Informationen zu Geburt Erster Mutter-Kind-Kontakt Stillen ... · • Hepatitis B (aktiv und...
Transcript of Informationen zu Geburt Erster Mutter-Kind-Kontakt Stillen ... · • Hepatitis B (aktiv und...
Informationen
zu
Geburt
Erster Mutter-Kind-Kontakt
Stillen
Wochenbett
Ihre Team des Perinatalzentrums Ulm
Schwangerschaft & Geburt
Prof. Dr. U. Friebe-Hoffmann, Prof. Dr. F. Reister (Leiter) Sektion Geburtshilfe und Pränatalmedizin
Universitätsfrauenklinik Ulm
Schwangerschaft
Bestimmung des Schwangerschaftsalters und Festlegung des
Entbindungstermins (ET) (40+0 Wo)
o nach dem ersten Tag der letzten Regelblutung (LP) oder
o nach der ersten Scheitel-Steiß-Längenmessung (SSL)
o Frühgeburt < 37 abgeschlossene Wochen
oTermingeburt 37+0 - 42+0 Wochen
oÜbertragung > 42 abgeschlossene Wochen
Vorboten der Geburt
Senkwehen
o einige Wochen vor der Geburt
o noch unregelmäßiges Hartwerden des Bauches
o Senkung des Leibes
Abgang des Schleimpfropfs
o Tage vor der Geburt
o manchmal mit etwas Blut (“Zeichnen“)
Vorzeitiger Blasensprung
o meist innerhalb von 24h vor Wehenbeginn
Die Geburt geht los, wenn Sie……
o ….Wehen alle 5-10 min haben (Normale Alltagstätigkeit muss meist
unterbrochen werden)
o ….starken Druck „nach unten“ spüren
o ….eine stärkere vaginale Blutung haben
o … ein vorzeitiger Blasensprung vorliegt
o wenn sie mögen, dürfen sie bei Wehen
gerne in die Badewanne, wenn Sie nicht
allein zuhause sind
Der Weg in den Kreissaal
o Haupteingang der Uni-Frauenklinik
o Klinikum Michelsberg
o Prittwitzstr. 43, 89075 Ulm
o Parkmöglichkeiten direkt gegenüber dem Haupteingang
odanach können sie langfristig auf den
Parkplatz/in das Parkhaus auf der Rückseite
des Gebäudes (HNO/Augenklinik)
Die 4 Phasen der Geburt
Latenzphaseo unregelmäßige, teils schmerzhafte Wehen (Reifung)
Eröffnungsperiodeo regelmäßige Wehen bis Muttermund vollständig (~1cm/h)
Austreibungs- und Pressperiodeo Muttermund vollständig bis Geburt des Kindes (~60 -90min)
Nachgeburts- oder Plazentarperiodeo ab Geburt des Kindes bis Geburt der Plazenta (~10 -20min)
Wir praktizieren Dammschutz…..
o gerne entbinden wir sie in variabler Position
o Das Köpfchen des Babys dehnt am Ende der Geburt den
Damm
o wir halten den Damm bei Kopfdurchtritt vor allem bei
Geburt in Rückenlage
o dadurch wird der Kopfdurchtritt verlangsamt
o Sie werden angeleitet zum dosierten
Pressen oder Hecheln
Haben Sie Vertrauen - vieles ist Intuition……mod. nach Martius, Geburtsh.
Schmerzen ? – Wir haben was für Sie !
o Massage, Globuli, Wärme
o Schmerzzäpfchen
o Medikamente
o PDA (Spinale)
o Schmerzen sind immer individuell und situationsabhängig
o Die Wehenpause ist zur Erholung – manche Frauen schlafen
dabei auch ein
Wochenbettstation
o Aufenthalt 1-3 Tage
o Ein-, Zwei- und Dreibettzimmer
o Rooming - In / Stillberatung
o Anleitung zur Säuglingspflege
o U2 des Kindes nach 48 Std.
o Hebammennachsorge - kümmern Sie sich zügig darum!
Anmeldung zur Geburt nur bei …..
o …..schwerer mütterlicher Erkrankung
o …..Beckenendlage, Übertragung, Mehrlingen oder
geplantem Kaiserschnitt
o …..Kind mit Besonderheiten (Fehlbildungen)
Erster Mutter-Kind-Kontakt&
Stillen
Susanne Lehr, Hebamme/IBCLC, Leitung Kreissaal & Wochenbettstationen
Universitätsfrauenklinik Ulm
o Nach der Geburt wird das Kind abgetrocknet, stimuliert, es
schreit und beginnt zu atmen
o Es liegt auf dem Bauch der Mutter, Wärme und Berührung
schaffen Geborgenheit & Bindung
(Bondingphase)
o Ein neuer Lebensabschnitt beginnt….
o Spannung, Freude, Neugierde entstehen
Die Phase nach der Geburt…..
