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Informationsmanagement– Vorlesung 1: Einleitung Univ.-Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Maass Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftsinformatik im Dienstleistungsbereich (Information and Service Systems ISS) Universität des Saarlandes, Saarbrücken SS 2012 Donnerstags, 10:00 – 12:00 Uhr (s.t.) Audimax, B4 1
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Vorlesungsagenda Übersicht
1. Einleitung Managementsicht des Informationsmanagements 2. Grundlagen des Informationsmanagements 3. Aufgaben des Informationsmanagements (2-stündig!) 4. Management des Informationsmanagements (2-stündig!) 5. IT-Controlling Unternehmensarchitekturen 6. Grundlagen der Unternehmensarchitekturen – Gastvorlesung (2-stündig!) Systemarchitekturen 7. Architekturen von Informationssystemen 8. Webarchitekturen (2-stündig!) 9. Mobile & Cloud Computing Datenmodellierung 10. Grundlagen der Datenmodellierung (2-stündig!) 11. Semantische Datenrepräsentationen (2-stündig!) Prozessmodellierung 12. Grundlagen der Prozessmodellierung
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Organisation: Vorlesung
• Vorlesung: • Studiengänge: Wirtschaftsinformatik (Bachelor), Betriebswirtschaftslehre (Bachelor),
Wirtschaft & Recht (Bachelor), Wirtschaftspädagogik (Bachelor) • 12 Vorlesungstermine • Donnerstags, 10:00 – 11:30 Uhr; teilweise 120 minütige Veranstaltungen; Audimax,
B4 1 • Vorlesungsfolien werden vor dem jeweiligen Termin freigeschalten unter
http://iss.uni-saarland.de/de/teaching/modules/ifm/ • Assistentin: Simone Orth ([email protected])
• Prüfungsmodalitäten: • 6 CP / 4 SWS • Klausur, 120 Minuten (120 Punkte) • Übung: Übung muss bestanden sein, um zur Klausur zugelassen zu werden.
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Organisation: Übung
• Übung: • Besteht aus 11 Übungsstunden und 11 Übungsblättern • Übungsstunde donnerstags, 16:15 – 17:45 Uhr im Audimax (B4 1) • Beginn: 3. Vorlesungswoche (03.05.2012). • Übungsblätter werden vor jeder Übungsstunde auf der ISS-Website hochgeladen
(http://iss.uni-saarland.de/de/teaching/modules/ifm/). Bearbeitung der Übungsblätter erfolgt zu Hause.
• Abgabe der Übungsblätter erfolgt über ein Online-Tool. • Übungsstunde: Lösungen des letzten Übungsblattes werden vorgestellt.
• Bestehen der Übung ist Voraussetzung für die Zulassung zur Klausur: Ø Von 11 Übungsblättern müssen 10 bestanden sein Ø Pro Übungsblatt: Von 5 Aufgabenblöcken müssen 4 bestanden sein, von 4 müssen 3
bestanden sein. Ø Ein Aufgabenblock ist bestanden, wenn mindestens 50% der maximalen Punkte
erreicht wurden. Ø Bearbeitung der Übungsblätter erfolgt in Gruppen von 5 Personen.
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Organisation: Übung
• Übungsanmeldung: • Erfolgt über das Anmeldungstool auf der ISS Web Site:
(http://iss.uni-saarland.de/de/teaching/modules/ifm/) • Anmeldung bis Mo, 30. April, 19 Uhr • Wer sich bis zu diesem Termin nicht angemeldet hat, kann auch nicht zur
Klausur zugelassen werden und an dieser in diesem Semester nicht teilnehmen.
• Aus den angemeldeten Teilnehmern werden Gruppen von 5 Personen gebildet, die zusammen während des gesamten Semesters die Übungsblätter bearbeiten.
• Jede Gruppe hat einen eigenen Gruppennamen und ein Passwort für die Abgabe der Übungslösungen.
