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entwickeln.« Inzwischen sind die Dreh- bücher bundesweit nachgefragt. Mit einem Stück konnte die Truppe bei der 20. IG Metall-Frauenkonferenz 2015 im hessischen Willingen begeistern. Die Gewerkschaftssekretärin, die 2010 von der Bildungsstätte Sprockhövel zur IG Metall Salzgitter-Peine wechselte, hat einen schillernden Weg hinter sich: Mutig brach sie mit 17 eine Ausbildung als Anwaltsgehilfin wegen schlechter Ar- beitsbedingungen ab, lernte bei VW in Hannover Konstruktionsmechanikerin, arbeitete im Presswerk, war zuletzt stell- vertretende VK-Leiterin und ging 2002 nach Sprockhövel. In Salzgitter griff sie die von der IG Metall initiierte Kampagne »Auf geht’s! Faires Entgelt für Frauen!« auf: Bundesweit sollten in den Entgeltaus- schüssen die Entgeltlücken (Gender Pay Gaps) überprüft werden. Die Frage stand im Raum: Obwohl Frauen gut qualifiziert und oft mit besse- ren Berufsabschlüssen ins Berufsleben starten, werden sie irgendwann abge- hängt. So liegt der Stundenlohn von Frauen bei im Schnitt 15,56 Euro, bei Männern sind es 19,84 Euro, sagt Fa- milienministerin Manuela Schwesig (SPD). Frauen, die wegen der Kinder drei Jahre zu Hause bleiben, verdienen im Arbeitsleben durchschnittlich bis zu 83 000 Euro weniger als Kinderlose. Wer drei Jahre pausiert und drei Jahre in Teilzeit arbeitet, hat bis zu 193000 Euro weniger. In Salzgitter haben drei Betriebe von 2013 bis 2014 die Strukturen unter die Lupe genommen. Das Er- gebnis: Im Betriebsdurchschnitt gibt es keine oder nur geringe Entgeltlü- cken, in den einzelnen Arbeitsberei- chen dagegen teilweise erhebliche! Im Gehaltsbereich der Salzgitter Flach- stahl etwa arbeiten 24 Prozent Frauen. »Trotz formal richtiger Eingruppie- rung erhalten sie im Durchschnitt deutlich geringere Entgelte«, stellt Koslowski-Kuzu fest. »Das liegt mög- licherweise daran, dass die Frauen atürlich ist Dr. Quoten- fresser der neue Chef – und somit das Krokodil, immer auf Kosten, Ko- sten bedacht, die Quote blockierend. Kasperle verkörpert die IG Me- tall, dem Publikum zugewandt, schlag- fertig, witzig, die Zuhörer animierend. Natürlich sind die Sketche überzo- gen, ironisierend, nehmen die Figuren auf die Schippe, auch den Betriebsrat und die IG Metall. Gerade deswegen ist das Stück, am Internationalen Frauentag 2015 ur- aufgeführt, der Renner – das Publikum reagiert befreit und bisweilen euphorisch. Zwanzig Minuten Spaß, die Schauspiele- rinnen kommen aus dem Ortsfrauenaus- schuss, das Drehbuch schrieb Marion Koslowski-Kuzu, 43, die das Stück auch inszeniert hat. Es ist schon ihr drittes Drehbuch: »Meine Kolleginnen sind toll. Wir können unheimlich kreativ über Themen spinnen und daraus einen witzigen Stoff mit ernstem Hintergrund Niedersachsen und Sachsen-Anhalt metall zeitung Oktober 2015 28 > IMPRESSUM Verantwortlich: Hartmut Meine, Redaktion: Norbert Kandel Anschrift: IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Postkamp 12, 30159 Hannover. Telefon 0511-164060, Fax 0511-1640650 [email protected] igmetall-niedersachsen-anhalt.de Kasperle jagt Dr. Quotenfresser Marion Koslowski-Kuzu nutzt »Quotilda«, die Quotenfrau, deren Figur im Rahmen eines Tref- fens von 70 Betriebsrä- tinnen aus dem Bezirk entwickelt wurde, ge- zeichnet von der Künstle- rin Magdalena Wiegner. »Quotilda« kommt als typische Durchschnitts- frau daher, die nicht wei- ter auffällt. Aber sie steht für revolutionäre Verän- derungen. weise abgeschafft. Spätestens durch den Abschluss der Entgelt-Rah- mentarifverträge 2004 wurden alle diskriminierenden Beschreibungen der Eingruppierungen gestrichen: Es zählt nur noch die ausgeübte Gesamttätigkeit, unabhängig von der Qualifikation und vom Ge- schlecht. Bei einer geschlechterspezifi- schen Analyse im Betrieb kann man prüfen, ob es dennoch Unterschiede gibt, ob Frauen benachteilig werden. Frauen erhalten im Schnitt 22 Pro- zent weniger Geld als Männer. Be- reits am 9. Oktober haben Männer soviel verdient wie Frauen am Jah- resende. Aus diesem Grund wird der »Tag der betrieblichen Entgelt- gleichheit« für Aktionen genutzt. In den 50er Jahren gab es in der Metallindustrie Tarifverträge mit »Frauenlohngruppen«: Frauen erhielten weniger Geld für dieselbe Tätigkeit als Männer. Das wurde in den 60er und 70er Jahren schritt- Der Betriebsrat kann abklopfen, ob die Eingruppierung »tarifkonform« ist. Ob die Gesamttätigkeit tatsäch- lich der Maßstab ist, ob die durch- schnittlichen Leistungszulagen der Frauen denen der Männer entspre- chen, oder ob trotz gleicher Qualifi- kation Frauen der Zugang zu höherqualifizierten Tätigkeiten ver- wehrt wird. Werden Frauen bei der betrieblichen Weiterbildung be- nachteiligt? Können sie (und auch Männer!) bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf Teilzeit wech- seln mit einem verbrieften Rück- kehrrecht auf Vollzeit? Bei der IG Metall sind 17,7 Prozent der rund 2,3 Millionen Mitglieder weiblich. Von den 1195 hauptamtlich Beschäftigten im po- litischen Bereich sind es 28,5 Pro- zent. Bei den Führungspositionen in der IG Metall kommen Frauen auf 30,2 Prozent. Bei den Bezirks- leitern und Ersten Bevollmächtig- ten gibt es jedoch Nachholbedarf. Was Betriebsräte für Frauen tun können Spätestens mit den ERa-Tarifverträgen ist eine Entgelt-Diskriminierung von Frauen auf dem Papier nicht mehr möglich N Warum verdienen Frauen weniger als Männer? Die Lücke beim Entgelt liegt bundesweit bei 22 Prozent. Marion Koslowski-Kuzu von der IG Metall Salzgitter-Peine nutzt pfiffige Symbole, um die Gleichstellung für Frauen voranzutreiben: Sie schreibt witzige Theaterstücke, inszeniert sie und geht mit »Quotilda« auf Tour.

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entwickeln.« Inzwischen sind die Dreh-bücher bundesweit nachgefragt. Miteinem Stück konnte die Truppe bei der20. IG Metall-Frauenkonferenz 2015 imhessischen Willingen begeistern.

Die Gewerkschaftssekretärin, die2010 von der Bildungsstätte Sprockhövelzur IG Metall Salzgitter-Peine wechselte,hat einen schillernden Weg hinter sich:Mutig brach sie mit 17 eine Ausbildungals Anwaltsgehilfin wegen schlechter Ar-beitsbedingungen ab, lernte bei VW inHannover Konstruktionsmechanikerin,arbeitete im Presswerk, war zuletzt stell-vertretende VK-Leiterin und ging 2002nach Sprockhövel. In Salzgitter griff siedie von der IG Metall initiierte Kampagne»Auf geht’s! Faires Entgelt für Frauen!«auf: Bundesweit sollten in den Entgeltaus-schüssen die Entgeltlücken (Gender PayGaps) überprüft werden.

Die Frage stand im Raum: ObwohlFrauen gut qualifiziert und oft mit besse-ren Berufsabschlüssen ins Berufslebenstarten, werden sie irgendwann abge-

hängt. So liegt der Stundenlohn vonFrauen bei im Schnitt 15,56 Euro, beiMännern sind es 19,84 Euro, sagt Fa-milienministerin Manuela Schwesig(SPD). Frauen, die wegen der Kinderdrei Jahre zu Hause bleiben, verdienenim Arbeitsleben durchschnittlich biszu 83000 Euro weniger als Kinderlose.Wer drei Jahre pausiert und drei Jahrein Teilzeit arbeitet, hat bis zu 193000Euro weniger.

In Salzgitter haben drei Betriebevon 2013 bis 2014 die Strukturenunter die Lupe genommen. Das Er-gebnis: Im Betriebsdurchschnitt gibtes keine oder nur geringe Entgeltlü-cken, in den einzelnen Arbeitsberei-chen dagegen teilweise erhebliche! ImGehaltsbereich der Salzgitter Flach-stahl etwa arbeiten 24 Prozent Frauen.»Trotz formal richtiger Eingruppie-rung erhalten sie im Durchschnittdeutlich geringere Entgelte«, stelltKoslowski-Kuzu fest. »Das liegt mög-licherweise daran, dass die Frauen

atürlich ist Dr. Quoten-fresser der neue Chef –und somit das Krokodil,immer auf Kosten, Ko-sten bedacht, die Quoteblockierend. Kasperleverkörpert die IG Me-

tall, dem Publikum zugewandt, schlag-fertig, witzig, die Zuhörer animierend.

