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Liturgie im Dom zu Essen 1 Liturgie im Dom zu Essen Zeremoniale der Essener Kathedralliturgie 2012/13 als Manuskript gedruckt zusammengestellt von Domzeremoniar Dr. Michael Dörnemann

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Liturgie im Dom zu Essen

1

Liturgie

im Dom zu Essen

Zeremoniale der Essener Kathedralliturgie

2012/13 als Manuskript gedruckt

zusammengestellt von Domzeremoniar

Dr. Michael Dörnemann

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Liturgie im Dom zu Essen

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Seite

Inhalt 2

Vorwort 5

Einleitung 6

1 Die Kathedralkirche und ihre Liturgie als Vorbild für die Diözese 6

2 Die räumlichen Rahmenbedingungen der Essener Domkirche 7

3 Das Prinzip der tätigen Teilnahme 7

4 Die liturgischen Dienste 9

5 Die Kirchenmusik 9

6 Liturgische Geräte und Paramente 11

A Allgemeines 13

1 Abkürzungen 13

2 Grundriss des Domes 14

3 Sitzplätze im Dom 15

B Festtagskalender 16

1 Pontifikal- / Kapitelsämter um 17.30 Uhr bzw. samstags um 18.30 Uhr zu Festen

und Anlässen, die auf einen Werktag fallen (können) 16

2 Feste für den Dom und deren äußere Festfeier 16

2.1 1. Januar – Hochfest der Gottesmutter Maria – Gründungstag des Bistums Essen 17

2.2 Ewiges Gebet am Hochfest der Erscheinung des Herrn (6. Januar) 17

2.3 23. Januar – Gedenktag des Seligen Nikolaus Groß 17

2.4 Fastenpredigten 17

2.5 8. Juli – Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche 18

2.6 15. August – Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel – Todestag des Hl. Altfrid 18

2.7 16. August – Fest des Hl. Altfrid – Gründer von Stift und Stadt Essen 18

2.8 11. Oktober – Hochfest der Bistumspatronin Hl. Maria, Mutter vom Guten Rat 18

C Das Verhalten bei Gottesdiensten 18

1 Prozessionen 18

1.1 Prozessionsordnung 18

1.1.1 Vortragekreuze 19

1.1.2 Chargierte, Eucharistische Ehrengarden und Bannerabordnungen 19

1.1.3 Domkapitel 19

1.2 Der Einzug 19

1.2.1 Aufstellung am Altar beim Kapitelsamt 19

1.2.2 Aufstellung am Altar beim Pontifikalamt 20

1.3 Prozessionen im Dom 20

1.4 Der Auszug 20

2 Allgemeine Bestimmungen zu den liturgischen Feiern 20

2.1 Messfeier im Dom 20

2.2 Messfeier in der Anbetungskirche 22

2.3 Stundengebet 23

2.4 Mittagsmeditation 23

2.5 Aussetzung des Allerheiligsten in der Anbetungskirche 24

2.6 Kreuzwegandachten 24

2.7 Maiandachten 24

2.8 Rosenkranzandachten 25

2.9 Segensfeiern 25

3 Dienste der Kleriker 25

3.1 Kapitelsamt 25

3.2 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof 27

3.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs 29

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Liturgie im Dom zu Essen

3

3.4 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Abwesenheit des Diözesanbischofs 31

3.5 Konzelebration 34

3.6 Stundengebet 34

3.6.1 Vesper in Anwesenheit des Diözesanbischofs 34

3.6.2 Vesper in Abwesenheit des Diözesanbischofs 35

3.6.3 Pontifikalvesper mit dem Diözesanbischof 36

3.6.4 Vesper bei ausgesetztem Allerheiligsten 38

3.6.5 Vesper mit sakramentalem Segen 38

3.7 Assistenz des Diakons 38

3.7.1 Eucharistiefeier/Kapitelsamt 38

3.7.2 Pontifikalamt (mit zwei Diakonen A und B) 40

3.7.3 Vesper 42

3.7.4 Aussetzung des Allerheiligsten 42

4 Dienste der Ministranten 43

4.1 Kreuzträger 43

4.2 Akolythen 43

4.3 Weihrauchträger 44

4.3.1 Einzug 44

4.3.2 Altarinzens 44

4.3.3 Evangelium 45

4.3.4 Gabenbereitung 45

4.3.5 Wandlung 45

4.4 Eucharistiefeier 45

4.5 Kapitelsamt 46

4.6 Pontifikalamt 47

4.6.1 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof 47

4.6.2 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs 49

4.6.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Abwesenheit des Diözesanbischofs 51

4.7 Eucharistiefeier mit Aussetzung des Allerheiligsten 53

4.8 Stundengebet 54

4.8.1 Vesper in Anwesenheit des Diözesanbischofs 54

4.8.2 Vesper in Abwesenheit des Diözesanbischofs 55

4.8.3 Pontifikalvesper mit dem Diözesanbischof 56

4.8.4 Vesper vor ausgesetztem Allerheiligsten 57

4.8.5 Vesper mit sakramentalem Segen 57

5 Dienste der Musiker 57

5.1 Messfeiern im Dom und in der Anbetungskirche 57

5.2 Kapitelsamt/Pontifikalamt mit einem Weihbischof 58

5.3 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof 59

5.4 Vesper 60

5.5 Andachten 61

6 Dienste der Lektor(inn)en 61

D Gottesdienstgestaltung 61

1 Eröffnungsformen 61

1.1 Grundform der Eröffnung 61

1.2 Verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der Eröffnung 62

1.3 Schema der Eröffnungsformen 63

2 Friedensgruß 63

3 Kommunionausteilen 63

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4

E Festfolge im Kirchenjahr 64

1 Der Advent 64

2 Weihnachten – Hochfest der Geburt des Herrn 64

2.1 Christmette 65

2.2. Hirtenamt 65

2.3 Pontifikalamt am Tag 65

2.4 2. Vesper von Weihnachten 66

2.5 2. Weihnachtstag – 26. Dezember 66

3 1. Januar 66

4 Ewiges Gebet am 6. Januar 66

4.1 Betstunden und Kapitelsvesper 67

4.2 Pontifikalamt 67

5 2. Februar – Darstellung des Herrn / 3. Februar Blasiussegen 67

6 Quadragesima (Fastenzeit, österliche Bußzeit) 68

6.1 Aschermittwoch 69

6.2 Der erste Fastensonntag 70

6.3 Fastenpredigten 70

7 Die Feier der Heiligen Woche 70

7.1 Der Palmsonntag 70

7.2 Musikalische Abendgebete in der Karwoche 72

7.3 Trauermetten in der Karwoche 72

7.4 Der Gründonnerstag 72

7.4.1 Chrisammesse 72

7.4.2 Die Abendmahlsmesse 74

7.5 Der Karfreitag 76

7.5.1 Karfreitagsprozession auf der Halde in Bottrop 76

7.5.2 Die Feier vom Leiden und Sterben Christi 76

7.6 Karsamstag 79

8 Ostern / Hochfest der Auferstehung des Herrn 79

8.1 Die Feier der Osternacht 79

8.2 Ostersonntag 81

8.2.1 Pontifikalamt 81

8.2.2. Ostervesper 82

8.3 Ostermontag und Osteroktav 82

8.4. Bittage vor Christi Himmelfahrt 82

9 Pfingsten 82

10 Fronleichnam 83

11 24. Juni – Todestag des ersten Bischofs von Essen +Franz Kardinal Hengsbach 84

12 8. Juli – Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche 85

13 15. August – Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel 85

14 16. August – Fest des Hl. Altfrid 85

15 26. September – Hochfest der Essener Stadt- und Kathedralpatrone Kosmas und Damian 85

16 11. Oktober – Hochfest Maria, Mutter vom Guten Rat (Diözesanpatronin) 85

17 1. November – Hochfest Allerheiligen 86

18 2. November – Allerseelen 86

F Besondere Gottesdienste 86

1 Investitur eines Domkapitulars 86

2 Jubiläum eines Domkapitulars 86

3 Beerdigung eines Domkapitulars 87

4 Kirchliche Beauftragung (Missio canonica) der Religionslehrerinnen und –lehrer 88

5 Kirchliche Beauftragung der Pastoral- bzw. Gemeindereferentinnen und -referenten 88

6 Weihe Ständiger Diakone 89

7 Diakonenweihe der Priesterkandidaten 90

8 Priesterweihe 90

9 Bischofsweihe 92

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5

G Anhang 95

1 Einordnung der Namenspatronen in die Allerheiligenlitanei 95

2 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Beauftragung 95

3 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Diakonenweihe 95

4 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Priesterweihe 95

5 Dienste der Ministranten beim Pontifikalamt zu den Weihen 95

6 Ordnungsdienst bei den Weihen 95

Notizen 96

Vorwort

In der Essener Münsterkirche wird seit über 1150 Jahren Liturgie gefeiert.

Für die Zeit des Damenstiftes ist uns der „liber ordinarius“ aus dem 14. Jahrhundert

überliefert, in dem die Ordnung für die verschiedenen Gottesdienste beschrieben ist. Nach

der Säkularisation von 1803 sind die Gottesdienste am Essener Münster nach den

Bedürfnissen der Pfarrgemeinde St. Johann gestaltet worden und damit vergleichbar mit

anderen Pfarrgemeinden der Stadt.

Am 1. Januar 1958 wurde die Essener Münsterkirche zur Kathedralkirche des Bischofs von

Essen erhoben. Nun musste neben der gemeindlichen Liturgie auch die Liturgie des Bischofs

berücksichtigt werden. So entwickelte man eine Pontifikalliturgie nach den Regeln des 1958

gültigen Zeremoniale, in der nach dem Krieg wieder aufgebauten Kirche. Am 1. Januar 1960

wurde das Essener Domkapitel errichtet. Bis zum 1. Januar 1996 war die Hohe Domkirche

zugleich Pfarrkirche der Münsterpfarre. Die Münsterpfarre wurde der Pfarrei St. Gertrud

zugeschlagen. Die Essener Domliturgie hat bis zu diesem Zeitpunkt die Liturgie der

Gemeinde, des Domkapitels und des Bischofs verbunden. Nunmehr verbindet die Liturgie

am Essener Dom die Liturgie des Domkapitels, des Bischofs und einer Gemeinde, die aus

Mitfeiernden der näheren und weiteren Umgebung besteht.

Am 4. Dezember 1963 wurde im Rahmen des 2. Vatikanischen Konzils die

Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ verabschiedet, in der eine erneuerte und

gründliche Überarbeitung der liturgischen Vorschriften und Vollzüge angemahnt wurde.

Seit Beginn des 2. Vatikanischen Konzils sind nun 50 Jahre vergangen. In den Jahren und

Jahrzehnten nach dem Konzil wurden die liturgischen Bücher entsprechend neu

herausgegeben, so u.a. 1970 das „Missale Romanum“ (Messbuch für die Bistümer des

deutschen Sprachgebietes 1975), 1984 das „Ceremoniale Episcoporum“ (Zeremoniale für die

Bischöfe in seiner Fassung für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebietes

1998) und die 3. Auflage des Missale Romanum (2002) mit einer überarbeiteten Fassung der

Allgemeinen Einführung in das Messbuch

Im Jahr 2001/2002 sind die Statuten für das Domkapitel an der Kathedralkirche zu Essen neu

gefasst worden, in denen in Artikel 5 und im Anhang IV und VI Aussagen zu den liturgischen

Diensten und zur Teilnahme an der Liturgie im Dom enthalten sind.

Den Erfordernissen der jeweiligen Zeit ist die Liturgie am Dom in den vergangenen

Jahrzehnten durch den jeweiligen Domzeremoniar angepasst worden.

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6

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist es angebracht, die Liturgie der Essener Kathedralkirche

noch einmal neu zu ordnen.

Das liturgische Leben am Dom soll weiterhin breit entfaltet werden. Konsequent soll auf die

nach dem II. Vatikanischen Konzil erneuerte Liturgie aufgebaut („ordentliche Liturgie“1), die

Vielfalt der Dienste und der liturgischen Feiern wertgeschätzt werden. Es soll bei der Liturgie

an der Essener Kathedralkirche unter Berücksichtigung der baulichen Voraussetzungen der

Münsterkirche vor allem darum gehen, eine Klarheit in den Vollzügen herzustellen,

notwendige, aber rein organisatorische Vollzüge, möglichst in den Hintergrund treten zu

lassen und überflüssige Handlungen und Haltungen wegzulassen. Die Liturgie im Essener

Dom soll ein Vorbild für die Liturgie in den Pfarreien unseres Bistums sein.

Ziel ist es, eine Liturgie in der Verbundenheit mit der ganzen Kirche zu feiern, die möglichst

viele Mitfeiernde mit dem Geheimnis Gottes in Berührung bringt.

Nach Beratungen zwischen Bischof und Domkapitel wird nun die folgende Ordnung für die

Liturgie am Essener Dom erlassen. Sie tritt mit dem Beginn der Karwoche 2013 in Kraft.

Einleitung:

1. Die Kathedralkirche und ihre Liturgie als Vorbild für die Diözese

Das 2. Vatikanische Konzil hat in der bereits erwähnten Liturgiekonstitution die ecclesiale

Bedeutung der Diözese als Ortskirche wieder ins Bewusstsein gehoben: „Im Bischof sehe

man den hohen Priester seiner Herde, von dem das Leben seiner Gläubigen in Christus

gewissermaßen ausgeht und abhängt. Daher sollen alle das liturgische Leben des

Bistums, in dessen Mittelpunkt der Bischof steht, besonders in der Kathedralkirche, aufs

Höchste wertschätzen; sie sollen überzeugt sein, dass die Kirche auf eine vorzügliche

Weise dann sichtbar wird, wenn das ganze heilige Gottesvolk voll und tätig an den selben

liturgischen Feiern, besonders an der selben Eucharistiefeier, teilnimmt: In der Einheit

des Gebetes und an dem einen Altar und unter dem Vorsitz des Bischofs, der umgeben

ist von seinem Presbyterium und den Dienern des Altares.“2 Das liturgische Leben in der

Kathedralkirche erhält durch diese Formulierung in der Liturgiekonstitution höchste

Wertschätzung. Das „Zeremoniale für die Bischöfe“ greift diese Theologie auf, wenn es

der Kathedralkirche und ihrer Liturgie eine zentrale Funktion für das liturgische Leben in

der gesamten Diözese zuweist. Dort heißt es: „Die Kathedralkirche ist ein Bild jenes

geistlichen Tempels, der in den Herzen aufgebaut wird und im Glanze der göttlichen

Gnade leuchtet. Nach dem Wort des Apostels Paulus: „Wir sind doch der Tempel des

lebendigen Gottes“ (2 Kor 6,16). Deshalb muss die Kathedralkirche ein eindrucksvolles

Bild der Kirche Christi darstellen, die auf dem ganzen Erdkreis bittet und singt und

anbetet. Sie ist wahrhaftig das Bild des mystischen Leibes Christi. Deshalb gilt die

Kathedralkirche mit Recht als Mittelpunkt des liturgischen Lebens der Diözese.“3 Auch

Papst Benedikt XVI. kommt in seinem Dokument sacramentum caritatis auf die

1 vgl. PAPST BENEDIKT XVI, Apostolisches Schreiben Motu proprio SUMMORUM PONTIFICUM, Verlautbarungen des

Apostolischen Stuhls, Nr. 178. Herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2007, Art. 1.

„Das von Paul VI. promulgierte Römische Messbuch ist die ordentliche Ausdrucksform der „Lex orandi“ der katholischen

Kirche des lateinischen Ritus.“ 2 SC 41.

3 Zeremoniale für die Bischöfe in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes. Hg. im Auftrag der

Bischofskonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie der (Erz-)Bischöfe von Bozen-Brixen, Lüttich,

Luxemburg und Straßburg, Solothurn-Düsseldorf u.a. 1998, Nr. 42f.45.

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Vorbildfunktion der Domliturgie zu sprechen, indem er sagt: „Im Besonderen ermahne

ich, das Nötige zu tun, damit die vom Bischof abgehaltenen liturgischen Feiern in der

Kathedralkirche in voller Beachtung der ars celebrandi geschehen, sodass sie als Vorbild

für alle über das Gebiet verstreuten Kirchen betrachtet werden können.“4

2. Die räumlichen Rahmenbedingungen der Essener Domkirche

„Die tiefe Verbindung von Schönheit und Liturgie muss uns zu einer aufmerksamen

Betrachtung aller in den Dienst der Zelebration gestellten künstlerischen Ausdrucksmittel

anregen. Eine wichtige Komponente sakraler Kunst ist natürlich die Architektur der

Kirchen, in denen die Einheit der besonderen Elemente des Presbyteriums – Altar,

Kruzifix, Tabernakel, Ambo und Sitz – hervortreten muss. In diesem Zusammenhang

muss man berücksichtigen, dass der Zweck der sakralen Architektur darin besteht, der

Kirche, welche die Glaubensgeheimnisse – und speziell die Eucharistie – feiert, den am

besten geeigneten Raum für den angemessenen Ablauf ihrer liturgischen Handlung zu

bieten. Das Wesen des christlichen Gotteshauses ist nämlich durch die liturgische

Handlung selbst definiert, die das Sich-Versammeln der Gläubigen (ecclesia) einschließt,

welche die lebendigen Steine des Tempels sind (vgl. 1 Petr 2,5)“ 5, sagt Papst Benedikt

XVI. Auf dem Hintergrund dieser Maßgaben sind die räumlichen Bedingungen der

Essener Kathedralkirche bei der liturgischen Feier zu betrachten.

Die Essener Domkirche ist eine gotische Basilika mit einem spätromanischen Westwerk

und einer Ost- und einer Westkrypta. Diese Form gibt dem Raum bestimmte

Bedingungen vor, die für die Feier der Liturgie Berücksichtigung finden müssen. Der

Tabernakel des Domes steht in der Altfridkrypta gemäß den Empfehlungen und

Vorgaben der Allgemeinen Einführung in das Messbuch bzw. des Zermoniale für die

Bischöfe.6 Um die enge Verbindung von Eucharistiefeier und Tabernakel zu

verdeutlichen, wird das Allerheiligste während der sonn- und feiertäglichen

Gottesdienste im Tabernakel seitlich von der Kathedra aufbewahrt.

Als besonders herausfordernd wirkt sich die architektonische Gestalt des Altarraumes

aus. Bedingt durch die Altfridkrypta ist der Altarraum vom Kirchenschiff stark erhöht,

was eine deutliche Zäsur im Raum markiert. Die Raumanordnung führt dazu, dass selbst

kleine - für das Geschehen nebensächliche Vollzüge - nahezu automatisch die

Aufmerksamkeit der Mitfeiernden im Kirchenschiff auf sich ziehen.

Darum sollen die liturgischen Funktionsorte im Altarraum optisch klar definiert werden,

um ihre Bedeutung hervortreten zu lassen. Ferner soll auf alle Gegenstände verzichtet

werden, die nicht zwingend für die Feier benötigt werden.

3. Das Prinzip der tätigen Teilnahme

„Die Liturgie ist der Gipfelpunkt, zu dem das Tun der Kirche strebt, und zugleich die

Quelle, aus der all ihre Kraft strömt.“7 Mit diesem Satz unterstreicht die

Liturgiekonstitution die Bedeutung der Liturgie für das gesamte Tun der Kirche. In

4 Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den

Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von

Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen

Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 39. 5 Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den

Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von

Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen

Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 41. 6 AEM 276; Zermoniale für die Bischöfe, 49.

7 SC 10.

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diesem Zusammenhang beschreibt die Konstitution weiter: „Die heiligen Hirten sollen

wachen, dass bei der liturgischen Handlung nicht nur die Gesetze für die gültige und

erlaubte Feier beachtet werden, sondern dass die Gläubigen bewusst tätig und mit

Gewinn an ihr teilnehmen.“8 Jeder Gottesdienst hat immer Anteil an der körperlich-

sinnlichen Verfasstheit des Menschen. Es braucht eine ebenso große Sensibilität für die

leibliche Seite der Feier wie für die intellektuelle Seite. An sehr vielen Stellen betont

darum die Liturgiekonstitution das Prinzip der „tätigen Teilnahme“. Auch das

nachsynodale Schreiben „Sacramentum caritatis“ hebt diesen Begriff noch einmal hervor

und erläutert ihn: „Das Zweite Vatikanische Konzil hatte zu Recht mit besonderer

Eindringlichkeit von der aktiven, vollen und fruchtbaren Teilnahme des ganzen

Gottesvolkes an der Eucharistiefeier gesprochen. Sicherlich hat die in diesen Jahren

verwirklichte Erneuerung beachtliche Fortschritte in der von den Konzilsvätern

gewünschten Richtung begünstigt. Dennoch dürfen wir nicht über die Tatsache

hinwegsehen, dass sich dabei gelegentlich eine mangelnde Einsicht gerade in dem

eigentlichen Sinn dieser Teilnahme gezeigt hat. Darum muss geklärt werden, dass mit

diesem Begriff nicht eine einfache äußere Aktivität während der Feier gemeint ist. In

Wirklichkeit ist die vom Konzil erwünschte aktive Teilnahme in viel wesentlicherem Sinn

zu verstehen, angefangen von einer tieferen Bewusstheit des Mysteriums, das gefeiert

wird, und seiner Beziehung zum täglichen Leben. Die Empfehlung der Konzilskonstitution

Sacrosanctum Concilium, welche die Gläubigen aufruft, der eucharistischen Liturgie nicht

„wie Außenstehende und stumme Zuschauer“ beizuwohnen, sondern „die heilige

Handlung bewusst, fromm und tätig“ mitzufeiern, ist nach wie vor voll gültig. Das Konzil

fuhr fort, indem es die Überlegungen entfaltete: Die Gläubigen sollen „sich durch das

Wort Gottes formen lassen“ und „am Tisch des Herrenleibes Stärkung finden. Sie sollen

Gott danksagen und die unbefleckte Opfergabe darbringen, nicht nur durch die Hände

des Priesters, sondern auch gemeinsam mit ihm und dadurch sich selber darbringen

lernen. So sollen sie durch Christus, den Mittler, von Tag zu Tag zu immer vollerer Einheit

mit Gott und untereinander gelangen.“9

Darum soll im Essener Dom eine Liturgie gefeiert werden, die das Bewusstsein von der

gemeinschaftlichen Feier aller Beteiligten fördert. Gebete und Zeichen werden expressiv

und für alle Anwesenden erkennbar vollzogen. Unter tätiger Teilnahme ist sowohl eine

innere wie eine äußere Teilnahme zu verstehen. Tätige Teilnahme kann auch das heilige

Schweigen, das innere Mitvollziehen von Chorgesang oder das bewusste Hören

beinhalten und ist nicht im Sinne eines äußeren Aktionismus zu verstehen.10 Keinesfalls

soll der Eindruck von seelenloser Routine, die nicht in die Begegnung mit Gott führen

kann, erweckt werden. Darum ist jegliche Geschäftigkeit in der Liturgie zu vermeiden.

Dem Geist der Liturgie entsprechen die Haltung der Innerlichkeit und der Respekt vor

jedem ihrer einzelnen Abschnitte durch alle Mitfeiernden. Marginalien dürfen nicht in

den Vordergrund treten, weil sie die Aufmerksamkeit aller vom Kerngeschehen der

Liturgie ablenken. Organisatorische Dinge sind auf ein Minimum zu reduzieren und sind

zurückhaltend und unauffällig durchzuführen. Organisatorische Erledigungen dürfen

8 SC 11.

9 Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den

Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von

Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen

Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 52. 10

vgl. Josef Ratzinger „Ein neues Lied für den Herrn“, Freiburg 1995, 178 und: Die dt. Bischöfe 74, Pastorales Schreiben

Mitte und Höhepunkt des ganzen Lebens der Christlichen Gemeinde. Impulse für eine lebendige Feier der Liturgie 2003,

20-24.

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niemals überbetont werden. Das Wort Gottes, Gebete und wichtige liturgische Zeichen

stehen im Mittelpunkt und sind angemessen expressiv zu vollziehen, damit sie den

Feiernden in die Begegnung mit Gott hineinführen: „Die Schönheit ist … nicht ein

dekorativer Faktor der liturgischen Handlung; sie ist vielmehr ein für sie konstitutives

Element, insofern sie eine Eigenschaft Gottes selbst und seiner Offenbarung ist. All das

muss uns bewusst machen, mit welcher Sorgfalt darauf zu achten ist, dass die liturgische

Handlung ihrem Wesen gemäß erstrahlt.“11

4. Die liturgischen Dienste

„Bei der liturgischen Feier soll jeder, ob Amtsträger oder Gläubiger, in der Ausübung

seiner Aufgabe, nur das und all das tun, was ihm selbst aufgrund der Natur der Sache

und der liturgischen Richtlinien zukommt. Auch die Ministranten, Lektoren,

Kommentatoren und die Mitglieder der Kirchenchöre vollziehen einen wahrhaft

liturgischen Dienst. Deswegen sollen sie ihre Aufgabe in aufrichtiger Frömmigkeit und in

einer Ordnung erfüllen, wie sie einem solchen Dienst ziemt und wie sie das Volk Gottes

mit Recht von ihnen verlangt.“12

In diesem Sinne sollen alle an der Liturgie Beteiligten im Essener Dom ihren Dienst tun:

Die Zelebranten bzw. Offizianten, Bischof, Weihbischöfe und Domkapitel, die Sakristane,

die Ministrantinnen und Ministranten, die Lektorinnen und Lektoren, die Kantorinnen

und Kantoren, die Sängerchöre, die Chorleiter, der Domorganist, die

Kommunionhelferinnen und Kommunionhelfer. Der jeweilige Dienst soll in Ehrfurcht und

Würde gegenüber dem liturgischen Geschehen vollzogen werden, aber in aller

Natürlichkeit und Schlichtheit, ohne übertriebene Formen von Selbstdarstellung und

Frömmigkeit. Die doppelte Kniebeuge ist nicht mehr vorgesehen.13

Für die Koordinierung der Dienste, für die Vorbereitung und Durchführung aller

liturgischen Feiern trägt der Domzeremoniar die Verantwortung.

5. Die Kirchenmusik

„Der Schatz der Kirchenmusik soll mit höchster Sorgfalt bewahrt und gefördert werden.

Die Sängerchöre sollen ständig gefördert werden, besonders an den Kathedralkirchen.“14

An der Essener Kathedralkirche ist im Jahre 1961 der damalige Essener Münsterchor in

den Essener Domchor umgewandelt und parallel dazu ein Knabenchor als Essener

Domsingknaben neu gegründet worden. Im Jahre 1992 wurde am Essener Dom ein

Mädchenchor errichtet. Alle Chorgruppen tragen – neben dem Domorganisten und den

Kantorinnen/Kantoren – wesentlich zur lebendigen Gestaltung der Liturgie am Dom bei.

Der Feiercharakter der Liturgie wird dadurch noch einmal in besonderer Weise

unterstrichen, wenn gesungen und musiziert wird. Die Aufgabe der Chöre am Essener

Dom ist es, einerseits den gemeindlichen Gesang zu fördern und andererseits

stellvertretend für die Gemeinde die Liturgie zu einem Fest Gottes zu machen, das in den

Hochformen von der Gemeinde als Ganzes so nicht immer ausgefüllt werden kann. In

diesem Falle übernimmt der Chor stellvertretend für die Gemeinde seinen Dienst. Der

Chor handelt im Singen für die Gemeinde und soll in diesem Sinn die innere Teilnahme

11

Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den

Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von

Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen

Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 35. 12

SC 28-29. 13

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 68-83. 14

SC 114.

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Liturgie im Dom zu Essen

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aller an der Liturgie Beteiligten fördern. „Gesang ist … nicht Dekoration, sondern

Wesensausdruck des Glaubens und vermittelt zwischen dessen individueller und

intersubjektiver, inhaltlicher und ästhetischer Dimension.“15

Der Schatz der Kirchenmusik wird in dem oben beschriebenen Sinn in seiner gesamten

Breite, soweit die Gesänge für den Gottesdienst komponiert bzw. geeignet sind und dem

Geist der liturgischen Handlung entsprechen, am Essener Dom gepflegt und auch durch

zeitgenössische Werke weiter vermehrt.16 Die Arbeit der Domsingknaben und des

Mädchenchors werden weiterhin besonders gefördert, da das Singen eine Chance

darstellt, „Kinder in ihrer Glaubensentwicklung zu unterstützen, ihnen

generationsübergreifend die Erfahrung von Gemeinde und ein Hineinwachsen in die

Liturgie der Kirche zu ermöglichen.“17

Dem Gregorianischen Choral kommt auch am Essener Dom eine besondere Rolle und

Bedeutung zu.18 An den Hochfesten sollen die bekannten gregorianischen Vertonungen

des jeweiligen Introitus bzw. anderer Propriumsgesänge ihren Platz haben (so u.a. auch

die Sequenzen an Ostern und Pfingsten, Antiphonen etc.). Die im „Gotteslob“

enthaltenen gregorianischen Ordinariumsgesänge sollen gemeinsam mit den Gläubigen

immer wieder gesungen und gepflegt werden, auch das lateinische „Pater noster“.19

Darüber hinaus haben auch neue Kompositionen von Liedern und Chor- und

Instrumentalmusik ihren Platz in der Liturgie des Domes.20 15-10 (eventl. bis 5) Minuten

vor dem Kapitelsamt bzw. Pontifikalamt wird entsprechend dem Festcharakter des Tages

geläutet. In den letzten fünf Minuten vor dem Kapitelsamt bzw. Pontifikalamt werden

alle Mitfeiernden durch eine Musik auf das liturgische Geschehen eingestimmt; in der

österlichen Bußzeit erfolgt keine musikalische Einstimmung, sondern Stille.

Als Gebet- und Gesangbücher für die „Volksgesänge“21 werden im Dom das „Gotteslob“

(Neuauflage 2013) und das im Bistum Essen herausgegebene HALLELUJA-Buch (2010)

verwendet.

In unserer Zeit bekommen viele Christinnen und Christen, vor allem über die

Kirchenmusik, Kontakt zur gottesdienstlichen Versammlung und lassen sich dadurch auch

15

Die dt. Bischöfe. Liturgiekommission, Kinder singen ihren Glauben, Nr. 31 (2010), 10. 16

vgl. SC 116,2; 121; „Einen bedeutenden Platz in der ars celebrandi nimmt der liturgische Gesang ein. Zu Recht

bekräftigt der hl. Augustinus in einer seiner berühmten Reden: „Der neue Mensch weiß, welches das neue Lied

ist. Das Singen ist Ausdruck der Freude und – wenn wir ein wenig aufmerksamer darüber nachdenken – ist

Ausdruck der Liebe.“ Das zur Feier versammelte Gottesvolk singt das Lob Gottes. Die Kirche hat in ihrer

zweitausendjährigen Geschichte Instrumental- und Vokalmusik geschaffen – und schafft sie immer noch –, die

ein Erbe an Glauben und Liebe darstellt, das nicht verlorengehen darf. In der Liturgie können wir wahrlich nicht

sagen, dass alle Gesänge gleich gut sind. In diesem Zusammenhang muss die oberflächliche Improvisation oder

die Einführung musikalischer Gattungen vermieden werden, die den Sinn der Liturgie nicht berücksichtigen. In

seiner Eigenschaft als liturgisches Element hat sich der Gesang in die besondere Form der Zelebration

einzufügen. Folglich muß alles – im Text, in der Melodie und in der Ausführung – dem Sinn des gefeierten

Mysteriums, den Teilen des Ritus und den liturgischen Zeiten entsprechen“ aus: Nachsynodales Apostolisches

Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den Klerus, die Personen

gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung

der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 177), Bonn

2007, Nr. 42. 17

Die dt. Bischöfe. Liturgiekommission, Kinder singen ihren Glauben, Nr. 31 (2010), 12. 18

SC 116 und Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die

Bischöfe, den Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und

Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des

Apostolischen Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 42. 19

vgl. AEM 19, Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 39 20

vgl. SC 121. 21

SC 118.

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Liturgie im Dom zu Essen

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vom Geheimnis Gottes berühren. Gerade an den hohen Festtagen wird die von Chor und

Orchester mitgestaltete Liturgie von sehr vielen Menschen mitgefeiert. Darum sollen

neben der vielfältigen kirchenmusikalischen Gestaltung der Kapitels- und Pontifikalämter

und der Feier des Stundengebetes an den Sonntagen und Hochfesten des Kirchenjahres

andere freie gottesdienstliche Formen mit besonderer musikalischer Gestaltung wie

Musikalische Abendgebete, Mittagsmeditationen, Segensfeiern etc. ihren regelmäßigen

Platz in der Domliturgie erhalten. Dazu kommen die Chor- und Orgelkonzerte im Laufe

des Jahres.

6. Liturgische Geräte und Paramente

Der Gebrauch liturgischer Geräte und Paramente im Dom orientiert sich an den

Verlautbarungen des 2. Vatikanischen Konzils: „Die Kirche hat niemals einen Stil als ihren

eigenen betrachtet, sondern hat je nach Eigenart und Lebensbedingungen der Völker

und nach den Erfordernissen der verschiedenen Riten die Sonderart eines jeden

Zeitalters zugelassen und so im Laufe der Jahrhunderte einen Schatz zusammengetragen,

der mit aller Sorge zu hüten ist. Auch die Kunst unserer Zeit und aller Völker und Länder

soll in der Kirche Freiheit der Ausübung haben, sofern sie nur den Gotteshäusern und

den heiligen Riten mit der gebührenden Ehrfurcht und Ehrerbietung dient … Bei der

Förderung und Pflege wahrhaft sakraler Kunst mögen die Ordinarien mehr auf edle

Schönheit bedacht sein als auf bloßen Aufwand. Das gilt auch für die heiligen Gewänder

und die Ausstattung der heiligen Orte.“22

Bereits in der Ausgestaltung der Sakristei kommt dieser Grundsatz zum Ausdruck. Dort

hängen im unteren Eingangsbereich das Bild des Papstes Pius XII., der durch seine Bulle

„Germanicae gentis“ im Jahr 1957 das Bistum Essen gründete und des sel. Papstes

Johannes Pauls II., der 1987 das Bistum Essen besuchte. In der oberen Sakristei hängen

die Bilder des derzeitigen Hl. Vaters über dem Ausgang zum Chorraum und die der

Essener Bischöfe von 1958 bis heute rechts und links neben dem Ankleidetisch. Über

dem Ankleidetisch befindet sich eine Christusikone.

Der Altartisch, der als festlicher Tisch mit Kerzen geschmückt ist, eröffnet den

Mitfeiernden einen freien Blick auf die eucharistischen Gaben von Brot und Wein.

Beim Blumenschmuck an den Feiertagen soll noch einmal in besonderer Weise das oben

benannte Grundprinzip, dass eher auf edle Schönheit als auf bloßen Aufwand zu achten

ist, zur Anwendung kommen. Bezüglich der Verwendung der liturgischen Geräte, der

Paramente und des Blumenschmucks gilt die Anlage 2 zur Dienstanweisung der

Domsakristane aus dem Jahr 2008, vor allem in den Punkten 7-19: 7. Die Auswahl der Messformulare, der Paramente und liturgischen Geräte obliegt

grundsätzlich den Domsakristanen, wenn nicht besondere Anweisungen seitens des

Dompropstes, des Domzeremoniars oder des jeweiligen Zelebranten vorliegen. Diese

müssen bei größeren liturgischen Feiern früh genug von den Domsakristanen ange-

fragt werden. Abweichende Wünsche der jeweiligen Zelebranten bei den regelmäßi-

gen liturgischen Feiern sind den Domsakristanen so früh mitzuteilen, dass der Beginn

der Feier eingehalten werden kann.

8. Zu den regelmäßigen Aufgaben der Sakristane bei der Vor- und Nachbereitung der

liturgischen Feiern zählen das Läuten der Glocken, die Bereitstellung der liturgischen

Geräte und die Hilfestellung beim An- und Ablegen der liturgischen Gewänder der

Kleriker.

9. Die Erstellung von Gemeindeheften für die Feier der Liturgie erfolgt durch die

Domsakristane nur nach vorheriger Absprache mit dem Dompropst und dem Domze-

remoniar. Im Falle der Abwesenheit von Ministranten und/oder Lektoren sind diese

22

SC 123-124.

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Liturgie im Dom zu Essen

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Dienste von den Domsakristanen zu übernehmen. Diese übernehmen auch den Kol-

lektanktendienst, wenn keine anderen Kollektanten vorhanden sind. Eventuelle Ze-

remoniarsdienste und Bischofsassistenz werden durch die Domsakristane nur nach

Beauftragung durch den Bischof, den Dompropst oder den Domzeremoniar übernommen. Alles

unnötige Umhergehen im Chorbereich ist während der Feier der Li-

turgie zu vermeiden.

10. Die Dienstkleidung für die Domsakristane sind Talar und Rochett. Das Tragen

von Soutanen ist nur Klerikern und Seminaristen erlaubt. Die Domsakristane und ihre

ehrenamtlichen Mitarbeiter tragen bei liturgischen Diensten einheitliche Rochetts.

