in der Bundesrepublik Deutschland - Umweltbundesamt · PDF fileTABELLE 1: SCHLAMMKENNWERTE UND...
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Dipl.-Ing. Benjamin Wiechmann
Dipl.-Ing. Claudia Dienemann
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Stand:
01.09.2013
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Impressum
INHALT
Einführung
01 Grundlagen
WasistKlärschlamm?
WofälltKlärschlamman?
02 Zusammensetzung von Klärschlamm
SchwermetalleimKlärschlamm
OrganischeVerbindungenimKlärschlamm
KrankheitserregerundHygieneanforderungenamBeispielEHEC
ArzneimittelrückständeimKlärschlamm
03 Schlammbehandlung
04 Thermische Klärschlammbehandlung
Monoklärschlammverbrennung
MitverbrennungvonKlärschlamm
05 Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm
NährstoffeimKlärschlamm
SchadstoffeimKlärschlamm
Vor-undNachteilederlandwirtschaftlichenKlärschlammverwertung
06 Phosphorrückgewinnung
Phosphorrückgewinnungspotentialeund-verfahren
DeutschlandaufdemWegzumwirtschaftlichenPhosphorrecycling
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Inhalt
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07 Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung
08 Kosten der Klärschlammentsorgung
09 Zusammenfassung und Empfehlungen
10 Abbildungsverzeichnis
11 Tabellenverzeichnis
12 Abkürzungsverzeichnis
13 Danksagung
14 Literaturverzeichnis
15 Anhang I
16 Anhang II
RelevanteRechtsvorschriftenfürdieKlärschlammentsorgung
17 Anhang III
SchwermetalleimKlärschlamm
18 Anhang IV
4
Inhalt
EINFÜHRUNG
InDeutschlandfallenjährlichetwazweiMillio-
nenTonnenKlärschlammtrockensubstanzaus
kommunalenKläranlagenan.DerAnteilvon
thermischentsorgtenKlärschlämmenstiegvon
31,5%imJahr2004aufüber54%imJahr2011an.
DerSchlammwirdinderRegelverbranntoder
auflandwirtschaftlicheFlächenausgebracht.
KlärschlammenthälteineganzeReihevon
Schadstoffen,dieeineEntsorgungmitunter
erschweren.Danebenenthälteraberaucheine
ganzeReihevonNährstoffenwiePhosphor,
StickstoffoderKalium.DieHerausforderung
derEntsorgungswirtschaftistes,dieSchadstof-
feausdemKreislaufzuentfernenundgleich-
zeitigdieNährstoffezuerhalten.Thermisch
entsorgtwirdKlärschlammzumBeispielin
Monoklärschlammverbrennungsanlagen,
Zement-undKohlekraftwerken.
DieKlärschlammverwertunginderLandwirt-
schaftstagniertindenletztenJahren(2006bis
2011)miteinemAnteilvonrd.29%,wasanden
steigendenQualitätsanforderungenandie
Klärschlämmeliegt.
DieBedeutungvonKlärschlammalsRohstoff-
quellewirddennochzunehmen.Nichtzuletzt
weildaringrößereVorkommenanPhosphor
stecken.
ZieldieserBroschüreistes,diesePotentialevon
KlärschlammaufzuzeigenundMöglichkeiten
einernachhaltigenVerwertungfürdieZukunft
darzulegen. Außerdem stellt sie den Stand
derEntsorgungkommunalerKlärschlämme
inderBundesrepublikDeutschlanddar.Ein
SchwerpunktliegtdabeiaufderFragestellung,
inwieweitsichdielandwirtschaftlicheKlär-
schlammverwertungreduzierenlässt,ohne
aufdieimKlärschlammenthaltenenNährstoffe
(insbesonderePhosphor)verzichtenzumüssen.
DieHerausforderungfürDeutschlandbesteht
indennächsten10-20Jahrendarin,ausder
landwirtschaftlichenKlärschlammentsorgung
auszusteigenundgleichzeitigdasPotentialdes
KlärschlammszurkostengünstigenDüngung
effizientzunutzen.
5
Einführung
Was ist Klärschlamm?InDeutschlandverbrauchtjederBundesbürger
proTagetwa120LiterWasser,welchesanschlie-
ßendalsAbwasserindieKanalisationgelangt
undvondortindieangeschlossenenKläranla-
gen.DurchdasDurchlaufenvonRechenund
Siebensowiemechanischerundbiologischer
ReinigungsstufenwirddasAbwasserhiervon
Schmutzstoffenbefreitundanschließendals
sauberesWasserindieGewässergeleitet.Übrig
bleibtnurdersogenannteKlärschlamm.
Klärschlammkannentwässert,getrocknet
oderinanderweitigbehandelterFormvor-
liegen. Rohschlamm ist Klärschlamm, der
Abwasserbehandlungsanlagenunbehandelt
entnommenwird.
Klärschlamm entsteht sowohl in kommu-
nalenalsauchinIndustriekläranlagen.Für
einestofflicheVerwertungimSinnederKlär-
schlammverordnung(AbfKlärV)sindinder
RegelnurKlärschlämmeauskommunalen
Kläranlagengeeignet.AlsKlärschlammim
SinnederKlärschlammverordnunggeltenauch
KlärschlammkomposteundKlärschlammge-
mische.KlärschlammgemischesindMischun-
genausKlärschlammmitanderengeeigneten
StoffennachAnlage2Tabellen11und12der
Düngemittelverordnung.Klärschlammkom-
postesindkompostierteKlärschlammgemi-
sche[ABFKLÄRV].
Klärschlämmekönnendurchverschiedene
physikalische, chemische und mikrobiolo-
gischeParameterbeschriebenwerden.Zur
Charakterisierungbedientmansichdaherso
genannterSchlammkennwerte,dieinTabelle1
dargestelltunderklärtsind.AndieserStellesei
jedochschonerwähnt,dassesnebendeninder
TabellegenanntenParameternochWeitere
gibt(z.B.SchlammindexoderFaulzeit),die
zurBeschreibungvonKlärschlämmeninder
Praxisbenutztwerden.
ZumBeispieldeuteteinhoherGlühverlustaufei-
nenhohenorganischenAnteilimKlärschlamm
hin.DieVerbrennungvonKlärschlammhat
unteranderemdieAufgabe,dieorganische
SubstanzimKlärschlammzuzerstören.Aus
diesemGrundistderGlühverlusteinwichtiger
ParameterzurBeschreibungderBrennbarkeit
desKlärschlammes.Weiterhinistaberauchder
WassergehalteinewichtigeLeitgröße,dadurch
einenzuhohenWasseranteilderHeizwertdes
Brennmaterialsherabgesetztwird.Letztendlich
reichtesnichtaus,denKlärschlammmiteinem
Parameterzubeschreiben,dadieParameter
auchimmerinVerbindungmiteinanderstehen.
GRUNDLAGEN0 1
6
01· Grundlagen
TABELLE 1: SCHLAMMKENNWERTE UND IHRE BEDEUTUNG [KOPP; RÄBIGER]
Kennwert Einheit Erklärung
Trockensubstanz (TS) z. B.: kg, g, mgDie nach einem festgelegten Trocknungsverfahren verbliebene Masse (Trockenmasse/-substanz) an Trockenschlamm. Bestimmung durch Abzug des Wassergehalts.
Trockensubstanzgehalt (TSR) z. B.: kg/m3, g/l Die in einem bestimmten Volumen enthaltene Trockenmasse.
Trockenrückstand (TR) % Maß für den Gehalt an Feststoff der nicht abfiltrierten Schlammprobe bzw. der Anteil der Trockenmasse an der gesamten Schlammmasse. Bestimmung durch Verdampfung des Wassers.
Wasseranteil (WG) %Maß für den Gehalt an Wasser an der gesamten Schlammmasse. Bestimmung durch Verdampfung des Wassers
Glührückstand (GR) %Maß für den anorganischen bzw. mineralischen Anteil in der Trocken-substanz des Klärschlammes. Bestimmung durch Verglühen der TS.
Glühverlust (GV) %Anteil der organischen Substanz in der gesamten Trockensubs-tanz des Klärschlammes. Bestimmung durch Verglühen der TS
pH-Wert - Negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenaktivität
Schlammart -Betriebsdaten. Einteilung des Klärschlammes nach seinem Anfallort.
Schlammalter dBetriebsdaten. Bestimmung durch Verhältnis von der im Becken vorhandenen Bakterienmasse zur täglich mit im Überschussschlamm abgezogenen Bakterienmasse
Wo fällt Klärschlamm an? Der Begriff „Klärschlamm“ ist ein Überbe-
griff,beidessenVerwendungnichtnachHer-
kunftundArtdesSchlammesunterschieden
wird.Selbstgetrockneteroderentwässerter
SchlammwirdgemäßderAbfKlärValsKlär-
schlammbezeichnet.DienachArtundZusam-
mensetzungverschiedenenRohschlämme,
habenspezielleBezeichnungen,jenachdem,
anwelcherStellederAbwasserreinigungsan-
lagesieanfallen.
DiefolgendeAbbildung(Bild1)zeigtdiein
einerAbwasserreinigungsanlageanfallen-
denSchlämmeinAbhängigkeitvonderRei-
nigungsstufe.
7
Grundlagen· 01
AlsRohschlämmebezeichnetmanPrimär-,
Sekundär-undTertiärschlämmeinjederbe-
liebigenMischung,dieineinerKläranlage
anfallen.Rohschlämmesindunbehandelte
SchlämmevoreinerStabilisierung.
DerPrimärschlammentstehtindermechani-
schenStufe(Vorklärung)undistsomitdasRe-
sultatdereingesetztenphysikalischenVerfah-
renzurAbtrennungabsetzbarerStoffeausdem
Abwasser.SeineFarbereichtvongrauschwarz
übergraubraunbisgelb.DerSchlammenthält
überwiegendleichterkennbareBestandteile
wieFäkalien,Obstreste,Papier,Korken,Toilet-
tenpapieretc.undgehtnachderEntnahmeaus
demSystemohneweitereBehandlungschnell
inFäulnismitentsprechenderGeruchsbeläs-
tigungüber.
InderbiologischenStufeanfallenderSchlamm,
derSekundärschlammoderauchÜberschuss-
schlammgenannt,istdurchmikrobiellenZu-
wachsentstanden.SeineFarbeistmeistbräun-
lichundistzudemsehrvielhomogeneralsder
Primärschlamm.NachseinerEntnahmeaus
demSystemgehtderSchlammnochschneller
indieFäulnisüberalsderPrimärschlamm.
DerinkommunalerAbwasserreinigungan-
fallendeSchlammausderPhosphatfällung
(AusscheidungvonPhosphorauseinerLösung
durchEinsatzvonEisen-oderAluminiumsal-
zen,oderauchKalk)wirdalsTertiärschlamm
bezeichnet.DieFällungsprozessewerdenmeist
nichtineinerbaulichgetrenntenBehandlungs-
anlagedurchgeführt,sonderngemeinsammit
derVorklärungoderbiologischenAbwasser-
BILD 1: SCHLAMMANFALL IN ABHÄNGIGKEIT VON DER REINIGUNGSSTUFE [EIGENE DARSTELLUNG]
MechanischeVorreinigung
VorklärungBiologische
ReinigungsstufeNachklärung P-Fällung
GEREINIGTESABWASSER
Schlamm-behandlung
ABWASSER
Rechengut Sandfanggut
Primärschlamm Rücklaufschlamm
Sekundärschlamm
Tertiärschlamm
Schlamm-entsorgung
8
01· Grundlagen
KlärschlammkannalsVielstoffgemischbe-
zeichnetwerden.DurchdieInhomogenität
unddiestarkschwankendenAnteileseiner
Bestandteile,istesschwer,eineeinheitliche
StandardzusammensetzungvonKlärschlamm
zufindenoderzudefinieren.
KlärschlammbestehtzumgrößtenTeilaus
organischenSubstanzen.DerKlärschlamm
(alsostabilisierterPrimär-,Sekundär-und
Tertiärschlamm,deralsGemischamEnde
derKlärketteentsteht)enthältnebenPflan-
zennährstoffen,wieStickstoffundPhosphor
auchorganischeSchadstoffe,z.B.hormonell
wirksameSubstanzen,Schwermetalleund
pathogeneOrganismen.
DiefolgendeTabelle2enthältMerkmalezur
CharakterisierungvonkommunalemKlär-
schlamm.DieDatenstützensichdabeiaufeine
VeröffentlichungderDeutschenVereinigung
fürWasserwirtschaft,AbwasserundAbfall
e.V.(DWA)[vgl.DWA].WeitereWertelagen
zurZeitderErstellungderBroschürenurvon
einerStudiedesÖsterreichischenUmweltbun-
desamtesvor.DiesewurdeninderTabellezur
Vervollständigungergänzt.
reinigung.AusdiesemGrundfallenTertiär-
schlämmeoftmalsnichtgetrennt,sondernals
GemischmitPrimär-oderSekundärschlamm
an.SeineFarbehängtvonderentsprechenden
stofflichenReaktionabunderunterscheidet
sichinseinenreinchemischenEigenschaften
deutlichvonPrimär-undSekundärschlämmen.
FürgewöhnlichistdieserSchlammstabilund
bewirktkeinegeruchsmäßigeBelästigung.
WeitereSchlammbezeichnungensindFaul-
schlämme (Schlämme, die eine anaerobe
Schlammstabilisierung durchlaufen oder
durchlaufenhaben)oderstabilisierteSchläm-
me(alleSchlämme,dieeinStabilisierungs-
verfahren,seiesbiologischoderchemisch,
durchlaufenhaben)[BISCHOFSBERGERET.AL.].
EineZusammenstellungallermitderEntsorgung
relevantenRechtsvorschriftensindimAnhangII
aufgelistetundwerdendortauchkurzerläutert.
ZUSAMMENSETZUNG VON KLÄRSCHLAMM
02
9
Zusammensetzung von Klärschlamm· 02
TABELLE 2: ZUSAMMENSETZUNG DES KLÄRSCHLAMMES NACH [DWA] UND [OLIVIA ET.AL.]
* Werte stammen aus [Oliva et. al.]; Median** Werte stammen aus [Oliva et. al.]
Stoff Einheit Wertebereich nach DWA
pH-Wert - 7,7*
Trockensubstanz Gew-% 30,5*
Glühverlust (GV) % 45-80**
Wasser Gew-% 65-75
Flüchtige Bestandteile Gew-% 30
Unterer Heizwert (Hu) MJ/kg TM 10-12
Kohlenstoff (C) % 33-50
Sauerstoff (O2) % 10-20
Wasserstoff (H2) % 3-4
Stickstoff (N2) % 2-6
Schwefel (S) % 0,5-1,5
Fluor (F2) Gew-% <0,01
Chlor (Cl2) % 0,05-0,5
Phosphor (P) g/kg 2-55
Antimon (Sb) mg/kg TS 5-30
Arsen (As) mg/kg TS 4-30
Blei (Pb) mg/kg TS 70-100
Cadmium (Cd) mg/kg TS 1,5-4,5
Chrom (Cr) mg/kg TS 50-80
Kupfer (Cu) mg/kg TS 300-350
Mangan (Mn) mg/kg TS 600-1.500
Nickel (Ni) mg/kg TS 30-35
Selen (Se) mg/kg TS 1-5
Thallium (Th) mg/kg TS 0,2-0,5
Vanadium (V) mg/kg TS 10-100
Quecksilber (Hg) mg/kg TS 0,3-2,5
Zink (Zn) mg/kg TS 100-300
Zinn (Sn) mg/kg TS 30-80
AOX mg/kg TS 350
PCDD/F mg/kg TS 0,000035
Molybdän (Mo) g/kg TS 3,9*
Kobalt (Co) g/kg TS 6,53*
Kalzium (Ca) g/kg TS 71*
Kalium (K) g/kg TS 2,63*
Magnesium (Mg) g/kg TS 9,17*
10
02· Zusammensetzung von Klärschlamm
Schwermetalle im KlärschlammHauptquellefürSchwermetalleimkommu-
nalenKlärschlammsindderAustragvonStof-
fenvonkünstlichenOberflächeninStädten.
SowerdenBlei,CadmiumKupferundZink
beispielsweiseüberGebäudeflächen,Rohre,
BremsbelägeoderStromleitungeninsAbwas-
serunddamitindenKlärschlammeingetragen
[OLIVAET.AL.].Tabelle3enthältdieKonzent-
rationenanSchwermetallenimKlärschlamm
undderenEntwicklungüberdieletztenJahre.
NeuereDaten,dieüberdasJahr2006hinaus-
gehen,liegenbishernochnichtvor.Aufgelistet
sinddiedurchdieKlärschlammverordnung
geregeltenSchwermetalleinmgprokgTro-
ckensubstanz.
mg/kg Trockensub-
stanz1977 1982
1986-1990
1998 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Änderung von 1977 (=100%) auf 2006
Änderung von 2001 (=100%) auf 2006
Blei 220 190 113 63 53 50 48 44,3 40,4 37,2 -83,09 -29,81
Cadmium 21 4,1 2,5 1,4 1,2 1,1 1,1 1,02 0,97 0,96 -95,43 -20,00
Chrom 630 80 62 49 45 45 42 40,7 37,1 36,7 -94,17 -18,44
Kupfer 378 370 322 289 304 306 305 306,3 306,4 300,4 -20,53 -1,18
Nickel 131 48 34 27 27 27 27 25,8 25,2 24,9 -80,99 -7,78
Quecksilber 4,8 2,3 2,3 1 0,8 0,7 0,7 0,62 0,59 0,59 -87,71 -26,25
Zink 2.140 1.480 1.045 835 794 750 746 756,7 738,2 713,5 -66,66 -10,14
N-gesamt k. A k. A k. A k. A 39.357 38.846 40.328 42.025 42.457 43.943 k. A. +11,65
P-gesamt k. A k. A k. A k. A 27.337 22.019 22.559 23.581 24.312 24.531 k. A. -10,26
TABELLE 3: KONZENTRATIONEN VON SIEBEN SCHWERMETALLEN, SOWIE VON STICKSTOFF UND PHOSPHOR IM KLÄRSCHLAMM ZWISCHEN 1977 UND 2006. [BMU]
11
Zusammensetzung von Klärschlamm· 02
Tabelle3zeigt,dassdieKonzentrationender
SchwermetalleBlei,Cadmium,Chrom,Queck-
silber und Zink seit 1977 stetig abnehmen.
KupferundNickelschwankennurleichtum
einenkonstantenWertvon305mg/kgTSbzw.
24mg/kgTS.Auffälligist,dassdieKonzentra-
tionanStickstoffindenletztenJahrenzuge-
nommenhat.DieKonzentrationanPhosphor
istnach2001umetwa10%zurückgegangen.
IndennachfolgendenAbbildungenwerden
die Entwicklungen der oben dargestellten
Klärschlammschwermetallkonzentrationen
von1977bis2006dargestellt.Bild2zeigtdie
EntwicklungderGehaltevonCadmiumund
QuecksilberimKlärschlamm.
DieAbnahmevonQuecksilberundCadmiumist
imWesentlichendurchdiegeringereVerwen-
dunginverschiedenenProduktenzuerklären,
aberbeispielsweiseauchdurchdenEinsatz
vonAmalgamabscheiderninZahnarztpraxen.
AuchdieEuropäischeKommissionmöchtemit
ihrerQuecksilberstrategiedenEinsatzvon
Quecksilberweiterlimitieren.WeitereDar-
stellungenfürdenVerlaufderKonzentration
vonKupfer,Zink,Nickel,ChromundBleiim
KlärschlammfindensichimAnhangIII.
BILD 2: KONZENTRATION VON CADMIUM UND QUECKSILBER IM KLÄRSCHLAMM [BMU]
25
20
15
10
5
0
1977 1982 1986-1990 1998 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Konzentration [mg/kg TS] Cadmium Quecksilber
21,00
4,10
1,400,96
4,80
2,30 1,00 0,59
Jahr
12
02· Zusammensetzung von Klärschlamm
TABELLE 4: KONZENTRATIONEN AN ORGANISCHEN VERBINDUNGEN IM KLÄRSCHLAMM AUS NORDRHEIN-WESTFALEN NACH [FRAGEMANN]
Organische Verbindungen im KlärschlammDerorganischeAnteildesKlärschlammskann
etwa45bis90%inderTrockensubstanzbe-
tragen.DieserbestehtzumgrößtenTeilaus
Bakterienmasseundsetztsichhauptsächlich
ausdenElementenKohlenstoff,Wasserstoff,
Sauerstoff,StickstoffundSchwefelzusammen
(vgl.Tabelle2).ImKlärschlammenthaltensind
auchVerunreinigungendurcheineVielzahl
organischerSchadstoffe.Zudenbesonderskri-
tischenorganischenSchadstoffengehörenne-
bendenpolychloriertenDibenzodioxinenund
–furanen(PCDD/F)auchHalogenverbindungen
undOrganozinnverbindungen.AberauchTen-
sideundpolyzyklischearomatischeKohlen-
wasserstoffe(PAK)sindimKlärschlammzu
finden.DieseorganischenStoffeentstammen
ofteinerVielzahlvonQuellenindenHaushal-
ten,darunterPutz-undReinigungsmitteloder
Körperpflegeprodukte.Weitereanthropogene
(vomMenschenverursachte)Quellenkönnen
HeimwerkerchemikalienwieHolzschutzmittel
undArzneimittelsein[OLIVAETAL].
Tabelle4zeigtdieErgebnisseeinerlandes-
weitenUntersuchunginNordrhein-Westfalen
ausdemJahr2006zurErmittlungvonKlär-
schlammbelastungenmitorganischenSchad-
stoffen.
Stoffgruppe organische SchadstoffeMittelwert in [mg/kg TM] nach [FRAGEMANN]
90. Perzentil In [mg/kg TM] nach [FRAGEMANN]
Chlorphenole Triclosan 3,4 5,5
MoschusverbindungenMoschus-XylolGalaxolidTonalid
0,00535,922,65
0,008411,84,9
Organozinnverbindungen
DibutylzinnDioctylzinnMonobutylzinnMonooctylzinnTetrabutylzinnTributylzinn
0,220,0560,170,0310,00670,033
0,350,050,320,0430,00250,065
Polychlorierte Dibenzodioxine und -furane
PCDD/F I-TEQ 14 ng TE kg TR 22 ng TE kg TR
13
Zusammensetzung von Klärschlamm· 02
Polybrom. Diphenylether
TetrabromdiphenyletherPentabromdiphenyletherHexabromdiphenyletherHeptabromdiphenylether
0,0260,0480,0110,013
0,0370,0630,0110,0058
PAK
DecabromdiphenyletherBenzo(a)pyrenChrysenPAK
EPA (ohne Acenaphtylen)
0,570,470,646,64
1,060,731,119,52
Polychlorierte Biphenyle PCB6 Summe 0,091 0,17
PhthalateDEHPDibutylphthalat
27,50,55
57,51
TensideLASNonylphenol
1.72321,5
4.00044,2
DiegenanntenSchadstoffeundderenKon-
zentrationenwerdenhauptsächlichdurchdie
Einzugsgebietebzw.dieangeschlossenenEin-
wohnerundBetriebebestimmt.[OLIVAET.AL.]
Krankheitserreger und Hygieneanforderungen am Beispiel EHECMitdemKlärschlammwerdenauchKrank-
heitserregerwieBakterien,Viren,Parasiten
undWurmeierausdemAbwasserabgeschie-
den.SollderSchlamminderLandwirtschaft
verwertetwerden,sobestehtgrundsätzlich
dieGefahr,dassKrankheitserregerüberNah-
rungundFuttermittelzuMenschundTier
gelangenunddiesedamitgefährden[GUJER].
DiesepotentielleGefährdungistGegenstand
derDiskussionumeinemöglicheÜbertragung
vonEHECaufdenMenschenalsFolgederVer-
wertungvonKlärschlammundanderenorga-
nischenMaterialienauflandwirtschaftlichen
Flächen.DieEHEC-EpidemieimMaiundJuni
2011,diedurchdenEHEC-ErregerO104:H4
ausgelöstwurde,führtederÖffentlichkeit
vorAugen,wiewichtigeinesolcheRisikoab-
schätzungist.UmdiemöglichenRisikenin
diesemZusammenhangbewertenzukönnen,
müssenzweiDingeerfülltsein:Erstensmuss
dieÜberlebensfähigkeitderErregerbekannt
seinundzweitensdieWahrscheinlichkeit
ermitteltwerdenkönnen,mitderMensch
undNutztieremitKlärschlamminBerührung
kommen.DiegrößteÜberlebensfähigkeitun-
terdenKrankheitserregernhabenBakterien,
14
02· Zusammensetzung von Klärschlamm
dieSporenbildenkönnen,z.B.Clostridien,
außerdemParasiten,dieDauerstadien(bzw.
Sporen) bilden können (z. B. Giardien und
Cryptosporidien),sowieWurmeier.Bakteri-
en,diekeineSporenbilden,überlebeninder
RegelnurwenigeWochenbisMonate.
ÜberdieÜberlebensfähigkeitdesEHEC-Er-
regersO104:H4inderUmweltistbishernur
sehrwenigbekannt.DaderEpidemiestamm
Eigenschaftenzweierpathogener(krankheits-
auslösender)E. coliTypen(EHECundEAggEC)
besitzt,kannfüreineRisikoabschätzungim
MomentnuraufEigenschaftendieserpatho-
genenE. colisowievonapathogenenE. coli
zurückgegriffenwerden.DaEAggECBakterien
zurAggregationderBakterienzellenneigen
undBiofilmebilden,könntederE. coliEpide-
miestammO104:H4auchinderUmweltinBio-
filmenverstärktpersistieren.Darüberhinaus
konntegezeigtwerden,dassderEHEC-Stamm
O157:H7übervieleMonateinverschiedenen
Bödenunduntervielfältigenexperimentellen
Bedingungenüberlebenkann.Daheristan-
zunehmen,dassauchderEpidemiestammim
Bodenmonatelangüberlebenkann.
DaderErregereinehoheÜberlebensfähigkeit
aufweist,mussfürdieRisikominimierung
gewährleistetwerden,dassMenschenund
TieremöglichstnichtmitihminBerührung
kommen.SowurdebeiderFormulierungder
AnforderungenderKlärschlammverordnung
denHygieneaspekteneinehoheBedeutung
beigemessen,ummöglicheRisikenfürMen-
schenundNutztierezuminimieren.Einezu-
sätzlicheMöglichkeitzurVerhinderungder
Kontaminationwäredie„Hygienisierung“von
Klärschlamm,beiderdieKrankheitserregervor
derAusbringungreduziertwerden.DieKlär-
schlammverordnungwählteinenanderenWeg
undformuliertstattdessenrestriktiveRegelun-
genfürdieAusbringungvonKlärschlamm.
Sosindin§4derKlärschlammverordnung
Anwendungsbeschränkungenfestgeschrie-
ben,beispielsweisedarfkeinKlärschlammauf
Gemüse-undObstanbauflächenoderDauer-
grünlandaufgebrachtwerden.Darüberhinaus
bestehenAnwendungsbeschränkungenfür
Ackerflächen,diezumAnbauvonFeldfutter
oderzumAnbauvonZuckerrüben–soferndas
Zuckerrübenblattverfüttertwird–genutzt
werden.BesondersLebensmittelundFutter-
mittelzumRohverzehrdürfensomitnichtmit
Klärschlämmengedüngtwerden.
SoferneineordnungsgemäßeKlärschlamm-
verwertungerfolgt,schließtderGesetzgeber
alsoaus,dassesbeiGemüse,ObstundFeldfut-
terzueinerKontaminationkommenkann.
DarüberhinausistdieKlärschlammverwer-
tunginTrinkwasserschutzgebietenderZonen
IundII(FassungsanlageundengeresSchutz-
gebiet)sowieanUferrandstreifenbiszueiner
BreitevonzehnMeternverboten.Regional
bestehensogarVerbotederKlärschlammauf-
bringunginderZoneIIIvonWasserschutz-
gebieten,alsodemgesamtenEinzugsgebiet
einergeschütztenFassungsanlage.
15
Zusammensetzung von Klärschlamm· 02
Expertengehendavonaus,dassdiebestehen-
denRegelungenausreichen,umeinenEintrag
vonEHECdurchdielandwirtschaftlicheKlär-
schlammverwertungindieNahrungskette,
dasGrundwasserundOberflächengewässer
zuverhindern–sofernderKlärschlammbe-
stimmungsgemäßnachdenVorgabender
Klärschlammverordnungausgebrachtwird.
DiessetztallerdingseinelückenloseÜberwa-
chungderEntsorgungvoraus.
Arzneimittelrückstände im KlärschlammIn Deutschland werden jährlich weit über
30.000 Tonnen Arzneimittel verbraucht
[RÖNNEFAHRT].EinTeildavongelangtnach
therapeutischerAnwendungsowienachun-
sachgemäßerEntsorgungüberdieToiletten
inkommunaleAbwässer.
AbhängigvondenangewendetenAbwasserrei-
nigungstechnikeninKlärwerkenreichertsich
einmehroderwenigergroßerTeilderausdem
AbwassereliminiertenArzneimittelrückstände
indenKlärschlämmenan.DieKehrseiteder
effizienterenEliminierungsolcherRückstände
ausdemAbwasserinfolgeneuerKlärtechniken
isteinezunehmendeAnreicherungderStoffein
denKlärschlämmen.WerdendieseinderLand-
wirtschafteingesetzt,gelangenmitderinden
KlärschlämmenenthaltenenNährstofffracht
auchArzneimittelrückständeaufdieFelder.
DortkönnensiesichimBodenanreichern,
mitdemSickerwasserflussindasGrundwasser
gelangenoderdurchOberflächenabflussdirekt
inGewässereingetragenwerden.
ExistierenzuArzneimittelrückständenimKlär-
werksabflussundinOberflächengewässern
zahlreicheUntersuchungen,soliegenzuden
ArzneimittelgehalteninKlärschlämmenund
derenVerhaltenimBodennurwenigeErgeb-
nissevor.DiesscheintauchimZusammenhang
damitzustehen,dasseinanalytischerNach-
weisderVerbindungenvorallemimMedium
Bodenerschwertwird,davieledieserStoffean
derorganischenBodenmatrix(Bezeichnung
fürdieverschiedenenfestenBestandteiledes
Bodens)festgebundenwerdenunderstdurch
aufwändigeExtraktionsverfahrenwiederge-
löstwerdenmüssen.
DieEliminationsratevonArzneistoffeninden
KläranlagenüberAbbauprozesseaberauch
Sorption,alsodieAufnahmedurchoderdie
AnhaftungandieorganischenBestandteiledes
Klärschlammsistsehrunterschiedlich–nach
BOXALLETAL.neigenvorallemArzneimittel
mitgrößeremMolekulargewichtundunpola-
remCharakter,wieeinigeAntibiotika,zueiner
stärkerenSorption.GOLETETAL.erklärtendie
EliminierungausdemAbwasserimKlärwerk
von88bis92%hauptsächlichmiteinerAn-
reicherungimKlärschlamm.Siewiesendie
AntibiotikaCiprofloxacinundNorfloxacinaus
16
02· Zusammensetzung von Klärschlamm
derGruppederFluorchinolonemitGehalten
vonbiszu3,5mg/kgimKlärschlammnach.In
mitKlärschlammgedüngtenBödenwurden
vondenAutorenGehaltevonbiszu0,45mgje
KilogrammBodenderentsprechendenSubs-
tanzennachgewiesen,diesichzudemdurch
hohePersistenzauszeichnen,alsolangeinder
Umweltverbleiben.
IneinemGutachtendesIWWimAuftragdes
Umweltbundesamtes[BERGMANNETAL.],das
LiteraturzuMonitoringdatenvonArzneimit-
teln in der Umwelt zusammenstellte, wird
nebendenbereitserwähntenAntibiotikaCi-
profloxacinundNorfloxacinauchüberFunde
derAntibiotikaDoxycyclin,Clarithromycin,
RoxithromycinundTrimethoprim,desAntie-
pileptikumsCarbamazepin,derLipidsenker
Bezafibrat,FenofibratundGemfibrozilsowie
desBetablockersMetroprololinGehaltenüber
100µg/kgimKlärschlammberichtet.Auch
Östrogenewie17-beta-Estradiolund17-alpha-
EthinylestradiolwurdeninKlärschlammpro-
bengefunden.
STUMPEuntersuchtedenAbbauunddieMine-
ralisationvonsteroidenHormonenimBoden,
dieunteranderemdurchdieDüngungmit
KlärschlammaufdieÄckergelangen.Siebeob-
achtete,dassÖstrogenestabileVerbindungen
imBodendarstellen.IhreLaborversuchehaben
gezeigt,dassÖstrogeneimBodendarüberhin-
auseinervertikalenVerlagerungunterliegen
unddamitauchBeachtungindenökologischen
RisikoanalysenfürGrundwasser-undgrund-
wasserbeeinflussteOberflächengewässerfin-
densollten.
ImZusammenhangmitderAusbringungvon
KlärschlämmendiskutiertdieFachweltauch
dieProblematikderVerbreitungvonresis-
tentenKrankheitserregern.EsgibtHinweise
darauf,dassesinKläranlagen–begünstigt
durchdiehohenBakterienkonzentrationen
–zumAustauschvonAntibiotikaresistenzen
zwischenverschiedenenBakterienkommen
kann,diemitdemAbwasserbeispielsweiseaus
Krankenhäuserneingetragenwerden[UBA].
Dadurchistesmöglich,dassneueKombina-
tionenvonAntibiotikaresistenzenentstehen
oderdassAntibiotikaresistenzenaufBakterien
übertragenwerden,diebisherkeineResis-
tenzaufwiesen.Darüberhinausbeschreibt
EIBISCH,dassderkontinuierlicheEintragvon
AntibiotikainBödenüberlängereZeitzuer-
höhtenKonzentrationenführenkann,wodurch
antibiotikaresistenteBakterienWachstums-
vorteileerhalten,sodassdieMöglichkeitdes
GentransfersihrerResistenzgenegegebenist.
ImGutachtendesSachverständigenratesfür
Umweltfragen(SRU)zumThemaArzneimit-
telninderUmweltwirddarüberhinausdie
Vermutunggeäußert,dassfürdieResisten-
zausbreitunginderUmweltderEintragvon
resistentenBakterienvongrößererBedeutung
istalsderEintragderAntibiotikaselbst[SRU].
AntibiotikainBödenkönnendurchdiePflan-
zenwurzelnaufgenommenwerdenundsichim
PflanzengewebebishinzumKornanreichern
17
Zusammensetzung von Klärschlamm· 02
[GROTEETAL.].DienachgewiesenenMengen
liegenjedochunterdengesundheitlichenRe-
ferenzwerten,diebeispielsweisefürLebens-
mitteltierischerHerkunftvorliegen.
EsgibtdiverseAnhaltspunktefürdenVerbleib
unddieAkkumulationvonArzneimittelnin
BödeninFolgederBeaufschlagungvonAcker-
flächenmitKlärschlämmen.Generellsindder-
zeitkeineakutenGefährdungenfürBöden
unddieinundaufihmlebendenOrganismen
sowiediemenschlicheGesundheitdurchmit
KlärschlämmeneingetrageneArzneimittel
bekannt.ÜberdieLangzeitwirkungenvonArz-
neimittelninBödenaufdasBodenlebenunddie
Umweltinsgesamtsowieaufdiemenschliche
Gesundheitliegenaberbishernurunzurei-
chendeKenntnissevor.
DerSachverständigenratfürUmweltfragenweist
inseinerStellungnahmezuArzneimittelninder
Umweltdaraufhin,dassnurwenigeArzneimittel
sichimKlärschlammanreichern;aufGrundder
SenkenfunktiondesKlärschlammsempfiehlt
ertrotzdemeineschrittweiseAbkehrvonder
landwirtschaftlichenNutzung,umeinediffuse
VerteilungderunerwünschtenBegleitstoffeauf
demBodenvorsorglichzuvermeiden[SRU].