Natürlich sind die Sketche überzo-gen, ironisierend, nehmen die Figuren aufdie Schippe, auch den Betriebsrat und dieIG Metall. Gerade deswegen ist das Stück,am Internationalen Frauentag 2015 ur-aufgeführt, der Renner – das Publikumreagiert befreit und bisweilen euphorisch.Zwanzig Minuten Spaß, die Schauspiele-rinnen kommen aus dem Ortsfrauenaus-schuss, das Drehbuch schrieb MarionKoslowski-Kuzu, 43, die das Stück auchinszeniert hat. Es ist schon ihr drittesDrehbuch: »Meine Kolleginnen sind toll.Wir können unheimlich kreativ überThemen spinnen und daraus einenwitzigen Stoff mit ernstem Hintergrund

Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

metallzeitungOktober 201528 >IMPRESSUM

Verantwortlich: Hartmut Meine, Redaktion: Norbert Kandel

Anschrift: IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Postkamp 12,

30159 Hannover. Telefon 0511-164060, Fax 0511-1640650

[email protected] igmetall-niedersachsen-anhalt.de

Kasperle jagtDr. Quotenfresser

Marion Koslowski-Kuzunutzt »Quotilda«, dieQuotenfrau, deren Figurim Rahmen eines Tref-fens von 70 Betriebsrä-tinnen aus dem Bezirkentwickelt wurde, ge-zeichnet von der Künstle-rin Magdalena Wiegner.»Quotilda« kommt alstypische Durchschnitts-frau daher, die nicht wei-ter auffällt. Aber sie stehtfür revolutionäre Verän-derungen.

weise abgeschafft. Spätestens durchden Abschluss der Entgelt-Rah-mentarifverträge 2004 wurden allediskriminierenden Beschreibungender Eingruppierungen gestrichen:Es zählt nur noch die ausgeübteGesamttätigkeit, unabhängig vonder Qualifikation und vom Ge-schlecht.

Bei einer geschlechterspezifi-schenAnalyse imBetrieb kannmanprüfen, ob es dennochUnterschiedegibt, ob Frauen benachteilig werden.

Frauen erhalten im Schnitt 22 Pro-zent weniger Geld als Männer. Be-reits am 9. Oktober haben Männersoviel verdient wie Frauen am Jah-resende. Aus diesem Grund wirdder »Tag der betrieblichen Entgelt-gleichheit« für Aktionen genutzt.

In den 50er Jahren gab es inder Metallindustrie Tarifverträgemit »Frauenlohngruppen«: Frauenerhielten weniger Geld für dieselbeTätigkeit als Männer. Das wurde inden 60er und 70er Jahren schritt-

Der Betriebsrat kann abklopfen, obdie Eingruppierung »tarifkonform«ist. Ob die Gesamttätigkeit tatsäch-lich der Maßstab ist, ob die durch-schnittlichen Leistungszulagen derFrauen denen der Männer entspre-chen, oder ob trotz gleicher Qualifi-kation Frauen der Zugang zuhöherqualifizierten Tätigkeiten ver-wehrt wird. Werden Frauen bei derbetrieblichen Weiterbildung be-nachteiligt? Können sie (und auchMänner!) bei der Vereinbarkeit von

Beruf und Familie auf Teilzeit wech-seln mit einem verbrieften Rück-kehrrecht auf Vollzeit?

Bei der IG Metall sind 17,7Prozent der rund 2,3 MillionenMitglieder weiblich. Von den 1195hauptamtlich Beschäftigten im po-litischen Bereich sind es 28,5 Pro-zent. Bei den Führungspositionenin der IG Metall kommen Frauenauf 30,2 Prozent. Bei den Bezirks-leitern und Ersten Bevollmächtig-ten gibt es jedoch Nachholbedarf.

Was Betriebsräte für Frauen tun könnenSpätestens mit den ERa-Tarifverträgen ist eine Entgelt-Diskriminierung von Frauen auf dem Papier nicht mehr möglich

N

Warum verdienen Frauen weniger als Männer? Die Lücke beimEntgelt liegt bundesweit bei 22 Prozent. Marion Koslowski-Kuzuvon der IG Metall Salzgitter-Peine nutzt pfiffige Symbole, um dieGleichstellung für Frauen voranzutreiben: Sie schreibt witzigeTheaterstücke, inszeniert sie und geht mit »Quotilda« auf Tour.

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nicht für höherwertige Tätigkeiten vorge-sehen werden.«

Es ist wie eine gläserne Decke. EineStudie der Hans-Böckler-Stiftung belegt,dass nur jede fünfte Frau imGegensatz zujedem drittenMann befördert wird. Dazukommt, dass Frauen häufiger als MännerTeilzeit arbeiten, weil meist sie die Erzie-hungspausen und Pflegeauszeiten neh-men. Das bremst die Einkommens- undKarrierechancen enorm. Nachdem die be-triebliche Analyse abgeschlossen war,wurden in den drei Betrieben Ziele undMaßnahmen zur Frauenförderung bera-ten. Oft heißt das: Zunächst Strukturenschaffen durch mehr Frauen in die Be-triebsräte! Und es sollen Frauen- undGleichstellungs-Ausschüsse gegründetwerden. Als Vorbild fungiert die VWAG.Dort wird seit 1989 aktiv Frauenförde-rung betrieben. Seit 2014 nun auch beiSalzgitter Flachstahl.

Deshalb ist Marion Koslowski-Kuzuauch unbedingt für die Stütze der Quotie-rung. »Die Frauen sollten auch als Quo-tenfrau selbstbewusst auftreten undhandeln, denn die Quote hilft, eingefah-rene Strukturen in der Arbeitswelt aufzu-brechen.« Und dabei sind natürlich auchungewöhnliche Ideen gefragt. »Manbraucht diese Symbole, um nicht beleh-rend mit einer Power-Point-Präsentationzu langweilen.« Es geht also weiter umBe-wusstseinsbildung, fokussiert sie die Frau-enfrage. Dabei streicht sie sich durchskurze Haar und lächelt. »Wir müssen dieRollenbilder weiter verändern. Das gehtaber nicht ohne die Männer.«

Annette Vogelsang

Zum Selbstchecken. Ein kostenloserEntgeltvergleich zu 374 Berufen:

lohnspiegel.de

Der Versuch war neu und »wie in einem schlechtenKrimi«, urteilte die Hannoversche Allgemeine. Ge-rade hatte der Betriebsrat desMaschinen- undWerk-zeugbauers Hackerodt nach 21 genehmigten zu-sätzlichen Wochenendschichten für 2015 weitereneun versagt, wurde demVorsitzenden Torsten Lenz,49, Hausverbot erteilt. Betriebsleiter Dr. David Tan-riverdi, 53, warf Lenz vor, ihn »am Schlafittchen« ge-packt zu haben. Doch vor dem ArbeitsgerichtHannover konnte Tanriverdi am 25. August nichtüberzeugen. Das Gericht schlug einen Vergleich vor,das Hausverbot wurde zurückgenommen. Doch dieKontroverse ist noch nicht beendet. Die Geschäfts-führung unter Leitung von Dr. Christiane Hackerodtversucht weiter, Lenz zu feuern.

»Seit Jahren ignoriert die Geschäftsleitung dieMitbestimmungsrechte des Betriebsrats. Es werdenKonflikte geschürt und unsinnige Abmahnungenausgesprochen«, kritisiert Dirk Schulze, Erster Bevoll-mächtigter der IG Metall Hannover. »Wir fordernFrau Hackerodt auf, endlich die Normalität der Be-triebsratsarbeit zu garantieren.« Die Anwürfe gegenBetriebsräte häufen sich. Auch beim Windkrafther-steller Enercon inMagdeburg und bei Renold in Ein-beck hatten die Manager versucht, sich mithergeholten Begründungen der nicht willfähigen Be-triebsratsvorsitzenden zu entledigen. Bisher sind alldiese Versuche krachend gescheitert.

Solidarisch: Torsten Lenz vor dem Arbeitsgericht

Krimi beim VW-ZuliefererHackerodt in Hannover

Als die rechtsextreme Partei »Die Rechte« am 29. Au-gust in Goslar demonstrieren wollte, traten ihr rund1000 Gegendemonstranten des Bündnisses gegenRechtsextremismus gegenüber. Auch die IG Metallhatte aufgerufen. Ziel der Neonazis war Protest gegenden Oberbürgermeister Oliver Junk (CDU), der sichfür die Aufnahme von Flüchtlingen ausgesprochenhatte, um den Bevölkerungsrückgang zu stoppen.Vier Wochen zuvor hatten sich am 1. August in BadNenndorf ebenfalls rund 1000 Demonstranten 180Neonazis gegenübergestellt. Aufgrufen hatte ein brei-tes Bündnis für ein »buntes Bad Nenndorf«, darunterauch die IG Metall.

