Implementierung und Verwendung des Future ... - Bundesheer

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Institut für Höhere Militärische Führung (IHMF) 6. FH-MaStg MilFü 2016 - 2018 Landesverteidigungsakademie Stiftgasse 2a 1070 Wien Implementierung und Verwendung des Future Tactical Communication Network (FTCN) zur Sicherstellung von Inlands- und Auslandseinsätzen des Österreichischen Bundesheeres Masterarbeit zur Lehrveranstaltung 6. FH-MaStgMilFü eingereicht bei Bgdr Mag. Wolfgang BÄCK vorgelegt von Obst Ing. Horst TREIBLMAIER, MSD Wien, April 2018 BUNDESMINISTERIUM FÜR LANDESVERTEIDIGUNG

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Institut für Höhere Militärische Führung (IHMF)6. FH-MaStg MilFü 2016 - 2018 LandesverteidigungsakademieStiftgasse 2a1070 Wien

Implementierung und Verwendung des Future Tactical CommunicationNetwork (FTCN) zur Sicherstellung von Inlands- und Auslandseinsätzen

des Österreichischen Bundesheeres

Masterarbeit

zur Lehrveranstaltung 6. FH-MaStgMilFü

eingereicht bei Bgdr Mag. Wolfgang BÄCKvorgelegt von Obst Ing. Horst TREIBLMAIER, MSD

Wien, April 2018

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VORWORTDas derzeitige Fernmeldesystem des österreichischen Bundesheeres (FMSys-ÖBH)befindet sich mit seinem verlegbaren Anteil seit Mitte der 80er Jahre in einer nahezuunveränderten Struktur und Aufgabenzuordnung im Einsatz. Eine kompletteSystemerneuerung ist zur Sicherstellung einer zeitgemäßen Führungsunterstützungdaher zeitnah umzusetzen.Die Implementierung und Verwendung eines neuen FMSys-ÖBH stellt die Organisationvom Trupp (Radar, Flugfunk, Melde- und Auswertestelle usw.) über die Einheit(Kompaniekommando) und die Stäbe aller Führungsebenen sowie dieFührungsunterstützungskräfte vor große Herausforderungen. Mit der wissenschaftlichenBetrachtung der „organisatorischen Implementierung“, abgeleitet aus der Verwendungdes Future Tactical Communication Network (FTCN), kann ein wesentlicher Bausteinfür die weitere Ausplanung der Einführung geschaffen werden.Die vorliegende Masterarbeit ist für einen Leserkreis mit Grundkenntnissen in derOrganisation des ÖBH, Aufgaben der Führungsunterstützung und desFernmeldeeinsatzes gedacht. Die Bearbeitung ist eingeschränkt auf den Bereich dergeplanten Verwendung des FTCN und die hierzu erforderliche Organisation.

Die Planungsgrundlagen „Vorhabensabsicht“ und „militärisches Pflichtenheft“ für dasneue FMSys-ÖBH unter dem Begriff FTCN wurden durch den Verfasser erstellt. Diegediegene Ausplanung der Einführung des FTCN liegt daher in persönlichem Interessedes Verfassers.Als persönliche Motivation und Standpunkt des Verfassers zur Bedeutung derOrganisation wird erläuternd angeführt:

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1. Organisationsstrukturen stellen die Grundlage für jedes militärische Handelnaufgrund von Aufträgen oder selbstständigem Handeln innerhalb der Befugnisse sicher.

2. Organisationsstrukturen bilden auch die Grundlage für die Zuordnung vonAusrüstung.3. Organisationsstrukturen stellen eine generelle Regelung dar. In Zeiten der„NICHT VORHERSEHBAREN“ Szenarien müssen Organisationsstrukturen einflexibles Agieren und Reagieren erlauben.4. In „UNSICHEREN“ Zeiten stellt eine effektive und effizienteOrganisationsstruktur wiederum einen fixen Anhalt für dann benötigte Fähigkeitensicher.

Danksagung:Das Vorhaben FTCN ist geprägt durch das initiative und innovative Handeln einigerKameraden. Diesen Kameraden gilt mein persönlicher Dank. Sie haben michaufgefordert, diese Bearbeitung in der Tiefe und Einsatznähe durchzuführen. Sie habenmich aber auch mit vielen Anregungen bei der Bearbeitung eines Themas, welches überkeine vergleichbaren Grundlagen verfügt, kameradschaftlich unterstützt.

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INHALTSVERZEICHNISVORWORT ............................................................................................................4INHALTSVERZEICHNIS .....................................................................................71 ALLGEMEINES............................................................................................ 111.1 Zielsetzung des Projektes FTCN.................................................................... 121.2 Forschungsfrage ............................................................................................ 141.2.1 Arbeitsfragen ......................................................................................... 141.2.2 Methode ................................................................................................. 142 ARGUMENTATIONSGANG MIT DEN HAUPTKAPITELN ................... 172.1 Anforderungen aus der ÖBH Fähigkeitenentwicklung ................................... 172.1.1 Fähigkeitsbereich Führung (Command) .................................................. 172.1.2 Fähigkeitsbereich Information (Inform) .................................................. 182.1.3 Fähigkeitsbereich Aufrechterhaltung des Leistungsvermögens (Sustain) 192.1.4 Fähigkeitsbereiche Mobilität und Schutz ................................................ 212.1.5 Bereich Ausbildung und Einsatzvorbereitung ......................................... 212.2 Anforderungen aus internationalen Entwicklungen ........................................ 222.2.1 Netzwerkorientierte Einsatzführung ....................................................... 222.2.2 The Ability to Agility – Fähigkeit flexibel zu agieren ............................. 232.3 Vorgaben aus der Organisationslehre ............................................................ 272.3.1 Begriffsdefinitionen aus der Organisationslehre ..................................... 272.3.2 Dimensionen einer Organisationsstruktur ............................................... 292.3.3 Regelungen in einer Organisationsstruktur ............................................. 302.3.4 Vorgaben aus der zu unterstützenden militärischen Organisation ............ 322.3.5 Aufgabenanalyse, Aufgabensynthese und Organisation .......................... 352.3.6 Folgerungen aus der Organisationslehre ................................................. 372.4 Vorgaben aus militärischen Abläufen ............................................................ 382.4.1 Prozesslandschaft ................................................................................... 382.4.2 Der taktische Führungsprozess ............................................................... 392.4.3 Das taktische Führungsverfahren ............................................................ 402.4.4 Folgerungen für Aufgaben und Organisation der Führungsunterstützung 412.5 Aufgaben der Führungsunterstützung IST ..................................................... 422.5.1 Führungsunterstützung im Rahmen des taktischen Führungsverfahrens .. 422.5.2 Führungsunterstützung im Stab .............................................................. 442.5.3 Führungsunterstützung der Truppe ......................................................... 452.5.4 Aufgabenträger der Führungsunterstützung (Zusammenfassung) ............ 472.6 Fähigkeitsbeschreibung des Systems FTCN .................................................. 482.6.1 Generelle Fähigkeiten des Systems FTCN .............................................. 482.6.2 Fähigkeiten des taktischen Routers ......................................................... 492.6.3 Fähigkeiten der Tunnelbox ..................................................................... 502.6.4 Fähigkeiten des semimobilen Datenfunks ............................................... 502.6.5 Fähigkeiten des Sprachservice und der Endgeräte ................................... 522.6.6 Fähigkeiten des IKT-Verteilersystems inklusive WLAN ........................ 532.6.7 Fähigkeiten des FTCN-Servers ............................................................... 542.6.8 Fähigkeiten des Managementsystems ..................................................... 54

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2.6.9 Sonstiges ................................................................................................ 562.6.10 Analyse der Fähigkeitsänderungen mit Einführung des FTCN ................ 562.7 Planung des Einsatzes des FTCN................................................................... 582.7.1 Einsatz FTCN im Rahmenszenario kleiner Verband INLAND ............... 592.7.1.1 Rahmenszenario-Ausgangslage ....................................................... 602.7.1.2 Gliederung ...................................................................................... 602.7.1.3 Lage im Verfügungsraum Grenzschutz ............................................ 612.7.1.4 IKT-Einsatz Lage Grenzschutz ........................................................ 612.7.2 Einsatz FTCN im Rahmenszenario kleiner Verband AUSLAND ............ 682.7.2.1 Rahmenszenario .............................................................................. 682.7.2.2 Gliederung ...................................................................................... 692.7.2.3 Lage im Einsatzraum....................................................................... 692.7.2.4 IKT-Einsatz ..................................................................................... 702.8 Aufgabenanalyse ........................................................................................... 772.8.1 Aufgabenanalyse Inlandseinsatz ............................................................. 782.8.1.1 Arbeitstafel Führungsunterstützung des taktischenFührungsverfahrens ......................................................................................... 782.8.1.2 Arbeitstafel Herstellen der 1. Führungsfähigkeit BGefStd .......Fehler!Textmarke nicht definiert.2.8.1.3 Arbeitstafel Herstellen der Führungsfähigkeit KpGefStd ................. 812.8.1.4 Arbeitstafel Führungsunterstützung bwgl. BefSt .............................. 822.8.1.5 Arbeitstafel Führungsunterstützung integrierter Netzfunkbetrieb ..... 832.8.1.6 Arbeitstafel Herstellen volle Führungsfähigkeit am BGefStd ........... 842.8.2 Aufgabenanalyse Auslandseinsatz .......................................................... 842.8.2.1 Arbeitstafel Führungsunterstützung des taktischenFührungsverfahrens OOA ................................................................................ 852.8.2.2 Arbeitstafel Herstellen der 1. Führungsfähigkeit Camp ................... 852.8.2.3 Arbeitstafel Herstellen Führungsfähigkeit KpGefStd ....................... 872.8.2.4 Arbeitstafel Führungsunterstützung bwgl. BefSt OOA ..................... 882.8.2.5 Arbeitstafel Führungsunterstützung integrierter Netzfunkbetrieb ..... 892.8.2.6 Arbeitstafel Herstellen volle Führungsfähigkeit im Camp ................ 902.8.2.7 Arbeitstafel Führungsfähigkeit KontKdo, NSE, CI und NIC .....Fehler!Textmarke nicht definiert.2.9 Ableitungen von Funktionen ......................................................................... 912.10 Ableitungen für die Aufbauorganisation .................................................... 922.10.1 Aufgabensynthese „verrichtungsorientiert“ ............................................ 922.10.1.1 Inlandseinsatz ................................................................................. 922.10.1.2 Auslandseinsatz ............................................................................... 932.10.2 Aufgabensynthese „objektorientiert“ ...................................................... 942.10.2.1 Inlandseinsatz ................................................................................. 942.10.2.2 Auslandseinsatz ............................................................................... 952.10.3 Vergleich verrichtungsorientierte-objektorientierte Organisation ............ 962.10.3.1 Verrichtungsorientierung ................................................................ 962.10.3.2 Objektorientierung .......................................................................... 972.10.4 Implementierungsvorschlag mit Begründung.......................................... 972.10.5 Struktur der Führungsunterstützungskräfte mit SOLL/IST Vergleich...... 982.10.5.1 Bereich Stab kleiner Verband .......................................................... 982.10.5.2 Bereich Fernmeldezug kleiner Verband ........................................... 992.10.5.3 Bereich Fernmeldekräfte Einheit ................................................... 1022.10.6 Modularisierung ................................................................................... 103

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2.10.7 Agility und Netzwerkfähigkeit ............................................................. 1042.11 Kennzahlen für Handakt .......................................................................... 1043 SCHLUSSBETRACHTUNG ...................................................................... 1073.1 Fähigkeitstreiber FTCN ............................................................................... 1073.2 Beantwortung der Arbeitsfragen und Forschungsfrage................................. 1073.3 Ausblick ...................................................................................................... 1103.3.1 Technische Weiterentwicklung ............................................................. 1113.3.2 Ausbildung ........................................................................................... 111LITERATURVERZEICHNIS ........................................................................... 113ABBILDUNGSVERZEICHNIS ......................................................................... 115ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ....................................................................... 117LEGENDE ..............................................................................................................1EHRENWÖRTLICHE ERKLÄRUNG .................................................................3KURZZUSAMMENFASSUNG/SUMMARY ........................................................4SPERRVERMERK ................................................................................................7

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1 ALLGEMEINESDas derzeit in Nutzung befindliche FMSys-ÖBH wurde mit Ministerweisung Nr. 87 aus1979 unter dem Arbeitstitel „Fernmeldesystem 80/Fernmeldeinfrastruktur“ geplant undeingeführt. Der Nutzungsbeginn bei der Truppe war 1988 mit der erstenBewährungsprobe bei der alpinen Schiweltmeisterschaft in SAALBACH 1991.

Unter dem Begriff Integrierte Fernmeldeinfrastruktur (IFMIN) mit denModernisierungsschritten Implementierung ISDN-Schnittstelle, ErneuerungManagementsystem und Integration von handelsüblichen Routern, erfüllt IFMIN bisheute die wesentliche Aufgabe der Informationsversorgung an Führungseinrichtungenkleiner Verband aufwärts sowie einiger wichtiger Sensoren.2011 wurden erste Maßnahmen zur Ablöse im Rahmen einer Planungsabsicht mitpraktischer Erprobung durchgeführt. Dabei wurden neue Technologien wie Voice overInternet Protokoll (VoIP), Wireless Anwendungen sowie Sprach- und Datenintegrationeinem Test inklusive Anwendertest unterzogen.2013 beginnend wurde aufbauend auf den Erfahrungen die Vorhabensabsicht FTCNerstellt und verfügt.

„Ziel und Zweck des Vorhabens FTCN ist die Sicherstellung eines für NATIONALEund INTERNATIONALE Einsätze und Übungen geeigneten Vermittlungssystemssowie des erforderlichen Verteilungs- und Einbindungssystems für Endteilnehmer anverlegbaren Führungseinrichtungen (GefStden) inklusive Lagerbetrieb (Camp) um die

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Verfügbarkeit der erforderlichen IKT-Services der Landstreitkräfte, Luftstreitkräfte undSondereinsatzkräfte gewährleisten zu können“.1

2014 erfolgte die Erstellung und im Jänner 2015 die Verfügung des MilitärischenPflichtenheftes FTCN. Seither läuft der Bereitstellungsprozess.Die Ablöse eines verlegbaren Fernmeldesystems nach zirka 30 Jahren generiert bei derImplementierung nachfolgende Problemfelder:

• Neuorganisation der Führungsunterstützung (FüU)-Kräfte zur Sicherstellungeiner bedarfsorientierten Planung, Errichtung und Betrieb

• Ausbildung des FüU-Personals beginnend mit neuen technischen Grundlagen bishin zur Gerätelehre

• Ausbildung des Nutzerpersonals zur Sicherstellung der Akzeptanz bei denBenützern des FTCN

• Logistische Maßnahmen in Gesamtbetrachtung zur Gewährleistung derFeldverwendbarkeit

• Gewährleistung der Zukunftsfähigkeit in den eingeführten Bereichen

Die Problemstellung dieser Masterarbeit ist auf den Kernbereich „Implementierungeiner neuen Organisation der FüU-Kräfte“ auch im Hinblick auf die dadurchsichergestellte Basis aller weiteren Bearbeitungen der Problemfelder und deren Umfangeingegrenzt.

1.1 Zielsetzung des Projektes FTCNGemäß militärischem Pflichtenheft (MP) Nr.: 5805/03 Version 4.0 wurde verfügt:

1 Siehe Vorhabensabsicht GZ S93610/6-IKTPl/2014

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„Ziel des Vorhabens FTCN ist es, die Basisanforderungen der Führungsunterstützungan Führungseinrichtungen 2018 und danach durch ein

o modulares,o IP-basierendes,o mit hoher Datenübertragungskapazität verbundenes,o durch drahtgebundene und drahtungebundene Teilnehmereinbindung,o rasch betriebsfähiges,o mit Truppenfunk verbundenes,o einfach zu bedienendes und erlernendes,o weiterentwickelbares

Vermittlungs- und Verteilungssystem zu beschaffen, um die einsatzspezifischen Servicesin einem Netzwerk für alle eingesetzten Kräfte entsprechend ihrem Bedarf verfügbar zumachen.“2

In der Abbildung 1 sind die Einbettung des FTCN in das FMSys-ÖBH und damit auchdie Schnittstellen und Systemgrenzen dargestellt.

Abb. 1: Einbettung in das FMSys3

Die Zielsetzung des Projektes FTCN ist ein wesentlicher Beitrag zurFähigkeitenentwicklung ÖBH.2 MP Nr.: 5805/03 Version 4.0 GZ S93610/13-IKTPl/20153 Grafik: Autor

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Von den Fähigkeitszielen ausgehend sind die Realisierungsziele über dieEntwicklungslinien4 Personal, Organisation inklusive Struktur, Ausrüstung5,Infrastruktur und Vorschriften zu erreichen. Die Entwicklungslinien stellen jeneAufgabenbereiche dar, die entlang der Zeitachse zur Realisierung von vorgegebenenZielen zu beachten sind. Die zeitliche Synchronisation ist ein wesentlicher Faktor einererfolgreichen Implementierung einer Fähigkeit.

1.2 ForschungsfrageWelche organisatorischen Maßnahmen sind mit Implementierung des FTCN im ÖBHnotwendig, um eine effektive und effiziente Nutzung im Sinne der Einsatzambition desÖBH sicherzustellen?1.2.1 ArbeitsfragenAus der Forschungsfrage lassen sich nachfolgende Arbeitsfragen ableiten:a. Welche Funktionen und Organisationselemente sind für den Einsatz des FTCN

zu bilden?b. In welche Organisationsstrukturen sind die Funktionen und

Organisationselemente zu integrieren bzw. zuzuordnen?c. Welche neuen Fähigkeiten bzw. Fähigkeitserweiterungen sind mit der

Einführung des FTCN kennzahlenrelevant zu erzielen?1.2.2 MethodeZur Beantwortung der Forschungs- und Arbeitsfragen wurde nachfolgendeVorgangsweise gewählt:

• Sammlung und Analyse der in den nationalen Planungsdokumentengestellten Anforderungen

4 MSK 2017 GZ S92000/183-GStb/2017, Seite 45 einschließlich Ausstattung

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• Sammlung und Analyse der in internationalen Planungsdokumenten undZukunftskonzepten gestellten Herausforderungen

• Analyse und Anwendung der Regeln der Organisationslehre immilitärischen Bereich

• Analyse der beschafften Komponenten FTCN auf Fähigkeitszuwachs• Aufgabenanalyse des Einsatzes der Komponenten FTCN in

verschiedenen Rahmenszenarien unter Beachtung des taktischenFührungsverfahrens

• Vergleichende Betrachtung und Bewertung von Varianten derAufgabensynthese als Grundlage für die Organisationsstruktur

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2 ARGUMENTATIONSGANG MIT DENHAUPTKAPITELN2.1 Anforderungen aus der ÖBH FähigkeitenentwicklungIm BH-Plan 2017 - 2020 sind die Bereiche der Fähigkeitenentwicklung angeführt. Fürgegenständliche Bearbeitung sind die Bereiche Führung (Command) sowie Information(Inform) von besonderer Bedeutung. Die Bereiche Mobilität (Deploy), Wirkung(Engage), Schutz (Protect) und Aufrechterhaltung des Leistungsvermögens (Sustain)sind aufgrund der Abhängigkeit der Erzielung einer Gesamtfähigkeit mitzubetrachten.Die im BH-Plan 2017 - 2020 festgelegte Entwicklung der Ausbildung und Einsatz-vorbereitung stellt die querschnittliche Basis der Fähigkeitserreichung dar.

2.1.1 Fähigkeitsbereich Führung (Command)Der Fähigkeitsbereich Führung ist durch das Projekt FTCN „DIREKT“ zu unterstützen.

„Realisierungsziele bis 2020:6

• Anhebung und Stabilisierung der betrieblichen Aufwendungen zur optimiertenNutzung vorhandener Systeme und Fähigkeiten im Fähigkeitsbereich Führung.

