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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Im EInklang mIt dEm grossEn gEbot

11 geistige Gesetze für ein erfolgreiches Leben

Originaltitel: Working with the Law

Autor: Dr. Raymond Neff Holliwell

(�900 - �986)

Original verfasst im Jahre: ca. �960

Titelbildgestaltung: Vaughan Davidson

Übersetzung: Benno Schmid-Wilhelm

Herausgeber: http://www.i-bux.com

E-Mail: [email protected]

Downloadlink: http://goo.gl/leFvY

Herausgabejahr (E-Book): 20�0

Seitenzahl (einschließlich Deckblatt) �06 Seiten

Haftungsfreistellung:

Dieses E-Book wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und spiegelt die Stand-punkte und Erkenntnisse des Autors wieder.

Der Herausgeber übernimmt keinerlei Garantien oder Haftungen für den Fall einer unsachgemäßen Umsetzung der erteilten Empfehlungen.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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InhaltsvErzEIchnIs

VORWORT DES VERFASSERS 5

KAPITEL � - Im Einklang mit dem Großen Gebot 8

KAPITEL 2 - Das Gesetz des Denkens �5

KAPITEL 3 - Das Gesetz der Versorgung 24

KAPITEL 4 - Das Gesetz der Anziehung 34

KAPITEL 5 - Das Gesetz des Empfangens 45

KAPITEL 6 - Das Gesetz der Zunahme 54

KAPITEL 7 - Das Gesetz des Ausgleichs 62

KAPITEL 8 - Das Gesetz der Widerstandslosigkeit 7�

KAPITEL 9 - Das Gesetz der Vergebung 79

KAPITEL �0 - Das Gesetz des Opfers 86

KAPITEL �� - Das Gesetz des Gehorsams 93

KAPITEL �2 - Das Gesetz des Erfolgs 98

Bonus:Die besten Discount-Makler am Markt �05

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Dieses Buch ist der gesamten Menschheit und auch Ihnen, die Sie in gewisser Weise mit dazu beigetragen haben, es möglich zu machen, gewidmet.

Ihre Liebe, Ihre Bereitschaft, Ihre Mitwirkung, Ihre Ermutigung und Inspiration finden auch auf diesen Seiten ihre Ausdruck. Hierfür bin ich Ihnen zu Dank ver-pflichtet.

Dem Menschen stehen unendliche Ressourcen zur Verfügung. Seinen Möglich-keiten sind keine Grenzen gesetzt. Er fokussiert und individualisiert die Elemente, Kräfte und Prinzipien der gesamten Welt. Er kann eine wunderbare Intelligenz entfalten.

Deshalb gibt es auf alle Fragen, die das Leben aufwirft, Antworten. Alle Ge-heimnisse der Natur können entdeckt und alle menschlichen Probleme gelöst werden.

Nichts ist unmöglich.

Dr. Raymond N. Holliwell

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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vorwort dEs vErfassErs

Seit Jahren haben mich Studenten dieser Schule immer wieder gefragt, weil sie ein besseres Verständnis von Gott erlangen wollten; sie wollten wissen, wie sie das Beste aus ihrem Leben machen könnten.

Gott wurde ihnen als etwas erklärt, das irgendwo da oben sei. Doch er ist uns so nahe wie unser Atem, er ist uns näher als unsere Hände und Füße.

Gott wurde mit vielen Namen bedacht: Liebe, göttliches Bewusstsein, höhere Intelligenz, Jehova, der Herr, die Primärsubstanz, die Ursache aller Ursachen und viele weitere Metaphern mehr.

Da ich zu einem analytischen Denken neige, wollte auch ich wissen, was es mit der Wahrheit auf sich hat. Wenn es eine Wahrheit gibt, dann muss es auch Fakten geben. Diese Fakten müssten sich selbst beweisen, und zwar nicht nur auf der geistigen Ebene, sondern in sehr praktischen Dingen.

Es ist mein Anliegen, diese Lektionen in einfachen Worten darzustellen. Auf vage Aussagen, die sich zwar schön und verheißungsvoll anhören, und auf hochtra-bende Worte will ich absichtlich verzichten.

Die oben genannten Bezeichnungen meinen allesamt dasselbe; sie sind Synonyme. Ich werde auf den folgenden Seiten einen einfacheren Namen verwenden, der von jedermann verstanden werden kann. Ich werde den Gott, der in unserem Leben wirkt, als das „Große Gebot“ bezeichnen.

Eine Auslegung dieses Großen Gebotes auf unterschiedliche Art und Weise dürf-te dieses Gesetz klarer machen. Je mehr wir uns darum bemühen, im Einklang mit dem Großen Gebot zu wirken, umso näher leben wir an Gott und eine solche Lebensweise bringt uns ein besseres Verständnis.

In dem Maße, in dem Ihr Wissen zunimmt und Sie die Zusammenhänge besser verstehen, werden Sie auch Ihre Ansichten wieder ändern wollen. Schrecken Sie davor nicht zurück. Bedenken Sie stets, dass der Kluge seine Meinung ändert, der Dumme jedoch nie.

Ohne Veränderung kann es keinen Fortschritt geben. Ohne Erneuerung ist Wachs-tum ausgeschlossen. Damit die Weiterentwicklung im Leben gewährleistet ist, muss es immer wieder neue gedankliche Strömungen geben; es müssen immer bessere und richtigere Gedanken entstehen.

Sobald Sie das Bessere erkennen, sollten Sie das Alte hinter sich lassen. Greifen Sie nach dem Neuen. Weiterhin am Alten und Minderwertigen festzuhalten, wenn sich das Neue und Hochwertigere bereits in der Reichweite befindet, käme einer Wachstumsverzögerung gleich. Dieser eine Umstand ist die Ursache für viele menschliche Kümmernisse.

Nutzen Sie Ihre Fähigkeit zum Denken und sorgen Sie dafür, dass es nicht umge-kehrt ist. Beherrschen Sie Ihr Bewusstsein und lenken Sie es intelligent. Lernen Sie, zu unterscheiden. Lernen Sie, so zu denken, wie Sie denken sollten: Richten Sie Ihr geistiges Augenmerk auf Angelegenheiten, die für Ihr Wohlbefinden unabding-bar sind und konzentrieren Sie sich auf Schönheit, Wahrheit und Fortschritt.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Mit anderen Worten: Leben Sie auf das Ideal hin, aber vergessen Sie dabei das Praktische nicht.

Versuchen Sie, diese beiden Aspekte aneinander anzupassen und trachten Sie danach, im Außen das zu sein, was Sie sich im Innen als Ideal vorgeben. Ihre Gedanken erschaffen Sie, und Ihre Ideale, Grundsätze oder vorherrschenden Wünsche werden über Ihr Schicksal entscheiden.

Lernen Sie den Umgang mit Ihren Kräften, da Sie ansonsten von ihnen benutzt werden. Bemühen Sie sich täglich darum, das Neugelernte in die Praxis umzu-setzen. Versuchen Sie, in allen Bereichen Ihre Auffassungsgabe zu verbessern und eine richtigere und größere Auffassung von all Ihren Meinungen zu erhal-ten.

Dieser Prozess erfordert einen gewissen Aufwand, doch eine solche geistige Disziplin ist äußerst konstruktiv. Sie führt zu einer ständigen Zunahme der gei-stigen Macht und auf diese Macht kommt es im Leben an.

Ab und zu werden Sie einen Fehltritt begehen. Davor ist keiner von uns gefeit, vor allen in den Anfangszeiten unserer geistigen Entwicklung. Doch aus unseren Fehlern lernen wir auch wieder. Aufgrund der permanenten Anwendung un-serer Intelligenz werden unsere Stärken größer und wir werden wachsamer, wodurch wir künftige Fehler vermeiden können.

Menschliche Probleme sind geistiger Natur. Außerhalb des Menschen existie-ren sie nicht und beinahe alle Probleme geben ihre Lösungen preis, wenn sie eingehend untersucht werden.

Sie können diese Fähigkeit durch das Studium der Lebensgesetze und seiner Ausdrucksformen erwerben. Als nächstes benutzen Sie Ihre Denkfähigkeit kon-struktiv, während Sie mit diesen Gesetzen arbeiten. Achten Sie bei all Ihren An-sichten darauf, dass sie auf fundierten Gründen beruhen. Während sie diese herauszufinden suchen, werden viele Ihrer bisherigen Ansichten wegfallen.

Entwickeln Sie klare und eindeutige Ideen darüber, warum Sie so und so vorge-hen und warum Sie so und so denken. Dies kommt einem geistigen Hausputz gleich. Ein klares Denken wird Ihr Bewusstsein läutern, Ihre Fähigkeiten verbes-sern, Ihre Wahrnehmung schärfen und Sie in die Lage versetzen, die grundle-genden Voraussetzungen für ein erfüllteres und reichhaltigeres Leben besser zu verstehen.

Klares und exaktes Denken ist eine unabdingbare Notwendigkeit. Es ist ein si-cherer Weg, um sowohl im materiellen wie auch im spirituellen Bereich Fort-schritte zu erreichen. Allerdings sollte zwischen oberflächlichem, das heißt, trivialem und belanglosem Denken, und dem wahren Denken, ein Unterschied gemacht werden. Das wahre Denken ist an einem Verständnis der Wahrheit interessiert. Dieses tiefere Denken ist es, das brachliegende Kräfte zum Erwa-chen bringt, das die Wahrnehmung schärft und schneller macht und das Ge-samtverständnis verbessert. Oberflächliches Denken jedoch ist nur das Auffla-ckern einer geistigen Aktivität. Das menschliche Leben wird jedoch durch das tiefere Denken regiert.

Das seichte oberflächliche Denken, mit dem wir unsere routinemäßigen Aufga-ben und die kleineren Angelegenheiten des Lebens angehen, ist nicht das Den-ken, das unseren Charakter formt, unser Bewusstsein entwickelt oder unser Schicksal lenkt.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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Das positive, tiefgründige und profunde Denken erwächst aus einer tiefen Über-zeugung, die sich aus einer höheren Wahrnehmung und einer klaren Erkenntnis der Wahrheit ergibt.

Aus der Psychologie wissen wir, dass jeder Mensch von seinen Überzeugungen gesteuert ist, unabhängig davon, ob ihm dies bewusst ist oder nicht. Solche Überzeugungen wirken sich nachhaltig auf die Denkweise aus; das vom Herzen kommende innere Denken repräsentiert die wahren Beweggründe und Wün-sche. Diese sind es, die für unser Verhalten und unsere Handlungen ursächlich verantwortlich sind.

Falls der Mensch Anschauungen oder Überzeugungen vertritt, die seinem hö-heren Wesen entsprechen, wird alles gut und in seinem persönlichen Leben wird etwas von der Harmonie und Schönheit seiner konstruktiven und erha-benen Ansichten zum Ausdruck gelangen. Falls seine Anschauungen oder Über-zeugungen jedoch auf Unrichtigkeit beruhen, wird etwas Zerrissenes, Unharmo-nisches und Übles von ihm ausgehen.

Nehmen Sie sich fest vor, sich geistig ständig weiterzuentwickeln, Ihre Denkfä-higkeit ein Leben lang zu verbessern und verborgene Möglichkeiten aufzuspü-ren. Schulen Sie Ihr Bewusstsein im klaren und genauen Denken. Diese Fähig-keit wird durch regelmäßiges Üben und Disziplin gefördert.

Kein normaler Mensch will weniger Fähigkeiten besitzen. Streben Sie deshalb danach, Ihre Intelligenz zu pflegen und in allen Bereichen bessere, größere und entwickeltere Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Auf der Welt gibt es so viel Gutes, dass es das Böse bei weitem überwiegt. Deshalb können Sie jeden Tag konstruktivere und bessere Gedanken über sich selbst, über Ihre Mitmenschen und über alle natürlichen Dinge denken, und auf diese Weise Ihr Bewusstsein bereichern und Ihr gesamtes Wesen zu verbessern.

Durch ein- oder zweimaliges Lesen dieser Lektionen werden Sie noch nicht den optimalen Nutzen daraus ziehen. Lesen Sie diese Zeilen oft und studieren Sie den Inhalt bewusst.

Sie werden feststellen, dass Ihre geistige Klarheit mit jeder neuen Lektüre zu-nimmt.

Der Verfasser

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

kapItEl 1Im EInklang mIt dEm grossEn gEbot

„Der Herr schuf die Erde und den Himmel

und jede Pflanze auf dem Feld,

bevor sie in der Erde war

und jedes Kraut auf dem Feld, bevor es wuchs.“

Genesis, Kapitel 2, 4 - 5

Die vorrangige Frage lautet heute, ob der Mensch die Fähigkeit, die Vorausset-zungen und die Macht besitzt, um sein Leben selbst zu gestalten. Kann er so sein, wie er sein will oder gleicht er einem Tropfen im großen Ozean des Lebens?

Millionen von Menschen sind von Arbeitslosigkeit, Armut und Not betroffen.Haben sie eine Chance?

Wenn wir uns die abertausende der zerbrochenen Ehen ansehen, stellt sich die Frage, ob solche Brüche wieder geheilt werden können. Millionen klagen über Krankheiten und Störungen der unterschiedlichsten Art.

All dies lässt uns glauben, dass wir bloße Opfer der Umstände seien und selbst keine Kontrolle besäßen. Diese Einstellung macht uns zu Schicksalsgläubigen, statt zu Beherrschern und Lenkern unseres Lebensschiffes.

Eine fatalistische Einstellung wirkt ansteckend und wenn sich der Mensch ihr hingibt und sich mit der scheinbaren Tatsache abfindet, dass die ihn umgebenden Umstände stärker als die Macht in ihm seien, ist seine Niederlage bereits besie-gelt, bevor er zum Rennen antritt.

In der Menschheitsgeschichte gibt es eine lange Liste von Belegen dafür, dass der Mensch Umstände überwinden und seine Probleme meistern kann. Auch die Evolution und Anthropologie liefern uns Beweise dafür, dass der Mensch für das, was er ist, selbst verantwortlich ist. Er besitzt die Macht, seine Lebensumstände zu steuern und indem er sich dieser Macht bedient, erschafft er neue Umstände, die für seine Weiterentwicklung notwendig sind.

Einige Menschen sind sich jedoch nicht sicher, ob wir unsere eigenen Um-stände selbst erschaffen; sie glauben an Vererbung, Karma, Umwelteinflüsse und zahlreiche weitere Fremdeinwirkungen. Ihrer Meinung nach seien dies die wahren Ursachen für Misserfolge. Diese Menschen glauben an die natürlichen Begrenzungen des Lebens; sie leben in der Überzeugung, dass wir so zu bleiben hätten wie wir nun mal sind und sind überzeugt davon, dass das was ist, auch in Zukunft so sein werde.

Der Wissenschaftler jedoch, der den Mysterien des menschlichen Lebens auf den Grund zu gehen versucht, zeigt uns eine wunderbare Welt der Macht, Möglichkeiten und Verheißungen auf. Ihm verdanken wir die Wahrheit, dass das Bewusstsein die schöpferische Ursache für alles ist, was im menschlichen Leben geschieht und dass die persönlichen Umstände die Ergebnisses des menschlichen Verhaltens sind. Diese wiederum sind die unmittelbaren Folgen seiner Ideen.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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Der Wissenschaftler sagt uns, dass jeder wie auch immer gearteten Bewegung ein geistiges Bild oder ein Plan vorausgehe. Diese Pläne oder Ideen sind äußerst mächtig; sie sind die Ursachen für die von ihnen ausgelösten Wirkungen. Diese Ursachen können gut, schlecht oder neutral sein; die Wirkungen entsprechen immer den Ursachen.

Der Wissenschaftler erklärt uns, dass diese Ideen eine enorme Energie frei-geben. Wenn wir lernen, unser Bewusstsein konstruktiv zu nutzen, setzen wir diese verborgenen Mächte, Kräfte und Fähigkeiten richtig ein.

Deshalb, so erzählt uns der Wissenschaftler, sei dies der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben.

Im Menschen gibt es eine wunderbare innere Welt und die Offenbarung dieser Welt ermöglicht es dem Menschen, innerhalb der Grenzen der Natur alles zu erreichen, was sein Herz begehrt.

Meiner Meinung nach ist der Grund, warum das berühmte englische Literatur-genie William Shakespeare weltweit der führende Dramatiker ist, genau hier zu suchen. Die griechischen Dramatiker sahen die Ursachen immer in einem äußeren Schicksal oder Los, das ihren Figuren den Niedergang brachte, doch Shakespeare erkannte, dass etwas im Menschen für seine Erfolge beziehungs-weise Misserfolge verantwortlich war.

„Nicht durch die Schuld der Sterne, lieber Brutus, durch eigene Schuld sind wir Schwächlinge.“

Wir sehen Hamlet, wie er mit seiner widerspenstigen und unentschlossenen Seele ringt. Macbeth wird von seinem Ehrgeiz angespornt. Othello wird durch seine Eifersucht hin- und hergerissen und verunsichert.

Immer handelt es sich um einen Kampf mit dem inneren Selbst, so als möchte uns der Dramatiker sagen: „Ihr selbst seid die Meister euerer Umstände. Ruft eure eigene Kraft und Initiative auf und nehmt die Zügel selbst in die Hand! Das Schicksal liegt in eueren eigenen Händen!“

Doch von welcher Kraft ist hier die Rede?Wie erkennen wir sie?

Falls alle Bedingungen die Ergebnisse von Handlungen sind und alle Handlungen die Folge unserer geistigen Vorstellungen sind, müssen unsere Vorstellungen die Bedingungen unseres täglichen Lebens verursachen.

Eine Vorstellung ist ein Gedanke oder eine Gruppe von Gedanken. Eine Vorstel-lung ist ein geistiges Bild.

Hinter jeder Leistung, Errungenschaft oder Erfindung muss es eine Idee gege-ben haben. Dies ist von Anfang an der Schöpferplan. Im ersten Buch der Bibel können wir nachlesen, dass der große Architekt, Gott, eine fertige Gestalt oder eine Idee sah, bevor sie wuchs. Im Bewusstsein des Schöpfers gab es zunächst ein geistiges Bild; erst dann gelangte es im Außen in Form einer Schöpfung zur Verwirklichung.

„Der Herr schuf die Erde und den Himmel

und jede Pflanze auf dem Feld,

BEVOR sie in der Erde war

und jedes Kraut auf dem Feld, BEVOR es wuchs.“

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Jeder Architekt und Bauherr richtet sich nach einem Plan. Dies gilt für die Errich-tung eines Hauses, einer Brücke, einer Institution oder des eigenen Lebens.

Jeder Mensch ist sein eigener Konstrukteur und Baumeister. Wie der Schöpfer, erstellt auch er zunächst eine innere Vorgabe, die sich dann im Außen zeigt.

Alle Ängste vor Krankheit, Armut und Alter sind lange bevor sie schmerzliche Realität werden, als Eindrücke, Ideen und geistige Bilder vorhanden. Jede Idee und jedes geistige Bild muss nach seiner Art gedeihen; ob das vorgegebene Bild gut oder schlecht war, ist unerheblich. Das Große Gebot sorgt dafür, dass es sich verwirklicht.

Das Große Gebot stellt die Beschaffenheit des Bildes nicht in Frage. Es kennt nur das, was ihm vorgelegt oder eingepflanzt wird und schickt sich dann an, es in sichtbare Form umzusetzen.

Manche Menschen können sich zwar große technische Leistungen vorstellen, sie wissen aber nicht, dass sie auf demselben Wege ihre Krankheiten und Sor-gen überwinden und die ersehnte Gesundheit und sonstige Segnungen erhalten können.

Doch in beiden Fällen hängt das Ergebnis von der schöpferischen Intelligenz ab. Die geistige Fotografie produziert ebenso wie die mechanische Fotografie genau das, was sie sieht. Die fotografische Aufnahme einer hausbackenen Person mit einem Allerweltsgesicht wird niemals die der Gewinnerin eines Schönheitswett-bewerbs sein. Die Aufnahme eines schwarzen Gegenstands wird niemals weiß erscheinen.

Ebenso wenig können negative und zersetzende Ideen aufbauende und positive Ergebnisse erbringen.

Wenn die Idee negativ ist, werden auch die Ergebnisse negativ sein.

Ich kannte eine Frau, die in einem Vorort ein herrliches und komfortabel ausge-stattetes Haus bewohnte. Es war ein ziemlich verwinkeltes großes Haus, das an einem prächtigen See lag; zum See hinunter verliefen seitlich grüne Terrassen. Es gab mehrere tadellos gepflegte Blumengärten. Die Dame hatte viele Bedien-stete, deren Hilfe sie sich bedienen konnte und von Außen betrachtet, führte sie ein traumhaftes Leben.

Doch trotz all dieses materiellen Wohlstands und der Schönheit konnte man von ihren Freunden hören, dass sie nur auf den Tag warte, an dem sie von diesem großen Haus mit seinen Problemen entbunden würde und in einem Baumstamm leben könne. Sie wünschte sich ein Zimmer für sich selbst und nicht eine Suite weiterer Räume, die sie abzustauben und sauberzuhalten habe.

Ein paar Jahre später verstarb ihr Gatte und hinterließ ihr das Anwesen. Sie verkaufte es mit Verlust. In Folge unkluger Investitionen und Übergaben verlor ihr übriger Besitz derart an Wert, dass ihr nur noch ein geringes Einkommen blieb. Sie zog bei ihrer Schwester ein und hatte dann, wie von ihr gewünscht, im dritten Obergeschoss ein Zimmerchen zur Verfügung, in dem sie praktisch wie in einem Baustamm lebt. Ob sie jetzt glücklicher ist, weiß ich nicht, wage es aber zu bezweifeln. Eines jedoch weiß ich gewiss: Sie selbst hatte sich nach und nach in dieses kleine Zimmer hineingewünscht, als ihr Bewusstsein anfing, klein und begrenzt zu denken.

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Unbewusst bediente sie sich des schöpferischen Prinzips und versorgte es mit Ideen der Kleinheit und Entbehrung, die sich dann in wenigen Jahren verwirkli-chten.

Wenn wir solche Ideen oder geistigen Bilder übernehmen, üben wir wissentlich oder unwissentlich eine Macht aus, um sie zu erzeugen. Dieser schöpferische Prozess geht Tag und Nacht solange weiter, bis die Idee verwirklicht ist. Wir können uns keine Bilder von Armut, Misserfolgen, Krankheiten oder Zweifeln vorstellen und dann davon ausgehen, dass wir in Wohlstand, Erfolg, Gesundheit und Zuversicht leben würden. Dies ist ebenso unmöglich wie ein Fotograf kein schönes Bild von etwas Hässlichem machen kann.

Dieses schöpferische Prinzip kommt in einem Satz bei den Sprü-chen zum Ausdruck:

„Wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er.“

Sie werden diesen Satz bereits früher gelesen haben. Er wurde von den Philosophen aller Zeiten immer wieder gelehrt und erläutert.

Vielleicht haben Sie versucht, sich von allen negativen Gedanken zu befreien, da dies jedoch einen Kraftakt bedeutete, haben Sie letzt-endlich wieder aufgegeben. Dann fielen Sie wieder in das alte Fahr-wasser zurück und alles wurde nur noch schlimmer.

Andere haben diese Aussage ebenfalls gehört, doch er machte keinen Eindruck auf sie; sie konnten nicht akzeptieren, dass alles Unharmonische im Leben das Ergebnis ihrer eigenen geistigen Einstellung sein soll oder dass ihr bisheriges Denken zu diesen Einstellungen geführt habe. Sie zogen es vor, die Schuld ande-ren anzulasten. Auch Gott bliebt dabei nicht verschont.

Wieder andere glauben, dass sich mit der Zeit schon alles richten werde, doch dem ist nicht so. Diese Menschen schielen auf einen künftigen Himmel, der jedoch ebenso gut auch jetzt erlangt werden kann. Schließlich ist er ja ein gei-stiger Zustand. Wenn er nicht im Hier und Jetzt erlangt wird, wird er auch in der Zukunft nicht erreichbar sein.

An irgendeinem Punkt in seinem Leben wird der Mensch auf dieses schöpfe-rische Prinzip gestoßen. Daran geht kein Weg vorbei. Dem Großen Gebot un-terliegt jeder, ob er dies weiß oder nicht. Eventuell ist dies auch die Vorstellung, die manche vom Gebet haben. Diese Menschen denken, dass es Gottes Ver-säumnis, Wille oder Wunsch sei, wenn sie das Erflehte nicht erhalten. Wenn sie sich etwas nicht erklären können, muss Gott als Sündenbock, Prügelknabe und Ausrede herhalten. Eine der am wenigsten verstandenen Aussagen lautet „Gottes Wille geschehe“. Für einige ist dies eine Krücke, auf die sie sich stützen können, doch in Wirklichkeit handelt es sich um eine tragfähige Brücke, auf der der Mensch die tiefsten Abgründe und Mysterien überschreiten kann.

Falls ein Gebet nicht erhört wird, liegt der Fehler beim Menschen. Das schöp-ferische Gesetz ist immer bereit, die Antwort zu geben. Es kann gar nicht an-ders, wenn es richtig und weise angesprochen wird. Sobald der Mensch mit dem Großen Gebot Kontakt aufnimmt und es erkennt, wird er Nutznießer dieses Gesetzes. Die Erkenntnis des Großen Gebotes in Aktion entscheidet über die Erhörung.

http://www.i-bux.eu/flash/Asamanthinketh/

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

So würde es zum Beispiel keinem Elektriker einfallen, zu beten und darauf zu warten, dass sich der elektrische Strom endlich dazu entscheide, ihm zu Dien-sten zu sein.

Er lernt zuerst die elektrotechnischen Grundlagen, beschäftigt sich mit Leitver-mögen und der Übertragung elektrischer Energie und findet auf diese Weise heraus, wie er mit dem „Gesetz, das die elektrische Energie regelt“ zusammen-arbeiten kann.

Nachdem er sich dieses Fachwissen angeeignet hat, kann er ein Gerät entwi-ckeln, dass die Kraft erzeugt und lenkt. In dieses Gerät kann er einen Schalter einbauen und riesige Maschinen bedienen, zahlreiche weitere Vorrichtungen in Betrieb setzen oder einen Raum beleuchten. Dies kann er nicht nur ein oder zwei Mal tun, sondern so oft er will, jedoch immer unter der Voraussetzung, dass er die Mechanik nicht stört oder nicht gegen das Gesetz, dem die Energie unterliegt, verstößt.

Dasselbe Prinzip gilt für alle anderen wissenschaftlichen Bereiche und auch für die Wissenschaft des Bewusstseins.

Es gibt bei allem eine wissenschaftliche Art des Denkens, eine richtige Vorge-hensweise, die die unnötige Vergeudung geistiger Energie verhindert und bei jeder Gelegenheit die gewünschten Ergebnisse erbringt. Wie bereits erläutert, handelt es sich bei allen Dingen und Ereignissen, bei allen Erlebnissen und Le-bensbedingungen, um Ergebnisse. Alle Ergebnisse variieren jedoch qualitativ und quantitativ entsprechend dem Kenntnisstand und der eingebrachten gei-stigen Aktivität.

Die vom einzelnen Denker erzeugte Qualität der Ergebnisse kann gut, schlecht oder neutral ausfallen, je nachdem, welche bewusste Lenkung und Auswahl ein-gebracht oder nicht eingebracht wurde. Einige Ergebnisse können harmonisch und günstig ausfallen, während andere disharmonisch und ungünstig sind. Es kann auch zu einer Art Mischergebnis kommen.

Es ist absolut unabdingbar, die schöpferischen Mächte des Bewusstseins intel-ligent anzuweisen und zu lenken! Nur so können optimale Ergebnisse erreicht werden!

Deshalb ist es äußerst wichtig, dass wir das Bewusstsein und seine Wirkungs-weise verstehen und auch lernen, wie wir es kultivieren und solche Denkpro-zesse entwickeln, die es uns ermöglichen, das Leben und seine Bedingungen zu beherrschen.

Das Denken ist ein ununterbrochener Vorgang. Es ist eine schöpferische Funk-tion des Lebens, welche ohne Unterlass vor sich geht. Wir erzeugen stündlich und täglich ein Leben lang Ergebnisse irgendwelcher Art und merken an uns selbst, wie sich unser Denken auswirkt.

Zwar können wir das Denken nicht abstellen, wir können jedoch aufgrund der Art und Qualität unseres Denkens bestimmen, welche Ergebnisse wir erzielen wollen. Wie wir dabei auf einfache und wirkungsvolle Weise vorgehen, wird in den nachstehenden Lektionen behandelt.

Unser Hauptanliegen besteht darin, den Menschen zu einem selbständigen Denken zu bringen, seine eigenen Mächte zu entfalten und ihn auf diese Weise auf den sicheren Weg zu mehr Persönlichkeitsentwicklung und einer wahren Kultur zu führen.

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Es ist eine offensichtliche Tatsache, welche dennoch nicht genug betont werden kann, dass ein besseres Denken automatisch dazu führt, dass unser gesamtes Leben besser wird. Die moderne Psychologie hat schlüssig bewiesen, dass vor jeder Veränderung im Leben und in den Angelegenheiten des Menschen zuerst eine andere Denkweise kommen muss.

Im Laufe unserer Studien haben wir festgestellt, dass ein Bewusstsein umso materialistischer ist und engere Ansicht hat, je weniger es entwickelt ist. Auf der anderen Seite hat das höherentwickelte Bewusstsein auch höhere Auffas-sungen.

Ein weltkluger Mensch, der sich viele Fakten und Erfahrungen angeeignet hat, verfügt deshalb noch nicht über ein hochentwickeltes Bewusstsein! Ein solcher Mensch kann ganz im Gegenteil ein unterentwickeltes Bewusstsein haben und überwiegend von niedrigen Instinkten geleitet werden.

Engstirnigkeit, Vorurteile, vorschnelle Schlüsse und materialistische Anschau-ungen weisen darauf hin, dass keine wirkliche Entwicklung vorliegt. Eine gedank-liche Fülle und tolerante Ansichten, gesunde Überzeugungen und ständig grö-ßer werdende Auffassungen sind hingegen Anzeichen von Wachstum.

Das kleine Bewusstsein braucht jedoch nicht klein und unterentwickelt zu blei-ben. Es kann wachsen und schließlich zu einem großen Bewusstsein werden. Der Weg ist klar und einfach. Ein solcher Mensch möge von der höchsten War-te aus, zu der er sich im Stande sieht, seine eigenen klaren Auffassungen und starken Überzeugungen herausbilden und sein Denken und Handeln dann nach diesen ausrichten. Der Fortschritt ist dann eine natürliche Folge. Je mehr der Mensch die größere Wahrheit erkennt, umso größer wird auch sein Verständ-nis. Und je größer die geistige Macht, umso mehr wird er in der Lage sein, seine Lebensangelegenheiten zu seinem Vorteil zu regeln.

Wenn es ein Gesetz des Bewusstseins gibt, drängt sich als nächstes die Frage auf, was die Absicht des Großen Gebotes ist.

Einige werden meinen, dass das universelle Bewusstein keine Absicht verfolge, da es unpersönlich ist. Jesus sagt uns jedoch, dass das universelle Bewusstsein sehr wohl eine klare Absicht habe: „Füchte dich nicht, du kleine Herde, denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben!“

Daraus ersehen wir, dass die Absicht des universellen Bewusstseins auf das Gute ausgerichtet ist. Wissend, dass das, was für das universelle Gute gilt, auch auf das individuelle Gute zutrifft, muss unsere Absicht deshalb in dieselbe Rich-tung gehen. Das Prinzip, das auf das Ganze zutrifft, trifft auch auf seine Teile zu.

Wir hören heute viel über Kooperation, gemeinsame Anstrengungen, Schulter-schluss und Teamarbeit. Aus dem Sport kennen wir die Vorteile des Zusam-menwirkens und Zusammenspielens. Dies gilt auch für das Spiel des Lebens. Dieses Spiel kann niemand alleine spielen. Jeder muss sich nach dem Großen Gebot richten und es ist besser, mit ihm zusammenzuwirken als von ihm be-nutzt zu werden! Jemand sagte: „Der auf sich alleine gestellte Mensch steht auf verlorenem Posten, aber mit Gott (dem Großen Gebot) als Partner, befindet er sich in der Mehrheit“. Wenn der Mensch all seine Gedanken, seine Ideen und seine Wünsche auf das Gute ausrichten kann, wird er deshalb einen ständigen Strom des Guten herbeiführen.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Wir sehen auch, dass der biblisch genannte Meister niemals persönlich für sich in Anspruch nahm, eine gute Tat oder ein Ergebnis herbeigeführt zu haben. Er kannte das Große Gebot und indem er mit ihm zusammenarbeitete, konnte er zum Erstaunen der nicht aufgeklärten Menschen Wunderwerke vollbringen.Er sagte: „Nicht ich bin es, sondern der Vater in mir (das Große Gebot), der die Arbeit vollbringt.“

Somit fügen sich für den, der das Gute liebt (und das Große Gebot lebt) alle Dinge zum Guten, weil sich die Liebe zum Guten mit einem Strom des Guten verbindet.

Alle Fehlschläge im Leben beruhen darauf, dass wir uns mit dem Endlichen um uns herum verbünden. Alle Erfolge im Leben sind das Ergebnis dessen, dass wir uns mit dem Großen Gebot in uns verbünden. Im Einklang mit dem Großen Gebot zu leben, heißt somit, das Gesetz als stillen Teilhaber in unser Bewusst-sein und unser Leben aufzunehmen. Dann sind wir uns des Ursprungs und des Schöpfers aller Macht bewusst und erkennen und empfangen die zahlreichen Vorteile, die uns umgeben.

Wer jede Idee in der Hoffnung aufgreift, dass sie eine Abkürzung zur Lösung sei-ner Probleme darstelle, wer seine Niederlagen und Misserfolge anderen Men-schen und Dingen anlastet, wird niemals zu einer zufriedenstellende Lebens-weise finden. Ein solcher Mensch wird nur eine bloße Existenz finden, welche bestensfalls abwechselnd und vielseitig ist.

Das Leben mit all seinen Attributen für das Gute ist nicht etwas, das nur ein paar wenigen zufällt. Es ist etwas, das Sie sich erschaffen müssen. Sie müssen es planen, sich geistig ausmalen und darüber nachdenken.

Wenn Sie sich auf der Suche nach Liebe, Glück, Vermögen und Erfolg befinden, müssen Sie verstehen, dass Sie diese Dinge nicht finden können und sie auch nicht kaufen oder von jemanden borgen können. Niemand kann sie Ihnen geben. Sie müssen sie in sich selbst erschaffen!

Ihre Wünsche und Ideen sind wie Keimlinge, die Sie in den Mutterboden setzen, nur dass der Mutterboden in diesem Fall Ihr Unterbewusstsein ist. Nachdem Sie diese Gedankenkeimlinge gepflanzt haben, pflegen Sie sie, nähren sie und schützen sie bis zur Erntezeit.

Dann werden Sie alles, was Sie gesät haben, im Überfluss ernten! Und natür-lich wird derjenige, der den saubersten und fruchtbarsten Garten hat, auch die reichste Ernte einfahren.

Aus dieser Lektion wird Ihnen klar geworden sein, dass Sie über die Vorausset-zungen verfügen, da Sie denken können und da Sie mit Ihrem Denken Wünsche und Ideen erschaffen. Das Rüstzeug bringen wir also mit. Das Rüstzeug sind die Ideen und Gedankenkeimlinge, die wir in den Mutterboden des Unterbewusst-seins pflanzen. Wir verfügen über die Macht, weil jeder einzelne von uns mit der universellen Macht beschenkt wurde. Alles, was wir jemals sein oder haben wollen, steht auf dem Präsentierteller für uns bereit, wenn wir das Gesetz des Lebens, das Gesetz des Bewusstseins, richtig anwenden.

Sobald sich eine neue Situation ergibt, sollen wir uns von ihr nicht überrollen oder verknechten lassen, sondern das schöpferische Gesetz des Denkens an-wenden. Das wird uns Weisheit und Macht bringen.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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kapItEl 2das gEsEtz dEs dEnkEns

„Wie der Mensch in seinem Herzen denkt,

so ist er.“

Sprüche 23,7

Für die meisten Menschen ist das Leben etwas Rätselhaftes. Es ist ein tiefes und unverständliches Problem oder erscheint zumindest so. Für den, der den Schlüssel besitzt, ist es jedoch sehr einfach. Rätselhaftigkeit ist nur eine andere Bezeichnung für Unwissenheit. Solange wir etwas nicht verstehen, ist alles ein Rätsel, aber sobald wir das Leben verstehen, ist das Rätsel gelöst.

Der Mensch ist ein Werdender. Er entwickelt sich ständig weiter und vor ihm liegt ein unendlicher Ozean des Fortschritts, den er nur besegeln kann, indem er die in ihm befindlichen Mächte weiterentwickelt. Der Fortschritt des Menschen hängt im wesentlichen von seinem vorherrschenden Geisteszustand ab, weil das Bewusstsein im gesamten Leben des Menschen der grundlegende Faktor und die steuernde Kraft ist. Dem vorherrschenden Geisteszustand sollte deshalb größte Aufmerksamkeit gewidmet werden, weil er für die Aktionen und Ausrichtung der Kräfte, Fähigkeiten und Mächte eines Menschen verantwortlich ist und letztendlich die jeweiligen Erfahrungen und das persönliche Schicksal herbeiführt.

Der vorherrschende Geisteszustand besteht aus den verschiedenen geistigen Einstellungen, die der Mensch zu den Dingen, Ereignissen und zum Leben im Allgemeinen hat. Wenn seine Ansichten offen sind, wenn er optimistisch ist, wird auch sein vorherrschender Geisteszustand aufbauend und progressiv beschaffen sein. Da beinahe alle Kräfte der Persönlichkeit auf die ein oder andere Weise durch das Bewusstsein wirken und da die täglichen geistigen und körperlichen Handlungen zu einem großen Teil durch das Bewusstsein gesteuert werden, liegt es auf der Hand, dass der vorherrschende Geisteszustand über die Ausrichtung entscheidet, welche die Mächte des Menschen einnehmen.

Falls der vorherrschende Geisteszustand harmonisch, positiv und vorwärtsge-richtet ist, werden alle seine Kräfte in konstruktive Kanäle gelenkt, falls sein Gei-steszustand jedoch disharmonisch und negativ ist, werden fast all seine Kräfte in die falsche Richtung gelenkt.

Somit ist offensichtlich, dass von all den Faktoren, die das Leben und die Erfah-rungen des Menschen steuern, wohl keiner einen größeren Einfluss hat als der vorherrschende Geisteszustand.

Der Geisteszustand ist das Ergebnis von Ideen und diese haben ihren Ursprung in Standpunkten; indem wir richtige und natürliche Standpunkte suchen, können wir deshalb für die besten Ideen sorgen und diese werden ihrerseits den vor-herrschenden Geisteszustand herbeiführen.

Wir neigen dazu, mehr zu glauben, als nur das, was wir sehen. Manche lassen nur das als Fakten gelten, was sie über die Sinnesorgane wahrnehmen können, doch wir erkennen immer mehr, dass das, was wir glauben, darüber entscheidet, was wir sehen. Etwas zu glauben, heißt demnach, es zu sehen.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Auf geistige Blindheit gehen mehr Niederlagen und Misserfolge zurück als auf moralische Verfehlungen. Falls jemand nur nach dem leben würde, was er mit dem physischen Auge sehen kann, wäre sein Welt in der Tat sehr klein. Man sagt, dass die Welt für eine Laus nur so groß sei wie das Blatt, auf dem sie sitzt und manchmal lebt sie nicht einmal lange genug, um das ganze Blatt zu verzehren. Wenn der Mensch nur auf der Ebene seiner Sinne lebte, wäre sein größter Sinn der Sehsinn. Seine ganze Welt wäre dann nur so groß, so weit er sehen kann.

