Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder...

8
Ausgabe Dezember 2010 Seite 1 von 8 Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. Liebe Leserinnen und liebe Leser! Das Jahr 2010 neigt sich dem Ende zu. Wir danken allen Aktiven vom Cluster Me- chatronik & Automation e.V. ganz herzlich für Ihr Engagement. Ein Netzwerk ist nur so lebendig wie sei- ne Mitglieder. Unser Dank geht an erster Stelle an unsere rund 200 Mitglieder und Partner. Die Cluster-Treffs finden ja zum Großteil bei einer Firma oder einem For- schungsinstitut statt und meistens ist hier eine interessante Besichtigung für die Teilnehmer eingeschlossen. Wichtig sind auch die Arbeitskreise in un- seren Themengruppen wie beispielsweise Antriebstechnik, Mikro-Mechatronik, Ad- aptronik, Mechatronische Organisations- entwicklung, Open Source Software oder Diagnose & Qualität. Hier kommen auf Initiative unserer Mitglieder immer wieder neue Themen dazu. Auch dafür vielen Dank! Wir freuen uns schon auf Ihre wei- teren Anregungen. Des Weiteren danken wir dem Geschäfts- führer, Heiko Bartschat, und den Cluster- Managern Rüdiger Busch und Patrick Ha- berstroh. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz haben sie neben vielen anderen Aufgaben die Durchführung der wiederum über 60 Veranstaltungen in diesem Jahr ermög- licht. Dazu kommt der gute Support von den weiteren Mitarbeitern der Geschäfts- stelle in Augsburg. 2010 war ein Jahr wichtiger Fachmessen. Dazu zählt in erster Linie die AUTOMA- TICA im Juni in München, auf der wir mit einem großen Gemeinschaftsstand mit sechs Mitausstellern vertreten waren. Der Messeauftritt ist auf große Resonanz bei den Besuchern und bei der Fachpresse gestoßen. Eine weitere richtungsweisende Messe war die eCarTec. Bei der Elektro- mobilität spielen mechatronische Systeme eine besonders große Rolle. Stichworte sind hochintegrierte sowie bauraum- und gewichtsoptimierte Fahrzeugantriebe als auch eine effiziente Speicherung und Rückführung von elektrischer Energie. Hier kooperieren wir eng mit anderen bay- erischen Clustern und haben selbst schon mehrere Projekte auf den Weg gebracht. Die MOTEK im September bestätigte einen für uns sehr erfreulichen Trend: Immer mehr Unternehmen nutzen die Möglichkeit, sich bei uns auf dem Ge- meinschaftsstand zu präsentieren. Dort profitieren Sie außer durch den Komplett- service bei Standplanung, -bau und -be- treuung auch durch einen insgesamt für die Besucher attraktiven Stand und dem konzentriert angebotenen Mechatronik- Knowhow der Mitaussteller. Positiver Ne- beneffekt sind die intensiven Kontakte der Aussteller untereinander. Auch 2011 wer- den wir wieder auf Messen wie der akade- mika, der BAIKA Zulieferer Innovativ, der MOTEK oder der eCarTec mit Gemein- schaftsständen vertreten sein. Der Cluster Mechatronik & Automation e.V. fördert die aktive Kommunikation von Wissenschaft und Wirtschaft. Unsere Clustermanager unterstützen Firmen und wissenschaftliche Einrichtungen bei der Vorbereitung und Durchführung von bi- lateralen Entwicklungskooperationen ge- nauso wie bei der Entwicklung öffentlich geförderter F&E–Verbundprojekte. Besondere Höhepunkte sind dabei die Präsentationen von Verbundprojekten: Im November fand am iwb Anwenderzentrum in Augsburg ein Cluster-Workshop zur au- tomatisierten Fertigung von Kohlenstoff- faserverstärkten Kunststoffen, kurz CFK, mittels mechatronischer Komponenten und Anlagen statt. Die etwa 100 Teilneh- mer informierten sich über die aktuellsten technologischen Entwicklungen. Das ent- sprechende Verbundforschungsprojekt „CFK-Tex“ weist den Weg in einen Zu- kunftsmarkt mit hohem Wachstumspoten- zial. Es ist uns eine Vernetzung auf sehr hohem Niveau gelungen, von der alle am Projekt Beteiligten stark profitiert haben. Zum Schluss möchten wir noch das In- ternationale Forum Mechatronik anspre- chen, das dieses Jahr in Winterthur in der Schweiz stattfand und wieder auf viel Re- sonanz gestoßen ist. Nächstes Jahr wird die von uns im Jahr 2005 initiierte Konferenz am 21. und 22. September 2011 wieder in Bayern statt- finden, dieses Mal im Zentrum der ost- bayerischen Mechatronikregion auf dem Technologie-Campus in Cham. Es lohnt sich, diesen Termin vorzumerken! Es erwarten Sie geballte, wirtschaftsnahe und praxisrelevante Fachinformationen, ein reger Expertentausch auf internatio- naler Ebene, interessante Unternehmens- besuche und vieles mehr. Der ‚Call for Pa- pers‘ hat gerade begonnen. Themen sind u.a. Mechatronik im Design, Mechatroni- sche Organisation, effiziente Produktion sowie Antriebstechnik, Mikro-Mechatronik, Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer internationalen Plattform vor kompeten- tem Fachpublikum zu präsentieren. Natürlich werden wir auch 2011 wieder ein breites Veranstaltungsprogramm an- bieten. Ausführliche Vorankündigungen dazu finden Sie in unserem Newsletter und natürlich – immer aktuell - auf unserer Homepage www.cluster-ma.de. Damit wollen wir es mit dem Ausblick für 2011 belassen und Ihnen noch ein Zitat mit in die Weihnachtszeit geben: In diesem Sinn wünschen wir Ihnen er- holsame und frohe Feiertage und einen friedlichen Jahreswechsel. „Die wahre Großzügigkeit der Zukunft ge- genüber besteht darin, in der Gegenwart alles zu geben.“ Prof. Dr.-Ing. Klaus Feldmann Clustersprecher und Vorstand Prof. Dr.-Ing. Gunther Reinhart Clustersprecher und Vorstand Albert Camus

Transcript of Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder...