• Verbesserung und teilweise Erneuerung der Fähigkeit zum Betrieb gesicherterortsfester, verlegbarer und mobiler Führungseinrichtungen im Inland alswesentlicher Beitrag zur gesamtstaatlichen Führungsfähigkeit.

• Herstellung einer interoperablen Führungsfähigkeit für die im internationalenKrisenmanagement eingesetzten Kräfte (Federated Mission Networking).

• Sicherstellung eines durchgängigen Aufklärungs-, Wirkungs- undFührungsverbundes (Weiterentwicklung des implementierten

6 BH-Plan 2017 - 2020 GZ S92000/69-GStb/2016 Pkt 4.1.1

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Führungsinformationssystems und Einführung einesBattlefieldmanagementsystems sowie Waffeneinsatzsystemen).“

Folgerungen:Das FTCN muss für den Betrieb im nationalen und internationalen Umfeld über daserforderliche FüU-Fachpersonal verfügen.Das FTCN muss einen Aufklärungs-, Wirkungs- und Führungsverbund vom Sensor biszum Entscheider in einem Netzwerk sicherstellen. Für den Betrieb ist in allen IKT-Netzwerkelementen FüU-Fachpersonal erforderlich.

2.1.2 Fähigkeitsbereich Information (Inform)Der Fähigkeitsbereich Information ist durch das Projekt FTCN „INDIREKT“ durchSicherstellung der erforderlichen Kommunikation zu unterstützen.

Realisierungsziele bis 2020:7

• Anhebung und Stabilisierung der betrieblichen Aufwendungen zur optimiertenNutzung vorhandener Systeme und Fähigkeiten im FähigkeitsbereichInformation

• Verbesserung der Fähigkeiten zur Schaffung eines nachrichtendienstlichenLagebildes (u. a. durch Beschaffung weiterer mit technischenAufklärungsmitteln)

• Verbesserung der Fähigkeiten zum gesamtstaatlichen Lagebild beizutragen (z.B. Migrationslage)

7 BH-Plan 2017 - 2020 GZ S92000/69-GStb/2016 Pkt 4.1.4

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• Aufstellung und Ausstattung (unbemannte Luftaufklärungsmittel, Boden-überwachungsradar, Mobilität) einer zusätzlichen technischenAufklärungskompanie

• Abschluss der Vervollständigung der Erneuerung der passiven LRÜ mit neuenRadarsystemen inklusive der dazu erforderlichen Identifikationssysteme

• Erprobung von Micro-UAV mit dem Ziel der Schaffung derEntscheidungsgrundlagen bis 2016 für eine nachfolgende Beschaffung

• Verbesserung der taktischen Luftaufklärungskapazität durch Erweiterungbestehender Systeme

• Vorantreiben der strukturellen Verankerung des ISTAR-Prozesses unterKoordination mit dem JFS-Prozess (beginnender Aufbau einer JOINT ISTAR-Fähigkeit im Zusammenwirken mit den LuSK)

Folgerungen:Das FTCN muss die Kommunikation zusätzlicher und neuer Aufklärungsmittel ineinem ISTAR-Verbund und den gesamten ISTAR-Prozess unterstützen. DerErweiterbarkeit und Flexibilität der FüU-Funktionen und FüU-Organisation, auch umden Bereich elektronische Kampfführung, kommt folglich besondere Bedeutung zu.

2.1.3 Fähigkeitsbereich Aufrechterhaltung des Leistungsvermögens (Sustain)Der Fähigkeitsbereich Sustain muss durch das Vorhaben FTCN durch permanenteSicherstellung der Führungsunterstützung gewährleistet werden.Realisierungsziele bis 20208:

8 BH-Plan 2017 - 2020 GZ S92000/69-GStb/2016 Pkt 4.1.6

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• Anhebung und Stabilisierung der betrieblichen Aufwendungen zur optimiertenNutzung vorhandener Systeme und Fähigkeiten im FähigkeitsbereichAufrechterhaltung des Leistungsvermögens

• Gewährleistung und anteilige Verbesserung der Resilienz-Fähigkeit des ÖBH imRahmen der Umfassenden Sicherheitsvorsorge

• Steigerung des Ausbildungsstandes und damit Erhöhung von Reaktions- undHandlungsfähigkeit der Kräfte des ÖBH durch vermehrte Ausbildungs- undÜbungsvorhaben

• Einhaltung der Vorgaben bzw. gültigen Standards für internationaleingemeldete Kräfte (z. B. Flugstundenumfang, Bevorratungsziele vonVersorgungsgütern)

• Aufstellung eines Feldspitales für humanitäre Zwecke sowie einer vermindertenFeldambulanz für Inlands- als auch Auslandsaufgaben

Langfristige Realisierungsziele:• Anhebung der Bevorratungsziele zur Erhöhung der Durchhaltefähigkeit des

ÖBH und als weiterer Beitrag zum gesamtstaatlichen KrisenmanagementFolgerungen:Die personelle Organisation des FTCN muss ein entsprechendes Durchhaltevermögenaufweisen.Die Ausbildung des Personals zum Betrieb des FTCN muss eine universelle Nutzungzur Verbesserung der Handlungsfähigkeit gewährleisten.

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2.1.4 Fähigkeitsbereiche Mobilität und SchutzDie Fähigkeitsbereiche Mobilität (Deploy) und Schutz (Protect) haben dem jeweiligenGrad der unterstützten Kräfte zu entsprechen.

Den Fähigkeitsbereich Schutz hat ergänzend das FTCN durch technisch elektronischeSchutzmaßnahmen zu gewährleisten.

Folgerungen:Die Mobilität der mit FTCN eingerüsteten Fahrzeuge bzw. die Verlegbarkeit von FTCNKomponenten hat der unterstützten Truppe zu entsprechen.

Der Schutz durch Härtung des Gerätes/der Fahrzeuge bzw. die Eigensicherung desBedienpersonals FTCN hat dem jeweiligen Grad der unterstützten Truppe zuentsprechen.

Die Nutzung der technisch elektronischen Schutzmaßnahmen hat durchorganisatorische und betriebliche Maßnahmen, welche durch das FTCN-Betriebspersonal geregelt werden, zu erfolgen.

2.1.5 Bereich Ausbildung und EinsatzvorbereitungRealisierungsziele bis 20209:

• Implementierung der Kaderanwärterausbildung mit Beginn 3. Quartal 2016sowie des Offiziersausbildungsmodells NEU ab 3. Quartal 2017 auf Basis dergenehmigten Vorhabensabsichten und der Auditierung FH-BaStg MilFü(2. Quartal 2016)

9 BH-Plan 2017 - 2020 GZ S92000/69-GStb/2016 Pkt 4.5

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• Ausplanung und Beginn der Implementierung der weiterführenden UO-Ausbildung

• Umsetzung von Ausbildungs- und Übungsvorhaben unter Betonung der in Ziffer3 hervorgehobenen Einsatzszenarien und unter besonderer Berücksichtigungdes Einsatzes im urbanen Umfeld, einschließlich erforderlicher Alarmierungs-und Formierungsmaßnahmen

• Aufrechterhaltung der praktischen Fertigkeiten auf gefechtstechnischer Ebeneim vollen Spektrum

Folgerungen:Im Bereich der Ausbildung und Einsatzvorbereitung ist die neueKaderanwärterausbildung bereits angelaufen. Ausbildungsziele und Ausbildungsinhaltesind daher für FüU-Kräfte und Nutzer anzupassen.

Die derzeit in Ausplanung befindliche weiterführende UO-Ausbildung kannAnforderungen aus dem FTCN noch berücksichtigen.Die Organisation zum Einsatz des FTCN hat die Einsatznähe im besonderen Ausmaß zuberücksichtigen.

2.2 Anforderungen aus internationalen Entwicklungen2.2.1 Netzwerkorientierte EinsatzführungWeltweit findet eine Transformation der Streitkräfte mit der Zielsetzung, eine bessereInformationsbasis für Entscheidungen zu erhalten und den Führungsprozess durchhochleistungsfähige Informations- und Kommunikationsnetze deutlich zubeschleunigen, statt.10 Netzwerkorientierte Einsatzführung wird dabei in der10 Vgl Operatives Fachkonzept Führungsunterstützung GZ S92150/16-MilStrat/2010, RdNr. 86

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Informationsdomäne, der kognitiven Domäne und physikalischen Domäne durchgeführtund soll zu verbesserter Auftragserfüllung führen. Die Netzwerkfähigkeit in derInformationsdomäne stellt dazu die Basis dar.

Alberts, Garstka und Stein stellen zu “Netzwerkorientierter Einsatzführung” fest:„The very essence of command and control (C2) lies in the ability of a commander, atany level, to make the most out of the situation. In order to do so, commanders comeequipped with education, training and experience that they bring to the situation, theassets and supplies they are assigned, and with access to information and decisionsupport”.11

Folgerungen:

Die Vorgaben zur Beschaffung des FTCN haben ein Schwergewicht auf die Erfüllungder Anforderung zur “Netzwerkorientierten Einsatzführung” gelegt. Die vorgeseheneEinbindung der Führungsebene „Einheit“ und der beweglichen Befehlsstellen allerFührungsebenen erlaubt erstmalig die vollwertige Sicherstellung der Kommunikations-und Informationsservices dieser wichtigen Elemente. Im Rahmen der Einführung desFTCN sind die organisatorischen Maßnahmen zur „Netzwerkfähigkeit“ für diesewichtigen Elemente zu berücksichtigen. Die Ausbildung aller Elemente derOrganisation zur Errichtung und den Betrieb des FTCN hat zudem dasGesamtverständnis „Netzwerkfähigkeit“ zu gewährleisten.

2.2.2 The Ability to Agility – Fähigkeit flexibel zu agierenIm Buch über die Zukunft von Command and Control „The Agility Advantage“ wirddurch den Forscher des Department of Defense ausgeführt:11 Alberts/Garstka/Stein, 2000, S. 157

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“Our ability to predict, and hence to plan, has been greatly diminished as a consequenceof the complexity and dynamics of our environments and the nature of the responsesnecessary to survive and prosper”.12

“Even perfect information about the initial conditions is not sufficient to predictbehaviour and outcomes”.13

“In conflict situations, asymmetry is the new normal. Adversaries have proventhemselves to be remarkably adaptive. They are quick to find our weakness and exploitthem. Thus, even if we could predict initial conditions, the dynamics of a conflictremain unpredictable”.14

“Agility is the ability to successfully cope with changes in circumstances”.15

“Preparing for the future in the new age means we must develop agility”. 16

“One way to improve an entity`s agility is to establish or enhance one or more of thefollowing six components of agility”.17

• Responsiveness• Versatility• Flexibility• Resilience• Innovativeness• Adaptability

12 Alberts, 2011, S. 313 Ebenda, S. 6214 Ebenda, S. 52215 Ebenda, S. 18916 Ebenda, S. 17717 Ebenda, S. 203/204

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Zu den einzelnen Verbesserungsbereichen wird erläutert bzw. angemerkt:

Responsiveness – Reaktionsfähigkeit auf ein EreignisEreignis: z. B. Erkennen von Änderungen im Kommunikationsfluss und Kommuni-kationslastMaßnahme: aktive, eigenverantwortliche Einleitung von Maßnahmen, z. B. Warn-meldungen für FTCN-User, Priorisierung von Teilnehmern

Versatility – Vielseitigkeit

Ereignis: z. B. Eigenheit des Auftrages ändert sich gravierendMaßnahmen: aktive, eigenverantwortliche Übernahme von Aufgaben zurAuftragserfüllung im Gesamtzusammenhang des vorgesetzten Kommandos, z. B.Organisationselement mit FTCN-Ausrüstung stellt Führungsfähigkeit in geänderterStruktur sicher

Flexibility – Flexibilität

Ereignis: z. B. Auftrag/Befehl lässt sich nicht wie geplant umsetzenMaßnahmen: selbstständig neue Wege zur Umsetzung suchen, z. B. FTCN-Komponenten werden in geänderter Funktionalität genutzt

Resilience – Widerstandsfähigkeit

Ereignis: z. B. massive eigene Ausfälle

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Maßnahme: passiv – Redundanzen, Reserven; aktiv – Instandsetzungskapazitäten, z. B.Netzkomponenten FTCN werden fernüberwacht oder ferngesteuert

Innovativeness – Innovationsfähigkeit

Ereignis: z. B. Es gibt keine Standardlösung für das Problem/die Aufgabe.Maßnahmen: neue Taktik, neue Verfahren, neue Wege, z. B. FTCN-Organisation stelltneben Standardeinsatz die Fähigkeit zur Schaffung von vor Ort adaptierbaren Einsätzensicher

Adaptability – Fähigkeit zur Anpassung

Ereignis: z. B. Lösung möglich, aber nicht optimal/zweckmäßigMaßnahmen: Anpassung von Organisation und Verfahren, z. B. FTCN-Organisationerlaubt die einfache Einbindung von zusätzlichen FTCN Elementen oderAbgabe/Aufnahme von Personal oder Bildung von Sonderelementen

Zusammengefasst muss festgestellt werden, dass „Unbekannte Bedrohungen inunbekannter Kombination und Ausführung“ die Szenarien der Zukunft und damitAufgaben der Zukunft sind.

Folgerungen:Eine Fähigkeit, flexibel zu agieren und diese Fähigkeit ständig zu verbessern, stelltdaher eine wesentliche Anforderung an militärische Kräfte und damit an dieFührungsunterstützung und dessen Basis FTCN, dar. In den o.a. einzelnenVerbesserungsbereichen sind mögliche Maßnahmen bereits dargestellt.

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2.3 Vorgaben aus der OrganisationslehreUnter „Organisation“ kann im gegenständlichen Fall eine Funktion derUnternehmensführung verstanden werden. In diesem funktionalen Organisationsbegriffnimmt „Organisation“ eine Aufgabe wahr, um die Zweckerfüllung des Unternehmenszu gewährleisten.Ziel der Organisationslehre ist es, Gestaltungsempfehlungen zu entwickeln und zubegründen.Wie kann man Organisationsstrukturen so gestalten, dass sie den Anforderungen derSituation gerecht werden?

Wie kann man Organisationsstrukturen so gestalten, dass sie ein beabsichtigtesVerhalten der Organisationsmitglieder herbeiführen?

2.3.1 Begriffsdefinitionen aus der OrganisationslehreOrganisation ist die dauerhafte Ordnung von Personal, Material und Aufgabe in einemAufbau- und Ablaufzusammenhang.18

Ablauforganisation legt die Regeln für die Zusammenarbeit zwischen denorganisatorischen Einheiten mit dem Ziel fest, die Abläufe möglichst effizient zugestalten.19

Ablauforganisation umfasst die situationsbedingten Prozesse des Führungssystemsinklusive der führungsebenenüberschreitenden Aspekte.20

18 Vgl. MilLex Stand 01 07 1719 Zell, 2017, S. 2320 Vgl. MilLex Stand 01 07 17

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Aufbauorganisation gliedert die Aufgaben in Aufgabenbereiche und bestimmt dieStellen, die diese bearbeiten sollen.21

Aufbauorganisation umfasst die situationsbedingten gegenständlichen Bereiche desFührungssystems inklusive der führungsebenenüberschreitenden Aspekte.22

Organisationsstrukturen bilden ein System von unbefristeten generellen Regelungenfür die Verteilung von Zuständigkeiten auf organisatorische Einheiten und dieGestaltung der Handlungsbeziehungen zwischen den Organisationseinheiten, die dasVerhalten der Einheiten auf die übergeordneten Ziele des Systems hin ausrichtensollen.23

Ein Prozess ist ein Bündel von Aktivitäten, die in ihrer Gesamtheit für den Kunden einErgebnis von Wert erzeugen.

Disposition ist eine einmalig gültige Regelung, eine Regelung, die nur für einenEinzelfall gilt.24

Improvisation ist eine vorläufig gültige Regelung. Die zeitliche Befristung fordert dazuauf, die Regelung nach Ablauf der Frist zu überprüfen bzw. zu überarbeiten.25

Stabilität ist die nachhaltige Fähigkeit eines Systems, auf gleichartige oder ähnlicheImpulse standardisiert zu reagieren und damit die Vorteile organisatorischerRegelungen zu nutzen.26

21 Zell, 2017, S.2322 Vgl. MilLex Stand 01 07 1723 Wikipedia, allgemeine Definition, 30. Jänner 201824 Götz Schmidt, 2000, S. 1425 Ebenda, S. 1526 Ebenda, S. 25

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Elastizität ist die nachhaltige Fähigkeit eines Systems, auf unterschiedliche Impulseauch differenziert reagieren zu können.27

2.3.2 Dimensionen einer OrganisationsstrukturOrganisationsstrukturen lassen sich in 5 Dimensionen darstellen28:

Dimension 1: Spezialisierung und ArbeitsteilungAusgehend von einer Gesamtaufgabe werden die zur Erreichung der Ziele notwendigenTätigkeiten aufgegliedert und verteilt. Durch die arbeitsteilige Spezialisierung wird dieAufgabenverteilung auf Dauer festgelegt. Es erfolgt auch eine Arbeitsteilung zwischenkoordinierenden und ausführenden Tätigkeiten.

Dimension 2: Koordination und Abstimmung der Teilaufgaben

Die Tätigkeiten werden in Organisationselementen gebündelt. Die Abstimmung erfolgtdaher nicht mehr individuell, sondern zwischen den Organisationselementen. Für dieKoordination werden Instanzen für die Wahrnehmung der Koordinationsaufgabeneingerichtet.

Dimension 3: Konfiguration des LeitungssystemsDas Leitungssystem wird mit Organigrammen und Stellengefüge grafisch zumAusdruck gebracht.

Dimension 4: Delegation von Entscheidungsbefugnissen

27 Götz Schmidt, 2000, S. 2528 Zell, 2017, S. 14 ff

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Entscheidungsbefugnis (manchmal auch Entscheidungskompetenz genannt) heißt, dassjemand das Recht hat, Sachverhalte für die Organisation nach innen und/oder außenverbindlich festzulegen. Unter der Dimension 4 wird daher die Entscheidungsdelegationin einer Organisation betrachtet. Der Vorteil einer Entscheidungsdelegation liegt in derhöheren Motivation, einem größeren Verantwortungsgefühl und mehr Arbeitsfreude beiden Bediensteten.

Dimension 5: Formalisierung durch SchriftlichkeitAls Formalisierung bezeichnet man den Einsatz schriftlich fixierter organisatorischerRegeln in Form von Organigrammen, Richtlinien, Stellenbeschreibungen usw.Eine solche Formalisierung wird als ein typisches Merkmal starker Bürokratisierungangesehen. Eine formale Organisationsstruktur bedeutet nicht, dass alle Regelnschriftlich fixiert sind.

2.3.3 Regelungen in einer OrganisationsstrukturDie Regelungen einer Organisationsstruktur werden in „fallweise Regelungen“ oder„generelle oder allgemeine Regelungen“ unterteilt.

Fallweise Regelung bedeutet, dass Entscheidungen für den konkreten Vorganggetroffen werden und nur für diesen gültig sind.Generelle Regelungen werden für Aufgaben formuliert, die sich immer in gleicher oderähnlicher Weise wiederholen.Das Verhältnis der Regelungen gibt Auskunft über die Stabilität oder Elastizität einerOrganisation, siehe nachstehende Grafik.

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Abb. 2: Organisatorisches Gleichgewicht29

Der Regelungsgrad einer Organisation wird nach Überorganisation oderUnterorganisation beurteilt. Eine Überorganisation liegt vor, wenn Kleinigkeiten bis insDetail geregelt sind. Eine Unterorganisation liegt vor, wenn Wiederholungsvorgängenicht generell geregelt sind.

Abb. 3: Optimaler Regelungsgrad30

29 Zell, 2017, S. 2230 Ebenda, S. 22

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2.3.4 Vorgaben aus der zu unterstützenden militärischen OrganisationMilitärische Organisationen sind geprägt durch ein Einliniensystem (Abb.: 4) undergänzt durch ein Stab-Liniensystem (Abb.: 5).

