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Bauwirtschaft – Sanierung Inhaltsverzeichnis 7 Baukosten/Gebäudeunterhalt Kalkulation Kalkulationshilfe Substanzschutz Sanierung und nachträgliche Wärmedämmung Sanierung bestehender Putzfassaden/ Sanierungsdetails Nachträgliche Wärmedämmung zweischaliger Außenwände Neuverblendung alter Verblendschalen Fassadenbekleidung mit Klinkerriemchen Sanierung mit WDVS und Riemchenbekleidung Verarbeitung von Klinkerriemchen Sanierung zweischaliger Altbauten Bauen im Bestand/Rekonstruktion Literaturhinweise 7.1.1 7.2.1 7.3.1 7.4.1 7.5 7.5.1 7.5.2 7.5.3 7.5.4 7.5.5 7.5.6 7.6.1 7.7.1 7.8.1

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Bauwirtschaft – Sanierung

Inhaltsverzeichnis 7

Baukosten/Gebäudeunterhalt

Kalkulation

Kalkulationshilfe

Substanzschutz

Sanierung und nachträgliche Wärmedämmung

Sanierung bestehender Putzfassaden/Sanierungsdetails

Nachträgliche Wärmedämmung zweischaliger Außenwände

Neuverblendung alter Verblendschalen

Fassadenbekleidung mit Klinkerriemchen

Sanierung mit WDVS und Riemchenbekleidung

Verarbeitung von Klinkerriemchen

Sanierung zweischaliger Altbauten

Bauen im Bestand/Rekonstruktion

Literaturhinweise

7.1.1

7.2.1

7.3.1

7.4.1

7.5

7.5.1

7.5.2

7.5.3

7.5.4

7.5.5

7.5.6

7.6.1

7.7.1

7.8.1

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Bauwirtschaft / Sanierung 7.1.1

Zweischalig – langfristig wirtschaftlich

Baukosten /Gebäudeunterhalt 7.1.1

Über die Erstellungskostenzweischaliger Wände lassensich keine allgemeingültigenAngaben machen. Zu unter-schiedlich sind die Parameter:von der Bauaufgabe über dieBauwerksgeometrie und dieindividuellen Bedingungen vorOrt bis zu Stein- und Verarbei-tungsart. Dazu kommen regio-nale, ja von Anbieter zu Anbie-ter unterschiedliche, Arbeits-und Lohnstrukturen.

Wirtschaftlichkeitsbetrachtun -gen von Bauweisen umfassenneben den Kosten für die Erstel-lung insbesondere die Kostenfür den Bauunterhalt. Gerade inder mittel- und langfristigenBilanzierung hat die zweischali-ge Wand aus Verblendmauer-werk erhebliche Kostenvorteilegegenüber anderen Bauweisen.So fallen bei einschaligen Au -ßenwänden mit Wärmedämm-verbundsystemen, mit Putz und Anstrich schon nach etwa 20 Jahren Ausbesserungs- undPflegekosten für Neuanstrich,Neuputz oder Kompletterneue-rungen an – durchschnittlich100,– EUR/m2.

Zweischalige Wände sind dage-gen nahezu wartungsfrei, wieder jüngste Bauschadensbe-richt der Bundesregierungbelegt. In einem Zeitraum von80 Jahren sind demnach beieinem Haus mit Verblendmau-erwerk Wartungskosten inHöhe von 32 % der Neubaukos -ten zu erwarten. Der weitausgrößte Teil resultiert aus demUnterhalt der Verfugung. Beieiner Putzfassade beträgt derKostenanteil für Ausbesse-rungsarbeiten schon 130 %, beieinem Anstrich gar 1.120 %.

30 45 Jahre15

Einschalige Wandmit Wärmedämmverbundsystem

200

100

0

Kosten in EUR/ qm

Zweischalige Wandmit Backstein

Zweischalige Bauweise für hohe Le bensdauer

Instandsetzungskosten (in %) inBezug auf die Neubaukosten vonAußenwandkonstruktionen, Zeitraum: 80 Jahre;

Kostenvergleich: Einschalige Wändemit Wärmedämmverbundsystembedürfen nach 15 bis 45 Jahren er -heblichen Unterhalt; der Aufwandfür zweischalige Wände mit Back-stein bewegt sich um Null.

Quelle: Bauschadensbericht der Bundesregierung 1996

Instandsetzungs -kosten (in %)Bezug: Neubaukostendes BauteilsZeitraum: 80 Jahre

Anstrich Putzfass. Ziegelfass.

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Grundlagen der Kalkulation

Arbeitszeit-Richtwerte

Kostenermittlung nach DIN 276

Kalkulation 7.2.1

Arbeitsaufwand und Baustoff-bedarf für Mauerwerksarbeitensind abhängig von der Form desBauwerks (gegliedertes odergroßflächiges Mauerwerk, An -zahl und Art der Öffnungen),den verwendeten Steinforma-ten, der Fugenausbildung undVerfugungsart. Zu beachtensind weiterhin Nebenkostenwie Mauerhilfen, erforderlicheArbeits- und Schutzgerüstesowie die Nachbehandlung vonMauerwerk. Kosten, die sichnicht direkt einzelnen Teilleis -tungen zurechnen lassen, wer-den als Gemeinkosten erfasst,wie z. B. die Kosten der Baustel-leneinrichtung, der Bauleitung,der Hilfslöhne und Nebenstoffesowie die Allgemeinen Ge -schäfts kosten. In der Kalkulation zweischaligerWände müssen Vor- und Hin-termauerschale unterschiedenwerden. Für die Innenschalegewinnt der Einsatz großforma-tiger Plansteine oder Planele-mente an Bedeutung. So sinktder Zeitbedarf für die Verarbei-tung von Großformaten um bis

zu 15 %. Bei einem Hochlochzie-gel ergeben sich allein durchdie Formatwahl von 2 DF auf 16DF Arbeitszeitunterschiede von2,2 Stunden pro m3 Mauerwerk(von 5,0 auf 2,8). Die Steinzahlreduziert sich von 263 auf 32Stück /m3 und der Mörtelbedarfvon 260 auf 140 Liter /m3.

In der Vormauerschale könnenaus konstruktiven Gründen nurkleinformatige Steine einge-setzt werden. Der Einsatz vonFertigteilen, insbesondere beiseriellen Bauteilen, bringt er heb -liche Zeit- und Kostenvorteile.

Angebots- wie genauere Auf-tragskalkulation für die Verar-beitung klein- und großformati-ger Steine beruhen oft auf Er -fahrung. Hilfen bieten die Stein -hersteller sowie die Arbeits zeit-Richtwerte Hochbau (ARH).Diese wurden vom Bundesaus-schuss Leistungslohn gemein-

sam von den Tarifparteien derBauwirtschaft und wiederumden Steinherstellern durchumfangreiche Zeitmessungenauf Baustellen unterschiedli-cher Schwierigkeitsgrade ermit-telt. Die Arbeitszeit-Richtwerte-Tabellen enthalten übergreifen-de Angaben für den Mauer-

werkbau, das ergänzendeHandbuch ArbeitsorganisationBau System und produktbezo-gene Werte (Quelle: Zeittech-nik-Verlag GmbH, Neu-Isen-burg). Anhaltspunkte für dieüberschlägige Kalkulation fin-den sich in der Tabelle auf derfolgenden Seite.