11. Zu den regelmäßigen Aufgaben der Domsakristane zählen das Aufräumen des

jeweiligen Chorraums nach der liturgischen Feier, das Verstauen der liturgischen Ge-

rätschaften, das Auffalten und Verwahren der Paramente und das Polieren des Altar-

geschirrs nach jeder Liturgie.

12. Die Konzeption zur Gestaltung des Chorraums im Dom und in der Anbetungskir-

che bezüglich des Blumen- und Kerzenschmucks für die Zeit im Kirchenjahr wie für

die Festkreise mit den Hochfesten und für besondere feierliche Ereignisse ist mit dem

Dompropst und dem Domzeremoniar abzustimmen. Dabei gilt der Grundsatz: "Weni-

ger ist mehr". Insbesondere für den Blumen- und Kerzenschmuck am Hochaltar in

der Anbetungskirche hängt die Würde der Ausgestaltung nicht von der Quantität ab.

Für die Anbetungskirche gilt, dass an Festen und Hochfesten goldene Leuchter nur

auf dem Hochaltar Platz finden, nicht jedoch vor diesem oder an anderen Stellen im

Chorraum. Die Zahl der Kerzen auf oder neben dem Zelebrationsaltar im Dom ist mit

dem Dompropst abzustimmen. Das Aufstellen von Weihnachtsbäumen neben dem

Hochaltar in der Anbetungskirche ist mit der Leiterin der Domschatzkammer so abzu-

stimmen, dass keine Gefährdung des historischen Bestands erfolgt.

13. Grundsätzlich werden keine Altarspitzen im Dom und in der Anbetungskirche an-

gebracht. Das gilt auch für Antipendien aus Brokat an Altären und Amben. Abwei-

chend von dieser Regel kann in Ausnahmefällen nach Absprache mit dem Dompropst

durch die Domsakristane anders verfahren werden.

14. Grundsätzlich werden keine Alben mit Spitzenbesatz ausgelegt, auch nicht an

Hochfesten. Von dieser Regelung ist nur abzuweichen, wenn der Bischof oder der

jeweilige Zelebrant bzw. Hauptzelebrant das ausdrücklich wünschen.

15. Zu den regelmäßigen Aufgaben der Domsakristane zählen die täglich Einweisung

der Putzfrauen, die wöchentlich anzubringenden Aushänge und das tägliche Überprü-

fen der Auslagen an den Schriftenständen. Mit dem Dompropst ist abzusprechen,

welche Aushänge und Auslagen ausgegeben werden.

16. Die beiden Sakristeien im Dom und in der Anbetungskirche sind in einem ord-

nungsgemäßen Zustand zu halten. Insbesondere ist der Ankleidetisch in der Domsak-

ristei weitgehendst frei zu halten.

17. Beim Entstauben der Kunstwerke (Statuen, Bilder) sind die Anweisungen der Lei-

terin der Domschatzkammer nach Rücksprache mit dem Dompropst zu beachten.

18. Zu den Aufgaben der Domsakristane zählen die Beschaffung von Kerzen, Hostien

(ausschließlich Brothostien), Wein, Weihrauch mit Kohlen, Glühlampen und Sonsti-

gem, was für die Erledigung der Aufgaben der Domsakristane an Material notwendig

ist.

19. Die Beschaffung von Paramenten einschließlich der Altartücher und der Messdie-

nerkleidung zählt nicht zu den Aufgaben der Domsakristane. Diese können jedoch

dem Dompropst und/oder dem Domzeremoniar Vorschläge machen. Diese Regelung

gilt auch bezüglich der liturgischen Bücher. Fachliteratur für den Dienst der Dom-

sakristane ist nur nach vorheriger Absprache mit dem Dompropst von den Dom-

sakristanen zu beschaffen.

Gemäß diesen Grundsätzen werden nun für alle liturgischen Feiern im Laufe des Jahres

folgende Regeln erlassen:

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Liturgie im Dom zu Essen

13

A Allgemeines

1 Abkürzungen

A Akolyth (Leuchter)

AEM „Allgemeine Einführung in das römische Messbuch“

AESt „Allgemeine Einführung in das Stundengebet“

B Bischof

D Diakon

DK Domkapitular

DV Domvikar

DZ Domzeremoniar

FEK „Die Feier der Eucharistie in Konzelebration“

GL Gotteslob (Auflage ²2013)

HAL Halleluja

HZe Hauptzelebrant

K Kreuzträger

L Lektor

LDD „Der liturgische Dienst des Diakons“

MB Messbuch

N Navikular (Weihrauch-Schiffchen)

O Offiziant

P Priester

PEM „Pastorale Einführung in das Messlektionar“

Ps Psalm

Th Thuriferar (Weihrauch-Gefäß)

WB Weihbischof

Z Zeremoniar

Ze Zelebrant

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14

2. Grundriss des Domes

Abbildung 1

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15

3. Sitzplätze im Dom

Abbildung 2

Sitzplätze im Mittelschiff und in den

Seitenschiffen

Chorgestühl des Domkapitels

Chorraum

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Liturgie im Dom zu Essen

16

B Festtagskalender 1 Pontifikal-/Kapitelsämter um 17:30 Uhr bzw. samstags um 18.30 Uhr zu Festen und

Anlässen, die auf einen Werktag fallen (können):

• Hochfest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar (Ewiges Gebet)

• Gedenktag des Seligen Nikolaus Groß am 23. Januar

• Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar

• Aschermittwoch

• Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August

• Fest des Hl. Altfrid am 16. August

• Gedenktag Allerseelen am 2. November

• Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria

am 8. Dezember

An diesen Tagen wird um 17:10 Uhr die Vesper in der Adveniatkrypta gebetet

(Ausnahme 6. Januar), anschließend erfolgt um 17:30 Uhr das Pontifikalamt bzw. das

Kapitelsamt.

Pontifikalämter sind an den folgenden Tagen:

6. Januar, 2. Februar, Aschermittwoch, 15. August und 8. Dezember.

Fällt einer der oben angegebenen Termine – außer Aschermittwoch und 8. Dezember –

auf einen Sonntag, dann ist um 9:45 Uhr Terz und um 10:00 Uhr Pontifikalamt bzw.

Kapitelsamt.

An Allerseelen ist nach dem Kapitelsamt zunächst die Gräbersegnung in der Westkrypta

(Bischofsgruft) und anschließend die Gräbersegnung auf dem Kapitelsfriedhof.

Das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria am 8.

Dezember fällt immer auf einen Werktag. Falls der 8. Dezember ein Sonntag ist (2.

Adventssonntag), wird das Hochfest am 9. Dezember nachgefeiert. Fällt das Hochfest auf

einen Samstag, ist um 9:45 Uhr Terz und um 10:00 Uhr das Pontifikalamt.

2 Feste für den Dom und deren äußere Festfeier

Nach der Grundordnung des Kirchenjahres und des neuen Generalkalenders können nur

das Hochfest des Jahrestages der Weihe der Kathedralkirche am 8. Juli, das Hochfest der

Essener Stadtpatrone und der Essener Kathedralkirche am 26. September und das

Hochfest der Diözesanpatronin Hl. Maria, Mutter vom Guten Rat am 11. Oktober am

Sonntag davor bzw. danach mit einer äußeren Festfeier begangen werden.

Zeitplan: 2012 2013 2014 2015

8. Juli Sonntag Montag Dienstag Mittwoch

Sonntag 08.07. 07.07. 06.07. 12.07.

Zeitplan: 2016 2017 2018 2019

8. Juli Freitag Samstag Sonntag Montag

Sonntag 10.07. 09.07. 08.07. 07.07.

Zeitplan: 2012 2013 2014 2015

26. September Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag

Sonntag 30.09. 29.09. 28.09. 27.09.

Zeitplan: 2016 2017 2018 2019

26. September Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

Sonntag 25.09. 24.09. 30.09. 29.09.

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Liturgie im Dom zu Essen

17

Zeitplan: 2012 2013 2014 2015

11. Oktober Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

Sonntag 14.10. 13.10. 12.10. 11.10.

Zeitplan: 2016 2017 2018 2019

11. Oktober Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

Sonntag 09.10. 15.10. 14.10. 13.10.

2.1 1. Januar – Hochfest der Gottesmutter Maria – Gründungstag des Bistums Essen

Am 1. Januar wird das Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert, zugleich ist der 1.

Januar Oktavtag von Weihnachten und Welttag des Friedens. Am 1. Januar 1958 wurde

das Bistum Essen gegründet. Aus diesem Anlass feiert der Diözesanbischof alljährlich um

18:00 Uhr ein festliches Pontifikalamt in der Domkirche. Vor dem Pontifikalamt ist keine

Vesper.

2.2 Ewiges Gebet am Hochfest der Erscheinung des Herrn (6. Januar)

Am Hochfest der Erscheinung des Herrn (6. Januar) wird der Tag des Ewigen Gebetes in

der Essener Domkirche begangen. Nach dem Schlussgebet der Messfeier um 10:00 Uhr,

die in der Regel der Dompropst zelebriert, wird das Allerheiligste ausgesetzt. Danach

schließen sich die einzelnen Betstunden an. Um 16:00 Uhr ist feierliche Kapitelsvesper

zum Abschluss des Ewigen Gebetes, die mit dem sakramentalen Schlusssegen endet, und

um 17:30 Uhr das Pontifikalamt. Fällt der 6. Januar auf einen Sonntag, wird das

Allerheiligste am Ende der 12:00-Uhr-Messfeier ausgesetzt und die Gebetsstunden

schließen sich an. Die feierliche Vesper ist um 18.00 Uhr. Das Pontifikalamt ist an diesem

Tag bereits morgens um 10:00 Uhr, vorher betet um 9:45 Uhr das Domkapitel die Terz in

der Adveniat-Krypta. Das Domkapitel übernimmt am Tag des Ewigen Gebetes die Sorge

für die Betstunden (siehe Anhang 4 der Statuten für das Domkapitel an der

Kathedralkirche zu Essen).

2.3 23. Januar – Gedenktag des Seligen Nikolaus Groß

Am 7. Oktober 2001 wurde der Familienvater und Märtyrer Nikolaus Groß durch Papst

Johannes Paul II. in Rom selig gesprochen. Im Dom befindet sich die Nikolaus-Groß-

Kapelle. Am 23. Januar gedenkt das Domkapitel alljährlich in einer Eucharistiefeier

(Abendmesse um 17.30 Uhr bzw. 18.30 Uhr; sonntags um 10.00 Uhr) des Seligen

Nikolaus Groß, des ersten Seligen des Bistums.

2.4 Fastenpredigten

Die Fastenpredigten im Dom werden an den jeweiligen Freitagen beginnend mit dem

Freitag der 1. Fastenwoche bis zum Freitag der 5. Fastenwoche um 18.30 Uhr gehalten. Zeitplan: 2012 2013 2014 2015

1. Freitag 02.03 22.02. 14.03. 27.02.

2. Freitag 09.03. 01.03. 21.03. 06.03.

3. Freitag 16.03. 08.03. 28.03. 13.03.

4. Freitag 23.03. 15.03. 04.04. 20.03.

5. Freitag 30.03. 22.03. 11.04. 27.03.

Zeitplan: 2016 2017 2018 2019

1. Freitag 19.02. 10.03. 23.02. 15.03

2. Freitag 26.02. 17.03. 02.03. 22.03.

3. Freitag 04.03. 24.03. 09.03. 29.03.

4. Freitag 11.03. 31.03. 16.03. 05.04.

5. Freitag 18.03. 07.04. 23.03. 12.04.

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Liturgie im Dom zu Essen

18

2.5 8. Juli – Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche

Am 8. Juli 860 wurde die Essener Münsterkirche konsekriert. Darum wird an jedem 8. Juli

der Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche begangen. Am Sonntag vor bzw. nach dem

8. Juli findet die äußere Feier dieses Festtages statt. Um 10:00 Uhr ist jeweils ein

Pontifikalamt, zelebriert durch einen Weihbischof.

2.6 15. August – Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel – Todestag des Hl. Altfrid

Am 15. August 874 stirbt der Gründer von Stift und Stadt Essen, der Hl. Altfrid. Aus

diesem Anlass wird alljährlich am Ende des Pontifikalamtes am Hochfest der Aufnahme

Mariens in den Himmel der Altfridschrein mit den Reliquien des Heiligen aus der

Ostkrypta in den Dom getragen. Es findet eine feierliche Reliquienprozession statt. Die

Anrufungen zum Hl. Altfrid werden gebetet. Der Altfridschrein steht vom Abend des 15.

August bis zum Abend des 16. August in der Essener Domkirche.

2.7 16. August – Fest des Hl. Alfrids, Gründer von Stift und Stadt Essen

Alle Messfeiern finden an diesem Tag im Dom vor dem Reliquienschrein des Hl. Altfrid

statt. Nach dem Kapitelsamt, das alljährlich am Abend des 16. August, am Festtag des Hl.

Altfrids, durch den Dompropst zelebriert wird, werden die Reliquien des Hl. Alfrid wieder

in die Ostkrypta zurückgetragen. Vorher findet wieder eine Reliquienprozession durch

den Dom statt.

2.8 11. Oktober – Hochfest der Bistumspatronin Hl. Maria, Mutter vom Guten Rat

Am 11. Oktober 1959 wurde die Goldene Madonna, unter dem Titel Maria, Mutter vom

Guten Rat, durch den ersten Bischof von Essen, Dr. Franz Hengsbach, in die Essener

Münsterkirche getragen. Kurz zuvor hatte der Selige Papst Johannes XXIII. Maria unter

dem Titel „Mutter vom Guten Rat“ zur Diözesanpatronin des neu gegründeten Bistums

Essen erhoben. Alljährlich wird darum am 11. Oktober das Hochfest der Bistumspatronin

begangen. Das Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof findet am Sonntag vor bzw. am

Sonntag nach dem 11. Oktober in der äußeren Festfeier statt.

C Das Verhalten bei Gottesdiensten

1 Prozessionen

1.1 Prozessionsordnung

Th+N

(bei Sakramentsprozessionen gehen

sie unmittelbar vor dem Allerheiligsten)

A K A

Domsingknaben bzw. Mädchenchor bzw. Schola

Ministrant(inn)en

Klerus

Domkapitel

D mit Evangeliar

Konzelebranten

O mit Assistenz

Gemeinde

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Liturgie im Dom zu Essen

19

1.1.1 Vortragekreuze

Die Nachbildung des Mathildenkreuzes wird als Vortragekreuz an den Sonn- und

Feiertagen der normalen Kirchenjahreszeit zum Einzug getragen. Bei den übrigen

Gottesdiensten steht es rechts neben dem Altar. In der weihnachtlichen und

österlichen Festzeit wird das große, aus dem 14. Jahrhundert stammende,

Vortragekreuz verwendet; ebenso bei der Fronleichnamsprozession. In der Advents-

und Fastenzeit wird ein einfaches Bronzekreuz als Vortragekreuz verwendet.

1.1.2 Chargierte, Eucharistische Ehrengarden, Bannerabordnungen

Nehmen solche Abordnungen am Gottesdienst im Dom teil, dann ziehen sie hinter

der Kreuzgruppe mit ein, machen vor dem Altar eine Referenz. Anschließend

begeben sie sich rechts bzw. links vor die Nikolaus-Groß-Kapelle bzw. vor die

Goldene Madonna.

1.1.3 Domkapitel

Das Domkapitel zieht an allen Sonntagen und Feiertagen zum Kapitelsamt aus der

Adveniatkrypta mit ein. Ebenso an den Pontifikalämtern der hohen Feiertage. Die

Reihenfolge beim Einzug des Kapitels und bei Prozessionen lautet: zunächst die

Domvikare, dann die Emeriti des Domkapitels, anschließend die nichtresidierenden

Domkapitulare, die residierenden Domkapitulare, der Dompropst und der

Generalvikar sowie die Weihbischöfe vor dem Hauptzelebranten.

1.2 Der Einzug

Großer Einzug – Kleiner Einzug

Der große Einzug geschieht entweder vom Kreuzgang aus in den Dom durch das

Mittelschiff zum Hochaltar oder aus der Adveniatkrypta durch den Mittelgang in den

Altarraum des Domes. Der kleine Einzug geschieht von der Sakristei, an der Kapelle

der Goldenen Madonna vorbei, über die Altarstufen zum Altarraum.

1.2.1 Aufstellung am Altar beim Kapitelsamt

A A

K

A

P

I

T

E

L

ALTAR

KA P I T E L K Th N Ze D

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Liturgie im Dom zu Essen

20

1.2.2 Aufstellung am Altar beim Pontifikalamt A A

e

z

1.3 Prozessionen im Dom

Sind im Dom Prozessionen vorgesehen, ziehen sie vom Altar durch den Mittelgang

links ins südliche Seitenschiff, nach vorne ins nördliche Seitenschiff und von dort aus

über den Mittelgang zurück in den Altarraum.

1.4 Der Auszug

Großer Auszug – Kleiner Auszug

Der Auszug ist entsprechend dem Einzug. Ein großer Auszug erfolgt, wenn es einen

großen Einzug gab, vor allem dann, wenn die Domsingknaben oder der Mädchenchor

mit ein- und ausziehen. Der kleine Auszug ist entsprechend dem kleinen Einzug.

Aufstellung am Altar zum Auszug

2 Allgemeine Bestimmungen zu den liturgischen Feiern

2.1 Messfeier im Dom

Bei allen Messfeiern außerhalb der Kapitelsämter bzw. Hochämter erfolgt der kleine

Einzug von der Sakristei aus.

Zunächst ziehen die Altardiener, dann der Zelebrant, evtl. mit Diakon ein. Der Einzug

erfolgt über die Altarstufen zum Altar, dort stellen sich die Ministranten und

Ministrantinnen rechts und links auf, Zelebrant mit evtl. Diakon in der Mitte;

ALTAR

KA P I T EL

K A P I T E L K Th N D B/WB D

Domsakristan/St/M

ALTAR

DOMKAPI TEL

D Ze/B/WB D

A K A Th+N

DOMKAPI TEL

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Liturgie im Dom zu Essen

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gemeinsame Kniebeuge in Richtung des Tabernakels. Die Ministranten nehmen

jeweils rechts und links auf den Sedilien Platz. Es folgt der Altarkuss von Zelebrant

und evtl. Diakon. Während des Einzugs erfolgen Orgelspiel und der Gesang des

Eingangsliedes der Gemeinde.

Es schließen sich die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier. Der

Bußakt wird nach den Formen A, B oder C gestaltet. Wenn vorgesehen, erfolgt nach

dem Kyrie das Gloria.

Das Tagesgebet erfolgt vom Priestersitz aus. Ein Ministrant hält dem Zelebranten das

Messbuch.

Wie am Tag vorgesehen wird eine oder werden zwei Lesung(en) vom Lektor oder von

der Lektorin vorgetragen. An allen Sonntagen und Hochfesten des Kirchenjahres

werden in den Kapitels-, Pontifikalämtern und Hochämtern, aber auch in den übrigen

Eucharistiefeiern, zwei Lesungen vor dem Evangelium verkündet, an den

Wochentagen und Festen wie vorgesehen nur eine Lesung. Der Lektor / die Lektorin

hat ihren Platz in der ersten Bank rechts im Mittelschiff. Er/Sie tritt aus der Bank zur

Lesung an den Ambo. Nach der ersten Lesung erfolgt nach einem kurzen Moment der

Stille der Antwortpsalm.23 Der Antwortpsalm wird vom Kantor bzw. von der Kantorin

vorgetragen und durch den Kehrvers der Gemeinde unterbrochen. Der Psalm kann

auch als Psalmlied allein von der Gemeinde gesungen werden. Nach evtl. erfolgter

zweiter Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium, nach einem kurzen Moment des

Innehaltens, gesungen.24 Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor

dem Evangelium unmittelbar an den Gesang des Antwortpsalmes an. Ist ein Diakon

anwesend, bittet er, während des Rufes vor dem Evangelium, den Zelebranten um

den Segen.

Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium

wiederholt. Es folgt an den Sonn- und Feiertagen die Homilie des Zelebranten vom

Ambo aus.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das gesprochene bzw. gesungene

Glaubensbekenntnis, danach die Fürbitten. Sie werden vom Zelebranten eingeleitet

und abgeschlossen. Die einzelnen Bitten werden durch den Lektor/die Lektorin vom

Ambo aus vorgetragen.25

Nach den Fürbitten wird der Altar bereitet. Die Ministanten bringen zunächst

Messbuch und Korporale, dann Kelch und Hostienschalen. Der Diakon bzw.

Zelebrant breitet das Korporale aus. Dann nimmt er die Hostienschale(n) in Empfang.

Es folgen die entsprechenden Darbringungsgebete. Es folgt die Kelchbereitung. Die

Ministranten bringen Wein und Wasser, danach erfolgt die Händewaschung.

Musikalisch wird die Gabenbereitung begleitet durch Gemeindegesang oder Orgel-

bzw. Instrumentalmusik. Es folgen das Gabengebet und das Hochgebet.

Nach dem Gesang des Sanctus knien die Ministrant(inn)en an ihren Plätzen nieder

und klingeln mit zwei kurzen Anschlägen jeweils beim Erheben der Hostien bzw. beim

Erheben des Kelches.

Der Zelebrant reicht den Friedensgruß an die umstehenden Ministranten weiter.

Nachdem der Zelebrant kommuniziert hat, reicht er dem Diakon zunächst die Hostie,

anschließend den Kelch. Danach teilt der Zelebrant die heilige Kommunion an die

Ministranten aus. Der Diakon reicht ggf. den Kelch. Danach teilen Zelebrant und

23

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 138 24

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139. 25

AEM 99, 151, 272.

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Liturgie im Dom zu Essen

22

Diakon bzw. Kommunionhelfer/in die Kommunion an der untersten Altarstufe aus.

Bei größeren Gottesdiensten wird die heilige Kommunion auch in den beiden

Seitenschiffen ausgeteilt.

Nach der heiligen Kommunion bekommt der Zelebrant Gelegenheit zum

Purifikatorium an der Kredenz, nicht neben dem Altar. Die Purifikation der Gefäße

erfolgt an der Seite des Altares.26

Nach der Purifikation wird der Dankhymnus gesungen. Der Zelebrant spricht danach

das Schlussgebet am Altar. Von dort aus spendet er den Segen. Nach dem

gemeinsamen Entlassungsruf und dem Altarkuss begeben sich die Ministranten und

der Zelebrant vor den Altar. Es erfolgt, wie beim Einzug, die gemeinsame Kniebeuge

in Richtung des Tabernakels. Dann beginnt der Auszug. Währenddessen erklingt

Orgelmusik. Der Auszug erfolgt auf kurzem Wege, wie beim Einzug, in die

Domsakristei zurück.

2.2 Messfeier in der Anbetungskirche

In der Anbetungskirche finden vor allem an den Wochentagen die Gottesdienste

statt; ebenso früh am Sonntagmorgen. In diesen Gottesdiensten übt ein Ministrant

bzw. üben zwei Ministranten ihren Dienst aus.

Der Einzug erfolgt auf kurzem Wege von der Sakristei aus, an der Kanzel vorbei, vor

den Hauptaltar, dort gemeinsame Kniebeuge. Der Zelebrant macht, von der

Zelebrantionsseite aus, den Altarkuss. Die Ministanten gehen rechts und links auf ihre

Plätze. Der Zelebrant an den Priestersitz, wo ein Lesepult aufgestellt ist. Gemeinsam

wird das Eingangslied gesungen.

Es erfolgen die liturgische Begrüßung und der Bußakt, ggf. erfolgt an den Festen oder

an Hochfesten das Gloria. Nach dem Tagesgebet wird die Lesung vorgetragen, es

schließt sich der Antwortpsalm nach einer kurzen Stille an und der Ruf vor dem

Evangelium. Sind zwei Lesungen vorgesehen, folgt der Ruf vor dem Evangelium nach

der zweiten Lesung. Die Lesung wird von einer Lektorin/einem Lektor vorgetragen.

Der Ruf vor dem Evangelium wird nach dem Evangelium wiederholt. Zum Evangelium

macht der Zelebrant vor dem Altar eine Verneigung, spricht kurz still das Gebet und

begibt sich dann zum Ambo.

Die Fürbitten werden eingeleitet und abgeschlossen durch den Zelebranten. Die

einzelnen Bitten werden vom Lektor bzw. vom Ministranten vorgetragen.

Es schließt sich die Gabenbereitung an. Hier bringen die Ministranten zunächst Kelch

und Schale anschließend Wein und Wasser, dann zum Schluss die Händewaschung.

Danach begeben sich die Ministranten rechts und links vom Altar an die Kniekissen.

Nach dem Sanctuslied knien sie nieder und klingen mit zwei kurzen Anschlägen

jeweils beim Erheben der Hostien bzw. beim Erheben des Kelches.

Nach der Doxologie erheben sich die Ministranten. Mit dem Volk wird gemeinsam

das Vaterunser gesprochen bzw. gesungen.

Den Friedensgruß tauscht der Zelebrant mit den umstehenden Ministranten aus. Die

Kommunion wird ausgeteilt jeweils an den zwei Gängen zwischen den Bänken. Nach

der Kommunionausteilung erfolgt die Purifikation an der Seite des Altares. Es folgt

der Dankhymnus und das Schlussgebet. Nach dem Segen erfolgt der Auszug auf

kurzem Weg, unter Orgelspiel; zuvor in der Mitte gemeinsame Kniebeuge.

26

AEM 120.

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Liturgie im Dom zu Essen

23

2.3 Stundengebet

Die residierenden Domkapitulare und Domvikare sind laut Anhang 4 der „Statuten für

das Domkapitel“ in der Kathedralkirche zu Essen verpflichtet, an allen Sonn- und

gebotenen Feiertagen an den Domgottesdiensten teilzunehmen. An diesen Tagen

betet das Domkapitel um 9:45 Uhr die Terz in der Adveniatkrypta. Es schließt sich das

Kapitelsamt an. Auch an folgenden Tagen wird vor dem Kapitelsamt die Terz (9.45

Uhr) bzw. die Vesper (17.10 Uhr) gebetet:

- Am Hochfest der Erscheinung des Herrn (6. Januar),

- am Fest der Darstellung des Herrn (2. Februar),

- an Aschermittwoch,

- am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel (15. August),

- am Fest des Hl. Altfrids (16. August),

- am Allerseelentag (2. November) und

- am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter

Maria (8. Dezember).

Am Gründonnerstag, am Karfreitag und am Karsamstag betet das Domkapitel in der

Altfridkrypta die Trauermetten. Am Weihnachtsfest, am Ostersonntag und am

Pfingstsonntag singt das Domkapitel die zweite Vesper mit der Gemeinde im Dom.

2.4 Mittagsmeditation

Um besonders Touristen und Menschen, die nicht unbedingt einen direkten Zugang

zu den liturgischen Hochformen finden, eine Möglichkeit zu geben, im Essener Dom

innezuhalten, werden täglich von montags bis samstags um 12:00 Uhr

Mittagsmeditationen angeboten. Diese Mittagsmeditationen dauern ca. 10 Minuten.

Die Abfolge ist immer gleich. Zu Beginn erfolgt Orgelspiel von ca. drei bis vier

Minuten, es schließt sich ein Textimpuls und ein Segenswort von ca. vier Minuten an,

danach erfolgt noch einmal Orgelspiel von ca. drei bis vier Minuten. Mit zwölf

Minuten wäre eine Grenze erreicht. Die Leiterin und Leiter der Mittagsmeditationen

tragen keine liturgische Kleidung, auch die Priester nicht (auch keine Stola). Sie leiten

die Besinnung vom Ambo aus. Jede Leiterin / jeder Leiter ist frei bei der thematischen

und praktischen Gestaltung seiner bzw. ihrer Besinnung. Es werden keine Lieder

gesungen und keine liturgischen Formeln gesprochen.

Es ist ein bewusst „niederschwelliges“ Angebot. Den Leiterinnen und Leitern steht es

frei, evtl. selbst Gebete zu sprechen.

Nach der Besinnung sollen die Leiterinnen und Leiter als Ansprechpartner im

Innenraum des Domes sich bereithalten. Sie tragen dazu ein Namensschild, das

jeweils mitzubringen ist.

Während der Besinnung bleiben die Besucher sitzen. Sie sollen sich als „Empfangene“

erfahren, die mit einer Ruhepause „beschenkt“ werden.

An den Samstagen in der Advents- und Fastenzeit werden die Besinnungen als

Orgelmeditationen von ca. 30 Minuten Dauer angeboten. An diesen Tagen ist

besonders darauf zu achten, dass der nach ca. 12 Minuten erfolgte Textimpuls

maximal vier Minuten lang sein darf. Er darf auf keinen Fall mehr Zeit in Anspruch

nehmen, da im Anschluss an die Orgelmeditation eine Kurzführung durch den Dom

angeboten wird, die mit Beginn um 12:30 Uhr beworben wird.

Die Benutzung technischer Geräte wie Beamer, CD-Player, Diaprojektor oder

Leinwand ist nicht möglich. Musik und Texte sollen bewirken, dass man zur Ruhe

kommt. Eine solche Wirkung erzielt natürlich auch Stille. Ein Raum der Stille, z.B. von

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Liturgie im Dom zu Essen

24

zwei Minuten, stellt darum auch ein wichtiges Gestaltungselement für die

Mittagsmeditation dar. Dies gilt insbesondere für die Gestaltung der

Mittagsmeditation am Karsamstag, wo kein Organist die Orgel spielt.

2.5 Aussetzung des Allerheiligsten in der Anbetungskirche

An den Wochentagen wird in der Anbetungskirche nach dem Schlusssegen der 10-

Uhr-Messfeier das Allerheiligste über dem Tabernakel des Hochaltares zur Anbetung

während des Tages ausgesetzt. Währenddessen wird ein Sakramentslied oder

Christuslied gesungen. Vor der Abendmesse und in einer Zäsur zu ihr (gegen 17.25

Uhr) wird das Allerheiligste reponiert. Der die nachfolgende Abendmesse

zelebrierende Priester begibt sich mit Albe und weißer Stola sowie den

Ministrant(inn)en mit Weihrauch vor die Stufen des Hochaltares. Dort wird

Weihrauch eingelegt. Es werden die beiden letzten Strophen des „Pange lingua“ –

Hymnus „Tantum ergo sacramentum“ gesungen und die dazugehörende Oration

gesungen. Bei der Doxologiestrophe wird das Allerheiligste inzensiert. Nach dem

Segen wird das Allerheiligste reponiert und es erfolgt auf kurzem Weg der Auszug

unter Orgelspiel in die Sakristei. Dort wird die weiße Stola gegen Stola und Kasel der

liturgischen Tagesfarbe getauscht und es erfolgt nach einer Stille der Einzug zur

Abendmesse um 17.30 Uhr.

2.6 Kreuzwegandachten

An den Donnerstagen in der Fastenzeit wird vor der Abendmesse um 16.45 Uhr der

Kreuzweg im Dom gebetet. Der Kreuzweg wird im Dom vor den jeweiligen Bildtafeln

mit allen Mitfeiernden gebetet. Der Kreuzweg wird aus dem Gotteslob oder aus einer

anderen passenden liturgischen Handreichung27 gebetet. Der Kreuzweg wird

zwischendurch durch Liedstrophen unterbrochen. An diesen Donnerstagabenden

findet die anschließende Abendmesse um 17.30 Uhr im Dom statt.

2.7. Maiandachten

Im Monat Mai wird in der Anbetungskirche an den Werktagen um 16.30 Uhr eine

Maiandacht gehalten, sonntags um 16.30 Uhr im Dom. Sonntags schließt sie mit dem

sakramentalen Segen.

Die Andacht hat im Grundsatz folgenden Aufbau (vgl. GL 673; 676, 4):

Marienlied

Kreuzzeichen und Begrüßung

Lobpreis und Gebet

Lied Schrifttext und Betrachtung

Marienlied

Gebet zu Maria

Lied (am Sonntag erfolgt hier das Lied zur Aussetzung)

Gebet zu Christus bzw. Dank und Fürbitte an Christus

Gebet des Herrn

Segenswunsch (am Sonntag wird hier „Tantum ergo“ gesungen und danach der Segen erteilt)

Schlusslied (Marienlied)

27

z.B. Te deum extra. Ecce homo – Seht den Menschen. Kreuzwegandachten für Gruppen, Ars liturgica Maria

Laach 2008; Te deum extra. Im Kreuz ist Heil. Kreuzwegandachten, Passionsmeditationen, Ölberg-Stunden,

Ars Liturgica Maria Laach 2011.

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Liturgie im Dom zu Essen

25

2.7 Rosenkranzandachten

Im Monat Oktober wird in der Anbetungskirche an den Werktagen um 16.30 Uhr eine

Rosenkranzandacht gehalten, sonntags um 16.30 Uhr im Dom. Sonntags schließt sie

mit dem sakramentalen Segen. Es wird der Rosenkranz mit allen 5 Gesätzen gebetet,

ohne Zusätze. Dem jeweiligen Gesätz soll das passende Wort aus der Hl. Schrift

vorgeschaltet werden. Nach dem 1., 3. und dem 5. Gesetz werden Liedstrophen,

passend zum betrachteten Glaubensgeheimnis, gesungen.

Sonntag glorreiche Geheimnisse

Montag freudenreiche Geheimnisse

Dienstag trostreiche Geheimnisse

Mittwoch glorreiche Geheimnisse

Donnerstag lichtreiche Geheimnisse

Freitag schmerzhafte Geheimnisse

Samstag freudenreiche Geheimnisse

2.8 Segensfeiern

Um Menschen, die einen besonderen Zuspruch im Leben suchen, Gottes Segen zu

schenken, finden an bestimmten Tagen im Jahr Segensfeiern statt, z.B. am

Valentinstag (14.2.), Tag der Ehejubiläen, …

3 Dienst der Kleriker

3.1 Kapitelsamt

Der zelebrierende Domkapitular legt die liturgischen Gewänder in der Domsakristei

an und begibt sich dann mit dem Diakon in die Adveniatkrypta. Dort wird gemeinsam

die Terz bzw. die Vesper gebetet.

Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende Domkapitular

Weihrauch ein.

Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N A/K/A

evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor bzw. Schola

Ministrant(inn)en

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Generalvikar/Dompropst

WBe

D mit Evangeliar

ggfls. Konzelebranten

DK als HZe

Aufstellung im Altarraum. Der Diakon stellt das Evangeliar auf den Altar. Der zelebrierende

Domkapitular macht mit allen gemeinsam eine Kniebeuge. Das Kapitel nimmt seinen Platz im

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Liturgie im Dom zu Essen

26

Chorgestühl ein. Es folgen Altarkuss von HZe und D, Inzens des Altares und des Kreuzes,

ggfls. der Osterkerze.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier vom Priestersitz aus.

Danach folgt das Allgemeine Schuldbekenntnis mit Einladung und Stille in den Formen A, B

oder C (Kyrie-Litanei).

An den Festtagen des Kirchenjahres leitet der HZe zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über,

dann entfällt die Vergebungsbitte.

Es folgt auf das Kyrie ggfls. das Gloria.

Tagesgebet vom Priestersitz aus. Den Buchdienst am Priestersitz übernimmt ein Ministrant.

Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/von der Lektorin

vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird ebenfalls nach einer kurzen Stille der

Ruf vor dem Evangelium gesungen.28 Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf

vor dem Evangelium unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Rufes vor dem

Evangelium wird durch den HZe Weihrauch eingelegt. Danach stellt sich der D vor den HZe

und bittet um den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht

zum Ambo.

Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt.

Es folgt die Homilie des HZe vom Ambo aus.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.

Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus.29 Der HZe spricht

Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein Ministrant hält ihm die Mappe.

Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Der HZe begibt sich an den Altar.

D reicht ihm die Hostienschale mit der großen Hostie. Der HZe spricht das

Darbringungsgebet. Danach reicht der D dem HZe den Kelch. Es folgt das entsprechende

Darbringungsgebet. Nach dem Darbringungsgebet über den Kelch legt der HZe Weihrauch

ein. Es schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert

den HZe, anschließend ggfls. die Konzelebranten, das Domkapitel und Volk. Zeitgleich zur

Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände seitlich vom Altar.

Es folgt das Gabengebet und das Hochgebet.

Der HZe reicht den Friedensgruß zunächst an den D und ggfls. die Konzelebranten weiter. Es

folgt der Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei. Während des Gesanges zur Brotbrechung

holt der Diakon die Ziborien aus dem Tabernakel.

HZe und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion unter

beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.

Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden Seitenschiffen und im

Mittelgang, HZe und D - nach der Kommunionspendung im Chorraum - ebenfalls im

Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilt ein weiterer Kommunionspender aus dem

Domkapitel die hl. Kommunion im hinteren Teil des Domes (in der Nähe des Siebenarmigen

Leuchters) aus. Der Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges. Für alle

Kommunionspender ist nach Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en das Purifikatorium

28

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139: „…danach wird eine kurze Stille gehalten.“ 29

AEM 272.

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Liturgie im Dom zu Essen

27

bereit zu halten in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar. Die Purifikation

der Gefäße durch D erfolgt an der Seite des Altares.

Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der HZe sitzt auf dem Priestersitz.

HZe spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar, ebenso spendet er von dort aus den Segen.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D und dem Altarkuss begeben sich Ministranten,

ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, D und HZe zum Auszug vor den Altar. Es

folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug, währenddessen Orgelmusik oder ggfls. auch

Chorgesang.

Der Auszug erfolgt auf kurzem Weg in die Domsakristei.

3.2 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof

Das Domkapitel versammelt sich, wenn vor Beginn des Pontifikalamtes die Terz oder die

Vesper gebetet wird, ca. 25-20 Minuten vorher in der Adveniatkrypta.

Der Senior Capituli holt den Bischof ca. 25 Minuten vorher im Bischofshaus ab und geleitet

ihn zum Südeingang des Atriums. Der Dompropst nimmt den Bischof dort in Empfang und

geleitet ihn in die Adveniatkrypta. Dort legt der Bischof die liturgischen Paramente an und

betet anschließend mit dem Domkapitel die Terz bzw. die Vesper.

Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der Diözesanbischof Weihrauch ein.

Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N

A/K/A

evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor

Ministrant(inn)en DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WBe

D mit Evangeliar

ggfls. Konzelebranten

D Diözesanbischof als HZe

Ministranten mit Stab und Mitra

Aufstellung im Altarraum. D stellt das Evangeliar auf den Altar. B legt Stab und Mitra ab30,

danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im

Chorraum ein. Es folgen Altarkuss von B und den beiden D, Inzens des Altares und des

Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch B von der

Kathedra aus.

An den Festtagen des Kirchenjahres leitet B zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über, dann

entfällt die Vergebungsbitte.

30

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 131. Was die Verwendung und den Gebrauch der bischöflichen Insignien

angeht, wird sich, wenn es hier nicht anders vermerkt ist, an die Vorgaben des Zermoniale für die Bischöfe

Nr. 56-64 gehalten.

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Liturgie im Dom zu Essen

28

Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria. Da es sich bei Kyrie und Gloria um Gebete handelt, erhält B,

auch wenn er sitzt, nicht die Mitra.31

Tagesgebet von der Kathedra aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.

Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom/von Lektor/der Lektorin

vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium

gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium

unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Orgelvorspiels zum Ruf vor dem

Evangelium legt der Bischof Weihrauch ein. Danach stellt sich der D vor den B und bittet um

den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession hinter dem Altar und geht rechts am

Altar vorbei zum Ambo.

Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt und

der D legt das Evangeliar auf den Altar.

Es folgt die Homilie des B. Dafür ist vor dem Altar ein freistehendes Mikrofon aufzustellen.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Auch wenn das Credo allein vom Chor

gesungen wird und der B auf der Kathedra sitzt, erhält er nicht die Mitra, da es sich hier um

ein Gebet handelt.

Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. B spricht Einleitungs-

und Abschlussgebet von der Kathedra aus. Ein(e) Ministrant(in) hält dem Bischof die Mappe.

Nach den Fürbitten tritt ein Diakon an den Altar und bereitet ihn. Zuerst werden durch die

Ministranten Messbuch und Korporale gebracht. Der D bereitet das Korporale aus. Er stellt

alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den Kelch. Auf das Zeichen des DZ hin

begibt sich der Diözesanbischof mit dem zweiten D an den Altar. Der D reicht ihm die

Hostienschale mit der großen Hostie. Der B spricht das Darbringungsgebet. Danach reicht

der D dem B den Kelch. Es folgt das entsprechende Darbringungsgebet. Es schließt sich die

Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. D inzensiert B, anschließend ggfls.

Konzelebranten, Domkapitel und Volk. Zeitgleich zur Inzens von Domkapitel und Volk wäscht

sich B die Hände seitlich vom Altar.

Nach dem Gabengebet legt der B den Pileolus selbst ab und übergibt ihm dem D, der rechts

von ihm steht. Dieser reicht ihn dezent an einen Ministranten (Akolythen) weiter, der ihn auf

ein Sedil legt.

Es folgt das Hochgebet.

Der B reicht den Friedensgruß an Diakone und Konzelebranten weiter. Es folgt der Gesang

zur Brotbrechung, das Agnus Dei. Während des Gesanges zur Brotbrechung holt ein D die

Ziborien aus dem Tabernakel. Nach der Kommunionspendung bringt er sie auch dorthin

wieder zurück.

31

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 60 und 135.

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Liturgie im Dom zu Essen

29

B und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion unter

beiderlei Gestalt an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.

Der andere D und Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden

Seitenschiffen und im Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilt ein weiterer

Kommunionspender aus dem Domkapitel die hl. Kommunion in der Nähe des Siebenarmigen

Leuchters im hinteren Teil des Domes aus. Der Chor kommuniziert in der Regel nach

Beendigung des Gesanges. Für den Bischof, aber auch für alle anderen Kommunionspender

ist nach der Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en das Purifikatorium bereit zu halten.

Die Händewaschung erfolgt in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar. Die

Purifikation der Gefäße erfolgt im hinteren Teil des Chorraums, an dem dafür vorgesehenen

Platz.

Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. B sitzt auf der Kathedra. Zuvor hat er den

Pileolus durch einen Ministranten erhalten.

B spricht bzw. singt das Schlussgebet von der Kathedra, ebenso spendet er von dort den

Schlusssegen. An entsprechender Stelle erhält er zunächst die Mitra, dann den Stab.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D begibt sich der B mit den beiden D in den

hinteren Teil des Chorraums und legt Kasel, Stola, Albe und Schultertuch ab. Er erhält

Rochett und Mozetta. Ministranten, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten

stellen sich zum Auszug vor dem Altar auf.

B kehrt mit D zum Altar zurück und macht gemeinsam mit dem Domkapitel eine Kniebeuge.

Dann beginnt der Auszug.

Der Auszug aller erfolgt ins Atrium. Dort wird dem B Weihwasser gereicht und er besprengt

Domkapitel und Volk. Das Domkapitel verabschiedet B; danach Rückkehr aller Dienste in die

Domsakristei.

3.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs

Das Domkapitel versammelt sich, wenn vor Beginn des Pontifikalamtes die Terz oder die

Vesper gebetet wird, ca. 25-20 Minuten vorher in der Adveniatkrypta. Der zelebrierende

(Weih-)Bischof legt die liturgischen Gewänder in der Domsakristei an und begibt sich dann

mit dem/den Diakon(en) in die Adveniatkrypta.

Der Senior Capituli holt den Bischof ca. 25 Minuten vorher im Bischofshaus ab und geleitet

ihn zum Südeingang des Atriums. Der Dompropst nimmt den Bischof dort in Empfang und

geleitet ihn in die Adveniatkrypta. Dort wird gemeinsam die Terz bzw. die Vesper gebetet.

Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende (Weih-)Bischof Weihrauch

ein.

Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N

A/K/A

evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor

Ministrant(inn)en

DVe

Ehrendomherren

em. DKe n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

Page 30: im Dom zu Essen · 2012/13 als Manuskript gedruckt zusammengestellt von Domzeremoniar Dr. Michael Dörnemann . Liturgie im Dom zu Essen 2 Seite Inhalt 2 Vorwort 5 Einleitung 6 1 Die

Liturgie im Dom zu Essen

30

WBe

Diözesanbischof

D mit Evangeliar

ggfls. Konzelebranten

ggfls. weiterer D

zelebrierender WB

Ministranten mit Stab und Mitra

Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der WB legt Stab und

Mitra ab32, danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel sowie der Diözesanbischof auf

der Kathedra nehmen ihre jeweiligen Plätze im Chorraum ein. Für den B ist vor der Kathedra

eine Kniebank aufgestellt. Es folgen Altarkuss durch den zelebrierenden WB und den/die

assistierenden Diakon(e), Inzens des Altares und des Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den WB vom

Priestersitz aus.

An den Festtagen des Kirchenjahres leitet der HZe zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über,

dann entfällt die Vergebungsbitte.

Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria. Da es sich bei Kyrie und Gloria um Gebete handelt, erhält

der Weih-) Bischof, wenn er sitzt, nicht die Mitra.

Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.

Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/der Lektorin

vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium

gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium

unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Vorspiels zum Ruf vor dem Evangelium

legt der zelebrierende (Weih-)Bischof Weihrauch ein. Danach stellt sich der Diakon vor den

(Weih-)Bischof und bittet um den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem

Altar und geht zum Ambo.

Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt und

der Diakon legt das Evangeliar auf den Altar.

Es folgt die Homilie des zelebrierenden WB vom Ambo aus.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Sollte der Chor das Credo allein singen und

ggfls. der WB dabei sitzen, erhält er keine Mitra, da es sich hier um ein Gebet handelt.

Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende WB

spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält die

Mappe.

Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Auf das Zeichen des DZ hin

begibt sich der zelebrierende (Weih-)Bischof mit dem zweiten D an den Altar. Der D reicht

ihm die Hostienschale mit der großen Hostie. Der zelebrierende WB spricht das

32

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 131. Was die Verwendung und den Gebrauch der bischöflichen Insignien

angeht, wird sich, wenn es hier nicht anders vermerkt ist, an die Vorgaben des Zermoniale für die Bischöfe

Nr. 56-64 gehalten.

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Liturgie im Dom zu Essen

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Darbringungsgebet. Danach reicht der D dem Zelebranten den Kelch. Es folgt das

entsprechende Darbringungsgebet. Es schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und

des Kreuzes an. Der D inzensiert den zelebrierenden WB, anschließend ggfls.

Konzelebranten, Diözesanbischof, Domkapitel und Volk. Zeitgleich zur Inzens von

Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände.

Nach dem Gabengebet legt der zelebrierende WB den Pileolus selbst ab und übergibt ihn

dem D, der rechts von ihm steht. Dieser übergibt ihm einen Ministranten (Akolythen), der

ihn auf den Priestersitz legt.

Es folgt das Hochgebet.

Der zelebrierende WB reicht den Friedensgruß an die Diakone und Konzelebranten weiter.

Es folgt der Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei. Während des Gesanges zur

Brotbrechung holt der D die Ziborien aus dem Tabernakel. Nach der Kommunionspendung

bringt er sie auch dorthin wieder zurück.

Zelebrierender WB und Diakon reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl.

Kommunion unter beiderlei Gestalt zunächst an den Diözesanbischof und dann an das

Domkapitel und die Ministrant(inn)en.

Der andere Diakon und Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden

Seitenschiffen und im Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilt ein weiterer

Kommunionspender aus dem Domkapitel die hl. Kommunion am Siebenarmigen Leuchter im

hinteren Teil des Domes aus; sollten zwei Kommunionspender im hinteren Teil des Domes

die Kommunion austeilen, gehen sie rechts und links nach hinten in die Seitenschiffe. Der

Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges. Für alle

Kommunionspender ist nach Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en ein Purifikatorium

bereit zu halten. Die Purifikation erfolgt in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben

dem Altar. Die Purifikation der Gefäße durch den Diakon erfolgt im hinteren Teil des

Chorraums, an dem dafür vorgesehenen Platz. Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied.

Der zelebrierende WB sitzt auf dem Priestersitz. Zuvor hat er den Pileolus aufgenommen.

Der zelebrierende WB spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar. Es folgt der

Schlusssegen. Er erhält zunächst die Mitra, dann den Stab.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D erfolgt der Altarkuss, es begeben sich

Ministranten, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, Diözesanbischof, Diakone

und zelebrierenden WB zum Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der

Auszug.

Der Auszug von Kreuzgruppe, eventl. Chor und Domkapitel erfolgt ins Atrium. Im Atrium

wird dem Diözesanbischof Weihwasser gereicht und er besprengt Domkapitel und Volk. Das

Domkapitel verabschiedet den Bischof. Th und N sowie weitere Ministranten gehen mit WB

und D direkt in die Domsakristei.

3.4 Pontifikalamt mit einem Weihbischof ohne Diözesanbischof

Das Domkapitel versammelt sich, wenn vor Beginn des Pontifikalamtes die Terz oder die

Vesper gebetet wird, ca. 25-20 Minuten vorher in der Adveniatkrypta. Der zelebrierende WB

legt die liturgischen Gewänder in der Domsakristei an und begibt sich dann mit dem/den

Diakon(en) in die Adveniatkrypta. Dort wird gemeinsam die Terz bzw. die Vesper gebetet.

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Liturgie im Dom zu Essen

32

Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende WB Weihrauch ein.

Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge:

Th+N

A/K/A evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor

Ministrant(inn)en

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WBe

D mit Evangeliar ggfls. Konzelebranten

ggfls. weiterer D

zelebrierender WB

Ministranten mit Stab und Mitra

Aufstellung im Altarraum. D stellt das Evangeliar auf den Altar. WB legt Stab und Mitra ab33,

danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im

Chorraum ein. Es folgen Altarkuss, Inzens des Altares und des Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den

zelebrierenden WB vom Priestersitz aus.

An den Festtagen des Kirchenjahres leitet der HZe zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über,

dann entfällt die Vergebungsbitte.

Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria. Da es sich bei Kyrie und Gloria um Gebete handelt, erhält

der WB, auch wenn er sitzt, nicht die Mitra.

Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.

Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/von der Lektorin

vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium

gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium

unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Rufes vor dem Evangelium legt der

zelebrierende WB Weihrauch ein. Danach stellt sich der D vor den WB und bittet um den

Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht zum Ambo.

Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt und

der Diakon legt das Evangeliar auf den Altar.

Es folgt die Homilie des zelebrierenden WB vom Ambo aus.

33

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 131. Was die Verwendung und den Gebrauch der bischöflichen Insignien

angeht, wird sich, wenn es hier nicht anders vermerkt ist, an die Vorgaben des Zeremoniale für die Bischöfe

Nr. 56-64 gehalten.

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Liturgie im Dom zu Essen

33

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Sollte der Chor das Credo allein singen und

ggfls. der WB dabei sitzen, erhält er keine Mitra, da es sich hier um ein Gebet handelt.

Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende WB

spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält ihm

die Mappe.

Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Auf das Zeichen des DZ hin

begibt sich der zelebrierende WB ggfls. mit dem zweiten D an den Altar. Der D reicht ihm die

Hostienschale mit der großen Hostie. Der zelebrierende WB spricht das Darbringungsgebet.

Danach reicht der D dem HZe den Kelch. Es folgt das entsprechende Darbringungsgebet. Es

schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert den

zelebrierenden WB, anschließend ggfls. Konzelebranten, Domkapitel und Volk. Zeitgleich zur

Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände.

Nach dem Gabengebet legt der zelebrierende WB den Pileolus selbst ab und übergibt ihn

dem Diakon, der rechts von ihm steht. Dieser übergibt ihn einem Ministranten, der ihn auf

den Priestersitz legt.

Es folgt das Hochgebet.

Der zelebrierende WB reicht den Friedensgruß an D und Konzelebranten weiter. Es folgt der

Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei. Während des Gesanges zur Brotbrechung holt der

Diakon die Ziborien aus dem Tabernakel. Nach der Kommunionspendung bringt er sie auch

dorthin wieder zurück.

Zelebrierender WB und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl.

Kommunion unter beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.

Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden Seitenschiffen und im

Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilt ein weiterer Kommunionspender aus dem

Domkapitel die hl. Kommunion am Siebenarmigen Leuchter im hinteren Teil des Domes aus;

sollten zwei Kommunionspender im hinteren Teil des Domes die Kommunion austeilen,

gehen sie rechts und links nach hinten in die Seitenschiffe. Der Chor kommuniziert nach

Beendigung des Gesanges. Für alle Kommunionspender ist nach Austeilung von Seiten der

Ministrant(inn)en ein Purifikatorium bereit zu halten. Die Purifikation erfolgt in der Nähe der

Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar. Die Purifikation der Gefäße durch den D erfolgt

im hinteren Teil des Chorraums, an dem dafür vorgesehenen Platz.

Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der zelebrierende WB sitzt auf dem Priestersitz.

Zuvor hat er den Pileolus aufgenommen.

Der zelebrierende (Weih-)Bischof spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar. Zum

Schlusssegen erhält er dort zunächst die Mitra, dann den Stab.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D und dem Altarkuss begeben sich

Ministrant(inn)en, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, D und zelebrierenden

WB zum Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug.

Der Auszug erfolgt über den Kreuzgang zur Domsakristei.

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Liturgie im Dom zu Essen

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3.5 Konzelebration

Wenn im Dom eine Konzelebration vorgesehen ist, sitzen die Konzelebranten jeweils rechts

und links vom HZe, neben dem Priestersitz. Ist der Diözesanbischof der HZe, sitzen die

Konzelebranten rechts und links neben der Kathedra, evtl. bis vor das Chorgestühl des

Domkapitels.

Beim Einzug gehen die Konzelebranten unmittelbar vor dem HZe. Sie gehen die Altarstufen

hinauf, machen direkt den Altarkuss und gehen anschließend rechts und links am Altar

vorbei an ihre vorgesehenen Plätze.

Ist kein D bei der Eucharistiefeier anwesend, übernimmt einer der Konzelebranten die

Verkündigung des Evangeliums.

Nach dem Gabengebet treten die Konzelebranten rechts und links neben den HZe an den

Altar. Die Epiklese wird gemeinsam vom HZe und Konzelebranten gesprochen oder

gesungen. Dabei ist die Stimme des HZe deutlich zu vernehmen. Die Konzelebranten

sprechen die Worte nur sehr leise. Dabei strecken sie die rechte Hand über die Gaben aus,

wobei die Innenfläche der Hand nach unten zu den Gaben hin zeigt. Die Einsetzungsworte

werden vom HZe und Konzelebranten ebenfalls gesprochen oder gesungen. Auch hier ist die

Stimme des HZe eindeutig zu vernehmen und die Konzelebranten strecken die rechte Hand

zum Zeigegestus in Richtung Gaben aus. Bei der Wandlung machen die Konzelebranten nur

eine Verneigung.

Der HZe gibt den Friedensgruß in der liturgischen Form an die ihm zunächst stehenden

Konzelebranten, an den D/ an die Diakone weiter. Bei vielen Konzelebranten gibt jeder den

Friedensgruß nach rechts und links weiter.

Während des „Agnus Dei“ bricht der HZe die Hostien für die Kommunion der Konzelebranten

und der Gemeinde. Danach spricht der HZe allein, mit leiser Stimme, das Stillgebet vor der

Kommunion. Danach reicht er den Konzelebranten aus der Schale die Hostien. Jeder

Konzelebrant nimmt den Leib des Herrn von der Patene. Gemeinsam wird nach dem „Seht,

das Lamm Gottes…“ kommuniziert.

Der HZe nimmt den Kelch, danach treten die Konzelebranten einzeln, oder wenn zwei Kelche

verwendet werden, zu zweit zum Altar, empfangen das Blut Christi und kehren zu ihrem

Platz zurück bzw. teilen anschließend die Heilige Kommunion an die Gläubigen aus. Als

Letzter wird dem D der Kelch gereicht. Der D teilt anschließend die Kelchkommunion an das

Domkapitel und die Ministranten aus, der HZe teilt den Leib des Herrn aus.

Nach der Austeilung der Heiligen Kommunion an die Gläubigen kehren die Konzelebranten

an ihre Plätze zurück.

Nach dem Entlassungsruf ehrt der HZe, evtl. zusammen mit den D, den Altar durch einen

Kuss. Die Konzelebranten begeben sich rechts und links vom Altar und machen anschließend

mit dem HZe eine Kniebeuge. Sie ziehen unmittelbar vor dem HZe aus dem Dom aus.

3.6 Stundengebet

3.6.1 Vesper in Anwesenheit des Diözesanbischofs

Das Domkapitel versammelt sich ca. 10 Minuten vor Beginn der Vesper in der

Adveniatkrypta. Der O legt in der Domsakristei die liturgischen Gewänder (Schultertuch,

Albe, Zingulum, Stola und Pluviale) an. Ebenso der D die Dalmatik. Anschließend begeben sie

sich in die Adveniatkrypta.

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Liturgie im Dom zu Essen

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Der Senior Capituli holt den B ca. 10 Minuten vorher im Bischofshaus ab, der Dompropst

nimmt ihn im Atrium in Empfang und geleitet ihn in die Adveniatkrypta.

Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:

A/K/A

Ministrant(inn)en

Kantor bzw. Chor

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WBe

Diözesanbischof

D

O

Aufstellung im Altarraum und Kniebeuge. Ministranten und Kapitel nehmen ihre jeweiligen

Plätze im Chorraum ein, der Diözesanbischof an der Kathedra.

Der O eröffnet singend vom Priestersitz aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm

mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.

Es folgt der Hymnus. Er wird in der Regel strophenweise abwechselnd zwischen Kantor/Chor

und Gemeinde bzw. Gemeinde und Kantor/Chor gesungen.

Es folgen Psalmen und Canticum.

Nach dem Canticum verkündet der D die Lesung ohne Einleitung und Schlussformel am

Ambo, danach erfolgt das gesungene Responsorium.

[eventl. Homilie]

Der O legt während der Magnificat-Antiphon Weihrauch ein. Th und N gehen vor den Altar,

es folgen ihnen O und D. Altarkuss des O und des D, Inzens von Altar und Kreuz, ggfls.

Osterkerze während des Magnificats.

Nach der Inzens des Altares kehrt der O an den Priestersitz zurück und wird dort durch den D

inzensiert, anschließend inzensiert der D unter Assistenz von Th und N B, Domkapitel und

Volk.

Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration spricht bzw. singt

der O vom Priestersitz aus, der D betet die Fürbitten vom Ambo aus.

Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich

alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach

Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei, zuvor Kniebeuge.

3.6.2 Vesper in Abwesenheit des Diözesanbischofs

Das Domkapitel versammelt sich ca. fünf Minuten vor Beginn der Vesper in der

Adveniatkrypta. Der O legt in der Domsakristei die liturgischen Gewänder (Schultertuch,

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Liturgie im Dom zu Essen

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Albe, Zingulum, Stola und Pluviale) an. Ebenso der D die Dalmatik. Anschließend begeben sie

sich in die Adveniatkrypta. Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:

A/K/A

Ministrant(inn)en

Kantor bzw. Chor

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WBe

O mit D

Aufstellung im Altarraum und Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre

jeweiligen Plätze im Chorraum ein.

Der O eröffnet singend vom Priestersitz aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm

mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.

Es folgt der Hymnus. Er wird in der Regel strophenweise abwechselnd zwischen Kantor/Chor

und Gemeinde bzw. Gemeinde und Kantor/Chor gesungen.

Es folgen Psalmen und Canticum.

Am Ambo verkündet der D nach dem Canticum die Lesung ohne Einleitung und

Schlussformel, danach erfolgt das gesungene Responsorium.

[Eventl. Homilie]

Am Priestersitz. legt der O während der Antiphon zum Magnificat Weihrauch ein. D und O

schreiten hinter T und N vor den Altar. Altarkuss des O, Inzens von Altar und Kreuz, ggfls.

Osterkerze während des Magnificats.

Nach der Inzens des Altares kehrt der O an den Priestersitz zurück und wird dort durch den D

inzensiert.

Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration spricht bzw. singt

der O vom Priestersitz aus, der D betet die Fürbitten vom Ambo aus.

Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich

alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach

Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei, zuvor Kniebeuge.

3.6.3 Pontifikalvesper mit Bischof

Das Domkapitel versammelt sich ca. 10 Minuten vor Beginn der Vesper in der

Adveniatkrypta.

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Liturgie im Dom zu Essen

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Der Senior Capituli holt den B ca. 10 Minuten vorher im Bischofshaus ab und geleitet ihn zum

Südeingang des Atriums. Der Dompropst nimmt den B dort in Empfang und geleitet ihn in

die Adveniatkrypta. Dort legt der B die liturgischen Paramente (Schultertuch, Albe, Zingulum,

Stola, Pluviale) an.

Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:

A/K/A

Ministrant(inn)en

Kantor bzw. Chor

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WBe

D

Diözesanbischof

Ministranten mit Stab und Mitra

Aufstellung im Altarraum. Der B legt Stab und Mitra ab34, danach Kniebeuge. Ministranten

und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im Chorraum ein.

Der B eröffnet singend von der Kathedra aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm

mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.

Es folgt der Hymnus. Er wird in der Regel strophenweise abwechselnd zwischen Kantor/Chor

und Gemeinde bzw. Gemeinde und Kantor/Chor gesungen.

Es folgen Psalmen und Canticum.

Am Ambo verkündet der D nach dem Canticum die Lesung ohne Einleitung und

Schlussformel, danach schließt sich das gesungene Responsorium an.

[Eventl. Homilie]

Zur Magnificat-Antiphon legt der B an der Kathedra Weihrauch ein. D und B schreiten mit Th

und N hinter den Altar. Altarkuss des Bischofs und Inzens von Altar und Kreuz, ggfls.

Osterkerze während des Magnificats.

Nach der Inzens des Altares kehrt der B zur Kathedra zurück und wird dort durch den D

inzensiert, anschließend inzensiert er Domkapitel und Volk.

Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration spricht bzw. singt

der B von der Kathedra aus, der D betet die Fürbitten vom Ambo aus.

Zum Schlusssegen begibt sich der B an den Altar. Er erhält zunächst die Mitra, dann den

Stab. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich alle vor dem Altar zum Auszug auf und

singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach Auszug über den Kreuzgang zur

Domsakristei unter Orgelmusik, zuvor Kniebeuge.

34

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 131. Was die Verwendung und den Gebrauch der bischöflichen Insignien

angeht, wird sich, wenn es hier nicht anders vermerkt ist, an die Vorgaben des Zermoniale für die Bischöfe

Nr. 56-64 gehalten.

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Liturgie im Dom zu Essen

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3.6.4 Vesper bei ausgesetztem Allerheiligsten

Alles wie sonst bei einer Vesper, vgl. C 3.6.1-3.6.3.

Die liturgischen Gewänder des D bei der Vesper mit Aussetzung des Allerheiligsten sind Albe

(mit Schultertuch und Zingulum), Stola und Dalmatik.

Ausnahmen:

Bei einer Pontifikalvesper zieht B nur mit Stab, aber ohne Mitra und Pileolus ein; die Mitra

wird von einem Ministranten gehalten.

Bei einer Pontifikalvesper, wo B seinen Platz an der Kathedra einnimmt, bleiben alle Plätze

wie sonst.

Zum Magnifikat werden das Allerheiligste und der Altar inzensiert.

Der weitere Verlauf ist wie bei einer Vesper mit sakramentalem Segen, vgl. C 3.6.5

3.6.5 Vesper mit sakramentalem Segen

Normaler Verlauf der Vesper bis zum Magnifikat einschließlich.

Nach dem Magnifikat wird ein Eucharistisches Lied gesungen. Währenddessen erfolgt die

Aussetzung durch O oder D auf dem Altar, AA zum Altar; Th + N sind nach dem Magnificat

vor dem Altar stehen geblieben.

Inzensierung des Allerheiligsten durch O. Danach knien AA, DD und O an den Stufen des

Altares; Th + N ebenfalls.

Es werden die Fürbitten gebetet mit „Vaterunser“ und Oration, Z sorgt für ein Mikrophon am

Altar.

An die Oration schließt sich sogleich das „Tantum ergo“ an mit der eucharistischen Oration,

dabei ist Inzens.

Domsakristan reicht O das Velum, D hilft beim sakramentalen Segen.

Sakramentaler Segen, A klingelt dazu.

Nach dem Segen hilft D beim Absetzen der Monstranz und stellt die Lunula in die Pyxis.

Domsakristan nimmt das Velum an. D oder O trägt die Pyxis in den Tabernakel, danach

gehen DD und AA ohne Verzögerung zum Altar zurück und stellen sich mit allen zum Auszug

auf.

Nach der Marianischen Antiphon Kniebeuge und Auszug.

3.7 Assistenz des Diakons

3.7.1 Eucharistiefeier / Kapitelsamt im Dom

Die liturgischen Gewänder des D bei der Eucharistiefeier sind Albe mit Schultertuch und

Zingulum, Stola und Dalmatik. Der D hilft vor Beginn des Einzugs beim Einlegen des

Weihrauchs. Beim Einzug trägt ein D das Evangeliar und geht vor dem HZe. Ohne Evangeliar

geht der D links neben dem HZe. Bei der Konzelebration geht der D mit dem Evangeliar vor

den Konzelebranten. Das Evangeliar wird vor der Verneigung vor den Altar gelegt. (Mitte des

Altars) und geht zurück zum HZe (rechte Seite). Alle machen gemeinsam eine Kniebeuge;

HZe und D küssen den Altar (wenn Konzelebration: zuerst alle Konzelebranten, dann der D

zusammen mit dem HZe). Beim Altarkuss legt der D nicht die Hände auf den Altar! Der D

nimmt das Weihrauchfaß entgegen und reicht es an den HZe weiter. Bei der nun folgenden

Inzens begleitet er den HZe (Kein Halten des Gewandes!).

Inzens: Mitte des Altares – Kreuz – rechts am Altar vorbei. Nach Umschreiten des Altars

nimmt der D das Weihrauchfass entgegen und gibt es dem Ministranten/der Ministrantin

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Liturgie im Dom zu Essen

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zurück. Dann verneigt er sich zusammen mit dem HZe; beide gehen zu den Sedilien (Platz

des D: rechts neben dem HZe)

nach der (2.) Lesung: Nachdem Weihrauch eingelegt und das Halleluja bzw. der Ruf vor dem

Evangelium angestimmt wurde, tritt der D vor den HZe und sagt: „Ich bitte um den Segen“

bzw. „Iube, Dom(i)ne, benedícere“. Der HZe erteilt den Segen (+). Der D geht vor den Altar,

verneigt sich, nimmt das Evangeliar und geht hinter den Akolythen zum Ambo (Evangeliar

leicht erhoben). Der D singt (spricht) ohne Ausbreiten der Arme den liturgischen Gruß „Der

Herr sei mit euch“ – nach der Gemeindeantwort folgt die Ankündigung des Evangeliums.

Danach inzensiert der D das Evangeliar (3 x 2 Züge: Mitte – links – rechts) – vor und nach der

Inzens verneigt er sich und gibt das Weihrauchfass zurück. Nach dem (gesungenen oder

gesprochenen) Evangelium hält der D das Evangeliar in die Höhe und singt/spricht:

„Evangelium unseres Herrn Jesus Christus“. (Buch nicht vor das Mikrophon halten.) Während

der Gemeindeantwort küsst er das Buch und bringt es leicht erhoben (den Akolythen

folgend) wieder zum Altar, verneigt sich und geht zu seinem Platz zurück.

Nach den Fürbitten geht der D hinter den Altar (rechte Seite). Es folgt die Gabenbereitung:

� ggf. Korporale (evtl. aus der Burse nehmen) ausbreiten / Falten nach

unten und eingesticktes Kreuz nach vorne

� Messbuch links

� Schalen mit Hostien (auf das Korporale, Schale mit der großen Hostie

nach vorne)

� Kelchbereitung (Wein und Wasser).

Genügend Wein für Kelchkommunion des Domkapitels und der

Ministranten/innen nehmen!

� Hostienschale mit der großen Hostie dem HZe geben

� Kelch dem HZe geben (Kreuzsymbol im Kelchfuß zum HZe)

Währenddessen haben sich die Ministranten/innen mit Weihrauch hinter dem HZe

aufgestellt. Der HZe legt Weihrauch ein; ein/e Ministrant/in gibt das Weihrauchfass dem

D, der es dem HZe weitergibt.

Der HZe inzensiert die Gaben sowie den Altar (rechts herumgehend) und das Kreuz.

Anschließend nimmt der D das Weihrauchfass vom HZe entgegen und inzensiert diesen

(3 x 2 Züge); vor und nach der Inzens macht er eine Verneigung.

Ggf. folgt jetzt die Inzens der Konzelebranten – wieder mit Verneigung vorher und

nachher.

Dann geht der D auf die oberste Stufe (hinter dem Altar), verneigt sich und inzensiert das

Domkapitel sowie ggf. dort anwesende Gemeinde/Chormitglieder (3 x 2 Züge, Mitte –

links – rechts); abschließend macht er wieder eine Verneigung.

Dann geht der D links am Altar vorbei und stellt sich vorne in der Mitte auf: kurz warten,

bis die Ministranten/innen rechts und links stehen – dann Gemeindeinzens (3 x 2 Züge,

Mitte – links – rechts); das Weihrachfass wird dem/der Ministranten/in gegeben, alle

drehen sich um und verneigen sich. Der D geht zum Altar (links vom HZe, „Buch“-Seite).

Am Ende des Sanctus(liedes) nimmt der D die Palla vom Kelch.

KEIN „Buch-Dienst“!

Zur Doxologie nimmt der D die Palla vom Kelch, nimmt den Kelch vom HZe entgegen und

hebt ihn hoch.

Den Friedensgruß tauscht der D mit dem HZe und ggf. mit den Konzelebranten. Beim

Gesang des „Agnus Dei“ holt der D die Ziborien aus dem Tabernakel.

Der D empfängt die Kommunion unter beiderlei Gestalten.

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Liturgie im Dom zu Essen

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Bei Kapitelsämtern wird die Kommunion an das Domkapitel und die Ministranten/innen

unter beiderlei Gestalten ausgeteilt. Der D leistet hierbei die Kelchassistenz. Danach teilt

er ggf. noch die Kommunion im Mittelgang aus.

Nach der Kommunion trägt er zunächst die Ziborien in den Tabernakel zurück, dann

purifiziert er entweder an der Seite des Altares oder bei Pontifikalämtern an der Kredenz

(Sakristeieingang) Kelch und Hostienschalen. Danach geht er an seinem Platz zurück.

Zum Schlussgebet tritt der D zusammen mit dem Zelebranten an den Altar.

Nach dem Segen entlässt der D die Gemeinde: „Gehet hin in Frieden“ – gesungen oder

gesprochen. Der Entlassruf in der Osterzeit (mit dem zweifachen Halleluja) soll immer

gesungen werden.

Der HZe (ggf. auch die Konzelebranten) und der D küssen den Altar (ohne die Hände auf

den Altar zu legen) und gehen vor den Altar; das Domkapitel und alle liturgischen Dienste

stellen sich um den Altar – auf ein Zeichen des DZ machen alle eine Kniebeuge, dann

folgt der Auszug. Beim Auszug geht der D links neben dem HZe.

3.7.2 Pontifikalamt (mit zwei Diakonen A und B)

Die liturgischen Gewänder des D bei der Eucharistiefeier sind Albe mit Schultertuch und

Zingulum, Stola und Dalmatik. Einzug in folgender Reihenfolge: Messdiener/innen (Kreuz,

Leuchter, Weihrauch etc.) – Domkapitel – Diakon A mit Evangeliar (leicht erhoben tragend,

Schmuckseite nach hinten gewendet) – ggf. Konzelebranten – B – Diakon B und Assistenz

(Stab/Mitra).

Am Altar stellt bzw. legt der Diakon A das Evangeliar ab (Mitte des Altars – hinter das

Mikrophon) und geht zurück zum Bischof (rechte Seite). Diakon B geht (nachdem der B Stab

und Mitra abgegeben hat) auf die linke Seite. Alle machen gemeinsam eine Kniebeuge; B und

Diakone küssen den Altar (wenn Konzelebration: nach den Konzelebranten). Beim Altarkuss

legt der Diakon nicht die Hände auf den Altar!

Diakon A nimmt das Weihrauchfass entgegen und reicht es an den B weiter. Bei der nun

folgenden Inzens begleiten beide Diakone den B (Hochhalten des liturgischen Gewandes nur

bei schwereren Chormänteln oder Kaseln).

Inzens: Mitte des Altares – Kreuz – rechts am Altar vorbei

Nach Umschreiten des Altars nimmt Diakon A das Weihrauchfass entgegen und gibt es

dem/der Ministranten/in zurück. Dann verneigen sich beide Diakone zusammen mit dem B;

alle gehen zu den Sedilien (Platz der Diakone: i. d. R. Diakon B rechts und Diakon A links vom

B)

� Der B steht dem Gottesdienst von der Kathedra aus vor, die WBe

vom Priestersitz aus! Evangelienprozession wie beim Kapitelsamt.

nach der( 2.) Lesung: Nachdem Weihrauch eingelegt und das Halleluja bzw. der Ruf vor dem

Evangelium angestimmt wurde, tritt Diakon A vor den B und sagt: “Ich bitte um den Segen“

bzw. „Iube, Dom(i)ne, benedícere“. Der B erteilt den Segen (+).

Diakon A stellt sich zwischen die liturgischen Dienste vor den Altar (vorher rechts am Altar

vorbei gehen), verneigt sich, nimmt das Evangeliar. Dann geht er hinter den Akolythen zum

Ambo.

Diakon A singt (spricht) ohne Ausbreiten der Arme den liturgischen Gruß „Der Herr sei mit

euch“ – nach der Gemeindeantwort folgt die Ankündigung des Evangeliums.

Danach inzensiert er das Evangeliar (3 x 2 Züge: Mitte – links – rechts) – vor und nach der

Inzens verneigt er sich und gibt das Weihrauchfass zurück.

