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04 – 05 | 2012 DESIGN | HANDWERK | GESTALTUNG illustre gesellschaft

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Design, Angewandte Kunst und Formgestaltung - INFORM Magazin

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04 – 05 | 2012 DESIGN | HANDWERK | GESTALTUNG

illustregesellschaft

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Die Sprache bedarf als mit der Zeit verholzter, in Abstraktionerstar rter Bilderhaufen ab und an der Illustration, der Veran-schaulichung und Verbildlichung dessen, was rein durch Buch-staben nicht in Kopf und Herz will. Abbildungen der mysteriösenSpülmaschine oder Explosionszeichnungen von Fahrradschal-tungen sagen mehr als tausend Worte. Für dieses Verständnisder mechanischen Eigenschaften von Dingen, aber auch für de-ren subtilere Verknüpfung mit Wünschen und Sehnsüchten,Prestige und Traum sind die erleuchtenden Illustrationen derGrafikdesigner da. Schon in seinen Anfängen lockte das traditionelle Grafikdesignmit illusionistischen 3D-Schriften und abfotografierten Modellenzum Hingucken. Nach den Photoshop-Orgien der Jahrtausend-wende hat es nun seit ein paar Jahren eine erneute Hinwendungzum Do-it-yourself, zum Modellbau, zum wilden Sampeln realerGebrauchsdinge oder natürlicher Wesen für typografische Zwe-cke. Das Abfotografieren dieser dreidimensionalen Arrange-ments generiert ganz andere ästhetische Effekte als das reinam Computer produzierte Bild. Dass dabei nicht alles glatt undperfekt dasteht, muss nicht zwingend verschleiert werden; roherKulissencharme tut wieder wohl. Dinge und Lebewesen werdenzu Buchstaben, zu Mustern, formieren sich, überkreuzen ein -ander, Überblendungen und Vermischungen von Größenver-hältnissen fangen den Blick. Alles treibt's mit allem. Die ambitio -nierte Illustration war nie nur erläuternd, sie generiert eine Füllean Bedeutungen. Sie (ist) animiert.

Wir fragten uns, ob die Animation der Dinge im grafischen Be-reich das Design der wirklichen dreidimensionalen Gegenständedes Produkt- und Möbeldesigns, die uns umgeben, beeinflussthat. Die Grafik hatte die Dreidimensionalität zu sich in die Zwei-dimensionalität geholt. Wie hält es das Design von Möbeln, Mo-bilem und Mixern mit der Illustration?Wie illustriert eine Grafik auf der Oberfläche des Dings eben die-ses, sei es als Belebung durch die Applikation von Gesichtszü-gen, sei es als Kommentar durch Schrift und Bild? Und nehmenGebrauchsgegenstände in Form und Umriss selbst illustrativeEigenschaften an? Welchen Text illuminieren sie? Was wollen sie uns sagen?

Ist es nicht manchmal auch genug, dann, wenn der intelligenteKommentar endet und die Dinge allmählich nerven? Diese Dingeauf Drogen, die lallenden Möbel, die Produkte, die da alle durch-einander quasseln?

fragen Regina Claus und Björn Barg

TITELBILDAusschnitt aus: Farbe Form Orangensaft. Verrücktes Design aus allerWelt | Ewa Solarz & Alexandra und Daniel Mizielinscy | S. 41 | mit freund-licher Genehmigung von Moritz Verlag, Frankfurt

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06 ESSAYNike BreyerIllustratives Design – illustre Strategie

14 PERSONAIm Gespräch mit Sarah IllenbergerReale Dimensionalitäten im digitalen Zeitalter

19 ARTEFAKTGut gefunden

21 TEXTNeu erschienene Bücher

22 SPEZIALLust am IllustrativenIllustrative Verspieltheit in Produkt-, Textil- und Grafikdesign

24 EXPOTilman HofferÄsthetik der Reduktion

28 PERSONAIm Gespräch mit Marianne GoeblObjekte, die auf irgendeine Art rar sind

34 TOPOS Designmonat Graz 2012

37 DESIGNREPORT Laden21Donna Wilson – Die Königin der kuriosen Designfantasie

39 SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICHKatrin LucasDer Berg ruft

41 DIE GUTE ADRESSEShoppingguide

42 TIPPSEmpfehlenswerte Ausstellungen und Events

59 AGENDATermine von April bis Juni

69 CONCOURS

70 IMPRESSUM

Inhalt

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„Why? …Why is it like this and not like that?“ lautet nach Jona-than Ive die Urfrage des Designers, die er sich ununterbrochenstelle, während er die Welt wahrnimmt. Seit wir die Antworten von Ive auf diese Urfrage kennen, mitdenen der britische Designer seit über zehn Jahren die Produktedes Apple-Konzerns unverwechselbar gestaltet und zu Kult-produkten gemacht hat, fällt es schwer, sich der Suggestions-kraft seines approach zu entziehen, der, auf einen kurzen Nennergebracht, lautet: formaler Minimalismus, der technische Inno-vation mit intuitiver Bedienung verschmilzt. Nie war Minimalismusso zeitgemäß wie heute, ist man geneigt zu glauben. Aberstimmt das wirklich – für alles? Ive erklärte wiederholt, dass dieApple-Produkte das Ergebnis der Bemühung seien, ein Produktbesser zu machen – als vorher und als die Produkte der Mitbe-werber. Wenn sie das nicht leisteten, so Ive, würde Apple sieauch nicht auf den Markt bringen. Dinge nur „anders“ zu machenoder „neu aussehen“ zu lassen, wie das weit verbreitet sei,halte er für eine grundsätzlich falsche Zielsetzung.Zwar gehört Ive ohne Frage zu den einflussreichsten Designernder Gegenwart, aber zugleich werden hier die Grenzen von all-gemeinen Aussagen über Design deutlich. Was heißt bei einemTisch oder Stuhl schon „besser“?! Auf Stühlen gesessen habenvor viertausend Jahren auch die Pharaonen der alten Ägypter.Auch das Rad kann man nicht neu erfinden – nur anders ver-wenden. Welche Kriterien taugen also?

Nähe zu Kitsch und KommerzGängigerweise werden Möbelentwürfe entweder als funktionaloder als dekorativ charakterisiert. Beides benennt zugleich die

polaren Endpunkte auf einer Skala, auf der unendliche Misch-formen möglich sind. Entwürfe aus dem Geist der klassischenModerne gelten als Paradebeispiele für funktionales Design (Ulmer Hocker), weil man nichts oder kaum etwas weglassenkann, ohne die Funktion zu beschädigen. Dieses Konzept ent-wickelte bis weit über die Mitte des letzten Jahrhunderts hinwegfast autoritäre Strahlkraft.

Zwar umspielten das kommerziell erfolgreiche Streamline-Designder 1930er-Jahre und das dekorativ aufgerüstete Art Décoschon relativ früh die nackte Funktion der Möbel. Aber erst so-genannte postmoderne Designs der 1980er-Jahre rebelliertendurch provokative Funktionsverweigerung und den Einsatz funk-tions-irrelevanter Momente wie Struktur oder Muster gegen dieAlleinherrschaft von Funktion als Ausdruck moderner Rationali-tät. Mit einer Synthese aus Funktion plus Farbe, Struktur undSinnlichkeit experimentiert seit den 1990er-Jahren im Möbel-design nun eine sogenannte „zweite Moderne“, die bereits eineGeneration neuer Klassiker (Jasper Morrison, Konstantin Grcic)hervorgebracht hat. Auch Ornament ist hier nicht mehr Verbre-chen. In den letzten Jahren erfährt nun auch das „Dekorative“und „Illustrative“, das wegen seiner Nähe zu Kitsch und Kom-merz, zu billigen Applikationen, Blümchentapeten und Spitzen-deckchen lange als „bad taste“ diskreditiert war, eine überra-schende Rehabilitierung. Liegt es an der wachsenden Konfron-tation mit fremden, musterfreudigeren Kulturen? Oder am Ver -blassen des Distinktionsgewinns habitueller Modernität? Oderschlicht an den neuen technischen Möglichkeiten – von Lasercutund Rapid Prototyping? Das Illustrative zeigt sich auf verschie-dene Weise.

Illustratives Design– illustre Strategie

essay

Nike Breyer

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Kunst am Automobil: Andy Warhol Art Car, 1979; BMW M1 Gruppe Rennversion; © BMW AG

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Muster – aufgebrachtMuster oder Figuratives auf Oberflächen von Gegenständenaufzubringen, sei es durch Malen, Zeichnen, Drucken oder Prä-gen, ist die vermutlich naheliegendste und daher wohl noch im-mer – oder auch wieder – am weitesten verbreitete illustrativePraxis.

Diverse Futterale, von der Kuriertasche bis zum Präservativ fürsMobiltelefon oder Notebook, lassen sich auf diese Weise unauf-wendig „verschönern“. (Ob diese Hüllen darum ein Produkt gleichauch individualisieren, wie Marketingprosa gerne schwärmt, magdahingestellt sein.) Beliebte weitere Trägermaterialien sind Klei-dungsstücke wie T-Shirts oder Schuhe – im Prinzip alles, was

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Kunst oder Kitsch? Fendi Design Performances mit Elisa Strozky & Sebastian Neeb; Design Miami 2011

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(Angriffs-)Fläche bietet. Tatsächlich kann als komplexes Träger-material sogar ein Automobil dienen. BMW hatte 1975 erstmalsdie Idee, „ein Automobil von Künstlerhand gestalten zu lassen“.Für die daraus entstandene BMW Art Car Collection konnteman seither zahlreiche international renommierte Künstler, da-runter Olafur Eliasson (2007), David Hockney (1995) oder Jeff

Koons (2010) gewinnen. Die Ergebnisse können sich sehen las-sen, spektakulär sind sie allemal. Dennoch bleibt ein gewisserBeigeschmack, da eine tiefergehende konstruktive Verbindungzwischen der Maschine und der nachträglichen „Veredelung“fehlt, und die Operation eher an die unter Architekten berüchtig-ten „10 Prozent Kunst am Bau“ erinnert.

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Kinderzimmerkompatibel. Ironischer Dekostoff Laivakoira Cotton, aus der Spring Interior Decoration 2012 von Marimekko; Foto: © Marimekko Corporation,

Finnland

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Bis heute ist das Applizieren von Mustern und Illustration auf„fertige“ Objekte aber eine süße Versuchung, eben weil es soeinfach und für die Konzeption des Produktes selbst letztlichbelanglos ist. Auch kleine Kinder übermalen in einem bestimmtenAlter mit Leidenschaft vorgefundene Bilder und Gesichter inIllus trierten. Eine Art magischer Weltaneignung, die sie in derRegel jedoch spätestens nach der Pubertät durch erwachsenerePraktiken ersetzen – sollten.

„Lots of Spots“ Wenn das Illustrative in das Produktkonzept integriert ist, könnensolche designerischen Musterspiele dagegen erhebliche Über-zeugungskraft entfalten. So harmoniert beim SchweizerischenUhrenhersteller Swatch das Konzept einer preiswert kalkuliertenQualitätsuhr (Quarzwerk, Kunststoff) schlüssig mit dem ästheti-schen Konzept der Popkultur, das die grafische Ausstattungder Uhren seit rund dreißig Jahren inspiriert. Das wirkt hier nicht

Möbel wie Sahnetörtchen, von Karim Rashid, Kloud Chair und Baby Bite Chair; Design: Karim Rashid; © Karim Rashid Inc.

Front Design beim Zeichnen der Sketch Furniture. Kameras nehmen die Bewegungen auf, eine 3d-Datei wird generiert, die dann mittels Rapid Prototyping

als reales Möbelstück ausgedruckt werden kann. Foto: Front Design

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aufgesetzt, sondern konzeptionell ins Produkt eingebaut – vonden Bonbonfarben und plakativen Mustern bis hin zu figürlichenZitaten. Fast könnte man meinen, dass sich Damien Hirst fürseine derzeit für Aufregung sorgenden Spot Paintings bei derLots Of Dots-Edition inspiriert habe (Swatch-Kooperation mitAlessandro Mendini von 1983) – in origineller Verkehrung derkünstlerischen Rangordnung.

Auch der 1964 in Tokio geborene und in den USA ausgebildeteMichael Ming Hong Lin könnte seine von Candyrosa und Baby-blau dominierten Blumen-Allovers, die er von traditionellen asia-tischen Seidenstoffen aufgegriffen hat, vermutlich problemlosan Swatch verkaufen. Doch Lin gibt größeren Formaten denVorzug und tapeziert mit seinen surreal vergrößerten Blüten dieWände und Böden von Museums-Cafés und Galerieräume. Dabei handelt es sich um Installationen, die mit einem künstle-risch manipulierten Raumgefühl arbeiten und Assoziationenetwa zum traditionellen japanischen Kirschblütenfest mit einerDisneyland-Künstlichkeit verschmelzen, in der die Anwesendenzu Gulliverformat geschrumpft sind. Zuletzt hat seine Fußbo-dengestaltung im Atrium des Stadthuis Den Haag größere Auf-merksamkeit gefunden. An der Schnittstelle von Design undKunst schließen seine Arbeiten an ein neu erwachtes Interesseam Illustrativen an.

Mustergültig dekorativSowohl im Textildesign als auch bei Tapeten, wo das Illustrativequasi in seinem Element ist, lässt sich derzeit eine verstärkteHinwendung zu komplexen Mustern und figurativen Elementenbeobachten. Das schottische Textildesignkollektiv Timorous Beasties bedient diesen neuen Trend besonders virtuos undarbeitet stilistisch auf mehreren Ebenen: zeitlos moderne Blatt-motive für Lampenschirme von „Leaf“ gehören ebenso ins künst-lerische Repertoire wie unkonventionell interpretierte Genre-Szenen in der Tradition der Toile de Jouy-Motivik des Rokoko(„Glasgow Toile“) oder surreale Arrangements, die von allerhandGetier („Napoleon Bee“) oder einem gothic-affinen Behemoth(„Devil Damask“) bevölkert werden. Auch die verspielten Shoppingbag-Dessins von Anisa Suthayalaifür Vitra, die cross-cultural sowohl bei Manga-Ästhetik wie klas-sischem englischem Leinen borgen, interpretieren diesen Trend„mustergültig“. Während das Magazin Schöner Wohnen mitformal reduzierten Dekomustern einer neuen Home-Kollektion (Bodenbeläge, Tapeten, Textilien) bereits den breiten Markt an-peilt. Ein Unternehmen, das das Illustrative bereits seit vielen Jahr-zehnten erfolgreich zum Geschäftskonzept gemacht hat, ist derfinnische Textilhersteller Marimekko. Seine klaren, grafischenMuster und eleganten abstrakten Blumenmotive haben überJahrzehnte einen typisch skandinavischen Look geprägt, derinzwischen von vielen Herstellern beerbt wird. Der bekanntestedürfte das Möbelhaus Ikea sein, das aus einfachen Holzmöbelnund Marimekko-lookalike-Textilien ein überaus erfolgreichesMarkenzeichen gemacht hat.

Zeichnung im RaumVielleicht am spannendsten sind aber die Produkte, derenillus trative Wirkung integraler Bestandteil der Gesamtgestal-tung ist – weil die Formen pittoresk aus dem Geometrischenausbrechen oder weil neue Techniken eine neue Ästhetikprägen.Zwar kann man einem lebensgroßen Polyester-Schwein, das

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eine Tischplatte auf seinem Rücken trägt oder der schwarzen„Rabbit-Lamp“ für den Nachttisch illustratives Potential nichtabsprechen. Doch den größten Coup in dieser Richtung lan-dete das schwedische Designerinnenkollektiv Front Design mitihrer Möbelserie „Sketch Furniture“. Sie basiert auf der experi-mentellen Kombination zweier Techniken: Mit Motion Capture,einem in der Filmindustrie gebräuchlichen Programm für Trick -animation und Computerspiele, wird der mit großen Gesten inden Raum gezeichnete Tisch samt Stühlen durch einen Scan-ner aufgezeichnet und die „Zeichnung“ anschließend durcheinen Printer materialisiert. Die entstandenen Formen wirkenzwar seltsam unfertig und wie einem Skizzenbuch entsprungen– illustratives Design im ureigensten Sinne – und dürften auchmateriell noch verbesserungsfähig sein. Doch sie markierenohne Frage einen Schlüsselpunkt, von dem aus spannendeweitere Entwicklungen möglich werden.

Spitzendeckchen 2.0Rapid Protoyping oder Lasercutting können illustrative Wirkungauch durch raffiniert durchbrochene Optiken und netzartigeStrukturen erzeugen, die derzeit von vielen Designern auspro-biert und variiert werden.

Der „Monarch Stuhl“ des Designerkollektivs Freedom of Crea-tion, ein schlanker weißer Schemel „aus einem Guss“, erinnertdabei an das Mobiliar alter Eiscafés der 1950er-Jahre. Währendder „Crocket Chair“ von Marcel Wanders für Moooi-Design,ein skulpturaler Möbelkörper, der allover mit weißem Klöppel-

spitzenmuster überzogen ist, vage an Omas Wäschetruhe er-innert, in dieser Kombination aber eine konkrete kulturelle Zu-ordnung verweigert. Das holländische Designlabel Moooi, dasWanders mit Casper Vissers vor zehn Jahren gegründet hat,steht für ein stark konzeptionell orientiertes Design und führtneben Entwürfen von Front („Rabbit Lamp“) auch den „SmokeChair“ von Maarten Baas, der illustratives Design eigenwilligkonzeptionell interpretiert: sein durch Feuerbehandlung ge-schwärzter Sessel im Louis-XV-Stil entfaltet bei aller Strengeim Profil eine filigran schmückende Scherenschnitt-Ästhetik.Eine Strategie, die im weiteren Sinne auch die englische De-signerin Susan Bradley verfolgt, wenn sie mittels Lasercuttingihre originelle Idee der „Outdoor Wallpaper“ und „Creep Shelf“-Objekte aus dünnem lackierten Metallblech realisiert. Cutoutsim Blech und die am Rand angefügten Positivformen der Aus-schnitte wirken als dekoratives Muster und erzeugen mit mini-malen Mitteln die Illusion von lebendig rankenden Rosen, Cle-matis und anderen Pflanzen.

