NaturFreunde Berlin

mit Unterstützung von:VVN-BdA,

AK Marginalisierte-gestern und heute, Jugend- Kultur und Kommunikations-

zentrum Wasserturm Stadtteil Ini: Wem gehört Kreuzberg,

KIEZ AKTIV: BockbrauereiFranz Künstler Verein e.V. Berlin

Querkopf-Mitmachzeitung.

Gestaltung:das G.

in den Mühlen der Zwangssterilisation ...

Trollmann

Gedenken anlässlich des 74. Todestages von Rukeli Trollmann

9. Februar 2018

Veranstalter

Am 9. Juni 1933 wurde Rukeli Trollmann in der Bock-brauerei in Berlin-Kreuzberg nach heftigen Protesten des Publikums über die Wertung auf Unentschieden durch das von NS-Sportfunktionären beeinflusste Kampfgericht zum deutschen Meister im Halbschwer-gewicht erklärt. Die Aberkennung folgte Tage später mit der Begründung „zigeunerhaften und undeut-schen“ Boxens. Trollmann verlor seine Profilizenz und schlug sich fortan mit Gelegenheitsjobs und als Rum-mel-Boxer durch.

Mit der Nummer 668 wurde er im Register des Erbgesundheitsgerichtes geführt. Seine Einlas-sungen vor Gericht wurden gegen ihn gewendet und zur Verfestigung der Diagnose „angeborener Schwachsinn“ verwandt. Außerdem wurde die Be-fürchtung formuliert, dass die „ziemlich erhebli-chen Intelligenzmängel vererbt werden könnten.“

Am 23. Dezember 1935 wurde der Berufsboxer Hein-rich Trollmann — so steht es in den Unterlagen des Berliner Erbgesundheitsgerichtes vom Juli des gleichen Jahres — auf Antrag des Direktor des Bewahrungs- und Arbeitshauses Rummelsburg (Berlin) als einer von 195 anderen Insassen der Anstalt zwangssterilisiert.

Die Gründe für die Einweisung des Sinto Rukeli Trollmann in das Arbeits- und Bewahrungshaus Rummelsburg 1935 sind nicht bekannt.

Rukeli (Johann Wilhelm) Trollmann, geborem am 27.12.1907 in Wittenberge, starb 1944 im Au-ßenlager des Konzentrationslagers Neuengamme.

Programm

Begrüssung: Rita Vove Trollmann, Tochter des Boxers

Musik: Cello

Dr. B. Bremberger: Trollmann in den Mühlen der Zwangssterlisation

M. Krauss, Sport-Journalist: Trollmann der Boxer

Kiez Aktiv, Bockbrauerei: Vergnügungsviertel und NS-Geschichte des Areals

Ak Marginalisierte: Soziale Ausgrenzung Kontinuitäten und Brüche

Moderation: NaturFreunde Berlin-Kreuzberg

Freitag, 9. Februar 2018 

um 16:00 Uhr

Gedenken anlässlich des 74. Todestages im 110. Geburtsjahr des am 27.12.1907 geborenen Boxer

Rukeli Trollmann.

Am Stolperstein von Rukeli Trollmann, Fidicinstrasse 2, 10965 Kreuzberg (U-Bahn Platz der Luftbrücke)

anschließend um 17:30 Uhr

Gespräch mit Film im Beisein von Rita Vove Trollmann

Im Wasserturm Kopischstrasse, Kopischstraße 7, 10965 Berlin.