Die Kostenermittlung dientnicht zur Kalkulation von Bau-kosten sondern zur Budgetie-rung: der möglichst exaktenErmittlung des vom Bauherrnzu zahlenden Baupreises. Siesollte nach DIN 276 Kosten von

Hochbauten parallel zur Bau-planung in vier Stufen erfolgen:

– Kostenschätzung– Kostenberechnung– Kostenanschlag– Kostenfeststellung.

DIN 276 enthält dazu eine ein-heitliche Gliederung nach Kos -tengruppen; die Kostengruppe300 umfasst Kostenindizes fürBaukonstruktionen, 330 fürAußenwände.

Bauwirtschaft – Sanierung 7.2.1

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Baustoffbedarf für Mauerwerkund Richtwerte für Arbeitszeit-aufwand

Kalkulationshilfe 7.3.1

Bauwirtschaft – Sanierung 7.3.1

Quelle: Richtwerte des Arbeitskreises Leistungslohn Bau e.V., Handbuch Arbeitsorganisation Bau, Erfahrungen derFachverbände, ZIEGEL Bauberatung

Format Abmessung

L/B/H cm

Wand -dicke

cm

EinheitBaustoffbedarf Grundwert

Volles Mauer-werk

Stunden

GrundwertGegliedertesMauerwerk

Stunden

Zuschläge für Bereit stellen der Bau-

stoffe, Hilfs- undArbeits mittel

StundenZiegelStck.

Mörtel*Ltr.

36,524,011,57,1

36,524,011,5

24,017,517,5

30,0

30,024,0

36,524,0

30,024,0

36,524,0

24,0

30,0

11,5

11,5

11,5

1,00 m3

1,00 m3

1,00 m2

1,00 m2

1,00 m3

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1,00 m2

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1,00 m3

1,00 m3

1,00 m2

1,00 m2

1,00 m2

NF24,0/11,5/7,1

2 DF24,0/11,5/11,3

3 DF24,0/17,5/11,3

2+3 DF

5 DF30,0/24,0/11,3

6 DF36,5/24,0/11,3

10 DF30,0/24,0/23,8

12 DF36,5/24,0/23,8

16 DF49,0/24,0/23,8

20 DF49,0/30,0/23,8

DF24/11,5/5,2

NF24/11,5/7,1

2DF24/11,5/11,3

Mauer -werk

Ver -blend-mauer-werk

* Der Mörtelbedarf ist stark von der Konsisten abhängig. Bei den hier ermittelten Werten ist ein Einmisch- und Verdichtungszuschlag von ca. 50 %zu dem geometrisch ermittelten Baustoffbedart berücksichtigt.

4074125033

27227533

19018933

110/110

110113

9090

5555

4444

33

27

67

52

33

2612503014

22224020

21022535

210

180170

200190

130140

155125

95

95

41

35

25

4,464,610,840,86

3,823,930,72

3,293,500,61

3,51

3,343,48

3,463,05

2,302,35

1,952,30

2,11

2,00

1,80

1,50

1,20

5,005,160,940,96

4,284,400,81

3,683,920,68

3,93

3,743,93

3,903,45

2,602,66

2,202,60

2,38

2,25

2,00

1,65

1,30

0,6 – 1,5je nach

Ziegel-Format undbetrieblichen Arbeits-

bedingungen

Quellen: Richtwerte des Arbeits kreisesLeistungslohn Bau e. V. Handbuch ArbeitsorganisationBauEigene Erfahrungswerte

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Substanzschutz 7.4.1

Für nachträglich errichtete Ver-blendmauerschalen gelten diegleichen konstruktiven Regelnwie für alle zweischaligenWände: ob für die Statik oderdas Anbringen von Feuchte-sperrschichten und Entwässe-rungsöffnungen. Im Einzelfallkönnen besondere Maßnah-men erforderlich sein.

Bauwirtschaft – Sanierung 7.4.1

Bauphysik und Wohnqualität

Planungsgrundlagen

Mauerwerkbauten haben eineLebensdauer von vielen Jahr-zehnten, oft sogar Jahrhunder-ten. Im Laufe der Zeit fallenzwangsläufig Erneuerungen an.Witterungseinflüsse beeinträch -tigen Anstriche und Putze, füh -ren bisweilen zu Schäden derSubstanz. Auf Grund von Um -nutzungen oder gestiegenen An -forderungen an den Wohnkom-fort werden Modernisier ung envorgenommen. Backstein fas sa -den haben sich als dauerhafteund nahezu wartungsfreie Au -ßenwandkonstruktionen be -währt. Dies gilt für historischezweischalige Wände wie auchdie nachträgliche Verblendungmit Mauerwerk.

Sanierungen oder Modernisie-r ungen mit Vorsatzschalen, in -klusive Wärmedämmung, füh -ren zu einer Verbesserung derbauphysikalischen Eigenschaftenbeziehungsweise der Schutz -funktionen Wetter-, Wärme- ,Schall- und Brandschutz insge-samt. Ehemals einschalige Au -

ßenwände werden durch dasVerblendmauerwerk insbeson-dere vor Schlagregen und Durch -feuchtung geschützt. Vorsatz-schale, Wärmedämmung unddie nun trockene Hintermauer-schale führen zu einer erhebli -chen energetischen Aufwer-tung. Berechnungen des Tem-peraturverlaufes in erneuertenWänden belegen es: Mit Ver-blendmauerwerk und Wärme-dämmung sa nierte Außenwän-

de sind tauwasserfrei. Außer-dem zeigt der Temperaturver-lauf eine deutliche Erhöhungder Oberflächentemperaturenauf der Wandinnenseite. Folgeist die Erhöhung der thermi-schen Behaglichkeit und damitder Wohnqualität. Mit Vorsatz-schalen aus Backstein lassensich alle Anforderungen an Alt-bauten geltender und künftigerVerordnungen zu Wärmeschutzund Energieeinsparung erfüllen.

Nachträgliche Dämmung und Errichtung einer Vormauerschale

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Bei einschaligen Wänden wird das tragende Mauerwerk durch Schlagregenbelastet; nachträgliche Vorschatzschalen schützen dagegen das tragendeMauerwerk vor Feuchtigkeit.

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Bauwirtschaft – Sanierung 7.5

Hohe Wärmeverluste durch die Außenwände

Sanierung und nachträgliche Wärmedämmung 7.5

Die Sanierung mit Backsteinbietet Architekten, Bauunter -nehmern und Bau herren eineder effektivsten Pers pek tiven,wenn es um dauerhaftenGebäudeerhalt geht. Die hoheWert beständig keit einer Vor -mauer aus Back stein, die pro-blemlose Erfüllung der An for -derungen, die sich aus der neu -en EnEV ergeben, die Witte -rungs resis tenz, das gesundeWohnklima und die gestalteri-sche Vielfalt sind einschlägigeGründe für eine Sanierung mitdem langlebigen Baustoff.

