Industrie 4 - VDE Südbayern · Industrie 4.0 Internet der Dinge in der Produktionswirtschaft Dr....
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Industrie 4.0 Internet der Dinge in der Produktionswirtschaft
Dr. Bernd Kosch
Technology Office - Europe, Middle East, India and Africa
24. November 2015
Konzept „Industrie 4.0“
Der Begriff “Industrie 4.0” existiert seit der Hannover Messe Industrie
2011, er wurde geprägt durch die Forschungsunion (wissenschaftliches
Beratungsgremium für die deutsche Bundesregierung)
Industrie 4.0 ist die Ausdehnung der Digitalisierung auf das Internet der
Dinge (IoT) in der der Produktionswirtschaft . In Deutschland erzeugt
der Sektor des produzierenden Gewerbes ca. 22% der nationalen
Wertschöpfung – Industrie ist der Kern der deutschen Volkswirtschaft
Industrie 4.0 stellt eine Weiterentwicklung und Integration im IoT der
bislang getrennten IT-Einsatzfelder in Automatisierung (MES, SPS) und
Verwaltung (ERP, SCM) dar (der existierenden „Industrie 3.0“ Konzepte)
Auf der HMI 2015 übernahm die Bundesregierung (BMWi, BMFT) die
Leitung der „Plattform Industrie 4.0“. Die Arbeitsgruppen wurden im
Juni 2015 aktiv. In diesem Sinn ist Industrie 4.0 eine politisch getragene
und gelenkte Initiative.
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Status von Industrie 4.0
Die Umsetzung der Konzepte über “Industrie 4.0” stellt eine schnell
voranschreitende Evolution dar. Die neuen wichtigsten Bereiche sind:
Dezentrale Steuerung der Produktionsprozesse unter Einsatz von cyber-physiical-
systems (CPS) – Erhöhung von Verfügbarkeit, Senkung der Stückkosten
Engere und feiner granulare Integration der Wertschöpfungsketten (horizontale und
vertikale) – Senkung der Stückkosten, „auftragsgesteuerte Produktion“ in der Kette
„Smart Services“: komplementäre Dienstlungen, mit denen die Wertschöpfung
gesteigert wird (Beispiel: bedarfsgesteuerte Wartung, Verlagerung von Risiken in der
Leistungserbringung von Produkten)
Einige Themen sind bereits etabliert und entwickeln sich hauptsächlich
durch den Prozess der weiterhin kontinuierlichen Kostensenkung im
Halbleiterbereich weiter (SoC, Gateways, Sensoren) in neue vertikale
Anwendungsfelder.
Andere Themen, vor allem im Bereich der Smart Services, sind erst in
einer kreativen Entstehungsphase („Proof of Business“ (PoB)).
Mangelnde Transparenz der Marktlage für viele KMU.
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Erwartungen an Industrie 4.0
Es existieren mehrere Studien über die Wachstumschancen der
deutschen Volkswirtschaft durch Industrie 4.0 (McKinsey, PWC,
BITKOM/FhG (IAO), Roland Berger, u.a.) sowie eine Zusammenfassung
des BMWI.
In den für Industrie 4.0 besonders wichtigen Branchen Chemie-,
Kraftfahrzeug-, Maschinenbau- und Elektro-Industrie wird für den
Zeitraum 2013-25 eine Steigerung der jährlichen Bruttowertschöpfung
zwischen 25% und 35% erwartet.
Für KMU wird in der allgemeinen Diskussion das Risiko gesehen, von
der Entwicklung abgekoppelt zu werden und Anteile an Hersteller aus
anderen Ländern (insbesondere aus Asien) zu verlieren.