„Illustration sollte keine nachträgliche Idee sein (an aftert-hought), die man wie einen Sticker dem Design am Ende an-steckt. Illustration steckt in all meinen Designs“, erklärt deraus Ägypten stammende Designer Karim Rashid programm-atisch seine eigene Produktgestaltung, die Farbe und orga-nische Linienführung in den Mittelpunkt stellt. Doch er gibtdamit zugleich eine überzeugende Allgemeindefinition des Il-lustrativen – als integriertes Gestaltungskonzept, jenseits vonKitsch und Kommerz, aber auch von Pinsel, Edding und Skiz-zenbuch.

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Möbelentwürfe von Maarten Baas, die auf schnellen Skizzen basieren und dann monumental vergrößert werden. Sculpt office desk und Sculpt cupboard, 2007;

Design: Studio Maarten Baas; Foto: Maarten van Houten. www.maartenbaas.com

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persona

Reale Dimensionali tätenim digitalen Zeitalter

INFORM: Liebe Frau Illenberger, Ihre Arbeiten zieren internationaleMagazin-Cover, Sie gestalteten Schaufenster für Hermès, machenKampagnen für Audi und andere namhafte Kunden – ein un-glaublicher Werdegang! Wie hat das alles angefangen? Sarah Illenberger: Ich habe am Londoner St. Martins CollegeGraphic Design studiert und relativ schnell gemerkt, dass meinInteresse am stärksten im Bereich der Illustration lag. Typographieund Layouten sind nicht meine Stärke, dafür das Erschaffen vonBildern in Form und Farbe. Nach vier Jahren bin ich zurück in dieHeimat, um mit meinem damaligen Freund, dem Schmuckde-signer Patrik Muff, ein kleines Label zu gründen, welches unterdem Namen Sarah & Patrik Designprodukte wie z.B. Armbänder,T-Shirts und andere Accessoires entwickelte. Ich habe mich indieser Konstellation stark um die Ideenentwicklung, Verpackung,Grafik und den Vertrieb gekümmert, was auch eine Zeitlang vielSpaß gemacht hat. Als ich jedoch merkte, wie sehr mir die er-zählerische Komponente fehlte, bin ich bei dem gerade frischgegründeten NEON Magazin eingestiegen und habe fünf Jahrelang Bildideen konzipiert und diese entweder selber umgesetztoder an andere Kreative weitergegeben. Das schnelle Tempo ei-nes Magazins hat mich trainiert, viele Ideen in relativ kurzer Zeitzu entwickeln und umzusetzen. Im Jahr 2005 bin ich dann nachBerlin gezogen, um mich mit einem eigenen kleinen Studio selbst-ständig zu machen. Seitdem beliefere ich Magazine und Werbe-kunden mit meinen Bildern oder setze eigene Projekte um.

Im Gespräch mit Sarah Illenberger, Illustratorin

Sarah Illenberger

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Meloncholie; © Sarah Illenberger

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Wie nennen Sie Ihre Tätigkeit? Sind Sie Illustratorin, Dekorateurin,Bühnenbildnerin, Bildende Künstlerin?Ich nenne meine Tätigkeit: Illustratorin, da die Definition von Illus-tration am weitgreifendsten ist.

Was ist Illustration Ihrer Meinung nach?Im Wörterbuch findet man unter dem Begriff Illustration die Defi-nition: etwas zu beleuchten. Wenn man einen Inhalt bildlich dar-stellt, ist dies Illustration für mich. Dafür muss man aber nicht un-bedingt zu Tusche und Bleistift greifen, wie viele Menschen jedochdenken.

Stefan Sagmeister sagt: „Auch Zwiebelringe können referentielleBedeutung erlangen.“ Inwiefern stehen bei Ihren Arbeiten Formund Inhalt in Zusammenhang? Indem Sie mit McForest einenBurger aus Holz kreierten, thematisieren Sie durch diese Materi-alwahl die Abholzung des Regenwaldes für intensive Viehhaltungund Fleischproduktion. Ist Ihr Blick auf die Welt materialbasiert,vom Material ausgehend?Ich versuche in meiner Arbeit die Auswahl des Materials immervon dem Inhalt der Idee abhängig zu machen. Wenn es darumgeht, das perfekte Chili con Carne Rezept zu kochen, dann istes logisch, die Zutaten aus einem Material nachzubauen, welchesam perfektesten und präzisesten zu verarbeiten ist. In diesemFall: Papier. Wenn es aber zum Beispiel um den wirtschaftlichenFortschritt in Kalifornien geht, sind Einzelteile von Computern amnaheliegendsten.

Ihre Arbeiten erwecken den Eindruck, als seien Sie handwerklichomnipotent – stricken, nähen, buchbinden, modellieren – woherkönnen Sie das alles?Ich kann nicht alles und gebe daher sehr viel an Profis weiter.Leider sind die Abgaben oft zu knapp, um in neue, aufwendigeHandwerkstechniken einzusteigen. Beispielsweise würde ich ger-ne mit einem Korbmacher zusammenarbeiten. Es gibt nicht mehrviele Menschen, die dieses alte Handwerk beherrschen, wasdazu führt, dass man bereits Wochen im Voraus eine Arbeit inAuftrag geben muss. Ich selber beherrsche von allem ein bisschenund das reicht meistens aus, um ein schönes Foto zu erzeugen.

Sophia Muckle schreibt: „Betrachtet man vor dem Hintergrundder Digitalisierung nun die handgestrickten Organe von Sarah Illen -berger, so dürfte klar sein, dass deren Sinnlichkeit und reale Dimen -sionalität außerhalb digitaler Möglichkeiten liegen“. Gestalter stoßenmit Photoshop an ihre Grenzen, der Charme handgefertigter Col-lagen ist am Computer nicht zu erzeugen. Wie erklären Sie sichIhren Erfolg? Warum ist 3d-Illustration zur Zeit so angesagt? Liegtes tatsächlich an Charme und Sinnlichkeit des Handmade-undDoityourself-Designs? Wie sehen das Ihre Auftraggeber?Ich stimme dem zu und sehe definitiv, dass Einzelanfertigungen,Handarbeiten und reale Dimensionalitäten in diesem doch sehrdigitalen Zeitalter an Wert gewinnen. Ich verlasse mein Studio ineiner besseren Verfassung, wenn ich den ganzen Tag mit echtemMaterial gearbeitet habe, anstatt nur vor dem Computer gesessenzu haben. Dementsprechend sehen aber auch meine Hände undKleider aus.

Wo sind die realen Schnittstellen für Arbeiten wir Ihre – wo werden3d-Collagen überall eingesetzt?Überall dort, wo etwas Wärme und Charme benötigt wird.

Sie haben eine Gastprofessur an der UdK Berlin inne. Was ver-mitteln Sie Ihren Studierenden?Ich versuche den Studierenden zu vermitteln, dass eine starke

oben: Soft Brain | unten: Soft Heart, aus der Strickorgane-Serie „Völlig Weichge -

kocht“ für das SZ-Magazin; Entwurf: Sarah Illenberger; Foto: Andreas Achmann

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Idee das tragende Element eines Projektes ist. Wenn diese nichtsicher und ausgereift steht, fällt alles irgendwann wie ein Karten-haus zusammen. Eine gute technische Umsetzung ist wichtig,aber sollte nicht vor der Idee stehen. Am Ende erinnert man sichdoch eher an Ideen, die einen bewegt haben, zum lachen odernachdenken angeregt haben, als an eine perfekte Exekution.

Wie gehen Sie an ein Projekt heran? Haben Sie ein Team? Wasmachen Sie selbst, was geben Sie ab?Ich habe eine feste Assistentin und manchmal noch einen wei -teren Praktikanten. Für größere Produktionen, z.B. Werbejobs,nutze ich zusätzliche freie Assistenten. Am liebsten starke Männermit handwerklichem Geschick! Wenn es spezielle Umsetzungs-techniken gibt, gebe ich diese an Profis raus. In Berlin gibt es jaglücklicherweise viele davon. Die Ideenentwicklung macht miroft am meisten Spaß, daher gebe ich diesen Teil nur ungern ab,was aber nicht bedeutet, dass ich nicht gerne mit meinen Assis-tenten brainstorme

Wie verläuft die Arbeit mit Ihren Auftraggebern? Werden Vorgabengemacht?Die Auftraggeber erwarten ein sehr präzises Vorlayout und MoodBilder. Dazu dienen mir das Internet und Photoshop. In der Um-setzung ist oft nur wenig Spielraum. Generell gilt folgende Regel:je besser die Bezahlung, desto kleiner der Spielraum.

Was beeinflusst Ihre Arbeiten, haben Sie Vorbilder? Was inspiriertSie zur Zeit?Der Einfluss kommt aus verschiedensten Quellen. Oft ist es meinAlltag und die Dinge, die auf der Straße passieren. Gerne schaueich mir Ausstellungen und Kunstmessen an, um mich eher vonFormen, Techniken und Umsetzungsideen inspirieren zu lassen.Am offensten und inspiriertesten bin ich aber auf Reisen. Wenndas Auge noch nicht an das Umfeld gewöhnt ist.

Was reizt Sie, was oder für wen würden Sie gern einmal gestal-ten?Ich würde eigentlich am liebsten noch mehr eigene Projekte um-setzen! Bücher, konzeptionelle Webseiten, Ausstellungen undvor allem 3d-Installationen, die eine Zeitlang bestehen bleiben.

Dafür wünschen wir Ihnen ausreichend Gelegenheiten und sindgespannt auf die nächsten Arbeiten!

Das Gespräch führte Regina Claus

Artyschoke; © Sarah Illenberger Fallen Lips; © Sarah Illenberger

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MÖBELBADEN

KOCHENRESTAURIERUNG

MÖBEL DIE PASSEN

Wir entwerfen und bauen Möbel, die perfekt in Ihr Zuhause integriert wer-den. Ob es sich dabei um ein markantes Einzelstück oder ein schlichtes Möbel handelt, das sich unauffällig, aber maßgenau in Ihre vorhandene Wohnland-schaft einfügt, bestimmen Sie. Auch in Bezug auf Materialien und Ober-flächenstrukturen können Sie auf unsere über 25-jährige Erfahrung zurück-greifen.

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NIEDERMATTENSTR. 1A D-EHRENKIRCHEN T +49.7633.801020 MEISTER-HS.DE

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Kopflos ohne KerzeZunächst kopflos vervollständigt bei „Topgir“ erst die Kerze das Bild. DenKerzen ständer für Liebhaber afrikanischer Tableware gibt es in limitierter Auf-lage. Adam, Ardu, Amanda und 96 weitere frische Porzellangiraffen aus demA-Wurf (jeden Namen gibt es nur ein einziges Mal) sorgen für Savannen -romantik im Wohnzimmer. Topgir wird von Aborigines aus Franken, der KoberSteinwiesen GmbH, handgefertigt. Entworfen wurde er vom angesagtenCobur ger Designbüro njustudio. Der Gestaltungsansatz von njustudio ist pro-fessionell, mitunter experimentell und – charmant. [RC]

www.njustudio.com

Sublimes SchattenspielKartell hat mit Designerin Patricia Urquiola eine Serie von Beistelltischen ent-wickelt, die zwar verspielt aussehen, in denen jedoch High-Tech steckt. Ma-terialstudien gingen diesem Entwurf voraus: Das erklärte Ziel war, innovativeOberflächen zu schaffen, um neue visuelle und taktile Effekte zu erzeugen.Die Oberfläche der Tischplatte aus ausgesparten und ausgefüllten Flächenbildet ein elegantes und kostbar erscheinendes Dekor mit der Anmutung vonStickereien. Die Aussparungen in der Tischplatte des dreibeinigen Tisches er-zeugen außerdem sublime Schatteneffekte. Ein poetisches Objekt, dessen or-ganisches Dekor intelligent in seiner Formgebung integriert ist. Der T-Tableist aus transparentem oder durchgefärbtem, wetterbeständigem Acrylglas(PMMA) und in den Farben glasklar, hellblau, gelb, bernsteinfarben, rot undschwarz erhältlich. [RC]

www.kartell.it

Alle

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Gezeichnetes Tag- und Nachtuniversum Kvadrat arbeitet mit dem argentinisch-schweizerischen Designer Alfredo Häberli, seitdem er 2007 den Kvadrat-Showroom in Mailand gestaltete. FürHäberli, der seit seinen Anfängen eine große Bewunderung für die hochwer-tigen Kvadrat-Produkte empfand, war dies die Premiere als Textildesigner.Als er zu Beginn seiner Karriere zum ersten Mal ein Zürcher Restaurant aus-stattete, suchte er einen Stoff aus der Kvadrat-Kollektion aus. Sein Kinder-zimmervorhang „Animals“ zeigt auf den ersten Blick ein Durcheinander ver -schiedener Tiere. Tagsüber sind Tiere wie Rehe, Vögel, Affen und Elefantenzu sehen. Im Dunkeln werden mittels fluoreszierender Effekte nachtaktiveTiere wie Wölfe, Eulen und Fledermäuse sichtbar. Dass die Tierzeichnungenauch nachts zu sehen sind, ist für Häberli eine Verneigung an die kindlicheFaszination für Tiere. [RC]

www.Kvadrat.dk

artefakt

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ANIMATION.CH – Vielfalt und Visionen im Schweizer Animationsfilm / Vision and Versatility

in Swiss Animated Film Christian Gasser | 320 S. | Hrsg. Hochschule Luzern | Benteli Verlag | dt./engl. | durchgehend farbige Abbildungen | EUR 38,–

| SFr 48,–

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens ihres Studiengangs Animation bat die Hochschule Luzern – Design& Kunst den Comicexperten Christian Gasser, ein Buch über den immer erfolgreicher auftretendenSchweizer Animationsfilm zu schreiben. Gasser lässt die Filmemacher selbst in ausführlichen und ver-dichteten Interviews zu Wort kommen; schon an den bekanntesten Vertretern, Georges Schwizgebel undYves Netzhammer, wird deutlich, wie heterogen die Techniken des Metiers und wie individuell die Ergeb-nisse sind. Autodidakten und Absolventen, Einzelkämpfer und Teamworker stehen am Tricktisch, zeichnen,kneten oder arbeiten am Computer. Viel Bildmaterial, ein Portrait der Hochschule Luzern und drei Essayskomplettieren das Gesamtbild. Der Band bietet sowohl Laien als auch Profis Hintergrundinformationen,die mehr als lediglich das Interesse an den nationalen Trickprodukten der Schweiz befriedigen dürften.

[GZ]

ABSTRACT CITY – MEIN LEBEN UNTERM STRICHChristoph Niemann | Knesebeck | 256 S. | EUR 19,95 | SFr ca. 28,50

Die Söhne von Christoph Niemann, gerade einmal drei und fünf Jahre alt, sind besessen vom U-Bahn-fahren. Sie verbringen Stunden damit, das Streckennetz der New Yorker Subway zu studieren. Das hatAuswirkungen aufs Familienleben. Doch ihr Vater weiß Rat. Überhaupt sprudelt der Designer undIllustrator, der von 1997 bis 2008 in New York gelebt hat, nur so vor Ideen. Den Tücken des Alltags be-gegnet er mit hintersinnigem Humor. Er erschafft kleine Kunstwerke aus Kaffeeflecken und Herbstlaub,kreiert vollkommen unsinnige Straßenkarten und baut mit nur wenigen Legosteinen die Sehenswürdig-keiten New Yorks und vieles mehr nach. Niemann zeigt neue Verwendungsmöglichkeiten für Voodoo-Puppen und backt Kekse in unmöglichen Formen. „Abstract City“ steckt voller spielerischer Ideen, die inwitzige Geschichten verpackt werden. Die verrückten Ein- und Ausfälle des Autors zeigen vor allemeines: Kreativität kennt keine Grenzen. [WEI]

FRESH BOX – CUTTING EDGE ILLUSTRATIONS – OBJECT, PUBLIC, PRINTSlanted (Hg.) | 3 Bände im Schuber 1.008 Seiten | DAAB | engl. | EUR 125,– | ca. SFr 150,–

Schon die pixelige Typo des Titelblatts macht klar: „Cutting Edge Illustrations“ ist von Grafikdesignernherausgegeben – Mitarbeitern des 2004 in Karlsruhe gegründeten Webmagazins mit Weblog „Slanted“.Das Corporate Design stammt von Meiré und Meiré. Vorgestellt wird in drei dicken Paperbackbändendas derzeit hochaktuelle Thema Illustration, unterteilt nach den Bereichen Objekte, öffentlicher Raumund Druckgrafikdesign. Dabei bieten die Herausgeber keinen repräsentativen Querschnitt, sondern fo-kussieren auf extravagante „up-front“ Arbeiten von Nachwuchstalenten mit Arthouse-Aroma. Das ange-hängte Namensregister mit Netzadressen erlaubt praktischerweise ein schnelles Nachrecherchieren. Ingrößerer Dosierung genossen, verursacht die Lektüre jedoch Schwindelgefühle, da auf eine ordnendeStruktur und inhaltliche Navigation verzichtet wurde. Ein knappes Vorwort und je drei Kurzinterviewsführen stimmungshaft in die Bilderflut ein. Fazit: Kein Buch für Einsteiger, sondern Augenfutter für Kennerund Kollegen, die sich auf die Schnelle orientieren und inspirieren lassen wollen. [NB]

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spezial

Lust am Illustrativen

Es wimmelt allerorten. Die Dingwelt ist voller Referenzen.Mal ganz direkt, mal subtil und hintersinnig. Eine Tascheverkleidet sich als Kommode, eine Garderobe als Leuchte,Kabelsalat wird mit dekorativer Knotenkunst gebändigt.Und Tapeten, Porzellan und Textil bekennen sich zu illu-strativer Verspieltheit.