Wenn wir den Informationen des Auges glaubten, würden wir davon ausgehen müssen, dass viele Bedingungen nicht stimmen. Sehen Sie sich zum Beispiel eine Eisenbahnschiene an. Sie werden feststellen, dass die beiden Schienen in einer gewissen Entfernung ineinanderzulaufen scheinen, doch dies ist nicht der Fall.

Standen Sie jemals am Pier und haben bemerkt, wie ein auslaufendes Schiff zu sinken schien, je weiter es sich entfernte? Das Schiff sank nicht, aber unsere Augen täuschten uns.

Wenn Sie sich wieder einmal Sorgen über ein Hindernis oder ein Problem ma-chen, denken Sie daran, dass Sie es nur mit einer Illusion der Sinne zu tun haben. Gemäß dem Großen Gebot verhält es sich ganz anders!

Wussten Sie, dass Sie gar nicht mit Ihren Augen sehen? Ihre Augen sind wie ein paar Fenster. Auf der Rückseite des Fensters befindet sich ein Reflektor und dieser Reflektor erzeugt von dem, was Sie sehen, ein Bild und baut einen Wellen-strom auf. Dieser Wellenstrom läuft an dünnen Bahnen - den Nerven - entlang. So gelangt das Bild wieder in das Gehirn. Im Gehirn wird es zum Gedächtniszentrum weitergeleitet. Sofern es sich bei dem Bild um etwas Vertrautes handelt, wird es rasch akzeptiert, sollte es sich um jedoch um eine neue Szene handeln, wird es von unserem Gedächtnis nicht erkannt. Dann müssen wir es immer wieder wiederholen, bis es einen dauerhaften Eindruck hinterlässt. Wir sehen also nicht mit den Augen, sondern mit dem Bewusstsein.

Ein Gedanke ist ein subtiles Element. Zwar ist er mit dem physischen Sinnesor-gan nicht zu sehen, dennoch ist er eine tatsächliche Kraft oder Substanz und genau real wie Elektrizität, Licht, Wasser oder sogar Stein. Wir befinden uns in einem riesigen Meer von Gedankensubstanz und durch dieses „Meer“ ziehen sich unsere Gedanken ähnlich wie elektrische Ströme oder winzige Lichtadern oder Musikwellen hindurch.

Sie können Ihre Gedanken in weniger als einer Sekunde mehrfach von einem Erdpol zum anderen schicken. Wissenschaftler erzählen uns, dass sich Gedanken mit Lichtgeschwindigkeit vergleichen lassen; sie reisen mit einer Geschwindigkeit von 300.000 Kilometern pro Sekunde.

Unsere Gedanken reisen 930.000 Mal schneller als der Klang unserer Stimme. So großartig oder schnell ist keine andere uns bekannte Kraft oder Macht im Universum. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Bewusstsein eine Kraft-batterie ist, das größte uns bekannte Element.

Diese Kraft ist grenzenlos. Ihre Denkfähigkeit ist unerschöpflich und dennoch gibt es nicht einen von tausend, der sich dieser Fähigkeit bewusst ist. Unsere Denkfähigkeit entscheidet über unsere Lebensweise. Wer denken kann, entwickelt eine Macht, die in der Nähe und in der Ferne kreist, und diese Macht baut eine Schwingung auf, die immer individueller wird, je mehr er sie entwickelt. Unsere Gedanken wirken sich auf unser Wohlbefinden und manchmal auch auf andere, an die wir denken, aus.

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Die Beschaffenheit der Gedanken, die wir aufzeichnen oder üblicherweise denken, zieht dementsprechende Bedingungen an.

Wenn wir den Gedanken an Erfolg aufnehmen und im Bewusstsein halten, wer-den entsprechende Gedankenelemente angezogen, denn „Gleiches zieht Seines-gleichen an“. Wir werden geistig zu universellen Gedankenströmen des Erfolgs hingezogen und diese Gedankenströme des Erfolgs gibt es überall um uns herum. Auf der seelischen Ebene nehmen wir mit ähnlich denkenden Bewusstseinen Kontakt auf und später gelangen solche Bewusstseine in unser Leben. Deshalb helfen erfolgsorientierte Menschen dem Erfolg, damit er zu ihnen kommen kann. Das ist die Grundlage eines erfolgreichen Lebens.

Das Gesetz des Bewusstseins ist in ständiger Aktion und wirkt in zwei Richtungen. Menschen, deren Denken auf Misserfolg, Scheitern und Armut ausgerichtet ist, bewegen sich auf solche Bedingungen zu und ziehen wieder andere Personen an, die Misserfolg und Armut akzeptieren.

Auf der anderen Seite zieht ein auf positive Umstände, auf Erfolg und Überfluss ausgerichtetes Denken wieder Fülle und Wohlstand an.

Der Inhalt des Bewusstseins nimmt in der äußeren Form Gestalt an!

Manche sind der Meinung, dass wir es mit zwei Kräften zu tun hätten, das heißt, dass wir das Gute anziehen und das Schlechte abwehren müssten. Doch das ist nicht richtig!

Wenn uns zum Beispiel kalt ist, arbeiten wir nicht mit Kälte und Wärme zugleich, um mehr Wärme zu erhalten. Wir machen eine Heizung an und genießen die davon ausgehende Wärme. In dem Maße, in dem sich mehr Wärme aufbaut, verschwindet die Kälte, da Kälte die Abwesenheit von Wärme ist. Um Wärme zu verspüren, konzentrieren wir uns auf Dinge, die Wärme erzeugen. Wir ignorieren die Kälte und erzeugen Wärme.

Wohlstand und Armut sind nicht Zweierlei. Sie sind nur zwei Seiten ein und der-selben Sache. Es handelt sich nur um eine einzige Macht, welche entweder richtig oder falsch benutzt wird. Wir können nicht an Wohlstand denken und uns über abträgliche Bedingungen beschweren, welche augenscheinlich vorhanden sind. Wenn wir an Wohlstand denken, wird sein Gegenstück - der Mangel - absorbiert werden und verschwinden.

Unser gesamtes Denken muss immer auf das Gewünschte ausgerichtet sein; nur so kann unser Wunsch erfüllt werden. Es geht nicht darum, zwei verschiedene Kräfte zu manipulieren, und auch nicht um gut oder schlecht, richtig oder falsch, Wohlstand oder Armut, sondern um die Beachtung des Gesetzes des Guten. Indem wir uns auf das Gute einstimmen, ziehen wir das Gute an!

Die Macht des Unterbewusstseins ist ständig am Erschaffen; sie ist wie ein fruchtbarer Mutterboden. Der Natur ist es egal, ob Unkräuter oder Blumen erzeugt werden sollen. Sie sorgt in beiden Fällen dafür, dass der Same wächst. Für beide Pflanzen wird dieselbe Energie verwendet und dies gilt auch für den Bereich des Unterbewusstseins. Das Unterbewusstsein erschafft sowohl Gutes wie Schlechtes. Wie das Ergebnis aussehen soll, hängt von Ihren Ideen ab.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Ein Farmer in Nebraska, der einige Jahr zuvor von einer kleinen Farm in Penn-sylvanien gekommen war, konnte sich nicht daran gewöhnen, einen Mähbinder zu verwenden. Das ist ein landwirtschaftliches Gerät, das für das Ernten und Bündeln von Getreide zu Garben eingesetzt wird. Er war an die alte Handgabel gewöhnt und band das Getreide von Hand zusammen. Immer wieder erzählte er seinen Freunden: „Dieser Binder macht mich noch ganz verrückt“. Sich auch nur auf ihn zu setzen, versetzte ihn in Angst.

Eines Tages, als ich dort war, gingen seine Pferde mit ihm durch und er wurde auf das Gerät geschleudert. Wie bei Hiob, kamen seine Ängste über ihn. Es dauerte nur wenige Jahre, bis seine Ängste, die er in seinem Unterbewusstsein abgespeichert und akzeptiert hatte, Wirklichkeit wurden.

Unsere Ängste können so großen Schaden anrichten, dass wir sehr sorgfältig darauf achten solten, was wir befürchten und worüber wir uns sorgen! Vor einigen Jahren wurde dieses Land von einer Grippeepidemie befallen und viele starben daran. Eine Zeitung berichtete in großen Lettern: „Kein Angst vor der Grippe!“ Der Artikel stammte von einem örtlichen Arzt, der erklärte, dass die Angst der größte Feind der Menschheit sei und dass sie den geistigen Widerstand eines Menschen brechen könnte, wodurch er für die Krankheit anfällig würde. Die Welt erkennt immer mehr, dass wir Ängste ausschalten müssen; andernfalls riskieren wir, dass sie über uns kommen!

Was wir in unser Unterbewusstsein lassen, muss zwangsläufig wachsen! Warum geht jemand in seinen Garten und jätet das Unkraut? Weil dieser Mensch weiß, dass die Unkräuter ansonsten alle übrigen Pflanzen überwuchern und ersticken werden.

Falls uns eine bestimmte Situation das Leben schwer macht, müssen wir even-tuell Hand anlegen und die Unkräuter herausreißen. Dabei ist es wichtig, dass wir uns vor Augen halten, dass diese Situation die Wirkung ist, die wir sehen; sie ist nicht die Ursache.

Graben Sie tief in Ihren geistigen Lagerstätten und machen Sie die Ursache ausfindig! Wenn Sie selbst es nicht können, gibt es andere, die dazu in der Lage sind. Dann entfernen Sie die Ursache, indem Sie an ihre Stelle den richtigen Gedanken setzen!

Falls die Ursache eine Angst ist, ersetzen Sie sie durch Mut.Sollte die Ursache ein Gedanke an Krankheit sein, ersetzen Sie ihn durch einen Gedanken an Gesundheit.Handelt es sich um eine Beschränkung, so denken Sie an Optionen und Über-fluss.Ersetzen Sie die Unkrautgedanken und sie werden eines natürliches Todes ster-ben, weil sie nicht mehr gepflegt werden.

Solange wir zulassen, dass uns etwas real erscheint, versorgen wir es mit Energie. Wir verhätscheln es. Wir füttern es. Wir halten es am Leben. Wir glauben daran, ob uns das gefällt oder nicht. Und so kann es nicht ausbleiben, dass diese Sache immer größer wird und entsprechend dem gepflanzten Samen wächst.

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Als ich auf der Hochschule war, wurde mehrere von uns einmal auf eine schika-nierende Feier mitgenommen. Es handelte sich um eine bruderschaftliche Sache, welche als eine Art Einweihung gedacht war.

Als die Reihe an meinem Kumpel war, sagten sie ihm, dass sie sein Hemd herun-terreißen würden. Sie verbanden ihm die Augen und wollten ihm die Initialen der Bruderschaft einbrennen. Dies taten sie mit dem heißem Talg einer brennenden Kerze.

Sie werden wahrscheinlich wissen, dass Talg, der von einer Kerze tropft, nicht brennt, zumindest hat er mich nie gebrannt. Aber mein Kumpel war so aufgeregt und nervös, dass er wirklich dachte, man würde ihm mit einem heißen Brandeisen etwas auf den Rücken brennen.

Nachdem wir wieder auf unserer Bude waren, bemerkte ich auf seinem Rücken einen perfekten Buchstaben so, als ob er mit einem heißen Brandeisen einge-brannt worden wäre.

Der Mensch kann seine Gedanken der formlosen Substanz einprägen und durch sein Denken dafür sorgen, dass das Gedachte verwirklicht wird. Mein Kumpel glaubte daran, dass ihm wirklich etwas eingebrannt würde und aufgrund dieses intensiven Daran-Denkens entstand auf seinem Fleisch eine Narbe, die zwei Tage lang blieb.

Der Mensch ist ständig am Denken. Er kann sein Denken verändern, aber es kann nicht damit aufhören. Diese Denkfähigkeit durchfließt ihn wie die Luft, die er atmet.

Das Problem des Menschen liegt somit darin, diese Denkfähigkeit in konstruktive Ausdruckskanäle zu lenken. Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, dass keine Macht wirken kann, ohne irgendeine Wirkung zu erzeugen und durch das bloße Denken sind wir ständig dabei, Wirkungen zu erschaffen. Diese Wirkungen sehen wir im täglichen Leben.

Wenn unsere Gedanken ziellos und unausgereift sind, erschaffen wir uns Leid und Verwirrung. Das ist irregeleitete Energie.

Wenn elektrische Energie irregeleitet und unkontrolliert wirken kann, kommt es zu Blitzen, einer sehr zerstörischen Wirkung. Dieselbe Macht kann jedoch auch für Gutes und Nutzbringendes eingesetzt werden.

Die erste Fragen auf unserem Weg zur Persönlichkeitsentfaltung lauten des-halb:

Werden wir von unseren Gedanken gesteuert oder steuern unsere Gedanken uns?Nutzen wir unsere Gedanken konstruktiv?Benutzen uns unsere Gedanken vielleicht, um weiterhin auf dem Irrweg des Misserfolgs zu wandeln?

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Jesus sagte: „Suchet zuerst das Reich des Himmels und alles andere wird euch hinzugeschenkt!“

Der Himmel ist ein Geisteszustand. Deshalb ist der Himmel ein geordneter, diszi-plinierter und konstruktiver Zustand des Denkens. Um alles zu erlangen, müssen wir zunächst einen disziplinierten, geordneten und konstruktiven Geisteszustand erwerben.

Haben Sie Ihren Geist diszipliniert?Haben Sie einen unersättlichen Appetit?Neigen Sie zu Überreaktionen?Machen Sie Ihren Gefühlen durch Ungeduld, Wut, Hass, Stolz, Neid, Dünkel, Lügen, Unehrlichkeit und dergleichen Luft?

Falls solche Dinge Ihre Gedanken steuern, halten sie das Gute von Ihnen fern oder verzögern es zumindest.Alles, was uns beherrscht, macht uns zu seinem Sklaven. All unsere Schwächen und Mangelerscheinungen beruhen auf einem Einfluss, der uns blind macht und das von uns fernhält, was wir ganz natürlich erhalten könnten, wenn unser Bewusstsein frei wäre, diese Dinge zu erhalten.

Da der Mensch ein Geschöpf der Natur ist, ist er mit der Macht ausgestattet, all diese Fehler und üblen Kräfte zu überwinden. Diese Macht wirkt unfehlbar. Wenn sie richtig genutzt wird, kann der Mensch jede Prüfung bestehen.

Die Natur kennt keine unlösbaren Probleme. Ihre Abläufe unterliegen immer dem Gesetz der Ordnung und Disziplin. Der Mensch kann es ihr gleichtun.

Doch die Natur kennt auch kein Wenn und Aber; sie wirkt gesetzesmäßig. Wenn ein Stein hochgeworfen wird, fällt er wieder herunter. Das Gesetz sorgt dafür.

Unsere Gedanken wirken mit derselben Präzision. Das Unterbewusstsein ist die Quelle und Ursache für unsere Lebensbedingungen. Also müssen wir dort anset-zen, wir müssen unsere Gedanken neu ausrichten und disziplinieren, um unsere Angelegenheiten zu stabilisieren. Der Umstand, dass jedes Problem geistiger Art ist, ist ein weiterer Grund, warum wir lernen müssen, unsere Gedanken zu steuern, wenn wir in unserem Leben selbst Regie fühlen wollen.

Ist unser Problem wirklich geistiger Art? Gehen wir der Sache auf den Grund!

Wenn wir uns Wohlstand wünschen, stellen wir fest, dass dies weder ein Ort noch ein Umfeld ist. Wenn dem so wäre, wären alle Menschen in einer bestimmten Stadt reich und alle Menschen an einem anderen Ort arm.

Der Wohlstand ist auch nicht das Ergebnis des Sparens oder einer Sparsamkeit. Es gibt viele Geizkrägen, die arm sind und es gibt Leute, die ihr Geld freizügig ausgeben und reich sind.

Der Wohlstand ist auch nicht an gewisse Sparten geknüpft, denn in allen Spar-ten und Bereichen gibt es Arme und Reiche. Er ist etwas Geistiges. Etwas im Bewusstsein des Menschen sorgt für den Wohlstand. Der Wohlstand hängt also von der Qualität und Art der Gedanken des betreffenden Menschen ab.

Sehen wir uns nun nochmals die Natur an. Wir sehen, dass ihre Bewegungen sehr geordnet ablaufen. Eine geschnittene Blume verwelkt sehr bald und stirbt, weil ihr die Quelle ihres Lebens entzogen wurde.

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Wenn ein Hund von einem Scheunendach herunterspringt, landet er brüsk und zieht sich Schmerzen zu. Der Instinkt warnt ihn davor.

Brüllt der hungrige Löwe im Dschungel, wenn er auf der Suche nach Beute ist? Der Instinkt sagt ihm, dass er sich ruhig verhalten soll.

Haben Sie schon einmal eine Katze beobachtet, wie sie stundenlang auf die Maus warten kann? Das sind Beispiele für ein geordnetes Verhalten, welche das Tier instinktiv annimmt.

Diesen Instinkt muss sich auch der Mensch aneignen. Das ist die geordnete und konstruktive Vorgehensweise. Eine ungeordnete Methode wäre destruktiv und negativ.

Der Mensch muss sich so an den Erfolg oder an ein lohnenswertes Unterfangen anschleichen wie der Löwe seiner Beute nachstellt. Er muss sich heranarbeiten, er plumpst nicht auf den Erfolg auf.

Zu brüllen und zu schreien, ist nicht genug. Dollar-Vögel werden nicht vor Schreck aus den Bäumen fallen, sondern wahrscheinlich das Weite suchen.

Wenn unsere Ideen geordnet sind, haben wir sie unter Kontrolle. Dann sind un-sere Gedanken so arrangiert, dass sie wie eine Einheit zusammenwirken. Jede Ausdrucksform unseres Bewusstseins muss so kontrolliert sein, dass jeder gedankliche Prozess geordnet abläuft.

Jedes Verhalten ist das Ergebnis des Denkens. Es entscheidet über die Lebens-bedingungen und um bessere Lebensbedingungen zu erreichen, müssen wir bei den Gedanken ansetzen und zuerst diese ordnen. Wir wollen zwar das Beste im Leben, aber wir wissen nicht, wie wir richtig denken sollen. Die meisten Menschen haben ein Wirrwarr von Gedanken; sie haben keine klare geistige Struktur. Falls sie doch eine geistige Struktur haben sollten, richten sie ihre täglichen Bemühungen nicht danach aus. Das Denken läuft überwiegend chaotisch und ungeordnet ab. Enttäuschungen und Misserfolge halten sich deshalb immer in der Nähe auf, weil diese Menschen von Unentschlossenheit geplagt werden.

Wir ziehen nur das an, was wir denken oder erschaffen. So lautet das Gesetz des Denkens.

Um Erfolge zu erreichen, müssen wir sie denken, daran arbeiten und dazu wer-den. Um voranzukommen, müssen wir uns darum bemühen. Um glücklich zu werden, müssen wir unser Leben nach dem Gesetz der Harmonie und Ordnung ausrichten. Um uns über Beschränkungen zu erheben, müssen wir unser Denken aufbauend gestalten.

Wenn ein Mensch einen Berg erklimmen will, bleibt er nicht am Fuße des Berges sitzen und betet zu Gott, damit ihn dieser auf den Gipfel bringe oder ihm Flügel verleihe.

Als erstes wird er sein Denken in Ordnung bringen. Er fasst den Entschluss, diesen Berg zu besteigen und dann fängt er damit an. Er setzt einen Fuß vor den anderen und richtet seinen Blick unbeirrt auf den Gipfel. Vielleicht findet er unterwegs einen besseren Weg, vielleicht muss er Umwege machen, vielleicht muss er kurzzeitig auch wieder umkehren, vielleicht stolpert er sogar. Vielleicht muss er Ruhepausen einlegen und neue Kräfte sammeln, aber er hält seine Gedanken zusammen und sein Wunsch ist darauf ausgerichtet, zum Gipfel zu gelangen. Letztendlich wird er es schaffen!

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Eine Frau wollte ihr Haus veräußern. Sie konnte nicht verstehen, wieso ihr die Antwort verwehrt wurde, denn, wie sie mir sagte, hätte sie viel gebetet.

Ich fragte sie: „Was tun Sie, um mit dem Großen Gebot zusammenzuarbeiten? Sagen Sie mir doch bitte, was Sie gestern gestan haben!“

Nun, gestern habe sie das Frühstück für ihre Familie gemacht. Dann habe sie die Kinder in die Schule gebracht. Als nächstes habe sie eine halbe Stunde lang gelesen. Danach habe sie Mrs. Jones angerufen und länger mit ihr geplaudert, doch die Unterhaltung sei nicht von Bedeutung gewesen. Dann habe sie begon-nen, das Mittagessen zuzubereiten. Nach dem Mittagessen habe eine Nachbarin herübergerufen und sie hätten eine Stunde lang am Zaun gestanden, um über dies und das zu reden.

„Aber“, wollte ich wissen, „was haben Sie denn dazwischen gemacht?“ „Ach ja“, meinte sie „ich war die ganze Zeit über beschäftigt. Es war immer irgendetwas zu tun. Hausarbeit hat mir jedoch noch nie Spaß gemacht.“

Wo lag ihr Fehler?

Zum einen fehlte es ihr an geistiger Disziplin, außer wenn sie von anderen verlangt wurde. Verlangt wurde sie von ihrem Gatten und von der Schule, weshalb sie das Frühstück herrichtete und die Kinder zur Schule brachte.

„Sie haben sich in keiner Weise darum bemüht, das Haus zu verkaufen“, stellte ich fest. „Sie dachten, dass eine halbe Stunde Rückzug ausreichen würde. Statt Ihre Zeit und Arbeit zu organisieren, haben Sie das erledigt, was Ihnen gerade in den Weg kam.“

Sie wurde von ihrer Hausarbeit kontrolliert. Sie kontrollierte weder ihre Zeit noch ihre Arbeit. Sie erkannte die Wahrheit und ging wieder nach Hause.

Ab diesem Tag teilte sie sich ihre Arbeit geistig ein. Wenn sie mit einer Freundin oder Nachbarin sprach, dann nur eine gewisse Zeitlang, nicht so, wie es sich ergab. Jeden Tag plante sie ihre Arbeit so, dass sie dem Hausverkauf wieder einen Schritt näher kam.

Einige Wochen darauf erhielt ich einen Brief, dem ich entnahm, dass das Haus zu einem guten Preis verkauft worden sei. Sie fügte hinzu: „Wissen Sie, mittlerweile habe ich wirklich Spaß an meiner Arbeit entwickelt. Ich erledige jetzt jeden Tag mehr und bin weniger müde als zuvor. Ich bringe jetzt auch meinen Kindern das geordnete Denken bei.“

Tun Sie das, was einfach so anfällt?Planen Sie etwas in den Tag ein, das Sie Ihrem Ziel näherbringt?Trödeln Sie nur herum oder zählen Sie zu den zielgerichteten Personen?

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Der Vorsitzende einer Autofirma, deren Fahrzeugausstoß letztes Jahr 76.000 Stück betrug, hat dieses Jahr eineinhalb Millionen Autos hergestellt.

Wie hat er das geschafft?

Jeden Tag plante er seine Arbeit sorgfältig so, dass seine Organisation immer disziplinierter und kooperativer wurde, bis sie schließlich wie eine einzige Einheit zusammenarbeiten. In einem Interview erklärte er, dass er immer mehr geplant habe als von der Aufgabe verlangt wurde, damit er stets sichergehen konnte, dass er sein Ziel erreichen würde.

Unabhängig davon, ob ihm das bewusst war, befand er sich im Einklang mit dem Gesetz des geordneten Dankens.

Wenn wir Probleme haben, dann deshalb, weil wir unsere Ideen nicht im Griff haben. Die Natur kennt keine Probleme, weil sie geordnet und diszipliniert vorgeht. Die Selbstkontrolle besteht aus einer geordneten Ausrichtung der Gedanken.

Was bedeutet das?

Wir beginnen mit einem klar abgesteckten Ziel, denken ständig daran - nicht nur dreißig Minuten lang - und planen unsere Zeit und Arbeit so, dass wir ständig auf dieses Ziel hinarbeiten.

Wir füllen unseren Tag mit konstruktiven Aufgaben, so dass für müßige Plaudereien und Zeitvergeudung kein Platz bleibt.

Diese Entwicklung befähigt uns, dem Erfolg immer näher zu kommen. Wenn überall Harmonie und Ordnung herrschen, verlieren die Probleme ihre Verworrenheit und die Rätsel lösen sich auf.

Wissen und Verständnis treten an die Stelle von Ängsten und Unwissen-heit, und das bislang Unsichtbare wird sichtbar, das Unbekannte wird bekannt.

Dann ist das Leben mit seinen Umständen kein Rätsel mehr, sondern eine klare Interpretation des Gesetz des Denkens. Wir sind das, was wir sind, aufgrund des Zustands unseres Denkens.

Wir ziehen nur das an, was wir denken und erschaffen!

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kapItEl 3das gEsEtz dEr vErsorgung

„Bittet, so wird euch gegeben,

suchet, so werdet ihr finden;

klopfet an, so wird euch aufgetan.“

Matthäus, Kapitel 7, 7

Der Mensch ist nie zufrieden. Diese Tatsache wird von vielen bedauert, doch Gott sah nicht vor, dass der Mensch ständig zufrieden sei.

Das Gesetz seines Seins ist die ständige Weiterentwicklung, ein fortwährendes Wachsen und Voranschreiten. Sobald sich ein Gut erfüllt hat, wird der Wunsch nach einem noch größeren Gut entstehen und sobald ein höherer Zustand er-reicht ist, wird ihn eine noch größere Vision veranlassen, neue Ufer zu erkunden. Das dem Menschen zugedachte wahre Leben ist somit das sich ständig mehr entfaltende Leben.

Das Gesetz des Guten ist universell, denn ist es nicht so, dass wir in der ein oder anderen Form alle das GUTE suchen? Wissenschaft und Logik sagen uns, dass das Universum mit der Grundsubstanz für jedes vorstellbare Gut gefüllt ist und dass der Mensch einen Anspruch auf eine ständig größer werdende Versorgung mit jedem von ihm gewünschten oder benötigten Gut hat. Wir glauben deshalb, dass es richtig und gut ist, dass sich der Mensch alle seine reinen Wünsche und Sehnsüchte erfüllt.

Hier ist die Erläuterung des Gesetzes, wie es uns von Jesus gegeben wurde:

„Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet,

glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann werdet ihr es bekommen“.

Jeder Mensch wendet dieses Gesetz in einer oder mehrer seiner Phasen bewusst oder unbewusst an. Es funktioniert universell und in allen Lebensbereichen. Ein jeder von uns zieht Tag für Tag die am meisten ersehnten und erwarteten Dinge in sein Leben; dabei kann es sich um gute oder um schlechte Dinge handeln, das Wirkungsprinzip bleibt jedoch immer dasselbe.

Da wir jedoch mehr Gutes und weniger Schlechtes anziehen wollen, ist es not-wendig, dieses Gesetz eingehender zu studieren und besser zu verstehen. Nur so können wir unser Denken unmittelbarer danach ausrichten und aufgrund der bewussten und intelligenten Anwendung seiner Macht größere Segnungen erfahren.

Wir hören allenthalten, dass Gott unser Urquell ist, und wenn wir uns diese Aussage näher ansehen und unsere Versorgung zum Urquell zurückverfolgen, können wir nicht anders, als diese Aussage zu bestätigen. Gar mancher hat jedoch das Problem, dass er das Geschöpf - und nicht den Schöpfer - als seine Versorgungsquelle betrachtet. Wir glauben also nicht wirklich, dass Gott unsere Versorgungsquelle ist. Zwar akzeptieren wir diese Aussage theoretisch, jedoch mit Vorbehalten.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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Vielen Menschen fällt es schwer, etwas zu glauben, das sie nicht sehen können. Es ist wesentlich leichter für sie, das zu glauben, was sie durch das physische Auge sehen können.

Es stellt sich also die Frage: Was kommt zuerst? Das Sehen oder das Glauben?

Wenn wir die Fakten studieren, gelangen wir zu dem Schluss, dass das Glauben zuerst vorhanden sein muss. Das Gesetz beruht auf dem Glauben, der seinerseits unser Sehen bestimmt.

Es gab eine Zeit, in der die Menschen an die Magie glaubten. Sie dachten, dass materielle Dinge aus dem Nichts heraus erscheinen könnten. Sie dachten auch, dass man Dinge verschwinden lassen könne, so dass nichts davon übrig bliebe. Die Wissenschaft hat diese Vorstellungen seit langem widerlegt. Wir sprechen hier natürlich nicht von Taschenspielertricks oder optischen Illusionen.

Nichts kann niemals etwas werden.Etwas kann niemals nichts werden!

Die Substanz kann auf unzählige Arten verwandelt, jedoch niemals zerstört werden.

Wenn wir zum Beispiel eine Eichel in den Boden pflanzen, wird sie sich zu einer Eiche auswachsen. Jedes Jahr wird der Baum im Frühjahr Blätter treiben und im Herbst wieder abwerfen. Die auf die Erde fallenden Blätter werden Teil der fruchtbaren Erde. Der Baum lebt hundert Jahre, stirbt, fällt um und verrottet. Dieses verfaulte Holz wird nach und nach wieder Teil der Erde und härtet zu Torf und Kohle aus. Die Kohle wird abgebaut und als Brennstoff ins Haus gebracht. Dort wird sie zu Asche verbrannt und die abgegebenen Hitzeeinheiten dienen zum Beheizen der Räume. Die Asche wird wieder auf die Erde geschüttet und dient als Nahrung für den Erdboden, wodurch wieder ein anderer Same gedüngt wird und mit der Zeit ein weiterer Baum wächst.

Anhand des Zyklus der Substanz eines Baums können wir sehen, dass sich die Form mehrfach verändert. Wir sehen, dass sie Gase, Hitzeeinheiten und diverse Chemikalien abgibt; wenn wir all dies genauestens messen könnten, würden wir jedoch feststellen, dass nicht der geringste Teil verloren geht. Die gesamte Ver-sorgung, die von Anfang an bestand, ist immer noch vorhanden und wird immer vorhanden sein, denn nichts wird jemals vergeudet oder geht verloren. Einen Versorgungsmangel kann es niemals geben!

Dass manche Menschen den Überfluss um sie herum nicht sehen können und ihn folglich auch nicht genießen können, ist der Beweis dafür, dass sie das Große Gebot nicht verstanden haben und es nicht anwenden. In ihrer Blindheit behaupten sie, dass es Fülle und Überfluss nicht gäbe, und durch ihre Augen betrachtet, haben sie recht.

Sobald sie aber lernen, mit dem inneren Auge zu sehen, werden sie andere Dinge erkennen.

Es gibt eine Phase des Großen Gebotes, welche als Nachfrage und Angebot bekannt ist. Diese gilt für alle Bereiche des Lebens. Vor vielen Jahren hatte sich Thomas Edison seiner bedient, als er die erste Glühbirne erfand. Doch wurde seine wesentlich besser leuchtende Kohlefadenlampe sofort als neue Beleuch-tungsmöglichkeit akzeptiert? Viele Leute hielten sie für lächerlich und fanden sie viel zu teuer.

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Diese Leute blieben weiterhin bei ihren Kerzen, Öllampen und einige wenige auch bei den Gaslampen. Das reichte ihnen.

Es dauerte also seine Zeit, bis die Allgemeinheit aufgeklärt genug war, um die Vorteil des elektrischen Stroms gegenüber den bisherigen Beleuchtungs-, Hei-zungs- und Antriebsmöglichkeiten zu erkennen. Erst als die Leute von dieser neuen Kraft überzeugt waren, investierten sie in ihre Zukunft, bauten Kraftwerke, setzten Strommasten und zogen Drähte zwischen den Fabriken und Wohnhäusern.

Wie kam all dies zustande?

Als eine Nachfrage nach dem elektrischen Strom bestand, wurde auch das Angebot geliefert.

Wo kam all dies her?

Aus der Erde, aus der Luft, aus Wasserkraft, Dampfkraft, Gas, Öl und unzähligen weiteren Quellen. Es kam direkt aus der Natur, deren Voraussicht diese Materi-alien in der Erde geschaffen hatte.

Einst waren unsere Vorväter auf der Höhe der Zeit, als sie in der Kutsche fuh-ren oder auf einem Pferd ritten. Es ist noch nicht so lange her, dass jemand als besonders fortschrittlich galt, wenn er ein paar schnelle Pferde und eine mit Gummireifen versehene Victoria-Kutsche mit zwei Sitzplätzen und Faltdach sein eigen nennen konnte.

Wo sind diese Dinge jetzt?

Sie gehören der Vergangenheit an. Man erinnert sich kaum noch an sie. Sie wurden vom Automobil abgelöst.

Wie kam dies?

Als die Nachfrage nach einer schnelleren, bequemeren und luxuriöseren Transportmöglichkeit entstand, erwuchs aus dieser Notwendigkeit eine Idee. Ein Mensch dachte sich eine pferdelose Kutsche aus. Er arbeitete einen Plan aus, entwickelte ihn langsam und erzog die Öffentlichkeit so, dass sie dieses mo-derne Transportmittel akzeptierte. Ein einziger Mann träumte davon, dass die Welt auf Rädern rollte und baute ein Fahrzeug, dass sich der Normalverdiener leisten konnte.

Heute ist das Automobil ein so bedeutender Faktor im Leben des Menschen, da wir uns fragen, wie die Menschheit ohne dieses Gefährt überhaupt zu Fort-schritten im Stande war.

Immer, wenn der Mensch etwas Bestimmtes im Leben brauchte, wurde ihm zu-erst eine Idee eingegeben. Er wurde inspiriert, um diese Idee weiterzuentwickeln und sie dann zu materialisieren, indem er einen Klumpen Lehm oder ein Stück Metall in eine brauchbare Form verwandelte.

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Warum gaben sich die Menschen so lange mit Pferdegespannen zufrieden und konnten sich nicht für das Auto begeistern?

Weil sie es sich nicht vorstellen konnten.

Ihr Bewusstsein war nicht darin geschult, so etwas zu verlangen.

Gab es auch früher schon die Versorgungsmöglichkeiten, um ein solches Gefährt zu bauen? Ja, genauso wie heute.

Es war also nicht Gottes Versäumnis, dass die Menschheit so spät zum Auto fand. Es war das Versäumnis des Menschen, weil er so lange brauchte, um diese Notwendigkeit zu erkennen.

Solange es keine Nachfrage gibt, gibt es auch keine Hinweise auf Versorgungs-quellen. Unsere Vorfahren, deren Bewusstsein auf Pferd und Kutsche eingestellt war, konnten das neue Verkehrsmittel erst anziehen, als ihr Bewusstsein groß genug wurde, um sich die Notwendigkeit eines Automobils vorzustellen.

Das Geheimnis des Großen Gebotes liegt im Bewusstsein des Menschen. Das Leben eines Menschen besteht nicht aus dem Überfluss der Dinge, die er besitzt, sondern aus dem Bewusstsein dessen, was er hat.

Der Mensch besitzt die ganze Welt und all ihre Reichtümer, aber er kann nur das genießen, was er mit seinem Bewusstsein erkennen kann.

Ich las einmal eine Geschichte über einen Mann, der außerhalb von Pittsburgh wohnte und eine kleine Farm mit Milchwirtschaft betrieb. Tagein, tagaus arbeitete er, um für sich und seine Familie einen mageren Lebensunterhalt zu verdienen.

Eines Tages spazierten mehrere Männer, die ein benachbartes Grundstück vermessen hatten, über seine Weide. Als sie an einem Wasserlauf vorbeika-men, bemerkte der Farmer, dass sie stehen blieben, sich niederknieten und den abgelagerten Schlamm studierten. Einer der Männer nahm etwas Wasser in seine Hand und trank es offensichtlich. Ein anderer goss etwas Wasser in einen Behälter, den er an seinem Gürtel trug. Der Farmer war verwundert. Wie konnte sich jemand für so etwas interessieren? Nicht einmal die Rinder interessierten sich dafür, denn sie drückten den Schlamm beiseite, wenn sie tranken.

Ein paar Wochen später meldete sich ein Mann und bot einen außergewöhn-lichen Preis für die Farm. Der muss verrückt sein, dachte sich der Farmer. Das erwirtschaftet er nie und nimmer heraus! Er selbst wusste doch am besten, dass diese Farm nichts abwarf.

Er nahm das Angebot freudig an und verkaufte die Farm. Dann zog er nach Ka-nada, wo er einen Bruder hatte, und kaufte sich dort eine neue Farm.

Es dauerte nicht lange, bis einige neumodische Apparate auf der Farm aufgestellt wurden und rasch machte das Wort die Runde, dass man Öl gefunden habe. In wenigen Jahren brachte diese nicht mal �00 Morgen große Farm den neuen Besitzern Millionen von Dollar ein. Der Farmer blieb arm und musste weiterhin hart arbeiten, weil er nur wusste, wie man an der Oberfläche kratzte und das Feld bestellte. Die Natur bot diesem Mann einen unvorstellenbaren Überfluss, aber er konnte ihn nicht erkennen. Für ihn bestand die Farm nur aus Steinen und Dreck.

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Das Große Gebot kann nichts dafür, dass der Mann arm blieb und sich abmü-hen musste.

Solange sich der Mensch mit einem mageren Lebensunterhalt zufrieden gibt und nur Kampf, Schufterei und Begrenzung sieht, wird er immer arm bleiben!

Wir dürfen nicht darüber grübeln und uns sorgen, wo der nächste Dollar her-kommen soll! Dies würde die uns zur Verfügung stehende Versorgung einengen. Sorgen neigen dazu, das freie Fließen der Substanz zu behindern, unabhängig davon, ob dieser Fluß groß oder klein ist. Statt uns von unseren Begrenzungen zu befreien und unsere Lebensbedingungen zu verbessern oder die Versorgung zu vergrößern, ziehen sie uns noch tiefer in Zweifel und Ängste hinein.

Wir erwarten dann nicht mehr, dass mehr nachfließt, sondern werden immer verspannter und verängstigter, wodurch wir immer weniger erhalten. Statt unser Denken zu verkrampfen, müssen wir uns entspannen und erweitern. Wir müssen unserem Bewusstsein ein größeres Denken angewöhnen. Sobald wir an mehr Wohlstand denken können, werden wir auch mehr erhalten.

Das heißt nicht, dass dem Ingenieur Reichtum vorbestimmt sei, während der Far-mer arm bleiben müsse. Es gibt arme Ingenieure und es gibt reiche Farmer.

Nicht der Beruf entscheidet über den Reichtum, sondern die Nachfrage, die wir für unseren Beruf schaffen. Je mehr Überfluss wir bei dem erkennen, was wir bereits haben, umso größer wird auch unser Denken und umso mehr erhalten wir künftig. Das ist das Grundprinzip des Großen Gebotes.

Der Magnet ist nicht aus sich heraus aufgeladen, sondern musste erst von je-mandem, der etwas von der Wirkungsweise des Magneten verstand, elektrisch aufgeladen werden. In der Hand eines Unsachkundigen hat der Magnet nicht viel Wert, aber einem ausgebildeten Ingenieur kann er wertvolle Dienste leisten und er kann eine große Anziehungskraft werden.