Abb. 4: Einliniensystem31

Abb. 5: Stab-Liniensystem32

Im militärischen Bereich stellt das Einliniensystem bzw. das Stab-Liniensystem dieTruppengliederung dar. In Einsätzen wird diese aufgrund der Auftragslage durchVerstärkungen, Abstellungen und Änderungen in eine Truppeneinteilung, welche aberdem Einliniensystem entspricht, umgewandelt. Besonderheiten, wie „aZa - aufZusammenarbeit angewiesen“33, stellen nur bedingt eine Abweichung vomEinliniensystem dar. Die Anforderungen bei militärischen Einsätzen, unter enormemZeitdruck, mit geringstmöglichem Koordinationsaufwand und hoher Disziplin Aufträge

31 Zell, 2017, S. 4532 Ebenda, S. 4733 Vgl. BMLV, DVBH, Taktisches Führungsverfahren, Beilage VI, Seite 169

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zu erfüllen, haben über Jahrhunderte diese Organisationsform als am besten geeignetstebefunden.

Für den Bereich der Führungsunterstützung stellt die Form des Einliniensystems(Truppengliederung mit Änderungen Truppeneinteilung) und des Stab-Liniensystemseine Vorgabe für die Unterstützung dar.Die allgemeinen Einsatzgrundsätze des Verbindungsaufbaues in derFührungsunterstützung

• vom Vorgesetzten zum Untergebenen• vom Unterstützenden zum Unterstützten• von links nach rechts (Uhrzeigersinn)• von hinten nach vorne

fordern jedoch im Bereich der Führungsunterstützung eine organisationsübergreifendeBetrachtung.Mit dem sogenannten „Force Provider-Prinzip“34 wird den Grundsätzen derVerbindungsverantwortlichkeit und den Erfordernissen einer auftragsbezogenenVerstärkung Rechnung getragen. Die Führungsfähigkeit des jeweiligen Elementes kanndamit auf die Anforderungen der friedensmäßigen Truppengliederung reduziert werden.Das Force Provider Prinzip trägt damit der grundsätzlichen Knappheit von Personal-und Materialressourcen im ÖBH, aufgrund der geringen Mittelzuweisung durch diepolitische Führung, Rechnung.

34 Unter „Force Provider“ im Bereich der Führungsunterstützung versteht man die Fähigkeit desösterreichischen Bundesheeres jene Teilfähigkeiten der Truppengattung IKT-Truppe, die nicht in derentsprechenden Quantität und Qualität bei den verschiedenen Bedarfsträgern zur Verfügung stehen, beimKdoFüU&CD bereit zu halten.

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Für die Organisation der Führungsunterstützungskräfte intern erfordert dies aber einehohe Modularität, zur Gewährleistung einer quantitativen Verstärkung, und eine denOrganisationsbereich übergreifende Ausbildung, zur Nutzung von qualitativenVerstärkungen.

Da Führungsunterstützungskräfte als Basisauftrag die Sicherstellung einesKommunikations- und Informationsnetzwerkes haben, sind für die interne Organisationder Führungsunterstützungskräfte auch gruppenorientierte Organisationsformenmitzubetrachten.

Abb. 6: Überlappende Gruppen35

Bei der vertikal überlappenden Gruppe ist der Leiter Mitglied in 2 Gruppen (VertikaleLinking Pins – vertikal verbindender Kegel). Bei den horizontal überlappendenGruppen kann der „Horizontale Linking Pin“ ein beliebiges Mitglied der Gruppe sein.

35 Zell 2017, S. 50

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Als Beispiel für eine horizontal überlappende Gruppe kann man den derzeitigen RadioAccess Point (RAP)-Trupp betrachten, welcher der Gruppe Funk, aber auch der GruppeVermittlung, mit seinen Mitgliedern zuzuordnen ist.

2.3.5 Aufgabenanalyse, Aufgabensynthese und OrganisationDie Organisationslehre unterscheidet zwischen Aufbau- und Ablauforganisation (sieheBegriffsdefinitionen Pkt 2.3.1). Die Aufbauorganisation mit der Bildung derOrganisationsstruktur stellt den statischen Bereich, die Ablauforganisation mit derGestaltung des Arbeitsprozesses den dynamischen Teil einer Organisation.Mit der Aufgabenanalyse wird die Gesamtaufgabe analysiert, in Teilaufgaben zerlegtund gegliedert.Nachfolgend zur Aufgabenanalyse folgt die Aufgabensynthese, d. h. dieZusammenfassung und Bündelung der Teilaufgaben zu Aufgabenkomplexen. DieKriterien der Aufgabenanalyse kommen dabei wieder zur Anwendung.Der Vorgang Aufgabenanalyse und Aufgabensynthese ist in der nachstehenden GrafikAbb. 7 dargestellt.

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Abb. 7: Aufgabenanalyse - Aufgabensynthese36

Die Aufgabensynthese fügt die mittels der Aufgabenanalyse ermitteltenElementaraufgaben zu Stellen zusammen.37

Die Elementaraufgaben können dabei nach folgenden Kriterien der Strukturbildungzusammengefasst werden.Verrichtungsorientierte StrukturIn der verrichtungs- oder funktionsorientierten Organisationsstruktur werdengleichartige oder ähnliche Arbeiten zu Aufgaben zusammengefasst, die dann einheitlichvon Abteilungen erledigt werden.38

36 Zell, 2017. S. 2337 Pitter A. Steinbuch, 1988, S. 13938 Zell, 2007, S. 26

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Beispiel: Kabelverlegung, Errichten und Betreiben von Funkgeräten

Objektorientierte StrukturEine Verteilung von Aufgaben nach dem Objektprinzip führt zur Zusammenfassungaller Tätigkeiten, die für bestimmte Objekte erforderlich sind.39

Beispiel: Führungseinrichtung GefStd, Führungseinrichtung Netzfunkstelle

2.3.6 Folgerungen aus der OrganisationslehreDie Organisationslehre

• stellt eine Methode des Aufgabenanalysevorganges bereit,• stellt Varianten der Aufgabensynthese zur Verfügung,• beschreibt die zu beachtenden Dimensionen einer Organisationsstruktur,• beschreibt den optimalen Regelungsgrad in einer Organisationsstruktur,• greift auf bewährte Organisationsstrukturen aus dem militärischen Bereich

zurück und ergänzt diese mit neuen Betrachtungen zur Bewältigung derKomplexität und Vernetzung

und stellt damit eine nach Meinung des Verfassers bewährte Methode derOrganisationsstrukturerarbeitung zur Verfügung.Der Implementierungsvorschlag „Funktionen und Organisationselemente“ für denEinsatz des FTCN ist auf den Regelungsgrad zu prüfen. Die Standardaufgabe istoptimiert zu gewährleisten. Zur Abdeckung von Sonderaufgaben muss die Organisationteilbar und variabel einsetzbar sein.

39 Zell, 2007, S. 28

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2.4 Vorgaben aus militärischen Abläufen2.4.1 ProzesslandschaftDie Prozesslandschaft beim Einsatz des ÖBH für den Bereich Führungsunterstützungkann aus Sicht des Verfassers, vergleichend zur allgemeinen Prozesslandschaft, wiefolgt dargestellt werden.

Prozesse können in 3 Arten aufgeteilt werden:Führungsprozesse als Voraussetzung für die prozessübergreifende Planung, Steuerungund Kontrolle des Gesamtunternehmens.Kernprozesse geben direkt Leistungen an Kunden ab. Sie erzeugen den unmittelbarenNutzen für Ihre Abnehmer.

Unterstützungsprozesse ermöglichen die kontinuierliche Ausführung der Kernprozesse.In der Abb. 8 sind die allgemeine Prozesslandschaft und die Zusammenhängedargestellt.

Abb. 8: Allgemeine Prozesslandschaft40

40 Grafik: Autor

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Aus der allgemeinen Prozesslandschaft ist eine militärische Prozesslandschaft mitFokus auf die Führungsunterstützung ableitbar und in Abb. 9 dargestellt.

Abb. 9: Militärische Prozesslandschaft41

Der Prozess der Führungsunterstützung als Unterstützungsprozess arbeitet demtaktischen Führungsverfahren zu und unterstützt mit seiner Durchführung den Prozessder Einsatzführung. Aufgrund der zunehmenden Technisierung und der steigendenBedeutung des Faktors Information steigt die Bedeutung des UnterstützungsprozessesFührungsunterstützung seit Jahrzehnten ständig.Im nachfolgenden Abschnitt „Der taktische Führungsprozess und taktischesFührungsverfahren“ sind die Prozessabläufe und Unterstützungsleistung derFührungsunterstützung beschrieben.

2.4.2 Der taktische FührungsprozessDer taktische Führungsprozess im ÖBH ist definiert als:

Der Führungsprozess ist die reale Umsetzung des Führungssystems unter Anwendungder Führungsgrundsätze und Ausnutzung der gegenständlichen Führungsorganisation inder stetigen Anwendung des Führungsverfahrens und der Führungsinstrumente.42

41 Grafik: Autor

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40

Bei der Sicherstellung der Führungsfähigkeit kommt es besonders darauf an, die für denFührungsprozess benötigte Zeit so gering wie möglich zu halten, den erforderlichenInformationsfluss ständig zu gewährleisten, das militärische und zivileInformationsumfeld für die eigene Auftragserfüllung zu beeinflussen und dieLeistungsfähigkeit des Führungssystems zur vollen Wirkung zu bringen.43

Die Führungsleistung ist die Quantität der Führungsentscheidungen eines Kommandoseiner bestimmten Führungsebene über einen definierten Zeitraum hinweg.44

Maßnahmen zur Erhöhung der Führungsleistung sind zB die Ausbildung derFührungsfunktionen, das ständige Trainieren der Stäbe, die Verbesserung derFührungsmittel, die Verbesserung der Durchhaltefähigkeit der Führungsebene usw. 45

Die Zielsetzung der Beschaffung des FTCN ist ein wesentlicher Beitrag zurVerbesserung der Führungsmittel.

2.4.3 Das taktische FührungsverfahrenDer Ablauf des taktischen Führungsverfahrens ist in der nachfolgenden Abb. 10dargestellt.

42 Vgl. BMLV, DVBH, Taktischer Führungsprozess, RdNr. 6343 Vgl. BMLV, DVBH, Truppenführung, RdNr. 48044 Vgl. BMLV, DVBH, Taktischer Führungsprozess, RdNr. 12245 Ebenda, RdNr. 123

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Abb. 10: Grundschema des Führungsverfahrens2.4.4 Folgerungen für Aufgaben und Organisation der FührungsunterstützungFür die Einführung des FTCN lassen sich als Anforderungen ableiten:

• Die Aufgabe des FTCN ist es, sowohl den taktischen Führungsprozess als auchdie Einsatzführung zu unterstützen.

• Optimierte lageangepasste Einsatzplanung des FTCN• Optimierter und durchhaltefähiger Einsatz des FTCN• Ausbildung und ständiges Training der Nutzer des FTCN• Der Ablauf des taktischen Führungsverfahrens stellt eine bindende Vorgabe für

die Führungsunterstützung dar.

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2.5 Aufgaben der Führungsunterstützung ISTFührungsunterstützung findet auf allen Führungsebenen statt, meist in Zuständigkeit desJ6/A6/G6/S6 Dienstes und der Führungstruppen. Kräfte der Führungsunterstützung sindhauptsächlich die Fernmeldetruppen. Andere Truppen tragen im Rahmen ihrerAufgaben und Fähigkeiten dazu bei. Art, Gliederung, Ausstattung und Umfang derKräfte zur Führungsunterstützung sind auf das Gefecht ausgerichtet. Bei anderenEinsätzen werden ihre Anteile häufig neu zusammengestellt.46

Aus der militärischen Prozesslandschaft Pkt 2.4.1, Abb. 9, lassen sich für den Prozessder Führungsunterstützung die zwei funktionellen Aufgabenbereiche

• Unterstützung des taktischen Führungsprozesses und taktischenFührungsverfahrens sowie

• Unterstützung des Prozesses der Einsatzdurchführung

wie nachfolgend im Detail dargestellt ableiten.

2.5.1 Führungsunterstützung im Rahmen des taktischen FührungsverfahrensDie Führungsunterstützung unterstützt das taktische Führungsverfahren in deneinzelnen Arbeitsschritten wie nachfolgend dargestellt:

Arbeitsschritt allgemein Beitrag FührungsunterstützungEinleitende Lagefeststellung Feststellung der Eigenen Lage aus Sicht der

Führungsunterstützung (FüU)Orientierung (Erfassen desAuftrages, Planungsvorgaben des

• Erfassen des Auftrages aus Sicht FüU inführungsunterstützungsmäßiger und

46 Vgl. BMLV, Truppenführung, RdNr. 478

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Kdt) zeitlicher Hinsicht• Sofortmaßnahmen• Einschränkungen des Handlungsspiel-

raumes• Lagefeststellung der Konfliktparteien aus

Sicht der FüU

Entscheidungsfindung • Möglichkeiten der FüU• Gelände aus Sicht der FüU• Bearbeitung der Vorgaben des

vorgesetzten Kommandos• Einfluss Wetter, Tageszeit, Verhalten der

Bevölkerung, Medien, andere Faktoren• Ergänzung der Gefechtsidee aus Sicht der

FüU• Verfügbarkeit FüU/quantitativ• Überprüfung der Gefechtsideen auf

Machbarkeit

Planung der Durchführung • Bedarfsdeckung FüU• Führungsunterstützungsplan• Befehlsbeitrag FüU

Abb. 11: Führungsunterstützungsaufgaben im taktischen Führungsverfahren47

47 Tabelle: Autor, Auszug aus DVBH Führungsunterstützung, S. 110 - 116

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2.5.2 Führungsunterstützung im StabDie Führungsunterstützungskräfte im Stab stellen mit Schwergewicht die Unterstützungdes taktischen Führungsprozesses und die Erstellung der Handlungsanweisungen undBefehlsgebung an die Führungsunterstützungskräfte der Truppe sicher.

Auf der operativen und taktischen Führungsebene sind die Aufgaben der FüU im FGG6zusammengefasst. Diese sind:48

• Planung, Steuerung und Kontrolle aller Aufgaben im Bereich derFührungsunterstützung

• Sicherstellung des technischen und betrieblichen Informations- undWissensmanagements

• Mitwirkung beim operativem oder taktischen Führungsprozess• Sicherstellung der Aufbau- und Ablauforganisation der Führungseinrichtungen• Steuerung der FüU-Ausbildung• Mitwirkung bei der Disposition von FüU-Gerät• Mitwirkung bei der Sicherstellung der allgemeinen Lageinformation• Bearbeitung konkreter Angelegenheiten hinsichtlich der Einbindung und

Betreuung von Verbindungsorganen• Regelung der Sprachmittlung• Steuerung des MilGeo-Wesens• Sicherstellung der Stabsunterstützung• Einsatz der Führungsmittel/Informationstechnik im Bereich der

Informationsübertragung und -verarbeitung• Maßnahmen der IKT-Sicherheitstechnik

48 Vgl. BMLV, DVBH, Führungsunterstützung, RdNr. 201

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Page 45: Implementierung und Verwendung des Future ... - Bundesheer

45

• Mitwirkung bei der Durchführung von EW-Measures• Durchführung des Battlefield Spectrum Management (BSM)• Bearbeitung von Störungsmeldungen• Durchführung von Emission Control

Die Fähigkeitsverbesserung und Fähigkeitserweiterung der Führungsunterstützungdurch Einführung des FTCN erfordert eine Neubeurteilung der Aufgaben im FGG6.

2.5.3 Führungsunterstützung der TruppeDie Führungsunterstützungskräfte der Truppe unterstützen mit Schwergewicht denProzess der Einsatzdurchführung und sind führungsebenenbezogen zugeordnet bzw.werden nach dem Force Provider Prinzip nach Auftragslage bedarfsorientiertzugewiesen.

• Führungsunterstützungsbataillone49

o Sicherstellung der ununterbrochenen Führungsfähigkeit der operativenFührungsebene

o Anschlussnahme an strategische Netze zur Sicherstellung derRückwärtsverbindungen zu übergeordneten Kommanden im In- undAusland

o Die Sicherstellung des Betriebes eines interoperablen, taktischenInformations- und Kommunikationsnetzwerkes und dessen dezentraleNetzsteuerung bzw. Administration

o Errichten und Betreiben von Sonderverbindungeno Personelle und materielle Verstärkung der FüU-Kräfte der Brig bei In-

und Auslandseinsätzen in Verfolgung des Force Provider Prinzips49 Vgl. BMLV, DVBH Führungsunterstützung, RdNr. 200

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Page 46: Implementierung und Verwendung des Future ... - Bundesheer

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o Durchführung von EW (Electronic Surveillance, -Attack und -Defence)• Führungsunterstützungskompanien der Brigade50

o Errichten und Betreiben der zugeordneten Verbindungen im FMSysÖBHund dadurch vor allem Sicherstellung der Verbindung zu denUnterstellten

o Unterstützung der Unterstellten in der Sicherstellung derInformationsübertragung durch Abstellung von Org-Elementen

o Errichten und Betreiben der Führungseinrichtungen

Hierzu wird durch den Verfasser angemerkt:

Die Aufgabe „Errichten und Betreiben der Führungseinrichtungen durch dieFührungsunterstützungskompanie der Brigade“ ist auf Grund der Kräfte und MittelNICHT durchführbar. Analog dem Fernmeldezug des kleinen Verbandes ist nur eineMitwirkung in IKT-Hinsicht möglich.

o Technische Sicherstellung eines Führungsinformationssystems• Fernmeldezug des Bataillons51

o Halten der Verbindungen zum vorgesetzten Kommandoo Sicherstellung der Verbindungen zu den unterstellten Einheiten und

unmittelbar geführten Elementeno Mitwirkung bei der Errichtung und Betrieb der Gefechtsstände der

Führungseinrichtungen des kleinen Verbandes in IT-Hinsichto Durchführung von InfoÜ-Ausbildung im kleinen Verband

• Fernmeldekräfte der Einheit

50 Vgl. BMLV, DVBH Führungsunterstützung, RdNr. 21151 Ebenda, RdNr. 217

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o bisher keine Aufgabendetaillierung

Mit Einführung des FTCN sind die Aufgaben unverändert, die Umsetzung derAufgaben hat jedoch in einer auf das FTCN angepassten Organisation zu erfolgen.Ergänzungen der Aufgaben aufgrund der Fähigkeitenzuwächse bzw. gestiegenenAnforderungen sind zu berücksichtigen.

2.5.4 Aufgabenträger der Führungsunterstützung (Zusammenfassung)Die Leistungsträger der Führungsunterstützung sind die Führungsunterstützungskräfte.Die Kern- und erweiterten Leistungsbereiche der Führungsunterstützung werden durchnachfolgende Organisationen der Führungsunterstützungskräfte abgedeckt52:

KdoFüU&CD mit Führungsunterstützungsschule

ADV/LRÜ

Führungsunterstützungskräfte in den Stäben

Führungsunterstützungsbataillone

Führungsunterstützungskompanien

Fernmeldezüge der kleinen Verbände

Führungsunterstützungskräfte SEKDie Führungsunterstützungskräfte in den Einheiten wurden bisher als Aufgabenträgerder Führungsunterstützung nicht angeführt und betrachtet.

52 Vgl. BMLV, DVBH Führungsunterstützung, RdNr. 172, angepasst LV 21.1

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2.6 Fähigkeitsbeschreibung des Systems FTCNIn den nachfolgenden Darstellungen werden die wesentlichen Komponenten undFunktionen des Systems FTCN und die Einpassung in das gesamte FMSys sowieLeistungserbringung der Führungsunterstützung dargestellt.Im MP Nr.: 5805/03 Version 4.0 ist hierzu die Struktur der Komponenten, wie in derAbb. 12 abgebildet, umgesetzt.

