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Inhalt Pressemappe „Digitale Vermittlungsmedien am NS-Dokumentationszentrum München“ 01 | Pressemeldung: NS-Dokumentationszentrum und seine Partner setzen digitale Zeichen am historischen Ort 02 | Presseinformation „Digitale Vermittlungsmedien im NS- Dokumentationszentrum“ 03 | Presseinformation Lernforum 04 | Presseinformation Bildungsarbeit 05 | Übersicht Pressebilder „Digitale Vermittlungsmedien“ Weitere Materialien Infoblatt Mediaguides Infoblatt Smartphone-App Flyer „Orte Erinnern“ 24.02.2015 Presseinformation Dr. Kirstin Frieden Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon +49 89 233-67013 Fax +49 89 233-67005 [email protected] [email protected] www.ns-dokuzentrum- muenchen.de Eine Einrichtung der Landeshauptstadt München

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Inhalt Pressemappe „Digitale Vermittlungsmedien am NS-Dokumentationszentrum München“

01 | Pressemeldung: NS-Dokumentationszentrum und seine Partner setzen digitale Zeichen am historischen Ort

02 | Presseinformation „Digitale Vermittlungsmedien im NS- Dokumentationszentrum“

03 | Presseinformation Lernforum

04 | Presseinformation Bildungsarbeit

05 | Übersicht Pressebilder „Digitale Vermittlungsmedien“

Weitere Materialien

• Infoblatt Mediaguides• Infoblatt Smartphone-App• Flyer „Orte Erinnern“

24.02.2015Presseinformation

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Pressemeldung

Das NS-Dokumentationszentrum München und seine Partner setzen digitale Zeichen am historischen Ort

Seit der Eröffnung im Mai 2015 kamen fast 200.000 Besucherinnen und Besu-cher in das NS-Dokumentationszentrum München. Im Fokus standen zu-nächst verständlicherweise die Dauerausstellung sowie die beiden bislang gezeigten Wechselausstellungen. Das große digitale Medienangebot wird jetztspeziell vorgestellt: digitale Zeichen am historischen Ort.

Da historische Vermittlung in unserer vernetzten Welt zunehmend auch über neue Medienformate stattfindet, hat das NS-Dokumentationszentrum speziell für seine didaktische und pädagogische Arbeit zusammen mit Fachleuten digitale Vermittlungsmedien entwickelt: eine GPS-basierte Smartphone-App „Orte Erinnern“, ein multimedialer Guide in acht Sprachen, der für verschiedene Themen und Zielgruppen erarbeitet wurde, sowie das große Lernforum mit digitaler Ausstellung, interaktiven Medientischen und Recherchestationen. Dieses Angebot präsentiert sich nicht nur auf dem neuesten Stand der Technik und Wissenschaft, es steht auch für das Anliegen des Hauses, historische Auf-klärung auf vielfältige Weise und für alle Generationen anzubieten.

Das große Spektrum und die Qualität des Ausstellungs- und Informations-angebots wurde auch durch die Partner möglich, die das NS-Dokumentations-zentrum für seine Medienprojekte gewinnen konnte: Landesstelle für die nicht-staatlichen Museen in Bayern, Bayerische Sparkassenstiftung, Stadtsparkasse München und Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, Technische Universität München, Boundary Productions e.K., die InformationsGesellschaft mbH. Die App „Orte Erinnern“ ist seit Kurzem in englischer Sprache verfügbar und bietet somit auch für Touristen aus aller Welt eine Möglichkeit, die NS-Geschichte in München zu erkunden.

Das Medienangebot des NS-Dokumentationszentrums wird stetig erweitert. So entwickelt unsere Bildungsabteilung zusammen mit Kooperationspartnern neue Mediaguides, die Schwerpunktthemen der Dauerausstellung aufnehmen und für individuelle Rundgänge aufbereiten. Jüngst wurde z.B. der Mediaguide „Männer und Frauen“ sowie „Ausgrenzung“ realisiert, dessen Thema gegenwärtig rele-vanter erscheint als je zuvor. „Was hat das mit mir zu tun?“ ist eine der Leitfragendes Ausstellungs- und Bildungskonzeptes des NS-Dokumentationszentrums München.