AlsSchlammbehandlungbezeichnetmanalle
Verfahren,mitdenendieVerwertbarkeitoder
die Transport- und Lagerfähigkeit des Klär-
schlammesverbessertwerden.ZudenSchlamm-
behandlungsverfahrengehörenEindickung,
Hygienisierung, biologische Stabilisierung,
Entwässerung,TrocknungundVerbrennung
[GUJER;BRANDT].AufdasletzteVerfahrenwird
ineinemgesondertenKapiteleingegangen.
Eindickung
DieEindickunghatdasZiel,demSchlammdas
Wassersoweitwiemöglichzuentziehenund
damitdasVolumenzureduzieren.Eindicker
sindAbsetzbeckeninFormundFunktionsweise
sehrähnlich.DurchdieSchwerkraftsollendie
TeilchenimSchlammzuBodensinkenund
sich absetzen. Zusätzlich soll ein Krälwerk
(eineRührwerk)dieFlockungvonPartikeln
beschleunigen,wodurchdiesesichschneller
absetzenkönnen.AmBodenderEindickerwird
derSchlammabgezogenundanderOberfläche
dasüberschüssigeWasserabgelassen[GUJER].
Hygienisierung
DieHygienisierunghatzumZielpathogene
Organismen(wieVirenoderWurmeier)im
Klärschlammzureduzieren,umbeieinerland-
SCHLAMMBEHANDLUNG03
18
03· Schlammbehandlung
wirtschaftlichenVerwertungdieGefahrder
KontaminationvonMenschundTierzumini-
mieren.IneinemArbeitsentwurfdernovel-
liertenKlärschlammverordnungheißtes,dass
Klärschlammnurabgegebenoderaufgebracht
werdendarf,wenndiesereinerhygienisie-
rendenBehandlungunterzogenwurde.Dazu
findetsichinderAnlage2desEntwurfeseine
ListemitmöglichenBehandlungsverfahren,
diebeiEinhaltungderangegebenenchemi-
schenundphysikalischenParameterzurHy-
gienisierungvonKlärschlammgeeignetsind
[BRANDT].Tabelle5gibteinenÜberblicküber
diezulässigenVerfahren.
TABELLE 5: CHEMISCHE / PHYSIKALISCHE / THERMISCHE STABILISIERUNGSVERFAHREN FÜR KLÄRSCHLAMM
Art des Verfahrens Verfahren Beschreibung
Erreichen der Behandlungstemperatur durch Fremderhitzung
Schlammpasteuri-sierung
Der Schlamm wird während einer Einwirkzeit von 60 Minuten und unter Zufuhr von Wärme auf über 70°C erhitzt [BMU].
Thermische Konditionierung
Die Konditionierung findet bei einem Druck von mindestens 15 bar, einer Temperatur von mindestens 80 °C und bei einer Einwirkzeit von mindestens 45 Minuten im Schlammreaktionsbe-hälter statt [BMU].
Erreichen der Behandlungstemperatur durch Selbsterhitzung/ chemische Reaktionswärme
Aerob-thermophile Schlammstabili-sierung (ATS)
Durch aktive Luft/Sauerstoff-Zufuhr werden exotherme mik-robielle Abbau- und Stoffwechselvorgänge ausgelöst, die eine Erwärmung und eine pH-Wert-Erhöhung auf Werte um etwa acht im Klärschlamm zur Folge haben. Werden ATS-Anlagen semikon-tinuierlich betrieben, müssen sie wenigstens zweistufig gebaut werden. Nur bei einer Mindesttemperatur von 55 °C und einer mindestens 22-stündigen Behandlungszeit im zweiten Behälter kann eine ausreichende Reduzierung der Schadorganismen sichergestellt werden [BMU].
Schlammkompos-tierung in Mieten oder Reaktoren
Durch die mikrobielle aerobe Verrottung wird der Schlamm kompostiert. Die dafür nötige Wärme wird durch eben diese Ab-bauvorgänge geliefert. Dem Schlamm werden Strukturmateriali-en wie z. B. Stroh, Sägespäne etc. zugegeben. Anfangswasserge-halte des Mischgutes von 40 bis 60% sind ideale Voraussetzung für einen einwandfreien Kompostierungsablauf [BMU].
Zugabe von ungelöschtem Branntkalk
Bei Zugabe von CaO zu entwässertem Klärschlamm erwärmt sich das Gemisch infolge exothermer Reaktionen des Calciumoxids mit dem vorhandenen Wasser auf mindestens 55 °C, sofern eine ausreichende Wärmedämmung des Reaktors vorhanden ist. Da-bei muss der Anfangs-pH-Wert des Kalk-Klärschlamm-Gemisches mindestens 12,8 betragen und die Verweilzeit drei Stunden. Während dieser Zeit müssen mindestens 55°C eingehalten werden [BMU].
19
Schlammbehandlung· 03
Verschiebung des pH-Wertes
Zugabe von Kalkhydrat bei der Schlammkonditio-nierung
Die Zugabe von Ca(OH)2 (z. B. als Kalkmilch) zu flüssigem
Schlamm kann zu einem Anstieg des pH-Werts führen. Darüber hinaus dient dies ebenfalls der Reduzierung von Schadorganis-men. Es müssen mindestens 0,2 kg Ca(OH)
2/kg TM zugegeben
werden. Dabei muss der Anfangs-pH-Wert des Kalk-Klär-schlamm-Gemisches mindestens 12,8 betragen. Das Gemisch ist vor der Verwertung mindestens drei Monate zu lagern. [BMU]
Langfristige Aufbewahrungsverfahren, die eine Reduktion der Schadorganismen gewährleisten
Behandlung in Pflanzenbeeten
Schilf oder Flechtbinsen nehmen die im Flüssigschlamm enthaltene Organik auf und mineralisieren diese. Das Ergebnis ist ein erdartiges Substrat. Es enthält die aus dem Klärschlamm entnommenen organischen Bestandteile und die verrottete Wurzelmasse. Zur Belüftung des Untergrundes tragen die Schilfpflanzen bei. Zudem wird durch deren hohe Verduns-tungsleistung die Klärschlammentwässerung begünstigt. Das Verfahren sollte in modulartig angelegten Behandlungsbeeten stattfinden, die zeitlich gestaffelt beschickt werden. So können Mindestverweilzeiten und beschickungslose Zeiten gewährleis-tet werden [BMU].
Trocknungsverfahren Hochtemperatur-trocknung
Das Trocknungsmedium (Luft, Wasser etc.) wird auf eine Temperatur von über 100 °C gebracht und der Klärschlamm so getrocknet [BMU].
Biologische Schlammstabilisierung
DiebiologischeSchlammstabilisierunghat
zumZiel,sichschnellzersetzendeorganische
Stoffezureduzieren,dadieseGeruchsproble-
meverursachenkönnen.Beiderbiologischen
Schlammstabilisierungunterscheidetman
meistzwischenanaeroben(Faulung)undae-
robenProzessen.Dieselaufenfürgewöhnlich
impsychro,meso-oderthermophilenTempe-
raturbereichab.
IngrößerenAnlageninDeutschlandfindet
in der Regel eine anaerobe Behandlung in
sogenanntenFaultürmenstatt.DasZielder
KlärschlammfaulungistdieStabilisierungdes
Klärschlamms,alsodieVerringerungderbiolo-
gischenAktivitätundderGeruchsentwicklung.
Wichtigistauch,dassdurchdieFaulungunter
anderemeinebessereEntwässerbarkeitdes
Klärschlammserreichtwerdenkann.Einweite-
rerVorteilderanaerobenBehandlungbesteht
darin,dassdabeieinGasproduziertwird,das
ebenfallsalsEnergieträgergenutztwerden
kann.DanebengibtesnochdieKompostierung
unddieVererdungvonKlärschlamm.
GünstigfüreinespäterethermischeBehand-
lungistderUmstand,dasssichdurcheinemit
derFaulungverbundenenachgeschalteteEnt-
wässerungderHeizwertdesSchlammssteigern
20
03· Schlammbehandlung
lässt.EinNachteilderFaulungist,dassdurch
denanaerobenAbbauprozessdieorganische
SubstanzunddamitderHeizwertdesSchlamms
reduziertwerden.
Entwässerung
Die mechanische Entwässerung dient der
MengenreduzierungdesSchlammgemisches,
indemsiedenWassergehaltverringert.Die
Entwässerung ist insbesondere dann not-
wendig,wennderKlärschlammzurweiteren
BehandlungoderEntsorgungtransportiert
werdenmuss.EinerseitswirddieMengedes
zu transportierenden Klärschlamms redu-
ziert,andererseitslässtsichstichfesterKlär-
schlammwesentlichbesserhandhabenals
flüssigerSchlamm.Gleichzeitigwirddurch
dieEntwässerungderHeizwerterhöht,was
dieWirtschaftlichkeiteinerspäterenVerbren-
nungsteigert.
DurchdasmechanischeEntwässernderKlär-
schlämmeinDekantern,Zentrifugen,Band-
oderKammerfilterpressenwirdeinFeststoff-
gehalt,gemessenalsTrockenrückstand(TR),
zwischen20und45%erreicht.DerErfolgeiner
mechanischenEntwässerunghängtwesentlich
vondengewähltenMaschinen,derArtund
BeschaffenheitdesSchlammessowieeiner
eventuellenKonditionierungab.
IneinervorgeschaltetenSchlammkonditionie-
rungwirdmitHilfevonAdditiven(Flockungs-
undFlockungshilfsmitteln)dieEntwässerbar-
keitdesSchlammsverbessert.Hierbeiwird
zwischenanorganischenFlockungsmitteln
(zumBeispielEisen-undAluminiumsalze,Kalk,
Kohle)undorganischenFlockungshilfsmitteln
(organischePolymere)unterschieden.Eisen-
undAluminiumsalzewerdenhäufigbereitsim
AbwasserreinigungsprozessalsFällungsmittel
zurEntfernungvonPhosphateingesetzt.Diese
SalzeerhöhendennichtverbrennbarenAn-
teilimentwässertenSchlamm(=Ascheanteil)
erheblich.Deshalbwerdenvoreinerthermi-
schenBehandlungvonKlärschlämmenmeist
organischeKonditionierungsmitteleingesetzt.
Klärschlammtrocknung
TrockenerKlärschlammhatgegenüberNass-
schlamm, der direkt aus dem Klärprozess
kommteinigeVorteile.DiefolgendenGründe
sprechenfüreineEntwässerungundanschlie-
ßendeTrocknungdesKlärschlammes:
• VerringerungderKlärschlammmenge
• BessereLager-undTransportfähigkeit
• BessereFörder-undDosierbarkeit
• MikrobiologischeStabilisierungund
hygienischeUnbedenklichkeit
• ErhöhungdesHeizwertes
GegeneineTrocknungsprechenvorallemder
zusätzlicheEnergieaufwanddurchdieTrock-
nungunddieEntwässerung.
DiemechanischeEntwässerungistnurein
ersterSchrittinnerhalbdesTrocknungspro-
zesses.UmdenGehaltdesTrockenrückstands
imKlärschlammaufmehrals50%zuerhöhen,
21
Schlammbehandlung· 03
kommendeshalbverschiedeneTrocknungs-
verfahrenzurAnwendung.BeiderTrocknung
wirdzwischeneinerTeiltrocknung,beiderder
getrockneteSchlammbisca.85%Trockenrück-
standenthältundeinerVolltrocknungmitbis
ca.95%Trockenrückstandunterschieden.Als
teilgetrocknetwirdeinKlärschlammbezeich-
net,derdieLeimphasedurchlaufenhat,das
heißteinenFeststoffgehaltvonmehrals50bis
55%Trockenrückstandaufweist.
FüreinespäterethermischeBehandlungistvor
allemdieErhöhungdesHeizwertesvonBedeu-
tung.Häufigreichtderdurchdiemechanische
EntwässerungerzielteTrockensubstanzgehalt
füreineautarkeVerbrennungnichtausoder
esistaustechnischenGründeneineweitere
TrocknungvorderVerbrennungnötig.Dabei
giltdieTrocknungamStandortderVerbren-
nungsanlage,zumBeispielmittelsAbwärme-
nutzungalsenergetischgünstig[Beckmann].
PrinzipiellistdieTrocknungvonKlärschlamm
ein sehr energieaufwändiger Verfahrens-
schritt. Mit Hilfe von thermischer Energie
mussdasimKlärschlammverbleibendeWas-
serverdampftwerden.DergewählteGradder
TrocknunghängtdabeivonderspäterenVer-
wendungdesKlärschlammsab.
FüreineselbstgängigeVerbrennung(ohne
Zusatzfeuerung)insogenanntenMonoklär-
schlammverbrennungsanlagen (Verbren-
nungsanlagenzurreinenKlärschlammverbren-
nung)genügtinderRegeleineEntwässerung
undTrocknungderRohschlämmebiszuei-
nemTrockensubstanzgehaltvon35%TR.Faul-
schlämmemüssenfüreineenergieautarke
Verbrennungmindestensauf45bis55%TRge-
trocknetwerden,dadurchdieFaulungeinege-
ringereorganischeRestmassezurVerbrennung
verbleibt.InAbfallverbrennungsanlagenwird
sowohlentwässerteralsauchteilgetrockneter
odervollgetrockneterKlärschlammmitver-
brannt.BeiderMitverbrennunginKraftwerken
werdenmeistentwässerteKlärschlämmemit
einemFeststoffgehaltzwischen20und35%TR
eingesetzt.IndenbetreffendenKraftwerken
findetdanneineintegrierteTrocknungdes
KlärschlammsindenKohlemühlenstatt.Es
bestehtinKraftwerkenauchdieMöglichkeit
vollgetrockneteSchlämmeeinzusetzen.Der
EinsatzvonKlärschlämmeninZementwerken
erfordertüberdieEntwässerunghinauseine
Volltrocknung.
KlärschlammverbrennterstabeinemHeizwert
(Hu)vonetwa4.500bis5.000kJ/kgselbstgän-
gig.NutzenVerbrennungsanlagendieheiße
AbluftausdemKesselzurVorerwärmungder
Verbrennungsluft,sokanndieselbstgängige
Verbrennungschonab4.000kJ/kgstattfinden.
DurchdieTrocknungkannderHeizwertdes
Klärschlammsauf13.000kJ/kgerhöhtwerden.
DerHeizwertvongetrocknetemKlärschlamm
liegtsomitaufdemgleichenNiveauwiedervon
trockenemHolzoderBraunkohle.AlsWärme-
mediumfürTrocknereignetsicheineReihevon
Medien.DieTabelle6gibteinenÜberblicküber
diegenutztenWärmemedienunddiedazu
eingesetztenTrocknungssysteme.
22
03· Schlammbehandlung
DieAuswahldes„richtigen“Trocknungsver-
fahrenshängtabervonvielenEinflüssenund
Randbedingungenab.NebenderEinbindung
indasgesamteVerfahrensind,diezuerwar-
tendenEigenschaftendesEndproduktes,sowie
wirtschaftlicheundnichtzuletztökologische
GesichtspunktebeiderAuswahlzubeachten.
Trocknungsverfahrenkönnengrundsätzlich
indirekteundindirekteVerfahrenunterschie-
denwerden.BeidenDirekttrocknern,auch
Konvektionstrocknergenannt,kommtderzu
trocknendeKlärschlammunmittelbarmitdem
Wärmeträger(inderRegelLuftoderRauchga-
se)inBerührung.BeiderTrocknungentste-
hensogenannteBrüden,dieeinGemischaus
Wasserdampf,LuftunddenausdemSchlamm
ausgetriebenenGasendarstellen.DieBrüden
müssenimAnschlusseinerReinigungunter-
zogenwerden.UmGeruchsbelästigungenund
GefährdungenderAnwohnerzuvermeiden,
werdenzuerstdieStaubpartikelausdenBrüden
herausgefiltert(Entstaubung),bevordieseüber
BiofilterandieAtmosphäreabgegebenwerden.
BeiindirektenTrocknersystemen,auchKon-
takttrockner genannt, wird die benötigte
WärmedurcheinenDampferzeugerodereine
Thermalölanlage,beiderÖlalsWärmeträger
fungiert,zurVerfügunggestellt.DerWärme-
übergangerfolgtbeiKontakttrocknernzwi-
scheneinerheißenTrockneroberflächeund
demSchlamm.WärmeträgermediumundKlär-
schlammsinddabeigetrennt.DerVorteildieser
Technikist,dassesnichtzueinerVermischung
vonWärmeträgerundBrüdenkommt.Dies
erleichtertdiespätereReinigungderbeiden
Stoffströme.Kontakttrocknererreicheninder
RegelFeststoffgehaltevon65bis80%TR.Das
durchdieTrocknungverdampfteWasseristnur
mitLeckluftundmitgeringenMengenflüchti-
gerGaseverunreinigt.DerWasserdampfkann
TABELLE 6: EINGESETZTE WÄRMEMEDIEN UND DIE DAZUGEHÖRIGEN TROCKNUNGSAGGREGATE [HEPKE]
Wärmemedium Beispiele für Trocknungssystem
Rauchgas Trommeltrockner
Abgas aus einem Blockheizkraftwerk Wirbelschichttrockner
Luft Trommeltrockner, Bandtrockner
Dampf Dünnschichttrockner, Scheibentrockner, Wirbelschichttrockner
Druckwasser Dünnschichttrockner, Scheibentrockner, Wirbelschichttrockner
Thermalöl Dünnschichttrockner, Scheibentrockner, Wirbelschichttrockner
Solare Energie Solartrockner
23
Schlammbehandlung· 03
ausdenBrüdennahezuvollständigkondensiert
werden.DieverbleibendenGasekönneninder
Kesselfeuerungdesodoriertwerden.
IndenletztenJahrenhabensichsolareTrock-
nungsverfahrenverbreitet.SienutzendieSon-
nenenergiefürdieKlärschlammtrocknung.
DerSchlammwirdineinemverglastenGe-
bäude,ähnlicheinemGewächshaus,vonder
Sonneerwärmtundgetrocknet.DamitdieVer-
dunstungdesWasserundsomitdieTrocknung
desKlärschlammesoptimalablaufenkönnen,
mussderKlärschlammgutbelüftetundmehr-
malsgewendetwerden.[Felber/Fischer].Zur
UnterstützungdiesesVerfahrenskann–zum
BeispielmittelsFußbodenheizungoderRadi-
atoren–dieAbwärmeausKraftwerkenoder
Müllverbrennungsanlagengenutztwerden.
[Lehrmann2010].
InDeutschlandwaren2011anetwa114Stand-
ortenTrocknungsanlageninBetrieb.Bild3
gibteinenÜberblicküberdieeingesetzten
Klärschlammtrockner.Zwarexistierennoch
eineganzeReiheweitererAnlagenzurTrock-
nunginDeutschland.Diesesindoderwaren
2011teilweiseaußerBetriebgenommen.
Quelle: Eigene Erhebung
24
03· Schlammbehandlung
BILD 3: ANZAHL DER KLÄRSCHLAMMTROCKNER AUFGETEILT NACH TROCKNERART
53 Solare Trocknung
13 Scheibentrockner
5 Kaltlufttrockner
4 Dünnschicht
19 Solare Trocknung mit Abwärmenutzung
10 Trommeltrockner
5 Wirbelschichttrockner
10 Bandtrockner 1 Schneckentrockner
Zwischen2004und2010stiegdieAnzahlder
solarenTrocknungsanlagen.IndieserZeitgab
eseineZunahmevonüber60Anlagen.Neben
demgenutztenTrocknungsverfahrenunter-
scheidensichdieTrocknungsanlagenauch
inihremmittlerenDurchsatz,derimBild4
dargestelltist.EinedetaillierteÜbersichtmit
technischenDetailsallerTrocknungsanlagen
inDeutschlandistderTabelle23imAnhangIV
zuentnehmen.
Trotz der prozentualen Zunahme von Klär-
schlammtrocknungsanlagenhatdieKapazität
nichtingleicherWeisezugenommen.Solare
Klärschlammtrocknungsanlagenhabeneinen
wesentlichgeringenDurchsatzalsScheiben-
trockneroderDünnschichttrockner.Generell
sinddiesolarenAnlagen,obmitoderohnether-
mischeNutzung,imDurchsatzgeringerals
diethermischenVerfahren.Dennochisthier
eindeutigeinTrendhinzudensolarenKlär-
schlammtrocknungsanlagenzuerkennen.Die
solareKlärschlammtrocknungistindenmeisten
Fällengenaudortsinnvoll,wokeineAbwärme
zurVerfügungstehtunddieEntfernungzur
nächstenVerbrennungsanlagen(z.B.Mono-
verbrennungsanlage)zugroßist.Wieschon
erwähnthängtaberdieAuswahldesTrockners
vonvielenverschiedenenFaktorenab.
Quelle: Eigene Erhebung
25
Schlammbehandlung· 03
BILD 4: MITTLERER KLÄRSCHLAMMDURCHSATZ PRO TROCKNERART
30.000
4.6004.9251.288353,12
14.007
1.317
10.246
3.034
Durchsatz [t TS/a]
35.000
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
Bandtro
ckner
Dünnschich
t
Kaltluftt
rock
ner
Solare T
rock
nung
Trommelt
rock
ner
Solare T
rock
nung mit
Abwärmen
utzung
Wirbels
chich
ttrock
ner
Schnec
kentro
ckner
Scheib
entro
ckner
DerBegriffder„thermischenEntsorgung“
von Klärschlamm umfasst allgemein die
EntsorgunginMonoverbrennungsanlagen
(einschließlichVergasungsanlagen),dieMit-
verbrennunginKohlekraftwerkenunddieMit-
MonoklärschlammverbrennungMonoklärschlammverbrennungsanlagenwer-
denbeiTemperaturenzwischen850und950°C
betrieben.Temperaturenunter850°Ckönnenzu
Geruchsemissionenführen,beiTemperaturen
über950°CmussmiteinerVersinterungder
Aschegerechnetwerden.DasTemperaturni-
veau,dassichbeiderVerbrennungeinstellt,
istabhängigvomEnergieinhaltundderMenge
deseingebrachtenKlärschlammessowievon
derVerbrennungsluftmenge.Nachder17.Bun-
des-Immissionsschutzverordnungwerdenein
Sauerstoffgehaltvonmindestens6Vol.-%,eine
Nachverbrennungbeimindestens850°Csowie
eineausreichendeVerweilzeitderAbgaseinder
Nachbrennkammervonmindestens2Sekunden
gefordert,umeineeffektiveVerbrennungzu
erreichen.DerzeitgibtesinDeutschlandetwa
20Monoklärschlammverbrennungsanlagen
miteinerGesamtkapazitätvonrund580.000
TonnenTSproJahrund7betrieblicheMonoklär-
verbrennunginZementwerkensowieeinigen
Abfallverbrennungsanlagen.Darüberhinaus
wirdseiteinigenJahrenintensiveranalterna-
tiventhermischenEntsorgungsmöglichkeiten
gearbeitet.
schlammverbrennungsanlagen,diezusammen
830.000TonnenKlärschlammoriginalsubstanz
(OS)imJahrverbrennenkönnen.JenachAnlage
kannRoh-oderFaulschlammeingetztwerden.
Dieserkanndannentwässert,teilgetrocknet
odergetrocknetaufgegebenwerden.Detail-
liertereInformationenkönnenderTabelle22
entnommenwerden.
Feuerungssysteme
BeiderMonoklärschlammverbrennungwerden
hauptsächlichdiefolgendenFeuerungssysteme
eingesetzt:
• Wirbelschichtofen
• Etagenofen
• Etagenwirbelofen
• Zykloidfeuerung
Tabelle7fasstdieBesonderheitendereinzel-
nenVerbrennungsöfenzusammen:
THERMISCHE KLÄRSCHLAMMBEHANDLUNG
04
26
04· Thermische Klärschlammbehandlung
TABELLE 7: VERGLEICH DER FEUERUNGSSYSTEME
Wirbelschichtofen Etagenofen Etagenwirbler Zykloidfeuerung
Besonderheiten Keine mechanisch-beweglichen Teile und geringer Verschleiß
Keine separate Vortrocknung erforderlich, aufwendiger Ofenaufbau mit beweglichen Teilen, gekühlte Hohlwelle
Keine separate Vortrocknung erfor-derlich, bewegliche Hohlwelle, geringes Wirbelschichtvo-lumen
Keine mechani-schen, beweglichen Teile und geringer Verschleiß, ohne Wirbelbettmaterial
Betriebsverhalten Schnelles An- u. Abfahren durch kurze Aufheiz- u. Abkühlzeiten, intermittierender Betrieb möglich
Lange Aufheiz-zeiten; kontinu-ierlicher Betrieb notwendig
Mittlere Aufheiz- u. Abkühlzeiten
Vergleichbar der Wirbelschicht, für ein breites Brennstoff-band einsetzbar
Verbrennung Geringer Luftüber-schuss erforder-lich, vollständiger Ausbrand erst oberhalb der Wirbelschicht
Ausbrand schwie-riger steuerbar, unempfindlich gegen Schwan-kungen bei Aufgabemengen u. Grobstoffen
Geringer Luftüber-schuss erforderlich, gute Ausbrandsteu-erung, Verbrennung ist weitgehend innerhalb der Wirbelschicht abgeschlossen, unempfindlicher gegen Qualitäts-schwankungen des Schlammes als Wirbelschichtöfen
Feststoffanteile, lange und gas-förmige Anteile, kurze Verweilzeiten, variable Primär- und Sekundärluftzufüh-rung auf mehreren Ebenen
Aschegehalt im Abgas
Hoch Gering Hoch Hoch
Ascheaustrag Über Abgasstrom und Sandabzug
Direkt aus der untersten Etage
Über Abgasstrom und Sandabzug
Über Abgasstrom, Grobasche am Boden
Reststoffe Asche, Wirbelbettmaterial
Asche Asche, Wirbelbettmaterial
Asche, ggf. Grobasche
27
Thermische Klärschlammbehandlung · 04
Die vier genannten Feuerungssysteme ar-
beitennachunterschiedlichenVerfahrens-
techniken.DabeihabenderOfenaufbau,die
Feuerungsführung,dieBetriebsweisederVer-
brennungsanlage,diesichdarausergebenden
nachzuschaltendenReinigungseinrichtungen
sowiederTransportderverschiedenenStoff-
strömeerheblichenEinflussaufdieentste-
hendenEmissionen.IndenletztenJahrenhat
sichdiestationäreWirbelschichtalsfürdie
KlärschlammverbrennunggeeignetsteFeue-
rungsartdurchgesetzt.
Emissionen aus
Klärschlammverbrennungsanlagen
DieVerbrennungvonKlärschlamminMo-
noklärschlammverbrennungsanlagenund
Mitverbrennungsanlagen unterliegt der
17.BImSchV.DarinisteineReihevonGrenzwer-
tenenthalten,diedieEmissionenindieLuftli-
mitierensollen.ZurMinderungderEmissionen
unddamitauchzurEinhaltungderGrenzwerte
habenalleMonoklärschlammverbrennungsan-
lagenentsprechendeAbgasreinigungssysteme
installiert.
InderVerordnungsindzumBeispieldieEmis-
sionenvonStaub,StickoxidenundQuecksilber
geregelt.StaubentstehtbeijedemVerbren-
nungsprozessundbeijederArtvonVerbren-
nungsanlage.AlleAnlagensindmiteinem
filterndenStaubabscheiderausgerüstet,derdie
Staubemissioneneffektivmindert.Derdurch-
schnittlicheStaubgehaltimgereinigtenAbgas
beträgtnurzwischen0,2und2,5mg/m3.Der
GrenzwertnachderderzeitgültigenVerord-
nungliegtbei10mg/m3.
DieBildungvonStickoxiden(NOx)inMonoklär-
schlammverbrennungsanlagenistimWesent-
lichenaufzweiQuellenzurückzuführen.Zum
einenenthältderKlärschlammzumBeispiel
Ammonium,dasdurchdieOxidationNOxbil-
denkannalsauchdurchdenEintragüberdie
VerbrennungsluftinFormvonSauerstoffund
Stickstoff,welchebeihohenTemperaturen
miteinanderzuNOxreagieren.DerMittelwert
derEmissionenliegtbeietwa80mg/m3,wobei
aberauchWertebis180mg/m3gemessenwer-
den.DieseWertesindselteneAusnahme.Der
GrenzwertfürStickoxideliegtbei200mg/m3.
NebendenbeidengenanntenSchadstoffemis-
sionenspieltQuecksilberinderUmweltpolitik
einewichtigeRolle.DasUmweltbundesamt
ermittelte für das Jahr 2010 eine Gesamt-
quecksilberfrachtvonetwa39kgausallen
Klärschlammmonoverbrennungsanlagen.Im
VergleichzudeutschenKohlekraftwerken(mit
etwa5,5tQuecksilbergesamtfracht)istdieser
Wertnahezuvernachlässigbar.
Sonstige Verfahren
NebendenbishergenanntenVerbrennungs-
artengibtesseitdemJahr2004amStandort
derKläranlageinBalingennocheineimDau-
erbetriebbefindlicheAnlagezurVergasung
vonKlärschlamm.InderAnlagemiteinerJah-
reskapazitätvon1.250tTrockenmassewird
getrockneterKlärschlammzuSynthesegas
28
04· Thermische Klärschlammbehandlung
umgesetzt.DasSynthesegaswirdineinem
Blockheizkraftwerkverbranntunddientda-
mitdergekoppeltenErzeugungvonStromund
Wärme.ZudemgibteseineVergasungsanlage
inDinkelsbühl,dieallerdingsgegenwärtig
denBetriebeingestellthat,unddiebaldin
DauerbetriebgehendeVergasungsanlagein
Mannheim.
Mitverbrennung von KlärschlammNebenderEntsorgunginMonoklärschlamm-
verbrennungsanlagen kann Klärschlamm
auch in bestehenden Kraftwerken mit ver-
branntwerden.DieseMitverbrennungvon
KlärschlammfindetvoralleminKohlekraft-
werken,AbfallverbrennungsanlagenundZe-
mentwerkenstatt.EinVorteilgegenüberder
Monoklärschlammverbrennungliegtdarin,
dassdadurchBrennstoffeundZuschlagstoffe
fürdieZementindustrieeingespartwerden
können.
Mitverbrennung in Kohlekraftwerken
IndenletztenJahrenhatdieMitverbrennung
vonKlärschlamminKraftwerkeneinenimmer
größerenAnteilanderKlärschlammentsorgung
eingenommen.Derzeitstehenca.716.000tTM/a
an genehmigten Kapazitäten zur Verfü-
gung.Diesentsprichtetwa26Kraftwerkenin
Deutschland.SowohlinBraunkohle-alsauch
inSteinkohlekraftwerkenkannKlärschlamm
mitverbranntwerden.AlsFeuerungsartsind
hauptsächlichStaub-oderWirbelschichtfeue-
rungeninBetrieb.
VerbranntwirdimAllgemeinennurstabili-
sierter(dasheißtausgefaulter)Klärschlamm.
DerEinsatzvonRohschlammbringtzugroße
SchwierigkeitenbeiderHandhabungundbei
derLagerungmitsich,vorallemdurchsei-
neschlechteEntwässerbarkeitsowiedurch
GasbildungundGeruchsentwicklung.Tech-
nisch möglich ist sowohl die Verbrennung
vongetrocknetemKlärschlammalsauchdie
vonnurentwässertemKlärschlamm.Inden
meistenmitverbrennendenKraftwerkenwird
derzeitentwässerterKlärschlammmiteinem
Trockensubstanzgehaltvonetwa25bis35%
TRverbrannt.IneinigenKraftwerkenwird
ausschließlichvollgetrockneterKlärschlamm
eingesetzt,inanderenwirddieserbeigemischt.
BeimEinsatzvonentwässertemKlärschlamm
findetvorderVerbrennungimAllgemeinen
eineintegrierteTrocknungdesKlärschlamms
statt.BeiKraftwerkenmitStaubfeuerungwird
derKlärschlamminderRegelüberdieKoh-
lemühleindenProzesseingebrachtunddort
gemeinsammitderKohlegetrocknetundzer-
kleinert.NurineinemFallwirdderzeitam
KraftwerksstandorteinseparaterScheiben-
trocknerbetrieben.HäufigbildetdieTrocken-
kapazitätderKohlemühlendenlimitierenden
Faktor,aufgrunddessenderEinsatzvonent-
wässertemKlärschlammaufeinenniedrigen
Prozentsatzbegrenztbleibt.Diesgiltvorallem
29
Thermische Klärschlammbehandlung · 04
fürSteinkohlekraftwerke,beidenenwegendes
geringenWassergehaltesderSteinkohlenur
begrenzteTrocknerleistungenzurVerfügung
stehen.Tabelle8gibteinenÜberblicküberdie
MitverbrennunginKohlekraftwerken.
KlärschlammhatimVergleichzuKohleei-
nenrelativhohenAnteilanmineralischen
Bestandteilenvonetwa40bis50%.Entspre-
chendhochistderAschegehalt,dernachder
Verbrennungentsorgtwerdenmuss,undent-
sprechendniedrigistderaufdiegesamteTro-
ckenmassebezogeneHeizwert.DerHeizwert
vonKlärschlammliegtimvollgetrockneten
Zustandbei9bis12MJ/kg.Braunkohlehat
imAnlieferzustand,alsomitetwa50%Was-
sergehalt,einenvergleichbarenHeizwert.
SteinkohlewirdmiteinemWassergehaltvon
7bis11%gewonnenundhatindiesemZustand
einenHeizwertvon27bis30MJ/kg.
ImAnlieferzustand–miteinemWassergehalt
von65bis75%–hatentwässerterKlärschlamm
keinenHeizwert.WirdderKlärschlammmit
AbwärmeausdemKraftwerkimNiedertempe-
raturbereichgetrocknet,kannKlärschlamm
mitEnergiegewinnverbranntwerden.Ab-
wärme,dieandernfallsüberdenKühlturm
abgegebenwürde,kannauchzurTrocknung
vonKlärschlammgenutztwerden,umbei
dessenVerbrennunghochwertigeEnergiein
FormvonStromundDampfzugewinnen.Im
Kraftwerkkanndadurchzueinemgeringen
ProzentsatzderfossileEnergieträgerKohle
durchKlärschlammsubstituiertwerden,wes-
halbhierauchvoneinerenergetischenVer-
wertungdesKlärschlammsgesprochenwird.
ImAllgemeinenwerdeninKraftwerkenKlär-
schlämmeeingesetzt,diedenAnforderungen
TABELLE 8: MITVERBRENNUNG IN KOHLEKRAFTWERKEN
Brennstoffeigenschaften FeuerungsartKlärschlamm- Mitverbrennung
Steinkohlekraftwerke Steinkohle, Wassergehalt: 7-11%Heizwert: 27-30 MJ/kg
Staubfeuerung, Schmelzkammerzyklon, zirkulierende Wirbelschicht
Einsatz von entwässer-tem KS ist begrenzt durch die geringe Trocknerleis-tung der Kohlemühle
Braunkohlekraftwerk BraunkohleWassergehalt: 46-60%Heizwert: 8,5-12,5 MJ/kg
Staubfeuerung, zirkulierende Wirbelschicht
Der KS-Einsatz ist durch den Schadstoffgehalt (Schwermetalle) des KS begrenzt.
30
04· Thermische Klärschlammbehandlung
derKlärschlammverordnung(AbfKlärV)ge-
nügen.Trotzdemmachtsichderzusätzliche
EintragvonSchwermetallen–insbesondere
Quecksilber–mitdemKlärschlammbeiden
Emissionswertenbemerkbar.Diesistunter
anderemeinGrunddafür,dassdiemitver-
brannteKlärschlammmengeinKraftwerken
aufeinengeringenProzentsatzbeschränkt
bleibt.BeimEinsatzgrößererKlärschlamm-
mengenmüssenzusätzlicheAbgasreinigungs-
einrichtungennachgerüstetwerden.Daneben
müssenKraftwerksbetreiberdaraufachten,
dassdieFlugasche,diemeistalsBaustoffver-
wertetwird,dieentsprechendenBaustoffnor-
meneinhält.AuchdiesisteinHauptgrund
fürdieBegrenzungdermitverbranntenKlär-
schlammmenge.