Abb. 12: Komponenten des Systems FTCN53

2.6.1 Generelle Fähigkeiten des Systems FTCN54

Das FTCN muss ein bis einschließlich EINGESCHRÄNKT zugelassenes Netzwerk füralle einsatzspezifischen IKT-Services an allen verlegbaren und mobilenFührungseinrichtungen sicherstellen und die Nutzung der zugeordnetenInformationsübertragungsmittel ermöglichen.53 Grafik Autor54 Vgl. MPH Nr.: 5805/03

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Das FTCN ist allen verlegbaren und mobilen Führungseinrichtungen und FüU-Elementen zur Netzbildung zuzuordnen.

Das FTCN muss den MIL-STD-810F/G55 im Betrieb, Transport und Lagerung erfüllen.Dabei kann durch Shelter- oder Transportkistenvarianten die erforderliche Härtungsichergestellt werden. Als Einschränkung kommen nur die Klimazonen BASIC bisHOT gemäß MIL-STD-810F zur Anwendung.

Die Betreiber des FTCN sind das FüU-Personal des jeweiligen Elementes.Die Nutzung des FTCN erfolgt durch Stabs- und Funktionspersonal sowie füreingeschränkte Services (z.B. Sprache) durch alle Soldaten und berechtigte Nutzer (z.B.Blaulichtorganisationen, ausländische Teilnehmer).

Das Gesamtsystem FTCN muss zur Inbetriebnahme der FührungseinrichtungGefechtsstand kleiner Verband nachfolgende Kriterien erfüllen:

• 20 Minuten nach Marschhalt erster Sprach- und Datenteilnehmer verfügbar• 60 Minuten nach Marschhalt 20 Sprach- und Datenteilnehmer verfügbar

2.6.2 Fähigkeiten des taktischen Routers56

Der taktische IP-Router wird an den verlegbaren und mobilen Führungseinrichtungendes ÖBH zur Sicherstellung der LAN/WAN-Einbindung eingesetzt. Der taktischeRouter muss die Verschlüsselung auf der WAN-Ebene sicherstellen. 6 WAN und 4LAN Einbindungen sind durch den taktischen Router sicherzustellen. Der taktischeRouter stellt zusätzlich die Einbindung des Truppenfunks und des öffentlichen Netzes

55 Der MIL-STD-810 ist eine amerikanisch technische Militärnorm, die Umwelttestbedingungen fürmilitärische Ausrüstung festlegt.56 Vgl. MPH Nr. 5805/03a

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sicher. Die Schnittstelle für das Managementsystem des gesamten FTCN ist amtaktischen Router auszuführen.

Der taktische Router stellt somit das Herzstück im Netzwerk dar; weder LAN- nochWAN-Verkehr für Sprache und Daten ist ohne taktischen Router möglich.

2.6.3 Fähigkeiten der TunnelboxDie Tunnelbox muss die Vernetzung von Sekundärnetzen (Netze anderer Zulassung fürklassifizierte Informationen, Netze anderer Informationsbereiche/Domains usw.) überein Primärnetz (z.B. vlgb und of FMSys ÖBH, Internet) durch kryptografisch getrennteTunnel sicherstellen.57

Die Tunnelbox erlaubt somit verschiedenen Informationsbereichen die Nutzung desNetzwerkes. Dies ist für den Bereich der Zusammenarbeit INTERNATIONAL(Interoperabilität) und NATIONAL (Zusammenarbeit mit anderen staatlichenOrganisationen) von entscheidender Bedeutung.

2.6.4 Fähigkeiten des semimobilen DatenfunksDer semimobile Datenfunk muss die Netzwerkbildung durch Informationsübertragungzwischen den taktischen Routern und zur Anbindung an das ortsfeste Fernmeldesystemsicherstellen.

Der semimobile Datenfunk muss

• IP-basierend sein,• den Anschluss an den taktischen Router ermöglichen,

57 Vgl. MPH Nr.: 5805/03f

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• in den Frequenzbändern NATO Band I, III+ und IV arbeiten.58

Dem semimobilen Datenfunk kommt aufgrund der geforderten Netzwerktopologie„MESH-Network59“, Point to Multipoint (PtMP) und Point to Point (PtP), derunterschiedlichen Möglichkeit der Nutzung von Antennen, Antennenmasten und damitReichweiten sowie Datenraten und Mobilität besondere Bedeutung für eine flexibleNetzwerkbildung zu.

In der nachstehenden Grafik Abb. 13 ist eine Prinzipdarstellung und geplanteGrundstruktur ableitbar.

Abb. 13: Netzwerkbildungskonzept FTCN60

58 Vgl. MPH Nr.: 5805/03c59 In einem MESH-Netzwerk (vermaschtes Netz) ist jeder Netzknoten mit einem oder mehreren anderenNetzknoten verbunden. Die Informationen werden von Netzknoten zu Netzknoten weitergereicht, bis siedas Ziel erreichen.60 Grafik: Autor

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Die Grafik Abb. 13 zeigt als Beispiel eine Mehrfacheinbindung (Führungseinrichtungund Netzfunkstelle Brigade) eines Brigadeeinsatzes durch Verwendung eines Band IVRichtfunkgerätes großer Reichweite an das ortsfeste Netz. Die kleinen Verbändewerden durch ein Band III+ Datenfunkgerät mit Sektorenantenne ebenfalls mehrfacheingebunden. Vorwärts des kleinen Verbandes wird unter Nutzung eines Band IDatenfunkgerätes mit Rundstrahler ein geroutetes Netz aufgebaut. Zur Überbrückunggrößerer Entfernungen bzw. schwierigem Gelände können die Datenfunkgeräte derunterschiedlichen Bänder flexibel zugeordnet und eingesetzt werden (Band III+ zurEinbindung Aufklärungszelle)

2.6.5 Fähigkeiten des Sprachservice und der EndgeräteDer Sprachservice muss im gesamten verlegbaren und mobilen Führungssystem desÖBH zur Sicherstellung der Sprachkommunikation eingesetzt werden können. DieEndgeräte und die Sprachvermittlung (zentrale Hard- und Software) stellen imgesamten verlegbaren und mobilen Fernmeldesystem die Nutzung des Sprachservicesicher.61

Nachfolgende Endgeräte sind zum Einsatz im FTCN vorgesehen:

• Handelsübliche VOICE IP-Telefone• Militärisch gehärtete VOICE IP-Telefone• Softphones62 inklusive wireless Headset• Analogtelefone• DEAG (DatenEin- und AusgabeGeräte)• Fax-Endgeräte inklusive Softfax

61 Vgl. MPH Nr.: 5805/03d62 Ein Softphone ist ein Computerprogramm, das Telefonie ermöglicht.

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• Videokonferenzsysteme

Die Zuordnung der angeführten Endgeräte erfolgt dauerhaft, funktionsbezogen unddirekt an Bedarfsträger wie z.B. Funktionen oder Organisationselemente. DieZuordnung von Softphones mit wireless Headset soll die Anzahl der erforderlichenLAN-Anschlüsse und die manipulativen Tätigkeiten zur Errichtung deutlich reduzierenund den Stabsteilnehmern eine bewegliche Erreichbarkeit ermöglichen. Es ist geplant,die Aufgabe des zentralen Transports und damit der oftmaligen Ausgabe undRücknahme von Endgeräten NICHT mehr wie bisher durch FM-Elementedurchzuführen.

2.6.6 Fähigkeiten des IKT-Verteilersystems inklusive WLANDas IKT-Verteilersystem wird an den verlegbaren und mobilen Führungseinrichtungendes ÖBH zur Sicherstellung der Teilnehmereinbindung (Sprache/Daten) biseinschließlich Klassifizierungsstufe EINGESCHRÄNKT eingesetzt.63

Das IKT-Verteilersystem muss dabei nachfolgende Konfigurationen aufweisen:

• Standardverteiler für Gefechtsstandzelte, Gebäudebetrieb und Kfz-Betrieb• Standardverteiler für den 19“ Rackeinbau• LWL-Verteiler für Gefechtsstandzelte und Gebäudebetrieb• Adapter für den Anschluss von Analoggeräten• Modul für das Absetzen von Teilnehmern über Feldkabel (xDSL-Modul)• WLAN-Anschlusspunkt

Die Zuordnung des IKT-Verteilersystems erfolgt nach den gültigenOrganisationsplänen. Der Mehrbedarf aufgrund von Verstärkungen ist durch63 Vgl. MPH Nr.: 5805/03b

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Gerätepools bzw. durch den Force Provider abzudecken. Die Modularität von 6 - 12Teilnehmern je Verteiler soll eine hohe Flexibilität bei geringstmöglichem Aufwand fürden Teilnehmeranschluss gewährleisten.

2.6.7 Fähigkeiten des FTCN-ServersDer FTCN-Server muss für den Betrieb im Bereich der verlegbaren 3.VE auf Basis deseingeführten KAMINO64-Serverklons bzw. auf Basis eines Folgeklons (soweit bereitsbekannt) geeignet sein.65

Auf dem FTCN-Server müssen nachfolgende Services autark lauffähig sein:

• Mail-Service• Sprachservice• Dokumentenmanagementsystem• Führungsinformationssystem und Battlemanagementsystem• MIP 3.1 Gateway

Der autarke Betrieb von Services stellt einen wesentlichen Fähigkeitszuwachs dar underlaubt einen Betrieb von mehreren Tagen ohne leistungsfähige Rückwärtsverbindung.

2.6.8 Fähigkeiten des ManagementsystemsDas Managementsystem wird zur Planung, Konfiguration, Überwachung undFehlerbehebung im FTCN eingesetzt.66

64 KAMINO: ÖBH-Bezeichnung für den adaptierten LINUX Serverklon65 Vgl. MPH Nr.: 5805/03g66 Vgl. MPH Nr.: 5805/03e

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In der nachfolgenden Abbildung ist das geforderte Prinzip des lokalen Managements beiVorhandensein eines taktischen Routers bzw. das zentrale Management aufFührungsebenen mit mehreren WAN-Netzwerkteilnehmern dargestellt.

Abb. 14: Managementstruktur67

Die Fähigkeit zur Planung, Konfiguration, Überwachung und Fehlerbehebung in einemNetzwerk ist bisher nur auf der Brigadeebene abgebildet.

Folgerungen:Der kleine Verband muss zur Planung, Konfiguration und Fehlerbehebung im Netzwerkkleiner Verband durch Zuordnung einer Managementsoftware und erforderlicherHardware sowie qualifiziertem Personal befähigt werden. Die Einheit übernimmt dieVorgaben des kleinen Verbandes und stützt den Betrieb auf lokale Fehlermeldungen ab.

67 Grafik: Autor

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2.6.9 SonstigesBegleitend zum Vorhaben FTCN ist die Bildung einer Network Operation Cell (NOC)mit integrierter Security Operation Cell (SOC) und Betrieb eines Information ExchangeGateways (IEG) zur Sicherstellung von hochverfügbaren, autarken Servicesvorgesehen. Ab der Führungsebene kleiner Verband aufwärts ist einsatzbedingt(Inlandseinsatz, Auslandseinsatz, Einsatz im Brigaderahmen usw.) dieFähigkeitsabbildung einer NOC und damit auch die personelle Besetzung erforderlich.Das Managementsystem des FTCN stellt dazu den Backbone an Informationen für dieKT-Services sicher.

2.6.10 Analyse der Fähigkeitsänderungen mit Einführung des FTCNMit Einführung des FTCN sind nachfolgende Fähigkeitsverbesserungen und Fähigkeits-erweiterungen zu erzielen:

• Die erste Führungsfähigkeit an Führungseinrichtungen soll durch Verfügbarkeitvon Sprach- und Datenteilnehmern 20 Minuten nach Marschhalt amGefechtsstand kleiner und großer Verband sichergestellt sein (Anhalt bisher: 60Minuten).

• Die volle Führungsfähigkeit der taktischen Operationszentrale (TOC) soll 60Minuten nach Marschhalt sichergestellt sein.

• Die Einbindung des Truppenfunk über Radio Access Point (RAP) soll bereits 20Minuten nach Marschhalt RAP und Vermittlung sichergestellt ein (Anhaltbisher: in Abhängigkeit der Entfernung 60 Minuten aufwärts).

• Die bewegliche Befehlsstelle des kleinen Verbandes aufwärts wird erstmaligbreitbandig in das Einsatznetz semimobil eingebunden.

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• Sprach- und Datenteilnehmer können aufgrund Dringlichkeit oder Entfernungdrahtlos an die Vermittlung herangeführt werden.

• Die Informationsservices (Mail-Service, Sprachservice, Dokumenten-managementsystem, Führungsinformationssystem, Battlemanagementsystem,Gateways) können durch den kleinen Verband aufwärts autark (ohneRückwärtsverbindung) betrieben werden.

• Es können Informationsservices verschiedener Klassifizierung undverschiedener Informationsdomänen bei Bedarf sichergestellt werden.

• Die Einheiten werden mit ihrer Führungseinrichtung erstmalig breitbandig in dasEinsatznetz eingebunden (nach Fahrzeugausrüstung auch semimobil).

• Die Verlegbarkeit der Komponenten des FTCN wird wesentlich verbessert.• Die Härtung der Komponenten des FTCN entspricht militärischem Standard.• Der Betrieb des FTCN ist entweder in Sheltern (Wechselaufbauten) oder

Betriebs-, Transport- und Lagerbehältern (BTULB) möglich.• Der Transport erfolgt bei in GKGF/Kfz bzw. BTULB eingebauten

Komponenten in diesen. Alle anderen Komponenten sind in Transport- undLagerbehältern transportier- und lagerbar. Ein Lufttransport von gesamtenFTCN Systembereichen ist damit möglich.

• Das Managementsystem kann lokal und zentral alle führungs-unterstützungsrelevanten Informationen liefern und erforderliche Veränderungenvornehmen.

Folgerungen für die Organisation:

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• Für die Planung und Befehlsgebung des erstmalig verfügbaren breitbandigenEinsatznetzes inklusive dem Management der dadurch sichergestellten Servicesmuss in der S6-Gruppe zusätzlich Fachpersonal implementiert werden.

• Die Organisation zum Errichten und Betrieb muss einsatzbezogen teilbar sein,um eine erste Führungsfähigkeit für Teile des Stabes rasch sicherstellen zukönnen.

• Dem RAP als Netzintegration des Truppenfunks zum breitbandigen Einsatznetzkommt besondere Bedeutung bei der Herstellung der Führungsfähigkeit zu. DasOrganisationselement RAP/Netzfunkstelle muss die Einsatzbereitschaftselbstständig herstellen können.

• Die bewegliche Befehlsstelle hat nunmehr die volle Führungsfähigkeit(Truppenfunk, Kurzwellenfunk, breitbandiges Einsatznetz, Serverausrüstung)und ist folglich durch IKT-Fachpersonal zu besetzen.

• Die Einheiten sind mit Zulauf FTCN in das Führungsnetz vollwertigeingebunden und benötigen folglich IKT-Fachpersonal, welches parallel Netzeund Services errichten und betreiben kann. Eine qualitativ minimaleDurchhaltefähigkeit muss sichergestellt werden.

Im Sinne der Systemrevolution (Evolution) trägt dann die Beschaffung undorganisatorische Integration des FTCN zu einer gesamthaften Verbesserung desSystems Führungsunterstützung und damit zu einer Erhöhung des „Speed and Qualityoft the rythm of decision making!“ bei.

2.7 Planung des Einsatzes des FTCNDie Zuordnung und damit der Einsatz von Komponenten sind für nachfolgendeElemente vorgesehen:

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• Brigadeführungseinrichtungen• Bataillonsführungseinrichtung• Einheiten• Organisationselemente (Aufklärungs- und Zielzuweisungsradar, Longrange-

radar, verlegbare militärische Flugfunkstellen, verlegbare LINK16 Stelle,EloKa-Elemente)

Im BH-Plan 2017 - 2020 ist die Einsatzambition des ÖBH festgelegt. Der Kern derEinsatzambition zielt auf den Einsatz von Bataillonsäquivalenten ab.

Folgerungen:

Die Organisationsstruktur FTCN muss daher auf diese Führungsebene optimiert(Prinzip Mid-out) beurteilt und umgesetzt werden. Die Beurteilung Brigade abwärts(Top-down) oder Einheit aufwärts (Bottom-up) ist daher nicht zweckmäßig.

2.7.1 Einsatz FTCN im Rahmenszenario kleiner Verband INLANDIn Inlandseinsätzen stellt die Herstellung der Führungsfähigkeit anFührungseinrichtungen - verlegbar (GefStd) und mobil (bwgl. BefSt) - für dieFührungsunterstützung die sich wiederholende generelle Kernaufgabe dar.Der Zeitbedarf dazu stellt einen limitierenden Faktor für die Fähigkeit des Wechselsvon Führungseinrichtungen dar bzw. verursacht der Zeitbedarf Einbußen in derInformationsversorgung.

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2.7.1.1 Rahmenszenario-AusgangslageEin verstärkter kleiner Verband gemäß Abb.15 hat den Auftrag, aus derFriedenslokation antretend, einen Verfügungsraum zu beziehen und sich für dieBereinigung von Grenzverletzungen bereitzuhalten.

Die Führungsmittel sind in Fahrzeugen eingerüstet.2.7.1.2 Gliederung

Abb. 15: Truppengliederung Inlandseinsatz68

68 Grafik: Autor

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2.7.1.3 Lage im Verfügungsraum Grenzschutz

Abb. 16: Schematischer Einsatz (+) PzGrenB69

2.7.1.4 IKT-Einsatz Lage GrenzschutzDie in den nachfolgenden Abbildungen verwendeten Zeichen sind in der Anlage 1 ineinem Legendenverzeichnis dargestellt.

FTCN-Netzplan WAN BataillonIn der nachfolgenden Abb. 17 ist der FTCN-Netzplan, welcher mit der geplantenAusrüstung an taktischen Routern und Datenfunkgeräten Band I und Band III gebildetwerden kann, angeführt. Das Band I Netz wird als MESH-Netz eingesetzt, dem Einsatz

69 Grafik: Autor

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der Netzfunkstelle kommt daher zur Überbrückung von Geländeabschnitten mitschwierigen Ausbreitungsbedingungen große Bedeutung zu. Einheiten, welche nicht mittaktischen Routern und Datenfunkgeräten Band I ausgerüstet sind, können beidringendem Bedarf durch den Force Provider FüU ausgestattet werden. Die Ausrüstungmit Datenfunkgeräten Band III erlaubt einerseits die rasche Herstellung derRückwärtsverbindung bzw. bei Bedarf die Einbindung von z.B. der AufklKp, welchebei größerer Entfernung nicht über das Band I erreichbar ist.

Abb. 17: FTCN-Netzplan WAN schematisch70

Netzplanung Truppenfunksystem CONRADIn den Abb. 18 - 20 sind die zu bildenden Netze gemäß den Richtlinien für den Betriebdes Truppenfunksystems CONRAD dargestellt. Der Netzfunkstelle kommt dabeisowohl für die Funkabdeckung als auch bei der Integration in das FTCN-Netzbesondere Bedeutung zu. Der Einsatz eines Funkrelais ist zur Gewährleistung derFunkabdeckung auch bei fernmeldemäßig schwierig zu versorgendem Geländevorzubereiten. Der Einsatz erfolgt bei Bedarf. Die Verfügbarkeit von Funkrelaisgarantiert eine hohe Flexibilität für die Einsatzführung.70 Grafik: Autor

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Führungsnetz

Abb. 18: Führungsnetz Brigade und Bataillon71

Kampfunterstützungsnetz

Abb. 19: Kampfunterstützungsnetz schematisch72

Einsatzunterstützungsnetz

Abb. 20: Einsatzunterstützungsnetz schematisch73

71 Grafik: Autor72 Grafik: Autor73 Grafik: Autor

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Netzplanung KurzwellenfunkIn der Abb. 21 ist die Netzplanung Kurzwellenfunk dargestellt. Die Vorgaben ergehenhierzu vom vorgesetzten Kommando. Das Schwergewicht des Kurzwellenfunksbefindet sich auf der Rückwärtsverbindung und der Einbindung der Aufklärung beiEinsatzentfernungen über der Reichweite Truppenfunknetz.

