INHALT - Frankonia · dass ihm über den Mund gefahren wur-de, wenn er etwas sagen wollte, kann...

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3 INHALT Einleitung • Sich seiner Furcht stellen ............................................................................. 7 • Körperliche und mentale Ausdauer ............................................................. 8 • Herren der Weltmeere ................................................................................. 9 • Herren des Landes .................................................................................... 10 • Herren der Lüfte ........................................................................................ 16 • Herrscher des Weltraums ........................................................................... 18 • Wählen Sie Ihr Ziel .................................................................................... 21 • Fokus ........................................................................................................ 22 • Hingabe .................................................................................................... 23 Kapitel 1: Körperliche Vorbereitung • Gesundheitscheck ..................................................................................... 27 • Häufigkeit ................................................................................................. 29 • Aufwärmen ............................................................................................... 31 • Stretching ................................................................................................. 31 • Laufen ....................................................................................................... 35 • Crosstraining ............................................................................................ 40 • Schwimmen .............................................................................................. 40 • Radfahren ................................................................................................. 45 • Rudern ...................................................................................................... 47 • Triathlon ................................................................................................... 49 • Training mit Gewichten ............................................................................. 50 • Zirkeltraining ............................................................................................ 53 • Ausdauertraining ....................................................................................... 58 • Ausdauertraining vs. Krafttraining ............................................................. 59 Kapitel 2: Mentale Vorbereitung • Fehler ausbügeln ....................................................................................... 62 • Ziele ......................................................................................................... 63 • Ernsthaftigkeit und Enthusiasmus .............................................................. 64 • Heiterkeit .................................................................................................. 65 • Geduld ..................................................................................................... 66 • Ärger unter Kontrolle behalten .................................................................. 66 • Meditation und Gelassenheit .................................................................... 68 • Selbstwertgefühl ....................................................................................... 69 • Dienst ....................................................................................................... 71 • Selbstvertrauen ......................................................................................... 72 • Selbsterkenntnis ....................................................................................... 76 • Körpersprache ........................................................................................... 77 • Mut .......................................................................................................... 79

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INHALT

Einleitung• Sich seiner Furcht stellen .............................................................................7• Körperliche und mentale Ausdauer .............................................................8• Herren der Weltmeere .................................................................................9• Herren des Landes ....................................................................................10• Herren der Lüfte ........................................................................................16• Herrscher des Weltraums ...........................................................................18• Wählen Sie Ihr Ziel ....................................................................................21• Fokus ........................................................................................................22• Hingabe ....................................................................................................23

Kapitel 1: Körperliche Vorbereitung• Gesundheitscheck .....................................................................................27• Häufigkeit .................................................................................................29• Aufwärmen ...............................................................................................31• Stretching .................................................................................................31• Laufen .......................................................................................................35• Crosstraining ............................................................................................40• Schwimmen ..............................................................................................40• Radfahren .................................................................................................45• Rudern ......................................................................................................47• Triathlon ...................................................................................................49• Training mit Gewichten .............................................................................50• Zirkeltraining ............................................................................................53• Ausdauertraining .......................................................................................58• Ausdauertraining vs. Krafttraining .............................................................59

Kapitel 2: Mentale Vorbereitung• Fehler ausbügeln .......................................................................................62• Ziele .........................................................................................................63• Ernsthaftigkeit und Enthusiasmus ..............................................................64• Heiterkeit ..................................................................................................65• Geduld .....................................................................................................66• Ärger unter Kontrolle behalten ..................................................................66• Meditation und Gelassenheit ....................................................................68• Selbstwertgefühl .......................................................................................69• Dienst .......................................................................................................71• Selbstvertrauen .........................................................................................72• Selbsterkenntnis .......................................................................................76• Körpersprache ...........................................................................................77• Mut ..........................................................................................................79

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• Hingabe ....................................................................................................81• Durchhaltevermögen ................................................................................82• Ausdauer ..................................................................................................83• Der Geist triumphiert ................................................................................84• Positiv denken ...........................................................................................84• Wahres und falsches Selbst ........................................................................88• Mentale Bilder ..........................................................................................90• Selbstzweifel .............................................................................................90• Angst ........................................................................................................91• Risiken eingehen .......................................................................................93• Einstellung ................................................................................................95