Page 1: Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer

Ausgabe Dezember 2010

Seite 1 von 8

Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V.

Liebe Leserinnen und liebe Leser!

Das Jahr 2010 neigt sich dem Ende zu. Wir danken allen Aktiven vom Cluster Me-chatronik & Automation e.V. ganz herzlich für Ihr Engagement. Ein Netzwerk ist nur so lebendig wie sei-ne Mitglieder. Unser Dank geht an erster Stelle an unsere rund 200 Mitglieder und Partner. Die Cluster-Treffs finden ja zum Großteil bei einer Firma oder einem For-schungsinstitut statt und meistens ist hier eine interessante Besichtigung für die Teilnehmer eingeschlossen.

Wichtig sind auch die Arbeitskreise in un-seren Themengruppen wie beispielsweise Antriebstechnik, Mikro-Mechatronik, Ad-aptronik, Mechatronische Organisations-entwicklung, Open Source Software oder Diagnose & Qualität. Hier kommen auf Initiative unserer Mitglieder immer wieder neue Themen dazu. Auch dafür vielen Dank! Wir freuen uns schon auf Ihre wei-teren Anregungen.

Des Weiteren danken wir dem Geschäfts-führer, Heiko Bartschat, und den Cluster- Managern Rüdiger Busch und Patrick Ha-berstroh. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz haben sie neben vielen anderen Aufgaben die Durchführung der wiederum über 60 Veranstaltungen in diesem Jahr ermög-licht. Dazu kommt der gute Support von den weiteren Mitarbeitern der Geschäfts-stelle in Augsburg. 2010 war ein Jahr wichtiger Fachmessen. Dazu zählt in erster Linie die AUTOMA-TICA im Juni in München, auf der wir mit einem großen Gemeinschaftsstand mit sechs Mitausstellern vertreten waren. Der Messeauftritt ist auf große Resonanz bei den Besuchern und bei der Fachpresse gestoßen. Eine weitere richtungsweisende Messe war die eCarTec. Bei der Elektro-mobilität spielen mechatronische Systeme eine besonders große Rolle. Stichworte sind hochintegrierte sowie bauraum- und gewichtsoptimierte Fahrzeugantriebe als auch eine effiziente Speicherung und Rückführung von elektrischer Energie. Hier kooperieren wir eng mit anderen bay-erischen Clustern und haben selbst schon mehrere Projekte auf den Weg gebracht.

Die MOTEK im September bestätigte einen für uns sehr erfreulichen Trend:

Immer mehr Unternehmen nutzen die Möglichkeit, sich bei uns auf dem Ge-meinschaftsstand zu präsentieren. Dort profitieren Sie außer durch den Komplett-service bei Standplanung, -bau und -be-treuung auch durch einen insgesamt für die Besucher attraktiven Stand und dem konzentriert angebotenen Mechatronik-Knowhow der Mitaussteller. Positiver Ne-beneffekt sind die intensiven Kontakte der Aussteller untereinander. Auch 2011 wer-den wir wieder auf Messen wie der akade-mika, der BAIKA Zulieferer Innovativ, der MOTEK oder der eCarTec mit Gemein-schaftsständen vertreten sein.

Der Cluster Mechatronik & Automation e.V. fördert die aktive Kommunikation von Wissenschaft und Wirtschaft. Unsere Clustermanager unterstützen Firmen und wissenschaftliche Einrichtungen bei der Vorbereitung und Durchführung von bi-lateralen Entwicklungskooperationen ge-nauso wie bei der Entwicklung öffentlich geförderter F&E–Verbundprojekte.

Besondere Höhepunkte sind dabei die Präsentationen von Verbundprojekten: Im November fand am iwb Anwenderzentrum in Augsburg ein Cluster-Workshop zur au-tomatisierten Fertigung von Kohlenstoff-faserverstärkten Kunststoffen, kurz CFK, mittels mechatronischer Komponenten und Anlagen statt. Die etwa 100 Teilneh-mer informierten sich über die aktuellsten technologischen Entwicklungen. Das ent-sprechende Verbundforschungsprojekt „CFK-Tex“ weist den Weg in einen Zu-kunftsmarkt mit hohem Wachstumspoten-zial. Es ist uns eine Vernetzung auf sehr hohem Niveau gelungen, von der alle am Projekt Beteiligten stark profitiert haben.

Zum Schluss möchten wir noch das In-ternationale Forum Mechatronik anspre-chen, das dieses Jahr in Winterthur in der Schweiz stattfand und wieder auf viel Re-sonanz gestoßen ist.

Nächstes Jahr wird die von uns im Jahr 2005 initiierte Konferenz am 21. und 22. September 2011 wieder in Bayern statt-finden, dieses Mal im Zentrum der ost-bayerischen Mechatronikregion auf dem Technologie-Campus in Cham. Es lohnt sich, diesen Termin vorzumerken! Es erwarten Sie geballte, wirtschaftsnahe

und praxisrelevante Fachinformationen, ein reger Expertentausch auf internatio-naler Ebene, interessante Unternehmens-besuche und vieles mehr. Der ‚Call for Pa-pers‘ hat gerade begonnen. Themen sind u.a. Mechatronik im Design, Mechatroni-sche Organisation, effiziente Produktion sowie Antriebstechnik, Mikro-Mechatronik, Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer internationalen Plattform vor kompeten-tem Fachpublikum zu präsentieren.

Natürlich werden wir auch 2011 wieder ein breites Veranstaltungsprogramm an-bieten. Ausführliche Vorankündigungen dazu finden Sie in unserem Newsletter und natürlich – immer aktuell - auf unserer Homepage www.cluster-ma.de.

Damit wollen wir es mit dem Ausblick für 2011 belassen und Ihnen noch ein Zitat mit in die Weihnachtszeit geben:

In diesem Sinn wünschen wir Ihnen er-holsame und frohe Feiertage und einen friedlichen Jahreswechsel.