Nach dem (gesungenen oder gesprochenen) Evangelium hält er das Evangeliar in die Höhe

und singt/spricht: „Evangelium unseres Herrn Jesus Christus“. (Buch nicht vor das Mikrophon

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Liturgie im Dom zu Essen

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halten.) Während der Gemeindeantwort küsst er das Buch und bringt es leicht erhoben (den

Akolythen folgend) wieder zum Altar, verneigt sich und geht zu seinem Platz zurück.

Nach den Fürbitten geht Diakon B hinter den Altar (rechte Seite). Es folgt die

Gabenbereitung:

� ggf. Korporale (evtl. aus der Burse nehmen) ausbreiten / Falten nach

unten und eingesticktes Kreuz nach vorne

� Messbuch links

� Schalen mit Hostien (auf das Korporale, Schale mit der großen Hostie

nach vorne)

� Kelchbereitung (Wein und Wasser).

Genügend Wein für Kelchkommunion des Domkapitels und der

Ministranten/innen nehmen!

� Sind Schale und Kelch bereitet, tritt der B zusammen mit Diakon A

an den Altar (Diakon A steht links).

� Diakon B: Hostienschale mit der großen Hostie dem B geben

� Kelch dem B geben (Kreuzsymbol im Kelchfuß zum B)

Währenddessen haben sich die Ministranten/innen mit Weihrauch hinter dem B aufgestellt.

Der B legt Weihrauch ein; ein/e Ministrant/in gibt das Weihrauchfass Diakon B, der es dem B

weitergibt.

Der B inzensiert die Gaben sowie den Altar (rechts herumgehend) und das Kreuz.

Anschließend nimmt Diakon B das Weihrauchfass vom B entgegen und inzensiert diesen (3 x

2 Züge); vor und nach der Inzens macht er eine Verneigung. Zur Inzens des B geht Diakon A

nach rechts und stellt sich neben Diakon B.

Ggf. folgt jetzt die Inzens der Konzelebranten – wieder mit Verneigung vorher und nachher –

durch Diakon B.

Dann geht Diakon B auf die oberste Stufe (hinter dem Altar), verneigt sich und inzensiert das

Domkapitel sowie ggf. dort anwesende Gemeinde/Chormitglieder (3 x 2 Züge, Mitte – links –

rechts); abschließend macht er wieder eine Verneigung. Diakon A bleibt währenddessen

beim B und stellt sich (nach der Händewaschung) rechts neben ihn.

Dann geht Diakon B links am Altar vorbei und stellt sich vorne in der Mitte auf: kurz warten,

bis die Ministranten/innen rechts und links stehen – dann Gemeindeinzens (3 x 2 Züge, Mitte

– links – rechts); das Weihrauchfass wird dem/der Ministranten/in gegeben, alle drehen sich

um und verneigen sich. Diakon B geht zum Altar (links vom HZe, „Buch“-Seite).

Am Ende des Sanctus(liedes) nimmt Diakon A die Palla vom Kelch.

KEIN „Buch-Dienst“!

Zur Doxologie nimmt Diakon A die Palla vom Kelch, nimmt den Kelch vom B entgegen und

hebt ihn hoch.

Den Friedensgruß tauschen die Diakone nur mit dem B und ggf. mit den Konzelebranten.

Beim Gesang des Agnus Dei holt der Diakon A die Ziborien aus dem Tabernakel.

Die Diakone empfangen die Kommunion unter beiderlei Gestalten.

In der Regel wird die Kommunion an das Domkapitel und die Ministranten/innen unter

beiderlei Gestalten ausgeteilt. Diakon B leistet hierbei die Kelchassistenz. Danach teilt er ggf.

noch die Kommunion aus.

Nach der Kommunion trägt Diakon A die Ziborien in den Tabernakel zurück, danach

purifiziert Diakon B an der Kredenz (Sakristeieingang) Kelch und Hostienschalen. Danach

geht er an seinem Platz zurück.

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Das Schlussgebet betet der B in der Regel von der Kathedra, die WBe am Priestersitz. Ebenso

spendet der B den Segen von der Kathedra, die WBe vom Altar aus. Der Entlassruf (Diakon

A) folgt.

Nach dem Segen entlässt Diakon A die Gemeinde: „Gehet hin in Frieden“ – gesungen oder

gesprochen. Der Entlassruf in der Osterzeit (mit dem zweifachen Halleluja) soll immer

gesungen werden.

Der B (ggf. auch die Konzelebranten) und die Diakone küssen den Altar und gehen vor den

Altar. Beim Altarkuss legt der Diakon nicht die Hände auf den Altar!

Das Domkapitel und alle liturgischen Dienste stellen sich um den Altar. Auf ein Zeichen des

DZ machen alle eine Kniebeuge, dann folgt der Auszug.

Beim Auszug gehen beide Diakone nun direkt hinter dem B – vor der restlichen Assistenz.

Der Auszug bei einem Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof erfolgt ins Atrium. Bei einem

Pontifikalamt mit einem Weihbischof unter Anwesenheit des Diözesanbischofs gehen

Kreuzgruppe, eventl. Chor und Domkapitel ins Atrium. WB mit D gehen über den Kreuzgang

direkt in die Domsakristei mit Th und N sowie weiteren Ministranten.

3.7.3 Vesper

Die liturgischen Gewänder des D bei der Vesper sind Albe mit Schultertuch und Zingulum,

Stola und Dalmatik. Beim Einzug geht der D neben dem O, beim B zu zweit ein wenig hinter

ihm. Vor dem Altar erfolgt die Kniebeuge mit allen an der Liturgie Beteiligten. Danach der

Gang zu den Sedilien bzw. zu den Plätzen rechts und links von der Kathedra.

Nach dem Canticum geht der D in die Mitte vor den Altar und stellt sich zwischen die

Akolythen mit den Leuchtern. Gemeinsam erfolgen eine Verneigung und der Gang zum

Ambo. Dort verkündet der D die Lesung ohne Einleitung und Schlussformel. Danach erfolgt

die Rückkehr zu den Plätzen wieder über eine Verneigung in der Mitte vor dem Altar.

Nachdem der O Weihrauch am Priestersitz bzw. an der Kathedra (B) eingelegt hat, begibt

sich der D mit dem O nach dem Anstimmen des Magnificat hinter den Altar (B) bzw. vor den

Altar (DP oder WB). Gemeinsam küssen sie ihn und umschreiten ihn zur Inzens. Dabei reicht

der Ministrant dem D das Weihrauchfass und dieser gibt es an den O weiter. Nach erfolgter

Inzens des Altares und des Kreuzes (ggfls. der Osterkerze) wird das Weihrauchfaß über den D

an die Ministranten zurückgegeben. Alle folgen dem O zum Priestersitz bzw. zur Kathedra

(B). Dort inzensiert der D den O, dann das Domkapitel und das Volk - wie bei der

Gabenbereitung im Kapitelsamt bzw. Pontifikalamt. Danach begibt sich der D zum Ambo.

Von dort trägt er die Bitten der Fürbitten vor. Zum Vaterunser begibt er sich wieder an die

Seite des O. Zum Schlusssegen tritt er mit ihm an den Altar. Von dort singt er den

Entlassungsruf. Danach erfolgt der Auszug mit vorheriger Kniebeuge wie bei der

Eucharistiefeier.

3.7.4 Aussetzung des Allerheiligsten

Die liturgischen Gewänder des D bei der Vesper mit Aussetzung des Allerheiligsten sind Albe

(mit Schultertuch und Zingulum), Stola und Dalmatik.

Die Hostie, die in der Monstranz ausgesetzt werden soll, kann aus dem Tabernakel

(Anbetungskirche) bzw. aus dem Dom geholt oder bei einer Eucharistiefeier mitkonsekriert

worden sein und in der Lunula bereitliegen.

Bevor D die auf dem Altar liegende Lunula in die Monstranz einfügt, oder nach dem er die

Pyxis auf den Altar gestellt hat, macht er eine Kniebeuge.

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Liturgie im Dom zu Essen

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Dann fügt D die Lunula in die Monstranz ein, stellt sie in die Mitte auf den Altar oder das

dafür vorgesehene Podest, macht etwas seitwärts eine einfache Kniebeuge, geht sich nach

innen wendend auf seinen Platz an den Stufen und kniet sich hin.

Wenn D sich hingekniet hat, macht er mit O und der weiteren Assistenz eine Verneigung.

Dann stehen sie auf zum Inzens einlegen. Dabei treten sie einen Schritt zurück von den

Stufen zum Allerheiligsten gewandt.

Nach dem Einlegen des Weihrauchs knien sich alle nieder, O bekommt das Weihrauchfass

angereicht, alle machen eine Verneigung und O inzensiert das Allerheiligste. Dann machen

wieder alle eine Verneigung und das Weihrauchfass wird zurückgegeben.

Zum „Tantum ergo“ machen alle bei „veneremur cernui“ eine Verneigung, stehen auf und

legen Weihrauch ein, zum Allerheiligsten gewandt. Nach dem „Genitori“ wird das

Allerheiligste inzensiert.

Nach dem Tantum ergo singt O kniend den Versikel.

Zur Oration steht O alleine auf, danach bekommt O das Velum.

Währenddessen geht D an den Altar, macht etwas seitwärts eine Kniebeuge und nimmt die

Monstranz. Inzwischen ist O aufgestanden und macht am Altar eine Kniebeuge. Dann

überreicht D dem O die Monstranz und kniet sich auf die Stufen.

Nach dem Segen steht D auf und geht an den Altar, nimmt die Monstranz vom O und stellt

sie auf den Altar, dann machen O und D eine Kniebeuge. O geht vor die Stufe und lässt sich

das Velum abnehmen.

D nimmt die Lunula aus der Monstranz und stellt sie in die Pyxis und bringt die Pyxis

begleitet von A in die Altfridkrypta (Dom) oder in die Anbetungskirche, wo er die Pyxis in den

Tabernakel stellt.

Danach gehen D und AA zum Altar zurück und reihen sich in die Ordnung zum Auszug mit

ein.

4 Dienste der Ministranten/innen

4.1 Kreuzträger

Das Vortragekreuz wird vor einem Gottesdienst, in dem es verwendet wird, aus dem Ständer

genommen. Vor Beginn des Gottesdienstes geht K mit Th+N und Vortragekreuz über den

Kreuzgang in den hinteren Teil des Domes zu AA und stellt sich mit ihnen am Siebenarmigen

Leuchter auf. Erfolgt der Einzug über den Kreuzgang, stellt er sich mit AA im Kreuzgang

unmittelbar vor der Eingangstür auf. K trägt das Vortragekreuz mit beiden Händen und hält

es mitten vor sich.

4.2 Akolythen

AA führen ihren Dienst in der Regel als Paar aus. Sie tragen dabei in vielen Fällen Leuchter.

Den Leuchter halten sie immer nach außen. Der rechts gehende A fasst mit der rechten Hand

den Knopf und mit der linken Hand den Fuß des Leuchters sich etwa in der Gürtellinie

befindet.Wenn AA eine Wendung um 180° machen, dann wenden sich beide nach innen und

wechseln mit dem Tragen der Leuchter, damit die Leuchter stets an der Außenseite bleiben.

Wenn AA mit dem Leuchter in der Hand eine Verneigung machen, dann tun sie es nur mit

dem Kopf und halten dabei den Leuchter gerade.

Wenn AA K begleiten, dann gehen sie rechts und links von ihm bei genügend breitem Gang;

wenn der Gang zu schmal ist, gehen sie unmittelbar hinter ihm; vor K gehen dann Th+N.

Als Begleiter von K machen AA wie dieser keine Kniebeuge, sie bleiben gerade stehen,

während die anderen Dienste eine Kniebeuge machen.

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Liturgie im Dom zu Essen

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4.3 Weihrauchträger

Weihrauch wird (nur) in den Kapitelsämtern bzw. Hochämtern und Pontifikalämtern der

Sonntage und Hochfeste verwendet, ebenso in den Vigilmessen der Hochfeste Weihnachten,

Epiphanie, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Geburt Johannes´ des Täufers, Petrus und

Paulus, Aufnahme Mariens in den Himmel und bei besonderen Anlässen, z.B.

Jahresschlussmesse, Sendungsfeiern, Diakonenweihe, Priesterweihe, Bischofsweihe,

Jubiläen…. Ebenso wird Weihrauch verwendet bei den Vespern der Hochfeste und zum

Abschluss der Messfeier am Abend des Herz-Jesu-Freitages zu Anbetung und Sakramentalem

Segen.

Th trägt das Weihrauchfass, N trägt das Schiffchen. Wenn Th+N nebeneinander gehen, so

tragen sie die Instrumente in der äußeren Hand, sonst immer in der rechten. Die freie Hand

liegt auf der Brust.

Th geht rechts, N links. Wenn Th+N eine Wendung um 180° machen, dann wenden sich

beide nach einer Seite und wechseln die Plätze, wenn nicht gleich wieder eine Wendung zu

machen ist, wodurch Th wieder rechts neben N kommt.

Das Weihrauchfass trägt man mit zwei Fingern, die Handfläche ist dabei nach oben

gewendet; auch der kleine Ring wird hochgehalten, so dass das Weihrauchfass etwas

geöffnet ist. Der Oberarm liegt am Körper an. Das Schiffchen wird zwischen Fuß und Schale

angefasst.

Beim Einlegen stehen Th+N. Th nimmt das frei herabhängende Gefäß in die Linke, zieht mit

der Rechten die Deckelkette etwas in die Höhe und hält mit der Linken auch diese Kette. Th

fasst dann mit der Rechten die Kette ein wenig oberhalb des emporgezogenen Deckels und

hält nun, während er die Linke gegen die Brust legt, Ze das Gefäß so hoch vor, dass dieser

bequem Inzens einlegen kann. Er senkt das Gefäß erst, wenn Ze den Weihrauch gesegnet

hat. Dann lässt er den Deckel herunter und übergibt gegebenenfalls das Weihrauchgefäß.

Wenn B auf der Kathedra sitzt, knien Th+N auf der Stufe.

Die Übergabe an einen, der selbst inzensiert, geschieht auf folgende Weise: Th hält das

Gefäß mit der Rechen am Ring der Zugkette und mit der Linken die Kette oberhalb des

Deckels; dann gibt er den Ring dem anderen in dessen Linke und die Kette in dessen Rechte.

Das Inzensieren geschieht auf folgende Weise: Zwei Finger der linken Hand stecken der

Inzensierenden durch den Ring und hält die Hand unbeweglich an der Brust. Mit der rechten

Hand fasst er die Kette ziemlich nahe am Deckel und zwar mit den Fingerspitzen des

Daumens, Zeige- und Mittelfingers; der 4. und 5. Finger sind unter den Ketten. So führt er

das Gefäß gegen die zu inzensierende Person oder den Gegenstand hin und dann wieder

unter die Brust zurück, ohne dabei den Körper oder den Kopf mitzubewegen.

Allgemeiner Hinweis: Während des Sanctus legt N selbst Weihrauch ein; ansonsten ist es

allein dem Zelebranten vorbehalten, während der Liturgie Weihrauch einzulegen.

4.3.1 Einzug

Vor Beginn des Einzuges legt HZe Weihrauch ein35, ist D anwesend, assistiert er beim

Einlegen.36

4.3.2 Altarinzens

Nach dem Altarkuss inzensiert HZe sogleich den Altar, ohne erneut Weihrauch einzulegen.37

35

AEM 82. 36

AEM 129. 37

AEM 27, 85,163.

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Er beginnt mit der Inzens der Altarreliquien. Wenn D assistiert, umschreitet er mit HZe den

Altar. Ist kein D anwesend, so umschreiten Th+N mit HZe den Altar.

Als Altarkreuz gilt das Vortragekreuz rechts neben dem Altar, es wird jeweils von der

Volksseite des Altares aus inzensiert. Weihrauch wird auf kurzem Weg in die Domsakristei

gebracht. Von dort gehen Th+N auf ihre Plätze im hinteren Chorraum.

4.3.3 Evangelium

Während des Orgelvorspiels zum Ruf vor dem Evangelium nach der (2.) Lesung legt HZe

Weihrauch ein, er steht dabei. Zuvor sind Th+N über den Chorraum auf kurzem Weg zum

HZe gekommen. Bei der Evangelienprozession gehen Th+N an der Spitze. Der Verkünder des

Evangeliums inzensiert das Evangeliar am Ambo (Mitte, links, rechts), nachdem er

gesungen/gesprochen hat „Aus dem hl. Evangelium ...“!“ Th+N bleiben während der

Verkündigung hinter dem Verkünder stehen; Th hält das Weihrauchfass ruhig, damit der

Rauch nicht die Stimme des Verkünders verschlägt. Nach der Verkündigung des Evangeliums

gehen Th+N zunächst wieder in die Mitte vor den Altar, machen dort ihre Verneigung und

bringen dann über den unteren Weg Weihrauch in die Domsakristei. Von dort gehen sie

hinter über die Chorraumtür auf ihren Platz.

4.3.4 Gabenbereitung

Nach der Bereitstellung der Gaben legt HZe Weihrauch ein und inzensiert zunächst die

Gaben auf dem Altar, dann den Altar und das Vortragekreuz, wenn er beim Umschreiten des

Altars auf die Volksseite kommt.

Danach inzensiert D HZe und jeweils den Klerus und die übrigen Anwesenden im

Chorgestühl, in den Seitenschiffen und im Mittelfeld als Gruppe (Mitte, links, rechts),

beginnend beim Hochchor. D stellt sich mit Th+N jeweils mitten vor die Gruppe, macht eine

Verneigung, inzensiert, macht wieder eine Verneigung und geht weiter. HZe wartet mit dem

Gabengebet, bis D wieder am Altar ist.

4.3.5 Wandlung

Th+N legen im Schlussteil des Sanctus Weihrauch ein und gehen vor der Wandlung in die

Mitte vor die unteren Altarstufen und knien sich darauf. Jeweils bei der Erhebung von Hostie

und Kelch inzensieren sie mit je drei dreifachen Zügen. Nach der Doxologie des Hochgebetes

erheben sie sich und bringen die Gefäße in die Sakristei nach einer einfachen Kniebeuge

zurück. Danach kehren sie auf ihre Plätze im Chorraum zurück.

4.4 Eucharistiefeier

Begrüßungen und alle Absprachen – z.B. in Bezug auf Lesungen und Fürbitten, wie die

Kommunion ausgeteilt wird, welche Gesänge gesungen werden etc. – zwischen HZe, KZe, D,

L, Organist, Ministranten, Küster, Ordner, Z u.a. erfolgen immer rechtzeitig vor der

Eucharistiefeier. Bei Kapitelsämtern müssen sie vor der vorangehenden Hore, also ca. 30

Minuten vor dem Beginn der Eucharistiefeier erfolgen.

Wenn der Einzug mit Vortragekreuz erfolgt und Fahnenabordnungen, Chöre etc. mit

einziehen, haben sich diese gegen Ende der Hore in Stille im Kreuzgang versammelt. Die

Ausrichtung der Aufstellung erfolgt entsprechend einem Großen Einzug in den Dom (vgl. C1).

An der Spitze dieser Gruppen stellen sich AA mit K auf. Th+N ist in die Adveniatkrypta

gegangen, um Weihrauch einlegen zu lassen, dann gehen sie ebenfalls an den

Siebenarmigen Leuchter vor AKA. Auf das „Procedamus“ des DZ setzt sich der Zug in

Bewegung.

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Liturgie im Dom zu Essen

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4.5 Kapitelsamt

Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende Domkapitular Weihrauch

ein. Die Ministranten stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.

In einem Kapitelsamt tritt kein Zeremoniar in Erscheinung.

Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N

A/K/A

evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor bzw. Schola

Ministrant(inn)en DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Generalvikar/Dompropst

WBe

D mit Evangeliar

ggfls. Konzelebranten

zelebrierender DK

Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der zelebrierende DK

macht mit allen gemeinsam eine Kniebeuge. Ministrant(inn)en nehmen ihre jeweiligen

Plätze im Altarraum ein. Es folgen Altarkuss von HZe und D, Inzens des Altares und des

Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den

zelebrierenden DK vom Priestersitz aus. Danach folgt das Allgemeine Schuldbekenntnis mit

Einladung und Stille in den Formen A, B oder C (Kyrie-Litanei).

Es folgen Kyrie (bei Form A und B) und ggfls. Gloria.

Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein Ministrant hält dem Zelebranten das Messbuch.

Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/von der Lektorin

vorgetragenen Lesung(en) an.

Nach der 2. Lesung wird ebenfalls nach einer kurzen Stille der Ruf vor dem Evangelium

gesungen.38 Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium

unmittelbar an den Antwortpsalm an. Th und N kommen über den Chorraum in den

Altarraum, machen in der Mitte vor dem Altar eine kurze Verneigung und begeben sich dann

zum Priestersitz. Dort wird während des Rufes vor dem Evangelium durch den

zelebrierenden DK Weihrauch eingelegt. Danach stellt sich der D vor den zelebrierenden DK

und bittet um den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht

zum Ambo. Zunächst Th und N, dann AA und der D mit Evangeliar.

Hier tritt kein Zeremoniar in Erscheinung.

Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt und

der Diakon legt das Evangeliar auf den Altar. Th und N bringen Weihrauch über den kurzen

Weg in die Domsakristei. Die AA begeben sich auf ihre Plätze.

38

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139: „…danach wird eine kurze Stille gehalten.“

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Liturgie im Dom zu Essen

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Es folgt die Homilie.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.

Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende DK

spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein Ministrant hält ihm die

Mappe.

Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Die Ministranten/innen bringen

zunächst das Messbuch und den Kelch mit Korporale, dann die Hostienschalen. Der D

bereitet das Korporale aus. Er stellt alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den

Kelch. Hier werden von den Ministranten/innen Wein und Wasser gereicht. Der

zelebrierende DK begibt sich an den Altar. Der D reicht ihm die Hostienschale mit der großen

Hostie. Der HZe spricht das Darbringungsgebet. Danach reicht der Diakon dem HZe den

Kelch. Es folgt das entsprechende Darbringungsgebet. Th und N kommen über den

Chorraum aus der Sakristei mit Weihrauch und treten hinter den Altar. Nach dem

Darbringungsgebet über den Kelch legt der HZe Weihrauch ein. Es schließt sich die Inzens

der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert den HZe, anschließend ggfls. die

Konzelebranten, das Domkapitel und Volk. Bei der Volksinzens treten Th und N rechts und

links neben den D. Zeitgleich zur Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der

zelebrierende DK die Hände an der Seite des Altares. Hierzu werden ihm von einem

Ministranten die Hände mit Wasser in eine Schale übergossen. Der andere Ministrant reicht

ihm das Handtuch.

Es folgt das Gabengebet, das Hochgebet (Schellen beim Emporheben von Hostie und Kelch)

und das Gebet des Herrn.

Der HZe reicht den Friedensgruß zunächst an den D und die Konzelebranten weiter. Die

Ministranten/innen reichen den Friedensgruß untereinander weiter.

HZe und Diakon reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion unter

beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.

Der Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges. Für alle

Kommunionspender ist nach der Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en ein

Purifikatorium bereit zu halten in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar.

Die Purifikation durch den D erfolgt an der Seite des Altares. Hierzu reichen ihm die

Altardiener Wasser, ggfls. auch Wein. Nach der Reinigung der Gefäße bringen die

Ministrantinnen/en Kelch und Schalen zur Kredenz zurück.

Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied.

Der zelebrierende DK spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar, ebenso spendet er von

dort aus den Segen.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D und dem Altarkuss begeben sich Ministranten,

ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, Diakon und zelebrierender DK zum

Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug.

Der Auszug erfolgt auf kurzem Weg in die Domsakristei.

4.6 Pontifikalamt

4.6.1 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof

Das Domkapitel versammelt sich vorher mit dem Diözesanbischof zum Gebet der Terz bzw.

der Vesper in der Adveniatkrypta. Von dort erfolgt auch der Einzug.

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Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der Diözesanbischof Weihrauch ein. Die

Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.

Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N

A/K/A evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor

Ministrant(inn)en

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WBe

D mit Evangeliar ggfls. Konzelebranten

D

Diözesanbischof

Ministranten/innen mit Stab und Mitra

Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der B legt Stab und Mitra

ab, danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im

Chorraum ein. Es folgen Altarkuss von B und D, Inzens des Altares und des Kreuzes, ggfls. der

Osterkerze.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den Bischof

von der Kathedra aus.

Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria.

Tagesgebet von der Kathedra aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.

Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom/von Lektor/der Lektorin

vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium

gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium

unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Orgelvorspiels zum Ruf vor dem

Evangelium legt der Bischof Weihrauch ein. Hierzu kommen Th und N auf kurzem Weg über

den Chorraum vor die Kathedra. Danach stellt sich der D vor den Bischof und bittet um den

Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar zum Ambo. Zunächst Th und

N, dann AA und der Diakon mit Evangeliar.

Nach der Verkündigung des Evangeliums Rückkehr vor den Altar und der D legt das

Evangeliar auf den Altar.

Es folgt die Homilie des Bischofs. Dafür ist vor dem Altar ein freistehendes Mikrofon

aufzustellen.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.

Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der Bischof spricht

Einleitungs- und Abschlussgebet von der Kathedra aus. Ein(e) Ministrant(in) hält dem Bischof

die Mappe.

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Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Die Ministranten/innen bringen

zunächst das Messbuch und den Kelch mit Korporale, dann die Hostienschalen. Der D

bereitet das Korporale aus. Er stellt alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den

Kelch. Hier werden von den Ministranten/innen Wein und Wasser gereicht. Auf das Zeichen

des DZ hin begibt sich der B mit dem zweiten D an den Altar. Der D reicht ihm die

Hostienschale mit der großen Hostie. Der Diözesanbischof spricht das Darbringungsgebet.

Danach reicht der D dem B den Kelch. Es folgt das entsprechende Darbringungsgebet.

Währenddessen stellen sich Th und N hinter den Altar. B legt Weihrauch ein. Es schließt sich

die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert den Bischof,

anschließend ggfls. Konzelebranten, Domkapitel und Volk. Zur Inzens des Volkes treten Th

und N rechts und links neben den D. Zeitgleich zur Inzens von Domkapitel und Volk wäscht

sich der B die Hände an der Seite des Altares. Hierzu kommen zwei Ministrant(inn)en mit

Schale, Wasserkanne und Handtuch an die Seite des Altares

Nach dem Gabengebet legt der B den Pileolus selbst ab und übergibt ihm dem D, der rechts

neben ihm steht. Dieser übergibt ihn einem/r Ministranten/in (A), der/die ihn auf ein Sedil

bzw. Priestersitz legt.

Es folgt das Hochgebet (Schellen beim Emporheben von Hostie und Kelch) und das Gebet des

Herrn. Den Friedensgruß reichen die Ministranten untereinander weiter.

B und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion unter

beiderlei Gestalt an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.

Für alle Kommunionspender ist nach Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en ein

Purifikatorium bereit zu halten in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar.

Das Purifizieren der Gefäße erfolgt im hinteren Teil des Chorraums, an dem dafür

vorgesehenen Platz.

Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der B sitzt auf der Kathedra. Zuvor erhält er den

Pileolus durch einen Ministranten (A).

Der B spricht bzw. singt das Schlussgebet von der Kathedra aus (Buchdienst durch

Ministrant/in). Zum Schlusssegen begibt er sich an den Altar. Dort erhält er zunächst die

Mitra, dann den Stab.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D begibt sich der Bischof in den hinteren Teil des

Chorraums und legt Kasel, Stola, Albe und Schultertuch ab. Er erhält Rochett und Mozetta.

Ministranten, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten stellen sich zum Auszug vor

dem Altar auf.

Der B kehrt mit den D zum Altar zurück und macht gemeinsam mit dem Domkapitel eine

Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug.

Der Auszug erfolgt ins Atrium. Im Atrium wird dem B Weihwasser gereicht und er besprengt

Domkapitel und Volk. Das Domkapitel verabschiedet den Bischof. Rückkehr aller Dienste in

die Domsakristei.

4.6.2 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs

Ca. 2 Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende WB in der Adveniatkrypta

Weihrauch ein. Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug

auf

Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge:

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Liturgie im Dom zu Essen

50

Th+N

A/K/A

evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor

Ministrant(inn)en

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe Dompropst/Generalvikar

WB

Diözesanbischof

D mit Evangeliar

ggfls. Konzelebranten

ggfls. weiterer Diakon

zelebrierender WB

Ministranten/innen mit Stab und Mitra

Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der zelebrierende WB

legt Stab und Mitra ab, danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel sowie der

Diözesanbischof auf der Kathedra nehmen ihre jeweiligen Plätze im Chorraum ein. Für den

Diözesanbischof ist vor der Kathedra eine Kniebank aufgestellt. Es folgen Altarkuss durch den

zelebrierenden WB und den/die assistierenden Diakon(en), Inzens des Altares und des

Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den

zelebrierenden WB vom Priestersitz aus.

Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria.

Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.

Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/der Lektorin

vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium

gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium

unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Vorspiels zum Ruf vor dem Evangelium

legt der zelebrierende WB Weihrauch ein. Hierzu kommen Th und N auf kurzem Weg über

den Chorraum zum Priestersitz. Danach stellt sich der D vor den WB und bittet um den

Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht zum Ambo.

Zunächst Th und N, dann AA und der D mit Evangeliar.

Nach der Verkündigung des Evangeliums Rückkehr in die Mitte vor den Altar. Der D legt das

Evangeliar auf den Altar.

Es folgt die Homilie des zelebrierenden WB vom Ambo aus.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.

Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende WB

spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält die

Mappe.

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Liturgie im Dom zu Essen

51

Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Die Ministranten/innen bringen

zunächst das Messbuch und den Kelch mit Korporale, dann die Hostienschalen. Der D

bereitet das Korporale aus. Er stellt alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den

Kelch. Hierzu reichen ihm die Ministranten/innen Wein und Wasser. Auf das Zeichen des DZ

hin begibt sich der zelebrierende WB, ggfls. mit dem zweiten D, an den Altar. Der D reicht

ihm die Hostienschale mit der großen Hostie. Der zelebrierende WB spricht das

Darbringungsgebet. Danach reicht der D dem HZe den Kelch. Es folgt das entsprechende

Darbringungsgebet. Währenddessen treten Th und N hinter den WB. WB legt Weihrauch ein.

Es schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert den

zelebrierenden WB, anschließend ggfls. Konzelebranten, Diözesanbischof, Domkapitel und

Volk. Zur Inzens des Volkes treten Th und N rechts und links neben den D. Zeitgleich zur

Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände seitlich vom Altar.

Nach dem Gabengebet legt der zelebrierende WB den Pileolus selbst ab und übergibt ihn

dem Diakon rechts von ihm. Dieser reicht in an eine(n) Ministranten/in (A) weiter, der/die

ihn auf den Priestersitz legt.

Es folgt das Hochgebet (Schellen beim Emporheben der Hostie und des Kelches), das Gebet

des Herrn und der Friedensgruß.

Der zelebrierende WB reicht den Friedensgruß an die D und Konzelebranten weiter, die

Ministranten/innen untereinander.

Zelebrierender WB und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl.

Kommunion unter beiderlei Gestalt zunächst an den Diözesanbischof und dann an das

Domkapitel und die Ministrant(inn)en.

Für alle Kommunionspender ist nach der Austeilung durch die Ministrant(inn)en ein

Purifikatorium bereit zu halten. Die Purifikation erfolgt in der Nähe der Kredenz, nicht aber

direkt neben dem Altar. Die Purifikation der Gefäße durch den Diakon erfolgt im hinteren

Teil des Chorraums, an dem dafür vorgesehenen Platz. Es folgt der Dankhymnus als

Gemeindelied. Der zelebrierende WB sitzt auf dem Priestersitz. Zuvor hat er den Pileolus

selbst aufgenommen.

Der zelebrierende WB spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar. Es folgt der

Schlusssegen. Er erhält zunächst die Mitra, dann den Stab.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D erfolgt der Altarkuss, es begeben sich

Ministranten/innen, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, Diözesanbischof,

Diakone und zelebrierenden WB zum Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann

beginnt der Auszug.

Der Auszug von Kreuzgruppe, eventl. Chor und Domkapitel erfolgt ins Atrium. Im Atrium

wird dem Diözesanbischof Weihwasser gereicht und er besprengt Domkapitel und Volk. Das

Domkapitel verabschiedet den Bischof; danach Rückkehr aller liturgischen Dienste in die

Domsakristei. Dorthin sind zuvor Th und N sowie WB und D bereits über den Kreuzgang

gegangen.

4.6.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof ohne Diözesanbischof

Ca. 2 Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende WB in der Adveniatkrypta

Weihrauch ein. Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug

auf.

Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N

A/K/A

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Liturgie im Dom zu Essen

52

evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor

Ministrant(inn)en

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WB D mit Evangeliar

ggfls. Konzelebranten

ggfls. weiterer Diakon

zelebrierender WB

Ministranten mit Stab und Mitra

Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der zelebrierende WB

legt Stab und Mitra ab, danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre

jeweiligen Plätze im Chorraum ein. Es folgen Altarkuss, Inzens des Altares und des Kreuzes,

ggfls. der Osterkerze. Th und N stehen rechts seitlich vom Altar. Nach der Inzens bringen sie

Weihrauch auf kurzen Weg unten herum in die Sakristei und nehmen danach ihre Plätze im

hinteren Teil des Chorraums ein.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den

zelebrierenden WB vom Priestersitz aus.

Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria.

Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.

Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom/von Lektor/der Lektorin

vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium

gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium

unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Rufes vor dem Evangelium legt der

zelebrierende WB Weihrauch ein. Hierzu kommen N und Th auf kurzem Weg über den

Chorraum zum Priestersitz. Danach stellt sich der D vor den WB und bittet um den Segen. Es

formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht zum Ambo. Zunächst Th und

N, dann Akolythen und der D mit Evangeliar.

Nach der Verkündigung des Evangeliums Rückkehr vor den Altar. Der Diakon legt das

Evangeliar auf den Altar. Th und N bringen auf kurzem Weg unten herum Weihrauch in die

Sakristei.

Es folgt die Homilie des zelebrierenden WB vom Ambo aus.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.

Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende WB

spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält die

Mappe.

Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Die Ministrant(inn)en bringen

zunächst das Messbuch und den Kelch mit Korporale, dann die Hostienschalen. Der D

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Liturgie im Dom zu Essen

53

bereitet das Korporale aus. Er stellt alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den

Kelch. Hierzu reichen ihm die Ministranten/innen Wein und Wasser. Auf das Zeichen des DZ

hin begibt sich der zelebrierende WB, ggfls. mit dem zweiten D, an den Altar. Der D reicht

ihm die Hostienschale mit der großen Hostie. Der zelebrierende WB spricht das

Darbringungsgebet. Danach reicht der D dem HZe den Kelch. Es folgt das entsprechende

Darbringungsgebet. Währenddessen stellen sich Th und N hinter den WB. Dieser legt dort

Weihrauch ein. Es schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D

inzensiert den zelebrierenden WB, anschließend ggfls. Konzelebranten, Domkapitel und

Volk. Zur Inzens des Volkes treten Th und N rechts und links neben den D. Zeitgleich zur

Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände seitlich vom Altar.

Nach dem Gabengebet legt der zelebrierende WB den Pileolus selbst ab und übergibt ihn

dem Diakon rechts von ihm. Dieser reicht ihn an eine(n) Ministranten/in weiter, der/die ihn

auf den Priestersitz legt.

Es folgt das Hochgebet (Schellen beim Emporheben der Hostie und des Kelches), das Gebet

des Herrn und der Friedensgruß.

Der zelebrierende WB reicht den Friedensgruß an D und Konzelebranten weiter, die

Ministranten/innen untereinander.

Zelebrierender WB und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl.

Kommunion unter beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.

Für alle Kommunionspender ist nach der Austeilung durch die Ministrant(inn)en ein

Purifikatorium bereit zu halten in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar.

Die Gefäße werden durch den D im hinteren Teil des Chorraums purifiziert, an dem dafür

vorgesehenen Platz.

Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der zelebrierende WB sitzt auf dem Priestersitz.

Zuvor hat er den Pileolus selbst aufgenommen.

Der zelebrierende WB spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar. Zum Schlusssegen erhält

er dort zunächst die Mitra, dann den Stab.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D und dem Altarkuss begeben sich

Ministrant(inn)en, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, Diakone und

zelebrierenden WB zum Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der

Auszug. Der Auszug erfolgt über den Kreuzgang zur Domsakristei.

4.7 Eucharistiefeier mit Aussetzung des Allerheiligsten

Hier handelt es sich um die Eucharistiefeiern am Abend eines Herz-Jesu-Freitages, am Tag

des Ewigen Gebetes, am Fronleichnamsfest und um die Jahresschlussmessfeier.

vorbereiten:

In der Sakristei und im Dom:

Alles wie bei einem Kapitelsamt/Pontifikalamt.