Insbesondere vor dem Hinter -grund der neuen EnEV, die dieAnforderungen an den Bau be -stand gegenüber der Wärme -schutzverordnung 95 weiterver schärft, gilt es, Wärmedäm -mung und Fassadenerneuerungzukunftsfähig miteinander zuverbinden. So wurde bspw. dermaximale Wärme durch gangs -koeffizient der Außenwändevon beheizten Räumen bei Än -derungen an mindestens 20 %

der Bauteil fläche von bisherkmax ≤ 0,40 W/(m2.K) auf Umax ≤0,35 W/(m2.K) reduziert.Unter Berücksichtigung, dass 40 Prozent der Wärmeverlusteüber die Außenwand erfolgen,ergeben sich hier immenseEinspar potenziale. Selbstver -ständ lich ist das Ergebnis im -mer abhängig von der Qualitätder Dämm schicht und von derkorrekten Ausführung. Mittelseiner Back stein fassade mit hin-terliegender Dämmschicht kön-nen mühe los die Anforderun -gen der EnEV erreicht werden.

Staat liche Fördermittel für wär-metechnische Sanierungs maß -nahmen können in Form vonzinsgüns tigen Darlehen inAnspruch ge nommen werden.Der Be deu tung der energeti-schen Sanie r ungsmaßnahmenim Baube stand trägt die Bun -des regierung seit dem 1. Januar2003 in der Weise Rechnung,dass eine Gleich stellung derFörder mittel für Neu- und Alt -bauen festge legt wurde.

Die Kosten für Wartung undPflege sind bei einer Sanierungmit Backstein gegenüber an de -ren Wandkonstruktionen sehrge ring. Auch wenn eine zwei -schalige Wand in der Erstellungnicht teurer sein muss, zeigt sieihre große Stärke besonders auflängere Sicht. Wartungskostenfallen so gut wie gar nicht an,während bei der einschaligenWand schon nach wenigen Jah -ren das Nachstreichen not wen -dig wird und bei einem Wärme-dämmverbundsystem nachei ner bestimmten Zeit sogareine Kompletterneuerungnotwendig wird.

In aller Regel sind die Kostenfür eine zweischalige Wandkon-struktion im Zuge der Investiti-on leichter aufzubringen alsspä ter in der Instandhaltungs-phase. Diese Problematik wirdallzu häufig nicht bedacht undsollte hinsichtlich der Nachhal-tigkeit bei der Investitionsent-scheidung immer erörtertwerden.

Durch nachträgliche Wärme -dämmung können die oftmalshohen Wärmeverluste vonAltbauten erheblich reduziertwerden.

Aufgrund ihres hohen Flächen -anteils gehen, wie oben er -wähnt, bis zu 40 % der Wärme -verluste auf das Kon to der Au -ßenwände. Es ist empfehlens-wert, die Däm mung dann inAngriff zu nehmen, wenn ohne -hin Arbeiten an der Fas sadeanstehen.

Eine nachträgliche Wärme -dämm maßnahme in Verbin -dung mit einer Backstein fassadehat auch entscheidende Aus -wir kun gen auf ein positivesRaum klima. Eine Tau wasser -bildung und die Folge schäden,wie Schim mel pilz bildung, kön-nen bei gut gedämmten Außen-wänden ausgeschlossen werden.

Ziegelsichtmauerwerk ermöglicht eine individuelle Fassadengestaltung undhebt den Wert des Gebäudes.

Positive Auswirkungen auf dasRaumklima

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Ziegelfassaden haben sich seitJahrhunderten als dauerhaftund unverwüstlich gegen höchste Witterungseinflüssebewährt.

Die Vorteile einer Fassaden -sanierung mit Ziegelverblend -mauerwerk können wie folgtzusammengefasst werden:

• unbegrenzte LebensdauerundWartungsfreiheit

• beständig gegen atmosphäri-sche Schadgase und gegenden sauren Regen

• dauerhaft beständig gegenUV-Strahlen und farbecht

• individuelle Gestaltung durchvielfältige Formate, Oberflä -chenfarben und -strukturen

• schmutzabweisend und daherdauerhaft ansehnliche Optik

• sehr niedrige Gleichgewichts -feuchte, hohe Lichtabsorptionund hervorragende Wärme -speicherung der Ziegel fassa -den

• Verhinderung von Algen befall

• guter sommerlicher Wärme -schutz aufgrund hoher Spei -cher masse der Ziege l ver -blend schale

• ökologisch empfehlenswertwegen Dauerhaftigkeit undRecycelbarkeit

Es gibt fünf verschiedene Sa -nierungsmöglichkeiten mitBackstein. Die Optimallösungist die Neuverblendung einerbestehenden Fassade. Je nachbaulicher Gegebenheit sindAlternativen sinnvoll.

Auf den folgenden Seiten fin-den Sie technische Details zuden verschiedenen Sanierungs -varianten.

Bauwirtschaft – Sanierung 7.5

7.5 Nachträgliche Wärmedämmung von Fassadenmit Ziegelsichtmauerwerk

Vorteile einer Fassaden sa -nierung mit Ziegelverblend -mauerwerk

Sanierungsmöglichkeiten mitBackstein

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Verblendung bestehenderPutzfassaden

Sanierung bestehender Putzfassaden 7.5.1

Bauwirtschaft – Sanierung 7.5.1

Bild 1: Zur Aufstellung der Verblendschale kann die Anlegung einesStreifenfundamentes erforderlich sein ...

Bild 3: Für die Aufmauerung der Verblendschale sind die Bestimmungen derDIN 1053-1 maßgebend.

Die wärmetechnische Sanie-rung einer bestehenden Putz-fassade mit Ziegelsichtmauer-werk kann durch Vorsetzeneiner Verblendschale realisiertwerden. Diese Maßnahme setzteine tragfähige Aufstands-fläche für die Verblendschalevoraus.

Zur Errichtung einer Verblend-schale muss zunächst ein Strei-fenfundament angelegt wer-den (Bild 1). Die Breite desStreifenfundamentes richtetsich nach der Dicke der Wärme-dämmung und der Verblend-schale, die 9 cm, 10,5 cm oderauch 11,5 cm dick sein kann. DieVerblendschale darf nach DIN1053-1 [1] bis zu einem Drittelihrer Breite über ihr Auflagervorstehen. Verblendschalen mitDicken unter 11,5 cm dürfen biszu 25 mm über ihr Auflagervorstehen. In diesem Fall darfdie Verfugung nur in Fugen-glattstrich, d. h. im gleichenZug mit der Vermauerung,durchgeführt werden.

Bei unterkellerten Gebäudenoder bei fehlendem Platz fürGründungen können auch bau-aufsichtlich zugelassene Kon-solanker zur Auflagerung derVerblendschale zum Einsatzkommen (Bild 2).