„Die wahre Großzügigkeit der Zukunft ge-genüber besteht darin, in der Gegenwart alles zu geben.“

Prof. Dr.-Ing. Klaus FeldmannClustersprecher und Vorstand

Prof. Dr.-Ing. Gunther ReinhartClustersprecher und Vorstand

Albert Camus

Page 2: Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer

Ausgabe Dezember 2010

Seite 2 von 8

Cluster-Veranstaltungen (Teil 1)

Viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft Cluster-Treff bei der Firma InnoSenT GmbH zum Thema Radarsensorik

Am 26. November fand in Donnersdorf/Nordbayern eine spannende Veran-staltung vom Cluster Mechatronik & Automation e.V. in Zusammenarbeit mit dem Automation Valley Nordbay-ern und den nordbayerischen Indus-trie- und Handelskammern statt. Mit dem Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Gerhard Eck (MdL), und dem Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Fi-nanzen, Franz Josef Pschierer (MdL) waren zwei Staatssekretäre unter den zahlreichen Teilnehmern. InnoSenT beschäftigt in Deutschland über 120 Mitarbeiter und ist auf dem Fachgebiet Radarsensorik weltweit Marktführer. Aufgrund der hohen Innovationskraft und des starken Wachstums in den ver-gangenen Jahren ist das Unternehmen 2009 unter die 50 besten bayerischen Unternehmen gewählt worden.

Das Interesse an dem Cluster Treff zum Thema „Einsatz von Radarsensorik in der Automation und in industriellen Anwen-dungen“, der am Freitag, den 26. Novem-ber bei der InnoSenT GmbH stattfand, übertraf die Erwartungen von Veranstal-tern und Gästen gleichermaßen: Über 60 Teilnehmer kamen zum Firmensitz von In-noSenT nach Donnersdorf, um sich über die aktuellsten Anwendungen von Radar-technik zu informieren. Die Themen des anspruchsvollen Fachprogramms reichten von der industriellen Sensorik über den Einsatz von Mikrowellen zur Personen-kontrolle bis zur intelligenten Steuerung von Straßensensorik. Danach stand fest, dass die Radarsensorik in vielen unter-schiedlichen Bereichen im Kommen ist.

(v.l.n.r.:) Heiko Bartschat, Geschäftsführer Cluster Mechatronik & Automation, Oliver Freitag, IHK Würzburg Schweinfurt, Dr. Wolfgang Weidmann, Geschäftsführer InnoSenT, Robert Mock, Ge-schäftsführer InnoSenT, MdL Franz Josef Pschierer, Staatssekretär Ministerium der Finanzen, Landrat Harald Leitherer, MdL Gerhard Eck, Staatssekretär Ministerium des Inneren, Rüdiger Busch, Clustermanager Mechatronik & Automation.

Statements zur Veranstaltung im Überblick:

Interessierte Teilnehmer bei der InnoSenT GmbH in Donnersdorf.

Die aktuelle Produktion des Unternehmens beträgt mehr als 1,5 Mio. Radarsensoren pro Jahr. Laut Aussage von Dr. Wolfgang Weidmann, Geschäftsführer von Inno-SenT geht der Trend dahin, immer kleiner, immer billiger und Sensoren mit immer mehr Funktionen zu produzieren. Die Pro-dukte sind heute überall präsent. Beispiel Automotive: Hier baut InnoSenT quasi den Radar-Schutzschild für das Auto. Einsatzbeispiele in der Bahntechnik sind Geschwindigkeitsmessungen beim ICE oder Sicherheitssensorik für fahrerlose U-Bahnen. Auch 98 Prozent der Sensorik in automatischen Türen bestehen heute aus Radarsensoren. Der einfache Grund: Infrarotsensoren erkennen hochwertige Textilien nicht mehr.

→ „Der Freistaat Bayern versucht die Clus-ter auch weiterhin nach Kräften zu unterstüt-zen und zu fördern. Die Tatsache, dass der Cluster Mechatronik auch an einem Freitag-nachmittag nach der Fachmesse SPS so vie-le Teilnehmer mobilisieren kann, zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“.

Franz Josef Pschierer (MdL), Staatssekre-tär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen

→ „Unternehmen wie InnoSenT sind für die regionale Entwicklung sehr wichtig. Wir sind stolz darauf, dem Unternehmen vor 10 Jah-ren eine Infrastruktur zur Verfügung gestellt zu haben, die es in seiner Expansion zum Weltmarktführer unterstützen konnte. Ar-beitsplätze müssen dorthin, wo die Menschen leben. Dass ich in meiner jetzigen Funktion als Staatssekretär des Inneren den Kontakt zu InnoSenT auf eine inhaltliche Ebene stellen konnte, freut mich außerordentlich“.

Gerhard Eck (MdL), Staatssektretär im Bay-erischen Staatsministerium des Inneren.

→ „Dieser Cluster-Treff hat uns interessante Unternehmen ins Haus gebracht. Wir danken den Veranstaltern für Ihr Engagement und freuen uns über die vielen, neuen Kontakte, die wir sicherlich nachverfolgen werden“.

Robert Mock, Geschäftsführer, InnoSenT GmbH, Donnersdorf

Page 3: Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer

Ausgabe Dezember 2010

Seite 3 von 8

Technik & Innovation

Fachbericht von Prof. Dr.-Ing. Gunther Reinhart, M. Sc. Claudia Ehinger, Dipl.-Ing. (FH) Gerhard StraßerAutomatisierungslösungen bei der Herstellung von Faserverbund-Preforms (Teil 1)

1) Einleitung

Vor allem im Transportsektor steigt die Nachfrage nach ressourcenschonenden Lösungen zur Steigerung der Energie-effizienz. Der Einsatz von neuartigen Leichtbautechnologien und insbesondere Faserverbundwerkstoffen (FVW) bietet hierbei enormes Potential. Bauteile aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) bilden aufgrund ihrer hervorra-genden mechanischen Eigenschaften die größte Gruppe unter den FVW. Die zahlreichen Vorteile von CFK-Bauteilen gegenüber konventionellen Bauteilen, wie z. B. hohe Steifigkeit, Korrosionsbestän-digkeit, beanspruchungsgerechte Ausle-gung u. v. m., werden nicht nur in Hoch-technologie-branchen wie der Luft- und Raumfahrt genutzt. In den letzten Jahr-zehnten entdeckten immer mehr Bran-chen diesen innovativen Werkstoff und dessen Vorteile für ihre Anwendungen (siehe Abbildung 1) (EHRENSTEIN 2006; MITSCHANG ET AL. 2004).