Kredenz:

Lunula mit Hostie in einer Kommunionschale,

Monstranz, Kniebank

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Liturgie im Dom zu Essen

54

Verlauf:

In diesem Gottesdienst wird eine Hostie konsekriert, die nach der Kommunion in der

Monstranz zur Anbetung ausgesetzt wird, anschließend sind Gebete bzw. Betstunden oder

auch die Sakramentsprozession vorgesehen.

Nach dem Kommunionausteilen holen Th+N die Geräte auf kurzem Weg über die

Chorraumtür aus der Sakristei zum Altar.

HZe stellt nach dem Schlussgebet die Lunula mit der konsekrierten Hostie in der Monstranz

auf dem Altar aus.

HZe kniet mit AA an der Stufe vor dem Altar und macht eine Verneigung, danach legt HZe

Weihrauch ein und inzensiert das Allerheiligste.

Der weitere Verlauf richtet sich danach, ob Gebet, das „Tantum ergo“ und der eucharistische

Segen folgen, mehrere Betstunden (Ewiges Gebet) oder die Prozession (Fronleichnam).

4.8 Stundengebet

4.8.1 Vesper ohne Diözesanbischof

Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.

Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:

A/K/A

Ministrant(inn)en Kantor bzw. Chor

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WBe

D

O

Aufstellung im Altarraum und Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre

jeweiligen Plätze im Chorraum ein.

Der O eröffnet singend vom Priestersitz aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm

mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.

Es folgt der Hymnus.

Es folgen Psalmen und Canticum.

Am Schluss des Canticum stellen sich die AA vor dem Altar auf. Der D tritt zwischen die AA.

Es folgen die Verneigung und der Gang zum Ambo. Dort verkündet der D die Lesung, danach

erfolgt das gesungene Responsorium, währenddessen Rückkehr vor den Altar, dort

Verneigung. Alle gehen wieder auf ihre Plätze.

[Eventl. Homilie]

Während des Responsoriums holen Th und N Weihrauchfass und Schiffchen aus der Sakristei

und begeben sich während des Orgelvorspiels zur Magnificat-Antiphon zum Priestersitz. Dort

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Liturgie im Dom zu Essen

55

legt der O Weihrauch ein. D und O schreiten hinter Th und N vor den Altar. Altarkuss des O,

Inzens von Altar und Kreuz, ggfls. Osterkerze während des Magnificat.

Nach der Inzens des Altares kehrt der O an den Priestersitz zurück und wird dort durch den D

inzensiert, anschließend Inzens von Domkapitel und Volk. Zur Inzens des Volkes treten Th

und N rechts und links neben den D.

Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration spricht bzw. singt

der O vom Priestersitz aus (Ministrant hält ihm die Mappe), der D betet die Fürbitten vom

Ambo aus.

Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich

alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach

Kniebeuge und Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei.

4.8.2 Vesper in Anwesenheit des Diözesanbischofs

Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.

Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:

A/K/A

Ministrant(inn)en Kantor bzw. Chor

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WBe

Diözesanbischof D

O

Aufstellung im Altarraum und Kniebeuge. Ministranten/innen und Kapitel nehmen ihre

jeweiligen Plätze im Chorraum ein, der Diözesanbischof an der Kathedra.

Der O eröffnet singend vom Priestersitz aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm

mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.

Es folgt der Hymnus.

Es folgen Psalmen und Canticum.

Am Schluss des Canticum stellen sich die AA vor dem Altar auf. Der D tritt zwischen die AA.

Es folgen die Verneigung und der Gang zum Ambo. Dort verkündet der D die Lesung, danach

erfolgt das gesungene Responsorium, währenddessen Rückkehr vor den Altar und

Verneigung. Alle gehen wieder auf ihre Plätze.

[eventl. Homilie]

Während des Responsoriums holen Th und N Weihrauchfass und Schiffchen aus der Sakristei

und begeben sich während des Orgelvorspiels zur Magnificat-Antiphon zum Priestersitz. Dort

legt der Offiziant Weihrauch ein. Th und N gehen hinter den Altar, es folgen ihnen O und D.

Altarkuss des O, Inzens von Altar und Kreuz, ggfls. Osterkerze während des Magnificat.

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Liturgie im Dom zu Essen

56

Nach der Inzens des Altares kehrt der O an den Priestersitz zurück und wird dort durch den D

inzensiert, anschließend inzensiert der D unter Assistenz von Th und N Bischof, Domkapitel

und Volk.

Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung, die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration

spricht bzw. singt der O vom Priestersitz aus (Ministrant hält ihm die Mappe), der D betet die

Fürbitten vom Ambo aus.

Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich

alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach

Kniebeuge und Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei.

4.8.3 Pontifikalvesper mit Bischof

Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.

Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:

A/K/A

Ministrant(inn)en

Kantor bzw. Chor

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar

WBe D

Diözesanbischof

Ministranten/innen mit Stab und Mitra

Aufstellung im Altarraum. Der B legt Stab und Mitra ab, danach Kniebeuge.

Ministranten/innen und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im Chorraum ein.

Der B eröffnet singend von der Kathedra aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm

mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.

Es folgt der Hymnus.

Es folgen Psalmen und Canticum.

Am Schluss des Canticum stellen sich die AA vor dem Altar auf. Der Diakon tritt zwischen die

AA. Es folgen die Verneigung und der Gang zum Ambo. Dort verkündet der D die Lesung,

danach das gesungene Responsorium, währenddessen Rückkehr vor den Altar und

Verneigung.

[eventl. Homilie]

Während des Responsoriums holen Th und N Weihrauchfass und Schiffchen aus der Sakristei

und begeben sich während des Orgelvorspiels zur Magnificat-Antiphon zur Kathedra. Dort

legt der B Weihrauch ein. D und B schreiten mit Th und N vor den Altar. Altarkuss des B und

des D; Inzens von Altar und Kreuz, ggfls. Osterkerze während des Magnificat.

Nach der Inzens des Altares kehrt der B zur Kathedra zurück und wird dort durch den D

inzensiert unter Assistenz von Th und N, anschließend Inzens von Domkapitel und Volk.

Page 57: im Dom zu Essen · 2012/13 als Manuskript gedruckt zusammengestellt von Domzeremoniar Dr. Michael Dörnemann . Liturgie im Dom zu Essen 2 Seite Inhalt 2 Vorwort 5 Einleitung 6 1 Die

Liturgie im Dom zu Essen

57

Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung, die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration

spricht bzw. singt der B von der Kathedra aus (Buchdienst durch eine(n) Ministranten/in),

der D betet die Fürbitten vom Ambo aus.

Zum Schlusssegen begibt sich der B an den Altar. Er erhält zunächst die Mitra, dann den

Stab. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich alle vor dem Altar zum Auszug auf und

singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach Kniebeuge und Auszug über den

Kreuzgang zur Domsakristei.

4.8.4 Vesper bei ausgesetztem Allerheiligsten

Alles wie sonst bei einer Vesper, vgl. C 4.8.1-3..

Die liturgischen Gewänder des D bei der Vesper mit Aussetzung des Allerheiligsten sind Albe

(mit Schultertuch und Zingulum), Stola und Dalmatik.

Ausnahmen:

Bei einer Pontifikalvesper zieht B nur mit Stab, aber ohne Mitra und Pileolus ein; die Mitra

wird vom Domsakristan gehalten.

Bei einer Pontifikalvesper, wo B seinen Platz an der Kathedra einnimmt, bleiben alle Plätze

wie sonst.

Zum Magnifikat werden das Allerheiligste und der Altar inzensiert.

Der weitere Verlauf ist wie bei einer Vesper mit sakramentalem Segen, vgl. C 4.8.5

4.8.5 Vesper mit sakramentalem Segen

Normaler Verlauf der Vesper bis zum Magnifikat einschließlich.

Nach dem Magnifikat wird ein Eucharistisches Lied gesungen. Währenddessen erfolgt die

Aussetzung des Allerheiligsten auf dem Altar durch O oder D. Th+N bleiben nach dem

Magnificat vor dem Altar stehen. Inzensierung des Allerheiligsten durch O. Danach knien AA,

DD und O an den Stufen des Altares; Th + N ebenfalls.

Es werden die Fürbitten gebetet mit „Vaterunser“ und Oration, Z sorgt für ein Mikrophon am

Altar.

An die Oration schließt sich sogleich das Tantum ergo an mit der eucharistischen Oration,

dabei ist Inzens.

Domsakristan reicht O das Velum, D hilft beim sakramentalen Segen.

Sakramentaler Segen, A klingelt dazu.

Nach dem Segen hilft D beim Absetzen der Monstranz und stellt die Lunula in die Pyxis.

Domsakristan nimmt das Velum an. D trägt die Pyxis in den Tabernakel, danach gehen DD

und AA ohne Verzögerung zum Altar zurück und stellen sich mit allen zum Auszug auf.

Nach der Marianischen Antiphon Kniebeuge und Auszug.

5. Dienste der Musiker

5.1 Messfeiern im Dom und in der Anbetungskirche

Alle Absprachen für die Messfeier bezüglich Liedauswahl etc. geschehen rechtzeitig vor Feier

in der Sakristei.

Bei allen Messfeiern außerhalb der Kapitelsämter bzw. Hochämter erfolgt der kleine Einzug

von der Sakristei aus. Während des Einzugs erfolgen Orgelspiel und der Gesang des

Eingangsliedes der Gemeinde. Es schließen sich die liturgische Begrüßung und die Einführung

in die Messfeier. Der Bußakt wird nach den Formen A, B oder C gestaltet. Wenn vorgesehen,

erfolgt nach dem Kyrie das Gloria. Als Gloria-Hymnus kann in den „normalen“ Messfeiern

auch eine entsprechende Liedparaphase verwendet werden.

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Liturgie im Dom zu Essen

58

Wie am Tag vorgesehen wird eine oder werden zwei Lesung(en) vom Lektor oder von der

Lektorin vorgetragen. An allen Sonntagen und Hochfesten des Kirchenjahres werden in den

Kapitels-, Pontifikalämtern und Hochämtern, aber auch in den übrigen Eucharistiefeiern,

zwei Lesungen vor dem Evangelium verkündet, an den Wochentagen und Festen wie

vorgesehen nur eine Lesung. Nach der ersten Lesung erfolgt nach einem kurzen Moment der

Stille der Antwortpsalm.39 Der Antwortpsalm wird vom Kantor bzw. von der Kantorin

vorgetragen und durch den Kehrvers der Gemeinde unterbrochen. Der Psalm kann auch als

Psalmlied allein von der Gemeinde gesungen werden. Nach evtl. erfolgter zweiter Lesung

wird der Ruf vor dem Evangelium nach einem kurzen Moment des Innehaltens gesungen.40

Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium unmittelbar an

den Gesang des Antwortpsalmes an.

Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt. Es

folgt an den Sonn- und Feiertagen die Homilie des Zelebranten vom Ambo aus.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das gesprochene bzw. gesungene Glaubensbekenntnis,

auch als Liedparaphrase, danach die Fürbitten. An Hochfesten wird in der Regel der

Fürbittruf gesungen.

Musikalisch wird die Gabenbereitung begleitet durch Gemeindegesang oder Orgel- bzw.

Instrumentalmusik. Sanctus und Agnus Dei werden in der Regel in der vollen Textgestalt

gesungen. Während der Kommunionausteilung erfolgt ruhiges Orgelspiel. Der Auszug erfolgt

auf kurzem Wege, wie beim Einzug, in die Sakristei zurück unter Orgelmusik.

5.2 Kapitelsamt / Pontifikalamt mit einem Weihbischof

Eine Absprache mit dem Chor- bzw. Scholaleiter ist unmittelbar vor dem Kapitelsamt bzw.

Pontifikalamt wegen des Einsingens zur gleichen Zeit nicht möglich, sie müsste zu einem

früheren Zeitpunkt, also ca. 1-2 Tage vorher, geschehen.

Ca. 5 Minuten vor Beginn der Eucharistiefeier endet das Geläut der Glocken, danach setzt –

außer in der Fastenzeit - die musikalische Einstimmung in die Eucharistiefeier ein, in der

Regel mit Orgelmusik, an den hohen Feiertagen des Kirchenjahres auch mit Chor- und/oder

Instrumentalmusik.

Der Einzug erfolgt aus der Adveniatkrypta und beginnt mit dem Glockenschlag. Schola,

Domsingknaben und Mädchenchor ziehen in der Regel nach der Kreuzgruppe und vor den

Ministrant(inn)en mit ein und haben während des Gottesdienstes ihren Platz hinter der

Kathedra im Chorraum. Bei großen Gottesdiensten, vor allem bei Orchesterbegleitung,

singen alle Chöre von der Empore.

Während des Einzugs und der Inzens erfolgt Orgelspiel und der Gesang des Eingangsliedes

der Gemeinde bzw. des Introitus des Chores/der Schola.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den

zelebrierenden Domkapitular vom Priestersitz aus. Danach folgt das Allgemeine

Schuldbekenntnis mit Einladung und Stille in den Formen A, B oder C (Kyrie-Litanei).

An den Festtagen des Kirchenjahres leitet der Ze zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über, dann

entfällt die Vergebungsbitte.

Es folgt nach dem Kyrie ggfls. Gloria. Das Gloria, wenn es vorgesehen ist, wird immer in der

vollen Textgestalt lateinisch oder deutsch vom Chor oder der Gemeinde bzw. im Wechsel

von beiden gesungen.

39

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 138 40

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139.

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Liturgie im Dom zu Essen

59

Es schließen sich das gesungene Tagesgebet und – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei

vom Lektor/von der Lektorin vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 1. Lesung erfolgt nach

einer kurzen Stille der Antwortpsalm.41 Der Antwortpsalm wird vom Kantor/von der Kantorin

(in der Regel vom Ambo aus mit kurzer Verneigung vorher und nachher vor dem Altar)

vorgetragen und durch den Kehrvers der Gemeinde unterbrochen. Er kann auch als

Psalmmotette vom Chor allein bzw. als Psalmlied allein von der Gemeinde gesungen werden.

Nach der 2. Lesung wird ebenfalls nach einer kurzen Stille der Ruf vor dem Evangelium

gesungen.42 Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium

unmittelbar an den Antwortpsalm an. Es formiert sich die Evangelienprozession,

währenddessen Orgelmusik oder Chorcoda zum Ruf vor dem Evangelium.

Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt.

Es folgt die Homilie.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Das Credo wird immer in der vollen

Textgestalt lateinisch oder deutsch im Wechsel von Chor/Schola und Gemeinde bzw. vom

Chor allein gesungen. Ggfls. kann das Credo auch von allen gesprochen werden.

An Hochfesten wird der Fürbittruf in der Regel gesungen.

Musikalisch wird die nachfolgende Gabenbereitung begleitet durch Chor- oder

Gemeindegesang (Offertorium), Orgel- oder Instrumentalmusik.

Sanctus mit Benedictus wird in der vollen Textgestalt entweder von allen in deutscher oder

lateinischer Sprache oder auch vom Chor allein gesungen.

Das gilt auch für den Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei.

Während der Kommunionausteilung wird die Communio oder eine Motette gesungen bzw.

es erfolgt Orgelspiel. Der Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges.

Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des Diakons und dem Altarkuss begeben sich alle

liturgischen Dienste, auch evtl. die Chöre direkt nach der Kreuzgruppe, zum Auszug vor den

Altar. Es beginnt der Auszug, währenddessen Orgelmusik oder ggfls. auch Chorgesang.

5.3 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof

Ca. 5 Minuten vor Beginn des Pontifikalamtes endet das Läuten der Glocken und es schließt

sich – außer in der Fastenzeit – die musikalische Einstimmung in Form von Orgelmusik oder

Chor- und Instrumentalmusik an. Der Einzug erfolgt dann aus der Adveniatkrypta. Bei großen

Pontifikalämtern, vor allem bei Orchesterbegleitung, singen alle Chöre von der Empore.

Während des Einzugs und der Inzens erfolgt Orgelspiel und das Eingangslied der Gemeinde

bzw. der Introitus des Chores/der Schola wird gesungen.

Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den Bischof

von der Kathedra aus.

Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria. Das Gloria, wenn es vorgesehen ist, wird immer in der

vollen Textgestalt lateinisch oder deutsch vom Chor oder der Gemeinde bzw. im Wechsel

von beiden gesungen.

Tagesgebet!

41

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 138: „…Alle bedenken kurz in Stille das Gehörte….“ 42

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139: „…danach wird eine kurze Stille gehalten.“

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Liturgie im Dom zu Essen

60

Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom/von Lektor/der Lektorin

vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 1. Lesung erfolgt nach einem kurzen Moment der

Stille der Antwortpsalm. Der Antwortpsalm wird vom Kantor/von der Kantorin – in der Regel

vom Ambo nach kurzer vorheriger Verneigung - vorgetragen und durch den Kehrvers der

Gemeinde unterbrochen. Er kann auch als Psalmmotette vom Chor allein gesungen werden

bzw. als Psalmlied allein von der Gemeinde. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem

Evangelium gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem

Evangelium unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Orgelvorspiels zum Ruf vor

dem Evangelium legt der Bischof Weihrauch ein. Danach stellt sich der Diakon vor den

Bischof und bittet um den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession, währenddessen

wird der Ruf und eventl. die sich anschließende Chorcoda gesungen.

Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt.

Es folgt die Homilie des Bischofs.

An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Das Credo wird immer in der vollen

Textgestalt lateinisch oder deutsch im Wechsel von Chor/Schola und Gemeinde bzw. vom

Chor allein gesungen. Ggfls. kann das Credo auch von allen gesprochen werden.

Die Fürbitten haben an den Hochfesten in der Regel einen gesungenen Fürbittruf.

Nach den Fürbitten wird die Gabenbereitung musikalisch begleitet durch Chor- oder

Gemeindegesang (Offertorium), Orgel- oder Instrumentalmusik.

Sanctus mit Benedictus wird in der vollen Textgestalt entweder von allen in deutscher oder

lateinischer Sprache oder auch vom Chor allein gesungen.

Das gilt auch für den Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei.

Während der Kommunionausteilung wird die Communio gesungen oder eine Motette bzw.

es erfolgt Orgelspiel. Der Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges.

Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der Bischof sitzt auf der Kathedra.

Der Bischof spricht bzw. singt das Schlussgebet von der Kathedra aus. Zum Schlusssegen

begibt er sich an den Altar. Dort erhält er zunächst die Mitra, dann den Stab.

Nach dem gesungenen Entlassungsruf des Diakons begibt sich der Bischof in den hinteren

Teil des Chorraums und legt Kasel, Stola, Albe und Schultertuch ab. Er erhält Rochett und

Mozetta, währenddessen Orgelmusik oder Chorgesang, evtl. auch ein Schlusslied.

Der Bischof kehrt zum Altar zurück und macht gemeinsam mit dem Domkapitel eine

Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug, währenddessen Orgelmusik oder ggfls. auch

Chorgesang.

5.4 Vesper

Der Einzug erfolgt in der Regel aus der Adveniatkrypta in den Dom. Während des Einzugs

spielt die Orgel.

Der O eröffnet singend die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm mir zu Hilfe“. Die

Gemeinde antwortet.

Es folgt der Hymnus. Er wird in der Regel strophenweise abwechselnd zwischen Kantor/Chor

und Gemeinde bzw. Gemeinde und Kantor/Chor gesungen.

Es folgen Psalmen und Canticum. Zwischen den Psalmen können Orgelversetten eingefügt

werden.

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Liturgie im Dom zu Essen

61

Nach der Lesung erfolgt das gesungene Responsorium.

[Eventl. Homilie]

Am Priestersitz legt der O während der Antiphon zum Magnificat Weihrauch ein. Während

des Magnificat Inzens des Altares, des Kreuzes, des O und des Kapitels.

Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser (Intonation!) sowie die Oration singt

der O vom Priestersitz aus.

Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich

alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach

Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei unter Orgelmusik.

5.5 Andachten

In der Fastenzeit finden donnerstags im Dom Kreuzwegandachten statt, im Monat Mai in der

Anbetungskirche Maiandachten und im Monat Oktober Rosenkranzandachten. Diese

Andachten werden musikalisch an der Orgel begleitet durch Lieder und Gesänge (vgl. auch

2.6; 2,7; 2.8).

6. Dienste der Lektor(inn)en

Wie am Tag vorgesehen wird bzw. werden in der Eucharistiefeier eine oder zwei Lesung(en)

vom Lektor oder von der Lektorin vorgetragen. Der Lektor / die Lektorin hat ihren Platz in

der ersten Bank rechts im Mittelschiff. Er/Sie tritt aus der Bank zur Lesung an den Ambo.

Zuvor macht er/sie oben eine kurze Verneigung zum Altar. Diese Verneigung wird vor der

Rückkehr an den Platz wiederholt. Während des gesungenen Antwortpsalms zwischen den

Lesungen sitzt der Lektor/die Lektorin auf einem der Sedilien neben dem Ambo. Bei sehr

hohen Festgottesdiensten können die Lektorinnen bzw. Lektoren während des gesamten

Gottesdienstes dort ihren Platz finden.

Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin ebenfalls vom Ambo aus.43 Der

zelebrierende Priester/Bischof spricht das Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz

bzw. von der Kathedra aus.

D Gottesdienstgestaltung

1 Eröffnungsformen

1 Die Eröffnung der Eucharistiefeier mit dem Allgemeinen Schuldbekenntnis

Vorbemerkungen:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in der Eucharistiefeier das Allgemeine Schuldbekenntnis

zu gestalten. Wenn jeweils verschiedene Personen den Gottesdienst vorbereiten, besteht

die Gefahr, dass nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Für den Gläubigen ist es

wertvoll, die verschiedenen Möglichkeiten in einer gewissen Regelmäßigkeit zu erfahren.

1.1 Grundform der Eröffnung

1.1.1 LIED,

oder andere Formen des Beginnes: Orgelspiel/Instrumentalspiel, Greg. Choral,

Chorgesang, Gesang von Kantor und Gemeinde, Stille (bes. in der Fastenzeit)

43

vgl. AEM 150 u. 272.

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Liturgie im Dom zu Essen

62

1.1.2 BEGRÜSSUNG DES ALTARES

1.1.3 KREUZZEICHEN – BEGRÜSSUNG – EINFÜHRUNG

1.1.4 BESINNUNG – STILLE

1.1.5 SCHULDBEKENNTNIS

1.1.6 VERGEBUNGSBITTE

1.1.7 KYRIE

1.1.8 GLORIA

1.1.9 TAGESGEBET

1.2 Verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der Eröffnung

Das Allgemeine Schuldbekenntnis kann entfallen, wenn eine besondere Festlichkeit des

Gottesdienstes dies nahe legt (MB S.329). Dies trifft vor allem auf die großen Hochfeste des

Kirchenjahres zu.

Das Allgemeine Schuldbekenntnis entfällt, wenn eine andere liturgische Handlung der

Messfeier vorausgeht (MB S. 329). Die Vergebungsbitte kann entfallen, wenn das Tagesgebet

eine solche Bitte enthält (MBH S.329), z. B. 3. und 4. Fastensonntag, 5. Sonntag der

Osterzeit, 6., 14., 23., 27., 31., 32. Sonntag im Jahreskreis, Christkönigssonntag.

Das Allgemeine Schuldbekenntnis kann von der Schola oder von allen gebetet/gesungen

werden – Form A1.

Statt des Schuldbekenntnisses kann auch ein Bußpsalm genommen werden, der

abwechselnd mit den Gläubigen gebetet oder gesungen wird, z. B. Ps 51; Ps 130; Ps 119A; Ps

119B – Form A2.

Das Allgemeine Schuldbekenntnis kann ersetzt werden durch das sonntägliche

Taufgedächtnis – Form A3. Dies erfolgt am Fest der Taufe des Herrn, am Ostersonntag, am

Pfingstsonntag und ggfls. auch an anderen Sonntagen.

Verlauf (vgl. MB S. 1171ff.):

Orgelspiel zum Einzug oder Gesang.

Nach der Begrüßung fordert Ze die Gläubigen zum Gebet auf und segnet das Wasser. In der

Osterzeit entfällt jedoch die Weihe des Wassers.

Ze bezeichnet sich mit dem Weihwasser uns besprengt dann die Altardiener, den Klerus und

die Gemeinde damit.

Nachdem er die Gläubigen im Chor besprengt hat, geht er durch den Mittelgang.

Während des Besprengens singt die Schola „Asperges me“, (in der Osterzeit „Vidi aquam“)

oder ein passendes Lied.

Ze kehrt an seinen Sitz zurück und betet nach Beendigung des Gesanges ein Abschlussgebet.

Danach wird das Kyrie gesungen (Nr. 6).

Statt des Schuldbekenntnisses können die Versikelpaare gesprochen werden, MB S. 327 -

Form B1.

Als Einzugslied kann eine „Leise“ gesungen werden, das ist ein Lied, welches am Ende der

Strophe in den Ruf „Kyrieleis/Erbarm dich Herr“ einmündet. Dann kann das Kyrie entfallen.

– Form B2.

Statt des Schuldbekenntnisses kann auch eine Kyrie-Litanei verwendet werden – Form C.

Die Vergebungsbitte sollte nur folgen, wenn das Kyrie als Kyrie-Litanei verwendet wird. Sonst

wird sie vor dem Kyrie gesprochen. Es folgt sofort das Gloria bzw. das Tagesgebet.

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Liturgie im Dom zu Essen

63

1.2 Schema der Eröffnungsformen

Form A1 Form A2 Form A3

1. LIED

2. BEGRÜSSUNG DES ALTARES

3. KREUZZEICHEN, BEGRÜSSUNG, EINFÜHRUNG

4. BESINNUNG, STILLE

5. SCHULDBEKENNTNIS Schuldbekenntnis Bußpsalm sonntägliches

Taufgedächtnis

6. VERGEBUNGSBITTE Ja Ja Nein

7. KYRIE Ja Ja (ja)

8. GLORIA (ja) (ja) (ja)

9. TAGESGEBET Ja Ja Ja

Form B1 Form B2 Form B3

1. LIED

2. BEGRÜSSUNG DES ALTARES

3. KREUZZEICHEN, BEGRÜSSUNG, EINFÜHRUNG

4. BESINNUNG, STILLE

5. SCHULDBEKENNTNIS gesprochene

Versikelpaare

MB 327,

wie B1 Kyrielitanei

6. VERGEBUNGSBITTE Ja Ja Ja

7. KYRIE Ja nein Nein

8. GLORIA (ja) (ja) (ja)

9. TAGESGEBET ja Ja Ja

2 Friedensgruß

Der Friedensgruß in der liturgischen Form wird in folgender Weise gegeben und empfangen:

Wer den Friedensgruß empfängt, macht vorher und nachher vor dem Überbringer eine

Verneigung; wer den Friedensgruß übergibt, macht nachher eine Verneigung.

Der Friedensgruß wird erteilt, indem Überbringer und Empfänger ihre linke Wange einander

nähern; dabei legt der Überbringer dem Empfänger die Hände an die Oberarme; der

Empfänger legt seine Hände unter die Ellenbogen des Überbringers.

Der Überbringer sagt „Der Friede sei mit dir!“ Der Empfänger antwortet „Und mit deinem

Geiste!“

HZe gibt den Friedensgruß in der liturgischen Form an die ihm nächststehenden KZe und D.

Bei vielen KZe gibt jeder den Friedensgruß nach rechts und links weiter. D bringt den

Friedensgruß nicht zur Chorpräsenz.

Im Chorgestühl geben die Kleriker den Nachbarn den Friedensgruß in der liturgischen Form.

Alle weiteren reichen zum Friedensgruß ihrem Nachbarn die Hand.

3 Kommunionausteilen

Zelebrant und Diakon reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion

unter beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.

Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden Seitenschiffen,

Hauptzelebrant, ein weiterer Kommunionspender aus dem Domkapitel, evtl. auch Diakon im

Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilen zwei weitere Kommunionspender aus dem

Domkapitel die hl. Kommunion im hinteren Teil des Domes (in der Nähe des Süd- und des

Nordportals) aus. Der Chor, wenn er während der Kommunionausteilung singt,

kommuniziert nach Beendigung des Gesanges. Für alle Kommunionspender ist nach der

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Liturgie im Dom zu Essen

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Austeilung durch die Ministranten/innen das Purifikatorium bereit zu halten an der Kredenz,

nicht unmittelbar neben dem Altar. Die Purifikation erfolgt in Messfeiern und Kapitelsämtern

an der Seite des Altares, bei Pontifikalämtern im hinteren Teil des Chorraums, an dem dafür

vorgesehenen Platz.

E Festfolge im Kirchenjahr

1 Der Advent

Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf die weihnachtlichen Hochfeste, im Gedächtnis an

das erste Kommen des Gottessohnes zu den Menschen und gleichzeitig als Erwartung der

zweiten Ankunft Christi am Ende der Zeiten44 wird im Essener Dom in folgender Weise

besonders gestaltet. Im Essener Dom hängt von der Decke ein großer Adventskranz mit

immergrünen Tannenzweigen, mit vier roten Kerzen oder mit drei Kerzen in violetter Farbe

(entsprechend der liturgischen Farbe des Advents) und einer rosafarbenen Kerze

(entsprechend der liturgischen Farbe des dritten Adventssonntags). 45

Am Sonntag Gaudete (3. Adventssonntag) wird als liturgische Farbe rosa verwendet. 46

In der Adventszeit werden die Orgel und andere Musikinstrumente entsprechend der

besinnlichen Zeit gemäßigt eingesetzt. Der Dom ist nicht mit Blumen geschmückt, sondern

nur mit Tannenzweigen. Als besonderes Element der Gestaltung wird an den Dienstagen der

Adventszeit die 7.00-Uhr-Messe in der Anbetungskirche als sog. „Roratemesse“ gefeiert. Alle

Teilnehmer erhalten kleine Vigilkerzen. Die Vigilkerzen werden erst während des Introitus

„Rorate coeli – Tauet Himmel“ entzündet. Der Altarraum ist ausreichend mit Kerzen

erleuchtet, so dass HZe, D und Lektoren/Kantoren ohne elektrisches Licht die Texte lesen

können. Als Messformular wird an diesen Dienstagen die Quartembermesse im Advent47

genommen, es sei denn, auf diesen Dienstag fällt ein Hochfest, Fest oder ein gebotener

Gedenktag. Ab dem 17. Dezember wird die Messe vom entsprechenden Kalendertag

genommen. Die Schrifttexte in der „Roratemesse“ sind immer vom Wochen- bzw. vom

Kalendertag.

Die Mittagsmeditationen an den Samstagen vor den Adventssonntagen werden noch einmal

in besonderer Weise gestaltet. Sie dauern ca. 30 Minuten. Dem Textimpuls bei der

Mittagsmeditation sind ca. 15 Minuten Orgelmusik vorgeschaltet und auch noch einmal ca.

10 bis 15 Minuten Orgelmusik nachgeschaltet.

Bei den Eucharistiefeiern an den Tagen vom 17. bis zum 23. Dezember werden die O-

Antiphonen als Vers zum Halleluja im Gottesdienst gesungen. Während dieser Tage wird

bevorzugt das Adventslied „Herr, send herab uns deinen Sohn“ mit der jeweiligen O-

Antiphonstrophe verwendet.

2 Weihnachten – Hochfest der Geburt des Herrn

Wenige Tage vor dem 24. Dezember werden die Tannenbäume und auch die Krippe im Dom

und in der Anbetungskirche aufgestellt; das Kind wird erst am Abend des 24. Dezember in

der Krippe gelegt.48 Die Weihnachtszeit beginnt im Dom mit der Vigilfeier zur Christmette am

44

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 235 45

vgl. Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie (Verlautbarung des Apostolischen Stuhls 160)

von 2001 Nr. 98 46

siehe Zeremoniale Nr. 236 47

Messbuch 265 48

Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls

160), 104.

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Liturgie im Dom zu Essen

65

24. Dezember um 22.00 Uhr. Diese Vigilfeier als Einstimmung in die Heilige Nacht wird

musikalisch und textlich frei gestaltet, nicht in der Form der Lesehore, um auch den

Menschen einen Zugang zur Feier der Heiligen Nacht zu ermöglichen, die nicht so vertraut

sind mit den liturgischen Hochformen.49 In die Vigilfeier integriert wird das Martyrologium,

der Gesang der Festankündigung der Geburt des Herrn.50 Während der Vigilfeier ist der Dom

nur dezent mit elektrischem Licht erleuchtet.

2.1 Christmette

An das Ende der Vigilfeier schließt sich unmittelbar das Orgelvorspiel zum Eröffnungslied der

Christmette an. Während des Eröffnungsliedes erfolgt die Inzens des Altares und des

Kreuzes. Der Dom wird während des Liedes entsprechend heller erleuchtet. Die Christmette

verläuft nach C 3.2 „Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof“ bzw. 4.6.1 bzw. 5.2.

Das Evangeliar befindet sich bereits geschlossen auf dem Altar und wird nicht beim Einzug

hineingetragen. Nach der Verkündigung des Weihnachtsevangeliums und der Homilie des

Bischofs ziehen Ministranten, Kapitel, Konzelebranten und Diözesanbischof zur Krippe. Dort

wird die Krippe gesegnet mit Weihwasser. Während des Liedes „Ich steh an deiner Krippe

hier“ wird sie auch inzensiert. Danach betet der Bischof knieend still vor der Krippe. Es

schließen sich das gesprochene bzw. gesungene Große Glaubensbekenntnis vor der Krippe

an. Zu den Worten „Et incarnatus est“ bzw. „hat Fleisch angenommen“ knien sich alle

nieder. Nach dem Glaubensbekenntnis werden auch die Fürbitten vor der Krippe gebetet.

Nach Abschluss der Fürbitten ziehen alle wieder in den Altarraum zurück. Währendessen

beginnt bereits der Gesang des Offertoriums. Es folgt der Gabengang. In der Heiligen Nacht

wird als Hochgebet in der Regel Hochgebet III genommen. Der Auszug in der Christmette

erfolgt über den Kreuzgang in die Domsakristei. Der Diözesanbischof wechselt nicht die

liturgischen Gewänder vorher gegen Chorkleidung.

2.2. Hirtenamt

Am Morgen des 25. Dezember wird die Messe „Am Morgen“, das sog. „Hirtenamt“, um 8.00

Uhr im Essener Dom gefeiert, i.d.R. zelebriert der Dompropst. Diese Messfeier wird durch dt.

Weihnachtslieder und Kantorengesänge sowie weihnachtlicher Orgelmusik gestaltet. Am 25.

Dezember (Gedenktag der Hl. Anastasia) wird entweder im Hirtenamt um 8.00 Uhr oder im

Pontifikalamt um 10.00 Uhr Hochgebet I verwendet

2.3 Pontifikalamt am Tag

Das Messformular „Am Tag“ wird um 10.00 Uhr im Pontifikalamt, welchem ein Weihbischof

vorsteht, genommen. Das Pontifikalamt wird in festlicher Weise mit Chor und Orchester

gestaltet. Es verläuft nach C 3.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des

Diözesanbischof bzw. 4.6.2 bzw. 5.2.

Das Glaubensbekenntnis wird in der großen Form gesungen; wie in der Heiligen Nacht knien

alle zu den Worten „Et incarnatus est“ bzw. „hat Fleisch angenommen“ nieder. Der Auszug

erfolgt durch den Mittelgang ins Atrium zur Verabschiedung des Diözesanbischofs.

49

Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls

160), 110: „Die Kirche wünscht, dass die Gläubigen in der Nacht des 24. Dezember – wenn möglich – an der

Lesehore, als der unmittelbaren Vorbereitung auf die Feier der Christmette teilnehmen. Wo das nicht

geschieht, kann es angemessen sein, eine von ihr angeregte Gebetsversammlung abzuhalten, die Gesänge,

Lesungen und Elemente der Volksfrömmigkeit enthält. 50

Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls

160), 111

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Liturgie im Dom zu Essen

66

2.4 2. Vesper von Weihnachten

Um 17.00 Uhr versammelt sich das Domkapitel mit der Gemeinde zur Feier der zweiten

Vesper an Weihnachten. Der Einzug in den Dom erfolgt von der Adveniat-Krypta aus. Der

Vesper steht in der Regel der Dompropst vor (s. C 3.6.1 bzw. 4.8.1 bzw. 5.3).

2.5 2. Weihnachtstag – 26. Dezember

Um 10.00 Uhr feiert ein Weihbischof das Pontifikalamt zum 2. Weihnachtstag (s. C.3.4 bzw.

4.6.3. Fällt der 26.12. auf einen Wochentag wird das Fest des ersten Märtyrers der Kirche,

des hl. Stephanus, begangen (ohne Credo! und Hochgebet I); fällt der 26.12. auf einen

Sonntag, wird das Fest der hl. Familie gefeiert (mit Credo!).