IndenmeistenKraftwerkenhatsicheinKlär-
schlammanteilvonbiszufünfProzentder
Brennstoffmassebewährt.DieErfahrungen
haben gezeigt, dass die Mitverbrennung
dieserMengeohnenennenswerteProbleme
zubewältigenist.EineMitverbrennungvon
fünfProzentKlärschlamminallendeutschen
Kraftwerkenwürdeausreichen,umdasDop-
peltederinDeutschlandinsgesamtanfallen-
denKlärschlammmengezuverbrennen.
Mitverbrennung in
Abfallverbrennungsanlagen
Kommunale Klärschlämme werden in ei-
nerReihevonAbfallverbrennungsanlagen
(AVA)mitentsorgt.DieinAVAsentsorgteKlär-
schlammmengehatindenletztenJahrenan
Bedeutungverloren.EinigeAbfallverbren-
nungsanlagenhabendieKlärschlammver-
brennungwiedereingestellt.Beianderen
AVAistdieangelieferteKlärschlammmenge
rückläufigodereskommengarkeineKlär-
schlämmemehrzurVerbrennung.
DreiunterschiedlicheVerfahrenwerdenfür
diegemeinsameSchlamm-undAbfallver-
brennungangewendet:
• GetrockneterKlärschlammwirdalsStaub
indenFeuerraumeingeblasen.
• EntwässerterKlärschlammwirdseparat
durchAufstreumaschinenindenBrenn-
raumeingegebenundaufdemRostverteilt.
DurchdasUmwälzendesAbfallsaufden
RostenwirdderSchlammindasBettma-
terialeingebunden.EsliegenBetriebser-
fahrungenmitbiszu20Massenprozenten
Schlamm(25%TR)vor.
• Entwässerter oder getrockneter Klär-
schlamm wird mit dem Restabfall ver-
mischtundmitdiesemgemeinsamder
Verbrennungzugeführt.DieskanninForm
einerHomogenisierungineinemextra
Aggregat,imMüllbunkerdurchgezielte
DosierungdurchdenKranführeroderge-
regeltimAufgabetrichtererfolgen.
Mitverbrennung in Zementwerken
DieZementherstellungisteinsehrenergiein-
tensiverProzess,indemschonseitJahrzehn-
tenErsatzbrennstoffeausAbfälleneingesetzt
werden.
31
Thermische Klärschlammbehandlung · 04
GetrockneterKlärschlammkannhierfossile
Brennstoffeersetzen.Darüberhinauskann
dermineralischeAnteilimKlärschlammdie
beiderZementherstellungbenötigtenmine-
ralischenRohstoffewieSandoderEisenerz
ersetzen.
DieMitverbrennungvonKlärschlamminZe-
mentwerkenträgtdamitindoppelterHinsicht
zumKlima-undRessourcenschutzbei.Zum
einem werden wertvolle Brennstoffe ein-
gespartundzumanderenträgtdieMitver-
brennungdesalsklimaneutralangesehenen
KlärschlammsauchzurCO2-Reduzierungbei.
MitNovellierungder17.Bundes-Immissions-
schutzverordnungvom14.8.2003geltendie
SchwermetallgrenzwertederMüllverbren-
nunginvollemUmfangauchfürdieMitver-
brennungvonKlärschlamminZementwerken.
Tabelle9zeigtdieMengeaninZementwerken
verbranntenKlärschlamm,wiesiedenUmwelt-
berichtendesBundesverbandesderDeutschen
Zementindustriee.V.zuentnehmensind.
DieMitverbrennunginZementwerkenstieg
innerhalbvonzweiJahren(von2003bis2005)
aufdas40-facheundistseitdemkontinuierlich
gestiegen.EinwesentlicherGrundfürdiesen
sprunghaftenAnstiegistindemDeponierungs-
verbotfüralleunbehandeltenAbfälledurchdie
damaligeTechnischeAnleitungSiedlungsab-
fall(TASi)zusehen.
InsgesamtspielenbeiderMitverbrennungvon
KlärschlämmenmengenmäßigdieZement-
werkeundAbfallverbrennungsanlagennur
eineuntergeordneteRolle.Trotzderstarken
ZunahmederKlärschlammmitverbrennung
beiZementwerkenistdieverbrannteMenge
bezogenaufdenGesamtklärschlammanfall
nurwenig.
Vor- und Nachteile der Mitverbrennung
von Klärschlamm
DurchdieMitverbrennungvonKlärschläm-
menkönnenfossileBrennstoffeundsomitauch
Kosteneingespartwerden.DieEinsparungvon
fossilenBrennstoffen,dieausihrerSubstitution
Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Verbrauch 4 48 157 238 254 267 263 276 kt/a
Heizwert 11 4 3 4 4 4 4 4 MJ/kg
TABELLE 9: VERBRANNTE KLÄRSCHLAMMENGE IN ZEMENTWERKEN VON 2003 BIS 2010 [VDZ A-H]
32
04· Thermische Klärschlammbehandlung
durchdenKlärschlammresultiert,trägtzu
einerCO2-Reduzierungbei,daKlärschlamm
alsklimaneutralangesehenwird.
DieZementindustrienutztKlärschlammaber
auchgleichzeitigalsZuschlagstoff,waseine
weitereKosteneinsparungermöglichtundzur
Ressourcenschonungbeiträgt.
EinNachteilderMitverbrennungistallerdings,
dassderimKlärschlammenthaltenePhosphor
fürimmerausdemKreislaufentferntwird.
DennentwederistderPhosphorfestimZement
eingebundenodereriststarkverdünntinder
SchlackeundinanderenVerbrennungsrück-
ständenverteilt.AufdieRückgewinnungvon
PhosphorunddiedarausresultierendeBedeu-
tungfürdiezukünftigeKlärschlammentsor-
gungwirdimKapitel„Phosphorrückgewin-
nung“detailliertereingegangen.
EineausführlicheZusammenstellungallerin
DeutschlandbefindlichenAnlagendieKlär-
schlamm verbrennen oder mitverbrennen
befindetsichinAnhangI.
Entwicklungen alternativer
Klärschlammbehandlungsverfahren
AlsAlternativenzudenthermischenBehand-
lungsverfahrensehenExpertensogenannte
chemisch-physikalischeVerfahren,wiebei-
spielsweisedieNassoxidation,Hydrolyse,die
Hydrothermale Carbonisierung (HTC), die
Niedertemperaturkonvertierung oder die
Hydrothermaloxidation(supercriticalwater
oxidation)an.DerzeitwerdenaucheineReihe
vonKlärschlammvergasungs-und–pyrolyse-
verfahrenentwickelt.Siebefindensichaber
nochimEntwicklungsstadiumoderwurden
bishernurinsehrgeringerZahlgroßtechnisch
umgesetzt.
Klärschlammgehörtzudenamhäufigstenund
regelmäßigkontrolliertenSekundärrohstoff-
düngern,dereinenTeildesNährstoffbedarfes
landwirtschaftlicherNutzpflanzenabdecken
kann.VoralleminBetrieben,indenenkeine
eigenen Wirtschaftsdünger anfallen, kann
KlärschlammdarüberhinausdieHumusbilanz
verbessern.Gleichzeitigstellteraberaucheine
SchadstoffsenkefürunerwünschteAbwasserin-
haltsstoffeausHaushalten,Gewerbeunddiffu-
LANDWIRTSCHAFTLICHE VERWERTUNG VON KLÄRSCHLAMM
05
33
Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm· 05
senQuellendar,überderenUmweltrelevanzund
Wirkungteilweisenochzuwenigbekanntist.
EinedamiteinhergehendemöglicheSchadstoff-
belastungvonBoden,PflanzeoderGrund-und
Oberflächenwassernurschwereinschätzbar,
auchwennKlärschlammnurinvergleichsweise
geringenMengenaufgebrachtwerdendarf.
GrundsätzlichdarfKlärschlamminderLand-
wirtschaftnurfürDüngezweckeverwendet
werden, wenn er aus kommunalen Abwas-
serbehandlungsanlagenstammt.ImÖkolo-
gischenLandbau,imForst,aufGrünlandund
imObst-undGemüsebauistdieAusbringung
vonKlärschlammgenerellverboten,umdie
ÜbertragungvonKrankheitserregernsicher
zuverhindern.FürdenFeldfutterbaugibtes
Einschränkungen(Aufbringungnurvorder
Nährstoffe im KlärschlammKlärschlammweist–abhängigvonEntwässe-
rungsgradundHerkunft–unterschiedliche
GehalteanNährstoffen(wieetwaStickstoff,
PhosphoroderKalium)auf.ZumBeispielenthal-
ten100tNassschlammmit5%Trockensubstanz
(TS)durchschnittlichetwa190kgStickstoff(N),
wovon55kgAmmonium-Nsind,außerdem
195kgPhosphat(P2O5)und30kgKali(K2O)[LfL].
DieBindungsformdesimKlärschlamment-
haltenenPhosphorshängtu.a.vonderArtder
P-FällunginderKläranlageab.60bis80%lie-
genjenachFällungsverfahren(chemischoder
Aussaat mit anschließender tiefwendender
Einarbeitung(sieheKlärschlammverordnung)).
DesWeiterenwerdenimKlärschlammimmer
wiederneueAbbauproduktevonneuenArznei-
mittelnentdeckt.Diesegelangenu.a.durch
menschlicheAusscheidungenschließlichauch
indenKlärschlamm.AnalytikernundToxiko-
logenisteskaummöglich,füralldieseStoffe
spezielleNachweisverfahrenzuentwickelnund
sieaufihreUmweltwirkunghinzubewerten.
BesondersschwerlässtsichauchdieKombi-
nationswirkungdieserStoffecharakterisieren
undeinschätzen.DieFachleutekönnennurdie
potentielleGefährdunginfolgesolcherStoffe
abschätzen–biszueinerrealenEinschätzung
sinddieseaberschonindieUmweltgelangt
[BRANDT].
biologisch)inanorganischerFormvor,davon
sindzwischenrund1%und38%wasserlöslich
[KRATZ/SCHNUG].
Die tatsächliche Pflanzenverfügbarkeit des
PhosphorswirdvonverschiedenenFaktoren
beeinflusst,wiezumBeispieldempH-Wertdes
BodensundDüngemittelsunddenGehalten
anEisenundAluminiumimKlärschlamm.Ein
ungünstigesPhosphor-EisenVerhältniskann
diePflanzenverfügbarkeitstarkvermindern
[ABDEL-SAMIE].DeshalbsolltefürKlärschlamm,
derlandwirtschaftlichverwertetwerdensoll,
34
05· Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm
einebiologischeP-Fällungeinerchemischen
P-FällungwährenddesKlärprozessesvorgezo-
genwerden.BeiderDüngungmitKlärschlamm
müssendietatsächlichenNährstoffgehalte,die
oftstarkvonmittlerenGehaltsangabenabwei-
chen,berücksichtigtundmitindieNährstoff-
bilanzierungeinbezogenwerden.Dietatsäch-
lichenNährstoffgehalteunddastatsächliche
GewichteinerPartiesinddemdüngemittel-
rechtlichenBegleitpapierzuentnehmen,wel-
chesjederPartiebeigefügtseinmuss.
NachKlärschlammverordnungdürfeninner-
halbvondreiJahrenmaximalfünfTonnenKlär-
schlammtrockensubstanzjeHektarausgebracht
werden.DieserMengeentsprechenzumBeispiel
100m3Klärschlammmit5%TS(Nassschlamm).
DerAnwenderhatdieAusbringungsmengeauf
demLieferscheinzubestätigen.Dabeiistaufdie
MengenbegrenzungundaufdasKombinations-
verbotzuachten.ImgenanntenZeitraumdür-
fennebendenDüngemittelnmitKlärschlamm
keineDüngemittelmitBioabfällenaufgebracht
werden.JeeineDurchschriftdesLieferscheines
gehtanLandwirt,TransporteurundKreisver-
waltungsbehörde,währenddasOriginalbeim
Kläranlagenbetreiberverbleibtundvondiesem
30Jahreaufzubewahrenist.
KlärschlämmeausverschiedenenKläranlagen
dürfennichtmiteinandervermischtwerden.
DieVermischungvonKlärschlammmitWirt-
schaftsdüngern (z. B. Gülle) ist zulässig. Von
demGemischdarfabernursovielausgebracht
werden,dassderKlärschlammanteil5tTSin
dreiJahrennichtüberschreitet(vgl.AbfKlärV).
WirdKlärschlamminGüllegrubenverbracht,
sounterliegtdasGülle-Klärschlammgemisch,
wiealleanderenGemischemitKlärschlamm,
derKlärschlammverordnungmitallenBeschrän-
kungen.DieAusbringungistdannnurnachvor-
hergehenderBoden-undGemischuntersuchung
zulässig.WennnebendenGehaltenanNähr-und
SchadstoffenimKlärschlammauchdiederZu-
schlagstoffebekanntsindunddieGehalteim
Gemischzweifelsfreiberechnetwerdenkönnen,
kanndieUntersuchungdesGemischesinsgesamt
unterbleiben.NichtzulässigistdieAusbringung
desGemischesaufGrünlandundanderenbereits
erwähntenFlächenmitAufbringungsverbotfür
Klärschlamm.
Schadstoffe im KlärschlammDieSchwermetallbelastungimKlärschlamm
hatsichindenletzten15bis20Jahreninder
RegelaufeinniedrigesNiveaueingependelt.
Dagegen rücken in letzter Zeit organische
SchadstoffeindenMittelpunktderBetrach-
tung.AllerdingsistdasStoffspektrum,aufdas
derKlärschlammuntersuchtwerdenmuss,
begrenzt.ImZugederNovellierungderKlär-
schlammverordnung(AbfKlärV)wurdenneue
GrenzwertvorschlägefürorganischeSchad-
stoffegeprüft.RelevanteSchadstoffewurden
vierKategorienzugeordnet[Bergs]:
35
Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm· 05
PerfluorierteTenside(PFT)sindbeispielsweise
eineStoffgruppe,dieerstvorKurzemalsvon
ihrengesundheitlichenAuswirkungenherre-
levanteInhaltsstoffedesKlärschlammserkannt
worden.DasieaufgrundihrerEigenschaften
vielseitigverwendetwerdenundsichdamit
auchweitverbreiten,wirdmitderNovellie-
rungderAbfKlärVeinGrenzwerteingeführt
(0,1mg/kgTS).
AmBeispielCadmiumwirdimFolgendendar-
gestellt,warumdieGrenzwertederAbfKlärV
eineÜberarbeitungerfordern,derdurchdie
NovellederKlärschlammverordnungRech-
nunggetragenwerdensoll.Cadmiumistne-
benZinkdaseinzigeSchwermetall,dessen
ÜbergangausdemBodeninGetreidekörner
in relevantem Ausmaß nachgewiesen wer-
denkann.AufgrundeinerÜberarbeitungder
BewertungderToxizitäthatdieEuropäische
BehördefürLebensmittelsicherheit(EFSA)den
wöchentlichtolerierbarenAufnahmevon7µg/
kgKörpergewichtauf2,5µg/kgKörpergewicht
abgesenkt,sodassgenerellderEintragvon
Cadmiumzuminimierenist.Diesgiltauch
fürdielandwirtschaftlicheVerwertungvon
Klärschlamm.DiederzeitmöglichenCadmi-
umfrachtenbeiKlärschlammdüngungsind
inBild5dargestell.
ImKlärschlammdürfenderzeitmaximal5mg
CadmiumprokgTSenthaltensein,wennder
KlärschlammaufsogenannteleichteBöden
aufgebrachtwerdensoll(Bild5,ersteZeile).Bei
einermaximalenAufbringmengevon5tTSüber
einenZeitraumvondreiJahrenergibtdieseine
zulässigeGesamtfracht(Bild5,zweiteZeile)von
8,3gCadmiumproHektarundJahr;imFallder
AufbringungvonKlärschlammauf„sonstige
Böden“istderzeiteineCadmiumzufuhrvon
16,7mgproHektarundJahrerlaubt.
DiezulässigenGesamtfrachtenüberschreiten
deutlichdietatsächlichenCadmiumfrachten
mitetwa1,7gCadmiumproHektarundJahr
(hieruntersterBalken).Damitist–beiBeibehal-
Kategorie Schadstoff/Regelung
1 Bereits geregelte Schadstoffe; teilweise noch relevant (z. B. PCDD/-F, PCB, AOX); Grenzwert unverändert
2 Schadstoffe mit immer noch relativ hohen Belastungen des Abwassers oder Klärschlammes; Grenzwert neu (z. B. PAK)
3 Schadstoffe mit hoher ökotoxikologischer Relevanz, aber starken Abnahmen in vergangenen Jahren (z. B. TBT, DEHP) oder extrem hohen Konzentrationen; nur Monitoring
4 Kein Grenzwert und kein Monitoring (z. B. LAS, Nanopartikel)
TABELLE 10: EINORDNUNG VON SCHADSTOFFEN IM KLÄRSCHLAMM ZUR ERMITTLUNG VON GRENZWERTVORSCHLÄGEN [BERGS]
36
05· Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm
tungderderzeitigenGrenzwerte–einegroße
SpannebeiderQualitätderKlärschlämme
möglich.DerAufbaueinerQualitätssicherung
–wieinderNovellierungderAbfKlärVvorgese-
hen–könntebeigleichzeitigerAnpassungder
Grenzwertetendenziellzueinerhomogene-
renQualitätvonKlärschlämmenführen.Zum
Vergleichsind(hierdunkelliladargestellt)die
VorsorgewertenachderBundesbodenschutz-
verordnungdargestellt.
BILD 5: MIT DEN MAXIMALEN AUFBRINGMENGEN NACH ABFKLÄRV MÖGLICHE ZULÄSSIGE CADMIUM-GESAMTFRACHTEN VERGLICHEN MIT DEN TATSÄCHLICHEN MITTLEREN CADMIUMFRACHTEN [RUPPE ET AL.]
maximale Aufbringmenge 5 t TS/3 Jahre
leichte Böden
schwere Böden
5 mg Cd/kg TSKlärschlammgrenzwert nach AbfKlärV
10 mg Cd/kg TS
8,3 g Cd/ha*a 16,7 g Cd/ha*a
0,4 mg Cd/kg TS
Sand
1,0 mg Cd/kg TS
Lehm/Schluff
1,5 mg Cd/kg TS
Ton
ZulässigeCd-Gesamtfracht
Vorsorgewert nach BBodSchV
KLÄRSCHLAMM
Mittlere Cd-Gesamtfracht bei einem Durchschnittsgehalt von 1,1 mg Cd/kg TS im Klärschlamm: 1,7 g/ha*a
Quelle: eigene Darstellung, Cd-Durchschnittsgehalte und Cd-Gesamtfrachten nach Ruppe et al. 2009ø 1,1 mg Cd/kg TS
37
Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm· 05
Vor- und Nachteile der landwirtschaft-lichen KlärschlammverwertungBevoraufdieBedeutungvonPhosphorund
aufdenStandderTechnikderPhosphorrück-
gewinnungeingegangenwerdenwird,sollen
hierkurzdieVor-undNachteilederlandwirt-
schaftlichenKlärschlammverwertunginTa-
belle11dargestelltwerden.DieProblematik
beimUmgangmitbzw.derEntsorgungvon
KlärschlammliegtinseinerBedeutungals
SchadstoffsenkeundalsNähstofflieferant.
TABELLE 11: VOR- UND NACHTEILE DER LANDWIRTSCHAFTLICHEN VERWERTUNG VON KLÄRSCHLAMM
Pro Kontra
Klärschlämme werden gründlich auf Schadstoffe untersucht, die AbfKlärV sieht Grenzwerte für Schwermetalle und organische Schadstoffe vor
Auch die AbfKlärV lässt offen, was möglicherweise an (derzeit noch) unbekannten bzw. nicht geregelten Schadstoffen im Klärschlamm enthalten ist (z. B. Nanop-artikel, Thallium, Tributylzinn (TBT), Mineralölkohlenwas-serstoffe (MKW) und diverse Krankheitserreger)
Schlämme enthalten einen hohen Anteil an organischer Substanz (günstig für die Humusbildung)
Humusbildung kann auch auf anderem Wege (z. B. Fruchtfolgegestaltung) erfolgen
Preiswerte Nachlieferung an notwendigen Nährstoffen Preiswerte Nährstoffnachlieferung ist auf anderem Wege möglich (z. B. Wirtschaftsdünger)
Kostengünstiger Phosphordünger, keine Importabhängigkeit
Die direkte Pflanzenverfügbarkeit des Phosphats hängt wesentlich davon ab, in welcher Form die Ausfällung erfolgte.
Bodenuntersuchung vor Klärschlammaufbringung (diese erfolgt aber auf Veranlassung und zu Lasten der Betreiber der Kläranlage).
38
05· Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm
DiestatischeReichweite–alsodieZeitspanne,
dieeinRohstoffbeiaktuellemVerbrauchwelt-
weitnochzurVerfügungsteht–derkontinen-
talen,erschlossenenPhosphorvorkommenbe-
trägtetwa360Jahre[U.S.GEOLOGICALSURVEY].
ProblematischistdabeidieabnehmendeQuali-
tätdervorallemaussedimentärenLagerstätten
abgebautenRohphosphatedurchzunehmende
KontaminationmittoxischenSchwermetallen
(vorallemCadmiummitbiszu147mgprokg
Phosphor)[SCHEIDIG]undRadionukliden(v.a.
Uranmitbiszu687mg/kgP)[RÖMERET.AL.]und
diedamitverbundenenRisikenfürMenschund
Umwelt.Dersogenannte„Phosphor-Peak“,also
jenerZeitpunkt,abdemdasPhosphorangebot
diegestiegeneNachfragenichtmehrdecken
kann,wirdeineraktuellenStudiezufolgefür
dasJahr2033erwartet[CORDELLET.AL.].
DieFoodandAgricultureOrganisationderVer-
eintenNationen(FAO)gehtvoneinemjährlichen
AnstiegdesglobalenPhosphatdüngerbedar-
fesvon2%aus(dasentsprichtrund4Millionen
TonnenproJahr),wobeica.90%diesesMehr-
bedarfesdurchAsienundAmerikaverursacht
werden[FAO].DabeispielendasWachstumder
WeltbevölkerungunddasStrebennacheinem
höherenLebensstandardderMenscheninden
EntwicklungsländerndiegrößteRolle.Vorallem
derdamiteinhergehendeAnstiegdesFleisch-
konsumswirddenPhosphorverbrauchindie
Höhetreiben,dennNutztiereverbrauchenwäh-
rendderAufzuchtwesentlichmehrEnergiein
FormvonFutter,alssiebeimSchlachtenliefern.
AusBild6gehthervor,dasssichetwa90%der
LagerstättenunterderKontrollevonnurfünf
Staatenbefindenundnahezu50%dernachge-
wiesenen,kontinentalenPhosphorvorkommen
aufderErdeinAfrikazufindensind.DerUm-
stand,dassMarokkoseinenPhosphorreichtum
dervondenVereintenNationennichtaner-
kanntenAnnexionvonWestSaharaverdankt,
birgtschonjetzteingroßesKonfliktpotential
undisthinsichtlichderVersorgungssicherheit
Deutschlandsalsbedenklicheinzustufen.
Weitere35%dernachgewiesenenVorkommen
befindensichimHoheitsgebietvonNationendie
eingroßesEigeninteresseamRohstoffPhosphor
besitzen(China,USA).Dieserstehtdemglobalen
HandelalsonurbegrenztzurVerfügung.
PHOSPHORRÜCKGEWINNUNG06
39
Phosphorrückgewinnung· 06
Phosphorrückgewinnungspotentiale und -verfahren AngesichtsderwachsendenErdbevölkerung
unddemdamiteinhergehendenPhosphormehr-
bedarf[FAO]werdenRückgewinnungstechni-
keninZukunfteinedeutlichgrößereRollefür
dieVersorgungssicherheit,diemenschliche
GesundheitunddieSchonungdernatürlichen
Ressourcenspielen.ImRahmenderInitiativeder
BundesregierungfürdenRessourcenschutzför-
dertedasBundesministeriumfürBildungund
Forschung(BMBF)unddasBundesministerium
fürUmwelt,NaturschutzundReaktorsicherheit
(BMU)dieEntwicklungunddenEinsatzneuer
großtechnischerVerfahrenzumRecyclingvon
PhosphorauskommunalemKlärschlamm,kom-
munalemAbwasser,Überschussgülle,Tiermehl
undanderenphosphorhaltigen,organischen
Materialien.DienachfolgendeTabellezeigt
dieRecyclingpotentialeeinigerStoffströmein
Deutschland.
DeutschlandistvollkommenvomImportvon
Rohphosphatenbzw.dendaraushergestellten
Mineraldüngernabhängig.Phosphorstellt
daherinsbesonderealsPflanzennährstoffeine
strategischeRessourcedar,vonderimWirt-
schaftsjahr2007/2008inDeutschland138.000t
PinFormmineralischerPhosphatdüngerver-
brauchtwurden[IWMI].
40
06· Phosphorrückgewinnung
BILD 6: GLOBALE VERTEILUNG DER ERKUNDETEN RESERVEN VON ROHPHOSPHAT FÜR 2013 [U.S. GEOLOGICAL SURVEY]
Marokko 78,9%
Südafrika 2,4%
China 5,8%
USA 2,2%
Jordanien 2,4%
Algerien 3,5%
Russland 2,1%
Syrien 2,8%
Bei vergleichenden Untersuchungen der
PflanzenverfügbarkeitverschiedenerRecy-
clingproduktemitmarktgängigenDüngern
wurdefestgestellt,dasssichhoheEisengehalte,
verursachtdurchdenEinsatzvonEisensalzen
alsFällmittel,negativaufdiePflanzenverfüg-
barkeitauswirken.AuchfürdieVerwertung
derProduktezurelektrothermischenPhos-
phorherstellung(Thermphos,NL)mussdas
molareFe:P-Verhältniskleinerals0,2sein.Als
sehrgünstighabensichdagegenProdukteaus
KläranlagenmitdemBio-P-Verfahrenerwie-
sen.WeiterführendeUntersuchungenfinden
inverschiedenenForschungsvorhabenstatt.
Alsbesondersaussichtsreichkönnensowohl
nasschemischeVerfahrenmitdemFällungs-
produktMagnesium-Ammonium-Phosphat
(MAP),alsauchthermisch-metallurgischeVer-
fahrenerachtetwerden.DieMAP-Verfahren
ermöglicheneineRückgewinnungvonrund
40%bis70%desimKläranlagenzulaufenthal-
tenenPhosphorsundliefernmitdemMAPein
schadstoffarmesProdukt,welchesnichtzuletzt
wegenseinergutenPflanzenverfügbarkeit
hervorragendalsNP-Dünger(Stickstoff(N)-
Phosphor(P)-Dünger)bzw.alsRohstofffürdie
Düngemittelherstellunggeeignetist.Aller-
dingsistderverbleibendeorganischeAnteilje
nachGradderanschließendenAufreinigung
imMAP-Düngerverhältnismäßighoch.
Die thermisch-metallurgischen Verfahren
sindimVergleichzurMAP-Fällungtechnisch
TABELLE 12: THEORETISCHE PHOSPHOR-RECYCLINGPOTENTIALE VERSCHIEDENER STOFFSTRÖME IN DEUTSCHLAND [EIGENE ZUSAMMENSTELLUNG]
* Diese Potentiale sind nicht aufsummierbar, da sie verschiedene, konkurrierende Rückgewinnungspfade innerhalb des Abwasserpfades repräsentieren.
Stoffstrom Geschätzte rückgewinnbare Menge P in t/Jahr
Abwasser (kommunal) 54.000*
Abwasser (industriell) 15.000
Klärschlamm (kommunal) 50.000*
Klärschlammasche 66.000*
Wirtschaftsdünger 444.000
Tierische Nebenprodukte:(Kategorie 1-3, ohne Tierfette) (bis zu 6% P)
20.000
Geschätzter Verbrauch an P in Deutschland 170.000
41
Phosphorrückgewinnung· 06
aufwendiger,ermöglichenabereinenahezu
vollständigeRückgewinnung(>90%)desim
KläranlagenzulaufbefindlichenPhosphors.Ein
weitererVorteilistdiegleichzeitigeNutzung
derthermischenEnergiedesKlärschlamms
unddieZerstörungderimSchlammenthal-
tenenorganischenSchadstoffewährendder
Verbrennung. Voraussetzung für eine effi-
zientethermisch-metallurgischePhosphor-
rückgewinnungausKlärschlammbzw.Klär-
schlammascheistdieMonoverbrennungdes
Klärschlamms,dahierdasPhosphorinrelativ
hohenKonzentrationenundeinemüberschau-
barenAnteilanVerunreinigungendurchz.B.
Schwermetallevorliegt.
DerwesentlicheNachteilderMitverbrennung
ist,dassderdarinenthaltenePhosphorfür
eineRückgewinnungverlorenist.Stelltman
dagegendieVerbrennungdesinDeutschland
42
06· Phosphorrückgewinnung
TABELLE 13: VERFAHREN ZUR PHOSPHORRÜCKGEWINNUNG AUS DEM ABWASSERSTROM [MONTAG ET.AL. UND EIGENE ERHEBUNG]
TABELLE 13: VERFAHREN ZUR PHOSPHORRÜCKGEWINNUNG AUS DEM ABWASSERSTROM [MONTAG ET.AL. UND EIGENE ERHEBUNG]
Wässrige Phase Klärschlamm Klärschlammasche
Adsorptionsverfahren Air Prex / MAP-Verfahren Ash Dec (SUSAN)
CSIR Wirbelbettreaktor Aqua Reci BioCon
DHV CrystalactorÒ CAMBI Eisenbadreaktor (ATZ)
Kurita Festbett KEMIKOND EPHOS
Magnetseparator KREPRO PASCH
Nachfällung/Flockungsfiltration LOPROX SESAL(-Phos)
NuReBas-Prozess Mephrec SEPHOS
Ostara PEARL™ Peco Bioleaching
Phosiedi Phostrip Mephrec
P-RoC (Prophos) PRISA Thermphos
RECYPHOS Seaborne PhosRec (Koop Schiefer)
REPHOS Stuttgarter Verfahren RECOPHOS
RIM NUT Ionenaustauscher Unitika-PhosnixÒ LEACHPHOS
Sydney Water Board Reactor FIX-Phos Eberhard-Verfahren
Phostrip Gifhorner-Verfahren RecoPhos (DE)
Phosnix PROXNAN EPHOS
Kemira-KREPRO Inocre
PRISA POPROX-Verfahren
NuReSys Aqua-Reci
Ebara MEPHREC
MAP Kristallisation Treviso ATZ-Eisenbatreaktor
RECYPHOS RecoPhos (AT)
VerfahrenzurPhosphor-Rückgewinnung.Ein
GroßteilderhierdargestelltenVerfahrenwur-
deinDeutschlandentwickelt.Jedochkonnten
bishernursehrwenigealsPilotanlagenoderim
großtechnischenMaßstabrealisiertwerden.
Weiterführende Information können der
Homepagewww.phosphorrecycling.de entnom-
menwerden.
Deutschland auf dem Weg zum wirtschaftlichen PhosphorrecyclingInTabelle14sinddieinDeutschlandbereits
realisiertenbzw.konkretgeplantenAnlagen
zurPhosphorrückgewinnungmitihrenwich-
tigstenParameternzusammengefasst.
DieForschungs-undEntwicklungslandschaft
spiegeltdasgestiegeneInteresseanRückge-
winnungstechnikenwider,dieesermöglichen,
deninverschiedenen„Abfallstoffströmen“
enthaltenenPhosphorzurückzugewinnenund
nutzbarzumachen.WiesichaufderimMai
2009inVancouverdurchgeführten„Interna-
tionalConferenceonNutrientRecoveryfrom
WasteWaterStreams“zeigte,istDeutschland
inpunktoForschungundEntwicklungauf
diesemGebietiminternationalenVergleich
unterdenführendenNationen.Jedochsind
StaatenwieKanada,JapanunddieUSAbei
dergroßtechnischenRealisierungVorreiter.
InderSchweizwirdbereitseineGesetzesvorla-
geerarbeitet,welchedieP-Rückgewinnungaus
demAbwasserstromundTiermehlvorschreibt
undzumZielhat,dieSchweizvoneinemP-
ImportlandzueinemP-Exporteurzumachen.
DasInkrafttretendesGeboteswarfür2011/12
geplantundsollteeineRückgewinnungsquote
zwischen50und100%festschreiben,wobeieine
Übergangsfristbis2015eingeräumtwird.In
derSchweizistdieKlärschlammdüngungseit
2008ausnahmslosverboten.
SchwedenverfolgtdasZiel,bis2015mindes-
tens60%desimAbwasserenthaltenenPhos-
phorszurecycelnundinderLandwirtschaft
zuverwerten[SWEDISHEPA].
InDeutschlandstehenbereitseineVielzahl
verschiedenertechnischerVerfahrenzurVer-
fügung,allerdingsbefindensiesichnochim
Versuchsstadium.Aneinergroßtechnischen
insgesamtanfallendenKlärschlammes(knapp
2Mio.TonnenTrockenmasseproJahr)komplett
aufdieMonoverbrennungum,ließensichtheo-
retischausderanfallendenAscherund66.000
TonnenPhosphorproJahrzurückgewinnen.
Diesentsprichtrund55%deslandwirtschaftli-
chenVerbrauchsanmineralischemPhosphor.
Tabelle13gibteinenÜberblicküberweltweit
entwickelteundteilweisebereitsetablierte
43
Phosphorrückgewinnung· 06
Betreiber/Standort Verfahren Input Output Menge P1/a Status/Bemerkung
Seaborne EPM AG/ KA Gifhorn
Seaborne (MAP-Fällung)
120 m3/d Gärsubstrat
läuft seit 2007
Remondis Aqua/ Altentreptow (MV)
REPHOS®
MAP-FällungMolkereiabwasser (80 mg P/l)
läuft seit 2007
Berliner Wasser-betriebe/KW Waßmannsdorf und ABA Neuwerk-Mönchengladbach
AirPrex®
Handelsname: „Berliner Pflanze“ MAP-Fällung
Faulschlamm (100 m3/h)
2,5 t MAP/d
ca. 115 t Stand 2013
KW Neuwerk- Mönchengladbach
AirPrex®-MAP-Fällung
Faulschlamm (50 m3/h)
MAP Stand 2013
Braunschweig-Steinhof
AirPrex®-MAP-Verfahren (voraussichtlich)
MAP Stand 2013
Lingen AirPrex® MAP Stand 2013
Hildesheim FIX-Phos CaP Stand 2013
Mainz Budenheim Process
CaP Versuchsphase. Stand 2013
KA Offenburg (Baden-Württemberg)
Stuttgarter Verfahren (MAP-Fällung)
Faulschlamm 50 kg MAP/d
ca. 18 t Stand 2011
Ash Dec jetzt Outotec (RETERRA) (Brandenburg)
SUSAN Thermo- chemisch
Klärschlammasche (ca. 9 % P) (12.000 t/a)
ca. 10.000 t /a P-Dünger
geplant ca. 1.000 t
Geplante Inbetrieb-nahme 2014/2015
Ingitec (Nürnberg)
Mephrec ®
(Metallurgisch)Klärschlamm (25% TS), 60.000 t/a (oder Klärschlam-masche)
P-Schlacke 12.000 t/a
geplant ca. 500 t
Geplante Inbetrieb-nahme 2014
RecoPhos (Schönebeck)
Thermo- chemisch
Klärschlammasche P-Dünger Nicht bekannt Geplante Inbetrieb-nahme 2014
P-RoC (Neuburg) Kristallisation Schlamm Ca-P ca. 20 t Stand 2012
TABELLE 14: IN DEUTSCHLAND REALISIERTE BZW. KONKRET GEPLANTE GROSSTECHNISCHE ANLAGEN (STAND 2010) [EIGENE ZUSAMMENSTELLUNG]
1 Umrechnung der Phosphoranteile von: P2O5 = 43,64% und MAP (MgNH4PO4 · 6H2O) = 12,62%
44
06· Phosphorrückgewinnung
Umsetzungwirdderzeitintensivgearbeitet.
