Institut für Finanzdienstleistungen e.V. Finanzkrise und Verbraucher Stand 02.06.2015 Ringvorlesung...

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Institut für Finanzdienstleistungen e.V. Finanzkrise und Verbraucher Stand 07/05/22 Ringvorlesung ab 22.10.2009 Donnerstags 18.00 Uhr S8 Dozent Prof. Dr. Udo Reifner Universität Hamburg Fb Sozialökonomie

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Institut für Finanzdienstleistungen e.V.

Finanzkrise und VerbraucherStand 04/26/23

Ringvorlesung ab 22.10.2009 Donnerstags 18.00 Uhr S8

DozentProf. Dr. Udo Reifner

Universität Hamburg Fb Sozialökonomie

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„Die Geldgesellschaft“

1. Geldkollaps: Was ist passiert? – Geld oder Wirtschaft – was ist zerstört? – Die Finanzkrise macht Klima-, Umwelt- und Sozialstaatskrise

unlösbar – Gewinner und Verlierer

2. Geldpolitik: Wie wird reagiert? – Das Vertrauen ist weg, musste der Staat eingreifen? – Der Staat zahlt – Weiß der Staat, was er tut? – Was machen die anderen? – Was wollen die Banken?

3. Geldsystem: Wie funktioniert es? – Das Bewässerungssystem der Wirtschaft ist gestört – Geldgeschäfte sind Kredite – manche verbrieft – Kredit ist gekaufte Zeit – Kreditrisiken sind zum Geschäft geworden – Finanzinstrumente zwischen Risikoabsicherung, Glücksspiel

und Betrug

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„Die Geldgesellschaft“

4. Geldprobleme: Wie kam es zur Krise? – Subprime in den USA und England – Subprime in Deutschland – Der Verkauf verbriefter (fauler) Kredite – Moderne Geldfälschung: die Scheinwelten "toxischer

Papiere"5. Geldkontrolle: Gibt es keine Regeln?

– Der vom Recht befreite Kapitalmarkt – Die andere Realität – Macht der Banken

6. Geldideologie: Wie erklärt das Geldsystem die Krise? – Geld durch Geld erklären – Zu viel oder zu regellos? – Menschliches Versagen – Komplexität durch Anbieterperspektive – Neo-Liberalismus

7. Geldperspektiven: Was können wir tun? – Verstehen! – Verändern!

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Nr. Titel Stichworte1 Einführung und Überblick Finanzsystem, Klima, Transport, Sozialstaat und Demokratie,

Soziologie des Geldsystems, Verbraucher- und Anlegerperspektive

2 Staat: Der Retter Finanzmarktstabilisierungsgesetz, Staastsbürgschaften, Bad Banks

3 Geldsystem I: Funktion Bewässerungssystem, Rolle der Banken, Wert des Geldes

4 Geldsystem II: Privates G. Verbriefung Kredit, Anleger Kreditnehmer, Investoren und Nutzer

5 Kredit I: produktiver Kredit Kredit verbindet, Kredit ist produktiv, Banker und Bankiers

6 Kredit II: gemietete Zeit Lebenszeit, Zinsen, Zinseszinsen und Verbraucher

7 Kredit III: Zins und Wucher Effektivzins, Geldwachstum, Regeln gegen den Wucher

8 Kredit IV: Finanzrisiken Verbriefung und Finanzrisiko, Versicherung und Future, Glücksspiel und Risikoabsicherung

9 Krise I: Wucherkredite Subprime Hypthekenkredite, Kreditkartenkredite, Ratenkredite, Umschuldungen, Wucherkredite

10 Krise II: Notleidende Kredite

Pooling, Kreditverkäufe, Verbraucherbetroffenheit, rechtliche Schranken

11 Krise III: Toxische Papiere Scheingeld (Unwertpapiere), Scheinkredite, Scheinanlagen, Scheinrisiken, Scheinsicherheiten, Scheingewinne (Provisionen),

12 Recht I: Kontrolle Deregulierung, EU-Harmonisierung, Steueranreize, Verbraucherschutzkonzepte, Bankaufsicht, Neo-Liberalism.