Erinnert an eine Zeit ohne Handys, Internet

und Photoshop | Design: Isabelle Norman

Sällström | Druck erhältlich in rot und gelb

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sign aus aller Welt | Ewa Solarz & Alexandra

und Daniel Mizielinscy | Moritz Verlag | EUR

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gegen Designerschwarz: die fröh-

lichen Prints des finnischen Labels

Marimekko | Dessin Karita | Foto:

© Marimekko Corporation | www.

marimekko.fi

Mobiles Stauraummöbel für Decken und Kissen

oder Krimskrams: Louis von maigrau | Design:

Anne Lorenz | www.maigrau.de

Dies ist keine Leuchte | Garderobe Lampsend

| Design: njstudio | www.njstudio.com

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expo

100 Jahre Schweizer Grafik im Museum für Gestaltung Zürich

Ein besonderer Grafik-Stil gehört – neben Schokolade, Uhren undNummernkonten – zweifellos zu den leicht wiedererkennbarenIdentifikationsmerkmalen der Schweiz. Allerdings lässt sich dieAuswahl an Plakaten, Videos, Fotografien, Flyern und Büchern,die für die Ausstellung 100 Jahre Schweizer Grafik im Museumfür Gestaltung getroffen wurde, nicht oder jedenfalls nicht nurunter jenem „Swiss Style“ subsumieren, der in der 50er und 60erJahren zum stehenden Begriff wurde. Dennoch gibt es da etwasintuitiv Zugängliches, das fast sämtliche Exponate vereint. Doches handelt sich weniger um Gemeinsamkeiten des Stils, sonderneher, wenn man so sagen darf, um Spuren einer Haltung; es sindnicht in erster Linie formale oder technische Richtlinien, die dieSchweizer Grafik ausmachen, sondern eher charakteristische Tu-genden wie Zurückhaltung, Präzision, Schlichtheit und Eleganz.

Ästhetik der ReduktionMan könnte Bücher schreiben über die Einflüsse des avant -gardistischen 20. Jahrhunderts auf die Schweizer Grafik, aberwenn man den Bogen etwas weiter spannt, erweist sich eherdie formale Schlichtheit und Nüchternheit als prägend, die in derSchweiz seit jeher fest verankert ist – oder zumindest seit Zwingliund Calvin. Dies ist auch die Ansicht des altverdienten, in -zwischen über 90jährigen Schweizer Kunstveteranen GottfriedHoneg ger, der in einem der gelungenen Filmportraits zu Wortkommt, die gewissermaßen als Reflexionsebene in die Ausstel-lung eingefügt wurden. Er sagt es nicht ganz in dieser Deutlich-keit, aber tatsächlich weist er auf nicht weniger hin als auf die

Verknüpfung von Mentalität und Form. Die Geburt der Präzisionaus dem Geist der Entsagung. Es überrascht daher nicht, dassSchweizer Grafik oftmals gleichbedeutend mit Schweizer Typo-grafie ist, die neue Maßstäbe in sparsamer und schnörkelloserSchriftgestaltung setzte. Nicht nur die inzwischen weltbekannte,1956 von dem Typografen Max Miedinger entwickelte Helveticaführt eindrucksvoll vor Augen, dass weniger oft mehr ist, solangeeindeutige Akzente und ein klarer Wille zum ästhetischen Ge-samteindruck gewahrt bleiben. Gleiches gilt etwa auch für daslegendäre Plakat zur Negerkunst-Ausstellung des nicht minderlegendären Grafikers Max Bill aus den 30er Jahren. Ein großesO nimmt fast den gesamten Raum ein, das sich jedoch ebensoals Anlehnung an die primitive Kunst oder gar die konkrete Poe-sie deuten lässt – wenn nicht gar als stark reduzierte Darstellungeines staunend geöffneten Mundes.

Dezidiert historischFreilich ist zu bedenken, dass es sich um eine dezidiert histori-sche Ausstellung handelt: Die Kuratorinnen standen somit vorder Aufgabe, aus einem riesigen Materialberg eine repräsenta-tive Auswahl zu treffen und dennoch eine Art roten Faden er-kennbar zu machen, der die Exponate zusammenhält – indiesem Fall den roten Fries, an dem einhundert Plakate von1912 bis 2012 angebracht wurden, um eine durchgehende Ent-wicklung anhand dieses einen Mediums zu illustrieren.

Anhand von jeweils einem Thema gewidmeten Nischen wirdversucht, die zahllosen Auftrittsformen grafischer Kommunika-tion in Alltag, Wirtschaft und Kunst in den Blick zu rücken. Es

Ästhetik der Reduktion

Tilman Hoffer

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ist wohl unvermeidbar, dass diese Zusammenstellung etwaseklektisch wirkt und die Auswahlkriterien dabei nicht immer klarsind: Es werden so unterschiedliche Schlaglichter wie das Cor-porate Design des Centre Georges Pompidou, die Wechselwir-kungen von Grafik und Fotografie oder die Allgegenwart vonLogos und Werbefiguren gesetzt. Ebenfalls unvermeidbar, dassdie Ausstellung unter der Hand auch zur Gratiswerbung für stil-sichere und stilbildende Unternehmen wie PKZ, ABM und, na-türlich, Swissair gerät.

Unweit dieser braven Aushängeschilder stößt der Besucher je-doch auch auf eher politisch motivierte Grafik-Verwendungen,wie sie etwa ab den 1970er Jahren im Umfeld der Roten Fabrikzum Einsatz kamen. Züri brännt – aber selbst der anti-bürgerli-che Protest und die libertäre Subversionsrhetorik der Roten Fa-brik können auf der rein visuellen Ebene keineswegs ihreswissness verleugnen. Ihre Eingliederung in die Traditionslinieder Schweizer Grafik wirkt ungezwungen und kohärent; hier, ausder geschichtlichen Distanz des Museums, offenbart sich auch,wie oft der kreative Kapitalismus der Werbeagenturen und diekreative Kapitalismuskritik der Gegenkultur im Grunde die glei-che Sprache sprechen.

Handwerk – Kunst – ÄsthetikNatürlich hat gerade im Bereich des Designs Walter Gropius’Maxime, der Künstler sei eine Steigerung des Handwerkers,Spuren hinterlassen. Die Ausstellung deutet jedoch auch dieGrundspannung an, die der Ausgangspunkt jeder Gebrauchs-grafik, wenn nicht jeden Designobjekts ist. Auf der einen Seitedie Beschränkung der gestalterischen Freiheit – auf der anderenSeite die Befreiung vom Zwang der Moderne, einem Kunstwerkimmer auch eine Selbstlegitimation, eine Aussage zur Frage„Was ist Kunst“ einzuschreiben.

Ein Kurzfilm der zeitgenössischen Künstlergruppe collectif_factgreift diese Thematik implizit auf und ist eindeutig ein geheimesHighlight der Ausstellung. Eine nächtliche Fahrt durch die Innen-stadt Genfs wird derartig stilisiert, dass Straßen, Passanten undArchitektur nur noch als schwarze Umrisse zu erkennen sind;sehr gut, geradezu aufdringlich sind jedoch die zahllosen Zei-chen, Symbole und Werbeflächen zu erkennen. Alles, was nichtbewusste Gestaltung und Symbolisierung ist, verschwindet; dieStadt wird zum aseptischen, transparenten Text. Die Haltung,die hierbei zum Ausdruck kommt, bleibt letztlich ambivalent zwi-schen ästhetischer Faszination und abgeklärter, distanzierterCoolness – als würde die gesichtslose Figur des Films diesesbunte, aber letztlich gleichförmige Treiben nur noch durch dieimmunisierenden Gläser einer Ray-Ban-Sonnenbrille betrachtenwollen.

Die Ausstellubng 100 Jahre Schweizer Grafik läuft bis. 3.6.2012.

Museum für Gestaltung Zürich | Ausstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürich

Di–So 10–17h, Mi 10–20h

Ruedi Wyss, Taktlos 96 – Bern – Basel – Zürich, Plakat, 1996, Museum für

Gestaltung Zürich, Plakatsammlung; © ZHdK

Migros-Leuchtschrift, Designverantwortung Markenentwicklung: Wirz Cor-

porate, Typedesign: Bruno Maag, Dalton Maag, London, 3D-Ausführung:

Formpol, Zürich, ab 2005; Foto: © Litex AG

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persona

Objekte, die auf irgendeine Art rar sind

Ob Investmentbanker, Rechtsanwälte oder große Firmen: „allewollen Kunst“, wie Philipp von Württemberg, Vize-Europa-Chefvon Sotheby's kürzlich im Handelsblatt verlauten ließ. Dochangesichts rapide wachsender Nachfrage (von Württemberg:„Kunst ist nicht mehr elitär“) wird es zunehmend schwierig,gute Kunst zu finden. Ist Design die Alternative? Für INFORM traf Nike Breyer Marianne Goebl, Direktorin derMesse Design Miami /Basel in Basel zu einem Gespräch überLicht- und Schattenseiten des neuen Interesses an Designer-möbeln und ein innovatives Messekonzept zwischen ästhe-tischer Erziehung und Kaufkraftabschöpfung.

INFORM: Frau Goebl, seit 2011 leiten Sie die Messe DesignMiami /Basel, die im letzten Jahr 20.500 Besucher anzog. Gibtes Analysen, wie die Besucher sich strukturieren?Marianne Goebl: Das wäre natürlich interessant zu wissen. Aberdadurch, dass wir eine Plattform für kleine Einzelunternehmersind, haben wir keine solche Auswertung. Die Galerie kennt jedeneinzelnen ihrer Kunden, auch ohne Marktforschung.

Die zunehmend kunstmarktähnlichen Preise legen nahe, dasshier professionelle Sammler und Investoren auf die Jagd gehen,die Design als Wertanlage, wahrscheinlich auch als Spekula -tionsmöglichkeit entdeckt haben. Kommt Design als kreative Lö-sung für den Gebrauch dabei nicht zu kurz?Also ich sehe das so: Die Galeristen, die bei uns ausstellen,

Im Gespräch mit Marianne Goebl

Marianne Goebl, Direktorin Design Miami & Design Miami/Basel; Foto: Patterson

Die gebürtige Wienerin Marianne Goebl studierte in Wien Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Noch während desStudiums besuchte sie die Möbelmesse in Mailand – einSchlüsselerlebnis, das ihr blitzartig klar machte, was sie wollte:mit Design arbeiten! Nach dem Studium ging sie zunächst ei-nige Zeit nach Paris, bevor sie 2001 bei Vitra anfing. Nebenihrer Tätigkeit als Pressechefin war sie zuletzt zuständig fürVitra Campus und das VitraHaus. 2007 übernahm sie die Pro-jektleitung von Vitra Edition, einer Zusammenarbeit mit 15 in-ternationalen Designern und gewann dabei profunde Einblickein die Produktentwicklung. Seit 2011 ist Marianne Goebl Chefinder Messe Design Miami/Basel.

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Asif Khan, W Hotels Designers of the Future; © Design Miami /Basel 2011

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decken ja die gesamte Designgeschichte ab. Das fängt mit spä-tem 19. Jahrhundert an, geht über frühes 20. und dann durchdie Dekaden bis zur Gegenwart. Für einen interessierten Laienist das eine wunderbare Gelegenheit zur direkten persönlichenBegegnung.

Wie auch im Museum.Mit dem Unterschied, dass man die Sachen anfassen kann.Wenn man das möchte, hat man außerdem Zugang zu einerpersönlichen Vermittlung, die man im Museum nicht immer hat.Ich glaube, wir haben damit auch eine… nun, erzieherischeRolle. Gerade neben der wichtigsten Kunstmesse der Welt. Dashier ist eine Designmesse. Es geht um funktionale Objekte. Aberman kann nicht davon ausgehen, dass das Publikum, daskommt, die großen Design-Namen kennt. Wir sprechen also zuLeuten, die ein kulturelles Interesse haben an Gestaltung im All-gemeinen…

...das in den Neunzigerjahren anmoderiert wurde, etwa durchMagazine wie Wallpaper. Das relevante Bildungsbürgerpublikumist also thematisch präpariert. Daran knüpfen Sie an? Ich denke, man kann die Leute an unterschiedlichen Punktenabholen. Da kann zum Beispiel jemand sein, der sich sehr fürKunst interessiert, sich aber noch nie überlegt hat, worauf er ei-gentlich sitzt. Dann kann auf einem unserer begleitenden DesignTalks ein Gespräch stattfinden, an dem Vertreter unterschiedlicherDisziplinen teilnehmen. Vor zwei Jahren hat etwa Zaha Hadidhier einen Vortrag gehalten. Aber im Normalfall schauen wir, dassein Dialog stattfindet und das Publikum einsteigen kann.

In einer Art Studium generale?Ja, vielleicht. Aber es muss seriös sein und fundiert. Das wirddarum kein zweistündiger Vortrag sein, sondern eine Viertelstun-de, mehr zur Orientierung. Ich spreche jetzt nicht von den De-signspezialisten. Ein Designspezialist geht auf diese Messe under findet, was er hier finden möchte: Das, was ihm liegt oder dasNeue. Ich finde es auch interessant, auch „Design-Jungfrauen“an die Messe zu ziehen und dafür zu sensibilisieren, dass esnicht egal ist, womit wir uns umgeben, dass diese Dinge alleBotschaften aussenden. Dass das Umfeld, das uns umgibt, star-ken Einfluss darauf hat, wie wir uns fühlen, was wir leisten. Unddass sich die Leute sehr viel dabei gedacht haben, warum dieDinge so ausschauen, wie sie ausschauen.

Warum stellen dann nur Galeristen aus? Die Messe wäre dochein gutes Podium auch für die Designer. Der Galerist hat natur-gemäß den Umsatz und eine effektive Vermarktungsstrategie imAuge. Designer und Produzent legen den Fokus eher auf diekreative Leistung, also auf das Produkt und den Gebrauch.Der Galerist agiert ebenfalls als Produzent und „Editeur“ vonKleinserien. Und Galeristen verkaufen die Objekte auch für denGebrauch. Die Möbel, die hier den Besitzer wechseln, werdenzu einem großen Teil integriert in einen Wohn- und Gebrauchs-zusammenhang.

Das wissen Sie?Darüber habe ich Informationen von den Galeristen. Es gibt na-türlich hochspezialisierte Sammler, die ihre ganz konkrete Strategieverfolgen. Die sagen, ich spezialisiere mich auf Bauhaus oder ichsammle Carlo Mollino. Denen geht es um die Komplettierungihrer Sammlung, die vielleicht in einem Lager steht oder in einSchaulager integriert ist. Aber sehr viele andere Kunden habenein neues Haus oder haben das alte Haus und suchen nun einenneuen Tisch oder eine passende Leuchte.

Wenn ich auf die Messe ginge: Finde ich mit einem Budget von,sagen wir, tausend Euro einen Tisch?Einen Tisch finden Sie vermutlich nicht. Aber Sie finden etwas fürtausend Euro.

Danke! Dann klingt es nicht ganz so zynisch. Man gewann jaden Eindruck, dass mit diesem Messeprojekt vor allem ein neuerMarkt für Superreiche institutionalisiert werden sollte, wo flapsiggesprochen noch „Musik drin“ ist, wo also den anlagebereitenimmensen Geldvermögen Angebote für attraktive Investmentsgemacht werden. Dieses Primat des Ökonomischen vor demKreativen finde ich etwas schwierig. Da möchte ich Sie wirklich einladen, sich einmal mit einem unsererGaleristen zu unterhalten. Also das ist ganz klar: die Möbel werdengenutzt!

