. +43 (0) 50201 10 [email protected]

■ Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:Brigadier Dr. Walter Feichtinger

■ Designkonzept und Layout:LVAk / Referat III - Medien

■ Druck:BMLVS / Heeresdruckerei Arsenal, 1030 Wien - Nachdruck genehmigt; Bilder urheberrechtlich geschütztHDruckZ xxxx/17

IMPRESSUM

GEPLANTE PUBLIKATIONEN 2017(AUSWAHL/ARBEITSTITEL)

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8  6  9  1   5 2  4 7  3 2  7  3   8 6  4  9 5  1  

Auflösung von S.8

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, BMLVS/Heeresdruckzentrum, UW-Nr. 943

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Lehre im Rahmen des ÖBHBeiträge zur sicherheitspolitischen Beratung

Forschung nach den sicherheitspolitischen ErfordernissenMedien- und Informationstätigkeit im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit

INNOVATIV | DYNAMISCH | ZUKUNFTSORIENTIERT

Lehre im Rahmen des ÖBHBeiträge zur sicherheitspolitischen Beratung

Forschung nach den sicherheitspolitischen ErfordernissenMedien- und Informationstätigkeit im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit

INNOVATIV | DYNAMISCH | ZUKUNFTSORIENTIERT