Die Vergangenheit, die NS-Geschichte, ihre Täter und Opfer sind imNS-Dokumentationszentrum nicht nur Teil der Dauerausstellung, sondernwerden auch im Lernforum in digitaler Form dokumentiert. In der eigens für das Haus entwickelten Forschungsplattform (Datenbank) sind Informationen zu über 37.000 Personen erfasst. Zahlreiche Biografien von Verfolgten aller Opfergruppen aus München sind hier aufbereitet und die Personen an ihren jeweiligen Wohn-orten digital im Stadtraum verortet. Die Informationen können per Suchfunktion über den Namen, den Ort oder weitere Stichworte abgerufen werden.

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Das Zusammenwirken von Ausstellungen und Bildungsarbeit, von pädago-gischer und technischer Vermittlung macht das NS-Dokumentationszentrum München zu einem Lern- und Erinnerungsort der Zeichen setzt – analog und digital.

Presseinformation

Digitale Vermittlungsmedien am NS-Dokumentationszentrum München

Zu den Aufgaben des NS-Dokumentationszentrums gehört es, Wissen bereit-zustellen und zu vermitteln. Um komplexe historische Informationen einer breiten Öffentlichkeit und allen Generationen zugänglich zu machen, setzt derLern- und Erinnerungsort auch multimediale und digitale Vermittlungsformateein, die in Zusammenarbeit mit professionellen Partnern geplant und umge-setzt wurden.Zu der Bild-Text-Gestaltung der Dauerausstellung „München und der Nationalsozialismus“ gehören Projektionen, Touchscreens und technisch aufwändige Animationen. Die pädagogische und didaktische Vermittlung erfolgt über die mehrsprachigen und thematischen Mediaguides. Das Untergeschoss des Hauses wurde mit einem Lernforum mit Medientischen und Recherchestationen ausgestattet. Und auch außerhalb des Hauses lässt sich mit der eigens für das NS-Dokumentationszentrum entwickelten Smartphone-App „Orte Erinnern“ die NS-Vergangenheit Münchens digital verfolgen.

Lernforum: Historische Vermittlung und Visualisierung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft

Die Frage, wie sich historische Inhalte und Daten zielgruppengerecht vermitteln und visualisieren lassen, stand am Beginn des gemeinsamen Forschungsprojektes zwischen dem NS-Dokumentationszentrum und dem Lehrstuhl für Architekturinformatik der Technischen Universität München. Im Rahmen der Zusammenarbeit und im Zusammenwirken der beiden Kerndiszi-plinen „Geschichtswissenschaft” und „Informationsdesign” wurden neue digitale Werkzeuge der Informationsvisualisierung und Wissensvermittlung entwickelt, um die historischen Inhalte des NS-Dokumentationszentrums medial aufzubereiten. Das Ergebnis: das Lernforum. Der Bereich umfasst vier große Medientische und 24 digitale Rechercheplätze, die Zugriff auf eine eigens für das Projekt entwickelte Forschungsplattform (Datenbank) bieten. Die Datenbank ermöglicht mithilfe nutzerfreundlicher Informationsvisuali-sierung eine anschauliche Vermittlung des historischen Datenmaterials.