Rund 1000 demonstrieren inGoslar gegen 80 Neonazis

Ab 1. Januar 2016müssen die 108 börsen-notierten und voll mitbestimmungs-pflichtigen Konzerne einen Anteil von 30Prozent Frauen imAufsichtsrat einhalten.3500 weitere Unternehmen müssen öf-fentlich Zielvorgaben machen.

Die IG Metall fordert ein »Entgelt-gleichheitsgesetz«, das die Unterschiedebeim Einkommen offenlegt. Das gibt esbereits in Österreich in Betrieben mitmehr als 150 Beschäftigten. In Belgienmuss jeder Betrieb ab 20 Vollzeitstelleneine »soziale Jahresbilanz« vorlegen. InFinnland will die Regierung die Entgelt-lücke zwischen Männern und Frauen auf15 Prozent reduzieren.

2005 lag der Frauenanteil in den Vorstän-den der 160 deutschen aktiennotiertenUnternehmen bei 2,3 Prozent – Ende2014 bei 5,5 Prozent. Besser ist es bei denAufsichtsräten: 2005 lag er bei 9,9 Pro-zent – 2014 bei 18,8 Prozent. 25,2 Prozentstellen die Vertreter der Arbeitnehmer,14,7 Prozent die Kapitaleigner.

VW fördert gezielt Frauen. Jederdritte Neueingestellte mit Hochschulab-schluss ist eine Frau. Von 3306Managernsind 361 weiblich. »Von unserem Ziel, 30Prozent in allen Ebenen zu etablieren,sind wir noch weit entfernt«, sagt Be-triebsrätin Gabriele Trittel. Im Betriebsratist die 30-Prozent-Quote bereits erfüllt.

Transparenz und Quote als ein erster Schritt

Foto: Heiko Stumpe

Foto:YaniraWolf

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Union Summer Break »Sommer – Sonne – Solidarität«: Mitglieder des Ortsju-gendausschusses (OJA) waren beim IG Metall-Jugendcamp auf dem Freizeitgelände»Stolle« in Göttingen dabei.

Terex (ehemalig Demag) in Uslar bil-det 20 Auszubildende aus. Damit dasso bleibt, setzen sich Betriebsrätesowie Jugend- und Auszubildenden-vertreter (JAVis) für eine qualitativhochwertige Ausbildung ein. »Wennes sein muss, rufe ich auch schon malin der Berufsschule an, um einemAzubi zu helfen«, erzählt Kevin Go-brecht, der seit 2014 in der Ju-gendvertretung aktiv ist.Der Facharbeiter für Lager-logistik hat bei Terex gelernt.Der 24-Jährige arbeitet lö-sungsorientiert und suchtdenDialogmit demBetriebsrat unddemAusbildungs-leiter. »Wirkönnen nur ge-meinsam guteErgebnisse er-zielen.« Kevin Gobrecht ist ein Team-arbeiter.Mit den JAVisMarina BeckerundTorben Filmer setzt er sich für dieGleichbehandlung inUslar und in derGesamtjugendvertretung für alle Azu-bis im Konzern ein.

Einen Tag frei vor der Prüfung. »Dasgeht nicht, dass die Azubis in Nord-rhein-Westfalen undBayern bei Terexvor der schriftlichen Prüfung einenTag frei bekommen und wir in Nie-dersachsen nicht, nurweil wir es nichttariflich fixiert haben«, meint Go-brecht. »Wir wollen keine Rosinenrauspicken, sondern gleiche Bedin-gungen für alle.«

Die JAVis wollen mit dem Be-triebsrat ihr Ziel weiter verfolgen.»Man muss durchhalten können unddie Nerven behalten«, sagt Gobrecht,der sich nach einem schweren Auto-unfall zurück ins Leben gekämpft hatundnunmit Leidenschaft JAVi ist undengagiert seinen Job macht.

Ab Oktober studiert Kevin Go-brecht in derAbendschule Logistikbe-triebswirtschaft und bekommt eineFörderung von Terex. Das Unterneh-men fördert Mitarbeiter, die sich wei-terbilden möchten und ein firmenin-ternes Auswahlverfahren erfolgreichabsolviert haben.

»Die Mitbestimmung ist mehr unddafür braucht man einen starkenPartner«, betont Gobrecht, der sichim Ortsjugendausschuss der IG Me-tall aktiv beteiligt. »Gute Arbeit mussauch gesellschaftspolitisch umgesetztwerden.«

Nächstes Jahr wird der Metaller25 Jahre und kann nicht mehr alsJAVi kandidieren. Deshalb würde ergerne die aufgebauten Strukturenkünftig als Betriebsrat weiter be-treuen. »Damit die neuen JAVis nichtvonNull anfangenmüssen, werde ichsie einarbeiten«. Wichtig ist ihm,

dass die neuen Azubis weiterin zwei Runden begrüßtwerden. Einmal stellt sich

die JAVmit derWerks-leitung und dem Aus-bilder vor und dannzusammen mit dem

Betriebsrat. Gobrecht: »Das zeigt,dass wir vernetzt arbeiten.« n

Einen Tag frei vor der schriftlichen PrüfungJAVis bei Terex setzen sich für die Gleichbehandlung und gute Ausbildungsbedingungen ein.

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IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz

Teichstraße 9-11, 37154 Northeim,

Tel.: 05551 98870-0,

igmetall-snh.de

Redaktion:Martina Ditzell (verantwortlich)

»StundenlangeVorträge sind nicht ge-rade der Renner bei jungen Men-schen, die ins Berufsleben starten«,meint Ellen Kleinert von der IGMe-tall. »Deshalb habenwir zum Kennlern-wochenende eingela-den, um zuzeigen, tro-ckene Ge-werk-schaftsarbeitwar gestern.Heute arbei-ten wir krea-tiv zusammen,lernen voneinan-der und tau-schen uns aus.«

Am 28.und 29.Augusthaben 22 neueAzubis von Mahr und

Novelis aus Göttingen ein Kennlern-wochenende in Hahnenklee ver-bracht. Am ersten Tag blieb viel Zeit,

sich gegenseitig kennenzulernen.Teambildung stand dabei im

Mittelpunkt. Jeder hat sei-nen Steckbrief erstellt.»Wir haben viel vonei-nander erfahren. Dashilft auch, firmenüber-greifendKontakte aufzu-bauen«, so Kleinert.

Am zweiten Taghaben die Betriebsräteund Jugendvertreter ihreAufgaben vorgestellt. Auchdie IG Metall hat sich prä-sentiert. Kleinert: »Die IGMetall ist am Puls der Zeit

und bietet interessanteMöglichkeiten,sich zu engagieren.«

Mit dem Namen »Ortsjugend-ausschuss« kann man vielleicht erst-mal nichts anfangen, aber wenn mandiesen einmal selbst erlebt hat, bleibendiemeisten auch dabei. Kleinert: »Wirsind über Facebook und Whatsappvernetzt, umAktionen und Freizeit zuorganisieren.«

Die IG Metall ist am Puls der Zeit

Lust mitzumachen?Hier meine Kontaktdaten:mobil 01605331214

[email protected]

Kevin Gobrecht: »Alle Azubis imKonzern gleich behandeln«

Süd-Niedersachsen-Harz

Neue Azubis von Mahr und Novelisbei der Teambildung: »Die IG Me-tall ist ja gar nicht so steif«

30 metallzeitungOktober 2015

DownloadDie INFO-App vereint aktuelle Informa-tionen und hilfreiche Materialen füraktive Metallerinnen und Metaller.

info-app-igm.de

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IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim

Bahnhofstraße 18-20, 31785 Hameln

Tel.: 05151 93668-0,

Alfeld-Hameln-Hildesheim.de

Redaktion: Uwe Mebs (verantwortlich)

101 Jahre Waggonbau Graaff in Elze.Das hätte der größte Arbeitgeber amOrt fast nicht geschafft. Seit 1995musste die IG Metall mehrere Sanie-rungstarifverträge abschließen. Nachder Insolvenz 2008 hat derHamburgerSchienenlogistiker VTG das Unter-nehmen übernommen und kräftig in-vestiert. Zuletzt flossen Millionen inden Aufbau einer Fließfertigung fürDruckgaswaggons für Kohlenwasser-stoffgase. Damit gehört Graaff zu denmodernsten Waggonbauwerken inEuropa.

Grundlage für diese Entwicklungund den Erhalt von rund 200 Arbeits-plätzen waren auch die Sanierungsta-rifverträge der IGMetall und die Soli-

40 neue Mitglieder gewonnenWie die Betriebsräte bei Waggonbau Graaff in Elze den Organisationsgrad erhöht haben

darität der Belegschaft. »Dass wiretwas bewirken können, hat sichmehrfach bestätigt«, berichtet Be-triebsratsvorsitzenderMarco Vogel.

