«Innovation und digitale Transformation: Die Rolle der ......Ära der Wasser‐und Dampfkraft 1764...

33
1 «Innovation und digitale Transformation: Die Rolle der Schulleitung» Dr. Serge Imboden Dozent HES-SO 2 © Dr. S. Imboden Unsere Kinder werden den Zusammenhang nie verstehen

Transcript of «Innovation und digitale Transformation: Die Rolle der ......Ära der Wasser‐und Dampfkraft 1764...

1

«Innovation und digitale Transformation: Die Rolle der Schulleitung»

Dr. Serge ImbodenDozent HES-SO

2© Dr. S. Imboden

UnsereKinderwerden den Zusammenhangnie verstehen

2

3© Dr. S. Imboden

Die Digitalisierung beschleunigt immer kürzer werdende Marktdurchdringungszeiten und ist Treiber für den Wandel

(www.strategy‐transformation.com)

Jahre welche für eine Innovation benötigt wurden, bis sie durch ¼ der Bevölkerung genutzt werden

2019

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

4© Dr. S. Imboden

Agenda

1. Die drei Treiber des digitalen Wandels

2. Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

3. Herausforderungen für die Führung von Schulen

4. Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

5. Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

6. Fazit

1 2 3 4 5 6 Die drei Treiber des digitalen Wandels

3

5© Dr. S. Imboden

1. Treiber: Sensoren werden kleiner, vernetzter und billiger

1 2 3 4 5 6 Die drei Treiber des digitalen Wandels

6© Dr. S. Imboden

2. Treiber: Schnellere Prozessoren und höhere Speicher‐kapazitäten erlauben grössere und billigere Rechenleistung

1 2 3 4 5 6 Die drei Treiber des digitalen Wandels

4

7© Dr. S. Imboden

Weltweit verfünffacht sich bis 2025 die jährlich generierte digitale Datenmenge (in Zettabytes)

(www.statista.com , 2019)

175’000’000’000’000’000’000’000’0000 Bytes

175 ZB

33 ZB

2018 2015

Daten

volumen

 in Zettabytes

1 2 3 4 5 6 Die drei Treiber des digitalen Wandels

8© Dr. S. Imboden

Mit der Digitalisierung lassen sich gewaltige Mengen an Daten sammeln und dadurch Innovationen vorantreiben 

Big Data Idee

Innovationen

Zum Beispiel bei:‐ Prozessen‐ Unterrichtsmodellen‐ Produkten & 

Dienstleistungen

(Quelle: https://uptownbasel.ch/)1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

5

9© Dr. S. Imboden

3. Treiber: Eine übergreifende Vernetzung erlaubt eine orts‐ und zeitunabhängige Zusammenarbeit

1 2 3 4 5 6 Die drei Treiber des digitalen Wandels

10© Dr. S. Imboden

Agenda

1. Die drei Treiber des digitalen Wandels

2. Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

3. Herausforderungen für die Führung von Schulen

4. Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

5. Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

6. Fazit

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

6

11© Dr. S. Imboden

Welches sind die wichtigsten IT‐Trends des Jahres 2018?

(www.statista.com, 2019)

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

12© Dr. S. Imboden

Merkmale der digitalen Welt

(www.strategy‐transformation.com)

Merkmale der digitalen Welt

Allgegenwärtige Informationsverfügbarkeit

Soziale Virtualisierung

Absolute Mobilität

Permanente Erreichbarkeit

Lokalisierung

Leistungsfähige Technologien

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

7

13© Dr. S. Imboden

Gesellschaftliche Entwicklungen

Shadow Tasking(Vermischung von Arbeits‐ und Privatleben)

I want it now!(sofortige Befriedigung von Wünschen und Bedürfnissen)

Lifelogging(Eigene «biologische Daten» aufzeichnen: Wunsch, die eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern, gesund zu leben sowie fit zu sein)

Open Innovation(Integration externer Akteure in das Generieren neuartiger Produkte und Dienstleistungen)

Sharing Economy(Ausleihen von Gegenständen und das gegenseitige Bereitstellen von Räumen und Flächen, z.B. Carsharing, Airbnb)

(Creusen, U., Gall, B., & Hackl, O. 2017)

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

14© Dr. S. Imboden

Industrie 1.0: MechanisierungÄra der Wasser‐ und Dampfkraft

1764 erste industrielle Spinnmaschine1769 erstes Patent für eine Dampfmaschine1785 erster vollmechanischer Webstuhl

18. Jahrhundert

Industrie 2.0: ElektrifizierungÄra der elektrischen Energie und der Massenproduktion

1876 erstes Telefon wird patentiert1878 erste elektrische Glühlampe1913 erste Fliessbandarbeit bei Ford

19. / 20. Jahrhundert

Industrie 3.0: AutomatisierungAutomatisierung der Produktion durch Elektronik und IT

1961 erster Industrieroboter, 1971 erster Mikroprozessor1973 erstes Handy1981 erster IBM‐PC1989 Geburtsstunde des World Wide Web

19./20. Jahrhundert

Industrie 4.0: DigitalisierungVernetzung von virtueller und physischer Welt

Smart Factory (cyberphysische Produktion)Internet der Dinge Big Data

21. Jahrhundert

(https://uptownbasel.ch/)

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

8

15© Dr. S. Imboden

Begriffliche Verortung: Digitalisierung  ≠  Automatisierung

Dritte industrielle Revolution: die Einführung der ersten (digitalen) Informationstechnologie ab den 1970er Jahren

Automatisierung der Produktion durch Elektronik und IT

Automatisierung

Digitalisierung

Vierte industrielle Revolution: Steht für Vernetzung von alltäglichen Gegenständen mit dem Internet (Internet der Dinge), für Big Data oder für künstliche Intelligenz

Vernetzung von virtueller und physischer Welt

(Bauer & Ganschar, 2014)