Ebenso kann der geistige Magnet eines Menschen eine starke Anziehungskraft werden, falls dieser Mensch von jemandem, der bereits ein tiefes Verständnis des Großen Gebotes besitzt und ihm zu einen guten Start verhelfen kann, Hilfe-stellung erhält.

Natürlich kann der geistige Magnet mit aufbauenden Gedanken aufgeladen werden, es wird jedoch seine Zeit dauern, bis diese ihre Wirkung entfalten, und der Neuling, dem es noch an Ausdauer fehlt, kann allzu leicht entmutigt werden, bevor die Arbeit abgeschlossen ist.

Ich plädiere immer dafür, lieber mit einem guten Starthelfer auf den richtigen Weg gebracht zu werden, statt den langsameren und mühsameren Weg der Selbstschulung einzuschlagen. Dann wird die Studentin oder der Student in dem Wissen, dass das Große Gebot funktioniert, raschere Fortschritte erzielen.

Alle Armut auf dieser Welt erwächst aus einem Mangelbewusstsein, sei dieses kollektiver oder individueller Art. Warum leiden Millionen von Menschen Mangel und weitere Millionen verhungern? Viele dieser Betroffenen haben ihr Leben lang nie eine satte Mahlzeit erhalten.

Sicherlich nicht deshalb, weil die Natur die Bedürfnisse dieser Menschen unter-schätzt hätte. Auch Nahrungsmangel auf dieser Welt ist nicht der Grund, sondern die Vision dieser Menschen wurde auf eine solche Armut begrenzt.

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Fragen Sie einen Landwirt nach seinen Feldfrüchten. Er wird Ihnen erzählen, dass das Problem nicht Mangel, sondern Überproduktion sei.

Fragen Sie den Bergmann, egal, ob er Gold, Silber, Diamanten, Kohle oder Eisen abbaut. Auch er wird Ihnen erzählen, dass das Angebot wesentlich größer als die Nachfrage ist.

Fragen Sie den Wissenschaftler. Er wird Ihnen erzählen, dass es genügend Nahrungsmittel gibt. In der Luft gibt es mehr noch unentdeckte Nahrung als wir je verzehren können.

In einem einzigen Wassertropfen oder in einem Zuckerstück steckt mehr Kraft als der Mensch braucht.

Das Angebot ist größer als die Nachfrage und die Nachfrage hängt von der Denkweise des Menschen ab.

Doch bei den meisten von uns ist die Anziehungskraft zu gering, um die Nachfrage zu decken. Unser Bewusstsein ist wie ein Magnet, der seinesgleichen anzieht. Ein Magnet kann entsprechend seiner Magnetisierungskraft, die in ihm selbst erzeugt oder gesammelt wird, anziehen.

Unser geistiger Magnet wird durch unsere Sorgen und Ängste stark reduziert und das Gute, das zu uns fließt, wird langsam abgewürgt. Wenn unsere geistige Kraft zu schwach wird, stoßen wir das wenige Gute, das versucht zu uns zu gelangen, sogar ab. So wie wir einen Magneten mit elektrischer Energie aufladen können, damit seine Magnetisierungskraft größer wird, können wir auch unser Bewusst-sein mit geistiger Energie aufladen, die eine Anziehungskraft entwickelt.

Wie die Natur, müssen auch wir ein Naturgesetz beachten. Die Natur baut nie etwas bergabwärts, sondern immer aufwärts. Um Wohlstand zu erlangen, können auch wir - wie die Natur - nicht mit Magie arbeiten. Wir können Gesundheit, Glück oder Geld nicht aus nichts zaubern. Die Natur macht uns vor, wie wir viel oder wenig der verfügbaren Substanz in brauchbares Material verwandeln können.

Die verfügbare Substanz ist unser Denken und wir laden unser Bewusstsein mit aufbauenden Gedanken auf. So wie es uns die Natur aufzeigt, müssen wir immer nach oben bauen und konstruktiv sein.

Falls sich zum Beispiel eine Drohne in einem Bienenstock entscheiden sollte, sich von nun an auf ihre Geschwister zu verlassen und nur die halbe Arbeit zu verrichten, würde Mutter Natur dann zusehen und für diese besondere Biene eine Teilzeitbeschäftigung auftreiben? Dafür hat die Natur kein Verständnis! Sie wirkt auf die anderen Bienen, die emsig dabei sind, Honig zu sammeln und den Bienenstock zu füllen, ein, damit sie ihre Soldaten zur Drohne schicken. Die Drohne wird höflich hinausbegleitet und zu Tode gestochen. Die Natur vernichtet die faule Biene.

Falls in unser Bewusstsein Gedanken treten, die nicht voller Stärke und nicht voll und ganz positiv sind, so müssen auch wir - wie die Natur - das Große Gebot einhalten und sie zerstören. Wir können es uns nicht erlauben, Halbwahrheiten oder faulen Gedanken nachzuhängen, weil wir dadurch an Anziehungskraft und Empfangsfähigkeit einbüßen. Dies ist auch eine gute Stelle, um mit der Bestands-aufname zu beginnen. Wir sollten unsere Gedanken durchsieben, und die starken Gedanken von den Drohnengedanken trennen. Die Drohnen müssen hinausge-zerrt und vernichtet werden; lassen Sie sie nie mehr herein!

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Als nächstes müssen wir unser Denken sorgfältig vor jedem weiteren schwachen Gedanken schützen, damit sich solche schwächende Gedanken weder bewusst noch unbewusst hereinschleichen können, um mit den anderen, die auf Gutes ausgerichtet sind, ihr böses Zerstörungsspiel zu treiben!

Eines Abends im Herbst suchte mich ein Mann auf und berichtete mir von seinen Ängsten, die seine Arbeitsstelle betrafen.

Er war seit mehreren Jahren in einem Hotel angestellt und spürte nun zum ersten Mal die Auswirkungen einer flauen Tourismussaison.

Es wurde gemunkelt, dass die Geschäftsleistung das Haus schließen wolle und der Belegschaft bis zum Frühjahr komplett gekündigt werden sollte.

Er sagte: „Ich spüre, dass diese Leute wissen, wovon sie reden. Diese Burschen arbeiten im selben Büro wie der Hotelleiter. Was soll ich Ihrer Meinung nach jetzt tun?“

„Es gibt eines, was Sie tun können“, antwortete ich. „Gehen Sie wieder an Ihre Arbeit und erkennen Sie das Große Gebot. Falls das Große Gebot Ihre Versorgung und Ihre Position bestimmt, kann die Änderung auch nur vom Gesetz kommen. Wenn Sie dies erkennen und sich diese Tatsache ständig vor Augen halten, werde ich Ihnen gerne helfen, das Große Gebot in Ihrem Sinne am Wirken zu halten. Falls das Große Gebot eine andere Position für Sie hat, wird sich Ihnen eine Tür auftun, bevor die jetzige geschlossen wird. Gehen Sie bitte wieder an die Arbeit und hören Sie nicht auf die Gerüchte. Überlassen Sie es anderen, sich verunsichern zu lassen, doch schützen Sie sich vor solchen Angst machenden Gedanken! Als Beweis für Ihren Glauben und Ihre Zuversicht in das Große Gebot, sollten Sie Ihre Geschäftsbücher jetzt schon so anlegen, dass Sie von einem weiteren Geschäftsjahr ausgehen. Gehen Sie davon aus, dass es weitergeht und erwarten Sie, dass Ihre Arbeit noch mehr und besser wird.“

Das tat er dann. Als sich die Gerüchte verdichteten und Realität wurden, blieb er standhaft bei seinen Gedanken an mehr Arbeit und mehr Umsatz. Deshalb wurde er auch in den umsatzschwachen Zeiten weiterbeschäftigt. Er blieb dort, um die Dinge am Laufen zu halten, und aufgrund der Mehrarbeit und der erhöhten Verantwortung, die er jetzt hatte, erhielt er eine Gehaltserhöhung.

Hätte er sich von Ängsten leiten lassen und sich Gedanken an Verlust und Mangel hingegeben, wäre es ihm ebenso ergangen wie den anderen, denen gekündigt worden war.

Er hat sich nach dem Großen Gebot verhalten und dieses Gesetz schert sich nicht um Personen. Falls er zugelasen hätte, dass seine auf das Gute ausgerichteten Gedanken durch Mangelgedanken verwässert worden wären, hätte er seinen geistigen Magneten geschwächt.

Wie viel und wie inbrünstig wir beten, ist ohne Belang. Erhört werden unsere Gebete nur, wenn wir mit dem Großen Gebot zusammenarbeiten Das Große Gebot dient uns in dem Maße, in dem wir ihm dienen.

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Robert Collier beschreibt in einem seiner Bücher einen Vorfall, der in Chicago stattfand. Einem jungen Mann, der sich im Aufzug eines großen Geschäftshauses befand, wurde die Frage gestellt: „Welche Religion haben Sie?“

Er antwortete, ohne zu überlegen: „Sears, Roebuck & Company.“

Heute ist dieser junge Mann einer der Vorstände dieser Gesellschaft.

Warum?

Er bediente sich des Gesetzes der Versorgung insofern, als er ausschließlich an seine Interessen dachte. Der Erfolg seiner Firma war auch sein Erfolg. Sein auf das Unternehmen abgestimmtes Interesse versetzt ihn in die Lage, Teil des Unternehmens zu werden.

Heute sitzt er in einem Ledersessel, hat ein stattliches Büro und ein ansehn-liches Gehalt. Falls Sie Versorgung benötigen, ist Ihre Religion dieselbe. Wie bei diesem jungen Mann, muss Ihr Denken auf Wohlstand ausgerichtet sein. Da Wohlstand und Versorgung ein und dasselbe sind, müssen Sie, um sich des Großen Gebotes zu bedienen, an Versorgung denken, über Versorgung reden und die Versorgung mit jedem Gedanken leben. Durchtränken Sie Ihr gesamtes Denken mit Wohlstandsgedanken, damit alle Drohnengedanken des Mangels und Verlustes vernichtet werden!

Verwechseln Sie jedoch nicht Geld mit Versorgung!

Geld ist nur eine der vielen Facetten der Versorgung. Geld ist keineswegs die Wurzel allen Übels, sondern die Wurzel allen Übels ist die Liebe zum Geld.

Falls Sie sich ausschließlich auf das Geld konzentrieren und alles daran setzen, um es zu erhalten und zu horten, zwingen Sie das Große Gebot dazu, das übrige Gut auszuklammern.

Falls Sie sich nur auf einen Teil, und nicht auf das Ganze, konzentrieren, erhalten Sie auch nur einen kleinen Teil.

Konzentrieren Sie sich jedoch auf das Ganze, so gelangen Sie in den Genuß all seiner Teile.

Falls Sie Geld lieben und das Große Gebot nur dazu verwenden, um Reichtümer anzuhäufen, könnten Sie durchaus in den Besitz von Reichtümern kommen, Sie werden jedoch wesentlich mehr verlieren, so dass Ihr Leben letztendlich leer und einsam sein wird.

Ich kannte einmal einen Mann, der sich bereits in jungen Jahren vorgenommen hatte, viel Geld zu verdienen. Er wurde in seiner Heimatstadt sehr einflussreich. Kurz vor seinem Tode vertraute er einem Freund an: „Ich habe alles getan, um reich zu werden, aber ich habe die Liebe und Kameradschaft meiner Frau ver-loren. Ich war meinen Kindern ein schlechter Vater. Ich habe meine Gesundheit verloren und musste wieder viel Geld ausgeben, um wieder gesund zu werden. Doch diesmal hat es nicht funktioniert. Ich bin reich geworden, aber ich habe nie gelernt, wie man lebt.“

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Wenn wir das Große Gebot lieben und es dazu verwenden, um Versorgung zu erhalten und auf diese Weise nutzen, werden wir all unsere Wünsche erfüllen. Wir werden lernen, ganzheitlich, frei und klug zu leben und es wird uns an nichts mangeln. Unser Leben wird so erfüllt sein, wie Gott - das Große Gebot - es vor-gesehen hat.

Es mag viele unter Ihnen geben, die sich nach diesen Ideen zu richten versuchten und die ernsthaft Gedanken an die Versorgung gepflegt oder Affirmationen ver-wendet haben, und dennoch nur geringe oder gar keine Resonanz erhalten haben. Das mag darauf zurück zu führen sein, dass Ihre Sinne noch zu stark sind, als dass sie von Ihrem Bewusstsein gesteuert werden könnten. Für Sie ist es nach wie vor nötig, zuerst zu sehen, bevor Sie es glauben können.

Sie sind so daran gewöhnt, nur so und so viel Versorgung oder Geld zu sehen, dass Sie trotz Ihrer Affirmationen weiterhin mehr an das glauben, was Sie sehen, als an das, was Sie zu denken versuchen.

In diesem Fall sollten Sie sich zunächst darin schulen, Ihre Sinne unter die Kontrolle der Gedanken zu bringen, die Sie denken müssen, wenn Sie sich im Einklang mit dem Großen Gebot befinden sollen.

In dem Buch „Das Lebensspiel und seine Regeln“ gibt uns die Autorin, Florence Shinn, ein klares Beispiel hierfür. Sie erzählt von einem Mann, der auf der Suche nach einer neuen Anstellung war. Er besaß nur wenig Geld und debattierte mit sich, ob einen neuen Mantel kaufen sollte oder ob er das wenige Geld besser nicht anrühren sollte, falls sich die Arbeitssuche länger hinziehen sollte.

Man erteilte ihm den Rat, den Mantel zu kaufen. Es war ein teuerer Pelzmantel. Seine Barschaft wurde dadurch merklich dezimiert. Doch seine Zuversicht und sein Selbstvertrauen stiegen dermaßen, dass der neue Arbeitgeber davon an-gesteckt wurde und ihm eine ausgezeichnete Stelle gab.

Der Mantel half ihm, sich wohlhabend zu fühlen und das Wagnis verbesserte seinen Mut und seine Zuversicht; das Große Gebot schickte sich deshalb an, die Nachfrage zu befriedigen.

Falls Sie in eine Situation gelangen, in der Sie sich besser fühlen, wenn Sie einen Beweis für den Wohlstand sehen, ist es klug, das zu tun, was es Ihnen leichter macht, Wohlstand anzuziehen. Es ist sicherlich nicht hilfreich, auf Wohlstand zuzuarbeiten und vor sich einen Stapel Rechnungen oder eine Situation der Be-grenzung und des Elends zu haben. Es ist besser, solche Anblicke zu vermeiden und irgendwo hinzugehen, wo der Anblick mit dem Wunschbild übereinstimmt.

Wenn ich für mich oder andere an Wohlstand arbeite, begebe ich mich in ein Umfeld, in dem Wohlstand und Schönheit vorherrschen und die Menschen um mich herum nicht von Finanznöten geplagt werden.

Aus dem Gesagten ergibt sich, dass Sie jede Form des Guten, welche Sie sich wirklich wünschen, in Ihr Leben ziehen können, da es der „Wille“ Gottes ist, dass sie all das Gute erhalten sollen, das Ihnen Glück und Fortschritt beschert.

Jeder Wunsch ist ein Ausdruck des Willens, und Gutes zu erwarten, heißt, Gutes zu verlangen. Beide sind notwendig, um die Versorgung anzuziehen. Trachten Sie deshalb danach, Ihren Wunsch auf den Plan Gottes abzustimmen und gehen Sie davon aus, dass jedes Gut, und nur das Gute, zu Ihnen gelangen kann. Dann kann nur noch Gutes zu Ihnen kommen.

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Jeder Mensch hat ein Anrecht auf ein Übermaß an dem von ihm benötigten Guten. Das ist eine fundamentale Wahrheit. Es ist unrecht, in Armut zu leben, wenn es mehr als genug für alle gibt! Es ist unrecht, dass ein Angehöriger der menschlichen Familie großen Reichtum auf Kosten seiner Mitmenschen anhäuft. Es ist unrecht, in Bedingungen von Krieg und Chaos zu leben, wenn Friede herr-schen kann. Es ist unrecht, Schwächere auszunutzen. Es ist unrecht, auf etwas Gutes zu verzichten, das für die Förderung des Wohlbefindens und des Glücks des Menschen notwendig ist.

Alles, was nicht zu Zufriedenheit, Harmonie, Wachstum und Zunahme führt, ist somit unnormal.

Die Natur sah vor, dass die wahren Bedürfnisse des Menschen erfüllt werden sollten. Nicht seine oberflächlichen Wünsche, welche oftmals nur Impulse sind, sondern die normalen spezifischen Bedürfnisse des Menschen, welche dann im Übermaß erfüllt würden, wenn der Mensch in einer innigeren Harmonie mit dem Grundgesetz der Versorgung leben würde.

Die Natur ist eine ergiebige Produzentin von Segnungen, die sie den Menschen freizügig anbietet; sie erzeugt stets weitere Dinge für gute und nützliche Zwecke. Jeder Mensch hat deshalb ein natürliches Anrecht auf eine uneingeschränkte Versorgung mit jedem Gut, das er nutzen und genießen kann. Aufgrund der künstlichen Versorgungsmethoden, die dem Menschen beigebracht wurden und wovon er abhängig geworden ist, hat sich ihm der Blick für die Grundwahrheit, auf der diese Lektion beruht, verstellt.

Erinnern wir uns zunächst daran, dass die materielle Welt, in der wir leben, eine Domäne der Wirkungen ist und dass sich hinter jeder einzelnen dieser Wirkungen eine Welt der Ursachen verbirgt.

Falls Sie sich eine bestimmte Wirkung wünschen, besteht dieses spezifische „Gute“ in der Welt der Ursachen bereits.

Bedenken Sie bei Ihrem Wunsch nach einer bestimmten Wirkung des Weiteren, dass dieser Wunsch eine Erscheinung der zugrunde liegenden Ursache ist.

Auf diesem Prinzip beruht unsere Definition des Gesetzes der Versorgung. Wenn Sie den richtigen Umgang mit ihm lernen, werden Sie von dem gewünschten Guten immer mehr in Ihr Leben ziehen. Überall auf der Welt herrscht ein allmäch-tiges Prinzip des Guten. Wir kommen auf unzählige Weisen damit in Berührung. Jeder Gedanke des Guten ist ein Samenkorn für die Erzeugung von Gutem. Sie haben Anspruch auf all das Gute, dessen Sie sich bedienen können, und je mehr Gutes Sie verwirklichen und genießen, umso mehr leben Sie im Einklang mit der Absicht des allgegenwärtigen Geistes des Guten. Lernen Sie, die Quelle aller Versorgung anzuzapfen, denn für das Gute, das in Ihr Leben treten kann, gibt es keine Grenzen.

Im Grunde verkörpert der Mensch jedes Naturgesetz, das sich auf sein höchstes Wohlbefinden und sein geordnetes Wachstum bezieht. Deshalb ist er von keinem Wohl, das er für sein Glück oder für seinen Fortschritt benötigt, abgetrennt.

Ob ihm das Benötigte fehlt oder ob er es hat, hängt hauptsächlich davon ab, wie er seine Intelligenz und Macht nutzt. Je wissender der Mensch wird und je konstruktiver er seine Mächte nutzt, umso mehr Gutes wird in seiner eigenen Welt zirkulieren.

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kapItEl 4das gEsEtz dEr anzIEhung

„Wünschen, heißt erwarten.

Erwarten, heißt erreichen!“

Das Gesetz, das der Versorgung in der Welt der Wirkungen zugrunde liegt, beinhaltet zwei wichtige Phasen:

Zum einen der Wunsch.Zum anderen die Erwartung.

Diese geistigen Einstellungen bilden eine Anziehungskraft, wobei die Erstgenannte die positive Phase des Gesetzes und die Zweitgenannte die negative Phase dar-stellt. Damit die optimalen Ergebnisse erzielt werden können, sind beide Phasen notwendig.

Die erste Phase des Wunsches beinhaltet einen positiven Anziehungsprozess: Sobald sich ein Mensch etwas ernsthaft wünscht, baut er eine Kraft auf, die ihn mit der unsichtbaren Seite des Gewünschten verbindet.

Sofern sein Wunsch wieder schwächer wird oder er seinen Wunsch ändert, wird diese Kraft wieder abgekoppelt oder verfehlt ihr Ziel.

Falls er seinen Wunsch oder Ehrgeiz jedoch beständig aufrecht erhält, wird das Gewünschte früher oder später teilweise oder komplett verwirklicht.

Das zugrunde liegende Prinzip lautet, dass Sie sich nur etwas wünschen oder ersehnen können, das bereits existiert, wenn nicht in Gestalt, so doch zumindest in der Substanz, und der Wunsch ist die Antriebskraft, über die das Ersehnte in eine sichtbare Erscheinung oder physische Wirkung gebracht wird.

Es ist sinnlos, sich etwas zu wünschen, wenn Sie nicht gleichzeitig davon ausgehen - erwarten -, dass Sie es teilweise oder ganz auch erhalten.

Sich etwas zu wünschen, ohne die Erfüllung zu erwarten, ist reine Wunschträu-merei. Damit vergeuden Sie lediglich viele wertvolle geistige Energie.

Der Wunsch wird Sie mit der inneren Welt der Ursachen in Berührung bringen und Sie über unsichtbare Kanäle mit der Substanz des Gewünschen verbinden. Als nächstes ist eine unablässige Erwartungshaltung notwendig, um das Gewünschte oder Angestrebte in Ihrem Leben Wirklichkeit werden zu lassen.

Vergleichbar mit Anziehungskraft im physischen Bereich, ist die Erwartungshal-tung eine geistige Kraft, die im unsichtbaren Bereich das Gewünschte heran-zieht.

Jeder weiß, dass es viele Menschen gibt, die sich etwas wünschen, aber es nie erwarten und auch keine Anstrengungen unternehmen, um es zu erreichen.

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Zwar beginnen sie voller Elan und gelangen bisweilen auch auf halbem Weg an ihr Ziel, doch nicht weiter. Sobald sie lernen, auch die zweite Hälfte des Prozesses einzuhalten, und erwarten, dass sie das Gewünschte erreichen, werden sich die meisten ihrer Träume oder Wünsche zuverlässig erfüllen.

Es gibt auch Menschen, die unerwünschte Dinge erwarten, die dann häufig eintre-ten. Dies belegt, dass die Erwartungshaltung eine starke Anziehungskraft ist.

Erwarten Sie niemals etwas Unerwünschtes!

Wünschen Sie sich grundsätzlich nur etwas, das Sie auch erwarten!

Wenn Sie etwas erwarten, das Sie nicht wollen, ziehen Sie das Unerwünschte an, und wenn Sie sich etwas wünschen, das Sie nicht erwarten, vergeuden Sie nur wertvolle geistige Kraft.

Falls Sie andererseits das, was Sie sich unentwegt wünschen, auch erwarten, wird Ihre Anziehungskraft unwiderstehlich!

Der Wunsch verbindet Sie mit dem Gewünschten und die Erwartung zieht es in Ihr Leben. Das ist das Gesetz!

Sollten Sie von Armut, Mühsal, Beschränkungen oder anderen Mangelerschei-nungen betroffen sein, tun Sie gut daran, dieses geistige Gesetz von nun an zu beachten. Nach und nach werden Sie in Form von Dingen und Lebensumständen immer mehr Gutes anziehen.

Glück und Freiheit stehen Ihnen zu. Deshalb sollten wir danach trachten, mehr über die unsichtbaren Gesetze der geistigen Schöpfung und über die brachlie-genden wunderbaren Fähigkeiten in uns zu lernen.

Die Natur verwehrt uns nichts Gutes oder Wünschenswertes; sie hat uns mit dem geistigen Rüstzeug und mit der inneren Macht ausgestattet, all das Gute zu erwerben, das ein glückliches und lohnenswertes Dasein gewährleistet.

Erst die Umsetzung erbringt den Praxistest für die Zweckdienlichkeit, denn bloßes Wissen ist von geringem oder keinem Wert, solange es nicht auch in der Praxis angewandt wird. Nachstehend eine einfache Einstiegsmethode, um Ihre Geisteskraft dazu einzusetzen, in Ihrem Leben im Einklang mit dem Großen Gebot mehr von dem gewünschten Guten zu erhalten:

Erstellen Sie ein klares und eindeutiges geistiges Wunschbild.

Kümmern Sie sich nicht um seine besondere Ausprägung oder darum, auf welche Weise es zu Ihnen gelangt, sondern wünschen Sie sich schlichtweg nur das größtmögliche Gute in dieser Richtung.

Bleiben Sie geistig entspannt, lassen Sie keine Gefühle der Besorgnis, Beklemmung oder Ängstlichkeit aufkommen. Es ist besser, diese geistige Visualisierung dann vorzunehmen, wenn Sie sich ruhig, ausgeruht und ausgeglichen fühlen.

Lassen Sie zu, dass sich die Idee oder der Plan für das Gewünschte in Form eines plastischen inneren Bildes entfaltet, ähnlich wie dies bei einem Film auf der Leinwand der Fall ist.

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Erzwingen Sie geistig nichts; Druck würde nur zu Überlastung und Verwir-rung führen.

Je ruhiger und friedlicher Sie sind, umso besser für die Ergebnisse.

Das Wichtigste ist, dass Sie den Gedanken aufrecht erhalten!

Dann versorgen Sie Ihren Wunsch mit einer ruhigen, zuversichtlichen Überzeugung, dass das Gewünschte sicher eintreffen wird.

Während Sie in dieser Geisteshaltung verbleiben, wird sich das Gewünschte immer mehr in Ihre Richtung bewegen.

Bei kleineren Dingen - zum Beispiel einer Einladung, einem Buch, einem Treffen mit einem Freund - kann dies fast sofort der Fall sein, es kann aber auch schrittweise über längere Zeit zu Ihnen gelangen, wobei die Klarheit und Intensität Ihrer Anforderung und die entsprechende Form des Gewünschten eine Rolle spielen.

Bis dahin sollten Sie Ihren gesunden Menschenverstand benützen und die Ihnen möglichen praktischen Schritte unternehmen, die das Endergebnis begünstigen. Wer sich nur aufs Sofa setzt und darauf wartet, dass es der „Herr schon richten“ wird, leistet seinen Beitrag nicht.

„Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“, lautet ein geflügeltes Wort. Das eigene Mittun ist also unerlässlich. Es ist eine Ergänzung des geistigen Schöp-fungsprozesses und sorgt für den Ausdruckskanal.

Dann überlassen Sie die Ergebnisse dem Großen Gebot.

Wenn Sie Ihren Beitrag leisten, wird das Große Gebot das Übrige vollbrin-gen.

Wie gut und wie sorgfältig Sie mit dem Großen Gebot zusammenarbeiten, wirkt sich darauf aus, wie lange es augenscheinlich bis zur Wunscherfüllung dauern wird. Die Zeit ist etwas vom Menschen Geschaffenes. Die Natur kennt keine Zeit und reagiert immer in der Gegenwart, im Jetzt!

In manchen Fällen wird das Eintreten der Ergebnisse beinahe geheimnisvoll erscheinen. Falls ein tiefer und sehnsüchtiger Wunsch nach etwas Bestimmten vorhanden war, jedoch eine Erwartungshaltung bestand, sorgt die Zutat „Aktion“ oftmals dafür, dass der Prozess zufriedenstellend zu Ende gebracht wird.

In der Tat befinden Sie sich immer auf der richtigen Seite des Großen Gebotes, wenn Sie die beiden Komponenten „Wunsch“ und „Erwartung“ miteinander ver-binden. Sie kooperieren dann mit einer verborgenen Intelligenz, die Sie mit den praktischen Möglichkeiten für die Wunscherfüllung in Kontakt bringt.

Das diesem Anziehungsprozess zugrundeliegende Prinzip ist ebenso fundiert und nachweisbar wie jedes anderes wissenschaftliche Prinzip aus der Mathematik. Wir bedienen uns dieses Prinzips mehr oder weniger jeden Tag, wenngleich meist unbewusst, und deshalb auf unvollkommene Weise.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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Wünschen Sie sich nichts, was rechtmäßig anderen zusteht oder gehört und wodurch andere eine Entbehrung hinzunehmen hätten.

Wünschen Sie sich nur etwas, das Ihr Leben abrundet und es erfüllter und glücklicher macht, oder etwas, das Ihnen hilft, anderen bessere und glücklichere Lebensumstände zu verschaffen.

Achten Sie bei Ihren Anforderungen darauf, dass diese normal sind und bedienen Sie sich der Intelligenz, mit der Sie Gott ausgestattet hat, um zwischen vernünf-tigen und unvernünftigen Anforderungen zu unterscheiden

Ihnen ist der Wunsch nach Harmonie, Zufriedenheit und Wohlstand angeboren. In dem Maße, in dem Sie Ihr Leben im Einklang mit dem Großen Gebot führen, und in dem Sie aufgrund Ihres zunehmenden Glaubens an die Weisheit der großen Quelle des Guten ständig davon ausgehen - erwarten -, dass immer mehr Gutes in Ihr Leben tritt, werden diese Bedingungen immer mehr Teil Ihres Lebens sein.

Das Unterbewusstsein ist ein Magnet und zieht das an, was seinem vorherr-schenden Zustand entspricht.

Was wir uns im Unterbewusstsein bildlich vorstellen, was wir erwarten und woran wir denken, wird vermehrt Dinge und Umstände in unser Leben ziehen, die sich in Harmonie mit diesen inneren Bildern befinden.

Die Wissenschaft hat den schlüssigen Beweis für die Existenz und ständige Wir-kungsweise des Gesetzes der geistigen Anziehung erbracht. Aus diesem Grunde sollte jedermann umso mehr darauf achten, wie und was er denkt!

Unsere vorherrschende geistige Einstellung ist der Hauptgrund für beinahe alles, was in unser Leben tritt, und je rascher wir diese Wahrheit erkennen, umso rascher verbessert sich unser Leben.

Wir müssen vom Wunsch nach Fortentwicklung förmlich durchdrungen sein und dem Großen Gebot die Chance geben, uns dabei zu helfen. Dann werden wir in jeder Hinsicht gefödert. Hindernisse werden unsere Erfolgsentschlossenheit nur stärken. Entmutigungen von anderen Seiten werden uns erst recht zum Ziel gelangen wollen und eine stärkere Aktivität in uns auslösen.

Wir werden klarer sehen und besser verstehen, dass jede Schwierigkeit eine Chance zur Weiterentwicklung in sich birgt, und dass jeder Stolperstein ein Trittstein ist, der uns dem Erfolg näher bringt.

Unsere so genannten Belastungen verlieren an Schwere, weil der Große Geist in uns unbesiegbar ist, und wenn er durch Wunsch und Erwartung angerufen wird, wird er zuverlässig mit noch größerer Macht und einer reicheren Intelligenz reagieren. Auf diese Weise werden unsere Gedanken und Verhaltensweisen in Bahnen gelenkt, die uns auf die Höhe des Sieges bringen.

Das Gesetz der geistigen Anziehung ist ebenso genau und zuverlässig wie das Gesetz der Erdanziehung. Es kommt unter anderem in folgenden Aussagen zum Ausdruck: „Gleich und gleich gesellt sich gern“ oder „Dinge, die demselben Ding gleich sind, sind einander gleich.“

Die Gedanken und Handlungen der Menschen bringen wieder andere Menschen zu Ihnen, welche Ihnen vom Typ und von der Art her entsprechen.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Da keine zwei Menschen exakt dieselben Gedanken haben, machen zwei Men-schen auch nicht haargenau dieselben Fehler, dennoch will ich auf drei Schritte eingehen, deren Sie sich bedienen können, um Realitäten zu schaffen. Anhand dieser Empfehlungen können Sie nachvollziehen, wo Sie eventuell einen Fehltritt begangen haben.

Interesse. Der erste Schritt ist das Interesse. Darunter verstehen wir die be-sondere Aufmerksamkeit für etwas oder jemanden.

Das Interesse sieht in der Außenwelt das, was in der geistigen Innenwelt bereits vorhanden ist, zum Beispiel etwas, das Ihnen Freude oder Vergnügen bereitet, Weisheit oder Zufriedenheit verleiht.

Ich erinnere mich an eine Frau, die mir einmal erzählte, dass sie Krüppel in einer Menschenmenge schneller als jeder andere entdecken konnte. Sie schien von Mitlied für diese Personen ergriffen zu sein und körperbehinderte Menschen schienen ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Der Grund war, dass sie einmal ver-letzt worden war und einige Monate lang in Gips liegen musste. Die Erinnerung an dieses Erlebnis war in ihrem Gedächtnis immer noch frisch und sorgte für das Interesse.

Unsere Interessen sind von Mensch zu Mensch verschieden, da wir nicht dasel-be denken. Der eine Mensch hat ein Interesse für etwas, das ein anderer gar nicht sieht.

Vor kurzem erkundeten meine Frau und ich ein ausgetrockneten Flußbett in der Wüste. Sie war besonders daran interessiert, helle Steine zu sammeln, welche Gold, Silber, Kupfer und Eisen enthalten, wie sie hierzulande vorkommen.

Ich jedoch suchte nach Kürbissen, weil ich wusste, dass diese in diesem feuchten Klima wild wuchsen. Vor allem wollte ich solche, wie sie von den Indianern bei ihren zeremoniellen Tänzen verwendet werden. Und so spazierten wir nebenei-nander her, während sie diese seltenen Steine auflas und ich Ausschau nach Kürbissen hielt. Die Steine habe ich nicht einmal gesehen und ich sicher, dass ihr die zahlreichen Kürbisse ebenfalls verborgen blieben.

Obwohl wir denselben Weg gingen, sahen wir unterschiedliche Dinge, weil wir nach unterschiedlichen Dingen suchten.

Im Leben sehen wir das, was uns am meisten interessiert und gehen an dem, was uns kaum oder gar nicht interessiert, achtlos vorbei. In dieser einfachen Angelegenheit machen viele von uns Fehler.

Vielleicht sind wir so interessiert an Dingen, die in keiner Weise zu Wohlstand, Freude, Erfüllung oder Gesundheit beitragen, dass wir die Wege zu mehr Ge-sundheit und Wohlstand schlichtweg übersehen. Da wir unser Interesse, sei es aus Gewohnheit oder aus Unwissen, auf das Niederwertigere lenken, können wir das uns umgebende Hochwertigere nicht anziehen.

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Ein junger Mann kam auf mich zu, weil er wissen wollte, wie er seine Einkünfte steigern könne. Er verdiene nur ein sehr bescheidenes Gehalt und sei damit unzufrieden.

Er teilte mir mit, dass er Elektriker sei und mehrere Stunden am Tag arbeite.

In seinem Haus fühlte er sich wohl, er hatte Freude an seinem Garten, seinen Zeitungen und ging ab und zu auch mal unter Leute.

Ich war der Meinung, dass er relativ gut bezahlt würde und sagte ihm dies. Wenn er sich größere Einnahmen wünsche, so fügte ich hinzu, müsse er seine Interes-sen beleben und sich ihrer würdig erweisen. Gott füttere die Vögel und liefere ein Überangebot an Nahrung, aber er lege den Vögeln die Würmer nicht auf den Schnabel. Der Vogel muss sich zumindest auf Nahrungssuche begeben.

Das gilt auch für uns. Wünschen, Bangen und Beten reichen nicht aus.

Er nahm sich vor, seine Fähigkeiten als Elektriker auszubauen und bildete sich in der Abendschule fort. Die Zeitungen lies er liegen und nahm sich stattdessen Bücher und andere Unterlagen vor. Er fing an, sich für das Radio zu interessieren und war von seinen Möglichkeiten begeistert.

Dieses Interesse brachte ihn in neue Kreise und er konnte eine Stelle bei einer aufstrebenden Rundfunkgesellschaft erhalten. Es dauerte nicht lange, und er hatte Freude an dieser neuen Tätigkeit gefunden, die im das Dreifache seines vorherigen Gehalts einbrachte.

Niemanden trifft die Schuld für sein vormals unausgefülltes Leben, außer diesen Mann selbst, der es versäumt hatte, seine Interessen zusammen mit seinen Wünschen auszuweiten.

Es ist so einfach, in ausgefahrenen Gleisen zu verbleiben. Diese Gleise sind zunächst immer geistiger Art, bevor sie sich auf der materiellen Ebene zeigen. Die Menschen lassen sich unwissentlich, unbewusst und ziellos in Unglück und Blindheit hineintreiben.

Eine sehr liebenswerte Damen suchte mich mit einem Problem auf, das schon manche Frau dazu gebracht hat, aufzugeben und das, was ihr das Liebste war, zu verlieren. Diese Frau besaß ein nettes Heim, hatte einen fürsorglichen Ehemann, viele Bedienstete und zwei Söhne, auf die sie stolz sein konnte.

Dennoch fühlte sie sich unglücklich.

Solange ihre Söhne heranwuchsen, widmete sie ihre Zeit der Ausbildung und Fürsorge der Jungens, doch jetzt hatten sie geheiratet und ihren eigenen Haus-stand.

Während sie ans Haus gebunden war, wurde ihr Ehemann immer erfolgreicher. Dies führte dazu, dass er Clubs aufsuchte, neue Freunde kennen lernte, darunter auch Damen. Er war beruflich sehr engagiert. Zwar kam er des Nachts nach Hause, die Wochenenden verbrachte er jedoch auswärts.

Die besagte Dame war derweilen in ihrem großen Haus mit ihren Bediensten, ausreichend Geld, aber ohne Liebe und unglücklich.

Sie erkannte, dass sie sich auseinanderlebten und ahnte, dass ihr Ehemann bald die Scheidung einreichen würde. Jetzt brauchte sie eine Lösung.

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Nach eingehender Befragung erfuhr ich, dass sie noch einen Funken Interesse an Kunst und Literatur verspürte. Ich empfahl ihr, dass sie im Sommer eine Aus-landsreise unternehmen sollte, um neue Dinge aufzunehmen und den Winter für Studien einplanen solle.

Sie wurde Mitglied in einem Literaturclub, was ihr sehr gut gefiel. Nach und nach erarbeitete sie einige kleinere dramatische Stücke, bis eines Tages ihr Interesse durchbrach, in diesem Bereich mehr zu lernen. Das Haus, das Perso-nal, die Einsamkeit, all das trat angesichts der neuen Leidenschaft zurück.

Kurzum, sie beschäftigte sich schließlich mit Rundfunkarbeiten und wurde ziem-lich erfolgreich. Ihre Söhne sind stolz auf sie. Ihr Ehemann wurde wieder auf sie aufmerksam und das Glück ist vollkommen.

Sie sehen also, dass man Interessen nachgehen muss. Man muss sein Be-wusstsein aktiv und rege halten, um seine Attraktivität und Zufriedenheit nicht zu verlieren.

Unsere höchsten Interessen sollten den Gedanken, und nicht materiellen Din-gen, gewidmet sein. Die materiellen Dinge sind lediglich die Medien, durch die wir unsere Interessen ausdrücken.

Eine starke magnetische Kraft beruht auf einer starken Idee oder einem starken Grundsatz. Diese Idee, oder dieser Grundsatz, richtet unsere Interessen aus, was wiederum dazu führt, dass eine innere Attraktivität entsteht.

Eine junge, mir gut bekannte Frau, die ich als Freundin bezeichnen kann, ist kein schönes Mädchen im landläufigen Sinn, aber äußerst attraktiv.

Sie hat einen großen Freundeskreis und ist überall beliebt.

