Infomobil 03-2011

20
Das Magazin der ESWE Verkehrsgesellschaft 03 2011 AUSGESUCHT Casting-Wettbewerb fürs Werbe-Cover: Die Wahl des CleverCard-Gesichts 2012 AUSGETRUNKEN Rheingauer Weinwoche 2011 : Im direkten Dialog mit Tausenden von Fahrgästen AUSGEBILDET Industriekaufleute und Kfz-Mechatroniker: Junge Mitarbeiter am Start ins Berufsleben INFO MOBIL

description

 

Transcript of Infomobil 03-2011

Page 1: Infomobil 03-2011

Das Magazin der ESWE Verkehrsgesellschaft

032011

AUSGESUCHTCasting-Wettbewerb fürs Werbe-Cover: Die Wahl des CleverCard-Gesichts 2012

AUSGETRUNKENRheingauer Weinwoche 2011: Im direkten Dialog mit Tausenden von Fahrgästen

AUSGEBILDETIndustriekaufl eute und Kfz-Mechatroniker: Junge Mitarbeiter am Start ins Berufsleben

INFO MOBIL

Page 2: Infomobil 03-2011

www.eswe-verkehr.de/mobile-app

KOSTENLOSherunterladen

JETZT NEU: DIE „MEINE ESWE“- APP 1.1

ANKLICKEN, EINSTEIGEN, LOS GEHT’S !

Page 3: Infomobil 03-2011

4/5 CLEVERCARD COVERCASTING

6 E-TICKET

7 LINIENVERKEHRS- ZUKUNFT

8 EINSATZ FÜR DIE FAHRPLANTÜFTLER, TEIL 3

9 LINIE 6

BUCHSTABENLEHRE

10 HALTESTELLEN- SPAZIERGANG

11 GEWINNSPIEL

12 WEINFEST

13 HBF-HALTESTELLE

„MEINE ESWE“-APP

14 BERUFSAUSBILDUNG BEI ESWE VERKEHR

15 NEULICH IM BUS

RUDIS GEBABBEL

16/17 24 STUNDEN FÜR SIE IM EINSATZ

17 FAHRSCHULBUSSE

18 HISTORISCHE LINIEN- WEGE, TEIL 10

19 AUSFLUGS- UND AUSGEHTIPPS

IMPRESSUM

Besitzen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ein ei-genes Profil bei Facebook? Die meisten von Ihnen haben von dem größten sozialen Inter-net-Netzwerk gewiss schon einmal gehört, manche von Ihnen zählen vielleicht sogar zu den eifrigen Nutzern. Aber nicht nur für Pri-vatpersonen, auch für Unternehmen wird die Präsenz im „Mitmach-Internet“, dem soge-nannten „Web 2.0“, immer wichtiger – denn dass wir Sie, unsere Kunden, auch in Online-Netzwerken und -Communitys treffen, ist nicht mehr Zukunft, sondern Gegenwart!

Daher freuen wir uns, Ihnen mit dieser INFO-MOBIL-Ausgabe nicht nur den offiziellen Startschuss für die Facebook-Seite von ESWE Verkehr präsentieren zu können; unsere neue Facebook-Präsenz wartet auch gleich mit einem wahrhaft „cleveren“ Wettbewerb auf: Unter dem Titel „Das CleverCard CoverCas-ting – ESWE Verkehr sucht das CleverCard-Gesicht 2012“ wird ein neues Werbeträger-Gesicht für unsere Schüler- und Azubi-Jahres-karte gesucht. Die Bewerbung der Teilneh-mer, die Abstimmung über die Kandidaten sowie die Kür der Gewinner – alles findet auf unserer Facebook-Seite statt. Näheres dazu lesen Sie auf den Seiten 4 und 5.

Dass Zukunft manchmal schneller Gegen-wart wird als erwartet, zeigen auch einige andere Themen im neuen INFOMOBIL: Tech-nologische Innovationen wie das elektroni-sche Ticket, das wir Ihnen auf der Seite 6vorstellen, und wie der neue strombetrie-

bene Linienbus, dessen Elektromotor weder Abgas- noch Lärmemissionen verursacht (siehe Seite 7), sind kommende Realitäten des Jahres 2012! Und wenn Sie dann noch auf der Seite 13 erfahren, welche intelligenten neuen Funktionen unseren Online-„LiveTicker“ und unsere „App“ für internetfähige Mobilgeräte ab sofort noch nutzerfreundlicher machen, sind gewiss auch Sie restlos überzeugt davon, dass Zukunft und Innovation heutzutage meist nicht mehr ferne Theorie sind, sondern konkret greifbare Praxis.

Verbunden mit herzlichen Grüßen aus der Gartenfeldstraße wünschen wir Ihnen eine interessante Lektüre!

Uwe Cramer Stefan Burghardt

E-Mail-Kontakt: [email protected]

INHALTWILLKOMMEN

+++ Als fi lmische Ergänzung zu einem der Hauptthemen der letzten INFOMOBIL-Ausgabe, der Imagekampagne fürden Busfahrerberuf, steht im ESWE-Kanal auf der Video-plattform YouTube seit kurzem ein interessantes Video zur Ansicht bereit. Unter dem Titel „Ein Tag im Leben eines Busfahrers“ hat das Kamerateam drei ESWE- und WiBus-Fahrern während deren Arbeit über die Schul-tern geblickt. www.youtube.com/esweverkehr

+++ Seit der Eröffnung des neuen Mainzer Fußball-stadions „Coface-Arena“ unterstützt ESWE Verkehr die Kollegen der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) an allen Heimspieltagen: Die rund 75 MVG-Busse, die die Fans zur Arena bringen, werden stets um rund zehn Wiesba-dener Gelenkbusse ergänzt. Besonders praktisch für alle Schlachtenbummler von der hessischen Rheinseite: Sie können direkt am Wiesbadener Hauptbahnhof in die „E6“-Sonderbusse einsteigen, die hier von etwa drei Stunden

bis etwa anderthalb Stunden vor Spielbeginn in Fünf- bis 15-Minuten-Abständen abfahren.

+++ Die vor genau einem Jahr online gegangene neue Internetseite von ESWE Verkehr wartet seit kurzem mit einem neuen Bereich auf. Er heißt „ESWE Verkehr interaktiv“, ist auf der Startseite gleich unten links zu fi nden und bündelt übersichtlich und „auf einen Klick“ alle Mitmach-Funktionen der Website, etwa die Mitglieder-Community, das Newsletter-Abo und den Videokanal.

+++ Der Geschäftsbericht der ESWE Verkehrsgesell-schaft für das Jahr 2010 ist vor einigen Wochen erschie-nen. Die 56 Seiten starke Publikation steht im Internet zum kostenlosen Download zur Verfügung.www.eswe-verkehr.de/das-unternehmen/geschaefts-berichte

+++ newsticker +++ newsticker +++ newsticker +++

WENN DIE ZUKUNFT greifbare Gegenwart wird

|

Page 4: Infomobil 03-2011

4 IMAGEKAMPAGNE

Der Titel des Wettbewerbs, der noch bis zum 9. Oktober 2011

läuft, lautet „CleverCard CoverCasting“, kurz: „CCCC“. ESWE

Verkehr beschreitet mit dieser Aktion gleich auf mehreren

Ebenen neue Wege: Zum einen fi el kurz vor dem Beginn

des Wettbewerbs der Startschuss für das unternehmens-

eigene Online-Angebot im sozialen Netzwerk Facebook;

dort spielt sich auch der komplette Casting-Wettbewerb

ab – von der Bewerbung der Teilnehmer bis zur Abstim-

mung, also dem „Voting“, über den Sieger.

Zum anderen sucht (oder „castet“) das Wiesbadener Ver-

kehrsunternehmen hiermit zum ersten Mal real existie-

rende Fahrgäste für eine große Werbekampagne, und das

aus gutem Grund: Denn die CleverCard, die Jahreskarte

von ESWE Verkehr für Schüler und Auszubildende, soll im

wahrsten Wortsinn ein neues Gesicht erhalten, das das

Ticket in der Zielgruppe authentisch repräsentieren kann.

Ebenfalls neu ist, dass es ein Auszubildender der Verkehrs-

betriebe ist, der weitgehend eigenständig für die Organi-

sation und die Durchführung eines solchen, recht aufwän-

digen Großprojekts verantwortlich zeichnet. Sebastian

Nebel absolviert bei ESWE Verkehr gerade das letzte halbe

Jahr seiner Ausbildung zum Industriekaufmann und wird

in diesen Tagen 19 Jahre alt. Dass er damit altersmäßig

exakt der Zielgruppe der CleverCard angehört, ist einer

von zwei Hauptgründen, die ihn für die Rolle des „Casting-

Chefs“ prädestinieren.

Der zweite Grund: Sebastian Nebel hat das Ticket früher

selbst genutzt, sich intensiv damit auseinandergesetzt

und weiß daher genau um dessen Vorteile: „Die CleverCard

ist speziell auf die Mobilitätsbedürfnisse junger Menschen

zugeschnitten. Sie gilt das ganze Jahr über rund um die

Uhr in den gewählten Tarifzonen, auch an den Wochenen-

den, sodass sie gerade in der Freizeit für die notwendige

Mobilität sorgt. Und in den Schulferien ist die CleverCard

sogar im gesamten RMV-Gebiet gültig.“ Außerdem, so der

„Azubi“ weiter, könne der Kunde den Gültigkeitsbeginn

seiner Karte frei und fl exibel selbst bestimmen: „Ab dem

vom Nutzer individuell gewählten Monatsersten gilt die

CleverCard genau zwölf Monate lang.“

Diese und die vielen weiteren Vorteile des Junge-Leute-

Ticketangebots an den Mann oder die Frau zu bringen,

ist die Kernaufgabe der Werbekampagne, deren Gesicht

Sebastian Nebel mittels des Casting-Wettbewerbs fi nden

möchte. Das „CleverCard CoverCasting“ ist ihm jedoch

auch eine persönliche Herzensangelegenheit – stellt der

Wettbewerb doch den zentralen Punkt seines praktischen

Abschlussprojekts dar, das er als angehender Industrie-

kaufmann realisieren muss.

Und damit hat Sebastian Nebel alle Hände voll zu tun: Das

Casting muss schließlich nicht nur organisiert, sondern

auch beworben werden. Hierfür muss der Auszubildende

unter anderem die verschiedenen Aufgaben der ESWE-

Pressestelle und der hauseigenen Online-Redaktion koor-

dinieren, und auch die Tätigkeiten externer Dienstleister

wie Grafi kagentur, Textbüro und Druckerei wollen geplant,

beauftragt und abgerufen werden. Gleichzeitig fällt die

Budgetverwaltung ebenso in Nebels Bereich wie die – ganz

am Anfang zu treffende – Wahl der Online-Plattform, über

die der Wettbewerb realisiert werden soll. Hier hat sich

Sebastian für Facebook entschieden: „Ich nutze interaktive

Portale wie Facebook und Co. zwar täglich, aber früher hat

hierbei die Unternehmensperspektive natürlich nie eine

Rolle gespielt“, schildert er seinen eigenen Lernprozess.