Bei wichtigen Entscheidungenwie 2014, als die Geschäftsleitung denVerzicht von Weihnachts- und Ur-laubsgeld forderte, um geplante Inves-titionen zu finanzieren, hat die IGMe-tall erst ihreMitglieder eingeladen, umdie nächsten Schritte abzustimmen.Dann wurde in einer Betriebsver-sammlung informiert. Vogel: »Ge-meinsamkonntenwir das abwenden.«Die Belegschaft hatte in den letztenJahrzehnten auch finanziell dazu bei-getragen, dassGraaff überlebt hat. Jetztsollte dasUnternehmendie Investitio-

Manuel Warneke (Jugendvertreter), Andrej Morast, Lars Weichenhain, Marco Vogel (Betriebsratsvorsitzender),Uwe Schiermann (Vertrauenskörperleiter), Hans-Jürgen Schweikert, Mathias Neumann (IG Metall) und PetraSteffens: »Wenn alle bei der Mitgliedergewinnung mitmachen, holt man die anderen auch ins Boot.«

Weitere Informationen:igm-gewerkschaftstag-2015.de

Alfeld-Hameln-Hildesheim

30 metallzeitungOktober 2015

Delegierte beimGewerkschaftstag

Vom 18. bis 24. Oktober werdensich rund 500 Delegierte aufdem 23. Ordentlichen Gewerk-schaftstag in Frankfurt austau-schen und die Handlungsfelderder IG Metall für die nächstenvier Jahre festlegen.

Die Delegierten der IG Me-tall Alfeld-Hameln-Hildesheimhaben sich gut vorbereitet. Wersich vorab informieren möchte,kann das auf der Homepage derIG Metall machen. Dort gibt esein Debattenpapier. Als Gestal-tungskraft vertritt die IG Metalldie Interessen ihrer Mitglieder

sowohl in der Betriebs- und Ta-rifpolitik als auch in der Gesell-schafts-, Sozial- und Wirt-schaftspolitik.

»Wir schöpfen unsere Kon-flikt- und Mobilisierungsfähig-keit aus unserer betrieblichenVerankerung.« Die IG Metall istauch ein politischer Akteur. »Umdie politischen Weichenstellun-gen mitgestalten zu können,müssen wir den Organisation-grad in den Betrieben festigenund weiter ausbauen«, meinendie Delegierten.

nen selbst stemmen. »DieZusammen-arbeitmit derGeschäftsführung klapptheute sehr gut«, berichtet der ZweiteBevollmächtigte, Mathias Neumann,vonder IGMetall Alfeld-Hameln-Hil-desheim. »Das funktioniert, weil wireine Hausmacht haben, und mit einerStimme für die Belegschaft sprechen.«

Mitgliedergewinnung im Team. »Si-chere Arbeit, jährliche Tariferhöhun-gen und unbefristete Arbeitsverträgewerden uns nicht geschenkt, dafürmussman etwas tun«, betontVertrau-enskörperleiterUweSchiermann.Des-halb wirbt er mit Artur Morast, LarsWeichenhain und Marco Vogel ver-stärkt Mitglieder. In den letzten vierJahrenhat das so genannteM+E-Team(Mitgliederentwicklung) rund 40neueMitglieder gewonnen. »Es gibt keinPatentrezept«, so Vogel. »Wichtig ist,dassman kontinuierlich undmit Spaßals Betriebsratsteam daran arbeitet.«

Betriebsrat Lars Weichenhain:»Die richtige Ansprache ist enormwichtig.« Deshalb hat das M+E-Teaman vier Ansprache-Workshops derIGMetall teilgenommen. »Wir lernenvoneinander«, freuen sich die Be-triebsräte, die gemeinsam mit Boschund KSMdieMitgliederwerbung ver-stärkt haben. »Schließlich wollen wirweiter erfolgreich die Interessen derKollegen vertreten.«

Birgit Ertelt,BoschHildesheim

Ulla Kreutzer,Haworth BadMünder

Manuel Duarte,KSM CastingsHildesheim

Olav Döring,WabcoGronau

» Ich bin seit 2014 bei Graaffals Schlosser beschäftigt. Vor-her war ich Leiharbeiter. Die Be-

triebsräte haben sich dafüreingesetzt, dass 2014 Leute ein-gestellt wurden. Hätte ich ge-

wusst, was Betriebsräte und dieIG Metall bewirken können,wäre ich früher eingetreten.

Damit unsere Rechte nicht ver-lorengehen, müssen gerade wir

Jungen uns engagieren.«Rafakat Shah (28)

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und konnte den Betrieb im Rahmenseiner Betriebsratstätigkeit wieder be-treten.Nachmittags dann teilte dieGe-schäftsleitungmit, Torsten dürfe ab so-fort auch wieder seiner gewohntenArbeit in der Instandhaltung nachge-hen und die Betriebsratsarbeit im Be-trieb fortsetzen. Dies angeblich, um»zu deeskalieren«, wie es offiziell vonFirmenseite hieß.

Das öffentliche Interesse an die-ser Auseinandersetzung war sehrgroß. Dies auch deshalb, weil es einensolchen Vorgang so noch nicht gege-ben hat. Der weitere juristische Um-gang damit hätte weitreichende Fol-gen für die Gewährleistung vonBetriebsratsarbeit gehabt. Die Mög-lichkeit, ein Betriebsratsmitglieddurch einHausverbot an der Betriebs-

ratsarbeit zu hindern und damit derExistenz zu berauben, würde der un-ternehmerischenWillkür Tür undToröffnen.

Solidarität erreichte Torsten undseine Kollegen auch aus Schwedenvom dortigen Betriebsrat des Moto-renwerks in Skovde. Dorthin nämlichwerden dieMotoren aus Langenhagengeliefert.

Für den 15. September war zueiner weiteren GerichtverhandlungzumHausverbot geladen.Mit der voll-ständigen Rücknahme des Hausver-bots gegen Torsten am 14. Septemberschwebt nun auch nichtmehr das Da-moklesschwert der fristlosen Kündi-gung über ihm. Dieser Erfolg ist auchder enormen Solidarität vieler mitTorsten Lenz zu verdanken.

Gewerkschafter solidarisch mit Torsten Lenz vorm AG Hannover 25. August

Nach einer Gerichtversammlung am25. August und der enormen Solidari-tät hat die Geschäftsführung derFirma Albert Hackerodt Maschinen-und Werkzeugbau mitgeteilt: TorstenLenz, Betriebsratsvorsitzender, kannwieder an seinen Arbeitsplatz und dieBetriebsratsarbeit fortsetzen. Ein am18. August ausgesprochenes Hausver-bot war damit zunächst aufgehoben.Torsten Lenzwurde vorgeworfen, denBetriebsleiter,HerrnTanriverdi, tätlichangegriffen zu haben. Torsten Lenz hatdies bestritten. Es war Schikane.

Die IGMetall Hannover stand in

dieser Situation geschlossen hinterTorsten Lenz.DazuDirk Schulze, Ers-ter Bevollmächtigter: »In den letztenJahren gab eswiederholtAuseinander-setzungen zwischen Betriebsrat undGeschäftsführung bei der Firma Ha-ckerodt.« Unser Fazit: Die Geschäfts-führung ist offensichtlich nicht gewillt,die Mitbestimmungsrechte des Be-triebsrats anzuerkennen. Dies mußsich schnell ändern – im Interesse allerBeschäftigten, die bei Hackerodt ar-beiten. Unsere Forderung lautet des-halb: »Kehren sie jetzt zu einer ver-trauensvollen Zusammenarbeit mitdem Betriebsrat zurück!«

AmMorgen des 25. August 2015wurde beim Arbeitsgericht über dasvon der Geschäftsführung verhängteHausverbot für Torsten Lenz verhan-delt. Die Richterin wollte nicht dieFrage behandeln, wer mit seiner Aus-sageRecht bekommt. Sie bemühte sichdarum einen Kompromiss zu finden,unterwelchemTorstenweiterhin seineBetriebsratstätigkeit fortsetzen kann.Die Parteien einigten sich: TorstenLenz übernahm bis zum Abschlussdes Verfahrens die Funktion des stell-vertretendenBetriebsratsvorsitzenden

Solidarität gegen SchikaneHausverbot gegen Betriebsrat bei Hackerodt aufgehoben

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IG Metall Hannover

Postkamp 12, 30159 Hannover

Telefon 0511 12402-0, Fax 0511 12402-41

[email protected], igmetall-hannover.de

Redaktion: Dirk Schulze (verantwortlich), Pia Pachauer

Bei der Firma Hönigsberg & Düvel(HuD) in Hannover ist erstmals einBetriebsrat gewählt worden. Von deninsgesamt fünf zu wählenden Sitzengingen vier an die Liste der IG Me-tall. »Wir werden uns jetzt aktiv fürunsere Kolleginnen und Kollegeneinsetzen. Wir haben schon zahlrei-che Themen gefunden, die wir regeln

möchten«, versprichtJosip Schön (IG Me-tall), neugewählterBetriebsratsvorsit-zender der Firma.HuD ist ein IT-Dienstleister, der ins-besondere für Be-triebe rund um die

Automobilindustrie tätig ist.Weitere Standorte sindneben anderen in Gifhorn,Ingolstadt und Sindelfingen.