Eines Tages wollte ich von ihr wissen, worauf sie diese Beliebtheit zurückfüh-re. Sie sagte: „Mein Aussehen kann es nicht sein. Meine Schminkkünste sicher auch nicht. Aber mir gefallen Offenheit, Wahrheit und Ehrlichkeit.“

Es lassen sich unzählige Beispiele von Männern und Frauen berichten, die es deshalb zu Erfolg und Ruhm gebracht haben, weil sie nach dem Prinzip des Gu-ten lebten. Wer nach einem solchen Prinzip lebt und es mit Interesse verfolgt wird nach dem Großen Gebot immer Gutes anziehen!

Aufmerksamkeit. Ein großes Interesse ist jedoch noch nicht ausreichend. Wir müssen dieses Interesse auch in unsere tägliche Arbeit einbringen. Unsere Auf-merksamkeit muss ein Abbild unseres Interesses sein, und je größer das Inte-resse, umso intensiver wird auch unsere Aufmerksamkeit ausfallen.

Unsere interessierte Aufmerksamkeit ist es, die aus der Außenwelt Fakten an-zieht, die im Bewusstsein gebildet werden. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere Interessen lenken, magnetisieren wir damit unsere Anziehungskraft, welche vieles vom dem, was unseren Gedanken entspricht, in unser Leben zieht.

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Viele unserer kleinen und eigensüchtigen Neigungen werden durch unsere hö-heren Interessen absorbiert und wir machen immer bessere Fortschritte, so-bald wir unseren Interessen die volle Aufmerksamkeit widmen.

Als ich vor vielen Jahren noch Student an der Universität war, besuchte ich oft den Bahnhof in Williamsport, wo ein mir bekannter Mann ein Büro hatte und damals Bahnhofsvorsteher war.

Oft war es schon spät und nach der normalen Arbeitszeit, als ich an diesem Gebäude vorbeikam und ich bemerkte, dass in seinem Büro immer noch Licht brannte und dieser Mann an irgendeiner Arbeit saß.

Er schien darin aufzugehen und seine gesamte Aufmerksamkeit galt der Bahn-gesellschaft. Es gingen mehrere Jahre ins Land und ich konnte miterleben, wie dieser Mann von einer Position zur nächsten befördert wurde.

Heute ist er der engste Mitarbeiter des Vizepräsidenten der größten Eisenbahn der Welt. Was immer er tat, erledigte er mit der gesamten Aufmerksamkeit, die die jeweilige Aufgabe von ihm verlangte, bis sie fertiggestellt war.

Von ihm habe ich erfahren, dass er sich keine Gedanken darüber machte, wann er die nächste Gehaltserhöhung oder Beförderung bekäme. Er erledigte einfach nur seine Arbeit und die Verbesserung kam, ohne dass er sich darüber Sorgen machte.

Ein anderer junger Mann drückte dieses Gesetz vor vielen Jahren aus, als es andere für unpraktischen Idealismus hielten. Er sagte: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wenn dich jemand zwingt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann gehe zwei mit ihm.“

Wer Großes erreichen will, muss große Dienste vollbringen. Wer sich an der Spitze findet, muss sich vom Fuße lösen. Große Gehälter werden denjenigen bezahlt, die die nicht verlangte zusätzliche Meile gehen und Extraleistungen er-bringen.

Wer seine Aufmerksamkeit auf seine Interessen lenkt, wird lohnenswerte Er-rungenschaften erlangen. Emerson sagte: „Die meisten Menschen sorgen sich in namenslose Gräber hinein, aber hie und da vergisst sich eine selbstlose Seele und macht sich unsterblich.“

Vielleicht sagen Sie nun, dass Sie sehr wohl solche Menschen kennen, die Vor-teile und Gelegenheiten hatten, um sich ihren Weg machen, aber sie hätten es nicht geschafft. Sie besaßen zwar Einfluss, Geld und Intelligenz, aber irgendwie seien sie dann doch hängen geblieben. Zwar verfügten sie über alle materiellen und physischen Vorteile, um sich den Weg an die Spitze zu bahnen, aber in ihnen fehlte etwas. Die Quelle und Ursache aller Erfolge liegt tief im Unterbewusstsein und man muss eine Aufmerksamkeit und sein Interesse zuerst dem Prinzip, und dann erst der Tatsache widmen.

Was meine ich damit?

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Falls Sie an Rechtschaffenheit glauben, unterstützten Sie das Prinzip der Recht-schaffenheit mit Ihrer gesamten Aufmerksamkeit. Sie richten diese Aufmerk-samkeit so aus, dass Sie alles rechtschaffen erledigen und rechtschaffen den-ken.

Sollte sich Ihnen eine Gelegenheit zum Hintergehen oder Stehlen bieten, bleiben Sie Ihrem Prinzip treu und verzichten auf dergleichen belanglose Machenschaf-ten.

Anfangs erscheinen sie immer belanglos, doch das ist nur am Anfang so. Die-se Belanglosigkeiten wuchern mit krebsartiger Schnelligkeit weiter. Nur selten sieht man gleich am Anfang, wie sehr es sich auszahlt, seinem Maßstab treu zu bleiben, doch mit der Zeit sieht man es nicht nur, sondern verspürt auch eine innere Befriedigung.

Wenn Sie bei Ihren Angelegenheiten Ihrem Prinzip treu bleiben, laden Sie Ihr Unterbewusstsein mit Rechtschaffenheit auf und es zieht rechtschaffene Be-mühungen und dauerhafte Erfolge magnetisch an.

Nehmen Sie sich als nächstes die Wahrheit vor und legen Sie hier denselben Maßstab an. Die Wahrheit wird so vielfältig herausgefordert, dass Sie diese Ar-beit nicht in ein oder zwei Wochen abschließen können. Es ist ein Wachstums-prozess.

Nach einer gewissen Zeit werden Sie Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit dergestalt auf die Wahrheit in den diversen Formen gelenkt haben, dass Sie Irreführung und Täuscherei nicht mehr anziehen.

Ich erinnere mich an eine Aussage, als ich noch frisch bei dieser Arbeit war. Die Besitzerin eines Ladengeschäfts sprach über eine Dame, die bei ihr des öfteren Karten und Geschenke für ihre Familie erstand. Man hatte ihr den „Tipp“ gege-ben, der Kundin einige minderwertige Artikel „unterzujubeln“, doch die Besitzern antwortete: „Sie ist eine viel zu ehrliche Haut, als sie übers Ohr zu hauen!“

Damals fragte ich mich, wieso sie diese Bemerkung machte, aber jetzt verstehe ich es. Wenn wir uns das verdienen, was diese Kunden verdiente, wird man auch über uns so reden.

Der Präsident einer Hochschule kam eines Tages in unsere Kapelle, als Frau Holliwell gerade am Bücherregal stand. Er sagte, dass er einige der im Schau-fenster ausgestellten Bücher gelesen habe und insbesondere an einem Buch von Florence Shinn mit dem Titel „Das Lebensspiel und seine Regeln“ interes-siert sei.

Er hielt den Titel für sehr ansprechend und interessant. „Wissen Sie“, sagte er „ich betrachte das Leben schon seit langem als Spiel. Ich fing als armer Junge mit wenigen Vorzügen an, aber ich spielte das Spiel. Ich hatte nicht die Hilfe, die diese Bücher bieten. Ich schaffte es und jetzt erzähle ich tausenden von Buben und Mädchen, wie ich das Spiel spielte. Mein Erfolg beruht auf drei Prinzipien: Wahrheit, Rechtschaffenheit und Besonnenheit. Das waren meine Leitplanken für ein glückliches Leben.“

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Legen Sie für sich einen Maßstab fest, falls Sie es noch nicht getan haben. Neh-men Sie sich jeweils nur eine Sache oder einen Gedanken vor und bauen Sie darauf auf.

Je mehr Sie Ihre Aufmerksamkeit auf ein konstruktives Interesse lenken, umso weniger werden Sie sie einem untergeordneten Interesse widmen. Machen Sie es nicht so, wie viele andere. Diese Leute gehen gegen Unehrlichkeit und der-gleichen vor, täten aber besser daran, ihr eigenes Denken und Fürchten von Unehrlichkeit zu befreien.

Das Große Gebot verlangt, dass wir an uns selbst arbeiten und wenn wir unsere Korrekturen dort ansetzen, wird es in unserem Sinne wirken. Unser eigenes Denken ist es, das Interesse stimuliert und unsere Aufmerksamkeit ausrichtet, deshalb sollten wir an der Quelle und am Ursprung, an dem die un-erwünschten Dinge angezogen werden, bleiben.

Erwartung. Der letzte Schritt ist die Erwartung. Das ist eine aktive Form der Aufmerksamkeit, eine intensive Aufmerksamkeit.

Sie lässt sich vergleichen mit dem Verhalten einer Katze, die geduldig am Maus-loch wartet. Die Katze erwartet, dass sie ihren Preis jeden Moment erwischt. Sie erwartet deshalb, dass sie die Maus erwischt, weil sie davon ausgeht, dass es letztendlich so sein wird.

Würde die Katze nicht davon ausgehen, dass sie die Maus erwischen wird, so würden die jetzt bestehende Intensität ihres Interesses und ihrer Aufmerksam-keit merklich nachlassen. Ihre Energien würden nicht mehr so stark aktiviert sein.

Wenn Sie bei Ihren Vorhaben an die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs glauben, sind Sie mit großem Interesse bei der Sache. Dieses Interesse wird durch Er-wartung und Vorfreude intensiviert. Dadurch ziehen Sie den Erfolg, auf den Sie zuarbeiten, an. Ihre Erwartungshaltung muss mit Interesse und Aufmerksam-keit aufgebaut werden.

Als die Witwe zu Elisha kam und um finanzielle Hilfe bat, was über Freiheit oder Sklaverei für ihre beiden Söhne, die aufgrund der Schulden ihres Mannes festge-nommen waren, entschieden hätte, fragte sie Elisha, was sie denn besäße, das sich in Geld verwandeln ließe.

Sie besaß lediglich einen Krug mit Öl, aber es war immerhin etwas. Elisha sagte der Witwe, dass sie weitere Gefäße von ihren Freundinnen zusammentragen und dann das gesamte Öl, das sie besaß, in die übrigen Krüge gießen solle. Die Frau goß das Öl in die geborgten Gefäße, bis diese voll waren, und als sie den letzten Krug gefüllt hatte, war kein Tropfen mehr übrig.

Dies spiegelt die Aussage unserer Lektion wider, und als sie zum letzten Gefäß kam und das Ende ihrer Erwartung erreichte, stellte sie fest, dass die Versor-gung zu Ende war. Sie konnte nur so viel Öl erhalten, wie sie erwartete, und ihre Erwartung wurde anhand der Anzahl der eingesammelten Gefäße gemessen.

Elisha hatte das Große Gebot zum Wirken gebracht, aber sie hatte durch ihre Erwartung festgelegt, wie weit dieses wirken konnte. Vielleicht erhoffte sie sich mehr, aber sie erhielt nur das, was sie erwartete.

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Wenn Sie auf Erfolg, Gesundheit oder Glück zuarbeiten, wünschen Sie sich viel-leicht viel, aber Sie werden nur das erreichen können, was Sie erwarten kön-nen!

Falls Sie in Ihrem Herzen bezweifeln oder befürchten, dass Ihr Wunsch nur teil-weise oder gar nicht erfüllt werde, können Sie davon ausgehen, dass Sie keinen Deut mehr erhalten!

Wenn Sie um etwas beten, gleichzeitig aber befürchten oder bezweifeln, ob Sie es erhalten werden, zerstreuen Sie Ihre geistigen Kräfte und können nur das anziehen, was die verminderten Gedanken glauben und erwarten können!

Einem bekannten Arzt wurde die Frage gestellt, warum er manchmal Fälle lösen könne, die andere nicht schafften. Er sagte: „Ich gehe nie davon aus, dass ein Patient nicht überleben könnte. Ich durchsuche mein Unterbewusstsein nach ei-ner Behandlungsmethode und manchmal sind diese Ideen ziemlich simpel oder seltsam, aber sobald es in mir Klick macht, akzeptiere ich die Idee und setze sie um.“ Er sagte, dass die Heilung bislang immer gelungen sei, wenn er fest an die Genesung geglaubt habe.

Wenn wir unsere Gedanken so stark mit der Idee aufladen, dass es keinen Miss-erfolg gibt, erwarten wir Erfolg. Unsere Überzeugung wird in unserem Unterbe-wusstsein verankert und aufgrund des aufrecht erhaltenen Prinzips wird der zu diesem Zeitpunkt stärkste Wunsch wie von einem Magneten angezogen.

Wünschen, heißt erwarten.Erwarten, heißt erreichen!

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kapItEl 5das gEsEtz dEs EmpfangEns

„Gebt, so wird euch gegeben.

Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließendes Maß

wird man euch in den Schoß geben.“

Lukas, Kapitel 6, 36

Das Verständnis reduziert das Größte auf etwas Einfaches und ein Mangel an Verständnis lässt das Geringste kompliziert erscheinen.

Um das Christsein praktisch zu machen, müssen wir es verstehen und dem Gesetz, auf dem es beruht, Folge leisten. Die Lehren Christi zeigen den Weg von falschen Ergebnissen des eigennützigen Lebens zurück zur Liebe, Intelligenz und Macht Gottes auf. Aufgrund seiner Worte, Taten und Verhaltensweisen zeigt der Mensch, ob er sich bereits auf diesem Weg befindet.

Gott existiert im Menschen als sein höchstes Konzept der Vollkommenheit und kommt im Glauben und in den Taten des Menschen als Liebe, Intelligenz und Macht zum Ausdruck.

Wer den Vater sucht, und dabei das „Bekommen“ zum Ziel hat, sucht ihn nicht wirklich. Solange zwischen dem Bewusstsein des Suchenden und dem Gesetz Gottes etwas Materielles steht, bleiben beide in diesem Maße getrennt und werden nicht eins. In dem Maße, in dem der Mensch an persönlichen Wünschen und Meinungen festhält, begrenzt er sich bei der Erkenntnis des göttlichen Be-wusstseins in seiner Allumfassenheit.

Mit einem beschränkten Verständnis meinen wir, dass wir zuerst erhalten müssten, bevor wir geben können und dann kehren wir auf derselben geistigen Schiene um und glauben aufgrund derselben Prämisse, dass wir geben müssten, bevor wir erhalten können. Unser mangelndes Verständnis lässt uns glauben, dass das „Bekommen“ das Wichtigere sei und wir drücken das Geben beiseite.

Das Geben - das erste Grundgesetz des Lebens - ist das primäre Schöpfungsge-setz. Eine Haltung des Bekommens ist das Lebensgesetz im verstopften Zustand. Solange in einem Bewusstsein das „Bekommen“ vorherrscht, befindet sich dieses Bewusstsein in einem gelähmten Zustand und kann seine Entfaltung gemäß dem fundamentalen Schöpfungsgesetz nicht ausreichend zur Wirkung bringen.

Das Radio hat sehr dazu beigetragen, den Prozess des Gebens und Erhaltens besser zu verstehen. Die Prinzipien sind sehr ähnlich. Im Grunde sind es diesel-ben, nur dass es sich in einem Fall um mechanische und in dem anderen Fall um geistige Prinzipien handelt.

Wenn ein Rundfunktechniker ein Programm ausstrahlt, wirbelt es in der Luft eine Schwingung auf, die dann sich selbst überlassen bleibt. Der Äther, oder die Luft, trägt die Schwingung zu jeder Station, die sie empfangen und wiedergeben kann. Der Techniker hat damit nichts mehr zu tun.

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Beim Beten wirbeln wir mit unseren Wünschen eine Schwingung auf. Diese wird entsprechend unseres Gebets, unserer Absicht und der Ernsthaftigkeit unseres Gebets von einer Kraft empfangen.

Manchmal bilden wir uns beim Beten ein, dass es damit getan sei. Das Ergebnis ist, dass wir uns nie darauf einstimmen, für die Erhörung empfangsbereit zu werden und uns dann darüber beschwerden, dass es zu lange dauere.

Ein Wunschträumer ist jemand, der zwar ständig betet und seine Ideen und Wün-sche aussendet, aber so sehr mit dem Träumen beschäftigt ist, dass er ständig nur damit beschäftigt ist. Er weiß nicht, dass er seinen Traum loslassen muss, damit er sich erfüllt und zur rechten Zeit das Gewünschte herbeibringt.

Nachdem Sie sich eine klare Vorstellung von Ihrem Wunsch gemacht haben, lassen Sie Ihren Gedanken los und zu Gott ziehen. Lassen Sie ihn los wie einen Luftballon oder so, als würden Sie einen Ball wegschleudern.

Sobald der Mensch an seine Grenzen gelangt ist, hört sein Beitrag auf. Wenn er dann vertrauensvoll loslässt, hat das Große Gebot eine Chance, auf seine Wün-sche zu reagieren und die Dinge fangen an, sich in seinem Sinne zu verändern.

Haben Sie das nicht selbst schon bei trivialen Angelegenheiten, zum Beispiel bei Büchern oder Kleidern, bei Einladungen oder bei dem Wunsch, einen Freund zu sehen, erfahren? Vielleicht sandten Sie einen Gedanken oder einen Wunsch aus und dachten dann nicht mehr daran.

Und dann wurde Ihnen aus heiterem Himmel genau dieses Buch präsentiert oder Sie erhielten diese Einladung. Sie spazierten auf der Straße und trafen den Freund, den Sie sehen wollten.

Wenn es jedoch um größere Dinge geht, gelingt es uns nicht so leicht, unsere Wünsche und Gebete loszulassen; unsere Angst und Anspannung umklammern sie. Und so tut sich nichts Entscheidendes.

Das Unterbewusstsein ist wie ein Schwamm. Wir drücken ihn mit unseren sorgenvollen Gedanken fest zusammen, aber erst wenn wir loslassen und der Schwamm wieder in seine normale Form zurückkehren kann, wird er saug- und aufnahmefähig.

Manche glauben, dass es ausreiche, unserem Wunsch in Form von Gebeten oder anderweitig Ausdruck zu verleihen. Wir arbeiten jedoch im Gegenteil mit einem präzisen und aktiven Gebot und deshalb ist dies nur der Anfang unserer Arbeit. Das Lebensprinzip, auf dem dieses Große Gebot beruht, steht seit langem geschrieben. Es lautet:

„Gebet und so wird euch gegeben.Ein voll, gerüttelt und überfließendes Maß

wird man euch in den Schoß legen!“

Das Geben kommt immer vor dem Empfangen, egal, ob es sich um ein Geben von Gedanken, Worten, Leistungen oder Taten handelt.

Manche werden dieses Gebot als zweiteilige Vorgabe auffassen: Die Hälfte der Zeit sollen wir fleißig geben und die andere der Zeit dann empfangen.

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Also etwa vergleichbar mit Wärme und Kälte; diese sind zwei Seiten desselben Gesetzes.

Wenn wir uns auf Kälte konzentrieren und darauf hoffen und darum beten, Wär-me zu erhalten, werden wir wahrscheinlich erfrieren.

Stattdessen sollten wir uns voll und ganz darauf konzentrieren, ein Feuer zu entfachen oder etwas suchen, das uns Heizung oder Wärme verschafft.

Falls wir uns nur auf das Empfangen konzentrieren, und keinen Gedanken oder Wunsch dem widmen, was wir haben wollen, werden wir ebenfalls zugrunde ge-hen. Das Gebot sagt: „Geben ist seliger denn nehmen“ und auch „wer großzügig gibt, wird großzügig erhalten“.

Erst wenn wir unseren Wunsch freigeben oder hinaussen-den, hat das Große Gebot eine Vorgabe, mit der es arbeiten kann.

Ohne eine Vorgabe kann es keinen Wunsch erfüllen.

Viele zäumen dieses Große Gebot sozusagen von hinten auf und erhalten dann nur bescheidene oder keine Ergebnisse. Sie sagen sich: „Sobald ich bekommen habe, werde ich auch geben.“

Falls Sie sich etwas Gutes wünschen, müssen Sie zuerst etwas Gutes geben!

Ein junger Mann schenkte seiner Freundin einen falschen Diamanten. Später, als er in finanzielle Schwierigkeiten geriet, wollte ihm seine Freundin aus der Patsche helfen und schieb ihm ein paar freundliche Zeilen, wünschte ihm alles Gute und legte das Geschenk wieder bei, damit er es verkaufen und seinen Verpflichtungen nachkommen könne.

Der junge Mann bedauerte, dass er seiner Freundin keinen echten Diamanten gegeben hatte. Als er Hilfe brauchte, bekam er wieder eine Imitation zurück.

Wenn vom Geben die Rede ist, denken viele Menschen zuerst an Geld. Geld, das dem Menschen so lieb und teuer ist, dass er dafür tötet und stiehlt, unterwirft sich seinem Wesen nach so unserem Willen, dass wir es problemlos in der Hand halten oder sorgfältig zusammenlegen und in unsere Brieftasche stecken können, ohne dass es uns Widerstand leistet.

Bei all den selbstsüchtigen Raffgedanken, die der Mensch damit verbindet, hat der Mensch das Wesen oder den Zweck des Geldes nicht verändert. Was hat das Geld davon, dass es ständig in Hände gelangt, die gierig danach grabschen? Gar nichts! Es erfüllt einfach nur seine Aufgabe.

Der Mensch mag Furchtbares anstellen, um in den Besitz von Geld zu gelangen, vielleicht zahlt er später auch dafür, aber bei all dem ist der Mensch - nicht das Geld - der Verlierer.

http://www.i-bux.com/Gardner_Hunting.html

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Ebenso wie die Sonne auf Gerechte und Ungerechte scheint, geht auch das Geld durch Hände, die es verdienen und durch andere, die es nicht verdienen. Es ist ein Tauschmittel, das sich um nichts weiter kümmert. Es gibt nur sich selbst und verliert durch das Geben nichts an seinem Wert.

Geld ist somit ein „Allzweck-Tauschmittel“. Egal, welche Einstellung wir zu ihm haben, bleibt das Geld doch seinem Wesen treu, solange es von seinem Herrn, dem Menschen, gebraucht wird.

Wenn wir bei einem Tausch nicht den vollen Wert bezahlen, haben wir das Gebot, das seiner Idee zugrunde liegt, nicht verstanden. Geld repräsentiert das Gebot der Leistungen. Sein Wert ist der, den das menschliche Bewusstsein ihm zuweist und seine Form begünstigt einen einfachen Tausch. Wenn wir die bestmögliche Leistung erbringen und uns auf die Freude des Gebens, statt auf die Rendite, konzentrieren, stellen wir fest, dass unser Anliegen und das Anliegen des Geldes miteinander verschmelzen und wir rechtschaffen zusammenkommen.

Oft höre ich von den Leuten: „Ich gebe, und manchmal tut es mir weh, aber sehe nicht, dass etwas zurückkommt.“

Es gibt eine richtige und eine falsche Art des Gebens. Es gibt ein leichtfertiges, impulsives Geben und ein gibt ein sorgfältiges und wissenschaftliches Geben.

Wenn wir jemandem oder einer Gruppe von Menschen geben, und dabei unseren Fortschritt verzögern, vergeuden wir unsere Substanz. Wenn wir jemandem geben, der keine Anstalten macht, sich selbst zu geben, brauchen wir keine Rückgabe zu erwarten.

Die Natur unterstützt keine Schmarotzer oder Faulenzer, sondern gibt ihre Ener-gie denen, die vorwärtskommen wollen. Sie lässt die Schmarotzer und Faulenzer erkennen, dass sie ihnen hilft, wenn sie sich selbst helfen.

Wie also können wir erwarten, dass wir etwas Gutes zurückbekämen, wenn wir einen Nichtstuer unterstützen?

Vielmehr wird der Nichtstuer arrogant und erwartet noch mehr Unterstüt-zung.

Eine Frau schenkte ihrer Tochter zu deren Hochzeit ein vollmöbliertes Haus und verschaffte dem Schwiegersohn ein gutes Geschäft. Das Geschäft brauchte von Jahr zu Jahr mehr finanziellen Zuschuß, um sich über Wasser zu halten, und die Frau spendierte weiterhin, bis beinahe ihr gesamtes Vermögen aufgebraucht war.

Als sie nur noch wenig Geld für sich selbst hatte und in einem Ein-Zimmer-Appart-ment lebte, wollte sie wissen, wieso ihre Großzügigkeit nicht belohnt würde.

Sie hatte gegeben und gegeben und das Ende vom Lied waren Verluste und bittere Worte gewesen. Der Schwiegersohn verlangte noch mehr Unterstützung, aber mehr konnte sie beim besten Willen nicht geben; dazu kam, dass sie im Haus ihrer Tochter und ihres Schwiegersohns unwillkommen war.

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Ihr Fehler lag in ihrem eigenen Urteil. Sie war ebenso mitschuldig wie der verzo-gene Schwiegersohn, denn sie trug mit zu seinem Scheitern bei.

Ich empfahl ihr, sich von dem jungen Paar fernzuhalten; es sollte entweder schwimmen lernen oder untergehen. Ich war sicher, dass sie es alleine schaffen würden.

Sie folgte meinem Rat und innerhalb Jahresfrist gelangte das Geschäft des jungen Mannes in die Gewinnzone.

Das Leben kehrte wieder in normale Bahnen und jeder war glücklicher, weil die Bemühungen in die richtigen Kanäle gelenkt worden waren. Der junge Mann war auf sein nunmehr gutgehendes Geschäft stolz.

Eine praktische Interpretation des Großen Gebotes ist, dass Sie jemanden getrost unterstützen können, wenn Sie sehen, dass sich diese Person darum bemüht, von sich aus weiterzukommen, doch tun Sie dies nicht bei jemandem, der sich nicht selbst helfen will oder es nicht zumindest versucht. Ein solcher Typ wird Ihr Geschenk nur missbrauchen.

Jesus verschenkte seine Substanz dort, wo sie das meiste Gute erbrachte. Er speiste die Massen, weil sie das Gute suchten, und nicht, weil sie um Nahrung bettelten.

Wir finden nirgends einen Hinweis darauf, dass er jemandem auch nur einen Gedanken gegeben hätte, der nicht von sich aus wachsen und sich verbessern wollte.

Er warnte andere vor unklugem Geben: „Ihr sollt eure Perlen nicht vor die Säue werfen, auf dass sie dieselben nicht mit ihren Füßen zertreten und sich wenden und euch zerreißen!“

Damit sagte er aus, dass Sie Ihre Substanz nicht jemandem geben sollten, der sie nicht wertschätzt oder damit besser wird. Es wäre töricht, einem Kind ein geladenes Gewehr zu geben und davon auszugehen, dass es die Gefahr erken-nen könne. Früher oder später würde das Kind jemanden verletzen oder selbst verletzt werden.

Man kann nicht etwas auf nichts aufbauen und dann erwarten, etwas zurückzu-bekommen.

Falls in Ihrem Geben nicht in einem gewissen Maße ein Prinzip des Guten, so klein es auch sein mag, enthalten ist, auf das aufgebaut werden kann, werfen Sie Ihre Perlen fort. Sie verschwenden Ihre Substanz.

Viele geben den Zehnten und halten dies für die angemessene Art des Gebens. Doch warum sollte dies wirkungsvoller als eine andere Form des Gebens sein?

Der Zehent ist deshalb wirkungsvoller, weil hier das Gesetz des Gebens und Nehmens in geordneter oder systematischer Weise angesprochen wird. Sie richten sich nach einem methodischen Plan für das Geben, wodurch ein ständiges Zurückfließen des Guten geschaffen wird.

Wenn Sie nur sporadisch oder gelegentlich geben, ist auch der Rückfluss des Guten nur unregelmäßig und unsicher. Dieser Umstand wurde auch wissen-schaftlich untersucht.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Die Wissenschaftler sagen, dass der Zehent einem Menschen Zuversicht gäbe, wodurch er eine positive Geisteshaltung aufbauen könne, die ihm dabei hilft, Erfolg anzuziehen.

Andere sagen, dass derjenige, der den Zehnten spendet, bereits die Zuversicht mitbrächte. Dadurch würde er zu einem positiven Menschen und würde wieder positive und gute Bedingungen anziehen.

Wieder andere haben eine spirituelle Sichtweise und gehen davon aus, dass Gott ihr Partner sei und dass sie nur ein Zehntel ihrer Einnahmen als seinen Anteil entrichten würden.

Einige begehen den Fehler, dass sie aus selbstsüchtigen Erwägungen spenden oder wenn sie sich einen Vorteil davon versprechen. Bedenken Sie, dass Sie nicht das Geld spenden, es geht vielmehr um die Idee hinter dem Spenden!

Falls Sie Geld spenden und Ihr Denken auf ein gutes Geschäft abzielt, ist Ihr Be-wusstsein nicht frei. Die Ergebnisse können deshalb nicht frei fließen.

Unabhängig davon, wie Sie zur Praxis des Zehent stehen, besteht jedoch die Tendenz, dass Sie dabei mit dem Gebot des Gebens eher in Kontakt gelangen und dass Ihre Ergebnisse im Verhältnis zu Ihrer Aufrichtigkeit und Geisteshaltung ausfallen.

Jesus segnete die Witwe, die alles, was sie hatte, in den Klingelbeutel gab, aber kritisierte den Reichen, der Säcke voller Gold bot. Warum sollte diese kleine Gabe mehr wert sein?

Er wusste, dass das Gebot des Gebens aufgerufen wurde. Es ging um die Gei-steshaltung der Frau.

Als John D. Rockefeller ein armer Junge war, konnte er dieses Gebot bereits in sehr frühen Jahren anwenden. Als er sein erstes Geld verdiente, legte er ein Buch für seine Spenden und Einnahmen an und hielt diese Praxis ein Leben lang bei. Es ist bekannt, dass er über eine halb Milliarde Dollar verschenkte. Dies lässt uns ahnen, warum er so viel erhielt.

Doch nachdem wir gegeben haben, ist unsere Aufgabe noch nicht erledigt. Unser nächster Schritt besteht darin, uns auf das einzustellen, was wir in Folge unseres Gebens erhalten, denn, wie das Gebot sagt, wird uns ein „voll, gerüttelt und überfließendes Maß in den Schoß gelegt“.

Das ist der interessantes Teil, weil unsere Vorbereitung zeigt, dass wir daran glauben. Statt zu murren und zu harren, bereiten wir uns vor und arbeiten wir.

Das vergrößert unseren Blickwinkel. Es regt unser Interesse an und vertreibt Zweifel und Ängste. Es versorgt unsere Empfangsfähigkeit mit Energie.

Dies wurde von Elisha, dem Propheten, klar demonstriert, als die drei Könige zu ihm kamen und ihn baten, für sie zu beten, damit sie siegreich aus der Schlacht hervorgingen und damit sie für ihre Soldaten und Tiere genügend Regen hät-ten.

Elisha sagte den Königen, dass sie zurück in ihre Lager gehen und sich auf den kommenden Tag vorbereiten sollten. Sie sollten Gräben ausheben, um für das Wasser vorbereitet zu sein.

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Nun, falls Sie sich je in der Wüste aufgehalten haben, werden Sie wissen, wie abwegig sich das anhören musste. Gräben im Sand auszuheben und sich darauf vorzubereiten, dass es regnen würde, konnte eigentlich nur eine Schnappsidee sein.

Doch die Könige taten, wie ihnen geheißen.

Sie bereiten sich auf den Regen vor, indem Gräben ausheben ließen. Die Wolken zogen sich zusammen und der Regen fiel und die Gräben wurden gefüllt. Die Männer und die Tiere hatten genug zu trinken und wurden gestärkt.

Elisha kannte das Gebot, er wies sie an, sich vorzubereiten und machte ihnen das Empfangen leicht.

Der Schlüssel zum Großen Gesetz lautet somit:

Wir ziehen ständig das in unser Leben, was wir geben und was wir erwarten!

Ob wir Gutes oder Schlechtes anziehen hängt vom selben Prinzip ab. Sie haben wahrscheinlich selbst schon ausgerufen: „Ja, genau so habe ich das auch er-wartet!“ Nicht selten reagieren wir so, wenn etwas Unangenehmes eintritt.

Sie luden diese spezielle Situation ein, weil Sie sie mit Ihren Gedanken erwar-teten.

Nach demselben Prinzip können Sie auch erwarten, dass Gutes in Ihr Leben tritt und Sie können diesen Prozess unterstützen, indem Sie sich darauf vorbe-reiten.

Viele Dinge treten deshalb nicht ein, weil wir uns nicht dazu zwingen, unsere Erwartung mit unseren Wünschen gleichzuschalten. Oftmals wünschen wir uns das Eine und erwarten tief drinnen das Andere, was Verwirrung stiftet.

Der Meister sagte: „Ein Haus, so es mit sich selbst uneins ist, kann nicht beste-hen!“

Ein verwirrtes Bewusstein kann nicht kooperieren; es mangelt ihm an der verei-nigten Kraft, um die benötigte Stärke anzuziehen.

Eine positive geistige Ausstrahlung wird mit ihrer zuversichtlichen Erwartung, dass sich alles zum Besten fügen wird, alle Wolken der Zweifel und Ängste ver-treiben.

Sie haben es mit einem Gebot zu tun, das die Dinge ins Lot bringen kann und wird!

In Ihnen gibt es eine große Kraft. Diese Kraft ist viel größer als jede Schwierig-keit, der Sie je begegnen werden. Diese Kraft wird Sie voranbringen!

Nun stellen Sie vielleicht die Frage: „Kann ich mir etwas wünschen, das zu groß für mich ist?“

Kann ich vom Großen Gebot zuviel verlangen? Hält mir das Gebot etwas vor, das nicht gut für mich ist?

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Das wahre Wünschen bringt einen Drang des Lebens zum Ausdruck, es sucht nach einem volleren Ausdruck und wird durch eine beständige Erwartung sei-ner Erfüllung am Leben gehalten.

Es bringt uns Mittel und Wege für die Erfüllung. Das Prinzip lautet: „Ein Wunsch wird nur dann verspürt, wenn die Erfüllung bereit ist, sich zu zeigen.“

Ein Bedürfnis oder ein Wunsch kann nur dann bewusst wahrgenommen wer-den, wenn die Möglichkeit der Erfüllung besteht. Ihre Gebete, Ihre Wünsche, Ihr innerer Drang sind wie ein Magnet und je stärker sie sind, umso stärker ist auch die Macht Ihres Magneten und umso größer ist seine Anziehungskraft.

Da das Große Gebot keine Begrenzungen kennt und die Versorgung unerschöpf-lich ist, können sie vom ihm gar nicht zu viel verlangen. Sie können nur das erlan-gen, was Sie sich vorstellen und was Sie verstehen können. Sie können nur das Gegenstück dessen erhalten, was Sie geben.

Das Große Gebot hält ebenso wenig zurück wie die Mathematik irgendwelche Zahlen zurückhält.

Es mag vorkommen, dass Sie einiges erhalten, was nicht gut erscheint, doch auch dadurch kann Gutes zu Ihnen kommen, ebenso wie aus Fehlern in der Ma-thematik Gutes kommen kann. Wenn Sie viele Fehler begehen, können Sie aus diesen Fehlern lernen und das Große Gebot besser kennen lernen.

Nachdem Sie die ein oder andere Korrektur vorgenommen haben, werden Sie denselben Fehler nie mehr begehen; das Große Gebot hat Ihnen somit gedient und Sie mit mehr Wissen versorgt.

„Der Herr liebt einen fröhlichen Geber“. Das Große Gebot dient einem freiwilli-gen Geber. Was immer Sie auch geben, tun Sie es gerne. Geben Sie es, ohne Verpflichtungen oder Bindungen daran zu knüpfen, dann wird es auch wieder ohne Verpflichtungen oder Beschränkungen zu Ihnen zurückkehren.

Wer viel gibt, erhält wieder viel zurück. Das Beste zu geben, ist ein Garant dafür, dass Sie anteilig zu Ihrem Geben wieder das Beste erhalten. Der Grund, warum so viele Menschen wenig erhalten, liegt darin, dass sie auch nur wenig hinausge-ben; sie sind deshalb zur Armut verurteilt, weil sie sich weigern, zu geben.

Unabhängig von der Art Ihres Besitzes, sollten Sie reichhaltig geben. Geben Sie von Ihrem Leben, von Ihren Interessen, von Ihrer Energie, von Ihren Gedanken, von Ihren Fähigkeiten, von Ihrer Liebe, von Ihrer Wertschätzung und von Ihrer Hilfsbereitschaft!

Indem Sie gerne etwas von Ihrem Leben, von Ihren Gedanken und Ihrer Liebe abgeben, Ihre Aufgabe gut erledigen und das Beste zum Ausdruck bringen, wer-den Sie in dem Maße mehr erhalten wie Sie geben.

Damit soll nicht gesagt werden, dass Sie den Selbstsüchtigen und Gedanken-losen geben sollten, sondern dass Sie Ihr Leben so ordnen sollten, dass Sie Ihre Energien, Fähigkeiten und Talente in einem nützlichen Leben voll einsetzen.

Falls Ihre Fähigkeiten heute gering und Ihre Möglichkeiten unbedeutend sein sollten, beginnen Sie heute damit, sie besser zu nutzen; so werden sie wach-sen!

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Denken Sie an die Geschichte vom Meister und seinen Bediensteten, denen er jeweils ein Talent, manchen auch drei und wieder anderen mehr Talente, gab, je nachdem, welche Rendite er sich davon versprach.

Er hatte mehr Freude mit dem, dem er nur ein einziges Talent gegeben hatte, und der es gut genutzt hatte, als mit denen, die viele Talente erhalten hatten, sie aber nicht zu nutzen verstanden.

Der Bedienstete mit dem einen Talent nahm deshalb den höheren Platz ein. Mit anderen Worten, der Mensch, der aus dem, was ihm zur Verfügung steht, das Beste macht, wird immer mehr Segnungen erfahren, denn „das Maß, mit dem ihr messt, werden auch ihr gemessen.“ Das ist der Weg der Zunahme und das Geheimnis des Gebots des Empfangens.

Falls die Geschäftswelt Kundendienst und Service als Erfolgsgrundlage akzep-tiert, wäre es dann nicht klug, diese Wahrheit auch für unsere Lebensführung anzunehmen? Das ist kein religiöser Appell, sondern eine Frage des gesunden Menschenverstands und der Vernunft. Denn wenn dieses Gebot in einem Be-reich funktioniert, funktioniert es sicherlich auch in jedem Bereich, in dem wir es anwenden.

Was immer Sie sich im Bereich der Gesundheit, des Erfolgs, des Lebensglücks, des Reichtums oder Macht wünschen, begeben Sie sich jetzt nach den vorbe-schriebenen Kriterien auf den Weg. Das Große Gebot funktioniert!

Die Ergebnisse werden zuverlässig eintreten, weil ein Naturprinzip im Spiel ist. Sie können sich ohne Zweifel und ohne Ängste all das Gute, das Sie verwirkli-chen wollen, wünschen und es erwarten, sich seiner bedienen und sich daran erfreuen.

Sobald das Bewusstsein des Menschen so uneigennützig wird, dass er sich dem Großen Gebot unterwirft, ist er gleichsam neugeboren, denn seine Ein-stellung gegenüber dem Großen Gebot, sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber, hat sich gewandelt. Dies wird in seinen Angelegenheiten zum Aus-druck gelangen.

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kapItEl 6das gEsEtz dEr zunahmE

„Lobet den Herrn (das GEBOT).“

Psalm �50

Sicherlich kennt jeder die Geschichte von Aladdin und seiner Wunderlampe. Ein armer Junge stolpert über einen Flaschengeist, der ihn zu einer verstaubten alten Lampe führt.

Es war eine Wunderlampe und wenn er rasch daran rieb, erschien ein kleiner Mann aus einer Wolke und erbot sich, ihm seine Wünsche zu erfüllen.