Kleine Länder Europas haben teilweise ähnliche Befürchtungen für ihre
gesamte Volkswirtschaft. In Japan bestehen Befürchtungen im Hinblick
auf die Verschlechterung der Wettbewerbsposition gegenüber China
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Initiativen in Industrie und Politik
Deutschland
Plattform Industrie 4.0: gegründet im April 2013 und anfangs getragen von BITKOM,
VDMA und ZVEI
Ab März 2015 unter Leitung der Ministerien für Wirtschaft und für Forschung
(Gabriel, Wanka), staatliche Förderung, Verwaltung durch VDI TZ und IFOK GmbH
2 Arbeitskreise bei BITKOM: Industrie 4.0 Interoperabilität, Industrie 4.0 Markt und
Strategie (mit UAG über Segmentierung)
Japan
Staatliches Forschungsförderungsprogramm SIP (Strategic Innovation Promotion
Program), METI nennt deutsche Industrie 4.0 Initiative als Vorbild, hat ähnliche
Beweggründe
Architektur-Initiative IVI (Industriel Value Chain initiative), gegründet im Juni 2015
USA / International
Industrial Internet Consortium (IIC), Industrie-Konsortium mit rein privatwirtschaft-
lichen Interessen, gegründet durch GE, Intel, IBM, Cisco, AT&T im März 2014
Viele Mitglieder auch aus Europa (hauptsächlich Deutschland) und Asien
(hauptsächlich Japan)
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Plattform Industrie 4.0
Kooperation aus Wirtschaft und
Wissenschaft, Bundesregierung
Wirtschaft vertreten durch
Verbände, Gewerkschaften und
eingeladene Firmen in fünf AG:
1. Referenzarchitektur und Standards
2. Innovationsbedarf und Forschung
3. Sicherheit vernetzter Systeme
4. Rechtliche Rahmenbedingungen
5. Berufe und Ausbildung
Ziele der Plattform: Führende Rolle der deutschen Wirt-
schaft im Einsatz des Internet der
Dinge in der Produktionswirtschaft
Beratung der Bundesregierung
Unterstützung des KMU-Sektors in
der praktischen Umsetzung
FUJITSU ist sowohl Mitglied der AG3 der
Plattform Industrie 4.0 als auch Gründungs-
mitglied der japanischen IVI (undustrial value
chain initiative) und Vorstandsmitglied des IIC
(industrial internet consortium)
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Referenz-Architektur-Modell Industrie 4.0
Industrie 4.0 Anwendungs-Szenarien
Die Hauptaufgabe der AG 2 in der Plattform Industrie 4.0 besteht bislang in der Beschreibung der wichtigsten Anwendungs-Szenarien.
Dies sind Abstraktionen konkreter Use-Cases auf Geschäfts- und Betriebs-Modelle
Diese 7 (8) Szenarien dienen als Grundlage der Diskussion über Standardisierungs-
Bedarf (AG 1) und Sicherheitsanforderungen (AG 3):
1. Auftragsgesteuerte Produktion
2. Value-based Services
3. Operator Support
4. Transparenz und Wandlungsfähigkeit ausgelieferter Produkte
5. Wandlungsfähige Fabrik
6. Adaptive Logistik
7. Smart Engineering
8. (Nachhaltigkeit durch Upcycling)
Für jedes Anwendungs-Szenario existiert ein kurzer „One-pager” (2 bis 3 Seiten Text) und eine detaillierte Beschreibung. Alle Dokumente werden in deutscher Sprache erstellt.
Alle Publikationen der Plattform Industrie 4.0 sind verfügbar auf: http://www.plattform-i40.de/I40/Navigation/DE/Home/home.html
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Industrie 4.0 Use-Cases (1)
Um den tatsächlichen aktuellen Stand der Umsetzung zu verdeutlichen, hat die Plattform Industrie 4.0 zum Nationalen IT-Gipfel 2015 über 200 Use-Cases gesammelt und in einem einheitlichen Format beschrieben.
Diese Sammlung von Anwendungsfällen, die heute in Deutschland bereits in Betrieb sind, soll verdeutlichen, dass die Umsetzung schon weit fortgeschritten ist und schnell voranschreitet.
Im Arbeitskreis „Markt und Strategie Industrie 4.0“ des BITKOM hat sich im Sommer 2015 eine Projektgruppe gebildet, die das Ziel verfolgt, den aktuellen Markt nach Anwender-Branchen zu segmentieren und zu gewichten,
die realen Anwendungen in einer geeigneten Taxonomie nach Häufigkeit zu erfassen, den jeweiligen Gehalt an IKT-Produkten und –Dienstleistungen zu identifizieren.
Das abstrakte Phänomen „Industrie 4.0“ soll auf diese Weise aus dem Blickwinkel der deutschen IKT-Wirtschaft konkretisiert werden. Es soll geklärt werden, wo Industrie 4.0 heute stattfindet und woraus Industrie 4.0 heute konkret besteht.
Die Veröffentlichungen der Plattform sollen dazu als Grundlage einer statistischen Analyse dienen. BITKOM wird die Ergebnisse im Dezember 2015 veröffentlichen.