Und trotz der großen Herausforderungen, die das Projekt

an ihn stellt, hält er fest: „Es macht tierisch Spaß, das alles

in ein Gesamtpaket zu packen und umzusetzen!“

Für den erfolgreichen Verlauf des „CleverCard CoverCastings“

wünscht sich Sebastian Nebel, dass möglichst viele

Einmal im Leben auf einem großen Plakat abgebildet zu sein, das Titelfoto einer Broschüre zu zieren, das eigene

Lächeln im Großformat zu präsentieren, und zwar dort, wo ganz viele Leute es sehen können – für so manchen jun-

gen Menschen ist das ein unerfüllter Traum. ESWE Verkehr lässt diesen Traum seit dem 8. September 2011 wahr

werden: In einem großen Internet-Casting sucht das Verkehrsunternehmen junge Erwachsene im Alter bis 28 Jahre,

die der CleverCard, der Jahreskarte für Schüler und Auszubildende, in einer neuen Werbekampagne ein Gesicht

– ihr Gesicht – geben möchten. Dem Gewinner winken nicht nur ein professionelles Foto-Shooting und anschließend

Ruhm und Ehre, sondern auch ein nagelneues iPad 2™ von Apple®.

CleverCard CoverCasting

Gesucht wird: Das besondere Gesicht

Gewinne ein professionelles FOTO-SHOOTINGund ein iPAD 2™

fessi

+

Page 5: Infomobil 03-2011

IMAGEKAMPAGNE 5

Kunden die neue Facebook-Seite von ESWE Verkehr für sich entdecken und dann am Wettbewerb teilnehmen. Dies geht ganz einfach in vier Schritten:1. Zustimmen: Interessierte klicken auf die Online-Seite www.eswe-verkehr.de/cccc, werden Facebook-Fan von ESWE Verkehr und bestätigen dann, dass sie am Wettbewerb teil-nehmen möchten.

2. Bild hochladen: Der Teilnehmer wählt nun sein schöns-tes, lustigstes oder coolstes Foto aus, trägt alle Infos ins Teil-nahmeformular ein und schickt beides ab.3. Stimmen sammeln: Jetzt geht es darum, möglichst viele Freunde, Bekannte und Verwandte zu animieren, auf Face-book für den Kandidaten abzustimmen, also zu „voten“.

4. Gewinnen: Das Bild mit den meisten Stimmen gewinnt, und der Sieger des Wettbewerbs wird das Gesicht der Clever-Card-Kampagne 2012.Dem Sieger winken ein professionelles Foto-Shooting – schließlich werden für die Kampagne erstklassige Bilder des „CleverCard-Gesichts 2012“ benötigt – sowie ein nagelneues iPad 2™ von Apple® mit 16 GB Speicher. Unter allen Teilnehmern werden außerdem drei iPod nano® mit Multi-Touch-Display und ebenfalls 16 GB Speicher-

platz verlost. Teilnehmen kann übrigens jeder, der zwischen 18 und 28 Jahren alt ist. Weitere Infos rund um das „CleverCard CoverCasting“, darun-ter auch die ausführlichen Teilnahmebedingungen sowie Hinweise für alle, die sich am „Voting“ beteiligen möchten, sind im Internet unter www.eswe-verkehr.de/cccc zu fi nden.

s-Teil-

le e-

t, ver-

ESWE Verkehr jetzt auch auf Facebook!Die neuesten Infos rund ums Busfahren in Wiesbaden und Umgebung gibt’s ab sofort auch auf Facebook. Egal ob aktuelle Linienverkehrs-meldungen, spannende Events oder interessante Hintergrundinfos, beispielsweise das „Making of“ des „CleverCard CoverCastings“ – auf der unterneh-menseigenen Seite im weltweit beliebtesten sozialen Online-Netzwerk erfährt der Besucher mehr über ESWE Verkehr. Ebenso ist es selbstverständlich mög-lich, Kommentare auf der Pinnwand zu hinterlassen. Wer sich mit der ESWE-Verkehr-eigenen Seite auf

Facebook verbinden möchte, klickt einfach unter www.facebook.com/esweverkehr auf den „Gefällt mir“-Button.

Page 6: Infomobil 03-2011

E-TICKET6

KLARMACHEN ZUR UMSTELLUNG: Der elektronische Fahrschein kommt!In gut einem Jahr steht den Fahrgästen von ESWE Verkehr eine elementare Änderung bevor: Der elektronische Fahrschein, das sogenannte „E-Ticket“, wird dann Schritt für Schritt im Rhein-Main-Verkehrsverbund und im Wiesbadener Busver-kehr eingeführt. Voraussichtlich ab August 2012 werden zu-nächst alle Inhaber eines ESWE-Abonnements innerhalb einesJahres auf das scheckkartengroße Ticket mit Elektro-Chip um-gestellt. Bis der elektronische Fahrschein sämtliche Papier-fahrausweise abgelöst haben wird, wird einige Zeit vergehen.

Ein Fahrgast hält beim Einsteigen in den Bus oder bei einem Fahrausweisprüfer eine Chipkarte an ein Lesegerät; dieses er-kennt in Sekundenschnelle, ob der elektronische Fahrschein gül-tig ist oder nicht. So oder so ähnlich wird der Ablauf sein, wenn der elektronische Fahrschein in Wiesbaden und im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) eingeführt worden sein wird. Bei ESWE Verkehr beginnt die Ausgabe der ersten E-Tickets frühestens im August 2012. Ab dann erhalten die Inhaber eines Abonnements nicht mehr drei Mal im Jahr die gewohnten Papierfahrausweise, sondern lediglich ein Mal einen scheckkartengroßen elektro-nischen Fahrschein, den man dann für fünf Jahre behält. Auf diesem sind immer das gültige Tarifgebiet und der gültige Nutzungszeitraum von einem Jahr abgespeichert. Verlängert sich oder kündigt man das Abonnement, wird diese Informa-tion beim nächsten Kontakt mit einem Lesegerät automatisch auf die Chipkarte geschrieben.

Für den Kunden ändert sich im Kern also nur das Aussehen des Fahrscheins, den er immer bei sich trägt. „Dennoch“, sagt Holger Elze, ESWE-Fachbereichsleiter für Rechnungswesen und Vertrieb, „ist dies eine elementare Änderung, auf die wir uns gewissenhaft vorbereiten.“ Schließlich müssen jeder Bus und jeder Fahrausweisprüfer mit einem elektronischen Lesegerät

ausgestattet werden. Die Fahrzeugfl otte erhält schon bis zum Oktober dieses Jahres eine entsprechende Ausrüstung, denn offi ziell beginnt im RMV das E-Ticket-Zeitalter am 1. Januar 2012. Zu diesem Datum stellen die ersten Verkehrsunternehmen auf den elektronischen Fahrschein um, der dann auch in Wiesbaden gelesen werden können muss.

Bei ESWE Verkehr wird die Umstellung später beginnen – aus gutem Grund, wie Holger Elze sagt: „Wir wollen die technolo-gische Entwicklung genau auf unsere Betriebssysteme und die betriebswirtschaftlichen Prozesse abstimmen.“ Daher erhalten auch nicht alle Abonnenten im Tarifgebiet 65 – also auch auf Mainzer Seite – zum selben Zeitpunkt ihren neuen Fahrschein; vielmehr bekommt ein Kunde dann das neue E-Ticket, wenn sein neues Abo-Jahr beginnt. Nach derzeitigen Planungen er-halten also beispielsweise jene Fahrgäste, deren Abo-Jahr im Juli nächsten Jahres anfängt, ihren elektronischen Fahrschein erst Mitte 2013.

Mit der E-Ticket-Umstellung wird nach und nach auch ein noch besseres Kundenmanagement eingeführt. Künftig wird es möglich sein, das Abonnement auch online bequem von zu Hause aus zu verwalten, etwa Zeiträume und Tarifgebiete zu ändern und die persönlichen Daten zu pfl egen. „Hier arbeiten wir an entsprechenden Lösungen unter eswe-verkehr.de, die es unseren Kunden möglichst einfach machen“, sagt Holger Elze.

Wann genau die Umstellung aller anderen Fahrausweise auf das E-Ticket erfolgt, lässt der Projektleiter derzeit noch etwas offen: „Nach dem Abo und den Jahreskarten wird die nächste Umstellung voraussichtlich bei der CleverCard erfolgen und danach bei den anderen Zeitkarten.“

Über weitere Details wird das INFOMOBIL in den nächsten Aus-gaben berichten.

Etwa so wird sie aussehen: die E-Ticket-Chipkarte für Wiesbaden

Page 7: Infomobil 03-2011

Ein Linienbus, der weder Abgase ausstößt noch Lärm verur-sacht – was nach Zukunftsmusik klingt, ist seit Ende Juli Realität. Die INFOMOBIL-Redaktion war bei der ersten Test-fahrt eines Elektro-Linienbusses in Wiesbaden mit an Bord.

Es klingt ein bisschen wie bei einer Straßenbahn, wenn sich der von der Firma CONTRAC aus Wiesbaden-Delkenheim gebaute „e.cobus“ in Bewegung setzt. Dann nämlich zieht der bis zu 200 PS starke Elektromotor seine Energie aus sieben großen Lithium-Ionen-Batterien, die in dem neuen E-Linienfahrzeug verbaut sind. Das war es dann aber auch schon mit den Ge-räuschen – mehr Lärm verursacht die Bus-Neuentwicklung nicht.

Zu bewundern war dieses Phänomen erstmals am 25. Juli 2011: An diesem Tag fand eine Testfahrt mit dem rein elektrisch an-getriebenen Gefährt statt. Einer der Fahrgäste auf der Strecke vom Wiesbadener Rathaus zum Kurhaus war Oberbürgermeis-ter Dr. Helmut Müller: „Ein Elektro-Bus ist aufgrund seiner kompletten Emissionsfreiheit – er verursacht weder Abgase noch Lärm – gerade in Innenstädten ein Riesenvorteil“, zeigte sich das Stadtoberhaupt von der neuen Antriebstechnik für Linienbusse begeistert. Dass man einen E-Bus kaum höre, sei sogar fast schon ein Problem, gab Müller zu bedenken. In der Tat: So mancher Passant war sichtlich überrascht, als das Fahr-zeug nahezu geräuschlos an ihm vorüberglitt.