Als Kinder haben wir immer von Märchen und schönen Dingen geträumt, die wir gerne gehabt hätten, aber viele unserer Träume blieben unerfüllt, weil wir machtlos waren.

In Märchen glauben wir die Wahrheit nicht, aber wir wissen, dass es ein Prinzip gibt, das der Wunderlampe entspricht. Es ist nichts Materielles, das wir mit uns herumtragen könnten und an dem nur zu reiben hätten. Es ist ein Verständnis, das uns befähigt, das Große Gebot klarer anzuwenden und dabei stimulieren wir unser Gutes und sorgen für viel Freude und Glück, welche wie Wunder erscheinen.

Bei diesem Verständnis geht es um die Lobpreisung Gottes, des Großen Gebots. Diese Lobpreisung sprechen wir für das, was wir uns wünschen, aus, was die Erfüllung des Wunsches wesentlich beschleunigt.

Diese Vorgehensweise ist natürlich nichts Neues. Sie wurde in der Bibel von An-fang bis zum Ende immer wieder genannt. Lobpreisungen waren immer schon eine gängige Methode, um die Aufmerksamkeit, Inbrust und den Segen Gottes zu erflehen. In der Frühzeit der Menschengeschichte brachten die Menschen ihre Opfergaben und legten sie auf einen Altar. Anschließend brachten sie durch Gesang und Zeremonien ihre Lobpreisung zum Ausdruck, weil sie daran glauben, dass sie auf diese Weise begünstigt und ihre Gebete erhört werden würden.

Man lese den Gesang Moses‘ und achte auf die Struktur. Oder man lese über den Fall von Jericho und achte auf den Prozess, den die Leute angewandt hatten; sie marschierten solange um die Stadtmauern herum, bis diese zerbröselten und einstürzten. Oder man lese den Psalm Davids und bedenke dabei, dass dieser von den Hebräern seit unzähligen Generationen benützt worden war und sich über die Jahrhunderte hinweg als sehr wirkungsvoll erwiesen hat.

Das Absingen von Liedern oder das Blasen von Trompeten bringt nicht die Er-gebnisse, um die gebetet wird. Es gewährt uns auch nicht die Gunst Gottes. Die Wirkung solcher Dinge beeindruckt Gott in keiner Weise, doch sie hinterlässt einen Eindruck bei Ihnen.

Sie werden dadurch in eine höhere Stimmung versetzt und nehmen unbewusst mit dem Großen Gebot Führung auf und erhalten so seine Segnungen.

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Was ein unbewusster Vorgang oder eine zufällige Methode war, wird zu einer bekannten Tatsache und einer Möglichkeit, um das von Ihnen Gewünschte zu stimulieren.

Bereits durch das Erlernen der einfachen Methode der Lobpreisung wird das Gute größer und angeregter.

Jesus sagte einmal: „Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und wirf dich ins Meer, und er würde euch gehorchen!“

Wer die Kraft der Lobpreisung erkannt hat, kann dasselbe tun. Die Lobpreisung ist eine Ergänzung des Glaubens. Während der Glaube Weisheit und Verständnis ist, ist die Lobpreisung die Anwendung dieses Verständnisses.

Der Glaube ist der Kessel, der eine Substanz Macht beinhaltet, während die Lob-preisung der Brennstoff ist, der diese Macht aktiviert. Wenn Sie ständig auf den Kessel schauen und sich um den Brennstoff kümmern müssen, um ihn optimal einzusetzen, dann ist der Brennstoff ein wichtiger Teil dieser Anordnung.

Ebenso ist der Glaube ohne Lobpreisung nur ein kalter Kessel, eine inaktive Gerätschaft.

Vielleicht ist er ja schön anzusehen, aber solange er nichts produziert, hat er keinen praktischen Wert.

Die Lobpreisung ist die Stimulanz des Bewusstseins. Sie bewirkt eine raschere Erhörung des Gebets. Sie magnetisiert all das Gute um Sie herum. Sie verwandelt das Gute in eine nutzbare und sichtbare Substanz.

Eine Frau weinte bitterlich zu Gott und flehte in um ihre Erlösung an. Der Meister hörte sie, beschwichtigte sie und fragte sie: „Ist dein Gott ein Gott der Tränen, der Kümmernisse und Schmerzen?“

Aber nein! Gott ist ein Freuden- und Friedensspender. Er bringt Glück und Liebe. Du willst Frieden und Freude, aber du betest zu deinem Vater mit Tränen in den Augen.

Wenn Sie etwas Schwarzes wollen, warum verlangen Sie dann nach etwas Weißem?Wenn Sie einen Fisch wollen, verlangen Sie dann eine Schlange?Wenn Sie Brot wollen, erwarten Sie dann einen Stein?

Sie können nur das erhalten, was Sie erwarten, denn das unwandelbare Große Gebot ist ständig dabei, für Ihre Versorgung zu wirken. Ein Gebet sollte kein Er-betteln, Erflehen oder trauriges Bangen sein.

Es sollte ein Erklären, ein Lobpreisen und eine Danksagung sein!

Die Lobpreisung ist eine breite Chaussee, während alle übrigen Formen nur Zufuhrsträßchen sind. Auf dieser breiten Straße drückt sich das Gebot aus.

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Wenn der Mensch lobpreist, öffnet er sich aufgrund dieses Gebots und macht sich erhabener. Er kommt Gott näher. Er bringt sein Bewusstsein auf eine höhere Stufe und wird zu einem größeren Kanal, durch den das Gewünschte hereintreten kann.

Die Lobpreisung öffnet eine kleine Tür in seinem Bewusstsein, durch die er Gott näher kommen und sich mehr auf die ihm innewohnenden und ihn umgebenden göttlichen Kräfte einstimmen kann.

Die Lobpreisung ist der kürzeste Weg, um eine Bekundung zum Abschluss zu bringen und der schnellste Weg, um die Erhörung eines Gebets zu erhalten.

Die Lobpreisung öffnet das Bewusstsein nach oben hin, während es das Gegenteil - die Verurteilung - zusammenzieht und beschränkt.

Die gesamte Schöpfung reagiert auf Lobpreisung. Sie haben sicherlich schon bemerkt, wie ein Dompteur nach der gelungenen Vorführung einer Aufgabe seine Tiere tätschelt oder ihnen ein Stück Futter gibt. Dieser Mensch nutzt das Gebot, um das beste Ergebnis zu erhalten.

Sie werden ebenfalls bemerkt haben, wie Kinder aufblühen und freudig lächeln, wenn sie Lob und Anerkennung erhalten.

Wer mit seinem Personal oder Mitarbeitern Schwierigkeiten hat, kann viel aus dieser Methode lernen und wird sowohl qualitativ als auch quantitativ große Unterschiede beim Arbeitsergebnis feststellen.

Ich bin sicher, dass auch Sie sich bei Ihren Angelegenheiten bereits dieses Ge-bots bedient haben. Wurden Sie jemals kritisiert oder verurteilt, obwohl Ihnen daran gelegen war, nur Ihr Bestes zu geben? Hat sich da nicht etwas in Ihnen verkrampft?

Vielleicht wollten Sie in diesem Augenblick am liebsten alles hinschmeißen oder Ihnen gingen Kündigungsgedanken durch den Kopf. Zumindest aber wird eine solche Erfahrung Ihr Interesse gedämpft haben und Sie waren lange nicht mehr so motiviert wie vorher.

Das ist unsere Reaktion, wenn dieses Gebot auf den Kopf gestellt wird.

Falls jedoch jemand unsere Anstrengungen lobt, fühlen wir uns großartig; wir wollen unsere Arbeit noch besser machen und engagieren uns noch mehr.

Unser Interesse wächst und wir fühlen uns glücklicher. Dies strahlt auch auf un-sere Umgebung aus. Es ist eine bekannte Tatsache, dass sogar Pflanzen auf Lob positiv reagieren; ich habe selbst gesehen, wie Blumen, die Zuspruch erhielten, länger lebten und schöner blühten.

Es gibt einen unsichtbaren Äther, durch den alle Gedanken wirken. So wie sich Wasser in Kraft verwandelt, wenn es erhitzt wird, und zu Eis wird, wenn es gekühlt wird, zeigt sich auch das Große Gebot im Gesetz der Physik. Auch wenn wir es nicht spüren oder nicht ganz verstehen, bewegen sich unsere Gedanken doch ständig in einem unsichtbaren Äther und ihre Kraft wird entweder stärker oder schwächer.

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Wenn wir den Reichtum und Überfluss Gottes - des Großen Gebots - preisen, werden unsere Gedanken stark in die mentale Atmosphäre ausgedehnt. Dies spiegelt sich in unserem Bewusstsein ebenso wie bei allem, was unsere Hände berühren.

Falls wir andererseits unsere Gedanken durch Angst, Kritik und Jammern zu-sammenziehen, spiegelt sich diese Verengung ebenfalls in unseren Ergebnissen, die dann verzögert oder nie eintreten.

Es wurde nachgewiesen, dass ein schlechtgehendes Geschäft zum Erfolg gelobt werden kann. Freunde, die sich augenscheinlich abgewandt hatten, haben ihre Zuneigung wiederentdeckt, nachdem das Gebot des Lobens angewandt wurde.

Eine Mann erzählte mir, dass er während einer Autofahrt im hinteren Bereich des Wagens ein klickendes Geräusch vernommen habe. Er sprach zu seinem Auto und lobte es, damit es ihn sicher nach Hause bringe. Er fuhr noch etwa dreißig Meilen und kam unbeschadet zu Hause an. Als er das Auto noch ein Stück weiterfahren wollte, bemerkte er einen Achsenbruch.

Eine Frau schrieb mir, dass sie es leid sei, einen alten Teppich anzusehen, der schon bessere Tage gesehen hatte. Sie versuchte es mit der Methode des Lobens und sprach behutsam zu dem alten Vorleger.

Innerhalb weniger Tage erfuhr sie, dass ein neuer Teppich aus Colorado auf dem Weg zu ihr sei und in derselben Woche erhielt sie drei kleinere Läufer, die ebenfalls fabrikneu waren.

Als ihr Ehemann den Kontrast zum neuen Bodenbelag sah, entschied er, dass sie auch neue Möbel haben müssten. Und so wurde das Wohnzimmer letztendlich neu möbliert, weil die Frau einem Teppich zugesprochen hatte.

Ob sich die Veränderungen bei leblosen Dingen oder bei Menschen auswirken, ist nicht von Belang, solange die gewünschten Ergebnisse erhalten werden. Für das Große Gebot ist es einerlei.

Obgleich Lob anderen Menschen und sogar Dingen gut tut, erweisen wir uns selbst damit sogar noch den größeren Gefallen. Durch das Loben verändert sich unsere Beobachtung, unsere Wahrnehmung vom Leben.

Bisher waren wir daran gewöhnt, auf unsere Schwächen und Fehltritte zu ach-ten und haben auch bei anderen überwiegend die Bereiche gesehen, wo diese Menschen versagt hatten. Doch nun hat sich unser Blickwinkel verändert.

Wir sehen auf das Erreichte, das Gute, das Schöne, das Lobenswerte.

Dies wirkt sich auf zweifache Weise aus. Es bereichert unser menschliches Selbst und versetzt uns in die Lage, denen, die in unseren Einflussbereich gelangen, Lob, Freude, Zuspruch und Glück zu geben. Es wirkt sich auf unser inneres Selbst aus, weil unser Gedächtnis alle lobenswerten Gedanken, die ihm zugesandt werden, aufbewahrt.

Auf diese Weise eignen wir uns eine neue Denkweise an und allmählich werden die bislang zerstörerischen Gedanken von den neuen aufgesogen. Und so ge-wöhnen wir uns an, an Lob zu denken und unser Leben wird dem Lobenswerten immer ähnlicher.

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Mit dem Herzen zu loben, ist viel wirkungsvoller als mit dem Kopf oder mit den Lippen zu loben.

Die Lobpreisung ist für Gott weder schmeichelnd noch beeinflusst sie ihn, wie dies bei manchen Menschen der Fall ist, die oberflächliches Lob oder Beifall er-heischen. Die Lobpreisung richtet sich nicht an Gott. Sie ist nur für den Menschen bestimmt und dient ihm als Hilfe, um sich emporzurichten, um mit dem Großen Gebot im Einklang zu sein.

Sie erhöht seinen Bewusstseinszustand, damit er für das Gute empfänglicher werde und sich über den Mangel erhebe.

Die Lobpreisung erhöht die Schwingung des Menschen, beschleunigt seine Aktivität, regt seinen Glauben an und bringt ihn mit einer höheren gedanklichen Sphäre in Kontakt.

Von den Israeliten haben wir eine Praktik übernommen, die wir jährlich wieder-holen. Die Rede ist vom Erntedankfest. Viele glauben, dass es darum ginge, für das vergangene Jahr Dankbarkeit zu bezeugen. Wenn Sie einen Augenblick nachdenken, stellen Sie fest, dass das Gebot der Lobpreisung hier auf den Kopf gestellt wird. Ein solches Fest sollte keine Rückschau sein, es sollte eine Voraus-schau sein!

Bei einem wahren Dankesfest sollte unser Glaube zum Ausdruck gebracht wer-den, und zwar nicht auf die Vergangenheit, sondern auf die Gegenwart und auf die Zukunft gerichtet.

Viele von uns bringen die Dinge durcheinander. Wir wollen im voraus bezahlt werden. Wir lobpreisen, nachdem unsere Scheuen voll sind. Und wenn alles gut geht, sind wir auch bereit, hierfür unseren Dank auszusprechen.

Doch wenn alles bereits unter Dach und Fach ist, kann jeder dankbar sein. Das ist keine große Kunst.

Wenn die Umstände aber schlecht sind, wenn die Ernte dürftig ausfällt und uns Schwierigkeiten plagen, vergessen wir die Lobpreisung; dann toben wir und nicht selten schieben wir die Schuld Gott zu.

Wer trotz Widrigkeiten Lobgesänge singen kann, dessen Widrigkeiten werden bald verschwinden. Das ist kein bloßes Versprechen, das ist ein Gebot!

Lernen Sie, zu lobpreisen und seien Sie dankbar für das Gute, das Sie bereits genießen, dann haben Sie die spirituelle Wunderlampe gefunden!

Diese Geisteshaltung bringt Ihnen nicht nur die Erfüllung Ihrer Herzenswünsche, sondern erzeugt in Ihnen auch Zuversicht, stärkt Ihre Glaubensfähigkeit und macht Sie innerlich sicher, was Ihre Zukunft anbelangt.

Dann lobzupreisen, wenn die Dinge am dunkelsten erscheinen, ist ein Garant dafür, dass die Sonne wieder durchdringt. Wie sehr wir an das Große Gebot und an Gott glauben können, misst sich, bevor wir empfangen, nicht danach!

Dieses Maß des Glaubens entscheidet darüber, was wir empfangen können.

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Jesus wusste dies, als er sagte: „Alles, worum ihr betet und bittet, glaubet, dass ihr es empfangen habt und es wird euch gegeben!“

Die Lobpreisung ist tätiger Glaube und diese Tat findet in der Gegenwart statt. Es handelt sich um eine Aktion im Jetzt.Wenn wir uns Jesu Wirken ansehen, sehen wir, wie er seine Probleme anging. In einem Fall wandte er sich an einen Kranken und fragte: „Glaubst du?“

Einen anderen fragte er: „Nimmst du wahr?“ Bei einer seiner schwersten Prüfungen, als er zum Grabe ging, in dem sein toter Freund Lazarus lag, sehen wir dasselbe Muster. Er entfernte sich etwas von den Trauernden und seine ersten Gebetsworte waren: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhöret hast!“

Wofür konnte er in einem solchen Augenblick dankbar sein?

Doch als der Meister, der er war, wusste er, dass er für die Erhörung seines Gebets, dass Lazarus wieder zum Leben erweckt werden möge, dankbar war. Dann rief er mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“ und wie wir nachlesen können, kam Lazarus, noch in seine Grabtücher eingewickelt, heraus.

Bei einer anderen Gelegenheit baten zehn Aussätzige um Heilung. Er wies sie an, selbst zu den Priestern zu gehen. Später kam einer der Männer wieder zurück und bekundete Jesus seine Dankbarkeit dafür, dass er von der Aussätzigkeit geheilt worden war.

Jesus wandte sich zu ihm und fragte: „Waren da nicht zehn Aussätzige? Wo sind die übrigen neun geblieben?“

Dem einen, der das Große Gebot eingehalten hatte, sagte er: „Erhebe ich und geh deinen Weg. Dein Glaube hat dir geholfen!“

Einer von zehn war bereit, mit einem dankbaren Herzen zurückzukehren. Er wurde geheilt.

Viele Menschen, die diese Zusammenhänge studieren, können ihre Erfahrungen deshalb nicht wiederholen, weil sie zu viel für selbstverständlich halten oder im Umgang mit dem Großen Gebot zu sorglos werden, nachdem sie einige Wohl-taten erfahren haben.

Eine der ersten Voraussetzungen ist, dass wir eine ständige Haltung der Lob-preisung und Danksagung einnehmen!

Wenn wir darauf hoffen, Gottes Segnungen zu erhalten, müssen wir uns selbst in einem aufnahme- und empfangsfähigen Zustand halten. Die Lobpreisung ist eine der einfachsten Arten, um dies zu bewerkstelligen.

Seien Sie selbst für das Geringste dankbar, dann wird auch das Beste zu Ihnen gelangen!

Wir müssen unser Denken immer nach oben richten und die Lobpreisung ist der Weg, um dies zu erreichen.

Falls Sie auch noch die geringste Undankbarkeit verspüren, sollten Sie sofort den Psalm Davids auswendig lernen: Lobet den Herrn (das Große Gebot!)

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In dem Maße, in dem wir unsere Gedanken auf das Gebot Gottes einstimmen, dient uns dieses Gebot wieder.

Der verstorbene Russell Conwell aus Philadelphia musste dies klar verstanden haben, als er seine Gemeinde aufrief, einem besonderen Lobgottesdienst mit Gesang und Gebet beizuwohnen. Jedem Gemeindemitglied, das sich Gebete für seine Probleme wünschte, wurde nahegelegt, zu kommen und Opfergaben mit-zubringen, seinen Namen zu hinterlassen und seine Situation zu schildern.

Ein beinahe mittelloser Mann kam und bat darum, dass der Name seiner Tochter genannt würde. Sie befand sich in einer psychischen Heilanstalt.

Eine Woche nach dem Lobgottesdienst wurde er zu seiner Tochter in die Anstalt gerufen und war erstaunt, dass sie für geheilt erklärt worden war.

Eine Frau brachte ihren Schmuck und legte ihn als Opfergabe auf den Altar. Sie hatte ein körperliches Leiden und viele Schmerzen. Sie konnte nur mit Krücken gehen.

Als sie nach dem Gottesdienst wegging, stolperte sie und fiel auf die Stufen. Als man sie hochhob, stellte sie fest, dass sie geheilt war.

Eine andere Frau, eine Witwe, kam mit ihrer kleinen Gabe und bat darum, dass sie ihr Haus behalten könne. Es war stark mit einer Hypothek belastet und die Raten war seit langem überfällig.

Sie ging nach Hause, aber es schien alles nur noch schlimmer zu werden. Sie hatte einen Rohrbruch und musste einen Klempner rufen. Wie sie ihn zahlen sollte, war ihr nicht klar. Als der Klempner einige Bodenbretter entfernte, um an das Rohr zu kommen, entdeckte er eine Kanne mit Geld, die ihr verstorbener Mann dort versteckt hatte. Dieser Betrag reichte aus, um die Hypothek und den Klempner zu zahlen.

Diese Vorkommnisse sind wahrheitsgemäß so geschehen und können von jedem wiederholt werden, der das Große Gebot einzuhalten bereit ist. Das Große Gebot kann uns nicht im Stich lassen, wenn wir es nicht im Stich lassen.

Lernen Sie, das Gebot der Lobpreisung bei allem, was Sie anzuwenden, was Sie sich wünschen und Sie werden es in Aktion erleben!

Lobpreisung ist Glaube in Aktion!

Ein loyal beachtetes Gebot wird den, der es beachtet, immer belohnen. Das Ge-bot der Lobpreisung wird Sie von der Krankheit zur Gesundheit bringen, es wird Sie von der Unwissenheit zum Wissen, von der Armut zum Wohlstand, von der Schwäche zur Stärke, von der Furcht zum Mut bringen.

Das Gebot der Lobpreisung wird Ihnen in allen Lebensbereichen von Nutzen sein.

Beginnen Sie sofort, dieses Gebot anzuwenden!

Nun sind Sie vielleicht der Meinung, dass Sie nicht viel hätten, womit Sie begin-nen können. Nun, auch Jesus hatte nicht viel, als fünftausend hungrige Seelen Nahrung verlangten. Er besaß nur fünf Laib Brot und ein paar Fische, aber damit fing er etwas an.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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Er begann damit, dass er das Wenige, das zur Verfügung stand, pries und dann umherreichte.

Sie kennen die Geschichte, ich will deshalb nicht auf die Einzelheiten eingehen. Der Meister sagte, dass Sie dasselbe tun könnten, was er getan hat. Das Gebot kennt keine Ausnahmen.

Und wie tun Sie es?

Sie nehmen das, was Sie haben, und bauen darauf auf - nicht mit Verachtung und Verurteilung, sondern mit Lobpreisung und Dankbarkeit!

Dann arbeiten Sie mit dem Großen Gebot zusammen und dieses Gebot wird Ihnen mehr geben. Preisen Sie Gott dafür, dass überall Gutes vorhanden ist!

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kapItEl 7das gEsEtz dEs ausglEIchs

„Denn das, was der Mensch sät,

wird er ernten!“

Galater 6, 7

„Die Welt schuldet mir etwas“, ist immer wieder zu hören, manchmal ziemlich trotzig und mit dem Anspruch, sich mit dem geringsten Aufwand durchs Leben zu mogeln.

Am Kamin, am Stammtisch, über den Rundfunk und sogar bei politischen De-batten sind Abwandlungen dieser Anspruchshaltung zu vernehmen. Deshalb ist fällt es uns nicht weiter auf. „Das habe ich nicht verdient“ oder „Wie ungerecht das Leben ist!“ - Dies sind immer wieder zu hörende Aussprüche.

„Warum soll der mehr haben als ich?Ich bin genauso gut wie der!“

Auch solche bitteren Worte sind uns allbekannt.

Die frühen religiösen Lehren vertrösteten uns auf eine späteres Leben, in dem uns Gerechtigkeit zuteil würde. Den Reichen und Mächtigen wurde Übles unter-stellt, wofür sie letztendlich zu büßen hätten. Auf der anderen Seite sollten sich die unglücklichen Armen ihrer Religion und der Kirche widmen, dann wären sie auch gewiss, im nächsten Leben dafür belohnt zu werden.

Die Verheißung des Himmels und der Herrlichkeit wurde ihnen als Zukunfts-hoffnung vorgelegt, um den Mangel in diesem Erdenleben wettzumachen, doch aus der Sicht der Wahrheit und der Kenntnis des Großen Gebotes sind solche Auffassungen unhaltbar!

Früher oder später müssen wir uns dem Gesetz des Ausgleichs stellen. Was uns zusteht, gelangt zu uns. Nur das. Wenn wir dieses Gesetz auf unser Leben übertragen und uns gewisse Ergebnisse ansehen, finden wir dann ein Gleichge-wicht vor? Sind wir mit dem Guten, das uns zuteil wird, zufrieden? Erhalten wir eine angemessene „Aufwandsentschädigung“? Sind wir der Meinung, dass wir wirklich das erhalten, was uns zusteht?

Die meisten Mensch sind unzufrieden. Es gibt sogar jene, die das Leben nicht für lebenswert halten. Die große Mehrheit geht davon aus, dass auf der Welt, und insbesondere im persönlichen Leben, die Ungerechtigkeit vorherrsche und dass Unglück, Krankheit und Armut ein Leben lang auftauchen müssten.

Beim Studium der Wahrheitsgesetze lernen wir, diese Gesetze so anzuwenden, dass sie unsere widrigen Gedanken und Bedingungen auflösen. Die Fehler eines Schuljungen sind nicht die Folge einer klugen Anwendung des Gesetzes, sie entstammen vielmehr einem Rechenfehler. Diese Fehler bleiben solange unbe-richtigt, bis der Bub das Gesetz richtig anwendet. Er kann das Gesetz nicht so verändern, dass es sich an seine Fehler anpasst, sondern er muss das Gesetz richtig anwenden.

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Die Gesetze des Lebenserfolgs sind diesselben wie die Gesetze der Wissenschaft. Die Versorgung und die Möglichkeiten sind immer dieselben, aber unsere Aufgabe besteht darin, die Anwendung des Gesetzes so zu verändern, dass es bessere Lebensbedingungen herbeibringt.

Zweck der vorliegenden Lektion ist es, Ihnen aufzuzeigen, wie Sie das Große Gebot dazu verwenden können, sich aus der jetzigen Situation heraus in eine Situation zu bringen, die Ihnen rechtmäßig zusteht. Damit ist eine Situation gemeint, in der Sie Erfolg und Wohlstand genießen. Das ist der vom Großen Gebot vorgesehene natürliche Zustand.

Dass Sie diese Dinge bislang vielleicht noch nicht erkannt haben, ist eine Fehlbe-rechnung, ein Fehler. Das Große Gebot braucht nicht verändert zu werden. Erfolg und Wohlstand brauchen nicht geschaffen zu werden, sie bestehen immer.

Wer sich ändern muss, sind Sie selbst.

Dann werden sich auch Ihre Angelegenheiten entsprechend verändern.

Wo soll diese Änderung stattfinden? Nun, der Ausgangspunkt, die Steuerzen-trale aller Aktivität ist das Denken. „Der Schlüssel zu jedem Menschen ist sein Denken“, schrieb Emerson.

Warum sind Gefangene daran interessiert, den Schlüsselbund des Wärters zu ergattern? Damit sie sich den Weg in die Freiheit aufschließen können; einen anderen Weg gibt es nicht.

Keiner von uns kann sich anders befreien als durch den Schlüssel und dieser ist der richtige Gebrauch des Denkens.

Wenn Ihre Gedanken aufbauend und sauber sind, können Sie nicht gefangen bleiben. Wenn Sie unzufrieden und unglücklich sind, werden Sie die Inspiration verspüren, nach Besserem zu trachten.

Falls Sie sich Wohlstand und Erfolg wünschen, sich aber nicht darum bemühen, an sich eine Veränderung herbeizuführen, können Sie nicht davon ausgehen, dass Ihre Zukunft anders aussehen wird. Ein Trunkenbold wird niemals nüchtern, solange er weitertrinkt.

Falls eine Gewohnheit von Ihnen Besitz ergriffen hat, sind Sie erst dann wieder Herr Ihres Lebens, nachdem Sie diese Gewohnheit abgelegt haben. Falls Sie in eine Welt des Mangels und der Begrenzung geboren wurden, können Sie aus ihr nur dann herauskommen, wenn Sie Ihre geistigen Vorstellungen ändern.

Es gibt viele Menschen, die ihr ganzes Leben lang nichts anders kennen lernen als das, was ihre Ausgangsposition war. Sobald Sie Ihre Vision verändern, wer-den sich Ihre Lebensumstände ebenfalls verändern. Sobald Sie einen Umstand nicht mehr anerkennen, werden Sie ihn auch nicht mehr anziehen. Die einzige Möglichkeit, etwas nicht mehr anzuerkennen, besteht darin, unsere Einstellung dazu zu verändern.

Haben Sie mehrere Wohnungen besucht und festgestellt, dass sie sich alle in gewissen Punkten unterscheiden? Die einen waren sauber, gepflegt, aufgeräumt, hell, andere waren düster, abweisend und unordentlich. Die Wohnung ist ein Spiegelbild der vorherrschenden Gedanken.

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Das Erscheinungsbild lässt Rückschlüsse auf das Bewusstsein des oder der Insassen zu.

Wenn Sie auf Erfolg zuarbeiten, sehen Sie sich den Wohnbereich an. Wenn die Ordnung das erste Gebot ist, muss dies auch bei seiner Anwendung zum Ausdruck gelangen.

Geldmangel ist keine Ausrede für ein unordentliches Heim. Es kann auch dann sauber und aufgeräumt sein, und wenn man dazu Möbelkartons benutzen muss! Falls Sie sich ein besseres Heim, eine gemütlichere Umgebung, schönere Möbel wünschen, müssen Sie bei Ihrem Bewusstsein ansetzen. Was zählt, sind die kleinen Dinge und viele kleine Dinge ergeben ein großes Ding.

Es ist sinnlos, für ein neues Heim zu beten, solange Sie das jetzige nicht in Ord-nung halten können!

Ein Ehepaar betrieb in unserer Nachbarschaft einen Fischladen. Sie hielten den Laden nicht sauber, waren nicht immer zuvorkommend und lieferten nicht immer pünktlich aus.

Da sie der wiederholten Verluste überdrüssig wurden, schlossen sie das Geschäft und verkauften, was noch übrig war.

Die Käufer, ebenfalls wieder ein Ehepaar, krempelten ihre Ärmel hoch, schrubbten alles sauber, kachelten die Wände und gestalten den Laden ansprechend.

Sie zogen von Anbeginn neue Kundschaft an, machten sich einen Namen und waren weithin für Qualität, Sauberkeit und Freundlichkeit bekannt.

Trotz der vorherigen Bedingungen wuchs ihr Geschäft immer mehr und eines Tages mussten sie sogar Nebenräume dazumieten.

Seither sind einige Jahre vergangen und diese beiden Leute haben im selben Geschäft, bei dem andere kläglich scheiterten, bemerkenswerte Erfolge verbucht. Das Große Gebot hilft denen, die sich selbst helfen! So funktioniert das Gesetz des Ausgleichs immer.

Wenn Sie Ihre Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen erledigen und gründlich arbeiten, werden Sie immer das Beste aus sich herausbringen. Mit anderen Worten, Sie werden kompetenter und effizienter. Sie werden besser und zeigen dadurch auch Ihre Überlegenheit.

Und wer besser wird, zieht das Bessere an. Diesem Menschen werden immer größere Aufgaben übertragen.

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Das zugrunde liegende Prinzip lautet, dass Sie ab dem Zeitpunkt, ab dem Sie für Ihren gegenwärtigen Platz zu groß werden, anfangen, etwas Größeres anzuziehen. Etwas Besseres können Sie nur anziehen, wenn Sie zuerst größer werden.

Sie müssen sich das, was Sie erhalten, verdienen; andernfalls können Sie es nicht behalten.

Sollte es im Einzelfall anders aussehen, hat es keinen Bestand, denn nach dem Gesetz des Ausgleichs wird dieser Mensch seinen wahren Platz finden.

Landläufig ausgedrückt bedeutet dies: „Genauso wie Wasser, wird auch er seinen Pegel finden“ oder „Einen guten Mann kann nichts unten halten.“

In Wirklichkeit ist die einzige Schwelle, die Ihrem Weiterkommen entgegensteht, Ihre eigene Inkompetenz. Wer seinen jetzigen Platz mehr als ausfüllt, wird früher oder später befördert oder anderweitig weiterkommen. Ohne dieses Prinzip gäbe es keinen Fortschritt, kein Wachstum, keine Entwicklung.

Falls das Büro mit Papieren, Zeitschriften und Post übersät ist und sich die un-erledigten Unterlagen stapeln, ist die Kraft des Büros geschwächt. Das Geschäft spiegelt den Geist der Organisation wieder. Die Organisation spiegelt den Geist ihres Leiters wieder.

Wo suchen wir die Ursache für ein Leck? Wir gehen zum Kopf, wird verändern seine Ideen. Dadurch verändert sich die gesamte Organisation.

Wenn der führende Kopf anders denkt, ändert sich die Marschroute der gesam-ten Mannschaft.

Ihre Schwierigkeiten auf äußere Bedingungen oder andere Menschen zu schieben, ist der verkehrte Weg. Das ist nicht das Gebot. Irgendwo in Ihrem Denken gibt es eine Behinderung. Gehen Sie dieser auf den Grund und passen Sie sie an. Ihre Ideen sind es, die Ihre Bedingungen erschaffen.

„Lesen die Männer Trauben von Dornen oder Feigen von Disteln?“ Für Jesus war dieses Gebot ein vorranginger Faktor. „Gebt und euch wird gegeben. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Mit dem Maß, mit dem ihr messt, werden auch ihr gemessen werden.“

Und Paulus sagte: „Was der Mensch sät, das erntet er.“

Das Gebot, welches besagt, das wir das ernten, was wir säen, ist mathema-tisch richtig. Jede Erfahrung, die wir durchmachen, dient letztendlich unserem Besten. Falls wir Unangenehmes anziehen, dann häufig deshalb, weil eine brachliegende oder vernachlässigte Phase unseres Wesens erweckt und weiterentwickelt werden muss. Darüber hinaus lernen wir aus dieser Erfahrung, um es künftig besser zu machen.

Der Grad der Zufriedenheit in jedem Lebensbereich hängt deshalb zu einem Großteil von unserer Fähigkeit ab, die Erfahrungen des Lebens konstruktiv zu nutzen, denn in jedem Fall wird das Gesetz der Anziehung nur das bringen, was unserer Weiterentwicklung dienlich ist.

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Eine einfache Interpretation dieses Gesetzes wäre, dass wir stets das anziehen, was wir brauchen, und was wir brauchen, ist immer gut.

Das ist die richtige Einstellung, da uns jede Erfahrung weiterbringt und wir sie in diesem Lichte sehen sollten.

Sie werden auf diesem Weg vielleicht nicht immer genau das gewünschte Ergebnis erhalten, aber Sie werden Ihr Bewusstsein und Ihren Charakter in Harmonie, Schönheit und Stärke schu-len, denn jede solche Anstrengung, das Ideal zu verwirklichen, ist hochgradig aufbauend und entwickelt die Eigenschaften und Bedingungen, die Sie sich immer wieder geistig vorhalten.

An einem Ideal ausgerichtete klare, starke und positive Gedanken sind ein hervorragendes Präventivmittel, die krankmachenden Gedanken vorbeugen, welche nur Vorboten irregeleiteter Hand-lungen und Situationen der Schwäche, des Unglücks und Schwie-rigkeiten sein können.

Indem Sie bei allem nach dem Besten suchen und das mitherbeigebrachte Gute nutzen, lenken Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf das Ideal und arbeiten mit der Absicht des Großen Gebots zusammen.

Drängen Sie alle minderwertigen Gedanken hinaus, indem Sie hochwertigere Gedanken denken, überziehen Sie schlechte Gedanken durch gute, pflegen Sie schöne Gedanken, um hässliche abzuschieben und setzen die Übermacht aufbau-ender Gedanken gegen niederziehende, und Sie werden anfangen, alle negativen und verwirrten Geisteszustände zu überwinden.

Lernen Sie deshalb, über alle Menschen, Dinge, Ereignisse und Situationen kon-struktiv zu denken. Betrachten Sie sie aus der Warte Ihres Ideals. Auf diese Weise werden Sie nach und nach Ihr gesamtes Dasein zum Besseren verwandeln. Ihr Wohlstand und Ihre Weiterentwicklung werden ständig zunehmen.

Je mehr Sie sich geistig darin schulen, immer nach dem Guten Ausschau zu halten, umso mehr werden Sie sich auf das Gute zubewegen, und je höher und größer Ihre Auffassung vom Guten wird, umso mehr werden diese Elemente in Ihre Worte und Taten, in Ihren Charakter, in Ihr Wesen, in Ihre Macht, in Ihre Errungenschaften und Leistungen einfließen. Als unmittelbares Ergebnis Ihres ver-besserten Denkens werden alle Bereiche Ihres Lebens immer besser werden.

Damit soll nicht gesagt werden, dass Sie die Schattenseiten des Lebens und die unentwickelten Seinszustände nicht zur Kenntnis nehmen sollten, sondern dass Sie förmlich durch sie hindurchdenken und Ihr Denken auf das verborgene Gute oder das innere Prinzip lenken, das einen immer umfassenderen Ausdruck sucht.

Sie werden dann nicht mehr verurteilen und kritisieren, sondern danach trachten, in sich selbst und bei anderen das Gute hervorzubringen, und überall die größeren Möglichkeiten erkennen und entwickeln.

Alles, was wir heute besitzen, ist unsere gerechte Entlohnung. Sehr häufig macht sie uns nicht glücklich, wir sind damit nicht zufrieden, aber sie steht uns dennoch rechtmäßig zu. Dieser Umstand wäre sehr entmutigend, wenn es nicht die Wahr-heit gäbe, die uns aufzeigt, wie wir uns von allen Einengungen befreien können.

http://www.i-bux.eu/flash/Larson/

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Wenn Sie sich Erfolg im Leben wünschen, müssen Sie Ihre Gedanken intelligent aussortieren. Solange Sie über harte Zeiten, Geldmangel und Beschränkungen reden, säen Sie die entsprechende Saat aus.

Welche Ernte erwarten Sie?

Wenn der Bauer Distelsamen aussäen und sich dann darüber beklagen würde, dass auf seinem Feld kein Weizen wächst, würden wir ihn für einen dummen Mann halten. Wusste er denn nicht, dass er nur das erwarten kann, was er gepflanzt hatte?

Behaupten Sie niemals etwas, und wenn es Ihnen noch so real erscheint, was Sie nicht in Ihrem Leben erfahren wollen!

Sagen Sie nie, dass Geld knapp sei! Die bloße Behauptung treibt es von Ihnen weg!

Sagen Sie nicht, dass die Zeiten schwer seien. Dies würde nur dazu beitragen, dass Ihr Geldbeutel schmäler würde - so schmal, dass nicht einmal Gott eine weitere Münze hineinschmuggeln kann.

Sagen Sie nie, dass niemand Sie liebte oder dass andere Sie nichts angehen! Sie würden nur das Interesse und die Liebe der anderen verlieren!

Die spirituelle Versorgung, aus der das Sichtbare kommt, ist unerschöpflich. Sie fließt ständig nach und liefert entsprechend Ihrer Anforderung. Durch unwis-sendes Gerede über Mangel oder Verluste lässt sie sich nicht eindämmen, den Schaden tragen nur Sie alleine davon. In welchem Maße sie zu Ihnen gelangen kann, entscheiden Sie durch Ihr Denken.

Die unfehlbare Quelle ist bereit zu geben; sie kann gar nicht anders. Falls Sie dieser Substanz weiterhin Ihre Gedanken zusenden, werden Sie in den Genuß des Erwünschten gelangen!

Richten Sie Ihr Denken auf Wohlstand, Liebe, Überfluß, Freude und Gesundheit aus und Sie werden die entsprechenden Früchte ernten!

Falls Sie sich ein besseres Heim wünschen, gestalten Sie das jetzige so schön wie Sie können.

Falls Sie sich neue Möbel oder neue Kleider wünschen, reden Sie nicht schlecht über die bisherigen, sondern nutzen sie, so gut Sie können.

Falls Sie sich eine neue Stellung wünschen, bereiten Sie sich darauf vor und werden in der Position, die Sie bereits haben, immer besser.

Falls Sie die Anforderungen des Lebens nicht erfüllen können, handelt es sich um kein Versäumnis des Materiellen, sondern um das innere Nichtverständnis der richtigen Umsetzung. Wie auch immer Ihr Problem geartet sein mag, kann das Große Gebot eine Lösung herbeiführen, die Voraussetzung ist jedoch, dass Sie Ihr Denken in Einklang mit dem Großen Gebot bringen.