Eine weitere Verbreitung von Composite-Strukturen wird derzeit noch durch Ein-schränkungen im Herstellungsprozess limitiert. Vor allem das Fehlen von auto-matisierten und damit prozesssicheren und wirtschaftlichen Fertigungsschritten verhindert eine Ausweitung dieser Tech-nologie in Schlüsselbranchen wie der Au-tomobilindustrie. Der derzeitige Herstel-lungsprozess von CFK-Bauteilen ist stark von manuellen Arbeitsschritten geprägt, welche hohe Fertigungskosten sowie eine mangelnde Reproduzierbarkeit und Pro-zessverkettung bei der Herstellung mit sich ziehen (KLEINEBERG ET AL. 2000). Vor diesem Hintergrund befasst sich das Forschungsprojekt CFK-Tex, welches mit freundlicher Unterstützung des Clusters für Mechatronik & Automation e. V. initi-iert wurde, mit der Entwicklung von intelli-genten Automatisierungslösungen bei der Herstellung von CFK-Bauteilen.

2) Versuchsumgebung

In den letzten Jahren kann ein verstärkter Trend hin zu trocken CF-Textilien und der Verwendung innovativen Infusionstechni-ken beobachtet werden (CHOKRI 2008). Im Gegensatz zu prepreg-Materialien (bereits mit Harz vorimprägnierte Halb-zeuge), welche gekühlt gelagert und im Autoklaven ausgehärtet werden, entste-hen hierbei geringere Lagerungs- und In-vestitionskosten. Beispielhaft kann als in-novative Infusionstechnik das von EADS entwickelte und patentierte VAP (Vacuum Assisted Process) -Verfahren angeführt werden. Der Herstellungsprozess eines CFK-Bauteils mittels des VAP-Verfahrens wird in Abbildung 2 dargestellt.

Zu Beginn des Fertigungsprozesses wird das trockene Halbzeug als Rollenware angeliefert und anschließend CAD-basiert zugeschnitten. Nach dem manuellen Ab-sortieren der Zuschnitte werden diese vom Werker in Lagersystem eingelegt. Für eine genaue Positionierung der Zuschnit-te wird die Sollkontur auf das Formwerk-zeug projiziert. Der Werker ist dadurch in der Lage den Zuschnitt positionsgenau auf das Formwerkzeug zu drapieren. Anschließend wird der Zuschnitt auf der Unterlage fixiert, indem das thermoplas-tische Bindervlies auf der Rückseite des Zuschnittes durch Wärmeeinbringung aufgeschmolzen wird. Dieser Vorgang wird solange für jede Lage wiederholt, bis der sogenannte Vorformling (Preform) fertig ist. Anschließend wird, ebenfalls manuell, ein komplexer Vakuumaufbau erstellt. Durch die integrierte semiperme-able Schicht kann bei einer Evakuierung des Bauteils die Luft entweichen, wohin-gegen das injizierte Harz zurückgehalten wird und die Preform durchtränkt (SAER-TEX GMBH & CO. KG 2010). Nach einer Aushärtung des Bauteils kann dieses anschließend für die weitere Verwendung nachbearbeitet werden.

Die hohen Kosten, welche durch den auf-wändigen, vorwiegend manuellen Her-stellungsprozess entstehen, limitieren die Attraktivität von CFK-Bauteilen in vielen Einsatzbereichen. Hinzu kommt, dass Fertigungsfehler erst am Ende des Her-stellungsprozesses und nicht am Entste-hungsort detektiert werden, was zu hohen Ausschussraten führt. Die Herstellung von qualitativ hochwertigen Bauteilen in reproduzierbaren Prozessen jedoch stellt hohe Anforderungen an eine dringend be-nötigte Automatisierungslösung. Aufgrund der geringen Stückzahl und hohen Varian-tenvielfalt werden hochflexible, modulare Systeme benötigt, welche sich an das jeweilige Fertigungsszenario anpassen können (REINHART ET AL. 2010B).

Am iwb Anwenderzentrum Augsburg wer-den grundlegende Automatisierungsan-sätze für den Herstellungsprozess von CFK-Bauteilen erforscht. Im Rahmen des Forschungsprojektes CFK-Tex wurde ein roboterbasierter Endeffektor für das Ab-sortieren der Zuschnitte vom Schneid-tisch sowie ein weiterer Endeffektor für die automatisierte Erstellung der Preform auf dem bereitgestellten Formwerkzeug entwickelt.

Abbildung 1: Entwicklung des Bedarfs an koh-lenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK)(MITSCHANG ET AL. 2004).

Abbildung 2: Fertigungsprozess eines CFK-Bauteils im VAP-Verfahren.

Abbildung 3: Versuchsumgebung am iwb Anwenderzentrum Augsburg mit roboterba-sierten Endeffektoren zum Absortieren und Preformen.

„Teil 2 dieses Fachberichts“ folgt in der kommenden Januarausgabe.

Page 4: Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer

Ausgabe Dezember 2010

Seite 4 von 8

Fachseminar am Lehrstuhl FAPS am 1. Dezember 2010 Aktuelle Entwicklungen zur Aufbau und Verbindungstechnik

Cluster-Veranstaltungen (Teil 2)

Im Fokus der Veranstaltung stand der Einsatz neuer Materialien und Ferti-gungsverfahren. Trotz des Winterein-bruchs mit viel Schnee war kaum noch ein Platz frei.

Rund 50 Teilnehmer nutzen die Chan-ce, sich im Labor des Lehrstuhls FAPS (Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik) direkt mit den Wissenschaftlern auszutauschen. Der Lehrstuhl FAPS beschäftigt sich am Standort im Nordostpark mit der Entwick-lung alternativer elektronischer Baugrup-pen. Dazu zählen optische Komponenten, Folienschaltungen, MID-Strukturen und Basistechnologien. Dabei wird die kom-plette Prozesskette in der Elektronikpro-duktion abgebildet und untersucht. Auch das Kompetenz- und Technologiezentrum für die Entwicklung räumlicher elektroni-scher Baugruppen ist dort angesiedelt.