Abb. 21: Einsatzunterstützungsnetz schematisch74

FTCN-Netzplan LAN Bataillon1. Führungsfähigkeit gemäß Abb. 22Begleitend zur Errichtung des WAN Bataillon erfolgt die Errichtung derAnschlussmöglichkeit für eine begrenzte Anzahl an Sprach- und Datenteilnehmer unddie Aktivierung der erforderlichen Services. In Abhängigkeit von der elektronischenBedrohungslage und der erforderlichen Zeit kann dies auch unter Nutzung der WLAN-Ausrüstung erfolgen.

74 Grafik: Autor

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Abb. 22: LAN Phase 1 schematisch75

Volle Führungsfähigkeit gemäß Abb. 23Durch Errichtung der Anschlussmöglichkeit für alle Teilnehmer der innerenGefechtsstandorganisation sowie der Einbindung der Analogteilnehmer bzw. externenTeilnehmer der äußeren Gefechtsstandorganisation wird die volle Führungsfähigkeit ausIKT-Sicht erreicht.

Abb. 23: LAN Phase 2 schematisch76

IKT-Netzplan bewegliche Befehlsstelle (bwgl. BefSt)

75 Grafik: Autor76 Grafik: Autor

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Die Führungsfähigkeit der bwgl. BefSt gemäß Abb. 24 stützt sich auf dieMehrfacheinbindung der beiden Fahrzeuge in das Truppenfunksystem CONRAD, dieEinbindung in das WAN sowie die Verfügbarkeit eines LAN im und zwischen denFahrzeugen. Eine Kurzwellenverbindung ist als Redundanz sichergestellt. DieVerfügbarkeit der breitbandigen Einbindung und die Arbeitsfähigkeit auch zurDatenbearbeitung sind nur bei Marschhalt als gegeben zu betrachten. Die Abdeckungder LAN-Verbindungen kann alternativ zum Vorhaben CONRAD auch mittels einer inBeschaffung befindlichen IP-Bordsprechanlage erfolgen.

Abb. 24: bwgl. BefSt schematisch77

FTCN-Netzplan WAN/LAN EinheitIn der nachstehenden Abb. 25 ist die mit dem FTCN nunmehr erstmalige breitbandigeWAN-Einbindung und LAN-Anschluss für die Teilnehmer KpKdo und Vers-Gruppebeispielhaft an einer PzGrenKp dargestellt.

77 Grafik: Autor

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Abb. 25: WAN/LAN Einheit schematisch78

Truppenfunknetz EinheitIn der Abb. 26 ist ein Standardfunknetzplan des Truppenfunksystems Einheitdargestellt. Die Zugsfunknetze sind aufgrund des nicht gegebenen Zusammenhangeszum Vorhaben FTCN nicht dargestellt.

Abb. 26: Führungsnetz Bataillon und Einheit schematisch79

78 Grafik: Autor79 Grafik: Autor

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2.7.2 Einsatz FTCN im Rahmenszenario kleiner Verband AUSLANDDer Einsatz in den verschiedenen Szenarien im Ausland ist geprägt durch einenstationären Einsatz aus einem oder mehreren Camps. Aus diesen Camps werden dieEinsatzaufträge, welche auch mehrere Tage andauern können, durchgeführt.

Die Errichtung und der Betrieb eines Camps sind gekennzeichnet durchZusammenführung aller Elemente der Führung, Versorgung und unterstellten Elemente.Multinationalität ist dabei grundsätzlich anzunehmen.Der FTCN-Einsatz im Ausland muss zusätzlich Elemente wie z.B. dasKontingentskommando (KontKdo), das National Support Element (NSE) und NationalIntelligence Cell (NIC), welche meist nicht im Camp disloziert sind, IKT-mäßigversorgen.2.7.2.1 RahmenszenarioÖsterreich beteiligt sich durch Beistellung eines mechanisierten Infanteriebataillonsgemäß Abb. 27 an XFOR, um so einen adäquaten Beitrag zur Stabilisierung und zurWiederherstellung eines sicheren EU Grenzraumes im Rahmen des multinationalenEngagements zu leisten. Dem österreichischen Kontingent wurde eine Schweizer (SZ)Infanteriekompanie unterstellt.

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2.7.2.2 Gliederung

Abb. 27: Truppengliederung Auslandseinsatz80

2.7.2.3 Lage im Einsatzraum

Abb. 28: Schematischer Einsatz JgB OOA81

80 Grafik: Autor81 Grafik: Autor

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2.7.2.4 IKT-EinsatzFTCN-Netzplan WAN BataillonIn der nachfolgenden Abb. 29 ist der FTCN-Netzplan, welcher mit der geplantenAusrüstung von taktischen Routern und Datenfunkgeräten Band I gebildet werden kann,angeführt. Das Band I Netz wird als MESH-Netzwerk eingesetzt, dem Einsatz derNetzfunkstelle kommt daher zur Überbrückung von Geländeabschnitten mitschwierigen Ausbreitungsbedingungen große Bedeutung zu.Entfernungen in Auslandseinsätzen, welche technisch und einsatztaktisch nicht mitDatenfunkgeräten Band I, III, IV realisiert werden können, werden mitMehrkanalsatellitenkommunikation überbrückt. Die taktischen Router des FTCN sindzur Anschaltung geeignet.Durch den Force Provider FüU sind Organisationen ohne FüU-Elemente (z.B.KontKdo, NSE, NIC) auszustatten. Unterstellte Elemente anderer Nationen (beispielhaftim gewählten Rahmenszenario die SCHWEIZ) sind mit einem FüU-Element durch denForce Provider FüU auszustatten.

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Abb. 29: FTCN-Netzplan WAN schematisch82

FTCN-Netz LAN Bataillon im Camp1. Führungsfähigkeit gemäß Abb. 30

Begleitend zur Errichtung des WAN im Einsatzraum erfolgt die Errichtung derAnschlussmöglichkeit für eine begrenzte Anzahl an Sprach- und Datenteilnehmern unddie Aktivierung der erforderlichen Services. In Abhängigkeit von der elektronischenBedrohungslage und der erforderlichen Zeit kann dies auch unter Nutzung der WLAN-Ausrüstung aus dem Projekt FTCN erfolgen. Die 1. Führungsfähigkeit muss zusätzlichdie Führung des gesamten Lageraufbaues gewährleisten und kann daher im Vergleichzum Inlandseinsatz deutlich mehr Sprach- und Datenteilnehmer erfordern.

82 Grafik Autor

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Abb. 30: LAN Phase I schematisch83

Volle Führungsfähigkeit gemäß Abb. 31Durch Errichtung der Anschlussmöglichkeit für alle Teilnehmer der innerenGefechtsstandorganisation sowie der Einbindung der Analogteilnehmer bzw. externenTeilnehmer der äußeren Gefechtsstandorganisation wird die volle Führungsfähigkeit ausIKT-Sicht erreicht.

Besonderheiten im Camp-Betrieb:• Teilnehmeranzahl analog eines Kasernenbetriebes• zusätzliche Teilnehmer aufgrund Sicherheitsanforderungen und

Logistikanforderungen wie Feuerwehr, Wäscherei, Trinkwasseraufbereitungusw.

• bei Dislozierung von Einheiten im Camp zusätzliche taktische Router undTeilnehmer im Camp

• eingesetzte Sensoren zur Campsicherung (z.B. Kameras, Boden-überwachungsradar usw.) erfordern zusätzliche Teilnehmeranschlüsse

• bei Aufschaltung zusätzlicher Netze (z.B. XFOR-Netz, Internet) ist dieSicherheitstrennung mittels Tunnelbox erforderlich

83 Grafik Autor

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Abb. 31: LAN Phase II schematisch84

IKT-Netzplan bewegliche Befehlsstelle (bwgl. BefSt)Die Führungsfähigkeit der bwgl. BefSt ist im Auslandseinsatz unverändert zumInlandseinsatz gemäß Abb. 24 gegeben und stützt sich auf die Mehrfacheinbindung derbeiden Fahrzeuge in das Truppenfunksystem CONRAD, die Einbindung in das WANsowie die Verfügbarkeit eines LAN im und zwischen den Fahrzeugen. EineKurzwellenverbindung ist als Redundanz sichergestellt. Die Verfügbarkeit derbreitbandigen Einbindung und die Arbeitsfähigkeit auch zur Datenbearbeitung sind nurbei Marschhalt als gegeben zu betrachten. Die Abdeckung der LAN-Verbindungen kannalternativ zum Vorhaben CONRAD auch mittels einer in Beschaffung befindlichen IP-Bordsprechanlage erfolgen.

84 Grafik: Autor

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Netzplanung Truppenfunksystem CONRADIn der Abb. 32 ist das für einen Auslandseinsatz typische Einsatzraumfunknetz, gebildetmit dem Truppenfunksystem CONRAD, dargestellt. Der Netzfunkstelle kommt dabeisowohl für die Funkabdeckung als auch bei der Integration in das FTCN-Netzbesondere Bedeutung zu. Der Einsatz eines Funkrelais ist vorzubereiten. Der Einsatzerfolgt bei Bedarf. Das Einsatzraumfunknetz kann dabei auf einem Funkkanal bzw. aufmehreren Funkkanälen eingerichtet werden, um Überlastungen des Netzes bzw. fürspezielle Manöver Kommunikationsressourcen verfügbar zu haben. Funksystemeanderer Nationen können dabei über eine taktische Funksprachbrücke (TFSB)85

eingebunden werden. Dabei ist jedoch die Einschränkung auf Sprache zu beachten.Zur Gewährleistung einer allgemeinen Lageinformation sind alle in den Einsatzraumeinfahrenden Elemente zum Mithören der Einsatzraumfrequenz befugt bzw. haben sichan- und abzumelden.

Abb. 32: Einsatzraumnetz CONRAD86

85 Eine „Taktische Funksprachbrücke“ erlaubt die Zusammenschaltung unterschiedlicher Funksysteme inein gemeinsames Funknetz für den Service Sprache.86 Grafik: Autor

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Netzplanung Kurzwellenfunk inklusive Heimatfunk (realisiert mit Kurzwellenfunkmit Leistungsverstärker)

In der Abb. 23 ist die Netzplanung Kurzwellenfunk dargestellt. Mit der Verfügbarkeiteiner Kurzwellenverbindung ist eine Überlagerung der Truppenfunkverbindungmöglich. Für spezielle Manöver kann durch Zuordnung des Kurzwellenfunktrupps dieVerbindungssicherheit erhöht werden.Die Rückwärtsverbindung mittels Heimatfunk überlagert die Satellitenverbindung undist nach den Vorgaben KdoFüU&CD zu betreiben.

Abb. 33: Einsatzraumnetz und Heimatfunknetz HF87

FTCN-Netzplan WAN/LAN EinheitIn der nachstehenden Abb. 34 ist die mit dem FTCN nunmehr erstmalige breitbandigeWAN-Einbindung der Aufklärungszelle einer Aufklärungseinheit dargestellt. Damitsind LAN-Anschluss für die Teilnehmer Kompaniekommando und Versorgungsgruppein Anlehnung an die Aufklärungszelle verfügbar.

87 Grafik: Autor

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Abb. 34: WAN/LAN Einheit schematisch88

Truppenfunknetz EinheitIn der Abb. 35 ist ein Standardfunknetzplan des TruppenfunksystemsAufklärungseinheit dargestellt. Die Zugsfunknetze sind aufgrund des nicht gegebenenZusammenhanges zum Vorhaben FTCN nicht dargestellt.

Abb. 35: Einsatzraumnetz und Funknetz Einheit schematisch89

SozialkommunikationDie Sozialkommunikation für Sprache und Daten wird über Internet via SATabgewickelt, die Verteilung im Camp kann über WLAN erfolgen.

88 Grafik: Autor89 Grafik: Autor

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Abb. 36: Sozialkommunikation über Internet90

Alternativ kann die Sozialkommunikation über gemietete Landline oder inAusnahmefällen auch über den Heimatfunk bzw. Einzelkanalsatellitentelefonedurchgeführt werden.

2.8 AufgabenanalyseIn der Aufgabenanalyse wird eine Aufgabe stufenweise in ihre Verrichtungs- und/oderObjektkomponenten so weit zerlegt, wie es die jeweilige Fragestellung erfordert, umaus den ermittelten Aufgaben aufbau- und ablauforganisatorische Lösungen erarbeitenzu können. 91

Die nachfolgende Aufgabenanalyse erfolgt für die Führungsunterstützung im Inlands-und Auslandseinsatz und zerlegt die Aufgabe nach einem erwartbaren Einsatzablauf.

Die Aufgabenanalyse erfolgt für Planung und Durchführung eines Einsatzes. Der Abbauund die Verlegung der Führungseinrichtungen sowie die erforderliche Materialerhaltungwerden nicht betrachtet.Lagebedingte Aufgaben erfordern ein Aufgaben- und Zeitmanagement unter Nutzungder verfügbaren Organisation.

90 Grafik: Autor91 Götz Schmidt, 2000, S. 33

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2.8.1 Aufgabenanalyse InlandseinsatzDie Aufgabenanalyse (Arbeitstafel) erfolgt in der Untergliederung

• Führungsunterstützung des taktischen Führungsverfahrens• Führungsunterstützung BGefStd 1. Führungsfähigkeit• Führungsunterstützung KpGefStd• Führungsunterstützung bwgl. BefSt• Führungsunterstützung integrierter Funknetzbetrieb• Führungsunterstützung BGefStd volle Führungsfähigkeit

Allgemeine Aufgaben wie Versorgung oder regelmäßige Kontrollen werden nichterfasst.

2.8.1.1 Arbeitstafel Führungsunterstützung des taktischen FührungsverfahrensDie Aufgaben der Unterstützung des taktischen Führungsverfahrens gemäß Pkt 2.4.3sind unverändert weiter durchzuführen. Die Quantität und Qualität der Bearbeitungerweitert sich durch die Einführung FTCN um die in der nachstehenden Tabelle Abb.37 angeführten Aufgaben. Grau hinterlegte Aufgaben sind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Erstellung FTCN-Netzplan DaFu I2 Umsetzung Vorgaben DaFu IIIP1 Servicemanagement (FüIS, BMS, Mail, Voice, Messaging)P2 SicherheitsmanagementP3 Frequenzkoordination zusätzlich mit Minenjammereinsatz

Abb. 37: Arbeitstafel S6 Zelle92

92 Grafik: Autor

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2.8.1.2 Arbeitstafel Herstellen der 1. Führungsfähigkeit BGefStdAusgangslage:Marschhalt Raum Einsatzort, Einweisung durch das Vorkommando erfolgt

Zielsetzung:Aufbau und Aktivierung des breitbandigen FTCN-Netzes gemäß Abb. 17, 6 - 12Sprach- und Datenteilnehmer können gemäß Abb. 22 mit Ihrem Endgerät in das Netz(WAN+LAN) einsteigen.Die in der nachstehenden Tabelle gemäß Abb. 38 angeführten Aufgaben sind durch dieangeführte Personenanzahl (Mindestanzahl für Durchführung) wahrzunehmen. Grauhinterlegte Aufgaben sind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2 Nahsicherung Aufbau 13 Herstellen Betriebsbereitschaft W-Aufbau (Stromversorgung,Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 24 Aufbau Switch 15 Herstellen Stromversorgung SW 16 Herstellen LWL-Verbindung SW-TR 24-6 Alternativ Einsatz W-LAN7 Aktivierung taktischer Router 18 Aktivierung Server 19 Aktivierung DaFu I 110 Herstellen LWL-Verbindung TR-DaFu III 211 Errichten Antennenmast DaFu III 212 Aktivierung DaFu III 113 Verbindungsaufnahme Netz 114 Aufbau und Aktivierung Mediagateway 115 Heranholen Übergang ziviles Netz 216 Ausschilderung/Absicherung/Tarnung 2P1 BetriebP2 Abstellung Sicherung

Abb. 38: Arbeitstafel BGefStd Phase I93

93 Grafik Autor

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Zielsetzung:Aufbau und Aktivierung des Truppenfunknetzes, Führungsnetz Bataillon und Brigade,Kampfunterstützungsnetz und Einsatzunterstützungsnetz am BGefStd für Sprache undDaten im Zustellverkehr gemäß Abb. 18 - 20 verfügbar.Die in der nachstehenden Tabelle gemäß Abb. 39 angeführten Aufgaben sind durch dieangeführte Personenanzahl (Mindestanzahl für Durchführung) wahrzunehmen. Grauhinterlegte Aufgaben sind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2 Nahsicherung Aufbau 13 Herstellen Betriebsbereitschaft(Stromversorgung, Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 24 Errichten Antennenmaste 25 Verbindungsaufnahme(Betriebsmail, sofern nicht bereits erfolgt) 16 Ausschilderung/Absicherung/Tarnung 2P1 Betreiben Funkstellen 1P2 Zustellverkehr 1P3 Abstellung zur Sicherung ?

Abb. 39: Arbeitstafel Truppenfunknetze BGefStd94

Anmerkung:Anzahl der Funknetze lageabhängigZielsetzung:Aufbau und Aktivierung des Kurzwellenfunknetzes gemäß Abb. 21 für Sprache undDaten im Zustellverkehr.

Die in der nachstehenden Tabelle gemäß Abb. 40 angeführten Aufgaben sind durch dieangeführte Personenanzahl (Mindestanzahl für Durchführung) wahrzunehmen. Grauhinterlegte Aufgaben sind permanent wahrzunehmen.94 Grafik: Autor

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lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2b Nahsicherung Aufbau 13 Herstellen Betriebsbereitschaft(Stromversorgung, Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 24 Errichten Antennenmast 25 Verbindungsaufnahme (Betriebsmail) 16 Ausschilderung/Absicherung/Tarnung 2P1 Betreiben Funkstellen 1P2 Zustellverkehr 1P3 Abstellung zur Sicherung ?