Gehen Sie nicht davon aus, dass Sie in wenigen Augenblicken oder nach ein paar Anwendungen bereits ein umfassendes Verständnis der Fülle erlangen könnten. Ein Bauherr setzt auf eine Kathedrale, deren Errichtung eine Million Dollar geko-stet hat, keinen herrlichen Glockenturm oder eine Kuppel, wenn diese nicht auch ein solides Fundament hat.

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Zuerst braucht er etwas, das den Turm abstützt. Dann lässt er die Seitenwände hochziehen und Streben einbauen. Jede Wand wird ohne Eile Stein um Stein hochgemauert.

Auch bei Ihrer Arbeit mit dem Großen Gebot gehen Sie Schritt für Schritt vor. Jeder Schritt bringt Sie Ihrem Ziel näher.

In Philadelphia brüstete sich ein Mann mit seinen angeblichen Erfolgen. Er über-trumpfte seine Wettbewerber und verdrängte sie aus dem Geschäft. Er war vom Konkurrenzdenken getrieben und erhielt vor einiger Zeit die Quittung. Die Folge war, dass er in eine kleinere Stadt ziehen musste.

Das Gesetz des Ausgleichs arbeitet langsam, aber sicher. Man kann nicht auf der Substanz oder Tugend aufbauen, die ein anderer geschaffen hat. Sie können nur auf dem aufbauen, was Sie selbst geschaffen haben.

Das Konkurrenzdenken ist im Geschäftsleben ein Wetteifern, eine Rivalität zwi-schen zwei oder mehr Personen. Aus der Angst davor, dass es nicht genug für alle gäbe, kämpfen sie darum, um alles an sich zu raffen, was sie können.

Haben Sie keine Angst davor, dass Ihr Nachbar mehr vom Leben erhält als Sie! Versuchen Sie nicht, ihn zu übertrumpfen. Zwar sagt man, dass Konkurrenz das Geschäft belebe, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Konkurrenzdenken in Form von Rivalität und Wetteifern, in Form von Streitereien, Kämpfen und Lügen, der rechte Geschäftsgeist sein soll.

Anstelle von Konkurrenz sollten wir an den Ausgleich denken. Ausgleich bedeu-tet, dass für das Gegebene eine angemessene Entschädigung erhalten wird. Ausgleich steht für ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen.

Wenn Sie Ihr Leben - also Ihr persönliches „Geschäft“ - nach dem Prinzip des Ausgleichs statt der Konkurrenz führen, werden Sie es sicherlich besser genie-ßen und bessere Dienste erbringen. Je bessere Ihre Dienste, umso größer Ihre Entlohnung. Wenn Sie sich nach diesem Gebot richten, werden Sie feststellen, dass es sowohl für das Privat- wie auch das Geschäftsleben die goldene Regel ist. Sie werden Erfolg haben, auch wenn nur wenige Häuser weiter so genannte Konkurrenten sitzen.

Falls Sie keinen Erfolg haben, falls Ihnen etwas Gutes fehlt, sollten Sie einge-hender nach der Ursache forschen. Diese liegt nicht im Außen, sie liegt in Ih-nen.

Wo wenden Sie das Große Gebot nicht richtig an? Wo denken Sie falsch?

In diesem Zusammenhang gibt es drei Punkte, auf die Sie achten sollten:

Die wichtigste Überlegung: Erwarten Sie etwas umsonst?

Fühlen Sie sich gut oder erfreut, wenn Sie etwas erhalten, ohne dafür zu zahlen? Falls ja, verstoßen Sie gegen das Große Gebot. Ihre Erlöse werden unzureichend ausfallen.

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Seien Sie immer bereit, für das Empfangene zu zahlen. Kennen Sie Leute, die sich „durchschnorren“? Sie lassen andere zahlen oder sich von anderen aus-halten.

Doch diese Leute haben sich keineswegs ein paar Cent gespart, sie büßen für ihr Verhalten mit hunderten von Dollar. Die Qualität ihres Denkens hält viele Dollar, die sie sonst anziehen könnten, von ihnen fern.

Falls Sie jemanden wissentlich um einen Dollar betrügen, kostet Sie dieses Fehl-verhalten hunderte!

Zweitens: Sind Sie ein „Schnäppchenjäger“? Suchen Sie immer nach dem Bil-ligsten?

Billige Gedanken können nur wieder Billiges zurückbringen. Wenn Sie auf Schnäppchen warten, werden Sie immer wieder solche hinnehmen müssen, doch das Leben kennt keine Schnäppchen! Was Sie an Geld gewonnen haben, wird Ihnen auf andere Weise entzogen. Sie bringen sich in eine Schwingung, die Ihren jetzigen Zustand absenkt. Sie werden unter das Ihnen angemessene Niveau abgedrückt.

Ihr Denken wird kleiner. Sie machen sich zum Komplizen des Verkäufers, der unterbieten und Abstriche machen muss, der Konkurs oder Unehrlichkeit hin-nimmt. Der Verkäufer, der sich so verhält, muss zu Lügen greifen, täuschen oder den Preis anderweitig frisieren oder minderwertige Artikel anbieten, um sich im Geschäft zu halten. Als Käufer werden Sie Mitschuldiger dieses Ge-setzesbruchs.

Drittens: Geben Sie Geld nur widerwillig aus? Ist es Ihnen zuwider, Ihre Rech-nungen zahlen zu müssen?

Geben Sie Ihr Geld gerne aus, auch wenn es Ihr letzter Dollar ist. Entscheiden Sie, was Sie brauchen. Wenn es mehr wert ist als der Dollar, den Sie zur Verfü-gung haben, geben Sie den Dollar frohen Herzens aus. Auf diese Weise halten Sie das Gesetz ein.

Oft halten wir an unserem Geld fest, sobald es wenig geworden ist. Dies ist ver-gleichbar mit dem Schließen eines Wasserhahns, wodurch wir den Zustrom zu uns unterbinden.

Ich erinnere mich an einen Mann, der dringend tausend Dollar benötigte. Er be-saß aber nur zehn Dollar und hielt daran fest wie ein sinkender Mann an einem Strohhalm. Tagelang trug er den Zehn-Dollar-Schein mit sich herum und hatte Angst davor, ihn auszugeben, weil er dann völlig pleite gewesen wäre.

Dann kam ihm der Gedanke, dass er seinen Glauben mehr auf die zehn Dollar als auf die wahre Versorgungsquelle gerichtet hatte. Er sperrte seinen Versor-gungshahn mit einem Zehn-Dollar-Schein ab. Dies hatte sich zu einer ängst-lichen Behinderung entwickelt. Als er diese Wahrheit erkannte, setzte er sich hin und schickte den Geldschein sofort an eine Kirche. Nachdem er dieses Geld losgelassen hatte, bahnte sich der Zufluß wieder einen Weg zu ihm. Innerhalb einer Woche erhielt er seine tausend Dollar und konnte seinen Verpflichtungen nachkommen. Er fügte hinzu: „Diese Lektion habe ich jetzt gelernt. Seither habe ich nie mehr Nachschubprobleme gehabt!“

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Das Große Gebot ist ein göttliches Gesetz; es duldet keinen Verstoß. Es lässt keine Feigen an Disteln wachsen. Wenn der Mensch die Gebote der Harmonie, Gesundheit oder Versorgung verletzt, kommt das Gesetz des Ausgleichs zum Tragen.

Wir können frei wählen. Das Große Gebot ist unendlich und durch seinen Aus-druck ist uns alles möglich. Jedes Mal, wenn wir einen guten Gedanken wählen, machen wir eine gute Investition!

Was gibt Ihnen das Leben heute? Gesundheit, Glück und Wohlstand oder Krank-heit, Unglück und Mangel?

Was immer es ist, es gehört zu Ihnen und niemandem anderen. Sie machen Ihre Investitionen und Sie gelangen Tag für Tag in den Genuß von Gewinn oder Verlust.

Falls Sie mit Ihrer Investition unzufrieden sind, tun Sie gut daran, sich Ihre Inve-stitionen anzusehen. Zu Ihnen kann nur das kommen, was Ihnen zusteht. Seien Sie gewiss, dass es so sein wird! Es ist Ihre eigene Verantwortung, die Ihnen kein anderer Mensch abnehmen kann.

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kapItEl 8das gEsEtz dEr wIdErstandslosIgkEIt

„Ich aber sage euch,

dass ihr nicht widerstehen sollt dem Übel“

Matthäus, Kapitel 5, 39

Unser Interesse an dieser Wahrheit ist gerade in der heutigen Zeit für viele Studenten der Lebenswissenschaft akut, da auf der Welt so viel vorhanden zu sein scheint, was nur mit Widerstand überwunden werden kann. So erscheint es ihnen zumindest.

Sünde und Krankheit scheinen trotz aller Gegenmaßnahmen zugenommen zu haben. Als Mittel zur Friedenssicherung und Erreichung von Harmonie ist der Widerstand ein Irrweg. Die wahre Harmonie kann nicht aus einer Disharmonie kommen, genauso wenig wie Friede aus Uneinigkeit erwachsen kann.

Der Widerstand erweist sich als der falsche Weg, weil er mit Harmonie und Ordnung - dem Großen Gebot - nicht im Einklang steht.

Die Lehre des Meisters, wonach wir dem Übel nicht widerstehen sollen, erscheint uns wie ein Widerspruch. Sie scheint gegen die natürlichen Reaktionen eines Körpers gerichtet zu sein, denn wenn wir auf Gegnerschaft treffen, erscheint es uns natürlich, unsere Energie zu stählen, uns zusammenzunehmen und alles daran zu setzen, den Gegner zu bezwingen.

So konträr uns diese Lehre auch erscheinen mag, wenn sie sich auf die ernsteren Dinge des Lebens bezieht, wenden wir das Große Gebot dennoch bei den eher belanglosen Dingen unbewusst an.

Für dieses Gesetz gibt es viele Bezeichnungen, weshalb wir es nicht immer als das Gesetz der Widerstandslosigkeit erkennen.

So hören wir in der Geschäftswelt zum Beispiel von der Verkaufspsychologie, von Service, Kredit, kostenlosen Zustellungen, Beratungen und anderen Hilfen, damit wir die richtigen Töpfe und Pfannen für unsere Küche, den passenden Stuhl für das Wohnzimmer oder andere Dinge finden. Es gibt sogar ein Unternehmen, das mit dem Slogan wirbt „Wir haben alles, was es gibt!“. Das ist eine gute Sache, höre ich Sie sagen, und der Geschäftsleiter weiß das auch, solange er dieses Versprechen erfüllt.

Warum, glauben Sie, lässt man in den Läden die Türen offen stehen? Sicherlich nicht, damit frische Luft hereinkommt. Diese Leute lassen den Wohlstand herein und brauchen nicht einmal die Tür aufzumachen.

Haben Sie je darauf geachtet, wie viele Leute durch eine offene Tür gehen? Das sind wesentlich mehr als die, die sich die Mühe machen, eine Tür zu öffnen!

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass viele Kaufhäuser das Untergeschoss be-vorzugen? Es ist einfacher, nach unten als nach oben zu gehen. Natürlich gehen die Kunden später wieder nach oben, aber erst, nachdem sie etwas gekauft haben.

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Diese Psychologie wird häufig angewandt. Viele Kaufhäuser haben Männer und Frauen angestellt, die nichts anderes tun, als die Interessen der Kunden zu studieren und neue Kunden anzuziehen. Das ist das Studium der Widerstands-losigkeit.

Ein Verkäufer wird studieren, wie er einen Artikel am besten verkaufen kann. Er wird einen Kunden in einer gewissen Weise ansprechen und sein Produkt sorgfältig präsentieren. Er wird Vergleiche mit anderen Produkten anstellen, und dabei ständig eventuelle Einwände zu entkräften versuchen.

Auf diese Weise baut er ein positives Verkaufsgespräch auf und führt den Kun-den zu einer positiven Akzeptanz. Der Kunde wird häufig zustimmend nicken oder Ja sagen und dann einen Vertrag unterzeichnen oder ein paar Geldscheine zücken.

Die gesamte Verkaufskunst ist auf dem Gesetz der Widerstandslosigkeit aufge-baut. Überall auf der Welt bedienen sich erfolgreiche Geschäftshäuser dieses Gesetzes.

Als unsere Großeltern mit ihren Einkaufskörben loszogen, mussten sie noch viele Läden aufsuchen, bevor der Einkauf abgeschlossen war. Heute bestellen wir telefonisch oder per Post. Auf diese Weise wird uns das Einkaufen leichter gemacht.

Nicht nur in Unternehmen sind Verkäuferinnen und Verkäufer beschäftigt, denn jeder ist in gewisser Weise Verkäufer. Vielleicht ist es uns nicht bewusst, aber wir bieten uns unseren Freunden an und werden akzeptiert oder abgelehnt.

Wir wollen unsere Schokoladenseite zeigen und wünschen uns, dass uns unsere Freunde von dieser Seite sähen. Ein junger Mann, der eine gewisse junge Dame im Auge hat, wird alles daran setzen, um eine Vorstellung zu erlangen. Dann zeigt er sich von seiner besten Seite, benimmt sich höflich und hinterlässt einen angenehmen Eindruck. Warum all dies?

Weil er es der junge Dame leicht machen will, ihn zu mögen und in ihr den Wunsch zu wecken, ihn besser kennen lernen zu wollen. Er verkauft ihr die Idee, dass er die beste Wahl für sie sei. Unbewusst bedient er sich des Gesetzes der Widerstandslosigkeit.

Warum zeigt sich dieser junge Mann von seiner besten Seite? „Oh“, sagen Sie, „das ist doch ganz normal. Das ist eine Gewohnheit.“ Das ist zwar richtig, doch wenn wir auf Wohlstand und gute Gesundheit zuarbeiten, steht uns gerade die Gewohnheit häufig im Wege; unbewusst bauen wir einen Widerstand auf.

Es gibt Menschen, die hart auf Erfolg zuarbeiten und sich materiellen Wohlstand erhoffen und sich dennoch angewöhnt haben, über schwere Zeit zu reden und sich davor zu ängstigen.

Vielleicht sprechen wir über unseren Nachbarn oder kritisieren seine Art und Weise der Lebens- oder Geschäftsführung.

Vielleicht haben wir Angst vor der Geschäftsentwicklung, wenn die Umsatzzahlen gesunken sind oder wir befürchten, dass wir unsere Investitionen in den Sand gesetzt hätten.

Wenn wir uns so verhalten, tun wir uns keinen Gefallen. Dieses Verhalten ist kurzsichtig und unklug!

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Das wäre etwa so, als würde ein Kaufmann mit großem Aufwand einen Tag der offenen Türe ankündigen, um dann an diesem bewussten Tag die Türen zu verschließen und die Kundschaft auszusperren.

Man würde ihn für verrückt halten. Aber manche Leute sind genauso verrückt, wenn sie sich Wohlstand und Erfolg wünschen, um dann in ihren Gesprächen über Armut und Misserfolge zu reden! Zumindest haben sie die Kunst des rechten Denkens noch nicht gelernt und sind nicht klug genug, das Große Gebot zu erken-nen, wenn sie den Zufluß des Guten durch negatives Geschwätz abdrosseln!

Eine Studentin schrieb mir wie folgt: „Ich arbeite hart an meinen Begrenzungen, weil ich genug davon habe.“ Ich antwortete ihr: „Arbeiten Sie nicht mehr an Ihren Begrenzungen, sondern nur noch an Ihrem Wohlergehen und Wohlstand!“

Das Große Gebot verlangt von uns nicht, dass wir gegen etwas Unerwünschtes arbeiten oder vorgehen, sondern dass wir ausschließlich auf das Gewünschte zuarbeiten!

Unsere Zeit, Gedanken und Energie in etwas zu stecken, das wir nicht wünschen, wäre kontraproduktiv. Damit würden wir Widerstand gegen das Große Gebot leisten und dem Guten den Weg zu uns versperren.

Wie sollen wir nun vorgehen, um für Wohlstand zu arbeiten?

Unsere Aufgabe ist es, keinerlei Widerstand aufzubringen und uns im Ein-klang mit allen, was zum Wohle steht, zu verhalten, sowie alles in unserer Möglichkeit Stehende zu tun, um es dem Wohlstand leicht zu machen, zu uns zu gelangen!

Wasser ist sehr mächtig und doch ist es ein völlig widerstandsloses Element. Wir können sehen, dass es sogar festes Gestein aushöhlt. Wir können sehen, dass es riesige Schlammmengen mit sich reißt. Brücken, Gebäude, Bäume - nichts kann ihm widerstehen.

Sehen Sie nur, wie große Flüsse anfangen. Sie beginnen als kleine Bächlein oder Rinnsale hoch in den Bergen, wo sie im Frühjahr von Eis und Schnee gespeist werden. Wir bemerken, dass diese Bächlein sehr gewunden sind, keineswegs so, wie die großen Flüsse, in die sie später fließen. Das bisschen Wasser fließt unter einem Felsbrocken hindurch, über einen umgestürzten Baum hinweg oder an Büschen vorbei.

Hört der kleine Bach zu Fließen auf, wenn er auf ein Hindernis trifft oder wartet er darauf, bis er so groß wird, dass er es hinwegschwemmen kann? Keineswegs! Der kleine Bach ist an dem Felsbrocken oder Baum überhaupt nicht interessiert, er will nur den großen Strom, den Fluß, und danach das Meer erreichen. Mit Hindernissen gibt er sich gar nicht ab, sondern fließt einfach weiter, so gut er kann.

Und so windet sich das Bächlein immer näher an sein Ziel heran.

Manche Leute gehen in ihrer Blindheit für die Vorgaben der Natur ganz anders vor. Wenn sie auf ein Hindernis treffen, bleiben sie stehen und sammeln ihre Kräfte, um gewaltsam gegen das Hindernis vorzugehen. Dieser Widerstand führt zu Reibungen. Reibungen bringen Gereiztheit und Entzündungen. Aus diesem Grunde ist das Leben dieser Personen schwer und anstrengend.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Es wird eine Unmenge menschlicher Energie vergeudet. In allen gesellschaftlichen Schichten brechen Menschen zusammen und rackern sich unnötig ab; sie bleiben liegen wie veraltete Gerätschaften. Nicht die Bewegung der Gerätschaft führt zu ihrem Verschleiß, sondern die Reibung!

Reibung ist Gegnerschaft und Widerstand.

Wenn wir kämpfend, opponierend, Widerstand leistend und streitend durchs Leben gehen, stellen sich uns viele Hindernisse in den Weg. Dann ist die Gefahr groß, dass wir so stark mit dem Kämpfen beschäftigt sind, dass wir den Blick für unser wahres Ziel verlieren.

Wenn wir uns ständig auf die nächste Auseinandersetzung vorbereiten, können wir getrost davon ausgehen, dass uns viele solcher Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten bereitet werden.

Falls wir jedoch kein großes Aufheben von den Hindernissen machen und unser Bewusstsein unbeirrt auf das Ziel oder den Wunsch lenken, haben wir Rücken-wind, und wenn wir ausdauernd auf unserem Weg bleiben, werden wir ans Ziel gelangen!

Eine weitere Lektion, die wir vom Rinnsal oder Gebirgsbach lernen können, ist, dass er dann seine schwerste Zeit hat, wenn er noch klein ist. Am Anfang werden sich ihm viele Hindernisse in den Weg stellen und er wird sich immer wieder aufs Neue winden müssen, um ihnen auszuweichen.

Still folgt er dem Gesetz der Widerstandslosigkeit und wird mit der Zeit immer größer und stärker. Wenn er dann ein großer Strom geworden ist, ist sein Lauf geradliniger und die Hindernisse werden immer weniger.

Dann ist er nicht mehr weit vom Meer entfernt.

Dies gilt auch für Studenten der Lebenswissenschaften. Die schwerste Zeit ist am Anfang, wenn das Verständnis der Zusammenhänge noch gering ist und sie noch schwach sind. Sobald sie auf eine neue Wahrheit stoßen, bieten sich ihnen Hindernisse in Hülle und Fülle. Die Klügeren kämpfen nicht dagegen an, sondern segnen sie und gehen weiter ihren Weg.

Je weiter sie auf ihrem Weg voranschreiten, umso größer werden Glaube und Zuversicht; sie gleichen immer mehr einem großen Strom oder Fluß.

Ihr Kurs wird geradliniger, ihr Verständnis wird tiefer und das große Weltenmeer, ihr Endziel, rückt immer näher.

Vor einiger Zeit kam eine Frau auf mich zu und erbat meine Hilfe bei einem Pro-blem. Sie erklärte, dass ihr Haus verpfändet sei und dass unbedingt eine Zahlung geleistet werden müsse, doch sie habe das Geld nicht.

Sie hatte ihr Haus untervermietet, weil sie hoffte, damit genügend Geld verdienen zu können, doch gab es da eine Schwierigkeit. Sie konnte die Untermieter nicht halten, weil sie so streitsüchtig und kritisch war.

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Das Haus war ständig in Aufruhr, alle waren unzufrieden und sie war ein Ner-venbündel.

Ich erklärte ihr, dass Sie das Große Gebot erkennen müsse. Sie solle sich dem Guten nicht widerstetzen, sondern mit ihm zusammenarbeiten.

Bei all den Reibungen und dem Ärger im Haus, solle sie das Gesetz der Wider-standslosigkeit anwenden. Sie versuchte dies, wenngleich es ihr ziemlich schwer fiel, widerstandslos zu sein.

An diesem Abend betrat sie das Esszimmer und lächelte die Hausgäste an. Die Leute waren so überrascht, dass sie beinahe keinen Bissen mehr hinunter-brachten. Für manche war es das erste Lächeln, das sie bei dieser Frau gesehen hatten, andere sagten, es müssten mindestens ein paar Monate vergangen sein, dass sie diese Frau freundlich gesehen hätten.

Ein Mann murmelte, dass die alte Dame wohl weich geworden sei. Als die Frau später einen jungen Mann, der mit seiner Miete in Verzug war, freundlich be-grüßte, konnten die Untermieter die Verwandlung erst recht nicht mehr fassen. Die Frau begrüßte diesen Mietschuldner freundlich und sagte, dass es ihr leid täte, dass er das Abendessen verpasst habe.

Nach ein paar Wochen fing die Frau an, an ihrer neuen Rolle Spaß zu finden. Irgendetwas in ihr selbst hatte sich verändert. Sie sah ihre Gäste in einem neuen Lichte. Statt sie als Abstauber, Lügner und wüstes Pack zu sehen, sah sie das Gute in ihnen; nach und nach wuchsen sie zu einer großen Familie zusammen.

Auch ihre Hausgäste veränderten sich. Man freute sich auf das Familientreffen am Tisch und verbrachte nette Stunden zusammen. Es kamen Neuinteressenten, die wissen wollten, wann wieder ein Zimmer frei würde. Sogar der junge Mann, der sich um die Miete drücken wollte, konnte eine Arbeit finden und zahlte seine Mietschuld komplett ab.

Und so konnten auch die rückständigen Hypothekenraten bezahlt und das Haus gerettet werden. Sie verhielt sich so, wie ich es ihr empfohlen hatte. Sie wurde dem Guten gegenüber widerstandslos. Sie nahm die zahlreichen Hindernisse auf die leichte Schulter und die Verwirrung verschwand, weil sie an ihr vorbei arbeitete. Sie hielt ihr Ziel klar vor ihrem inneren Auge.

Dadurch schmolz die Härte in ihr hinweg und die Freundlichkeit konnte auf die anderen Personen überspringen. Obwohl es manchen so vorkam, als wäre sie nur weich geworden, erreichte sie ihr Ziel und hatte Erfolg.

An einer anderen Stelle erklärte Jesus das Gebot etwas einfacher. Er sagte: „Ich sage euch: Liebet eure Feinde. Tut denen wohl, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen und betet für die, die euch beleidigen!“

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde der Meister für die Feinde, die Gegner, das Wort ergreifen. Doch nichts dergleichen! Jesus sprach zu allen, die das Große Gebot anwenden wollen.

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Allem und jeden einen liebevollen Gedanken zuzusenden, heißt, die vormals be-standene Opposition und Feindschaft aufzulösen. Diese Auflösung muss zuerst im Bewusstsein des Menschen entstehen. Sobald der Gedanke an Feindschaft aus Ihrem Bewusstsein entfernt ist, werden Sie dieselbe Situation nicht mehr anziehen.

Tun Sie denen, die Ihnen Hass entgegenbringen, Gutes, weil Sie sich dadurch über den Gedanken des Hasses erheben und der Hass Ihr Leben nicht mehr berühren kann.

Segnen Sie sie und beten Sie für sie. Warum?

Weil dies das höchste Gut in Ihren hervorbringt. Das höchste Gut in Ihnen kann nur das höchste Gut von jemandem anders anziehen. Um dieses Gut anzuziehen, lassen Sie jede Opposition ins Leere laufen.

Wenn Sie im Umgang mit anderen das Große Gebot leben, begünstigen Sie nicht so sehr die anderen als vielmehr sich selbst. Es wirkt sich jedoch auf die anderen insofern aus, als sie ihnen die Waffen des Hasses, der Niedertracht, der Rache und dergleichen entwinden und sich ihre Zuneigung verdienen.

Der Mensch, der gegen eine Situation Widerstand leistet, wird sie immer in seinem Leben haben. Wenn er davor zu flüchten versucht, folgt sie ihm wie ein Schatten und er wird immer wieder mit ihr konfrontiert.

Wenn er über die Schwere der Situation hinwegsieht und furchtlos um sie herum arbeitet, wird der Tag kommen, an dem diese schwierige Situation absorbiert und aufgelöst sein wird. Akzeptieren Sie die Situation als einen gewissen Hinweis auf das Gute. Suchen Sie nach dem Guten und durch Ihre Akzeptanz werden Sie immer mehr Belege und Nachweise für das Gute finden!

„Einige dich schnell mit deinem Gegner“, ist eine weitere Art, um auszudrücken, dass durch Streiten nichts Lohnenswertes oder Dauerhaftes erreicht wird. Wer gegen seinen Willen zu etwas überredet wird, ist nicht wirklich überzeugt. Mit auch nur einem einzigen Menschen eine Zwistigkeit zu haben, heißt, dass dieser Mensch seine gesamten Geschütze gegen Sie auffahren wird. Wenn Sie sich jedoch auf seine Seite stellen, wird er wehrlos. Ihm keinen Widerstand entgegen zu setzen, macht es ihm leichter, freundlicher gestimmt zu sein und wer sich für Ihren Feind hielt, wird gerne Ihr Freund sein.

„Gesegnet seien die Sanftmütigen“. Dieser Spruch mag sich so anhören, als wäre er eine Lobpreisung der schüchternen Seelen, die eine leichte Beute für ihre aggressiveren Artgenossen sind. In Wirklichkeit bezieht er sich auf jemanden, der das Gesetz der Widerstandslosigkeit soweit beachtet, dass er die Erde und alles, was sie zu bieten hat, erbt. Der Sanftmütige ist kein Fußabstreifer, der sich alles bieten lässt. Ich habe gehört, dass man heutzutage kein Christ mehr sein und sich das Verzeihen nicht mehr leisten könne. Heute müsse man sich gegen die stärkeren verteidigen. Wer so denkt, hat das Christentum nicht verstanden. Von uns wird nicht verlangt, dass wir Märtyrer seien und es ist auch nicht un-christlich, furchtlos und positiv zu sein!

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Wir brauchen deshalb kein Fußabstreifer zu sein, weil wir es mit einer größeren Macht zu tun haben - mit der Macht des Großen Gebots, sofern wir sie verwen-den. Dies erhebt uns zur Meisterschaft.

Wir brauchen keineswegs hartgesotten und ungestüm zu sein, um unsere Rech-te zu erhalten. Unsere Rechte werden für sich selbst sprechen und sich selbst verteidigen, sie brauchen nicht erkämpft zu werden.

Das Gebot lautet hier: „Wir ziehen das an, was wir erwarten“.

Falls sich jemand für einen Fußabstreifer oder ein wehrloses Opfer hält, falls er davon ausgeht, dass man ihn übervorteilt und dass er zu seinem Schutz zu kriegsähnlichen Mitteln greifen müsse, wird er wie der „der das Schwert ergreift, durch das Schwert umkommen.“ Das Gesetz des Lebens reagiert entsprechend des Verständnisses und der Anwendung durch den Menschen.

Sanftmütig zu sein, bedeutet nicht, sich Chaos und Unordnung zu unterwerfen. Wir sind nur nach dem Großen Gesetz sanftmütig. Diese Sanftmut gibt uns geistige Kraft.

Jesus besaß so viel geistige Kraft, dass sein gesprochenes Wort wie ein zwei-schneidiges Schwert war. Obwohl er ein einfacher Mann war, war er alles andere als ein Schwächling. Wenn er zu den Schriftgelehrten sprach oder den Tempel der Geldwechsler säuberte, zeigte er eine Stärke, die seinen Jüngern zur Freude gereichte.

Wir sollten also Sanftmut nicht mit Schwäche verwechseln. Die Natur beseitigt das Schwache und das ist auch gut so. Schwäche erzeugt nur weitere Schwäche. Dies bringt nur schlechtere Zustände und letztendlich Tod und Verfall.

Wer weise leben will, muss stark und positiv, aber doch sanftmütig, sein. Eine solche Stärke misst sich nicht in Muskelkraft, sondern nach geistigen und spiri-tuellen Kriterien.

Nur der starke und spirituelle Mensch kann auch wirklich sanftmütig sein.

Die Sanftmut ist somit die Stärke, die dann zum Ausdruck gelangt, wenn Sie sich an keinem Streit beteiligen, wenn Sie nicht wütend, hochmütig, großsprecherisch oder rechthaberisch werden.

Die Sanftmut ist der Stahl im Wesen des Menschen. Sie ist die Stärke, die Sie eine Streitigkeit gewinnen lässt, weil Sie sich weigern, zu streiten!

Wenn Meinungsverschiedenheiten entstehen und Ihre Meinung die Richtige ist, liegt der Sieg in der Tatsache, dass Sie die richtige Meinung haben, nicht darin, dass Sie sie lauthals vertreten.

In der Wissenschaft erkennen wir den Geist der Sanftmütigkeit als Koopera-tionsbereitschaft, beharrliche Umsetzung, genaue Berechnung, vollkommene Harmonie, Symmetrie bei der Gestaltung und Farbgebung und so weiter.

Eine der einfachsten Anwendungen sehen wir bei der Anwendung der Natur-gesetze. Wir üben uns im Geiste der Sanftmut, wenn wir die Bedingungen der Natur akzeptieren, und je mehr wir kooperieren und uns ihr unterwerfen, umso größer unser Segen. Wir suchen sorgfältig die besten Samen und Pflanzen he-raus, achten auf die richtigen Pflanzstellen und die richtige Zeit sowie auf eine fruchtbare Erde.

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Auch bei der Bewässerung und Bestellung der Felder gehen wir sorgfältig vor.

Warum sind wir bei der Beachtung von Naturgesetzen so sorgfältig und wider-standslos?

Doch nicht etwa deshalb, weil wir Schwächlinge wären, weil wir uns gar nicht zuviel Arbeit machen können oder weil es einfältig wäre, den Gesetzen der Natur Folge zu leisten!

Einfältig ist nur der, der das Gesetz der Widerstandslosigkeit im Zusammenspiel mit der Natur vernachlässigt. Je mehr der Kluge das Gesetz der Sanftmut, der Widerstandslosigkeit, beachtet, umso mehr wird er zu seinem Nutznießer.

In dem Maße, in dem der Mensch den Geist der Sanftmut auf die Prinzipien seines Alltags, nicht auf die Bedingungen, überträgt, zieht er auch die Vorteile daraus.

Wenn Sie wieder einmal im Zweifel sind, denken Sie wieder an den kleinen Was-serlauf und wie er beharrlich dem großen Ozean zustrebt.

Seien Sie ebenso entschlossen, all das Gute, das Sie erwartet, zu erreichen.

Warum wollen Sie sich die Erfüllung versagen oder sie verzögern, indem Sie sich mit Hindernissen im Zufluss abgeben? Entscheiden Sie sich für den Weg der Widerstandslosigkeit.

Jeder sorgenvolle Gedanke, jede Angst, jeder Zweifel, jede Klage, jeder Streit und jeder ärgerliche Gedanke ist wie ein größerer oder kleinerer Felsbrocken, den Sie sich selbst in den Weg legen. Diese Brocken können Sie vom Kurs abbringen oder die Zeit verlängern, bis Sie Ihr Ziel erreichen.

Verbinden Sie sich mit den Kräften des Guten, die sich auf der Suche nach Ihnen befinden.

Beseitigen Sie jedes Hindernis und lösen Sie es auf, indem Sie es segnen und bereit sind, es zu verstehen!

Machen Sie aus einem Stolperstein einen Trittstein zu Ihrem größten Wohl!

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kapItEl 9das gEsEtz dEr vErgEbung

„Vergebet,

so wird euch vergeben!“

Lukas, Kapitel 6, 37

Es gibt Feuerproben im Leben, die große menschliche Eigenschaften verlangen. Unter Umständen ist der Mensch nicht groß genug, um diesen Anforderungen gewachsen zu sein. Charaktermangel ist zu jeder Zeit eine große Gefahr.

Jesus lehrte seinen Jüngern einen vorbildlichen Charakter. Da er diese Vorbild-lichkeit in sich trug, war er mehr als nur ein Prediger. Er war ein weiser Lehrer. Er zeigte den Weg nicht nur auf, sondern ging ihn selbst. In den Stunden der größten Bedrängnis zeigte er sich mächtiger als Pilatus, der Statthalter von Judäa, oder Kajaphas, der Hohepriester, oder andere Schriftgelehrte und Pharisäer.

Zwar besaßen sie eine kurze Zeitlang die Macht über seinen Körper und verur-teilten ihn zum Kreuze, was damals die Höchststraße bedeutete, aber während der ganzen Zeit waren sein Bewusstsein und sein Geist die Beherrscher dieser Leute. Sie zerrten ihn als Gefangenen durch die Straßen, nagelten ihn auf dem Kalvarienberg ans Kreuz, doch er blickte auf sie herab und sah ihre Kleingeistigkeit und rief aus: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“

Ein Mann, der die Größe des Vergebens besitzt, ist immer größer als jene, denen vergeben wird.

Er ist ihnen überlegen. Er steht über seinen Gegnern.

Der Jünger Petrus war einmal sehr ratlos, als er den zahlreichen Lektionen seines Meisters zuhörte. Er stellte die Frage, die die Grundlage der vorliegenden Kurseinheit bildet. Zu Jesus gewandt, fragte er: „Herr, wie oft darf mein Bruder gegen mich sündigen und wie oft soll ich ihm vergeben. Sieben Mal?“

Das war durchaus eine großzügige Geste, denn nach dem jüdischen Recht, das ihm bekannt war, durfte man einem Mann drei Mal vergeben. Sieben Mal war bereits mehr als das Doppelte des rechtlich Vorgeschriebenen, Petrus hatte wahrscheinlich darauf gehofft, dass der Meister mit seinem Vorschlag mehr als zufrieden sein müsse.

Doch er war sehr verblüfft, als Jesus antwortete: „Ich sage dir, nicht sieben Mal sollst du vergeben, sondern siebzig mal sieben Mal!“

Dem Vergeben sind somit keine Grenzen gesetzt, ebenso wenig wie Glaube, Hoffnung und Liebe Grenzen kennen.

Meines Erachtens gehören die Lehren Jesu im Zusammenhang mit der Macht des Menschen, Sünden zu vergeben, zu den am wenigsten verstandenen. Generell unterscheiden wir zwischen einer Sünde und ihren zahlreichen Auswirkungen. Wenn jemand sündigt, soll sich ein Pfarrer, Priester oder anderer Geistlicher darum kümmern. So wurde es uns beigebracht. Der Geistliche soll für den Sün-der beten.

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Wenn jemand aufgrund der Auswirkungen seiner Sünden körperlich oder gei-stig erkrankt, rufen wir einen Arzt. Der Arzt versucht, dem Körper Linderung zu verschaffen und das Leiden einzudämmen.

Doch dies ist bestensfalls ein Notbehelf, denn die wahre und dauerhafte Heilung kann nur stattfinden, wenn Arzt und Geistlicher zusammenwirken.

Jesus war insofern der Chefarzt, als er Sünde und Krankheit gemeinsam behan-delte. Als sie ihm einen Gelähmten brachten, sprach Jesus davon, dass er dem Mann seine Sünden vergebe, damit er ihn heilen könne. Die Umstehenden stellten seine Vorgehensweise in Frage und sagten: „Wer ist dieser Gotteslästerer? Wer außer Gott kann denn Sünden vergeben?“

Sie verstanden nicht, wie er die Sünde als die Ursache einer Lähmung betrachten konnte.

Aber auch heute noch gibt es Menschen, die nicht weiter fortgeschritten sind als die in der Bibel genannten uneinsichtigen Schriftgelehrten. Diese Zeitgenoss-sen glauben, dass eine Krankheit auf eine physische oder organische Störung zurückzuführen sei und verschließen sich der Möglichkeit, dass eine geistige oder spirituelle Ursache verantwortlich sein könnte.

Jesus lehrte eindeutig, dass dann, wenn wir die Sünde vergeben, die Wirkung dieser Sünde durch das Vergeben ebenso von gesunden und natürlichen Ideen aufgesorgen würde, wie die dunkeltste Nacht vom Tagesanbruch aufgesogen wird. Die Dunkelheit verschwindet und das Tageslicht scheint.

Sobald gesunde und natürliche Vorstellungen das Bewusstsein durchfluten, nimmt der Körper einen ähnlichen Zustand an. Die fortschrittlicheren Männer und Frauen unserer Zeit, welche auch mentale und spirituelle Aspekte mit in ihre Heilaktionen einfließen lassen, haben also keineswegs etwas Neues entdeckt.

Jesus lehrte, dass der Ursprung jeder Handlung und Verhaltensweise im Be-wusstsein zu suchen sei. Er sagte, dass dort, wo Gelüste im Herzen sind, auch Sünde ist, auch wenn diese Gelüste nicht ausgelebt werden.

An anderer Stelle spricht er davon, dass der Ursprung der Sünde zuerst im Bewusstsein vorhanden sei, bevor die Handlung stattfindet. „Denn von innen aus dem Herzen des Menschen gehen die schlechten Gedanken, Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, böses Auge, Lästerei, Hochmut und Torheit hervor. Alle diese bösen Dinge gehen von innen heraus und verunreinigen den Menschen (Markus 7: 2�-23).

Die Wissenschaft akzeptiert die Wahrheit, dass der Körper des Menschen vom Geist gesteuert wird und dass seine Funktionsweise durch einen vorherrschenden Gedanken in Gang gebracht wird, sei es subjektiv oder objektiv, bewusst oder unbewusst.

Wer sich mit geistigen Prozessen beschäftigt hat, weiß, dass alle körperlichen Zustände im Geist ihre Ursache haben. Alles, was erschaffen wird, unterliegt einem Gesetz. Wer ein Gesetz missbräuchlich anwendet, verdreht oder verletzt, begeht einen Fehler, den wir „Sünde“ nennen.

Eine Sünde ist ein Fehler, ein Missverständnis, eine Fehleinschätzung oder ein Fehlverhalten. Einen Fehler zu begehen, heißt, gegen ein Gesetz zu verstoßen, sei es auf der mechanischen oder spirituellen Ebene.

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Dem Gesetz kann nur wieder Genüge getan werden, indem eine Fehlerkorrektur stattfindet. Nur auf diese Weise können die schmerzlichen Konsequenzen des Fehlers beseitigt werden. Das ist die einzige Möglichkeit, um wieder im Einklang mit dem Gesetz zu leben.