Der E-Bus schafft mit einer voll aufgeladenen Batterie etwa 150 Kilometer Fahrtstrecke; getankt wird an der Steckdose. Stimmt man Fahrplan und Ladevorgang gut aufeinander ab, kann der Bus problemlos 15 Stunden am Stück unterwegs sein. Dass dies nicht nur ökologische Vorteile bietet, sondern auch wirtschaftlich attraktiv ist, erklärte Jürgen Kamps von der Herstellerfirma CONTRAC. Der Geschäftsführer des Unterneh-mens, das Weltmarktführer bei Flughafenvorfeldbussen ist und sich bereits seit vielen Jahren mit der Entwicklung elektrischer Linienbusse befasst, machte eine einfache Rechnung auf: „Der Sprit, um den Dieselmotor eines herkömmlichen Busses auf 100 Kilometern zu betreiben, kostet derzeit etwa 77 Euro. Im Vergleich dazu verbraucht unser E-Bus auf der gleichen Strecke lediglich für fünf Euro Strom.“

Wenn es jetzt noch gelingt, den „elektrischen Treibstoff“ für das neue Fahrzeug auf rein ökologischem Weg zu erzeugen, ist auch in dieser Hinsicht die vollkommene Emissionsfreiheit gegeben. Hier hat ESWE Verkehr bereits selbst vorgesorgt und auf dem Betriebsgelände einen überdimensionalen Car-Port für Busse errichtet. Auf dem Dach des „Bus-Ports“ (siehe INFO-MOBIL 02/2011, Seite 14) wurde eine Photovoltaik-Anlage instal-liert, die Sonnenenergie in Strom umwandelt. „Mithilfe dieserAnlage können wir etwa sieben Elektro-Busse ganzjährig betreiben“, gab Uwe Cramer, Technischer Geschäftsführer von ESWE Verkehr, zu Protokoll.

Wann der erste E-Bus im Wiesbadener Linienverkehr einge-setzt werden kann, steht allerdings noch nicht fest; alsbald sollen aber weitere Testfahrten im Stadtgebiet erfolgen.

Stefan Burghardt, Kaufmännischer Geschäftführer bei ESWE Verkehr, zeigte sich optimistisch, dass der emissionsfreie Bus schon im kommenden Jahr regulär auf hiesigen Straßen unter-wegs sein wird: „Unsere Busse sind pro Person gerechnet schon jetzt sehr umweltfreundlich, aber die Lösung ‚Null Emission für Wiesbaden’ ist meine Vision.“ Welche Route der neue Bus künftig womöglich fahren wird, skizzierte Oberbürgermeister Dr. Müller, indem er die Idee einer „Innenstadt-Ringlinie an den Rhein-Main-Hallen vorbei“ formulierte.

LINIENVERKEHRS-ZUKUNFT 7

Vergangenheit und Zukunft: Vor Wiesbadens historischem Rathaus wurde der „e.cobus“ am 25. Juli schnell zum Hingucker

Allseitiger Optimismus vorm Kurhausportal: ESWEs Technischer Geschäftsführer Uwe Cramer, Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller, CONTRAC-Geschäftsführer Jürgen Kamps und ESWEs Kaufmännischer Geschäftsführer Stefan Burghardt (v. l. n. r.) läuten Wiesbadens emissionsfreies Zeitalter ein

100 % ELEKTRO, 0 % EMISSION: Wiesbaden startet ins E-Bus-Zeitalter

Zur Präsentationsfahrt des „e.cobus“ steht im ESWE-Kanal auf der Online-Videoplattform YouTube ein vierminütiger Filmbeitrag bereit: www.youtube.com/esweverkehr

E-BUS FÄHRT AUCH AUF VIDEO

Page 8: Infomobil 03-2011

FRIEDHOF BRECKENHEIM

AM RATHAUSROTHENBERGSTRASSE

ERLENSTRASSE

WI HAUPTBAHNHOF A

WELFENSTRASSE

WEIDENBORNSTRASSE

FREIZEITBAD B

OTTO-VON-G

UERICKE-RING

SIEMENSSTRASSE

STOLBERGER STRASSE

WALLAUER WEG

LINDENWEG

LÄNDCHESHALLEAM RHEIN

GAUER WEG

ROBERT-BOSCH-STRASSE

MAX-PLANCK-STRASSE

NASSAUSTRASSEGERBERMÜHLE

EINSATZ FÜR DIE FAHRPLANTÜFTLER | TEIL 38

Im INFOMOBIL ging vor zwei Ausgaben die Artikelserie „Ein-satz für die Fahrplantüftler“ an den Start, die über ein ganzes Jahr hinweg den Entstehungsprozess des „Gesamtkunstwerks Fahrplan“ begleitet und dokumentiert. Die dritte Folge der Serie widmet sich nun vor allem den diversen Produktions-schritten beim Entstehen des Fahrplanbuchs – von der Aufbe-reitung und Übertragung aller Daten über deren nochmalige Überprüfung bis hin zur Erteilung der Druckfreigabe.

„Der Fahrplan ‚steht’ nun also im Wesentlichen“: Mit diesem Satz endete der zweite Teil der „Fahrplantüftler“-Serie. Gemeint war damit, dass alle Fahrplandaten in Gestalt eines Datenge-samtwerks vorliegen, das mithilfe des Programms „IVU.plan (Microbus)“ entstanden war. Im nächsten Schritt kommt nuneine „DIVA“ ins Spiel – wer hier jedoch an eine kapriziöse Künst-lerin denkt, liegt vollkommen falsch. Das Kürzel „DIVA“ steht für „Dialoggesteuertes Verkehrsmanagement- und Auskunfts-system“; in diesem Programm werden alle Daten der Haltestel-lenliste aktualisiert. Erforderlich ist dies immer dann, wenn bei-spielsweise ein Haltestellenname verändert wurde, wenn sich die Lage einer Haltestelle geändert hat oder wenn Haltestellen neu hinzugekommen oder weggefallen sind. Durchgeführt wird die Aktualisierung der Haltestellenliste via Internet mittels der vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zur Verfügung ge-stellten Software „Haltestellenmanagementsystem“, kurz: „HMS“.

Im Anschluss daran erfolgen Absprachen – intern und mit demFahrplanbuchverlag – hinsichtlich ganz praktischer Dinge wie Papierqualität, Drucktermin und Liefermodalitäten; auch die Aufl agenhöhe wird festgelegt (aktuell liegt sie übrigens bei 36.000 Exemplaren). Den weiteren Inhalten des Fahrplanbuchs,die jenseits der Busfahrpläne das Informationsangebot kom-plettieren, gilt im nächsten Schritt die Aufmerksamkeit der „Fahrplantüftler“. Zu diesen weiteren Inhalten zählen zum Bei-spiel die Titelseite, die Werbeseiten, die Tarifi nformationen, die Infos über die Standorte von Fahrscheinautomaten und Ticket-Vorverkaufsstellen, die Hinweise zur Nerobergbahn sowie die Linienverkehrsinformationen anderer Verkehrsunternehmen wie Deutsche Bahn (DB), Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) und Schiffsbetriebe.

Auch um die beiden Vorworte des Fahrplanbuchs wird sich zudiesem Zeitpunkt gekümmert: Das Vorwort der RMV-Geschäfts-

führung steuert der RMV von sich aus bei; der Wortlaut des Wiesbadener Vorworts, als dessen Absender in aller Regel der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt fungiert, wird von der ESWE-Pressestelle in enger Zusammenarbeit mit dem OB-Büro im Rathaus abgestimmt.

In einem nächsten Arbeitsschritt werden jene Daten, die mit-tels des „IVU.plan“-Programms gewonnen wurden, in Form von ASCII-Dateien an die RMS, die Servicegesellschaft des RMV, gesendet. Dort werden die Dateien in „DIVA“-Dateien umge-wandelt und vorab jenen anderen Verkehrsunternehmen zur Verfügung gestellt, die Anschlüsse an ESWE-Linien setzen möchten. Anschließend sendet die RMS die Dateien nach Wies-baden zurück, wo sie umgehend ins hiesige „DIVA“-Programm eingespeist werden, um nun weiterbearbeitet werden zu kön-nen – was unter anderem heißt, dass bei jeder Linie alle Über-schriften, Fußnoten, Anschlüsse, Signets und Texte von Hand eingearbeitet werden. Extra bearbeitet werden zudem die sogenannten „Perlleisten“, die die Linienverläufe mitsamt allen Haltestellen veranschaulichen.

Die Breite der „Perlleisten“ kann individuell verändert werden, ebenso der Satzspiegel – insgesamt gilt nämlich die Devise, möglichst keinen Platz zu verschwenden. Fertige Arbeiten wer-den, nach nochmaliger genauer Prüfung, zum Verlag geschickt, sodass dieser schon mal mit dem Setzen beginnen kann. Über-haupt fi nden während dieser „heißen“ Herstellungsphase fast täglich Korrektur- und Abstimmungsarbeiten mit dem Verlag statt. Doch auch jetzt bleibt Flexibilität das oberste Gebot – denn eventuelle „Last-Minute-Änderungen“ müssen auch sehr kurzfristig noch berücksichtigt werden können.

Alle Sonderverkehre sowie der Weihnachts- und der Silvester-verkehr werden nun noch separat bearbeitet, um den Lesern in einem gesonderten Bereich des Fahrplanbuchs präsentiert werden zu können. Ganz zum Schluss wird das Haltestellen-verzeichnis überarbeitet – dann ist das „Gesamtkunstwerk Fahrplanbuch“ fertig. Alle Daten werden nun als PDF-Dateien online zum Verlag gesandt, der wiederum den Druckprozess in Gang setzt.

Der Tag des Fahrplanwechsels naht. Was um dieses magische Datum herum zu veranlassen ist, schildert im nächsten INFO-MOBIL der vierte Teil der „Fahrplantüftler“-Serie.

WIE AUS „DIVA-DATEIEN“ das fertige Fahrplanbuch entsteht

Beispiel-Perlleiste mit Vorgeschmack: Dies ist der Streckenverlauf der künftigen Linie 43, die zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember neu eingeführt wird (mehr dazu im nächsten INFOMOBIL)LINIE 43

Page 9: Infomobil 03-2011

LINIE 6 | BUCHSTABENLEHRE 9

Die Bezeichnung, also der „Name“ einer Buslinie besteht aus einer Zahl – normalerweise. Hin und wieder wird jedoch der Liniennummer ein Buchstabe hinzugefügt, um so dem Fahrgast eine Zusatzinformation zu liefern. Im Lauf der Jahre hat sich auf diese Weise ein regelrechtes „Linienalphabet“ herausgebildet, das an dieser Stelle einmal näher unter die INFOMOBIL-Lupe genommen werden soll.

In den meisten Fällen steht der Buchstabe hinter der Linien-nummer. Dort gibt er Auskunft über eine geänderte Fahrt-strecke, die vom Linienweg der buchstabenlosen „Hauptlinie“ abweicht, und/oder über ein geändertes Fahrtziel, das nicht der Endhaltestelle der buchstabenlosen „Hauptlinie“ ent-spricht. Nur in zwei Fällen steht der Buchstabe vor der Linien-nummer: Das „E“ bezeichnet Einsatzwagen, die zusätzlich zu den regulär im Fahrplan verzeichneten Fahrten verkehren; und das „N“ ist das Kürzel für die Nightliner-Nachtbusse.