Das Magazin Der Spiegel titelte 2007 zur Messe-Premiereknallig „Möbel, Models und Millionen“. Das war eine andereAnsage. Ich glaube, es ist vielschichtig. Das kann ein Investment sein.Dabei kann es auch eine Bedarfsdeckung sein, natürlich aufeinem sehr hohen Niveau, da sind wir uns einig. Aber das ist sonichts Neues, das hat es immer gegeben: Leute, die sich ihreHäuser individuell einrichten lassen und nicht unbedingt mit denschlechtesten Architekten, nicht wahr? Wenn Sie sagen zynisch…also: Diese Messe ist ein Forum. Aber vor allem ist sie ein Markt-platz für Collectible Design, also für Sammelobjekte. Und wasmacht etwas zum Sammelobjekt? Per definitionem heißt das…na ja, man kann auch Briefmarken oder Bierdeckel sammeln.Aber es ist schon klar: Auf dieser Messe werden Objekte gezeigt,die auf irgendeine Art rar sind. Entweder historisch rar, es gibtnur noch wenige oder es gab überhaupt nur eins oder es ist voninteressanter Provenienz, war für einen besonderen Anlass ent-worfen. An der letzten Messe in Miami hatten wir etwa ein fünfMeter langes Sofa von Pierre Paulin, das er eigens für die Expoin Osaka 1972 entworfen hatte. Ein spannendes Objekt, an demman viel erzählen kann…

Vielleicht liegt das Problem auf der sprachlichen Ebene. Im Deut-schen wird Design mehr oder weniger synonym mit Industrie -design gebraucht, das hierzulande mit Werkbund und Bauhausdiese spezifisch demokratische Prägung hat. Es ging und gehtum „die gute Form“ für viele. Das reibt sich natürlich an diesemKonzept eines Raritäten-Design. Schon Arts-and-Crafts-EntwerferWilliam Morris hat sich im 19. Jahrhundert beklagt, dass seineEntwürfe den, so wörtlich „schweinischen Luxus“ der Reichenbedienen, während er gediegenes Handwerk für jedermann her-stellen wollte. Vielleicht wäre für die Design Miami /Basel der Be-griff der Gestaltung unmissverständlicher? Ich muss sagen, das ist eine Diskussion, die ich auch mit meinemamerikanischen Team stark führe. Dabei sage ich immer: geradein der Schweiz und in Deutschland gibt es eine starke industrielleDesigntradition. Wobei die Leute auch wissen, dass die Stahl-rohrmöbel ursprünglich nicht Sammler-Design waren...

...sondern Möbel für den Alltag.Aber man muss auch sagen, dass das eine Utopie war, die da-mals nicht eingelöst wurde. Mittlerweile wird sie eingelöst, nach-dem neue Techniken wirklich demokratische Preise möglich ge-macht haben. Dennoch, auch historisch gesehen: Es gab immerdas Bedürfnis nach individuellen Lösungen, das Bedürfnis derer,die den Horizont oder die Mittel hatten, idealerweise beides, unddie sagen: Ich möchte mit diesem Architekten oder Designer ar-beiten und ich gebe ihm carte blanche.

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Problematisch wird es aber, wenn solches Premium-Design heutekünstlich generiert wird, indem man eine willkürliche Limitierungoder Individualisierung einführt, also dem Spritzguss noch einbisschen Blau oder Rot beimischt. Man könnte daher fragen,wie kann man auf der Ebene des Kategorialen hier überzeugenderunterscheiden? Ich glaube, das ist ein Prozess, der übliche Prozess. Dinge werdenausprobiert. Menschen springen auf den Zug auf, wittern dasschnelle Geschäft. Es gibt immer eine natürliche Auslese. Manch-mal erkennt man den Rang vielleicht nicht sofort. Ich glaube, manmuss schon hinschauen, abwarten, wie sich etwas entwickelt, obdas dann wirklich relevant ist und Bestand hat. Oder ob es eineEintagsfliege war. Weil Sie das Thema der künstlichen Verknappungansprechen: Also ich persönlich meine, Limitierung darf nur sein,wenn es einen Grund dafür gibt. Entweder es werden Materialienverarbeitet, die in Serie so nicht verarbeitbar wären, oder es werden

neue Technologien getestet, oder vielleicht auch mal Typologienausprobiert, von denen man noch nicht weiß, ob sie…

…funktionieren....ob sie gebraucht werden. Man stellt mir oft die Frage: Ist dasjetzt Kunst? Oder: was ist der Unterschied zu Kunst? Also: Designist nicht Kunst. Aber Design kann durchaus künstlerische Quali-täten haben. Im Unterschied zur Kunst – der Künstler arbeitetstets autonom – reicht im Design das Spektrum der Möglichkeitenvon der Kaffeetasse, die millionenfach produziert wird bis zumEinzelstück. Letztes Jahr in Basel hatten wir einen Design Talkzum Thema Der Zugang zum funktionalen Objekt, vertreten durcheinen Künstler, einen Architekten und einen Designer, auf derMesse. Es gibt auch Künstler, die bewusst funktionale Objektemachen, man denke etwas an Donald Judd. Wir hatten den bri-tischen Künstler Jonathan Monk eingeladen. In der Diskussion

Sushi Buffet; Design: Humberto and Fernando Campana, Carpenters Workshop Gallery

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Made in Switzerland

www.helene-clement.ch

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wurde erläutert, wie unterschiedlich die Vertreter dieser drei Dis-ziplinen an einen Möbelentwurf herangehen.

Das ist interessant! Im Moment geht der Trend ja dahin zu sagen,die Grenzen erodieren, zwischen Einzelstück und Serie, zwischenKunst und Design. Und jetzt sagen Sie, wir möchten doch trennen!Also ich glaube… an Grau. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.Es gibt Grau und Grau ist wichtig. Wenn man es auf den Punktbringen will: Was ist die Design Miami /Basel? Die Messe widmetsich dem funktionalen Objekt. Es geht nicht um rein autonomesArbeiten wie in der Kunst. Der Designer ist ein Problemlöser.

Danke für dieses klare Bekenntnis!Ganz eindeutig. Aber das heißt nicht, dass in diese Problemlösungnicht künstlerische Strategien einfließen. Der Designer kann sichauch eine gewisse Autonomie nehmen in der Beantwortung die-ser Frage. Und genau da setzt das Galeriesystem an. Eine Galeriekann einem Designer eine Art Experimentierplattform bieten, dieein industrieller Hersteller nicht bieten kann.

Sie sprechen jetzt von Design der Gegenwart.Ja, und das ist kein Argument gegen industrielle Produktion. De-ren Regeln sind wichtig. Der Hersteller kommt mit seinen Be-dürfnissen, der Designer kommt mit seinen Ideen, und der Dialogmacht es dann zu einem guten Produkt. Aber oft werden Ideensehr früh ad acta gelegt. Weil sie nicht in großen Serien realisiertwerden könnten, sie nicht identisch multiplizierbar sind, die ge-wünschte Form sich nicht durch ein Werkzeug abbilden lässt.Oder es wird zu teuer… Hier springt der Galerist ein. Der Designerentwickelt mit ihm Möbel oder Objekte, die dann von dieser Ga-lerie vertreten werden.

Und als Unikate verkauft…Oder als limitierte Editionen, je nachdem. Das wäre dann einezeitgenössische Variante. Ein anderer Galerist spezialisiert sichvielleicht auf gewisse historische Strömungen, von denen es nichtviele Objekte gibt, weil das damals noch nicht in großen Mengenproduziert wurden.

Manche historische Entwürfe, die gesammelt und gehandelt wer-den – ich denke an die unbequemen Möbel von De Stijl oderdreibeinige postmoderne Teekannen – sind aber sehr nahe amKitsch und weder „schön“ noch brauchbar. Aber selten und teuer. Vielleicht waren sie ihrer Zeit voraus. Wissen Sie, manche Dingekonnte man damals noch nicht produzieren, weil es technischnoch nicht möglich war. Was sammelt ein Museum? Ein Museumsammelt… Schlüsselpunkte der Designgeschichte. Das war viel-leicht eine neue Richtung, das war vielleicht ein Statement. Daswar etwas, was gescheitert ist, die Diskussion aber in eine neueRichtung geleitet hat.

Reichen nicht die Schlüsselpunkte? Muss man auch die geschei-terten Schlüsselpunkte sammeln? Sammelt man in den Inge-nieurswissenschaften fehlgeschlagene Brückenkonstruktionsent-würfe? Das ist ein sehr intellektueller Zugang zu Design. Ich persönlich bin davon überzeugt design matters! Über dieletzte Dekade habe ich sehr direkt erlebt, mit wieviel Ernsthaftigkeitund Engagement Designer, Hersteller und Galeristen an diesenProjekten arbeiten. Ich glaube nicht, dass es eine oberflächlicheDekorationsangelegenheit ist. Nochmal: Das Sammelobjekt istnicht per definitionem das perfekte Sofa, sondern das interessanteSofa. Warum es interessant ist, dafür gibt es viele Gründe.

Das Gespräch führte Nike Breyer

Floor Light 1057, 1948; Design: Gino Sarfatti, Galerie Kreo.

Franck Laigneau, Anthroposophical Style Desk, 1930

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Graz, seit 2011 neben Städten wie Shanghai, Montreal, BuenosAires oder Berlin Träger des Titels „UNESCO City of Design“,rich tet dieses Jahr zum vierten Mal den Designmonat aus. DerDesignmonat vereint als Plattform viele unterschiedliche Veran-staltungen mit Designbezug unter einem gemeinsamen Schirm.Organisator dieses Events ist die Creative Industries Styria, dieeinen inhaltlichen wie programmatischen Bogen von einer Viel-zahl an Einzelinitiativen von Designern, über die lokalen Desig-nausbildungsstätten bis zu den Institutionen mit internationalerAusrichtung spannt. Der Designmonat bietet vier Wochen langeinen Querschnitt durch alle Bereiche zeitgenössischen Designsund lädt die Besucher zur aktiven Teilnahme ein.

Internationales Programm Buenos Aires, wie Graz eine UNESCO City of Design, bereichertdas Programm gleich mit mehreren Veranstaltungen. Im Rah-men des Designfestivals assembly präsentieren argentinischeModedesigner in Lagerhallen eine Werkschau. Zudem wird ge-zeigt, wie die Stadt am Rio de la Plata mit ihrer 2005 verliehenenUNESCO-Auszeichnung umgeht und sie in die Stadtentwick-lung integriert.

Auch das Nachbarland Schweiz ist mit zahlreichen Veranstal-tungen in Graz zu Gast. Mit „Grüezi Graz“ präsentiert sich dieSchweiz in der Ausstellung „Design Preis Schweiz“ im designfo-rum Steiermark (9. Mai bis 17. Juni). Im Haus der ArchitekturHDA werden an vier Abenden Schweizer Architekturfilme ge-zeigt und im Literaturhaus Graz lesen am 15. und 22. Mai nam-hafte Schweizer Autoren aus ihren Werken.

Nachhaltigkeit als SchwerpunktthemaSustainable Design ist eines der wichtigen Hauptthemen desdiesjährigen Designmonats. Die Projektgruppe SKIN – FutureMaterials zeigt in ihrer Ausstellung, wie aus innovativen undnachhaltigen Materialien und Verfahren reale und marktfähigeProdukte entwickelt werden können. Einer der Höhepunkte istder Material Day am 7. Mai, der Designern, Architekten undHandwerkern sowie Interessierten Know-how und Erfahrungenvom Material bis hin zum fertigen Produkt vermittelt. Mit dabeisind Materialhersteller, deren Interessenvertretungen wie derHolzCluster Steiermark sowie Universitäten und Fachhochschu-len. Die Ausstellung selbst wird im diesjährigen Festivalzentrumdes Designmonats – einer Industriehalle, die zum Grazer Ein-kaufszentrum City park gehört – stattfinden.

Die fünftägige Veranstaltungsreihe selected: sustainable designmit Ausstellung, Workshops und Interviews beleuchtet dasThema nachhaltiges Design aus verschiedenen Positionen. Ins-gesamt 12 regionale und internationale Designer zeigen exem-plarisch, wie die Produktion der Zukunft aussieht: Der Nutzen vonProdukten wird ihren Einflüssen auf die Umwelt gegenüberge-stellt. Damit übernimmt Design Verantwortung, ist fair und sozial.Das Panoramaspektrum bei selected ist bunt und handverlesen.White Elephant Design Lab und Perludi vertreten die regionaleSzene. Ihre Arbeiten werden im Zuge der selected-Reihe teilweiseerst entwickelt. Das holländische Label Vij5 zeigt in der Ausstel-lung Paperwood, wie recycelte Papierabfälle gestaltet werdenkönnen. Mit dabei ist auch der deutsche High-End-Teppichpro-duzent Jan Kath, der mit der Serie TAGGED zum innovativstenDesigner 2012 gekürt wurde. Pepe Heykoop aus Holland sind

topos

Designmonat Graz2012

Sustainable Design und seine Chancen für die Entwicklungzukünftiger Produkte, eine Ausstellung zur Designstadt BuenosAires und Österreichs größtes Festival für elektronische Musik– das sind nur einige der Programmschwerpunkte des Design -monats Graz, der dieses Jahr vom 27. April bis zum 27. Mai2012 stattfindet. Als „Bühne“ des Designmonats fungiert dieganze Stadt: Akteurinnen und Akteure dieser gewichtigen Ver-anstaltung sind Designschaffende unterschiedlichster Rich-tungen, die vielfältige Positionen und Formate in der UNESCOCity of Design zeigen.

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mit SKINS mit einer Leistungsschau zum Thema Lederrecyclingvertreten. Mit Karton und Holz beschäftigen sich das italienischeLabel A4A Designer und Amy Hunting, 2011 mit dem Green De-sign Award ausgezeichnet. Das Studio Ett La Benn zeigt mit derKAMI-Serie Entwürfe mit Zellulose. Traditionelles Handwerk bringtdas Designstudio Mischler und Traxler ins Spiel. Den Schwer-punkt auf regionale Werkstoffe setzt Robert Rüf mit seiner Aus-stellung Hello Biedermeier.Weitere Highlights des Designmonats sind das renommierte De-signfestival assembly, das seit über 10 Jahren aktuelle interna-tionale Positionen zeitgenössischen Designs nach Graz holt. In-ternational sind auch Line-up und Ausrichtung des springfestivalsfür elektronische Musik und den dazugehörigen Springsessions,(Conference for electronic art, technology & design), die in Ko-operation mit dem kanadischen FITC (Future. Innovation. Techno -logy. Creativity) in Graz stattfinden. Auf dem Programm diesergrößten Konferenz ihrer Art in Mitteleuropa stehen Expertenge-spräche, Diskussionsrunden und Präsentationen zu aktuellenThemen in den Bereichen der Medienkunst, des Mediendesigns,Produkt- und Informationsdesigns. Mittlerweile fixer Programmpunkt des Designmonats ist die Ver-anstaltungsreihe Foodline. Sie widmet sich dem Thema Food De-sign und zeigt, dass Design auch durch den Magen geht und

beleuchtet Einflüsse auf urbane Räume. Ein Food-Design-Projektwird von jungen Produktdesignern der Grazer Ortweinschule inKooperation mit dem Grazer Kinder- und Jugendtheater Next Liberty, der Schokoladenmanufaktur Zotter und der KonditoreiRegner umgesetzt. Die Aufgabe: die Gestaltung eines Produktsaus dem „Werkstoff“ Schokolade, das im Anschluss auch tat-sächlich in Kleinserie produziert werden soll.Eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen und Events steht noch aufdem Programm. Das BarCamp Graz lädt zu unkonventionellemWissensaustausch ein, der Studiengang Architektur der FH Joanneum zeigt sowohl eine Ausstellung als auch eine Vortrags-reihe zur Wechselwirkung zwischen Architekturentwurf und In-nenraumgestaltung und die Ausstellung „Auf, neben und zwi-schen den Stühlen“ zeigt Werke der Grazer Designlegende HermsFritz.

[ED]

Zum Designmonat erscheinen ein rund 100 Seiten starkes Magazin sowie ein

übersichtlicher Pocketguide mit allen Veranstaltungen.

Der Designmonat Graz findet vom 27. April bis 27. Mai 2012 an verschiedenen

Orten statt. Alle Termine und Infos sind zu finden unter: www.design monat.at

Murinsel; Foto: © Paul Ott

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Laden21Donna Wilson

– Die Königin der kuriosen Designfantasie, oder:

Wie wird aus einem Kuschelmonster ein Sofa?

Taucht man in die Welt von Donna Wilson ein, kann es schon mal passieren,dass man sich umgeben von handgestrickten Monstern, fantastisch buntenDecken und riesigen Sitzkissen in einem außergewöhnlichen und verrücktenSzenario wiederfindet. Die britische Textildesignerin spielt mit surrealen For-men und verblüfft die Designwelt mit immer neuen, weichen und warmenKuriositäten. Ihren kreativen Mut und den Ideenreichtum schöpft sie aus ihrer Kindheit aufdem schottischen Land. Ihre Großmutter, die ihr das Stricken beibringt unddie Gebrauchsgegenstände, die sie umgeben, prägen ihre Arbeit. Sie scheutsich nicht, die Mysterien und Deformationen des Alltags zu thematisieren,versucht dabei aber ihrem eigenen Stil treu zu bleiben und wird so zu einerder spannendsten Designerinnen der letzen Jahre. Sie gilt als Vorbild für

unab hängige Jungdesigne-rinnen, da es ihr gelingt, mitihren verspielten, oft naivenKritzeleien und Entwürfeninternationales Aufsehen zuerregen.

Nach ihrem Abschluss amRoyal College of Art im Jahre2003 beginnt Donna Wilsonihr eigenes Designstudio inLondon zu etablieren undverkauft in kleinen Shops ge-strickte Puppen mit de for -mierten langen Beinen und

mehreren Köpfen, die sich heute noch in ihrem Sortiment finden. DonnaWilsons Wertschätzung für die haptische Ästhetik und handgearbeitete Tex-tilien prägen ihre Kollektionen und finden sehr bald Liebhaber in der ganzenWelt. Ihre Arbeiten werden derzeit in über 25 Staaten verkauft.