Erstmals Betriebsrat bei HuD

Neuer Betriebsrat beiHuD: Josip Schön, Hol-ger Steinmetz, MarcoSieling, Achim Schmidt

Unter diesemMotto ruft auch die IGMetall zu der Demonstration am10. Oktober in Berlin auf. Die Bussewerden vomDGB gestellt und fahrenum 7Uhr am alten ZOB ab. Eine An-meldung, die spätestens bis zum

7. Oktober bei uns eingehen sollte, istzwingend erforderlich. Telefonisch:0511 12402 oder per E-Mail [email protected]. »InGeheimverhandlungen soll derWelt-handel freier gestaltet werden! Das ist

nicht unser Weg! Wir streiten füreinen fairenWelthandel,« untermau-ert der Erste Bevollmächtigte der IGMetall Hannover Dirk Schulze dieWichtigkeit dieser Demonstration.

Deshalb: AUF NACH BERLIN –MELDET EUCH AN!!!

TTIP & CETA stoppen!

>TERMINE

Zusätzliches Jugend ISeminar 1.–6. NovemberFür kurz Entschlossene bieten wirin diesem Jahr noch Plätze für einJugend 1 Seminar an.Weitere Informationen undAnmeldung unter:[email protected] Q510151030

BR Konferenzzum Umgang mitWerkverträgen

Die IGMetall wendet sich bun-desweit verstärkt gegen denMiss-brauch vonWerkverträgen zurUmgehung sozialer, tariflicherStandards in den Betrieben. Ausdiesem Grund lädt die IGMetallHannover Betriebsratsmitgliederaller Betriebe und Branchen ihresOrganisationsbereichs am 6. Ok-tober ins IGMetall-Haus ein.Hier sollen vor allem gute Bei-spiele der Verhinderung vonMissbrauch durch BR und IGMetall diskutiert werden.

Hannover

30 metallzeitungOktober 2015

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>IMPRESSUM

IG Metall Nienburg-Stadthagen

Mühlenstraße 14, 31582 Nienburg und Probsthäger Straße 4, 31655 Stadthagen

Telefon: 05021 9600-0 (Nienburg),Telefon: 05721 9744-0,

igmetall-nienburg-stadthagen.de

Redaktion: Thorsten Gröger (verantwortlich)

Das Familienunternehmen Borne-mann wurde 2012 von dem amerika-nischen Konzern ITT gekauft. Bis2013 wurde kräftig in den Standortinvestiert. Die Auftragsbücher warenvoll. Rund 150 Beschäftigte hat derPumpenhersteller in Obernkirchenin den letzten vier Jahren eingestellt.Diese positive Entwicklung wurdedurch den Ölpreiseinbruch 2014 ge-stoppt. Seitdem sind drei Restruktu-rierungswellen imKonzern gelaufen.Insgesamt wurden 164 Arbeitsplätzein Obernkirchen abgebaut. DerStandort sei damit auf eine gesundeGröße von rund 370 Beschäftigtenstabilisiert, so die örtliche Geschäfts-leitung. Weitere Entlassungen seiennicht geplant.

Wären diese Entlassungen im Fa-

milienbetrieb auch erfolgt?

Betriebsratsvorsitzender Axel Wei-nert: Ja. Diese schwierige Situation inder Ölbranche hätten wir als Famili-enbetrieb nicht so gut meistern kön-nen. Ich vermute, dass wir in dieserSituation in eine Insolvenz gerutschtwären. Viele unserer Kunden inves-tieren nicht mehr, die Aufträge feh-len. Außerdemwurden Aufträge »on

Ein gutes Sozialpaket geschnürtBei ITT Bornemann in Obernkirchen werden wegen der Krise in der Ölbranche 98 Jobs gestrichen

>ERGEBNIS

Interessenausgleichund Sozialplan

■ Pro Beschäftigungsjahr erhaltenalle Betroffenen 0,9 Bruttomonats-entgelte als Abfindung sowie Zula-gen (Schwerbehinderung, Kinder...).

■ Der Interessenausgleich gilt ab31. August 2015. Die ersten Be-schäftigten wurden zum 1. Oktoberfreigestellt. Der Arbeitgeber wollteursprünglich bereits im Mai Be-schäftigte freistellen. Das konntender Betriebsrat und die IG Metallverhindern.

■ Eine Betriebsvereinbarung regelt,dass Beschäftigte, die auf eine Kün-digungsschutzklage verzichten, einePrämie erhalten, die je nach Be-triebszugehörigkeit zwischen 1000und 13 000 Euro liegen kann.

■ Der Sozialplan beinhaltet klareAuswahlkritierien, die die Situationder Beschäftigten sowie die Ent-wicklung in den Abteilungen undBereichen des Unternehmens be-rücksichtigt: Neben den Sozialdatenfließen auch die Qualifikation undStellenbeschreibung sowie die Ent-geltgruppe in die Auswahl ein.

Transfergesellschaft■ Alle Betroffenen haben die Möglich-keit, für zwölf Monate in eine Trans-fergesellschaft zu wechseln. ImSeptember hatten die Interessiertendie Möglichkeit, sich ein persönli-ches Profil erstellen zulassen, bevorsie sich entscheiden, ob sie dieQualifizierung in der Transfergesell-schaft nutzen wollen.

■ Die Beschäftigten in der Transfer-gesellschaft erhalten während derindividuellen Kündigungsfrist dasvolle Nettogehalt weiter, danach80 Prozent. Zudem wird eine Ab-findung in Höhe von 36 Prozentvon der Grundabfindung gezahlt.

.

hold« gesetzt, vorrübergehend ge-stoppt. Es muss jetzt geklärt werden,was mit diesen Kosten passiert.

Das heißt, es ist leichter, in einem

großen Konzern Arbeit zu sichern?

IG Metall-Betriebsbetreuer Peter-Christian Voigt: Nein. Das ist esnicht. Aber ein Konzern hat eine bes-sere Kapitaldecke und mehr Mög-lichkeiten, schwierige Zeiten zuüberbrücken. Trotzdem haben wirein halbes Jahr um jeden Arbeitsplatzgekämpft, der wegfallen sollte. Daswar teilweise sehr zäh, da die deut-sche Geschäftsleitung alles mit demMutterkonzern abstimmen musste.Das ist nicht leicht, da man die Re-geln der deutschen Mitbestimmungimmer wieder erklären muss. InAmerika gibt es kein Betriebsverfas-sungsgesetz. Dort wird den Beschäf-tigten einfach gekündigt. Punkt.

Wie habt Ihr es geschafft, dieses

Sozialpaket zu schnüren?

Weinert: EinArbeitgeber schenkt sei-nen Beschäftigten nichts freiwillig.Dazu bedarf es Tarifverträge und Be-schäftigte, die sich in Gewerkschaftenorganisieren, um sich gemeinsam zu

Peter-Christian Voigt (IG Metall) und Axel Weinert (Betriebsratsvorsitzender): »Sechs Monate zäheVerhandlungen für einen gut ausgestatteten Interessenausgleich und Sozialplan.«

Weitere Informationen zum Interes-senausgleich und Sozialplan gibt esbeim Betriebsrat oder bei:

[email protected]: 05021 96 00-0

Nienburg-Stadthagen

30 metallzeitungOktober 2015

engagieren.Wir konnten die vomAr-beitgeber geplanten Entlassungenvon 120 auf 98 reduzieren. Zudemkonnten wir bei der Auswahl daraufachten, dass alle Kriterien eingehaltenwerden. Außerdem haben wir mitdieser finanziellen Ausstattung desInteressensausgleichs und der Trans-fergesellschaft einenWeg geebnet, sodass sich die betroffenen Beschäftig-ten ein Jahr lang neu orientieren kön-nen, wenn sie noch keinen neuen Ar-beitsplatz in Aussicht haben. 48Kollegen sind entweder freiwillig aus-geschieden, haben die Altersteilzeitgenutzt oder sind frührer in Rente ge-gangen. Insgesamt wurden 50 be-triebsbedingte Kündigungen zum 1.Oktober ausgesprochen.Voigt: Dieses gute Ergebnis warmög-lich, weil wir inzwischen viele Mit-glieder im Unternehmen haben,damit haben wir eine Hausmacht, dieunsere Verhandlungsposition stärkt.Das Beispiel zeigt wieder einmal,dass wir gemeinsam etwas bewirkenkönnen. Leider fällt vielen Beschäf-tigten erst in der Krise auf, dass diedeutsche Mitbestimmung dieGrundlage von guter Arbeit ist. Dassollten wir auch gemeinsam erhalten.

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30 metallzeitungOktober 2015

Osnabrück

Betriebsräte-konferenz: Werkver-träge im Praxistest

Die branchenübergreifende Be-triebsrätekonferenz will in einerAnalyse das Instrument »Werk-vertrag« vermitteln, die Folgenfür die Arbeitswelt insgesamtund für die betriebliche Ebenediskutieren und Gestaltungsan-forderungen an Politik, Gewerk-schaften und insbesondere fürdie betriebliche Praxis erörtern.Ziel ist es, Entscheidungs- undHandlungsmöglichkeiten für diebetriebliche Arbeit zu entwi-ckeln. Wir laden alle Betriebsrä-te am Mittwoch, 7. Oktober »Tagder prekären Beschäftigung« inden Vortragssaal der VHS-Osna-brück, Bergstraße 8, 49076 Os-nabrück ein. Anmeldung bitteim IG Metall Büro.