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

16© Dr. S. Imboden

Beispiele für «Internet der Dinge»

Diabetes‐Linse, die selbstständig die Bestellung des Diabetes‐Medikaments auslöst

Bewegungsmelder, der mit Smart Home‐Geräten gekoppelt ist

Smart Cities: Die Stadt der Zukunft baut auf Echtzeit‐Lösungen für reibungsloses Verkehrsmanagement, hocheffiziente Strom‐ und Wärmeerzeugung und elektronisch überwachte Umweltzustände

Fitnessarmbänder, die Trainingsdaten, Bio‐Daten und Ernährungs‐Tipps bündeln

Autos, die untereinander kommunizieren und so die Verkehrssicherheit steigern

Geprägt hat den Begriff des Internets der Dinge Kevin Ashton im Jahr 1999 in einer Präsentation bei Procter & Camble

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

9

17© Dr. S. Imboden

Gemeinsame Vision /Kultur entwickeln

Schwerpunkte setzen 

(Strategien)

Heraus‐fordernde Ziele 

setzen

Massnahmen‐plan erstellen

Planen und durchführen (Change‐ & Projekt‐

management)

Evaluieren der Fortschritte (Führungs‐cockpit)

Kontinuier‐licher

Verbesserungs‐prozess (KVP) etablieren

Begriffliche Verortung: Schulentwicklung

Organisations‐entwicklung

Unterrichts‐entwicklung

Personal‐entwicklung

(Rolff, 2016) (Breiter, 2001)

Nur durch ein Zusammenspiel von Organisations‐, Personal‐ und Unterrichtsentwicklung auf der einen Seite und durch technisch‐organisatorischeMassnahmen auf 

der anderen Seite, kann der digitale Wandel vorangetrieben 

werden. 

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

Schul‐entwicklung

18© Dr. S. Imboden

Konsequenzen für die Schulführung

(Creusen, U., Gall, B., & Hackl, O. 2017)

Mobile Chance für die Schulentwicklung: die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern (z.B. Kommunikation, Arbeitsprozesse) wird vereinfacht.

Cloud Lehr‐ und Lerninhalte können geteilt werden. Die Datensicherheit und der Datenschutz wird zu einer wichtigen Führungsaufgabe. 

Internet der Dinge Der Unterricht kann durch neue vernetzte Technologien angereichert werden.

3‐D Druck Fragen zu Produktpiraterie, zu Urheberrechtsverletzungen oder zur Finanzierung von Rohmaterialien werden bedeutender.

Virtuelle Realität

Für Didaktik und Pädagogik eröffnen sich unzählige Möglichkeiten, den Unterricht praxisnaher zu gestalten.

Blockchain Technologie

Führungskräfte können diese Technologie z.B. für vernetzte und sichere dezentrale Lehr‐ und Lernplattformen nutzen.

Künstliche Intelligenz & Robotik

Es bieten sich Möglichkeiten für neue individualisierte Lehr‐ und Lernformen. Dies kann sowohl für Lernstarke wie auch für Lernbenachteiligte nützlich sein.  

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

10

19© Dr. S. Imboden

Sophia: der erste Roboter mit Staatsangehörigkeit 

https://www.youtube.com/watch?v=9kiEK4LrCgQ

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

20© Dr. S. Imboden

Zwischenfazit: Die Industrie 4.0 bringt einen tiefgreifenden Wandel und grosses Potenzial mit sich

1. Prozesse werden effizienter und ressourcenschonender

3. Sie eröffnet Schulen Chancen auf weltweiten Zugriff auf Daten

2. Sie stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Werkplatzes Schweiz

(Quelle: https://uptownbasel.ch/)1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

11

21© Dr. S. Imboden

Es bestehen aber auch Befürchtungen, dass …

Arbeitsplätze verloren gehen

kleinere und mittlere Unternehmen verschwinden werden

zu wenig hochqualifizierte Fachkräfte rekrutiert werden können

Schulen mit der Geschwindigkeit des Wandels nicht mithalten können

die Zahl der bildungsbenachteiligten Jugendlichen steigt

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

22© Dr. S. Imboden

… sie sollten aber auch clever genug sein, nicht alle «Modeerscheinungen» mitzumachen!

«Schulen müssen agil genug sein, um auf neue Bedürfnisse der Gesellschaft und Wirtschaft zu 

reagieren …

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

12

23© Dr. S. Imboden

Megatrend 1: Globalisierung

Sie fördert zusehends die globale Kultur im virtuellen Raum und führt zu einer erhöhten Nachfrage nach 

hochqualifiziertem Personal. In der Folge entstehen in hochentwickelten Ländern, wie die Schweiz, komparative 

Vorteile in Sektoren mit hochqualifiziertem Personal (z. B. in Forschung und Entwicklung). Gleichzeitig wird auch eine 

Renaissance des „Analogen“ erwartet, d.h. die gezielte Wiederkehr des Lokalen und Ursprünglichen.

(Imboden, 2018)

Globale Kultur im virtuellen Raum  Nachfrage von hochqualifiziertem Personal

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

24© Dr. S. Imboden

Megatrend 2: Konnektivität & Robotik

Das Leben wird restlos vernetzt. Kein anderer Trend kann mittels der modernen Kommunikationstechnologien, mit 

dem Internet im Zentrum, mehr verändern, zerstören und neu schaffen. Durch seinen Einfluss entstehen neue Formen 

der Gemeinschaft, des Zusammenarbeitens, Wirtschaftens und Arbeitens. Die Arbeitswelt wird durch die computer‐

und robotikgestützte Verknüpfung der realen mit der virtuellen Welt immer stärker beeinflusst und die Verschmelzung 

der On‐ und Offlinewelt eröffnet neue Geschäftsmodelle.