Doch nun im Detail zur Entschlüsselung des „Linienalphabets“:

DAS ALPHABET der Liniennummern

Zu den traditionsreichsten Linien im hiesigen öffentlichen Nah-verkehr zählt ohne jeden Zweifel die Linie 6 – schon anno 1929, damals noch im Zeitalter der Straßenbahn, bezeichnete die Nummer 6 eine Verbindung zwischen Wiesbaden und Mainz. Zur Tradition der Buslinie 6, der dienstältesten Gemeinschafts-linie von ESWE Verkehr und Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), zählt seit vielen, vielen Jahren der Zehn-Minuten-Takt. Diese Tradition wird im Herbst 2011 nun erstmals gebrochen – zugunsten der Fahrgäste, versteht sich.

Aufgrund des konstant hohen Fahrgastzuspruchs verkehren die6er-Busse ab dem 24. Oktober, dem ersten Schultag nach den hessischen Herbstferien, in einem 7,5-Minuten-Takt. Statt stünd-lich sechs Bussen verbinden dann also acht Busse je Stunde die beiden Landeshauptstädte auf der Linie 6 miteinander – und zwar unter der Woche zwischen circa 7 und circa 19 Uhr. Die Taktverdichtung wird etwa zwei Monate andauern; sie endet am 21. Dezember, dem letzten Schultag vor den rheinland-pfäl-zischen Weihnachtsferien. „Gerade in den Wochen zwischen dem Ende der Herbst- und dem Beginn der Weihnachtsferien verzeichnen wir seit Jahren konstant ein erhöhtes Fahrgastauf-

kommen gegenüber dem Rest des Jahres“, erklärt Dr. Martin Pächer, Leiter der Verkehrsplanung bei ESWE Verkehr; „diesem Aufkommensplus werden wir mit der neuen Taktverdichtung nun gerecht.“

Gefragt nach den Ursachen des verstärkten Fahrgastzuspruchs gerade in der Zeitspanne von Mitte Oktober bis Mitte Dezember nennt Dr. Pächer drei Hauptgründe: zum ersten den Semester-beginn an der Mainzer Universität, zum zweiten die erhöhte Zahl von Radfahrern, die zu dieser Jahreszeit zumindest einen Teil ihrer Fahrtstrecke per Bus zurücklegen, und drittens die vor-weihnachtliche Einkaufszeit, die die „Weihnachts-Shopper“ und Weihnachtsmarktbesucher aus Mainz wie auch aus Wiesbaden häufi g auf die jeweils andere Rheinseite lockt.

Auf die „auch hier wieder reibungslose Zusammenarbeit mit den Kollegen von der MVG“ weist Verkehrsplanungschef Martin Pächer abschließend hin – um dann zudem noch einen Blick in die Zukunft zu wagen: Denn daran, dass die Taktverdichtung erfolgreich verlaufen wird, gibt es so wenig Zweifel, dass der „Tra-ditionsbruch“ auch für den Herbst 2012 bereits fest eingeplant ist.

TAKTVERDICHTUNG: Traditionsbruch zugunsten der Fahrgäste

Linie 3B = Fahrtwegabweichung ··> Brunhildenstraße

Linie 6A = Fahrtwegabweichung ··> Albert-Stohr-Straße

Linie 8B = Fahrtweg- und Fahrtzielabweichung ··> Bahnholz

Linie 15D = Fahrtweg- und Fahrtzielabweichung ··> Delkenheim

Linie 16H = Fahrtzielabweichung ··> Hofgartenplatz

Linie 17F = Fahrtweg- und Fahrtzielabweichung ··> Anne-Frank-Straße

Linie 21T = Fahrtwegabweichung ··> Tannenring

Linie 24W/S = Fahrtwegabweichung ··> Wolfsfeld bzw. Schelmengraben; außerdem Fahrtrichtungshinweis (W ··> Wolfsfeld, S ··> Schelmengraben)

Linie 27B = Fahrtweg- und Fahrtzielabweichung ··> Berufsschulzentrum

Linie 30P = Fahrtziel ··> Platte Die Linie 30P ist der sogenannte „Ski-Express“. Dessen Pen- dant, den „Fahrrad-Express“ (Linie 30), gibt es mittlerweile nicht mehr. Früher hießen die beiden Linien 50 und 50P.

Linien 33A und 33B = Fahrtziel- und Fahrtwegabweichung (33A ··> ELW-Entsorgungsbetriebe, das A steht für „Abge-wandelter Linienweg“; 33B wie Linie 3B ··> Brunhildenstraße)

Linie 39F = Fahrtweg- und Fahrtzielabweichung ··> Friedhof Biebrich

Linie 48X = Expressbus

Page 10: Infomobil 03-2011

HALTESTELLEN-SPAZIERGANG10

Wiesbadens nördliche Randgebiete, wo sich in attraktiver Halbhöhenlage die Ausläufer des Taunus bemerkbar machen, sind begehrte Wohnadressen. Doch nicht nur das: Sie bieten manch interessante, zu Unrecht kaum bekannte Sehenswür-digkeit – ein idealer Ausgangspunkt also für einen INFO-MOBIL-Haltestellenspaziergang.

Der Name der Haltestelle, an der man zum Start des Spazier-gangs den Bus verlässt, zeigt, in welchem Wohnquartier Wies-badens man sich befi ndet: „Humperdinckstraße“ heißt diese Haltestelle der Linie 8B; sie liegt in der Idsteiner Straße, und das hier nach rechts abzweigende Sträßchen ist nach Engel-bert Humperdinck benannt, der durch seine Oper „Hänsel und Gretel“ Weltruhm erlangte – wir befi nden uns also im Kompo-nistenviertel. Genau genommen stehen wir an dessen Rand, denn gegenüber, auf der westlichen Seite der Idsteiner Straße, wohin wir uns nun wenden, sind die Straßenzüge meist nach Naturwissenschaftlern benannt – mit der Händelstraße als einziger Ausnahme; doch dazu später mehr.

Geisberg nennt sich die Anhöhe, auf der man sich hier bewegt. Wenige Schritte unternimmt man von der Haltestelle aus in Richtung Süden, dann biegt man nach rechts in die Liebigstra-ße ein und steht schon nach wenigen Metern linker Hand vor der Goethewarte, einem Bauwerk, das eine Art Schattendasein führt, obgleich der historische Hintergrund seiner Entstehung bedeutsam ist:

Dass Johann Wolfgang von Goethe ein weitgereister Mann war, ist gemeinhin bekannt. Kein Wunder also, dass seine Wege dengebürtigen Frankfurter auch nach Wiesbaden führten. In den Jahren 1814 und 1815 weilte der weltgewandte Lebemann zu Kur-aufenthalten in der damaligen Hauptstadt des Herzogtums Nassau. Mehrfach erklomm Goethe in diesen Jahren den zu je-ner Zeit noch außerhalb der Kurstadt gelegenen Geisberg. Seine Ausfl üge auf die kleine nördliche Panorama-Anhöhe scheinen dem wanderlustigen Mittsechziger außerordentlich gut gefal-len zu haben; gab er doch hernach zu Protokoll: „Man bedarf in Wiesbaden nur einer Viertelstunde Steigens, um in alle Herr-lichkeit der Welt zu blicken!“

Goethes 100. Todestag im Jahr 1932 nahm der Verschönerungs-verein Wiesbaden zum Anlass, dem „Dichterfürsten“ ein Denk-mal zu setzen. Mit fi nanzieller Unterstützung des Industriellen Wilhelm von Opel errichtete man auf dem Geisberg, Goethes Lieblings-Wanderziel, einen Turm namens „Goethewarte“. Jahr-zehnte später wurde das 13 Meter hohe Bauwerk unter Denk-malschutz gestellt, was jedoch nicht verhinderte, dass der Zahn der Zeit daran zu nagen begann. Um dem etwas in Vergessen-heit geratenen Bauwerk seine ursprüngliche Bedeutung zu-rückzugeben, wurden in den Jahren nach der Jahrtausendwen-de umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt, sodass im Oktober 2007, genau 75 Jahre nach ihrer Einweihung, die frisch renovierte Goethewarte der Wiesbadener Öffentlichkeit präsentiert werden konnte.

Geht man von der Warte aus in der Liebigstraße weiter nach Westen, steht man nach wenigen Schritten links am unschein-baren Zaun eines mitnichten unscheinbaren Gartens. Sieht man näher hin, erkennt man ein parkähnliches, gut 6.500 Qua-dratmeter großes Anwesen, das neben jeder Menge Grün auch einen ungewöhnlich großen Parkplatz beherbergt. Des Rätsels Lösung: Wir blicken hier auf die Rückfront der „Villa von Scher-tel“ in der Rosselstraße 19, die seit der Gründung des Bundes-landes Hessen nach dem Zweiten Weltkrieg dem hessischen Mi-nisterpräsidenten als repräsentativer Dienstsitz zur Verfügung steht. Im Obergeschoss des 1928/29 im englischen Landhausstil errichteten Gebäudes befi ndet sich eine rund 200 Quadratme-ter große Wohnung, die der jeweilige Ministerpräsident privat nutzen kann. Allerdings werden die Räume schon seit langem nicht mehr bewohnt; Hans Eichel war der letzte hessische Regie-rungschef, der hier tatsächlich Quartier bezogen hatte.

Das exklusive Wohnviertel hält noch manch andere bauliche Sehenswürdigkeit bereit: etwa die imposante Henkell-Villa (Rosselstraße 20), auf die man stößt, wenn man von der Liebig-in die Kreutzerstraße abzweigt; die einstige Residenz der berühmten Sektdynastie stellt ein besonderes Schmuckstück in dieser an noblen Wohnhäusern nicht gerade armen Gegend dar. Hält man sich nun in der Rosselstraße rechts und folgt an deren Ende dem Verlauf der Händelstraße, erwartet einen rechter Hand, auf dem Hanggrundstück Händelstraße 19, ein besonders repräsentatives Gebäude. Das 1913 im neoklassizis-tischen Stil erbaute Haus mit seitlichen Vorbauten und einem dazwischen liegenden, zehn Säulen vereinenden Portikus fun-gierte einst als „Kuranstalt für Innere- und Nervenkranke und Erholungsbedürftige“. Die wechselvolle Geschichte des Baus nahm vor genau 50 Jahren ihre bis heute letzte Wendung, als das Bundeskriminalamt in dem ehemaligen Sanatorium seine Kriminaltechnik-Abteilung unterbrachte.

Nur noch wenige Meter, und man trifft an der Ecke Tränkweg/Freseniusstraße auf die ESWE-Haltestelle „Händelstraße“. Von hier aus bringt die Linie 8 den Spaziergänger zurück ins Stadt-zentrum.

DER BLICK „in alle Herrlichkeit der Welt“

Wo der „Dichterfürst“ zu wandern beliebte: Die Goethewarte auf dem Geisberg

Page 11: Infomobil 03-2011

Bauwerk suchen, Linien ermitteln, Würfelspiel gewinnen!

Der Fotowettbewerb „Fahrplan sucht Foto“ aus der vergangenen INFOMOBIL-Ausgabe, bei dem es um das Titelmotiv des neuen Fahrplanbuchs 2012 und der dazugehörenden Werbematerialien ging, ist entschieden! Die INFOMOBIL-Redaktion und die Jury gratulieren herzlich den Gewinnern der drei Foto-Einkaufsgutscheine:

1. Platz: Felix Riemann, 2. Platz: Mark Burggraf, 3. Platz: Heiko NeumannDie drei Gewinnerfotos können im Internet auf www.eswe-verkehr.de/service/infomobil/bisherige-gewinnspiele betrachtet werden.