Die Errichtung der Verblend-schale erfolgt nach DIN 1053-1.In Abhängigkeit von der Saug-fähigkeit der Klinker oder Vor-mauerziegel können geeigneteWerktrockenmörtel, entspre-chend der MörtelgruppenMG IIa oder MG II, verwendetwerden (Bild 3).

Da die Verblendschale keinetragende Funktion hat, musssie zur Aufnahme der Wind-lasten mit dem tragenden Hin-termauerwerk befestigt wer-den. Hierfür werden geeigneteDübelanker in die bestehendeFassade eingedübelt und beimAufmauern der Verblendschalein die Lagerfugen eingebettet.

Bild 2: ... oder eine Abfangkonsole für eine nachträgliche Verblendung.

Verblendschale Putz

MauerwerkDämmschicht

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Auflagerung/Abfangung

7.5.1 Sanierungsdetails

Die Auflagerung der Vorsatz-schale kann auf bestehendenFundamentvorsprüngen oderzusätzlichen Fundamenten/Untermauerungen erfolgen.Erdberührende Bereiche müs-sen vertikal bis in Höhe desErdreichs durch eine Isolierunggegen Feuchtigkeit geschütztwerden: entweder einen 2 cmstarken Sperrputz mit mindes-tens zweifacher Beschichtungoder einer Dickbeschichtungaus Bitumenprodukten. Beste-hendes Mauerwerk sollte miteinem Fugenverstrich verse-hen werden. Die Einmörtelungempfiehlt sich bei unsicheremUntergrund. In allen Fällensind Lüftungs- bzw. Entwässe-rungsöffnungen vorzusehen.

Bauwirtschaft – Sanierung 7.5.1

Auflagerung der Vorsatzschale auf einem zusätzlichen Fundament

Zwischen den Bauteilen Giebelwand/seitlicher Anbau sind Dehnungsfugenanzuordnen.

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Detail Auflagerung Vorsatzschale

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Sanierung bestehender Putzfassaden 7.5.1

Sanierung bestehender Putzfassaden 7.5.1

Bei nachträglicher Wärmedäm-mung einer bestehenden Putz-fassade mit einem U-Wert ≥0,9 W/(m2.K) darf der vorge-schriebene Grenzwert gemäßder EnEV nicht überschrittenwerden: Umax ≤ 0,35 W/(m2.K).Diese Anforderung wird erfüllt,wenn in Abhängigkeit derWärmeleitfähigkeit der beste-henden Außenwand 10 cm bis15 cm Wärmedämmung ver-wendet wird. So ist bei einemWärmedurchgangskoeffizientvon U ≈ 1,2 W/(m2.K) für diebestehende Wand eine Min-destdicke von 10 cm Wärme-dämmung der Wärmeleitfähig-keitsgruppe 040 erforderlich.Sind die U-Werte der bestehen-den Außenwand größer als 1,2W/(m2.K), so sind Dämmungs-stärken bis zu 15 cm, eventuellauch mit besseren Wärmeleit-zahlen, erforderlich (Bild 4).

Die Verblendschale muss zurAufnahme der Windlasten mitder tragenden Wand verankertwerden. Für Dämmstärken biszu 12 cm sind mind. 5 Anker/m2

und für 12 cm bis 15 cm mindes-tens 7 Anker/m2 der Durchmes-ser 4 mm erforderlich. GrößereSchalenabstände sind möglich,wenn die Standsicherheit derVerblendschale durch geeigne-te Ankersysteme nachgewiesenwird.

Bei nachträglicher Verblendungeiner bestehenden Außenwandist im Bereich der Anschlüsseauf Wärmebrücken besondereszu achten. Im Sockelbereichund im Bereich der Sohlbänke,Fensterstürze und -anschlägesind die Wärmebrücken durchden Einbau von Wärmedämm-streifen gemäß DIN 4108 Bei-blatt 2 [2] auf ein Minimum zureduzieren (Bild 5).

Bild 4:Weiche Dämmstoffe sind für Sanierungsmaßnahmen besser geeignetals harte Platten, da sie flexibel sind und eine hohlraumfreie Verarbeitungbei unebenen Untergründen ermöglichen.

Bild 5: An allen Kontaktflächen zwischen den beiden Schalen sind ausrei-chend dicke Dämmstreifen entsprechend der DIN 4108 Bbl 2 einzulegen.

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Bauwirtschaft – Sanierung 7.5.1

Öffnungen

7.5.1 Sanierungsdetails

Die Detailausführungen rundum’s Fenster bedürfen wiebeim Neubau, auch bei derSanierung besonderer Sorgfalt.Für die Überdeckung von Öff-nungen bestehen zwei Mög-lichkeiten: die scheitrechteÜbermauerung (Grenadier-schicht) bis zu einer Öffnungs-weite von 1,25 m und den Ein-satz von Fertigteilstürzen.Letztere können in die Vor-mauerschale eingebundenoder an der Hintermauer-schale, soweit die Substanzdas zulässt, befestigt werden(siehe Verankerung 2.3.4 undElementbau 2.6.1). Seitlichkann die Verblendschale bün-dig mit der Altbaulaibungabgeschlossen oder als Eck-laibung ausgebildet werden.Abhängig davon ob die Fenstererhalten oder erneuert werdensollen, müssen bestehendeLaibungen abgespitzt oderFenster umgesetzt werden.Der Feuchteschutz über Folienist analog den Regelungenbeim Neubau auszuführen(siehe 5.1.2 ≠).

Edelstahlwinkel

Bei Arbeitsunterbrechungen wird das Vormauerwerk durch Folien geschützt.

Einbindung Fertigteilsturz

Verblendung der Laibung; auf eine durchgehende Dämmebene ist zu achten.

Alternativen Ausbildung Fenster-laibung:a) Laibung verblendetb) Verblendung bündig mitAußenlaibung

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Kellerwand – Kellerdecke –Außenwand

Bauwirtschaft – Sanierung 7.5.2

Bei älteren zweischaligen Au -ßenwänden mit Luftschicht sinddie Anforderungen der neu enEnEV als erfüllt anzusehen,wenn der bestehende Hohl -raum zwischen den Scha lenvollständig mit Dämmstoff ausgefüllt wird.