Verknüpfung der realen mit der virtuellen Welt  Potenzial für neue Produkte und Dienstleistungen

(Imboden, 2018)

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

13

25© Dr. S. Imboden

Humanoider Konstruktionsroboter

https://youtu.be/qBvuZ‐tUFiA

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

26© Dr. S. Imboden

Megatrend 3: Wissenskultur

Der immer unkompliziertere Zugang zu einer wachsenden Wissensmenge erhöht nicht nur weltweit das Bildungs‐ und 

Qualifizierungsniveau, sondern beschleunigt auch die Innovationsgeschwindigkeit und den Technologiewechsel. Das 

wiederum setzt hochqualifiziertes Personal voraus, das eigenverantwortlich und zeitnah sein Wissen erschliessen kann. 

Beim „War for Talents“ zeigt sich, dass in der Bildung ein Schlüssel zur persönlichen Weiterentwicklung liegt. Die 

Förderung der individuellen Talente und der leidenschaftlichen Neugier schafft die Voraussetzungen für Innovationen 

und sozialen Aufstieg.

Einfacherer Zugang zu WissensmengeBildung als Schlüssel zur persönlichen 

Weiterentwicklung

(Imboden, 2018)

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

14

27© Dr. S. Imboden

Megatrend 4: Mobilität & Flexibilität

Orte verlieren ihre bindende Kraft, Heimat wird ein relativer Begriff, Mobilität wird zur kulturellen Pflicht. Fixe Geschäfts‐

zeiten oder die starre Trennung von Arbeitszeit und Freizeit weichen einem flexiblen und mobilen Lebensstil. Dement‐

sprechend steigen die Anforderungen an eine Rund‐um‐die‐Uhr‐Verfügbarkeit von Dienstleistungen und der Anspruch 

an „dritte Orte“, technologisch von „überall aus“ alles machen zu können. Die Schule und die Unternehmen gewinnen an 

Bedeutung als Lern‐ und Sozialisationsraum, der selbstgesteuertes und selbstverantwortliches Lernen ermöglicht.

Flexiblerer und mobilerer Lebensstil Schule und Arbeitsplatz als Lern‐ und Sozialisationsraum

(Imboden, 2018)

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

28© Dr. S. Imboden

Megatrend 5: Individualisierung

Der Einzelmensch steht im Zentrum der neuen Single‐Gesellschaft. Das Leben richtet sich vermehrt nach persönlichen 

Werten und Zielsetzungen. Der Wunsch nach Selbstverwirklichung steigt. In diesem Streben nach Gesundheit, Fitness, 

Work‐Life‐Balance und Lebensqualität werden digitale Anwendungen für tragbare Geräte zum Mittel der Wahl, um 

Lernfortschritte, körperliche Leistungen oder Gesundheitswerte und Vitaldaten aufzuzeichnen. Die Stärkung der 

gesellschaftlichen Solidarität im Zeitalter des Individuums wird zu einer bedeutenden Herausforderung für Gesellschaft, 

Politik und Bildung.

Wunsch nach Selbstverwirklichung  Stärkung der gesellschaftlichen Solidarität

(Imboden, 2018)

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

15

29© Dr. S. Imboden

Megatrend 6: Sicherheit 

Der Begriff „Cyber“ verändert den Begriff Sicherheit grundlegend. Instanzen können keine Sicherheit mehr 

versprechen. Die neue Sicherheitskultur ist agil, beweglich, flexibel und auch disruptiv. Im Zeitalter der Big Data stehen 

der Schutz der digitalen Identität, der Datenschutz und die Datensicherheit im Vordergrund. Bildungsinstitutionen und 

Wirtschaft sind nicht nur mit dem immer rasanteren Wandel konfrontiert, sondern auch mit der Zunahme der 

Komplexität. Der Bedarf an Simplexity, d. h. anwenderfreundlich und komplex zugleich zu sein, steigt. Es geht 

beispielsweise um die intelligente Gestaltung von Mensch‐Maschine‐Schnittstellen.

Cyber‐Kriminalität Mensch‐Maschine‐Schnittstellen (Simplexity)

(Imboden, 2018)

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

30© Dr. S. Imboden

Chancen für die pädagogische Ausgestaltung des Unterrichts

Diverse Meta‐Studien zeigen, dass der Einsatz von digitalen Medien per se den 

Unterricht nicht besser machen (lediglich kurzfristiger Motivationsschub aufgrund des 

«Neuigkeitseffekts»). (z.B. Kulik, 1980 ; Hattie, 2009; Tamim, 2011)

Digitale Medien können jedoch zur Methodenvielfalt ‐ eines der Merkmale guten 

Unterrichts – beitragen. (Helmke, 2004, 2007)

Eine grosse Chance: digitale Medien erlauben selbstgesteuertes, individualisiertes, orts‐

und zeitunabhängiges Lehren und Lernen. (Kerres, 2016; Heinen & Kerres, 2015; Herzig, 2014)

Die Frage ist also nicht «welche digitalen Medien soll ich einsetzen?», sondern «welche digitalen Medien helfen mir, das pädagogische Ziel zu erreichen?» 

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

16

31© Dr. S. Imboden

Agenda

1. Die drei Treiber des digitalen Wandels

2. Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

3. Herausforderungen für die Führung von Schulen

4. Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

5. Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

6. Fazit

1 2 3 4 5 6 Herausforderungen für die Führung von Schulen

32© Dr. S. Imboden

«Die Führung von Experten gehört zu den grössten Herausforderungen in einem Unternehmen»

(Drucker, 1955/2007)

1 2 3 4 5 6 Herausforderungen für die Führung von Schulen

17

33© Dr. S. Imboden

1. Herausforderung: Lehrpersonen geniessen eine hohe Autonomie

(Weick, 1976, S. 1; Schweizer & Feige, 2013)

Experten verabscheuen Regeln und Vorgaben.