Beitragsanpassung

Die Beiträge im Tischlerhand-werk haben wir zum 1. Oktoberum 2,7 Prozent angepasst.

Einladung zur PodiumsdiskussionDie Zukunft des Berufsbildungsgesetzes

Die IGMetall Jugend fordert in ihrerlaufenden Kampagne »RevolutionBildung« ein Berufsbildungsgesetz(BBiG), das alle Formen der betrieb-lichen Ausbildung erfasst, das Quali-tätsstandards festschreibt, jungeMenschen von Kosten befreit, dieaufgrund der Ausbildung entstehen,und Mitbestimmung auch an Be-rufsschulen ermöglicht.

Jugendliche brauchen eine qua-litativ hochwertige Ausbildung undklare, verlässliche Bedingungen. AusSicht der IG Metall Jugend gibt esdaher einen tiefgreifenden Reform-bedarf im Berufsbildungsgesetz.

Im Koalitionsvertrag von CDU,CSU und SPD ist die Stärkung undModernisierung der dualen Ausbil-dung vorgesehen. Deshalb möchteder Ortsjugendausschuss Osnabrückmit den politischen Entscheidungs-trägern und den betroffenen Akteu-ren aus den Betrieben und den Be-rufsschulen diskutieren und ihre Po-sitionen einbringen.

Zu unserer Podiumsdiskussion amDonnerstag, 8. Oktober um 18 Uhrim Gewerkschaftshaus, haben wirRainer Spiering (MdB/SPD), Johan-nes Brockmeyer (Schulleiter BBSBrinkstraße), Lars Schönball (Aus-

>TERMINE

Seniorenausschuss6. Oktober, 15.30 Uhr,Themen des bevorstehenden Ge-werkschaftstags mit Peter Spieker-mann von der IG Metall Osnabrück.Achtung neuerVeranstaltungsort!Das Treffen findet im Clubhaus desTSG 07 Burg Gretesch, Helmut-Stockmeier-Str. 3 statt. Anmeldungbitte unter 0541 3 38 38–1121.

OrtsjugendausschussDas nächste Treffen findet amDonnerstag, 8. Oktober um16 Uhr im Gewerkschaftshaus inOsnabrück statt, im Anschluss gehtes gemeinsam zur Podiumsdiskusion.

TTIP & CETA stoppen! Für einen gerechten Welthandel!Mit einer bundesweiten Großde-monstration werden wir am Sams-tag, 10. Oktober in Berlin ein deutli-ches Zeichen setzen. Wir bekennendort, dass gesellschaftliche Errun-genschaften wie Umweltschutz, Ver-braucherschutz und Arbeitnehmerund Arbeitnehmerinnenrechte füruns unverhandelbar sind!

Nur gemeinsam mit vielenMenschen wird es uns gelingen, die

geplanten Abkommen zu stoppenund unsere Forderungen für eine so-ziale und ökologischeWelt umzuset-zen.

Eine Grundversorgung an Ver-pflegung werden wir im Bus bereit-stellen – Wir bitten unbedingt umAnmeldung!

Anmeldungen bitte telefonisch imIG Metall Büro unter 0541 338 38-0.

bildungsleiter KME) und ThomasRessel (IG Metall Vorstand) eingela-den.Interessierte sind herzlich willkom-men. Anmeldung bitte im IGMetall-Büro.

Unsere Busse fahren:Osnabrück, DGB-Haus – 5.30 UhrOsnabrück, Rahenkamp – 6.00 UhrQuakenbrück, Bahnhof – 4.30 UhrBersenbrück, Bahnhof – 4.45 UhrBramsche, AOK – 5.15 UhrIbbenbüren, Busbahnhof – 5.00 UhrMelle, Autobahnabfahrt West(Hotel Van der Falk) – 6.15 UhrGeorgsmarienhütte, Stahlwerk,Neue Hüttenstr. 1 – 5.30 Uhr

FRAGEN AN DIE TEILNEHMER:

WIE KRIEGENWIR DIEberufliche Ausbildung wieder attraktiverund als Alternative zum Hochschulstudium?

im neuen Gesetz berücksichtigt?WERDEN DUAL-STUDIERENDE

Kann eine grundsätzlich unbefristeteÜBERNAHME FESTGESCHRIEBEN WERDEN?

des Ausbildungspersonals sichergestellt?WIE WIRD DIE EIGNUNG

Ausbildungsvergütung wirklich Existenz sichernd?IST EINE ANGEMESSENE

DIE ZUKUNFTDESBBiGTERMIN:08. OKTOBER 2015 // 18:00-20:00UHR

>IMPRESSUMIG Metall OsnabrückAugust-Bebel-Platz 1, 49074 Osnabrück,Telefon 0541 33838-0, Fax 0541 33838-1124,

[email protected], igmetall-osnabrueck.deRedaktion: Peter Spiekermann (verantwortlich), Stephan Soldanski, Jacqueline Erbe

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30 metallzeitung

gerteWalter das kapitalistischeWirt-schaftssystem an. »Der Kampf umdie Rohstoffe und der Zugang zuMärkten wird mit der Macht desStärkeren, auch mit dem Mittel desKrieges, durchgesetzt. So wird Elendund Verzweiflung geschaffen, dieMillionen Menschen in die Fluchttreibt.«

Zudem machte er Vorschläge,was in den Krisengebieten selbst ge-tan werden müsste, um dort wieder

Oktober 2015

Salzgitter-Peine

>IMPRESSUMIG Metall Salzgitter-PeineChemnitzerstr. 33, 38226 SalzgitterTelefon 05341 8844-0, Fax 05341 8844-20,

[email protected], igmetall-salzgitter-peine.deRedaktion:Wolfgang Räschke (verantwortlich), Ina Biethan

Standort in Salzgitter gesichertMAN Salzgitter wird in Zukunft ein Komponentenwerk.

Damit wurde nach langen Verhand-lungen und Umstrukturierungsdis-kussionen endlich ein Bekenntnisfür den Standort MAN Salzgitter ab-gegeben. Aber die weltweite Absatz-situation fordert trotzdem ihrenPreis.

Der MAN-Vorstand, ganz vo-ran der neue Markenvorstand An-dreas Renschler, hat an der Ent-scheidung einer Neuaufstellung desStandorts und der Zukunft Salzgit-ters eine große Rolle gespielt. Keinerwill und kann auf Salzgitter verzich-ten! Deshalb stehen die Beschäftig-ten wieder einmal vor einer weite-ren Herausforderung, die sie meis-tern müssen. Sie werden Kompo-nentenwerk und bauen ihren Er-satzteil-Logistik Sektor weiter aus.Dazu gehört, dass die Lkw- undChassis-Fertigung in den Süden

verlagert werden und am StandortSalzgitter wettbewerbsfähige Kom-ponenten Einzug halten. Dabei wirddie spanende und die spanlose Fer-tigung, die Aggregateaufbereitung,die Achsmontage (nicht mehr nurfür MAN, sondern ab 2017 auch fürdie Schwester Scania) aufgebaut.Neben weiteren Teilen, wie zumBeispiel der Kurbelwelle, Radflan-sche, wird die weltweite Versorgungder Märkte mit Lkw-Bausätzen fürschwere Lkw – ein boomendes Ge-schäft. Salzgitter wird zur Konzern-zentrale für Ersatzteil-Logistik aus-gebaut werden. Zusätzlich werdenErsatzteile aufbereitet und ebenfallsversandt. Auch hat sich der Konzernentschieden, in Salzgitter eine Ent-wicklungsabteilung einzusetzen, umso schneller und wirksamer auf Ver-änderungen reagieren zu können.

>TERMINE

Bundesweiter Aktionstagin Berlin »TTIP stoppen!«■ 10. Oktober

Die IG Metall setzt Busse zurAnreise ein. Bitte unbedingtvorher telefonisch einenPlatz anmelden unter05341 88 44 16.

Busse ab SZ-BadAbfahrt um 8 Uhr , Busbahnhof

Busse ab SZ-LebenstedtAbfahrt um 8 Uhr, Rathaus

Busse ab SZ-BeddingenAbfahrt um 8 Uhr, VW-Parkplatz

Busse ab WFAbfahrt um 8 Uhr, Spinnereiparkplatz

Busse ab IlsedeAbfahrt um 8 Uhr , Busbahnhof

Busse ab PEAbfahrt um 8.15 Uhr, PTG Tor 5,Herner Platz

RückfahrtWo genau Ihr wieder in die Busse inBerlin einsteigen könnt, wird im Busbekannt gegeben. Die Rückfahrterfolgt um 16 Uhr.