Kapitel 3: Ernährung und Erholung• Kohlenhydrate ..........................................................................................99• Fette .......................................................................................................100• Proteine ..................................................................................................100• Ausgewogene Ernährung ........................................................................101• Nahrungsmittel aus den verschiedenen Kategorien .................................103• Mehr Sport = mehr Essen ........................................................................108• Essen beim Militär ...................................................................................109• Flüssigkeitszufuhr ....................................................................................110• Nahrung und Sportprogramm ................................................................111• Schlaf und Ruhe ......................................................................................112

Kapitel 4: Mentales und körperliches Training für Fortgeschrittene• Stiefel und Rucksack ................................................................................116• Ausdauertraining des Special Air Service ..................................................118• Training des British Royal Marine Commando .........................................119• Auswahlverfahren für das britische Fallschirmjäger-Regiment

– P-Company ..........................................................................................121• Vorbereitungs-Workout der Navy SEALs ..................................................122• US Marine Corps – Combat Water Survival ..............................................124• Mentale Ausdauer für Fortgeschrittene ....................................................131

• Teamwork ..........................................................................................131• Selbstdisziplin .....................................................................................132• Motivation ..........................................................................................132• Druck .................................................................................................133• Hartnäckigkeit ....................................................................................133• Selbstlosigkeit .....................................................................................133• Verlässlichkeit und Selbstbeherrschung ...............................................134• Intelligenz und Verstand .....................................................................134• Bescheidenheit ...................................................................................134• Visionen ..............................................................................................134

Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

• Richtig denken ...................................................................................135• Mentale Vorstellungskraft ...................................................................135

Kapitel 5: Einen Gegner besiegen• Provozieren Sie keinen Angriff .................................................................136• Selbstverteidigung ..................................................................................141• Konkurrenzverhalten ...............................................................................141• Vorteile wahrnehmen ..............................................................................143

Kapitel 6: Fortgeschrittene Techniken• Ausdauerleistungen in der Wüste ............................................................145

• Kleidung .............................................................................................146• Schuhwerk .........................................................................................146• Wüstenregionen .................................................................................146• Sand-Marathon ..................................................................................148• Wasser ................................................................................................149• Essen ..................................................................................................150

• Ausdauerleistungen in Meeren, Flüssen und Seen ...................................151• Sicherheit im Wasser ...........................................................................151• Gefährliche Meerestiere ......................................................................155• Land finden ........................................................................................156• Einsätze auf Flüssen ............................................................................157• Navigation ohne Instrumente .............................................................158• Wolken ...............................................................................................159

• Ausdauerleistungen in den Tropen ..........................................................160• Kleidung in den Tropen ......................................................................161• Fortbewegung im Dschungel ..............................................................161• Überleben in Wäldern der gemäßigten Breiten ...................................162

• Ausdauerleistungen in den Bergen ..........................................................162• Klima im Gebirge ................................................................................164• Prinzipien des militärischen Kletterns ..................................................165• Ausdauertraining in den Bergen ..........................................................168• Bewegung auf Schnee und Eis ............................................................168• Fortbewegung in den Bergen .............................................................169

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EINLEITUNG

Du bist, was du denkst« – ein bekann-ter Satz, doch wie viele häufig ver-

wendete Sätze verdient er es, genauer durchleuchtet zu werden. Der Geist übt einerseits direkte Kontrolle über den Kör-per aus, besteht aber andererseits selbst aus einem bewussten und einen unbe-wussten Anteil.

Das Unbewusste speichert Einflüsse, die unter Umständen seit der Kindheit angesammelt wurden, und diese Einflüs-

se können sich auch darauf auswirken, wie eine bestimmte Person ihre eigenen Fähigkeiten einschätzt, Hindernisse zu überwinden. Wenn jemand beispielswei-se häufig die Erfahrung gemacht hat, dass ihm über den Mund gefahren wur-de, wenn er etwas sagen wollte, kann derjenige eine irrationale Furcht davor entwickeln, in der Öffentlichkeit zu spre-chen. Um Henry Ford zu zitieren: »Ganz gleich ob Sie denken, Sie können etwas, oder Sie können etwas nicht – Sie werden immer Recht behalten.«

TeamworkDie Beliebtheit von Extremsport zeigt das grundlegende Bedürf-nis von Menschen, Herausforderungen anzunehmen und sie zu bestehen; manche müssen sich dabei die-se Herausforderungen selbst schaffen.