Neben ihren vielen Auszeichnungen bekommt Donna Wilson im Jahr 2004die Gelegenheit mit dem britischen Label SCP zusammenzuarbeiten. Sieverkauft Entwürfe, die bereits während ihrer Studienzeit entstanden und ent-wickelt neben ihren beliebten Textilkreationen ihre ersten Möbelkollektionen.Vom Polsterhocker namens Motley, bis zum Sofa Hue wagt sich die Desig-nerin auf das neue Terrain des Möbeldesigns und erntet viel Erfolg für ihreneuen Arbeiten. 2009 erweitert sie ihr buntes Sortiment bei SCP durch einePorzellanserie namens Sprig. Ein Jahr später arbeitet sie an einer eigenenTeppichkollektion. Dabei legt Donna Wilson stets großen Wert auf die regio-nale Produktion ihrer Produktlinien.Das Sofa Mabel ist ein gelungenes Beispiel aus verspieltem Entwurf undperfekter Fertigung. Donna Wilson spielt mit der Thematik, lässt überflüssigeDetails weg und widmet sich dem Grundthema des Sofas: Gemütlichkeitund Schlichtheit, gepaart mit wunderschönen Texturen. In Kombination mitHartholz, Jute und natürlichen Fasern ein gelungenes Beispiel für britischesDesign und ein Anwärter für einen zukünftigen „Klassiker“!

Alexa Holzer

Laden21 | Kaiserfeldgasse 21 | A-8010 Graz | www.Laden21.at

Di– Fr 11– 18h, Sa 10– 13h

DESIGNREPORT

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catherine henggeler textile accessoires

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Katrin Lucas Der Berg ruft

SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH

Katrin Lucas wurde 1964 in Hamburg geboren. Nach ihremAbitur absolvierte sie von 1983 bis 1985 eine Goldschmiedelehrean der Goldschmiedeschule in Pforzheim mit einer Anschlusslehrein Hamburg. Von 1987 bis 1990 studierte sie an der (damaligen) HöherenSchule für Gestaltung, Zürich.

Seit 1990 arbeitet Katrin Lucas als freischaffende Diplomschmuck-designerin in ihrer eigenen Werkstatt in Hamburg.

friends of carlotta | Galerie für Schmuck und Objekte | Bruna Hauert Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | T + 41 44 2618707 | www.foc.ch Di – Fr 12 – 14 h, 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h

Den Tödi bis zum Oberalpstock als Panorama um das Hand -gelenk, das 4.478 Meter hohe Matterhorn am Finger oder denGlärnisch an einer langen Kette um den Hals; die Kette in perfek-ter Länge, um die Bergsilhouette gegen das feurige Abendrot zuhalten. Das sind nur ein paar Beispiele von Bergrücken, die sichseit neuestem auch als Schmuckstücke erheben. Um die neue Arbeit von Katrin Lucas zu verstehen, muss manetwas mehr über ihre Person wissen. An der Elbe in Hamburgaufgewachsen, seit einigen Jahren mit einem Zürcher verheiratet,ist sie heute am Fuße des Zürichberges ebenso zuhause wie inHamburg. Dort hat sie den Hamburger Hafen in Schmuck trans-feriert, in der Schweiz sind es die Berge, die sie faszinieren undzu schmucken Höhenflügen inspirieren. Hier wie dort schlagendie Arbeiten Brücken zu ihren beiden Heimaten. Zuhause seinbedeutet für Katrin Lucas, auch auf Entdeckungsreise zu seinund sich immer wieder aufs Neue mit ihrem jeweiligen Standortauseinanderzusetzen.

Die Berge in der Schweiz hat sie in langen Wanderungen erobertund ist ihrer Faszination vollkommen und in Leidenschaft erlegen.Um mehr zu verstehen, hat sie im Alpinen Museum in Bern

Kartographien und Alpentopographien gesichtet, sich durch altePano ramazeichnungen und Reliefdarstellungen, Landkarten undLithographien gearbeitet und schließlich auf ihren ausgedehntenStreifzügen selbst wieder angefangen zu zeichnen.Das abgebildete Foto des Panorama-Reifs zeigt den Tödi bisOberalpstock von den Silberen (Muotathal) aus gesehen. Von dorthat man – laut Katrin Lucas – eine sensationelle 360° Aussicht.Sie hat mit dem Armreif dem Highlight ihrer Herbstwanderung einunvergessliches Denkmal gesetzt.

Mich begeistert an ihrer Arbeit auch, dass Katrin Lucas in der Dar-stellung der Berge im zweidimensionalen Panorama geblieben istund sich auf die einzigartigen und teilweise unverkennbaren For-men und Silhouetten konzentriert hat. Die eigenwilligen Spitzen undschroffen Kanten treten durch das Sägen und Feilen noch deutli-cher zu Tage. Die in Schmuck verewigten Berge von Katrin Lucaserweitern unseren Horizont, indem sie uns ganz nahe rücken.Ein großer Teil der Schmuckstücke ist zurzeit bei Friends ofCarlotta ausgestellt.

Bruna Hauert

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gute

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München (D) STIL-FIT | Strampeln, surfen, Strom erzeugen

Tablet Computer und Smartphones sind für viele von uns zum ständigen Begleiter geworden.Warum also sollten Sie Ihr Mobilgerät nicht auch als Trainingscomputer nutzen können? STIL-FIT macht dies mit dem neuen Ergometer SFE-012 möglich. Alle Funktionen Ihres Tablet Com-puters können Sie auch während des Trainings nutzen: Lesen, TV oder Videos ansehen, E-Mails bearbeiten oder spielen. Die Trainingsdaten werden automatisch gespeichert und für Sieausgewertet. Das Ganze funktioniert kabellos, den notwendigen Strom erzeugen Sie über eineneingebauten Generator selbst.

Ab Mai unter www.stil-fit.com

Oberdorf (CH) Rudin Solution Design | Maßanfertigungen aus Metall

Rudin Solution Design ist auf innovative Metallmöbel spezialisiert – Hocker, Tische, Regale undvieles mehr entstehen im Oberdorfer Atelier. Je nach Verwendungszweck und Einsatzort kom-biniert Oliver Rudin die Metallelemente mit Holz und anderen Materialien. Das Ergebnis sindrobuste, langlebige und schnörkellose Objekte, deren Form die Funktion optimal unterstützt.Auf Kundenwunsch können auch individuelle Entwürfe entwickelt und maßgefertigt werden.

Rudin Solution Design | Hauptstr. 2 | CH-4436 Oberdorf | www.solution-design.ch

Blaufelden (D) maigrau | Nachhaltiges Produktdesign

Das Label maigrau betreiben zwei Absolventen der ABK Stuttgart, deren erklärtes Ziel es ist,hochwertige Produkte mit reduzierter Formensprache in den Bereichen Möbel, Leuchten undWohnaccessoires zu entwerfen. Die maigrau-Kollektion umfasst sieben Produkte in nachhal-tig-ökologischer Ausführung und aus deutscher Herstellung. 2011 wurde maigrau von der Ini-tiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung zum „Kultur- und KreativpilotenDeutschland“ prämiert. Sechs Kollektionen des Unternehmens sind im gehobenen Einrichtungs-und Designhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie im Onlineshop von maigrauerhältlich.

Bezugsquellen und Onlineshop unter www.maigrau.com

Hamburg (D) fiofi HAMBURG | Puristische Mode made in Germany

Die Designerin Doris Fink, die hinter dem Label fiofi HAMBURG steht, entwirft leichte, unkom-plizierte Mode und überzeugt durch ihren zeitlos-modernen Stil. Ihre Interpretationen aktuellerTrends zeigen sich in den aus hochwertigen Materialien in Deutschland produzierten Kleinkol-lektionen und individuellen Einzelstücken. Für die Trägerinnen garantieren sie langjährige Freudeund werden nicht selten zu vielseitig kombinierbaren Lieblingsstücken. In ihrem Atelier und La-dengeschäft berät die Designerin Ihre Kundinnen persönlich bei Modell-, Stoff- und Farbauswahl.

Doris Fink | Kremper Str. 2 / Ecke Eppendorfer Weg 251 | D-20251 Hamburg

Hittisau (A) Studio Georg Bechter | Studio für dezente Lichtlösungen

Das Studio Georg Bechter entwirft Lichtlösungen in den Bereichen Architektur, Installation undDesign. Nach der Bürogründung 2007 in Stuttgart ist der Architekt, Designer und gelernte Tisch-ler in seine Heimat, die Berge des Bregenzerwaldes, zurückgekehrt. Dem Wunsch eines jedenGestalters zu entsprechen, ist die Maxime Georg Bechters. Bei ihm steht das Licht und nichtdie Leuchte im Vordergrund. Die Einbauleuchte Verve beispielsweise hat keinen sichtbarenLeuchtkörper, das Licht fließt einfach aus der Wand. Die Module aus Gipsformteilen werden ingängige Trockenbausysteme eingesetzt, verspachtelt und verschmelzen so zurückhaltend mitihrer Umgebung.

Georg Bechter Licht | A-6952 Hittisau | www.georgbechterlicht.at

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BERLIN | D

DMY International Design Festival Berlin6. bis 10. Juni

Runder Geburtstag für das größte deutsche Festival für zeitgenössisches Pro-duktdesign! Das DMY International Design Festival ist aus der Hauptstadt, die2006 von der UNESCO als „City of Design“ ausgezeichnet wurde, nicht mehrwegzudenken. Auch in diesem Jahr, dem zehnten Mal, findet das Design -spektakel vor der beeindruckenden Kulisse des Flughafens Berlin Tempelhofstatt und bietet vom 6. bis 10. Juni unkonventionellen Arbeiten und ihrenSchöpfern eine Plattform. Der Fokus des Festivals, das sich aus einem um-fangreichen Programm zusammensetzt, liegt auf innovativen, zukunftsorien-tierten Arbeiten. Dabei sind renommierte Designer und etablierte Markengenauso vertreten wie aufstrebende Nachwuchskünstler. Präsentiert wird aufganzen 14.000 Quadratmetern alles, was die Aufmerksamkeit des breitenPublikums verdient. Rund 500 Teilnehmer aus aller Welt zeigen bei der zen-tralen Ausstellung ihre experimentellen Konzepte, Prototypen oder sogar se-rienreifen Produkte.

„Wohnwerkzeuge“ des DMY Award-Preisträgers 2011 Yi-Cong Lu

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Wie gewohnt besteht das DMY International Design Festival nicht nur aus derzentralen Ausstellung – über 50 Galerien, Museen und Designinstitutionenladen zu Satelliten-Ausstellungen in ganz Berlin ein. Außerdem reflektierenWorkshops, Symposium und Designer Talks die zeitgenössischen Entwick-lungen im Design und geben viele Möglichkeiten zum Austausch. Höhepunkt des Festivals ist die feierliche Vergabe der DMY-Awards, mit denendas Festival in Kooperation mit dem Bauhaus Archiv/Museum für Gestaltungseit 2009 jährlich herausragendes Design auszeichnet. Die international be-setzte Jury besteht aus den renommierten Designern Jerszy Seymour, JurgenBey und Werner Aisslinger, sowie zwei jährlich wechselnden Gastjuroren. Ausden zehn nominierten Arbeiten, die im Herbst erneut in einer Sonderausstel-lung des Bauhaus Archivs/Museum für Gestaltung zu sehen sein werden, kürtdie Jury drei Gewinner. Im vergangenen Jahr errangen ganz unterschiedliche Projekte verschiedenster

Herangehensweisen die begehrten Preise – kollagenartige Objekte aus künst-lich hergestellten Steinen der Designerin Clemence Seilles mit dem Titel „Mo-numenta“, Stühle, die der Künstler Dirk Vander Kooij mit Hilfe eines Robotersaus geschmolzenen Kühlschränken fertigte und „Endless“ taufte, und multi-funktionale Wohnobjekte, die der Künstler Yi-Cong Lu unter dem Namen„Wohnwerkzeuge“ ausstellte. Man darf also gespannt sein, welche Arbeitenin diesem Jahr zu bestaunen sein werden. [ML]

Flughafen Berlin Tempelhof

Platz der Luftbrücke 5 | D-12101 Berlin | www.dmy-berlin.com

tipps

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Ingenious Creation Wettbewerb der ZeughausmesseEinreichungsfrist bis 15. September

Die Zeughausmesse sucht ein neu und verlockend gestaltetes Gebrauchs-objekt. Dazu organisieren die Veranstalter der Zeughausmesse den WettbewerbIngenious Creation für alle Künstler, die im Bereich der Angewandten Kunsttätig sind. Es gilt einen Gegenstand zu kreieren oder neu, bzw. sinnvoller undästhetischer zu gestalten, der für unser tägliches Leben unerlässlich ist.Dabei sollte auch die Umweltverträglichkeit bei der Herstellung und beimGebrauch des Stückes eine wichtige Rolle spielen. Die überzeugendsten Produkte bekommen während der Zeughausmesse2012 eine exponierte, kostenlose Ausstellungsfläche. Die 16. Zeughausmesse

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BERLIN | D

Zeughausmesse im Schlüterhof; Foto: Wendelin Kammermeier

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findet vom 13. -16. Dezember 2012 im Schlüterhof des Deutschen Histori-schen Museums in Berlin statt. Eine Jury aus Kunsthistorikern und Designernwird Ende September die Teilnehmer auswählen. Bei der Jurierung desPreises für Angewandte Kunst der Berliner Volksbank werden sie ebenfallsberücksichtigt.

Teilnahmeberechtigt sind berufstätige und in Ausbildung befindliche Personenoder Gruppen aus dem Bereich der Angewandten Künste. Eingereicht werdenmuss ein Foto (analog oder digital) und eine Erklärung (schriftlich oder auch

als Film) zum Herstellungsprozess und zur Nützlichkeit und Umweltverträg-lichkeit des Produktes.

Bewerbungen sind an folgende Adresse zu richten: Sigrid Kohn | Frank-L.-Howley-Weg 20 |

D-14167 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. September 2012

Kontakt : Berufsverband Angewandte Kunst | Berlin-Brandenburg e.V. | Anderl Kammermeier,

Projektleiter Zeughausmesse | T +49 30 3949979 und Sigrid Kohn, Organisationsleiterin

Zeughausmesse, T +49 30 84724917 | www.zeughausmesse.de

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GRAZ | A

Das JakominiviertelEin kleines Quartier voller Überraschungen

Das Jakominiviertel entsteht als Pilotprojekt auf Initiative der Stadt Graz, inZusammenarbeit mit der Creative Industries Styria und dem CitymanagementGraz. Ziel ist die Ansiedlung der Kreativwirtschaft zwischen Jakoministraßeund Klosterwiesgasse. Das Viertel - 2010 als „Revitalisierungsprojekt“ ge-plant – sollte zudem ein neues, prägnantes Erscheinungsbild bekommen undoptisch unverwechselbar sofort als Kreativort erkennbar sein. Der Entwurf„Ready, Steady, Go“ von Sandra Janser und Elisabeth Koller von Arge Jakomachte das Rennen und so ziert seit Herbst 2010 ein knallroter BodenbelagBahnen-, Start- und Zielmarkierungen der Straßen um den Jakominiplatz.

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Doch dieser sorgt seit seiner Entstehung auch für Kontroversen, denn nichtjeder kann sich mit dem knallroten Bodenbelag anfreunden.

Seitdem haben sich nun im Areal 32 neue, junge und kreative Unternehmenangesiedelt. Eine besonders kreative Stimmung ist hier spürbar. Das Angebotist vielfältig und spannend zugleich: Zu finden sind Kunstverein, Galerien, De-signstudios und Architekturbüros und Geschäfte, die junge, noch erschwing-liche Mode verkaufen. Auch gute und dennoch günstige Lokale finden sich indiesem überschaubaren Areal ebenso wie Traditionsfirmen. Noch ganz neu

hier angesiedelt ist das Atelier Stadtrad – das neben Recycling-Rädern auchDesignerfahrräder verkauft.

Und auch sonst passiert einiges - kontinuierliche Präsentationen der Kreativenfinden im Showroom statt. Auch Ausstellungen oder Modeschauen könnenhier regelmäßig besucht werden. Und selbstverständlich gibt es auch zumDesignmonat, wie jedes Jahr, einige Aktionen. [ED]

www.jakominiviertel.at

Kennzeichen des Jakominiviertels: der Bodenbelag „Ready, Steady, Go“ von Sandra Janser und Elisabeth Koller; Foto: © OchoReSotto 2010

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HAMBURG | D

Was da ist. Recycling-Design der KAIROS-Preisträgerin Katell GélébartAusstellungbis 6. Mai

Was andere als Beschränkung empfinden, wirkt bei Katell Gélébart beflügelnd.Sie erschafft Neues aus Altem, erfindet vorhandene Dinge neu ohne dabeiRessourcen zu verschwenden oder Abfall zu produzieren. Dass bei diesenSchöpfungsprozessen unerwartet Schönes entsteht, ist bis 6. Mai 2012 imHamburger Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen. Hier präsentiert KatellGélébart, die in diesem Jahr mit dem KAIROS-Preis, einem der höchstdotier-testen Kulturpreise in Europa, ausgezeichnet wurde, ihr Recycling-Design. Diefranzösische Künstlerin gilt als kreative Visionärin und verfolgt das Konzeptder Wiederverwertung schon seit vielen Jahren – fast könnte man sagen, vonKindesbeinen an. Denn bereits als Mädchen fertigte sie aus Stoffresten undPappkartons Kleider für den Teddy und Möbel für die Puppen. Später gerietenzwar die Spielgefährten ihrer Kindheit aus dem Interesse der jungen KatellGélébart, nicht aber ihre Leidenschaft für die Umwelt. Während ihres Studiumsder Kunstgeschichte an der Ecole du Louvre begann sie sich für verschiedeneUmweltorganisationen zu engagieren. 1998 verband sie das Verantwortungs-

Friskies-Mantel; Foto: Susann Rutscher

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volle mit dem Schönen und eröffnete ihren ersten Shop für Recycling-Modein Amsterdam. Der Gedanke hinter dem Design, damals wie heute, ist schnellerklärt: Katell Gélébart will Ihr Recycling-Design als Kritik an Konsumwahn,Verschwendung und Oberflächlichkeit verstanden wissen, ohne dabei anzu-prangern oder zu missionieren. Für die leidenschaftliche Designerin und Ak-tivistin geht es vor allem um einen bewussten und schonenden Umgang mitdem Material. „The material is the message“ – um so besser, wenn diese aufder Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg heute in Gestaltganz besonderer Kleidung, Taschen, Lampen, Möbel und anderer Objekte da-herkommt. Die Stücke sind liebevoll gestaltet und mit ihrer Offenheit dem Ur-sprung und vorangegangenen Nutzen ihres Materials gegenüber ganzbesonders hinreißend. Denn egal ob quietschbunter Tierfutter- oder schnöderLeinensack mit Post-Druck – die recycelten Materialien bekommen bei ihrer„Wiedergeburt“ neben einer neuen Form auch eine große Portion Charmegeschenkt. Dabei bleibt bei fast jedem Stück auf Anhieb erkennbar, woraus

es gemacht wurde. Katell Gélébart macht es sich bei ihrer Arbeit zur Aufgabe,das ästhetische Potential von Dingen zu erkennen, die andere in den Müllwerfen. Sie verwertet Verpackungen aus neuseeländischen Haushalten, Seideaus indischen Produktionsüberschüssen, Filz aus sowjetischen Armeebestän-den oder alte Leinensäcke der Deutschen Post und verwandelt sie mit einemunerschöpflichem Ideenreichtum und einer beeindruckenden Konsequenz inetwas Einzigartiges – wie den Regenmantel aus knallbunter Katzenfutterver-packung, die Jacke aus den Kunststofftüten eines bekannten Pasta-Herstel-lers oder die elegant geschwungene Lampe aus alten Aluminiumjalousien.