Anhand konkreter Beispiele zeigten Prof. Dr. Jörg Franke sowie seine Mitarbeiter Dr. Florian Schüssler und Michael Rösch technische Lösungen auf, an denen sein Lehrstuhl forscht und gemeinsam mit Unternehmen an Entwicklungslösungen arbeitet. Dazu gehören beispielsweise Projekte zur Löt-Beständigkeit, zum Aero-sol-Jet Verfahren oder zur Zuverlässigkeit mikromechatronischer Systeme mit Chip auf MID und flexiblen Substraten.

Interessante Ergebnisse aus der In-dustrie zum Thema Spezielle bleifreie Lotpasten für erhöhte Zuverlässigkeit präsentierte Anton Miric von W.C. He-raeus GmbH in Hanau. Mit speziellen Legierungen auf Leiterplatten können er-höhte Scherfestigkeiten für passive Bau-elemente erreicht werden; ebenso eine

Temperaturwechselbeständigkeit von -40 bis +125 Grad Celsius. Der Schmelzpunkt liegt dabei bei 206 Grad Celsius. Die aktuellen Trends in der Leiterplatten-fertigung beleuchtete Georgi Georgiev von der Firma KSG Leiterplatten GmbH in Gornsdorf. Als Trend identifizierte er Mi-niaturisierung und Systemintegration, Si-cherheit, Umwelt-Aspekte sowie besseres Leistungsmanagement. Die Anwendungs-gebiete reichen von der Automobilindus-trie, Unterhaltungselektronik, alternative Energiequellen, Mobilität, Kommunikation in alle Bereiche des täglichen Lebens. Die „Iceberg“-Technologie ist laut Georgi Georgiev eine neue Technologie, um Leis-tungsschaltkreise zusammen mit Steue-rungsmodulen auf der gleichen Leiterplat-te zu vereinen. Ein weiterer Themenblock beschäftigte sich mit dem Thema Produktion. Ein mo-dulares Maschinenkonzept zur präzisen und flexiblen Mikromontage präsentierte

Markus Thamm von der HÄCKER Au-tomation GmbH, Schwarzhausen. Rolf Diehm von der SEHO Systems GmbH, Kreuzwertheim, referierte in diesem Zu-sammenhang über flexible Lötprozesse für die Umsetzung sich wandelnder Pro-duktanforderungen. Nach weiteren spannenden Referaten und Präsentationen diskutierten die Teil-nehmer bis nach 19 Uhr. Hier war Zeit, individuelle Problemstellungen und spezi-fische Sachfragen mit kompetenten Fach-leuten zu besprechen. Fazit: Eine Veran-staltung mit Tiefgang und viel Raum für Austausch.

Großes Interesse aller Teilnehmer beim Fach-seminar am Lehrstuhl FAPS mit Fokus auf den Einsatz neuer Materialien und Fertigungsver-fahren.

FIRST Lego League 2010Regionalwettbewerb der FIRST LEGO League am 27. November war ein voller ErfolgAufgrund der immer größer werden-den Ingenieurlücke in Deutschland, ist es uns, dem Cluster Mechatronik & Automation, ein Anliegen, Kinder und Jugendliche möglichst früh an Technik heranzuführen und zu begeistern. Um dieses Ziel zu erreichen, veranstaltet der Cluster zusammen mit der TUM School of Education jedes Jahr einen Wettbewerb bei dem Schülerteams aus ganz Bayern mit selbstentwickel-ten LEGO-Robotern gegeneinander antreten.

Ziel ist dabei, den Roboter so zu program-mieren, dass er autonom fahrend in einem Parcours möglichst viele Aufgaben inner-halb von zweieinhalb Minuten löst. Neben dem eigentlichen Robot-Game müssen sich die Kinder bei diesem Wett-bewerb auch in den Disziplinen Robot-Design, Teamwork und dem halten einer kurzen Präsentation bewerten lassen.

Der gesamte Wettbewerb findet im Rah-men der FIRST Lego League statt, die Weltweit organisiert wird und bei der ein Team über mehrere Ausscheidungsstufen Weltmeister werden kann.

Der Wettbewerb wird jedes Jahr un-ter einem anderen Motto ausgetra-gen. Das Motto dieser Saison lautet „Body Forward“, Einfluss der

Biomedizintechnik auf das menschliche Leben. Für die Teams bedeutete dies auf der einen Seite, dass Sie in ihren Präsen-tationen auf Forschungsthemen und Ent-wicklungen in diesem Bereich eingehen müssen und auf der anderen Seite, dass sie im Rahmen des Robot-Games Aufga-ben wie Bandagieren eines Knochenbru-ches oder Einsetzen eines Stends erfüllen müssen.

Da-Steam aus Weilheim feiert seinen Sieg.

Page 5: Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer

Ausgabe Dezember 2010

Seite 5 von 8

FLL - Sieger der einzelnen Kategorien im Überblick Robot Game: 1. Platz: Da-Steam, Gymnasium Weilheim Oberhausen2. Platz: Electronics, Gymnasium Tegernsee3. Platz: Dr. House und Garten, Hauptschule Dr. A. Weissenbach Telfs Robot-Design: 1. Platz: Da-Steam, Gymnasium Weilheim Oberhausen2. Platz: Robo Fleißers, Marieluise-Fleißer-Realschule München3. Platz: Ammersee Robots, Ammersee-Gymnasium Dießen Teamwork: 1. Platz: Allgäu Robotics, Allgäu-Gymnasium Kempten2. Platz: Electronics, Gymnasium Tegernsee3. Platz: Die Entwickler, Hauptschule Burgkirchen Forschungspräsentation: 1. Platz: Electronics, Gymnasium Tegernsee2. Platz: Da-Steam, Gymnasium Weilheim Oberhausen3. Platz: Allgäu Robotics, Allgäu-Gymnasium Kempten

Gesamtsieg:1. Platz: Da-Steam, Gymnasium Weilheim Oberhausen2. Platz: Electronics, Gymnasium Tegernsee3. Platz: Allgäu Robotics, Allgäu-Gymnasium Kempten

Jetzt Mitglied werden!