Übrigens: Das nächste INFOMOBIL, das Anfang Dezember, also rechtzeitig zum Fahrplanwechsel 2011 /12 am 11. Dezember, erscheint, wird über die Entstehungsgeschichte des neuen Fahrplanbuch-Titelfotos berichten.

GEWINNSPIEL-AUFLÖSUNG AUS DEM INFOMOBIL 02/2011

Das mittlerweile zur beliebten Tradition gewordene INFO-MOBIL-Gewinnspiel ist diesmal ein Suchspiel – und das so-gar gleich in dreifacher, besser: dreistufi ger Hinsicht. Denn zunächst gilt es herauszufi nden, um welches markante Gebäude es sich bei dem hier rechts abgebildeten Bauwerk handelt. Wer dies ermittelt hat, besitzt damit aber noch nicht die richtige Antwort – denn nun muss im zweiten Schritt erforscht werden, wo genau sich der Standort dieses Bauwerks befi ndet. Erst wenn auch dies geklärt wurde, kann man sich der eigentlichen Frage des INFOMOBIL-Ge-winnspiels widmen. Diese Gewinnspielfrage lautet nämlich:

Welche drei ESWE-Buslinien fahren direkt an diesem Bauwerk vorbei? (Kleiner Tipp: Zu den drei gesuchten Linien gehört eine Nightliner-Linie.)

Und so können Sie teilnehmen:• Senden Sie Ihre Antwort ganz einfach per E-Mail an ESWE Verkehr; die Mail-Adresse lautet [email protected]. Bitte geben Sie in der Betreffzeile die Worte „Gewinnspiel INFOMOBIL 03/2011“ an.

• Genauso gut können Sie das Online-Antwortformular unter www.eswe-verkehr.de/gewinnspiel nutzen.

• Antworteinsendungen sind natürlich auch per Post möglich, und zwar an diese Anschrift: ESWE Verkehr, Redaktion INFOMOBIL, Gartenfeldstraße 18, 65189 Wiesbaden

Unter allen Teilnehmern, deren Antworten korrekt sind, werden insgesamt zehn Exemplare des Spiels „Unterwegs in Bierstadt“, eines rasanten Würfelspiels für die ganze Familie, verlost. (Übrigens: Auch der Name des Spiels, das es zu gewinnen gibt, deutet auf das herauszufi ndende Gebäude hin – denn obgleich das Bauwerk strenggenom-men auf Rambacher Boden steht, wird es fast immer dem Stadtteil Bierstadt zugeordnet.)

Der Rechtsweg ist bei diesem Gewinnspiel ausgeschlossen. Mitarbeiter von ESWE Verkehr, WiBus und EVS sowie deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2011 (23.59 Uhr bei Online-Einsendungen, Datum des Poststempels bei postalischen Einsendungen). Die Gewin-ner werden schriftlich benachrichtigt und außerdem in der nächsten INFOMOBIL-Ausgabe veröffentlicht.

Die INFOMOBIL-Redaktion wünscht viel Spaß beim Liniensuchen und viel Erfolg bei der Verlosung!

GEWINNSPIEL

Page 12: Infomobil 03-2011

WEINFEST12

Alle Stände und Bühnen sind abgebaut, das letzte Glas Wein ist geleert – die Rheingauer Weinwoche, der Wiesbadener liebstes Fest, ging wieder einmal viel zu schnell vorbei. Im INFOMOBIL-Interview zieht Reinhold Sturny, Sachgebietslei-ter für Marketing und Vertrieb bei ESWE Verkehr, Bilanz und erläutert, warum das Weinfest 2011 ein voller Erfolg war.

INFOMOBIL: Herr Sturny, wie zufrieden sind Sie mit dem Ver-lauf des Weinfests 2011?

Sturny: Aus verschiedenen Gründen können wir mehr als zufrieden sein. Einer der Hauptgründe: In diesem Jahr haben wir beim Absatz unseres WeinfestTickets erstmals die 20.000er-Schallmauer durchbrochen! Fast 21.300 Stück des besonders attraktiven Veranstaltungstickets wurden diesmal verkauft – mehr als drei Mal so viel wie 2006, als das Ticket erstmalig angeboten worden war. Ein großer Dank also an die Weinfest-besucher, von denen jedes Jahr mehr ihr Auto stehen lassen und stattdessen den Bus nutzen; ein dickes Lob ebenso an unser Fahrpersonal, das mit viel Engagement und großem Einsatz den Fahrgastansturm bewältigt hat.

INFOMOBIL: In diesem Jahr waren es gleich 15 Partner-Weingü-ter, bei denen die WeinfestTicket-Käufer ein Gratis-Getränk erhalten konnten. Wie kam diese Erweiterung an?

Sturny: Die Erweiterung, die immerhin eine Verdreifachung ge-genüber der Vorjahreszahl bedeutete, war offenkundig sehr im Sinne unserer Kunden. Da wir ganz bewusst nicht vorgegeben hatten, für welches konkrete Winzerprodukt der Ticket-Gut-schein einzulösen war, hatten unsere Kunden die Möglichkeit abzuwägen, welcher Sekt oder welcher Wein ihrem individu-ellen Geschmack am besten entspricht.

Zudem ermöglichte die Präsenz der Partner-Weingüter auf unserer Bühne – mittlerweile eine bewährte Tradition – den Besuchern einmal mehr, aus berufenem Profi-Mund allerlei Interessantes über das Winzertum zu erfahren.

Viel Traditionsbewusstsein zeigte sich übrigens auch bei der Auswahl der favorisierten Winzer: Das Martinsthaler Weingut Christian Faust, das dereinst unser erster und einziger Partner war, wurde in diesem Jahr mit nahezu einem Drittel aller aus-gegebenen Gutscheine belohnt.

INFOMOBIL: Am ESWE-Infostand gab’s 2011 einige Neuerungen gegenüber den Vorjahren. Wie kam’s dazu?

Sturny: Wir hatten den Stand dieses Jahr gemeinsam mit Wies-baden Marketing gestaltet, um den Besuchern ein noch viel-fältigeres Angebot an Informationen rund um Wiesbaden und seinen Busverkehr präsentieren zu können – eine Einladung, die viele Gäste sehr gerne angenommen haben.

Besonders wichtig war uns in diesem Jahr außerdem, den Stand barrierefrei zu gestalten: Eine breite Treppe und eine große

Rampe sorgten dafür, dass jeder Besucher uneingeschränkt unseren Service in Anspruch nehmen konnte.

Die zahlreichen Gespräche mit unseren Kunden verliefen durchweg positiv; und das Beschwerdebuch, das wir ausgelegt hatten, zeigte am Ende der Weinwoche nur leere Seiten.

INFOMOBIL: Welche Highlights wurden auf der gemeinsamen Bühne von ESWE Verkehr und Rockland-Radio geboten?

Sturny: Es fällt schwer, einen einzelnen Auftritt herauszugrei-fen. Als Beispiel für alle anderen hervorragenden Stimmungs-bringer möchte ich die exzellente Jugend-Showband „Castellum Music & Show“ aus Kastel nennen, die ihr tolles Programm nicht auf der Bühne, sondern auch direkt auf dem Festgelände präsentierte – eine Besonderheit, die nach Wiederholung ruft …

INFOMOBIL: Sie planen also in Gedanken schon für 2012?

Sturny: Ja klar, für uns gilt: „Nach dem Weinfest ist vor dem Weinfest!“

Gehören zum Weinfest wie die Brezeln zum Spundekäs: Der Infostand von ESWE Verkehr an der Rathaus-Ostseite …

… sowie die gemeinsame ESWE- und Rockland-Radio-Bühne am Nordrand des Dern’schen Geländes

21.300-FACHES PROST aufs WeinfestTicket

Page 13: Infomobil 03-2011

HBF-HALTESTELLE | „MEINE ESWE“-APP 13

Herr Lindgren, vor kurzem ist die neu gestalte-te Haltestelle an der Reisinger-Anlage offi ziell in Betrieb gegangen. Warum war der Umbau erforderlich?Wir hatten es bei dieser Haltestelle, dem Bus-steig B der Haltestelle „Hauptbahnhof“, noch mit der Beton- und Waschbetonarchitektur der 70er-Jahre zu tun. Diese war natürlich in die Jahre gekommen und daher nicht nur ziemlich unansehnlich, sondern auch marode geworden. Heute hingegen werden die Fahr-gäste – darunter viele Wiesbaden-Besucher, die hier, aus dem Hauptbahnhof kommend, ihren Weg ins Stadtzentrum antreten – am Bussteig B von einer freundlich-hellen Halte-stellenanlage mit „Visitenkartencharakter“ empfangen, die zudem mit erhöhten Bord-steinen und taktilen Leitstreifen ausgestattet wurde und somit komplett behindertenge-recht ist.Wie gestaltete sich der Ablauf der Baumaß-nahme organisatorisch?

Leider kam es vor allem in der Planungspha-se zu unerwarteten Verzögerungen. Die eigentliche Bauphase, die ja bei laufendem Busbetrieb stattfi nden musste, ging dann jedoch zwischen Anfang Mai und Ende Juli erfreulich „rund“ vonstatten. Inklusive Abriss der alten Bauten haben die Hochbaumaß-nahmen des Neubaus übrigens etwa 150.000 Euro gekostet. In den vergangenen Jahren wurden viele Hal-testellen modernisiert. Ist damit jetzt Schluss?Tatsächlich sind wir jetzt bei allen Groß-haltestellen in der Innenstadt auf einem hochmodernen Stand angelangt. Nicht nur alle vier Bussteige am Hauptbahnhof können sich mittlerweile wirklich sehen lassen; auch beispielsweise die neue Haltestellenanlage am Platz der deutschen Einheit, genauer: am Faulbrunnenplatz, spielt als zentrales Element unseres „Verschönerungsprogramms“ eine wichtige Rolle. Dieses Programm ist jetzt in der Tat erst einmal abgeschlossen.

·> BJÖRN LINDGREN

Grundsatzplaner bei ESWE Verkehr

FRAGEN AN ...31

2

3

Seit gut einem halben Jahr gibt es ESWE Verkehr auch zum Mitnehmen: Die kostenlose „Meine ESWE“-App, eine mobile Anwendung für Smart-phones, informierte die Nutzer bislang hauptsäch-

lich über aktuelle Störungen im Liniennetz. Sechs Monate und rund 1.500 Downloads später ist nun die neue Version 1.1 der Applikation erschienen – und die kann einiges mehr.