Projektverantwortliche:

„Vermittlung und Visualisierung von historischen Inhalten und Daten im musealen Kontext am Beispiel der Datenbestände des NS-Dokumentations-zentrums München”

Technische Universität MünchenLehrstuhl für Architekturinformatik Prof. Dr.-Ing. Frank Petzold

NS-Dokumentationszentrum MünchenGründungsdirektorProf. Dr.-Ing. Winfried Nerdinger

Wissenschaftliche Koordination: Prof. Dr. Peter Longerich

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Mit der Smartphone-App „Orte Erinnern“ auf den Spuren der NS-Zeit in München

Als Lernort möchte das NS-Dokumentationszentrum München auch außer-halb des eigenen Hauses zu einer Auseinandersetzung mit der NS-Geschichteanregen. Dazu wurde mit Förderung der Bayerischen Sparkassenstiftung und der Landesstelle der nichtstaatlichen Museen in Bayern die Smartphone-App „Orte Erinnern“ entwickelt. Auf einem Stadtplan lassen sich 120 Orte in und um München mit direktem Bezug zum Thema Nationalsozialismus lokali-sieren, zu denen sich der Nutzer per GPS führen lassen kann. Zu den Orten sind historisches Bild- und Quellenmaterial sowie z.T. auch Audio- und Video-sequenzen abrufbar, die Informationen zur Geschichte des jeweiligen Ortes geben. Darüber hinaus bieten verschiedene thematische Routen die Möglich-keit, sich an die Orte der NS-Geschichte zu begeben.

Projektverantwortliche:

Boundary Productions e.K.P.medien GmbH

NS-Dokumentationszentrum München

Gefördert durch: Bayerische SparkassenstiftungLandesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

Mediaguides: Mehr als nur Hören

Die Mediaguides des NS-Dokumentationszentrums München erklären nicht nur in acht wählbaren Sprachen die Inhalte der Ausstellung und führen die Einzelbesucher durch die Stockwerke. Sie bieten auch die Möglichkeit, die Dauerausstellung auf thematischen Pfaden zu erkunden. Es können z.B. Rund-gänge speziell zum Thema „Antisemitismus“ oder „Männer und Frauen“ ge-wählt werden. Außerdem gibt es spezielle Rundgänge für Jugendliche und Kinder oder auch in „Leichter Sprache“. Um auch in Zukunft immer neue Per-spektiven auf die NS-Geschichte zu ermöglichen, erweitert das NS-Dokumen-tationszentrum sein Angebot an Mediaguides stetig.

Projektverantwortliche:

Die InformationsGesellschaft mbH NS-Dokumentationszentrum München

In Zusammenarbeit mit: Bayerischer Rundfunk (Bayern 2)

Presseinformation

Das Lernforum – Historische Wissensvermittlung mit digitalen Medien

Die Vermittlung von Wissen über die NS-Zeit gehört zu den Kernaufgaben des NS-Dokumentationszentrums München. Um komplexe historische Informa-tionen für eine breite Öffentlichkeit medial ansprechend aufzubereiten, hat das NS-Dokumentationszentrum München eine Kooperation mit der Techni-schen Universität München geschlossen und das Lernforum mit neuesten Vermittlungstechnologien angereichert.

Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes wurden im Zusammen-spiel der beiden Kerndisziplinen „Geschichtswissenschaft” und „Informa-tionsdesign” neue digitale Werkzeuge der Informationsvisualisierung und Wissensvermittlung entwickelt. Die Ergebnisse des Projekts mündeten in ein mediales Konzept für das Lernforum des NS-Dokumentationszentrums, einemeigens für die Vertiefung geschaffenen Bereich im ersten Untergeschoss des Neubaus. Dort können Besucherinnen und Besucher die Ausstellungsinhalte an Medienstationen und Rechercheplätzen individuell oder in Gruppen ver-tiefen und so ihr Wissen zum Nationalsozialismus erweitern.

Die interaktiven Medienangebote eröffnen eine Vielzahl von Vermittlungs-möglichkeiten im Bereich der historisch-politischen Bildungsarbeit. Die eigens für das Projekt entwickelte Forschungsplattform (Datenbank) legt den Fokus auf Informationsvisualisierungen, die das zugrunde liegende Daten-material anschaulich machen. Die Plattform ist laufend erweiterbar.

