Iiro Rantala »My Working Class Hero« John Lennon zum 75. · PDF filesinn Methode,...

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Philharmonie für Einsteiger 2 Iiro Rantala »My Working Class Hero« John Lennon zum 75. Dienstag 6. Oktober 2015 20:00

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Philharmonie für Einsteiger 2

Iiro Rantala

»My Working Class Hero« John Lennon zum 75.Dienstag6. Oktober 201520:00

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Philharmonie für Einsteiger 2

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»My Working Class Hero«John Lennon zum 75.

Dienstag 6. Oktober 2015 20:00

Pause gegen 20:50 Ende gegen 22:00

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ZUM KONZERT

Iiro Rantala: »My Working Class Heroq – John Lennon zum 75.

»Jazz is not dead, it just smells funny« – dieses oft zitierte Aperçu stammt zwar von Lästermaul Frank Zappa, der voller Ironie ein fulminantes E-Piano-Solo seines Bandmitglieds George Duke kommentierte, doch es könnte ebenso gut von John Lennon stammen. Von dem Ex-Beatle ist überliefert, dass Jazz nur mit einem »Haufen alter Leute« zusammenhänge, »die bei Bier und Pfeifenrauch in einer Bar der Musik nicht zuhören.« In diesen Tagen, am 9. Oktober, wäre Lennon 75 Jahre alt geworden – Zeit für Würdigungen im Feuilleton. Dass er nun zu seinem Jubiläum ausgerechnet ein Jazztribut bekommt, war nicht unbedingt zu erwarten. Es ist freilich eines, das dem friedensbewegten Song-poeten möglicherweise sogar gefallen hätte. Denn Iiro Rantala legt es in seinem Programm My Working Class Hero nicht unbe-dingt darauf an, Lennons meist bewusst schlicht gehaltenen Kompositionen mit großer Intellektualität und ausgebufften Arrangements nun ja, »hochzujazzen«. Im Gegenteil: Mit verblüf-fend konsequenter Melodietreue nähert sich der finnische Jazz-pianist Stücken aus der mittleren und späten Beatles-Zeit und der letzten Solo-Phase. Ohne jedoch seinen Humor, der ihn mit Lennon verbindet, gänzlich zu verbannen: So zitiert Rantala bei Watching The Wheels augenzwinkernd Spinning Wheel von der Gruppe Blood, Sweat & Tears, mit God Save The Queen leitet er die wahre englische Nationalhymne ein: »All You Need Is Love«, dessen Finale geradezu anarchisch die satten Bässe des Flügels ins Fortissimo treibt.

Als man die ersten Pressefotos zur Veröffentlichung des Tribut-albums My Working Class Hero sah, war man erstaunt über die äußere Erscheinung von Iiro Rantala: hatte der Mann etwa abge-nommen? Er, der zu Zeiten des damaligen Trios Töykeät eine dröhnende Erscheinung war, die dem shakespeare’schen Fals-taff alle Ehre gemacht hätte, schaut vergleichsweise ernst und asketisch in die Kamera. Doch bei näherer Betrachtung war er wieder da, der schalkhafte Humor, der so etwas wie Rantalas Markenzeichen ist: klar, die Nickelbrille, die trug Lennon ja auch. Und es gibt noch weitere Gemeinsamkeiten zwischen Jazz- und

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Popkünstler, die Rantala keineswegs verschweigen möchte. Ebenso wie das Arbeiterkind Lennon stammt auch Rantala nicht aus den gern zitierten »besseren Verhältnissen«. »Wir haben keine Künstler oder Musiker in der Familie. Meine Eltern hatten einen Fahrradladen. Da ich immer beim Radio mitsang, spürte meine Mutter, ich könne begabt sein. Also fuhr sie mich zu die-sem Knabenchor. Und nach ein paar Monaten sang ich Bachs Johannespassion und so weiter! Wenn du ein musikalisches Kind hast, ist ein Chor tatsächlich der denkbar beste Ort, wo es sein Gehör trainieren kann.«

Lange Zeit war der Name Rantala vor allem mit dem Trio Töykeät verbunden, einem der wildesten, witzigsten und visionärsten

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Klaviertrios der internationalen Jazzszene: Hier hatte der Wahn-sinn Methode, da lotete der finnische Pianist alle Möglichkeiten dieser klassischen Besetzung aus, mal als energiegeladener Tastentroll, mal als feinsinniger Romantiker, dann wieder als burlesker Spaßvogel. Sein Spiel sprengte zwar alle Stile und war ebenso kompromisslos wie zugleich unterhaltsam, doch wurde es stets von einem magischen Dreieck zusammenge-halten: superbe Technik, bezwingender Witz und untrüglicher Geschmack. Qualitäten, die sich Rantala bewahrt hat, auch nach-dem er 2006 das Trio Töykeät nach 18 Jahren aufgelöst hatte, um sich auf seine Solokarriere zu konzentrieren. Diese kam in Schwung, als Rantala mit Lost Heroes sein Solo-Debüt gab. Hier zollte der Finne seinen musikalischen Helden wie Sibelius, sei-nem verstorbenen schwedischen Kollegen Esbjörn Svensson bis hin zu Pavarotti mit Eigenkompositionen Tribut. Rantala vermied dabei jegliche Sentimentalitäten zugunsten einer großen, ehrli-chen Geste der Verehrung, und blieb dabei ganz er selbst: Wohl einer der souveränsten Pianisten, nicht nur des skandinavischen Jazz.