Auffälligste Neuerung: Ab sofort kommen auch Besitzer eines Smartphones mit Android-Betriebssystem in den Genuss der „Meine ESWE“-App; zuvor stand die Anwendung nur für iPhone, iPad und iPod touch zur Verfügung. Außerdem wurden zahlreiche neue Funktionen in die Applikation integriert. Hier-zu zählt vor allem die neue Version des „ESWE-LiveTickers“, der immer aktuell Auskunft über Störungen im Fahrbetrieb gibt. Bisher wurde hier nur angezeigt, ob auf einer Linie alles plan-mäßig läuft, ob es unvorhergesehene Störungen im Betriebs-ablauf gibt, oder ob eine Linie ganz eingestellt werden musste – jeweils markiert mit den Farben Grün, Gelb und Rot.

Die aktualisierte Variante des „LiveTickers“ kennt nun einen neuen, vierten Status, gekennzeichnet durch ein Baustellen-symbol. Dieses zeigt an, auf welchen Linien es zu geplanten, also vorhersehbaren Beeinträchtigungen kommt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn – wie etwa aktuell am Kasteler „Brü-ckenkopf“ – eine Haltestelle baustellenbedingt für einen fest-

gelegten Zeitraum nicht angefahren werden kann. Die Version 1.1 der „Meine ESWE“-App wartet noch mit weiteren neuen Funktionen auf. Zum Beispiel ist nun eine Google-Maps-Karte integriert, auf der alle rund 75 Fahrschein-Vorverkaufsstellen sowie alle 60 Fahrausweisautomaten im Wiesbadener Stadtge-biet verzeichnet sind. Außerdem gibt es nun einen Reader für sogenannte „QR-Codes“. Diese quadratischen Codes werden künftig beispielsweise auf den Fahrplanaushängen von ESWE Verkehr zu fi nden sein. Sobald ein QR-Code mithilfe eines inter-netfähigen Handys gelesen wird, werden dem Nutzer ergän-zende Informationen auf sein mobiles Endgerät übertragen (siehe auch INFOMOBIL 02/2011, Seite 6).

Eine weiteres Plus der neuen App-Version: Ab jetzt sind auch die kompletten Fahrplanseiten aller Linien mühelos von unter-wegs aus abrufbar.

iPhone-, iPad- und iPod-touch-Nutzer erhalten die Applikation im App StoreSM von Apple® oder via iTunes Store auf PC oder Mac. Wer die Ursprungsversion der „Meine ESWE“-App instal-liert hat, kann diese beim nächsten Besuch des App Stores au-tomatisch aktualisieren lassen. Besitzer eines Android-Gerätes können sich die Applikation im Android Market herunterladen.

Weitere Informationen zur kostenlosen „Meine ESWE“-App fi n-det man im Internet auf: www.eswe-verkehr.de/mobile-app

ESWE VERKEHR FÜR UNTERWEGS: „App“ jetzt auch für Android-Handys

Page 14: Infomobil 03-2011

„Der Industriekaufmann ist genau mein Ding“, sagt Sebastian Nebel. Der Auszubildende im letzten Lehrjahr ist einer von derzeit 18 „Azubis“ bei ESWE Verkehr. Nebel, übrigens der Sohn eines Gruppenleiters im ESWE-Fahrdienst, stand vor gut drei Jahren genau an dem Punkt, an dem viele Jugendliche mit Haupt- oder Realschulabschluss wie auch Abiturienten in diesen Tagen stehen: am Beginn eines neuen Lebensab-schnitts nämlich, also am Start in eine Berufsausbildung.

Jedes Jahr im September stellt ESWE Verkehr neue Auszubil-dende ein – in der Regel fünf an der Zahl: nämlich drei Kfz-Me-chatroniker und zwei Industriekaufleute. Worum es bei diesen Berufen genau geht, darüber konnten sich Schülerinnen und Schüler im Alter ab 14 Jahre auf der Wiesbadener Ausbildungs-messe informieren. Am 15. und 16. Juni fand diese Messe mit zahlreichen Unternehmensständen in den Rhein-Main-Hallen statt. Auch ESWE Verkehr durfte hier nicht fehlen; die Personal-experten und die Ausbilder des Unternehmens hatten zuvor eigens ein Präsentationskonzept für ihren 27 Quadratmeter großen Messestand entwickelt. Dort gab es allerhand zum An-fassen und Ausprobieren: Die Jugendlichen konnten beispiels-weise einen Wunschtext in eine Bus-Zielanzeige schreiben und sich anschließend davor fotografieren lassen. Auch ein großer Busreifen und ein Steckfeld für elektronische Schaltungen wollten von vielen Standbesuchern einmal genauer betrachtet werden.

„Von Bewerbungsrückgängen spüren wir noch nichts“, betont Anja Saliger vom ESWE-Fachbereich Personalbetreuung und -entwicklung, „die bundesweit prognostizierten Trends sagen aber, dass mittelfristig weniger Interessenten für eine Ausbil-dung zu gewinnen sein werden.“ Somit war der Infostand auf der Ausbildungsmesse nicht nur als bloße Orientierungshilfe für sich unschlüssige Jugendliche zu sehen; er sollte durchaus auch proaktiv und ganz konkret potenzielle Bewerber von mor-gen ansprechen.

Acht Auszubildende und drei Mitarbeiter von ESWE Verkehr stan-den den interessierten Schülern an den beiden Messetagen Redeund Antwort. Einer von ihnen war Harry Fridrich, Ausbildungs-leiter in ESWEs Bus- und Pkw-Werkstatt: „Wir haben viele gute Gespräche geführt, vor allem die Nachfrage nach Praktikums-stellen war sehr groß.“ Aber auch nach der Ausbildungsvergü-tung wurde gefragt – und die ist bei den Wiesbadener Verkehrs-betrieben überdurchschnittlich: Von 703 Euro im ersten bis zu 826 Euro im letzten Ausbildungsjahr reicht die Spanne.

Während die angehenden Industriekaufleute bei ESWE Verkehr in zweieinhalb Jahren Ausbildungszeit vor allem die kaufmän-nischen Unternehmensbereiche wie Marketing und Vertrieb, Rechnungswesen, Verkehrsplanung sowie die Personalabtei-lung durchlaufen, haben auch die Kfz-Mechatroniker in spe viel Abwechslung: Die technischen „Azubis“ schrauben in den ver-schiedenen ESWE-Werkstätten nicht nur an den bis zu 18 Meter langen Omnibussen herum – auch der unternehmenseigene Pkw-Fuhrpark muss regelmäßig gewartet werden. Letzteres hat im Übrigen auch ausbildungsrechtliche Gründe, denn: „Eine Ausbildung zum Bus-Mechatroniker gibt es nicht“, erklärt Aus-bildungsleiter Harry Fridrich. Wer also bei ESWE Verkehr eine dreieinhalbjährige Kfz-Mechatroniker-Ausbildung absolviert, sammelt besonders viel Erfahrung – an Bussen und Autos! Aus diesem Grund kommt auch Werkstatt-„Azubi“ Florian Hager jeden Tag gerne zur Arbeit: „Die Ausbildung ist cool, weil jeden Tag etwas anderes auf mich wartet.“

Sie stehen für die Ausbildungsvielfalt bei ESWE Verkehr: die kaufmännischen und die technischen „Azubis“

BERUFSAUSBILDUNG BEI ESWE VERKEHR14

„COOL“, WEIL ABWECHSLUNGSREICH – „Genau mein Ding“, weil vielfältig

Auf dem YouTube-Kanal von ESWE Verkehr fi nden alle Interessierten ein Video, das über die verschiedenen Aus-bildungsmöglichkeiten bei ESWE Verkehr informiert und wichtige Tipps für die richtige Bewerbung bereit hält:www.youtube.com/esweverkehr

VIDEO-TIPP

Page 15: Infomobil 03-2011

NEULICH IM BUS | RUDIS GEBABBEL 15

Neulich im Bus … triumphierte Laura, vielleicht vier oder fünf Jahre jung, über ihre vermeintlich allwissende Oma – und das kam so:

Das Mädchen mit Namen Laura sitzt mitsamt seiner Großmut-ter, circa 60 Jahre alt, im Bus der Linie 4, aus Richtung Biebrich kommend, unterwegs in Richtung Kohlheck. Im Stadtzentrum, und zwar dort, wo der Bus am Schillerplatz von der Bahnhof- nach links in die Friedrichstraße einbiegt, ertönt über die Bord-lautsprecher die Ansage der nächsten Haltestelle: „Kirchgasse“, vermeldet ankündigend eine freundliche Frauenstimme.

Laura, die sich gerade intensiv mit ihrem Plüschtier beschäftigt, hat bei der Ansage nicht genau zugehört: „Was hat die Frau gesagt?“, fragt das Kind seine Oma. Diese will sich erkennbar keine Wissensblöße geben; und zugeben, dass auch sie die Hal-testellenankündigung nicht richtig mitbekommen hat, will sie offenkundig ebenfalls nicht. Also erklärt sie in klugem Tonfall: „Die Frau hat ‚Friedrichstraße’ gesagt, denn wir sind jetzt in der Friedrichstraße, und so heißt auch die nächste Haltestelle.“Laura schweigt; in diesem Moment kämpft wahrscheinlich in

ihrem Innern der Respekt vor der Großmutter mit dem Wissen, dass diese soeben ziemlichen Unsinn von sich gegeben hat. Lauras Schweigen währt aber nur kurz, dann platzt es aus ihr heraus: „Nein, stimmt nicht, die Frau hat ‚Kirchstraße’ oder so gesagt.“ Noch ehe die Oma etwas Rechtfertigendes entgeg-nen kann, stoppt der Bus an der Haltestelle – fast gleichzeitig fallen Lauras und Großmutters Blicke auf das Haltestellenschild „Kirchgasse“. Über das Gesicht des Kindes huscht verstohlen ein triumphierendes Lächeln, das allerdings erfolgreich vor den Augen der Seniorin verborgen wird.

Beide sagen erst einmal gar nichts. Der Bus fährt wieder an und hat schon fast die Bleichstraße erreicht, als Laura dann doch noch einen ebenso treffenden wie trockenen Kommentar von sich gibt und damit die Situation, gewissermaßen siegreich, beschließt: „Siehste, hab doch recht gehabt!“

Merke: In den meisten Fällen sind ESWEs Haltestellen nicht nach jener Straße benannt, in der sie liegen; vielmehr tragen sie in der Regel den Namen der nächstgelegenen abzweigenden Quer- oder Seitenstraße.

„SIEHSTE, HAB DOCH RECHT GEHABT!“

Gude, Ihr Leut,wart Ihr letztens aach so ferdisch als wie isch?Ihr müsst wisse, isch war am Sonndaach, de 14. Augusd, beim Ei-renn-Män Sibzisch Drei dadebei. Un isch sach Euch, bei dem Driatlonn hab isch geschwitzt wie en Ochs! 2.700 Fraae un Männer warn da am Start – un isch middedrin. Mei Kolleesche von de ESWE-Schportgemeischaft habbe aach als Staffel mitgemacht. „Mobilmacher“ tun die sisch nenne.