Interaktive Medientische zu zentralen Themenfeldern der NS-Geschichte

An vier großen Medientischen sind verschiedene interaktive Informations-angebote abrufbar: Eine Präsentation bezieht sich auf die Ursprünge und Bausteine der NS-Ideologie. Dargestellt werden Vordenker und Akteure rechtsextremer Strömungen sowie Schlüsselbegriffe aus dem weiten Feld dervölkisch-antisemitischen, nationalistischen, rassistischen oder auch eugeni-schen Ideologie und Propaganda.

Eine zweite Präsentation bildet das frühe Netzwerk der Deutschen Arbeiter-partei (DAP) beziehungsweise der aus ihr hervorgegangenen Nationalsozia-listischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) ab. Dabei werden die verschie-denen, im Umfeld der Partei agierenden Personen und Vereinigungen aufge-zeigt und deren Einfluss erläutert.

Der dritte Medientisch zeigt eine komplexe „Topographie der Verfolgung”, bei der Sachtexte und Biografien mit Kartenmaterial verknüpft wurden. Rund 15.000 Personen der verschiedenen Opfergruppen können namentlich recherchiert und ihr ehemaliger Wohnort auf einer Karte der Stadt München lokalisiert werden. Auf diese Weise werden die Verfolgungsmaßnahmen gegen Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Sozialdemokraten und andere

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Gruppen anschaulich gemacht. Teil der Präsentation sind auch die mehr als 400 ehemaligen Zwangsarbeits-, Kriegsgefangenen- und KZ-Außenlager im Großraum München. Zu den einzelnen Lagern sind jeweils Kurzinformationenhinterlegt. Es zeigt sich, wie präsent Zwangsarbeit im Stadtraum und somit auch im Lebensalltag der deutschen Bevölkerung war.

Eine vierte Installation befasst sich mit dem Aufstieg der nationalsozialisti-schen Partei in München: Auf Karten werden die frühen Treffpunkte und Standorte der NSDAP und ihrer Untergruppen im Stadtgebiet angezeigt. Der Aufstieg der Partei aus den Hinterzimmern mitten hinein in die vornehme Maxvorstadt lässt sich dabei bildhaft darstellen.

Wissenschaftlich fundierte Informationen kompakt und allgemein verständlich aufbereitet

An den digitalen Recherchestationen stehen den Besucherinnen und Besuchern nochmals alle Inhalte der Dauerausstellung sowie ein Teil der auf den Medientischen gezeigten Präsentationen zur Verfügung. In der eigens für das Haus entwickelten Forschungsplattform (Datenbank) sind Informationen zu über 37.000 Personen erfasst. Zahlreiche Biografien von Verfolgten aller Opfergruppen aus München sind hier aufbereitet und die Personen an ihren jeweiligen Wohnorten digital im Stadtraum verortet. Die Informationen können per Suchfunktion über den Namen, den Ort oder weitere Stichworte abgerufen werden. Ein digitales Lexikon gibt darüber hinaus in rund 800 Artikeln Auskunft zu Begriffen, historischen Ereignissen und Personen. Das Lexikon bietet vielfältige Möglichkeiten der individuellen Recherche und liefert eine Fülle wissenschaftlich fundierter Informationen in kompakter, allgemein verständlicher Form.

Als weiteren individuellen Zugang zur NS-Geschichte sind an den Recherche-plätzen des Lernforums Interviews mit Zeitzeugen als Videos hinterlegt. Darin geben sie ihre Erlebnisse und Erfahrungen in bewegenden Berichten weiter.

Projektverantwortliche

„Vermittlung und Visualisierung von historischen Inhalten und Daten im musealen Kontext am Beispiel der Datenbestände des NS-Dokumentations-zentrums München”

Technische Universität MünchenLehrstuhl für Architekturinformatik Prof. Dr.-Ing. Frank Petzold

NS-Dokumentationszentrum MünchenGründungsdirektorProf. Dr.-Ing. Winfried Nerdinger

Wissenschaftliche Koordination: Prof. Dr. Peter Longerich

Presseinformation

Bildungsangebote – Erkennen, Lernen und Verstehen am historischen Ort

Das NS-Dokumentationszentrum bietet ein breit gefächertes Programm der historisch-politischen Bildungsarbeit. Grundprinzip des Bildungskonzepts ist das Erkennen, Lernen und Verstehen am historischen Ort. Inhaltlich orientiert sich das Angebot an den Leitthemen der Dauerausstellung. Das Spektrum derBildungsangebote ist vielfältig, die Themen und Formate sind auf unter-schiedliche Zielgruppen zugeschnitten.