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Organisation: Übung
Vorgehensweise zur Übungsanmeldung: ① Anmeldung erfolgt von jedem Studenten einzeln. ② Klicken auf Link zum Anmeldungstool auf der ISS Web Site
(http://iss.uni-saarland.de/de/teaching/modules/ifm/) ③ Student erhält E-Mail zur Bestätigung seiner E-Mailadresse mit Link. ④ Nach Klicken auf den Link: Student erhält E-Mail mit Anmeldebestätigung. ⑤ Jeder Student wird einer Gruppe zugeteilt: Student erhält E-Mail mit
Gruppennamen, Passwort und E-Mailadressen der anderen Gruppenmitglieder. ⑥ Studenten nehmen miteinander Kontakt auf. ⑦ Teambildung.
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Organisation: Übung
• Übungsabgabe erfolgt über ein Online-Formblatt: • Eintragen der Übungsergebnisse von einer Person pro Gruppe mit Angabe der Gruppennummer. • Näheres hierzu wird in der ersten Übungsstunde am 03.05.2012 bekanntgegeben. • Erste Übungsstunde: Organisatorisches und Vorlesungsvertiefung, noch keine Übungsblattabgabe.
• Bearbeitungszeit: 1 knappe Woche (jeweils bis Mittwoch nach Freigabe des Übungsblatts, 19 Uhr).
• Es zählt der Zeitstempel auf dem Formblatt (wird automatisch erstellt). • Einreichungen nach 19 Uhr werden nicht gewertet.
• Übungsbewertung erfolgt pro Gruppe, nicht pro Einzelperson. • Bewertungen jedes Übungsblattes (bestanden bzw. nicht bestanden) werden mit der
Gruppennummer auf der ISS Web Site in den Bereich „Übung“ eingestellt.
• Lösung jedes Übungsblatts wird in der nächsten Übungsstunde vorgestellt.
• Assistenten: • Simone Orth ([email protected]) • Sabine Janzen ([email protected])
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Organisation
Vorgehensweise bei Fragen organisatorischer Art:
① Schauen, ob Information auf ISS Web Site steht (http://iss.uni-saarland.de/de/teaching/
modules/ifm/) ② Frage über Twitter stellen
(https://twitter.com/iss_ifm)
③ In Übung oder Vorlesung fragen
Vorgehensweise bei Fragen inhaltlicher Art:
① Frage über Twitter stellen (https://twitter.com/iss_ifm)
② In Übung oder Vorlesung fragen
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Vorlesungsübersicht
12 Vorlesungstermine • Vorlesung 1 (KW 16, 19.04.2012)
Managementsicht des Informationsmanagements • Vorlesung 2 (KW 17, 26.04.2012) • Vorlesung 3 (KW 18, 03.05.2012) – 2-stündig!* • Vorlesung 4 (KW 19, 10.05.2012) – 2-stündig!* • Keine Vorlesung (KW 20, 17.05.2012) • Vorlesung 5 (KW 21, 24.05.2012 )
Unternehmensarchitekturen • Vorlesung 6 (KW 22, 31.05.2012) – 2-stündig!* • Keine Vorlesung (KW 23, 07.06.2012) • Keine Vorlesung (KW 24, 14.06.2012)
*2-stündig = 120 Minuten, 10:00 – 12:00 Uhr
Systemarchitekturen • Vorlesung 7 (KW 25, 21.06.2012) • Vorlesung 8 (KW 26, 28.06.2012) – 2-stündig!* • Vorlesung 9 (KW 27, 05.07.2012) Datenmodellierung • Vorlesung 10 (KW 28, 12.07.2012) – 2-stündig!* • Vorlesung 11 (KW 29, 19.07.2012) – 2-stündig!*
Prozessmodellierung • Vorlesung 12 (KW 30, 26.07.2012)
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Übungsübersicht
11 Übungstermine & Übungsblätter Managementsicht des Informationsmanagements • Übung 1 - 03.05.2012 (Freischaltung Übungsblatt 1) • Übung 2 - 10.05.2012 (Freischaltung Übungsblatt 2) • Keine Übung - 17.05.2012 • Übung 3 - 24.05.2012 (Freischaltung Übungsblatt 3) • Übung 4 - 31.05.2012 (Freischaltung Übungsblatt 4 & 5) • Keine Übung - 07.06.2012 Unternehmensarchitekturen • Übung 5 - 14.06.2012 (Keine Vorlesung an diesem Tag!, Freischaltung Übungsblatt 6) • Übung 6 - 21.06.2012 (Freischaltung Übungsblatt 7)