13 Recht II: Bankenmacht u. Falschinformation

Macht des Geldes, Bilanzwahrheit, Überschuldungszahlen, Steuerparadiese,

14 Ideologie: Geld und Krise Zirkelschlüsse, Perspektivwechsel, Krise als Übermaß, Gier und Sorglosigkeit Komplexität, Geldenglisch,

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These 1: Nur die Verbrauchersicht erklärt richtig und legitimiert!

• Verbraucherperspektive statt -wünsche• Realwirtschaft statt Geldwirtschaft (Nachhaltigkeit)• Geld als Mittel und nicht als Zweck (Ethik)

• Verbrauchersicht ersetzt keine Bankensicht• Ingenieurwissen ist notwendig (Professionalität)

• Verbrauchersicht braucht soziologische Forschung• Bedürfnisse verstehen und übersetzen (soziale Kompetenz)

• Verbrauchersicht ist einfach und demokratisch• Verbraucher sind alle.• Verbraucher wollen konsumieren.• Geld ist für Verbraucher nur „einnehmen und ausgeben in

der Zeit“

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These 2: Wir haben eine Weltkreditkrise unter der auch Anleger leiden!

KreditgeberSparerAnlegerInvestorAktionärAnteilsbesitzerGesellschafterZocker

KreditnehmerBankAGUnternehmerHausbesitzerVerbraucherZockerInvestorZinsen/Rendite

Kapitalnutzung

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These 3: Realwirtschaft und Geldwirtschaftreale Krisen – virtuelle Spiegelung

• 7 Bio € Geldvernichtung und alles steht noch • aber Dritte Welt, Arbeitslose, Natur, Frieden sind

gefährdet• Die drei realen Krisen

– Klimawandel: zu teuer– Soziale Krise: die Grenzen der Ausbeutung

• Armut: 3Welt, Migranten, Kinder, Alte• Traumrenditen und Wucherzinsen

– Politische Krise• Parteien, Sicherheit, Einsamkeit, Sachzwänge

• Das Finanzsystem verschärft statt zu heilenGel

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Gewinner und Verlierer

• Kreditnehmer• Unternehmer, Verbraucher, Hausbesitzer, Kommunen

• Kinder • Perspektive: Verschieben auf die Zukunft• Bedingungen: Kinderarmut

• Arbeitende • Rettung des Kapitalwertes auf Kosten der Arbeit

• Gemeinschaft • Überschuldung und Anpassung des Staates• Sozialversicherungssysteme

• Städte• "verklagte die Stadt Baltimore die Wells Fargo Bank wegen der

Zerstörung der Stadtteile der Schwarzen und Latinos durch wucherische Darlehen mit hohen Raten.

• Afrika/Indien• Rohstoffpreise und Arbeit

• Klein gegen Groß• Bankenkonzentration;

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2. Staat: Der RetterFinanzmarktstabilisierungsgesetz

§7 (1) Das Bundesministerium der Finanzen wird ermächtigt, für den Fonds Garantien bis zur Höhe von 400 Milliarden Euro für ab Inkrafttreten dieses Gesetzes und bis zum 31. Dezember 2009 begebene Schuldtitel und begründete Verbindlichkeiten aus Einlagen von Unternehmen des Finanzsektors, die eine Laufzeit von bis zu 36 Monaten haben, zu übernehmen, um Liquiditätsengpässe zu beheben und die Refinanzierung am Kapitalmarkt zu unterstützen. Satz 1 gilt entsprechend für die Übernahme von Garantien für Verbindlichkeiten von Zweckgesellschaften, die Risikopositionen eines Unternehmens des Finanzsektors übernommen haben. Für die Übernahme von Garantien ist ein Entgelt in angemessener Höhe im Jahr zu erheben.

§ 9: Sofortige Kreditaufnahme des Bundes von 70 Mrd. €: „dürften die Belastungen der öffentlichen Haushalte begrenzt bleiben."