Lernen und Partizipieren

Ein besonderes Anliegen der Bildungsarbeit ist die Sensibilisierung der Besucherinnen und Besucher für die Bedeutung der behandelten Themen für die eigene Lebensrealität. Fragestellungen wie „Warum beschäftigen wir uns mit (dieser) Geschichte?“ und „Was hat das mit mir zu tun?“ sind zentral für die Ausrichtung des Hauses und werden auf der Grundlage der Vermittlung historischen Wissens thematisiert. Lernen wird dabei als aktiver Prozess verstanden, der zur Diskussion und Meinungsbildung anregt und ein verantwortungsvolles Handeln auch in Bezug auf gegenwärtige Gefähr-dungen fördert. Alle Bildungsformate stellen Bezüge zur Gegenwart her und leisten so auch einen Beitrag zur politischen Bildung.

Ein Schwerpunkt der Bildungsarbeit liegt in der kritischen Auseinander-setzung mit den NS-Tätern und Täterinnen, dem Verhalten der Mehrheits-gesellschaft in der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ sowie in dem Gedenken an die diskriminierten, verfolgten und ermordeten Menschen. Durch unterschiedliche Formate und Methoden werden individuelle Zugänge zum jeweiligen Thema geschaffen. Die Bildungsarbeit des NS-Dokumen-tationszentrums verfolgt einen pädagogischen Ansatz, der neben Entdecken und Forschen auch Partizipation ermöglichen soll. Die persönliche Ausein-andersetzung mit authentischen Quellen, Texten, Bildern und Dokumenten sowie Biografien eröffnet eine intensive Beschäftigung mit der NS-Zeit. Neben der Vermittlung historischen Wissens stehen Dialog und Meinungs-austausch im Zentrum der pädagogischen Arbeit.

Vielfältige Angebote für Gruppen und Einzelbesucher

Bei der Entwicklung der Bildungsangebote steht immer eine bestimmte Zielgruppe im Fokus. Gruppen und Schulklassen können Rundgänge, Seminare, Fortbildungen und Workshops buchen, die unter anderem auf verschiedene Jahrgangsstufen und Schularten oder spezielle Berufsgruppen zugeschnitten sind. Ein Beispiel ist das Seminar „Verwaltung und Verant-wortung“, das Auszubildenden in der Verwaltung und Studierenden aus dem Bereich Public Management Einblicke in die Struktur und Arbeitsweise der Münchner Stadtverwaltung während der nationalsozialistischen Herrschaft bietet. Zu Beginn eines Seminars wird im Rahmen eines Rundgangs durch

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München historisches Wissen vermittelt und die Auseinandersetzung der Stadtgesellschaft mit dem historischen Erbe in den Blick genommen. Während der Workshopphase wird den Teilnehmern historisches Quellen-material zur Verfügung gestellt, das sie erforschen und entdecken können. So setzen sie sich beispielsweise mit der Rolle der Stadtverwaltung bei der Ver-folgung und Deportation der Münchner Jüdinnen und Juden oder mit der konkreten Lebensgeschichte des Münchner Oberbürgermeisters Karl Fiehler auseinander. Große Bedeutung kommt dabei dem Begriff der Multiperspek-tivität zu. Es werden unterschiedliche Positionen vorgestellt und auch sich widersprechendes Quellenmaterial präsentiert, um zu Diskussionen und zum Nachdenken anzuregen.