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Einleitung

SICH SEINER FURCHT STELLENIn seinem Buch Call it Courage erzählt Arm-strong Sperry die Geschichte eines polyne-sischen Jungen namens Mafatu, der Angst vor dem Meer hatte. Mafatu bedeutet auf Polynesisch »mutiges Herz«, und dieser Name stellte gemeinsam mit der Tatsache, dass seine Insel von dem von ihm meist-gefürchteten Element umgeben war, ein ernsthaftes Problem für Mafatu dar. Ent-weder würde er sich niemals der Quelle seiner Angst zuwenden und müsste dann die Bezeichnung »Feigling« akzeptieren, wie er immer häufiger hinter seinem Rü-cken genannt wurde, oder er müsste etwas dagegen unternehmen. Zu seinem Glück entschied er sich dafür, sich seiner Angst zu stellen, und fuhr mit ein paar Tieren in ei-nem kleinen Kanu aufs offene Meer hinaus. Indem er sich seiner Furcht stellte und die Herausforderung bestand, schaffte er es, auf seine Insel zurückzukehren und seinem Namen gerecht zu werden.

Man sollte beachten, dass der Junge bei seiner Geburt nicht »Feigling« oder »Schwächling« genannt wurde. Er be-kam einen Namen, der für hohe Erwar-tungen und eine gewisse angeborene Würde spricht. Der Name ging jedoch auch auf die Erfolge seiner Ahnen zu-rück: Mafatu entstammt einer langen Reihe »mutiger Herzen«. Es ist allerdings nicht genug, Mut zu »erben«; Mafatu muss ihn gegenüber anderen und auch sich selbst gegenüber erst beweisen. Anders gesagt: Seine Herkunft aus einer Familie von mutigen Menschen enthebt ihn nicht davor, selbst seiner Angst ge-genüberzutreten.

Mutige Menschen sind also nicht die-jenigen, die keine Furcht haben, son-dern solche, die gelernt haben, ihre Ängste zu überwinden. Die Erfahrung, schon einmal die Angst überwunden zu haben, schenkt ihnen Selbstvertrauen, wenn sie mit ähnlichen Umständen kon-frontiert werden. Dabei können sie trotzdem noch Angst verspüren.

Der polynesische Junge Mafatu stellt sich den Wellen. Wieviel Mut dafür erforderlich ist, hängt vom Grad der Angst ab, die eine Heraus-forderung bei einer bestimmten Person auslöst. Viele Ängste sind verständlich, an-dere sind eher irratio-nal. Indem man seine Angst überwindet, entstehen Mut und Selbstvertrauen.

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Einleitung

Die Angst vor dem Unbekannten ist et-was Natürliches, doch viele Menschen reichern dieses Unbekannte noch mit ausgedachten Details an, deren Eintre-ten äußerst unwahrscheinlich ist, und verstärken so ihre irrationale Furcht. Wie Guardini sagt: »Leben heißt, in diese un-bekannte Region vorzudringen.« Anders ausgedrückt: Wenn Sie, wie Mafatu, auf Ihre Ängste hören und sich deshalb nicht in unbekannte Regionen vorwagen, le-ben Sie nicht wirklich, und Sie erfüllen weder die Erwartungen anderer noch die Erwartungen, die durch Ihre eigene Men-schenwürde an Sie gestellt sind.

KÖRPERLICHE UND MENTALE AUSDAUERWenn Sie dann Mut gefasst und sich in die unbekannte Region vorgewagt haben, sei es das Meer oder irgendeine andere Herausforderung, dann hilft es wenig, wenn Sie lediglich Ihre Zehen etwas ins Wasser tauchen und dann schnell wieder hinaushüpfen. Im nächsten Schritt geht es darum, an der Sache dranzubleiben und sie zu Ende zu bringen. Für Mafatu bedeutete das, dass er, wie die Seefah-rer der Kon-Tiki-Expedition, Stürmen, gefährlichen Meerestieren und anderen Schwierigkeiten begegnen und durch-halten musste, bis die Reise zu Ende war. Die Reise mit all ihren Herausforderung trägt dazu bei, seinen Charakter zu for-men und zu zeigen, dass »harte Zeiten niemals bleiben, aber starke Menschen durchaus!« (Robert Schuller).