Systemarchitekturen • Übung 7 - 28.06.2012 (Freischaltung Übungsblatt 8) • Übung 8 - 05.07.2012 (Freischaltung Übungsblatt 9) • Übung 9 - 12.07.2012 (Freischaltung Übungsblatt 10)
Datenmodellierung • Übung 10 - 19.07.2012 (Freisch. Ü. 11) • Übung 11 - 26.07.2012
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Agenda Übersicht
1. Einleitung Managementsicht des Informationsmanagements 2. Grundlagen des Informationsmanagements 3. Aufgaben des Informationsmanagements (2-stündig!) 4. Management des Informationsmanagements (2-stündig!) 5. IT-Controlling Unternehmensarchitekturen 6. Grundlagen der Unternehmensarchitekturen – Gastvorlesung (2-stündig!) Systemarchitekturen 7. Architekturen von Informationssystemen 8. Webarchitekturen (2-stündig!) 9. Mobile & Cloud Computing Datenmodellierung 10. Grundlagen der Datenmodellierung (2-stündig!) 11. Semantische Datenrepräsentationen (2-stündig!) Prozessmodellierung 12. Grundlagen der Prozessmodellierung
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Agenda Vorlesung 1
• Grundbegriffe: Information • Beziehung zwischen Zeichen, Symbol, Daten und Information • Bedeutung • Semiotisches Dreieck • Symbolsysteme und Kodierungen • Ikone, Index und Symbol • Sichtweisen • Modellcharakter
• Grundbegriffe: Management • Grundbegriffe: Informationssysteme • Grundbegriffe: Informations- und Kommunikationstechnik
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Grundbegriffe: Information: Beziehung zwischen Zeichen, Symbol, Daten und Information
Was ist Information? • Zeichen: Niedrigste Ebene, Grundlage von Daten und Informationen, z.B. „0”, „8”, „7”
oder „,”, Zeichenpool mit vielen unterschiedlichen Zeichen • Daten: Zweite Ebene, Zeichen werden einem Alphabet zugeteilt (Syntax), z.B. 0,87 • Information: Dritte Ebene, Daten werden in einem bestimmten Kontext betrachtet
(Bedeutung der Daten), z.B. Wechselkurs 0,87 Euro = 1 US $
(Rehäuser & Krcmar, 1996; in Anlehnung an Krcmar, 2005)
Syntax, z.B. 0,87
Zeichenpool, z.B. e.g., „0”, „8”, „7”, „,”
Kontext, z.B. 0,87 Euro = 1 US $
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Grundbegriff: Information: Bedeutung
Information ist ein wechselseitiger Prozess des Bedeutungsaustausches
Informieren (lat. Informare – in Form bringen)
• Etwas in eine Form bringen Information ist
• Eigenschaft einer Sache/Ereignisses, die Bedeutung in sich trägt
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Grundbegriff: Information: Semiotisches Dreieck
Semiotik: u.a. Peirce, de Saussure, Frege, Ogden & Richards, 1923
(Sowa, 2000)
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Grundbegriff: Information: Symbolsysteme und Kodierungen
Menschliche Kommunikation basiert auf gemeinsamen Erfahrungen • Symbolsystemen: Repertoire geteilter Symbole • Anwendung von Symbolen basierend auf sozialen Regeln
Sprache: wichtigstes menschliches Symbolsystem Andere Symbolsysteme
• Gesten • Mimik
Kodierungen, die in Symbolsystemen eingebettet („eingraviert“) sind, erlauben die
Vermittlung von Kommunikation.
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Grundbegriff: Information: Ikone, Index und Symbol
Trichotomie zur Objektbeziehung (Peirce 1907): • Ikone
repräsentiert ein Objekt über gemeinsame Merkmale. Bspw. Bilder, Diagramme und Metaphern.
• Index direkte Relation zwischen Objekt und Zeichen. Bspw. Rauch für Feuer, Fussspuren, Thermometer, Richtungspfeil.
• Symbol Zeichen, dass mit seinem Objekt ausschliesslich durch eine Idee, Konventionalität, Gesetzmässigkeit verbunden ist. Die Beziehung zwischen Symbol und Objekt ist arbiträr
In der Realität sind diese Kategorien selten trennscharf.