Diese sogenannte »Werkstransfor-mation« wird allen Beschäftigtenviel Neues abverlangen. Aber damitwurde die Zusicherung für den Er-halt der derzeit bestehenden Be-schäftigtenzahl von 2552 Kollegin-nen und Kollegen mit dem Vorstandvereinbart. Der Ausschluss betriebs-bedingter Kündigungen ist obligato-risch, wenn man zum VW-Konzerngehört und die Unterstützung derBetriebsräte und Vertrauensleute derumliegenden VW-Standorte, ganzvoran Salzgitter, ist eine ganz beson-dere Solidaritätsbekundung.

Wir freuen uns, dass MANSalzgitter mit seiner Flexibilität undseinem Engagement weiterhin zei-gen kann, das eine Zukunft ohne dieSalzgitteraner Kolleginnen und Kol-legen keine Option sein kann. Sowerden Weichen für Neues gestellt!

Fand deutliche Worte amAntikriegstag: Walter Gruber

Foto:IGMetall

Antikriegstag am 1. September – wichtiger denn je»Um den Friedenmüssen wir kämp-fen«, rief Walter Gruber, ehemaligerKonzernbetriebsratsvorsitzender derSZAG, den 130 Besuchern zu. »Wirmüssen die Verantwortlichen auf derStraße zum Frieden zwingen.« Krie-ge lösen keine Probleme. Im Gegen-teil, sie vergrößern sie nur und siebeginnen meist mit Lügen. »Wirkommen nicht darum herum, zu er-kennen, dass die Kriege vorwiegendökonomische Gründe haben«, pran-

zu Frieden und menschenwürdigemLeben zu kommen.

Die aktuelle Flüchtlingspolitikstand sowohl bei der Begrüßungdurch Marion Koslowski-Kuzu(DGB) als auch in den Grußwortendurch Bürgermeister Stefan Klein imMittelpunkt. Angesichts der bedrü-ckenden Themen erschien der Dau-erregen, der während der Veranstal-tung auf dem Friedhof Jammertalniederging, als das passende Wetter.

Aktionstag am7. Oktober

auch bei uns!

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30 metallzeitungOktober 2015

Wolfsburg

>IMPRESSUMIG Metall WolfsburgSiegfried-Ehlers-Straße 2, 38440 WolfsburgTelefon: 05361 2002-0Verantwortlich: Hartwig Erb (V. i.S.d.P.)Redaktion: Anita Pöhlig

Metaller wählen ihre VertreterMitgliederversammlungen in allen Wohnbezirken, Ortsteilen und Pendlerorten

Wichtige Wahlen stehen an: In allenWohnbezirken, Ortsteilen undPendlerorten werden in diesem Jahrvom 15. November bis zum 6. De-zember die Mitglieder der Delegier-tenversammlung (DV) gewählt. Dierund 200 Delegierten bilden dashöchste Gremium der IG MetallWolfsburg.

Außerdem stehen die Neuwah-len der Leitungen der Wohnbezirke,Ortsteile und Pendlerorte an.Wir la-den Euch ein, Euer Wahlrecht zunutzen, und so aktiv die demokrati-sche Struktur der IG Metall zu stär-

ken. Die genauen Termine für EurenWahlbezirk gehen Euch noch geson-dert zu. Es gibt viele gute Gründe,sich an der Wahl zu beteiligen.Wahlberechtigt sind nur Mitgliedermit mindestens dreimonatiger un-unterbrochener Gewerkschaftszuge-hörigkeit.

Eure Delegierten Die DV wählt ih-rerseits die hauptamtlichen Ge-schäftsführer der Verwaltungsstelleund die Beisitzer des Ortsvorstands(OV), die Tarifkommissionen unddie Delegierten zum Gewerk-

schaftstag und zu denBezirkskonferenzen. Sieüberprüft die Ge-schäfts- und Kassenbe-richte sowie die Revisi-on. Sie diskutiert undbestimmt örtliche Ge-werkschaftsthemen. Dierund 200 Delegiertentagen in der Regel ein-mal im Quartal. In denZeiträumen dazwischenist der Ortsvorstand dashöchste Gremium derIG Metall Wolfsburg.

Dritte Säule Die Wohnbezirksarbeitist neben der betrieblichen und poli-tischen Arbeit der IGMetall die drit-te Säule der Gewerkschaft. Sie dientdazu, die Mitglieder zu aktivierenund zu betreuen. Über die Grenzender Betriebszugehörigkeit pflegt siedie Werte und Ziele der IG Metallebenso wie die Gemeinschaft.

TAGESORDNUNG

für alle Mitgliederversammlungen

1. Eröffnung und Begrüßung2. Wahl einer Wahlkommission (3 Mitglieder)3. Bericht vom 23. ordentlichen Gewerkschaftstag4. Tätigkeitsbericht der Leitung des Wohnbezirkes-, Ortsteils- undPendlerorte

5. Aussprache6. Wahl der Leitung der Wohnbezirke, Ortsteile und Pendlerortea. Leiterin / Leiterb. Stellvertretende Leiterin / Stellvertretender Leiterc. Schriftführerin / Schriftführerd. Beisitzerin / Beisitzer (außer in den Pendlerorten)

7. Wahl der ordentlichen Delegierten und Wahl der stellvertretendenDelegierten zur Delegiertenversammlung der IG Metall Verwaltungs-stelle Wolfsburg für die Wahlperiode 2016 – 2019

8. Schlusswort

Über die Wohnbezirke können Me-tallerinnen und Metaller ihre Vor-stellung einer gerechten und sozialenGesellschaft auch in die Kommunal-politik einfließen lassen.

Über die genauen Wahltermine und-orte werden alle Mitglieder nochzeitnah über eine Einladung infor-miert.

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demgemeinsammit den Flüchtlingengekocht, gesungen und getanzt wurde,überreichten wir ihnen die Spendenunserer Mitarbeiter, darunter nebenden Rädern auch einen Fernseher,Kleidung, Bücher, Sportgeräte undeinen Trockenständer für die Wä-sche.«DieDeutschkurse, dieMKMfi-nanziert, haben inzwischen begonnen.Ein Begegnungsnachmittag mit derJugend- und Auszubildendenvertre-tung ist im Oktober geplant.

munizierten mit ein paar BrockenEnglisch sowieHänden undFüßen. Esgab keinerlei Kontaktschwierigkeiten.«Die tolle Idee für dieses Sommerfesthatten Geschäftsführung und Be-triebsrat, als in unmittelbarer Nach-barschaft der Firma eine Flüchtlings-unterkunft eingerichtet wurde. »Wirmachten uns zunächst kundig, was diejungen Syrer benötigen«, erzähltMKM-Personalchef Jörg Netza.»Deutschkurse standen auf derWunschliste an erster Stelle, gefolgtvon Fahrrädern, ummobil zu sein. Beiunserem geselligen Nachmittag, bei

Open-Air-Musikfest gegen Ausländerfeindlichkeit in Bitterfeld

Zwei beeindruckende Zeichen fürMitmenschlichkeit und Hilfsbereit-schaft, gegen Ausländerfeindlichkeitund rechtes Gedankengut, setzte dieIGMetall als Mitveranstalter zusam-men mit Gleichgesinnten im Sep-tember.

Open Air in Bitterfeld. »KeinMenschist illegal!«, singt Ingo Knollmannvon den Donots und die 1200 Zuhö-rer im Stadtpark »Grüne Lunge« ju-beln. Da ist das Open-Air-Konzertgegen Rassismus und Fremdenhass»Refugees welcome – Kein Bock aufNazis« schon mehrere Stunden altund die Begeisterung der BitterfelderJugend, ihrer Gäste aus demUmlandund der Flüchtlinge ist trotz kühlerTemperaturen ungebrochen. Fünfangesagte Bands positionierten sichklar mit Wort und Musik auf demvomAlternativen Kulturwerk Bitter-feld und der IG Metall Halle-Dessaugemeinsam veranstalteten Konzert,darunter The Lamplighters, Platten-sprung, La Confianza und die Do-nots, die sich kürzlich bei Raabs Bun-desvision Song Contest klar gegenrechte Hetze positioniert haben. Hö-hepunkt des siebenstündigen Festeswar die Gruppe »Feine Sahne Fisch-

filet«. Bandleader Monchi machteden Fans Mut, nicht nur hier, son-dern auch vor FlüchtlingsheimenHaltung zu zeigen. Flankiert wurdedie Veranstaltung von Infoständen.Viel Andrang herrschte am Zucker-wattestand, an dem über 200 EuroSoligelder eingespielt wurden.