Viele überlieferte Geschichten über den Mut zeigen, dass Ausdauer und Hart-näckigkeit dazugehören – es geht nicht nur darum, sich aufzumachen und dabei-zusein, man muss auch bis zum Ende durchhalten. Das schafft man normaler-

Haben Sie MutMut wurde beschrieben als»… das Selbstvertrauen, das es braucht, um mit Blick auf die Zu-kunft zu leben, um zu handeln, zu erschaffen, Verantwortung zu übernehmen und Bindun-gen einzugehen. Denn trotz all unserer Vorsichtsmaßnahmen ist die Zukunft in allen Fällen das Unbekannte. Doch Leben bedeu-tet, in diese unbekannte Region vorzudringen, die vor uns liegen mag wie ein Chaos, in das wir uns vorwagen müssen.«

weise nur, wenn die mentale Fitness der körperlichen in nichts nachsteht oder sie sogar übertrifft. Diejenigen Menschen, die sogar dieses Niveau überschreiten, besitzen jedoch noch etwas anderes: Sie haben spirituelle oder unterbewusste Grundlagen, die ihnen ermöglichen, Din-ge zu erreichen, die der bewusste Ver-stand oder einfacher Schneid nicht für möglich halten würden. Unter denjeni-gen, die in dieser Hall of Fame stehen, hat jeder seine eigenen Favoriten. Seien es die Herren der See, die unerschrocke-nen Forscher, die sich im 15. Jahrhundert von Spanien und Portugal aus aufmach-ten, um die unbekannte Welt zu entde-cken, in der sie lebten; seien es Männer und Frauen, die in Segelbooten oder an-deren Gefährten die Welt umrundet ha-ben, wie Robin Knox und Emma Richards; seien es diejenigen, die sich auf außerge-wöhnliche Reisen gewagt haben, um eine Theorie zu beweisen, wie Thor Hey-erdahl und die Männer der Kon-Tiki- und Ra-Expeditionen. Es gibt die Herren des Landes: Männer und Frauen, die sich auf

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Einleitung

unglaubliche Reisen begeben haben, wie beispielsweise Marco Polo, oder solche, die mit spärlicher Ausrüstung und ohne Unterstützung Berge bestiegen haben. Dazu kommen noch die Herren der Lüfte, wie beispielsweise die frühen Pioniere der Luftfracht – Saint-Exupéry zählt dazu.

HERREN DER WELTMEEREFerdinand Magellan führte die Expedi-tion an, die 1519 erstmalig die Erde um-rundete. In jenen Tagen entsprach dieses Abenteuer in etwa dem, was heutzutage eine Reise zum Mars bedeuten würde. Magellan war temperamentvoll, streitlus-tig und unbarmherzig und hatte sowohl den Antrieb wie auch die Willenskraft,

um solch eine atemberaubende Reise durchzuführen, aber er war nicht unbe-dingt ein angenehmer Mensch. Durch seinen Stolz und sein Streben nach Ruhm machte er sich seine Mitreisenden und die Einheimischen zu Feinden, die ihn schließlich umbrachten. Obwohl die Rei-se ein Erfolg war, lebte Magellan nicht lang genug, um diesen auszukosten.

Captain James Cook sollte drei Mal die Erde umrunden, und seine Entde-ckungen führten zu einer bedeutenden Erweiterung der kolonialen Besitztümer Britanniens, einschließlich des Inselkonti-nents Australien. Er war auch der erste Mensch, der die Antarktis umsegelte. Wie Magellan verlor auch Cook sein Leben in einem Zwist mit Einheimischen, doch sei-ne Persönlichkeit unterschied sich sehr

Robin Knox-Johnston war der erste Mann, der alleine die Welt auf dem See-weg umrundete. Er verließ Falmouth am 14. Juni 1968, umrundete am 17. Januar 1969 Kap Horn und kehrte am 22. April 1969 nach Falmouth zurück.

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Einleitung

von der des Portugiesen. Cook war schweigsam und diszipliniert, fast ein »grauer Mann«. Er war keiner, dem man in die Quere kommen sollte, aber er ließ es nicht zu, dass seine Emotionen mit ihm durchgingen. Ironischerweise führte gerade einer seiner seltenen Wutausbrü-che über den Diebstahl einer Ziege zu seinem vorzeitigen Tod.