In ihrer Wahrnehmung sind Führungskräfte lediglich dazu da, das bereit‐zustellen, was sie als Experten brauchen. 

Die direkte Einflussnahme ist schwierig.

1 2 3 4 5 6 Herausforderungen für die Führung von Schulen

34© Dr. S. Imboden

2. Herausforderung: die Innovationsbereitschaft ist gering

(Schweizer & Feige, 2013; Lamothe und Dufour 2007; Pepper 2002)

Expertenorganisationen weisen ein hohes Mass an Stabilität auf, die Innovationen und Wandlungsprozesse behindern können. 

Es braucht ein professionelles Innovations‐, Projekt‐ und Changemanagement um den digitalen Wandel zu begleiten.

1 2 3 4 5 6 Herausforderungen für die Führung von Schulen

18

35© Dr. S. Imboden

3. Herausforderung: Bereitschaft der Lehrkräfte zur Mitarbeit ist schwach

(Rybnicek, Bergner, Suk, 2016)

Die Partizipationsbereitschaft für ausserunterrichtliche Projekte und insbesondere für strategische oder organisatorische Gestaltung ist gering.

Ziele der Gesamtorganisation werden von Experten „als ein notwendiges Übel angesehen, das man in Kauf nimmt, um an bestimmte Ressourcen gelangen zu können“. (Pellert 2000, S. 43)

Partizipative Zusammenarbeit fördern.

1 2 3 4 5 6 Herausforderungen für die Führung von Schulen

36© Dr. S. Imboden

4. Herausforderung: Führungsmängel der Schulleitung

(Dubs, 2016)

Führungskräfte an Schulen werden häufig aus dem Lehrerpool rekrutiert. Deren Fachexpertise ist das Unterrichten und nicht das Führen.

Spagat zwischen Pädagogik und Führung => führen kann nicht nur nebenbei gemacht werden, es ist eine eigenständige Disziplin.   

1 2 3 4 5 6 Herausforderungen für die Führung von Schulen

19

37© Dr. S. Imboden

Für die Schulleitung hat dies zur Folge, dass ihr Handlungsspielraum relativ klein ist, sie daher Möglichkeiten ausschöpfen sollte, indirekte Einflussnahme auszuüben. 

Schulleitung Lehrperson

Arbeits‐umgebung gestalten

Systematische Mitarbeiter‐entwicklung

Stimulieren der Innovations‐bereitschaft

Prozessabläufe optimieren

(Schweizer & Feige, 2013)

Konsequenz: Expertenorganisationen werden eher indirekt geführt

1 2 3 4 5 6 Herausforderungen für die Führung von Schulen

38© Dr. S. Imboden

(vgl. z.B. Leithwood et al., 2004, Fend, 2001; Hattie, 2009; Louis et al., 2010; Mortimore, 1993; Seitz & Capaul, 2007)

Einfluss der Führung

Einfluss der Führung

Organisationskultur und soziale Beziehungen

Organisationskultur und soziale Beziehungen

MitarbeiterentwicklungMitarbeiterentwicklung

Klare Zielvorgaben und hohe Erwartungshaltung

(hat grössten indirekten Einfluss auf die Organisationsentwicklung)

Klare Zielvorgaben und hohe Erwartungshaltung

(hat grössten indirekten Einfluss auf die Organisationsentwicklung)

Die 3 wichtigsten EinflussbereicheSetting directions: Verständliche und gemeinsam getragene Vision und Ziele entwickeln, hohe Erwartungshaltung und überwachen der 

Leistungen

Developing people: Mitarbeitende befähigen, ihre Arbeit effektiv auszuüben, indem die Leitungspersonen intellektuellen Support bieten, sie stimulieren, ihre Arbeit noch besser zu tun, und sie mit best practices sowie pädagogischen Modellen unterstützen

Redesigning the Organization: schaffen einer produktiven «digitalen» Schulkultur, anpassen der Organisationsstruktur sowie kollaborative Prozesse fördern

1 2 3 4 5 6 Herausforderungen für die Führung von Schulen

20

39© Dr. S. Imboden

kollektive Intelligenz nutzen Wissen und Erfahrungen 

anderer mit berücksichtigt Selbststeuerung und 

Eigenverantwortung fördern

Trial – Error Kultur einführen kleine Massnahmen –

Reaktion des Umfeldes –schnelle Korrekturmassnahmen

Kundenbedürfnisse ins Zentrum setzen

VernetzungVernetzung OffenheitOffenheit

AgilitätAgilität PartizipationPartizipation

Vertrauen

Das VOPA‐Modell von Willms Buhse

(Buhse, 2014, S. 43)

Menschen vernetzen Organisationen vernetzen Raum und Plattformen schaffen Formelle und informelle

Kommunikation fördern

Neues ausprobieren und zulassen

Selbstbild und Fremdbild abgleichen (Selbstreflektion)

Innovationen antreiben

40© Dr. S. Imboden

Agenda

1. Die drei Treiber des digitalen Wandels

2. Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

3. Herausforderungen für die Führung von Schulen

4. Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

5. Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

6. Fazit

1 2 3 4 5 6 Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

21

41© Dr. S. Imboden

Digitale Kompetenzen gelten heute als vierte Kulturtechnik – nebst Lesen, Schreiben und 

Rechnen

(Blossfeld et al., 2018)

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

42© Dr. S. Imboden

Begriffliche Verortung: Digitale Kompetenzen

1 2 3 4 5 6 Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

Digital Fachlich • Fach‐ und berufsspezifische 

Technologien anwenden

• digital suchen, filtern, beurteilen, speichern, abrufen

• digitale Inhalte entwickeln

• Schutz von Geräten und persönlicher Daten

• Umgang mit Big Data, künstlicher Intelligenz oder Internet der Dinge

• usw.