o die Brust ist 1-2 C° wärmer nach der Geburt
o das Baby ist in einem ruhigen, aufmerksamen Wachzustand
o es hat einen ausgeprägten Saugreflex
o die Mutter ist ganz auf das Baby konzentriert
o sie schüttet Oxytocin aus – das Liebeshormon, welches auch die
Milchproduktion anregt
Die Natur sorgt für optimale Bedingungen
o Muttermilch ist die perfekte Ernährung im 1. Lebenshalbjahr
o Kolostrum und Muttermilch schützen immunisieren die Kinder
o Stillen ist praktisch, fördert die Gesundheit & die Mutter-Kind-
Bindung
o Es senkt die Kosten im Gesundheitswesen & ist umweltfreundlich
o WHO, Unicef & die Nationale Stillkommission empfehlen
ausschließliches Stillen für 6 Monate
o danach neben geeigneter Beikost solange es Mutter & Kind
wünschen
Bedeutung der Muttermilch
o die Hebamme
o Bücher, DVDs, Zeitschriften, Internet
o
Bei der Entscheidungsfindung zum Stillen helfen….
o Bonding, Re-Bonding, Hautkontakt
o 24-Std. Rooming-in
o Stillen nach Bedarf
mindestens 8 x oder mehr in 24 Std., Stillzeichen
o Korrektes Anlegen und Saugen
Stillpositionen
o Unterstützung durch Partner/Familie
Wochenbettmanager
o Ruhe + Zeit zum Kennenlernen
„Babyflitterwochen“ , Besuchszeiten, Besucher einschränken
o Für zu Hause – Hebamme und Kinderarzt
Rahmenbedingungen für einen guten Start
Impressionen aus unserem Kreissaal
Schwangerenaufnahme
Impressionen aus unserer Ambulanz
Kontakt und Terminvergabe
Wochenbett &
Betreuung des Neugeborenen
Dres. E.-M. Mair / L. Schiefele / S. Baranowski & Dr. W. Lindner (Leiter)Abteilung Neonatologie und Intensivmedizin - Universitätskinderklinik Ulm
Bei der Anpassung nach der Geburt
• benötigt 1 von 10 Neugeborenen direkt nach der Geburt eine fachkundige Hilfe
• benötigt 1 von 100 Neugeborenen direkt nach der Geburt die Hilfe erfahrener Spezialisten
• bei pränatal bekannten Problemen des Kindes sind Vorbereitungen für spezielle Bedürfnisse möglich
• Wir bieten 24h/ 7d
• 2 KinderärztInnen mit Neugeborenenerfahrung
• Oberärzte (Neonatologen), auch abends/ nachts/ Wochenende
• Rufdienste für weitere Spezialisten Kinderkardiologe, Kinderchirurgie, ...
• in Notfällen rasch erfahrenes Personal in notwendiger Anzahl verfügbar
Eine Kinderklinik direkt neben der Frauenklinik-Wofür?
Wir haben auch eine „Känguru-Station“
Hier werden stabile aber kranke Früh- und Neugeborenen mit 24h-Rooming in der Frauenklinik von Kinderärzten & Kinderkrankenpflege mitbetreut
Eine Kinderklinik direkt neben der Frauenklinik-Und…..
Problemlose Geburt (Hebamme/ Geburtshelfer):
• Abtrocknen und Zudecken/ Einwickeln
• Kind bleibt bei Mutter/ Vater
• Überwachung der Anpassung nach Geburt durch Hebamme und Geburtshelfer (Apgar)
• 1. Vorsorgeuntersuchung (U1 durch Hebamme/Geburtshelfer)
Neugeborenes mit auffällige/ schwierige Geburt:
• Verständigung Kinderarzt
• Unterstützung des Kindes nach Bedarf
• Falls möglich zurück zu Eltern
• Sind Probleme des Neugeborenen vorhersehbar:
• Vorbereitung für die speziellen Bedürfnisse des Kindes
Versorgung des Neugeborenen direkt nach Geburt
Muttermilch
• praktisch: immer dabei, keine Fläschchen auskochen, …
• medizinische Vorteile: Seltener Infekte, weniger SIDS, höherer IQ,...