Robin Knox-Johnston war der erste Mensch, der allein die Welt umsegelte, was ihm 1969 gelang, als er das Golden Globe Race gegen neun andere Konkur-renten für sich entschied – keiner der an-deren erreichte das Ziel. Von Knox-John-ston ist das folgende Zitat überliefert: »Ob du Amateur oder Profi bist, jung oder alt, es gibt immer neue Ziele und Herausforderungen, die man im Leben anstreben kann.«

Knox-Johnston beschrieb in seinem Buch A World of My Own das Ausmaß der Herausforderung so: »Keiner wusste, ob ein Boot eine solch große Distanz auf See ohne Unterstützung überhaupt überste-hen konnte. Keiner hatte sich vorgestellt, dass es leicht werden würde, viele hielten es für unmöglich, doch darin lag die ei-gentümliche Herausforderung; wahre Zufriedenheit entsteht, wenn man etwas Schwieriges erreicht hat.« Knox-Johnston schreibt auch über eine weitere Heraus-forderung, die an alle Männer und Frau-en gestellt wird – die Persönlichkeit: »Ein ausgeprägter Charakterzug von mir war es, dass ich, wenn ich einem Problem oder einer Aufgabe gegenüberstand, die mich nicht stark interessierte, alles tat, um sie nicht angehen zu müssen – selbst wenn ich dazu eine andere, schwierigere Aufgabe in Angriff nehmen musste, die mein Interesse weckte.«

Emma Richards war erst 27 Jahre alt, als sie 2002/2003 an der Around Alone-

Solo-Regatta teilnahm. Sie startete am 15. September 2002 in New York und segelte über 48.000 km, bevor sie am 4. Mai 2003 die Ziellinie überfuhr und da-mit die erste Britin und die jüngste Teil-nehmerin war, die jemals das Rennen zu Ende gebracht hatte. Verrückterweise ist Emma Richards nicht gerne allein, und es wirkte sich stark auf ihren Gemütszustand aus, so lange allein zu segeln. Außer mit dem Alleinsein musste sie auch mit Hurri-kans und Eisbergen zurechtkommen. Sie musste auf der Reise auch ein gerissenes Kevlar-Segel von Hand flicken und konn-te immer nur in 30-Minuten-Intervallen schlafen. Emma Richards bewies nicht nur ein bemerkenswertes Durchhaltever-mögen, Zielstrebigkeit und Können, sie überwand auch den größten aller Geg-ner – das Selbst.

HERREN DES LANDESWilfred Thesiger war einer der be-rühmtesten Erforscher Arabiens. Er un-ternahm zwei legendäre Reisen durch die Rub al-Khali, auf Deutsch »Leeres Viertel«, eine Wüste mit einer Fläche von 647.250 Quadratkilometern mit Dünen von 160 Kilometern Länge und 3280 Metern Höhe. An diesem Ort gab es kaum etwas außer Sand, Sonne und der Gefahr, durch die Umweltbedingungen oder feindselige Beduinen ums Leben ge-bracht zu werden.

Thesiger ließ sich durch das harte Leben der Araber inspirieren und ver-suchte, ihre asketische Lebensweise zu übernehmen, denn er erkannte, dass es die Entbehrungen waren, die die Wüstenbewohner zu so besonderen Menschen machten. Thesiger war kein sentimentaler Mensch: Er erschoss zwei Löwenjunge, die er aufgezogen hatte, weil er befürchtete, sie könnten sich zu

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Einleitung

Menschenfressern entwickeln. Er war ein Kriegsheld, der in Abessinien für Groß-britannien gekämpft hatte und sich spä-ter in der Westlichen Wüste dem Special Air Service (SAS) unter David Stirling an-schloss. Auf ihn wirkten Entbehrungen wie ein Magnet. Er stellte sich selbst an einigen der unwirtlichsten Orte der Erde auf die Probe und meisterte alle Heraus-forderungen. Unter afrikanischen Stam-mesangehörigen war Thesiger als San-galai bekannt, was bedeutet »der alte Elefantenbulle, der alleine geht«, und er zog Stärke aus der Reinheit der Wüsten-umgebung. In dieser Hinsicht ähnelte er religiösen Eremiten und kontemplativen Mönchen, die in die Wüste oder in die Berge gehen, um mit Gott in Zwiespra-che zu treten.

T.E. Lawrence (Lawrence von Arabi-en) war ein Archäologe und Orientalist, der die britischen Behörden in Kairo un-terstützte, indem er bei der Kartenerstel-lung behilflich war. Der Tod seiner beiden

Wilfred Thesiger wurde, wie vor ihm schon T.E. Lawrence, von der kargen Landschaft der Wüste angezogen und identifizierte sich stark mit den einfachen, zähen Arabern, die dort zu Hause waren.