3 31. Dezember / 1. Januar

Die Jahresschlussmesse am 31. Dezember hat in der Volksfrömmigkeit eine besondere

Bedeutung. Sie wird im Essener Dom als Vorabendmesse zum 1. Januar gefeiert. Am Ende

wird der sakramentale Segen gespendet und das „Te Deum“ („Großer Gott, wir loben dich“)

gesungen, um Lob und Dank der Gemeinde für die von Gott erhaltenen Wohltaten im

vergangenen Jahr zum Ausdruck zu bringen.51 Die Monstranzhostie wird in der

Jahresschlussmesse selbst konsekriert. Der Jahresschlussmesse steht in der Regel der

Dompropst vor.

Vorzubereiten sind neben den üblichen Vorbereitungen für ein Kapitelsamt:

a) auf der hinteren Kredenz:

- Monstranz und zusätzliches Korporale

- Schultervelum

b) vordere Kredenz

- Kniebank

- Lunula mit Hostie, die bei der Gabenbereitung mit zum Altar gebracht wird

Am 1. Januar werden nicht nur der Oktavtag von Weihnachten und das Hochfest der

Gottesmutter Maria gefeiert, sondern auch der Gründung des Bistums Essen am 1. Januar

1958 gedacht. Aus diesem Anlass feiert der Diözesanbischof um 18.00 Uhr ein festliches

Pontifikalamt, zu der das Domkapitel zusammen mit den Stadt- und Kreisdechanten im

Essener Dom zusammenkommen. Der Einzug erfolgt aus der Adveniat-Krypta; vorher wird

keine Vesper gebetet. Das Pontifikalamt verläuft nach „Pontifikalamt mit dem

Diözesanbischof“ C 3.2 bzw. C 4.6.1 bzw. C 5.2.

In den Fürbitten an diesem Tag wird nicht nur in besonderer Weise für das Bistum Essen

gebetet, sondern auch der Gedanke des Welttags des Friedens, den Papst Paul VI. 1967 auf

den 1. Januar gelegt hat, berücksichtigt. 52

4 Ewiges Gebet am 6. Januar

Am 6. Januar wird das Hochfest der Erscheinung des Herrn begangen. An diesem Tag wird im

Essener Dom die Reihe der Feier des Ewigen Gebetes im Bistum Essen begonnen. Nach der

Eucharistiefeier um 10.00 Uhr (am Sonntag nach der 12-Uhr-Messfeier) wird das

51

Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls

160), 114 52

vgl. Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls

160), 117

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Liturgie im Dom zu Essen

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Allerheiligste ausgesetzt. Die Monstranzhostie wird in der Messe unmittelbar vor der

Aussetzung zum Ewigen Gebet konsekriert.

4.1 Betstunden und Kapitelsvesper

Es schließen sich die Betstunden an, die insgesamt vom Domkapitel verantwortet werden.

Abgeschossen wird die Feier des Ewigen Gebetes um 16.00 Uhr mit der Feier der Vesper.

Dieser Vesper steht in der Regel der Dompropst vor. Die Vesper wird gehalten nach C 3.6.4

„Vesper bei ausgesetztem Allerheiligsten“ bzw. C 4.8.4 bzw. 5.4. Am Ende der Vesper wird

der sakramentale Segen gespendet und das Allerheiligste reponiert.

4.2 Pontifikalamt

Die liturgische Festfeier von Epiphanie am 6. Januar wird um 17.30 Uhr mit einem festlichen

Pontifikalamt abgeschlossen. Das Pontifikalamt verläuft entweder nach „Pontifikalamt mit

dem Diözesanbischof“ C 3.2 bzw. C 4.6.1 bzw. C 5.3 oder nach C 3.3 Pontifikalamt mit einem

Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs bzw. 4.6.2 bzw. 5.2.

5. 2. Februar – Darstellung des Herrn / 3. Februar Blasiussegen

Am 40. Tag nach Weihnachten, am 2. Februar, wird das Fest der Darstellung des Herrn

begangen. Auch dieses Fest hat in der Volksfrömmigkeit eine tiefe Verankerung. Fällt das

Fest auf einen Wochentag, wird um 17.10 Uhr vom Domkapitel die Vesper in der Adveniat-

Krypta gebetet, anschließend folgt das Pontifikalamt in der Regel von einem Weihbischof

zelebriert (in An- oder Abwesenheit des Diözesanbischofs). An einem Sonntag findet das

Pontifikalamt um 10.00 Uhr statt und vorher wird um 9.45 Uhr die Terz in der Adveniat-

Krypta gebetet. Dem Pontifikalamt wird eine Statio vorgeschaltet, mit Segnung der Kerzen.53

Die Gemeinde versammelt sich im Kreuzgang, von dort erfolgt die Prozession zur Kirche

(Dom). Die Gläubigen halten Vigil-Kerzen in den Händen, die sie am Eingang zum Dom

erhalten.

Vorzubereiten sind neben den üblichen Vorbereitungen zu einem Pontifikalamt:

- Vigilkerzen für die Gläubigen

- Größere Kerzen für die Mitglieder des Kapitels

- Tisch mit Altarkerzen im Kreuzgang auf den Steinplatten,

dazu Messbuch und Mikrophon

- Weihwasser

Der zelebrierende Weihbischof begibt sich mit dem Domkapitel und der liturgischen

Assistenz aus der Adveniat-Krypta in den Kreuzgang auf die Steinplatten, wo ein kl. Tisch mit

Kerzen vorbereitet ist. Er trägt weiße Paramente, zur Kerzenweihe einen Chormantel, den er

nach der Prozession ablegt und gegen das Messgewand eintauscht. Der Weihbischof begrüßt

die versammelte Gemeinde, segnet die Kerzen, die vorher entzündet wurden. Er besprengt

die Kerzen mit Weihwasser und der Diakon lädt die Gemeinde zur Prozession ein.

Anschließend zieht die Prozession durch den Kreuzgang in den Dom, dabei wird der

Lobgesang des Simeon, das „Nunc dimittis“ entweder vom Chor allein oder im Wechsel

zwischen Chor und Gemeinde gesungen.

53

vgl. Messbuch 619 Kerzenweihe 1. Form mit Prozession und Zeremoniale für die Bischöfe 242-247.

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Liturgie im Dom zu Essen

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Prozessionsordnung: Th+N

A/K/A

Domsingknaben bzw. Mädchenchor

Ministrant(inn)en

DVe

Ehrendomherren

em. DKe

n.r. DKe

res. DKe

Dompropst/Generalvikar (WB)

(Diözesanbischof)

D

zelebrierender WB

Ministranten/innen mit Stab und Mitra

Beim Einzug in die Kirche spielt die Orgel und es wird ein passendes Lied gesungen. Im

Altarraum angekommen, verehrt der zelebrierende WB den Altar, er inzensiert ihn und geht

dann seitlich zur Kredenz, dort erhält er das Messgewand, danach geht er zum Priestersitz

stimmt von dort das Gloria an. Auf das Gloria folgt das Tagesgebet. Die Messfeier wird in der

üblichen Form Pontifikalamt C 3.3 bzw. 3.4 bzw. 4.6.2 bzw. 4.6.3 bzw. 5.2 fortgesetzt.

Die Weihnachtskrippe verbleibt im Dom und in der Anbetungskirche nicht bis zum 2.

Februar, sondern wird in der Regel – zusammen mit den Tannenbäumen – in den Tagen nach

der Feier des zweiten Sonntags im Jahreskreis abgebaut.

Am Abend des 2. Februar wird nach dem Pontifikalamt der Blasiussegen erteilt, ebenso am

Ende einer jeden Messfeier des 3. Februar (Gedenktag des hl. Bischofs Blasius) und am Ende

der Sonntagsmessfeiern nach dem 3. Februar.

6 Quadragesima (Fastenzeit, österliche Bußzeit)

„Die Zeit der vierzig Tage (Fastenzeit, österliche Bußzeit) ist die Zeit, die Ostern vorangeht

und auf die Feier dieses Festes vorbereitet. Sie ist Zeit des Hörens auf Gottes Wort sowie der

Bekehrung, Vorbereitung auf und Erinnerung an die Taufe, Zeit der Versöhnung mit Gott und

mit den Geschwistern.“54

In der Fastenzeit werden im Essener Dom besondere Liturgien gefeiert. Neben den

Kreuzwegandachten am Donnerstagnachmittag vor der Abendmesse werden an den fünf

Freitagen von der ersten bis zur fünften Fastenwoche Fastenpredigten (Glaubenszeugnisse)

im Essener Dom gehalten. „In dieser Zeit soll der Altar nicht mit Blumen geschmückt sein.“55

Die Orgel wird während der österlichen Bußzeit nur gemäßigt im Gottesdienst zur Begleitung

des Gesangs und in eher meditativen Vor- und Nachspielen eingesetzt. Ausgenommen sind

die Hochfeste, Feste und der Sonntag Laetare (4. Fastensonntag).“56

54

Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Direktorium über die Volksfrömmigkeit

und die Liturgie (Verlautbarung des Apostolischen Stuhls 160,2001) Nr. 124. 55

Zeremoniale für die Bischöfe 252 56

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe 252

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Liturgie im Dom zu Essen

69

6.1 Aschermittwoch

„Am Mittwoch vor dem ersten Fastensonntag begehen die Christgläubigen mit der

Aschenauflegung die Zeit der inneren Reinigung.“57 „Die Geste, sich mit Asche zu bedecken,

hat den Sinn, die eigene Gebrechlichkeit und Sterblichkeit zu bedenken sowie die

Notwendigkeit der Erlösung durch Gottes Barmherzigkeit zu erkennen.“58

Im Essener Dom wird in allen Messfeiern des Aschermittwochs das Aschenkreuz nach der

Homilie ausgeteilt. 59

Vorzubereiten sind für die Messfeiern an diesem Tag in besonderer Weise:

- Asche, die zuvor aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen wurde

- kleine Silbertabletts, auf denen die Asche verteilt ist.

- Lavabo mit Seife und Handtücher in ausreichender Form an der Kredenz für alle

Austeiler der Asche.

Der Diözesanbischof beginnt mit seinem Bistum die österliche Bußzeit, indem er am Abend

des Aschermittwochs um 17.30 Uhr am Pontifikalamt im Dom teilnimmt. Hauptzelebrant

dieses Pontifikalamts ist in der Regel ein Weihbischof. Um 17.10 Uhr versammelt sich das

Domkapitel mit dem Diözesanbischof zur Vesper in der Westkrypta. Um 17.30 Uhr beginnt

der Gottesdienst. Nach dem Einzug und dem Eingangslied – währenddessen der Altar

inzensiert wird – folgt die Begrüßung und die Einführung in die Eucharistiefeier. Das

Allgemeine Schuldbekenntnis entfällt. Sofort nach der Begrüßung schließt sich das Kyrie an,

danach folgt das Tagesgebet durch den Hauptzelebranten. Nach der Homilie ist Segnung und

Austeilung der Asche. Dazu tritt der Weihbischof an einen dafür vorbereiteten Tisch, in

unmittelbarer Nähe des Priestersitzes. Er wird begleitet von den assistierenden Diakonen.

Auf dem Tisch ist in silbernen Schalen die Asche vorbereitet. Der Weihbischof spricht das

Segensgebet, dann besprengt er die Asche mit Weihwasser (ohne Begleitgebet) und

inzensiert sie mit Weihrauch. Danach tritt der Diözesanbischof vor den Altar, bekommt vom

Weihbischof einen Teller mit Asche gereicht. Der Diözesanbischof streut dem zelebrierenden

Weihbischof Asche aufs Haupt und spricht die dafür vorgesehene Formel: „Bekehrt euch und

glaubt an das Evangelium“ oder „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum

Staub zurückkehren wirst.“60 Dann legt der zelebrierende Weihbischof dem Bischof Asche

aufs Haupt. Jetzt tritt das Domkapitel von der Südseite her vor den Altar, dort wird den

einzelnen Kapitularen vom Weihbischof das Aschenkreuz erteilt. Alle, die nicht das

Aschenkreuz an die Gemeinde austeilen, kehren über die Südseite des Chorraumes auf ihre

Plätze im Chorgestühl zurück. Diözesanbischof, Weihbischöfe und Kapitulare, die das

Aschenkreuz austeilen, nehmen vom vorbereiteten Tisch ein silbernes Tablett mit Asche und

teilen in den Seitenschiffen, im hinteren Teil des Domes (links und rechts) und auf der

untersten Stufe des Altares den Gläubigen das Aschenkreuz aus, indem sie eine der beiden

der Formeln zusprechen.

Nach dem Austeilen der Asche an die Gemeinde ist für alle, die das Aschenkreuz ausgeteilt

haben, an der Kredenz Lavabo vorzuhalten.

Es folgen die Fürbitten, kein Credo!

57

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 253 58

Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Direktorium über die Volksfrömmigkeit

und die Liturgie (Verlautbarung des Apostolischen Stuhls 160,2001) Nr. 125 59

Zeremoniale für die Biscöfe 254-259. 60

Zeremoniale für die Bischöfe, 257

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Liturgie im Dom zu Essen

70

Die Eucharistiefeier wird mit normalem Ablauf fortgesetzt. Nach dem Schlusssegen erfolgt

großer Auszug - zur Verabschiedung des Diözesanbischofs – ins Atrium.

6.2 Der erste Fastensonntag

Am Nachmittag des ersten Fastensonntags findet die Zulassungsfeier für die Taufbewerber

aus dem ganzen Bistum im Dom statt. Dieser Feier steht der Diözesanbischof vor.61 Für die

Feier der Einschreibung wird der vorgesehene Ritus genommen.62

6.3. Fastenpredigten

An den Freitagen der Fastenzeit (1. – 5. Fastenwoche) finden abends um 18.30 Uhr sog.

Fastenpredigten im Rahmen eines Abendlobes statt. Diese Predigten können auch in Form

von Glaubenszeugnissen gestaltet sein. Diese Gottesdienste werden durch einen der Chöre

auch musikalisch besonders gestaltet (s. auch B 2.4).

7 Die Feier der Heiligen Woche

„In der Heiligen Woche feiert die Kirche die Erlösungsgeheimnisse, die von Christus in den

letzten Tagen seines Lebens zur Vollendung gebracht wurden, beginnend mit seinem

messianischen Einzug in Jerusalem.“ 63

7.1 Der Palmsonntag

„Am Palmsonntag tritt die Kirche ein in das Mysterium der Kreuzigung, der Grabesruhe und

der Auferstehung ihres Herrn, der mit seinem Einzug in Jerusalem seine Majestät ahnen

lässt. Die Christen tragen Zweige als Zeichen des königlichen Triumphes, den Christus unter

der Last des Kreuzes errungen hat.“64

Die Heilige Woche beginnt im Essener Dom mit der Segnung der Palmzweige auf dem

Domhof vor dem Pontifikalamt. Sie beginnt um 9.45 Uhr.

Vorzubereiten sind für die Palmsonntagsliturgie in besonderer Weise:

a) im Domhof

- Körbe mit Palmzweigen für Kapitel, Ministranten und Gläubige

- Weihwasser mit Aspergill

- Mikrophon mit Übertragung auf den Domhof

b) im Dom

- Messgewand an der hinteren Kredenz

- Zwei zusätzliche Lesepulte mit Mikrophonen für die Leidensgeschichte

- Rote Stolen für Priester, die bei der Passion bzw.

bei der Austeilung der Heiligen Kommunion beteiligt sind.

Das Domkapitel versammelt sich um 9.30 Uhr zur Feier der Terz in der Adveniat-Krypta. Von

dort aus zieht sie zum Ort der Palmweihe in den Domhof. Nach der Prozessionsordnung zieht

als erstes Weihrauch, dann das geschmückte große Kreuz, die Akolythen, es folgen die

Altfridbrüder, die Ministranten, das Domkapitel, der Diözesanbischof, der Diakon mit dem

Evangeliar und dahinter der zelebrierende Weihbischof mit Pluviale sowie Stab und Mitra,

weitere Diakone. Während des Zugs auf dem Domhof singt der Chor den entsprechenden

61

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe, 406 ff. 62 Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 408 bis 419. 63

Kongregation für den Gottesdienst, Rundschreiben über die Feier von Ostern und ihre Vorbereitung

(16.01.1988), 27 64

Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 263

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Liturgie im Dom zu Essen

71

Eröffnungsruf und die dazugehörigen Verse. Nach Beendigung des Gesanges gibt der

Weihbischof Stab und Mitra ab und spricht zur Gemeinde gewandt: „Im Namen des Vaters

…“. Dann grüßt er die Gemeinde mit liturgischem Gruß und führt sie anschließend – wie im

Messbuch vorgesehen – in die Feier ein [MB 2].

Nach der Einführung in die Feier legt der zelebrierende Weihbischof Weihrauch ein, er

segnet die Zweige, indem er - die Hände gefaltet – das Segensgebet spricht. Dann besprengt

er die Zweige der Gläubigen und die - in den Körben bereitliegenden - Zweige mit

Weihwasser und inzensiert sie anschließend mit Weihrauch. Nach der Segnung der Zweige

werden diese an den Diözesanbischof, die Weihbischöfe, das Domkapitel, die Altardiener

und die Altfridbrüder ausgeteilt. Dabei wird vom Chor eine passende Antiphon bzw. ein

passendes Lied gesungen. Der Weihbischof legt anschließend wiederum Weihrauch ein und

erteilt dem Diakon, der das Evangelium vorträgt, den Segen, um den dieser den Weihbischof

zuvor gebeten hat. Während der Verkündigung des Evangeliums nimmt der Weihbischof

seinen Palmzweig in die Hand. Nach der Verkündigung des Evangeliums folgt evtl. eine kurze

Homilie, daraufhin fordert der Diakon mit den Worten „Wie einst das Volk in Jerusalem“ zur

Prozession auf. Die Prozession formiert sich in folgender Reihenfolge: Th+N A/K/A

Chor

Altfridbrüder

Ministrant(inn)en

Domkapitel

Diözesanbischof

zelebrierender WB mit Mitra und Palmzweig

Diakone

Ministranten/innen mit Stab und Mitra

Die Prozession geht über den Domhof, die Kettwiger Straße, den Zwölfling und den

Kreuzgang (Nordeingang) zur Domkirche. Während der Prozession werden die

entsprechenden Hymnen („Singt dem König Freudenpsalmen“ und Christusrufe) gesungen.

Zum Einzug der Prozession in die Domkirche erklingt durch den Domorganisten Orgelmusik,

die überleitet zum entsprechenden Eingangslied. Der Weihbischof reicht bei seiner Ankunft

am Altar dem Diakon den Palmzweig, gibt die Mitra ab, verehrt den Altar und inzensiert ihn,

ebenso das geschmückte Kreuz rechts vom Altar.

Dann begibt er sich in den hinteren Teil des Chorraumes und wechselt Pluviale gegen das

Messsgewand.65 Danach begibt er sich zum Priestersitz spricht zum Abschluss der Prozession

das Tagesgebet. Die übrigen Teile der Eröffnung und das Kyrie entfallen.

Es folgen die beiden Lesungen der Messe, die vom Lektor/Lektorin vorgetragen werden. Auf

die zweite Lesung folgt der Ruf vor der Passion „Christus factus est pro nobis“. Danach

beginnt die Verkündigung der Leidensgeschichte. Drei Diakone bzw. zwei Diakone und ein

Priester (Dompropst) tragen die Passion vor. Die Begrüßung der Gemeinde und die

Bezeichnung des Buches entfallen. Die Leidensgeschichte wird sitzend angehört und durch

Chor- bzw. Gemeindegesänge an drei Stellen unterbrochen, eventl. wird die Passion auch in

gesungener Form vorgetragen. Nach der Verkündigung des Todes des Herrn knien alle

nieder und beten in Stille. Der übliche Schluss nach der Verkündigung des Evangeliums

entfällt. Es schließt sich nach der Verkündigung der Passionsgeschichte evtl. eine Homilie an,

wenn sie nicht zuvor nach dem Evangelium bei der Palmweihe gehalten wurde. Nach Passion

65

vgl. MB [1, Nr. 3] und Zeremoniale für die Bischöfe 265 und 271.

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Liturgie im Dom zu Essen

72

bzw. Homilie folgt das gesungene bzw. gesprochene Glaubensbekenntnis. Mit den Fürbitten

und anschließender Bereitung der Gaben wird die Eucharistiefeier mit normalem Ablauf des

Gottesdienstes fortgesetzt (s. C 3.3. bzw. C 4.6.2 C 5.2.).

Nach dem Segen erfolgt der große Auszug ins Atrium. Es erfolgt die Verabschiedung des

Diözesanbischofs im Atrium und die Rückkehr aller liturgischen Dienste durch den Kreuzgang

in die Sakristei.

7.2 Musikalische Abendgebete in der Karwoche

An den Abenden des Montags, Dienstags und Mittwochs der Karwoche gestalten die Chöre

am Dom besondere musikalische Abendgebete. Sie haben keine feste liturgische Form,

sondern sollen durch Musik und Text die Gläubigen in das Geheimnis des Leidens und

Sterbens Jesu Christi hineinführen.

7.3 Trauermetten in der Karwoche

Die Mitglieder des Domkapitels versammeln sich am Morgen des Gründonnerstags, des

Karfreitags und des Karsamstags in der Altfridkrypta (Ostkrypta) zum gemeinsamen Gebet

der Trauermetten.

7.4 Der Gründonnerstag

7.4.1 Chrisammesse

„Die Messe, in der der Chrisam und die anderen Öle geweiht werden, feiert der Bischof in

Konzelebration mit seinem Presbyterium. Sie ist Ausdruck der Verbundenheit der Priester

mit ihrem Bischof.“66 Die Chrisammesse wird im Essener Dom in der Regel am

Gründonnerstagmorgen um 9.00 Uhr durch den Diözesanbischof gefeiert. Es konzelebrieren

12 Pfarrer aus dem Bistum. Zur Chrisammesse werden nicht nur die Priester und Diakone

aus dem Bistum zur Mitfeier eingeladen, sondern auch alle Ministrantinnen und

Ministranten sowie alle Gläubigen des Bistums.

Die Chrisammesse am Gründonnerstag wird i.d.R. durch das Referat für die

Ministrantenpastoral in Abstimmung mit dem Domzeremoniar vorbereitet. Ein Chor der

Dommusik gestaltet diese zentrale Feier im Kirchenjahr musikalisch mit.

Vorzubereiten sind für diese Messfeier in besonderer Weise:

a) in der Adveniatkrypta

- zwei Kannen mit Katechumenenöl

- zwei Kannen mit Krankenöl

- zwei Kannen mit Chrisamöl

- Gefäß mit Balsam

- Kännchen mit Rosenöl

- 7 Hostienschalen

- Weinkanne

b) neben der Kredenz im Altarraum

- Tisch für die Ölkannen, Watte, Tücher zum Verkleiden der Ölkannen nach der

Weihe; aufgeschlagenes Messbuch mit den Gebeten für die Weihe der hl. Öle

- Mikrophon mit Ständer

Alle Ministrantinnen und Ministranten, die am Gottesdienst teilnehmen, ziehen in

liturgischer Kleidung beim Einzug mit ein. Darum beginnt der Einzug in die Domkirche etwas

66

Allgemeine Einführung in das römische Messbuch AEM 157, ebenso: Zeremoniale für die Bischöfe, 274

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Liturgie im Dom zu Essen

73

früher als gewöhnlich. Nach den Ministrantinnen und Ministranten erfolgt der Einzug der

liturgischen Dienste in folgender Weise: Th+N A/K/A

Ministrant(inn)en

Domkapitel

Diakone

Konzelebranten

HZe

zwei assistierende Diakone

Stab- und Mitraträger

Die Mitglieder des Domkapitels begeben sich sofort – ohne Altarreferenz – ins Chorgestühl.

Die Diakone und die konzelebrierenden Pfarrer ziehen – ohne Verneigung – die Altarstufen

zwei zu zwei hinauf zum Altarkuss. Anschließend begeben sie sich auf ihre Plätze im

Chorraum. Konzelebranten sitzen rechts und links vor dem Chorgestühl. Der Gottesdienst

findet in der normalen Weise bis einschließlich der Homilie statt. Es folgt kein

Glaubensbekenntnis, es schließen sich an die Homilie sofort die Fürbitten an. Lesungen und

Fürbitten werden von Ministrantinnen und Ministranten vorgetragen. Nach den Fürbitten

erfolgt die Gabenprozession von der Adveniat-Krypta her, wo die Öle und die Gaben zur

Feier der Eucharistie bereitstehen. Währenddessen wird der Altar bereits mit Korporale,

Messbuch, Kelch und Wasser zugerüstet. Von der Adveniat-Krypta zieht man in die

Domkirche in folgender Reihefolge ein:

2 Diakone mit Chrisam

2 Diakone mit Krankenöl

2 Diakone mit Katechumenenöl

1 Diakon mit dem Balsamgefäß

8 Ministranten mit Brot und Wein

Während der Prozession wird ein entsprechendes Lied gesungen. Ist die Prozession an den

Altarstufen angekommen, endet der Gesang und der Diakon mit dem Chrisam sagt mit

vernehmlicher Stimme: „Das Öl für den Chrisam“. Danach spricht der Diakon mit dem

Krankenöl: „Das Öl für die Kranken“, darauf der Diakon mit dem Katechumenenöl: „Das Öl

für die Katechumenen“. Der zelebrierende Diözesanbischof nimmt vor dem Altar die Öle

entgegen, die dann auf den Tisch gestellt werden (hier hilft ein Domsakristan beim

Abstellen). Einer der assistierenden Diakone nimmt das Balsamgefäß entgegen, zeigt es dem

Hauptzelebranten und stellt es auf den Tisch. Brot und Wein werden auf den Altar gestellt.

In der Zwischenzeit haben Th und N Weihrauch für die Gabenbereitung geholt. Während der

Gabenbereitung wird der Gesang zur Gabenbereitung gesungen. Die Segnung des

Krankenöls erfolgt am Schluss des eucharistischen Hochgebetes. Der zelebrierende Bischof

geht zu den Gefäßen für das Öl für die Kranken und spricht mit ausgebreiteten Armen das

Segensgebet. Zuvor hat der DZ die entsprechenden Gefäße geöffnet. Ein Ministrant hält das

Messbuch. Der DZ versieht nach der Segnung des Krankenöls die entsprechenden Gefäße

mit einem Tuch. Anschließend wird die Messfeier bis zur Kommunionausteilung fortgesetzt.

Nach dem Schlussgebet wird Weihrauch geholt. Die Weihrauchträger halten sich bis nach

der Ölweihe im Hintergrund, da Weihrauch erst nach der Ölweihe benötigt wird. Nach dem

Schlussgebet ist die Weihe des Katechumenenöls und des Öls für den Chrisam. Auch hier

öffnet der DZ die entsprechenden Gefäße, ein Ministrant hält das Messbuch. Bei der Weihe

des Öls für den Chrisam treten die konzelebrierenden Pfarrer nach vorne und strecken bei

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Liturgie im Dom zu Essen

74

den Worten: „Deshalb bitten wir dich, o Herr“ bis zum Ende des Weihegebetes schweigend

die beiden Hände zu den Chrisamgefäßen hin aus. Nach der Weihe des Katechumenenöls

und des Öls für den Chrisam werden die Gefäße geschlossen und mit entsprechenden

Tüchern versehen (DZ). Der Diözesanbischof tritt an den Altar und erteilt den Schlusssegen.

Es erfolgt der Auszug mit den geweihten Ölen in folgender Ordnung:

Kreuz und Akolythen gehen durch den Kreuzgang in die Sakristei. Weihrauch geht durch den

Kreuzgang in die Sakristei. Die Diakone mit dem Krankenöl gehen durch den Kreuzgang

direkt in die Ostkrypta. Die Diakone mit dem Katechumenenöl ebenfalls direkt durch den

Kreuzgang in die Ostkrypta. Die Diakone mit dem Öl für den Chrisam ebenfalls durch den

Kreuzgang in die Ostkrypta. Die Ministranten gehen durch den Kreuzgang in die Sakristei.

Anwesende Diakone und Priester gehen durch den Kreuzgang in die Sakristei, ebenso das

Domkapitel, die Konzelebranten und der Hauptzelebrant.

Die in der Domkirche versammelten Ministrantinnen und Ministranten bleiben in den

Bänken bis der Hauptzelebrant aus der Domkirche ausgezogen ist. Die Ausgabe der Hl. Öle

findet in der Ostkrypta statt.67

7.4.2 Die Abendmahlsmesse

„Mit dieser Messe, die den Abendstunden des Gründonnerstages gefeiert wird, tritt die

Kirche in die Feier der drei österlichen Tage ein; sie gedenkt jenes letzten Mahles, bei dem

der Herr Jesus Christus in der Nacht, in der er verraten wurde, für die Seinen, die in der Welt

waren und die er bis zur Vollendung liebte, sein Leib und sein Blut unter den Gestalten von

Brot und Wein Gott, dem Vater darbrachte und den Aposteln als Speise und Trank reichte

und ihren und ihren Nachfolgern im Priestertum den Auftrag gab, dieses Opfer

darzubringen.“68

Die Abendmahlsmesse beginnt im Dom um 19.00 Uhr. Sie wird i.d.R. vom Diözesanbischof

gefeiert. Der Diözesanbischof legt die liturgischen Gewänder in der Adveniat-Krypta an. In

dieser Abendmahlsmesse wäscht der Diözesanbischof 12 eingeladenen Frauen und Männern

die Füße. Sie nehmen in der Liturgie in der ersten Bank rechts und links ihre Plätze ein.

Vorzubereiten sind in besonderer Weise:

a) an der hinteren Kredenz:

- Schüssel und 2 Kannen mit angewärmtem Wasser für die Fußwaschung

- Tücher zum Abtrocknen

- Eine Leinenschürze für den Bischof

- das für die Händewaschung des Bischofs Erforderliche nach der Fußwaschung

- Schultervelen für die Übertragung des Allerheiligsten

- Kerzen für die Mitglieder des Domkapitels zur Übertragung des Allerheiligsten

b) vor der ersten Bank Tisch für den Gabengang

- Hostienschalen mit ausreichend Hostien auch für die Kommunion am

Karfreitag

- Weinkanne

c) in der Anbetungskirche

- leerer Tabernakel zur Aufbewahrung des Allerheiligsten

67

vgl. auch die Hinweise aus dem Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 274 bis 294 68

Zeremoniale für die Bischöfe 297.

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Liturgie im Dom zu Essen

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- Leuchter und Blumen, die den Hochaltar schmücken. Die Kerzen sind

unmittelbar vor der Übertragung des Allerheiligsten durch einen

Domsakristan zu entzünden.

Um 19.00 Uhr erfolgt der Einzug in die Domkirche von der Adveniat-Krypta aus. In dieser hl.

Messe konzelebrieren alle Priester des Domkapitels, mit Ausnahme des DZ. Die

Konzelebranten begeben sich nach dem Altarkuss sofort auf ihre Plätze im Chor rechts und

links vor dem Kapitelsgestühl. Der Bischof macht mit den Diakonen den Altarkuss und

inzensiert den Altar und das Kreuz. Der Gloriahymnus wird feierlich durch die Orgel intoniert,

dazu läuten die Glocken und die Ministranten/innen schellen mit den Altarschellen. Die

Ministranten beenden das Schellen mit Eintreten in den Gesang des Gloriahymnus. Nach

dem Gloriahymnus schweigen Glocken, Schellen und auch die Orgel.

Nach der Homilie geleitet der DZ die zur Fußwaschung Anwesenden auf ihre Plätze im

Altarraum. Die Sedilien sind so angeordnet, dass die mitfeiernde Gemeinde die

Fußwaschung aus den Bänken gut mitverfolgen kann. Nach der Homilie legt der Bischof

Mitra und Kasel ab und legt die Leinenschürze an der hinteren Kredenz an. Dann geht er zu

denen, die die Füße gewaschen bekommen. Es begleiten ihn die beiden Diakone. Der eine

Diakon reicht ihm die Schale mit der Kanne, der andere Diakon hält die Handtücher bereit.

Der Bischof gießt Wasser über die Füße und trocknet diese anschließend ab. Bei der

Fußwaschung hat der Bischof keine Mitra. Es assistieren neben den beiden Diakonen ein

Ministrant und gfls. der DZ.

Nach der Fußwaschung ziehen die zur Fußwaschung Anwesenden Strumpf und Schuh wieder

an und sie werden vom DZ wieder auf ihre Plätze in ihre Bänke geleitet.

Der Bischof geht zur Kathedra zurück, dort wäscht er sich die Hände, legt die Kasel wieder

an. Das Glaubensbekenntnis entfällt, es folgen sofort die Fürbitten.

Zur Gabenbereitung bringen vier derjenigen, die an der Fußwaschung teilgenommen haben,

die Gaben zum Altar, die der Bischof vor dem Altar entgegen nimmt.

Die Eucharistiefeier wird normal fortgesetzt. Das Eucharistische Hochgebet, in der Regel wird

Hochgebet I verwendet, enthält eigene Einschübe. Nach der Kommunion bleiben alle

Ziborien zur Übertragung in die Anbetungskirche auf dem Altar stehen. Die Konzelebranten

erhalten brennende Kerzen für die kommende Prozession in die Anbetungskirche. Nach dem

Schlussgebet an der Kathedra legt der Bischof vor dem Altar stehend Weihrauch ein und

segnet ihn. Er kniet nieder und inzensiert das Allerheiligste. Danach legt er das

Schultervelum an. Der Chor intoniert den Hymnus „Pange lingua gloriosi“. Mit Hilfe des

Diakons erhält der Bischof ein Ziborium. Die übrigen Ziborien werden von den

Konzelebranten (Schultervelen) getragen. Es beginnt die Prozession in die Anbetungskirche.

Vor der Intonation des Gesangs hat der DZ alle Mitfeiernden eingeladen, sich der Prozession

anzuschließen und zur Eucharistischen Anbetung in der Anbetungskirche zu verweilen. Die

Prozession hat folgende Reihenfolge: K

AA

Chor

Ministranten/innen

Domkapitel

Konzelebranten

Weihrauch und zwei Konzelebranten mit Ziborien

Diözesanbischof, daneben rechts und links die assistierenden Diakone

Stab- und Mitraträger

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Liturgie im Dom zu Essen

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Die Prozession zieht durch den Mittelgang des Domes und durch das Atrium in die

Anbetungskirche. Ein Diakon stellt in der Anbetungskirche – bis auf ein Ziborium – alle

Ziborien in den Tabernakel. Ein Ziborium bleibt vor dem Tabernakel. Der Bischof kniet nieder

und inzensiert das Allerheiligste. Während der Inzensation singt der Chor bzw. alle die

letzten beiden Strophen des Hymnus „Pange lingua“: „Tantum ergo sacramentum“. Alle

verharren einen Augenblick im Gebet. Die Konzelebranten stellen die brennenden Kerzen ab,

anschließend erfolgt der Rückgang in den Dom. Ministanten, Konzelebranten, Chor, Diakon

und Bischof gehen direkt durch das Seitenschiff in die Domsakristei. Danach wird der Altar

im Dom abgedeckt, ohne Begleitgebete bzw. Begleitgesänge.69

7.5 Der Karfreitag

7.5.1 Karfreitagsprozession auf der Halde in Bottrop

Am Vormittag des Karfreitags zieht der Diözesanbischof mit vielen Gläubigen aus dem

Bistum zur Halde nach Bottrop, um dort den Kreuzweg zu gehen. Die Vorbereitung dieses

Kreuzwegs liegt in den Händen der Verantwortlichen der Stadtdekanate Bottrop und

Oberhausen.

7.5.2 Die Feier vom Leiden und Sterben Christi

„Am Karfreitag feiert die Kirche den heilbringenden Tod Christi. Sie gedenkt des Leidens

ihres Herrn in der Liturgie am Nachmittag, tritt für das Heil der Welt ein, verehrt das Kreuz

und gedenkt ihres Ursprungs aus der geöffneten Seite des Erlösers. (vgl. Johannes 19,34)“70

Die Feier vom Leiden und Sterben Christi beginnt im Essener Dom zur Todesstunde Christi

um 15.00 Uhr. In der Regel steht der Diözesanbischof dieser Feier vor.71

Vorzubereiten sind:

a) in der Adveniatkrypta

- liturgisches rotes Gewand wie bei der Messfeier für den Bischof

- verhülltes Kreuz und zwei Kerzenleuchter

b) in der Anbetungskirche

- zwei Leuchter vor dem Tabernakel, die bei der euch. Prozession mitgenommen

werden

- sowie zwei bzw. drei Schultervelen für die Diakone bzw. den Dompropst für die

Übertragung des Allerheiligsten

c) im Dom

- Altar ist vollkommen leer

- Funkmikro und Messbuch für das Eröffnungsgebet auf der Kredenz neben dem

Ambo

- Lektionar auf dem Ambo (Sollte die Passion in gesprochener Form vorgetragen

69

Messbuch (Seite 39), Nr. 18 und 19. Alle Angaben zur Abendmahlsmesse, s. Zeremoniale für die Bischöfe 297

bis 311. 70

Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 160, Kongregation für den Gottesdienst und die

Sakramentenordnung, Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie Nr. 142 71

vgl. die Hinweise im Zeremoniale für die Bischöfe 312-331.