Digital Persönlich • Verhalten im digitalen 

Raum

• Verwaltung der digitalen Identität

• sinnvoller und gesunder Einsatz digitaler Technologien

• Schutz der eigenen Persönlichkeit

• usw.

(In Anlehnug an Genner 2019)

Digital Sozial • interagieren über 

Technologien

• teilen von Informationen und Inhalten

• Engagement in der Online‐Gesellschaft

• Zusammenarbeit über digitale Kanäle

• konstruktiver Umgang mit unterschiedlichen Perspektiven sowie sozialer und kultureller Vielfalt auf Online Plattformen

• usw.

22

43© Dr. S. Imboden

Vom Lernen fürs Leben zum lebenslangen Lernen

Ausbildung auf Vorrat‐ Berufsfähigkeit fürs ganze Leben‐ Längere Grundbildung‐ Träge

Grundbildung

Weiterbildung

Ausbildung Just‐In‐Time‐ Berufsfähigkeit (employability) für einen Lebensabschnitt

‐ Kurze Grundbildung – stetige Weiterbildung‐ Agil

Weiterbildung

Grundbildung

schwerträge

leichtagil

1 2 3 4 5 6 Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

44© Dr. S. Imboden

Welche Kompetenzen für die digitale Ära ?(gewichtet nach Anzahl Nennungen aus 26 Modellen; Genner 2019) 

(Genner 2019)

1 2 3 4 5 6 Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

23

45© Dr. S. Imboden

Systematisiertes Übersichtsmodell der Kompetenzen und GrundwerteFachliche Kompetenzen 

Lesen, schreiben, rechnen Texte verstehen und verfassen, Umgang mit Zahlen, Sprachen, Bilder und multimediale Inhalte verstehen

Analyse, Informationen filtern Komplexität reduzieren, Zusammenhänge erkennen

Reflexion / Kritisches Denkenabstraktes Denken, Interpretation

ProblemlösungHerausforderungen identifizieren, konstruktive Strategien entwickeln, Entscheidungen fällen, Prozesse steuern

Methoden / ArbeitstechnikenZeitmanagement, Projektorganisation usw.

Technologien fach‐ und berufsspezifische Technologien anwenden, Lizenzen und Urheberrecht

Informationdigital suchen, filtern, beurteilen, speichern, abrufen, digitale Inhalte entwickeln

Sicherheit Schutz von Geräten und persönlicher Daten usw.

Interaktioninteragieren über Technologien, teilen von Informationen und Inhalten, Engagement in der Online‐Gesellschaft, Zusammenarbeit über digitale Kanäle usw.

Soziale Kompetenzen 

KommunikationZuhören, konstruktiv und adressatengerecht Kommunizieren, Empathie, Konfliktfähigkeit, Durchsetzungsvermögen

TeamKooperation, Kollaboration, Koordination, Leadership

DiversitätKonstruktiver Umgang mit unterschiedlichen Perspektiven sowie sozialer und kultureller Vielfalt

EngagementEinsatzbereitschaft, soziale Verantwortung, globalesBewusstsein usw.

IdentitätVerhalten im digitalen Raum, Verwaltung der digitalen Identität

Technikumgangsinnvoller und gesunder Einsatz digitaler Technologien usw.

Persönliche Kompetenzen

LernenLernmotivation, Lernfähigkeit, Neugier

Ideen / Kreativität, Erfindergeist, Spielfreude

ResilienzBelastbarkeit, Standhaftigkeit, Durchhaltekraft

Selbstregulierung / Selbstorganisation, Selbstreflexion, Impulskontrolle, Prioritäten setzen, Handlungskompetenz

FlexibilitätAnpassungsfähigkeit, Agilität, Ambiguitätstoleranz, Veränderungsbereitschaft usw.

Digitale Ko

mpeten

zen

(Gen

ner

2019)

46© Dr. S. Imboden

Der Weg zum digitalen Wandel ist steil

Universelle moralische und ethische Werte

Ideen in die Praxis umsetzen Datenanalyse/Verarbeitung Agiles Projektmanagement Informationsaufbereitung Digitale Kommunikation Kreativität und Volition  etc.

Opportunitiesto practice

Opportunitiesto develop

Digitale Kreativität

EintrittsschwelleZugang zu Technologie d

igital devide

Digitale Führung

Andere begleiten und führen

Schulentwicklung Leadership Changemanagement Projektmanagement Risikomanagement Selbstmanagement Vorbildfunktion etc.

Kommunikation, Problemlösung, kritisches Denken, Selbststeuerung, Kreativität, Empathie**Meistgenannte Kompetenzen aus 26 Modellen (Genner, 2019)

Digitale Souveränität Digitale Mündigkeit Verantwortung & Sicherheit Medienbildung etc.

Opportunitiesto practice

Opportunitiesto develop

Teilhabe an den Chancen des digitalen Wandels sicherstellen

Fit machen für den Gebrauch von digitalen Medien

Den digitalen Wandel mitgestalten

Anwendungs‐, und Entwicklungsmöglich‐keiten schaffen 

Den digitalen Wandel vorantreiben

Grundwerte & Basiskompetenzen trainieren

1 2 3 4 5 6 Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

24

47© Dr. S. Imboden

Teacher must stop teaching knowledge… (Jack Ma, 2018)

https://www.youtube.com/watch?v=GtBnwJp‐mVM

1 2 3 4 5 6 Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

48© Dr. S. Imboden

«Digitale Transformation der Schule bedeutet auch, dass sich Lehrpersonen stärker vernetzen 

sowie durch digitale Medien unterstützt zusammenarbeiten.»