Esgilt,dierechtlichenundwirtschaftlichen
Rahmenbedingungenzuschaffen,dieesden
neuenVerfahrenermöglichen,sichimKreis-
laufwirtschaftssystemzuetablieren.
Eine Möglichkeit bieten neben der Finan-
zierungüberFörderprogrammeauchEin-
nahmenausderAbwasserabgabe.DerAb-
wasser-/Klärschlammpfadbirgtdasgrößte
Phosphorrückgewinnungspotentialinsich,
sodassdasP-RecyclinginFormeinesRückge-
winnungsgebotesinderAbwasserverordnung
verbindlichfestgeschriebenwerdensoll,um
sodieAusrüstungvonKläranlagenmitder
geeignetenRückgewinnungstechnikvoranzu-
treiben.UmdenimKlärschlammenthaltenen
Phosphornocheffektiverzunutzen,müsste
dieKapazitätderMonoverbrennungsanlagen
vonderzeitknapp500.000tTS/aaufca.2Mio.t
TS/aausgebautwerden.DieAnerkennungder
ausschließlichenKlärschlammmonoverbren-
nungalsQuelleerneuerbarerEnergieund
FörderungüberdasErneuerbareEnergien
Gesetz(EEG)würdedieseKapazitätserweite-
rungvoraussichtlichbeschleunigen.
UmdieindenKlärschlammaschenenthalte-
nenRohstoffe(nebenPhosphorauchwichtige
Metalle)fürdieZukunftzusichern,sollten
unseresErachtensnachspezielldafürange-
legte,rückbaufähigeDeponienbzw.Platzauf
vorhandenenDeponiengeschaffenwerden,bis
genügendKapazitätenvorhandensind,diean-
fallendenAschemengenweiterzuverarbeiten.
DiehiervorgestelltenVerfahrenliefernalle-
samtdüngefähigeProdukte.DieSchadstoff-
belastungensindgeringeralsbeikonventio-
nellenMineraldüngern,dieausRohphosphat
sedimentärenUrsprungshergestelltwurden.
DenndieRecyclingprodukteenthaltendeut-
lichwenigerCadmiumundUran,alsdieaus
sedimentärenRohphosphatenhergestellten
Dünger[RÖMERET.AL.].Dieerforderliche
Pflanzenverfügbarkeit,d.h.eineausreichende
Düngewirkung,istbeiallenProduktenge-
geben.GenerellverfügendieMAP-Produkte
gegenüberdenAscheproduktenübereine
höherePflanzenverfügbarkeit.Einekurze
GegenüberstellungderVor-undNachteiledes
MAP-VerfahrensundderthermischenRück-
gewinnungsverfahrenstelltTabelle15dar.
SeriöseAussagenzurWirtschaftlichkeitder
einzelnenVerfahrenlassensichnichttreffen,
dabislanglediglichzweiVerfahreningroß-
technischenAnlageninBetriebgenommen
wurden.DasvonderFirmaRemondisAqua
realisierteREPHOS-Verfahrenhatsichbislang
bewährtundoperiertwirtschaftlich.DasAir-
Prex®läuftaufverschiedenenKläranlagen
wirtschaftlich.DieWirtschaftlichkeitderVer-
fahrenULOPHOS®,Mephrec®undRecoPhos®
seiausSichtderVerfahrensentwicklerund
potentiellenBetreibernunterdengegebenen
Rahmenbedingungen,auchmitgeringen
VerkaufserlösenfürdieProdukte,theoretisch
gegeben.KonkreteAnlagen,beidenendie-
seVerfahrenindergrosstechnischenPraxis
umgesetztwurden,bestehennochnicht,sind
45
Phosphorrückgewinnung· 06
TABELLE 15: VERGLEICH NASSCHEMISCHE MAP-VERFAHREN MIT THERMISCHEN VERFAHREN
MAP thermisch
Vorteile • Kostengünstiger
• Leichter nachzurüsten
• Bessere Pflanzenverfügbarkeit
• Hoher Rückgewinnungsgrad (90%)
• Simultane stoffliche und energetische Nutzung des Klärschlamms
• Flexibler einsetzbar (für alle Klärschlämme und andere Stoffe) geeignet
• Vollständige Zerstörung organischer Schadstoffe
• Deutlich weniger Reststoffe (Abfall)
Nachteile • Derzeit nur bis zu 40% Rückgewinnung
• Nur für Bio-P-Anlagen geeignet
• Höhere Investitionskosten
• Aufwändigere Verfahrensführung
allerdingsz.T.inPlanung(siehez.B.Mephrec®).
Theoretischkanndavonausgegangenwerden,
dassPhosphorrecyclingverfahren,diezurZeit
nichtwirtschaftlichrentabelbetriebenwerden
können,dieseWirtschaftlichkeitbeidenheute
prognostiziertenWeltmarktpreisenundunter
AnnahmeeinesBeginnsdersystematischen
EinführungdesP-RecyclingsimJahr2012in3
bis20Jahrenerreichenwerden[SARTORIUS].
DieEinführungeinerBeimischungsquotewird
aufgrunddesderzeitigenStandsderTechnikim
BereichderPhosphorrückgewinnungnichtge-
fordert.UmdennochdieEntwicklungindiesem
BereichvoranzubringenundhohePhosphor-
rückgewinnungsmengenzuerreichenschlägt
dieLänderarbeitsgemeinschaftAbfallinihrem
Bericht„BewertungvonHandlungsoptionenzur
nachhaltigenNutzungsekundärerPhosphor-
reserven“verschiedeneMaßnahmen,wieetwa
SelbstverpflichtungenderProduzentenoder
dieEinrichtungeinesFondsoderähnlichesvor.
http://www.laga-online.de/servlet/is/23875/
Bericht_Phosphorr%C3%BCckgewinnung.pdf?
command=downloadContent&filename=Bericht_
Phosphorr%FCckgewinnung.pdf
Verwertungswege der Klärschlammaschen
Derzeitwird,wiebereitsschonerwähnt,inder
Fachweltdiskutiert,Klärschlammaschensepa-
ratundleichtrückholbarabzulagern.
AllerdingsschließendiemomentanenVerwer-
tungswegederAscheeineRückholbarkeitder
AschenunddamitdesPhosphorsaus.
46
06· Phosphorrückgewinnung
Bild7verdeutlicht,dassderüberwiegende
TeilderAschenaufDeponienverwertetwurde
oderindenBergversatzging.EingeringerTeil
wird,daerdieAnforderungenderDüngemit-
telverordnungeinhält,auflandwirtschaftli-
chenFlächenalsDüngergenutzt.
Im Jahre 2010 wurden etwa zwei Millionen
TonnenTrockenmasse(tTM)Klärschlammin
Deutschlandentsorgt.RunddieHälftedieser
Mengewurdethermischentsorgt.Aufdieland-
wirtschaftliche,landschaftsbaulicheunddie
sonstigestofflicheVerwertung(z.B.durchKom-
KLÄRSCHLAMMANFALL, ENTSORGUNG UND VERWERTUNG
07
BILD 7: ENTSORGUNGSWEGE DER KLÄRSCHLAMMASCHEN AUS MONOKLÄRSCHLAMMVERBRENNUNGSANLAGEN FÜR DAS JAHR 2009 VON 18 ANLAGEN [EIGENE ERHEBUNG]
91.867 Deponie
49.234 Asphaltmischwerk/Kupferhütte
58.468 Bergversatz
8.500 landwirtschaftliche Verwertung
47
Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung· 07
Bundesland Klärschlam-mentsorgung gesamt
Landwirt-schaftliche Verwertung
Landschafts-bauliche Maßnahmen
Sonstige stoffliche Verwertung
Thermische Entsorgung
Deponierung
[t TM/a] [t TM/a] [t TM/a] [t TM/a] [t TM/a] [t TM/a]
Baden-Würt-temberg
244.505 5.306 16.304 2.219 220.676 -
Bayern 273.161 52.582 70.608 - 149.971 -
Berlin 44.351 - - - 44.351 -
Brandenburg 89.403 18.560 15.788 1.883 53.172 -
Bremen 19.011 11.894 772 - 6.345 -
Hamburg 46.700 - - - 46.700 -
Hessen 157.481 56.510 22.994 1.132 76.845 -
Mecklenburg-Vorpommern
35.407 30.578 2.139 1.319 1.371 -
Niedersachsen 200.648 128.169 18.869 20.193 33.417 -
Nordrhein-Westfalen
468.729 86.571 13.766 16.479 351.913 -
Rheinland-Pfalz
89.114 60.676 2.875 3.143 22.420 -
Saarland 19.751 9.425 1.784 - 8.542 -
Sachsen 85.449 15.679 52.671 2.539 14.560 -
Sachsen-Anhalt
59.569 19.486 16.761 9.204 14.118 -
Schleswig-Holstein
76.057 54.019 312 1.717 20.009 -
Thüringen 40.790 17.732 18.759 1.278 3.021 -
Insgesamt 1.950.126 567.187 254.402 61.106 1.067.431 -
TABELLE 16: KLÄRSCHLAMMENTSORGUNGSMENGEN UND WEGE 2011, UNTERSCHIEDEN NACH BUNDESLÄNDERN [DESTATIS G]
postierungoderRekultivierungsmaßnahmen)
entfielen883.659tTMKlärschlamm.EinenÜber-
blicküberdieEntsorgungswegedereinzelnen
BundesländerinDeutschlandistinderTabelle16
sowieinBild8zusehen.BundesländerwieBa-
den-WürttembergundNordrhein-Westfalen
verbrennenüber60%desinihremBundesland
anfallendenKlärschlamms.Eineüberwiegen-
delandwirtschaftlicheVerwertungdesKlär-
schlammeswirdvorallemindenBundesländern
48
07· Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung
Entwicklung der Klärschlammmenge
1998 wurden etwa 2,2 Mio. t TM entsorgt.
SeitdemhatdieMengedesjährlichzuent-
sorgenden Klärschlammes kontinuierlich
abgenommen.DieMengesankbis2009auf
knappunter2Mio.tTM.LediglichindenJahren
2004bis2008gabeseinenleichtenAnstiegum
wenige10.000tTM.EinwesentlicherGrund
fürdiesenVerlaufistinderZunahmederan-
aerobenSchlammbehandlungzusehen,da
sichdadurchdieMengeanzuentsorgendem
Klärschlammverringert.DiefolgendeGrafik
verdeutlichtdieseEntwicklung:
Mecklenburg-Vorpommern,Niedersachsen,
Rheinland-PfalzundSchleswig-Holsteinprak-
tiziert.Auffälligist,dassdieLandesFreieHanse-
stadtBremeneinenimGegensatzzudenStadt-
staatenBerlinundHamburghohenAnteilander
landwirtschaftlichenVerwertunghat.
49
Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung· 07
BILD 8: PROZENTUALE VERTEILUNG DER ENTSORGUNGSWEGE IN DEN BUNDESLÄNDERN 2011 [DESTATIS G]
Sonstige stoffliche Verwertung
Landschaftbauliche Maßnahmen
Landwirtschaftliche Verwertung
Thermische Entsorgung
Baden
-Württ
emberg
Branden
burg
Bremen
Hamburg
Bayern
Hesse
n
Nieders
achse
n
Nordrh
ein-W
estfa
len
Rheinlan
d-Pfalz
Meckle
nburg-Vorp
ommern
Saarla
nd
Sachse
n-Anhalt
Schles
wig-Holst
ein
Thürin
gen
Sachse
n
Berlin
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Prozentuale Verteilung [%]
1) Darin enthalten ist auch die Entsorgung der von anderen Abwasserbehandlungsanlagen bezogenen Klärschlammmenge, nicht einbezogen ist jedoch die Abgabe an andere Abwasserbehandlungsanlagen.
TABELLE 17: ENTWICKLUNG DER KLÄRSCHLAMMMENGEN UND DEREN ENTSORGUNGSWEGE [DESTATIS A, B, C, D, E, F, G]
Klärschlamm-entsorgung (gesamt)
stoffliche VerwertungThermische Entsorgung
DeponieAbgabe an andere Abwasser- behandlungsanlagen
Zwischenlagerung
Zusammen in der Landwirtschaftbei landschaftsbaulichen Maßnahmen
sonstige stoffli-che Verwertung
Jahr t TM t TM t TM % t TM % t TM % t TM % t TM % t TM t TM
2011 1.950.126 1) 882.695 567.187 29 254.402 13,0 61.106 3 1.067.431 55 0 0
2010 1.887.408 1) 883.659 566.295 30 259.312 13,7 58.052 3,1 1.003.749 53,2 0 0 - -
2009 1.956.447 1) 927.516 589.149 30,1 282.455 14,4 55.912 2,9 1.028.034 52,5 897 0 - -
2008 2.054.102 2) 973.997 587.832 29 331.556 16 54.609 3 1.077.624 53 2.481 0 - -
2007 2.055.906 2) 1.036.844 592.561 29 368.912 18 75.371 4 1.015.014 49 4.048 0 - -
2006 2.048.507 2) 1.078.264 611.598 30 399.712 20 66.954 3 965.115 47 5.128 0 - -
2004 2.260.846 1.175.694 627.989 - 492.768 3) - 54.937 - 711.170 - 79.052 - 230.726 64.204
2001 2.429.403 1.399.456 754.837 - 583.269 3) - 61.350 - 554.924 - 159.673 - 234.227 81.123
1998 2.459.177 1.490.074 783.662 - 628.550 3) - 77.862 - 395.859 - 205.140 - 254.254 113.850
* Klärschlammmenge von 1998, 2001 und 2004 berechnete sich aus der vom statistischen Bundesamt angegebenen Gesamtmenge minus der ebenfalls angegebenen Klärschlammmenge zur Abgabe an andere Abwasserreinigungsanlagen
BILD 9: ENTWICKLUNG DER KLÄRSCHLAMMENGE [DESTATIS A, B, C, D, E, F, G]
Klärschlammmenge [t TM/a]
2.300.000
2.200.000
2.100.000
2.000.000
1.900.000
1.800.000
1.700.000
2.204.923 2.195.176
2.030.120
2.048.507
2.055.906
2.054.102
1.956.447 1.950.126
1.887.408
Jahr 1998 2001 2004 2006 2007 2008 2010 20112009
50
07· Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung
2) Ohne Abgabe an andere Abwasserbehandlungsanlagen
3) Kompostierung und landwirtschaftliche Maßnahmen wurden zusammengefasst
DasKlärschlammaufkommenwurdeausden
DatendesstatistischenBundesamteszurKlär-
schlammentsorgungausderbiologischenAb-
wasserbehandlungentnommen[DESTATISA,
B,C,D,E].UmdieVergleichbarkeitzugewähr-
leistenwurdevonderGesamtmengefür1998,
2001und2004dieMengeanKlärschlamm
abgezogen,dieanandereAbwasserreinigungs-
anlagenabgegebenwurde.DerGrunddafürist,
dassdienachfolgendenStatistikendieseMenge
nichtmehrinderStatistikausweisen.Ebenfalls
tauchtdieRubrik„Zwischenlagerung“nicht
mehrindenneuerenStatistikenauf.
ZurVeranschaulichungderentsorgtenKlär-
schlammengenundEntsorgungswegeüber
dieJahrehinwegdientTabelle17.Hieristklar
dieVerschiebungderzuentsorgendenKlär-
schlammmengenvonderDeponierungund
derlandschaftsbaulichenMaßnahmenzur
thermischenVerwertunghinzuerkennen.
InBild10istdieEntwicklungderverschiedenen
Entsorgungswegedargestellt.Diethermische
EntsorgungvonKlärschlammnahmseit1991
von9Prozentauf52,5ProzentimJahr2009
zu.DieDeponierungvonKlärschlammnahm
von42ProzentauffastNullProzentab.Grund
hierfüristdasseit1.Juni2005geltendeDepo-
nierungsverbotunbehandelterAbfälle.Eben-
fallsabgenommenhatdielandschaftsbauliche
Verwertung.Wurden1998noch628.550tTM
Klärschlamm-entsorgung (gesamt)
stoffliche VerwertungThermische Entsorgung
DeponieAbgabe an andere Abwasser- behandlungsanlagen
Zwischenlagerung
Zusammen in der Landwirtschaftbei landschaftsbaulichen Maßnahmen
sonstige stoffli-che Verwertung
Jahr t TM t TM t TM % t TM % t TM % t TM % t TM % t TM t TM
2011 1.950.126 1) 882.695 567.187 29 254.402 13,0 61.106 3 1.067.431 55 0 0
2010 1.887.408 1) 883.659 566.295 30 259.312 13,7 58.052 3,1 1.003.749 53,2 0 0 - -
2009 1.956.447 1) 927.516 589.149 30,1 282.455 14,4 55.912 2,9 1.028.034 52,5 897 0 - -
2008 2.054.102 2) 973.997 587.832 29 331.556 16 54.609 3 1.077.624 53 2.481 0 - -
2007 2.055.906 2) 1.036.844 592.561 29 368.912 18 75.371 4 1.015.014 49 4.048 0 - -
2006 2.048.507 2) 1.078.264 611.598 30 399.712 20 66.954 3 965.115 47 5.128 0 - -
2004 2.260.846 1.175.694 627.989 - 492.768 3) - 54.937 - 711.170 - 79.052 - 230.726 64.204
2001 2.429.403 1.399.456 754.837 - 583.269 3) - 61.350 - 554.924 - 159.673 - 234.227 81.123
1998 2.459.177 1.490.074 783.662 - 628.550 3) - 77.862 - 395.859 - 205.140 - 254.254 113.850
51
Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung· 07
aufdiesemWegeverwertet,sowarenes2009
nurnoch282.455tTM.Dielandwirtschaftliche
VerwertungistüberdieJahrehinwegrelativ
konstantgeblieben.2004wurden627.989tTM
KlärschlammauflandwirtschaftlichenFlä-
chenausgebracht.2009warenesimmernoch
589.149tTM.
Theoretische Kapazitäten zur
Verbrennung von Klärschlamm
EinAusstiegausderlandwirtschaftlichen
Verwertunghinzueinerkomplettthermi-
schenVerwertungerfordertdenAufbauvon
Verbrennungskapazitäten.NachExperten-
schätzungenstanden2009etwa1,2Mio.tTM
in Deutschland zur Verfügung. Tabelle 18
zeigtinwelchenBereichendieverfügbaren
Kapazitätenliegen.
BILD 10: KLÄRSCHLAMMENTSORGUNG IN DEN JAHREN 1991 BIS 2010 [UBA UND DESTATIS F]
* Umstellung der statistischen Erhebungsmethodik, daher vor 2007 keine Aufsummierung auf 100% möglich, TS = Trockensubstanz
1991
1995
1998
2001
2004
2007
2008
2009
2010
2011
Deponie landwirtschaftliche Verwertung
Landschaftsbau, Kompostierung und sonstige
stoffliche Verwertung
Verbrennung
Anteil in % TS*
52
07· Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung
42,0
28,0
39,0
31,7
31,1
27,8 28
,828
,6 30,1
30,0
29,1
16,0
8,3
6,6
3,5
0,2
0,1
0,0
0,0
0,0 2,
715
,528
,926
,524
,121
,618
,817
,316
,816
,2
9,0
9,0
16,0
22,8
31,5
49,4 52
,252
,253
,2 54,760
50
40
30
20
10
0
TABELLE 18: BESTEHENDE VERBRENNUNGSKAPAZITÄTEN IN DEUTSCHLAND 2009 [SCHMITZ]
DiegenehmigtenKlärschlammmitverbren-
nungskapzitätenderKraftwerkeinDeutschland
liegennach[SCHMITZ]beietwa716.000tTM
proJahr(TM/a).Technischkönnenjedochnur
500.000tTM/agenutztwerden.2009lagdie
KapazitätderMonoverbrennungsanlagenbei
etwa500.000tTM/a.DiemomentanenKapazi-
tätenliegen(z.B.durchZubauneuerAnlagen)
jedochetwashöher.Insgesamtwaren2009also
KapazitäteninHöhevonetwa1,2Mio.tTM/a
verfügbar (siehe Tabelle 18). Ein wichtiger
SchrittbeieinemAusstiegausderlandwirt-
schaftlichenVerwertungdesKlärschlammes
istderAufbauvonneuenAnlagen,umausrei-
chendKapazitätenzurVerfügungzuhaben.
Klärschlammverwertung in den
Mitgliedstaaten der EU
InderEuropäischenUnionfallenimJahretwa
11,5Mio.tTSKlärschlamman.Tabelle19enthält
dieMengenderzurEntsorgunganfallenden
KlärschlämmeindenMitgliedstaatenderEU
sowiederenalsProzentzahldargestellteEnt-
sorgungswege.
Anlagen Genehmigte Kapazitäten [t TM/a]
Verfügbarkeit [%]
Genutzte Kapazität [t TM]
EnBW- Kraftwerke 69.375
E.ON-Kraftwerke 170.475
RWE-Kraftwerke 213.700
Vattenfall-Kraftwerke 126.750
Kraftwerke anderer Betreiber 136.200
Kraftwerke gesamt 716.500 70 501.550
Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen 554.750 90 499.275
Zementwerke 89.000 95 84.550
Müllverbrennungsanlagen 119.300 80 95.440
Klärschlammverbrennung Deutschland gesamt 1.479.550 1.180.815
Thermisch verwertete Menge Klärschlamm 2009 1.028.034
Gesamtmenge Klärschlamm 2009 1.956.447
53
Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung· 07
TABELLE 19: KLÄRSCHLAMMAUFKOMMEN IN EUROPA UND DEREN VERWERTUNGSWEGE (SORTIERT NACH DEN EINZELNEN MITGLIEDSTAATEN) NACH [EUROSTAT] UND [MILIEU; WRC; RPA], STAND 2010
* Mittelwerte
Mitgliedsstaat Bevölkerungsanteil mit Anschluss an kommunale Kläranlagen insgesamt
Gesamtaufkommen Klärschlamm in den EU-Mitgliedstaaten
Anteil an europäischen Gesamtaufkommen
Landwirtschaftliche Verwertung Verbrennung Deponierung Andere Optionen
[%] [Mio. kg TS/a] [%] [%] [%] [%] [%]
Bulgarien 45,0 47,0 0,4 50,0 0,0 30,0 20,0
Zypern 30,0 10,8 0,1 50,0 0,0 40,0 10,0
Tschechische Republik 76,0 260,0 2,3 55,0 25,0 10,0 25,0
Estland 80,0 33,0 0,3 15,0 - - 85,0
Ungarn 57,0 175,0 1,5 75,0 5,0 10,0 5,0
Lettland 65,0 30,0 0,3 30,0 40,0 30,0
Litauen 71,0 80,0 0,7 30,0 0,0 5,0 65,0
Malta 48,0 10,0 0,1 - - 100,0 -
Polen 64,0 520,0 4,5 40,0 5,0 45,0 10,0
Rumänien 29,0 165,0 1,4 0,0 5,0 95,0
Slowakei 52,0 55,0 0,5 50,0 5,0 5,0 10,0
Slowenien 57,0 25,0 0,2 5,0 25,0 40,0 30,0
Österreich 93,0 273,0 2,4 15,0 40,0 1,0 45,0
Belgien 69,0 170,0 1,5 10,0 90,0 - -
Dänemark k. A. 140,0 1,2 50,0 45,0 - -
Finnland 81,0 155,0 1,3 5,0 - - 95,0
Frankreich 80,0 1.300,0 11,3 65,0 15,0 5,0 15,0
Deutschland 95,0 2.000,0 17,4 30,0 50,0 0,0 20,0
Griechenland 87,0 260,0 2,3 5,0 95,0
Irland 84,0 135,0 1,2 75,0 15,0 10,0
Italien k. A. 1.500,0 13,0 25,0 20,0 25,0 30,0
Luxemburg 95,0 10,0 0,1 90,0 5,0 5,0
Niederlande 99,0 560,0 4,9 0,0 100,0
Portugal 70,0 420,0 3,7 50,0 30,0 20,0
Spanien 92,0 1.280,0 11,1 65,0 10,0 20,0
Schweden 86,0 250,0 2,2 15,0 5,0 1,0 75,0
Vereinigtes Königreich k. A. 1.640,0 14,3 70,0 20,0 1,0 10,0
Total EU 15 85,9 10.093,0 87,7 38,0* 35,8* 18,3* 33,9*
Total EU 27 71,0 11.503,8 - 37,3* 23,8* 28,7* 31,3*
54
07· Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung
Mitgliedsstaat Bevölkerungsanteil mit Anschluss an kommunale Kläranlagen insgesamt
Gesamtaufkommen Klärschlamm in den EU-Mitgliedstaaten
Anteil an europäischen Gesamtaufkommen
Landwirtschaftliche Verwertung Verbrennung Deponierung Andere Optionen
[%] [Mio. kg TS/a] [%] [%] [%] [%] [%]
Bulgarien 45,0 47,0 0,4 50,0 0,0 30,0 20,0
Zypern 30,0 10,8 0,1 50,0 0,0 40,0 10,0
Tschechische Republik 76,0 260,0 2,3 55,0 25,0 10,0 25,0
Estland 80,0 33,0 0,3 15,0 - - 85,0
Ungarn 57,0 175,0 1,5 75,0 5,0 10,0 5,0
Lettland 65,0 30,0 0,3 30,0 40,0 30,0
Litauen 71,0 80,0 0,7 30,0 0,0 5,0 65,0
Malta 48,0 10,0 0,1 - - 100,0 -
Polen 64,0 520,0 4,5 40,0 5,0 45,0 10,0
Rumänien 29,0 165,0 1,4 0,0 5,0 95,0
Slowakei 52,0 55,0 0,5 50,0 5,0 5,0 10,0
Slowenien 57,0 25,0 0,2 5,0 25,0 40,0 30,0
Österreich 93,0 273,0 2,4 15,0 40,0 1,0 45,0
Belgien 69,0 170,0 1,5 10,0 90,0 - -
Dänemark k. A. 140,0 1,2 50,0 45,0 - -
Finnland 81,0 155,0 1,3 5,0 - - 95,0
Frankreich 80,0 1.300,0 11,3 65,0 15,0 5,0 15,0
Deutschland 95,0 2.000,0 17,4 30,0 50,0 0,0 20,0
Griechenland 87,0 260,0 2,3 5,0 95,0
Irland 84,0 135,0 1,2 75,0 15,0 10,0
Italien k. A. 1.500,0 13,0 25,0 20,0 25,0 30,0
Luxemburg 95,0 10,0 0,1 90,0 5,0 5,0
Niederlande 99,0 560,0 4,9 0,0 100,0
Portugal 70,0 420,0 3,7 50,0 30,0 20,0
Spanien 92,0 1.280,0 11,1 65,0 10,0 20,0
Schweden 86,0 250,0 2,2 15,0 5,0 1,0 75,0
Vereinigtes Königreich k. A. 1.640,0 14,3 70,0 20,0 1,0 10,0
Total EU 15 85,9 10.093,0 87,7 38,0* 35,8* 18,3* 33,9*
Total EU 27 71,0 11.503,8 - 37,3* 23,8* 28,7* 31,3*
55
Klärschlammanfall, Entsorgung und Verwertung· 07
DengrößtenAnteilamGesamtklärschlamm-
aufkommen in den EU-27 Ländern hat die
BundesrepublikDeutschland(18%).Diehohe
BevölkerungszahlundderhoheAnschluss-
gradankommunaleKläranlagenerklären
diesenKlärschlammanfall.DasVereinigte
KönigreichentsorgtebenfallseinegroßeMen-
geanKlärschlammimJahr.Ausgehendvon
derAnnahme,dassderAnschlussgradder
BevölkerungankommunaleKläranlagenin
derEUsteigt,wirdauchderzuentsorgende
Klärschlammzunehmen.Dieswiederumstellt
dieKlärschlammentsorgunginderEUvor
neueAufgaben.
DerAusstiegausderlandwirtschaftlichenKlär-
schlammverwertungwürdehauptsächlichdie
ProduzentenvonKlärschlammbetreffen.Denn
dadurchmüsstederKlärschlammvermutlich
weiteralsbishertransportiertwerden.Diemög-
licherweisehöherenKostenfürdieEntsorgung
würdendannwahrscheinlichaufdieAbwas-
sergebührenaufgeschlagenundsomitaufdie
Bevölkerungumgelegtwerden[FELSETAL.].
InwieweitderBürgerdenAusstiegaberüber
dieAbwasserkostenmitbezahlenmuss,sollim
FolgendenineinemersteneinfachenAnsatz
untersuchtwerden.
DieKostenderAbwasserentsorgungwerden
zurzeitdurchdiefolgendenFaktorenbestimmt:
• GrößeundAusbaugradderKläranlage
• SaisonaleEinflüsse(z.B.durchdenTourismus)
• ArtderKlärschlammentsorgung
• StrukturelleEigenschaften(z.B.durch
Geländeerhebungen)
• EinwohnerdichteproKanalmeter
• Zuschüsse[FELSETAL]
Nach[FELSETAL]habenbesondersdieAnschaf-
fungskostenvonKläranlagenundKanalnetzen
einensehrlangfristigenEinflussaufdieAb-
wasserentsorgungskosten.Etwa75bis85%der
Kostensindunabhängigvonderverbrauchten
MengeWasser.DerzweitgrößtePosten,der
indieAbwasserkostenmiteinfließt,sindAb-
schreibungenundZinsen.Personalkostensind
mitetwa14%kalkuliert.Weitere10%entfallen
KOSTEN DER KLÄRSCHLAMMENTSORGUNG
08
56
08· Kosten der Klärschlammentsorgung
aufMaterialundEnergie.Somitschlagendie
BehandlungundEntsorgungvonKlärschlamm
lediglichmit3%zuBuche,wasbedeutet,dass
der nachgeschaltete Entsorgungsweg im
VergleichzudenanderenKostenwenigins
Gewichtfällt.EineÄnderungderEntsorgung
hättedeshalbwohlnurgeringeAuswirkungen
aufdieGesamtkostenundwürdedamitauch
nureinengeringenBeitragzurErhöhungder
Abwassergebührenliefern[FELSETAL].
AusBild11gehthervor,dassdielandwirtschaft-
licheVerwertungdiezurzeitkostengünstigste
OptionderKlärschlammentsorgungist.Die
KostenderlandwirtschaftlichenKlärschlamm-
aufbringungbetragenzwischen120Euround
375EurojeTonneTS.DiethermischeMono-
verbrennungliegtdagegenzwischen180und
400EurojeTonneTS.EineandereQuellegibt
Entsorgungskostenzwischen8und130Euroje
TonneFeuchtesubstanzan.DieseKostensind
inTabelle20dargestellt.
BILD 11: KOSTEN DER KLÄRSCHLAMMENTSORGUNG EINSCHLIESSLICH DER KOSTEN FÜR ENTWÄSSERUNG UND TRANSPORT IN EURO PRO TONNE TR [DWA A, B]
€/tTR
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Land
wir
tsch
aft
nass
um
4%
TR
Land
wir
tsch
aft m
ech.
en
twäs
sert
um
25%
TR
Reku
ltivi
erun
g m
ech.
en
twäs
sert
um
25%
TR
Mitv
erbr
ennu
ng m
ech.
en
twäs
sert
um
25%
TR
Mon
over
bren
nung
mec
h.
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ässe
rt u
m 2
5% T
R
Mitv
erbr
ennu
ng im
Ze
men
twer
k >9
0% T
R
57
Kosten der Klärschlammentsorgung· 08
EinerStudiefürdasMinisteriumfürUmwelt,
NaturschutzundLandwirtschaftdesLandes
Schleswig-Holsteinzufolgebelaufensichdie
GesamtkostenausvolkswirtschaftlicherSicht
inSchleswig-Holsteinfürdielandwirtschaft-
licheVerwertungauf7,3Mio.Euroundfürdie
thermischeEntsorgungauf13,5Mio.Euro.Die
AuswirkungeneinesVerbotsinderlandwirt-
schaftlichenVerwertungließeneineVerdopp-
lungderGesamtkostenerwarten[FELSET.AL].
DieAuswirkungeneinesVerzichtseinerland-
wirtschaftlichenKlärschlammausbringung
stelltsichwiefolgtdar:LautderStudie[FELS
ET.AL]entfallenlediglich3%derGesamtkosten
derAbwasserbewirtschaftungaufdieEntsor-
gungdesKlärschlammes.DerRestwirddurch
Abwassertechnik,ZinsenundAbschreibungen
verursacht.ImDurchschnittbetragendieAb-
wasserkostenrundzweiEuroproKubikmeter.Die
StudieerrechneteeineErhöhungvondreiCent
proKubikmeter.FüreinenVierpersonenhaus-
haltwürdedieseineSteigerungvon448Euro
proJahrauf454EuroproJahrbedeuten(also
6EuroproJahr).ImFallvonKläranlagen,bei
denenderKlärschlammnichtentwässernwird,
wäremiteinerErhöhungumvierCentproKubik-
meterzurechnen.BeidenErgebnissenhandelt
essichumModellrechnungen,derenErgebnis
vondeneingesetztenWerten(Wasserverbrauch,
Entsorgungskosten)abhängigist[FELSETAL.].
InwieweiteineÜbertragungderErgebnisseder
StudieaufganzDeutschlandmöglichist,muss
nochgeprüftwerden.DerVerzichtaufeine
landwirtschaftlicheVerwertunghättenatür-
TABELLE 20: KOSTEN DER KLÄRSCHLAMMENTSORGUNG NACH [SCHUMACHER; NEBOCAT]
Entsorgungsoption Entsorgungskosten [€/tFS] Zustand
Min. Max.
Mitverbrennung Steinkohlekraftwerk 80 130 Getrocknet >85%
Mitverbrennung Zementwerk 90 100 Getrocknet >85%
Monoverbrennung 80 120 Mechanisch entwässert 20-45 %TS
Mitverbrennung Müllverbrennungsanlage 80 100 Mechanisch entwässert 20-45%TS
Mitverbrennung Steinkohlekraftwerk 75 100 Mechanisch entwässert 20-45%TS
Mitverbrennung Braunkohlekraftwerk 50 75 Mechanisch entwässert 20-45%TS
Rekultivierung 30 45 Mechanisch entwässert 20-45%TS
Landwirtschaft, überregional 33 45 Mechanisch entwässert 20-45%TS
Landwirtschaft, regional 25 30 Mechanisch entwässert 20-45%TS
Landwirtschaft, flüssig 8 12 Flüssig 4-5%TS
58
08· Kosten der Klärschlammentsorgung
lichVor-undNachteilefürdieverschiedenen
Akteure.DieAbwassergebührenkönntenzwar
betroffensein,allerdingsfälltderenErhö-
hungkauminsGewicht.DieLandwirtschaft
müsstedenbisherigenDüngerdurchindus-
triellenDüngerersetzen.Ihrentgehtdamit
einKostenvorteil.Demstehteinverminderter
SchadstoffeintragindieBödengegenüber.
EingroßerVorteilderPhosphorrückgewin-
nungist,dassdieMineraldünger–alsauch
dieRecyclingdünger–imGegensatzzumKlär-
schlammeinedefinierteZusammensetzung
undPflanzenverfügbarkeitderNährstoffe
haben.Erstdasmachteinegutebedarfsge-
rechteDüngepraxismöglich.
KlärschlammistinseinerZusammensetzung
sehrinhomogenunddaherinseinerQualität
nurschwercharakterisierbar.DerKlärschlamm
enthältnebeneinerReihevonorganischen,hor-
monellwirksamenVerbindungenunddiversen
KrankheitserregernauchSchwermetalleund
RückständevonArzneimitteln,diebeieiner
direktenlandwirtschaftlichenVerwertungin
dennatürlichenKreislaufgelangenkönnen.