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Grundbegriffe: Information: Sichtweisen
Verschiedene Sichtweisen von Information:
(Krcmar, 2005)
1) Standardsicht: Jeder Person erhält täglich eine Menge an Information (z.B. beim Öffnen der Zeitung)
• z.B. „Information ist eine […] gegenwarts- und praxisbezogene Mitteilung über Dinge, die uns im Augenblick zu wissen wichtig sind.” (Seiffert, 1971, S. 24)
• z.B. „informatio”, „informare” [lat.]: eine Gestalt geben
2) Sicht der Nachrichtentheorie: Information ist eine Selektion von Zeichen, die zusammengefügt werden. Informationsgehalt wird durch die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens eines Zeichens in einem Text bestimmt. Sichtweise berücksichtigt nicht Richtigkeit, Falschheit oder Bedeutungslosigkeit einer Zeichenkette.
• z.B. „… diejenige Unsicherheit, die durch das Erscheinen des betreffenden Zeichens beseitigt wird”. (Gitt, 1989, S. 4)
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Grundbegriffe: Information: Sichtweisen
3) Sicht der Betriebswirtschaftslehre: • „Information ist zweckbezogenes Wissen” (Wittmann, 1959, S. 14)
• zweckbezogen: Wissen wird für Entscheidungen verwendet • Jedoch: Was ist Wissen? (wird in diesem Kontext nicht definiert)
• Produktionsfaktoren nach Gutenberg: Wurden um „Information“ ergänzt durch Mag (1984).
(Krcmar, 2005; in Anlehnung an Gutenberg, 1979 und Mag, 1984)
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Grundbegriffe: Information: Sichtweisen
Ein Informationsgut ist ein Wirtschaftsgut, wenn ... • ... sie einen bestimmten Zweck für ein Subjekt ausübt. • ... sie verfügbar ist, wenn das Subjekt sie benötigt. • ... sie über verschiedene Wirtschaftsbereiche hinweg
übertragen werden kann • … sie knapp ist (Knappheit). • … wenn eine Nachfrage nach dieser existiert. z.B. Prognose für wirtschaftliche Situation in Deutschland
(Bode, 1993; in Anlehnung an Krcmar, 2005; Ifo Institut, 2011; Pietsch et al., 1998)
Materielles Wirtschaftsgut (z.B. Auto) Informationgut (z.B. Prognose über wirtschaftliche Situation)
Hohe Reproduktionskosten Niedrige Reproduktionskosten
Gebrauch verursacht Wertverlust Gebrauch verursacht keinen Wertverlust (à Erhöhung durch Netzwerkexternalitäten)
Teilbarkeit eingeschränkt Teilbarkeit vorhanden
Sicherheits-/Schutzmöglichkeiten vorhanden Schutzmöglichkeiten problematisch
Komplexe Logistik Einfache Logistik
Preis bzw. Wert können über Markt festgestellt werden Preis bzw. Wert teilw. schwierig ermittelbar; Informations- und Wissensmärkte
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Brainteaser
• Klassifizieren Sie „Universität des Saarlandes“ hinsichtlich der Begriffe Zeichen, Symbol, Daten und Information. (2 Minuten)
• Welches sind die Unterschiede zwischen materiellem Wirtschaftsgut und Informationsgut bezogen auf die Beispiele Smartphone und Prognose über die Nachfrage nach Smartphones in 2013? (3 Minuten)
Notieren Sie Ihre Ergebnisse. Diese werden in der Übung diskutiert.
5 Minuten
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Grundbegriffe: Information: Sichtweisen
Zeichen
Andere Zeichen
Sender Bezeichnetes Objekt
Bedeutung
Pragmatik
Syntaktik
Sigmatik
Semantik
Semiotik
(Berthel, 1975; in Anlehnung an Krcmar, 2005)
4) Semiotik: Lehre von Zeichnen; analysiert Syntaktik, Semantik, Sigmatik und Pragmatik. • Syntaktik: Analysiert Beziehung zwischen Zeichen einer Sprache, die durch Regeln festgelegt
werden • Sigmatik: Analysiert Beziehung zwischen Zeichen und dem bezeichneten Objekt. • Semantik: Analysiert mögliche Bedeutungen eines Zeichens (Inhalt); Analyse von Beziehung
zwischen Zeichen und Bedeutung sowie dem zugehörigen Objekt • Pragmatik: Analysiert Beziehung zwischen Zeichen und Sender einer Nachricht (Absicht des
Zeichenverwenders)
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Grundbegriffe: Information: Modellcharakter
Modellcharakter von Information, basierend auf Semiotik: • Vorschlag von Steinmüller (1981): Ersetzung des Wortes „Information” durch “ein immaterielles
Modell eines Originals für Zwecke eines Subjekts”. (Steinmüller, 1981, S. 73) Modell:
Original wird im Modell mit Hilfe von Modellierungsregeln dargestellt (Information). Subjekt erstellt dieses Modell um Adressat in bestimmter Weise zu beeinflussen. Adressat muss Modellierungsregeln kennen um Modell richtig zu interpretieren.