Abb. 40: Arbeitstafel HF-Netz BGefStd95

2.8.1.3 Arbeitstafel Herstellen der Führungsfähigkeit KpGefStdAusgangslage:Marschhalt Raum Einsatzort, Einweisung durch das Vorkommando erfolgt

Zielsetzung:Aufbau und Aktivierung des breitbandigen FTCN-Netzes, 6 - 12 Sprach- und Daten-teilnehmer können gemäß Abb. 25 mit Ihrem Endgerät in das Netz (WAN+LAN)einsteigen, Aufbau und Aktivierung des Truppenfunknetzes Baon und Kompanien imgesamten Verantwortungsbereich gemäß Abb. 26.Die in der nachstehenden Tabelle gemäß Abb. 41 angeführten Aufgaben sind durch dieangeführte Personenanzahl (Mindestanzahl für Durchführung) wahrzunehmen. Grauhinterlegte Aufgaben sind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2 Nahsicherung Aufbau 13 Herstellen Betriebsbereitschaft(Stromversorgung, Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 24 Aufbau Switch 15 Herstellen Stromversorgung SW 16 Herstellen LWL-Verbindung SW-TR 27 Aktivierung taktischer Router 195 Grafik: Autor

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8 Aktivierung DaFu I 19 Funksätze bereits ständig aktiviert 210 Errichten Antennenmaste 211 Aktivierung Server 112 Verbindungsaufnahme Netz 113 Ausschilderung/Absicherung/Tarnung 2P1 Betrieb 2P2 Abstellung zur Sicherung ?P3 Administration Funknetze TwP4 Administration Akkuversorgung TwP5 Administration BMS Tw

Abb. 41: Arbeitstafel KpGefStd96

2.8.1.4 Arbeitstafel Führungsunterstützung bwgl. BefStSicherstellen des breitbandigen FTCN-Netzes und der Führungsnetze Brigade undBataillon sowie Funknetze nach Beurteilung Kommandant für alle am Kfz befindlichenPersonen gemäß Abb. 24.Das/die Kfz der bwgl. BefSt sind am GefStd im Netz eingebunden. Beim Einsatz sinddie Führungsmittel, sofern sich diese im Bereitschaftsmodus befinden, hochzufahren.Die Netzeinbindung (WAN breitbandig) und das lokale Netz ist zu überwachen. AbEinsatz sind die Netzeinbindungen (WAN breitbandig und Truppenfunknetz) laufend zuüberwachen und bei Marschhalt durch Verbesserung des Standplatzes sowie durchAntennenaufbau oder Kfz-Antennenverbesserung sicherzustellen. Die erforderlichenMaßnahmen sind in Abb. 42 dargestellt. Grau hinterlegte Aufgaben sind permanentwahrzunehmen. Die Aufgaben sind durch FüU-Fachpersonal wahrzunehmen(Transportrestriktion). Bei Bedarf ist durch Personal am Kfz zu unterstützen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Herstellen Betriebsbereitschaft bei Marschhalt(Stromversorgung, Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 22 Errichten Antennenmaste 23 Aufbau Switch 196 Grafik: Autor

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4 Herstellen Stromversorgung SW 15 Herstellen LWL-Verbindung SW-TR 1DaFu I ständig aktiviert 1Funksätze bereits ständig aktiviert 1P1 Betrieb LAN/WAN 1P2 Betrieb KW/UKW 1

Abb. 42: Arbeitstafel bwgl. BefSt97

2.8.1.5 Arbeitstafel Führungsunterstützung integrierter NetzfunkbetriebAusgangslage:Marschhalt Raum Einsatzort

Zielsetzung:Selbstständiges Sicherstellen von 4 Truppenfunknetzen und deren Einbindung in dasbreitbandige FTCN-Netz in einem zugewiesen Raum gemäß Abb. 17 – 20.Die in der nachstehenden Tabelle gemäß Abb. 43 angeführten Aufgaben sind durch dieangeführte Personenanzahl (Mindestanzahl für Durchführung) wahrzunehmen. Grauhinterlegte Aufgaben sind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Detailerkundung 12 Nahsicherung Aufbau 13 Auftragserteilung Alle4 Herstellen Betriebsbereitschaft(Stromversorgung, Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 25 Errichten Antennenmaste UKW/DaFu I/DaFu III 26 Aktivierung taktischer Router 17 Aktivierung DaFu I 18 Herstellen LWL-Verbindung TR-DaFu III 29 Aktivierung DaFu III 110 Verbindungsaufnahme Netz 111 Aktivierung RAP 112 Absicherung/Tarnung 2P1 Nahsicherung ?P2 Betriebsüberwachung aller Systeme 1

Abb. 43: Netzfunkstelle98

97 Grafik: Autor

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2.8.1.6 Arbeitstafel Herstellen volle Führungsfähigkeit am BGefStdAusgangslage:Die 1. Führungsfähigkeit ist hergestellt.

Zielsetzung siehe Abb. 23:Alle Sprach- und Datenteilnehmer der inneren und äußeren Gefechtsstandorganisationkönnen mit Ihrem Endgerät in das Netz (WAN+LAN) nach zugeordneter Befugniseinsteigen.Die in der nachstehenden Tabelle gemäß Abb. 44 angeführten Aufgaben sind durch dieangeführte Personenanzahl (Mindestanzahl für Durchführung) wahrzunehmen.Permanente Aufgaben sind bereits in Abb. 38 berücksichtigt.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2 Aufbau Switch 13 Herstellen Stromversorgung SW 13 Herstellen LWL-Verbindung SW-Ringleitung 24 Aufbau und Einbindung Extension Switch 15 Aufbau und Einbindung analog Adapter 16 Funksätze bereits ständig aktiviert 27 Aufbau und Aktivierung TunnelboxAbb. 44: BGefStd Phase II99

2.8.2 Aufgabenanalyse AuslandseinsatzDie Aufgabenanalyse (Arbeitstafel) erfolgt in der Untergliederung

• Führungsunterstützung des taktischen Führungsverfahrens OOA• Führungsunterstützung Camp 1. Führungsfähigkeit• Führungsunterstützung KpGefStd• Führungsunterstützung bwgl. BefSt OOA

98 Grafik: Autor99 Grafik: Autor

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• Führungsunterstützung integrierter Funknetzbetrieb• Führungsunterstützung Camp volle Führungsfähigkeit• Führungsunterstützung KontKdo, NSE, CI und NIC

Allgemeine Aufgaben wie Versorgung oder regelmäßige Kontrollen werden nichterfasst.

2.8.2.1 Arbeitstafel Führungsunterstützung des taktischen Führungsverfahrens OOADie Aufgaben der Unterstützung des taktischen Führungsverfahrens gemäß Pkt 2.4.3sind unverändert weiter durchzuführen. Die Quantität und Qualität der Bearbeitungerweitert sich durch die Einführung FTCN um die in Abb. 45 angeführten Aufgaben.Ergänzend sind die Zusatzaufgaben Auslandseinsatz zu bearbeiten. Grau hinterlegteAufgaben sind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Erstellung FTCN-Netzplan DaFu I, III, IV2 Umsetzung Vorgaben MKSat3 Umsetzung Vorgaben Servicesgateway/Funksprechbrücke4 Umsetzung Vorgaben Tunnelbox5 Umsetzung Vorgaben Heimatfunk6 Umsetzung Vorgaben Internet/SozialkommunikationP1 Servicemanagement (FüIS, BMS, Mail, Voice, Messaging)P2 Servicemanagement (MISSION Services)P3 SicherheitsmanagementP4 Frequenzkoordination OOA und MinenjammereinsatzP5 Mitbetreuung KontKdo, NSE, CI und NIC

Abb. 45: Arbeitstafel S6-Zelle OOA100

2.8.2.2 Arbeitstafel Herstellen der 1. Führungsfähigkeit CampAusgangslage:Marschhalt Raum Einsatzort, Einweisung durch das Vorkommando erfolgt

100 Grafik: Autor

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Zielsetzung:Aufbau und Aktivierung des breitbandigen FTCN-Netzes gemäß Abb. 29, 6 - 12Sprach- und Datenteilnehmer können gemäß Abb. 30 mit Ihrem Endgerät in das Netz(WAN+LAN) einsteigen; das WAN für die Rückwärtsverbindung ist durch eineMehrkanalsatellitenanlage sichergestellt. Die erforderlichen Maßnahmen sind in Abb.46 dargestellt. Grau hinterlegte Aufgaben sind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2 Nahsicherung Aufbau 13 Herstellen Betriebsbereitschaft W-Aufbau (Stromversorgung,Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 24 Aufbau Switch 15 Herstellen Stromversorgung SW 16 Herstellen LWL-Verbindung SW-TR 24 - 6 Alternativ Einsatz W-LAN7 Aktivierung taktischer Router 18 Aktivierung Server 19 Aktivierung DaFu I10 Herstellen LWL-Verbindung TR-MKSat 211 Errichten MKSat 212 Aktivierung MKSat 113 Verbindungsaufnahme Netz 114 Ausschilderung/Absicherung 2P1 Betrieb 2P2 Abstellung Sicherung ?nach Lage:Errichten Antennenmast DaFu IIIHerstellen LWL-Verbindung TR-DaFu IIIAktivierung DaFu IIIAufbau und Aktivierung MediagatewayHeranholen Übergang ziviles Netz

Abb. 46: Arbeitstafel Camp Phase I101

Zielsetzung:Aufbau und Aktivierung des Einsatzraumnetzes gemäß Abb. 32Die erforderlichen Maßnahmen sind in Abb. 47 dargestellt. Grau hinterlegte Aufgabensind permanent wahrzunehmen.101 Grafik: Autor

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lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2 Nahsicherung Aufbau 13 Herstellen Betriebsbereitschaft(Stromversorgung, Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 24 Errichten Antennenmaste 25 Verbindungsaufnahme 16 Ausschilderung/Absicherung 2P1 Betrieb Funkstellen 1P2 Zustellverkehr 1P3 Abstellung zur Sicherung ?

Abb. 47: Arbeitstafel Einsatzraumnetz102

Zielsetzung:Aufbau und Aktivierung der Kurzwellenverbindung Einsatzraum und desHeimatfunknetzes gemäß Abb. 33, am BGefStd für Sprache und Daten imZustellverkehr verfügbar.Die erforderlichen Maßnahmen sind in Abb. 48 dargestellt. Grau hinterlegte Aufgabensind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2 Nahsicherung Aufbau 13 Herstellen Betriebsbereitschaft(Stromversorgung, Blitzschutz u. Potentialausgleich usw.) 24 Errichten Antennenmaste und Kurzwellenantennen 25 Verbindungsaufnahme 16 Ausschilderung/Absicherung 2P1 Betrieb Funkstellen 1P2 Zustellverkehr 1P3 Abstellung zur Sicherung ?

Abb. 48: Arbeitstafel HF-Netze103

2.8.2.3 Arbeitstafel Herstellen Führungsfähigkeit KpGefStdAusgangslage:Marschhalt Raum Einsatzort, Einweisung durch das Vorkommando erfolgt102 Grafik: Autor103 Grafik: Autor

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Zielsetzung:Aufbau und Aktivierung des breitbandigen FTCN-Netzes und Truppenfunknetzes, 6 -12 Sprach- und Datenteilnehmer können mit Ihrem Endgerät in das Netz (WAN+LAN)gemäß Abb. 34 und 35 einsteigen.Die erforderlichen Maßnahmen sind in Abb. 49 dargestellt. Grau hinterlegte Aufgabensind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2 Nahsicherung Aufbau 13 Herstellen Betriebsbereitschaft(Stromversorgung, Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 24 Aufbau Switch 15 Herstellen Stromversorgung SW 16 Herstellen LWL-Verbindung SW-TR 27 Aktivierung taktischer Router 18 Aktivierung DaFu I 19 Funksätze bereits ständig aktiviert 210 Errichten Antennenmaste 211 Aktivierung Server 112 Verbindungsaufnahme Netz 113 Ausschilderung/Absicherung 2P1 Betrieb 2P2 Abstellung zur Sicherung ?P3 Administration Funknetze TwP4 Administration Akkuversorgung TwP5 Administration BMS Tw

Abb. 49: Arbeitstafel KpGefStd OOA104

2.8.2.4 Arbeitstafel Führungsunterstützung bwgl. BefSt OOASicherstellen des breitbandigen FTCN-Netzes und des Führungsnetzes Bataillon sowieNetzen nach Entscheidung Kommandant für alle am Kfz befindlichen Personen.Das/die Kfz der bwgl. BefSt sind am GefStd im Netz eingebunden. Beim Einsatz sinddie Führungsmittel, sofern sich diese im Bereitschaftsmodus befinden, hochzufahren.104 Grafik: Autor

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Die Netzeinbindung (WAN breitbandig) und das lokale Netz ist zu überwachen. AbEinsatz sind die Netzeinbindungen (WAN breitbandig und Truppenfunknetz) laufend zuüberwachen und bei Marschhalt durch Verbesserung des Standplatzes sowie durchAntennenaufbau oder Kfz-Antennenverbesserung sicherzustellen. Die Aufgaben sindident zur bwgl. BefSt im Inlandseinsatz. Es kann daher die Arbeitstafel Abb. 42angewendet werden.

2.8.2.5 Arbeitstafel Führungsunterstützung integrierter NetzfunkbetriebAusgangslage:Marschhalt Raum EinsatzortZielsetzung:Selbstständiges Sicherstellen von Einsatzraumnetzen gemäß Abb. 32 und derenEinbindung in das breitbandige FTCN-Netz gemäß Abb. 29 in einem zugewiesenenRaum. Zusätzlich sind taktische Funksprachbrücken bei internationaler Beteiligung zubetreiben.

Die erforderlichen Maßnahmen sind in Abb. 50 dargestellt. Grau hinterlegte Aufgabensind permanent wahrzunehmen.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Detailerkundung 12 Nahsicherung Aufbau 13 Auftragserteilung Alle4 Herstellen Betriebsbereitschaft(Stromversorgung, Blitzschutz und Potentialausgleich usw.) 25 Errichten Antennenmaste UKW/DaFu I/DaFu III 26 Aktivierung taktischer Router 17 Aktivierung DaFu I 18 Herstellen LWL-Verbindung TR-DaFu III 29 Aktivierung DaFu III 110 Verbindungsaufnahme Netz 111 Aktivierung RAP 112 Absicherung/Tarnung 213 Aktivierung Funksprachbrücke

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P1 Nahsicherung ?P2 Betriebsüberwachung 1Abb. 50: Netzfunkstelle OOA105

Anmerkung:Einsatzraumspezifisch kann der DaFu III entfallen oder durch MKSat ersetzt werden.2.8.2.6 Arbeitstafel Herstellen volle Führungsfähigkeit im CampDie 1. Führungsfähigkeit ist hergestellt.Zielsetzung:Alle Sprach- und Datenteilnehmer des Camps gemäß Abb. 31 können mit IhrenEndgeräten in das Netz (WAN+LAN) nach zugeordneten Befugnissen einsteigen. DieNutzung der Sozialkommunikation gemäß Abb. 36 ist eingerichtet. Die zu erledigendenAufgaben sind in der Abb. 51 aufgeführt.

lfdNr. Aufgabe Personal1 Auftragserteilung Alle2 Aufbau Switch 13 Herstellen Stromversorgung SW 14 Herstellen LWL-Verbindung SW-Ringleitung 25 Aufbau und Einbindung Extension Switch 26 Aufbau und Einbindung analog Adapter 27 Aufbau und Aktivierung Mediagateway 18 Heranholen Übergang ziviles Netz 29 Aufbau und Aktivierung Tunnelbox 110 Aufbau und Aktivierung Internetsatellitenterminal 211 Verkabelung/WLAN Sozialkommunikation 412 Verkabelung Sensoren und sonstige Einrichtungen 2P1 Administration Sozialkommunikation ?

Abb. 51: Arbeitstafel Camp Phase II106

105 Grafik: Autor106 Grafik: Autor

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2.8.2.7 Arbeitstafel Führungsfähigkeit KontKdo, NSE, CI und NICAusgangslage und Zielsetzung:KontKdo: Disloziert im Camp des einsatzführenden Kommandos, Einbindung überMehrkanalsatellitenanlage nach AUT und zum eigenen Kontingent, 12 Sprach- undDatenteilnehmer, lokale Einbindungen durch das einsatzführende Kommandosichergestellt, geschütztes Fahrzeug mit Funkausrüstung zur Einbindung in dasEinsatzraumnetz.

NSE: Disloziert in einer Einrichtung der multinationalen Logistik, Einbindung überMehrkanalsatellitenanlage nach AUT und zum eigenen Kontingent, 16 Sprach- undDatenteilnehmer, lokale Einbindungen durch das einsatzführende Logistikkommandosichergestellt, alle Versorgungsfahrzeuge sind zur Einbindung in das Einsatzraumnetzausgerüstet und verfügen teilweise über Minenjammer.

CI: Im nationalen Camp untergebracht, über Tunnelbox Nutzung des Netzes.NIC: Disloziert in eigenem Gebäude 20 km entfernt, Einbindung über Mehrkanal-satellitenanlage nach AUT und zum eigenen Kontingent, 8 Sprach- und Daten-teilnehmer, alle Fahrzeuge sind zur Einbindung in das Einsatzraumnetz ausgerüstet undverfügen teilweise über Minenjammer.

Die Aufgaben entsprechen am Beispiel KontKdo und NSE zirka dem Umfang einesKpGefStd OOA gemäß Abb. 49.

2.9 Ableitungen von FunktionenIn den Arbeitstafeln sind einzelne Aufgaben unverändert zum bestehendenKommunikationssystem angeführt (z.B. Herstellen der Betriebsbereitschaft, HerstellenLWL-Verbindungen, Errichten von Antennenmasten).

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Für die Aufgaben der Aktivierung des taktischen Routers und des Datenfunks allerBänder sowie die Sicherstellung aller Kommunikationsservices ist eine neu zuschaffende Funktion erforderlich. Mit der Funktion des IKT-UO kann diesen neuenAufgaben Rechnung getragen werden.

Für die Aufgabenbereiche der NOC und SOC ist ebenfalls eine neue Funktion zuschaffen. Mit der Funktion IKT-Administrator können die Aufgaben abgedeckt werden.

2.10 Ableitungen für die AufbauorganisationAbleitungen für eine Aufbauorganisation können durch die Aufgabensynthese getroffenwerden. Die Aufgabensynthese erfolgt in den Varianten „verrichtungsorientiert“ und„objektorientiert“. Nach vergleichender Bewertung erfolgt die Entscheidungsfindung.

2.10.1 Aufgabensynthese „verrichtungsorientiert“Aus den Arbeitstafeln 2.8.1.1 bis 2.8.1.6 und 2.8.2.1 bis 2.8.2.7 lassen sichnachfolgende gleichartige Aufgaben und damit Elemente unter Beachtung deserwartbaren räumlichen Einsatzes ableiten. Die Aufgabe Nahsicherung/Eigensicherungist nicht als gleichartige Aufgabe zu betrachten, sondern als Grundaufgabe jedesmilitärischen Handelns jedem Element zuzuordnen.2.10.1.1 InlandseinsatzEbene kleiner Verband• Personelle Verstärkung Stab/FGG6

• 2 Routerelemente (BGefStd und Netzfunkstelle)• 1 Serverelement (BGefStd)• 2 Datenfunkelemente I/III (BGefStd und Netzfunkstelle)• 2 Kabelbauelemente LWL/Kupfer (BGefStd und Netzfunkstelle)• 1 Element bwgl. BefSt (gesamter Einsatzraum)

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• 2 Funkelemente VHF/HF (gesamter Einsatzraum)• 1 Funkelement VHF (Relais gesamter Einsatzraum)• 1 RAP Funkelement (gesamter Einsatzraum)• 1 Element Servicemanagement (BGefStd)• 1 Instanz zur Führung und Koordination (IKTZg107)

Ebene Einheit• 1 Routerelement (KpGefStd)• 1 Datenfunkelement (KpGefStd)• 1 Kabelbauelement LWL/Kupfer (KpGefStd)• 1 Funkelement (KpGefStd)• 1 Serverelement (KpGefStd)

2.10.1.2 AuslandseinsatzEbene kleiner Verband und Sonstige• Personelle Verstärkung Stab/FGG6

• je 1 Routerelement Camp, Netzfunkstelle, KontKdo, NSE, NIC• je 1 Serverelement Camp, KontKdo, NSE, NIC• je 1 Datenfunkelement I Camp, Netzfunkstelle• je 1 Kabelbauelement LWL/Kupfer Camp, Netzfunkstelle, KontKdo, NSE, NIC• 1 Element bwgl. BefSt (gesamter Einsatzraum)• 1 Element Servicemanagement (Camp)• 2 Funkelemente VHF/HF(gesamter Einsatzraum)• 1 Funkelement VHF (Relais gesamter Einsatzraum)• 1 RAP Funkelement (gesamter Einsatzraum)• 1 Instanz zur Führung und Koordination (IKTZg108)

107 Waffengattungsbezeichnung gemäß MSK GZ S92000/183-GStb/2017

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• 1 Heimatfunktrupp Camp (Kurzwellenfunktrupp mit Leistungsverstärker)• je 1 MKSat-Element Camp, KontKdo, NSE, NIC

Ebene Einheit• 1 Routerelement (KpGefStd)• 1 Datenfunkelement (KpGefStd)• 1 Kabelbauelement LWL/Kupfer (KpGefStd)• 1 Funkelement (KpGefStd)• 1 Serverelement (KpGefStd)

2.10.2 Aufgabensynthese „objektorientiert“Aus den Arbeitstafeln 2.8.1.1 bis 2.8.1.6 und 2.8.2.1 bis 2.8.2.7 lassen sichnachfolgende Objekte, an denen FüU-Aufgaben erfolgen müssen, ableiten.