Klärschlammstelltdiewohlkostengünstigste
Phosphor-undNährstoffquellezurDüngung
darundenthälteinenhohenAnteilanhumus-
bildenderOrganik.DiePflanzenverfügbarkeit
desimKlärschlammenthaltenenPhosphorsist
indesstarkvonderFormderAusfällungabhän-
gig.EineguteHumusbildungkannaußerdem
auchdurchalternativeVerfahren(z.B.durch
Fruchtfolge)erreichtwerden.
NachwievorstelltKlärschlammeineSchadstoff-
senkefürunerwünschteAbwasserinhaltsstoffe
ausHaushalten,GewerbeunddiffusenQuellen
dar,überderenUmweltrelevanzundWirkung
teilweisenochzuwenigbekanntist.Trotzschar-
ferKontrollenundstrengerGrenzwertefüreini-
geSchadstoffeimKlärschlammkannnichtver-
hindertwerden,dassnichtgeregelteSchadstoffe
(zumBeispieleinigeKohlenwasserstoffe)inden
Bodengelangen.EinÜbergangbestimmter
SchadstoffeindenNahrungsmittelkreislauf
istnichtimmerauszuschließen,auchwenn
z.B.organischeSchadstoffesichinderRegel
nichtinPflanzenanreichern.Allerdingswerden
ZUSAMMENFASSUNG UND EMPFEHLUNGEN
09
59
Zusammenfassung und Empfehlungen· 09
auchimmerwiederneueAbbauproduktevon
ArzneimittelnimKlärschlammentdeckt.Diese
gelangendurchmenschlicheAusscheidungen
überdieKanalisationindieKläranlageund
schließlichindenKlärschlamm.
Daneben ist die landwirtschaftliche Klär-
schlammverwertungmitdemRisikoeiner
WeiterverbreitungvonKrankheitserregern
fürMenschen,TiereundPflanzenverknüpft.
DaherbesteheninderKlärschlammverord-
nungstrengeAusbringungseinschränkun-
genfürKlärschlämme.Soistz.B.dieAufbrin-
gungvonKlärschlämmenaufGemüse-und
ObstanbauflächensowieaufDauergrünland
generellnichtzulässig.AufAckerflächen,die
zumAnbauvonFeldgemüseoderFeldfutter
genutzt werden, müssen Wartezeiten ein-
gehaltenwerden.BeiderNovellierungder
Klärschlammverordnungsollzurweiteren
RisikominimierungeinQualitätssicherungs-
systemfürKlärschlämmeeingeführtwerden.
ZusätzlichsollenKlärschlämmezurRisikomi-
nimierungeiner„hygienisierenden“Behand-
lungunterzogenwerden,welchedieKonzent-
rationderKrankheitserregerreduziert.Diese
zusätzlicheBehandlungdesKlärschlamms
verursachtKostenundistdaherinsbesondere
fürkleineAnlagenschwierigzurealisieren.
ZurMinimierungdesRisikosderÜbertragung
vonKrankheitserregernbeiderAusbringung
vonKlärschlämmenisteswichtig,dassauchin
derneuenKlärschlammverordnungdiestren-
genAusbringungseinschränkungenerhalten
bleiben.
AufgrunddesVorkommensvonSchadstoffen
undKrankheitserregernbewertetdasUmwelt-
bundesamtunterVorsorgeaspektendieland-
wirtschaftlicheVerwertungvonKlärschlamm
alsDüngerkritischundsprichtsichfürden
sukzessivenVerzichtaufdieseArtderVerwer-
tungaus.DaKlärschlammeinewichtigeSekun-
därquellefürPhosphoristunddieserkünftig
verstärktfürDüngungsmaßnahmengenutzt
werdensollte,müssenparallelzumRückgang
derbodenbezogenenKlärschlammverwertung
dieerforderlichenMaßnahmenzurRückgewin-
nungdesimKlärschlammenthaltenenPhos-
phorsundggf.andererNährstoffeausgebaut
werden.HierfürkommennachAuffassung
desUmweltbundesamtesnebenderdirekten
NährstoffrückgewinnungausdemAbwasser
oderdemKlärschlamminsbesonderesolche
thermischeVerfahreninFrage,beideneneine
NutzungderVerbrennungsaschezuDünge-
zweckengewährleistetist.Hierzubedarfes
nochderWeiterentwicklungentsprechender
Techniken.DasUmweltbundesamtgehtdavon
aus,dassdieflächendeckendeEinführungsol-
cherRückgewinnungsverfahreninnerhalbder
kommendenzweiJahrzehnteerreichtwerden
kann.
MiteinemVerzichtaufdielandwirtschaftliche
Klärschlammverwertunggemäßbisheriger
PraxisstehtdieorganischeSubstanzdesKlär-
schlammsdemBodenalsHumusbildnernicht
mehrzurVerfügung.ZumAusgleichderfeh-
lendenHumusmengebzw.einerggf.negativen
HumusbilanzdesBodensmüssenErsatzmaß-
60
09· Zusammenfassung und Empfehlungen
nahmenergriffenwerden,diedergutenfach-
lichenPraxisinderLandwirtschaftnachdem
Bundes-Bodenschutzgesetz(BBodSchG)ent-
sprechen.DasUmweltbundesamtgehtdavon
aus,dasseineintelligenteHumusbewirtschaf-
tung(z.B.überFruchtfolgengestaltung)und
dergeplanteAusbauderBioabfallsammlung
und-verwertungdazubeitragenkönnen,die
entstehendeLückezuschließen.
PhosphorwirdderzeitausdemAuslandim-
portiert.Dieserweistaberimmerschlechtere
Qualitätenauf,weilerhoheGehalteanSchwer-
metallen oder Radionukliden aufweist. Da
PhosphorfürdasmenschlicheLebenessentiell
istundeineendlichverfügbarenatürlicheRes-
sourcedarstellt,mussdiesersoweitwiemöglich
imKreislaufgehaltenwerden.Mittelfristig
solltenmindestens20%desinDeutschland
benötigtenRohphosphatsausKlärschlamm
oderKlärschlammaschenzurückzugewon-
nenwerden.DazuwerdenseitgeraumerZeit
Verfahrenentwickelt,diedenPhosphoraus
demKlärschlammundderKlärschlammver-
brennungsascheholen.AndereVerfahrenkon-
ditionierendieAschenso,dassderPhosphor
pflanzenverfügbarerist.Bishergibtesaber
nurwenigegroßtechnischumgesetzteAnlage.
DeshalbbestehthiereingroßerFörderbedarf,
dieserVerfahrengroßtechnischumzusetzen
unddamitzuetablieren.
Aussagen darüber, welches Phosphorrück-
gewinnungsverfahrendas„beste“Verfahren
ist,könnenderzeitnichtgemachtwerden,da
dieAuswahldesrichtigenVerfahrensvonzu
vielenFaktorenabhängt(wieetwaSchwerme-
tallgehaltderKlärschlammasche,Größeund
BetriebsweisederKläranlageund/oderMono-
verbrennungsanlage,regionaleAnbindung
derKläranlagean(Mit)Verbrennungsanlagen,
TransportkostenundPreisentwicklungdes
PhosphorsaufdemWeltmarktetc.).Bevorzugt
werdensolltenaberVerfahren,dieeinehohe
AusbeuteanPhosphorhabenundsichdamit
selberwirtschaftlichtragenkönnen.
Eswirddeutlich,dassdieVerbrennungsanla-
genmitihrengenehmigtenKapazitätender-
zeitzurKompensationderMengen,dieüber
diebisherigenEntsorgungswegeverwertet
werden,nichtausreichen.DerZubauneuer
Feuerungsanlagen,vorzugsweisevonMonover-
brennungsanlagenmitnachgeschalteterPhos-
phorrückgewinnung,istdeshalbanzustreben.
DurchdieMitverbrennungvonKlärschlamm
könnenfossileBrennstoffeeingespartwerden,
welchedamitzueinerCO2-Reduktionbeitra-
gen.DarüberhinausstelltdieserKlärschlam-
mentsorgungsweg einen im Vergleich zur
Monoverbrennungökonomischgünstigeren
Wegdar.Klärschlammaschedientweiterauch
alsZuschlagstoffbeiderZementherstellung,
wodurch ebenfalls Ressourcen eingespart
werden.DurchdieMitverbrennungwirdaber
wertvollerPhosphorausdemKreislaufzurNah-
rungsmittelherstellungentfernt.Entwederist
derPhosphorfestimZementeingebundenoder
sostarkinSchlackenundanderenVerbren-
61
Zusammenfassung und Empfehlungen· 09
nungsrückständenverteilt,dassdiesersomit
nichtmehrzurVerfügungsteht.Deshalbsollte
dieMonoverbrennungderMitverbrennung
vorgezogenwerden.
AuseinererstenüberschlägigenAbschätzung
ergibtsich,dassdiezuerwartendenMehrkos-
tenfürdieVerbraucher,imFalleeinerUmstel-
lungvonderlandwirtschaftlichenVerwertung
aufdiereineMonoverbrennunginVerbindung
miteinerPhosphorrückgewinnung,dieAbwas-
serentgeltenurgeringfügigerhöhenkönnen.
DerNutzeneinerUmstellungbestündezum
eineninderVermeidungvonhygienischen
undstofflichenRisikenfürBödenundzum
anderendarin,dasskeineMengenanPhosphor
mehrimportiertwerdenmüssten,diesichin
derZukunftqualitativweiterverschlechtern
undimPreissteigenkönnten.Hinzukommt,
dassdiesezuerstvonSchadstoffenbereinigt
werdenmüssen.Schließlichwürdedurchdie
UmstellungeinneuerMarkteröffnetwerden
undzudemkönnenauchpositiveAuswirkun-
genaufdenTechnologietransfererwartetwer-
den.MitdenRückgewinnungsanlagenund
Verbrennungskapazitätenwürdendarüber
hinausauchArbeitsplätzegeschaffenwerden.
DarüberhinaussetztsichindenletztenJahren
dasVerfahrendersolarenKlärschlammtrock-
nungmehrundmehrdurch.DerVorteilliegt
indengeringenInvestitions-undBetriebskos-
ten.DennochhabenmomentandieTrommel-
undScheibentrocknerdeninsgesamtgrößten
Durchsatz.Diealsenergetischamgünstigsten
zubetrachtendeTrocknungistaberdieTrock-
nungamStandortderVerbrennungsanlage,
zumBeispielmittelsAbwärmenutzung.
Tabelle21fasstdieVor-undNachteiledermo-
mentanenEntsorgungswegezusammen:
UmdenobengefordertenVerzichtaufdieland-
wirtschaftlicheVerwertungvonKlärschlamm
durchzusetzen,sindnachAnsichtdesUmwelt-
bundesamtesfolgendeMaßnahmennotwendig:
• DieMonoverbrennungskapazitätenmüssen
ausgebautwerden.EinePhosphorrückgewin-
nungsolltedabeiindiejeweiligenAnlagen
integriertwerden.
• DieMitverbrennungvonKlärschlammsoll-
tenursolangezulässigsein,bisdurchden
AufbauvonausreichendenMonoverbren-
nungskapazitäteneinegesicherteundum-
weltverträglicheEntsorgunggewährleistet
ist.DieMitverbrennungsehenwirdeshalb
nuralsÜbergangslösungaufdemWegzu
einerreinenMonoverbrennungan.
• Verbrennungskapazitäten sollen unter
BerücksichtigungmöglichstkurzerTrans-
portwegebeiderKlärschlammentsorgung
geschaffenwerden.Soließensichzusätzliche
BelastungenvonMenschundNaturinfolge
derTransportwegeminimieren.
• WirddieMitverbrennungderMonoverbren-
nungvorgezogen,weilauswirtschaftlichen
62
09· Zusammenfassung und Empfehlungen
oderlogistischenProblemeneineMonover-
brennungmitanschließenderPhosphorrück-
gewinnung nicht realisiert werden kann,
müssenanderePhosphorrückgewinnungsver-
fahrenetabliertwerden.ZumBeispielkommen
hierVerfahreninFrage,diePhosphornichtaus
derKlärschlammasche,sonderndirektaus
demAbwasseroderdemKlärschlammrück-
gewinnen.DasP-Rückgewinnungspotential
istallerdingsniedrigeralsdasPotentialbei
einerRückgewinnungausVerbrennungsa-
schen.DerbeidiesenVerfahrenentstehende
phosphorarmeKlärschlammkanndanninder
Mitverbrennungentsorgtwerden.
• Die(Weiter)EntwicklungundderAusbauvon
VerfahrenzurPhosphorrückgewinnungaus
denStoffströmenAbwasser,Klärschlammund
TABELLE 21: VOR- UND NACHTEILE DER MOMENTANEN KLÄRSCHLAMMENTSORGUNGSWEGE
Vorteile Nachteile
Verwertung in der Landwirtschaft, dem Landschaftsbau und sonstige stoffliche Verwertung
• Nutzung der Nährstoffe und des Phosphors möglich
• Entsorgungsweg, der die geringsten Kosten verursacht
• Klärschlamm birgt als Schadstoffsenke hygienische Risiken für Mensch und Umwelt
• Schadstoffe werden nicht aus dem Kreislauf entfernt, sondern angereichert.
Monoverbrennung • Langfristige Entsorgungsplanung für Kläranlagenbetreiber
• Zerstörung der organischen Schadstoffe im Klärschlamm
• Energiegewinnung
• Rückgewinnung von Phosphor aus der Asche möglich
• Verbrennung in Verbindung mit einer Phosphorrückgewinnung aus der Asche schont Ressourcen und eröffnet neue Märkte.
• Phosphorrückgewinnung aus der Asche derzeit noch technisch aufwendig.
• Eventuell zusätzliche Belastung durch Transport
• Verursacht als Entsorgungsweg die höchsten Kosten
Mitverbrennung • Zerstörung aller organischen Schad-stoffe und Erreger im Klärschlamm
• Energiegewinnung
• Kostengünstigerer Entsorgungsweg als die Monoverbrennung
• Ressourcenschonung durch Brennstoff-einsparung und Zuschlagstoffersat
• Keine Verwertung der im Klärschlamm enthaltene Nährstoffe möglich
• Rückgewinnung von Phosphor aus der Asche nicht möglich
• Weite Transportwege führen zu Belastungen für Mensch und Umwelt
63
Zusammenfassung und Empfehlungen· 09
Klärschlammaschesollverstärkterfolgen.
DazugehörtauchdiefinanzielleUnterstüt-
zungvonRückgewinnungstechniken,etwa
ausFörderprogrammenoderNutzungvon
MittelnausderAbwasserabgabeunddem
Klärschlammfondsbzw.desKlärschlamm-
Entschädigungsfonds.
• DieGrenzwertederKlärschlammverordnung
(AbfKlärV)müssenfürdieZwischenzeitbis
zumvollständigenAusstiegüberprüftwer-
den.Darüberhinausgilteszuüberprüfen,ob
ausSichtdesvorsorgendenBoden-undGesund-
heitsschutzesbislangnichterfassteSchadstoffe
durchGrenzwertegeregeltwerdenmüssen.
• DiehygienischenAnforderungenanKlär-
schlamm,derauflandwirtschaftlichenFlä-
chenoderbeilandschaftsbaulichenMaß-
nahmenausgebrachtwerdendarf,müssen
überprüftundgegebenenfallsverschärftwer-
den.DieMinimierungdesInfektionsrisikos
fürMenschundTierkönntedurchEinführung
einesQualitätssicherungssystemsundalter-
nativeinerKlärschlammbehandlungerreicht
werden.DiebestehendenAusbringungsbe-
schränkungensolltenbeiderNovellierung
derKlärschlammverordnungmindestens
beibehaltenwerden.
• EsmusseineWeiterentwicklunggesetzlicher
Anforderungenerfolgen,umeinenhohen
AnteilanrückgewonnenemPhosphoraus
relevantenStoffströmen(z.B.Abwasser,Klär-
schlamm)zusichern.
• KlärschlammaschenmitP-Gehaltenvonüber
zweiProzentsolltenzumZweckeinermögli-
chenRückgewinnungseparatundrückholbar
abgelagertwerden,zumindestsolange,bis
sichausreichendePhosphorrückgewinnungs-
anlagenetablierenkonnten.Wennnötig,
müssendafürzusätzlichesindAblagerungs-
kapazitätengeschaffenwerden.
• EsmusseineweitestgehendeUmstellungauf
Verfahren,dieeineP-Rückgewinnungunter-
stützen,erfolgen.WieetwadieUmstellung
aufeinebiologischerPhosphorelimination
(BioPVerfahren)undimZugedesseneineRe-
duzierungderEisen-FällungaufKläranlagen.
DennderEisengehaltbestimmtdieQualität
undinsbesonderediePflanzenverfügbarkeit
deszurückgewonnenenPhosphors.
• DieEntwässerung,TrocknungundderTrans-
portdesKlärschlammesbenötigtEnergie,
diedurcheineVerbrennungteilweisezu-
rückgewonnenwerdenkann.Aufgrundder
positivenEnergiebilanzbietetsichdaherdie
solareTrocknungmitgekoppelterAbwärme-
nutzungan.
NurdurchdasZusammenwirkenderobenge-
nanntenMaßnahmenlässtsichdasZieleiner
umweltverträglichen Entsorgung von Klär-
schlammgewährleisten.Nursolässtsicheine
unabhängigeundressourcenschonendePhos-
phorgewinnungverwirklichen.Hierfürgiltes
jetzt,dieWeichenzustellen.
64
09· Zusammenfassung und Empfehlungen
Bild1: SchlammanfallinAbhängigkeitvonderReinigungsstufe[eigeneDarstellung]
Bild2: KonzentrationvonCadmiumundQuecksilberimKlärschlamm[BMU]
Bild3: AnzahlderKlärschlammtrockneraufgeteiltnachTrocknerart
Bild4: MittlererKlärschlammdurchsatzproTrocknerart
Bild5: MitdenmaximalenAufbringmengennachAbfKlärVmöglichezulässigeCadmium-GesamtfrachtenverglichenmitdentatsächlichenmittlerenCadmiumfrachten[RUPPEETAL.]
Bild6: GlobaleVerteilungdererkundetenReservenvonRohphosphatfür2008[U.S.GEOLOGICALSURVEY]
Bild7: EntsorgungswegederKlärschlammaschenausMonoklärschlamm-verbrennungsanlagenfürdasJahr2009von18Anlagen[eigeneErhebung]
Bild8: ProzentualeVerteilungderEntsorgungswegeindenBundesländern2010[DESTATISF]
Bild9: EntwicklungderKlärschlammenge[DESTATISA,B,C,D,E,F]
Bild10: KlärschlammentsorgungindenJahren1991bis2010[UBAUNDDESTATISF]
Bild11: KostenderKlärschlammentsorgungeinschließlichderKostenfürEntwässerungundTransportinEuroproTonneTR[DWAA,B]
Bild12: KonzentrationvonKupferimKlärschlamm[BMU]
Bild13: KonzentrationvonZinkimKlärschlamm[BMU]
Bild14: KonzentrationvonNickel,ChromundBleiimKlärschlamm[BMU]
8
12
24
25
37
40
47
49
50
52
57
102
103
103
ABBILDUNGSVERZEICHNIS10
65
Abbildungsverzeichnis · 10
Tabelle1: SchlammkennwerteundihreBedeutung[KOPP;RÄBIGER]
Tabelle2: ZusammensetzungdesKlärschlammesnach[DWA]und[OliviaET.AL.]
Tabelle3: KonzentrationenvonsiebenSchwermetallen,sowievonStickstoffundPhosphorimKlärschlammzwischen1977und2006.[BMU]
Tabelle4: KonzentrationenanorganischenVerbindungenimKlärschlammausNordrhein-Westfalennach[FRAGEMANN]
Tabelle5: BehandlungsverfahrenzurHygienisierungvonKlärschlamm
Tabelle6: EingesetzteWärmemedienunddiedazugehörigenTrocknungsaggregate[HEPKE]
Tabelle7: VergleichderFeuerungssysteme
Tabelle8: MitverbrennunginKohlekraftwerken
Tabelle9: VerbrannteKlärschlammengeinZementwerkenvon2003bis2010[VDZA-H]
Tabelle10: EinordnungvonSchadstoffenimKlärschlammzurErmittlungvonGrenz-wertvorschlägen[Bergs]
Tabelle11: Vor-undNachteilederlandwirtschaftlichenVerwertungvonKlärschlamm
Tabelle12: TheoretischePhosphor-RecyclingpotentialeverschiedenerStoffströmeinDeutschland[EIGENEZUSAMMENSTELLUNG]
Tabelle13: VerfahrenzurPhosphorrückgewinnungausdemAbwasserstrom[MONTAGET.AL.undeigeneErhebung]
Tabelle14: InDeutschlandrealisiertebzw.konkretgeplantegroßtechnischeAnlagen(Stand2010)[eigeneZusammenstellung]
Tabelle15: VergleichnasschemischeMAP-VerfahrenmitthermischenVerfahren
Tabelle16: Klärschlammentsorgungsmengenund–wege2010,unterschiedennachBundesländern[DESTATISF]
7
10
11
13
19
23
27
30
32
36
38
41
42
44
46
48
TABELLENVERZEICHNIS1 1
66
11· Tabellenverzeichnis
Tabelle17: EntwicklungderKlärschlammmengenundderenEntsorgungswege[DESTATISA,B,C,D,E,F]
Tabelle18: BestehendeVerbrennungskapazitäteninDeutschland2009[SCHMITZ]
Tabelle19: KlärschlammaufkommeninEuropaundderenVerwertungswege(sortiertnachdeneinzelnenMitgliedstaaten)nach[EUROSTAT]und[MILIEU;WRC;RPA],Stand2010
Tabelle20: KostenderKlärschlammentsorgungnach[SCHUMACHER;NEBOCAT]
Tabelle21: Vor-undNachteiledermomentanenKlärschlammentsorgungswege
Tabelle22: TechnischeDatenderMonoklärschlammverbrennungsanlagenfürkommunalenKlärschlamm(Stand2012)[eigeneErhebnung]
Tabelle23: TechnischeDatenderbetriebseigenenKlärschlammverbrennungsanlagen(Stand2012)[eigeneErhebung]
Tabelle24: TechnischeDatenderKohlekraftwerke,dieKlärschlammmitverbrennen(Stand2011)[eigeneErhebung]
Tabelle25: TechnischeDatendeutscherAbfallverbrennungsanlagen,dieKlärschlammmitverbrennen(Stand2012)[ErhebungdurchdieITAD]
Tabelle26: MaximalzulässigeSchadstoffgehaltenachAbfKlärVfürBodenundKlär-schlammundnachdemEntwurfderAbfKlärV2010[ABFKLÄRV;BMU2011B;BBODSCHV,MODIFIZIERTNACHBRANDT]
Tabelle27: TechnischeDatenderKlärschlammtrocknungsanlageninDeutschland
50
53
54
58
63
82
88
90
94
99
104
67
Tabellenverzeichnis· 11
Gesetze/Verordnungen
AbfKlärV Klärschlammverordnung
BBodSchV Bundes-Bodenschutz-undAltlastenverordnung
BImSchG Bundes-Immissionsschutzgesetz
KrW-/AbfG Kreislaufwirtschafts-undAbfallgesetz
KrWG-E EntwurfeinesGesetzeszurFörderungderKreislaufwirtschaftund
SicherungderumweltverträglichenBewirtschaftungvonAbfällen
(Kreislaufwirtschaftsgesetz)
DüMV Düngemittelverordnung
DüngG Düngegesetz
DüV Düngeverordnung
EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz
17.BImSchV 17.VerordnungzurDurchführungdesBundes-Immissionsschutzgesetzes
Behörden/Institute
BMBF BundesministeriumfürBildungundForschung
BMU BundesministeriumfürUmwelt,NaturschutzundReaktorsicherheit
DWA DeutscheVereinigungfürWasserwirtschaft,AbwasserundAbfalle.V.
EFSA EuropeanFoodSafetyAuthority
FAO FoodandAgricultureOrganization
IWW IWWRheinisch-WestfälischesInstitutfürWasserforschung
gemeinnützigeGmbH
SRU SachverständigenratfürUmweltfragen
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS1 2
68
12· Abkürzungsverzeichnis
UBA Umweltbundesamt
VDZ VereinDeutscherZementwerke
Chemische Verbindungen/Elemente
AOX AdsorbierbareorganischeHalogenverbindungen
B(a)P Benzo(a)pyren
Ca Kalzium
Ca(OH)2 Calciumhydoxid
Cd Cadmium
CO2 Kohlenstoffdioxid
Cr Chrom
Cu Kupfer
DEHP Di(2-Ethyl-Hexyl)phthalat
Fe Eisen
Hg Quecksilber
H2O Wasser
K Kalium
K2O Kaliumoxid
LAS LineareAlkylbenzo-Sulfonate
MAP Magnesium-Ammonium-Phosphat
MgNH4PO4 Magnesiumammoniumphosphat
MKW Mineralölkohlenwasserstoff
N Stickstoff
Na Natrium
Ni Nickel
P Phosphor
69
Abkürzungsverzeichnis· 12
PAK PolyzyklischeAromatischeKohlenwasserstoffe
Pb Blei
PBDE BromierteDiphenylether
PCB PolychlorierteBiphenyle
PCDD/PCDF PolychlorierteDibenzodioxine/-Furane
PFC Perfluorcarbone
P2O5 Phosphorpentoxid
TBT Tributylzinn
Zn Zink
Parameter
GR Glührückstand[%]
GV Glühverlust[%]
Hu untererHeizwert[kJ/kg,MJ/kg]
TEQ/TE Toxizitätsäquivalente
TM Trockenmasse[mg,g,kg]
TR Trockenrückstand[%]
TS Trockensubstanz[mg,g,kg]
TSR Trockensubstanzgehalt[kg/m3,g/L]
WG Wassergehalt[%]
Einheiten
a Jahr
kJ Kilojoule(103Joule)
mg Milligramm(10-6kg)
MJ Megajoule(106Joule)
70
12· Abkürzungsverzeichnis
m3 Kubikmeter
t Tonnen(103kg)
% Prozent
Weitere Abkürzungen
ATS Aerob-thermophileSchlammstabilisierung
AVA Abfallverbrennungsanlage
BHKW Blockheizkraftwerk
EU EuropäischeUnion
EU-27 27MitgliedsländerderEuropäischenUnion
HTC HydrothermaleCarbonisierung
EHEC Enterohämorrhagische Escherichia coli
EAggEC Enteroaggregative Escherichia coli
» Wir danken besonders allen Betreibern, die uns ihre Anlagendaten zur Verfügung ge-
stellt haben und der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall
(DWA) für ihre Unterstützung. Darüber hinaus möchten wir uns bei Herrn Jacobs von
der EcoSystemsInternational GmbH und Herrn Jasper von der IAA Ingenieurgesellschaft
für Abfall und Abwasser mbH & Co.KG für die freundliche Mitarbeit bedanken. «
DANKSAGUNG1 3
71
Danksagung· 13
Literatur zum Kapitel „Was ist Klärschlamm?“:
[ABFKLÄRV]Klärschlammverordnung(AbfKlärV);Ausfertigungsdatum:15.04.1992;Zuletzt
durchArtikel9derVerordnungvom9.November2010(BGBl.IS.1504)geändert
Literatur zum Kapitel „Wo fällt Klärschlamm an?“:
[BISCHOFSBERGERET.AL.]WolfgangBischofsberger,NorbertDichtl,Karl-HeinzRosenwinkel,
CarlFranzSeyfried,BothoBöhnke(Hrsg.):Anaerobtechnik,2.Auflage;Springer-VerlagBerlin
Heidelberg,2005
Literatur zu den Kapiteln „Zusammensetzung von Klärschlamm“, „Schwermetalle
im Klärschlamm“, „Organische Verbindungen“ und „Krankheitserreger und Hygie-
neanforderungen“:
[KOPP]Dr.-IngJuliaKopp:EigenschaftenvonKlärschlamm;TagungsbeitragVDI-Fachkonfe-
renzKlärschlammbehandlung;27-28.Oktober2010,Offenbach
[RÄBIGER]Prof.Dr.-Ing.N.Räbiger:Projektwasser-wissen.InstitutfürUmweltverfahrenstech-
nik;Onlineabgerufenam/unter:25.02.2011http://www.wasser-wissen.de/
[GUJER]Prof.Dr.WilliGujer;Siedlungswirtschaft;InstitutfürUmweltingenieurwissenschaf-
tenETHZürich,Springer-VerlagBerlinHeidelberg1999,2002und2007
[OLIVAET.AL.]JudithOliva,AntoniaBernhardt,HubertReisinger,ManfredDomenig,Hans-
JörgKrammer;Klärschlamm-MaterialienzurAbfallwirtschaft;UmweltbundesamtAT;
Report;Klagenfurt2009
[DWA]DeutscheVereinigungfürWasserwirtschaft,AbwasserundAbfalle.V.;EntwurfzumMerk-
blattDWA-M387ThermischeBehandlungvonKlärschlämmen:Mitverbrennung;Hennef;2009
[FRAGEMANN]Hans-JürgenFragemann,Dr.DietmarBarkowski;Klärschlammbelastungen
mitorganischenSchadstoffen–ErgebnissederlandesweitenUntersuchungeninNordrhein-
Westfalen;VortragaufExpertentagunginBonnam6.Dezember2006
LITERATURVERZEICHNIS1 4
72
14· Literaturverzeichnis
[BMU]BundesministeriumfürUmwelt,NaturschutzundReaktorsicherheit;Klärschlammver-
wertunginderLandwirtschaft;Internetseite;Onlineabgerufenam/unter:16.02.2011
http://www.bmu.de/abfallwirtschaft/doc/40230.php
Literatur zum Kapitel „Arzneimittelrückstände im Klärschlamm“:
[EIBISCH],Eibisch,Nina:EinträgeundVerhaltenvonArzneimittelrückständeninBöden.
TechnischeUniversitätFreiberg11.01.2006
[GOLETET.AL.]Golet,E.M.;Xifra,I.;Siegrist,H.;Alder,A.C.undW.Giger:Environmental
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für die Klärschlammentsorgung“:
[17.BIMSCHV]SiebzehnteVerordnungzurDurchführungdesBundes-Immissionsschutzgeset-
zes(VerordnungüberdieVerbrennungunddieMitverbrennungvonAbfällen–17.BImSchV);
Ausfertigungsdatum:23.11.1990;InderFassungderBekanntmachungvom14.August2003
(BGBl.IS.1633),diedurchArtikel2derVerordnungvom27.Januar2009(BGBl.IS.129)geän-
dertwordenist.
[ABFKLÄRV]Klärschlammverordnung(AbfKlärV);Ausfertigungsdatum:15.04.1992;zuletzt
geändertdurchArtikel9derVerordnungvom9.November2010(BGBl.IS.1504)
[BBODSCHV]Bundes-Bodenschutz-undAltlastenverordnung(BBodSchV);Ausfertigungsdatum:
12.07.1999;zuletztgeändertdurchArtikel16desGesetzesvom31.Juli2009(BGBl.IS.2585)
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schlammverordnung(AbfKlärV)–ArbeitsentwurffüreinenReferentenentwurf
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[DÜMV]VerordnungüberdasInverkehrbringenvonDüngemitteln,Bodenhilfsstoffen,
KultursubstratenundPflanzenhilfsmitteln(Düngemittelverordnung-DüMV);
Ausfertigungsdatum:16.12.2008;zuletztgeändertdurchArtikel1derVerordnungvom
14.Dezember2009(BGBl.IS.3905)
[DÜNGG]Düngegesetz(DüngG);Ausfertigungsdatum:09.01.2009;zuletztgeändertdurch
Artikel10desGesetzesvom9.Dezember2010(BGBl.IS.1934)
[DÜV]VerordnungüberdieAnwendungvonDüngemitteln,Bodenhilfsstoffen,
KultursubstratenundPflanzenhilfsmittelnnachdenGrundsätzendergutenfachlichenPra-
xisbeimDüngen(Düngeverordnung-DüV);Ausfertigungsdatum:10.01.2006;InderFassung
derBekanntmachungvom27.Februar2007(BGBl.IS.221),zuletztgeändertdurchArtikel18
desGesetzesvom31.Juli2009(BGBl.IS.2585)
[EWG]Richtlinie86/278/EWGdesRatesvom12.Juni1986überdenSchutzderUmweltund
insbesonderederBödenbeiderVerwendungvonKlärschlamminderLandwirtschaft
[KRW/ABFG]GesetzzurFörderungderKreislaufwirtschaftundSicherungder
umweltverträglichenBeseitigungvonAbfällen(Kreislaufwirtschafts-undAbfallgesetz-
KrW-/AbfG)vom27.September1994(BGB.IS.2705);zuletztgeändertdurchArtikel8des
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chenBewirtschaftungvonAbfällen(Kreislaufwirtschaftsgesetz–KrWG);Bundesgesetzblatt
Jahrgang2012TeilINr.10,ausgegebenzuBonnam29.Februar2012.