(in Anlehnung an Steinmüller, 1993; Krcmar, 2005)
Information: Kann als Modell eines Originals angesehen werden, das durch semiotische Relationen repräsentiert wird. Subjekt hat eine Beziehung zum Original (Verhalten) und will über Modell einen Einfluss auf Adressaten ausüben.
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Agenda Vorlesung 1
• Grundbegriffe: Information • Beziehung zwischen Zeichen, Symbol, Daten und Information • Bedeutung • Semiotisches Dreieck • Symbolsysteme und Kodierungen • Ikone, Index und Symbol • Sichtweisen • Modellcharakter
• Grundbegriffe: Management • Grundbegriffe: Informationssysteme • Grundbegriffe: Informations- und Kommunikationstechnik
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Grundbegriffe: Management
Was ist Management? – Verschiedene Definitionen: • „... [Management ist] eine komplexe Aufgabe: Es müssen Analysen durchgeführt,
Entscheidungen getroffen, Bewertungen vorgenommen und Kontrollen ausgeübt werden“. (Ansoff 1966, S. 23)
• “The essence of management is the creation, adaption, and coping with change”.(Leontiades, 1982)
Sichtweisen des Managements
(in Anlehnung an Krcmar, 2005)
Management
Funktionale Sicht
Institutionelle Sicht
o Institution die Entscheidungsträger umfasst (Sach- und Personalverantwortung)
o z.B. Vorstandsmitglieder, Führungskräfte
o Aufgaben und Prozesse in einem Unternehmen o Personalfunktion: Soziale Integration und
Weiterbildung von Mitarbeitern o Fachfunktion: Planung, Entscheidung, Umsetzung
und Kontrolle (Sachaufgabenerfüllung) (Funktionale Sicht wird in Vorlesung verwendet)
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Grundbegriffe: Management
Merkmale von Managemententscheidungen
Grundsatzcharakter: Als Basis für Folgeentscheidungen v z.B. Entscheidung über strategische Ausrichtung eines IT-‐Unternehmens
Irreversibilität: Einmal getäCgte Entscheidungen können nur schwer rückgängig gemacht werden v z.B. Entscheidung über Gründung einer TochtergesellschaF in China
Hoher monetärer Wert der Entscheidung: Konsequenzen der Entscheidung sind meist kostenintensiv v z.B. Einführung des SAP Systems in einem Unternehmen
Entscheidungen betreffen ethische, soziale und poliCsche Wertvorstellungen v z.B. Entscheidung über das Outsourcen von Programmieraufgaben nach Indien
Niedriger Strukturierungsgrad: Kaum Standardisierung und RouCne v z.B. Entscheidung über die AkquisiCon des SoFwareunternehmens eines WeUbewerbers
Große generelle Reichweite: BetriW meist das gesamte Unternehmen v z.B. Entscheidung über die Fusion mit einem anderen Unternehmen
(in Anlehnung an Macharzina, 1999 und Krcmar, 2005)
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Agenda Vorlesung 1
• Grundbegriffe: Information • Beziehung zwischen Zeichen, Symbol, Daten und Information • Bedeutung • Semiotisches Dreieck • Symbolsysteme und Kodierungen • Ikone, Index und Symbol • Sichtweisen • Modellcharakter
• Grundbegriffe: Management • Grundbegriffe: Informationssysteme • Grundbegriffe: Informations- und Kommunikationstechnik