Das Einblasen der Wärmedäm -mung in die Hohlschicht ge -schieht in der Weise, dass zu -nächst eine erforderliche An zahlvon Löchern in der Vorsatz -schale gebohrt oder einzelneKlinker entfernt werden. Diesgeschieht in kleineren Abstän -den im oberen Fassadenbereichund auch im Fensterbrüs tungs -bereich. Das Dämmmaterialwird nun über einen flexiblenSchlauch in die Luftschicht zwi-schen den Mauerwerksschalengeblasen (Bild 6). Durch denleichten Überdruck beim Ein -blasen wird die Schüttung ver-dichtet und bildet eine geschlos-sene, hohlraumfreie Dämm -schicht. Abschließend werdendie Einfüllöffnungen wiederverschlossen (Bild 7).Obwohl diese Methode im Ver -gleich zur Neuverblendung er -heblich weniger Aufwand inAn spruch nimmt, ist deren Er -

folg als mäßig anzusehen.Wichtige Voraussetzung für dieWirksamkeit dieser Methodeist, dass die Körnung ohne Hin -dernisse hohlraumfrei in dieLuftschicht rieseln kann. Diebisherigen Erfahrungen mitzweischaligen Außenwändenzeigen jedoch, dass die Hohl -schicht an vielen Stellen mitMörtelbrücken eingeengt ist.Diese führt dazu, dass dortWär mebrücken entstehen,

welche sich auf das Raumklimanegativ auswirken. Darüberhinaus muss im Bereich derSohlbänke, Stürze sowie desSockels in jedem Falle mit Wär -mebrücken gerechnet werden.

Ferner ist bei dieser Sanie rungs-maßnahme aufgrund der meistnur 5 cm bis 7 cm dicken Hohl -schicht das Energieeinsparpo -tenzial als sehr begrenzt anzu-sehen.

Nachträgliche Wärmedämmung 7.5.2zweischaliger Außenwände

Abstandsflächen nach LBO

ältere zweischalige Außen -wand mit Luftschicht

nachträgliches Einbringen desDämmmaterials

Bild 6: Die Dämmung wird als loses Granulat in die Hohlschicht eingeblasen.

Bild 7: Nach Abschluss der Arbeiten wird der Verblendstein wieder eingesetzt und vermörtelt.

Die Bundesländer unterstützenin ihren LandesbauordnungenLBO Maßnahmen zur energeti-schen Optimierung von Gebäu -den. Die vorgeschriebenen Ab stand flächen dürfen unter -schrit ten werden, wenn beste-hende Ge bäude nachträglichim Zuge von Wärmeschutz -maß nahmen verkleidet oderverblendet werden. Es em pfiehltsich jedoch, rechzeitig die Bau -aufsicht und auch die Nachbarnüber die geplante Sanie rungs -maß nah me zu informieren.

Verblendschale

MauerwerkDämmstoff-granulat

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Bauwirtschaft – Sanierung 7.5.3

Eine weitere Möglichkeit zurSanierung von zweischaligenAußenwänden besteht darin,nach Aufbringung von Wärme -dämmplatten auf die bestehen-de Fassade eine neue Verblend -schale vor die alte zu setzen(Bild 8). Allerdings hat dieseMethode viele Nachteile, wes-halb deren Anwendung nur inAusnahmefällen in Frage kom-men kann.

Als erstes müssen die altenDrahtanker von der zweischali-gen Außenwand auf ihre kor-rekte Anzahl und Rostfreiheituntersucht werden.

Es muss ein neues Streifenfun -da ment angelegt werden bzw.bei unterkellerten Gebäudenentsprechende Konsolankermontiert werden.

Die Ankerdübel dürfen nichtmit der alten Verblendschaleverbunden werden, sondern siemüssen mit der al ten tragen-den Wand befestigt werden.Die alte Verblendschale hat beidiesem Aufbau keine Funktion

und wird wie eine Luft schichtangesehen. Dies führt dazu,dass der Abstand der tragen-den Wand zur neuen Ver blend -schale bei Aufbrin gung einer10 cm dicken Wärmedäm mung

etwa 28 cm betragen wird. Fürdiesen Schalenab stand ist eineFlächenverankerung gemäß1053-1 nicht mehr zulässig. Dasheißt, es dürfen nur spe zielle

für die Ausführung zugelasseneAnker verwendet werden, unddie Verankerung der Verblend -schale muss statisch nachge-wiesen werden.

Zu weiteren Nachteilen dieserMethode zählen das Versetzender Fenster und die Neuan le -gung eines Streifenfunda men -tes.

Die Neuverblendung von zwei-schaligen Außenwänden stellteine effektive und dauerhafteSanierungsmaßnahme dar,wenn die alte Verblendschaleabgerissen wird (Bild 9). DieseVorgehensweise ist in vielerleiHinsicht die beste Lösung füreine nachträgliche Wärmedäm -mung von zweischaligen Au-ßenwänden. Sie eignet sich ins-besondere für die zweischali-gen Außenwände, die vor 1974erbaut worden sind. Dennnicht nur die geringe Wärme -däm mung, sondern vor allemdie Unsicherheit über dieStand sicherheit dieser Wänderechtfertigt eine wärmetechni-sche Sanierungs maßnahme.

Neuverblendung unterBeibehaltung der altenVerblendschale

Neuverblendung mit Abriss der alten Verblendschale

Neuverblendung alter Verblendschalen 7.5.3

Bild 9: Nach Abriss der alten Verblendschale kann die zweischalige Außen -wand nach DIN 1053-1 entsprechend den Ausführungshinweisen für neuesMauerwerk errichtet werden.

Mauerwerk

neueVerblendschale

alteVerblendschale

Dämmschicht

Luftschicht

Mauerwerk

1. Abriss der altenVerblendschale

2. neueVerblendschale

Dämmschicht

Bild 8: Das Vorsetzen einer neuen Verblendschale vor eine zweischaligeAußenwand ist in wirtschaftlicher Hinsicht und auch unter technischenGesichtspunkten nicht zu empfehlen.

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Bisherige Schadensfälle mitzwei schaligen Außenwändenmit Erstellungsdatum vor 1974sind vorwiegend auf Durch -rosten der Drahtanker zurück-zuführen. Die Verwendung vonDrahtankern aus nicht rosten-dem Stahl nach DIN 17440,Werk stoffnummer 1.4401, 1.4571oder 1.4580 ist erst seit der Aus -gabe November 1974 Bestand -teil der Mauerwerksnorm DIN1053-1.

Prüfung der VerankerungDie in der Zeit vor 1974 verwen-deten Drahtanker sind zwar als„nicht rostend“ bezeichnet wor den, haben sich allerdingsim Laufe der Jahre nicht alskorrosionsbeständig erwiesen.In wieweit die Forderungen derDIN 1053 aus dem Jahre 1974zur Verwendung von Edelstahl -ankern sofort in die Praxis um -gesetzt worden sind, ist nichtbekannt. Die oberste Bauauf-sicht in Schleswig-Holstein hatbereits reagiert und in einemErlass aus dem Jahre 2002 dieBesitzer von zwei- und mehrge-schossigen Häusern aufgefor-dert, den Be stand der Draht-anker laufend zu prüfen.

Eine nachträgliche Wärme däm -mung der zweischaligen Außen -wände stellt daher eine guteGelegenheit dar, nicht nur dieVerankerung und Abdichtungs -maßnahmen einer zweischali-gen Außenwand an den heuti-gen Baustandard anzupassen,sondern auch durch Aufbrin -gung einer Wärmedämmschichtdie Transmissionswärmever-luste durch die Außenwanderheblich zu verbessern.