Geschwomme sinn se (1,9 km), radgefahrn sinn se (90 km), und gelaafe sinn se aach noch (21,1 km), die Adleehde. Vom Raunhei-mer Waldsee bis vors Wissbadner Kurhaus musst mer sisch kämpfe. Un es ging ja schon vedammd frie los: Um sibbe Uhr fi el de Staadschuss. Da dreh isch misch norma-lerweis noch emol in meim Bettche rum, aber diesmal war isch aach aaner von dene Schraubefresser un pünktlich wach.

De schnellste Deilnehmer war übrigens schon nach gud vier Stunne im Ziel ange-komme, kei Ahnung, wie der des geschafft habbe tut. Des lag bestimmd aach an der subä Stimmung, die an de Streck war.

Dausende Fänns habbe uns unentweschtaagefeuert. Die schnellst ESWE-Mobilmacher-Staffel war dann aach nach vier Stunne und sechsnfuffzisch Minude im Ziel, escht e doll Leistung!

Als isch dann abber vors Kurhaus gewaggeldkam, war isch rischtisch enddäuschd: Es wargar kaaner mer da! All Drebüüne warn schonfoadd, die Mussigg war aus, un die ganze hübsch Meedscher, die die Siegerkränzche verdeilt habbe, warn aach schon im Feier-abend. Allaans mei Fraa, es Roswitha, hat uff mich gewadd. Doch anstatt misch mit em Küssche zu begrüße, hatts geschimpft wie en Rohrspätzche: Es hätt sich solsche Sorsche gemacht un aach schon die Polizei gerufe. Dadebei hatt ich doch die 113 Kilome-der in maaner persönlisch Bestzeit von nur achtunverzisch Stunne un drei Minude ge-schafft! Dann aber hatt es Roswitha misch in de Arm genomme und gesaacht: „Isch bin trotzdem stolz uff Disch, mei Eisemännche!“

Un wenn aach Ihr widder emol in alle Ruh Spord mache wollt, dann könnd Ihr mich jederzeid fraache, denn uff mich könnd Ihr Euch immer verlasse!

Euern Rudi

Page 16: Infomobil 03-2011

Der Volksmund nennt sie „Fahrscheinkontrolleure“, im offi zi-ellen Sprachgebrauch heißen sie „Fahrausweisprüfer“, kurz: „FAP“ – die Rede ist von den derzeit 27 Mitarbeitern der ESWE Verkehr Servicegesellschaft (EVS), die im Wiesbadener Nahverkehr darüber wachen, dass möglichst jeder Fahrgast im Besitz eines gültigen Tickets ist. Besonders beliebt sind die Kontrollen bei den Passagieren zwar manchmal nicht, doch ihre Notwendigkeit ist unbestritten. Im Rahmen der „24 Stun-den für Sie im Einsatz“-Serie hat die INFOMOBIL-Redaktion mal mitgeprüft.

Eines fällt gleich zu Beginn auf: Der Begriff „Schwarzfahrer“, der landläufi g für „Fahren ohne Fahrausweis“ steht, kommt einem routinierten Fahrausweisprüfer wie Mario Henes grund-sätzlich nicht über die Lippen. „Dieses Wort verallgemeinert zu sehr“, erklärt der 46-jährige ehemalige Busfahrer, der aus gesundheitlichen Gründen vor zehn Jahren den Job wechseln musste: „Wenn wir Fahrgäste ohne gültiges Ticket antreffen, kann dies so viele unterschiedliche Ursachen haben, dass der Begriff ‚Schwarzfahren’, der ja in der Regel Absicht unterstellt, oft völlig fehl am Platz wäre.“

In der Tat liegt es häufi g nur an der Schusseligkeit des „Erwisch-ten“, wenn dieser keinen Fahrschein vorweisen kann: „Das JobTicket, das in der Tasche jenes Sakkos steckt, das heute Mor-gen im Schrank hängenblieb, oder die CleverCard, die schlicht zu Hause vergessen wurde, sind immer wiederkehrende Klas-siker“, weiß Mario Henes zu berichten. Wer Inhaber eines solchen personalisierten Tickets ist und dieses im Moment der

Kontrolle lediglich nicht bei sich hat, dem wird vom Prüfer zwar zunächst der Zahlschein zur Entrichtung des „Erhöhten Beför-derungsentgelts“ (EBE) in Höhe von 40 Euro ausgehändigt; „jedoch muss der Kunde statt der 40 nur sieben Euro bezahlen, wenn er sein Ticket innerhalb einer Woche nach der Kontrolle bei ESWE Verkehr vorlegt“, erläutert Henes.

„Meist erkennen wir sehr schnell, ob die Zerknirschtheit, die manche der von uns ‚Ertappten’ an den Tag legen, echt oder nurgespielt ist“, schildert Mario Henes und weist so auf die ent-scheidenden Fähigkeiten hin, die man als Fahrausweisprüfer besitzen sollte: Menschenkenntnis, Selbstbewusstsein und Flexibilität im Umgang mit den Fahrgästen zählen dazu, „aber auch – mehr denn je – eine gesunde Vorsicht sowie Bestimmt-heit und Durchsetzungsvermögen.“ Der EVS-Mann spielt damit auf die in den letzten Jahren unter den Fahrgästen merklich gestiegene Bereitschaft zu verbaler, leider auch zu körperlicher Gewalt an: „Dass wir beschimpft werden, kommt viel häufi ger vor als früher. Und wenn mit der Anwendung von Gewalt ge-droht wird, oder wenn es sogar tatsächlich mal zur Anwendung von Gewalt kommt, macht das einen schon ziemlich nach-denklich.“

Dass die Fahrausweisprüfer in der Regel in Zweier-, oft auch inDreierteams auftreten, soll daher auch zur Stärkung des Sicher-heitsgefühls beitragen. Henes: „Der Vorteil der Dreier-Beset-zung liegt vor allem in der Arbeitsteilung: Während zwei Kolle-gen die eigentliche Kontrolle durchführen, positioniert sich der dritte Prüfer vorne beim Fahrer, von wo aus er das gesamte Geschehen im Fahrzeug überblicken kann.“

Tagtäglich sind die FAP im ESWE-Liniennetz unterwegs, und zwar im Schichtdienst von morgens früh bis abends spät. Welche Strecken sie fahren und wo sie von einem Bus in den nächsten umsteigen, können sie frei entscheiden. Die Insassen von etwa 25 bis 30 Bussen werden je Schicht inspiziert; rund 35 Fahrgäste kontrolliert jeder FAP pro Stunde. „Es kommt nurganz selten vor, dass wir in einer Schicht gar nicht fündig werden“, so Mario Henes, der an dieser Stelle an das eigentliche Warum der Fahrausweisprüfung erinnert: Es geht um Fairness und Gerechtigkeit – denn wer kein Ticket kauft, lässt letztlich die anderen Fahrgäste mitbezahlen.

Befragt nach der kuriosesten Situation, die er in seinem FAP-Dasein bisher erlebt hat, beginnt Mario Henes zu schmunzeln: „Spontan fällt mir die junge Frau ein, die keinen gültigen Fahr-schein vorzeigen konnte und dann tatsächlich glaubte, mir ‚schöne Augen’ machen zu können. Ziel des Flirtversuchs war

FAHRAUSWEISPRÜFER 09Folge

0101

02

030312

1816

20

23

2124

133

14

19

171515222

Der Job, der eine tägliche Prüfung ist

24 STUNDEN FÜR SIE IM EINSATZ16

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Diese Devise gilt auch im öffentlichen Nah-verkehr. In der hier gezeigten Situation hat Hans-Joachim Hoyer (links), der für die Fahrausweisprüfung zuständige Gruppenleiter in der ESWE Verkehr Servicegesell-schaft, nichts zu beanstanden (Bild: Markus Hammrich)

Page 17: Infomobil 03-2011

24 STUNDEN FÜR SIE IM EINSATZ | FAHRSCHULBUSSE 17

Während drei ESWE-Linienbusse seit Juni dieses Jahres im Rah-men einer großen Imagekampagne positive Stimmung für den Busfahrerberuf verbreiten (siehe INFOMOBIL 02/2011, Seiten 4 und 5), sind die beiden Busse der ESWE-eigenen Fahrschule schon seit dem Frühjahr in ganz ähnlicher Mission unterwegs: Unter dem Motto „Ihr Fahrausweis mit Zukunft“ fahren der Rei-se- und der Linienbus Werbung für die Fahreraus- und Fortbil-dung, die in der TÜV-zertifi zierten Ausbildungsstätte auf dem ESWE-Betriebsgelände durchgeführt wird.

„Unsere beiden vorherigen Fahrschulbusse fuhren völlig‚ neu-tral’ umher“, erinnert sich Horst Frick, Leiter der ESWE-Fahr-schule, „lediglich anhand der Einblendung in der Zielanzeige über der Frontscheibe war erkennbar, dass hier ein Ausbildungs-bus unterwegs war.“ Nachdem die beiden früheren Fahrzeuge im Jahr 2010 – nach zwölf bzw. 18 Dienstjahren – ausgemustert und als Ersatz zwei moderne Busse angeschafft worden waren, kam dann rasch die Idee auf, die beiden neuen Wagen auch zu Kommunikationszwecken zu nutzen.

„Die Ausrichtung war und ist hierbei die gleiche wie bei der Imagekampagne für das Berufsbild des Busfahrers“, erläutert Bianka Ranzenberger, Leiterin des ESWE-Fachbereichs Personal-entwicklung und -betreuung: „Wir möchten aktiv gegen die Nachwuchsprobleme vorgehen, von denen der Fahrerberuf seit einigen Jahren betroffen ist.“ Und das mit guten Argumenten – bietet die ESWE-Fahrschule doch eine hochwertige, besonders realitätsnahe Aus- und Fortbildung, die strengsten Qualitäts-maßstäben genügt.

Grund genug, an dieser Stelle das zu wiederholen, was auf den Flanken der beiden Fahrschulbusse aufgedruckt ist: Infos zur Ausbildung können online auf www.eswe-verkehr.de nachgele-sen werden, konkrete Stellenangebote fi ndet man auf www.wibus.info.

MOBILES WERBEN um den Fahrschülernachwuchs

So kommt die Fahrschülerakquisition ins Rollen: Die beiden Busse der ESWE-Fahrschule werben für die Fahreraus- und Fortbildung

natürlich, dass ich die Angelegenheit auf sich beruhen lassen sollte.“ Derlei Bestechungsversuche fallen bei Mario Henes und seinen Kollegen selbstverständlich nicht auf fruchtbaren Boden. „Am skurrilsten aber“, fährt Henes fort, „war ohne Zweifel jener Fahrgast, der vor meinen Augen seinen Fahraus-weis in den Mund steckte, darauf herumkaute und das Papier schließlich herunterschluckte. ‚Besser gar kein Fahrschein als ein ungültiger’, wird der Mann sich gedacht haben“, vermutet der Prüfer.