• kein routinemäßiges Zufüttern
Zufüttern oder Ernährung mit Formulanahrung:
• Risikokinder für Unterzucker: Blutzuckerkontrollen für 48h
(z.B. Kinder diabetischer Mütter, Frühgeborene, untergewichtige Neugeborene)
• später Milcheinschuss und ausgeprägte Gewichtsabnahme (>10%)
• bei Frühgeborenen mit Zusätzen (Protein, Mineralien)
• als Medikament (selten)
• CAVE: vegane Ernährung stillender Mütter führt häufig zum Vitaminmangel beim Kind
Ernährung des Neugeborenen
Sichere Schlafumgebung
Nabelpflege
Im Neugeborenenalter:
• Hepatitis B (aktiv und passiv) bei Mutter mit Hepatitis B-Infektion innerhalb der ersten Lebensstunden
ab 6. Lebenswoche beim Kinderarzt
• Rotavirus-Impfung (Durchfallerkrankung)
ab 3. Lebensmonat beim Kinderarzt
• 6-fach- Impfung
• Diphtherie/ Pertussis/ Tetanus
• Polio
• Hepatitis B
• Hämophilus influenzae Typ B (HiB)
• Pneumokokken
Impfungen
• Impfschutz beider Eltern schützen das Kind
• Empfehlungen des Robert- Koch- Institutes
• Schwangere haben ein höheres Erkrankungsrisiko
• Schwangere erkranken schwerer als nicht Schwangere
=> Influenza- Impfung während der gesamten Schwangerschaft empfohlen
• Keuchhusten
• Pertussis (Tdap) wird mit 27-36 SSW empfohlen (Gefahr für kleine Säuglinge)
Übrigens - Impfungen von Schwangeren zum Schutz des ungeborenen und geborenen Kindes
• Ausführliche körperliche Untersuchung (Herz, Lunge, Bauch, Tonus, Reflexe, Augen, Extremitäten)
• Beratung über Vorsorgemaßnahmen
• Ernährung/Wachstum
• Vorbeugende Maßnahmen (Vitamin K, Vitamin D/ Flourid),Impfungen, plötzlicher Kindstod
• ggf. Ultraschall der Hüfte
• Screening
• Stoffwechselscreening, Hörtest, Screening auf
angeborene Herzfehler
• Fragen von Eltern (ggf. Fragen zuvor aufschreiben)
U2 (3.-10. Lebenstag)
Eltern.de
Stoffwechselscreening:
• frühe Erkennung von angeborenen Stoffwechselerkrankungen
• 12 Stoffwechselerkrankungen, 2 Hormonstörungen, Mukoviszidose und SCID
• Angeborene Stoffwechselerkrankungen sind selten (ca. 1:1370 Fälle in Deutschland 2015)
• Abnahme: 48-72 Lebensstunden, ab 36 Lebensstunden möglich
Hörscreening
Screening auf angeborene Herzfehler
Screening- Untersuchungen
Deutsches Ärzteblatt
• Vitamin K:
• Zur Vorbeugung von Blutgerinnungsstörungen, insbesondere Hirnblutungen
• Tropfen bei U 1 (Geburt), U 2 (3-10. LT), U 3 (4.-6. LW)
• Vitamin D:
• Zur Vorbeugung von Rachitis
• Fluorid:
• Kariesprophylaxe
Vorsorgemaßnahmen
• 70% der Neugeborenen entwickeln eine erkennbare Gelbsucht (meist
harmlos)
• Eine schwere Hirnschädigung bei sehr ausgeprägter Gelbsucht können
wir fast immer verhindern
• Screening vor Entlassung mit Bilimeter (optische Messung in der Haut)
• Zu Hause:
• Hebamme
• Kinderarzt
• Wochenstation/Kinderklinik
Neugeborenengelbsucht
• häufigste Unfall bei Kindern im ersten Lebensjahr
• Begünstigende Faktoren: Unruhiges Kind, Hektik, Ablenkung, „dreht sich plötzlich“
→ Nie alleine auf dem Wickeltisch lassen!
Sturz vom Wickeltisch
www.kindersicherheit.de
Kinder schreien, wenn Sie
• Hungrig oder müde sind,
• Die Windel voll ist
• Ihre Stimme hören wollen oder körperlichen
Kontakt suchen
• Kinder schreien 2-3 Stunden am Tag, manche Kinder auch länger
• Kommt Ihr Kind nicht zur Ruhe und Sie wissen nicht mehr was Sie noch tun können-
• Versuchen Sie ruhig zu bleiben und
HOLEN SIE HILFE!
Schütteln Sie niemals Ihr Kind
Frühe Hilfen
Kontakte zu anderen jungen FamilienUnterstützung bei schwierigen
Alltagssituationen
wie kann die Familie unterstützt werdentolle
Kursangebote
Elterncafe
Babytasche
wer kann aufpassen, wenn Mutter krank ist
Familienhebamme
Koordinierungsstelle Frühe Hilfen Stadt Ulm
Frau Eberhardt: Tel.: 0731/161- 5130 oder 0176/1210 3134, Fax: 0731/161- 1649
Frühe Hilfen und Netzwerkkoordination Alb-Donau-Kreis (Dietenheim, Ehingen)
Frau Möller: Tel.: 0731/185- 4381, Fax: 0731/185-4375
Frühe Hilfen und Netzwerkkoordination Alb-Donau-Kreis (Langenau, Laichingen,Blaubeuren)
Frau Ziegler-Hermann: Tel.: 0731/185- 4328, Fax: 0731/185-4375
Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) Landkreis Neu-Ulm
Frau Rasper-Sandmann, Frau Adelmann, Frau Urban: Tel.: 0731/7040- 483 /-485,
Fax: 0731/7040- 671
Frühe Hilfen - Kontakadressen
Ihr Perinatalteam
des Universitätsklinikums Ulm
wünscht Ihnen von Herzen eine gute Schwangerschaft
Bleiben Sie gesund!