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Die reale Rettung der Banken

• Präventiv: erleichterte Kreditverkäufe, – HRE als Bad Bank, Sparkasse Bad Seegeberg etc

• Direkte Staatshaftung– SachsenLB, HSH Nordbank, WestLB etc– Versteckt bei Berliner Bank, IKB

• Staatsbürgschaften– Über SoFFin (Rettungsschirm), entgeltlich– Indirekt über Austausch wertloser Wertpapiere in Bad

Bank• Verschleierte Subvention

– Stille Beteiligung Commerzbank– Verstaatlichung der Schulden = Privatisierung von

Staatsvermögen• Staatlich vermittelte Kreditnachfrage (Keynes)

– Abwrackprämie– Konjunkturprogramme– Steuersenkungen– Neue Staatsverschuldung

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Die virtuelle Rettung der Banken

• „Der Staat haftet für alles“– Bundeskanzlerin: Staatshaftungsversprechen– Finanzminister: es gibt keine Probleme

• Bilanzkosmetik– Einfrieren der Bilanzen– Höchstwertprinzip

• Staatsverluste als Gewinn– Das „Geschäft“ mit der Verstaatlichung

• Die geschönten Statistiken– Überschuldungsstatistik– Arbeitslosigkeitsstatistik– Mittelstandsstatistik

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Wer handelte für den Staat?• Sachverstand

– "Das Handelsbuchinstitut hat sicherzustellen, dass die kreditnehmerbezogene Gesamtposition nicht ohne Zustimmung der Bundesanstalt 25 vom Hundert seiner Eigenmittel überschreitet (Gesamtbuch-Großkrediteinzelobergrenze)."

– Unter der Leitung des ehemaligen Commerzbank-Chefs und Bankenpräsidenten Klaus-Peter Müller versucht Mitte 2009 der immer noch Vorsitzende der Regierungskommission für Corporate Governance, die Regulierung der Finanzmärkte mit dem Argument abzuwenden, dass doch die Selbstregulierung über unverbindliche eigene Regeln der Banken damit unterlaufen würde.

• HSH Nordbank - Wirtschaftsminister Marnette geht: – "Ich hatte es mit Politikern zu tun, die sich scheuten, Zahlen zur Kenntnis

zu nehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Frei nach dem Motto: Wer sich gründlich mit Zahlen beschäftigt, wird zum Mitwisser und kann als solcher haftbar gemacht werden.„

– Jochen Sanio hat Hamburgs Ersten Bürgermeister Ole von Beust angerufen und ihm erklärt, dass er die Bank dichtmachen würde, wenn nicht schleunigst Liquidität nachgeschossen werde?

– Warum hat man dann so lange gewartet mit den Dokumenten? Marnette: Um Druck auszuüben

• Illusion der Kreditverkäufe– Justizministerin kennt Unterschied zwischen Kredit- und Forderungsverkauf

nicht• Brüssel

– Lamfalussy Prozess, Grünbuch; Auflösung der gemeinnützigen Sparkassen – CEPS/ECRI

• Berlin – Vier Banker, Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, Commerz- (und

Dresdner Bank-) Chef Martin Blessing, Bankenverbandspräsident Klaus-Peter Müller und Paul Achleitner von der Allianz, haben an einem Wochenende Mitte Oktober des Jahres 2008 zusammen mit dem Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen sowie dem Wirtschaftsberater der Kanzlerin, Jens Weidmann, das finanziell folgenreichste Gesetz der Nachkriegsära entwickelt.

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Was wollen die Banken?

• Selbstregulierung– Ex-Commerzbank-Chef und Bankenpräsident Klaus-Peter

Müller Mitte 2009 Vorsitzende der Regierungskommission für Corporate Governance

– Der Verband der 65 weltgrößten Banken IIF hat im Juli 2008 bereits in einem 200 Seiten starken Maßnahmenkatalog mit dem Titel „Market Best Practices“ eine Verbesserung des Absatzes von Investmentprodukten angekündigt

• Teile und Herrsche– Bankensicherheit (BaFin)– Währungssicherheit (EZB, DBB) – Wettbewerb (EU-Kommission/BKartAmt)– Kriminalität (Staatsanwaltschaften der Länder) – Verbraucherschutz (Fehlanzeige) 2.