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Liturgie im Dom zu Essen

77

werden, werden wie am Palmsonntag zwei zusätzliche Lesepulte aufgestellt mit

Lektionaren.)

- Auf der Kredenz, neben dem Priestersitz, liegen ein 2. Messbuch für die

Fürbitten, Altartuch, Korporale und leere Hostienschalen für die

Kommunionfeier.

- rote Stolen für die Priester, die die Kommunion austeilen (Kapitelsgestühl)

Der Bischof legt die liturgischen Gewänder in der Adveniat-Krypta an, die Diakone haben

zuvor die rote Dalmatik in der Domsakristei angezogen. Der Bischof trägt von Anfang an das

Messgewand. Das Domkapitel versammelt sich ebenfalls in der Adveniat-Krypta. Von dort

erfolgt – in Stille – der Einzug um 15.00 Uhr in die Domkirche ohne Prozessionskreuz und

ohne Leuchter. Die Ministranten/innen gehen sofort auf ihre Plätze im Chorraum, das

Domkapitel nimmt rechts und links vom Altar Aufstellung. Alle knien sich nieder. Der Bischof

legt die einfache Mitra ab (kein Stab, kein Ring), verneigt sich vor dem Altar und legt sich

zusammen mit den Diakonen zur Postratio nieder. Auf einen Hinweis des Domzeremoniars

hin, erheben sich alle.

Der Bischof spricht dort vor dem Altar – die Hände gefaltet in Richtung Altar – das

Eröffnungsgebet [MB (40)], ein(e) Ministrant(in) hält ihm dafür das Funkmikro. Dann begibt

er sich zur Kathedra, er setzt sich und erhält die Mitra. Es wird die erste Lesung aus dem

Buch des Propheten Jesaja vorgetragen, es folgt der Antwortpsalm, danach erfolgt die

zweite Lesung aus dem Brief an die Hebräer. Der Bischof legt die Mitra ab. Es folgt der Ruf

vor der Passion. Dazu erheben sich alle. Dann wird die Passion nach Johannes verkündet, in

gesungener oder gesprochener Form. Die Passion kann – gerade wenn sie in gesprochener

Form verkündet wird – durch Lieder und Gesänge unterbrochen werden. Zur Verkündigung

der Johannespassion werden weder Weihrauch noch Leuchter verwendet. Die Begrüßung

der Gemeinde und die Kreuzzeichen entfallen. Alle sitzen bei der Leidensgeschichte. Nach

den Worten „… gab er seinen Geist auf bzw. und verschied“ knien alle nieder und beten in

Stille.

Nach der Verkündigung der Leidensgeschichte, die vor der Grablegungsszene mit Vers 19,37

endet, folgt die Homilie des Bischofs. Nach der Homilie geht der Bischof zur Kathedra zurück.

Es folgt ein Moment der Stille. Dann erhebt sich der Bischof und leitet vom Altar aus die

großen Fürbitten ein. Dazu ist ihm vorher auf dem Altar das Messbuch gereicht worden. Der

Altar war zuvor nicht gedeckt. Der Bischof steht dazu ohne Mitra am Altar. Die

Gebetseinladung trägt ein Diakon vom Ambo aus vor. Er fordert die Gemeinde nach der

Gebetseinladung zum Niederknien und zum Aufstehen auf. Dann spricht der Bischof die

jeweilige Oration Zwischen Niederknien und Aufstehen erfolgt eine ausreichende Zeit des

stillen Gebetes. Der zweite Diakon steht neben dem Bischof am Altar.

Nach den großen Fürbitten folgt der Teil der Kreuzenthüllung und der Kreuzverehrung. Im

Essener Dom wird die erste Form der Kreuzenthüllung und -verehrung genommen. Ein

Diakon trägt das verhüllte Kreuz – begleitet von zwei Akolythen mit brennenden Kerzen –

aus der Adveniat-Krypta zum Altar. Dort erwartet ihn der Bischof mit dem anderen Diakon

vor den Stufen des Altarraumes. Der Bischof nimmt das Kreuz entgegen und enthüllt es – der

Gemeinde zugewandt – in drei aufeinander folgenden Schritten (1. unten an den

Altarstufen; 2. auf der Mitte der Altarstufen; 3. unmittelbar vor dem Altar). Er hebt zur

Verehrung durch die Gläubigen empor und singt jedes Mal den Ruf zur Kreuzverehrung

„Ecce lignum crucis“. Alle antworten jedes Mal „Venite ardoremus“. Sie knien sich nieder

und verehren das Kreuz in einer kurzen Gebetsstille, während der Bischof stehen bleibt und

das Kreuz empor hält.

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Liturgie im Dom zu Essen

78

Nach der Enthüllung und der dreimaligen Verehrung des Kreuzes übergibt der Bischof das

Kreuz an zwei Ministranten, die es halten. Neben ihnen stehen die Akolythen mit

brennenden Kerzen. Sie gehen sofort zur untersten Stufe des Altarraums nach unten. Der

Bischof legt das Messgewand ab; die Diakone die Dalmatik (seitlich an der Kredenz; ein

Ministrant trägt danach die Gewänder nach hinten zur Kredenz in den Chorraum). In dieser

Zeit erfolgt der Hinweis des Domzeremoniars an die Gemeinde, nun nach Domkapitel und

Ministranten/innen ebenfalls das Kreuz durch eine einfache Verneigung oder eine einfache

Kniebeuge zu verehren.

Der Bischof tritt nun als Erster zur Kreuzverehrung heran. Das Domkapitel und die

Ministranten folgen ihm in den Mittelgang, von wo aus die Verehrung in der Abfolge von

drei Kniebeugen erfolgt. Nach der Kreuzverehrung kehrt jeder an seinen Platz zurück.

Während der Kreuzverehrung durch Domkapitel und Gemeinde werden die „Improperien“,

mit den jeweiligen Zwischenversen, gesungen. Ebenfalls schließen sich

Kreuzverehrungsgesänge der Gemeinde an, wie „O du, hochheilig Kreuze“ oder „Des Königs

Banner wallt empor“. Der Gesang kann auch als Chorgesang „Vexilla regis prodeunt“ vom

Chor alleingesungen werden.

Nach der Kreuzverehrung durch die Gläubigen tragen die Ministranten das Kreuz zum Altar,

auf den es nun gestellt wird (zuvor muss der Ständer auf den Altar gestellt werden). Die

beiden Leuchter werden daneben gestellt. Der Bischof zieht nun wieder das Messgewand an

(hinten im Chorraum). Gegen Ende der Kreuzverehrung begeben sich – auf einen Hinweis

des Domzeremoniars – zwei Ministranten mit den beiden Diakonen, die zuvor hinten im

Chorraum die Dalmatik wieder angelegt haben und dem Dompropst, der die Stola erhalten

hat, in die Anbetungskirche, um die Ziborien zu holen (Weg über die Sakristei und den

Kreuzgang zur Anbetungskirche). Sobald die Kreuzverehrung zu Ende ist, kommen sie mit

den Ziborien und den brennenden Kerzen aus der Anbetungskirche durch den Mittelgang

zum Altar. Dort stellen sie die Ziborien und die Leuchter ab, dann tritt der Bischof an den

zuvor mit Altartuch und Messbuch gedeckten Altar. Es folgt der dritte Teil der Feier: die

Kommunionfeier und die Kommunionausteilung.

Der Bischof lädt zum Gebet des Herrn ein, anschließend zeigt er eine Hostie und spricht

„Seht das Lamm Gottes.“. Während der Kommunionausteilung erfolgen abwechselnd

Gesänge des Chores und Gesänge der Gemeinde sowie Stille.

Nach der Kommunionausteilung bringt ein Diakon das Ziborium mit den übrig gebliebenen

Hostien wieder in die Anbetungskirche zurück. Er wird von zwei Akolythen begleitet.

Nach einer kurzen Gebetsstille spricht der Bischof das Schlussgebet; anschließend das

Segensgebet. Danach stellen sich Bischof und Diakone vor den Altar, das Domkapitel tritt

seitwärts an den Altar heran. Ein Diakon liest vom Ambo aus das Evangelium von der

Grablegung vor (Johannes 19, 38-42). Es folgt nun die Prozession durch den Mittelgang der

Domkirche zum Grab in folgender Reihenfolge:

Ministranten mit Leuchter

Bischof mit dem Kreuz

Diakone

Domkapitel

Ministranten/innen

Währenddessen singt die Gemeinde ein passendes Lied. An der Grablege werden die Kerzen

abgestellt und das Kreuz abgelegt. Es folgt eine Gebetsstille. Im Anschluss an die Gebetsstille

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Liturgie im Dom zu Essen

79

erklingt ein Schlussgesang. Von der Grablege aus ziehen alle auf kurzem Weg in die

Sakristei.72

Zu passender Zeit wird der Altar abgedeckt.73

Im Dom herrscht an diesem Abend Stille.

7.6 Karsamstag

„Am Karsamstag verweilt die Kirche am Grab des Herrn, gedenkt seiner Passion, seines

Abschieds in das Reich des Todes und erwartet mit Gebet und Fasten seine Auferstehung.“74

Das Domkapitel betet am Morgen des Karsamstages die Trauermetten (Lesehore, Laudes) in

der Ostkrypta. Das Allerheiligste verweilt dort nicht. Es wird erst nach der Trauermette aus

dem Tabernakel in den Tabernakel der Ostkrypta übertragen. Der Tabernakel in der

Domkirche ist ebenfalls leer. Der Altar ist auch am Karsamstag – bis zum Mittag – noch nicht

gedeckt. In den Vormittagsstunden ist Ruhe und Stille im Dom, sodass die Gläubigen in Ruhe

im Gebet verweilen können. Die Mittagsmeditation um 12.00 Uhr ist eine Zeit der Stille und

des Gedenkens am Grab Jesu.

Ab 12.30 Uhr ist der Essener Dom geschlossen. Ab dann beginnen die Vorbereitungen für die

Osternacht. Der Dom wird geschmückt und der Altar wird entsprechend gedeckt. Das

Allerheiligste verbleibt im Tabernakel der Ostkrypta.

8 Ostern / Hochfest der Auferstehung des Herrn

8.1 Die Feier der Osternacht

„Die Osternacht ist nach ältester Überlieferung ‚eine Nacht des Wachens für den Herrn’ (Ex

12,42). Die Vigil, die in dieser Nacht zum Gedächtnis am jene Heilige Nacht gefeiert wird, in

der der Herr auferstanden ist, nennt man die Mutter aller Heiligen Vigilien. In dieser Nacht

erwartet die Kirche die Auferstehung des Herrn und feiert diese in den Sakramenten der

Eingliederung.“75

Die Feier der Osternacht wird im Essener Dom am späten Abend des Karsamstags gefeiert,

nach Einbruch der Dunkelheit, i.d.R. um 21.30 Uhr. Auf dem Domhof wird das Osterfeuer

bereitet.

Vorzubereiten sind in besonderer Weise:

a) für die Segnung des Feuers auf dem Domhof

- Holzstoß auf dem Domhof

- Osterkerze, die beim Einzug auf dem Domhof von einem Akolythen getragen

wird

- Fünf Weihrauchkörner/Wachsnägel, ein Griffel auf einem Tablett

- Docht bzw. Fackel für das Entzünden der Kerze am Feuer

- Licht (kl. Taschenlampe), um dem Bischof beim Vortragen der Texte zu leuchten

- Kl. Osterkerzen für die Gemeinde; Kerzen für Domkapitel und

Ministranten/innen

- Eine Zange, mit der der Th glühende Kohlen nach der Segnung aus dem Feuer in

das Rauchfass einlegt.

72

Der Sonderritus der Grablegung ist in der Liturgie des Essener Münsters seit den Zeiten des Damenstiftes

überliefert. Auch das Zeremoniale für die Bischöfe beschreibt in Nr. 331: „Wo es üblich ist, zieht der Bischof mit

dem Klerus und jenen, die einen besonderen liturgischen Dienst ausüben, zum „Heiligen Grab“. Nach örtlichem

Brauch kann … das Kreuz oder eine Statue mitgetragen werden.“ 73

Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 331 74

Kongregation für den Gottesdienst, Rundschreiben über die Feier von Ostern und ihre Vorbereitung 72 75

Zeremoniale für die Bischöfe 332

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Liturgie im Dom zu Essen

80

b) im Dom

- Messbuch mit dem Osterlob auf dem Ambo

- geschmückter Osterleuchter für die Osterkerze in der Mitte vor dem Altar

- Lektionar neben dem Ambo auf der Kredenz

- großes Taufwassergefäß (geschmückt), gefüllt mit Wasser für die

Taufwasserweihe, gegenüber der Amboseite

- Wenn die Sakramente der Eingliederung gespendet werden: Chrisamöl,

Taufkerze, weißes Taufkleid an der Kredenz neben dem Priestersitz

- Messbuch, ausreichend Hostien, Weinkanne, Kelch, Korporale, Lavabo auf der

üblichen Kredenz

Das Licht im Dom ist gelöscht.

Der Bischof legt die liturgischen Gewänder in der Adveniat-Krypta an. Die Diakone haben

zuvor in der Sakristei die Dalmatiken angelegt, das Domkapitel und alle, an der Liturgie

Beteiligten, versammeln sich bis 5 Minuten vor Beginn der Liturgie in der Adveniat-Krypta.

Auf ein Zeichen des DZ hin, begeben sich alle auf den Domhof. Zunächst A mit der

Osterkerze, es werden kein Vortragekreuz und keine Leuchter mitgetragen. Das Rauchfass

hat noch keine Kohle. Dann folgen Chor, Domkapitel, der Diözesanbischof als HZe, die

Diakone, Stab- und Mitraträger. Der HZe gibt Stab und Mitra ab und wendet sich mit dem

Eröffnungswort an die Gemeinde [vgl. MB (64)]. Dann segnet er das Feuer, ohne Mitra. Nach

der Segnung des Feuers bringt der Akolyth die Osterkerze vor den HZe. Dieser ritzt mit

einem Griffel ein Kreuz in die Kerze. Darüber zeichnet er die griechischen Buchstaben Alpha,

Omega etc. Dabei spricht er: „Christus gestern und heute“ etc. Es werden die

Weihrauchkörner eingefügt. Danach legt der B Weihrauch ein. Er entzündet die Osterkerze

am Osterfeuer und spricht „Christus ist glorreich auferstanden vom Tod.“. Danach erhält B

die Mitra. D nimmt nun die Osterkerze und setzt sich an die Spitze der Prozession, die nun in

die Domkirche einzieht. Die Prozession hat folgende Reihenfolge:

TH / N mit DZ

D mit Osterkerze

HZe mit Mitra und Kerze, aber ohne Stab

Konzelebranten

Domkapitel

Lektoren/innen

Ministranten/innen

Domsingknaben bzw. Mädchenchor bzw. Schola

Zwischen den Bänken angekommen, in der Nähe des Siebenarmigen Leuchters singt der

Diakon zum ersten Mal „Lumen Christi“. Die Gemeinde antwortet „Deo gratias“. Der HZe

entzündet seine Kerze an der Osterkerze. Die Prozession zieht bis zur Kirchenmitte. Dort

singt D zum zweiten Mal „Lumen Christi“. Konzelebranten, Domkapitel, Lektoren,

Ministranten/innen und Chor entzünden ihre Kerzen. Dann zieht die Prozession weiter. Vor

den Altarstufen singt D zum dritten Mal „Lumen Christi“. Er stellt die Osterkerze auf den

Osterleuchter. Die Ministranten/innen zünden die Kerzen der Gläubigen an und gehen – wie

alle anderen zuvor - auf ihre Plätze im Chorraum. Für die Konzelebranten sind neben der

Kathedra bzw. vor dem Chorgestühl links und rechts die Plätze vorgesehen.

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B legt an der Kathedra Weihrauch ein. D bittet um den Segen, inzensiert die Osterkerze und

singt das Osterlob vom Ambo aus.76

Im Anschluss an das Osterlob singt die Gemeinde das Lied zum Exsultet. Danach spricht der B

das Einleitungswort zu den Lesungen. Die Lesungen werden vom Ambo aus vorgetragen. Vor

dem Gesang des Gloria-Hymnus werden mindestens vier der sieben alttestamentlichen

Lesungen verkündet. In der Reihenfolge: Lesung, Responsorium, Gebet.

Nach der letzten alttestamentlichen Lesung, dem dazugehörigen Responsorium und Gebet

singt B in die Stille hinein: „Gloria in excelsis Deo“ bzw. „Ehre sei Gott in der Höhe“. Dann

erfolgt feierliche Orgelintonation, es läuten die Glocken, die Ministranten schellen, das

elektrische Licht wird langsam etwas heller gedimmt, aber nur soviel, dass das Licht der

Kerzen nicht vollkommen überstrahlt wird. Der Gloriahymnus wird in der vollen Textgestalt

lateinisch oder deutsch gesungen. Danach singt B das Tagesgebet von der Kathedra aus. Er

setzt sich und erhält die Mitra. Die Epistel wird vorgetragen. Nach der Verkündigung der

Epistel stehen alle auf und B singt – ohne Mitra – dreimal das österliche Halleluja. Zum

Evangelium werden keine Leuchter getragen. Das Evangelium wird vom Ambo aus vom D

verkündet. Nach dem Evangelium wird ein Osterlied gesungen, als Antwort der Gemeinde.

Danach folgt die Homilie.

Nach der Homilie spricht der Bischof von der Kathedra aus die Einleitung zur

Allerheiligenlitanei. Es folgt die Allerheiligenlitanei. Dazu stehen der Bischof, die Diakone mit

DZ vor dem Altar. Alle antworten stehend. Nach Ende der Allerheiligenlitanei begibt B sich

zur Taufwasserweihe, ggfls. zur Spendung der Taufe (und Firmung) und zur Erneuerung des

Taufversprechens vor dem dafür vorgesehenen Taufwasserbrunnen. D nimmt unter

Hilfestellung eines Domsakristans die Osterkerze vom Leuchter (Treppchen!). Das Gefäß mit

dem Taufwasser ist in einer entsprechenden Größe, sichtbar für alle, aufgestellt. Bei der

Besprengung der Gemeinde wird ein Aspergil verwendet. Das Osterwasser verbleibt im

Chorraum des Domes. Nach der Erneuerung des Taufversprechens wird ein entsprechender

Gesang gesungen, währenddessen B die Gemeinde mit dem neuen Osterwasser besprengt.

Die Diakone begleiten ihn durch das Mittelschiff des Domes. Kein Credo!

Mit den Fürbitten wird die Eucharistiefeier in der normalen Weise fortgesetzt.

Da der Tabernakel in der Domkirche noch leer ist, werden keine Hostien aus der

Anbetungskirche bzw. aus der Ostkrypta in den Dom getragen. Es müssen ausreichend neu

zu konsekrierende Hostien bereitstehen. Die Kommunion wird in der Mitte, in den beiden

Seitenschiffen und im hinteren Teil des Domes (rechts und links) ausgeteilt.

Die Körbe mit den Ostereiern werden nach der Kommunionausteilung auf die Altarstufen

gestellt (durch Ministranten/innen), wo sie nach dem Schlussgebet durch den Bischof

gesegnet werden.

Nach der Segnung der Osterspeisen erfolgt der feierliche Schlusssegen vom Altar aus. Nach

dem Schlusslied erfolgt der große Auszug in das Atrium. Dort werden die Ostereier durch die

Domkapitulare und den Bischof ausgeteilt.

8.2 Ostersonntag

8.2.1 Pontifikalamt

Das Pontifikalamt am Ostersonntag um 10:00 Uhr wird i.d.R. durch einen Weihbischof

zelebriert, in Anwesenheit des Diözesanbischofs. Das Pontifikalamt wird in der gewohnten

Weise nach den Regeln des Pontifikalamtes in Anwesenheit des Diözesanbischofs gefeiert.

76

vgl. AEM 272: „Am Ambo werden die Lesungen, der Antwortpsalm und der österliche Lobgesang Exsultet

vorgetragen.“

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Nach der Begrüßung erfolgt die Austeilung des Osterwassers, währenddessen wird ein

entsprechender Gesang gesungen. Auf die Austeilung des Osterwassers und die

dazugehörigen Vergebungsbitte folgen Kyrie und Gloria.

Nach der zweiten Lesung wird zunächst die Ostersequenz in lateinischer oder deutscher

Sprache gesungen. Auf die Sequenz folgt der Ruf vor dem Evangelium, das Halleluja.

8.2.2 Ostervesper

Am Nachmittag, i.d.R. gegen 17.00 Uhr, versammelt sich das Domkapitel zur feierlichen

Ostervesper. Mit der Feier der Vesper wird das Triduum paschale beschlossen.

8.3 Ostermontag und Osteroktav

Am Ostermontag wird um 10.00 Uhr das Pontifikalamt i.d.R. wiederum von einem

Weihbischof gefeiert. Während der Osteroktav verbleibt das gesegnete Osterwasser in der

Domkirche. Die Gottesdienste in der Osteroktav werden besonders festlich gestaltet.

8.4. Bitttage vor Christi Himmelfahrt

Traditionell sind die drei Tage zwischen dem sechsten Ostersonntag und dem Hochfest

Christi Himelfahrt als Bitttage gestaltet, an denen auch Bittprozessionen stattfinden. Die

Bittprozessionen sind aus der Essener Liturgie des Damenstiftes schon überliefert. „An den

Bitt- und Quartembertagen betet die Kirche für mannigfache menschliche Anliegen,

besonders für die Früchte der Erde und das menschliche Schaffen.“77

Die Bittprozessionen durch den Kreuzgang des Domes werden an den drei Tagen vor Christi

Himmelfahrt in die 10.00-Uhr-Messfeier integriert. Die Bittprozession erfolgt nach der

Eröffnung des Gottesdienstes und wird mit dem Tagesgebet der Eucharistiefeier

abgeschlossen. „Als Formular für die Messfeier an den Bitttagen möchte aus den Messen für

besondere Anliegen jenes gewählt werden, das dem jeweiligen Anliegen am besten

entspricht.“ 78

9 Pfingsten

Am 50. Tag der Osterzeit feiert die Kirche das Pfingstfest, die Herabkunft des Heiligen

Geistes. Am Pfingstsonntag zelebriert der Diözesanbischof i.d.R. um 10.00 Uhr das festliche

Pontifikalamt. Dieses Pontifikalamt läuft in der gewohnten Weise „Pontifikalamt mit einem

Diözesanbischof“ ab. In dieser Liturgie wird die Pfingstsequenz nach der zweiten Lesung –

vor dem Ruf zum Evangelium – in lateinischer oder deutscher Sprache gesungen. Heute

eignet sich besonders Hochgebet III.

Am Nachmittag des Pfingstsonntags versammelt sich das Domkapitel i.d.R. um 17.00 Uhr zur

Feier der feierlichen Pfingstvesper. Mit der Pfingstvesper wird die Osterzeit festlich

abgeschlossen.

Am Pfingstmontag zelebriert ein Weihbischof das Pontifikalamt um 10.00 Uhr. In diesem

Pontifikalamt werden Erwachsene gefirmt, die sich zuvor auf den Empfang des

Firmsakramentes vorbereitet haben.

Nach der Homilie des Weihbischofs treten die Firmbewerber und Paten vor die unterste

Altarstufe. Der Pate steht jeweils hinter dem Firmbewerber. Es erfolgt vom Altar aus Absage

und Taufbekenntnis der Firmbewerber. Danach wird ein Taufbekenntnislied gesungen. Es

schließt sich das Gebet um den Heiligen Geist an. Anschließend erfolgt die Spendung des

77

Zeremoniale für die Bischöfe 381 78

Zeremoniale für die Bischöfe 384

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Liturgie im Dom zu Essen

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Firmsakramentes vor der untersten Altarstufe, währenddessen Orgelimprovisation. Der

Dompropst hält dem Weihbischof das Chrisamgefäß.

Nach der Firmung wäscht sich der Weihbischof die Hände (Kleie, Seife und Wasser bereit

halten!), währenddessen kehren die Neugefirmten auf ihre Plätze in den ersten Bänken

zurück.

Es folgen die Fürbitten durch die Neugefirmten.

Hostienschalen und Weinkanne stehen bei der Gabenbereitung auf einer Kredenz vor der

ersten Bank. Einige Neugefirmte nehmen aus der Hand des Domzeremoniars jeweils

Hostienschale bzw. Weinkanne und bringen diese in Prozession vor den Altar. Dort nimmt

der Weihbischof die Gaben entgegen und reicht sie an die Diakone weiter, die diese auf den

Altar stellen. Es schließt sich in gewohnter Weise die Bereitung des Altares an.

Nachdem Weihbischof und Diakone die hl. Kommunion empfangen haben treten die

Neugefirmten vor die unterste Altarstufe. Dort empfangen sie als erstes die hl. Kommunion

durch den Weihbischof. Danach treten die Firmpaten zum Kommunionempfang nach vorne,

danach alle übrigen Gläubigen.

Am Pfingstmontag kann Hochgebet IV oder das Hochgebet für Messen mit besonderen

Anliegen I „Die Kirche auf dem Weg zur Einheit“ genommen werden.

10 Fronleichnam

„Wenn auch das besondere Gedächtnis der Einsetzung der Eucharistie in der

Abendmahlsmesse des Gründonnerstags gefeiert wird, wie Christus, der Herr mit seinen

Jüngern Mahl hielt und ihnen das Sakrament seines Leibes und Blutes zur Feier in der Kirche

übergab, so wird doch in der Feier des Fronleichnamsfestes die Verehrung des

heilbringenden Sakramentes der Frömmigkeit der Gläubigen nahe gelegt, damit sie die

Großtaten Gottes feiern, die durch dieses Sakrament bezeichnet von dem österlichen

Mysterium verwirklicht ist.“79

Das Fronleichnamsfest hat seit dem 14. Jahrhundert in der Liturgie des Essener Damenstiftes

eine lange Tradition. Die Essener Diözesanbischöfe haben auch den Prozessionsweg von der

Liturgie des Damenstiftes übernommen.

So wird in der Frömmigkeit der Kirche die Sakramentsprozession am Fronleichnamstag auch

in der Essener Innenstadt gefeiert. Bischof, Domkapitel und Gläubige ziehen singend und

betend mit dem Allerheiligsten feierlich durch die Straßen von Essen, innerhalb der früheren

Stadtmauer. Sie bekennen so öffentlich ihren Glauben und ihre Verehrung gegenüber dem

Altarsakrament.80

Die Eucharistiefeier des Diözesanbischofs findet auf dem Burgplatz statt.

An der Eucharistiefeier nehmen auch verschiedene Abordnungen von Ehrengardisten,

Rittern und anderen Gläubigen des Bistums Essen teil.

Vorzubereiten sind in besonderer Weise:

a) auf der Kredenz

- ausreichend Schalen mit Hostien

- Hostie, die für die Prozession konsekriert werden soll, in der Lunula

- Monstranz

- zwei Schultervelen

- Pluviale für B und Träger des Sakramentes

79

Zeremoniale für die Bischöfe 385 80

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe 386

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Liturgie im Dom zu Essen

84

b) Baldachin

Der Diözesanbischof legt die liturgischen Gewänder in der Adveniat-Krypta an. Dort

versammelt sich auch das Domkapitel. Auf ein Zeichen des DZ hin, begibt sich die Prozession

in gewohnter Weise aus der Adveniat-Krypta durch das Atrium in den Domhof.

Währenddessen erklingt Instrumentalmusik und auch das Eingangslied der Gemeinde.

Die Eucharistiefeier wird in der gewohnten Weise vollzogen. Bei den Fürbitten, die in

deutscher Sprache verkündet werden, werden auch Gläubige aus den muttersprachlichen

Gemeinden beteiligt. Bei der Kommunionausteilung werden die Kommunionspender durch

Ehrengardisten begleitet. Nach der Kommunionausteilung werden die Ziborien durch die

Domkirche in die Ostkrypta gebracht, dort werden sie von einem DV in Empfang genommen.

Nach der Kommunionausteilung werden die Ständer und die Monstanz auf den Altar

gestellt. Der Diözesanbischof spricht das Schlussgebet vom Sedil aus. Nach dem Schlussgebet

erhält er den Chormantel.

Der erste Träger des Allerheiligsten erhält ebenfalls den Chormantel und geht mit der

Assistenz zum Altar zur Inzensierung des Allerheiligsten.

Ein Sprecher verkündet die Prozessionsordnung. Zunächst als Spitzengruppe gehen Kreuz,

Leuchter, Erstkommunionkinder, Ordensfrauen, Chor, Ministrantinnen und Ministranten,

Ehrengarden, Standarten und die Fahnen. Dann folgt die Sakramentsgruppe, ebenfalls Kreuz,

Leuchter, Diakone, Priester, Domkapitel, Weihbischöfe, Schellen, Weihrauch, Allerheiligstes,

Diözesanbischof, Ritter, Ehrengäste, Studentenverbindungen, Feuerwehr, Pfadfinder,

muttersprachliche Gemeinden, Vereine und Verbände und die übrigen Gläubigen.

Während der Prozession werden Gesänge und Gebete gesprochen. Diese Gebete werden

über den gesamten Prozessionsweg übertragen.

Es sind zwei Segensaltäre vorgesehen: der erste am Deutschlandhaus, der zweite vor der

Pfarrkirche St. Gertrud. Am Deutschlandhaus spendet i.d.R. der Stadtdechant den

sakramentalen Segen, vor St. Gertrud der Pfarrer von St. Gertrud. Am Segensaltar

angekommen, wird zunächst das Evangelium verkündet, dann Lobpreis und Fürbitte

gesprochen, danach erklingt ein eucharistischer Hymnus und der eucharistische Segen wird

gespendet.81 Nach dem Segen am Deutschlandhaus geht die Sakramentsgruppe in der Mitte,

nach dem Segen vor St. Gertrud am Ende der Prozession.

Ab der Marktkirche wird die Übertragung der Gebete und Gesänge beendet. Die Bläser

intonieren „Tochter Zion“. Der dritte eucharistische Segen ist zugleich der Schlusssegen auf

dem Burgplatz. Dort wird als erstes das Evangelium verkündet. Es schließen sich wieder

Lobpreis und Fürbitte an, dann folgt der eucharistische Hymmus „Pange lingua“ bzw.

„Tantum ergo sacramentum“. Der Diözesanbischof erteilt den Schlusssegen. Nach der

Erteilung des Schlusssegens wird das Te Deum „Großer Gott, wir loben dich“ gesungen. Dazu

läuten die Glocken. Die Sakramentsgruppe mit dem Diözesanbischof trägt das Allerheiligste

nun in die Anbetungskirche. Beim Einzug in die Anbetungskirche wird ein eucharistisches

Lied gesungen. Der Diözesanbischof legt die liturgischen Gewänder in der Sakristei der

Anbetungskirche ab.82

11 24. Juni – Todestag des ersten Bischofs von Essen +Franz Kardinal Hengsbach

Am Hochfest der Geburt Johannes des Täufers, dem 24. Juni, im Jahr 1991 verstarb der erste

Bischof von Essen, Franz Kardinal Hengsbach, dessen sterbliche Überreste in der Adveniat-

81

Zum Ablauf an den Segensaltären, vgl. „Das Geheimnis lasst uns künden. Die Feier des Fronleichnamsfestes,

Regensburg ²2001, 11f. 82

Zu beachten sind auch die entsprechenden Hinweise im Zeremoniale für die Bischöfe 385 – 394.

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Liturgie im Dom zu Essen

85

Krypta ruhen. Aus diesem Anlass feiert das Domkapitel am 24. Juni bzw. am Sonntag nach

dem 24. Juni – zusammen mit dem Diözesanbischof – ein Pontifikalamt, in dem es des ersten

Bischofs von Essen gedenkt. Es werden die liturgischen Texte des Hochfestes bzw. des

Sonntags genommen. Nach Schlussgebet und Schlusssegen der Eucharistiefeier ziehen

Bischof und Domkapitel in die Adveniat-Krypta zum Grab des ersten Bischofs von Essen. Dort

werden Gebete gesprochen und ein entsprechendes Lied gesungen. Nach dem Gebet am

Grab ziehen alle liturgischen Dienste über den Kreuzgang in die Domsakristei.

12 8. Juli – Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche

Am 8. Juli um das Jahr 860 ist die Essener Münsterkirche konsekriert worden. Aus diesem

Anlass wird am 8. Juli der Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche gefeiert. Das

Pontifikalamt mit einem Weihbischof wird entweder 8. Juli oder an einem Sonntag davor

bzw. danach in festlicher Weise begangen.

12 15. August – Hochfest Maria Aufnahme in den Himmel

Das Hochfest wird mit einem Pontifikalamt durch einen Weihbischof begangen. Da der 15.

August gleichzeitig der Todestag des Hl. Altfrid ist, werden am Ende des Pontifikalamtes –

nach dem Schlussgebet der Eucharistiefeier – die Gebeine des Hl. Altfrid aus der Ostkrypta

erhoben und in den Dom getragen. Die Reliquien werden feierlich durch den Dom getragen,

währenddessen wird ein Heiligenlied gesungen. Es werden Gebete vor dem Schrein des Hl.

Altfrid gesprochen. Der Schrein mit den Gebeinen des Hl. Altfrid verbleibt vom Abend des

15. Augusts bis zum Abend des 16. Augusts im Dom.

13 16. August – Fest des Hl. Altfrid

An diesem Tag finden alle Eucharistiefeiern im Dom statt. Am Abend des 16. Augusts

zelebriert i.d.R. der Dompropst das Festhochamt zum Fest des Hl. Altfrid. Nach dem

Schlussgebet der Eucharistiefeier wird der Schrein mit den Gebeinen des Hl. Altfrid

wiederum durch den Dom getragen und in der Ostkrypta im Anschluss beigesetzt.

14 26. September – Hochfest der Essener Stadt- und Kathedralpatrone Kosmas

und Damian

Der Hl. Altfrid, der 852 das Essener Damenstift gegründet hat, hat die Kirche den Märtyrern

Kosmas und Damian geweiht. Die Reliquien der Heiligen liegen im Altar des Essener Domes.

Darum wird der Gedenktag der Hll. Kosmas und Damian am 26. September in Essen in

besonderer Weise gefeiert. Der Diözesanbischof feiert am Sonntag vor bzw. nach dem 26.

September ein festliches Pontifikalamt, an der auch die Essener Stadtkirche mit dem Essener

Stadtdechanten beteiligt ist.

15 11. Oktober – Hochfest Maria, Mutter vom Guten Rat (Diözesanpatronin)

Durch Bulle vom 8. Juli 1959 hat Papst Johannes XXIII. die allerseligste Jungfrau Maria unter

dem Titel „Mutter vom Guten Rat“ zur Patronin des Bistums Essen bestimmt. Unter diesem

Titel wird in der Kathedralkirche das Bildnis der Goldenen Madonna verehrt, das zu den

ältesten vollplastischen Marienbildern des Abendlandes zählt. Am 11. Oktober werden

darum alle Eucharistiefeiern und Gottesdienste im Essener Dom gefeiert. Am Sonntag vor

bzw. nach dem 11. Oktober feiert der Diözesanbischof ein festliches Pontifikalamt zur

äußeren Feier des Hochfestes Maria, Mutter vom Guten Rat.

Nach dem Schlussgebet der Eucharistiefeier ziehen Ministranten, Domkapitel und

Diözesanbischof zum Bildnis der Goldenen Madonna und empfehlen das gesamte Bistum der

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Fürsprache Mariens. Zum Schlusssegen ziehen Domkapitel und Bischof wieder in die

Domkirche zurück. Mit dem Schlusssegen endet die Eucharistiefeier (Pontifikalamt mit dem

Diözesanbischof).

15 1. November – Hochfest Allerheiligen

Das Hochfest Allerheiligen wird im Essener Dom in besonderer Weise mit einem

Pontifikalamt um 10.00 Uhr, welches durch einen Weihbischof gefeiert wird, festlich

begangen. An diesem Tag empfiehlt sich Hochgebet I.

16 2. November – Allerseelen

Der Allerseelentag ist dem Gedächtnis aller Verstorbenen gewidmet. Das Essener

Domkapitel gedenkt an diesem Tag insbesondere der verstorbenen Domkapitulare und

Domvikare. Am Abend des Allerseelentages bzw. wenn der 2. November auf einen Samstag

oder Sonntag fällt, am Morgen um 10.00 Uhr versammelt sich das Kapitel zum feierlichen

Requiem im Dom (Hochgebet III). Nach dem Schlussgebet der Eucharistiefeier zieht das

Domkapitel mit allen Gläubigen auf den Kapitelsfriedhof. Dort werden Gebete für die

verstorbenen Domkapitulare und Domvikare gesprochen. Dort wird die Eucharistiefeier mit

dem Schlusssegen beendet.83

F Besondere Gottesdienste

1 Investitur eines Domkapitulars

Die Investitur eines neuen Domkapitulars bzw. Domvikars erfolgt i.d.R. im Rahmen des

Kapitelsamtes am Sonntagvormittag. Der neu ernannte Domkapitular ist mit Rochette und

Mozetta bekleidet. Ein neu ernannter Domvikar mit Chorrock ohne Mozetta. Sie legen nach

der Oration der Terz in Gegenwart des Dompropstes das Apostolische Glaubensbekenntnis

ab. Zum festgesetzten Zeitpunkt ziehen alle in der üblichen Prozessionsordnung von der

Adveniat-Krypta aus in den Dom zum Altar ein. Die neu Ernannten gehen unmittelbar vor

den Mitgliedern des Domkapitels. Nach der Verehrung des Altars begeben sich die neu

Ernannten zwischen das Kapitelsgestühl, die Domkapitulare und Domvikare an ihre üblichen

Plätze im Kapitelsgestühl, währenddessen wird das Eingangslied gesungen.