Unternehmen und Einrichtungen, die bis Ende Januar Mitglied beim Cluster Mechatronik & Automation werden, erhalten im Jahresbericht 2010 die Möglichkeit, Ihr Leistungs-spektrum auf einer DIN A 4- Seite zu präsentieren. Eine schnelle Entscheidung für die Mitgliedschaft lohnt sich auf vielfache Weise.

Alle Informationen zur Mitgliedschaft finden Sie auf unserer Homepage unter www.cluster-ma.de

Fachforum in Nürnberg am 30.11.2011 Kosten und Energie sparen durch effiziente FördertechnikDer Cluster Mechatronik & Automation veranstaltete gemeinsam mit der IHK Nürnberg und dem Cluster Leistungs-elektronik ein spannendes Fachforum. Über 90 Teilnehmer aus Deutschland und dem angrenzenden Österreich kamen in den Festsaal des Stunden-werks der Universität Erlangen- Nürn-berg. Eine begleitende Fachausstel-lung ergänzte das breite Spektrum an Vorträgen.

→ „Wir reden in der Intralogistik über ein riesiges Energieeinsparpotenzial. Die Amor-tisationszeit neuer Anlagen beträgt knapp unter zwei Jahre. Bei der Modernisierung äl-terer Anlagen beträgt diese rund acht Jahre“.

Gerhard Schmidt, Project Manager Industri-al Automation Systems bei der Siemens AG, Nürnberg

Die obige Aussage verdeutlichte anschau-lich die Relevanz der Thematik des Fach-forums.

Detlef Klinkhammer von der Klinkhammer Förderanlagen GmbH in Nürnberg gab konkrete Tipps zum Energiesparen: Dazu gehört in erster Linie Energierecyceln (Speichern, Umverteilen, Rückspeisen), im Jahreszyklus den Verbrauch messen,

Verbraucher identifizieren und in eige-nen Energieeinsparprojekten die Ener-giefresser beheben. Und das bei voller Funktionsfähigkeit.

Peter Graf, Leiter Auftragsbearbeitung und – konstruktion Software/Hardware im Bereich Pack- und Palettiertechnik von der KRONES AG präsentierte ein Pra-xisbeispiel aus der Getränkeindustrie. Das Unternehmen investiert jährlich fünf Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung und hat das firmeninterne ‚enviro‘-Programm zum Energieeinsparen initiiert. Unter ‚enviro‘ werden Anlagen mit höchster Energieeinsparung geliefert.

Mit seinem Zitat unterstrich er eine Kern-aussage aus dem Beitrag Effizienzpoten-tiale bei elektrischen Anlagen von Karl-heinz Wirsching, Produktmanagement Leistungselektronik bei der Baumüller Nürnberg GmbH.

→ „Unsere Kunden verlangen von uns Anlagen, die selbst bei Stromausfall und Softwareabsturz noch lieferfähig sind“.

Detlev Klinkhammer, Geschäftsführer, Klink-hammer Förderanlagen GmbH, Nürnberg

Prof. Dr.-Ing. Willibald Günthner vom Lehrstuhl für Fördertechnik Material-fluss Logistik der TU München referier-te zur Roadmap nachhaltige Entwick-lung und analysierte den Grünen Hype und was tatsächlich dahinter steckt.

Auf der begleitenden Fachausstellung be-teiligten sich u.a. die Sweet Light GmbH, die TU München Lehrstuhl für Förder-technik Materialfluss und Logistik, die, Siemens AG und viele weitere Firmen, Lehreinrichtungen und Organisationen.

Die Veranstaltung zum Thema Intralogis-tik stieß bei allen Teilnehmern auf großes Interesse.

→ „In Vergleichsmessungen unterschied-licher Hersteller haben wir ein klares Kennwerteprofil im dynamischen Laufzyk-lus erhalten und auf dieser Basis unseren Antriebsstrang optimiert. Für uns ist nicht der Wirkungsgrad entscheidend, sondern die Effizienz im optimalen Leistungsbe-reich. Es geht nicht nur um den Antrieb, sondern um das System im gesamten.“

Peter Graf, Leiter Auftragsbearbeitung u. -konstruktion Software / Hardware im Be-reich Pack- u. Palettiertechnik, Krones AG, Neutraubling

Page 6: Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer

Ausgabe Dezember 2010

Seite 6 von 8 Fortsetzung auf Seite 7

14. Automation Valley Kooperationsforum am 9. Dezember in der IHK-Akademie in Nürnberg Im Zeichen der SpitzenclusterbewerbungRund 150 Teilnehmer aus ganz Nord-bayern kamen zum 14. Kooperationsfo-rum des Automation Valley Nordbayern und des Clusters Mechatronik & Auto-mation nach Nürnberg. Im Mittelpunkt standen die Präsentation des Antrages sowie die weiteren Schritte für die Be-werbung zum Spitzenclusterwettbe-werb.

Ziel des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und For-schung (BMBF) ist es, leistungsfähige Cluster auf dem Weg in die internationale Spitzengruppe zu unterstützen und regio-nale Innovationspotentiale in dauerhafte Wertschöpfung zu befördern. Dadurch sollen Wachstum und Arbeitsplätze gesi-chert bzw. geschaffen und der Innovati-onsstandort Deutschland attraktiver ge-macht werden. Eine hochrangig besetzte, unabhängige Jury wählt bis zu fünf Spit-zencluster aus, die über einen Zeitraum von maximal fünf Jahren mit insgesamt bis zu 200 Millionen Euro gefördert wer-den können.

„Die Aufgabe der heutigen Veranstal-tung ist es, sich über die Bewerbung des Automation Valleys am Spitzencluster-Wettbewerb zu informieren. Dazu zählen neben der Gestaltung des Bewerbungs-verfahrens auch die Informationen über

die Abwicklung und Antragstellung ein-zelner Forschungskooperationsprojekte und natürlich, die Region auf den Wettbe-werb einzuschwören,“ erklärte Dr. Robert Schmidt, Leiter Abteilung Umwelt der IHK Nürnberg.