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Geld als Wertaufbewahrungs- und Tauschmittel

• Wert– Gold/Silver/Perlen

• staatlich gesicherte Forderung– Zentralbankgeld

• Goldeckung, Goldkerndeckung, Staat, IWF

– Staatsanleihen– Staatsgarantien

• Forderung (gegen Banken)– Giralgeld

• Scheck, Wechsel, EC-Karte, Kreditkarte

• Sparguthaben, Festgeld

– Bankschuldverschreibung, Bankgarantie

• Sonstige Forderungen– Kredite– Verbriefungen

• Wertpapiere3. Ö

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Geld ist Kredit

KreditgeberSparerAnlegerInvestorAktionärAnte ilsbesitzerG esellschafterZocker

Kreditnehm erBankAGUnternehm erHausbesitzerVerbraucherZockerInvestorZinsen/Rendite

Kapita lnutzung

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Produktiver Kredit

• Kredit verbindet• Zeit und Arbeit

• Kredit wirkt produktiv• Sieben Prinzipien verantwortlicher Kreditvergabe

• Geld muss man mieten

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Verbriefung macht Forderungen und Risiken „abstrakt“

• Forderungen – entstehen aus

• Kredit, Kapitalbeteiligung, Anleihe– Werden verbrieft al

• Gesellschafteranteil: Von der OHG zur Aktiengesellschaft

• Verbrieftes Darlehen: Bank- Unternehmens- Staatsschuldverschreibungen

• Pfandbrief, MBS, ABS• Forderung an Forderungen: Pools, Investmentz.

• Sicherheiten (Ausfallforderungen)– Entstehen aus

• Bürgschaft, Grundschuld, Hypothek, Garantie– Werden verbrieft zu

• Grundschuldbrief, Option, Derivat, Zertifikat, strukturiertem Papier

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Verbriefung macht Forderungen zu privatem Geld

• Offizielles Geld ist liquide, sicher und abstrakt– M1-Geld: Geldscheine und Münzen, abhebbares "Geld" auf

den Girokonten (4 Bio.)– M2-Geld: M1 + kurzfristigen (2 Jahre) oder kurzfristig

kündbare Einlagen (8 Bio.)– M3-Geld: M2 + kurzfristig fällige Anteile an

Geldmarktfonds, Wertpapieren der Zentralbank (Repoverbindlichkeiten), Geldmarktpapiere, Bankschuldverschreibungen (9,4 Bio.)

• Geldsurrogate– „M4“- Verbriefte institutionalisiert handelbare Forderungen

(Börse, Aktie, Investmentzert. Etc)– „M5“ – Verbriefte außerbörslich handelbare Wertpapiere– „M6“ jede abtretbare Forderung

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Zinsen (i): Kapitalwachstum oder Kapitalfrucht? Das Geldsystem im Kopf

Wachsen (werden größer)

Vermehren (tragen Früchte)

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Kühe

WaldGletscher

Birnbäume

Familie Birnen

KälberKinder

Endkapital = Anfangskapital * WachstumsfaktorZeit

Kt = wt * K0 = K0*(1+i)t w = (1 + Zinssatz in % pa)Zinsen = Kt - K0

Geldkapital?

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Wucher, Früchte und Geld„Geld arbeitet nicht“

• Was wächst, – ist von außen hinzugefügt,– ist Setzung, keine Realität,– ist nur scheinbar produktiv, – lässt sich begrenzen,– wuchert, wenn es die Regeln des

Wachstums missachtet.• Was Früchte trägt (sich vermehrt)

– ist produktiv,– muss gepflegt und bearbeitet werden,

• Geld/Kapital– kann wuchern aber keine Früchte tragen

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Merkmale für Subprime-Mortage-Markt(Brookings)

• Geldverleiher vermittelt, die harte Inkassomethoden verwenden und höhere Gebühren für die Verwaltung der Kredite (das Servicing) verlangen.

• Makler, die auf zahlungsschwache Verbraucher spezialisiert sind (HUD-Liste)

• Gebühren und Zinssätze weit über üblichen Kreditpreisen.

• Die zweifelhaften Kredite werden an Fonds (MBS) verkauft.