Brüder an der Westfront spornte ihn dazu an, sich aktiver am Krieg zu beteiligen, und er trug dazu bei, die britischen Be-hörden davon zu überzeugen, die arabi-sche Revolution gegen die Türken aktiv zu unterstützen.

Nachdem er sich Scheich Faysal ange-schlossen hatte, begann Lawrence damit, wegweisende Guerilla-Blitzangriffe zu or-ganisieren (wie sie später von Mao Tse-tung imitiert wurden und die Grundlage für heutige Spezialeinsätze legten).

Lawrence kleidete sich wie ein Araber und wurde in jeglicher Hinsicht zu einem der ihren; er ertrug unglaubliche Mühsal wie beispielsweise den zweimonatigen Treck durch die Wüste, der in der Erobe-rung von Aqaba gipfelte. Er bewies extre-mes Durchhaltevermögen und die Fähig-keit, neuartige militärische Einsätze in feindlicher Umgebung zu ersinnen; es gelang ihm außerdem, arabische Stam-mesmitglieder zu inspirieren und anzu-führen. Lawrence war asketisch bis an die Grenze zum Masochismus, und seine Kar-riere ähnelt den Dünen, die er überquer-te, mit großartigen Gipfeln, denen schmerzhafte Abstiege folgten. Die Zei-chen öffentlicher Anerkennung in Eng-land lehnte er ab, berühmt wurde er mit dem meisterhaften Epos Die Sieben Säulen der Weisheit.

Robert Falcon Scott war ein briti-scher Marineoffizier, der offenbar man-che Persönlichkeitszüge mit Captain

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Einleitung

James Cook gemeinsam hatte. Er war der geborene Anführer und auch ein begab-ter wissenschaftlicher Forscher – Charak-terzüge, die von einer stillen Stärke zeu-gen. Die Expedition, die er 1910 zum Südpol führen sollte, steckte voller Schwierigkeiten, Pech und auch Fehlpla-nungen: Die Motorschlitten versagten, die Hundeteams mussten zum Basislager zurückkehren, und die Ponys wurden er-schossen. Am 18. Januar 1912 erreichte Scott gemeinsam mit E.A. Wilson, H.R. Bowers, L.E.G. Oates und Edgar Evans nach 81-tägiger Reise den Südpol, nur um herauszufinden, dass Roald Amund-sen schon einen Monat vor ihnen dort angekommen war. Die Männer mussten die Rückreise unter immer schlechteren Wetterbedingungen antreten, und Evans und etwas später auch Oates starben. Sie waren nur elf Kilometer von ihrem Ziel entfernt, als sie von einem neuntägigen Schneesturm in ihren Zelten gefangen gehalten wurden und keine andere Mög-lichkeit hatten, als auf den Tod zu warten. »Wenn wir überlebt hätten«, schrieb er, »hätte ich eine Geschichte über die Kühnheit, das Durchhaltevermögen und den Mut meiner Begleiter erzählen kön-nen, die die Herzen aller Briten berührt hätte. Diese groben Notizen und unsere toten Körper müssen nun die Geschichte erzählen.« Amundsen schrieb über Scott und sein Team: »An Mut, Willen, Kraft mangelte es ihnen nicht … Etwas mehr Erfahrung hätte ihre Mission mit Erfolg krönen können.«

Ernest Shackleton reiste mit Scott auf der Britischen Nationalen Antarktisex-pedition und führte später die Britische Antarktisexpedition (Nimrod) 1907 an, auf der er bis auf 156 Kilometer an den Südpol heran gelangte. 1914 führte er die Trans-Antarktis-Expedition des Briti-

schen Königreichs an, die die Antarktis über den Südpol überqueren sollte. Das Expeditionsschiff Endurance wurde im Packeis zerquetscht, und Shackleton und fünf Mitreisende unternahmen eine 1300 Kilometer lange Reise von Elephant Island nach South Georgia in einem Walfang-boot, um Hilfe zu finden – eine unglaub-liche Heldentat, die Seemannskunst und Stärke demonstriert. Als sie in South Georgia angekommen waren, mussten die Männer die Insel überqueren, was für

Ernest Shackletons wirkliche Füh-rungsqualitäten zeigten sich nicht, als er sein Team durch die Antarktis führte, sondern bei der Rettungsakti-on, als die Expedition ein schlimmes Ende zu nehmen drohte.