Es sind Vorfälle wie dieser, die Mario Henes eine etwas zwie-spältige Bilanz seiner Arbeit ziehen lassen: „Der Job macht Spaß, keine Frage. Aber als Fahrausweisprüfer erlebt man Dinge, von denen man vorher nicht geglaubt hat, dass es sie geben könnte.“

Auch 24 Stunden gehen einmal zu EndeNach neun Folgen mit insgesamt zehn Artikeln (die Folge 5, Thema „Buswerbung“, wurde im vergangenen Jahr in einen a- und einen b-Beitrag untergegliedert) endet in diesem Heft die INFOMOBIL-Serie „24 Stunden für Sie im Einsatz“. Zwei-einhalb Jahre lang hat die Redaktion Ihnen, liebe Leser, den Blick hinter die Kulissen zahlreicher Arbeitsbereiche bei ESWE Verkehr ermöglicht. Wenn dieser Blick für Sie zu interessanten und aufschlussreichen Einblicken geführt hat, hätte die Arti-kelreihe ihr Ziel erreicht. Im nächsten INFOMOBIL wird eine neue Serie beginnen, in der sich Mitglieder der Redaktion für Sie in Situationen begeben, die für uns Schreiberlinge alles andere als alltäglich sind – seien Sie gespannt und lassen Sie sich überraschen!

Page 18: Infomobil 03-2011

Die Linie 2, die seit drei INFOMOBIL-Ausgaben im Mittelpunkt der Artikelserie „Auf historischen Linienwegen“ steht, biegt allmählich auf die Zielgerade ein. Die vorletzte Zeitetappe, um die es diesmal geht, umfasst die 60er- und die 70er-Jahre.

Nachdem die Linie 2 am Jahresende 1961 von der zum selben Zeitpunkt eingestellten Obus-Linie A die Fahrtstrecke Haupt-bahnhof–Biebrich/Rheinufer übernommen hatte, verkehrten die 2er-Busse von Sonnenberg aus über den Hauptbahnhof bis zum Biebricher Rheinufer. Doch damit war die „Expansion“ der Linie 2 noch nicht beendet: Die größte Streckenlänge ihrer Daseinsgeschichte erfuhr die 2 mit Wirkung vom 1. September 1968, als sie von Sonnenberg aus bis nach Rambach verlängert wurde.

Ein weiterer Markstein wurde im Sommer 1969 gesetzt: Im Zuge der großen Liniennetzreform, die am 20. Juli des Jahres in Kraft trat, wurde durch die Linie 2 die Siedlung Klarenthal an das Wies-badener Busliniennetz angeschlossen – weitere Linien fuhren in dem neuen Wohnbezirk im Westen der Stadt vorerst nicht. Die Anbindung Klarenthals erfolgte von der Klarenthaler Straße aus Richtung Elsässer Platz kommend über die zunächst nur für den Baustellenverkehr vorgesehene Behelfsstraße namens „E 0“ und die Otto-Wels-Straße zur Graf-von-Galen-Straße. Die eigentlich als provisorisch geplante Linienführung bestand eine kleine Ewigkeit lang – und erst im Sommer 2010 wurde die „E 0“, die vor allem im Winter häufig Probleme verursachte und deshalb bei Bus- wie Autofahrern wenig beliebt war, vom neuen Durch-stich der Goerdelerstraße zur Klarenthaler Straße abgelöst.

Seit Mitte 1969 verkehrten also die 2er-Busse an allen Wochen-tagen auf der Fahrtstrecke Klarenthal/Graf-von-Galen-Straße–Innenstadt–Sonnenberg–Rambach. Die bis dato üblichen Ge-lenkbusse, die außer mit dem Fahrer auch mit einem Schaffner besetzt waren, wurden Anfang der 70er-Jahre nach und nach durch Einmannwagen ersetzt, bei denen, gewissermaßen als

neue „Nahverkehrs-Philosophie“, die Fahrgastselbstbedienung per Fahrscheinentwerter Einzug hielt.

Mit dem Fahrplanwechsel am 8. Januar 1971 wurde die Linie 2 in Klarenthal bis zur Hermann-Brill-Straße verlängert; gleichzeitig wurde am anderen Ende des Linienwegs die 1968 eingeführte Verlängerung bis Rambach wieder rückgängig gemacht – End-station war nun, wie zuvor, der Sonnenberger Hofgartenplatz.

Ebenfalls in Sonnenberg wurden in den 70er-Jahren verschie-dene Fahrtwegvarianten ausprobiert, deren Ziel die Anbindung des an der Flandernstraße gelegenen Friedhofs war; und auch das im Aukammtal zu jener Zeit neu errichtete Thermalbad wollte ins Busliniennetz integriert werden. Die unterschied-lichen Fahrtenvarianten trugen die Linienbezeichnungen 2 und 2A sowie 16; sie wurden im Zeitraum September 1970 bis Mai 1979 durchgeführt. Ab dem Fahrplanwechsel im Jahr 1979 über-nahm dann die neue Linie 18 diese Bereiche des Liniennetzes.

Wie die Linie 2 in den 80er- und 90er-Jahren an Bedeutung ein-büßte und schließlich zu einer „Ergänzungslinie“ herabgestuft wurde – darüber berichtet das nächste INFOMOBIL.

In der Sonnenberger Straße auf dem Weg nach Biebrich: Ab Ende 1961 verkehrten die auf der Linie 2 neu eingesetzten Gelenkbusse zwischen Sonnenberg und dem Rheinufer

HISTORISCHE LINIENWEGE | TEIL 1018

MIT DER 1 FING ALLES AN ...

Redaktions-Irrtum Im vergangenen INFOMOBIL zeigte das Foto zur Artikelserie „Historische Linienwege“ das Betanken eines Gasbusses der Linie 15 an einer Gastankstelle. Die Bildunterschrift enthielt bedauerlicherweise einen Fehler: Die gezeigte Gastankstelle befand sich nicht am Kureck, sondern in der Rheinstraße in Höhe des Luisenplatzes. Vielen Dank an INFOMOBIL-Leser Ottmar Vollert, der die Redaktion auf diesen Irrtum hinge-wiesen hat!

Page 19: Infomobil 03-2011

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt

ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, Gartenfeldstraße 18, 65189 Wiesbaden, www.eswe-verkehr.de

Gestaltung und Produktion

www.99grad.de

IMPRESSUM Redaktion

Karl-Ludwig Mehl, Micha Spannaus (textstark.de)Holger Elze, Reinhold Sturny, Melanie Schauß

Redaktioneller Hinweis

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtetINFOMOBIL darauf, personenbezogene Substantive außer in der männlichen immer auch in der weib-lichen Form zu verwenden. Mit der männlichen Wortform sind stets beide Geschlechter gemeint.

Druck

Claus FischerAgentur für Druck und Produktion

MIT ESWE VERKEHR durch den Herbst

AUSFLUGS- UND AUSGEHTIPPS 19

Die nächste INFOMOBIL-Ausgabe erscheint Anfang Dezember 2011

STADTFEST 2011: ELEKTRO-INNOVATIONEN FÜR WIESBADENS EMISSIONSFREIE ZUKUNFTWiesbaden soll künftig ganz im Zeichen des Buchstabens „E“ stehen: „E“ wie „Elektro“ bedeutet hier zugleich „e“ wie „emissionsfrei“ – also ohne Abgas- und ohne Lärmbelastung. Auf dem Stadtfest vom 22. bis zum 25. September wird ESWE Verkehr am Dern’schen Gelände (direkt an der Bushaltestelle) sowie zwischen dem Café „Lumen“ und der Marktkirche die technologischen E-Innovationen vorstellen und erlebbar machen.

Zweirad-Testfahrten mit E-Segways und E-Bikes sowie ein Elektro-Erlebnisparcours stehen ebenso auf dem Programm wie die Präsentation modernster Linienbus-Technologie (am Stadtfest-Samstag, dem 24. September) sowie kostenlose Kennenlernfahrten in umweltfreundlichen Hybridbussen und im nagelneuen Null-Emissionen-Elektrobus (siehe Seite 7 in diesem INFOMOBIL) am Stadtfest-Sonntag, dem 25. September. Auch für junge Technik-Begeisterte ist etwas dabei: Gratisfahrten in „E-Bobby-Cars“ garantieren rundum „umweltschonenden Spaß“ für die ganze Familie.

www.wiesbaden.de/stadtfest

„ENERGY ROCK 2011“: URGESTEINE DER 70ER-JAHRE ZU GAST BEI ESWE VERSORGUNG

Am Freitag, dem 21. Oktober, werden ab 19 Uhr die Pop-Giganten Smokie beim diesjährigen „Energy Rock“-Festival mit ihren legendären Hits wie „Living next door to Alice“ und „Lay back in the arms of someone“ ihre Fans begeistern. Auch nach einigen personellen Umbesetzungen – Ex-Leadsänger Chris Norman ist nicht mehr dabei – sind die Briten bereit, in Wiesbaden unter Beweis zu stellen, dass sie mit Recht zu den erfolgreichsten Acts der 70er-Jahre zählten. In der Christian-Bücher-Halle in der Weidenbornstraße wird es außerdem ein Wiedersehen mit den Wiesbadener Lokalmatadoren Nize Boyz geben, die schon als Vorgruppe von Bryan Adams, Willy DeVille, Roger Chapman und Rod Stewart auftraten. Damit nicht genug: Die heimische Band Sinfonie, die ihr letztes Konzert 1982 bestritt, feiert bei „Energy Rock 2011“ nach fast 30 Jahren ihr Revival!

Bei einem solchen Programm der Superlative ist es nicht verwunderlich, wenn die Karten schnell ver-griffen sind. Daher sollten sich alle Rock- und Pop-Fans rasch im Energie-Center von ESWE Versorgung(an neuem Standort: Kirchgasse 54) oder im Kundencenter des „Wiesbadener Kuriers“ ihre Tickets sichern. Diese kosten 18 Euro plus Vorverkaufsgebühr und können auch online bestellt werden.

www.eswe-versorgung.de/energyrock.html

HALLOWEEN 2011: GRUSEL-SONNTAG AUF DEM NEROBERG ZUM SAISONFINALE DER BAHNIm neunten Jahr in Folge wird es zu Halloween für Groß und Klein wieder einmal Zeit, den Nero-berg als Gespenst, Vampir oder Hexe unsicher zu machen. ESWE Verkehr und der Verein der Freunde und Förderer der Nerobergbahn sorgen auch im Jahr 2011 zum Saisonabschluss der Bahn dafür, dass mit traditionellen Aktionsangeboten wie Kürbisschnitzen und Stockbrotbacken sowie mit dem immer wieder beliebten schaurig-schönen Bühnenprogramm Spaß für die ganze Familie garantiert ist. Ein weiteres Muss ist abermals natürlich das Kinderschminken, das dafür sorgen wird, dass Wiesbadens Hausberg einen Tag lang von kleinen schaurigen Wesen nur so wimmelt.

Am Sonntag, dem 30. Oktober, heißt es also: ab in die Horror- und Schock-Kostüme und rauf auf den Neroberg!

www.eswe-verkehr.de/nerobergbahn

(Bildquelle: ESWE Versorgung)

(Bildquelle: Stadt Wiesbaden)

Page 20: Infomobil 03-2011