(Seufert, Guggemos, & Eric, 2018)

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

25

49© Dr. S. Imboden

Die Rolle der Lehrperson im digitalen Zeitalter

Orchestrieren von Lernaktivitäten 

Sich vom Wissensvermittler zum Lernbegleiter entwickeln

Personalisierte, intelligent gesteuerte Lernarrangements ermöglichen

Unterstützen der Lernenden selbstverantwortlich und selbstgesteuert zu lernen

Orchestrieren von Lernaktivitäten 

Sich vom Wissensvermittler zum Lernbegleiter entwickeln

Personalisierte, intelligent gesteuerte Lernarrangements ermöglichen

Unterstützen der Lernenden selbstverantwortlich und selbstgesteuert zu lernen

Verbinden der realen mit der virtuellen Welt

Beziehungsnetzwerke pflegen Zugang zu Lehr‐ und 

Lernplattformen sowie zu offenen Lerninhalten sichern

Ortsunabhängiges Lehren und Lernen gewährleisten

Formales, non‐formales & in‐formelles Lernen ermöglichen

Verbinden der realen mit der virtuellen Welt

Beziehungsnetzwerke pflegen Zugang zu Lehr‐ und 

Lernplattformen sowie zu offenen Lerninhalten sichern

Ortsunabhängiges Lehren und Lernen gewährleisten

Formales, non‐formales & in‐formelles Lernen ermöglichen

Berufsfähigkeit der Lernenden sicherstellen

Professionswissen vermitteln Fachkompetenzen üben Komplementäre Kompetenzen 

zur „Maschine“ trainieren: Kommunikation, Problem‐lösung, kritisches Denken, Selbststeuerung, Kreativität und Empathie

Berufsfähigkeit der Lernenden sicherstellen

Professionswissen vermitteln Fachkompetenzen üben Komplementäre Kompetenzen 

zur „Maschine“ trainieren: Kommunikation, Problem‐lösung, kritisches Denken, Selbststeuerung, Kreativität und Empathie

Vorbild sein

Universelle moralische und ethische Werte vermitteln und vorleben

Seine fachlichen und pädagogischen Kompetenzen stetig in Frage stellen

Sich ständig weiterbilden und weiterentwickeln

Vorbild sein

Universelle moralische und ethische Werte vermitteln und vorleben

Seine fachlichen und pädagogischen Kompetenzen stetig in Frage stellen

Sich ständig weiterbilden und weiterentwickeln

Ein Ort der Sozialisation und Erziehung anbieten

Verantwortung und Gestaltungsbereitschaft für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft ermöglichen

Flexible Rahmenbedingungen schaffen, die es erlauben neue Formen der Zusammenarbeit zu praktizieren

Ein Ort der Sozialisation und Erziehung anbieten

Verantwortung und Gestaltungsbereitschaft für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft ermöglichen

Flexible Rahmenbedingungen schaffen, die es erlauben neue Formen der Zusammenarbeit zu praktizieren

Eine Kultur der Zusammenarbeit fördern

Kollaboratives Erstellen von Lehrmitteln bzw. Inhalten

Mitgestalten der Organisations‐, Unterrichts‐und Personalentwicklung

Teamteaching praktizieren Lernortkooperation mit allen 

Bildungspartnern leben

Eine Kultur der Zusammenarbeit fördern

Kollaboratives Erstellen von Lehrmitteln bzw. Inhalten

Mitgestalten der Organisations‐, Unterrichts‐und Personalentwicklung

Teamteaching praktizieren Lernortkooperation mit allen 

Bildungspartnern leben

50© Dr. S. Imboden

Agiles Lehren und Lernenim digitalen Wandel

Bedürfnis Lernende klären

Auswahl Lehr‐ & Lernform

CoachingSelbst‐

gesteuertes Umsetzen durch 

Lernende

Lehr‐ und Lernsprint 1

Bedürfnis Lernende klären

Auswahl Lehr‐ & Lernform

CoachingSelbst‐

gesteuertes Umsetzen durch 

Lernende

Lehr‐ und Lernsprint 2

Bedürfnis Lernende klären

Auswahl Lehr‐ & Lernform

CoachingSelbst‐

gesteuertes Umsetzen durch 

Lernende

Lehr‐ und Lernsprint n

26

51© Dr. S. Imboden

Agenda

1. Die drei Treiber des digitalen Wandels

2. Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

3. Herausforderungen für die Führung von Schulen

4. Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

5. Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

6. Fazit

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

52© Dr. S. Imboden

«Zahlreiche Reformversuche im letzten Jahrhundert, verfehlten die intendierten Ziele»

(Holtappels, 2013)

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

27

53© Dr. S. Imboden

Druck und Zug als Treiber von Innovation

Druck von aussen (wie z. B. neue Richtlinien, gesetzliche Vorgabe, Probleme der Schüler/innen, Forderungen von Eltern, aber auch 

Unterstützungsangebote)

Innerer Zug(Innovationsbereitschaft, Veränderungsbedürfnisse)

Schubkraft für Innovation&

(vgl. Dalin et al. 1995, S. 38 ff.)

Hier kann die Schulleitung ansetzen

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

54© Dr. S. Imboden

«Die digitale Transformation ist weniger eine Frage der Technologie, sie ist eine Frage der Führung.»