Das alte Streifenfundamentkann auch für die neue Ver -blend schale herangezogen und bei Bedarf erweitert werden.

Nach der neuen EnEV ist für dieBerechnung der Wärmedurch -gangskoeffizienten (U-Werte)der Bauteile nicht mehr dieNorm DIN 4108-2, sondern dieDIN EN ISO 6946 : 1996 [3]

maßgebend.Bei der Berechnung der U-Wertemuss der Einfluss der Wärme -brücken durch mechanischeBefestigungsteile, die die Wär -me dämmung durchstoßen, wie z. B. Drahtanker oder Kon solen,berücksichtigt werden.

In welchem Maße die Wärme -dämmung der Außenwand ver-bessert werden kann, zeigt dasnachfolgende Beispiel.

U-Wert der bestehenden Wand:U-Wert = 1,00 W/(m2.K)

Wärmedämmschicht 10 cm:λ-Wert = 0,04 W/(m.K)

Verblendmauerwerk ausZiegeln, 11,5 cm:

λ-Wert = 0,81 W/(m.K)

Für diesen Aufbau ist der neue U-Wert = 0,26 W/(m2.K).

Dies entspricht einer Reduzie -rung des U-Wertes um etwa70 %. Die Verbesserung derWärmedämmung der Außen -wand ist ein Beitrag zur Redu -zierung der Wärmeverluste desGebäudes und wirkt sich gleich-zeitig auf das Raumklima güns -tig aus.

Es empfiehlt sich, an der Dickeder Dämmschicht nicht zu spa-ren und möglichst den gesam-ten Schalenabstand von 15 cmmit Dämmung auszufüllen.Eine nachträgliche Nachbes se -rung der Wärmedämmung lässtsich meist nicht mehr mit ver-tretbarem Aufwand realisieren.

Der in DIN 1053-1 vorgeschrie-bene Maximalabstand der bei-den Schalen bei zweischaligerAußenwand darf auf 17 cm ver-größert werden, wenn spezielleDrahtanker mit bauaufsichtli-cher Zulassung verwendet wer-den. Ein Rechenbeispiel zur Er -mitt lung der U-Werte nach DINEN ISO 6946 unter Berücksicht i -gung des Wärmebrückenein -flusses durch Drahtanker findetsich in [4].Die Vorteile dieser Sanierungs -

maß nahme bestehen vor allemdarin, dass die Erstellung derVerblendschale nach Entfer -nung der alten Verblendschalewie beim Neubau von zweischa-ligen Außenwänden gemäßDIN 1053-1 erfolgen kann. Somitkön nen die Drahtanker und Ab -dichtungsmaßnahmen ge mäßder dortigen Ausführungshin -wei se fachgerecht und dauer-haft umgesetzt werden.Insbesondere zur Umsetzungeiner normgerechten Sockel -abd ichtung können die Hin wei -se in [4] hilfreich sein.

Die Gefahr von Wärmebrückenkann durch Umsetzung der inDIN 4108 Beiblatt 2 empfohle-nen Anschlussdetails auf einMinimum reduziert werden.Auf Grundlage dieser Empfeh -lungen wurden speziell für diezweischalige Außenwand pra -xistaugliche Anschlussdetailsentwickelt, die gemeinsam mitvielen anderen Planungs- undAusführungshinweisen sowieder neuen EnEV in einem Regel -werk zusammengestellt sind [5].

Bauwirtschaft – Sanierung 7.5.3

7.5.3 Neuverblendung alter Verblendschalen

Verankerung und Abdichtungs -maßnahmen einer zwei scha -ligen Außenwand

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Fassadenbekleidung mit Klinkerriemchen 7.5.4

Bauwirtschaft – Sanierung 7.5.4

Bild 11: Die dunkelblau glasiertenKlinkerriemchen bedeuten perfektenSchutz und garantierte Wertbestän -digkeit mit der unverwechselbar zeit losen Ästhetik.

Bild 10: Hochwertige Klinkerriemchen ermöglichen die Realisierunganspruchsvoller Fassadenkonzepte.

Klinkerriemchen sind dünneKlinker mit Dicken zwischen 9 mm bis 14 mm. Sie werden,wie auch Verblendklinker, ausnatür lichem Rohstoff nach DIN 105 [7] hergestellt. Siehaben in Farbe, Ober flächen -struktur und Format dieselbeVielseitigkeit und Gestaltungs-freiheit wie Verblendklinkerund gewähren somit denoptischen Eindruck einergemauerten Wand.

Diese Sanierungsmaßnahmeeignet sich insbesondere fürnachträgliche Wärmedäm-mung von Fassaden, wennkeine grö ßeren Veränderungenan der bestehenden Fassadeoder Grün dungsarbeitengeplant sind. Dank ihrer gerin-gen Mate rialstärke und ihresniedrigen Gewichts sind Klin-kerriemchen ideal für Wärme-dämmung und Verschönerungvon Altbauten.

Klinkerriemchen sind vor allemfür die wärmetechnische Sa -nie rung von Fassaden empfeh-lenswert, wenn kein zusätzli-ches Fundament errichtetwerden kann und Dachvorstän-de nicht verlängert werdensollen. Dabei können auchTüren und Fenster in ihrerursprünglichen Form erhaltenbleiben.

Die Anwendung von Klinker-riemchen als Außenwandbe-kleidung zur nachträglichenWärmedämmung von Fassa-den ist in Norm DIN 185151, Teil1 [6] geregelt. Bei Anwendungvon Klinkerriemchen auf Wär-medämmschichten zur Fassa-den sanierung sind die dortigenBe stimmungen undAusführungshinweise zubeachten.

Klinkerriemchen können auchals abschließende Deckschichtvon Wärmedämmverbund -systemen (WDVS) statt einerPutz schicht zum Einsatz kom-men. Die An wen dung vonWDVS in Verbindung mit Klin -keriemchen bedarf jedoch einer

Zulassung durch staatlich aner -kannte Prüfinstitute. In der Zu -lassung werden die ein zelnenKomponenten des WDVS festge-legt. Es gibt bereits zahl reicheWDVS-Anbieter, die ihre Pro-duktpalette mit Klinkerriem -chen als Deckschicht erweiterthaben (z. B.: Quickmix, Fa. Capa -rol, Fa. Sto., Fa. Aselco usw.).

WDVS mit Klinkerriemchenstel len wegen der hervorragen-den physikalischen Eigenschaf-ten des keramischen Materialsals Abschlussschicht eine Alter -native für wärmetechnischeSanierung von Fassaden mitSichtmauerwerk dar.

WDVS mit Klinkerriemchen alsab schließende Deckschicht wer -den wegen der höheren Alte-rungsresistenz und der besse-ren Widerstandsfähigkeit gegenSchlagregen in steigendemMa ße für die Bekleidung vonFassaden eingesetzt. Klinker-riem chen eröffnen den Archi-

tekten und Planern zusätzlicheMöglichkeiten zur Fassaden -gestal tung, ohne auf die Vor -züge eines Ziegelsichtmauer-werks verzichten zu müssen(Bild 10 und 11).