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IT-Gipfel Berlin 2015 (1)
10.30 - 11.15 Uhr: Forum I - Zwischen klassischer Produktion und neuen
Diensten - unsere Wirtschaft innovativ digitalisieren
Plattformen Industrie 4.0 und Innovative Digitalisierung der Wirtschaft
Teilnehmer
Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie
Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender IG Metall
Stephanie Renda, Geschäftsführerin match2blue GmbH
Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender Klöckner & Co SE
Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Mitglied des Vorstands SIEMENS AG
11.45 - 12.15 Uhr: Forum II - Digitale Netze und Mobilität - machen wir
Deutschland zum Leitanbieter und Leitmarkt
Teilnehmer
Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur
Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG
Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG
Maxim Nohroudi, CEO und Co-Founder von ally
Dr. Hermann Rodler, Geschäftsführer Deutschland & Global Head of Public Safety,
Nokia Networks
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IT-Gipfel Berlin 2015 (2)
12.15 - 12.35 Uhr: Forum III - Staat 4.0 - Digital_Souverän_Innovativ
12.35 - 13.00 Uhr: Forum IV - Geteilte Verantwortung von Gesellschaft
und Wirtschaft - für mehr gemeinsame IT-Sicherheit
Teilnehmer
Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des Innern
Mathias Müller von Blumencron, Chefredakteur für Digitale Medien bei der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Frank Rieger, Chaos Computer Club
Dr. Walter Schlebusch, Vorsitzender der Geschäftsführung Giesecke & Devrient
14.45 - 15.30 Uhr: Keynotes
Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin
Thorsten Dirks, Präsident Bitkom e. V.
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IT-Gipfel Berlin 2015 (3)
15.30 - 16.00 Uhr: Forum V - Digitale Arbeit gestalten: von der Telearbeit
zum Mobile Office
Teilnehmer
Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales
Dr. Reinhard Göhner, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender IG Metall
Dr. Josephine Hofmann, Leiterin Competence Center Business Performance
Management, Fraunhofer IAO
Dr. Christian P. Illek, Vorstand Personal Deutsche Telekom AG
Alfred Löckle, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats sowie des Konzernbetriebsrats
der Robert Bosch GmbH
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IT-Gipfel Berlin 2015 (6)
16.00 - 17.00 Uhr: Forum VI - Digitaler Wandel und kreative Inhalte -
Chancen und Herausforderungen
Teilnehmer
Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und
für Verbraucherschutz
Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien
Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für
Wirtschaft und Energie
Cornelia Yzer, Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin
Jürgen Doetz, Bevollmächtigter des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien e.
V. für die Deutsche Content Allianz (DCA) / Koordinator der DCA
Hanns-Peter Frentz, Leiter der Bildagentur bpk der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Wolfgang Schuldzinski, Vorstand Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
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Industrie 4.0 Use-Cases (2)
Veröffentlichung der Plattform Industrie 4.0 vom 19.11.2015
Liste von (aktuell) 203 konkreten Use-Cases mit Beschreibungen und Adressen
Liste von 25 Test- und Kompetenzzentren mit Beschreibungen und Adressen
„Landkarte“ zur Auffindung von Industrie 4.0 Kontakten in lokaler Nähe
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Industrie 4.0 Aktivitäten von FUJITSU
Monozukuri-Division in Japan
Entwicklung und Bereitstellung von „Monozukuri“-Lösungen und –Technologien, ca.
350 Mitarbeiter, Unterstützung des internationalen Technologietransfers
FUJITSU Laboratories in Japan und Europa
Entwicklung von Basistechnologien (Security (e.g. PUF), Machine Learning, Predictive
Analytics, u.a.)