[ML]

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Steintorplatz | D-20099 Hamburg | www.mkg-hamburg.de

Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 21 h, Do an oder vor Feiertagen 11 – 18 h

Segafredo Jacke; Foto: Susan Rutscher Broceliande-Cape; Foto: Nathalie Garcia Medina

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PAPIERDESIGNTAMI KOMAI

Im langen Loh 42

CH 4123 AllschwilTel 0041 61 302 90 89

www.tamikomai.ch

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Design Campus auf der EuniqueHochschulen von Design am Oberrhein präsentieren ein Camp der Ideen4. – 6. Mai

Wer in diesem Jahr das Foyer der Karlsruher Messehalle betritt, um die EUNIQUE zu besuchen, wird überrascht sein: in der Eingangshalle haben an-gehende Designer ein Basiscamp errichtet. Es wird entworfen und gezeichnet,gewerkelt und gebastelt, es entstehen Modelle, als 3d-Rendering am Com-puter oder ganz handwerklich, mit Cutter und Kleber – und die Messebesu-cher befinden sich mittendrin in diesem Kreativlabor.

Bevor die Besucher auf der EUNIQUE fertige Produkte bestaunen können,passieren sie den Design Campus und erleben kreative Entwurfsprozessehautnah. Im Rahmen von Design am Oberrhein bekommen Studierende derHochschulen von Karlsruhe, Straßburg, Basel und Offenburg Aufgaben ge-stellt, die sie unter der Anleitung eines professionellen Designers und vor IhrenAugen gestalterisch umsetzen. Zum Beispiel das Projekt PULSA: das von der Fachöffentlichkeit schon seiteiniger Zeit aufmerksam beobachtete Dreispitzareal in Basel ist eines dergrößten Bauprojekte in der Schweiz. Mitten in der Stadt entsteht ein neues

Quartier, auf dem weltbekannte Architekten wie Herzog & de Meuron bauen.Für den dortigen Freilagerplatz entwerfen die Studierenden im Rahmen einesWettbewerbs ein flexibles Beleuchtungskonzept. Oder das Projekt mit TheKatz Group: der Weltmarktführer für Bierdeckel mit Hauptsitz bei Baden Badenstellt mit dem Basis-Material Holzschliffpappe auch Designobjekte her. Welchevielfältigen Ideen sich damit verwirklichen lassen, kann man sehen, wennman den jungen Gestaltern über die Schulter schaut. Projektergebnisse desbisherigen Austauschs gibt es ebenfalls zu sehen: im Januar trafen sich 50 Studierende der Partnerhochschulen für eine Woche auf dem ChâteauLichten berg in den Vogesen, um ebenfalls von Industriebetrieben gestellteAufgaben zu bearbeiten – die Ergebnisse dieser Austauschwoche werden aufder Eunique gezeigt.

Eunique

Internationale Messe für Angewandte Kunst und Design | Messegelände

KARLSRUHE | D

Projekt „Extension“, das im Rahmen des Workshops „Wettbewerb Fly Mobiliar“ auf dem Château Lichtenberg entstand; Design: Perrin Metzger

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LEIPZIG | D

GRASSI Museum für Angewandte Kunst: 3000 Jahre Designgeschichte in LeipzigNeue Dauerausstellung und Andy Warhols Plattencover

Seit Anfang März ist die Dauerausstellung im Leipziger GRASSI Museum fürAngewandte Kunst komplett: Der neue Ausstellungsrundgang „Jugendstil bisGegenwart“ vereint auf 1200 m² rund 2000 Objekte von der Jahrhundert-wende bis zur unmittelbaren Gegenwart. Der Rundgang startet mit Spitzen-stücken von der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 und weiterenKostbarkeiten des Jugendstils, führt über den expressiven Zackenstil des Art-Déco hin zum Bauhaus und seinem Umfeld. Weiter geht es mit internationalemDesign und Technikgerät nach 1945. Ostdeutsches Design steht hier nebenwestdeutschem, Parallelen und Unterschiede der Designentwicklung in beidenTeilen Deutschlands sind deutlich ablesbar. Internationales Möbeldesign, Sys-temdesign der 1960er und 1970er Jahre und die bunte Formenwelt der Pop-Ära folgen und stehen neben aktuellen künstlerischen Unikaten aus denBereichen Studioglas und Studiokeramik.Wer sich Zeit nimmt für den großen Spannungsbogen der neuen Daueraus-stellung von der Antike bis ins Heute erlebt eine faszinierende Zeitreise durchmehr als 3000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte.

Ebenfalls neu im Foyer des Museums ist eine Leihgabe aus der Sammlung

Barbara und Jürgen Lebek: zu sehen sind hier 69 von Andy Warhol gestaltetePlatten-Cover aus seiner frühen Schaffensphase Ende der 1940er Jahre bishin zu den bekannten Covern für Bands wie The Rolling Stones, The VelvetUnderground, The Smith oder Rockbird. Warhol hatte gerade sein Studiumder Gebrauchsgrafik beendet, als er 1949 nach New York ging und sein erstesAlbumcover für Columbia Records entwarf. Daraus entwickelte sich eine le-benslange Zusammenarbeit. Der junge, noch unbekannte Warhol sah in derGestaltung von Platten-Covern eine ideale Möglichkeit, seine Kunst und seinenNamen zu etablieren. So ging er auf Plattenfirmen zu und bot seine künstle-rischen Dienste an. Das Cover „A Program of Mexican Music“ war eine seinerfrühesten professionellen Arbeiten. Die hier präsentierte nahezu kompletteReihe aller von Andy Warhol entworfenen Plattencover bietet die einzigartigeMöglichkeit, in komprimierter Form seine gesamte künstlerische Entwicklungvon den Anfängen bis zum Star der Pop Art nachzuzeichnen.

GRASSI Museum für Angewandte Kunst

Johannisplatz 5– 11 | D-04103 Leipzig | www.grassimuseum.de | Di–So, Feiertage 10–18h

Möbel im Geiste des Bauhauses; Foto: Christoph Sandig, Leipzig

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Maureen WinterhagerDESIGNER MODESCHMUCK & ACCESSOIRES

Grünwälderstraße 19D - 79098 Freiburg

www.etceterantik.com Foto

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OBERRHEIN | D/CH PFORZHEIM | D

Design am Oberrhein Award 2013CI-WettbewerbEinreichungsfrist bis 15. Dezember

„Design am Oberrhein /Design Rhin Supérieur“ ist ein EU-gefördertes Projekt,das Hochschulen, Messeveranstalter, Industrie, Kammern und Verbände imRaum Basel, Karlsruhe und Straßburg grenzübergreifend vernetzt und zueinem gemeinsamen Auftritt zusammenschließt. Inform berichtete mehrfachüber das ambitionierte Vernetzungsvorhaben. Ziel ist, die MetropolregionOberrhein als innovativen Designstandort mit hohem Wirtschaftspotenzial be-kannt zu machen und zu visualisieren. Dafür braucht es ein einprägsamesCorporate Design, einen griffigen Namen und ein durchgängiges Kommuni-kationskonzept vom Logo bis zur Werbekampagne. Eine besondere Heraus-forderung besteht darin, alle Elemente der CI so zu konzipieren, dass sie inFrankreich, Deutschland und der Schweiz gleichermaßen funktionieren undverstanden werden

Studierenden oder jungen Absolventen im Bereich Gestaltung steht die Teil-nahme offen. Der erste Preis ist ein einwöchiger Workshop des Vitra DesignMuseums in Domaine de Boisbuchet (F). Die Siegerarbeit wird Design amOberrhein ab 2013 visuell vertreten. Die Einreichungsfrist endet im Dezember2012.

www.design-am-oberrhein.eu

Transit – Zeitgenössischer Schmuck aus IsraelAusstellungbis 3. Juni

Die politische Situation Israels lässt auch die israelischen Künstler nicht kalt.Kurator Jürgen Eickhoff spricht sogar von einer „Politisierung“ der Kunst.Das betrifft auch und gerade den Schmucksektor. Die aktuelle Ausstellungdes Schmuckmuseums gibt einen Einblick in die Besonderheiten im israeli-schen Schmuckschaffen und stellt die Unterschiede zur mitteleuropäischenSchmuckszene heraus.Ausgangspunkt der Schau ist das Schaffen von Vered Kaminski, Esther Knobelund Deganit Stern-Schocken. Ihre Kreationen haben einen entscheidendenEinfluss auf die junge Generation. Deren Auffassung von Schmuck und dieVielfalt der Positionen werden durch Arbeiten von 15 Absolventen deutlich.Insgesamt sind rund 200 Objekte zu sehen.

Weitere Stationen der Ausstellung sind das Goldschmiedehaus in Hanau (15.Juni bis 12. August), die Stiftung Villa Bengel in Idar-Oberstein (15. Augustbis 8. Oktober) und der Bayerische Kunstgewerbeverein in München (14. Feb-ruar bis 18. April 2013). [WEI]

Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus

Jahnstr. 42 | D-75173 Pforzheim | www.schmuckmuseum.de | Di – So 10 – 17 h

Schmuckmuseum Pforzheim, Vered Kaminski, Sechs Broschen, Silber, Stahl, 2010

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Gerrit Rietveld – Die Revolution des RaumsAusstellung17. Mai bis 16. September

Der Niederländer Gerrit Thomas Rietveld (1888 – 1964) ist einer der wich-tigsten Designer und Architekten des 20. Jahrhunderts. Der Sohn eines Mö-belschreiners war zunächst als Schreinermeister im Familienbetrieb tätig. Seinarchitektonisches Wissen erarbeitete er sich in Abendkursen. Schon frühschließt er sich der De Stijl-Bewegung rund um Theo van Doesburg und PietMondrian an und schafft zwei weltberühmte Ikonen: den Rot-Blauen Stuhl(1918/1923) und das Schröder-Haus (1924). Auch am Bauhaus werden seineIdeen aufgegriffen.Rietvelds unter dem Einfluss von De Stijl entstandene Werke sind charakteri-siert durch die strenge Geometrie sowie die Reduktion der Farbgebung aufdie Primärfarben Rot, Gelb und Blau. Sein Ziel war es, Bildende Kunst, Designund Architektur zusammenzuführen und neue Ausdrucksformen für Fläche,Linie und Raum zu finden. Bis Ende der 1930er Jahre experimentiert Rietveld mit verschiedensten Ma-terialien wie Schichtholz, Spanplatten oder Aluminium und entwickelt neue,

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überraschende Möbelvarianten, darunter etwa den legendären Zig Zag Stuhl(1932) mit 45-Grad-Winkel im Sockelbereich. Nach dem Zweiten Weltkriegist Rietveld vor allem als Architekt tätig und entwirft prestigeträchtige Gebäudewie den niederländischen Pavillon auf dem Biennale-Gelände in Venedig.1963 präsentiert er den Seltman-Stuhl, der die am weitesten fortgeschritteneReduktion seiner Entwürfe darstellt.

Die Ausstellung im Vitra Design Museum ist die erste große Retrospektive seitlangem im deutschsprachigen Raum. Sie gibt einen umfassenden Überblicküber sein Schaffen und zeigt zudem Arbeiten von Zeitgenossen wie Piet Mon-drian, Theo van Doesburg, Le Corbusier und Marcel Breuer. [WEI]

Vitra Design Museum

Charles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am Rhein | www.design-museum.de | tägl. 10 – 18 h

WEIL AM RHEIN | D

Rot-Blauer Stuhl; Entwurf: Gerrit Rietveld, 1918 / 1923; © VG Bild-Kunst, Bonn 2012, Foto:

Andreas Sütterlin

Smoke Rietveld REDBLUE aus der Serie „Where There’s Smoke“ für Galerie Moss, New York;

Entwurf: Maarten Baas, 2004; Foto: Maarten van Houten

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MODEPALAST Mode aus Österreich in zwei Städten13. – 15. April OOE KULTURQUARTIER LINZ / 4. – 6. Mai MAK Wien

Was auf Initiative von Cloed Baumgartner und Jasmin Ladenhaufen 2003 alsneues Netzwerk für die damals kleine Wiener Modeszene im MuseumsQuartierstartete, ist in Österreich zu einem der wichtigsten Modeevents mit interna-tionaler Ausstrahlung geworden. Der MODEPALAST, oft als größte temporäreBoutique Wiens bezeichnet, bietet neben einer Verkaufsausstellung auch einabwechslungsreiches Rahmenprogramm und lockt damit im Frühling inter-nationale Designer und Modefans in die Hauptstadt Österreichs. Auf einerAusstellungsfläche von 1500m² im Museum MAK präsentiert der MODE -PALAST in diesem Jahr mit 90 Labels neben der gesamten Bandbreite derMode von Street Couture bis High Fashion auch Schmuck und Accessoires. Der MODEPALAST steht auch für Neuentdeckungen und modische Über -raschungen. So gibt es jedes Jahr neben bereits etablierten Labels auch zahl-reiche Start-Ups zu entdecken. In diesem Jahr werden 20 junge Labels alsMODEPALAST NEWCOMER vorgestellt. Unterstützt werden sie vom CREATIVE -SPACE der Wirtschaftskammer Wien. Die Modegalerie IVAN ASEN 22 und Petya Kazantseva präsentieren in einerAusstellung die Modeszene aus Sofia und bringt 20 überaus sehenswerteKollektionen von bulgarischen Designerinnen nach Wien. Der MODEPALAST GREEN zeigt eine starke Auswahl an visionären und fürdie Zukunft aufgeschlossenen Marken, die sich durch ihren grünen Ansatz,

Innovation und Stil auszeichnen. Das Thema MODEPALAST GENERATIONSbündelt eine Auswahl an Modellen für vier Generationen.

Anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums startet der MODEPALAST in diesemJahr zusätzlich eine Frühlingstournee. Sie findet vom 13. – 15. April erstmaligim Ursulinenhof im OÖ Kulturquartier, Linz statt. Als Kooperationspartner zeigtdie Modeschule Ebensee in der Ausstellung WOOD tragbare Kreationen ausHolz. Gemeinsam mit den Designern des MODEPALAST werden Werkstückean Mannequins vorgeführt. Ein spannendes, sehr sehenswertes Projekt, zeigtes doch die gelungene Auseinandersetzung der Studentinnen mit einem Ma-terial, das üblicherweise so nicht für Kleidungsstücke verwendet wird.