• Stab des Verbandes• Bataillonsgefechtsstand• Netzfunkstelle• beweglich im Einsatzraum (bwgl. BefSt, Funktrupps)• Kompaniegefechtsstand

Für die FüU-Aufgaben an den Objekten lassen sich nachfolgende Elemente ableiten.2.10.2.1 InlandseinsatzEbene kleiner Verband• Personelle Verstärkung Stab/FGG6

• 1 Netz/GefStd-Elemente (BGefStd)• 1 Element Servicemanagement (BGefStd)

108 Waffengattungsbezeichnung gemäß MSK GZ S92000/183-GStb/2017

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• 1 Element bwgl. BefSt (gesamter Einsatzraum)• 2 Funkelemente VHF/HF(gesamter Einsatzraum)• 1 Funkelement VHF (Relais gesamter Einsatzraum)• 1 Netz/Funk-Element (gesamter Einsatzraum)• 1 Instanz zur Führung und Koordination (IKTZg109)

Ebene Einheit• 1 Netz/Funk/GefStd-Element (KpGefStd)

2.10.2.2 AuslandseinsatzEbene kleiner Verband und Sonstige• Personelle Verstärkung Stab/FGG6

• 1 Verstärkungselement FGG6• 1 Netz/GefStd-Elemente (Camp)• 1 Verstärkungselement Netz/GefStd (Camp)• 1 Element Servicemanagement (Camp)• 1 Element bwgl. BefSt (gesamter Einsatzraum)• 2 Funkelemente VHF/HF(gesamter Einsatzraum)• 1 Funkelement VHF (Relais gesamter Einsatzraum)• 1 Netz/Funk-Element (gesamter Einsatzraum)• 1 Instanz zur Führung und Koordination (IKTZg110)• 1 Heimatfunktrupp Camp (Kurzwellenfunktrupp mit Leistungsverstärker)• 1 MKSat-Element Camp

Ebene Einheit und Sonstige• je 1 Netz/Funk/GefStd-Element (KpGefStd/KontKdo/NSE/NIC)

109 Waffengattungsbezeichnung gemäß MSK GZ S92000/183-GStb/2017110 Waffengattungsbezeichnung gemäß MSK GZ S92000/183-GStb/2017

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• je 1 MKSat-Element nach Lage

2.10.3 Vergleich verrichtungsorientierte-objektorientierte OrganisationUnter Berücksichtigung der Ausführungen in den Kapiteln ÖBH-Fähigkeiten-entwicklung, internationale Entwicklungen, den Vorgaben aus militärischen Abläufenund der Fähigkeitsbeschreibung und Einsatzplanung des Systems FTCN erfolgtnachstehende Bewertung der Strukturbildungsvarianten.2.10.3.1 VerrichtungsorientierungNachfolgende Vorteile ergeben sich aus einer verrichtungsorientierten Organisation:

• Spezialisierung auf eine Tätigkeit und damit erzielbar höhere Qualität derDurchführung sowie bessere Standardisierung

• vereinfachte Ausbildung (geringere, da eingeschränkte Qualifikation) imRahmen der derzeitigen UO-Ausbildungsstruktur sicherstellbar

• Einsatz von Spezialwerkzeugen/Spezialgerät möglich• Verantwortlichkeit für eine Tätigkeit klar geregelt• Erfahrungskonzentration• vereinfachte Kontrolle• Spezialausbildung für internationale Einsätze möglich

Folgende Nachteile ergeben sich aus einer verrichtungsorientierten Organisation:

• Auslastung von Auftragslage abhängig• Monotonie der Tätigkeit und damit Motivation langfristig negativ• Abhängigkeit von Spezialisten• Verständnis für das Gesamtvorhaben gering (Vernachlässigung Gesamtziel)

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• Verständnis für „netzwerkorientierte Einsatzführung“ gering• Regelungsgrad für Funktionen und Organisationselemente hoch• geringe Flexibilität und hoher Koordinierungsaufwand• Gefahr von Fachegoismen

2.10.3.2 ObjektorientierungNachfolgende Vorteile ergeben sich aus einer objektorientierten Organisation:

• Umfassende Verantwortung für den Bereich eines Auftrages• hohes Verständnis für das Gesamtvorhaben und „netzwerkorientierte

Einsatzführung“• hohe Auslastung erreichbar• universelle Einsetzbarkeit und damit verbessertes Durchhaltevermögen• geringe Koordinationserfordernisse• keine Abhängigkeit von einzelnen Spezialisten• günstige Voraussetzung für Agilität• Regelungsgrad personenbezogen steuerbar

Folgende Nachteile ergeben sich aus einer objektorientierten Organisation:

• Ausbildung mit dem derzeitigen Ausbildungsmodell nur mitErgänzungsschulungen sicherstellbar

• hohe Wertigkeit der Arbeitsplätze erforderlich

2.10.4 Implementierungsvorschlag mit BegründungAufgrund des erzielbaren hohen Verständnisses für einen Auftrag, welcher für einenetzwerkorientierte Einsatzführung eine MUSS-Forderung darstellt, der erwartbaren

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verbesserten Agility und des geringeren Koordinierungsaufwandes ist einerobjektorientierten Organisation der Vorzug zu geben.

Der höhere Ausbildungsaufwand ist aufgrund der in Österreich typischen längerenVerweildauer in den Funktionen in Kauf zu nehmen.

2.10.5 Struktur der Führungsunterstützungskräfte mit SOLL/IST VergleichAus der Aufgabensynthese ergibt sich nachfolgende SOLL-Struktur derFührungsunterstützungskräfte, welche im Vergleich zur IST-Struktur zurKenntlichmachung des Veränderungsbedarfes dargestellt wird.2.10.5.1 Bereich Stab kleiner Verband

IST 2017 SOLL FTCNS6 O K MBO2 3 S6 O K MBO2 3

IKT&eloKaO O K MBO2 2S6UO&LB UO K MBUO1 S6UO&LB UO K MBUOFMUO UO K MBUO1 FMUO&eloKaUO UO K MBUOKzlLtr&GefSchrUO UO K MBUO1 KzlLtr&GefSchrUO UO K MBUOGefSchrUO UO M GefSchrUO UO MFkr C K S6Geh&ITGeh C KGefSchr&Kf C K GefSchr&Kf C KS6Geh&ITGeh C K S6Geh&ITGeh C K

S6Geh&ITGeh C K S6Geh&ITGeh C K S6UO UO M S6UO UO M

Abb. 52: IST-SOLL Vergleich kleiner VerbandAnmerkung:Die Aufnahme zusätzlicher S6Geh&ITGeh sowie S6UO (M) erfolgt aufgrund derbereits ausgeplanten Aufnahme der Cybergrundwehrdiener.

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Begründung der Änderungen:

Inlandsaufgabe (dauerhafte Aufgabe)Zur Abdeckung der Aufgaben der FTCN-Netzplanung Datenfunk I und III sowie dergesamten Frequenzkoordination ist die Schaffung eines Fachoffiziers IKT&eloKaerforderlich. Die derzeit bereits offene Aufgabe im Bereich elektronischeKampfführung ist damit ebenfalls abdeckbar. Damit ist zusätzlich die Entlastung desS6-Offiziers und dessen Vertretung möglich. Das Servicemanagement und die Führungder NOC und SOC sind damit möglich. Die Aufgabe Fkr ist an den neuen IKT-Zgabzugeben und die Aufgabe S6Geh&ITGeh zu verstärken. Inlandsaufgaben mitgrößerer Führungsspanne bzw. zusätzlichen Aufgaben sind durch Verstärkungenabzudecken.

Auslandsaufgabe (anlassbezogen)

Die Aufgaben des Inlandseinsatzes erweitern sich um die UmsetzungsplanungenMKSat, Services Gateways, Tunnelbox, Heimatfunk, Sozialkommunikation sowie desautarken Betriebes und der Mitbetreuung von zusätzlich entsandten Elementen. Diezusätzlichen Aufgaben sind durch den Force Provider FüU wahrzunehmen. In derGrundausbildung sind die Aufgaben zu berücksichtigen.2.10.5.2 Bereich Fernmeldezug kleiner Verband

IST 2017 SOLL FTCNKdt FMZg UO K MBUO 3 Kdt IKTZg UO K MBUO 3

stvKdt IKTZg UO K MBUO 1Kf&Fkr C K Kf&Fkr C K

Kdt bwgl.BefSt& IKTUO UO K MBUO 3Kf&Fkr C K Kf&Fkr C KKf&Fkr C K Kf&Fkr C K

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KdtFuGrp&KdtFuTrp&stvKdtFMZg UO K MBUO 1 KdtDaFuTrpKW/UKW UO K MBUO 1Fkr C K Fkr C K

Fkr C KFkr&Kf C K Fkr&Kf C KKdtFuTrp UO K MBUO KdtDaFuTrpKW/UKW UO K MBUO 1Fkr C K Fkr C K

Fkr C KFkr&Kf C K Fkr&Kf C K

KdtDaFuTrpUKW UO K MBUO GL Fkr C K Fkr&Kf C K

KdtRAPSys UO K MBUO KdtNetzFuGrp&IKTUO UO K MBUO 3 stvKdtNetzFuGrp UO K MBUO 1

Fkr C K Fkr C KFkr C K Fkr C KFkr&Kf C K Fkr&Kf C K

FeSp C K FeSp&Kf C K

KdtFeSp&VmiGrp UO K MBUO 2 KdtIKTGefStdGrp&IKTUO UO K MBUO 3KdtVmiTrp UO K MBUO stvKdtIKTGefStdGrp UO K MBUO 1FeSp C K FeSp C KFeSp&Kf C K Fkr C KKdtEinrTrp UO K MBUOFeSp C K FeSp C KFeSp C K FeSp C KFeSp C K FeSp C KFeSp&Kf C K FeSp&Kf C KKdtFKbTrp UO K MBUOFeSp C KFeSp C KFeSp C KFeSp C KFeSp&Kf C KKdtFKbTrp UO M MBUO KdtLineTrp UO MFeSp C M FeSp C MFeSp C M FeSp C MFeSp C M FeSp C MFeSp C M FeSp C MFeSp&Kf C M FeSp&Kf C M

Abb. 53: IST-SOLL Vergleich FMZg - IKTZg

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Abb. 54: Organigramm IKTZg

Begründung der Änderungen:

Inlandsaufgabe (dauerhaft)Sowohl die Änderung der Waffengattungsbezeichnung von Fernmelder auf IKT alsauch die vermehrte Aufgabenübernahme von IT erfordern eine Bezeichnungsänderung.Die Führung von 6 (7) Organisationselementen, welche zudem nicht geschlosseneingesetzt sind, erfordert einen stvKdtIKTZg. Die bisherige DoppelaufgabestvKdtFMZg und KdtFuGrp des KdtFuTrp ist nicht zweckmäßig.DaFuTrps mit UKW und KW-Ausrüstung erfordern permanent 2 Personen zurBedienung. Die Anzahl der Truppsoldaten ist daher zur Gewährleistung einerminimalen Ablösefähigkeit auf 4 zu erhöhen.

Ein DaFuTrp UKW ist zur Bildung eines Relais aufzunehmen. Die Aufgabe wurdebisher durch den KdtFMZg und Fkr wahrgenommen. Praktisch war dies jedoch nichtmöglich.Der vormalige RAPTrp ist mit Zulauf FTCN (Einbau taktischer Router, Ausrüstung mitDatenfunkgerät Band I und III) auf eine vollwertige Netzfunkgruppe, welche autarkeingesetzt werden muss, hochzurüsten. Die rasche Einrichtungsfähigkeit, die

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Verlegbarkeit und der durchhaltefähige Betrieb mit Eigensicherung erfordern 2Kadersoldaten und eine gesamte Stärke von 7 Personen für Antennenbau,Kabelverlegung, Betrieb und Sicherung.

Die gesamte bisherige Fernsprech- und Vermittlungsgruppe (ohne Mob-Anteil FKbTrp)ist in eine IKT-Gefechtsstandgruppe umzuwandeln. Durch die Besetzung mit 2Kadersoldaten sind die Betriebsaufnahme, der parallele IKT-Aufbau und zumindest einqualifizierter 2-Schichtbetrieb möglich. Die gesamte Stärke von 8 Personen erlaubt nurden Aufbau bis Ebene Verteiler. Die Teilnehmeranschlusskabel sind durch den USERselbst mitzuführen und der Anschluss herzustellen.Der bisherige Feldkabelbautrupp Mob ist in einen Leitungsbautrupp Mob (Feldkabelund Lichtwellenleiter) umzuwandeln, um bei elektronischer Bedrohung dieAbhängigkeit von Frequenznutzungen zu minimieren.Eine Übernahme von Aufgaben der Gefechtsstandsicherung durch den IKT-Zug ist inder Einrichtungsphase NICHT möglich. Die Abstellung für einzelneSicherungsaufgaben im Schichtbetrieb ist aufgabenbedingt zu beurteilen.

Auslandsaufgabe (anlassbezogen)

Die Auslandsaufgabe erfordert einsatzbedingte Verstärkungen des IKT-Zuges.2.10.5.3 Bereich Fernmeldekräfte Einheit

IST 2017 SOLL FTCNFMUO UO K MBUO IKTUO O K MBUO 3

Fkr&Me C K Fkr&Me C K FMUO&KdtDaFuTrp O K MBUO 1

Fkr&Me C K Fkr C KFkr&Me C K Fkr&Kf C K

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Kf&Fkr C KKf&Fkr C K

Abb. 55: IST-SOLL Vergleich FM-Kräfte EinheitBegründung der Änderungen:Inlandsaufgabe (dauerhaft)Die Neuzuordnung eines taktischen Routers, eines Datenfunkgerätes Band I und Serverserfordert einen IKTUO. Der bisherige FMUO hat seine Aufgaben unverändertwahrzunehmen und ist aus den bisherigen Erfahrungen mit den bisherigen Fkr&Me undKf&Fkr zur klaren Aufgabenorganisation als Funktrupp zu organisieren.

Auslandsaufgabe (anlassbezogen)Die Auslandsaufgabe erfordert eine einsatzbedingte Ausrüstung bzw. personelleVerstärkung der IKT-Kräfte Einheit.

2.10.6 ModularisierungDas österreichische System der Kontingentierung von Rekruten und dasFreiwilligensystem der Aufbietung von Kräften für Auslandseinsätze erfordert einHöchstmaß von gleichen Modulen der Führungsunterstützung, um die Gleichartigkeitder Ausbildung und universelle Einsetzbarkeit der FüU-Soldaten und erforderlicheTeambildung im Einsatz zu ermöglichen.Die erarbeiteten Organisationselemente und Funktionen/Stellen sind daher auf derEbene Einheit und kleiner Verband möglichst gleich bei allen Waffengattungen zuimplementieren.

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Die FüU-Kräfte der großen Verbände und des KdoFüU&CD (Force Provider FüU) sindbei mengenmäßigen Verstärkungen gleich zu organisieren. Qualitätsverstärkungen sindnach den gleichen Grundsätzen abzuleiten und umzusetzen.

2.10.7 Agility und NetzwerkfähigkeitDie Maßnahmen zur Verbesserung der Fähigkeit flexibel agieren zu können erfordernUmsetzungen in vielen Bereichen. Die Organisation „objektorientiert“ führt weg voneinem reinen Verrichtungsspezialisten zu einem Spezialisten für einen Objektbereichund damit zu einem Netzwerkspezialisten mit vielfältigen Erfahrungen.Bei entsprechender Bewertung und der damit gegebenen Verweildauer in der Funktionkann eine „Job Rotation“ innerhalb der FüU im kleinen Verband erfolgen.Die Vielseitigkeit, Flexibilität, Widerstandsfähigkeit und Innovationsfähigkeit wirddadurch wesentlich verbessert. Die Übernahme von „Objektverantwortung“ im FüU-Bereich als „Netzwerkverantwortung an einem Standort“ darstellbar, kann dieVerantwortungsfähigkeit deutlich verbessern, sofern eine Einbindung in die Aufgabenund deren Bedeutung durch die Führung unterstützt wird.

2.11 Kennzahlen für HandaktDie bisherigen Kennzahlen der Leistungsfähigkeit der FüU sind im Handakt FüUverfügt. Diese stellen die jeweilige Leistungsfähigkeit von Trupps derFührungsunterstützung dar.

Beispielhaft angeführt:111

111 Handakt Führungsunterstützung GZ S92013/24-Vor/2016, Seite 9

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Abb. 56: Kennzahlen FüU-HandaktAus den Kennzahlen der Trupps/System kann das Fachpersonal für einen taktischenKommandanten Kennzahlen ableiten.

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z.B.

• 45 Minuten für erste Sprach- und Datenteilnehmer• 120 Minuten für 20 Sprach- und Datenteilnehmer

Mit der Beschaffung des Systems FTCN ist nachfolgende Zielerreichung beabsichtigt:

• 20 Minuten nach Marschhalt müssen erste Sprach- und Datenteilnehmerverfügbar sein

• 60 Minuten nach Marschhalt müssen 20 Sprach- und Datenteilnehmer verfügbarsein

Bei Einnahme der vorgeschlagenen Personalstruktur und Zuordnung der in Beschaffungbefindlichen Komponenten sollten die geforderten Kennzahlen unter Standard-bedingungen erreicht werden können.Eine Verfügung der Handaktkennzahlen hat erst nach praktischer Überprüfung zuerfolgen. Jede Änderung der Bedingungen (Truppeneinteilung, Auftragsbedingungen,Lagebedingungen usw.) erfordert eine ergänzende Beurteilung durch den S6 undInformation des Stabes im Zuge von Lagevorträgen.

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3 SCHLUSSBETRACHTUNG3.1 Fähigkeitstreiber FTCNDurch die Beschaffung des FTCN werden erstmalig die Einheitsebene und diebewegliche Befehlsstelle in ein breitbandiges Datennetz eingebunden.

Das mit Datenfunk Band I gebildete Netzwerk soll durch seine MESH-Funktionalität inder Bewegung bzw. nach kurzem Halt hoch verfügbar und einfach einzurichten und zunutzen sein. Das Datenfunknetz Band I stellt damit die breitbandige Überlagerung desschmalbandigen Truppenfunksystems auf der Führungsebene Einheit aufwärts sicherund schafft die Möglichkeit der Umsetzung von Services und die Übermittlung vonDaten (z.B. von Sensoren) bzw. den Zugriff auf Datenbanken.Durch die Integration des gesamten WAN-Netzes Datenfunk Band I, III und IV mitdem Truppenfunksystem CONRAD ist die technische Realisierung einer„Netzwerkorientierten Einsatzführung“ gewährleistet.Die Neustrukturierung der IKT-Kräfte hat eine „Netzwerkorientierte Einsatzführung“und eine möglichst hohe Agilität der Führungsunterstützung zu gewährleisten.

3.2 Beantwortung der Arbeitsfragen und ForschungsfrageArbeitsfragen gemäß 1.2.1a. Welche Funktionen und Organisationselemente sind für den Einsatz des FTCNzu bilden?

Antwort:Für die Planung des Einsatzes des FTCN ist die Verstärkung der S6-Gruppe um einenIKT&eloKaO erforderlich.

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Für das Errichten und den Betrieb der Kernkomponenten des FTCN (taktischer Router,Datenfunk aller Bänder, Sicherstellung aller Kommunikationsservices) ist dieEtablierung eines IKTUO in allen Organisationselementen mit dieser Ausrüstung undAufgabe erforderlich.

Für den Aufgabenbereich des Netzwerkmanagement und Sicherheitsmanagement ist dieEinführung der Funktion des IKT-Administrators erforderlich. Diese Aufgaben sindim Auslandseinsatz und auf höheren Führungsebenen wahrzunehmen.Mit der Schaffung der Organisationselemente IKT-Gefechtsstandgruppe undNetzfunkgruppe kann der Einsatz des FTCN effektiv und effizient umgesetzt werden.b. In welchen Organisationsstrukturen sind die Funktionen undOrganisationselemente zu integrieren bzw. zuzuordnen?