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Hauspreise und Wucherkredite

• Die Produktion wertloser Forderungen– NINJA: No Income, No Job, No Assets– 80% Sicherheit, 15% versichert, 5% Staat

• Mehr Kredit Mehr Nachfrage• Mehr Nachfrage höhere Preise• Höhere Preise mehr Sicherheit• mehr Sicherheit Mehr Kredit

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Fest- in variable Verzinsung

• 1995: – 21.000 variable und 62.000

• 1999:– 780.000 variable

• 2003:– 560.000 hatten eine Barauszahlung für andere

Zwecke als das Wohneigentum

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Kreditkartenkredite (Cardtrack.com)

• "super-prime" 11,00 % • "prime" 15,28 % • "subprime" 22,56 % • „punitive“ (Verzug) 29,99 % • Durchschnitt 18,87 %

• 1,2 Mrd. Kreditkarten • $ 8.562 Schulden pro Karteninhaber• 1,7 Bio $ Konsumkreditschulden• 7 mal pro Jahr wird jeder Amerikaner von

Kreditkartengesellschaften kontaktiert• Credit Card Addicts

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Risikoadjustiertes Pricing/Kredite zur Erlangung der Kreditwürdigkeit

• „Kreditnehmer mit niedrigeren Scorewerten oder mit einem geringeren Lebenszeitwert (LTV) mußten höhere Zinsen bezahlen“

• „Das 2/28-System wird vor allem Personen mit niedriger Kreditwürdigkeit angeboten. Es wird auch als ein Fortsetzungshilfskredit bezeichnet. In den ersten beiden Jahren erhalten Sie einen festen Zinssatz. In den folgenden 28 Jahren wird der Zinssatz variabel. Grundsätzlich bietet Ihnen dieser Kredit eine niedrige zweijährige Anreizrate für die Verschuldung an.... wird Ihr Kreditrating sich erheblich verbessern.

• Secured Credit Card

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Kettenkredite

1. Kredit 2. Kredit 3. Kredit Gesamt

Abschlussdatum 10.01.2002 19.03.2002 10.06.2002  Barauszahlungen 10.600,00 € 5.500,00 € 10.000,00 € 26.100,00 € aufsummiert 10.600,00 € 16.100,00 € 26.100,00 € 26.100,00 €Versicherungsprämie 1.212,00 € 2.477,80 € 6.948,10 € 7.403,22 € incl. Finanzierung 1.441,18 € 3.214,27 € 10.947,15 € 14.428,97 € Effektivzins (lt.

Vertrag)12,07% 14,46% 15,05% 12-15%

Effektivzins (incl. Vers)

20,50% 22,50% 23,50% 33,07%

Zinsen + BearbeitungG

2.233,56 € 5.627,49 € 19.447,43 €  

Gesamtkosten 3.445,56 € 8.105,29 € 26.395,53 € 31.794,99 € Finanzierungsbetrag 11.812,00 € 18.933,19 € 33.788,68 €  Gesamtschuld 14.044,97 € 24.559,81 € 53.235,41 € 59.590,26

€ Kosten zu Ertrag 33% 50% 101% 122%

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Raten- kredit

Kredit- karte

Überziehung

Überschreitung

ADAC/Berliner Bank 6,90 % 15,94 % 13,50 % 18,50 %

Barclaycard  7,90 % 17,49 %

Berliner Bank 11,47 % 13,50 % 13,50 % 18,50 %

Citibank  7,40 % 18,63 % 9,74 % 11,74 %

Commerzbank (Karte TUI) 12,50 % 9,75 % 14,46 % 19 %

Deutsche Bank 10,26 % X 12,75 % 18,50 %

DKB Deutsche Kreditbank  6,45 % 7,90 % 12 %

GE-Money-Bank  8,49 % 14,25 % 14,25 % 19,25 %

ING-Diba    7,66 % X 9,50 % 12,50 %

Netbank    6,44 % X 9,50 % 15 %

Norisbank  6,90 % 11,45 % 16,45 %

Postbank  8,09 % 15,90 % 14,25 % 18,25 %

SEB-Bank  8,49 % 13,95 % 13,75 % 18,50 %

Berliner Sparkasse 14,50 % 19,50 %

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Moderne Geldfälschung: die Scheinwelten "toxischer Papiere"

• 1.Scheingeld: Wertpapiere ohne Wert– a)Geldmengenwachstum M1, M2 und M3 – b)"Risikoanreicherung" – c)Wie entdeckt man Scheingeld?