»Wir haben damit ein Zeichengegen die Aktivitäten von Nazis undfür Menschlichkeit gesetzt«, betontAlmut Kapper-Leibe, Erste Bevoll-mächtigte. »Wir hofften, dass vieleMenschen aus Bitterfeld und Umge-bung der Botschaft folgen. UnsereErwartungen wurden übertroffen.Wir wollen keine menschenfeindli-che Gesellschaft, sondern ein Mitei-nander mit gegenseitigem Respekt.«

Willkommensfest bei MKM Hett-stedt. »Es war ein fantastisches Fest«,schwärmt der sonst als nüchtern gel-tende Betriebsratschef Thomas Lipschüber denBegegnungsnachmittag, denMKM für 90 syrische Flüchtlinge aufder Festwiese organisiert hat. »Wirsaßen mitten unter den Syrern, kom-

Die Botschaft: »Kein Mensch ist illegal!«Berührende Willkommensfeste in Bitterfeld und Hettstedt

Fotos:IG

Metall

>IMPRESSUM

IG Metall Halle-Dessau

Büro Halle, Böllberger Weg 26, 06110 Halle, Telefon 0345 13589-0

Büro Dessau, Grenzstraße 5, 06849 Dessau-Roßlau, Telefon 0340 8714-0

[email protected], halle-dessau.igmetall.de

Redaktion: Almut Kapper-Leibe (verantwortlich), Jutta Donat

Fast 500Delegierte treffensich vom 18. bis 24. Okto-ber zum Gewerkschafts-tag in Frankfurt amMain.Sie erwartet dort keinWunschkonzert, sondernanregende Diskussionenüber die Ziele der IGMe-tall in den nächsten Jah-ren.

Welche Erwartungen

hast Du an den Ge-

werkschaftstag?

Kapper-Leibe: Erstmalsgab es im Vorfeld ein De-battenpapier, das auch unter unserenMitgliedern viel Nachdenken und somanchen Disput ausgelöst hat. Jetztbin ich gespannt auf die Diskussio-nen in Frankfurt zu der Vielzahl vonAnträgen und Entschließungen. Au-

ßerdem sind wir aufdie richtungweisen-den kollektiven Ent-scheidungen, diestets auf einem Ge-werkschaftstag ge-troffen werden,gespannt. Undschließlich ist es toll,alle vier Jahre vorOrt Kolleginnenund Kollegen ausallen Bezirken zutreffen, neue ken-nenzulernen unddas persönliche ge-

werkschaftliche Netzwerk zu vergrö-ßern.

Was hat unsere Verwaltungs-

stelle im Gepäck?

Kapper-Leibe:Wir haben sieben An-

träge zu verschiedenen Themen ge-stellt, die uns seit einiger Zeit in un-serer Arbeit vor Ort berühren – dasbetrifft Werkverträge ebenso wie dieOrganisations- und Rentenpolitik.

Wer wurde von der Delegierten-

versammlung als Teilnehmer

ausgewählt?

Kapper-Leibe: Drei ordentlicheMan-date erhielten unsere Kollegen Tho-mas Lipsch, Betriebsratsvorsitzendervon MKM Hettstedt, Klaus-DieterWurzler, Sprecher des AGA-Arbeits-kreises und Danny Mehring, Be-triebsratsvorsitzender bei FTD Fahr-zeugtechnik Bahnen Dessau.Gastdelegierte ist Elke Fronske, Be-triebsratsvorsitzende bei Siro Blech-bearbeitung und -lackierung Zerbst.Ich selbst nehme als Mitglied desBeirats teil.

Sieben Anträge und Neugier im Gepäck zum Gewerkschaftstag

Freut sich auf die faszi-nierende Atmosphäreeines Gewerkschaftsta-ges: Almut Kapper-Leibe

JUBILARE

Präsente bitteabholen

Wir bitten unsere Kolleginnenund Kollegen mit 50- und 60-jähriger Gewerkschaftsmitglied-schaft, die nicht an der Feier-stunde teilnehmen konnten, ihrePräsente in unseren Büros inHalle und Dessau oder in denvier Außenbüros, geöffnet zwi-schen 15 und 17 Uhr, abzuholen:Öffnungstage:– Weißenfels: jeden 1. und 3. Mi.– Hettstedt: jeden 1. und 3. Di.– Zeitz: jeden 2. und 4. Mi.– Sangerhausen: jeden 2. und 4. Do.

Hier kannst Du dich tiefer einlesen:halle-dessau.igmetall.de

Halle-Dessau

30 metallzeitungOktober 2015

Page 11: IGMetallNiedersachsenundSachsen-Anhalt,Postkamp12, … · 2015. 9. 29. · Kasperle jagt Dr. Quotenfresser Marion Koslowski-Kuzu nutzt»Quotilda«, die Quotenfrau, deren Figur im

23. OrdentlicherGewerkschaftstag

18. bis 24. Oktoberin Frankfurt am Main

igm-gewerkschaftstag-2015.de

>ALLES GUTE

Wir gratulierenzum Geburtstagim Oktober

■ 95 Jahre Olga Grünwald, FritzLiebefinke, Erwin Schroeter

■ 93 Jahre Irmgard Gürke■ 92 Jahre Marianne von der Heyde■ 90 Jahre Konrad Schröter■ 89 Jahre Fredi Jacob■ 88 Jahre Heinz Beutler,Walter Goldhorn

■ 87 Jahre Johannes John■ 86 Jahre Horst Humke■ 85 Jahre Brigitte Perke,Walter Prager, Horst Budde,Günter Brandt

■ 80 Jahre Ingrid Beyer, HeinzJorek, Günter Koch, Horst Plate,Marie Luise Seidel, Günter Nitz-sche, Werner Schaefer, GeorgBraunschweig, Bernhard Schier,Margarete Rohrbeck, Ernst Eisfeld,Regine Herbst, Ursula Schiller,Herta Ott, Wolfgang Runge

■ 75 Jahre Gerda Bednarz,Wolfgang Otto, Rudi Bauer,Helmut Kretzmann, Marga Heine,Peter Schnück, Hannelore Böckel-mann, Monika Dallmeier, RudiHartkopf, Norbert Franke, Eber-hard Barthen, Detlev Fellmann,Ilsemarie Peters, Wilfried Heer,Günther Frohmüller, Ursula Spinn,Heribert Kutzer, Günter Koch,Walter Zimmermann

■ 70 Jahre Rainer Radloff, HelgaThüne, Frank Neßler, Rolf-GünterHebestreit, Bernd Wagner,Wolfgang Hildebrandt, LotharBrauns, Bernd Westphal, Karl-Heinz Mainka, Horst Wäsche,Barbara Rathke, Uwe Block.Volkmar Naether, Dieter Böttner

Unsere Senioren im BlickpunktDer Seniorenarbeitskreis Magdeburg reiste nach Berlin/Ausflug in den Harz

>IMPRESSUM

IG Metall Magdeburg-Schönebeck

Ernst Reuter-Allee 39 (City Carré), 39104 Magdeburg

Telefon 0391 53293-0, Fax 0391 53293-40

[email protected] magdeburg.igmetall.de

Redaktion: Detlev Kiel (verantwortlich)Magdeburg-Schönebeck

Den vergangenen Sommer haben vorallem unsere Senioren für verschie-denste Aktivitäten genutzt. Die Se-nioren aus Aschersleben und Seelandunternahmen eine Harzreise. DieMagdeburger Senioren besuchtenden Bundestag in Berlin.

Eine tolle Tagesfahrt unternah-men die Mitglieder der Senioren-gruppen Aschersleben und Seelandam 11. Juni 2015. Die Tour startete

um 8.15 Uhr am Busbahnhof inAschersleben. Anschließend sam-melte der schicke Reisebus der FirmaVetter Touristik noch die Fahrgästeaus Hoym, Nachterstedt und Gaters-leben ein.

So setzte sich der Bus dann beistrahlendem Sonnenschein mit 40Teilnehmern in RichtungHarz in Be-wegung. Das erste Ziel war das Jo-sephskreuz, das man auf der Straße

von Harzgerode nach Stolberg er-reicht.

Nach einer kurzen Harzrund-fahrt mit dem komfortablen Bus er-reichte unsere Reisegruppe die Oker-talsperre. Auf dem »Traumschiff« derOkertalsperre wurden unsere Senio-ren mit traumhaften Aussichten ver-wöhnt. Kaffee und Kuchen waren in-klusive. Nach der Kreuzfahrt ging eswieder in Richtung Heimat.

Die Seniorengruppen aus Aschersleben und Seeland im Juni auf demWeg nach Stolberg und zur Okertalsperre

Unsere Senioren zu Gast im Bundestag in Berlin

30 metallzeitungOktober 2015

Am 18. und 19. Juni 2015 warenMitglieder des Magdeburger Senio-renarbeitskreises auf Einladung desBundestagsabgeordneten BurkhardLischka in Berlin.

»Am eindrucksvollsten war dieFührung durch das Dokumentati-onszentrum Topographie des Ter-rors«, berichteten Bernd Strutz undJoachim Kühne vom Seniorenar-

beitskreis nach der Reise. Aber na-türlich waren auch der Besuch desBundesministeriums für Arbeit undSoziales und die Verfolgung einerPlenarsitzung des Bundestags span-nende Höhepunkte der zweitägigenFahrt. Leider musste die geplanteDiskussionsrundemit unserem SPD-Bundestagsabgeordneten BurkhardLischka aus Termingründen ausfal-

len. Dafür war auch der Besuch desWilli-Brandt-Hauses sehr interes-sant, das von der SPD zu einem fürdie Bürger offenen Volkshaus gestal-tet wurde. »Ganz große Klasse warauch die Stadtrundfahrt, die sich aninteressanten politischen Punktender Bundeshauptstadt orientierte«,berichteten Bernd Strutz und Joa-chim Kühne.