MODEPALAST LINZ 2012 13. – 15. April 2012

Ursulinenhof im OÖ Kulturquartier | A-4020 Linz

MODEPALAST WIEN 2012 4. – 6. Mai 2012

Im MAK, Museum für Angewandte Kunst / Gegenwartskunst

Weiskirchnerstr. 3 | A-1010 Wien

www.modepalast.com

WIEN/LINZ | A

maronski; Foto: Mischa Nawrata

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79098 Freiburg | Oberlinden 13 | Tel. + 49 761 3 59 35

„Tagtraum“ von OLBRISH | reddot design award winner 2007 Deutsches Leder Deutsches Design

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Basel (CH) Das erste GOETHEANUM in Fotos und Dokumenten bis 4.5.Schweizerisches Architekturmuseum SAMSteinenberg 7 | CH-4051 Basel | www.sam-basel.orgDi, Mi, Fr 11 – 18 h, Do 11 – 20.30 h, Sa, So 11 – 17 h

muba13. – 22.4. MCH Messe Baseltäglich 10 – 18 hNATUR Messe13. – 16.4.Messe Basel Halle 4.1 und 4.0Messeplatz | CH-4005 Basel | www.muba.ch | www.natur.chtäglich 10 – 18 h

Martial Leiter Totentanz und Weltenlauf / Satirische Zeichnungenbis 17.6.Winsor McCay / Daniel Bosshart23.6. – 28.10.Karikatur & Cartoon MuseumSt. Alban-Vorstadt 28 | CH-4052 Baselwww.cartoonmuseum.chMi – Fr 14 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h

Basler PapiermühleSchweizerisches Museum für Papier, Schrift und DruckWorkshops, Kurse und StudiengängeBasler PapiermühleSt. Alban-Tal 37 | CH-4052 Basel | www.papiermuseum.de Di – So 14 – 17 h

Alex FlemmingNeue Seriebis 24.5.Stiftung BRASILEA Westquaistr. 39 | CH-4019 Basel | www.brasilea.comMi – Fr 14 – 18 h, Do 14 – 20 h

Design Miami / Basel12. – 17.6.Hall 5, Messe Basel, Messeplatz | CH-4019 Basel | www.designmiami.comtäglich 11 – 19 h

WINNIM gewoben & geflochtenfeinstes Kunsthandwerk aus Laosbis 5.5.Anna Schmid SchmuckSchneidergasse 14 | CH-4001 Basel www.anna-schmid-schmuck.chDi – Fr 13.30 – 18.30 h, Sa 10 – 17 h

Berlin (D)Handmade Supermarket13.5.Markthalle IXJeder 2. Sonntag im MonatEisenbahnstr 42 – 43 + Pücklerstr. 34 D-10997 Berlin-Kreuzberg | www.handmade-supermarket.de11 – 18 h

HolzWerkHolzKaden Klingbeil Architekten, Berlinbis 13.5.Aedes am Pfefferberg Christinenstr. 18 – 19 | D-10119 Berlin | www.aedes-arc.de

designtransferUniversität der Künste BerlinEinsteinufer 43 – 53 | D-10587 Berlinwww.designtransfer.udk-berlin.deDi – Fr 10 – 18 h

TYPO Berlin 2012 sustain17. – 19.5.im Haus der Kulturen der WeltJohn-Foster-Dulles-Allee 10 | D-10557 Berlin

ISTANBUL ALPHABET von çokçok bis zikzakbis 9.4.Schreiben & BauenDer Nachlass von Hermann Muthesius im Werkbundarchiv27.4. – 30.6.Schausammlung / Offenes DepotWerkbundarchiv – Museum der DingeOranienstr. 25 | D-10999 Berlin | www.museumderdinge.deFr – Mo 12 – 19 h

Arnold Newman. MasterclassRetrospektivebis 20.5. Bruce Davidson. Subwaybis 20.5.C/O Berlin-International Forum For Visual Dialoguesim Postfuhramt | Oranienburger Str. 35 – 36D-10117 Berlin | www.co-berlin.com Mo – So 11 – 20 h

Die Bauhäuslerin Benita Koch-OtteTextilgestaltung und Freie Kunst am Bauhaus20.6. – 27.8.Bauhaus-Archiv Stühle ohne Beinebis 10.6. Die Neue Sammlung – The International DesignMuseum Munich – zu Gast im Bauhaus-ArchivBauhaus-Archiv / Museum für GestaltungKlingelhöferstr. 14 | D-10785 Berlin | www.bauhaus.deMi – Mo 10 – 17 h

Geschichte, Gegenwart und Zukunft der KommunikationDauerausstellungMuseum für Kommunikation BerlinLeipziger Str. | D-10117 Berlinwww.mfk-berlin.deDi 9 – 20 h, Mi – Fr 9 – 17 h

Through the Looking Glass21.4. – 13.5.me Collectors Room BerlinWunderkammer OlbrichtStändige Ausstellungme Collectors Room BerlinAuguststr. 68 | D-10117 Berlinwww.me-berlin.comDi – So 12 – 18 h

Anthony McCall.Five Minutes of Pure Sculpture20.4. – 12.8.Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Die Sammlungen. The Collections. Les CollectionsWechselnde PräsentationenHamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Invalidenstr. 50 – 51 | D-10557 Berlinwww.smb.museum.de Di – Fr 10 – 18 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 18 h

Designpanoptikum BerlinMuseum für skurrile ObjekteTorstr. 201 | D-10115 BerlinMo – Sa 11 – 20 h

Computerspiele. Evolution eines MediumsComputerspielemuseumKarl-Marx-Allee 93a | D-10243 Berlinwww.computerspielemuseum.deMi – Mo 10 – 20 h

Valentin Löllmann6.4. – 20.5.Johanssen GalleryDaniel Emma6.4. – 20.5.Johanssen GalleryAlexander Pelikan24.5.–15.6.Johanssen GalleryDirektorenhaus Am Krögel 2 | D-10170 Berlinwww.johanssen-gallery.com

AllesWirdGutbis 28.4.Architektur Galerie BerlinGigon / Guyer11.5. – 23.6.Architektur Galerie BerlinKarl-Marx-Allee 96 | D-10243 Berlinwww.architekturgalerieberlin.deDi – Fr 14 – 19 h, Sa 12 – 16 h

DMYInternational Design Festival Berlin6. – 10.6.Flughafen Berlin TempelhofPlatz der Luftbrücke 5 | D-12101 Berlin | www.dmy-berlin.com

Brazilian Designbis 5.5.stilwerk Mall & Galerie ZeitlosKantstr. 17 | D-10623 Berlin | www.brazilianfurnituredesign.comMo – So 10 – 19 h

IDZ | Internationales Designzentrum Berlin e.VFlughafen Tempelhof | Bauteil D2Columbiadamm 10 | D-12101 Berlin | www.idz.deMo – Fr 10 – 18 h

Licht und Schattenbis 14.4.betahaus berlinPrinzessinnenstr. 19– 20 | D-10969 Berlin | www.betahaus.de

Textile Art Berlin9. – 10.6.CARL-VON-OSSIETZKY-SCHULEBlücherstr. 46, 47 | D-10961 Berlin-Kreuzbergwww.textile-art-berlin.deSa 10 – 18 h, So 10 – 17 h

Bern (CH)TOKU PRÄSENTIERT RAMÒTOKU bis 30.5.swiss labelsGerechtigkeitsgasse 53 | CH-3011 Bern | www.toku-store.ch Mo 14 – 18.30 h, Di, Mi, Fr 11 – 18.30 h, Do 11 – 20 h, Sa 11 – 17 h

UnheimlichHexen, Geister und Dämonen bei Paul Kleebis 20.5.Zentrum Paul Klee BernMonument im Fruchtland 3 | CH-3011 Bern | www.zpk.orgtäglich 10 – 17 h

Bonn (D)Art and Design for AllThe Victoria and Albert Museumbis 15.4.Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbHMuseumsmeile BonnFriedrich-Ebert-Allee 4 | D-53113 Bonn www.kah-bonn.deDi , Mi 10 – 21 h, Do – So 10 – 19 h

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Brüssel (B)Le grand Atelierbis 3.6.MAC’s-Musée des Arts ContemporainesSITE DU GRAND-HORNU / Grand-Hornu Images82, Rue Sainte-Louise | B-7301 Hornu www.grand-hornu-images.de

Frankfurt a.M. (D)Light + Building15. – 20.4.ADC Festival 20129. – 13.5.Messe Frankfurt GmbHLudwig-Erhard-Anlage 1 | D-60327 Frankfurt a.M.www.messefrankfurt.com

SCHNEIDER + SCHUMACHERbis 29.4.Deutsches Architekturmuseum WOHA. Architektur ametbis 29.4.Deutsches Architekturmuseum DAM Preis für Architektur in Deutschland 2011Die 23 besten Bauten in / aus Deutschlandbis 29.4.Deutsches ArchitekturmuseumSchaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.www.dam-online.deDi, Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi 11 – 20 h

Tokyo Adc Awardbis 15.4.Museum für Angewandte Kunst FrankfurtChinesische Dingebis 27.5. Museum für Angewandte Kunst FrankfurtSchaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.www.museumfuerangewandtekunst.frankfurt.deDi, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h

FASHION TALKSbis 2.9.Museum für KommunikationMedien erzählen Geschichte(n)„Kommunikation satt“ (Dauerausstellung)Schaumainkai 53 | D-60596 Frankfurt a.M.www.museumsstiftung.deDi – Fr 9 – 18 h, Sa, So 11 – 19 h

Freiburg (D)Work simple, work small Arbeiten des Workshops mit Linda Colshbis 30.4. Quilt Star Wasser – Quell des Lebensmit Quilts von Grietje van der Veen24.5. – 22.6.Quilt Star Basler Str. 61 (im Viktoriahaus) | D-79100 Freiburgwww.quiltstar.deMo 14.30 – 18.30 h, Di, Fr 9.30 – 12.30 und 14.30 – 18.30 h

Galerie & Kunstgewerbehandel BollhorstOberlinden 25 I D-79098 Freiburg www.galerie-bollhorst.deMi – Fr 14 – 18 h Sa 11 – 16 h

Graz (A)Designmonat Graz24.4. – 27.5.mehrere Veranstaltungstätten Graz www.designmonat.at

Hamburg (D)Was da ist Recycling-Design der KAIROS-Preisträgerin Katell Gélébartbis 6.5.Museum für Kunst und GewerbeAlexander McQueen. Inspirationsbis 6.5.Museum für Kunst und GewerbeSteintorplatz 1 | D-20099 Hamburg | www.mkg-hamburg.dewww.kunstundhandwerkmesse.deDi – So 11 – 18 h, Do 11 – 21 h

Der Mix macht’sbis 28.4.craft2eu – Agentur und Ladengalerie füreuropäisches Kunsthandwerk und DesignEppendorfer Weg 231 | D-20251 Hamburg | www.craft2eu.deMo – Fr 12 – 9 h, Sa 11 – 16 h

Hanau (D)Deutsches Goldschmiedehaus HanauAltstädter Markt 6 | D-63450 Hanau | www.gfg-hanau.deDi– So 11–17h

Hannover (D)Die Essenz der Dinge – Design und die Kunst der Reduktionbis 26.6.Sonderausstellungen Museum August KestnerTrammplatz 3 | D-30159 Hannover | www.kestner-museum.deDi–So 11–18h, Mi 11–20h

Heidelberg (D)„Von Gebäuden und Gefäßen ...“Michael Moore, IrlandSvein Narum, Norwegen15.4. – 27.5.Galerie Heller | Friedrich-Ebert-Anlage 2 | D-69117 Heidelbergwww.galerie-heller.deDi – Fr 11 – 13 h und 14 – 18 h, Sa 11 – 18 h

Textilsammlung Max BerkKurpfälzisches MuseumBrahmsstr. 8 | D-69118 Heidelberg-Ziegelhausenwww.museum-heidelberg.deMi, Sa, So, 13 – 18 h

Herford (D)Asche und GoldEine Weltenreisebis 22.4., Gehry-GalerienAtelier + Küche = Labore der Sinne12.5. – 16.9.Roger BallenFotografien 1969 bis 200922.4. – 17.6.Marta HerfordGoebenstr. 2-10 | D-32052 Herford | www.marta-herford.de Di – So 11 – 18 h, Mo geschl.

Husseren-Wesserling (F)Musée TextilDauerausstellung Parc de Wesserling | Ecomusée TextileF-68470 Husseren-Wesserling | www.parc-wesserling.frMo – So 10 – 18 h

Karlsruhe (D)Aoki – Higuchi – Suzuki: VerwandlungenKünstler zwischen Japan und Deutschlandbis 24.6.Badisches Landesmuseum KarlsruheMuseum beim MarktKarl-Friedrich-Str. 6 | D-76131 KarlsruheDi – Do 11 – 17 h, Fr – So, feiertags 10 – 18 h

inside viewberlinmit Christoph Niemann

Illustrator und Autor

Meine Designtipps in Berlin – das sollte man sich anschauen!

Restaurant: Toca Rouge | Herrlich innovativ-verrücktesasiatisches Essen in einzigartiger Tokyo-Pop-Goth Atmo-sphäre.Toca Rouge, Torstr. 195, 10115 Berlin

Magazinladen: Do you read me?! Grandiose Auswahlan Magazinen und Zeitschriften aus der ganzen Welt. AlsFreund von Magazinen nur mit Vorsicht, Geld und vorallem viel Zeit zu genießen.Auguststr. 28, Berlin-Mitte

Möbelgeschäft: Kunst und Antiquitäten Alte Wirts-haustische, Thonetstühle und jede Menge Möbel, beidenen ich auch nach 20 Minuten noch raten muss, wofürdie mal gut waren. Super Beratung und angemessenePreise.Bleibtreustr. 3, 10623 Berlin

Bechstein Showroom Ganz egal, ob man nur mal inder Mittagspause mit den Fingern ein bisschen Klavier-lack streicheln möchte, oder ob man sich für die Partyam Samstag schnell noch einen Konzertflügel besorgenwill: Das ist die perfekte Adresse.im Stilwerk Kantstr. 17, 10623 Berlin

Blumenladen: Brutto Gusto Ich dachte eigentlich, ichhätte einfach keine Meinung zum Thema Schnittblumen.Bis ich diesen Laden und die Blumenkunst entdeckthabe, die hier produziert wird!Torstr. 175, 10115 Berlin

Künstlerbedarf: Modulor Ich werde zwar bei jedemKünstlerbedarfsladen schwach, aber die neue Modulor-Filiale im Aufbau Haus ist besonders großzügig und ver-führerisch. Allein das Regal mit den Linealen lohnt einenBesuch!Aufbau Haus, Prinzenstr. 85, 10969 Berlin

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inside viewgrazmit Eberhard SchrempfGeschäftsführer der Creative Industries Styria

Meine Designtipps in Graz – das sollte man sich anschauen!

Wer Design und Graz in einem Atemzug nennt, beginnteinen Stadtrundgang durch die UNESCO City of Designam besten mit dem Kunsthaus. Das Gebäude hat einganzes Viertel nachhaltig verändert und damit auch denBegriff Design für alle sicht- und wahrnehmbar gemacht.Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz, www.museum-joanneum.at

Im Kunsthaus befindet sich auch das designforumSteiermark als moderne Präsentationsfläche für Desig-nerinnen und Designer – und das an einer zentralen Lo-cation. Das designforum leistet einen wichtigen Beitragzur Bewusstseinsbildung für das Thema Design. Es istKompetenz- und Vermittlungszentrum und transportiertdie Qualität und den Wert von Design an eine breite Öf-fentlichkeit. Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz, www.designforum.at/st

Weiter geht es durch die Mariahilferstraße nach Norden– zu kwirl. Der Designshop ist mehr als ein Geschäftund bietet mehr als Geschenke und Souvenirs: kwirl istein bunter, pulsierender Show-Room für lokales und in-ternationales Design und setzt einen deutlichen Akzentfür Nachhaltigkeit und ökologisch-soziale Verantwortung– auch das sind wichtige Aspekte von Design.Kwirl, Mariahilferstr. 11, 8020 Graz, www.kwirl.at

Von kwirl ist es nicht weit bis zum Mursteg und zurMurinsel – beide sind immer wieder einen Abstecherwert. Abends wegen der raffinierten Beleuchtung, aberauch tagsüber, denn das schwimmende Café ist einwunderbarer Ort zum Chillen – idealerweise mit einerTasse Cappuccino in der Hand und der Sonne auf derHaut!