• 2.Scheinkredite: Umschuldungen• 3.Scheinanlagen: Kreditfinanziertes Finanzinvestment

– a)Hedgefonds: Kredithebel als Turborendite– b)Schrottimmobilien: Rente auf Kredit? – c)Leerverkäufe: Wie verdient man am Niedergang?

• 4.Scheinrisiken: Wie man an Verlusten sowie an der Erfindung von Risiken verdient

• 5.Scheinsicherheiten: strukturierte Papiere– a)Trennung von Kredit und Risiko – b)Wiedervereinigung von Kredit und Risiko – c)Weitere Risikoverlagerungen auf de Kunden– d)Die großen Fonds sind verschmutzt

• 6.Scheingewinne: das Anreizsystem der Provisionen– a)Zins, Provision und Gebühr - Arbeitszeit oder Unternehmergewinn 59– b)Provisionen haben den Verdienst verdrängt 62– c)Die Provisionen haben das Geldsystem überall Leck geschlagen 64– d)Gibt es Grenzen? 6

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Recht und Geld

• Mittel zur Zähmung des Geldes• Moral (Ausbeutung, Barmherzigkeit)• Ethik (Wucher- und Zinsverbote)• Religion (Riba)• Recht

– Zwingendes Vertragsrecht, Wucherschutz, Schuldnerschutz, Insolvenzrecht, Geschäftsfähigkeit etc)

– Wettbewerb und Sozialbindung (Art. 14,2,20 GG)– Kollektive Macht (Art. 78 GG)

• Zehn Gebote gegen das Goldene Kalb• Codex Hammurabi für produktive

Kreditvergabe

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Rechtliche Grenzen für Geldgeschäfte

1. Produktqualität2. Safety and Soundness3. Wucher4. Spiel und Wette5. Risikoverantwortlichkeit6. Überwachung und Zulassung7. Lauterer Wettbewerb

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Deregulierung

1. Wucher und Wettverbote abgebaut (Finanzmarktförderung)

2. Verbraucherschutz zu Information3. Schäden umdefiniert, Normenflut

behauptet4. Freigabe der privaten Geldschöpfung

(Verbriefung)5. Aufsicht abgebaut (Home country)6. Schuld an Schulden5.

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„Finanzmarktfördergesetze“

• „Finanzplatz Deutschland“ – • Abwanderung nach London, • LSE Übernahme

• Derivate und Differenzgeschäfte• Zulassung• Beimischung• Termingeschäftsfähigkeit• Haustürgeschäfte

• Verbraucher sind selber Schuld• Spekulanten• Steuerhinterzieher etc

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Steuerung

• Steuerrecht ohne Steuerung 315– Zins und Kapitalwachstum

• Wertzuwachs Steuerfrei, • Spekulationssteuer, 7 Mrd. Zinsabschlagssteuer,

4,8 Körperschaft, 13 Mrd. Kapital – Verbraucherschutz

• Informationsmodell DCFR• Kreditkartenkredite• Verbraucherkredite• Wertberichtigungen• Zweckgesellschaften 3385.

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Verfälschung

• Bilanzen• Überschuldung• Steuerparadiese

– Werbung 347– Caymen 346– Schwarze Listen

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Macht der Banken

• Reich oder Geliehen?• Politik denkt in Geld – Gelddenker lenken die

Politik• Einfluss auf Rechtssetzung und Rechtsprechung:

Komplexität, Kompetenz• Strafverfolgung: Untreue, Betrug• Kontrolle der Medien: Fernsehmoderatoren

moderien Bankveranstaltungen, Scheinvorträge, §824 BGB

• Korruption: Kredite an Freunde, Beraterverträge, Werbung für Finanzprodukte, Kanzlerfeste, Parteispenden