Gespräche mit Zeitzeugen des Nationalsozialismus gehören für viele zu den nachhaltigsten Erfahrungen im Bereich der historischen Bildung. Darauf bezugnehmend hat der Bildungsbereich des NS-Dokumentationszentrums einSeminarkonzept für Jugendliche entwickelt, das sich mit den Erlebnissen des Zeitzeugen Ernst Grube beschäftigt, der 1932 in München geboren und als Jude verfolgt wurde. Im Mittelpunkt des Seminars steht selbsttätiges und partizipatives Lernen. Die Jugendlichen erschließen sich das Leben Ernst Grubes anhand von Dokumenten zunächst selbstständig in kleinen Gruppen und stellen Ihre Ergebnisse danach im Plenum vor. Anschließend werden Fragen entwickelt, die die Teilnehmer in einem intensiven Zeitzeugengesprächmit Ernst Grube besprechen können.

Einzelbesuchern stehen verschiedene Mediaguides zur Verfügung. Sie haben thematische Schwerpunkte wie zum Beispiel Antisemitismus oder Geschlech-terrollen im NS-Staat oder sind zielgruppenorientiert. Der Basisguide steht in acht Sprachen sowie in einer Variante für Jugendliche und Kinder zur Verfü-gung. Die Mediaguides wurden mit der Unterstützung und in Zusammen-arbeit mit unserem Kulturpartner, dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2), produziert.

Darüber hinaus gibt es Angebote für Menschen mit Lernschwierigkeiten, etwaeinen Mediaguide und ein Begleitheft in „Leichter Sprache”. Die besonderen Bedürfnisse von Sehbehinderten wurden durch in die Ausstellungsarchitekturintegrierte Tast- und Brailleschrift-Elemente berücksichtigt.

Als Lernort möchte das NS-Dokumentationszentrum München auch außer-halb des eigenen Hauses zu einer Auseinandersetzung mit der NS-Geschichteanregen. Dazu wurde eine GPS-basierte Smartphone-App entwickelt, welche die Perspektive auf die Stadt und ihre Umgebung richtet: Auf einem Stadtplanlassen sich 120 Orte mit einem direkten Bezug zum Thema Nationalsozialis-mus lokalisieren. Der Nutzer erhält durch historisches Bild- und Quellenma-terial sowie Audio- und Videosequenzen ergänzende Informationen zur Geschichte des jeweiligen Ortes und Routenvorschläge für Stadtrundgänge auf den Spuren der NS-Geschichte. Die App wurde mit finanzieller Unter-stützung der Sparkassenstiftung und der Landesstelle der nichtstaatlichen Museen in Bayern realisiert.

Pressebilder

Digitale Vermittlungsmedien im NS-Dokumentationszentrum München

Die Fotos können im Rahmen der aktuellen Presseberichterstattung unter Angabe des vollständigen Bildnachweises kostenfrei verwendet werden. Hoch aufgelöste Dateien sind unter [email protected] oder 089/233-67013 erhältlich.

Lernforum

1 | Lernforum (Foto: Orla Connolly) 2 | Lernforum (Foto: Orla Connolly)

3 | Lernforum (Foto: Orla Connolly) 4 | Lernforum (Foto: Orla Connolly)

5 | Lernforum (Foto: Jens Weber) 6 | Lernforum (Foto: Jens Weber)

Dr. Kirstin FriedenPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon +49 89 233-67013Fax +49 89 233-67005

[email protected]@muenchen.de

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Smartphone-App

7 | App „Orte Erinnern” (Foto: Orla 8 | App „Orte Erinnern” (Foto: Orla

Connolly) Connolly)

Mediaguides

9 | Mediaguide (Foto: Orla Connolly)

10 | Mediaguide (Foto: Orla

Connolly)

11 | Mediaguide (Foto: Orla Connolly)

NS-Dokumentationszentrum München

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xpedeo mediaguidesdie InformationsGesellschaft mbH

Bornstraße 12–13 D-28195 Bremen

Tel. +49 (0)421 . 178 89-0 Fax +49 (0)421 . 178 89-10

[email protected] www.informationsgesellschaft.com

www.xpedeo.de

Zum Projekt

Das im Mai 2015 neu eröffnete NS-Dokumentationszentrum bietet einen zentralen Lern- und Erinnerungsort, der sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit der Stadt und den Ursachen, Ausprägungen und Folgen der Diktatur auseinandersetzt.