EUNIQUE 2012 Internationale Messe für Angewandte Kunst & Design4. – 6.5.Messe KarlsruheMesseallee 1 | D-76287 Rheinstetten www.eunique.eutäglich 11 – 19 h

Köln (D)Von Aalto bis Zumthor Architektenmöbel bis 22.4.Museum für Angewandte Kunst KölnWasa Marjanov – Skulpturen mit Architekturbewusstseinbis 22.4.Museum für Angewandte Kunst KölnArchitekturteilchen – Modulares Bauen im digitalen Zeitalter12.5.–19.8.Museum für Angewandte Kunst KölnAn der Rechtschule | D-50667 Köln www.museenkoeln.deDi–So 11–17h

Illu 12 Das Illustratoren Festival in Köln20.–22.4.DQE Köln-EhrenfeldHelliosstr. 35– 37 | D-50825 Kölnwww.illustratoren-fesitival.deFr 17–22h, Sa 11–22h, So 11–20h

Home of DesignDesign PostDeutz-Mülheimer-Str. 22a | D-50679 Kölnwww.designpostkoeln.deMi, Do, Fr 10–18h, Sa 10–16h

Design Börse Köln3.6.Mall des Coloneums Am Coloneum 1, | D-50829 Köln www.designboerse.info11–18h

Krefeld (D)„Es putzt ganz ungemein“Accessoires und Damenkleidung der letzten 200 Jahre aus dem Bestand des Deutschen Textilmuseumsbis 15.4.Deutsches Textilmuseum„CraftStoff“Zeitgenössische Arbeiten der Künstler Barbara Esser und Wolfgang Horn12.5. – 19.8.Deutsches TextilmuseumAndreasmarkt 8 | D-47809 Krefeldwww.krefeld.de/textilmuseumDi – So 11 – 17 h

Kronberg (D)Braun HiFi – Ursprung einer DesignKultur!BraunSammlung der Braun GmbHWesterbach CenterWesterbachstr. 23c | D-61476 Kronbergwww.braunsammlung.infoDi – Fr 11 – 17 h, Sa, So 11 – 18 h

Langenthal (CH)WeberherzenCreation Baumann Showroom in LangenthalBern-Zürich-Str. 23 | CH-4900 Langenthalwww.creationbaumann.comMo – Fr 9 – 12 h und 13 – 17 h

Lausanne (CH)Ettore Sottsass et Pierre Charpin : en verre et contre toutbis 31.8.Mudac Musée de design et d'arts appliquées contemporainsPlace de la cathédrale 6 | CH-1005 Lausanne www.mudac.chDi – So 11 – 18 h

Leipzig (D) Essenz der Dinge27.4. – 16.9.GRASSI | Museum für Angewandte KunstSilber bewegt – Silber moves5.5. – 29.7.GRASSI | Museum für Angewandte KunstJugendstil bis GegenwartDauerausstellungGRASSI | Museum für Angewandte KunstVerborgene SchätzeSonderausstellungbis 15.4. GRASSI | Museum für Angewandte KunstJohannisplatz 5 – 11 | D-04103 Leipzig www.grassimuseum.de Di – So 10 – 13 h, Mi + Do 10 – 20 h

Linz (A)Modepalast Linz13. – 15.4.OOE KULTURQUARTIER LINZLandstr. 31 | A-4020 Linz www.modepalast.com

Luzern (CH)Werkschau 2012 – Design & Kunst23.6. – 1.7.Messe Luzern, Hallen 3 und 4 und Stadt Zug, verschiedene OrteZündung Jahresausstellung des Gestalterischen Vorkurses16.5. – 19.5. Hochschule Luzern Design & Kunst, Sentimatt 1 / Dammstr. | CH-6003 Luzern www.hslu.ch

Mailand (I)Salone Internationale del Mobile17. – 22.4.Cosmit SpaForo Buonaparte 65 | I-20121 Mailand www.cosmit.it

Mulhouse (F)Musée de l'Impression sur EtoffesRue Jean-Jacques Henner 14 | BP 1468 | F-68072 Mulhousewww.musee-impression.comDi – So 10 – 12 h und 14 – 18 h

München (D)Ädellab – The State of ThingsKonstfack Stockholm. Schmuckbis 29.4.Die Neue Sammlung - The International Design MuseumTeppiche aus Marokko – Inspiration der ModerneDie Sammlung Jürgen Adambis 2. 2013. Die Neue Sammlung - The International Design MuseumL‘architecture engagée – Manifeste zur Veränderung der Gesellschaft14.6. – 2.9.Pinakothek der ModerneLe Corbusier. Le poème de l angle droit21.6. – 2.9.Pinakothek der Moderne

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John Pawsonbis 20.5. Die Neue Sammlung - The International Design MuseumArchitekturmuseum der TU Münchenin der Pinakothek der ModerneBarer Str. 40 | D-80333 Münchenwww.die-neue-sammlung.de www.architekturmuseum.de | www.pinakothek.deDi – So 10 – 18 h, Do 10 – 20 h

Michael Becker Schmuckbis 14.4.Bayerischer Kunstgewerbe-Verein e.V.1000 Gramm Keramikausstellung20.4. – 26.5.Bayerischer Kunstgewerbe-Verein e.V.Die Favoritinnen Anne Fischer, Juliane Schölß, Ja-Kyung Shin1.6. – 14.7.Bayerischer Kunstgewerbe-Verein e.V.Pacellistr. 6 – 8 | D-80333 Münchenwww.kunsthandwerk-bkv.de

Die Renaissance des Emaillierensbis 14.4.Galerie Handwerk Max-Joseph-Str. 4, Eingang Ecke Ottostr. | D-80333 München www.hwk-muenchen.de/galerieDi – Mi, Fr 10 – 18 h, Do 10 – 20 h, Sa 10 – 13 hSo und feiertags geschlossen

Nürnberg (D)30 Künstler / 30 Räumebis 17.6.Neues Museum NürnbergJeppe Hein. Hexagonal Water Pavilion16.5. – Herbst 2012Neues Museum NürnbergSkulpturen im Design. Stefan Heiligerbis 28.5. Neues Museum für Kunst und Design Nürnberg undDie Neue Sammlung - The International Design MuseumKlarissenplatz | D-90402 Nürnbergwww.nmn.de | www.die-neue-sammlung.deDi – Fr 10 – 20 h, Sa, So 10 – 18 h

Offenbach (D)Meisterwerke der angewandten Kunst in Ledervom Mittelalter bis zum Barockin der neuen Wilhelm-Düncher-Galerie„Nur ein Hauch“ – Fächer und Wedel21.4. – 1.7.DLM-Deutsches Ledermuseum /Schuhmuseum OffenbachFrankfurter Str. 86 | D-63067 Offenbachwww.ledermuseum.deDi – So 10 – 17 h, Mo nur für angemeldete Gruppen

Delikat: Lu Jingren. Buchdesign19.4. – 10.6.Heftig: Hi – Visuelle Gestaltung19.4. – 10.6.Klingspor Museum OffenbachHernstr. 80 | D-63065 Offenbach am Mainwww.klingspor-museum.deDi, Do, Fr 10 – 17 h, Mi 14 – 19 h, Sa, So 11 – 16 h

Ortwig (D)Osterausstellung I Kulinarisches I ÖsterlichesChristian Masche und GästeAusstellung zu den Kunst-Loose-Tagen6. – 9.4.Christian Masche11 – 17 h

– Tage der offenen Ateliers – 18.–20.5.Christian Masche | Ortwiger Hauptstr.19 I D-15324 Ortwig www.Christian-Masche.de | www.Kunst-im-Oderbruch.de10 – 18 h

Paris (F)Un peu de terre sur la peau – Bijoux contemporains en céramiquebis 19.8.Les Arts Décoratifs-Nef 107 rue de Rivoli | F-75001 Paris | www.lesartsdecoratifs.fr Di – So 11 – 18 h

Pforzheim (D)Zeitgenössischer Schmuck aus Israelbis 3.6.Schmuckmuseum PforzheimJahnstr. 42 | D-75173 Pforzheim www.schmuckmuseum-pforzheim.deDi – So, feiertags 10 – 17 h

Die Seele der DingeDer Designer Günter Horntrichbis April Pforzheim GalerieBleichstr. 81 | 75173 Pforzheim | www.pforzheim.de Mi, Sa 14 – 17 h, So 11 – 17 h

Riegel (D) Le Corbusier & André Evardbis 26.8.Kunsthalle MessmerGrossherzog-Leopold-Platz 1 | D-79359 Riegelwww.messmerfoundation.comDi – So 11 – 17 h

Rixheim (F) Im Reich der kleinen Prinzen Tapeten im Kinderzimmer bis 31.12.Musée du Papier Peint28, rue Zuber | F-68171 Rixheim

Schwäbisch Hall (D)Angewandte Kunst in Schwäbisch HallRathaus | Am Markt 6 | D-74523 Schwäbisch Hall Fr, Sa 11 – 19 h, So 11 – 18 h

St. Gallen (CH)Werkstoffarchiv SitterwerkSittertalstr. 34 | CH-9014 St. Gallen | www.sitterwerk.ch Mo – Fr 9 – 17 h, So 14 – 18 h

Herrlichkeiten – Textile Kirchenschätze aus St. Gallen bis 30.12. Textilmuseum Vadianstr. 2 | CH-9000 St.Gallen | www.textilmuseum.ch Mo – So 10 – 17 h

Staufen (D)körperhaft und zartfarbenbis 6.5.Keramikmuseum StaufenWettelbrunnerstr. 3 | D-79219 StaufenMi – Sa 14 – 17 h, So 11 – 13 und 14 – 17 h

Stuttgart (D)Hugo Boss Fashion Award 2012bis 22.4.Haus der WirtschaftWilli-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart www.design-center.de täglich 10 – 18 h, So und feiertags geschlossen

inside viewstraßburgmit Prof. Pierre Litzler, Architekt, lehrt Architektur-und Designtheorie an der UdS [Universität Straßburg]

Meine Designtipps in Straßburg– das sollte man sich anschauen!

Straßenbahnendhaltestelle von Zaha Hadid In Hoen -heim, im Norden des Ballungsraums Straßburg gelegen,hat die Architektin Zaha Hadid im Jahr 2000 einen multi-modalen Terminus, bestehend aus Straßenbahnendhalte-stelle und Umsteigeparkplatz realisiert, der den Übergangvon einer Transportart (Zug, Straßenbahn, Auto, Fahrrad ...)zur anderen ermöglicht. Das Werk von Zaha Hadid ist ge-prägt von den Oberlicht-Linien, die weitere Licht-Linienals Reflexion auf dem Boden erzeugen, den beiden ledig-lich grafisch unterschiedenen Ebenen – Endhaltestelle undParkplatz – sowie von einer einzigartigen Dynamik zwi-schen Raum und Licht.

Aubette, Théo van Doesburg Mitten im Zentrum vonStraßburg, an der Place Kléber, befindet sich die Aubette,ein Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, dessen Innen -dekor in den Jahren 1926– 28 von den 3 Künstlern Théovan Doesburg, Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp neu ge-schaffen wurde. Im Konzept zur Neugestaltung der Innen-räume im Sinne eines Gesamtkunstwerks, auch als „Six-tinische Kapelle des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet, schlugensich die Vorstellungen der niederländischen KünstlergruppeDe Stijl nieder. Nach der im Jahr 2006 erfolgten Restau-rierung von Ciné-Bal [Kinosaal], Festsaal und Foyer-Barmit ihrer plastisch-funktionellen Innenarchitektur, vollerfarbiger Geometrien, eröffnet sich dem Besucher heuteein Kunstwerk, das ihn fasziniert eintauchen lässt in vanDoesburgs malerisch und baulich gestalteten Raum.

IHK Parcours du Design Unter der Schirmherrschaftder Industrie- und Handelskammer Straßburg als Bien-nale organisiert, findet die nächste Ausgabe des „Par-cours du Design“ im Juni 2013 statt. Dabei wird dasThema Design in seiner ganzen Vielfalt, von zeitgenös-sisch bis innovativ, behandelt.

Galerie fou du roi, 4 rue du faisan Das Angebot derGalerie umfasst Möbelstücke, Wohnaccessoires und De-signermöbel. Die außergewöhnliche Einrichtung lädt zumWohnen ein und weckt die Lust auf junges Design.

Le roi et son fou, 37, rue du vieil hôpital Nur einenKatzensprung vom Münster entfernt liegt das Café „Leroi et son fou“ [Der König und sein Narr] mit seiner Ter-rasse. Ein beliebter Treffpunkt, um zu speisen und sichzu unterhalten.

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'RAUSCHLABOR'Ausstellung von Studierenden d. Studiengangs Textilgestaltung25.4 – 8.6.Foyer des EnBW-Gebäudes, Kriegsbergstr. 32 | D-70174 Stuttgart | abk-stuttgart.deMo – Fr 11 – 18 h

Ulm (D)Hochschule für Gestaltung UlmHfg – Archiv UlmBasteistraße. 46 | D-89073 Ulm | www.hfg-archiv.ulm.de

Weiden (D)Internationales Keramik-Museum WeidenLuitpoldstraße 25 | Waldsassener Kasten | D-92637 Weiden www.die-neue-sammlung.de

Weil am Rhein (D)Rudolf Steiner – Alchemie des Alltagsbis 1.5.Vitra Design MuseumRonan & Erwan Bouroullec – Albumbis 28.5. Vitra Design MuseumGerrit Rietveld – Die Revolution des Raums17.5. – 16.9.Vitra Design MuseumCharles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am Rheinwww.design-museum.deMo – So 10 – 18 h, Führungen Sa, So 11 h

Wien (A) Angewandte Kunst. HeutePatrick Rampelottobis 6.5. MAK-Studiensammlung MöbelAngewandte Kunst. HeuteSTIEFEL KRAMER ARCHITECTURE23.5. – 16.9.MAK-Studiensammlung MöbelErschaute Bauten Architektur im Spiegel zeitgenössischer Kunstfotografiebis 22.4.MAK AusstellungshalleMAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst / GegenwartskunstStubenring 5 | A-1010 Wien | www.mak.atDi 10 – 24 h, Mi – So 10 – 18 h

Summer of Fashion14.6. – 16.9.Ort: MQ Areal, Kulturinstitutionen in WienMuseumsplatz 1 | A-1070 Wien | www.mqw.at

MODEPALAST – brand new expo4. – 6.5.Ladenhaufen & Baumgartner OGGroße Neugasse 1/5 | A 1040 Wien | www.modepalast.com

Winterthur (CH)GLASklar?bis 27.5.Gewerbemuseum WinterthurAlltagsobjekt Plastiktüte3.6. – 7.10.Gewerbemuseum WinterthurMaterial ArchivDauerausstellung1001 one thousand and one cupsbis 6.5. Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur | www.gewerbemuseum.chDi – So 10 – 17 h, Do 10 – 20 h

Anne-Martine Perriard17. – 21.4.tuchinform Obere Kirchgasse 8 | CH-8400 Winterthur www.tuchinform.chDi – Fr 10 – 12.30 h und 13.30 – 18.30 h, Sa 10 – 16 h

Zürich (CH)2bstratégies urbaines concrètes9.3. – 19.4. ARchENA | HIL | Hönggerberg | ETH ZürichÜber Putz29.3. – 26.4. Architekturfoyer | HIL | Hönggerberg | ETH ZürichBerg und TalEternit Sommerschule 2011 27.4. – 20.7.Architekturfoyer | HIL | Hönggerberg | ETH ZürichGod & Co: François Dallegret. Beyond the Bubble3.5. – 24.5. Architekturfoyer | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich

Ausstellung der Master-Arbeiten FS 2012Departement Architektur, ETH Zürich 11. – 29.5.Foyers Nord und Süd, Zentrum, ETH ZürichHönggerberg | CH-8093 Zürichwww.ausstellungen.gta.ethz.chMo – Fr 8 – 22 h, Sa 8 – 17 h, So und Feiertage geschl.

Parfum – Verpackte Verführungbis 9.4.Museum BelleriveEntfesselt – Schmuck ohne Grenzen11.5. – 23.9.Museum BelleriveHöschgasse 3 | CH-8008 Zürich www.museum-bellerive.chDi – So 10 – 17 h

« Swiss Press Photo 12 »4.5. – 1.7.Schweizerisches NationalmuseumLandesmuseum ZürichMuseumstrasse 2 | 8021 Zürich www.nationalmuseum.chDi – So 10 – 17 h, Do 10 – 19 hKarfreitag | Ostersonntag | Ostermontag geöffnet 10 – 17 h

100 Jahre Schweizer Grafikbis. 3.6.Museum für Gestaltung Zürich | HalleMuseum für Gestaltung Zürich | GalerieAusstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürichwww.museum-gestaltung.chDi – So 10 – 17 h, Mi 10 – 20 h

In der Südseebis 25.6.Friends of Carlotta Galerie für Schmuck und ObjekteNeumarkt 22 | CH-8001 Zürich www.foc.chMi – Fr 12 – 14 und 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h

Alle Terminangaben ohne Gewähr

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Hutwerkstat t MünchenHans-Sachs-Str. 13 | D-80469 München

T. 089 2605860 | www.eisenblaetter-triska.de

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13.04.2012outstanding artist award 2012www.designaustria.at

13.04.2012Joseph Binder Award juniorwww.designaustria.at

13.04.2012Mia Seeger Preis 2012www.mia-seeger.de

19.04.2012Penguin Design Award 2012www.penguin.co.uk

20.04.2012Berliner Type 2012 www.berliner-type.eu

30.04.2012Bundespreis Ecodesignwww.bundespreis-ecodesign.de

30.04.2012Designpreis der Bundesrepulik Deutschlandwww.bundesdesignpreis.de

03.05.20129. Hamburger Animation Award 2012www.hamburg-animation-award.de

04.05.2012BKV-Preis 2012 für junges Kunsthandwerkwww.kunsthandwerk-bkv.de

25.05.2012Red dot award www.red-dot.de

22.06.2012Adobe Design Achievement Awards 2012www.adobeawards.com

01.07.2012Wettbewerb adream 2012www.adream2012.eu

02.08.2012James Dyson Award 2012www.jamesdysonaward.org

15.09.2012INGENIOUS CREATIONwww.zeughausmesse.de

15.12.2012Flyeralarm design award 2012www.flyeralarm-design-award.de

15.12.2012Design am Oberrhein Award 2013www.design-am-oberrhein.eu

concours

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impressum

INFORMInsel 3 | D-79098 Freiburg

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Herausgeber: Björn Barg, [email protected]

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Chefredaktion: Regina Claus, [email protected]

Mitarbeitende dieser Ausgabe:Nike Breyer

Elke Dreesmann Henny Fleischmann

Tanja von ForsterTilman Hoffer Maike Lefeldt

Britta Schümichen Florian Weiland

Geraldine Zschocke

Gastbeiträge von: Bruna Hauert (friends of carlotta, Zürich)

Alexa Holzer (Laden21, Wien) Pierre Litzler

Christoph Niemann Eberhard Schrempf

Gestaltung und Grafik: Piotr Iwicki, [email protected]

Korrektorat: Christine Graf

Erscheinungsweise: 5 mal im Jahr

Auflage:10.000 Stück

Das Designmagazin INFORMist gegen eine Schutzgebühr

von 1,00 EUR / 1,20 SFr beim Verlag erhältlich.

Es gelten die Mediadaten # 5 vom 1.1.2012

Titelrechte:Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit

Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet. *Alle Angaben ohne Gewähr

INFORM Designmagazin 6 – 9 / 12 erscheint am 1.6.2012

Anzeigenschluss: 15.5.2012

Schwerpunktthema:RECYCLE

Korrigendum | In der letzten Ausgabe (Schwerpunkt Kompakt)hat sich im Inhaltsverzeichnis leider ein Fehler eingeschlichen: DerEssay „Das Kompakte Leben“ stammte selbstverständlich aus derFeder des von uns geschätzten Journalisten Heinz Kaiser, währendder angegebene und nicht weniger geschätzte Heinz Wagner Leiterdes Masterstudio Design an der HGK FHNW Basel ist.

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