Antwort:Die Funktion IKTUO ist in jedem Organisationselement mit der Ausrüstung taktischerRouter und Datenfunk vorzunehmen.Die Organisationselemente IKT-Gefechtsstandgruppe und Netzfunkgruppe sind inallen kleinen Verbänden aufwärts im IKT-Zug einzurichten, weil damit

• die Sicherstellung der IKT-Services für einen Stab gewährleistet ist,• die redundante Rückwärtseinbindung umgesetzt ist,• eine breitbandige Einbindung der Einheiten und beweglichen Befehlsstelle

gewährleistet wird,• das Truppenfunknetz integriert wird und die Funkabdeckung des

Truppenfunknetzes deutlich verbessert wird,

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• eine größtmögliche Handlungsfreiheit für die Gewährleistung derFührungsfähigkeit auch bei unerwarteten Ereignissen möglich und

• die Vernetzungsbasis auch für zukünftige Services und Sensoreneinbindunggegeben ist.

c. Welche neuen Fähigkeiten bzw. Fähigkeitserweiterungen sind mit derEinführung des FTCN kennzahlenrelevant zu erzielen?

Antwort:

Die Einheiten werden mit ihrer Führungseinrichtung erstmalig breitbandig für Spracheund Daten in das Einsatznetz eingebunden (nach Fahrzeugausrüstung auch semimobil).Die bewegliche Befehlsstelle wird erstmalig breitbandig in das Einsatznetz semimobileingebunden.Die Informationsservices können bereits ab Ebene kleiner Verband autark (ohneRückwärtsverbindung) betrieben werden.

Die Verlegbarkeit und Härtung der IKT ist deutlich verbessert.

Mit der Einführung des FTCN sind die Voraussetzungen für die Netzwerkintegrationder Führungsebene Zug und Sensoren geschaffen.Kennzahlenrelevant ist 20 Minuten nach Marschhalt eine erste Führungsfähigkeit und60 Minuten nach Marschhalt die volle Führungsfähigkeit eines kleinen Verbandes inNormgliederung und Normeinsatz zu erreichen.

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Die Forschungsfrage

„Welche organisatorischen Maßnahmen sind mit Implementierung des FTCN im ÖBHnotwendig, um eine effektive und effiziente Nutzung im Sinne der Einsatzambition desÖBH sicherzustellen?“kann wie folgt beantwortet werden:Die Schaffung der Funktionen IKT&eloKaO, IKTUO und IKT-Administrator sowieder Organisationselemente IKT-Gefechtsstandgruppe und Netzfunkgruppe stellt dieGrundlage für die Errichtung und den Betrieb des FTCN dar.In allen Organisationselementen mit FTCN-Ausrüstung (taktischer Router, Datenfunk)ist dabei der IKTUO zu etablieren. Auf allen Führungsebenen mit verlegbaremGefechtsstandbetrieb bzw. Netzbildungsaufgabe ist die IKT-Gefechtsstandgruppe undNetzfunkgruppe einzurichten. Durch den Force Provider FüU sind gleicheOrganisationselemente zur Verstärkung bzw. für nicht organisatorisch abgebildeteAufgaben vorzuhalten.

3.3 AusblickIn den kommenden Jahren sind nachfolgende Fähigkeitsanforderungen mitAuswirkungen auf das FTCN erwartbar:

• Entwicklung weiterer Services zur Unterstützung der Einsatzführung (z.B.Logistik, medizinische Betreuung, Datenbankzugriffe Personal, Infrastruktur,Geo, Fehlerdiagnose und Instandsetzung)

• Entwicklung von Simulationstools zur Unterstützung der Entscheidungsfindung• Erhöhung des Kommunikationsbedarfes mit anderen Einsatzorganisationen

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• Einführung von Sensoren (bemannt/unbemannt) und die Einbindung zurSteuerung und Nutzdatenübertragung

• Einbindung von Automotivdaten aller GKGF/Kfz• Erhöhung der Mobilität und Flexibilität des gesamten IKT-Netzwerkes• Gewährleistung eines autarken Betriebes von Teilnetzen des FTCN

3.3.1 Technische WeiterentwicklungDas beschaffte FTCN hat demzufolge nachfolgende Vorsorgen aufzuweisen:

• Bandbreitenreserven auf allen Netzebenen• Flexibler Einsatz der Komponenten unabhängig von Netzebenen• Netzerweiterungen ohne Neudesign• Erweiterung um neue Technologien durch Einbindung von milLTE (militärische

Long Term Evolution) bzw. Ergebnisse der Entwicklungen im Bereich PPDR(Public Protection and Disaster Relief)

• Schnittstellen zu MESH-fähigen MultibandtruppenfunkgerätenTechnik sollte die Arbeit der Soldaten, im betrachteten Gegenstand dieFührungsfähigkeit, unterstützen. Deshalb muss die Abhängigkeit mit dem Nutzen aufdie Waage gestellt werden.

3.3.2 AusbildungDer markante Wandel des Lebens- und Einsatzumfeldes aufgrund der technischenEntwicklung und die daraus resultierende Abhängigkeit von Informationstechnologieerfordern dringend Maßnahmen im Bereich der technischen Grundausbildung allerKadersoldaten. Die Anforderung „Helfen, wenn andere nicht mehr können“ führtunmittelbar zu Szenarien ohne jegliche zivile Kommunikationstechnik bzw.

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eingeschränkter militärischer Kommunikationstechnik. Nicht nur die Bedienung einestechnischen Gerätes, sondern das Verständnis der Vorgänge und ihre Folgen solltenallen Kadersoldaten, im Besonderen jedoch Kommandanten, unterrichtet werden.

Die Kadersoldaten der FüU sind unter Beibehaltung eines taktischen und technischenGrundwissens für Bereiche zur Befähigung im praktischen Betrieb unter allenUmständen zu spezialisieren.Die in AUT bei UO-Funktionen übliche lange Verwendungsdauer kann bei ähnlicherFunktion und räumlicher Nähe um die modernen Methoden der Job Rotation, JobEnlargement und Job Enrichment effizient genutzt werden. HöhereArbeitszufriedenheit, verbesserte Motivation und Steigerung des Handlungs- undEntscheidungsspielraumes der Bediensteten sind damit erzielbar.Die Ausbildung im Lehrgang Kaderanwärterausbildung 2 gemäßDurchführungsbestimmungen für die Kaderanwärterausbildung 2016 (DBKAAusb2016) und Ausbildung zum Stabsunteroffizier (DBStbUO 2017) im BereichKaderausbildung 5 sind stringent auf den neuen Bedarf auszurichten.

Die gesamte DBKAAusb 2016 und DBStbUO 2017 ist in den allgemeinen Teilen undFachteilen auf die Gewährleistung einer technischen Grundausbildung zu prüfen.Der Bereich der Offiziersausbildung ist analog zu evaluieren. Für den Bereich derOffiziersausbildung ist eine gesamtheitliche Bearbeitung zur Gewährleistung einer IKT-Beratung auf technologisch akademischem Niveau erforderlich.

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LITERATURVERZEICHNISAlberts David/Garstka John/Stein Frederik: Network Centric Warfare, CCRCPublications, 2nd Edition, ISBN 1-57906-019-06Zell Helmut: Grundlagen der Organisation – lernen und lehren, 2., aktualisierte undüberarbeitete Auflage, ISBN 978-38422348615, 2017Alberts David: The Agility Advantage, CCRC Publications, ISBN 978-1-893723-23-8Prof. Dr. Götz Schmid: Organisatorische Grundbegriffe, 12. Auflage, ISBN 3 921 313619Pitter A. Steinbruch: Organisation, 7. Durchgesehene Auflage, ISBN 3-470-70487-2Vorhabensabsicht GZ S93610/6-IKTPl/2014MP Nr.: 5805/03 Version 4.0 GZ S93610/13-IKTPl/2015BH-Plan 2017 - 2020 GZ S92000/69-GStb/2016Operatives Fachkonzept Führungsunterstützung GZ S92150/16-MilStrat/2010BMLV (Hrsg): DVBH "Taktischer Führungsprozess"BMLV (Hrsg): DVBH "Taktisches Führungsverfahren"BMLV (Hrsg): DVBH „Truppenführung“BMLV (Hrsg): DVBH „Führungsunterstützung“BMLV (Hrsg): Merkblatt für das Bundesheer „Handakt Führungsunterstützung“

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ABBILDUNGSVERZEICHNISAbb. 1: Einbettung in das FMSys ................................................................................ 13Abb. 2: Organisatorisches Gleichgewicht .................................................................... 31Abb. 3: Optimaler Regelungsgrad................................................................................ 31Abb. 4: Einliniensystem .............................................................................................. 32Abb. 5: Stab-Liniensystem .......................................................................................... 32Abb. 6: Überlappende Gruppen ................................................................................... 34Abb. 7: Aufgabenanalyse - Aufgabensynthese ............................................................. 36Abb. 8: Allgemeine Prozesslandschaft ......................................................................... 38Abb. 9: Militärische Prozesslandschaft ........................................................................ 39Abb. 10: Grundschema des Führungsverfahrens .......................................................... 41Abb. 11: Führungsunterstützungsaufgaben im taktischen Führungsverfahren .............. 43Abb. 12: Komponenten des Systems FTCN ................................................................. 48Abb. 13: Netzwerkbildungskonzept FTCN .................................................................. 51Abb. 14: Managementstruktur ..................................................................................... 55Abb. 15: Truppengliederung Inlandseinsatz ................................................................. 60Abb. 16: Schematischer Einsatz (+) PzGrenB .............................................................. 61Abb. 17: FTCN-Netzplan WAN schematisch .............................................................. 62Abb. 18: Führungsnetz Brigade und Bataillon ............................................................. 63Abb. 19: Kampfunterstützungsnetz schematisch .......................................................... 63Abb. 20: Einsatzunterstützungsnetz schematisch ......................................................... 63Abb. 21: Einsatzunterstützungsnetz schematisch ......................................................... 64Abb. 22: LAN Phase 1 schematisch ............................................................................. 65Abb. 23: LAN Phase 2 schematisch ............................................................................. 65Abb. 24: bwgl. BefSt schematisch ............................................................................... 66Abb. 25: WAN/LAN Einheit schematisch ................................................................... 67Abb. 26: Führungsnetz Bataillon und Einheit schematisch ........................................... 67Abb. 27: Truppengliederung Auslandseinsatz .............................................................. 69Abb. 28: Schematischer Einsatz JgB OOA .................................................................. 69Abb. 29: FTCN-Netzplan WAN schematisch .............................................................. 71Abb. 30: LAN Phase I schematisch ............................................................................. 72Abb. 31: LAN Phase II schematisch ............................................................................ 73Abb. 32: Einsatzraumnetz CONRAD .......................................................................... 74Abb. 33: Einsatzraumnetz und Heimatfunknetz HF ..................................................... 75Abb. 34: WAN/LAN Einheit schematisch ................................................................... 76Abb. 35: Einsatzraumnetz und Funknetz Einheit schematisch ...................................... 76Abb. 36: Sozialkommunikation über Internet ............................................................... 77Abb. 37: Arbeitstafel S6 Zelle ..................................................................................... 78Abb. 38: Arbeitstafel BGefStd Phase I......................................................................... 79Abb. 39: Arbeitstafel Truppenfunknetze BGefStd........................................................ 80Abb. 40: Arbeitstafel HF-Netz BGefStd ...................................................................... 81Abb. 41: Arbeitstafel KpGefStd................................................................................... 82Abb. 42: Arbeitstafel bwgl. BefSt ................................................................................ 83Abb. 43: Netzfunkstelle ............................................................................................... 83Abb. 44: BGefStd Phase II .......................................................................................... 84Abb. 45: Arbeitstafel S6-Zelle OOA ............................................................................ 85Abb. 46: Arbeitstafel Camp Phase I ............................................................................. 86Abb. 47: Arbeitstafel Einsatzraumnetz......................................................................... 87Abb. 48: Arbeitstafel HF-Netze ................................................................................... 87

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Abb. 49: Arbeitstafel KpGefStd OOA ......................................................................... 88Abb. 50: Netzfunkstelle OOA...................................................................................... 90Abb. 51: Arbeitstafel Camp Phase II............................................................................ 90Abb. 52: IST-SOLL Vergleich kleiner Verband ........................................................... 98Abb. 53: IST-SOLL Vergleich FMZg-IKTZg ............................................................ 100Abb. 54: Organigramm IKTZg .................................................................................. 101Abb. 55: IST-SOLL Vergleich FM-Kräfte Einheit ..................................................... 103Abb. 56: Kennzahlen FüU-Handakt ........................................................................... 105

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ABKÜRZUNGSVERZEICHNISADV Allgemeine Datenverarbeitung

aZa auf Zusammenarbeit angewiesen

BefSt Befehlsstelle

BH Bundesheer

BSM Battlefield Spectrum Management

BTULB Betriebs- Transport- und Lagerbehälter

bwgl beweglich

C2 Command and Control

CI Counter Intelligence

CNR Combat Net Radio

DaFu Datenfunk

DEAG DatenEin- uund AusgabeGerät

DVBH DienstVorschrift für das BundesHeer

EloKa Elektronische Kampfführung

EW Electronic Warfare

FGG Führungsgrundgebiet

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FMSys Fernmeldesystem

FTCN Future Tactical Communication Network

FüU Führungsunterstützung

FW Firewall

GefStd GefechtsStand

GKGF GepanzertesKetten und GefechtsFahrzeug

GW Gateway

HF High Frequency

IEG Information Exchange Gateway

IFMIN Integrierte FernMeldeINfrastruktur

InfoÜ InformationsÜbertragung

IKT Informations- und KommunikationsTechnologie

IP Internet Protokoll

ISDN Integrated Services Digital Network

ISTAR Intelligence, Surveillance, Target Acquisition and Reconnaissance

IT InformationsTechnologie

JFS Joint Fire Support

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KdoFüU&CD Kommando FührungsUnterstützung und CyberDefence

Kdt Kommandant

Kfte Kräfte

KontKdo Kontingentskommando

KpKdo Kompaniekommando

LAN Local Area Network

LaSK Landstreitkräfte

LuSK Luftstreitkräfte

LRÜ LuftRaumÜberwachung

LWL LichtWellenLeiter

Mbps Mega bit per second

MediaGW MediaGateWay

MilGeo Militärgeografie

milLTE militärische Long Term Evolution

MIL-STD Militärischer Standard

MIP Multilateral Interoperability Programme

MKSat Mehrkanalsatellitenkommunikation

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MP Militärisches Pflichtenheft

NIC National Intelligence Cell

NSE National Support Element

NOC Network Operation Cell

OOA Out Of Area

Org Organisation

ÖBH Österreichisches Bundesheer

PPDR Public Protection and Disaster Relief

PtMP Point to MultiPoint

PtP Point to Point

PSTN Public Switched Telephone Network

RAP Radio Access Point

SEK SonderEinsatzKräfte

Srv Server

SOC Security Operation Cell

SW Switch

SZ Schweiz

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TOC Tactical Operation Center

TR Taktischer Router

UAV Unmanned Arial Vehicle

UO UnterOffizier

Vers Versorgung

VHF Very High Frequency

VoIP Voice over Internet Protokol

WAN Wide Area Network

WLAN Wireless Local Area Network

WWW World Wide Web

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LEGENDE

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EHRENWÖRTLICHE ERKLÄRUNGIch erkläre, dass ich die eingereichte Arbeit selbstständig verfasst, nur die angegebenenHilfsmittel benutzt, die Autorenschaft eines Textes nicht angemaßt undwissenschaftliche Texte oder Daten nicht unbefugt verwertet habe. Außerdem habe ichdie Reinschrift der Arbeit einer Korrektur unterzogen und ein Belegexemplar verwahrt.

Ich erteile außerdem die Zustimmung, die vorliegende Arbeit für wissenschaftlicheZwecke öffentlich zugängig zu machen.

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KURZZUSAMMENFASSUNG/SUMMARYDas Vorhaben FTCN hat als Zielsetzung ein

• modulares,• IP-basierendes,• mit hoher Datenübertragungskapazität verbundenes,• durch drahtgebundene und drahtungebundene Teilnehmereinbindung,• rasch betriebsfähiges,• mit Truppenfunk verbundenes,• einfach zu bedienendes und erlernendes,• weiterentwickelbares

Vermittlungs- und Verteilungssystem zu beschaffen, um die einsatzspezifischenServices in einem Netzwerk für alle eingesetzten Kräfte entsprechend ihrem Bedarfverfügbar zu machen.Die Entwicklungslinien Personal und Organisation inklusive Struktur soll diebestmögliche Nutzung des FTCN forcieren.

In den Analyseschritten

• Anforderungen aus der Fähigkeitsentwicklung (Schwergewicht Command andInform),

• Anforderungen aus den internationalen Entwicklungen der netzwerkorientiertenEinsatzführung und der Fähigkeit, flexibel zu agieren,

wurden die wesentlichen Anforderungen ermittelt und analysiert.

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Militärische Abläufe und der taktische Führungsprozess liefern Anforderungen an dieFührungsunterstützung.

Die Organisationslehre steuert Erkenntnisse sowie die Methode der Aufgabenanalyseund Varianten der Aufgabensynthese bei.Die militärischen Prozessabläufe, die Aufgaben der Führungsunterstützung und dietechnischen Fähigkeiten stellen die Vorgaben für Einsätze des FTCN inunterschiedlichen Szenarien dar.Als Schwergewicht der Bearbeitung wurde der kleine Verband als die Basisambitiondes ÖBH gewählt.

Als wesentliche Erkenntnis der Analyse ist festzuhalten:Die Struktur der Führungsunterstützung zur bestmöglichen Nutzung des FTCN hatunter Änderung der bisherigen Verrichtungsorientierung der Führungs-unterstützungskräfte auf Objektorientierung zu erfolgen, weil damit

• höhere Agilität,• verbesserte Netzwerkfähigkeit,• raschere Verfügbarkeit,• weniger Koordinierungsaufwand

zur Sicherstellung der Führungsunterstützung erreichbar ist.Die Einheit muss zur Planung, Errichtung und Betrieb über einen IKTUO und einOrganisationselement Funk verfügen.

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Der kleine Verband muss in der Planungskompetenz verstärkt werden und mit derÄnderung von FM-Zug auf IKT-Zug und einer klaren objektorientierten Struktur zurAufgabenerfüllung der Führungsunterstützung unter Nutzung der neuen Technologiedes FTCN befähigt werden.

Bei Zusammenführung der Einwicklungslinien Personal und Organisation gemäß dervorliegenden Bearbeitung, Ausrüstung entsprechend des BeschaffungsvorhabensFTCN, Infrastruktur und Vorschriften zur Gewährleistung des Einsatzes, ist die Basisfür eine erfolgreiche netzwerkorientierte Einsatzführung und die Schaffung der Basiszur Umsetzung eines ISTAR-Konzeptes gelegt.

Die Leistungsfähigkeit eines kleinen Verbandes wird damit um die

• breitbandige Einbindung der Führungseinrichtung der Kompanien und die• breitbandige Einbindung der beweglichen Befehlsstelle

erhöht und die Verfügbarkeit von Sprach- und Datenservices an derFührungseinrichtung kleiner Verband von derzeit 45 Minuten auf 20 Minuten reduziert.

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SPERRVERMERKentfällt

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Antwort: Veröffentlichung Hausarbeit - ErsuchenHorst TREIBLMAIER An: Roland SCHAFFER 18.12.2018 08:17Diese Nachricht ist digital signiert.Protokoll: Diese Nachricht wurde beantwortet.Der Zuschlag und Vertrag zur Beschaffung des FTCN ist erfolgt.Einer Veröffentlichung meiner Hausarbeit steht nichts mehr entgegen.mfg Treiblmaier

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