Monozukuri Support Center bei FLE (FUJITSU Laboratories Europe, Hayes , UK)
Technology Office FUJITSU Region EMEA Industry 4.0 Center: Interdisziplinäres, internationales Team aus ca 20 technischen
Spezialisten
Koordination der Positionierung des Portfolios (HW, SW, Dienstleistungen) im Hinblick
auf den Einsatz in Industrie 4.0 Projekten
Vertretung in Gremien und Organisationen Plattform Industrie 4.0: Dr. Bernd Kosch, München, Deutschland
IIC Steering Committee: Jacques Durand, Sunnyvale, USA
IVI: Tomohiko Maeda, Tokyo, Japan
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Industrie 4.0 Technik von FUJITSU (1)
FUJITSU Engineering Cloud
Cloud-Plattform für industrielle Entwicklung (mechanisches, elektrisches und elek-
tronisches CAD mit FUJITSU und/oder 3rd-party Software, Simulationslösungen (HPC))
Im Einsatz in Japan seit 2012, teilweise sehr große Projekte (e.g. Mitsubishi)
Test- und Pilotbetrieb in Europa durch FLE (aus Hayes bei London)
FUJITSU IoT Infrastruktur Plattform Produkte
IoT Gateways: Intel Architektur (Quark, Atom), WindRiver embedded Linux, McAfee
Security Suite
GlobeRanger RFID- und IoT-Plattform (.net, Windows)
Big Data Analytics Plttform und Tools (FUJITSU Hadoop Implementierung mit FUJITSU
File-System, Symphoware Analytics Development Tools)
RUN_MY_PROCESS Workflow Management Cloud-service
FUJITSU Security Technologien und Dienstleistungen Infrastruktur- und RZ-bezogene Sicherheitstechniken von FTS
PalmSecure: Biometrische Authentifizierung und darauf basierende Sicherheitslösungen
Technologien der FUJITSU Laboratories: PUF, homomorphe Verschlüsselung,
biometrische Feature-Extraktion
Ca. 300 auf Security spezialisierte Berater in Service-Practises der Region EMEIA
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Industrie 4.0 Technik von FUJITSU (2)
FUJITSU RFID Technologie und Anwendungen
Schreib-/lese-Geräte für unterschiedliche Tag-Technologie
RFID-Tags • FRAM Tags, bis zu 64 kB Kapazität pro Tag
• Geeignet für schwierige Umweltverhältnisse (z.b. waschbare Tags, resistent gegen elektromagnetische
Einflüsse, Verbindung mit Metall)
• Im Einsatz in sehr großen Projekten (z.B. bei Airbus)
GlobeRanger Software und Lösungen für RFID-basierte Materialwirtschaft in diversen
vertikalen Segmenten
FUJITSU Fabrik-Virtualisierung und Automationstechnik
Automatische Erzeugung von Bilderkennungsalgorithmen (u.a. für Roboter) • Machine Learning mit Technologien für „Kreuzung“ und „Mutation“ von Algorithmen für die Erkennung ähnlicher
Muster
• Verkürzung der Lernzeiten, hohe Präzision des endgültigen Erkennungsverfahrens, schnelle Anpassung an
bislang nicht erkannte Varianten von Komponenten im Produktionsprozess
FUJITSU Batterie Technologien (FDK) Thin Film Type Cell Battery (0,5 mm)
Spezielle Batterien für Industrieanwendungen
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Einige Thesen zur Umsetzung
1. Bestandsaufnahme und Potentialanalyse
Es gibt in vielen Fällen bereits Prozess-Implementationen, die Eigenschaften von
Industrie 4.0 Konzepten besitzen und mit geringem Aufwand auf moderne Methoden
hochgerüstet werden können. Wenn keine konzeptionellen Veränderungen sinnvoll
sind, dann sind dies die „low-hanging frruits“
Industrie 4.0 bedeutet in vielen Fällen die Senkung von Komplexität in den Bereichen,
deren Effizienz mit LEAN-Ansätzen nicht mehr gesteigert werden kann.
Assistenzsysteme sind evolutionär einsetzbar und mit überschaubarem Aufwand und
Risiko einzuführen. Vermeintlich perfekte „Endlösungen“ können leicht scheitern.
2. Vergleich mit ähnlich strukturierten / positionierten Herstellern
Kann schwierig sein, da es sich bei Prozess-Know-How um werthaltige IP handelt
3. Erstellung einer mittel- und langfristigen Roadmap
Typische Industrie 4.0 Infrastruktur-Komponenten (Sensoren, Gateways, Sicherheits-
systeme (z.B. PUF)) unterliegen teilweise einem substantiellen technischen Fortschritt
und werden in manchen Bereichen schnell durch verbesserte Technologien obsolet
Industrie 4.0 Implementationen werden in absehbarer Zeit nicht „fertig“ sondern sind
Gegenstand langfristiger Evolution. Langfristige Entwicklungsmöglichkeiten müssen
berücksichtigt bzw. geplant werden.