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Geld durch Geld erklären

• Lieben sie Geld? – Geld als Ware• Armut als Geldmangel• Anleger- statt Kreditkrise• Zu viel Geld

– 800 Bio $ Wertpapiermarkt– Toxische Papiere– zu viel Rendite, zu viel Zinsen, zu hohe

Managergehälter, zu viel Provisionen• Zu wenig Geld

– Kreditklemme– Öffentliche Armut– Nachfragestau

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Geregelte oder entfesselte Gier

• Der Mensch ist in Ordnung, wenn er die Regeln beachtet, die er zur Kultivierung seiner Triebe aufgestellt hat. Das Geldsystem tendiert dazu, die Gier zu entfesseln.

• Der Mensch hat aus dem Genuss, der bei seinen Trieben (Fortpflanzung, Nahrungsaufnahme) entsteht, Kräfte für seine Kultur gezogen. Das hat ihm die Bildung einer Gesellschaft erlaubt. Tiere schaffen nur Gemeinschaften, Herden, Schwärme.

• Fortpflanzung und Ernährung sind lustvoll (gierig) gestaltet. Begehren/Wollen/Haben als väterlich und schön, verführerisch, hörig als mütterlich enthält auch Schützen (der Kinder) und Behalten des Partners als Bruthilfe. Daraus entsteht dann Liebe, Zuneigung, Geselligkeit.

• Wir modellieren Gier zu einer Kultur und Geiz überwunden. – Schlechte Gier hat Luther als „Geiz“, Hab"sucht", "unreines Denken", Wol"lust".

„Raub“ übersetzt.– In der englischen Bibel wird sie dagegen als greed (Gier) übersetzt und damit

grundsätzlich negativ eingeordnet. Der Puritanismus als Arbeitsgesellschaft wollte ja ganz grundsätzlich Lust als "Trieb"kraft allein auf Arbeit konzentrieren („protestantische Askese“).

• Die Gier ist damit kein Grund für die Wirtschaftskrise. Der Kapitalismus gibt der Gier nur ein Mittel zur Entfaltung, dass selber keine Grenzen enthält. (Anders bei Essen und Liebe): ein rein quantitativer beliebig reproduzierbarer seelenloser Wertausdruck ohne etwas Schönes, Begehrenswertes in sich zu tragen.

• Deshalb regeln die Menschen seit 5000 Jahren den Umgang mit dem Geld und schaffen künstlich Grenzen seiner Nutzung.

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Vom Urschrei zur Musik -Mozart und die Geldgier

Sonate für Vl. und Kl. D-Dur KV 306 2. Satz

• Der Urschrei drückt bei der Geburt eine Lust am Leben aus. Er ist Ausdruck und Mitteilung

• Durch Nutzung von Worten und Grammatik wird man verständlich und sozial.

• Durch Nutzung von Melodik, Harmonik und Rhythmik wird Musik und Schönheit vermittelt.

• Wer die Regeln beherrscht ist produktiv.• Wer sie gestalten kann, um sinnvolle soziale Ziele

zu erreichen, ist darüber hinaus kreativ.• Mozart war ein kreatives Genie. Wir suchen nach

einem Mozart des Geldsystems.

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Fünf Regeln zur Geldgier

1. Gier ist eine menschliche Eigenschaft, die etwas Schönes bewirken soll, das unmittelbar nützlich ist. Das ist nicht das Geld.

2. Geld ist nur mittelbar nützlich. Für sich genommen ist es hohl. wertlos. Daher muss sich die Gier durch das Geld hindurch auf die damit bewirkte produktive Arbeit der Menschen

3. Die produktive Arbeit als Ergebnis meines gierigen Umgangs mit Geld muss sich auf einen (sozialen) Erfolg beziehen, der nicht nur mir allein zugute kommt.

4. Der soziale Erfolg beim Umgang mit dem Geld muss in Regeln gefasst sein, die kulturell (rechtlich) entstanden und akzeptiert sind. (Wucherverbote, Wettverbote)

5. Diese Regeln müssen so offen gestaltet sein, dass sie unserer Kreativität und Fantasie offen stehen.