Wärmedämmung undVerschönerung von Fassaden

Klinkerriemchen

Putz MauerwerkKlebemörtel

Dämmschicht

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Eine Sanierungsmaßnahmemit WDVS und Riem chen -bekleidung kann wie folgtverlaufen:

Der Untergrund muss tragfähig,sauber und in seiner Ebenheitder DIN 18202, Tabelle 3, ent-sprechen.Nach dem Ansetzen der Sockel -abschlussprofile wird im erstenSchritt die Wärmedämmungauf die gesäuberte Fassadeaufgebracht. Die Befestigungder Wärmedämmung mit demUntergrund erfolgt mit Klebe -mörtel in Punkt-Rand-Methodeauf der Plattenrückseite undgegebenenfalls zusätzlich mitDübeln. Auf die verklebtenDämmplatten wird der Armie-rungsmörtel in vorgegebenerStärke aufgetragen. Anschlie -ßend wird die Armierung inMörtel eingebettet und gege-benenfalls mit verdübelt. Miteiner weiteren Mörtelschichtwerden die Dübelköpfe über-spachtelt.

Nach vollständigem Aushärtender Armierungsschicht werdendie Riemchen im Floating-Buttering-Verfahren verklebt(Bild 12). Für Fensterlaibungenund -stürze (Bild 13) sowie Ge -bäudeecken (Bild 16) kommenWin kelriemchen zum Einsatz.

Klinkerriemchen mit Wasser-aufnahmefähigkeit > 4,0 M.-%sollten im herkömmlichen Ver -fahren für Ziegelfassaden mitFugeisen und dem vorgeschrie-benen Fugmörtel verfugt wer -den (Bild 15).

Klinkerriemchen mit einer sehrgeringen Wasseraufnahme-fähigkeit < 4,0 M.-% könnenauch mit einem Schlämm -mörtel verfugt werden, in dergleichen Weise wie Fliesen mit Schwammbrett (Bild 16).

Da die Verfugung der Klinker-riemchen für die Optik der Ge -

samtfläche von großer Bedeu-tung ist, empfiehlt es sich, denMörtel und die Verfugungsme-thode zunächst an einer Mus -ter fläche am selben Objekt zutesten.

Im Gegensatz zum Verblend -mauerwerk bei zweischaligenAußenwänden muss der Fug -mörtel bei WDVS mit Klinker-riemchen wasserabweisendsein.

Bild 12: Die Riemchen werden imFloating-Buttering-Verfahren ver-klebt.

Bild 13: Mit Winkelriemchen für dieStürze wird das beabsichtigte Bildeiner gemauerten Wand vermittelt.

Bild 14: Auch werden an allen Gebäu-deecken Winkelriemchen eingesetzt.

Bild 15: Die Verfugung erfolgt wiebeim Verblendmauerwerk miteinem Fugeisen.

Bild 16: Insbesondere bei Klinker -riemchen mit sehr niedrigerWasseraufnahmefähigkeit bestehtdie Möglichkeit, die Fugen mit Schlämmmörtel zu schließen.

Bauwirtschaft – Sanierung 7.5.5

Sanierung mit WDVS und Riemchenbekleidung 7.5.5

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Bauwirtschaft – Sanierung 7.5.6

Verarbeitung von Klinkerriemchen 7.5.6

Wenn die Bekleidung nichtnach DIN 81515-1 erfolgt, dürfennur zugelassene Komplett -systeme mit definierten Kom -po nenten zum Einsatz kommen.Die Montage darf ausschließ-lich mit den vorgeschriebenenSystemkomponenten und nachder geprüften Rezeptur erfolgen.

Für WDVS mit Klinkerriemchensind zum Abbau von schädli-chen Spannungen Bewe gungs -fugen (Feldbegrenzungsfugen)in der Bekleidung erforderlich.Die Abstände der Fugen sinddeutlich kleiner zu wählen alsbei bewährten Abständen fürDehnungsfugen von ca. 12 m

für Verblendmauerwerk ausZiegeln.Um Rissbildungen zu vermei-den, sollten vor allem bei mehr-geschossigen Gebäuden Deh -nungsfugen im Bereich derGebäudeecken angeordnetwerden.

- Unterputz muss ausreichenderhärtet sein. In der Regel sindfünf Tage Wartezeit erforder-lich.

- Vor Beginn der Arbeiten sinddie Schichthöhen festzulegen.

- Es sollte von Oberkante Ge -bäu de nach unten gearbeitetwerden.

- Mauerwerksverband beachten.

- Klebemörtel unter Berück -sichtigung der Verarbeitungs -zeit aufziehen.

- Um spätere Verunreinigungenzu vermeiden, sollte hervor-quellender Kleber aus denFugen nach dem Anziehenausgekratzt werden.

- Winkelriemchen vor dem An -setzen mit Kleber bestreichen.

- Fehlerhafte Riemchen, z. B. mitauffälligen Rissbildungen, vorder Verarbeitung aussortieren.

- Verfugung oder den Schlämm -vorgang von oben nach untendurchführen.

Wichtige Verarbeitungs -hinweise

Verkleben der Klinkerriemchen:

Fazit Klinkerriemchen eröffnen denArchitekten und Planern zu -sätz liche Möglichkeiten derFassadengestaltung, ohne aufdie Vorzüge eines Ziegelsicht -mauerwerks verzichten zumüssen. Die hervorragendeWiderstandfähigkeit vonKlinker riemchen hinsichtlichchemischer und mechanischerBelastung sowie deren guteReinigungsfähigkeit sind weite-re Argumente für den Einsatzbei nachträglichen Wärme -dämm-Maßnahmen vonFassaden (Bilder 17 und 18).

Bilder 17 und 18: Fünf Reihenhäuser in Melle Wellingholzhausen vor undnach der Sanierung mit WDVS mit Klinkerriemchen.

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Statische Sicherung von Verblendmauerwerk

Sanierung zweischaliger Altbauten 7.6.1

Bei älterem zweischaligen Mau -erwerk, besteht die Gefahr, dasssich Teile des Verblenders lösenund abstürzen. Ursache sindhäufig Korrosionsschäden anden Überbindern / Ankern zwi-schen Vor- und Hintermauer-schale. Historische zweischaligeWände haben meist eine Luft-schicht, so dass sich mit Hil fevon Endoskopen die Ankerleicht untersuchen lassen. Sinddie Anker beschädigt, muss einenachträgliche Verankerung vor-genommen werden. Beispiel-haft wird hier das Luftschicht-Sanierungsanker-System LSSAder Firma Upat vorgestellt. DasBaukastensystem besteht ausInjektionsmörtel, Siebhülse undDrahtanker. Über die drei Kom-ponenten wird ein formschlüs-siger Verbund zwischen Ver-blendschale und tragendemMauerwerk, von Beton bis Na -turstein, erreicht. Vorteile: AufGrund des geringen Durchmes-sers kann der Sanierungsankerin die Fugen des Vormauer-werks eingesetzt werden, dieSteine, insbesondere Zierfassa-den, werden nicht beeinträch-tigt.