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Backup
Industrie 4.0: Praktische Beispiele (1)
Intelligente Montage (IIC Testbed „Tracking and Tracing“, Bosch):
Sensorgestützte Kontrolle der Verschraubung von Fenstern in Flugzeu-
gen. Mit sensorgestützten Handschraubern werden Montageposition,
Lage im Objekt (Flugzeug), Umdrehungszahl und Anzugsdrehmoment
erfasst und im Konstruktionsplan eingetragen. Unabhängig von der
Sorgfalt des Personals entsteht ein exakter Bericht über alle
Verschraubungen – Qualitätssicherung und Dokumentation auf
höchstem Niveau zu niedrigen Kosten
Integration vertikaler Wertschöpfungskette (Mitsubishi Verkehrsflugzeug,
Entwicklung in der FUJITSU Engineering Cloud): CAD- und Simulations-
systeme (mechanisch, elektrisch, elektronisch) werden in einer Cloud für
alle Konsortialpartner integriert vorgehalten – Verbesserungen in der
Verfügbarkeit, Sicherheit, den Kosten (beispielsweise Lizenznutzung),
sowie dem Datenaustausch zwischen Systemkomponenten und
Konsortialpartnern.
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Industrie 4.0: Praktische Beispiele (2)
Vermittlungs-Dienstleistung für Sicherheits- und Trust-Services in der
EDI-basierten Bestellabwicklung für KMU (Anwendungsbeispiel von
FUJITSU für die Plattform Industrie 4.0): Siegel, Zeitstempel u.ä.
Methoden für die Nichtabstreitbarkeit von Geschäften/Verträgen als
Dienstleistung von Dritten (beispielsweise Bundesdruckerei), Methode
ist verträglich mit den neuen eIDAS EU-Gesetzen. Es entsteht für KMU
eine breit angelegte Möglichkeit zur Teilnahme an EDI-Prozessen, die
über die Einbindung in die Systeme der großen OEMs hinausgeht,
Integration der ERP-basierten Bestellverfahren von KMUs untereinander
Bedarfsgesteuerte Wartung, Leistungszusage an Endkunden von
Windturbinen (heute bei allen großen Herstellern im Einsatz): Auf der
Basis von Sensordaten über Vibration/Schwingungen und Temperatur
wird der Verschleiß von Lagern und Getrieben prognostiziert. Optimierte
Wartungseinsätze nach Zustand und lokaler Wettervorhersage in
Verträgen mit Ertragsgarantie durch den Turbinenhersteller (bis zu 97%
des theoretisch möglichen Energie-Ertrags)
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Struktur der Deutschen Industrie
Nach den Daten des Statistischen Bundesamts zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung hatte das produzierende Gewerbe im Jahr 2014 einen Anteil von 31% an der Bruttowertschöpfung Deutschlands.
Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes, also der um Baugewerbe, Bergbau, sowie Ver- und Entsorgung reduzierte Anteil betrug 22%. Hier werden die wesentlichen Effizienzsteigerungen durch Industrie 4.0 erwartet. Der Bereich gliedert sich seinerseits in folgende Segmente:
1. Fahrzeugbau (CL) 20%
2. Maschinenbau (CK) 16%
3. DV-, Elektronik-, Optik-Erzeugnisse und elektrische Ausrüstung (CI+CJ) 13%
4. Metallerzeugung und Bearbeitung, Metallerzeugnisse (CH) 13%
5. Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse (CE+CF) 11%
6. Gummi-, Kunststoff-, Glaswaren und Keramik (CG,) 7%
7. Nahrungsmittel und Getränke, Tabakverarbeitung (CA) 7%
8. Möbel und sonstige Waren, Reparatur und Installation von Maschinen (CM) 7%
9. Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 6%
Die Sektoren der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei sind in der Systematik dieser Statistik nicht Teil des produzierenden Gewerbes. Sie trugen ca. 1% zur deutschen Bruttowertschöpfung des Jahres 2014 bei.
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Industrie 4.0 Use-Cases Vorschlag zur Taxonomie (zur Diskussion am 30.11. in BITOM PG)
1. Integration horizontaler und vertikaler Wertschöpfungsketten
1. In der Fertigungstechnik 1. In der lokalen Fertigung (Werk)
2. Im Konzern
3. In der „connected world“
2. In der Geschäftsabwicklung 1. Elektronische Zahlungsabwicklung mit Trust-Services
2. Automatisierungstechnik (auf Werksebene)
1. Steuerung und Prozessintegration für Produktionslinien („auftragsgesteuerte
Fertigung“)
2. Dezentrale Steuerung der Fertigung mit CPS
3. (Predictive) Analytics 1. Smart Services in der Wartung selbst erzeugter Produkte
2. Qualitätskontrolle
3. Werkserhaltung / Wartung des eigenen Anlagenbestands
4. Sonstige
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