Nun stellt Rantala auch John Lennon ausdrücklich in die Reihe seiner musikalischen »Heroes«, denn es gibt es gute Gründe, den Popmusiker in den Jazzkanon einzuführen. Bei diesen Standards (Standards haben fast durchweg ihre Wurzeln in der Populärmu-sik) werden Maßstäbe neu gesetzt. Etwa bei Because, dem letzen Song, den die Beatles für ihr finales Album Abbey Road aufnah-men. Aus dem ehemals dreistimmigen Stück in cis-Moll schält sich in der Bearbeitung Rantalas das Thema aus einer fast streng geometrischen Einleitung heraus, nur um dann im rabiaten Groove-Piano vorgestellt zu werden, gefolgt von einem Refrain, der an den Minimalismus erinnert, bis zum pastoralen Finale von Keith-Jarrett-Format.

Doch wie behandelt Rantala das nicht von der Hand zu weisende Problem, wonach die Botschaft in Lennons Liedern nicht zuletzt von den Texten getragen wird? »Ich glaube, die Leute kön-nen den Text von Imagine auswendig. Sie müssen ihn gar nicht hören: ›Stell dir vor, da sind keine Grenzen, keine Religion und auch kein Besitz‹ – das sind schon Botschaften, fast ein bisschen kommunistisch. Lennon fragte ›Why can’t we live in peace?‹,

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und ich stimme ihm zu: Einerseits bauen wir Handys und entwi-ckeln immer bessere Technologien, aber wir können immer noch nicht unseren Hass kontrollieren. Heutzutage fließt ein Großteil der Energie und des Geldes ins Kämpfen und Töten. Aber das 21. Jahrhundert ist schon besser. Vor 100 Jahren waren wir mit-ten im Ersten Weltkrieg.«

Tom Fuchs

Centrum Köln

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KölNMUsiK-VORschaU

Oktober

MI 0720:00

Hille Perl Viola da GambaJaroslav Roucek TrompeteHannes Rux TrompeteCharlie Fischer Pauken

Freiburger BarockorchesterGottfried von der Goltz Leitung

Werke von Jean-Baptiste Lully, Marin Marais, Michel-Richard de Lalande, André Campra und Jean-Féry Rebel

Nach 72 Jahren Regentschaft schloss am 1. September 1715 Louis XIV. für immer die Augen. Das Freiburger Barockorchester erinnert an dieses geschichtsträchtige Datum vor 300 Jahren und lädt gemeinsam mit renom-mierten Solisten zu einem Besuch nach Versailles ein, wo Haus- und Hofkom-ponisten wie Jean-Baptiste Lully und Marin Marais den musik- und tanzbe-geisterten Sonnenkönig mit festlichen Klängen hochleben ließen.

Baroque ... Classique 1

SO 1115:00

Filmforum

Der Lieblingsfilm von Elisabeth Leonskaja

Svjatoslav Richter, der Unbeugsame (Richter, l’insoumis)Frankreich, 1998, 158 Min. Regie und Buch: Bruno Monsaingeon

Medienpartner: choicesDeutsche Fassung. Wir zeigen eine Blu-ray.

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Karten an der Kinokasse

SO 1116:00

Avi Avital Mandoline

Venice Baroque Orchestra

Werke von Antonio Vivaldi, Benedetto Marcello, Tomaso Giovanni Albinoni und Giovanni Paisiello in Bearbeitungen für Mandoline, Streicher und Basso continuo

Wenn einer das Image der Mandoline mehr als nur aufpoliert hat, dann Avi Avital! Von Bach bis Piazzolla schlüpft das Instrument in den Händen Avitals in verschiedenste Rollen und verblüfft dabei mit einer riesigen Palette an Far-ben und Rhythmen. Für sein aktuelles Vivaldi-Konzertprojekt hat sich Avital mit dem musikalisch zupackenden Venice Baroque Orchestra zusammen-getan, um eine neue Facette des »roten Priesters« zu offenbaren. Denn für Avital ist Vivaldi ein »barocker Rocker«.