Leiter des Projektteams ist Dr. Ronald Künneth von der IHK Nürnberg. Er stellte die bisher erarbeitete inhaltliche Ausrich-tung des Antrages vor. Unterstützt wird der Antrag u.a. von mehreren Großun-ternehmen wie darunter Siemens, Bosch Rexroth und Schäffler sowie renommier-ten Vertretern des Mittelstandes und der Wissenschaft.

Als Mitbegründer des Automation Valleys und Vertreter des Mittelstands rief Karl-heinz John, Infoteam Software AG seine Unternehmerkollegen auf, diese große Chance optimal zu nutzen. „Obwohl wir als mittelständische Industrie über 70 Pro-zent der Wertschöpfung generieren, fehlt es uns an Lobby. Mit der Beteiligung an diesem Wettbewerb können wir auf uns aufmerksam machen und auch dringend benötigte Fachkräfte für die Region ge-winnen. Wir sind hier nun mal Der Auto-matisierungsstandort in Deutschland.“ Cluster-Sprecher Prof. Dr. Klaus Feldmann steht als Mitglied im

Lenkungsausschuss überzeugt hinter al-len Aktivitäten: „Der Spitzencuster ist eine tolle Möglichkeit, sich für das, was sich die Region über Jahre hinweg erarbeitet hat, zu belohnen.“ Prof. Feldmann vertritt den Cluster Mechatronik & Automation e.V. auch im extra für die Umsetzung des Spitzenclusterantrages gegründeten Ver-eins „Automation Valley Nordbayern e.V.“. Auch Heiko Bartschat, Geschäftsführer vom Cluster Mechatronik & Automation, hat seine Unterstützung verdeutlicht. „Die Zusammenarbeit zwischen dem Automa-tion Valley und uns kann gar nicht enger sein.“

An allen Projekt- Thementischen herrsch-te großer Andrang: Die Moderatoren der Projekttische, an denen Anregungen und Projektideen lebhaft diskutiert wurden, gaben durchweg positives Feedback. Der ‚Marktplatz der Ideen‘ war ein voller Erfolg.

Plenum am 9. Dezember in Nürnberg.

Nachrichten

Kooperation Förderung von Kooperationen mit japanischen Unternehmen und InstitutenBeste Voraussetzungen zur Zusammen-arbeit mit japanischen Unternehmen und Forschungsinstituten – so das Fa-zit einer Delegationsreise mit dem Bay-erischen Wirtschaftsminister Zeil nach Japan Ende November. Die allgemeine weltwirtschaftliche Entwicklung sowie insbesondere der extrem schnelle Auf-stieg des chinesischen Nachbarn zu ei-ner wirtschaftlichen Weltmacht lassen Japans Unternehmen nach neuen Part-nerschaften suchen. Derzeit wird die 150-jährige Freundschaft Deutschland-Japan mit vielen Aktionen begangen. Die Besinnung auf viele Ähnlichkeiten begünstigen zusätzlich eine verstärkte Zusammenarbeit in Entwicklung, Pro-duktion und Vertrieb.

Die hochrangig besetzte Wirtschaftsde-legation konnte bei zahlreichen Firmen-besuchen in Tokyo, Osaka und Nagoya vielversprechende Kontaktgespräche mit unterschiedlichen Firmen und Insti-tuten führen. Fachliche Schwerpunkte waren dabei die Themen Mechatronik/

Automation und Nanotechnologie/Materi-alien. Wertvolle ergänzende Hinweise er-gaben sich durch begleitende Treffen mit dem Deutschen Botschafter, dem Baye-rischen Repräsentanten und dem Gene-ralkonsul in Osaka. Wichtige Einblicke in die japanische Wirtschaft vermittelte ein Round Table mit Vertretern namhafter deutscher Unternehmen in Japan.

Im Großraum Tokyo konzentrierten sich die Besuche auf die beiden großen Ent-wicklungsregionen in Tsukuba Science City und Saitamta-City. Beeindruckend war in Tsukuba die Präsentation des Green Crossover Projektes mit Japans erstem Car-Sharing-Projekt mit E-Cars und solarbetriebener Stromversorgung. Ergänzend konnten im Japan Automobile Research Institute (JARI) aktuelle Themen zur E-Car Entwicklung diskutiert werden. In Saitama City war Gelegenheit zu Be-sichtigungen und intensiven Diskussio-nen mit mittelständischen Unternehmen. Anschließend konnten in einem bestens

vorbereiteten Forum erste Kontakte zwi-schen den vertretenen japanischen Un-ternehmen und den deutschen Delega-tionsmitgliedern geknüpft werden. Diese Gespräche konnten zwischenzeitlich mit japanischen Partnern im Nürnberger Wirtschaftsrathaus vertieft werden. Insbe-sondere zu Themen der Mechatronik und Automation sind weitere Kontakte vorge-sehen.

Goto Precision Engineering Co. Ltd.

Page 7: Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer

Ausgabe Dezember 2010

Seite 7 von 8

Zur Robotertechnik fiel neben praktischen Anwendungen, wie bei Toyota, häufig die Präsentation nahezu spielerischer Appli-kationen auf, wenngleich damit auch der hohe Stand von Kinematik, Software und Sensorik demonstriert werden konnte. Als sehr zukunftsweisend erschienen die Ent-wicklung von Servicerobotern und kom-plexen Prothesen, die auf die Unterstüt-zung von Menschen zielen, wie z.B. bei Fa. Cyberdyne Inc.

Fortsetzung von Seite 6 Mit der Kombination von Firmenbesuchen unterschiedlicher Größe, begleitet von Gesprächen zur akllen wirtschaftspoliti-schen Situation und nicht zuletzt den zahl-reichen Erfolg versprechenden Kontakten mit unseren japanischen Partnern kann die Reise insgesamt als außerordentlich erfolgreich und als viel versprechende Basis für weitere Partnerschaften einge-schätzt werden. Der Cluster Mechatro-nik und Automation wird sich zukünftig

verstärkt engagieren, die Kooperation mit Japan nachhaltig zu entwickeln.