(Bosch, Kramer, Steffen 2018)

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

28

55© Dr. S. Imboden

Der digitale Wandel muss als Change Management‐Projekt geleitet werden

2. Koalitionen 

bildenVision des Wandels 

kommunizie‐ren

Mitarbeitende befähigen

Kurzfristige Erfolge schaffen 

(quick‐wins)

Veränderun‐gen antreiben 

(nicht nachlassen)

Veränderun‐gen in die Kultur 

verankern

(Kotter, 2013)

Gefühl der Dringlichkeit vermitteln

Führungs‐koalition aufbauen

Vision und Strategie entwickeln

Das 8–Stufenmodell des Changemanagement von John P. Kotter

moving refreezingunfreezing(Lewin, 1936)

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

56© Dr. S. Imboden

Der ideale Führungsmix im Rahmen des digitalen Wandels

Transformationale Führung

Digitale/Agile Führung

SwarmLeadership

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

29

57© Dr. S. Imboden

Transformationale Führung: Impulsgeber und Befähiger

Visionär & charismatisch(wird respektiert und bewundert)

Vorbild sein(Idealized influence, Glaubwürdigkeit)

Inspiration(Inspirational motivation, intrinisische Motivation)

Stimulation(Intellectual stimulation, Kreativität fördern, Delegation)

Individuelle Unterstützung(Individualized consideration, Coaching, MA‐Entwicklung)

Hohe Leistungserwartung(Zielvorgabe, Vertrauen in Leistungsfähigkeit der MA) (Burns, 1978; Bass 1985; Podsakoff et al.,1990; Bandura, 1977, 

Benson & Brown, 2007; Peus et al. 2015)

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

58© Dr. S. Imboden

Digitale/agile Führung: Kundennähe und Agilität

Ausgeprägte Kundenorientierung

Hohe Partizipation der MA

Agilität & Schnelligkeit Delegation, selbstorganisierte, agile Teams

Nutzen von neuen Technologienz.B. Big Data, künstliche Intelligenz, Netzwerke

Neue agile Methodenz.B. Design Thinking, Fail Fast, Prototyping, Scrum

(Creusen, Gall, Hackl, 2017)

Der Begriff digitale Führung wurde geprägt von Utho Creusen an der Katholischen Universität Eichstätt im Zusammenhang mit der Untersuchung von Führung in Start‐Ups.

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

30

59© Dr. S. Imboden

Swarm Leadership: nutzen der kollektiven Intelligenz 

(McNulty et al., 2018)

Schwarmintelligenz bezeichnet das kollektive Verhalten dezentraler, selbstorganisierter Systeme und wird häufig als Grundkonzept bei der künstlichen Intelligenz eingesetzt (vgl. z.B. Beni, Wang (1989, 1993)

Das WIR steht im Vordergrundno ego, no blame

Vertrauensbasierte BeziehungenKonstruktive Feedbackkultur

Selbstorganisiertkein Leader, keine Hierarchien

Grosszügigkeit & RespektStay in your lane, Generosity of Spirit and Action

Klares Ziel, gemeinsame VisionUnity of Mission

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

60© Dr. S. Imboden

Die 8 wichtigsten Führungsinstrumente

(Imboden, 2017)

1. Herausfordernde Ziele setzen und Feedback geben

2. Effektiv präsentieren und kommunizieren

3. Ein Führungscockpit effektiv einsetzen

4. Mitarbeitergespräche führen (MA‐Entwicklung)

5. Projekte leiten (Projektmanagement)

6. Sitzungen leiten

7. Selbstmanagement (work‐life‐balance)

8. Change‐ & Innovationsmanagement Quelle: suvarisk

1 2 3 4 5 6 Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

31

61© Dr. S. Imboden

Agenda

1. Die drei Treiber des digitalen Wandels

2. Merkmale, Thesen & Megatrends der digitalen Welt

3. Herausforderungen für die Führung von Schulen

4. Welche Kompetenzen in der digitalen Ära?

5. Change‐ und Innovationsmanagement als Treiber des digitalen Wandels

6. Fazit

1 2 3 4 5 6 Fazit

62© Dr. S. Imboden

Mitarbeitendebzw. Lernende

Befähigung der User(Klare Zielvorgaben und hohe Erwartungshaltung)

Haus des digitalen Wandels

Einwandfrei funktionierende IT‐Basisinfrastruktur

Innovations‐, Projekt‐, und Changemanagement

Orts‐ und zeitunabhängigersicherer Zugriff auf Daten

Datensicherheit & Datenschutz

Mitarbeiterentwicklung «Fit machen für den digitalen Wandel»

Swarm Leadership(Kollektive Intelligenz nutzen & delegieren)

«Es funktioniert einfach» (wie Wasser und Elektrizität)

Pädagogischer & technischer Support

Vision Strategien

Ziele

Transformationale & digitale Führung

Bereitstellen von AustauschplattformenSicherstellen des IT‐Supports

Cloud Services

Rah

men

bed

ingu

ngen schaffen

Partizipative Schulentwicklung

in Expertenorganisationen

Regeln

 & Pro

zesse

1 2 3 4 5 6 Fazit

32

63© Dr. S. Imboden

Fazit

Wir sollten die digitale Transformation als Chance und nicht als Bedrohung sehen

Digitalisierung ist Chefsache

Das pädagogische Ziel bestimmt die Mittel und nicht umgekehrt

Der digitale Wandel ermöglicht Methodenvielfaltim Unterricht, ein Kriterium für guten Unterricht

Nicht nur die Mitarbeitenden sondern auch die Führungspersonen sind gefordert, 

und…1 2 3 4 5 6 Fazit

64© Dr. S. Imboden

… eigentlich war es Moses, der als erster mit einem Tablet Daten von der Cloud heruntergeladen hat :‐) 

1 2 3 4 5 6 Fazit

33

65© Dr. S. Imboden

Hochschule für WirtschaftDr. Serge ImbodenTechno‐Pôle 33960 Sierre+41 27 606 90 72+41 79 217 06 [email protected]