81
Literaturverzeichnis· 14
ANHANG I1 5
Allgemein Input Entwässerung
Standort Bundesland Anlagenbetreiber Kapazität TR Kapazität Inbetriebnahme Betriebsstunden 2009Schlammzustand (Roh- /
Faulschlamm)Schlammarten Aggregat zur Entwässerung
Restwassergehalt insges. (i. Mittel)
[t/a] [%] [t TS/a] [-] [h/a] [-] [-] [-] [%]
Altenstadt BY Emter GmbH 160.000 25-30 55.000 2008 7.000 k. A. kommunaler Klärschlamm Dekanter -
Balingen BW Zweckverbrand Abwassserreinigung Balingen 1.500 75 - 801.200 (Erweiterung
auf 2.400)2002 k. A. Faulschlamm Klärschlamm Kammerfilterpresse 69
Berlin-Ruhleben BE Berliner Wasser Betriebe 325.000 26 84.100 1985 8.760 Rohschlamm 3,5% TS Klärschlamm Zentrifuge 74,0
Bitterfeld-Wolfen*
STGemeinschaftsklärwerk Betriebsgesellschaft mbH
& Co. KG Greppin50.700 25-90 15.200 1997 7.738 Rohschlamm
Industrieller und kommunaler Klärschlamm
Zentrifuge 74
Bonn NW Tiefbauamt Bonn 29.100 23,5 8.000 1981 6.854 FaulschlammKlärschlamm, Schwimm-
schlammZentrifuge 76,5
Bottrop NRW Emschergenossenschaft 110.000 40 44.000 1.991 7.800 Faulschlamm Klärschlamm Membranfilterpresse 60
Dinkelsbühl BY KSV GmbH 21.425 25-30 5326 2008 4309 (außer Betrieb seit 2010) gefault Kommunaler KS NA 72
Düren NW Wasserverband Eifel-Rur 35.000 40 14.000 1975 8.4002009: Rohschlamm; (ab 2010
auch Faulschlamm)Klärschlamm Zentrifuge 74,00
Elverlingsen-Werdohl
NW WFA E Elverlingsen GmbH 200.000 28 - 32 61.320 2002 7.313 Faulschlamm Klärschlamm KFP ZF 68 - 72
Frankfurt am Main
HE Stadtentwässerung Frankfurth am Main 188.000 28 52.560 19816.851 je Linie im Mittel; 20.552,5 Summe
von 3 Linien parallel in BetriebRohschlamm Klärschlamm Zentrifuge 71
Gendorf* BY Infraserv 40.000 20-35 10.000 2006 k. A. RohschlammIndustrieller und kommunaler
KlärschlammDekanter 26
Hamburg HH VERA Klärschlammverbrennung GmbH 197.100 40 78.840 1997 23.463h=3Linien=7.821 pro Linie Faulschlamm Klärschlamm Zentrifuge 78
Herne NW BAV Aufbereitung Herne GmbH 50.000 25 - 90 22.200 1990 k. A. Faulschlamm Klärschlamm - 10 - 75
Karlsruhe BW Stadt Karlsruhe 80.000 25 20.000 1982 6.500 RohschlammKlärschlamm, Rechengut,
FettfanggutZentrifuge 75
Lünen NRW Innovatherm GmbH 235.000 25 - 95 95.000 1997 7.850 Faulschlamm Klärschlamm, FilterkuchenZentrifugen, Membranfilter-
pressen60
München BY Münchner Stadtentwässerung 88.000 25 22.000 1997 8.430 Faulschlamm Klärschlamm Zentrifuge 72
Stuttgart BW Tiefbauamt Stuttgart 130.000 25 32.000 2007 Linie 3: 4.809Roh-, Faul-, Überschuss-
schlammKlärschlamm, Rechengut,
FettfanggutZentrifuge 75
Neu-Ulm BY Zweckverband Klärwerk Steinhäule 64.000 25 16.000 1979 k. A. Rohschlamm/FaulschlammKlärschlamm, Rechengut, Sand-
und FettfanggutZentrifuge 75,0
Wuppertal NW Wupperverband 128.000 25 32.000 1977 8.586 Faulschlamm KlärschlammZentrifuge, Kammerfilter-
presse75,0
Sande/ Wilhelmshaven
NS Spitz GmbH 2.250 außer Betrieb Faulschlamm Klärschlamm extern -
Straubing BY Huber SE9.000 t/a ent-wässerter KS
28% 2.500 tTR/a 2012 auf 7.500 h/a ausgelegt Faulschlamm Klärschlamm, Rechengut Zentrifuge 72
Mannheim BW Kopf 10.800 k. A. k. A. 2010 7.000 h/a geplant Faulschlamm Klärschlamm, Rechengut
82
15· Anhang I
TABELLE 22: TECHNISCHE DATEN DER MONOKLÄRSCHLAMMVERBRENNUNGSANLAGEN FÜR KOMMUNALEN KLÄRSCHLAMM (STAND 2012) [EIGENE ERHEBNUNG]
Allgemein Input Entwässerung
Standort Bundesland Anlagenbetreiber Kapazität TR Kapazität Inbetriebnahme Betriebsstunden 2009Schlammzustand (Roh- /
Faulschlamm)Schlammarten Aggregat zur Entwässerung
Restwassergehalt insges. (i. Mittel)
[t/a] [%] [t TS/a] [-] [h/a] [-] [-] [-] [%]
Altenstadt BY Emter GmbH 160.000 25-30 55.000 2008 7.000 k. A. kommunaler Klärschlamm Dekanter -
Balingen BW Zweckverbrand Abwassserreinigung Balingen 1.500 75 - 801.200 (Erweiterung
auf 2.400)2002 k. A. Faulschlamm Klärschlamm Kammerfilterpresse 69
Berlin-Ruhleben BE Berliner Wasser Betriebe 325.000 26 84.100 1985 8.760 Rohschlamm 3,5% TS Klärschlamm Zentrifuge 74,0
Bitterfeld-Wolfen*
STGemeinschaftsklärwerk Betriebsgesellschaft mbH
& Co. KG Greppin50.700 25-90 15.200 1997 7.738 Rohschlamm
Industrieller und kommunaler Klärschlamm
Zentrifuge 74
Bonn NW Tiefbauamt Bonn 29.100 23,5 8.000 1981 6.854 FaulschlammKlärschlamm, Schwimm-
schlammZentrifuge 76,5
Bottrop NRW Emschergenossenschaft 110.000 40 44.000 1.991 7.800 Faulschlamm Klärschlamm Membranfilterpresse 60
Dinkelsbühl BY KSV GmbH 21.425 25-30 5326 2008 4309 (außer Betrieb seit 2010) gefault Kommunaler KS NA 72
Düren NW Wasserverband Eifel-Rur 35.000 40 14.000 1975 8.4002009: Rohschlamm; (ab 2010
auch Faulschlamm)Klärschlamm Zentrifuge 74,00
Elverlingsen-Werdohl
NW WFA E Elverlingsen GmbH 200.000 28 - 32 61.320 2002 7.313 Faulschlamm Klärschlamm KFP ZF 68 - 72
Frankfurt am Main
HE Stadtentwässerung Frankfurth am Main 188.000 28 52.560 19816.851 je Linie im Mittel; 20.552,5 Summe
von 3 Linien parallel in BetriebRohschlamm Klärschlamm Zentrifuge 71
Gendorf* BY Infraserv 40.000 20-35 10.000 2006 k. A. RohschlammIndustrieller und kommunaler
KlärschlammDekanter 26
Hamburg HH VERA Klärschlammverbrennung GmbH 197.100 40 78.840 1997 23.463h=3Linien=7.821 pro Linie Faulschlamm Klärschlamm Zentrifuge 78
Herne NW BAV Aufbereitung Herne GmbH 50.000 25 - 90 22.200 1990 k. A. Faulschlamm Klärschlamm - 10 - 75
Karlsruhe BW Stadt Karlsruhe 80.000 25 20.000 1982 6.500 RohschlammKlärschlamm, Rechengut,
FettfanggutZentrifuge 75
Lünen NRW Innovatherm GmbH 235.000 25 - 95 95.000 1997 7.850 Faulschlamm Klärschlamm, FilterkuchenZentrifugen, Membranfilter-
pressen60
München BY Münchner Stadtentwässerung 88.000 25 22.000 1997 8.430 Faulschlamm Klärschlamm Zentrifuge 72
Stuttgart BW Tiefbauamt Stuttgart 130.000 25 32.000 2007 Linie 3: 4.809Roh-, Faul-, Überschuss-
schlammKlärschlamm, Rechengut,
FettfanggutZentrifuge 75
Neu-Ulm BY Zweckverband Klärwerk Steinhäule 64.000 25 16.000 1979 k. A. Rohschlamm/FaulschlammKlärschlamm, Rechengut, Sand-
und FettfanggutZentrifuge 75,0
Wuppertal NW Wupperverband 128.000 25 32.000 1977 8.586 Faulschlamm KlärschlammZentrifuge, Kammerfilter-
presse75,0
Sande/ Wilhelmshaven
NS Spitz GmbH 2.250 außer Betrieb Faulschlamm Klärschlamm extern -
Straubing BY Huber SE9.000 t/a ent-wässerter KS
28% 2.500 tTR/a 2012 auf 7.500 h/a ausgelegt Faulschlamm Klärschlamm, Rechengut Zentrifuge 72
Mannheim BW Kopf 10.800 k. A. k. A. 2010 7.000 h/a geplant Faulschlamm Klärschlamm, Rechengut
83
Anhang I· 15
Allgemein Trocknung Verbrennung WärmenutzungSchlacke- bzw. Ascheverwertung/Ent-
sorgung
Standort AggregatRest-Wassergehalt nach
Trocknung Verbrennungstechnologie Verbrennungseinheiten
Heizwert des Klärschlamms im Jahresmittel
theor. Kapazität je Einheit (i. Mittel)
tatsächlich verbrannte Menge 2009
Hersteller Verbrennereinheit Zusatzbrennstoff Aggregat weitere Abgasreinigung weitere Abgasreinigung Verwertung/Beseitigung in
[-] [%] [-] [-] [kJ/kg] [t TS/h] [t TS/a] [-] [-] [-] [-] [-] [-]
Altenstadt Thermalölkreislauf 25 - 30 Rostfeuerung 2 Öfen 8.000 je 2,5 t TM/h 23.000 Kessel mit Thermalöl Entstickung (SNCR) FlugstromadsorberVorwiegend landwirtschaftl. Verwertung,
ansonsten Asphaltmischwerk
Balingen Solartrocknung 20 - 25 Wirbelschichtvergaser eine Vergasung 0,18 Kopf Faulgas BHKW Nasswäsche Teerkondensation Asphaltmischwerk
Berlin-Ruhleben - - stationäre Wirbelschicht 3 ca.17 MJ/kg TR 3,20 41.128 Uhde HeizölWasserrohrkessel (Natu-
rumlauf)Nass/Absorber - Bergversatz
Bitterfeld-Wolfen* Scheibentrockner 55 stationäre Wirbelschicht 1 5.950 oder 10.200 kj/kg TS 2 10.262 Uhde Erdgas Naturumlauf Nass/2-stuf. Wäscher Flugstromadsorber Bergversatz
Bonn - - stationäre Wirbelschicht 2 1,42 6.600,00 Raschka Faulgas, HeizölAbhitzezwangsdurchlauf-
kesselQuasitrocken/Absorber Flugstromadsorber Deponieabdeckung
Bottrop - - stationäre Wirbelschicht 2 4.500 3,00 46.000 Raschka Heizöl Zwangsumlaufkessel Nass /2-stuf. NaOH-Wäscher - Asphaltmischwerk
Dinkelsbühl Bandtrockner <10 Pyrobuster 1 10,9/11,8 0,6 1.290 Eisenmann AG Heizöl/Propangas Abhitzedampfkessel Sorptionsmittel Staubfilterals Bauzuschlagsstoff geprüft, z. Z. auf
Deponie
Düren Scheibentrockner 60 stationäre Wirbelschicht 12009: 14.604 KJ/kg TS nur Rohschlamm verbrannt (2010: Rohschlamm: 12.820
Faulschlamm: 3.700) KJ/kgTS1,75 10.924 Lurgi Erdgas
Abhitzekessel Wärme-trägeröl
SO2-Wäscher Festbettfilter zur Quecksil-
berabscheidungDeponie/Deponiebau
Elverlingsen-Werdohl - - stationäre Wirbelschicht 11.000 in OS bzw. zwischen 10.000 und
13.000 kJ/kg.TS7,00 185.421 t/a TKEC Kohle/Erdgas/Heizöl/SBS Dampfkessel
Sprühtrockner, saurer Wäscher, SO2-Wäscher
HOK + Gewebefilter Deponie/Deponiebau
Frankfurt am Main Etagenwirbler ca. 30 (Eintritt in Wirbelschicht) Etagenwirbler 4 17.000 kJ/kg TS; 3.100 kJ/kg feucht 2,00 33.946,00 Lurgi Heizöl (Leichtöl) Dampfkessel Nass /4-stuf. WäscheFestbettadsorber (Aktiv-
kohle)Bergversatz
Gendorf* Scheibentrockner 50 Wirbelschicht 1 1,25 Erdgas
Hamburg Scheibentrockner 58 stationäre Wirbelschicht 33.650;(bzw. 13 MJ/kg TR im Jahr 2009.
In 2010 hatten wir 13,6 MJ/kg TR)3,4 60.256 AE & E Heizöl, Faulgas Naturumlaufkessel
Nass /Pfeifenquenche, Gegenstrom-wäscher
Flugstromadsorber Kupferhütte Flugasche
Herne - - stationäre Wirbelschicht 1 8 Raschka HeizölDrehrohrtrockner für
SchlammkohleTrockensorption Primäradditivierung Asphaltmischwerk
Karlsruhe Scheibentrockner 55 stationäre Wirbelschicht 2 (1+1) 14.000-15.000 1,90/2,70 13.000,00 Raschka Heizöl NaturumlaufkesselNass/Oxidations-Venturiwäscher,
3-stufig- Bergversatz
Lünen - - Wirbelschicht 1 4.000 13 89.000 Raschka Heizöl Naturumlaufkessel Quasitrocken, 2-stuf. Wäscher Flugstrom-adsorber Deponie/Deponiebau
MünchenKontaktscheiben-
trockner55 stationäre Wirbelschicht 2 4.500/10.000 3 21.421 Raschka Faulgas Abhitzekessel Gewebefilter 2-stuf. Wäscher Deponie/Deponiebau
Stuttgart Scheibentrockner 55 stationäre Wirbelschicht 2 13,8 MJ/kg TS 4,00 22.700,00 Bamag Faulgas, Heizöl AbhitzekesselQuasitrocken/Strahlwäscher, Füllkör-
perwäscherFlugstromadsorber + HOK Bergversatz
Neu-Ulm Dünnschichttrockner 60 stationäre Wirbelschicht 2 k. A. 2,00 16.389,00 Thyssen Heizöl Wasserrohrkessel Nass/Strahlwäscher, FüllkörperwäscherTrockenadditiv, Gewebefilter,
FlugstromadsorberBergversatz
Wuppertal Dünnschichttrockner 55 stationäre Wirbelschicht 2Heizwert im Jahresmittel
(gewichtet): 12.100 kJ/kg TS; Spanne: 9.300 bis 14.370 kJ/kg TS
4,60 29.557 Thyssen HeizölAbhitzekessel mit
NaturumlaufNass/2-stuf. Wäscher; saurer ohne
Einbauten, bas. mit FüllkörperAktivkoksadsorber und
GewebefilterBergversatz
Sande/Wilhelmshaven Fließbetttrockner 15 Zykloidbrennkammer 1 0,30 0,00 Steinmüller ErdgasAbhitzekessel mit
NaturumlaufTrocken/Verdampfungskühler Herdofenkoksfilter
Straubing Bandtrockner 35 Rost (Flugverbrennung) 1 7.000 kJ/kg 530 kg/h 3.500 t/a Fa. ZaunerWärmetauscher/Mikro-
gasturbineGewebefilter SNCR P-Recycling geplant
Mannheim Trommeltrockner Wirbelschichtvergasung 1 Kopf BHKW Trockner Gaswäsche 2-Stufig
84
15· Anhang I
Allgemein Trocknung Verbrennung WärmenutzungSchlacke- bzw. Ascheverwertung/Ent-
sorgung
Standort AggregatRest-Wassergehalt nach
Trocknung Verbrennungstechnologie Verbrennungseinheiten
Heizwert des Klärschlamms im Jahresmittel
theor. Kapazität je Einheit (i. Mittel)
tatsächlich verbrannte Menge 2009
Hersteller Verbrennereinheit Zusatzbrennstoff Aggregat weitere Abgasreinigung weitere Abgasreinigung Verwertung/Beseitigung in
[-] [%] [-] [-] [kJ/kg] [t TS/h] [t TS/a] [-] [-] [-] [-] [-] [-]
Altenstadt Thermalölkreislauf 25 - 30 Rostfeuerung 2 Öfen 8.000 je 2,5 t TM/h 23.000 Kessel mit Thermalöl Entstickung (SNCR) FlugstromadsorberVorwiegend landwirtschaftl. Verwertung,
ansonsten Asphaltmischwerk
Balingen Solartrocknung 20 - 25 Wirbelschichtvergaser eine Vergasung 0,18 Kopf Faulgas BHKW Nasswäsche Teerkondensation Asphaltmischwerk
Berlin-Ruhleben - - stationäre Wirbelschicht 3 ca.17 MJ/kg TR 3,20 41.128 Uhde HeizölWasserrohrkessel (Natu-
rumlauf)Nass/Absorber - Bergversatz
Bitterfeld-Wolfen* Scheibentrockner 55 stationäre Wirbelschicht 1 5.950 oder 10.200 kj/kg TS 2 10.262 Uhde Erdgas Naturumlauf Nass/2-stuf. Wäscher Flugstromadsorber Bergversatz
Bonn - - stationäre Wirbelschicht 2 1,42 6.600,00 Raschka Faulgas, HeizölAbhitzezwangsdurchlauf-
kesselQuasitrocken/Absorber Flugstromadsorber Deponieabdeckung
Bottrop - - stationäre Wirbelschicht 2 4.500 3,00 46.000 Raschka Heizöl Zwangsumlaufkessel Nass /2-stuf. NaOH-Wäscher - Asphaltmischwerk
Dinkelsbühl Bandtrockner <10 Pyrobuster 1 10,9/11,8 0,6 1.290 Eisenmann AG Heizöl/Propangas Abhitzedampfkessel Sorptionsmittel Staubfilterals Bauzuschlagsstoff geprüft, z. Z. auf
Deponie
Düren Scheibentrockner 60 stationäre Wirbelschicht 12009: 14.604 KJ/kg TS nur Rohschlamm verbrannt (2010: Rohschlamm: 12.820
Faulschlamm: 3.700) KJ/kgTS1,75 10.924 Lurgi Erdgas
Abhitzekessel Wärme-trägeröl
SO2-Wäscher Festbettfilter zur Quecksil-
berabscheidungDeponie/Deponiebau
Elverlingsen-Werdohl - - stationäre Wirbelschicht 11.000 in OS bzw. zwischen 10.000 und
13.000 kJ/kg.TS7,00 185.421 t/a TKEC Kohle/Erdgas/Heizöl/SBS Dampfkessel
Sprühtrockner, saurer Wäscher, SO2-Wäscher
HOK + Gewebefilter Deponie/Deponiebau
Frankfurt am Main Etagenwirbler ca. 30 (Eintritt in Wirbelschicht) Etagenwirbler 4 17.000 kJ/kg TS; 3.100 kJ/kg feucht 2,00 33.946,00 Lurgi Heizöl (Leichtöl) Dampfkessel Nass /4-stuf. WäscheFestbettadsorber (Aktiv-
kohle)Bergversatz
Gendorf* Scheibentrockner 50 Wirbelschicht 1 1,25 Erdgas
Hamburg Scheibentrockner 58 stationäre Wirbelschicht 33.650;(bzw. 13 MJ/kg TR im Jahr 2009.
In 2010 hatten wir 13,6 MJ/kg TR)3,4 60.256 AE & E Heizöl, Faulgas Naturumlaufkessel
Nass /Pfeifenquenche, Gegenstrom-wäscher
Flugstromadsorber Kupferhütte Flugasche
Herne - - stationäre Wirbelschicht 1 8 Raschka HeizölDrehrohrtrockner für
SchlammkohleTrockensorption Primäradditivierung Asphaltmischwerk
Karlsruhe Scheibentrockner 55 stationäre Wirbelschicht 2 (1+1) 14.000-15.000 1,90/2,70 13.000,00 Raschka Heizöl NaturumlaufkesselNass/Oxidations-Venturiwäscher,
3-stufig- Bergversatz
Lünen - - Wirbelschicht 1 4.000 13 89.000 Raschka Heizöl Naturumlaufkessel Quasitrocken, 2-stuf. Wäscher Flugstrom-adsorber Deponie/Deponiebau
MünchenKontaktscheiben-
trockner55 stationäre Wirbelschicht 2 4.500/10.000 3 21.421 Raschka Faulgas Abhitzekessel Gewebefilter 2-stuf. Wäscher Deponie/Deponiebau
Stuttgart Scheibentrockner 55 stationäre Wirbelschicht 2 13,8 MJ/kg TS 4,00 22.700,00 Bamag Faulgas, Heizöl AbhitzekesselQuasitrocken/Strahlwäscher, Füllkör-
perwäscherFlugstromadsorber + HOK Bergversatz
Neu-Ulm Dünnschichttrockner 60 stationäre Wirbelschicht 2 k. A. 2,00 16.389,00 Thyssen Heizöl Wasserrohrkessel Nass/Strahlwäscher, FüllkörperwäscherTrockenadditiv, Gewebefilter,
FlugstromadsorberBergversatz
Wuppertal Dünnschichttrockner 55 stationäre Wirbelschicht 2Heizwert im Jahresmittel
(gewichtet): 12.100 kJ/kg TS; Spanne: 9.300 bis 14.370 kJ/kg TS
4,60 29.557 Thyssen HeizölAbhitzekessel mit
NaturumlaufNass/2-stuf. Wäscher; saurer ohne
Einbauten, bas. mit FüllkörperAktivkoksadsorber und
GewebefilterBergversatz
Sande/Wilhelmshaven Fließbetttrockner 15 Zykloidbrennkammer 1 0,30 0,00 Steinmüller ErdgasAbhitzekessel mit
NaturumlaufTrocken/Verdampfungskühler Herdofenkoksfilter
Straubing Bandtrockner 35 Rost (Flugverbrennung) 1 7.000 kJ/kg 530 kg/h 3.500 t/a Fa. ZaunerWärmetauscher/Mikro-
gasturbineGewebefilter SNCR P-Recycling geplant
Mannheim Trommeltrockner Wirbelschichtvergasung 1 Kopf BHKW Trockner Gaswäsche 2-Stufig
85
Anhang I· 15
* Verbrennen kummunalen und industriellen Klärschlamm. Deshalb auch Nennung in Tabelle 23.
Allgemein Wärmenutzung AbgasreinigungSchlacke- bzw. Ascheverwertung/
Entsorgung
Standort Aggregat HerstellerDampfparame-
ter (i. Mittel) elekt. Brut-toleistung
EnergienutzungAbgasreini-gungslinien
Staubabscheider weitere Abgasreinigung weitere Abgasreinigungweitere Ab-
gasreinigungVerwertung/Beseiti-
gung inMenge
[-] [-] [bar/°C] [MW] [-] [-] [-] [-] [-] [-] [-] [t/a]
Altenstadt Kessel mit Thermalöl - Wärme zur Trocknung 1Zyklon + Gewebefilter
nach FlugstromadsorberEntstickung (SNCR) Flugstromadsorber
2-stufiger Wäscher
Vorwiegend landwirt-schaftl. Verwertung, ansonsten Asphalt-
mischwerk
8.500
Balingen BHKW Kopf/EAG - Wärme, Strom 1 Zyklon + Keramikfilter Nasswäsche Teerkondensation Asphaltmischwerk 500
Berlin-Ruhleben Wasserrohrkessel (Naturumlauf) L. & C. Steinmüller 46/460 1 x 2,8/2 x 2,0 Strom, Wärme 3 Elektrofilter Nass/Absorber - Bergversatz 14.400
Bitterfeld-Wolfen* Naturumlauf Bertsch 10/180 - Wärme 1 Elektrofilter, Gewebefilter Nass/2-stuf. Wäscher Flugstromadsorber - Bergversatz 5.233
Bonn Abhitzezwangsdurchlaufkessel Stahl 10/180 Wärme, Strom 2 Elektrofilter Quasitrocken/Absorber Flugstromadsorber Deponieabdeckung 3.200
Bottrop Zwangsumlaufkessel Raschka 35/400 3,5 Wärme, Strom 2 Elektrofilter Nass /2-stuf. NaOH-Wäscher - - Asphaltmischwerk 18.000
Dinkelsbühl Abhitzedampfkessel HTA GmbH 10/184 N.A Trocknung 1 Zyklon Sorptionsmittel Staubfilterals Bauzuschlagsstoff
geprüft, z. Z. auf Deponie
bis 1.700 (442 in 2009)
Düren Abhitzekessel Wärmeträgeröl Ohl - Wärme 1 Nasswäscher SO2-Wäscher
Festbettfilter zur Queck-silberabscheidung
SNCR-Anlage Deponie/Deponiebau 3.467
Elverlingsen-Werdohl
Dampfkessel Bertsch 17/320Hilfsdampf für Kraftwerks-
bedarf1 Elektrofilter
Sprühtrockner, saurer Wäscher, SO2-
WäscherHOK + Gewebefilter Deponie/Deponiebau 35.000
Frankfurt am Main Dampfkessel Lentjes 38/380 3 Wärme, Strom 4 Elektrofilter Nass/4-stuf. WäscheFestbettadsorber
(Aktivkohle)Bergversatz 6.803
Gendorf* 20/215
Hamburg Naturumlaufkessel AE & E 40/40032 DT u.
Dampf AHKWärme, Strom 3 Elektrofilter
Nass/Pfeifenquenche, Gegenstromwä-scher
Flugstromadsorber Kupferhütte Flugasche 21.834
HerneDrehrohrtrockner für Schlamm-
kohleHoffmeyer - Wärme 2 Gewebefilter Trockensorption Primäradditivierung Asphaltmischwerk 8.900
Karlsruhe Naturumlaufkessel Raschka, Oschatz 25/300 25/300 Wärme, Strom 2 Elektrofilter Nass/Oxidations-Venturiwäscher, 3-stufig - Bergversatz 4.000
Lünen Naturumlaufkessel Noell-KRC 40/400 8,5 Strom 1 Elektrofilter, Gewebefilter Quasitrocken, 2-stuf. Wäscher Flugstrom-adsorber Deponie/Deponiebau 40.000
München Abhitzekessel Wamser 40/400 0,269869514Wärme für Eigenbedarf,
Strom4 Elektrofilter Gewebefilter 2-stuf. Wäscher
Nass-Elektro-filter
Deponie/Deponiebau 8.500
Stuttgart Abhitzekessel Bertsch 63/410 1,2 MW Wärme, Strom 2 ElektrofilterQuasitrocken/Strahlwäscher, Füllkörper-
wäscherFlugstromadsorber + HOK Elektrofilter 2 Bergversatz 8.220 (2009)
Neu-Ulm Wasserrohrkessel UMAG, Baumgarte 24/250 40/400 k. A. Wärme, Strom 4 Elektrofilter, Gewebefilter Nass/Strahlwäscher, FüllkörperwäscherTrockenadditiv, Gewebe-filter, Flugstromadsorber
Bergversatz 7.400
Wuppertal Abhitzekessel mit Naturumlauf Blohm + Voss 31/355 --- Wärme, Strom 2 ElektrofilterNass/2-stuf. Wäscher; saurer ohne
Einbauten, bas. mit FüllkörperAktivkoksadsorber und
Gewebefilter- Bergversatz 12.412
Sande/Wilhelms-haven
Abhitzekessel mit Naturumlauf Wulff 19/210 Wärme 4Gewebefilter, Heißgas-
ZyklonTrocken/Verdampfungskühler Herdofenkoksfilter
StraubingWärmetauscher/Mikrogas-
turbineTurbine: Turbec 80 kW el. 800 kW therm. 1 Hydrozyklon Gewebefilter SNCR
Kalkeindü-sung
P-Recycling geplant 1.400 t/a
Mannheim BHKW 3,6 MW Wärme 1 Keramikfilter Trockner Gaswäsche 2-Stufig -
86
15· Anhang I
Allgemein Wärmenutzung AbgasreinigungSchlacke- bzw. Ascheverwertung/
Entsorgung
Standort Aggregat HerstellerDampfparame-
ter (i. Mittel) elekt. Brut-toleistung
EnergienutzungAbgasreini-gungslinien
Staubabscheider weitere Abgasreinigung weitere Abgasreinigungweitere Ab-
gasreinigungVerwertung/Beseiti-
gung inMenge
[-] [-] [bar/°C] [MW] [-] [-] [-] [-] [-] [-] [-] [t/a]
Altenstadt Kessel mit Thermalöl - Wärme zur Trocknung 1Zyklon + Gewebefilter
nach FlugstromadsorberEntstickung (SNCR) Flugstromadsorber
2-stufiger Wäscher
Vorwiegend landwirt-schaftl. Verwertung, ansonsten Asphalt-
mischwerk
8.500
Balingen BHKW Kopf/EAG - Wärme, Strom 1 Zyklon + Keramikfilter Nasswäsche Teerkondensation Asphaltmischwerk 500
Berlin-Ruhleben Wasserrohrkessel (Naturumlauf) L. & C. Steinmüller 46/460 1 x 2,8/2 x 2,0 Strom, Wärme 3 Elektrofilter Nass/Absorber - Bergversatz 14.400
Bitterfeld-Wolfen* Naturumlauf Bertsch 10/180 - Wärme 1 Elektrofilter, Gewebefilter Nass/2-stuf. Wäscher Flugstromadsorber - Bergversatz 5.233
Bonn Abhitzezwangsdurchlaufkessel Stahl 10/180 Wärme, Strom 2 Elektrofilter Quasitrocken/Absorber Flugstromadsorber Deponieabdeckung 3.200
Bottrop Zwangsumlaufkessel Raschka 35/400 3,5 Wärme, Strom 2 Elektrofilter Nass /2-stuf. NaOH-Wäscher - - Asphaltmischwerk 18.000
Dinkelsbühl Abhitzedampfkessel HTA GmbH 10/184 N.A Trocknung 1 Zyklon Sorptionsmittel Staubfilterals Bauzuschlagsstoff
geprüft, z. Z. auf Deponie
bis 1.700 (442 in 2009)
Düren Abhitzekessel Wärmeträgeröl Ohl - Wärme 1 Nasswäscher SO2-Wäscher
Festbettfilter zur Queck-silberabscheidung
SNCR-Anlage Deponie/Deponiebau 3.467
Elverlingsen-Werdohl
Dampfkessel Bertsch 17/320Hilfsdampf für Kraftwerks-
bedarf1 Elektrofilter
Sprühtrockner, saurer Wäscher, SO2-
WäscherHOK + Gewebefilter Deponie/Deponiebau 35.000
Frankfurt am Main Dampfkessel Lentjes 38/380 3 Wärme, Strom 4 Elektrofilter Nass/4-stuf. WäscheFestbettadsorber
(Aktivkohle)Bergversatz 6.803
Gendorf* 20/215
Hamburg Naturumlaufkessel AE & E 40/40032 DT u.
Dampf AHKWärme, Strom 3 Elektrofilter
Nass/Pfeifenquenche, Gegenstromwä-scher
Flugstromadsorber Kupferhütte Flugasche 21.834
HerneDrehrohrtrockner für Schlamm-
kohleHoffmeyer - Wärme 2 Gewebefilter Trockensorption Primäradditivierung Asphaltmischwerk 8.900
Karlsruhe Naturumlaufkessel Raschka, Oschatz 25/300 25/300 Wärme, Strom 2 Elektrofilter Nass/Oxidations-Venturiwäscher, 3-stufig - Bergversatz 4.000
Lünen Naturumlaufkessel Noell-KRC 40/400 8,5 Strom 1 Elektrofilter, Gewebefilter Quasitrocken, 2-stuf. Wäscher Flugstrom-adsorber Deponie/Deponiebau 40.000
München Abhitzekessel Wamser 40/400 0,269869514Wärme für Eigenbedarf,
Strom4 Elektrofilter Gewebefilter 2-stuf. Wäscher
Nass-Elektro-filter
Deponie/Deponiebau 8.500
Stuttgart Abhitzekessel Bertsch 63/410 1,2 MW Wärme, Strom 2 ElektrofilterQuasitrocken/Strahlwäscher, Füllkörper-
wäscherFlugstromadsorber + HOK Elektrofilter 2 Bergversatz 8.220 (2009)
Neu-Ulm Wasserrohrkessel UMAG, Baumgarte 24/250 40/400 k. A. Wärme, Strom 4 Elektrofilter, Gewebefilter Nass/Strahlwäscher, FüllkörperwäscherTrockenadditiv, Gewebe-filter, Flugstromadsorber
Bergversatz 7.400
Wuppertal Abhitzekessel mit Naturumlauf Blohm + Voss 31/355 --- Wärme, Strom 2 ElektrofilterNass/2-stuf. Wäscher; saurer ohne
Einbauten, bas. mit FüllkörperAktivkoksadsorber und
Gewebefilter- Bergversatz 12.412
Sande/Wilhelms-haven
Abhitzekessel mit Naturumlauf Wulff 19/210 Wärme 4Gewebefilter, Heißgas-
ZyklonTrocken/Verdampfungskühler Herdofenkoksfilter
StraubingWärmetauscher/Mikrogas-
turbineTurbine: Turbec 80 kW el. 800 kW therm. 1 Hydrozyklon Gewebefilter SNCR
Kalkeindü-sung
P-Recycling geplant 1.400 t/a
Mannheim BHKW 3,6 MW Wärme 1 Keramikfilter Trockner Gaswäsche 2-Stufig -
87
Anhang I· 15
TABELLE 23: TECHNISCHE DATEN DER BETRIEBSEIGENEN KLÄRSCHLAMMVERBRENNUNGSANLAGEN (STAND 2012) [EIGENE ERHEBUNG]
Allgemein Verbrennung Wärmenutzung
StandortRest-Wassergehalt nach
Trocknung Verbrennungstechnologie Verbrennungseinheiten
Heizwert des Klär-schlamms im Jahresmittel
theor. Kapazität je Einheit (i. Mittel)
tatsächlich verbrannte Menge 2009
Hersteller Verbrennereinheit
Zusatzbrennstoff Aggregat HerstellerDampfparameter
(i. Mittel) elekt. Bruttoleistung
[%] [-] [-] [kJ/kg] [t TS/h] [t TS/a] [-] [-] [-] [-] [bar/°C] [MW]
Burghausen 60 SW 1 0,6 Lurgi Erdgas Abhitzekessel Wehrle 16,5/200
Frankenthal-Mörsch - SW 2 2.000 7 t TR 110.000Rheinstahl/MAB-
LentjesSteinkohle, EBS, Heizöl EL Naturumlauf Lentjes 63/420
max. 13 MW (2009: 60.190 MWh (brutto))
Frankfurt Hoechst - SW 2 3.500 4,2 70.000 Uhde Kohle, Heizöl, ErdgasAbhitzekessel mit
NaturumlaufMAN/GHH 16/280
Leverkusen EO 1 4.200 4,5 23.387 LurgiErdgas, Heizölsubstitute
in Nachbrennk.Strahlungszüge, Überhit-
zer, ECOLentjes 41/360
Marl SW 1 3 RaschkaErdgas, betriebseigene
BrenngaseAbhitzekessel Wehrle 25/220
Bitterfeld-Wolfen
Gendorf/Burgkirchen
Allgemein Abgasreinigung Schlackeverwertung/Entsorgung
Standort Energienutzung Abgasreinigungslinien Staubabscheider weitere Abgasreinigung weitere Abgasreinigung weitere Abgasreinigung Verwertung/Beseitigung in Menge
[-] [-] [-] [-] [-] [-] [-] t/a
Burghausen Dampf zur Trocknung 1 Zyklon Vorsättiger + venturi-Wäscher Aerosolabscheider Absorptionswäscher k. A. k. A.
Frankenthal-Mörsch Wärme, Strom 2 Elektrofilter Nass/Füllköperkolonne Vermeidung, Bergversatz in Salzstöcken 42.736 (KS+Kohle+EBS)
Frankfurt Hoechst Wärme, Dampf 2 Elektrofilter Nass/2 stufige Nasswäsche keine keine Deponie/Bergwerkversatz 33.000
Leverkusen Wärme, Dampf 1 WäscherNass/Einspritzkühler, 2-stuf. Rotationswäscher, Strahl-
gaswäscherFlugstromreaktor Beseitigung SAD Leverkusen 16.992
Marl Dampf 4 Gewebefilter Trocken + Nass SCR, Festbettadsorber k. A. k. A.