Eine Sünde zu vergeben, bedeutet, dass wir diesem Gedanken oder diesen Men-schen oder Zustand, der die Sünde ausgelöst haben, vergeben und den Vorfall vergessen. Es bedeutet, von dem Tun abzulassen, das wir nicht tun sollen. Dadurch befreien wir uns von den sündigen Folgen.

Das Vergeben ist die erste Voraussetzung, die es dem Menschen gestattet, in Harmonie mit dem Gesetz seines Seins zu leben.

„Was für ein Gesetz soll das sein?“, fragen Sie jetzt vielleicht. Jeder, der den Menschen in geistiger oder körperlicher Hinsicht studiert, kennt dieses Gesetz. Wollte man das Gesetz nur anhand der physischen Aktionen oder Ergebnisse der Sünde kennen lernen, würde man nicht weiterkommen. Man würde sich im Kreise drehen.

Man muss also tiefer gehen und sich die Ursachen ansehen, die zur Sünde geführt haben; nur so können wir Ergebnisse erhalten. Wir müssen nach den verborgenen oder vergessenen Schockerlebnissen oder Zuständen suchen, die die Krankheit ausgelöst haben. Solange diese unterschwelligen Gedanken nicht aus dem Unterbewusstsein ausgemerzt werden, wird sich dieser Zustand immer wieder zeigen, auch wenn oberflächliche Heilversuche kurzzeitig die Schmerzen lindern sollten.

So wie man Unkräuter im Garten zwar abschneiden kann und sie dann eine Zeitlang aus dem Blickfeld verschwinden, werden sie wieder nachwachsen, wenn sie nicht an der Wurzel herausgezogen werden. Die Unkräuter müssen restlos herausgezogen und vernichtet werden!

Ein bekannter Arzt sprach vor einer Ärztegruppe über dieses Thema und schloß seinen Vortrag mit den Worten ab: „Abnormale Tumore und Krebsgeschwüre sind die Folge unterdrückter Ängste und Sorgen.“

Damit sagte er mit anderen Worten, dass sündige Gedanken lange Zeit unter-drückt ihr Unwesen trieben.

Falls dieses Verhalten so zerstörerisch ist, tun wir gut daran, in uns zu gehen und darauf zu achten, welche Auswirkung unsere Gefühle auf unseren physischen Organismus haben. Als nächstes sollten wir alles in unserer Macht Stehende tun, um jedes emotionelle Tauziehen, das eine derartig schwächende und störende Wirkung zeigt, zu überwinden und zu verabschieden.

Ein weiterer führender Arzt sagte: „Die meisten Fälle von Geistesverwirrung funktioneller Art sind auf Schuldgefühle zurückzuführen.“ Es sind Gedanken am Wirken, die des Verzeihens bedürfen. Meist fürchtet sich ein erkranktes Be-wusstsein davor, solche Gedanken loszulassen oder ihnen zu vergeben. Das ist verständlich, denn wenn diese Personen solche Gedanken loslassen könnten, würde sich auch die geistige Verwirrung auflösen.

Professor Gates vom psychologischen Labor in Washington fand bei einem Expe-riment, bei dem Gefühle und körperliche Reaktionen untersucht wurden, einige interessante Ergebnisse heraus. Er konnte etwa vierzig schlechte Gefühle und viele weitere gute ausmachen. Von allen schlechten Gefühlen waren Schuldge-fühle die schlimmsten.

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Zu diesem Schluss gelangte er aufgrund einer chemischen Analyse körperlicher Ausdünstungen. Bei jeder gefühlsmäßigen Reaktion wurde eine kleine Dosis Aus-dünstung entnommen und getestet. Das schlechte Gefühl war stark versäuert.

Falls Sie Säure auf Ihr Fleisch tröpfeln, wissen Sie, was geschieht. Die Säure wird brennen und falls sie weiterbrennen kann, wird dies sehr schmerzlich sein und das Gewebe zerstören.

Eine solche chemische Reaktion, die auf das Gewerbe und den Organismus des Körpers einwirkt, findet auch statt, wenn wir zulassen, dass diese unverziehenen Gedanken weiterhin wie Giftpfeile wirken dürfen und dann den Körper schwächen und letztendlich zerstören.

Ein kluger Arzt hatte eines Tages einen Patienten, der von einem Arzt zum ande-ren und von einem Sanatorium zum anderen gereicht worden war, doch er war immer noch nicht geheilt. Sein Zustand war sogar noch schlimmer geworden und zusätzlich zu seiner ursprünglich Krankheit litt er nun auch noch an Melancholie und hatte Suizidtendenzen.

Der Arzt, dem der bisherige Leidensweg bekannt war, entschied sich, den Fall aus einer mentalen Warte anzugehen. Er studierte jede Antwort des Patienten sehr sorgfältig. Nach einer gewissen Zeit war er zuversichtlich, dass der Patient die wahre Ursache seiner langen Krankheit erkannt hatte.

Viele Jahre zuvor, waren dieser Mann und sein Bruder Geschäftspartner gewe-sen. Der Patient hatte sich einige Geldbeträge angeeignet, die rechtmäßig seinem Bruder zustanden. Dem Bruder war dies verborgen geblieben und dieser hätte es auch durch Nachforschungen nicht herausgefunden.

Später trennten sich ihre geschäftlichen Wege und der Patient zog sich aus dem Geschäftsleben zurück, aber er hatte sich seine Veruntreuung nie verzeihen können.

Er wollte das Geld zurückgeben, konnte dies aber nicht tun, weil sein Bruder sonst davon erfahren hätte. Es war weniger die Angst vor Strafververfolgung, die ihn plagte, sondern der wahrscheinliche Entzug der Zuneigung seines Bruders. Dies hielt ihn davon ab, seine Schuld einzugestehen.

Der Arzt erklärte, dass dieser unterdrückte Druck beseitigt werden müsse. Die einzige Art und Weise, um dies zu bewerkstelligen, bestand darin, dem Bruder reinen Wein einzuschenken.

Der Patient konnte sich dazu nicht durchringen und ging nach Hause, um sich die Sache zu überlegen. Drei Tage später teilte er dem Arzt mit, dass er drei furchtbare Tage hinter sich und in den schlaflosen Nächten mit sich gerungen habe. Er habe sich nun entschlossen, seinen Bruder aufzusuchen.

Er war nun soweit, dass er in Kauf nahm, vor seinem Bruder als Dieb dazuste-hen. Dies könne auch nicht schlimmer sein als weiter so zu leiden. Er erzählte die ganze Geschichte seinem Bruder und zu seiner Überraschung umarmte ihn dieser und dankte ihm für seine Aufrichtigkeit. Die einzige Wolke, die über dem Leben dieser Brüder hing, hatte sich endlich verzogen. Der Himmel war wieder klar und der Patient war bald von seinem Leiden befreit.

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Durch Buße und Vergeben konnte dieser Mann dasselbe tun, was Jesus der Frau riet, als sie vor dem Richter stand: „Geh deinen Weg und sündige nicht mehr“.

Die quälenden Gedanken waren mit der Wurzel ausgerissen waren. Sein Be-wusstsein war nun frei, sich auf gesunde, glückliche und freudige Gedanken zu konzentrieren. Dadurch konnte auch sein Körper rasch wieder Heilung finden.

Manchen mag dies wie ein Wunder vorkommen, doch im Grunde ist es nur ein Naturgesetz, das auf natürliche und uneingeschränkte Weise wirkt.

Angesichts solcher unleugbarer Fakten wird uns verständlicher, wieso Jesus so oft vom Verzeihen und Vergeben sprach. Er kannte das Gesetz der Vergebung und wusste, welche große Rolle es im Leben eines jeden Menschen spielte.

Je mehr wir uns damit beschäftigen, umso erstaunter sind wir, wie einfach und akkurat es wirkt. Wir werden aufgefordert, einen Teil von uns, der weder uns noch den uns Nahestehenden Gutes bringt, loszulassen. Auf diese Weise reparieren wir den Bruch wieder, wir machen wieder gut, dass wir das Ziel verfehlt, einen Fehler begangen, kurzum „gesündigt“ haben.

Unkräuter reißen sich mit der Zeit nicht selbst aus. Im Gegenteil, sie werden immer stärker, bis sie die Blumen erdrücken.

Dasselbe gilt für sündhafte Gedanken. Sie müssen aus dem Garten des Ge-dächtnisses ausgerissen und vernichtet werden, damit nur noch die Blumen der gesunden und glücklichen Gedanken wachsen können.

Jemand mag zu exzessivem Trinken neigen, er ist nicht nur mit sich selbst nicht im Reinen, sondern auch für seine Umgebung eine Zumutung. Diese Gewohnheit will er überwinden. Er erhält von seine Freunden und Verwandten Hilfe und Zu-spruch und mit der Zeit überwindet er diesen Hang, wird jedoch immer wieder rückfällig.

Immer wieder vergeben ihm seine Familienangehörigen und ermutigen ihn. Schließlich erreicht er irgendwann den Punkt, an dem er die Trunksucht über-wunden hat. Dann hat er nicht nur das Trinken aufgegeben, sondern auch seinen Wunsch danach. Wenn jemand die Idee aufgibt, die in ihm einen Wunsch auslöst, erst dann vergibt ihm das Große Gebot und erhöht ihn über seine schwächende Wirkung. Eine aufgegebene Sünde ist ab dem Zeitpunkt eine vergebene Sünde, ab dem der Gedanke oder die Vorstellung, welche zu dieser Sünde führte, be-richtigt ist.

Jakobus erklärt dieses Wahrheit mit folgenden Worten: „Ein jeder wird in Versu-chung geführt, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird. Danach, wenn die Lust empfangen wurde, gebiert sie die Sünde.“

Dies bedeutet nichts anderes, als dass jeder Mensch dann, wenn er eine falsche, schädliche oder böse Idee entwickelt und geistig dabei verweilt, letztendlich dafür sorgt, dass diese geistige Vorstellung eine Tatsache wird.

Wenn er diesen sündhaften Zustand überwinden will, vergeudet er keine Zeit damit, gegen die Tatsache anzukämpfen, sondern korrigiert, vergisst und vergibt sich die Vorstellung, die zu dieser Tatsache führte.

Das ist das Unkraut, das er herauszureißen, zu beseitigen und zu vernichten hat!

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Bei einer anderen Gelegenheit wiederholte Jesus das Gesetz und erläuterte es. Er betete: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldi-gern“.

Das ist ein völlig einleuchtender Lehrsatz. In dem Maße, in dem wir denen, die gegen uns gesündigt haben, vergeben, werden uns unsere eigenen Verfehlungen vergeben.

Dieses Gebot ist uns seit Jahrtausenden bekannt und doch tun wir so, als handle es sich dabei um eine neue Erkenntnis, die wir „moderne Psychologie“ nennen. Das Gebot besagt, dass gewisse Vorstellungen aus dem Bewusstsein entfernt werden müssen, damit andere oder neue Ideen Eintritt finden können. Es lässt sich vergleichen mit einer Flasche, die zuerst geleert werden muss, bevor etwas anderes hineingefüllt werden kann.

Falls Sie zum Beispiel geistig an dem Gedanken festhalten, dass Ihnen jemand übel mitgespielt und Sie ungerecht behandelt habe, können Sie von Ihren eige-nen Verfehlungen oder ungerechtem Tun erst dann befreit werden, wenn Sie dieses nachtragende Denken aufgeben. Häufig beklagen sich Menschen darü-ber, dass sie nicht so viel Klarheit oder Erleuchtung erhalten würden, wie dies durch andere Menschen bezeugt wurde. Der Grund liegt in Ihnen selbst. Falls Sie nicht das erwartete Verständnis erhalten, sollten Sie Ihr eigenes Bewusstsein auf schlummernde und unversöhnliche Gedanken durchforsten, welche Ihnen entgangen sind.

Hegen Sie gegen jemanden Groll?Haben Sie das Gefühl, dass man Sie beleidigt hätte?

Das Große Gebot besagt: „Erst wenn ihr ihnen ihre Verfehlungen vergebt, wird euch der Vater euere Verfehlungen vergeben.“ Wir selbst schaffen uns unsere Bedingungen, je nachdem, ob wir uns nach dem Gebot richten oder nicht.

Manche wollten wissen, ob wir auch die Geldforderungen unserer Gläubiger aus-buchen sollten, falls wir unsererseits die uns geschuldeten Beträge abschreiben. In den letzten Monaten machten mehrere Personen Schlagzeilen, weil sie alle Beträge, die ihnen noch geschuldet wurden, komplett ausbuchten.

Wurden die Forderungen dadurch annulliert?

Die Schuldner waren zwar froh über diese großzügigen Gesten, aber sie suchten den Gemüseladen oder Fleischer nach wie vor auf und ließen weiterhin an-schreiben. Mit anderen Worten, sie waren zwar erleichtert, dass man ihnen die geschuldeten Beträge erlassen hatte, aber sie machten dann doch so weiter wie bisher.

Die Antwort ist, dass die Schuld solange weiterbesteht, wie wir an die Notwen-digkeit und Realität von Schulden glauben. Solange wir an Schulden glauben, werden wir Schulden machen und die damit einher gehenden Belastungen auf uns nehmen. Wer in seinen eigenen Gedanken nicht alle Menschen loslässt, die ihm etwas schulden, läuft Gefahr, sich selbst zu verschulden.

Wenn wir allen, die uns etwas schulden, quittierte Rechnungen zusenden wür-den, würde uns das von der Last der Schulden befreien? Nein! Die Quittierung von Rechnungen löscht die Vorstellung der Schuld noch nicht aus unserem Denken.

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Als erstes müssen wir den Gedanken aus unserem Bewusstsein tilgen, dass uns jemand etwas schulden könne. Das bringt uns in eine klare Atmosphäre, in der wir für unsere Schuldner Gedankensamen des Überflusses säen. Auf diese Weise werden die Schuldner in ihrem Bewusstsein einen fruchtbareren Mut-terboden vorfinden, der Gedanken des Wohlstands hervorbringt. Sobald sie den Geist des frei fließenden Gedankens an Überfluss und Wohlstand aufnehmen, werden sie ihre Schulden gerne bezahlen und alles, was uns rechtmäßig zusteht, wird ungehindert zu uns strömen.

Mit anderen Worten: Sobald wir unser Bewusstsein von allen Gedanken der Schuld befreien und uns immer mehr auf die Präsenz von Wohlstand einstim-men, werden wir stark genug sein, um für unsere Schuldner Wohlstand zu erzeugen.

Je mehr sie aus ihrem Mangel- und Begrenzungsdenken herausgeholt werden, umso mehr Substanz werden sie anziehen und können damit ihre Schulden begleichen.

Nur auf diese Weise können Schulden dauerhaft beglichen werden.

Über die Anwendung des Gesetzes des Vergebens werden beide betroffene Seiten vom Schuldenbewusstsein auf ein Wohlstandsbewusstsein hochgehoben und es wird Wohlstand eintreten.

Jeder muss irgendwann den Weg des Verzeihens gehen. Wir müssen lernen, dieses Gesetz zu leben. Es muss sich in der Tat um ein wichtiges Gesetz han-deln, denn der Meister lehrte, dass für den, der nicht verzeihen, keine Hoffnung bestünde.

Uns wird nur in dem Maße vergeben und verziehen, in dem wir selbst dazu in der Lage sind. Wir selbst müssen den ersten Schritt tun. Unsere Bereitschaft muss den Weg bahnen. Wir können von diesem Gesetz nicht mehr erwarten, als wir selbst unseren Mitmenschen anzubieten bereit sind. Erst wenn wir dieses Gesetz in der Praxis leben, können wir den großen Charakter erlangen, den das Leben uns abverlangt.

Vielleicht wollte der Meister auch auf die wesentliche Rolle des Vergebens hin-weisen, die ihr in der heutigen Welt zukommt. Diese Wahrheit ist in unserem alltäglichen Leben von überragender Wichtigkeit. Wenn wir uns die Rivalitäten ansehen, die beinahe in jeder Firma und in jedem Geschäft vorhanden sind, wenn wir die Eifersüchteleien und Neidanwandlungen betrachten, die die Nachbarschaft spalten, wenn wir einen Blick auf die Streitereien und Anfeindungen in den Fami-lien werfen, erkennen wir, wie sehr die erhabene, wenngleich einfache Lehre des Vergebens in Ihrem und in meinem Leben der Anwendung bedarf.

Solange wir nicht vergeben können, ist unsere Seele klein und von den Lehren des Meisters noch unberührt. Das Vergeben ist unsere tägliche Feuerprobe, denn in der Schule des Vergebens werden die Lektionen des Lebens gelernt.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

kapItEl 10das gEsEtz dEs opfErs

„Und die Pforte ist eng

und der Weg ist schmal,

der zum Leben führt,

und wenige sind ihrer, die ihn finden!“

Matthäus, Kapitel 7, �4

Jeder Mensch sollte ein Ideal oder Vorbild haben. Wer nach nichts strebt und keine Herzenswünsche hat, will nicht größer werden als er bereits ist. Mit der Zeit wird er anderen zur Last fallen. Deshalb ist ihm nicht zu trauen.

Für viele Jugendliche und Junggebliebene ist Abraham Lincoln ein Vorbild. Ich spreche hier von den Jugendlichen zwischen sechs und sechzig Jahren!

Lincoln kam aus einfachsten Verhältnissen und brachte es dennoch zum höch-sten Amt im Lande. Es gibt heute wohl kaum einen Buben oder Mann, dem nicht ebenso viele natürliche Talente mitgegeben worden wären wie Lincoln.

Er war ein schlichter und aufrichtiger Mann, der entschlossen war, seinen Weg zu gehen. Wie viele andere, hatte auch er viele Fehler. Er wollte seinen schlak-sigen Körper lieber bequem in einen Sessel lümmeln und Geschichten erzählen, als etwas zu arbeiten. Auch war er nicht so höflich und wohlerzogen, wie seine Frau dies gerne gehabt hätte.

Als er als Präsident ins Weiße Haus einzog, besaß er nur wenige Dollar. Doch Geld macht jemanden nicht zum Mann. Auch geschliffene Manieren nicht. Nicht einmal die Bildung macht aus einer kleinen Seele einen großen Menschen.

Lincolns Seele wuchs aus dem Gedankensamen, den seine Mutter in ihn pflanzte, als er noch ein kleiner Junge war. Sie hatte sich vorgenommen, ihm alles beizu-bringen, was sie konnte.

Eines Tages wurde Frau Lincoln sehr krank. Sie wusste, dass der Tod bevorstand, rief ihre Familie ans Bett und legte dann ihre schwache Hand auf Abrahams Kopf. „Seid gut zueinander“, flüstere sie ihm zu.

Sie hoffte, dass sie so leben würden, wie sie es ihnen beigebracht hatte - nach-sichtig und gottesfürchtig. Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt. Vielleicht hatte sie davon geträumt, dass auf den kleinen Buben neben ihr eine große Zukunft warte, aber wissen konnte sie es nicht.

Obwohl Abraham beim Tode seiner Mutter noch sehr klein war, konnte er sie nie vergessen. Sie brachte ihm eine Lektion bei, die ihn ein Leben lang begleitete. Sie lehrte ihn, dass der Anfang der Weisheit nicht durch Disziplin eingebleut wird, sondern dass der Beginn der Weisheit zunächst der Wunsch nach Disziplin, die freiwillige Selbstdisziplinierung, ist. Auf diese Weise lernte er, dass die Disziplin der Königsweg zu einem lohenswerten Leben ist.

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Besuchen Sie ein Konzert oder eine Oper und lauschen Sie den Stimmen, die Musikliebhaber in Begeisterung versetzen; Stimmen von Künstlerinnen und Künstern wie McCormick, Lily Pons, Thomas, Eddy, McDonald, Moore und vielen anderen.

Wie kommen diese Gesangsstimmen zustande? Sie kommen nicht zustande!

Sicherlich gibt es begnadete Talente, aber das Endergebnis ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis von Disziplin; einer Disziplin, für die sich diese Künstler bewusst entschlossen haben, die sie sich inständig wünschten und an der sie beharrlich arbeiteten.

Dennoch ist allenthalben zu hören, dass wir ein undiszipliniertes Volk seien. Doch das ist nicht richtig. In jedem Lebensbereich genießen wir die Früchte diszipli-nierter Forschungen und Arbeiten, was uns größere Ergebnisse gebracht hat als sich unsere Vorfahren erträumen konnten.

Ich werde nie vergessen, wie ich eines Abends zuhause vor dem gemütlichen Kamin saß. Das Radio befand sich neben mir auf eine Tischchen und ich griff hinüber, um meine Lieblingsstation einzuschalten.

Zu meiner Überraschung hörte ich die Stimme von Richard Byrd aus der Ant-arktik am Südpol. Ich hörte, wie der Polarforscher von den Herausforderungen und Schwierigkeiten erzählte, die sie am Vortag zu bestehen hatten, als sie ihren Proviant abluden und in eine neue Unterkunft, Little America, verbrachten, welche sich an einem eisigen Schneehang befand.

Er hatte einen Sonderbericht verfasst und als Brief würde es Monate dauern, bis er zu uns gelangte, aber in weniger als einer Sekunde vibrierte seine Stimme durch die Luft und ich konnte, ebenso wie viele andere, von den Geschehnissen des Vortags erfahren. Unsere Vorfahren hätten sich nicht vorstellen können, dass so etwas geschehen könne. Doch es geschieht nicht von selbst. Es wurde durch Disziplin herbeigeführt. Eine exakte, wissenschaftliche und technische Disziplin brachte dieses Ergebnis herbei.

Wir sind also keineswegs ein undiszipliniertes Volk, außer wenn es um eine einzige Ausnahme geht: um unsere Moral. In der Wissenschaft, in der Kunst, beim Sport, in praktisch allen Bereichen kennen wir den Wert der Disziplin. Doch wir lassen uns gehen, wir geben unseren Instinkten nach und werfen Hemmungen ab.

Diese Verleugnung der Disziplin ist es, die unser moralisches Leben kennzeichnet. Überall wird die Notwendigkeit erkannt, dass der Mensch seine Gedanken und Tagen disziplinieren muss. Wir reiten unsere Pferde zu und zähmen unsere Haus-tiere, wir lenken die Kräfte der Natur in Bahnen, die uns dienlich sind, aber wenn es um uns selbst geht, lassen wir unsere Gedanken ungezügelt schweifen.

Niemand kann seine Wünsche erfüllen, ohne seine geistigen Kräfte zu diszipli-nieren und sein Denken zu steuern!

Niemand kann wahrhaftig religiös sein, ohne vorher sein Bewusstsein in Ordnung und in Harmonie mit dem göttlichen Bewusstsein gebracht zu haben.

Niemand kann Weisheit und ein Verständnis vom Leben erlangen, wenn er diese Dinge nicht im Einklang mit dem Großen Gebot sucht.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

Wir sollten uns deshalb unmissverständlich einer Tatsache stellen:

Es muss immer etwas für etwas anderes geopfert werden!

Alles im Leben hat seinen eigenen Preis. Wir müssen es zum verlangten Preis erwerben. Tag für Tag gehen wir an den Verkaufsschalter und sagen: „Ich gebe dir dies, wenn du mir dafür jenes gibst.“

Dieses Tauschgeschäft nennen wir „Opfern“. Es handelt sich nicht um das, was unsere Prediger daraus gemacht haben, sondern es ist eine unausweichbare Notwendigkeit.

Es ist ein klares Gesetz, das wir einzuhalten haben. Wir opfern jeden Tag unseres Lebens, ob wir dies wollen oder nicht. Was immer wir uns vom Leben verspre-chen, müssen wir dafür doch etwas anderes aufgeben.

Von einigen Aussagen des Meisters schreckt der moderne Mensch zurück und will ihnen ausweichen: „Und die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind ihrer, die ihn finden!“

So etwas hören wir gar nicht gerne. Von Enge wollen wir nichts wissen. Das hätten wir doch hinter uns, meinen wir; in der heutigen Zeit wollen wir von Breite hören.

Wir fordern unsere Freiheit ein und erklären, dass es keinen Grund für uns gäbe, uns der Enge zu beugen. Nein, durch enge und schmale Pforten wollen wir nicht gehen.

Und doch ist diese Aussage eine der genauesten und komplettesten, die wir von Jesus kennen. Niemand kann im Leben in irgendeinem Bereich Reichtümer finden, wenn er ziellos umherirrt und einfach darauf loszieht. Er wird immer einen engen Weg zu gehen haben und durch die schmale Porte, die den Namen „Disziplin“ trägt, zu schreiten haben.

Hören Sie sich Kreisler an, wie er auf seiner Geige eine beinahe göttlich anmu-tende Musik spielt. Sehen Sie sich den geschickten Chirurgen an, wie er ein ge-brochenes Körperglied wieder repariert, damit das Leben dieser Seele verlängert und sie mehr wachsen könne. Denken Sie an George Eliot, die berichtete, dass sie als junge Frau „Romola“ zu schreiben begann, doch bereits hochbetagt war, als sie diesen Roman fertigschrieb. Oder erinnern Sie sich an Admiral Byrd bei seinen Flügen über den Südpol und seinen Rundfunkansprachen.

Sind solche Erfahrungen das Leben?

Ja, sie sind es! Sie stehen für ein erfülltes Leben voller Leistungen, und nur der, der durch die enge Pforte der Disziplin geht, kann ein solches Leben führen.

Wenn das Gesetz des Opfers auf den moralischen Bereich übertragen wird, wird es meist einseitig dargestellt. Uns wird erzählt, dass wir viele Freuden auf-zugeben hätten, wenn wir ein vorbildliches Leben führen wollen. Diese Leier ist uns wohl vertraut.

Das Ergebnis ist, dass wir rebellieren, und wenn wir an das Opfern denken, fallen uns jene ein, die sich viele Freuden versagen.

Wer sind die großen Opferer der Geschichte?

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Zum einen haben wir da Sokrates, der den Schierlingsbecher trank. Dann haben wir Jesus, der ans Kreuz genagelt wurde. Und wir haben Paulus, der geköpft wurde. Wir haben weiterhin Petrus, der kopfunter gekreuzigt wurde und wir ha-ben Luther, Wesley und Calvin. Des Weiteren haben wir Livingstone, Nightingale und Dutzende andere.

Doch sind dies wirklich jene, die die größten Opfer brachten?

Wir sprechen vom Kreuzesopfer Jesu, von der Märtyrerschaft eines Petrus, Pau-lus und Johannes. Doch was ist mit Judas Iskariot? Was hatte er doch für eine herausragende Chance! Was hätte er werden können! In welcher Gesellschaft bewegte er sich! Und was hat er weggeworfen!

Was hat er dafür bekommen? Verglichen mit dem, was Judas aufgab, war das Kreuz das geringere Opfer. Für dreißig Silberlinge verzichtete er auf eine einmalige historische Gelegenheit. Er war ein junger Mann ohne Disziplin und hinter den Gefängnisstäben schrieb er: „Abertausende Male habe ich für wenige Stunden bezahlt.“

Ein junger Mann und sein etwas jüngerer Neffe hatten unweit von hier ein Wie-dererweckungsfest besucht. Auf ihrem Heimweg stritten sie über eine vom Geistlichen aufgeworfene Frage. Der Streit wurde hitziger und als sie zu Hause ankamen, erreichte er seinen Höhepunkt. Der jüngere Mann ging in sein Zimmer, holte sich ein Gewehr und schoss auf seinen Onkel. Der Onkel konnte ihm die Waffe entwinden und erschoss seinerseits den Neffen. Wenn das kein hoher Preis ist!

Ein Mann kam zu mir ins Büro und erbat meine Hilfe bei einem schwierigen Pro-blem. Er besaß ein schönes Haus, war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Die Frau hatte viel Zeit den Kindern gewidmet und er ging allein in den Club und auch alleine seinen sozialen Angelegenheiten nach. Dabei hatte er eine andere Frau kennen gelernt und dachte, dass er in sie verliebt sei.

Das war sein Problem. Was sollte nun mit der Familie und dem Haus gesche-hen?

Es gibt hierauf nur eine Antwort und weder ich noch ein anderer Sterblicher kann hier eine Entscheidung treffen. Das Große Gebot wird darüber entscheiden. Sie können kein schönes Haus und eine Familie haben und gleichzeitig einem lockeren Lebenswandel nachgehen. Falls Sie den lockeren Lebensstil nicht aufgeben - opfern - werden Sie gezwungen werden, das schöne Haus und Ihre Familie aufzugeben.

Sie können nicht die Freuden einer wahren Freundschaft genießen und sich zu Missmutigkeit hinreißen lassen. Falls Sie Ihre schlechte Laune nicht aufgeben, werden Sie die Freundschaft opfern müssen.

Sie können nicht von Ihren Freunden respektiert werden und gleichzeitig zwie-lichtigen Machenschaften nachgehen. Wer seine zwielichtigen Geschäfte nicht aufgeben will, wird seine Vertrauenswürdigkeit opfern.

Von einem können Sie gewiss ausgehen: Egal, wie weit Sie gehen können, bis sich die Schlinge zusammenzieht; egal, wie wild oder ausschweifend Sie leben, auch wenn Sie denken, dass Sie damit durchkämen, können Sie das Große Gebot niemals austricksen.

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Sie müssen immer Ihren Preis entrichten!

Jeder Erfolg und jedes Glück ist wie die schönen Künste: Sie müssen die zu er-schaffende und gewünschte spirituelle Schönheit wählen und dann durch die enge Pforte gehen, um sie zu erlangen. Denn am Anfang der Weisheit steht zunächst der Wunsch nach Disziplin.

Manche mögen nun sagen, dass Freiheit unmöglich sei, wenn man die Freuden des Leben genießen möchte. Doch das Gegenteil ist der Fall. Wer so denkt, hat die wahre Freiheit noch nicht gefunden. Solche Aussagen erinnern mich an einen Trunkenbold, dem eine herbe Lektion darüber erteilt wurde, was Freiheit bedeutet. Er erklärte, dass er seine Freiheit haben wolle und dass er so viel Schnaps trinken könne, wie er wollte, aber er war so betrunken, dass er gar nicht wusste, was er sagte oder tat. Freiheit heißt nicht, ein undiszipliniertes Leben zu führen. Wer frei ist, hat die Kontrolle über sein Leben und darüber, was er sein will.

Falls Sie ein geschickter Sportler, ein effizienter Lehrer, ein kompetenter Anwalt, eine herausragende Sängerin werden wollen, steht am Anfang solcher Erfolge der Wunsch nach Disziplin bei der Nutzung Ihrer Zeit und Ihrer Gedanken.

Falls Sie ein reiches, lohnenswertes Leben führen wollen, gilt derselbe Grund-satz.

Ein undiszipliniertes Leben ist ein irrsinniges Leben!

Wir müssen uns zusammennehmen und uns an hohen Idealen eines sauberen, nützlichen und effektiven Lebens nach dem Vorbild eines Meisters oder nach der höchsten Führerschaft ausrichten.

Das höchste Beispiel für einen Meister ist Christus. Bei seinen Arbeiten und Lehren bewies er, dass Disziplin, Selbstbeherrschung und Selbstkontrolle immer der Weisheit und Errungenschaft vorangehen.

Frau Lincoln lehrte dem kleinen Abraham die Worte Jesu und weil Abraham seinen Müßiggang, seine Lockerheit und seinen Schludrian dem schmalen Weg eines disziplinierten Lebens opferte, wurde eine große Seele aus ihm. Das Gesetz des Opfers befähigte ihn, Präsident und Retter eines Volkes zu werden.

Belege hierfür finden wir bei seiner Arbeit in Washington. Während des Kriegs wurde ein junger Mann aus Vermont, ein gewisser William Scott, zum Tode durch Erschießen verurteilt, weil er auf seinem Wachposten eingeschlafen war. Scott stand für seinen krank gewordenen Kameraden Wache und aufgrund der Doppelbelastung war er vom Schlaf übermannt worden.

Er war bei seinem Hauptmann und seinen Freunden so beliebt, dass sie den Fall dem Präsidenten vorbrachten. Lincoln entschloss sich, sich nach Chain Bridge zu begeben und den Fall persönlich in die Hand zu nehmen. Er suchte das Lager auf und sprach mit Scott. Scott sagte, dass Lincoln der freundlichste Mann sei, dem er je begegnet war. Er sagte, dass ihn der Präsident über seine Herkunft, seine Freunde und seine Mutter befragt hätte. Er habe dem Präsidenten ein Bild von seiner Mutter gezeigt.

Lincoln sagte dem jungen Soldaten, dass er froh sein könne, noch eine Mutter zu haben und dass er seine Mutter stolz machen solle, indem er ihr keine wei-teren Sorgen und Tränen verursache. Scott war sehr verwundert, dass Lincoln gar nicht auf den Fall einging. Er fand es sonderbar, dass er seine Mutter nicht betrüben solle, wo doch ein Todesurteil gegen ihn vorlag.

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Schließlich nahm er all seinen Mut zusammen und fragte den Präsidenten, ob er ihm einen letzten Gefallen erweisen könne. Er wollte, dass das Erschießungskom-mando aus Soldaten einer anderen Kompagnie, und nicht aus seinen eigenen Kameraden, zusammengesetzt werden sollte.

Lincoln blickte Scott ins Gesicht und sagte: „Junger Mann, niemand wir Sie mor-gen erschießen. Ich vertraue Ihnen und schicke Sie zu Ihren Freunden zurück. Und übrigens: Da ich den weiten Weg von Washington her gemacht habe, wie wollen Sie die Reisespesen abgelten?“

Der Junge stammelte seinen Dank. Er schlug vor, dass er dem Präsidenten seine Ersparnisse senden könne. Er könne auch Geld aufnehmen, indem er die Farm verpfände und auch seine Freunde würden ihm helfen.

Lincoln legte seine Hand auf die Schulter des jungen Mannes und sagte: „Lieber Freund, meine Rechnung ist sehr hoch. Ihre Freunde können Sie nicht zahlen und auch Ihre Farm würde nicht ausreichen. Es gibt nur einen auf dieser Welt, der diese Rechnung bezahlen kann und er heißt William Scott. Falls William Scott von heute an seine Pflicht ordnungsgemäß so erledigt, dass er, falls ich an seinem Todestag anwesend wäre, mir in die Augen blicken könne und mir sagte: ‚Ich habe mein Versprechen gehalten!‘, dann ist diese Schuld vollständig getilgt.“

William Scott hielt sein Versprechen. Er hatte das Geheimnis gelernt, das Lincolns Mutter dem kleinen Abrahmen beigebracht hatte. Es handelte sich um das Gesetz des Opfers und am Beginn dieser Weisheit stand der Wunsch nach Disziplin. Das war die enge Pforte, die ihn auf den Königsweg eines lohnenswerten Lebens führte und ins Weiße Haus brachte. Es war auch der Weg, der zu den Bergen von Vermont, zu einem Heim und einer Mutter führte. Es ist der Weg, den alle, die ausdauernd streben, finden werden.

Es ist der Weg, dem Jesus folgte. Es ist der Weg, den ich Ihnen empfehle, denn auf ihm werden Sie feststellen, dass das Gesetz des Opfers ständig daran arbeitet, Ihnen Freunden und Vergnügen zu bringen, die die Folge Ihres Verständnisses dieses Gesetzes sind.

„Gesegnet sei der Mensch, der die Versuchung erträgt.

Denn, wurde er geprüft, so soll er auch die Krone des Lebens empfangen.“

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Invictus

(„Unbewzungen“)

Aus finsterer Nacht, die mich umragt,durch Dunkelheit mein‘ Geist ich quäl.Ich dank, welch‘ Gott es geben mag,dass unbezwungen ist meine Seel.

Trotz Pein, die mir das Leben war,man sah kein Zucken, sah kein Toben.

Des Schicksals Schläg in großer Schar.Mein Haupt voll Blut, doch stets erhoben.

Jenseits dies Orts voll Zorn und Tränen,ragt auf der Alp der Schattenwelt.

Stets finden mich der Welt Hyänen.Die Furcht an meinem Ich zerschellt.

Egal, wie schmal das Tor wie groß,wie viel Bestrafung ich auch zähl.Ich bin der Meister meines Los.Ich bin der Kapitän meiner Seel.

W. E. Henley

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kapItEl 11das gEsEtz dEs gEhorsams

„Gehorchet meinem Wort,

so will ich euer Gott sein

und ihr sollt mein Volk sein!“

Jeremias, Kapitel 7, 23

In eine Zerrissenheit gestoßen zu werden, ein paar Jahre lang blindlings zu schuften und dann in die Ungewissheit zu verschwinden, ist sicherlich nicht der Sinn der menschlichen Existenz.

Das Leben muss mehr bedeuten. Und es bedeutet mehr!

Der Mensch sollte etwas erbauen und ihm werden alle Materialien gegeben, mit denen er das Leben seiner Wünsche errichten kann. Er baut in Klugheit oder in Unwissenheit entsprechend seinem Gehorsam und entsprechend seinem Ver-ständnis eines universellen Gesetzes und der Anwendung desselben in seinem täglichen Leben.

Sobald sie hören, dass die Wissenschaft des Lebens durch exakte Gesetzmä-ßigkeiten bestimmt wird, gehen viele Menschen davon aus, dass eine solche Lebensführung ein harter Weg sein müsse. Sie haben Angst vor einem Gesetz, das unausweichliche Anforderungen stellt. Diesselben Leute haben meist jedoch nichts gegen die irdischen Gesetze, die das menschliche Zusammenleben regeln. Sie räumen durchaus ein, dass diese Gesetze notwendig sind, damit die Menschen harmonisch und sicher zusammenleben können.

Sie erkennen also eine irdische Regierung an und sehen ein, dass das menschliche Leben und Wohlbefinden ohne eine Regierung ständig gefährdet wäre.

Wenn wir dies der weltlichen Regierung zugestehen, gilt es umso mehr für die göttliche Regierung. Je mehr das Gesetz verlangt, umso mehr sind dem, der sich nach dem Gesetz richtet, Sicherheit, Wohlstand und Glück beschieden.

Im Bereich der Wissenschaft gibt es keine präziseren Gesetze als bei der Mathe-matik. Ein Buchhalter kann ein Problem vielleicht nicht auf Anhieb lösen, aber er weiß, dass er die Lösung nur anhand der peinlichen Befolgung mathematischer Gesetze finden kann. Falls sich diese Gesetze ständig verändern würde, wäre das Unterfangen von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Wahrscheinlich gibt es keinen Bereich, in dem sich die Religionen mehr verirrt haben, als bei ihrer Auffassung dessen, was Gott ist. Dies gilt gleichermaßen für die Christen wie für andere Glaubensrichtungen.

Statt anzuerkennen, dass die höhere Intelligenz das Große Gebot ist, welches ebenso zuverlässig und sicher wie Naturgesetze wirkt, hat sich der Mensch eine Vorstellung von einem Partei ergreifenden Gott geschaffen, mit dem man scha-chern kann, der Leben spendet und nimmt, der Krankheiten heilt und verursacht, der für Verarmung und Reichtum sorgt, der belohnt und bestraft. Und aufgrund dieser irregeleiteten Idee wurde das Gebet überwiegend zu einer zweifelhaften Angelegenheit, der die Gewissheit der Erhörung aufgrund eines universellen Prinzips fehlt.

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Für viele Menschen ergibt sich daraus eine Illusion eines Gottes; eines Gottes, der an den Nöten und Problem der Menschen kein Interesse hat; eines Gottes, der kein Vater ist, dem wir unsere Sorgen vortragen und mit dem wir sprechen können.