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit

66© Dr. S. Imboden

BibliographieBauer, W., Marrenbach, D., & Ganschar, O. (2014). Industrie 4.0 ‐ Volkswirtschaftliches Potenzial für Deutschland. Berlin.Blossfeld, H.‐P., Bos, W., Daniel, H.‐D., Hannover, B., Köller, O., Lenzen, D. et al. (2018). Digitale Souveränität und Bildung. Gutachten des Aktionsrats Bildung. Münster: Waxmann.Breiter, A. (2001). Digitale Medien im Schulsystem. Zeitschrift Für Erziehungswissenschaft, 4(4), 625–639. https://doi.org/10.1007/s11618‐001‐0061‐8Creusen, U., Gall, B., & Hackl, O. (2017). Digital Leadership: Führung in Zeiten des digitalen Wandels. Digital Leadership: Führung in Zeiten Des Digitalen Wandels. https://doi.org/10.1007/978‐3‐658‐17812‐3_3Dalin, P., Rolff, H.‐G., & Buchen, H. (1995). Institutioneller Schulentwicklungsprozess. Ein Handbuch. Soest: Landesinstitut für Schule.Drucker, P. F. (1999). Knowledge‐Worker Productivity: The Biggest Challenge. California Management Review, 41(2), 79–94. https://doi.org/10.2307/41165987Drucker, P. F. (2007). The Age of Discontinuity; Guidelines to Our Changing Society (7. Auflage, Vol. 16). New Brunswick: Transaction Publishers. (Originalarbeit erschienen 1968). https://doi.org/10.1016/B978‐0‐434‐90395‐5.50019‐5Dubs, R. (2016). Führung. In H. Buchen & H.‐G. Rolff (Eds.), Professionswissen Schulleitung (4th ed., pp. 103–173). Weinheim und Basel: Beltz.Felfe, J. (2008). Mitarbeiterbindung. In Wirtschaftspsychologie. Göttigen: Hogrefe.Gaertner, H., Wurster, S., & Pant, H. A. (2013). The effect of school inspections on school improvement. School Effectiveness and School Improvement, 3453(April 2014), 1–20.Genner, S. (2019). Kompetenzen und Grundwerte im digitalen Zeitalter. In Aufwachsen im digitalen Zeitalter. Bern: Eidg. Kommission für Jugendfragen.Hattie, J. (2009). Visible Learning: A Synthesis of Over 800 Meta‐Analyses Relating to Achievement. London and New York: Routledge.Heinen, R., & Kerres, M. (2015). Individuelle Förderung mit digitalen Medien. Handlungsfelder für die systematische, lernförderliche Integration digitaler Medien in Schule und Unterricht.Helmke, A. (2004). Unterrichtsqualität – erfassen, bewerten, verbessern. Seelze: Kallmeyer.Helmke, A. (2010). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Kallmeyer in Verbindung mit Klett.Herzig, B. (2014). Wie wirksam sind digitale Medien im Unterricht? Bertelsmann Stiftung, 30.Holtappels, H. G. (2013). Innovationen im Bildungswesen. In M. Rürup & I. Bormann (Eds.), Innovationen im Bildungswesen. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978‐3‐531‐19701‐2Imboden, S. (2017). Leadership in der Bildung. Eine empirische Interventionsstudie zur Stärkung der Führungskompetenzen in Bildungseinrichtungen. Konstanz.Imboden, S. (2018). Digitaler Wandel in Schulen, Megatrends, Thesen und strategische Handlungsoptionen. Sierre.Kerres, M. (2016). E‐Learnin oder Digitalisierung in der Bildung. Neues Label oder neues Paradigm? Grundlagen Der Weiterbildung – Praxishilfen, 159–171.Kulik, J. A., Kulik, C.‐L. C., & Cohen, P. A. (1980). Effectiveness of Computer‐based College Teaching: A Meta‐analysis of Findings. Review of Educational Research, 50(4), 525–544. https://doi.org/10.3102/00346543050004525Lamothe, L., & Dufour, Y. (2007). Systems of interdependency and core orchestrating themes at health care unit level. Public Management Review, 9(1), 67–85. https://doi.org/10.1080/14719030601181225Paulston, R. G. (1976). Conflicting theories of social and educational change: A typological Review, (d), 1–62. https://doi.org/10.1107/S0108270198008002Pellert, A. (2000). Expertenorganisationen reformieren. In A. Hanft (Ed.), Hochschulen managen? Zur Reformierbarkeit der Hochschulen nach Managementprinzipien (pp. 39–55). Neuwied: Luchterhand.Pepper, A. (2002). Leading professionals: A science, a philosophy and a way of working. Journal of Change Management, 3(4), 349–360. https://doi.org/10.1080/714023848Rolff, H.‐G. (2016). Schulentwicklung kompakt : Modelle, Instrumente, Perspektiven (3. Auflage). Weinheim Basel: Beltz. https://doi.org/10.1071/AH17082Rybnicek, R., Bergner, S., & Suk, K. (2016). Führung in Expertenorganisationen. Handbuch Mitarbeiterführung, 227–237. https://doi.org/10.1007/978‐3‐642‐55080‐5_42Schweizer, G., & Feige, C. (2013). Bildungseinrichtungen ‐ schwer steuerbare Expertenorganisationen? In S. G. Huber (Ed.), Führungskräfteentwicklung. Grundlagen und Handreichungen zur Qualifizierung und Personalentwicklung im 

Schulsystem (pp. 104–108). Köln: Carl Link.Seufert, S., Guggemos, J., & Eric, T. (2018). Digitale Transformation in Schulen – Kompetenzanforderungen an Lehrpersonen. BzL, 36(2), 175–193.Sinha, D. K., & Prakhya, S. (2013). Exploring the Relationship between Top Management ’ s Peripheral Vision , Their Leadership Orientations , and Employees ’ Organizational Identification as Perceived by Knowledge Workers : An Empirical

Analysis, 42(2), 1–25.Tamim, R. M., Bernard, R. M., Borokhovski, E., Abrami, P. C., Schmid, F., Mohammed, H. Bin, & Schmid, R. F. (2011). What Forty Years of Research Says About the Impact of Technology on Learning. Review of Educational Research, 81(1), 4–

28. https://doi.org/10.3102/0034654310393361Weick, K. E. (1976). Educational Organisations as loosely coupled system. Administrative Science Quarterly, 21(1), 1–19.