Sonntags um vier 1

FR 1620:00

Hans Liberg

Köln Comedy Festival

Attacca

KölnMusik gemeinsam mit dem Köln Comedy Festival

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SO 1818:00

Gabriela Montero Klavier

Orquestra de CadaquésJaime Martín Dirigent

Igor StrawinskySuite de Pulcinella für Kammerorchester

Maurice RavelKonzert für Klavier und Orchester G-Dur

Manuel de FallaEl sombrero de tres picos (Der Dreispitz) Ballett-Suite Nr. 1 für Orchester

Juan Crisóstomo de ArriagaSinfonía a gran orquesta

Kölner Sonntagskonzerte 1

FR 2320:00

Aynur vocKinan Azmeh clCemîl Qoçgirî TanburManuel Lohnes bBen Neubrech gBodek Janke perc, tablaSusanne Hirsch celloKadir Doğan perc

SO 2516:00

Remy van Kesteren HarfeEric Vloeimans Trompete

Nominiert von Het Concertgebouw Amsterdam und BOZAR Brussels

Federico MompouMúsica callada für Klavier

Auszüge, Bearbeitung für Harfe und Trompete von Remy van Kesteren

Oene van GeelNeues Werk für Harfe und Trompete

Auftragswerk von Het Concertgebouw Amsterdam und European Concert Hall Organisation, mit Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union

u. a.

Gefördert durch die Europäische Kommission

15:00 Einführung in das Konzert

Rising Stars – die Stars von morgen 2

MI 2820:00

Wiener PhilharmonikerHerbert Blomstedt Dirigent

Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93

Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln

Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 1

Kalthoum

In Paris lernte der in Beirut geborene und mit seinen Eltern nach Frankreich gefl ohene Ibrahim Maalouf, europäische Klassik, ame-rikanischen Jazz und traditionelle arabische Musik zu verschmel-zen. Spielerisch und mühelos klingen die Wechsel des Trompeters zwischen modernen Beats und barocken Strukturen. Sein aktuelles Konzert-Programm »Kalthoum« ist eine Hommage an die ägyp-tische Sängerin Oum Kalthoum, mit deren außergewöhnlicher Stimme und deren größtem Hit »Alf Leila wa Leila« (1001 Nacht) Maalouf aufwuchs.

Samstag 17. Oktober 201520:00

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Ibrahim Maalouf tp

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Sa07

November20:00

Hélène Hébrard Mezzosopran (L’Enfant) Marie-Eve Munger Sopran (Le Feu / La Princesse/Le Rossignol) Omo Bello Sopran (La Pastourelle / Chouette / Chauve-Souris) Julie Pasturaud Mezzo (La Bergère / Le Pâtre / L’Ecureuil / La Chatte) Sophie Pondjiclis Mezzo (Maman / La Tasse chinoise / La Libellule) François Piolino Tenor (Le Petit Vieil-lard / La Rainette/ Théière) Nathan Berg Bass (L’Horloge Comtoise / Le Chat) Eric Owens Bass (Le Fauteuil / L’Arbre)

Chor des Bayerischen Rundfunks Kinderchor der Bayerischen Staatsoper

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Esa-Pekka Salonen Dirigent

Esa-Pekka Salonen Karawane (2014)für Chor und Orchester. Text von Hugo Ball

Maurice Ravel L’Enfant et les sortilèges (1919 – 25)Fantaisie lyrique en deux parties. Libretto von Sidonie Gabrielle Colette

Als Esa-Pekka Salonen 2014 eingela-den wurde, zur neuen Konzertsaison des Züricher Tonhalle-Orchesters ein Werk zu schreiben, ließ er sich von der einstigen Dada-Hochburg Zürich und dem legendären Lautlyriker Hugo Ball inspirieren, der schon Bands wie die Talking Heads zu Songs beflügelte. Womöglich ist die Sinnlosigkeit des Ball’schen Textes Anlass für Salonen, in der zweiten Hälfte Ravels »L’Enfant et les sortilèges« zu dirigieren. Der Wan-del, den das Kind in dieser Oper erlebt, wird je erst möglich durch die Erfahrung der Fremdheit einer Welt, die zuvor gar nicht sichtbar wurde, weil sie durch und durch von Erwachsenen beherrscht war.

19:00 Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

Philharmonie für Einsteiger 3

ihR NächsTEs abONNEMENT-KONZERT

»Alle Musik, die sich in Ehrerbietung dem Göttlichen, dem Heiligen, dem Unaussprechlichen nähert, ist religiöse Musik im vollen Wortsinne.« Dies war das Credo Olivier Messiaens. Zwei Messiaen’schen Meis-terwerken, in denen er ebenso prächtig den Gesang seiner geliebten Vögel eingefangen hat, widmet sich das Cleveland Orchestra und setzt dabei Akzente der US-amerikanischen Interpretation der Musik der Moderne. Um 19 Uhr hält Stefan Fricke eine Einführung in das Konzert.

Dienstag 20. Oktober 2015 20:00

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teJoela Jones Klavier

The Cleveland OrchestraFranz Welser-Möst Dirigent

Olivier MessiaenHymne au Saint-Sacrement für OrchesterCouleurs de la Cité céleste für Klavier und kleines Orchester

Richard StraussEine Alpensinfonie – Tondichtung für großes Orchester

Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text von Tom Fuchs ist ein Original beitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Gregor Hohenberg S. 3

Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

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koelner-philharmonie.de 0221 280 280

Samstag07.11.2015

20:00

Esa-Pekka Salonen Karawanefür Chor und Orchester

Maurice Ravel L’Enfant et les sortilèges Fantaisie lyrique en deux parties

Esa-Pekka Salonen

Esa-Pekka Salonen

Dirigent

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Gefördert durch

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