Früher oder später erkennen sie, dass dieses göttliche Wissen um das Wesen Gottes als das Große Gebot ihnen einen Herrn gegeben hat, der ihnen so vertraut ist, dass alle Zweifel beim Bitten um das Gute aufhören. Denn solbald das Große Gebot verstanden wird, haben wir damit das Geheimnis für dauerhaftes Glück, Frieden und die Beherrschung der uns umgebenden Kräfte entdeckt.

Das Verb „gehorchen“ bedeutet, sich einer Regel zu unterwerfen oder eine An-weisung zu befolgen.

Die Gehorsamkeit ist somit der Regulator jeglicher Bewegung, sei es im mecha-nischen, buchstäblichen oder spirituellen Bereich. Eine riesige Maschine ohne Regulator oder Regler würde sich selbst auseinanderreißen und letztendlich zer-stört werden, weil sie ihren eigenen Schwungkraft- oder Erdanziehungsgesetzen nicht gehorchen würde. Ein intellektueller Riese, der den Gesetzen des Lernens nicht gehorcht, würde zum Idioten. Ein Student der Geisteswissenschaften, der dem Gebot Gebotes nicht gehorcht, wird das Gute umkehren und Schlechtes erschaffen. Ein jeder von uns ist zu seinem eigenen Erfolg oder Misserfolg in diesem Leben voll und ganz vom Gehorsam abhängig.

Unsere Gesellschaften, Städte, Staaten und Völker unterliegen ihm. Unser Besitz-stand und unser Leben hängt davon ab. Wehe dem, der sich durch Plünderung oder anderweitig darüber hinwegzusetzen versucht. Wir sehen heute eine Mutter, die ihrem Kind die Gewohnheit der Disziplin beizubringen versucht. Morgen sehen wir eine glückliche Mutter, weil ihr Kind herangewachsen und erfolgreich gewor-den ist. Diesen Erfolg verdankt der junge Mensch dem Samen des Gehorsams, der ihm bereits zu Beginn seines Lebens eingepflanzt wurde, und der Respekt, Gehorsam und uneigennütziges Denken hervorgebracht hat.

Auf der anderen Seite sehen andere scheitern, weil sie ohne Gehorsam, ohne Respekt und ohne Rücksicht auf andere aufgewachsen sind.

Auch das Geschäftsleben beruht auf dem Gehorsam und jedes Mitglied, das den Gesetzen des Handels gehorcht, wird Erfolg haben. Erst wenn der Mensch diese Gesetze durch Überspekulation, fragwürdige Projekte, überzogene Preise oder mangende Kooperation bricht, zieht er sich Misserfolge zu und bringt Konkurse und Verluste über sich. All unsere Probleme im Leben hängt in einem gewissen Maße vom Gehorsam des Gesetzes des Denkens und seines Schöpfers, Gott, ab. Unsere Schwierigkeiten lagen darin, dass wir nicht wussten, wem wir gehorchen sollten und wem nicht.

Die Antwort finden wir in der Natur. Die Natur hat keine Sorgen zu überwinden. Sie kennt keine unlösbaren Probleme. Sie steht vor keinen unüberwindbaren Schwierigkeiten.

Warum?

Weil all ihre Abläufe durch das mächtige Gesetz der Harmonie und Ordnung geregelt werden, welches jedes Unstimmigkeit ständig beseitigt, alles Falsche richtet und jedes Bedürfnis erfüllt. Falls im Winter ein junger Schössling vorzeitig durch den Boden zu brechen versucht, zerstört ihn die Natur. Gleichzeitig dienen Schnee und Eis, welche den ungebärdigen Schössling erfroren, als Wärme- und Schutzdecke für die übrigen gesetzestreuen Keimlinge.

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Wenn sich der Mensch bei seiner Arbeit, zum Beispiel in der Landwirtschaft oder beim Gartenbau, der Natur bedienen will, muss er wissen, wie der die Gesetze der Natur einhält. Er muss diese Gesetze befolgen, nur so kann er die optimalen Ergebnisse erhalten und die größte Ernte einfahren. Wer die Gesetze der Natur beachtet und als ihr gehorsamer Diener wirkt, wird später zum Meister und erhält eine reiche Ernte.

Jeder Student der Lebenswissenschaft, der dem Großen Gebot gehorcht, wird zu einer größeren Seele und erntet die Kraft, alle seine Umstände zu steuern und in den Genuß der Segnungen zu gelangen. Das versuchte der Meister uns zu sagen, als er die Worte sprach: „Der Größte unter euch möge euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht.“

Doch damit plädierte er nicht für den Schwächling, für jemanden, der sich von einer aggressiveren Person zur Seite drängen lässt, den Paulus sagte: „Wenn ich schwach bin, bin ich stark.“ Damit meinte er natürlich, wenn er dem Gebot des Guten gehorcht, ist er stark und zuversichtlich.

Unsere Fehler gehen größtenteils auf die Tatsache zurück, dass wir den weltlichen Gesetzen mehr als den geistigen gehorchen. Wir richten uns mehr nach dem äußeren Anschein der Dinge als nach den inneren Wahrheiten, wie vom Großen Gebot gelehrt. Petrus und die Apostel sagten denen, die auf dem Marktplatz ver-sammelt waren: „Wir müssen Gott mehr gehorchen als dem Menschen“. Das Gebot des Guten hat Vorrang vor dem Gebot des Menschen. Sie wussten, dass der Mensch nur das ist, was er denkt, und je nachdem, ob er den Eingebungen des höheren Geistes oder dem Drängen seiner Sinne nachgibt, werden seine Ergebnisse anders ausfallen.

Wenn wir dem Geist in uns gehorchen, statt den Bedingungen um uns herum, dann verlangt das Große Gebot, dass wir aus innen heraus zunächst Dinge erden-ken, bevor wir sie im Außen sehen können. Die meisten unserer Erfahrungen sind ein Auswuchs der von uns selbst geschaffenen Aktivitäten. Diese geschaffenen Aktivitäten haben ihren Ursprung im Denken. Das Gesetz besagt: „So wie ihr säet, so werdet ihr ernten.“ Wer einen Rübensamen aussät, kann von der Natur nicht erwarten, dass er Kartoffeln erntet. Solche Fehler begeht die Natur nicht.

Wer Gedanken der Sorgen sät, kann sich auf dasselbe Gesetz verlassen; er wird etwas erhalten, worüber er sich Sorgen machen kann. Das Gesetz wird immer weitere Umstände erzeugen, die Anlass zu Sorgen geben.

Wer an Krankheit und Mangel denkt, wird genau das von ihm Erwartete erhal-ten.

Das Gesetz, dem Sie gehorchen, wird Ihnen zu Diensten sein. Deshalb ist es so wichtig, zu wissen, welchem Gesetz Sie gehorchen sollten!

Wir lachen über die ungelenken Versuche von Kleinkindern. Doch für das Kind sind diese kleinen Versuche etwas Reales und Wichtiges und erst wenn es diesem Zustand entwachsen ist, kann es zurückblicken und selbst über seine tolpatschigen Anstalten lachen.

Erst wenn wir über unsere Probleme hinauswachsen, können wir hoffen, keine weiteren dieser Art zu haben.

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Eine Mutter brachte ihr kleines Kind zu Bett, doch das Kind war unruhig und konnte nicht einschlafen. Es rief seine Mutter, damit es das Licht wieder anmache.

Die Mutter wusste, dass etwas nicht in Ordnung war. Deshalb setzte sie sich zu ihm ans Bett und sprach mit ihm. Sie erfuhr, dass an diesem Tag andere Kinder gedroht hatten, den „bösen Mann“ zu schicken. Die Mutter erklärte, dass es einen solchen „bösen Mann“ nicht gäbe. Seine Kameraden hätten den Kleinen nur erschrecken wollen, damit er ihnen seine Spielzeuge gäbe. Sie erkannte sei-ne Angst und konnte sie aus dem Bewusstsein ihres kleinen Sohnes vertreiben. Danach schlief er friedlich ein.

Der Zweck dieser Lektion besteht darin, zu lernen, wie wir uns zu unserem höch-sten Wohl für das Große Gebot entscheiden. Bei allem, was wir tun, richten wir uns entweder nach einem Prinzip oder nach Dingen. Dinge sind Ereignisse oder Ergebnisse unsichtbarer Ursachen, wohingegen Prinzipien die wahre Ursache sind.

Ein Prinzip ist das, was wir denken und ein Ding ist das Ergebnis dieses Denkens. Jemand, der Illusionen gehorcht und Dinge anbetet, wird Lasten zu tragen haben. Seine Lasten sind all die Dinge, die er als seinen persönlichen Besitz betrachtet. Diese Dinge hält er für sein Eigentum, weshalb er sie beschützen muss.

Vor Jahren betete ein Verwandter von mir Illusionen und Dinge an. Er wollte ma-teriellen Reichtum anhäufen. Er arbeitete so unermüdlich darauf zu, dass er seine Gesundheit einbüßte. Dann wurde die angeschlagene Gesundheit sein größtes Problem. Schließlich verstarb er als enttäuschter und verbitterter Mann. Wie so viele andere, hatte auch dieser Mann sein Leben mit einer irrigen Vorstellung vom Gesetz des Guten geführt.

Doch der Mensch besitzt nichts Irdisches. Letztendlich ist alles nur eine Leihga-be, die ihm entsprechend seines Verständnisses des Gesetzes, dem er dient, anvertraut wurde. Der Mensch wird nackt geboren und stirbt in dieser Nacktheit, entbunden von seinen irdischen Dingen.

Seine wahre Aufgabe im Leben besteht darin, seinen Platz entsprechend seinem Verständnis zu finden. Dieses Verständnis entscheidet darüber, wie er lebt.

Nehmen Sie Ihre Belastungen unter die Lupe. Sie entstehen aus einer Vorstellung von Besitz. Vielleicht haben Sie Angehörige, die versorgt werden müssen, und Sie fühlen sich für sie verantwortlich.

Wenn Sie jedoch die Allheit Gottes erkennen, die selbst die Spatzen füttert, wird sich die Vorstellung, die Sie von Ihrer Verantwortung haben, verändern. Ihr gei-stiges Loslassen wird dafür sorgen, dass sogar noch mehr Gutes in Ihr Leben fließt und es wird durch mehr Kanäle als je zuvor zu Ihnen gelangen.

Tausende hängen der Vorstellung nach, dass andere ihnen zu helfen hätten. Was die Menschen dringender brauchen, ist ein neues Verständnis vom Leben selbst. Die Angst vor der Zukunft hat auf alle Altersgruppen übergegriffen. Wer dem Gesetz der Angst, statt dem Gesetz des Guten, gehorcht, wird viele Lasten zu tragen haben. Denn frei ist nur derjenige, der sich nach dem Großen Gebot zu richten weiß.

Wenn Sie sich nach dem Großen Gebot richten, werden Ihnen diese Lasten nicht aufgebürdet. Dann leben Sie in der Gegenwart, tun jeden Tag Ihr Bestes, vergessen die Vergangenheit und überlassen die Zukunft sich selbst.

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Im Einklang mit dem Großen Gebot - Dr. Raymond Holliwell

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Denn dem Großen Gebot kann nur der vertrauen, der aus eigener Erfahrung und Praxis über seine Führung weiß. Wer diese Führung nicht kennen gelernt hat, muss erst noch die Erfahrung machen. Gott verlangt keine blinde Gefolgschaft.

Eine unsichtbare Intelligenz durchdringt alles, sogar Ihr Bewusstsein und Ihren Körper.

Das Große Gebot zu missachten, bedeutet, sich dem zu verweigern, was rech-tens ist. Wir alle wissen, was rechtens ist, aber wir tun es nicht immer, weil es mit unseren äußeren Zielen nicht vereinbar zu sein scheint. Wir wollen rasche Ergebnisse und vergessen darüber, dass das Große Gebot langsam, wenngleich perfekt, wirkt. Wir sollen eine sofortige Heilung unserer Gebrechen, aber die Gewohnheiten, die dazu führten, wollen wir nicht aufgeben.

Wenn wir davon sprechen, dass jemanden Prinzipien hat, meinen wir eine Person, die sich nach dem Gesetz des Denkens und Lebens richtet. Wir sprechen von einem Menschen, der sich nicht leicht von seinem Weg abbringen lässt. Dieser Mensch ist kein Blättchen im Winde. Er steht zu seinen Grundsätzen, auch wenn er von allen Seiten Versuchungen ausgesetzt ist.

Niemand kann verleugnen, dass ein solcher Mensch vertrauenswürdig und stark ist. Das ist die Sorte Mensch, der man Führungsaufgaben überträgt, während der Wankelmütige dem Druck nachgibt und unzuverlässig ist.

Wenn dies im irdischen Bereich gilt, um wie viel mehr muss dies erst im geistigen Bereich gelten, da Gott das Prinzip ist - und nicht nur durch das Prinzip geleitet wird!

Der Mensch, der sich von Gott leiten lässt, ist hinsichtlich der Ergebnisse, die aus der Befolgung des Prinzips zu erwarten sind, niemals im Zweifel, denn das Prinzip beruht auf Gesetz und Gehorsam. Dieses Große Gebot kann deshalb nur ein Ergebnis zeigen: Glück, Frieden und Wohlstand.

Was wir zu lernen haben, ist, dem Gebot der Wahrheit, und nicht den kleinen Dingen, die die sich immer wieder vorzudrängen versuchen, wenn wir unseren Blick trüben und ablenken lassen, zu gehorchen. Wenn wir dem Großen Gebot Folge leisten, verstehen wir auch die Aussage des Meisters: „Alles was mir ge-hört, gehört auch euch!“

Das ist das Gebot, das durch uns wirkt. Wenn wir das Große Gebot beachten, wird unser persönliches Selbst gegenüber dem göttlichen Selbst in uns sehr bescheiden. Wir weigern uns, die äußere Erscheinung der Dinge als endgültig zu akzeptieren, sondern wenden uns nach innen, und suchen das Wahre und Reale, wie es von Gott, dem Großen Gebot, gedacht war.

So wollen wir also mit Gott in seinem Wirken leben, nicht nach dem Tode, nicht morgen oder nächstes Jahr, sonder hier und jetzt!

Gottes Reich ist überall um uns herum, es wartet darauf, dass wir es anerkennen und seinem Großen Gebot Folge leisten. Wir müssen in der Lage sein, mit Gott, dem Großen Gebot, in unserem Alltag zu kommunzieren. Dann haben wir Liebe und Freude, Hoffnung und Frieden, in unserem Leben.

Die Entscheidung liegt an uns.

„Gehorchen sie und dienen sie ihm, so werden sie bei guten Tagen alt werden und mit Freude leben!“ Hiob 36, ��

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kapItEl 12das gEsEtz dEs Erfolgs

„Wer denkt,

dass er es schafft,

der schafft es!“

Der Mensch ist zum Erfolg gedacht. Das Gebot des Guten versagt ihm nichts.

Er ist reich geboren. Die ihm innewohnenden Möglichkeiten sind unerschöpflich. Jedem normalen Menschen wird eine Komplettausstattung an Fähigkeiten mit-gegeben, die ihm Erfolg garantieren, sofern er diese Fähigkeiten entwickelt und wissenschaftlich anwendet.

Der Mensch ist auf Fortschritt ausgerichtet. Jeder Mensch trägt in sich die An-lagen für eine nie endende Weiterentwicklung. Der Zweck des Großen Gebots ist eine Weiterentwicklung in allen Bereichen. Indem der Mensch mit dem Großen Gebot zusammenwirkt, kann er immer größere Erfolge erringen.

In der Natur sind alle Abläufe erfolgreich. Die Natur kennt keine Misserfolge. Sie ist einzig und allein auf Erfolge ausgerichtet. Ihr ist in jeder Form und auf jede Weise an Ergebnissen gelegen.

Um im weitesten Sinne erfolgreich zu sein, sollten wir uns die Natur zum Vorbild nehmen und ihre Methoden übernehmen. Dort finden wir alle Erfolgsgeheim-nisse.

Dem Menschen stehen unerschöpfliche Ressourcen zur Verfügung. Seinen Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Er fokussiert und individualisiert die Elemente, Kräfte und Prinzipien der gesamten Welt. Er kann eine erstaunliche Intelligenz entwickeln. Deshalb können alle Fragen des Leben beantwortet, alle Ge-heimnisse der Natur entdeckt und alle menschlichen Probleme gelöst werden.

Überall schlummern höhere Fähigkeiten, bemerkenswerte Talente, tiefere Ein-blicke und größere Kräfte, und durch besondere psychologische Methoden können diese herausragenden Elemente so weit entwickelt werden, dass sie praktisch angewandt werden können. Jedes Bewusstsein kann Größe entfalten. Es geht schlichtweg nur um das, „Gewusst-Wie“.

Die wahre Selbsthilfe, Selbstentdeckung, das wahre Wissen um sich selbst sowie die fachkundige Anleitung bei der Umsetzung der eigenen Fähigkeiten, werden jeden Menschen weiterbringen. Die praktische Anwendung wird die Effizienz gewährleisten und Ergebnisse bringen.

Deshalb ist jedem, dem daran gelegen ist, der Erfolg beschieden.

Wenn Sie erfolgreich sein wollen, haben Sie freie Bahn. Alle Grundvorausset-zungen bringen Sie bereits mit. Was jetzt noch fehlt, ist das richtige Verständnis der Prinzipien und Gesetze, auf denen der Erfolg beruht, sowie danach die Anwen-dung der richtigen Methoden der Verursachung, bis der Erfolg eingetreten ist.

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Das Gesetz des Erfolgs ist ebenso exakt wie die Gesetze jeder Wissenschaft. Die genaue Anwendung dieses Gesetzes wird jedes Mal Ergebnisse zeitigen, und schließlich ist es das Ergebnis, das zählt.

Da sich die Ergebnisse aufgrund der ständigen Anwendung dieses Gesetzes be-liebig wiederholen lassen, sind der Anzahl Ihrer Erfolge keine Grenzen gesetzt.

Großes ist ebenso möglich wie Kleines, und Großes ist dem möglich, der das Gesetz im Glauben und mit Verständnis anwendet.

Unabhängig davon, wie Ihre gegenwärtigen Bedingungen beschaffen sein mögen, gibt es für Sie eine größere und bessere Zukunft, doch Sie müssen sich darauf vorbereiten. Sie können erst dann bessere Dinge erhalten, wenn Sie etwas dafür tun!

Studium, Planung, Engagement - all das ist notwendig. Die Jungen und die Alten können gleichermaßen weiter voranschreiten. Um sich selbst, und dem Großen Gebot, dem Sie unterliegen, treu zu sein, bleibt Ihnen gar keine andere Wahl als das Voranschreiten, denn Voranschreiten ist gleichbedeutend mit Erfolg.

Es liegt in der Absicht des Großen Gebotes, dass Sie weiterkommen und voran-schreiten!

Sie können durchaus stillstehen und auch zurückgehen und auf diese Weise Ihren normalen Fortschritt eine Zeitlang - oder auch ein Leben lang - behindern, doch letztendlich werden Sie gezwungen werden, sich insbesondere in der Richtung des Wachstums Ihrer Seele weiterzuentwickeln.

Die Natur duldet kein Abweichen von ihren Absichten. Dies ist häufig der Grund, warum Sie eine Widrigkeit nach der anderen hinzunehmen haben, wenn Sie sich weigern, voranzuschreiten.

Sie können Ihre höchsten Ziele erreichen. Scheuen Sie nicht davor zurück, sie hoch anzusetzen und errichten Sie Ihr Gebäude gründlich. Was für Sie Erfolg bedeutet, können Sie auch erreichen. Das Große Gebot verpfuscht nichts!

Was ihm als Ideal eingeprägt wird, hat auch die Macht, sich zu verwirklichen. Was im Unterbewusstsein angelegt ist, kann sich auf der materiellen Ebene zeigen.

Das Große Gebot trachtet stets danach, Sie aufzubauen und auf Erfolg auszu-richten. Das ist sein Plan.

Die Fähigkeiten großer und erfolgreicher Menschen sind dieselben, die auch Sie besitzen. Diese Menschen haben ein gewisses Verständnis der richtigen Art er-worben und ihre Fähigkeiten danach bestmöglich eingesetzt, um voranzukommen und Erfolge zu erringen.

Manche werden sich nun fragen: „Woraus besteht denn wahrer Erfolg?“ Beinahe jeder wird hierzu eine andere Auffassung vertreten. Um mehr Klarheit zu schaffen, wollen wir uns diesen Begriff näher ansehen:

Für viele Menschen ist „Erfolg“ vor allem irdischer Wohlstand. Für andere ist er die Verwirklichung persönlicher Hoffnung oder die Erfüllung eines Herzens-wunsches.

Wieder andere verstehen darunter das Erreichen ihrer Ambitionen oder das Vollbringen großer Taten.

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Doch wahrer Erfolg ist nichts von alledem.

Wahrer Erfolg hat nichts mit Geld, Position, Ruhm oder Wohlstand zu tun, wenngleich er diese Dinge beinhalten kann. Der wahre Erfolg liegt in den erhal-tenen Ergebnissen, in der eingefahren Ernte, die sich danach bemisst, wie weit unseren Mitmenschen geholfen und die Welt bereicherter wurde.

Im Sinne der vorliegenden Lektion werden wir den Begriff „Erfolg“ allerdings in einem individuelleren Sinne gebrauchen und bezeichnen damit das persönlichen Vorankommen und die persönliche Verbesserung.

Der Mensch ist so angelegt, dass er die Elemente seines Lebens nehmen kann, um damit eine ständig größer werdende Macht, mehr Verbesserung und mehr Erfolg zu erreichen. Darüber hinaus ist er auf subtile Weise mit allem außerhalb von ihm selbst verbunden, damit dieser Zweck erfüllt werden könne.

Diese Erfüllung hängt allerdings davon ab, inwieweit er von seinem Bewusstsein Gebrauch macht und ob er die Kräfte seines Lebens wissentlich oder unwis-sentlich einsetzt.

Erfolg bedeutet, das eigene Selbst und die eigenen Handlungen auf einen hö-heren Standard als das übliche menschlichen Niveau zu bringen. Beinahe alle Misserfolge und Niederlagen im Leben beruhen auf geistiger Blindheit. Wenn der Kopf funktioniert, denkt er auch richtig. All unsere Handlungen werden durch unsere inneren Beweggründe, nicht durch unsere äußeren Errungenschaften, bewertet. Moralische Feigheit, Unentschlossenheit in kritischen Augenblicken, Rücksichtslosigkeit oder die Unfähigkeit zur Zusammenarbeit haben die Hoff-nungen von Millionen von Menschen zunichte gemacht. Die Beseitigung solcher geistigen Hindernisse muss für jeden, der große Erfolge anstrebt, an erster Stelle stehen.

Der Erfolg hängt vom richtigen Kurs ab, davon, in Gedanken und in der Tat das beizubehalten, was richtig und angemessen ist. Es ist sehr wichtig, diesem Prinzip treu zu bleiben. Der Erfolg ist keine Sache der Umstände, der Zufälle oder des Schicksals, denn solange die goldene Regel nicht die Grundlage für eine geschäftliche Aktivität bildet, können wir uns mit diesem Prinzip nicht im Einklang befinden.

Religion und Geschäftsleben sind keine getrennten Wissenschaften. Lord Lever-hulme sagte: „Man kann immer wieder hören, dass das moderne Geschäftsle-ben nicht nach den Vorgaben der Bergpredigt funktionieren könne. Meine Mei-nung ist, dass jedes auf einer anderen Basis geführte Geschäft nicht erfolgreich sein kann.“

Dass ein Mensch ehrlich und fleißig ist, gewährleistet ihm noch keinen Erfolg. Dazu gehört mehr, denn ein schüchtener, ängstlicher oder rückständiger Mensch wird sich so verhalten, dass er seinem Fortschritt im Wege steht.

Falls jemand zum Beispiel ein tüchtiger Ingenieur ist, aber von einem Minderwer-tigkeitskomplex geplagt wird, wird er trotz einer gründlichen Ausbildung nicht das Optimale aus sich machen. Eine der verbreitestens Misserfolgsursachen ist die Angst. Diese kann weder durch Medikamente noch durch das Skalpell des Chirurgen beseitigt werden. Die einzige Abhilfe besteht im Verständnis.

Wer verstanden hat, dass das Universum von der Gegegenwart Gottes ange-füllt ist, verspürt keine Angst.

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Die meisten von uns könnten ihre Verpflichtungen erfüllen, wenn nicht irgendeine Angst uns davon abhielte.

Wir hypnotisieren uns in einen Glauben hinein, der unsere Macht lahmlegt. Die Angst vernebelt unseren Blick, sie betäubt unsere Fähigkeit, sie lähmt unsere geistigen Kräfte, die frei und aktiv sein müssen, wenn wir Unheil abwenden wol-len.

Wenn das Bewusstsein des Menschen von Angst verwirrt wird, ist er nicht in der Lage, eine Gelegenheit zu ergreifen.

Die Religion des Menschen macht ihn nicht von Hause aus erfolgreich. Ebenso wie jemand eine Brille trägt, um besser sehen zu können, verhilft ihm auch die Religion zu einem erfüllteren Leben, weil sein Blickwinkel erweitert wird. Die wah-re Religion erweitert den Blickwinkel des Menschen, während der Nichtreligiöse durch seinen engen Blickwinkel behindert wird.

Solange wir glauben, dass die Versorgung von Menschen und materiellen Be-dingungen abhinge, und uns dann Sorgen machen, weil uns die Menschen im Stich lassen könnten, werden die Umstände immer schlimmer. Die einzige Ge-währ ist, dass wir spüren und wissen, dass Gott - das Große Gebot - unsere Ver-sorgung ist und dass wir uns dies immer wieder ins Gedächtnis rufen. Wenn wir Erfolg wollen, müssen wir an Erfolg denken, darüber reden und uns erfolgreich verhalten. Dies fällt uns leichter, wenn wir wissen, dass Gott - das Große Gebot - auf unserer Seite ist. Der religiöse Mensch erkennt, dass das Große Gebot größer ist als das, was gegen uns steht.

Man sagt, dass die Hälfte unserer Misserfolge darauf beruhten, dass wir unse-re Pferde am Riemen reißen, sobald sie zum Sprung ansetzen. Der gute Reiter weiß, dass er in diesem Augenblick dem Pferd freien Lauf lassen muss; dies sichert ihm einen sicheren Hürdensprung.

Im übertragenen Sinne bedeutet dies, dass wir bei der Hälfte unserer Misser-folge am Zügel zerren, während wir unseren Kräften freien Lauf lassen sollten.

Wir bringen uns selbst zum Stürzen, statt zum Sieg zu reiten.

Zwei Buben tauchten eines Tages im Fluß und forderten sich gegenseitig he-raus, etwa zwei Meilen bis zum anderen Ufer zu schwimmen. Sie schwammen zügig und der Schwimmer, der bereits eine größere Strecke hinter sich gelegt hatte und nicht zurückblicke, steuerte weiter auf das andere Ufer zu.

Als er an Land kroch und umherblickte, konnte er seinen Freund nirgends se-hen.

Er blickte etwas sorgfältiger und dann entdeckte er seinen Freund dort, wie sie begonnen hatten. Dieser war immer noch am Ausgangsufer. Als er ihn er-reichte, stellte er ihn zur Rede: „Wieso bist du mir nicht nachgeschwommen?“

Der andere antwortete: „Ich bin etwa bis zur Hälfte geschwommen. Dann hatte ich Angst, dass ich es nicht schaffen würde und bin umgekehrt.“

„Aber“, meinte der andere „warum hast du nicht nach vorne geblickt. Das ein-zige was ich sah, war, dass das Ufer immer näher kam. Warum bist du umge-kehrt? Das ist doch auch nicht kürzer!“

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Erfolg wird nach und nach erreicht. Er ist nur durch Training zu erreichen. Ein Sportler trainiert wochen- und monatelang, um sich für einen Wettbewerb, der nur wenige Minuten dauert, fit zu machen.

Der wahre Erfolg besteht im Weitermachen, und aus einer Geisteshaltung, die dieses ständige Voranschreiten fördert. Wer diesen Wunsch zum Erfolg nicht verspürt, kann auch nicht erfolgreich sein.

Der erste Schritt ist dieser Wunsch zur Weiterentwicklung, um bessere und größere Dinge zu erreichen. Das verleiht dem Menschen die Kraft zum Weiter-machen.

Dieses Gesetz ist ebenso absolut wie jedes Gesetz der Wissenschaft. Die Tat-sache, dass Sie den Wunsch zum Erfolg verspüren, ist der Beleg, dass Sie auch die Kraft dazu haben. Der Wunsch erzeugt die Kraft. Die Kraft inspiriert das Bewusstsein des Menschen und der Erfolg ist das Ergebnis dieser richtig einge-setzten Inspiration.

Wenn wir die Lebensläufe erfolgreicher Menschen studieren, stellen wir etwas Interessantes fest: Wir finden einen gemeinsamen Nenner, der in einem auf-bauenden Geisteszustand besteht. Psychologen nennen dies die „Erfolgseinstel-lung“.

So einfach es sich auch anhören mag, ist der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg beinahe immer in der vorherrschenden Geisteshaltung zu finden.

Dass diese Tatsache von der modernen Psychologie bewiesen wurde, zeigt auch den Weg aus Widrigkeiten und Misserfolgen auf. Sie beweist, dass eine positive Geisteshaltung, die auf ein „Ich schaffe es“ ausgerichtet ist, das Zünglein an der Waage ist, das dem „Ich schaffe es nicht“ des Erfolgslosen gegenübersteht.

Ersterer lernt die Wahrheit und entdeckt, dass er etwas bewegen kann und diese Vorstellung befreit seine schlummernden Energien, lässt ihn aktiv werden und erweckt in ihm den Wunsch, voranzukommen.

Manche Menschen leben jedoch in der Überzeugung, dass sie immer so blei-ben müssten, wie sie jetzt sind. Sie glauben, dass Gott sie in eine fertige Form gegossen habe und die wenigen Fähigkeiten, die sie besitzen, alles sind, worauf sie hoffen können.

Die wissenschaftliche Erforschung der Mysterien des menschlichen Bewusst-seins zeigen eine wunderbare Welt der Macht und Möglichkeiten auf. Die psy-chologische Wahrheit ist, dass das, was einem Bewusstsein möglich ist, auch einem anderen möglich ist; meist besser, als wir glauben wollen. Die mensch-lichen Fähigkeiten und Mächte, über die die Erfolgreichen verfügen, stehen auch Ihnen zu. Der einzige Unterschied liegt darin, wie sehr sie ausgeprägt sind, nicht in der Art.

Betrachten Sie sich, Ihr Leben und Ihre Umstände, die Dinge und die Menschen von nun an aus einer höheren Warte. Je mehr Sie geistig das Bessere und Grö-ßere erkennen, umso mehr werden Sie bewusst und unbewusst das Bessere und Größere anstreben. Ihre Gedanken, Wünsche, Worte und Ihre geistigen Ak-tionen werden nach und nach mit einem Geist des Fortschritts angefüllt werden und Ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten werden zunehmen.

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Seien Sie gewiss, dass Sie Erfolg haben können und denken, leben und handeln Sie aus dieser starken Überzeugung heraus.

Sie können überall nach dem Geheimnis des Erfolgs suchen, aber letztendlich werden Sie es wieder in dieser kurzen Aussage zusammengefaßt finden:

„Ich schaffe es!“

Die moderne Psychologie hat entdeckt, dass der Mensch, der sich etwas zu-traut und davon ausgeht, dass er es schafft, auch die Kraft dazu entwickelt. Dies ist ein nachweisliches Gesetz des Bewustseins.

Denken Sie immer wieder daran, dass Sie das, was Sie sich vorgenommen ha-ben, schaffen und es können. Dann wird es nicht mehr lange dauern, bis Sie es tatsächlich tun.

Daran ist nichts Wundersames. Das zugrunde liegende Prinzip ist, dass das Bewusstsein seine gesamten Energien auf die Fähigkeiten ausrichtet, die für die Bewerkstellung des Vorgenommenen eingesetzt werden und sie soweit auf-baut, bis sie groß und stark genug werden, um das, was vorher unmöglich er-schien, zu vollbringen.

Hindernisse dienen als Gelegenheit, um unsere brachliegenden Kräfte anzuru-fen. Sie machen uns stark. Sie führen uns zum angestrebten Ziel.

Wenn sich Ihnen Hindernisse in den Weg stellen, wenn Sie vorankommen wol-len, sagen Sie sich wieder die genannten Zauberworte vor:

„Ja, ich schaffe es!“

Diese einfachen Worte enthalten das Sesam-Öffne-Dich für den Erfolg, und ohne ihre Umsetzung wurde noch nie ein lohnenswertes Ziel erreicht.

Welches Stadium der Mensch im Leben erreicht, hängt zum großen Teil von seiner Geisteshaltung ab. Es gibt Menschen, die eine Mutlosigkeit, Niederge-schlagenheit oder Düsterheit ausstrahlen, weil sie von einem „Ich schaffe das nicht“ ausgehen.

Andere strahlen Erfolg aus, weil ihre Einstellung lautet: „Ja, ich schaffe es!“

Diese unterschiedlichen Typen sehen wir überall. Der eine zieht Widrigkeiten, Pech und Unglück an, der andere zieht das Beste an und verbucht einen Er-folg nach dem anderen. Der negative „Ich-schaffe-das-nicht“-Typ stößt uns ab; instinktiv weichen wir von ihm zurück. Das Große Gebot warnt uns vor ihm.

Auf der anderen Seite zieht uns der „Ich-schaffe-das“-Typ an. Er ist optimistisch und wir sind froh, das wir mit ihm zu tun haben.

Jeder hat seine individuelle Atmosphäre, ebenso wie eine Blume ihr Aroma hat.

Trachten wir also danach, eine starke und positive Haltung des „Ja, ich kann das!“ aufzubauen; diese wird uns zum Erfolg bringen!

Egal, wie die Umstände beschaffen sein mögen, Sie sind immer größer als die Umstände, eventuell nicht in der tatsächlichen Situation, aber doch potenziell.

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Was auch immer Sie anstreben, seien Sie gewiss, dass Sie gewinnen werden!

Nehmen Sie sich hohe Ziele vor, wählen Sie Ihre Ziele klug und Ihre Fehler wer-den immer weniger werden. Halten Sie sich die Einstellung des „Ja, ich schaffe es“ immer vor Augen!

Sie werden Erfolg haben!

Beim nächsten Schritt geht es darum, Ihr Ideal oder Ziel klar festzulegen.

Erstellen Sie ein geistiges Wunschbild und halten Sie es in Ihrem Bewusstsein fest.

Arbeiten Sie beharrlich auf Ihr Endziel zu. Das Leben ist eine Reihe vieler Einzel-schritte. Jeder Schritt mag Ihnen zwar neue Probleme bringen, aber während Sie jedes neue Problem meistern, richten Sie Ihren Blick weiterhin unbeirrt auf den Gipfel - auf Ihr Ziel!

Es spielt keine Rolle, wenn die Anfangsschritte plump oder unbeholfen ausfallen. Sie sind nur der Anfang.

Vergleichen Sie sich nicht mit anderen. Jeder musste irgendwann vorne anfan-gen.

Bedenken Sie auch, dass Sie erst dann gescheitert sind, wenn Sie aufgeben. Solange Sie weitermachen, wird jeder Versuch irgendein Ergebnis bringen. Und letztendlich ist der Erfolg nichts anderes als eine Ansammlung vieler guter Er-gebnisse.

Einer Ihrer schlimmsten Feinde befindet sich in Ihnen selbst. Die Rede von der Neigung des Aufschiebens. Diese Neigung ist der Tod des Ehrgeizes. Die Folge ist eine Unentschlossenheit, die ihrerseits Misserfolge bringt.

Schulen Sie sich darin, Ihre Entscheidungen zügig zu treffen. Erledigen Sie Klei-nigkeiten, bevor sie sich zu großen Problemen auswachsen. Wer keine eigenen Entscheidungen treffen kann, unterwirft sich anderen. Er wird für das radikale Denken anderer anfällig und zu einem Herdentier, der nur das anziehen kann, was die Masse anziehen kann.

Was fangen Sie mit Ihrer Freizeit an?Geben Sie ihr einen Wert?Wo halten Sie sich auf?

Vieles, machmal sogar der gesamte Erfolg, hängt von den so genannten „Ne-benprodukten“ ab. Diese Nebenprodukte sind etwas anderes als das hergestell-te Hauptprodukt, aber sie besitzen einen eigenen Wert.

Alle großen Unternehmen haben auch Nebenprodukte, die ihnen gutes Geld ein-bringen. So verwendet zum Beispiel die Armour Meat Packing Company alle ihre Nebenprodukte zu ihrem Vorteil. Von den Schweinsschwänzen bis zum Haar gibt es eine lange Reihe von Nebenprodukten. Die Schwänze werden getrock-net und als Delikatesse verkauft. Aus dem Haar werden Bürsten und starke Seile hergestellt. Falls dieses Unternehmen nichts mit den Nebenprodukten an-finge, würde das Ergebnis für die Aktionäre sehr anders aussehen.

Nun sind wir keine Fleischverpackungsfirma. Wir handeln mit unserer Zeit. Un-ser Erfolg hängt davon ab, wie wir unsere Zeit nutzen und das Nebenprodukt

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Gar mancher Erfolg begann in der Freizeit, nicht nur im Sinne von Gewinnen, sondern auch im Sinne einer Zunahme der geistigen Aktivität. Jede Minute, die Sie sinnvoll und profitabel verwenden, ist ein Gewinn für Ihr Leben und erhöht die Chance eines erfolgreichen Lebens.

Jede ungenutzte Minute ist ein vernachlässigtes Nebenprodukt. Sie wird nie wiederkommen.

Der Begriff „Freizeit“ bezieht sich nicht ausschließlich auf Urlaube oder Wochen-enden. Denken Sie an die Viertelstunde vor dem Frühstück, die halbe Stunde danach, die dreißig Minuten im Bus, die Wartezeiten und die zahlreichen Chan-cen, die Sie jeden Tag vertun, weil Sie sie nicht nutzen, um etwas zu lesen, sich zu konzentrieren oder auf Ihr Ziel zuzuarbeiten.

Verwenden Sie Ihre gesamte Zeit konstruktiv. Nur die, die keine Ziele haben, die Erfolglosen und die, die nicht wissen, was sie wollen, sprechen vom „Zeit-Tot-schlagen“. Wer seine Zeit totschlägt, vernichtet seine Chancen, während der andere, der dem Erfolg entgegenstrebt, seine Zeit sinnvoll nutzt. Dieser Mensch erhält mehr vom Leben.

Abschließend darf ich „Erfolg“ deshalb wie folgt zusammenfassen: Es geht da-rum, den sinnvollen Umgang mit Zweierlei zu erlernen:

Mit unserer Zeit und mit dem Denken.

Wissen alleine ist noch kein Erfolg. Es geht darum, was wir mit diesem Wissen anfangen.

Hinter unserem Trachten und Streben, unter dem Staub und Rauch der Din-ge, verbergen sich die Arme unseres Vaters, der uns führt, schützt und unter-stützt.

Er besitzt das, was immer Ihnen fehlt; was Sie brauchen. Er ist der Lieferant.

Wann immer Sie auf ein Hindernis stoßen, kann es der in Ihnen und überall wohnende Gott überwinden.

Ja, ich kann es schaffen!

BONUS:

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