Nach der liturgischen Eröffnung und dem Hinweis auf den nun folgenden Ritus der Investitur

folgt der Heiliggeist-Hymnus „Veni creatus spiritus / Komm, Heiliger Geist, der Leben

schafft“. Die Neuernannten knien sich dazu auf die bereitgestellten Kniebänke nieder. Der

Dompropst schließt den Hymnus mit Versikel und Oration ab, dabei hat er die Hände

gefaltet. Nach dem Gebet verliest der DZ die Ernennungsurkunden in die Ämter des Essener

Kathedralkapitels. Die Neuernannten leisten nun ihren Amtseid. Dazu erheben sie die rechte

Hand und legen die linke auf das Evangelienbuch und sprechen gemeinsam die Eidesformel.

Die Eidesformel lautet: „Ich … schwöre und verspreche, dass ich die rechtmäßigen Statuten

und Beschlüsse des Domkapitels beachten und insbesondere die Amtsverschwiegenheit des

Domkapitels nicht verletzen werde. Den Hochwürdigsten Herrn Bischof werde ich dabei

unterstützen, die Rechte dieser Kathedralkirche zu wahren. Für den Gottesdienst werde ich

gewissenhaft Sorge tragen, so wahr mir Gott helfe und dieses sein heiliges Evangelium.“

Darauf spricht der Dompropst: „Nachdem du den rechten Glauben bekannt und durch einen

Eid die Statuten und Ordnung unseres Kapitels anerkannt hast, lasse ich dich … zum Amt

eines nichtresidierenden Domkapitulars / residierenden Domkapitulars / Domvikars zu,

83

vgl. auch die Angaben zu Allerseelen im Zeremoniale für die Bischöfe 395 - 403

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führe dich ein und übertrage dir mit den damit verbundenen Rechten und Pflichten. Ich bitte

euch, die Mozetta/das Kapitelskreuz zu Ehre der Kirche zu Essen zu tragen. Im Namen des

Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Der Dompropst legt nun dem neu

ernannten Domvikar die Mozetta um bzw. dem neu ernannten Domkapitular das

Kapitelssignifikatorium.

Die neu Investierten erheben sich und werden vom Senior capituli nun mit folgenden

Worten an den für sie bestimmten Platz im Chor geleitet: „Ich führe dich an deinen Platz,

von dem aus du den Dreifaltigen Gott in Hymnen und Gesängen loben wirst, so oft wir uns

zur Teilnahme an Chorgebet und Gottesdienst versammeln.“

Die Messe wird nun mit dem Gloria fortgesetzt, sofern das Gloria vorgesehen ist. Bußakt und

Kyrie entfallen.

2 Jubiläum eines Domkapitulars

Das Priesterjubiläum bzw. das Kapitelsjubiläum eines Domkapitulars wird i.d.R. im Rahmen

einer sonntäglichen Eucharistiefeier festlich begangen. Der Jubilar ist der Hauptzelebrant.

3 Beerdigung eines Domkapitulars

Das Mitglied eines Domkapitels hat das Recht, auf dem Kapitelsfriedhof beigesetzt zu

werden. Nach dem eingetretenen Tod eines Domkapitulars / eines Domvikars wird der

Leichnam mit dem Sarg in die Adveniat-Krypta übertragen. Dort wird er in geschlossener

Form aufgestellt und die Gläubigen sind zum Gebet eingeladen. Auf dem Sarg ruht das

Evangeliar, neben dem Sarg steht die Osterkerze. Am Abend vor der Beisetzung des

Domkapitulars bzw. Domvikars versammelt sich das Domkapitel mit den Gläubigen zum

Gebet der Totenvesper im Dom. I.d.R. zelebriert der Diözesanbischof die Begräbnismesse für

einen verstorbenen Domkapitular bzw. Domvikar. 84

Die Begräbnismesse für einen verstorbenen Domvikar / Domkapitular wird i.d.R. als

feierliches Pontifikalrequiem begangen. Nach dem Schlussgebet (Der Schlusssegen entfällt

an dieser Stelle.) legt der Bischof die liturgischen Gewänder ab und die Chorkleidung an.

Währenddessen wird ein entsprechendes Lied gesungen.

Der Dompropst, der zuvor Stola und Pluviale erhalten hat, nimmt die Verabschiedung und

die Beisetzung in der Domkirche und auf dem Kapitelsfriedhof als Offiziant vor. Alle begeben

sich zum Sarg, der unten vor den Altarstufen steht. Kreuz und Leuchter bleiben hinter dem

Sarg am Kopfende des Verstorbenen stehen. Dem Dompropst zugewandt, der am Fußende

mit Blick auf das Vortragekreuz steht, rechts und links neben ihm stehen die beiden Diakone

der Messfeier. Der Bischof steht links neben dem Dompropst.

Der Dompropst lädt zunächst zum stillen Gedenken ein. Danach wird ein Psalm gesungen.

Auf dem Psalm folgen die Anrufungen und das Verabschiedungsgebet. Danach wird der Sarg

inzensiert und der Chor bzw. der Kantor intoniert „In paradisum deducant te Angeli“. Der

Dompropst lädt nun zur Prozession ein. Während der Prozession wird ein entsprechendes

Lied gesungen.

Die Prozession erfolgt in folgender Reihenfolge:

TH / N

Vortragekreuz, dessen Korpus zum Sarg gewendet ist, zwischen zwei Leuchtern

84

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe 822: „Es ist sehr angebracht, dass der Bischof als Verkündiger des Glaubens

und Diener des Trostes nach Möglichkeit einer kirchlichen Begräbnisfeier vorsteht, zu der viele Gläubige

zusammenkommen, besonders wenn es ich für einen verstorbenen Bischof oder Priester handelt.“

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Liturgie im Dom zu Essen

88

Chor / Schola / Kantor

Ministranten/innen

anwesende Priester und Diakone

Domkapitel

O, zwischen den beiden Diakonen der Messe

B

Sarg mit dem Vorstorbenen

Angehörige

Gläubige

Am offenen Grab angekommen, stellen sich Vortragekreuz und Leuchter an das Kopfende

des Grabes, dem O zugewandt. Wenn der Sarg abgestellt wurde, steht der O zwischen den

Diakonen am Fußende des Grabes, links neben ihm der Bischof. Es erfolgt nun die Beisetzung

auf dem Kapitelsfriedhof.

Der O lädt zum Gebet ein. Dann wird der Sarg ins Grab eingesengt. Es folgen der Ritus der

Besprengung mit Weihwasser, die Inzensation des Sarges, das Werfen von Erde auf den Sarg

und das Zeichen mit dem Kreuz. Darauf werden die Fürbitten gesprochen. Es schließt sich

das Gebet des Herrn an, die Anrufung der Gottesmutter um ihre Fürsprache, das Gebet um

alle Verstorbenen: „Herr, gib ihm und allen Verstorbenen die ewige Ruhe“. Danach wird das

„Salve Regina“ intoniert. Der Bischof spendet nun den gewöhnlichen Segen. Einer der

Diakone entlässt die Gemeinde. Dann tritt der Bischof ans Grab, besprengt den Sarg mit

Weihwasser und betet in Stille. Ebenso tun es die Domkapitulare und Domvikare, die

anwesend sind. Daraufhin treten Angehörige und übriger Klerus ans Grab. Zu gegebenem

Zeitpunkt ziehen alle in der üblichen Prozessionsordnung in die Domsakristei zurück. 85

4 Kirchliche Beauftragung (Missio canonica) der Religionslehrerinnen u. - lehrer

Die kirchliche Beauftragung der Religionslehrerinnen und -lehrer findet i.d.R. während einer

Eucharistiefeier im Essener Dom statt; meist im Rahmen der Sonntags- oder Feiertagsliturgie

oder an einem anderen Werktag, zu einem Zeitpunkt, zu dem möglichst viele Gläubige an

dieser Feier teilnehmen können. Die kirchliche Sendung erfolgt i.d.R. nach der Homilie. Die

zu Beauftragenden versammeln sich links und rechts seitlich der Kathedra. Sie sprechen

gemeinsam das Glaubensbekenntnis (Apostolicum oder Nizänum-Konstantinopolitanum).

Danach überreicht der Bischof an der Kathedra jedem/jeder die Urkunde der Missio

canonica und spricht anschließend ein Segensgebet. Alle mit der Missio canonica

Beauftragten kehren wieder zu ihren Plätzen in den ersten Bankreihen rechts und links im

Mittelschiff zurück. Die Eucharistiefeier wird danach mit den Fürbitten fortgesetzt. Dieser

Feier steht i.d.R. der Diözesanbischof vor.

5. Kirchliche Beauftragung der Pastoral- bzw. Gemeindereferentinnen

und -referenten

Die kirchliche Beauftragung der Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten

findet i.d.R. während einer Eucharistiefeier im Essener Dom statt; meist im Rahmen der

Sonntags- oder Feiertagsliturgie oder an einem anderen Werktag, zu einem Zeitpunkt, zu

dem möglichst viele Gläubige an dieser Feier teilnehmen können. Die kirchliche Sendung

erfolgt i.d.R. nach der Homilie. Die zu Beauftragenden versammeln sich links und rechts

85

Wenn die kirchliche Begräbnisfeier unter Leitung des Bischofs steht, beachte man entsprechenden

Anweisungen: Zeremoniale für die Bischöfe, 822 – 840

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Liturgie im Dom zu Essen

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seitlich der Kathedra. Sie sprechen gemeinsam das Glaubensbekenntnis (Apostolicum oder

Nizänum-Konstantinopolitanum). Danach überreicht der Bischof an der Kathedra

jedem/jeder die die Sendungsurkunde und spricht anschließend ein Segensgebet. Alle

Beauftragten kehren wieder zu ihren Plätzen in den ersten Bankreihen rechts und links im

Mittelschiff zurück. Die Eucharistiefeier wird danach mit den Fürbitten fortgesetzt. Dieser

Feier steht i.d.R. der Diözesanbischof vor.

6. Weihe ständiger Diakone

Die Weihe der Ständigen Diakone findet i.d.R. an einem Samstag oder Sonntag im Essener

Dom statt. Dieser Weihe steht i.d.R. der Diözesanbischof vor.86

Das Photographieren während der Feier wird von einem(r) Photographen(in) übernommen.

Weiteres Photographieren ist nicht erlaubt.

Die Weihekandidaten kleiden sich gemeinsam mit dem Beauftragten für die Ausbildung zum

Diakon und dem Spiritual in der oberen Domsakristei an. Der Einzug erfolgt von der

Adveniat-Krypta aus. Der Platz der Weihekandidaten ist bis zur Weihehandlung jeweils

rechts und links vor der ersten Bank des Mittelschiffs.

Nach der Weihehandlung nehmen die neugeweihten Diakone im Altarraum rechts und links

neben dem Bischof Platz. Vor dem Chorgestühl haben die Konzelebranten (in der Regel

Personaldezernent und Spiritual) während der gesamten Feier ihre Plätze.

Die Stab- und Mitraträger haben ihre Plätze vor dem Chorgestühl auf der Nordseite, die

übrigen Ministranten sitzen auf der Südseite (Ambo) der Altarinsel (2 Akolythen,

Kreuzträger/Buchdienst) bzw. in der Höhe des Sakristeizugangs im Chorraum (Th/N)

Für die Heimatpastöre bzw. -pfarrer werden im Chorraum Sitzplätze reserviert. Für den/die

Lektor/in sind entsprechend Plätze neben dem Ambo zu reservieren.

In üblicher Weise stehen an der Kredenz Messbuch, Kelch, Korporale, Hostienschalen, Wein

und Wasser, Lavabo bereit.

Nach dem Einzug stellt D das Evangeliar auf der Rückseite des Altares ab. Unmittelbar nach

der Altarinzens eröffnet B die Feier vor dem Altar stehend (Mikrophon!; Pontifikale). Der

Beauftragte für den ständigen Diakonat ruft vom Ambo die Kandidaten auf; diese antworten

an ihren Plätzen (!): Hier bin ich. Danach treten sie mit einer Verneigung vor B und bleiben

dort bis zum Abschluss des Erwählungsritus stehen. Danach geht der Bischof begleitet von

den beiden D an seinen Sitz; die Weihekandidaten kehren zu ihren Sitzen vor der ersten

Bank zurück. Es folgt der Gloria-Hymnus.

Lesung(en) und Evangelium werden an Festen und Hochfesten vom Tag genommen, an

anderen Tagen aus dem Auswahlformular für die Diakonenweihe.

Nach der Predigt kehrt der Bischof zur Kathedra zurück. Zum Ende des Heilig-Geist-Hymnus

werden vor dem Altar das Faldistorium und das Mikrophon aufgestellt.

Die Weihekandidaten treten auf die oberste Stufe. Der Bischof setzt sich auf das

Faldistorium. Die beiden assistierenden Diakone stehen rechts und links neben dem Altar.

Der/Die Ministrant/in mit dem Pontifikale kniet seitlich vor ihm.

Die Allerheiligenlitanei wird von einem Kantor/einer Schola gesungen. Die Kandidaten

treten dazu auf die letzte Stufe zurück und legen sich nach der Gebetseinladung des B

ausgestreckt auf den Boden. Der B wendet sich nach der Gebetseinladung zum Altar. Erst

zum abschließenden Gebet der Litanei wendet er sich wieder der Gemeinde zu. Danach

erheben sich Kandidaten.

86

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 543 – 563.

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Unter Schweigen legt der Bischof den Kandidaten die Hände auf. Danach folgt das

Weihegebet (ohne Mitra!).

Die Heimatpastöre/-pfarrer erhalten an ihren Plätzen die Dalmatiken für die neuen Diakone

und gehen damit sofort zu den Neugeweihten.

Mit den Dalmatiken bekleidet treten die Neugeweihten nun einzeln vor den Bischof und

empfangen knieend dasEvangeliar (Mikrophon; Pontifikale!).

Nach dem Friedensgruß des Bischofs an die Neugeweihten geht der Bischof mit den

neugeweihten Diakone zur Kathedra. Er nimmt kurz Platz, nimmt die Mitra ab und erhält

Wasser. Die Neugeweihten nehmen neben der Kathedra auf den Sedilien Platz. Zwei Diakone

bleiben am Altar und sorgen in gewohnter Weise mit den Ministranten/innen für die weitere

Bereitung der Gaben. Es werden eine entsprechende Anzahl zusätzlicher Hostienschalen

benötigt.

Für die Konzelebranten sind Purifikatorium und Konzelebrationstexte vorzusehen. Das

Hochgebet III wird i.d.R. gesprochen.

Der B teilt die Kommunion zunächst im Chorraum aus und geht anschließend auf die untere

Stufe vor das Mittelschiff. Die Neugeweihten teilen die Kommunion neben dem Bischof

rechts und links auf derselben Stufe aus. Die Konzelebranten teilen die Kommunion in der

Höhe der Seitenschiffe vorne und hinten aus.

Nach der Kommunionausteilung kommen alle zum Altar, um dort die Hostienschalen

abzustellen. Ein D sammelt die übrig gebliebenen Hostien im vorgesehenen Gefäß. DZ und

ein D tragen die Ziborien zum Tabernakel. Ein weiterer D sorgt sich um die Purifikation der

Gefäße im hinteren Teil des Chorraums an der dortigen Kredenz.

Das Schlussgebet erfolgt an der Kathedra. Die Konzelebranten verzichten vor dem Auszug

auf den Alterkuss.

Die anwesenden Priester und Diakone im Chorraum folgen beim Auszug den

Ministranten/innen. Sie beginnen bereits zu Beginn des Schlussliedes mit dem Auszug. Der B

bleibt im Messgewand und zieht hinter dem Domkapitel mit den Konzelebranten und

neugeweihten Diakonen zur Sakristei zurück.

7 Diakonenweihe der Priesterkandidaten

Die Diakonenweihe der Priesterkandidaten findet i.d.R. in einer Heimat- bzw.

Diakonatskirche eines der Weihekandidaten statt. Der Feier der Diakonenweihe steht i.d.R.

ein Weihbischof vor. Die Vorbereitung obliegt dem Regens des Priesterseminars, mit den

Verantwortlichen der jeweiligen Pfarrei und den Weihekandidaten.

8 Priesterweihe

Die Weihe der Priester findet i.d.R. am Freitagabend vor Pfingsten um 18.00 Uhr im Essener

Dom statt. Dieser Feier steht i.d.R. der Diözesanbischof vor. Die Vorbereitung der

Priesterweihe obliegt dem Regens des Priesterseminars, zusammen mit dem DZ und den

Weihekandidaten.87

Das Photographieren während der Feier wird von einem(r) Photographen(in) übernommen.

Weiteres Photographieren ist nicht erlaubt.

Die Weihekandidaten kleiden sich gemeinsam mit dem Regens/Spirituale in der oberen

Domsakristei an. Der Einzug erfolgt von der Adveniat-Krypta aus. Der Platz der

Weihekandidaten ist bis zur Weihehandlung jeweils rechts und links vor der ersten Bank des

Mittelschiffs.

87

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 518 - 542

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Nach der Weihehandlung nehmen die Neupriester im Altarraum rechts und links neben dem

Bischof Platz. Vor dem Chorgestühl haben die Konzelebranten (in der Regel Regens und

Spiritual) während der gesamten Feier ihre Plätze.

Die Stab- und Mitraträger haben ihre Plätze vor dem Chorgestühl auf der Nordseite, die

übrigen Ministranten sitzen auf der Südseite (Ambo) der Altarinsel (2 Akolythen,

Kreuzträger/Buchdienst) bzw. in der Höhe des Sakristeizugangs im Chorraum (Th/N)

Für die Heimatpastöre bzw. -pfarrer werden im Chorraum Sitzplätze reserviert. Für die

Vertreter der mitfeiernden Gemeinde, die Hostienschale und Kelch bei der Priesterweihe

zum Bischof bringen, und für den/die Lektor/in sind entsprechend Plätze neben dem Ambo

bzw. unterhalb der Orgel vor dem Abgang zur Krypta zu reservieren.

Der Kelch und das Ziborium für den Bischof stehen auf einem kleinen Tisch neben dem

Aufgang zum Altarraum (linke Seite). D wird den Kelch bereits vor der Messfeier bereiten.

Nach dem Einzug stellt D das Evangeliar auf der Rückseite des Altares ab. Unmittelbar nach

der Altarinzens eröffnet B die Feier vor dem Altar stehend (Mikrophon!). Der Regens ruft

vom Ambo die Kandidaten auf; diese antworten an ihren Plätzen (!): Hier bin ich. Danach

treten sie mit einer Verneigung vor B und bleiben dort bis zum Abschluss des

Erwählungsritus stehen. Danach geht der Bischof begleitet von den beiden D an seinen Sitz;

die Weihekandidaten kehren zu ihren Sitzen vor der ersten Bank zurück.

Lesung(en) und Evangelium werden an Festen und Hochfesten vom Tag genommen, an

anderen Tagen aus dem Auswahlformular für die Priesterweihe.

Nach der Predigt kehrt der Bischof zur Kathedra zurück. Zum Ende des Heilig-Geist-Hymnus

werden vor dem Altar das Faldistorium und das Mikrophon aufgestellt.

Die Weihekandidaten treten auf die oberste Stufe. Der Bischof setzt sich auf das

Faldistorium. Die beiden assistierenden Diakone stehen rechts und links neben dem Altar.

Der/Die Ministrant/in mit dem Pontifikale kniet seitlich vor ihm.

Die Allerheiligenlitanei wird von einem Kantor/einer Schola gesungen. Die Kandidaten

treten dazu auf die letzte Stufe zurück und legen sich nach der Gebetseinladung des B

ausgestreckt auf den Boden. Der B wendet sich nach der Gebetseinladung zum Altar. Erst

zum abschließenden Gebet der Litanei wendet er sich wieder der Gemeinde zu. Danach

erheben sich Kandidaten.

Unter Schweigen legt der Bischof den Kandidaten die Hände auf. Der Begleitgesang zur

Handauflegung der Priester soll erst beginnen, wenn zumindest die Konzelebranten und die

ersten Mitglieder des Domkapitels den Kandidaten die Hände aufgelegt haben. Der Gesang

zur Handauflegung durch die Priester soll möglichst beendet sein, bevor der letzte Priester

die Hände aufgelegt hat.

Die Heimatpastöre/-pfarrer erhalten an ihren Plätzen die Messgewänder für die Neupriester

und gehen damit sofort zu den Neugeweihten.

Das Chrisamgefäß, das zur Salbung der Hände benötigt wird, stellt ein Domsakristan auf der

Kredenz bereit. Dort holt ein D rechtzeitig das Gefäß nach dem Anlegen der Gewänder und

bringt es anschließend zur Kredenz zurück. Für die Händewaschung des Bischofs sorgen die

beiden Akolythen.

Nach der Salbung der Hände erfolgt die Gabenprozession durch Vertreter der Gemeinde, die

von der unteren Kredenz die Gaben des Volkes zum Bischof tragen. Nachdem die

Neupriester vom Bischof Kelch und Schale überreicht bekommen haben, nimmt ein D die

beiden Gefäße in Empfang und stellt sie auf den Altar.

Nach dem Friedensgruß des Bischofs an die Neugeweihten geht der Bischof mit den

Neupriestern zur Kathedra. Er nimmt kurz Platz, nimmt die Mitra ab und erhält Wasser. Die

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Neupriester nehmen neben der Kathedra auf den Sedilien Platz. Die beiden D bleiben am

Altar und sorgen in gewohnter Weise mit den Ministranten/innen für die weitere Bereitung

der Gaben. Es werden eine entsprechende Anzahl zusätzlicher Hostienschalen benötigt.

Für die Neupriester und die weiteren Konzelebranten sind Purifikatorium und

Konzelebrationstexte vorzusehen. Das Hochgebet III wird i.d.R. gesprochen. Hier sind die

Einschübe zu beachten.

Der B teilt die Kommunion zunächst im Chorraum aus und geht anschließend auf die untere

Stufe vor das Mittelschiff. Die Neupriester teilen die Kommunion neben dem Bischof rechts

und links auf derselben Stufe aus. Die weiteren Konzelebranten teilen die Kommunion in der

Höhe der Seitenschiffe vorne und hinten aus.

Nach der Kommunionausteilung kommen alle zum Altar, um dort die Hostienschalen

abzustellen. Ein D sammelt die übrig gebliebenen Hostien im vorgesehenen Gefäß. DZ und

Diakon tragen die Ziborien zum Tabernakel. Der weitere D sorgt sich um die Purifikation der

Gefäße im hinteren Teil des Chorraums an der dortigen Kredenz.

Das Schlussgebet erfolgt an der Kathedra. Die Konzelebranten verzichten vor dem Auszug

auf den Alterkuss.

Die anwesenden Priester und Diakone im Chorraum folgen beim Auszug den

Ministranten/innen. Sie beginnen bereits zu Beginn des Schlussliedes mit dem Auszug. Der B

bleibt im Messgewand und zieht hinter dem Domkapitel mit den Konzelebranten und

Neupriestern zur Sakristei zurück.

8 Bischofsweihe

Die Weihe eines Bischofs findet i.d.R. im Essener Dom statt, sei es die eines Diözesanbischofs

sei es die eines Weihbischofs. 88

Die Vorbereitung der Weihe eines Bischofs im Essener Dom obliegt dem Domzeremoniar

und dem Dompropst, in Absprache mit dem Weihekandidaten und dem Hauptkonsekrator.

Vorzubereiten sind in besonderer Weise:

a) im Dom

- neben der Kathedra zwei Sedilien für die beiden Mitkonsekratoren als

Konzelebranten, für den Erwählten, für die assistierenden Priester des

Erwählten, für die beiden Diakone;

- Pontifikale;

- Textbücher mit dem Weihegebet für alle an der Ordination beteiligten

Bischöfe;

- Gremiale aus Leinen in der Nähe der Kredenz;

- Gefäß mit Chrisam in der Nähe der Kredenz;

- Schüssel und Kanne mit Wasser, Handtücher und alles Nötige zur

Händewaschung an der Kredenz;

- Bischofsring, Mitra und Hirtenstab für den Erwählten;

- Kelch von ausreichender Größe für die Kommunion der

Konzelebranten und Konzelebrationshostie

- sowie 8 Hostienschalen mit ausreichend Hostien für die Mitfeiernden

auf der Kredenz, Messbuch.

Das Photographieren während der Feier wird von einem(r) Photographen(in) übernommen.

Weiteres Photographieren ist nicht erlaubt.

88

vgl. Zeremoniale für die Bischöfe, 483 – 517.

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Liturgie im Dom zu Essen

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Erwählter, Konzelebranten, Diakone kleiden sich in der Domsakristei an und begeben sich in

die Adventiatkrypta. Der Diözesanbischof, der i.d.R. der Hauptkonsekrator ist, wird wie

üblich vom Senior capituli abgeholt und vom Dompropst im Atrium begrüßt und in die

Adveniatkrypta geführt. Dort legt er die liturgischen Gewänder an. Der Einzug erfolgt von

der Adveniat-Krypta aus. Der Erwählte geht, assistiert von zwei Priestern, hinter den

konzelebrierenden Priestern und vor den bei der Ordination mitwirkenden Bischöfen. Davor

gehen wie beim Einzug üblich die liturgischen Dienste und die Mitglieder des Domkapitels.

Nach der Weihehandlung nimmt der neugeweihte Bischof neben dem Hauptkonsekrator

Platz. Die Stab- und Mitraträger haben ihre Plätze vor dem Chorgestühl auf der Nordseite,

die übrigen Ministranten sitzen auf der Südseite (Ambo) der Altarinsel (2 Akolythen,

Kreuzträger/Buchdienst) bzw. in der Höhe des Sakristeizugangs im Chorraum (Th/N).

Für Priester und Diakone sind im Chorraum Sitzplätze vorgesehen. Für den/die Lektor/in sind

entsprechend Plätze neben dem Ambo zu reservieren.

Nach dem Einzug stellt D das Evangeliar auf der Rückseite des Altares ab. Unmittelbar nach

der Altarinzens eröffnet Hze die Feier vor dem Altar stehend (Mikrophon!). Der Erwählte

steht mit den assistierenden Priestern unten vor den Altarstufen. Einer der Diakone legt dem

Domkapitel das Apostolische Ernennungsschreiben vor. Danach geleiten die assistierenden

Priester den Erwählten vor den Hauptkonsekrator und verneigen sich. Einer der Priester

bittet den HZe, den Erwählten zum Bischof zu weihen. Der Hze ordnet an, das Apostolische

Ernennungsschreiben zu verlesen. Alle setzen sich, um es anzuhören. Das Verlesen erfolgt

durch den Dompropst. Die Mitfeiernden bekunden am Ende ihre Zustimmung durch das

„Dank sei Gott, dem Herrn“. Es erfolgt der Gloria-Hymnus. Der Hze geht zur Kathedra

begleitet vom Erwählten und den assistierenden Priestern und Diakonen.

Lesung(en) und Evangelium werden an Apostelfesten und Hochfesten vom Tag genommen,

an anderen Tagen aus dem Auswahlformular für die Bischofsweihe.

Nach der Predigt kehrt der Hze zur Kathedra zurück. Zum Ende des Heilig-Geist-Hymnus

werden vor dem Altar das Faldistorium und das Mikrophon aufgestellt. Hze,

Mitkonsekratoren und den Diakonen vor den Altar zum Faldistorium.

Der Erwählte tritt vor den Hze. Der Bischof setzt sich auf das Faldistorium. Die beiden

assistierenden Diakone stehen rechts und links neben dem Altar. Der/Die Ministrant/in mit

dem Pontifikale kniet seitlich vor ihm. Der Erwählte erklärt seine Bereitschaft, das

überlieferte Glaubensgut zu bewahren und das bischöfliche Amt zu übernehmen.

Die Allerheiligenlitanei wird von einem Kantor/einer Schola gesungen. Der Erwählte tritt

dazu auf die letzte Stufe zurück und legt sich nach der Gebetseinladung des Hze ausgestreckt

auf den Boden. Der Hze wendet sich nach der Gebetseinladung zum Altar (außerhalb der

Sonntage und der Osterzeit ruft ein Diakon „Beuget die Knie“). Erst zum abschließenden

Gebet der Litanei wendet er sich wieder der Gemeinde zu. Er und die Mitkonsekratoren

haben zur Gebetseinladung und zur Allerheiligenlitanei die Mitra abgenommen. Nach dem

abschließenden Gebet erhebt sich der Erwählte, nachdem der Diakon – außerhalb der

Sonntage und der Osterzeit – „Erhebet euch“ gerufen hat.

Unter Schweigen legt der HZe (mit Mitra!) dem Erwählten die Hände auf. Ebenso treten nun

die Mitkonsekratoren und alle anwesenden Bischöfe hinzu und legen dem Erwählten die

Hände auf (schweigend). Sie bleiben während des Weihegebetes neben bzw. hinter dem Hze

stehen. Ein Diakon reicht vom Altar aus das Evangeliar dem Bischof, der es zwei Diakonen

offen übergibt, die es über den knieenden Erwählten während des ganzen Weihegebetes

halten. An entsprechender Stelle stimmen die mitwirkenden Bischöfe in das Weihegebet ein.

Nach dem Weihegebet setzen sich alle. Der Hze und die mitwirkenden Bischöfe nehmen die

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Mitra, ein Diakon nimmt das Evangeliar, welches über dem Kopf des Erwählten gehalten

wurde und hält es fest, bis es dem neugeweihten Bischof übergeben wird.

Das Chrisamgefäß, das zur Salbung der Hände benötigt wird, stellt ein Domsakristan auf der

Kredenz bereit. Dort holt ein D rechtzeitig das Gefäß nach dem Weihegebet mit dem

Gremiale und bringt es anschließend zur Kredenz zurück. Für die Händewaschung des

Bischofs sorgen die beiden Akolythen.

Nach der Salbung der Hände erfolgt das Überreichen des Evangeliars. Hze erhält es vom D.

Danach legt es der D auf den Altar zurück.

Nun überreicht der Hze dem Neugeweihten die bischöflichen Insignien, die zuvor von

Ministranten herbeigebracht wurden (Bischofsring, Mitra, Hirtenstab).

Nun führt der Hze den neugeweihten Bischof an seinen Platz neben der Kathedra unter den

konzelebrierenden Bischöfen direkt neben dem Hze. Nachdem der Stab abgegeben wurde,

umarmen Hze, Bischöfe den Neugeweihten (währenddessen erfolgt ein passender Gesang).

Hze nimmt kurz Platz, nimmt die Mitra ab und erhält Wasser. An Hochfesten und Sonntagen

folgt nun das Credo, an anderen Tagen sofort die Gabenbereitung. Die beiden D gehen an

den Altar und sorgen in gewohnter Weise mit den Ministranten/innen für die Bereitung der

Gaben. Es werden eine entsprechende Anzahl zusätzlicher Hostienschalen (ca. 8-10)

benötigt.

Für die Konzelebranten sind Purifikatorium und Konzelebrationstexte vorzusehen. Das

Hochgebet III wird i.d.R. gesprochen. Hier sind die Einschübe zu beachten.

Der Hze teilt die Kommunion zunächst im Chorraum aus und geht anschließend auf die

untere Stufe vor das Mittelschiff. Der neugeweihte Bischof teilt die Kommunion unten im

Mittelschiff aus zusammen mit einem Mitkonsekrator. Die weiteren Konzelebranten teilen

die Kommunion in der Höhe der Seitenschiffe vorne und hinten aus. Einer teilt die

Kommunion beim Chor aus.

Nach der Kommunionausteilung kommen alle zum Altar, um dort die Hostienschalen

abzustellen. Ein D sammelt die übrig gebliebenen Hostien im vorgesehenen Gefäß. DZ und

Diakon tragen die Ziborien zum Tabernakel. Der weitere D sorgt sich um die Purifikation der

Gefäße im hinteren Teil des Chorraums an der dortigen Kredenz. Der Dankhymnus nach der

Kommunion entfällt.

Das Schlussgebet erfolgt an der Kathedra. Nach dem Schlussgebet stimmt der Hze das „Te

deum“ an, welches dann entweder vom Chor oder von allen („Großer Gott wir loben dich“)

gesungen wird. Währenddessen geht der neugeweihte Bischof mit Stab und Mitra und von

zwei Bischöfen begleitet segnend durch das Mittelschiff, am Siebenarmigen Leuchter links

vorbei durch das südlichen Seitenschiff, dann durch das nördliche Seitenschiff und wieder

durch das Mittelschiff zum Altar zurück. Danach hält er vom Ambo aus (beim neugeweihten

Diözesanbischof von der Kathedra aus) eine kurze Ansprache. Danach erteilt HZe den Segen.

Nach dem Segen erfolgt der Auszug. Die Konzelebranten verzichten vor dem Auszug auf den

Alterkuss.

Die anwesenden Priester und Diakone im Chorraum folgen beim Auszug den

Ministranten/innen. Sie beginnen bereits zu Beginn des Schlussliedes mit dem Auszug. Hze

bleibt im Messgewand und zieht hinter dem Domkapitel mit den Konzelebranten und dem

neugeweihten Bischof zur Sakristei zurück.

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G Anhang

1 Einordnung der Namenspatronen in die Allerheiligenlitanei

In der Osternacht bzw. bei der Feier der Diakonen- bzw. Priester- bzw. Bischofsweihe

werden die Diözesanpatrone und die Namenspatrone in entsprechender Weise in die

Allerheiligenlitanei eingeordnet. Die Kathedralpatrone Kosmas und Damian werden am Ende

der Märtyrer genannt, der Hl. Altfrid und der Hl. Liudger werden in die Namen der anderen

Bischöfe eingeordnet. Der Selige Nikolaus Groß wird am Ende der Allerheiligenlitanei

angerufen. Die Namenspatrone werden an entsprechender Stelle bei den Märtyrern, bei den

Bischöfen, Kirchenlehrern oder bei den heiligen Männern und Frauen eingefügt.

2 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Beauftragung

Bei den Gottesdiensten zur Beauftragung der Pastoral- bzw. Gemeindereferent/innen stehen

die Diakone während des Beauftragungsritus rechts bzw. links vom Bischof.

3 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Diakonenweihe

Der diakonale Dienst beim Pontifikalamt zur Diakonenweihe erfolgt in der gewohnten Weise

wie beim Pontifikalamt des Diözesanbischofs. Ferner finden Beachtung die entsprechenden

Angaben des Zeremoniales für die Bischöfe Nr. 543 bis 563 und der Angaben unter Punkt F 6

bzw. 7.

4 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Priesterweihe

Die Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt erfolgt in der gewohnten Weise wie sonst

beim Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof. Zusätzlich erhalten die „Anweisungen des

Zeremoniales für die Bischöfe“ Beachtung unter den Nummern 518 bis 542 und der Angaben

unter Punkt F 8.

5 Dienste der Ministranten beim Pontifikalamt zu den Weihen

Bei der Weihe eines Bischofs, eines Priesters oder Diakons nehmen die Altardiener die

entsprechenden Dienste und Hilfestellungen bei der Weihe vor, d.h. sie reichen das Öl an,

sie helfen beim Buchdienst und beim Halten des Funkmikros. Sie helfen beim Reinigen der

Hände nach der Salbung mit Chrisam und helfen beim Ankleiden der Diakone bzw.

Neupriester bei den entsprechenden liturgischen Gewändern bzw. bei einer Bischofsweihe

beim Anreichen der bischöflichen Insignien (siehe auch die Angaben unter Punkt F 6-9).

6 Ordnungsdienst bei den Weihen

Bei den Weihen nehmen Frauen und Männer den Ordnungsdienst wahr. Sie helfen, dass die

Mitfeiernden entsprechend ihrer Platzkarten den vorgesehenen Platz in den Bänken des

Kirchenschiffes finden. Sie sorgen dafür, dass eine störungsfreie Liturgie möglich ist.

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Notizen

Hinweis für die Sakristane:

Grundsätzlich werden während des Orgelnachspiels keine Aufräumarbeiten im Altar- und

Chorraum der Domkirche und der Anbetungskirche getätigt – auch nicht das Abschalten des

Lichtes - , um die Gottesdienstmitfeiernden, die durch das Zuhören des Nachspiels den

Gottesdienst innerlich ausklingen lassen möchten, nicht zu stören. Aus Sicherheitsgründen

werden die liturgischen Gefäße und die Kollekte sofort in die Sakristei geholt.

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Notizen

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Notizen

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Notizen

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Notizen