Prof. Dr.-Ing. Klaus FeldmannClustersprecher

Clean Tech FörderprogrammAutodesk unterstützt die Entwicklung innovativer Produkte für nachhaltiges Wirtschaften

Das Autodesk Clean Tech-Partnerprogramm unterstützt Unternehmen, die in die Entwicklung neuer, sauberer Techno-logien investieren und damit zur Lösung der dringendsten Umweltprobleme beitragen, durch sehr günstige Konstruk-tions- und Planungssoftware.

Was beinhaltet das „Clean Tech Förderprogramm“?

Es handelt sich um eine Software Förderung, mit welchem Unternehmen, die im Bereich „Clean Technology“ tätig sind, kostenlos Software im Wert von bis zu € 120.000,-- nutzen können - zu einem Preis von nur € 50,--.

Voraussetzungen der Förderung

Bewerben Sie sich für dieses Förderprogramm. Mögliche Kandidaten sind Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die einen Beitrag zur Lösung von Umweltproblemen leisten. Beispiele hierfür sind: Lösungen zur Verkehrsflußopti-mierung, aus Klärschlamm hergestellte Biokunststoffe oder auch neue Solartechnologien. Voraussetzung ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit einem Autodesk Partner wie CIDEON Systems für die Implementierung und die gemeinsame Publizierung einer Referenzstory.

Über Autodesk

Autodesk ist das weltgrößte Software-Unternehmen für digitales 2D- und 3D-Design und stellt CAD Software für die Bereiche: Architektur, Automotive und Transportwesen, Mechanik und Maschinenbau, Medien und Unterhaltung sowie Versorgung und Telekommunikation her.

Cideon Systems GmbH

CIDEON Systems ist der größte eu-ropäische Händler für Autodesk - Mechanikprodukte und bietet Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau das komplette Spektrum an Produkten und Dienstleistungen, die für ein effizi-entes und modernes Engineering heu-te notwendig sind.

Die Cideons System GmbH mit Sitz in Karlsfeld ist ein neues Mitglied vom Cluster Mechatronik & Automation.

Weitere Infos und Bewerbung für dieses Programm:

[email protected]: 08131 / 5960-0

Die Förderung besteht aus einem Paket aus bis zu fünf Lizenzen der Produkte

AutoCAD ® Inventor® Professional 3D Konstruktionssoftware incl. aller Module

Autodesk® Showcase® Professional Visualisierungssoftware für CAD-Konstruktionen

Autodesk® Vault Manufacturing Datenmanagementsoftware für Konstruktionsdaten

Autodesk® Navisworks® Manage Software zur Projektüberprüfung

Autodesk® Revit® Architecture Software zur Erstellung von Bauzeichnungen

Autodesk® Alias® Design Software zur Entwurfsplanung

Autodesk® Algor® Simulation Software für FEM-Berechnungen und Simulationen

Autodesk® Inventor® Publisher Dokumentations-Software

Page 8: Informationen des Clusters Mechatronik & Automation e.V. · Adaptronik, Kognition & Autonomie oder 3D-MID. Für Referenten ist dieses Forum eine gute Chance, Ihr Knowhow auf einer

Ausgabe Dezember 2010

Seite 8 von 8

Weitere Infos? Wir helfen gerne!

Clustermanager Nordbayern Rüdiger Busch,Tel. +49 (0)911/37 69-199 [email protected]

Clustermanager SüdbayernPatrick HaberstrohTel. +49 (0)821/56 97 97-12 [email protected]

Geschäftsführung des ClustersHeiko BartschatTel. +49 (0)821/56 97 97-11 [email protected]

Impressum

Herausgeber:Cluster Mechatronik & Automation e.V.Beim Glaspalast 186153 Augsburg

Telefon: 08 21/56 97 97-0Telefax: 08 21/56 97 97-50E-Mail: [email protected]

Vereinsreg.-NR.: VR2844Registergericht Augsburg

Redaktion & Kontakt (V.i.S.d.P.):Andreas Kohler, Cluster Mechatronik & Automation e.V. (VR2844 Augsburg),[email protected]

Werden Sie Mitglied im Cluster Mechatronik & Automation e.V.!

Alle Informationen zur Mitgliedschaft fin-den Sie unter:www.cluster-ma.de

Werden Sie Partner im Cluster Mechatronik & Automation e.V.!

Alle Informationen zur Partnerschaft fin-den Sie unter:www.cluster-ma.de

Immer auf dem neuesten Stand sein!

Jetzt den Newsletter mechatroniknews abbonnieren:www.cluster-ma.de

Termin-Vorschau

4. INNOVATIONSGIPFEL - Nachhaltige Innovationen - Spitzentreffen von Vertretern aus Wirtschaft, Forschung, Wissenschaft & Medien 18. Januar 2011, München

7. Kooperationsforum mt Fachausstellung zum Thema „Leiterplattentechnologie für die Leistungselektronik“25. Januar 2011, Nürnberg

Cluster-Workshop zum Thema „Überwinden des Marktwiderstandes und Markteintrittsstrategien für bayerische Unternehmen in die USA26. Januar 2011, Nürnberg

Cluster-Treff zum Thema „Mechatronische Systeme in Elektronischen Anlagen“ bei der E-T-A GmbH in Alt-dorf bei Nürnberg27. Januar 2011, Nürnberg

3. Aachener Informationsmanagement-Tagung 2011 zum Thema „Echtzeitfähigkeit in der Produktion und Logistik durch Smart Objects und effiziente Informationslogistik“1. bis 2. Februar 2011, Aachen

Cluster-Workshop zum Thema „Handlungsempfehlungen für die Verwendung von Open Source Software“9. Februar 2011, Garching

37. Augsburger Konjunkturgespräch17. Februar 2011, Augsburg

Wir danken für die gute Zusammenarbeit im Sinne unseresLeitgedankens „Innovationen vernetzen“. Und freuen uns

auf ein engagiertes Netzwerken im Neuen Jahr.Ihr Team vom Cluster Mechatronik & Automation