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Grundbegriffe: Informationssysteme
Was ist ein Informationssystem? “Bei Informationssystemen (IS) handelt es sich um soziotechnische (“Mensch-Maschine-”) Systeme, die menschliche und maschinelle Komponenten (Teilsysteme) umfassen und zum Ziel der optimalen Bereitstellung von Information und Kommunikation nach wirtschaftlichen Kriterien eingesetzt werden.” (WKWI 1994, S. 80)
Bei IS handelt es sich um Systeme, welche … • offen sind (Elemente interagieren mit
der Umwelt) • dynamisch sind (Elemente können
Attribute verändern) • komplex sind (große Menge von
Elementen und Beziehungen existiert)
InformaConssystem
Soziales /OrganisaConales System
InformaCons-‐ und KommunikaConssystem (IKT)
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Grundbegriffe: Informationssysteme
IS in der WirtschaFsinformaCk: Ganzheitliches System in der Regel in Sub-‐Systeme unterteilt:
z.B. exisCeren unterschiedliche Anwendungssysteme für AdministraCon, DisposiCon und Entscheidung (Mertens & Griese, 1993)
• AdministraConssystem: Zur Speicherung und Verarbeitung von Massendaten (z.B. Buchhaltungssystem)
• DisposiConssystem: Zur Unterstützung von Entscheidungen geringerer Bedeutung (z.B. Materialbestellung)
• Entscheidungsunterstützungssysteme: Zur Unterstützung von Entscheidungen auf miUlerer und höherer Managementebene
z.B. industriespezifische und industrieübergreifende IS (Krcmar, 2005) • Industriespezifisch: Enterprise Resource Planning Systeme (ERP) für eine besCmmte Industrie, z.B.
Autoindustrie • Industrieübergreifende: Systeme für die Buchhaltung können in unterschiedlichen Industrien
verwendet werden
z.B. funkConsorienCerte und unternehmensorienCerte IS (Scheer, 1988) • FunkConsorienCert: z.B. ProdukCon, Einkauf, Vertrieb, Buchhaltung • UnternehmensorienCert: z.B. funkConsorienCere IS über SchniUstellen innerhalb eines
Unternehmens verlinkt
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Grundbegriffe: Informationssysteme Beispiele
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Agenda Vorlesung 1
• Grundbegriffe: Information • Beziehung zwischen Zeichen, Symbol, Daten und Information • Bedeutung • Semiotisches Dreieck • Symbolsysteme und Kodierungen • Ikone, Index und Symbol • Sichtweisen • Modellcharakter
• Grundbegriffe: Management • Grundbegriffe: Informationssysteme • Grundbegriffe: Informations- und Kommunikationstechnik
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Grundbegriffe: Informations- und Kommunikationstechnik
Was ist Informations- und Kommunikationstechnik? • „Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) ist die Gesamtheit der zur
Speicherung, Verarbeitung und Kommunikation zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie die Art und Weise, wie diese Ressourcen organisiert sind.“ (Krcmar, 2005, S. 27)
• „Speicherung, Verarbeitung und Kommunikation sind die von Informations- und Kommunikationstechnik bereitgestellten Basisfunktionalitäten.“ (Krcmar, 2005, S. 211)
IKT notwendig für ...