400 Mediaguides unterstützen dabei mit multimedialen Rundgängen in insgesamt acht Sprachen. Der Besucher kann sich hier sowohl thematisch orientieren als auch altersgerecht wählen. Es gibt Rundgänge für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Durch die eingebaute Indoor-Ortung erhalten die Besucher an jedem Ort in der Ausstellung immer die passenden Informationen.

Zum ersten Mal kommt in München unsere Videosynchronisation zum Einsatz. Der Mediaguide synchronisiert in der Ausstellung integrierte Videos und Projektionen mit den dazugehörigen Tonspuren auf dem Mediaguide – lippensynchron und in der vom Besucher gewählten Sprache. Er startet den jeweiligen Audiobeitrag automatisch an der richtigen Stelle, selbst wenn das Video bereits läuft.

Informationen zum xpedeo MediaGuide

• Brillianter, hochauflösender Touchscreen• Robustes Gehäuse und Umhängeband mit Kopfhörer• Audio-, Text-, und Bildbeiträge• Fragen und Antworten: Rundgang mit Quiz• Informationen in hebräisch und sechs weiteren Sprachen• WLAN-basierte Orientierung in den Ausstellungsräumen• Evaluierungstool zum Auswerten des Besucherverhaltens• Pflege und Erweiterung des Inhalts durch das Museumspersonal• Webbasiertes Redaktionssystem

„Orte Erinnern“ – die App zum NS-Dokumentationszentrum München

Die Smartphone-App „Orte Erinnern“ des NS-DokumentationszentrumsMünchen enthält Hintergrundinformationen zu 120 Orten in und umMünchen, die im direkten Zusammenhang mit der NS-Geschichte stehen.Kostenlos in den iTunes- und Google Play Stores herunterzuladen bietet siedem Nutzer zahlreiche Anwendungen, mit denen Geschichte digitalvermittelt wird. Die App beinhaltet eine Karte der Münchner Innenstadtsowie ihrer Umgebung, auf der die historischen Standorte gekennzeichnetsind. Zu diesen Orten lassen sich zahlreiche Multimediainhalte wie Bilder,Texte, Audiodateien und Videos abrufen – online und offline. Dieseinnovative Bereicherung für die Stadt München ermöglicht dem Nutzer, sichdirekt vor Ort über wichtige Gedenkorte zu informieren.

Darüber hinaus nutzt die Applikation die GPS-Funktion der Smartphones, um dem Benutzerbeispielsweise mit einem akustischen Signal dieOrientierung zu erleichtern. Anhandverschiedener thematischer Routenvorschlägekann man ein- bis zweistündige Touren entlangder Karte durch die Stadt unternehmen. Auch istein Augmented Reality Feature enthalten, durchdas die Orte und Inhalte in der direktenUmgebung über das Kameramodul desSmartphones dargestellt werden. Weitere Funk-tionen wie Sortierung, Filterung oderStichwortsuche erleichtern zusätzlich dieindividuelle Benutzung. Verfügbar in deutscherund englischer Sprache birgt „Orte Erinnern“großes Potential für die historische Bildungunterschiedlicher Zielgruppen. Insgesamt sindüber 400 Bilder, 20 Audios, 9 Videos und 50Biographien verfügbar.

Gefördert wurde das Projekt durch die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, dieStadtsparkasse München, die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg sowie die BayerischeSparkassenstiftung. Entstanden ist die App in Zusammenarbeit mit Boundary Productions und derP.medien GmbH. Die innovative Geschichtsvermittlung, gerade im digitalen Bereich, ist allen Projekt-partnern ein wichtiges Anliegen.