Bitterfeld-Wolfen
Gendorf/Burgkirchen
Allgemein Input Entwässerung Trocknung
Standort Bundesland Betreiber Technologie Dauerbetrieb ab Betriebsstunden Kapazität TR KapazitätSchlammzustand
(Roh-/Faulschlamm)Schlammarten Aggregat zur Entwässerung
Restwassergehalt insges. (i. Mittel)
Aggregat
[-] [-] [-] [-] [h/a] [t/a] [%] [t TM/a] [-] [-] [-] [%] [-]
Burghausen BY Wacker Chemie 1 Wirbelschicht 1976 20.000 21 4.125 Rohschlamm(komm. u.) industr. Klär-
schlammBandfilterpresse 80 Dünnschichttrockner
Frankenthal-Mörsch RP BASF AG 2 Wirbelschichten 1992 Ofen1: 7158 Ofen2: 6445 420.000 40 110.000 Rohschlamm industr. Klärschlamm Kammer-/Membranfilterpresse 57 -
Frankfurt Hoechst HE Infraserv GmbH 2 Wirbelschichten 1994 Str I:8.164h; Str II:8.055h 205.000 35 80.000 Rohschlamm komm. u. industr. Klärschlamm Membranfilterpresse 65-70 -
Leverkusen NW Currenta GmbH 1 Etagenofen 1988 8000 120.000 27 - 40 36.000 Rohschlamm industr. Klärschlamm Membranfilterpresse 60
Marl NW Infracor GmbH 1 Wirbelschicht 1980 40.000 25 10.000 Rohschlamm komm. u. industr. Klärschlamm Eindicker, Siebbandpresse 75
Bitterfeld-Wolfen SH GKW Technische Daten in Tabelle 22
Gendorf/Burgkirchen BY Infraserv GmbH Technische Daten in Tabelle 22
88
15· Anhang I
Allgemein Verbrennung Wärmenutzung
StandortRest-Wassergehalt nach
Trocknung Verbrennungstechnologie Verbrennungseinheiten
Heizwert des Klär-schlamms im Jahresmittel
theor. Kapazität je Einheit (i. Mittel)
tatsächlich verbrannte Menge 2009
Hersteller Verbrennereinheit
Zusatzbrennstoff Aggregat HerstellerDampfparameter
(i. Mittel) elekt. Bruttoleistung
[%] [-] [-] [kJ/kg] [t TS/h] [t TS/a] [-] [-] [-] [-] [bar/°C] [MW]
Burghausen 60 SW 1 0,6 Lurgi Erdgas Abhitzekessel Wehrle 16,5/200
Frankenthal-Mörsch - SW 2 2.000 7 t TR 110.000Rheinstahl/MAB-
LentjesSteinkohle, EBS, Heizöl EL Naturumlauf Lentjes 63/420
max. 13 MW (2009: 60.190 MWh (brutto))
Frankfurt Hoechst - SW 2 3.500 4,2 70.000 Uhde Kohle, Heizöl, ErdgasAbhitzekessel mit
NaturumlaufMAN/GHH 16/280
Leverkusen EO 1 4.200 4,5 23.387 LurgiErdgas, Heizölsubstitute
in Nachbrennk.Strahlungszüge, Überhit-
zer, ECOLentjes 41/360
Marl SW 1 3 RaschkaErdgas, betriebseigene
BrenngaseAbhitzekessel Wehrle 25/220
Bitterfeld-Wolfen
Gendorf/Burgkirchen
Allgemein Abgasreinigung Schlackeverwertung/Entsorgung
Standort Energienutzung Abgasreinigungslinien Staubabscheider weitere Abgasreinigung weitere Abgasreinigung weitere Abgasreinigung Verwertung/Beseitigung in Menge
[-] [-] [-] [-] [-] [-] [-] t/a
Burghausen Dampf zur Trocknung 1 Zyklon Vorsättiger + venturi-Wäscher Aerosolabscheider Absorptionswäscher k. A. k. A.
Frankenthal-Mörsch Wärme, Strom 2 Elektrofilter Nass/Füllköperkolonne Vermeidung, Bergversatz in Salzstöcken 42.736 (KS+Kohle+EBS)
Frankfurt Hoechst Wärme, Dampf 2 Elektrofilter Nass/2 stufige Nasswäsche keine keine Deponie/Bergwerkversatz 33.000
Leverkusen Wärme, Dampf 1 WäscherNass/Einspritzkühler, 2-stuf. Rotationswäscher, Strahl-
gaswäscherFlugstromreaktor Beseitigung SAD Leverkusen 16.992
Marl Dampf 4 Gewebefilter Trocken + Nass SCR, Festbettadsorber k. A. k. A.
Bitterfeld-Wolfen
Gendorf/Burgkirchen
Allgemein Input Entwässerung Trocknung
Standort Bundesland Betreiber Technologie Dauerbetrieb ab Betriebsstunden Kapazität TR KapazitätSchlammzustand
(Roh-/Faulschlamm)Schlammarten Aggregat zur Entwässerung
Restwassergehalt insges. (i. Mittel)
Aggregat
[-] [-] [-] [-] [h/a] [t/a] [%] [t TM/a] [-] [-] [-] [%] [-]
Burghausen BY Wacker Chemie 1 Wirbelschicht 1976 20.000 21 4.125 Rohschlamm(komm. u.) industr. Klär-
schlammBandfilterpresse 80 Dünnschichttrockner
Frankenthal-Mörsch RP BASF AG 2 Wirbelschichten 1992 Ofen1: 7158 Ofen2: 6445 420.000 40 110.000 Rohschlamm industr. Klärschlamm Kammer-/Membranfilterpresse 57 -
Frankfurt Hoechst HE Infraserv GmbH 2 Wirbelschichten 1994 Str I:8.164h; Str II:8.055h 205.000 35 80.000 Rohschlamm komm. u. industr. Klärschlamm Membranfilterpresse 65-70 -
Leverkusen NW Currenta GmbH 1 Etagenofen 1988 8000 120.000 27 - 40 36.000 Rohschlamm industr. Klärschlamm Membranfilterpresse 60
Marl NW Infracor GmbH 1 Wirbelschicht 1980 40.000 25 10.000 Rohschlamm komm. u. industr. Klärschlamm Eindicker, Siebbandpresse 75
Bitterfeld-Wolfen SH GKW Technische Daten in Tabelle 22
Gendorf/Burgkirchen BY Infraserv GmbH Technische Daten in Tabelle 22
89
Anhang I· 15
TABELLE 24: TECHNISCHE DATEN DER KOHLEKRAFTWERKE, DIE KLÄRSCHLAMM MITVERBRENNEN (STAND 2011) [EIGENE ERHEBUNG]
Daten beruhen auf Erhebnung von 2005 und wurden 2011 erneuert.
Kraftwerksname/Standort
Allgemeines zur Mitverbrennung
Bundesland Betreiberelek. Bruttoleistung
[MW]Kohleart
1)Feuerung
2)Wassergehalt
der KohleKohledurchsatz Dauerbetrieb mit KS seit
Anz. der Linien die KS mitverbrennen
[-] [-] [%] [t/h] [-] [-]
Berrenrath/Köln Hürth NW RWE Power AG 107 BK ZWS 51 - 61 30Mitverbrennung in beiden kesseln seit August 1994/Dauerbetrieb seit 2000
2
Boxberg N, P, Q SN Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG 1.907 BK SF 56 - Feb. 1999 2 Kessel
Farge/Bremen HB GDF Suez Energie GmbH 375 SK SF 10,5 1002001 2003
1
Deuben SA sachsen anhaltMitteldeutsche
Braunkohlengesellschaft mbH86 (install. Elektr
Leistung)BK SF 48 - 56 102 2002 5 Kessel
Duisburg HKW I NW Stadtwerke Duisburg AG 144 SK ZWS 10 - 20 30 2002/1995 1
Ensdorf 1 und 3/Saarbrücken SL VSE AG 430 BaK SF 5 - 17 200 2001 2 Blöcke
Hamm/Westfalen NW RWE Power AG 625 SK SF 8 - 16 100 2002 1
Heilbronn 5, 6 und 7 BW EnBW Kraftwerke AG 1.000 SK SF 9 280Apr. 1999 Aug. 1998
1
Helmstedt/Buschhaus NI E.ON Kraftwerke GmbH 405 BK SF 45 300 1997 1
Herne 2, 3 und 4 NW Evonik Steag GmbH 950 Sk SF 11 110 2005 1
Lippendorf R uns S SN Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG 1.840 BK SF 52 - 54 - 2004 2 Blöcke
Lünen 6 und 7 NW Evonik Steag GmbH 500 SK SF 11 160 2005 1
Mehrum 3/Hannover NI Kraftwerk Mehrum GmbH 750 SK SF 6 - 8 240 2002 1
Veltheim 2, 3 und 4/Weser NW Gemeinschaftskraftwerk Veltheim GmbH 820 SK und erdgas SF 8-12 113 2003 1
Mumsdorf SA sachsen anhaltMitteldeutsche
Braunkohlengesellschaft mbH85 (install. Elekt.
Leistung)BK SF 48-56 128 2000 4 Kessel
Oberkirch/Köhler BW Koehler Energie GmbH SK ZWS 6-9 10 2003 1
Staudinger 1, 3, 4 und 5/Hanau HE E.ON Kraftwerke GmbH 1.760 SK und erdgas SF 8-12 120 2004 1
Völklingen-Fenne SL Evonik Power Saar GmbH 425 SK SF 20 93 2001 1 von 2 Blöcken verbr. mit
Wachtberg-Frechen/Köln-Hürth NW RWE Power AG 201 BK ZWS 51-61 50Mitverbrennung in beiden
Wirbelschichtkesseln seit 20032
Weiher/Quierschied SL Evonik Power Saar GmbH 724 SK SF 9 250 Apr. 1999/1996 1
Weisweiler/Aachen NW RWE Power AG 2.293 BK SF 55 - 60 200Mitverbrennung in 2 von 8 Blöcken
seit August 20082
Wilhelmshaven NI E.ON Kraftwerke GmbH 788 SK SF 8,5 250 2004/2003 1
Zolling-Leininger 5/München BY GDF Suez Energie Deutschland AG 474 SK SF 6-12 136 1999 1
26. Ibbenbüren NW RWE Power AG 752 SK SF Mitverbrennung seit 2001 1
90
15· Anhang I
Kraftwerksname/Standort
Allgemeines zur Mitverbrennung
Bundesland Betreiberelek. Bruttoleistung
[MW]Kohleart
1)Feuerung
2)Wassergehalt
der KohleKohledurchsatz Dauerbetrieb mit KS seit
Anz. der Linien die KS mitverbrennen
[-] [-] [%] [t/h] [-] [-]
Berrenrath/Köln Hürth NW RWE Power AG 107 BK ZWS 51 - 61 30Mitverbrennung in beiden kesseln seit August 1994/Dauerbetrieb seit 2000
2
Boxberg N, P, Q SN Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG 1.907 BK SF 56 - Feb. 1999 2 Kessel
Farge/Bremen HB GDF Suez Energie GmbH 375 SK SF 10,5 1002001 2003
1
Deuben SA sachsen anhaltMitteldeutsche
Braunkohlengesellschaft mbH86 (install. Elektr
Leistung)BK SF 48 - 56 102 2002 5 Kessel
Duisburg HKW I NW Stadtwerke Duisburg AG 144 SK ZWS 10 - 20 30 2002/1995 1
Ensdorf 1 und 3/Saarbrücken SL VSE AG 430 BaK SF 5 - 17 200 2001 2 Blöcke
Hamm/Westfalen NW RWE Power AG 625 SK SF 8 - 16 100 2002 1
Heilbronn 5, 6 und 7 BW EnBW Kraftwerke AG 1.000 SK SF 9 280Apr. 1999 Aug. 1998
1
Helmstedt/Buschhaus NI E.ON Kraftwerke GmbH 405 BK SF 45 300 1997 1
Herne 2, 3 und 4 NW Evonik Steag GmbH 950 Sk SF 11 110 2005 1
Lippendorf R uns S SN Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG 1.840 BK SF 52 - 54 - 2004 2 Blöcke
Lünen 6 und 7 NW Evonik Steag GmbH 500 SK SF 11 160 2005 1
Mehrum 3/Hannover NI Kraftwerk Mehrum GmbH 750 SK SF 6 - 8 240 2002 1
Veltheim 2, 3 und 4/Weser NW Gemeinschaftskraftwerk Veltheim GmbH 820 SK und erdgas SF 8-12 113 2003 1
Mumsdorf SA sachsen anhaltMitteldeutsche
Braunkohlengesellschaft mbH85 (install. Elekt.
Leistung)BK SF 48-56 128 2000 4 Kessel
Oberkirch/Köhler BW Koehler Energie GmbH SK ZWS 6-9 10 2003 1
Staudinger 1, 3, 4 und 5/Hanau HE E.ON Kraftwerke GmbH 1.760 SK und erdgas SF 8-12 120 2004 1
Völklingen-Fenne SL Evonik Power Saar GmbH 425 SK SF 20 93 2001 1 von 2 Blöcken verbr. mit
Wachtberg-Frechen/Köln-Hürth NW RWE Power AG 201 BK ZWS 51-61 50Mitverbrennung in beiden
Wirbelschichtkesseln seit 20032
Weiher/Quierschied SL Evonik Power Saar GmbH 724 SK SF 9 250 Apr. 1999/1996 1
Weisweiler/Aachen NW RWE Power AG 2.293 BK SF 55 - 60 200Mitverbrennung in 2 von 8 Blöcken
seit August 20082
Wilhelmshaven NI E.ON Kraftwerke GmbH 788 SK SF 8,5 250 2004/2003 1
Zolling-Leininger 5/München BY GDF Suez Energie Deutschland AG 474 SK SF 6-12 136 1999 1
26. Ibbenbüren NW RWE Power AG 752 SK SF Mitverbrennung seit 2001 1
91
Anhang I· 15
Daten beruhen auf Erhebnung von 2005 und wurden 2011 erneuert.
Kraftwerksname/Standort
Klärschlamm Abgasreinigung
Einbringung in die Feuerung
KS-Durchsatz imAnlieferzustand
KS-Durchsatz Trockenmasse
Feststoffgehalt im Anlieferzustand
HerkunftSchadstoffgehalte
im KSStaubabscheidung DeNOx
SOx 3)
weiteres
[-] [1000 t OS/a] [1000 t TM/a] [% TR] [-] [-] [-] [-] [-] [-]
Berrenrath/Köln Hürth zirkul. Wirbelschicht 215 65mech. Entzw. KS
< 35% TSkomm./indust.
Anforderungen> AbfKlärV
Elektrofilter primär ZWS pZWS Flugstrom-Absorber m. BK
Boxberg N, P, Q Kohlefallschacht 140 42 30 komm. komm. Klärschlamm Elektrofilter, Wäscher Primärmaßnahme NR -
Farge/Bremen Kohlefallschacht-Zuteiler20 15
1822
> 90%komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Deuben vor Kohlemühle 84 25 20-37 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter - NR -
Duisburg HKW I zirkul. Wirbelschicht 18 5,4 25-35 komm. komm. Klärschlamm Elektrofilter primär ZWS pZWS -
Ensdorf 1 und 3/Saarbrücken Mühle mit Kohlenstaub 81 24 25-45 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-low-dust SAS -
Hamm/Westfalen Kohleband, Mühle 10 9 25 - 95 komm. komm. Klärschlamm Elektrofilter SCR-low-dust NR alkalischer Wäscher
Heilbronn 5, 6 und 7 Kohlefallschacht60 mech. Entwässerter Schlamm
und 25-20 thermisch getr. Schlamm40
25-35 > 95
komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Helmstedt/Buschhaus Kohleband, Mühle 100 50 25-95 komm./indust. über AbfKlärV Elektrofilter Primärmaßnahme NR -
Herne 2, 3 und 4 Kohlefallschacht 30 25 > 69 komm./indust. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-low-dust NR -
Lippendorf R uns S Kohlefallschacht 380 93 25-35 komm./indust über AbfKlärV Elektrofilter, Wäscher SNCR NR -
Lünen 6 und 7 direkt in die Feuerung 30 25 > 69 komm./indust. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-low-dust NR -
Mehrum 3/Hannover Kohlefallschacht 35 11 25-35 komm./indust. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Veltheim 2, 3 und 4/Wesermit Dampflanzen direkt in
Feuerung45 13,5 25-35 komm./indust. über AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Mumsdorf vor Kohlemühle 100 28 20-37 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter - NR -
Oberkirch/Köhler Ascherücklauf 20 5 18-32 komm. unter AbfKlärV Gewebefilter - - -
Staudinger 1, 3, 4 und 5/Hanau Kohlefallschacht 60 18 25-35 komm./indust. unter AbfKlärV Elektofilter SCR-high-dust NR -
Völklingen-Fenne vor Kohlemühle 14 4,2 25-35 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter feuerungsseitig NR -
Wachtberg-Frechen/Köln-Hürth zirkul. Wirbelschicht 280/260 85mech. Entw. KS
< 35% TSkomm./indust.
Anforderungen> AbfKlärV
Elektrofilter primär ZWS pZWSFlugstrom-Absorber m.
BK-Koks
Weiher/Quierschied Mühle mit Kohlenstaub 6-10 5,5-9 90-95 * komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Weisweiler/Aachen Kohlefallschacht 140 35 22-33 max. 35% TS komm.unter AbfKlärV aber Hg
< 5mg/kg TSElektrofilter
feuerungsseitig SNCR
NR (REA) -
Wilhelmshaven Kohlefallschacht 50 12,5 25 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Zolling-Leininger 5/München Kohlefallschacht 35 9,5 25-35 komm./indust. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
26. Ibbenbüren 90 35 (10t/h) 20-40% TS komm
92
15· Anhang I
Kraftwerksname/Standort
Klärschlamm Abgasreinigung
Einbringung in die Feuerung
KS-Durchsatz imAnlieferzustand
KS-Durchsatz Trockenmasse
Feststoffgehalt im Anlieferzustand
HerkunftSchadstoffgehalte
im KSStaubabscheidung DeNOx
SOx 3)
weiteres
[-] [1000 t OS/a] [1000 t TM/a] [% TR] [-] [-] [-] [-] [-] [-]
Berrenrath/Köln Hürth zirkul. Wirbelschicht 215 65mech. Entzw. KS
< 35% TSkomm./indust.
Anforderungen> AbfKlärV
Elektrofilter primär ZWS pZWS Flugstrom-Absorber m. BK
Boxberg N, P, Q Kohlefallschacht 140 42 30 komm. komm. Klärschlamm Elektrofilter, Wäscher Primärmaßnahme NR -
Farge/Bremen Kohlefallschacht-Zuteiler20 15
1822
> 90%komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Deuben vor Kohlemühle 84 25 20-37 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter - NR -
Duisburg HKW I zirkul. Wirbelschicht 18 5,4 25-35 komm. komm. Klärschlamm Elektrofilter primär ZWS pZWS -
Ensdorf 1 und 3/Saarbrücken Mühle mit Kohlenstaub 81 24 25-45 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-low-dust SAS -
Hamm/Westfalen Kohleband, Mühle 10 9 25 - 95 komm. komm. Klärschlamm Elektrofilter SCR-low-dust NR alkalischer Wäscher
Heilbronn 5, 6 und 7 Kohlefallschacht60 mech. Entwässerter Schlamm
und 25-20 thermisch getr. Schlamm40
25-35 > 95
komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Helmstedt/Buschhaus Kohleband, Mühle 100 50 25-95 komm./indust. über AbfKlärV Elektrofilter Primärmaßnahme NR -
Herne 2, 3 und 4 Kohlefallschacht 30 25 > 69 komm./indust. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-low-dust NR -
Lippendorf R uns S Kohlefallschacht 380 93 25-35 komm./indust über AbfKlärV Elektrofilter, Wäscher SNCR NR -
Lünen 6 und 7 direkt in die Feuerung 30 25 > 69 komm./indust. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-low-dust NR -
Mehrum 3/Hannover Kohlefallschacht 35 11 25-35 komm./indust. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Veltheim 2, 3 und 4/Wesermit Dampflanzen direkt in
Feuerung45 13,5 25-35 komm./indust. über AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Mumsdorf vor Kohlemühle 100 28 20-37 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter - NR -
Oberkirch/Köhler Ascherücklauf 20 5 18-32 komm. unter AbfKlärV Gewebefilter - - -
Staudinger 1, 3, 4 und 5/Hanau Kohlefallschacht 60 18 25-35 komm./indust. unter AbfKlärV Elektofilter SCR-high-dust NR -
Völklingen-Fenne vor Kohlemühle 14 4,2 25-35 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter feuerungsseitig NR -
Wachtberg-Frechen/Köln-Hürth zirkul. Wirbelschicht 280/260 85mech. Entw. KS
< 35% TSkomm./indust.
Anforderungen> AbfKlärV
Elektrofilter primär ZWS pZWSFlugstrom-Absorber m.
BK-Koks
Weiher/Quierschied Mühle mit Kohlenstaub 6-10 5,5-9 90-95 * komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Weisweiler/Aachen Kohlefallschacht 140 35 22-33 max. 35% TS komm.unter AbfKlärV aber Hg
< 5mg/kg TSElektrofilter
feuerungsseitig SNCR
NR (REA) -
Wilhelmshaven Kohlefallschacht 50 12,5 25 komm. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
Zolling-Leininger 5/München Kohlefallschacht 35 9,5 25-35 komm./indust. unter AbfKlärV Elektrofilter SCR-high-dust NR -
26. Ibbenbüren 90 35 (10t/h) 20-40% TS komm
93
Anhang I· 15
TABELLE 25: TECHNISCHE DATEN DEUTSCHER ABFALLVERBRENNUNGSANLAGEN, DIE KLÄRSCHLAMM MITVERBRENNEN (STAND 2012) [ERHEBUNG DURCH DIE ITAD]
Standort Bundesland Anlagenbetreiber verbrannte Menge an Schlamm aus der Kommu-nalen Abwasserbehandlung (nur AVV 190805)
Schlamm aus der Kommunalen Abwas-serbehandlung (nur AVV 190805)
Schlämme aus der industriellen Abwasserbehandlung
separate Trocknung vor Verbrennung
max. Kapazität
[Mg/a] TS-Gehalt [%] [Mg/a] [Mg/a]
Bamberg BY Zweckverband Müllheizkraft-werk Stadt und Landkreis Bamberg
14.032 30% nach Entwässerung entfällt nein entfällt
Coburg BY Zweckverband für Abfall-wirtschaft in Nordwest-Oberfranken
3.314 25 - nein -
Hamburg, Borsigstr. HH MVB GmbH 2.642 - - - -
Hamburg, Rugenb. HH MVR Müllverwertung Rugen-berger Damm GmbH & Co. KG
3.226 28 - - -
Hamburg, Stellingen
HH Stadtreinigung Hamburg 12.150 25 - - -
Ingolstadt BY Zweckverband Müllverwer-tungsanlage Ingolstadt
628 80 - - -
Kamp-Lintfort NRW Kreis Weseler Abfallgesell-schaft mbH & Co. KG
3.700 25 - Wirbelschicht 34
Köln NRW AVG Köln mbH 10381 nein -
Krefeld NRW EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG
1.281 / 11.872 30%/90% - - -
München BY AWM - Abfallwirtschaftsbetrieb München
9.730 - - nur Zentrifuge -
Velsen SL AVA Velsen GmbH 125 25 - -
Würzburg BW Zweckverband Abfallwirt-schaft Raum Würzburg
8.445 40 - flash dry system 24.000
Zella-Mehlis TH Zweckverband für Abfallwirt-schaft Südwestthüringen (ZASt)
2848,76 - - nein -
Burgau BY Landkreis Günzburg Kreisab-fallwirtschaftsbetrieb
- - 85 - -
7 weitere nicht benannte Anlagen
4.250 23 1.789 nein 140.040
4 Werte 2 Werte 3 Werte 3x nein, 3x k. A. 3 Werte
Mittelwert 5.424 34 4.085 54.691
Summe 65.091 12.255 164.074
94
15· Anhang I
Standort Bundesland Anlagenbetreiber verbrannte Menge an Schlamm aus der Kommu-nalen Abwasserbehandlung (nur AVV 190805)
Schlamm aus der Kommunalen Abwas-serbehandlung (nur AVV 190805)
Schlämme aus der industriellen Abwasserbehandlung
separate Trocknung vor Verbrennung
max. Kapazität
[Mg/a] TS-Gehalt [%] [Mg/a] [Mg/a]
Bamberg BY Zweckverband Müllheizkraft-werk Stadt und Landkreis Bamberg
14.032 30% nach Entwässerung entfällt nein entfällt
Coburg BY Zweckverband für Abfall-wirtschaft in Nordwest-Oberfranken
3.314 25 - nein -
Hamburg, Borsigstr. HH MVB GmbH 2.642 - - - -
Hamburg, Rugenb. HH MVR Müllverwertung Rugen-berger Damm GmbH & Co. KG
3.226 28 - - -
Hamburg, Stellingen
HH Stadtreinigung Hamburg 12.150 25 - - -
Ingolstadt BY Zweckverband Müllverwer-tungsanlage Ingolstadt
628 80 - - -
Kamp-Lintfort NRW Kreis Weseler Abfallgesell-schaft mbH & Co. KG
3.700 25 - Wirbelschicht 34
Köln NRW AVG Köln mbH 10381 nein -
Krefeld NRW EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG
1.281 / 11.872 30%/90% - - -
München BY AWM - Abfallwirtschaftsbetrieb München
9.730 - - nur Zentrifuge -
Velsen SL AVA Velsen GmbH 125 25 - -
Würzburg BW Zweckverband Abfallwirt-schaft Raum Würzburg
8.445 40 - flash dry system 24.000
Zella-Mehlis TH Zweckverband für Abfallwirt-schaft Südwestthüringen (ZASt)
2848,76 - - nein -
Burgau BY Landkreis Günzburg Kreisab-fallwirtschaftsbetrieb
- - 85 - -
7 weitere nicht benannte Anlagen
4.250 23 1.789 nein 140.040
4 Werte 2 Werte 3 Werte 3x nein, 3x k. A. 3 Werte
Mittelwert 5.424 34 4.085 54.691
Summe 65.091 12.255 164.074
95
Anhang I· 15
ANHANG II
Relevante Rechtsvorschriften für die KlärschlammentsorgungDie hier vorgestellten Gesetze und Verord-
nungenspiegelndiefürdieEntsorgungvon
KlärschlammzutreffendenrelevantenRegu-
lariendar.DiehiergetroffeneAuswahlstellt
nurdieBundesgesetzeund-verordnungendar,
diezumVerbrennenvonKlärschlammzutref-
fendsindsowiediefürdielandwirtschaftliche
Verwertung.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)
DierechtlicheGrundlagefürdieEntsorgung
vonAbfällenunddamitauchvonKlärschläm-
menistdasKreislaufwirtschaftsgesetz(KrWG).
DasneueKreislaufwirtschaftsgesetz(KrWG)
istam29.2.2012imBundesgesetzblatt(BGBl.I
S.212)verkündetwordenundistam1.6.2012in
Kraftgetreten.ZieldesneuenGesetzesisteine
nachhaltigeVerbesserungdesUmwelt-und
KlimaschutzessowiederRessourceneffizienzin
derAbfallwirtschaftdurchStärkungderAbfall-
vermeidungunddesRecyclingsvonAbfällen.
DasGesetzesschreibteinefünfstufigeHierar-
chie(Vermeidung–VorbereitungzurWieder-
verwendung–Recycling–sonstigeVerwertung
(d.h.auchenergetische)–Beseitigung)vor.
MitEinführungderFünf-Stufen–Hierarchie
setztDeutschlanddieAnforderungenderEU-
Abfallrahmenrichtlinie(2008/98/EG)um.
Soll Klärschlamm als Dünger in der Land-
wirtschaftverwendetwerden,sieht§11des
KrWGvor,dasszurSicherungderordnungs-
gemäßenundschadlosenVerwertungnähe-
reBestimmungenüberdieVerwendungper
Rechtsverordnunggeregeltsind.Aufdieser
Rechtsgrundlage basiert künftig die Klär-
schlammverordnung(AbfKlärV).
SofernKlärschlammthermischentsorgtwird,
legtdasKrWGin§13fest,dassfürAnlagengel-
tendeBetreiberpflichtendurchdieVorschrif-
ten des Bundes-Immissionsschutzgesetzes
einzuhaltensind.[§13KRWG]
DarüberhinausunterliegtKlärschlamm,sofern
erzurDüngungeingesetztwird,demDünge-
mittelrecht.
Klärschlammverordnung (AbfKlärV)
DieseVerordnungistanzuwenden,soweitKlär-
schlammauflandwirtschaftlichodergärt-
nerischgenutzteBödenaufgebrachtwerden
soll.DieVorschriftendesDüngemittelrechts
bleibendavonunberührt.
DabeisollendieinderVerordnunggenannten
Grenzwertesoweitwiemöglichunterschrit-
tenwerden.DasWohlderAllgemeinheitdarf
durchdasAufbringenvonKlärschlammauf
1 6
96
16· Anhang II
landwirtschaftlichundgärtnerischgenutzten
Bödennichtbeeinträchtigtwerden.Ebensosoll
dieAufbringungdesSchlammesnursoweit
erfolgen,wieesdieBoden-,Standort-undAn-
baubedingungensowiederNährstoffbedarf
derPflanzenzulassen.
ZurUntersuchungdesKlärschlammessinddie
BetreiberderAbwasserbehandlungsanlage
nach§3Absatz5verpflichtet,inAbständenvon
längstenssechsMonatenKlärschlammproben
untersuchenzulassen.DieAnalysenumfassen:
1. dieNährstoffgehalte:Gesamt-undAmmoni-
umstickstoff,Phosphat,Kalium,Magnesium,
2. dieSummeorganischerHalogenverbindun-
gen,angegebenalsadsorbierteorganisch-
gebundeneHalogene(AOX),
3. dieSchwermetalle:Blei,Cadmium,Chrom,
Kupfer,Nickel,Quecksilber,Zinkund
4. denpH-Wert,Trockenrückstand,dieorgani-
scheSubstanzundbasischwirksameStoffe.
VoreinemerstmaligenAufbringenunddanach
inAbständenvonlängstenszweiJahrenmüs-
senKlärschlämmeaufdieSchadstoffgehalte
anpolychloriertenBiphenylen(PCB),sowie
Dioxinen und Furanen untersucht werden
[§3ABFKLÄRV].
UntersuchungendesBodens,aufdenender
Klärschlammaufgebrachtwerdensoll,sind
nach§3ebenfallsdurchdieBetreiberderAb-
wasseranlagendurchzuführen.Diesistvorder
erstenAufbringungunddannimAbstandvon
zehnJahrenerforderlich.DerBodensolldabei
aufFolgendeshinuntersuchtwerden:
• pH-Wert
• Nährstoffgehalte:pflanzenverfügbares
Phosphat,Kalium,Magnesium
• Schwermetalle:Blei,Cadmium,Chrom,
Kupfer,Nickel,Quecksilber,Zink
DerBetreiberderAbwasserkläranlagekommt
fürdieKostenderBoden-undKlärschlammun-
tersuchungenauf.
EingrundsätzlichesVerbotbestehtfürdieAuf-
bringungvonRohschlammoderindustriellen
Klärschlämmen.
EbensoverbotenistdieAufbringungvonKlär-
schlamm
• aufGemüse-undObstanbauflächen,
• aufDauergrünlandundforstwirtschaftlich
genutztenBöden,
• aufAckerflächenmitFeldfutteranbau,
• inNaturschutzgebieten,Naturdenkmalen,
Nationalparks,
• inWasserschutzgebieten(ZoneIundII),
• fürdenFall,dassdiein§4festgelegtenGrenz-
wertefürSchlammunddenBodennicht
eingehaltenwerden.
DieAufbringungsmengedarfinnerhalbvon
dreiJahrenhöchstensfünfTonnenTrocken-
97
Anhang II· 16
substanzjeHektarbetragen.Klärschlamm-
kompostdarfbiszueinerMengevon10t/ha
aufgebrachtwerden,sofernerdieHälfteder
organischenSchadstoffeundSchwermetalle
enthält[§6ABFKLÄRV].Diebishergeltende
FassungderVerordnungstammtausdemJahr
1992.SeitJahrenwirdbereitsaneinerNovel-
lierungdurchdasBMUgearbeitet.SeitOkto-
ber2010existierteinzweiterArbeitsentwurf.
Tabelle26stelltdieUnterschiedederbisher
geltenFassungunddermöglichenNeufassung
derVerordnunginBezugaufdieGrenzwerte
imBodenundimKlärschlammdar.
EU-Klärschlammrichtlinie
DieRichtlinie86/278/EWGüberdenSchutzder
UmweltundinsbesonderederBödenbeider
VerwendungvonKlärschlamminderLand-
wirtschafthatzumZiel,dielandwirtschaftliche
VerwertungvonKlärschlammindemMaße
zuregeln,dassschädlicheAuswirkungenauf
Böden,VegetationsowieMenschundTierver-
hindertwerdenundgleichzeitigeineeinwand-
freieVerwendungderSchlämmegefördert
wird.DieRichtlinieenthältGrenzwertefür
SchwermetalleindenBöden,Schlämmenund
fürdieMengenvonSchwermetallen,diepro
JahraufdenBödenaufgebrachtwerdendürfen.
DieVerwendungvonKlärschlammistverboten,
wenndieKonzentrationeinesodermehrerer
SchwermetalleindenBödendiefestgesetzten
Grenzwerteübersteigt.DieeinzelnenMitglied-
staatenmüssendazugeeigneteMaßnahmen
treffen,diesicherstellen,dasstrotzeinerVer-
wendungderSchlämmedieGrenzwertenicht
überschrittenwerden.
VoreinerVerwendunginderLandwirtschaft
müssendieSchlämmebehandeltwerden.Je-
dochkönnenhierdieMitgliedstaatenauch
dieVerwendungunbehandelterSchlämme
gestatten,wenndieseindenBodeneingespült
odereingegrabenwerden.
DieRichtlinieenthältaucheinigeAusbrin-
gungsbeschränkungen.SodarfaufObst-und
GemüsekulturenwährendderVegetations-
periodeundaufWeidenoderFutteranbauflä-
chen,vorAblaufeinerbestimmtenFristkein
Klärschlammausgebrachtwerden.
DieRichtlinieschreibtdarüberhinausfest,dass
dieMitgliedstaatenRegisterführen,indenen
regelmäßigüberdieerzeugteSchlammmenge,
dieinderLandwirtschaftverwendeteMenge
sowieüberZusammensetzungundEigenschaf-
tenderSchlämmeberichtetwird[EWG].
Düngemittelrecht
Maßgebliche Regelungen des Düngemit-
telrechtssindimDüngegesetz(DüngG),der
Düngeverordnung(DüV)undderDüngemit-
telverordnung(DüMV)enthalten.Diewesentli-
chenInhalte,diesichaufdieVerwendungvon
Klärschlammbeziehen,werdenimFolgenden
kurzskizziert.
Düngegesetz (DüngG)
DerZweckdiesesGesetzesistes,dieErnährung
derNutzpflanzensicherzustellen,dieBoden-
98
16· Anhang II
fruchtbarkeitzuerhaltenoderzuverbessern
undGefahrenfürMenschundTierdurchDün-
gemittelundandereSubstrateimSinnedieses
Gesetzesvorzubeugenodersieabzuwenden.
ZudiesemZweckistnach§11desGesetzes
einKlärschlamm-Entschädigungsfondsein-
zurichten.DiesersollSchädenanMenschen
undSachenersetzen,diesichausdenFolgen
derordnungsgemäßenlandwirtschaftlichen
VerwertungvonKlärschlammergeben.Die
BeiträgezudiesemFondssinddurchdieHer-
stelleroderBesitzervonKlärschlämmenzu
entrichten,soferndiesedielandwirtschaftliche
VerwertungalsEntsorgungsoptionnutzen.Die
TABELLE 26: MAXIMAL ZULÄSSIGE SCHADSTOFFGEHALTE NACH ABFKLÄRV FÜR BODEN UND KLÄRSCHLAMM UND NACH DEM ENTWURF DER ABFKLÄRV 2010 [ABFKLÄRV; BMU 2011B; BBODSCHV, MODIFIZIERT NACH BRANDT ]
1) Die höchstzulässigen Schwermetallgehalte dürfen die Vorsorgewerte gemäß Nummer 4.1 des Anhangs 2 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV), in der jeweils geltenden Fassung, nicht übersteigen. Die Gehalte gelten in Abhängigkeit von der Bodenart und sind für Sand am niedrigsten, für Lehm/Schluff mittel und für Ton am höchsten.
2) Die Grenzwerte für Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Thallium, Zink und Perfluorierte Verbindungen gelten bis einschließlich 31. Dezember [2014]. Ab 01. Januar [2015] gelten die in Anlage 2 Tabelle 1 Nummer 1.4 der Düngemittelver-ordnung (DüMV) genannten Grenzwerte.
AbfKlärV 1992 Entwurf AbfKlärV 2010
Schadstoff maximal zulässiger Gehalt in mg/kg TS
Boden Klärschlamm Boden1) Klärschlamm2)
SchwermetalleAsPbCdCrCuNiHgThZn
1001,510060501
200
900109008002008
2.500
40 - 1000,4 - 1,530 - 10020 - 6015 - 700,1 - 1
60 - 200
18150312080010021,51.800
Organisch persistente SchadstoffePCBPCDD/PCDFB(a)PPFC (PFOA und PFOS)
0,2 je Kongener100 ng/kg TS
0,1 je Kongener30 ng TEQ/kg TS10,1
AOX 500 400
Salmonella spp.Keine Keime/ 50 g Nasssubstanz
99
Anhang II· 16
DüngungdarfnurnachguterfachlicherPraxis
erfolgen,diebezüglichArt,MengeundZeit-
punktderAnwendungamBedarfderPflanzen
undamNährstoffgehaltdesBodensausgerich-
tetseinmuss[vgl.§3Absatz2DÜNGG].