Bauwirtschaft – Sanierung 7.6.1

Mittels Belastungsprüfungen wer-den stichprobenartig Anker auf Zug-beanspruchung geprüft.

Einsetzen der Sanierungsanker LSSA– Schema der Arbeitsschritte

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Fassadenergänzung

Wiederherstellung

Bauen im Bestand / Rekonstruktion 7.7.1

Für die Sanierung bzw. Ergän-zung historischer, denkmalge-schützter Fassaden bieten sichBacksteinriemchen an – BeispielTechnologiezentrum Umwelt-schutz Oberhausen (TZU). ImRahmen der InternationalenBauausstellung Emscher Parkwurde das ehemalige Werks-gasthaus der Gutehoffnungs-hütte zu einem repräsentativenBüro- und Seminarhaus umge-baut. Um eine hohe Nutz ungs -dichte zu erreichen, wurden diealten Keller zu hochwertigemBüroraum umgebaut. Das Un -tergeschoss wurde freigelegtund mit Fenstern versehen. Umein einheitliches Fassadenbildzu erreichen, wurden für dieVerkleidung des Sockels, frühermit Bitumensperrschicht verseh -en, Backsteinriemchen gewählt.In Art und Farbe nach dem be -stehenden Mauerwerk ge brannt,wurden diese an die verputzteWand gemörtelt und im Fu gen -glattstrich verfugt. Der obereAbschluss besteht aus einemTuffsteingesims.

Historisches Mauerwerk lässtsich durch Nachbrand original-getreu wiederherstellen, ob inTeilbereichen oder auch für dasgesamte Gebäude. BekanntesBeispiel ist die Tonhalle in Düs-seldorf. 1926 als Planetariumerrichtet, 1943 zerstört, wurdedas Gebäude 1978 als Konzert-halle nach dem überliefertenVorbild Stein für Stein neugebaut – damals wie heute alszweischalige Wandkonstruktion.

Bauwirtschaft – Sanierung 7.7.1

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Tonhalle Düsseldorf nach Umbau und Rekonstruktion 1978

Detail Fensteranschlüsse Kellerwand; die neuen Riemchen dienen als Anschlag

Fassadenergänzung am Untergeschoss durch Riemchen; ehemaliges Werks-gasthaus der Gutehoffnungshütte im Technologiezentrum UmweltschutzOberhausen. Architekt der Umbaumaßnahmen: Uli Dratz, Oberhausen

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[1] DIN 1053-1:Mauerwerk, Berechnungund Ausführung. Ausgabe November 1996. BeuthverlagGmbH, 10772 Berlin.

[2] DIN 4108 Bbl 2: DIN 4108, Beiblatt 2:Wärmeschutz und Energie-einsparung in Gebäuden.

Wärmebrücken. Planungs-und Ausführungsbeispiele.Ausgabe 1998-8.Beuthverlag GmbH, 10772 Berlin.

[3] DIN EN ISO6946 : 1996:DIN ISO 6946: Bauteile – Wärmedurchlass -wider stand und Wärme -durchgangskoeffizient.Berechnungsverfahren.Ausgabe November 1996.Herausgeber: DIN DeutschesInstitut für Normung e. V.,Beuthverlag GmbH,10772 Berlin.

[4] Altaha, N.: Wärme- und Feuchteschutzvon zweischaligen Außen -wänden. Zeitschrift "dasMauerwerk",H. 4/2002. S. 106-115.

[5] Pohl, W. H.,Horschler, S.:Baukon struk tionen,Regeldetails. In:Planungsordner "Von derIdee zur Ausführung". Herausgeber FachverbandZiegelindustrie Nord e. V.,2002.

[6] DIN 18515-1:Außenwandbekleidungen.Teil 1: Angemörtelte Fliesenoder Platten. Grundsätze fürPlanung und Ausführung.Ausgabe August 1998. DINDeutsches Institut fürNormung e. V., Berlin.

[7] DIN 105-1:Mauerziegel, Vollziegel undHochlochziegel.Ausgabe August 1989.Beuthverlag GmbH, 10772 Berlin

[8] Cziesielski, E.,Himburg, S.:Keramische Beläge auf wärmegedämmten Außen -wänden. Aachener Bausachverstän -digen tage 1998. S. 40-49.

Bauwirtschaft – Sanierung 7.8.1

Literaturhinweise 7.8.1

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BILDNACHWEISE

KapitelSeitenzahl.

7. Bauwirtschaft/Baukosten.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-19

7.1.1.-7.4.1.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-4.

3 BilSeitenzahl.der©ZWM/Kopfkunst

7.5. SanierungundnachträglicheWärmedämmung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.

BilSeitenzahl.dHoheWärmeverlustedurchdieAußenwände©FachverbandNord

7.5.1. SanierungundnachträglicheWärmedämmung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.

BilSeitenzahl.d1©ZWM/KopfKunstBilSeitenzahl.d2©HalfenBilSeitenzahl.d3©ZWM/KopfKunst

7.5.1. Sanierungsdetails.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.

GrafikDetailAuflagerungVorsatzschale©ZWM/KopfKunstnachHorschler/Pohl.3 BilSeitenzahl.derAuflagerung/Abfangung©ZWM/KopfKunst

7.5.1. SanierungbestehenderPutzfassaden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.

2 BilSeitenzahl.derBild4,Bild5©ZWM/KopfKunst

7.5.1. Sanierungsdetails.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.

2 BilSeitenzahl.derÖffnungen©ZWM/KopfKunstGrafikEinbindungFertigteilsturz©SteenfelderBetonwerke

7.5.2. NachträglicheWärmedämmungzweischaligerAußenwände.. . . . . . . . . . . . 11.

2 BilSeitenzahl.derBild6,Bild7©Rockwool

Page 22: Inhaltsverzeichnis 7 - : Architektenordner · 2020. 10. 15. · Arbeitszeit-Richtwerte Kostenermittlung nach DIN 276 Kalkulation 7.2.1 Arbeitsaufwand und Baustoff-bedarf für Mauerwerksarbeiten

BILDNACHWEISE

KapitelSeitenzahl.7.5.4. FassadenbekleidungmitKlinkerriemchen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.

2 BilSeitenzahl.derBild10,Bild11©Feldhaus-Klinker

7.5.5. SanierungmitWDVSundRiemchenbekleidung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.

5 BilSeitenzahl.derBild12 - 16©Quickmix

7.5.6. VerarbeitungvonKlinkerriemchen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.

2 BilSeitenzahl.derBild17 - 18©Quickmix

7.6.1. SanierungzweischaligerAltbauten.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.

BilSeitenzahl.d,Grafik©Upat

7.7.1. BauenimBestand/Rekonstruktion.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.

BilSeitenzahl.deroben,GrafikFassadenergänzung©UliDratzBilSeitenzahl.duntenWiederherstellung©BockhornerKlinker