Speicherung, Auswertung und Transfer
von Daten und Informationen
Basis für erfolgreiches Informations-management
(IM)
mögliche Effizienzstei-gerung eines
Unternehmens über IM
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Grundbegriffe: Informations- und Kommunikationstechnik
Unterscheidung Technologie und Technik: Im Deutschen existieren zwei unterschiedliche Begriffe: Ø Technik baut nach diesem Verständnis auf Technologie auf Ø Im Englischen keine Unterscheidung, lediglich ein Begriff „technology“ Ø Allgemeiner Sprachgebrauch: „Information technology“ (IT) breit gefasster Begriff Ø Wird in dieser Veranstaltung breit gefasst verwendet
(Hubig 1994; Krcmar, 2005)
Technologie: Bezogen auf
Grundlagenforschung (z.B. Gentechnologie)
Technik: Anwendungsnahe Umsetzung von Technologie • Ergebnis der
Anwendung bestimmter Verfahren
• Anwendungsprozess an sich
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Ausblick
1. Einleitung Managementsicht des Informationsmanagements 2. Grundlagen des Informationsmanagements 3. Aufgaben des Informationsmanagements (2-stündig!) 4. Management des Informationsmanagements (2-stündig!) 5. IT-Controlling Unternehmensarchitekturen 6. Grundlagen der Unternehmensarchitekturen – Gastvorlesung (2-stündig!) Systemarchitekturen 7. Architekturen von Informationssystemen 8. Webarchitekturen (2-stündig!) 9. Mobile & Cloud Computing Datenmodellierung 10. Grundlagen der Datenmodellierung (2-stündig!) 11. Semantische Datenrepräsentationen (2-stündig!) Prozessmodellierung 12. Grundlagen der Prozessmodellierung
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Literatur
Bücher: • Ansoff, H.I. (1966), Management-Strategie, Moderne Industrie München. • Berthel, J. (1975), Information. In: Grochla, E. & Wittmann, W. (Herausg.), Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, S. 1860-1880,
Symposion Düsseldorf. • Bode, J. (1993), Betriebliche Produktion von Information, Deutscher Universitäts-Verlag Wiesbaden. • Gutenberg, E. (1979), Die Produktion (1), 24. Aufl., Springer Berlin et al.. • Heinrich, L.H. & Lehner, F. (2005), Informationsmanagement – Planung, Überwachung und Steuerung der Informationsinfrastruktur, 8.
Aufl., Oldenbourg München Wien. • Hubig, C. (1994), Technikbewertung im Unternehmen, Funkkolleg Technik, Studienbrief 5 (STE 19), S. 45-60. • Krcmar, H. (2005), Informationsmanagement, 4. Aufl., Springer Berlin Heidelberg. • Leontiades, M. (1982), Management Policy, Strategy and Plans, Little Brown and Co. Boston Toronto. • Macharzina, K. (1999), Unternehmensführung: Das internationale Managementwissen. Konzepte – Methoden – Praxis, 3. Aufl., Gabler
Wiesbaden. • Mag, W. (1984), Informationsbeschaffung, in Grochla, E. & Wittmann, W. (Herausg.), Handwörterbuch der Betriebswirtschaft (1) S.1882–
1894, Schäffer-Poeschel Stuttgart. • Mertens, P. & Griese, J. (1993), Integrierte Informationsverarbeitung 2: Planungs- und Kontrollsysteme in der Industrie, 7. Aufl.,
Wiesbaden. • Pietsch, T., Martiny, L. & Klotz, M. (1998), Strategisches Informationsmanagement. Bedeutung und organisatorische Umsetzung, 3. Aufl.,
Schmidt Berlin. • Rehäuser, J. & Krcmar, H. (1996), Wissensmanagement im Unternehmen, in: Schreyögg, G. & Conrad, P. (Herausg.),
Wissensmanagement (6) S. 1-40, de Gryter Berlin New York. • Scheer, A.-W. (1988), Wirtschaftsinformatik: Informationssysteme im Industriebetrieb, 2. Aufl., Springer Berlin Heidelberg.
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Literatur
• Seiffert, H. (1971), Information über die Information: Verständigung im Alltag, Nachrichtentechnik, wissenschaftliches verstehen, Informationssoziologie, das Wissen der Gelehrten, Beck München.
• Steinmüller, W. (1993), Informationstechnologie und Gesellschaft: Einführung in die Angewandte Informatik,Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt.
• Wittmann, W. (1959), Unternehmung und unvollkommene Information, Westdeutscher Köln Opladen.
Paper: • Gitt, W. (1989), Information: Die dritte Grundgröße neben Materie und Energie, Siemens-Zeitschrift (4), S. 4-9. • Steinmüller, W. (1981), Eine sozialwissenschaftliche Konzeption der Informationswissenschaft, Nachrichten für Dokumentation, 23(2), S.
69-80. • WKWI (1994), Profil der Wirtschaftsinformatik, Ausführungen der Wissenschaftlichen Komission der Wirtschaftsinformatik,
Wirtschaftsinformatik, 36(1), S. 80-81.
Sonstige: • Ifo Institut (2011), ifo Konjunkturprognose 2011/2012: Schuldenkrise bremst deutsche Wirtschaft aus
http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoHome/a-winfo/d2kprog/10kprogifo/_kprogifo?item_link=kprog-inhalt-20111214.htm [22.03.2012].
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