Düngeverordnung (DüV)
DieDüngeverordnungkonkretisiertdieAn-
forderungenandiegutefachlichePraxisbei
derAnwendungvonDüngemittelnunddas
VermindernvonstofflichenRisikendurch
deren Anwendung auf landwirtschaftlich
genutztenFlächen.
DieDüngunghatzeitlichundmengenmäßig
sozuerfolgen,dasseinebedarfsgerechteEr-
nährungderPflanzenbeimöglichstgeringen
Nährstoffverlustengewährleistetwerdenkann.
VorderAufbringungvonwesentlichenNähr-
stoffmengenanStickstoffoderPhosphatmit
DüngemittelnundanderenSubstratenim
SinnediesesGesetzesistderDüngebedarfder
Kulturzuermitteln.
Berücksichtigt werden müssen dabei der
NährstoffbedarfdesPflanzenbestandes,die
im Boden vorliegenden und während des
Wachstumspflanzenverfügbarwerdenden
Nährstoffmengen,derKalkgehaltoderdie
Bodenreaktion(pH-Wert)sowiederHumusge-
haltdesBodensunddieAnbaubedingungen,
welchedieNährstoffbedingungenbeeinflus-
senkönnen(wieKulturart,Vorfrucht,Boden-
bearbeitungundBewässerung).ImZeitraum
vom1.Novemberbiszum31.Januaristesgene-
rellverboten,Düngemittelmitsignifikanten
StickstoffgehaltunddamitauchKlärschläm-
meaufAckerflächenauszubringen.[DÜV]
Düngemittelverordnung (DüMV)
DieseVerordnungregeltdasInverkehrbringen
vonDüngemitteln,dienichtalsEG-Düngemit-
telbezeichnetsind,sowievonBodenhilfsstof-
fen,KultursubstratenundPflanzenhilfsmit-
teln.KlärschlammgehörtgemäßderDüMV
zudenorganischenoderorganisch-minera-
lischenDüngemittelnundistalsNP-Dünger
oderNPK-Düngerzugelassen(Stickstoff(N),
P-Phorphor(P)undKalium(K)).
Nach§10(3)deraktuellenFassungderDüMV
dürfen Klärschlämme, die einen Grenz-
wert nach Anlage 2 Tabelle 1.4 der DüMV
überschreiten,jedocheinennachderKlär-
schlammverordnungfürdenselbenSchad-
stoffgeltendenGrenzwerteinhalten,noch
biszum31.Dezember2014gewerbsmäßigin
denVerkehrgebrachtwerden.Danachdürfen
KlärschlämmeausschließlichbeiEinhaltung
derSchadstoffanforderungenderDüngemit-
telverordnunginVerkehrgebrachtwerden.
DieKlärschlammabgabedarfnurzurdirek-
tenVerwertunginunvermischtemZustand
geschehen[VGL.ANLAGE2TABELLE7ZEILE
7.4.3DÜMV].
17. Bundes-Immissionsschutzverordnung
(17. BImSchV)
DieseVerordnunggiltfürdieErrichtung,die
100
16· Anhang II
BeschaffenheitunddenBetriebvonVerbren-
nungs-oderMitverbrennungsanlagen,inde-
nenAbfälleeingesetztwerden,undsoweitsie
nach§4desBundes-Immissionsschutzgeset-
zes(BImSchG)genehmigungsbedürftigsind
[VGL.§117.BIMSCHV].DieVerordnunggilt
demnachauchfürAnlagen,dieKlärschlamm
(mit-)verbrennen.
Zur Limitierung von Emissionen werden
GrenzwertefürGesamtstaub,Schwefeloxide,
Stickoxide,Quecksilber,Kohlenmonoxidund
Schwermetallefestgelegt.
DieVerordnungenthältAnforderungen,die
beiderErrichtungundbeimBetriebderAn-
lagenzuerfüllensind.Diesesind:
• Vorsorge gegen schädliche Umweltein-
wirkungendurchLuftverunreinigungen,
• BekämpfungvonBrandgefahren,
• BehandlungvonAbfällenund
• NutzungderentstehendenWärme.
WesentlicheBedingungderVerordnungist
dieVorgabe,eineNachverbrennungstem-
peratur der Verbrennungsluft von 850°C
fürzweiSekundeneinzuhalten,sowiedie
VerpflichtungdesBetreibers,dieEmissions-
werte(kontinuierlich)zuüberwachenund
andiezuständigeBehördezuübermitteln
[17.BIMSCHV].
101
Anhang II· 16
ANHANG III
Schwermetalle im KlärschlammBild12zeigtdenVerlaufderKonzentrationvonKupferimKlärschlamm.
Bild13zeigtdenVerlaufderKonzentrationvonZinkimKlärschlamm.
Bild14zeigtdenVerlaufderKonzentrationvonNickel,ChromundBleiimKlärschlamm.
1 7
BILD 12: KONZENTRATION VON KUPFER IM KLÄRSCHLAMM [BMU]
400
350
300
250
200
150
100
50
0
378,0 370,0
289,0
300,4
1977 1982 1986-1990 1998 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Konzentration [mg/kg TS] Kupfer
Jahr
102
17· Anhang III
BILD 13: KONZENTRATION VON ZINK IM KLÄRSCHLAMM [BMU]
Konzentration [mg/kg TS] Zink
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
2.140,0
835,0 713,5
1977 1982 1986-1990 1998 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Jahr
BILD 14: KONZENTRATION VON NICKEL, CHROM UND BLEI IM KLÄRSCHLAMM [BMU]
700
600
500
400
300
200
100
0
Nickel Chrom
Konzentration [mg/kg TS]
Blei
630,0
80,0 63,0 37,2
190,0
220,0
131,0
48,034,0 24,9
36,7
1977 1982 1986-1990 1998 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Jahr
103
Anhang III· 17
ANHANG IV
TABELLE 27: TECHNISCHE DATEN DER KLÄRSCHLAMMTROCKNUNGSANLAGEN IN DEUTSCHLAND
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
1 Albstadt BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung IST 1.000 40-70 k. A.
2 Alfeld/Wettensen NI Trommeltrockner Ammann z. Z. außer Betrieb (vorher 2.000) 95 Kompostierung/Rekultivierung
3 Allershausen BY Solare Trocknung IST 200 60-70 k. A.
4 Altenstadt BY Schneckentrockner k. A. 30.000 90 Verbrennung
5 Asse NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 88 70 k. A.
6 Backnang BW Bandtrockner Huber 4.640 92-95 Mitverbrennung im Kraftwerk Heilbronn
7 Bad Säckingen BW Trommeltrockner Andritz z. Z. außer Betrieb (vorher 3.800 - 4.000) 92 Verbrennung
8 Balingen BW Bandtrockner Huber 2.000 85 Thermische Verwertung (eigene)
9 Bernstadt BW Solare Trocknung Thermo-System 220 70-90 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
10 Bitterfeld-Wolfen ST Scheibentrockner Wulff Atlasstord 15.167 45-50 Verbrennung (eigene Wirbelschicht)
11 Blaufelden BW Solartrockner RATUS 200 50 Landwirtschaft
12 Bodnegg BW Solare Trocknung Thermo-System 90 90 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
13 Bräunlingen BW Trommeltrockner Swiss-Compi 5.000 - 6.000 92 Mitverbrennung im Kraftwerk Heilbronn
14 Bredstedt SH Solare Trocknung Thermo-System 108 70 landwirtschaftliche Verwertung
15 Bruchmühlbach-Miesau RP Kaltlufttrockner Klein 600 88 Rekultivierung, Landschaftsbau
16 Bruckmühl BY Kaltlufttrockner Klein 266 76 Rekultivierung
17 Burgebrach BY Solare Trocknung Thermo-System 190 70 k. A.
18 Burgrieden BW Solare Trocknung IST 100-300 50-90 Kompostierung, Rekultivierung
19 Duisburg NW Centridry KHD z. Zt. keine Nutzung 68-70 Verbrennung
20 Düren NW Scheibentrockner Atlasstord 11.000 40 (Teiltrocknung) Verbrennung (eigene Wirbelschicht)
21 Düsseldorf Nord NW Trommeltrockner Andritz 5.000 92 Thermische Verwertung
22 Düsseldorf Süd NW Scheibentrockner Wehrle 7.000 94 Thermische Verwertung
23 Edemissen NI Solare Trocknung Thermo-System 288 75 k. A.
24 Eggenstein-Leopoldshafen BW Bandfilter RATUS 600 75 Rekultivierung, Verbrennung
18
104
18· Anhang IV
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
1 Albstadt BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung IST 1.000 40-70 k. A.
2 Alfeld/Wettensen NI Trommeltrockner Ammann z. Z. außer Betrieb (vorher 2.000) 95 Kompostierung/Rekultivierung
3 Allershausen BY Solare Trocknung IST 200 60-70 k. A.
4 Altenstadt BY Schneckentrockner k. A. 30.000 90 Verbrennung
5 Asse NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 88 70 k. A.
6 Backnang BW Bandtrockner Huber 4.640 92-95 Mitverbrennung im Kraftwerk Heilbronn
7 Bad Säckingen BW Trommeltrockner Andritz z. Z. außer Betrieb (vorher 3.800 - 4.000) 92 Verbrennung
8 Balingen BW Bandtrockner Huber 2.000 85 Thermische Verwertung (eigene)
9 Bernstadt BW Solare Trocknung Thermo-System 220 70-90 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
10 Bitterfeld-Wolfen ST Scheibentrockner Wulff Atlasstord 15.167 45-50 Verbrennung (eigene Wirbelschicht)
11 Blaufelden BW Solartrockner RATUS 200 50 Landwirtschaft
12 Bodnegg BW Solare Trocknung Thermo-System 90 90 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
13 Bräunlingen BW Trommeltrockner Swiss-Compi 5.000 - 6.000 92 Mitverbrennung im Kraftwerk Heilbronn
14 Bredstedt SH Solare Trocknung Thermo-System 108 70 landwirtschaftliche Verwertung
15 Bruchmühlbach-Miesau RP Kaltlufttrockner Klein 600 88 Rekultivierung, Landschaftsbau
16 Bruckmühl BY Kaltlufttrockner Klein 266 76 Rekultivierung
17 Burgebrach BY Solare Trocknung Thermo-System 190 70 k. A.
18 Burgrieden BW Solare Trocknung IST 100-300 50-90 Kompostierung, Rekultivierung
19 Duisburg NW Centridry KHD z. Zt. keine Nutzung 68-70 Verbrennung
20 Düren NW Scheibentrockner Atlasstord 11.000 40 (Teiltrocknung) Verbrennung (eigene Wirbelschicht)
21 Düsseldorf Nord NW Trommeltrockner Andritz 5.000 92 Thermische Verwertung
22 Düsseldorf Süd NW Scheibentrockner Wehrle 7.000 94 Thermische Verwertung
23 Edemissen NI Solare Trocknung Thermo-System 288 75 k. A.
24 Eggenstein-Leopoldshafen BW Bandfilter RATUS 600 75 Rekultivierung, Verbrennung
105
Anhang IV· 18
25 Ellwangen BW Solare Trocknung Thermo-System 700 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
26 Elsenfeld BY Kaltlufttrockner Klein 5.300 80-90 Verbrennung
27 Empfingen BW Solare Trocknung k. A. k. A. k. A. k. A.
28 Enkenbach-Alsenborn RP Kaltlufttrockner Klein 220 85 Landwirtschaft, Landschaftsbau, Kompos-tierung
29 Erkelenz NW Dünnschichttrockner Buss z. Zt. keine Nutzung 90 Nassschlamm in die Landwirtschaft oder alternativ Entwässerung mittels Dekanter und anschließender Verwertung in Kompostier-anlage
30 Frankenhardt BW Solare Trocknung Thermo-System 143 75 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
31 Freiburg-Forchheim BW Scheibentrockner Stord 8.000 92 Thermische Verwertung, Deponie
32 Füssen BY Solare Trocknung Thermo-System 625 70 Thermische Verwertung (Monoverbrennung.)
33 Göppingen BW Wirbelschichttrockner VA WABAG 2.500 93 Verbrennung im Kraftwerk
34 Griesheim HE Trommeltrockner SMAG Einsatz nur in Spitzenzeiten 95 Kompostierung (Nassschlamm)
35 Groß-Gerau HE Dünnschicht Lineartrockner 600 80-90 Landwirtschaft
36 Grüneck BY Zentrifuge, in Zukunft solare KS Trocknung
k. A. 20 m3/h bei 8 Stunden Betrieb 27 (in Zukunft 70-80%) Mitverbrennung mit Steinkohle in Kraftwerk
37 Grünstadt RP Solare Trocknung Thermo-System 363 50-70 k. A.
38 Günzburg BY Zentrifuge, Solartrockner Thermo-System 1.400 50-60 Landwirtschaft, Kompostierung, thermische Entsorgung
39 Hagen a. TW NI Solare Trocknung IST 180 70 k. A.
40 Hamburg HH Scheibentrockner Stord 45.000 42 Verbrennung (eigene)
41 Handewitt SH Solare Trocknung Thermo-System 220 75 Landwirtschaftliche Verwertung
42 Hattingen NW Trommeltrockner Swiss Combi 5.000 93 Thermische Verwertung
43 Hayingen BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Huber 88 80-90 Landwirtschaft
44 Herdwangen BW Solare Trocknung Thermo-System 69 90 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
45 Herzebrock-Clarholz NW Siebbandtrockner Dornier kein Betrieb (vorher 900) 85-90 Verbrennung (Kraftwerk oder MVA)
46 Hetlingen SH Trommeltrockner SCT 6.600 90 stoffliche oder thermische Verwertung
47 Hiddenhausen NW Zentrifuge k. A. k. A. 23% Verbrennung in verschiedenen Kraftwerken
48 Hochdorf Assenheim RP Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 1.250 90 Zementwerk
49 Höhr-Grenzhausen RP Kaltlufttrockner Klein z. Zt. keine Nutzung 80 Rekultivierung (Nassschlamm)
50 Holzminden NI Dünnschicht, Trommeltrockner Buss kein Betrieb (vorher 1.500) 90 Rekultivierung/Verbrennung Kraftwerk Buschhaus
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
106
18· Anhang IV
25 Ellwangen BW Solare Trocknung Thermo-System 700 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
26 Elsenfeld BY Kaltlufttrockner Klein 5.300 80-90 Verbrennung
27 Empfingen BW Solare Trocknung k. A. k. A. k. A. k. A.
28 Enkenbach-Alsenborn RP Kaltlufttrockner Klein 220 85 Landwirtschaft, Landschaftsbau, Kompos-tierung
29 Erkelenz NW Dünnschichttrockner Buss z. Zt. keine Nutzung 90 Nassschlamm in die Landwirtschaft oder alternativ Entwässerung mittels Dekanter und anschließender Verwertung in Kompostier-anlage
30 Frankenhardt BW Solare Trocknung Thermo-System 143 75 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
31 Freiburg-Forchheim BW Scheibentrockner Stord 8.000 92 Thermische Verwertung, Deponie
32 Füssen BY Solare Trocknung Thermo-System 625 70 Thermische Verwertung (Monoverbrennung.)
33 Göppingen BW Wirbelschichttrockner VA WABAG 2.500 93 Verbrennung im Kraftwerk
34 Griesheim HE Trommeltrockner SMAG Einsatz nur in Spitzenzeiten 95 Kompostierung (Nassschlamm)
35 Groß-Gerau HE Dünnschicht Lineartrockner 600 80-90 Landwirtschaft
36 Grüneck BY Zentrifuge, in Zukunft solare KS Trocknung
k. A. 20 m3/h bei 8 Stunden Betrieb 27 (in Zukunft 70-80%) Mitverbrennung mit Steinkohle in Kraftwerk
37 Grünstadt RP Solare Trocknung Thermo-System 363 50-70 k. A.
38 Günzburg BY Zentrifuge, Solartrockner Thermo-System 1.400 50-60 Landwirtschaft, Kompostierung, thermische Entsorgung
39 Hagen a. TW NI Solare Trocknung IST 180 70 k. A.
40 Hamburg HH Scheibentrockner Stord 45.000 42 Verbrennung (eigene)
41 Handewitt SH Solare Trocknung Thermo-System 220 75 Landwirtschaftliche Verwertung
42 Hattingen NW Trommeltrockner Swiss Combi 5.000 93 Thermische Verwertung
43 Hayingen BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Huber 88 80-90 Landwirtschaft
44 Herdwangen BW Solare Trocknung Thermo-System 69 90 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
45 Herzebrock-Clarholz NW Siebbandtrockner Dornier kein Betrieb (vorher 900) 85-90 Verbrennung (Kraftwerk oder MVA)
46 Hetlingen SH Trommeltrockner SCT 6.600 90 stoffliche oder thermische Verwertung
47 Hiddenhausen NW Zentrifuge k. A. k. A. 23% Verbrennung in verschiedenen Kraftwerken
48 Hochdorf Assenheim RP Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 1.250 90 Zementwerk
49 Höhr-Grenzhausen RP Kaltlufttrockner Klein z. Zt. keine Nutzung 80 Rekultivierung (Nassschlamm)
50 Holzminden NI Dünnschicht, Trommeltrockner Buss kein Betrieb (vorher 1.500) 90 Rekultivierung/Verbrennung Kraftwerk Buschhaus
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
107
Anhang IV· 18
51 Huglfing BY Solare Trocknung IST 120 60-70 k. A.
52 Iffezheim BW Solartrockner IST 100-120 70-85 Landwirtschaft, Rekultivierung
53 Ingolstadt BY Bandtrockner mit Abwärme aus der MVA Huber 3.500 mit 85% TR 85 k. A.
54 Jerxheim NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 200 80 k. A.
55 Juist NI Solare Trocknung Thermo-System 120 55 k. A.
56 Kamp-Lintford NW Dampfwirbelschichttrocknung 12.000 95 Mitverbrennung in MVA (eigene)
57 Kandern-Hammerstein BW Solartrockner IST 80-100 70-90 Verbrennung im Braunkohlekraftwerk Helmstedt
58 Karlsfeld BY Solare Trocknung IST 400 60-70 k. A.
59 Karlsruhe BW Scheibentrockner Stord 10.000 40 Verbrennung (eigene)
60 Karlstadt BY Bandtrockner k. A. 5.100 t/a k. A. Thermische Verwertung im Zementwerk
61 Kassel HE Trommeltrockner Bird Humboldt 5.500 98 Rekultivierung, Tendenz zur thermischen Verwertung
62 Kempten BY Bandtrockner k. A. 14.000 87 k. A.
63 Krefeld NW Scheibentrockner Wehrle 13.720 92 Verbrennung in MVA
64 Kreßberg BW Solare Trocknung Thermo-System 90 75 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
65 Lahr BW Wirbelschichttrockner Sulzer kein Betrieb 85 z. Zt. Deponie
66 Lambsheim RP Solare Trocknung Thermo-System 230 70 Land. Verwertung
67 Landstuhl RP Kaltlufttrockner Klein z. Zt. keine Nutzung 80-90 Landwirtschaft
68 Lauterstein-Albhof BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 1.000 90 Zementwerk
69 Leintal-Göggingen BW Solare Trocknung Thermo-System 182 75 k. A.
70 Lepoldshafen BW Solare Trocknung k. A. k. A. k. A. k. A.
71 Leutershausen-Sachsen BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 2.000 90 Zementwerk
72 Leutkirch BW Wirbelschichttrockner Vtech 1.500 96 Rekultivierung, Deponie still gelegt
73 Lichtenfels BY Bandtrockner Innoplana 1.000 93 Landwirtschaft/Verbrennung
74 Main-Mud BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung IST 1.000 60-70 k. A.
75 Mainz-Mombach BW Bandtrockner Sevar 5.200 77 Mitverbrennung im Kraftwerk
76 Mannheim BW Trommeltrockner Bird Humboldt 10.000 95 z. Zt. noch Deponie
77 Markt Au BY Solartrockner Thermo-System 130 70-80 1/4 Landwirtschaft, 3/4 Rekultivierung
78 Markt Essenbach BY Solare Trocknung Thermo-System 216 70 k. A.
79 Marktbergel BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Huber 80-90 k. A.
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
108
18· Anhang IV
51 Huglfing BY Solare Trocknung IST 120 60-70 k. A.
52 Iffezheim BW Solartrockner IST 100-120 70-85 Landwirtschaft, Rekultivierung
53 Ingolstadt BY Bandtrockner mit Abwärme aus der MVA Huber 3.500 mit 85% TR 85 k. A.
54 Jerxheim NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 200 80 k. A.
55 Juist NI Solare Trocknung Thermo-System 120 55 k. A.
56 Kamp-Lintford NW Dampfwirbelschichttrocknung 12.000 95 Mitverbrennung in MVA (eigene)
57 Kandern-Hammerstein BW Solartrockner IST 80-100 70-90 Verbrennung im Braunkohlekraftwerk Helmstedt
58 Karlsfeld BY Solare Trocknung IST 400 60-70 k. A.
59 Karlsruhe BW Scheibentrockner Stord 10.000 40 Verbrennung (eigene)
60 Karlstadt BY Bandtrockner k. A. 5.100 t/a k. A. Thermische Verwertung im Zementwerk
61 Kassel HE Trommeltrockner Bird Humboldt 5.500 98 Rekultivierung, Tendenz zur thermischen Verwertung
62 Kempten BY Bandtrockner k. A. 14.000 87 k. A.
63 Krefeld NW Scheibentrockner Wehrle 13.720 92 Verbrennung in MVA
64 Kreßberg BW Solare Trocknung Thermo-System 90 75 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
65 Lahr BW Wirbelschichttrockner Sulzer kein Betrieb 85 z. Zt. Deponie
66 Lambsheim RP Solare Trocknung Thermo-System 230 70 Land. Verwertung
67 Landstuhl RP Kaltlufttrockner Klein z. Zt. keine Nutzung 80-90 Landwirtschaft
68 Lauterstein-Albhof BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 1.000 90 Zementwerk
69 Leintal-Göggingen BW Solare Trocknung Thermo-System 182 75 k. A.
70 Lepoldshafen BW Solare Trocknung k. A. k. A. k. A. k. A.
71 Leutershausen-Sachsen BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 2.000 90 Zementwerk
72 Leutkirch BW Wirbelschichttrockner Vtech 1.500 96 Rekultivierung, Deponie still gelegt
73 Lichtenfels BY Bandtrockner Innoplana 1.000 93 Landwirtschaft/Verbrennung
74 Main-Mud BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung IST 1.000 60-70 k. A.
75 Mainz-Mombach BW Bandtrockner Sevar 5.200 77 Mitverbrennung im Kraftwerk
76 Mannheim BW Trommeltrockner Bird Humboldt 10.000 95 z. Zt. noch Deponie
77 Markt Au BY Solartrockner Thermo-System 130 70-80 1/4 Landwirtschaft, 3/4 Rekultivierung
78 Markt Essenbach BY Solare Trocknung Thermo-System 216 70 k. A.
79 Marktbergel BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Huber 80-90 k. A.
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
109
Anhang IV· 18
80 Memmingen BY Wirbelschichttrockner VA WABAG 2.500–3.500 90 derzeit Rekultivierung, zukünftig Verbrennung
81 Miltenberg BY Solare Trocknung k. A. 4.000 t/a 75
82 Mintaching BY Bandtrockner HUBER SE 2.000 90 Mitverbrennung im Kraftwerk
83 Mönchengladbach NW Trommeltrockner Swiss-Combi kein Betrieb (vorher 8.000-12.000) 90-95 Verbrennung (Mischung mit Nassschlamm)
84 München-Nord BY Scheibentrockner Wulff 15.000 50 (Teiltrocknung) Mitverbrennung in der MVA
85 Murnau BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung IST 476 60-70 k. A.
86 Neckarsulm BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 2.000 90 Zementwerk
87 Neufahrn BY Solare Trocknung IST 280 60-70 k. A.
88 Neu-Ulm BY Dünnschichttrockner 10.000 40 Verbrennung in eigener Anlage
89 Niederkrüchten NW Dünnschichttrockner Buss 382 68 Aufbereitung + Verwertung durch RWE (Herten)
90 Nordstemmen NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 376 70 k. A.
91 Nürnberg BY Scheibentrockner Buss kein Betrieb (vorher 12.000) 90 Mitverbrennung im Steinkohle kraft werk + Zementwerk, Rekultivierung
92 Oyten NI Trommeltrockner Andritz 750 92 Mitverbrennung im Kraftwerk, geringer Teil Deponie
93 Oldenburg NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 10.000 65 Thermische Verwertung
94 Pocking BY Solare Trocknung Thermo-System 360 70 k. A.
95 Quierschied SL Scheibentrockner Wehrle 30.000 95 Verbrennung
96 Rastatt BW Wirbelschichttrockner CT Umwelttechnik 3.500 90 Verbrennung Kraftwerk Heilbronn still gelegt
97 Raubling BY Solare Trocknung Thermo-System 250 60 k. A.
98 Renningen BW Solare Trocknung Thermo-System 288 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
99 Renquishausen BW Solare Trocknung Thermo-System 21 90 k. A.
100 Riepe NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 600 80 Land. Verwertung
101 Rödental BY Solare Trocknung Thermo-System 400 75 k. A.
102 Röthenbach BY Solare Trocknung IST 400 40-70 k. A.
103 Rudersberg BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Huber 250 80-90 k. A.
104 Salzkotten NW Bandtrockner Stela-Laxhuber kein Betrieb (vorher 500) 80 Verbrennung
105 Scheßlitz BY Solare Trocknung Thermo-System 110 75 k. A.
106 Schlitz-Hutzdorf HE Solare Trocknung Thermo-System 280 70 k. A.
107 Schlüsselfeld BY Solare Trocknung Thermo-System 300 75 k. A.
108 Schönaich BW Solare Trocknung Thermo-System 1.000 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
110
18· Anhang IV
80 Memmingen BY Wirbelschichttrockner VA WABAG 2.500–3.500 90 derzeit Rekultivierung, zukünftig Verbrennung
81 Miltenberg BY Solare Trocknung k. A. 4.000 t/a 75
82 Mintaching BY Bandtrockner HUBER SE 2.000 90 Mitverbrennung im Kraftwerk
83 Mönchengladbach NW Trommeltrockner Swiss-Combi kein Betrieb (vorher 8.000-12.000) 90-95 Verbrennung (Mischung mit Nassschlamm)
84 München-Nord BY Scheibentrockner Wulff 15.000 50 (Teiltrocknung) Mitverbrennung in der MVA
85 Murnau BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung IST 476 60-70 k. A.
86 Neckarsulm BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 2.000 90 Zementwerk
87 Neufahrn BY Solare Trocknung IST 280 60-70 k. A.
88 Neu-Ulm BY Dünnschichttrockner 10.000 40 Verbrennung in eigener Anlage
89 Niederkrüchten NW Dünnschichttrockner Buss 382 68 Aufbereitung + Verwertung durch RWE (Herten)
90 Nordstemmen NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 376 70 k. A.
91 Nürnberg BY Scheibentrockner Buss kein Betrieb (vorher 12.000) 90 Mitverbrennung im Steinkohle kraft werk + Zementwerk, Rekultivierung
92 Oyten NI Trommeltrockner Andritz 750 92 Mitverbrennung im Kraftwerk, geringer Teil Deponie
93 Oldenburg NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 10.000 65 Thermische Verwertung
94 Pocking BY Solare Trocknung Thermo-System 360 70 k. A.
95 Quierschied SL Scheibentrockner Wehrle 30.000 95 Verbrennung
96 Rastatt BW Wirbelschichttrockner CT Umwelttechnik 3.500 90 Verbrennung Kraftwerk Heilbronn still gelegt
97 Raubling BY Solare Trocknung Thermo-System 250 60 k. A.
98 Renningen BW Solare Trocknung Thermo-System 288 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
99 Renquishausen BW Solare Trocknung Thermo-System 21 90 k. A.
100 Riepe NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 600 80 Land. Verwertung
101 Rödental BY Solare Trocknung Thermo-System 400 75 k. A.
102 Röthenbach BY Solare Trocknung IST 400 40-70 k. A.
103 Rudersberg BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Huber 250 80-90 k. A.
104 Salzkotten NW Bandtrockner Stela-Laxhuber kein Betrieb (vorher 500) 80 Verbrennung
105 Scheßlitz BY Solare Trocknung Thermo-System 110 75 k. A.
106 Schlitz-Hutzdorf HE Solare Trocknung Thermo-System 280 70 k. A.
107 Schlüsselfeld BY Solare Trocknung Thermo-System 300 75 k. A.
108 Schönaich BW Solare Trocknung Thermo-System 1.000 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
111
Anhang IV· 18
109 Schönerlinde BE/BB Trommeltrockner Bird Humboldt 8.000 95 Verbrennung
110 Schongau BY Solare Trocknung Thermo-System 496 40 Thermische Verwertung (Monoverbrennung)
111 Schwarzenbruck BY Trommeltrockner Rödiger (Mozer) kein Betrieb (vorher 650) 90 Kompostierung oder thermische Verwertung
112 Sigmaringen BW Solare Trocknung IST 450 40-70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
113 Sinzig RP Scheibentrockner KHD 350 95 z. Zt. Deponie
114 St. Peter-Ording SH Solare Trocknung Thermo-System 160 75 Landwirtschaft
115 Starnberg BY Bandtrockner Sevar z. Zt. keine Nutzung 95-98 z. Zt. Verwertung als Deponieabdeckung (auf ca. 30 % TR entwässert)
116 Steinbrück NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 240 75 k. A.
117 Steinen BW Scheibentrockner Stord 800 90 Mitverbrennung im Kohlekraftwerk
118 Stockach BW Solare Trocknung Thermo-System 750 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
119 Stuttgart-Mühlhausen BW Scheibentrockner Wulff/Atlas Stord 20.000 – 25.000 48 Verbrennung
120 Sulz / Vöhringen BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 470 90 Zementwerk
121 Tübingen BW Trommeltrockner Andritz 2.000 93 Verbrennung
122 Ühlingen-Birkendorf BW Solare Trocknung k. A. k. A. k. A. k. A.
123 Unterpleichfeld BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung (nötige Energie aus Biogasanlage)
Roediger Bioenergie 700 90 thermische Verwertung in Zementwerk
124 Unterschneidheim BW Solare Trocknung Thermo-System 128 80 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
125 Vlotho NW Trommeltrockner Andritz 400 70 Verbrennung
126 Waibstadt BW Solare Trocknung Thermo-System 275 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
127 Waldenburg BW Solare Trocknung Thermo-System 150 75 k. A.
128 Waldenburg RP Solartrockner, Bandfilter Thermo-System 100-130 75 Mitverbrennung im Braunkohle-Kraftwerk
129 Wallmerod RP Kaltlufttrockner Klein z. Zt. keine Nutzung 85 Landwirtschaft
130 Wangen BY Bandtrockner Klein 1.500 t TS/a 90 Thermische Verwertung
131 Wassmannsdorf BE/BB Zentrifuge k. A. 25.500 t/a 26,5 k. A.
132 Weddel-Lehre NI Solare Trocknung Thermo-System 180 55 k. A.
133 Wegscheid BY Solare Trocknung Thermo-System 50 75 k. A.
134 Weil am Rhein BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung IST 1.440 60-80 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
135 Weißenhorn BY Kaltlufttrockner Klein 200 80 Rekultivierung
136 Wilhelmsdorf BW Solare Trocknung Thermo-System 264 75 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
137 Winterhausen BY Solare Trocknung Thermo-System 1.100 60 k. A.
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
112
18· Anhang IV
109 Schönerlinde BE/BB Trommeltrockner Bird Humboldt 8.000 95 Verbrennung
110 Schongau BY Solare Trocknung Thermo-System 496 40 Thermische Verwertung (Monoverbrennung)
111 Schwarzenbruck BY Trommeltrockner Rödiger (Mozer) kein Betrieb (vorher 650) 90 Kompostierung oder thermische Verwertung
112 Sigmaringen BW Solare Trocknung IST 450 40-70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
113 Sinzig RP Scheibentrockner KHD 350 95 z. Zt. Deponie
114 St. Peter-Ording SH Solare Trocknung Thermo-System 160 75 Landwirtschaft
115 Starnberg BY Bandtrockner Sevar z. Zt. keine Nutzung 95-98 z. Zt. Verwertung als Deponieabdeckung (auf ca. 30 % TR entwässert)
116 Steinbrück NI Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Thermo-System 240 75 k. A.
117 Steinen BW Scheibentrockner Stord 800 90 Mitverbrennung im Kohlekraftwerk
118 Stockach BW Solare Trocknung Thermo-System 750 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
119 Stuttgart-Mühlhausen BW Scheibentrockner Wulff/Atlas Stord 20.000 – 25.000 48 Verbrennung
120 Sulz / Vöhringen BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie 470 90 Zementwerk
121 Tübingen BW Trommeltrockner Andritz 2.000 93 Verbrennung
122 Ühlingen-Birkendorf BW Solare Trocknung k. A. k. A. k. A. k. A.
123 Unterpleichfeld BY Solare Trocknung mit Abwärmenutzung (nötige Energie aus Biogasanlage)
Roediger Bioenergie 700 90 thermische Verwertung in Zementwerk
124 Unterschneidheim BW Solare Trocknung Thermo-System 128 80 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
125 Vlotho NW Trommeltrockner Andritz 400 70 Verbrennung
126 Waibstadt BW Solare Trocknung Thermo-System 275 70 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
127 Waldenburg BW Solare Trocknung Thermo-System 150 75 k. A.
128 Waldenburg RP Solartrockner, Bandfilter Thermo-System 100-130 75 Mitverbrennung im Braunkohle-Kraftwerk
129 Wallmerod RP Kaltlufttrockner Klein z. Zt. keine Nutzung 85 Landwirtschaft
130 Wangen BY Bandtrockner Klein 1.500 t TS/a 90 Thermische Verwertung
131 Wassmannsdorf BE/BB Zentrifuge k. A. 25.500 t/a 26,5 k. A.
132 Weddel-Lehre NI Solare Trocknung Thermo-System 180 55 k. A.
133 Wegscheid BY Solare Trocknung Thermo-System 50 75 k. A.
134 Weil am Rhein BW Solare Trocknung mit Abwärmenutzung IST 1.440 60-80 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
135 Weißenhorn BY Kaltlufttrockner Klein 200 80 Rekultivierung
136 Wilhelmsdorf BW Solare Trocknung Thermo-System 264 75 Thermische Verwertung (Mitverbrennung)
137 Winterhausen BY Solare Trocknung Thermo-System 1.100 60 k. A.
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
113
Anhang IV· 18
138 Wittlich-Platten RP Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie außer Betrieb (vorher 1.600) 90 Zementwerk
139 Wolfratshausen BY Scheibentrockner Stord 1.050 90 Rekultivierung
140 Wuppertal NW Dünnschichttrockner Buss 30.000 45 Verbrennung
141 Wyk auf Föhr SH Solare Trocknung Thermo-System 230 75 k. A.
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
114
18· Anhang IV
138 Wittlich-Platten RP Solare Trocknung mit Abwärmenutzung Roediger Bioenergie außer Betrieb (vorher 1.600) 90 Zementwerk
139 Wolfratshausen BY Scheibentrockner Stord 1.050 90 Rekultivierung
140 Wuppertal NW Dünnschichttrockner Buss 30.000 45 Verbrennung
141 Wyk auf Föhr SH Solare Trocknung Thermo-System 230 75 k. A.
# Standort Bundesland Trocknungssystem Hersteller Durchsatz [tTS/a] Trockenrückstand[% TR] nach Trocknung
Substratnutzung
115
Anhang IV· 18
NOTIZEN
116
Notizen