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© Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Z Allg Med | 2019; 95 (7-8) 319 DER BESONDERE ARTIKEL / SPECIAL ARTICLE Interventionsstudien zur Gesprächsführung in der hausärztlichen Versorgung Erfahrungsbericht zur Teilnahmebereitschaft von Hausärztinnen und Hausärzten Communication-based Intervention Studies in Family Practice Experiences With Participation, Recruitment and Motivation of Study Practices Verena Leve 1 , Simone Steinhausen 2 , Marie Ufert 1 , Michael Pentzek 1 , Achim Mortsiefer 1 , Sara Santos 1 , Anja Wollny 3 , Bettina Haase 3 , Ottomar Bahrs 1 , Susanne Heim 4 , Karl-Heinz Henze 5 , Iris Tinsel 6 , Susanne Löscher 1 , Norbert Donner-Banzhoff 7 , Charles Christian Adarkwah 7,8 , Frank Vitinius 9 , Edmund Neugebauer 10 , Stefan Wilm 1 1 Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2 Köln 3 Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Rostock 4 Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Göttingen 5 Lou Andreas-Salomé Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie, Göttingen 6 Lehrbereich Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwig-Universität Freiburg 7 Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Philipps-Universität Marburg 8 Lehrstuhl für Versorgungsforschung, Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Siegen 9 Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinik Köln 10 Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Campus Neuruppin Peer-reviewed article eingereicht: 12.09.2018, akzeptiert: 07.12.2018 DOI 10.3238/zfa.2019.0319–0324 Zusammenfassung: Hausärztinnen und Hausärzte sind zentrale Partner in der allgemeinmedizinischen Forschung. Aber Forschung ist nicht Teil des hausärztlichen Versor- gungsalltags. Hausärzte und Hausärztinnen für die Betei- ligung an Forschung zu interessieren und zu gewinnen, stellt allgemeinmedizinische Forschungsinstitute vor be- sondere Herausforderungen. In einem eintägigen Workshop diskutierten 23 Vertreter/ innen aus acht allgemeinmedizinischen Studiengruppen ihre Erfahrungen zur Teilnahmebereitschaft von Hausarzt- praxen an Interventionsstudien zur Gesprächsführung. Die Erfahrungen zeigen, dass es bereits bei der Erarbeitung der Forschungsfrage und der Planung des Studiendesigns notwendig ist, den hausärztlichen Versorgungsalltag kon- kret abzubilden. Insbesondere bei Forschung zu Ge- sprächsführung gilt es, Kommunikationskompetenzen der Hausärztinnen und -ärzte angemessen zu berücksichtigen. Der Einsatz hausärztlicher Peers bei der Vermittlung von Gesprächstechniken hat sich als hilfreich erwiesen. Vor dem Hintergrund der bestehenden Kompetenzen und Lernbedürfnisse gibt es bei hausärztlichen Studienärzten unterschiedliche Erwartungen an Studien zur Gesprächs- führung. Dies erfordert auch auf Seiten des Forschungs- teams besondere Flexibilität. Schlüsselwörter: Allgemeinmedizin; Versorgungsforschung; Kommunikation; Gesprächsführung; Praxisrekrutierung Abstract: Family physicians are important partners in family practice research. To get practices actively involved in research activities is one of the most challenging aspects. Therefore the experience gained by 23 representatives from eight family medicine research groups during com- munication-based intervention studies with family prac- tices, were identified. The researchers discussed their ex- periences with participation, recruitment and motivation of study practices. Results show that an early involvement of family physicians in identifying relevant research questions and in devel- oping concrete study designs is important to assure prac- tice relevance and transferability. In research on patient- doctor communication, family physicians’ expertise needs to be taken into account to increase practitioners’ willing- ness to participate. Peer training strategies have been shown to be useful in improving communication skills. With regard to individual competences and learning needs, family physicians show a broad range of expec- tations of communication-based interventions. Therefore, research teams need to provide flexibility to meet partici- pants’ needs and expectations. Keywords: family practice; health service research; communi- cation; participant recruitment

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319DER BESONDERE ARTIKEL / SPECIAL ARTICLE

Interventionsstudien zur Gesprächsführung in der hausärztlichen VersorgungErfahrungsbericht zur Teilnahmebereitschaft von Hausärztinnen und Hausärzten

Communication-based Intervention Studies in Family Practice

Experiences With Participation, Recruitment and Motivation of Study Practices

Verena Leve1, Simone Steinhausen2, Marie Ufert1, Michael Pentzek1, Achim Mortsiefer1, Sara Santos1, Anja Wollny3, Bettina Haase3, Ottomar Bahrs1, Susanne Heim4, Karl-Heinz Henze5, Iris Tinsel6, Susanne Löscher1, Norbert Donner-Banzhoff7, Charles Christian Adarkwah7,8, Frank Vitinius9, Edmund Neugebauer10, Stefan Wilm1

1Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2Köln 3Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Rostock 4Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Göttingen 5Lou Andreas-Salomé Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie, Göttingen 6Lehrbereich Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwig-Universität Freiburg 7Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Philipps-Universität Marburg 8Lehrstuhl für Versorgungsforschung, Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Siegen 9Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinik Köln 10Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Campus Neuruppin Peer-reviewed article eingereicht: 12.09.2018, akzeptiert: 07.12.2018 DOI 10.3238/zfa.2019.0319–0324

Zusammenfassung: Hausärztinnen und Hausärzte sind zentrale Partner in der allgemeinmedizinischen Forschung. Aber Forschung ist nicht Teil des hausärztlichen Versor-gungsalltags. Hausärzte und Hausärztinnen für die Betei-ligung an Forschung zu interessieren und zu gewinnen, stellt allgemeinmedizinische Forschungsinstitute vor be-sondere Herausforderungen. In einem eintägigen Workshop diskutierten 23 Vertreter/innen aus acht allgemeinmedizinischen Studiengruppen ihre Erfahrungen zur Teilnahmebereitschaft von Hausarzt-praxen an Interventionsstudien zur Gesprächsführung. Die Erfahrungen zeigen, dass es bereits bei der Erarbeitung der Forschungsfrage und der Planung des Studiendesigns notwendig ist, den hausärztlichen Versorgungsalltag kon-kret abzubilden. Insbesondere bei Forschung zu Ge-sprächsführung gilt es, Kommunikationskompetenzen der Hausärztinnen und -ärzte angemessen zu berücksichtigen. Der Einsatz hausärztlicher Peers bei der Vermittlung von Gesprächstechniken hat sich als hilfreich erwiesen. Vor dem Hintergrund der bestehenden Kompetenzen und Lernbedürfnisse gibt es bei hausärztlichen Studienärzten unterschiedliche Erwartungen an Studien zur Gesprächs-führung. Dies erfordert auch auf Seiten des Forschungs-teams besondere Flexibilität.

Schlüsselwörter: Allgemeinmedizin; Versorgungsforschung; Kommunikation; Gesprächsführung; Praxisrekrutierung

Abstract: Family physicians are important partners in family practice research. To get practices actively involved in research activities is one of the most challenging aspects. Therefore the experience gained by 23 representatives from eight family medicine research groups during com-munication-based intervention studies with family prac-tices, were identified. The researchers discussed their ex-periences with participation, recruitment and motivation of study practices. Results show that an early involvement of family physicians in identifying relevant research questions and in devel-oping concrete study designs is important to assure prac-tice relevance and transferability. In research on patient-doctor communication, family physicians’ expertise needs to be taken into account to increase practitioners’ willing-ness to participate. Peer training strategies have been shown to be useful in improving communication skills.With regard to individual competences and learning needs, family physicians show a broad range of expec-tations of communication-based interventions. Therefore, research teams need to provide flexibility to meet partici-pants’ needs and expectations.

Keywords: family practice; health service research; communi-cation; participant recruitment

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Hintergrund

Ein Ziel allgemeinmedizinischer For-schung ist es, Strukturen, Prozesse und Interaktionen im hausärztlichen Praxis-alltag zu verstehen und zur Versorgungs-verbesserung beizutragen. Dabei gilt es, zum einen aus dem Erleben des Praxisall-tags heraus gemeinsam mit Hausärzten relevante Forschungsfragen zu generie-ren. Zum anderen wird in allgemeinme-dizinischen Praxen Forschung umge-setzt. Die hausärztliche Praxis steht als Forschungspartner im Mittelpunkt [1].

Hausarztpraxen für Studien zu ge-winnen und zur kontinuierlichen Studi-enteilnahme zu motivieren ist in all-gemeinmedizinischen Forschungspro-jekten eine besondere Herausforderung [1, 2, 3, 4, 5]. Als förderlich für die Teil-nahmemotivation von Hausarztpraxen an Forschungsprojekten werden die Re-levanz des zu untersuchenden Themas für die eigene Praxis, der geringe zeitli-che Aufwand sowie die Beteiligung bei der Entwicklung von Forschungsfragen und Forschungsprozessen benannt [1, 2, 5, 6, 7, 8]. Ausgehend von dem Zusam-menhang zwischen der Relevanz des Themas für die eigene hausärztliche Tä-tigkeit und der Beteiligung an all-gemeinmedizinischer Forschung stellt sich die Frage, ob sich aus Interventions-studien zur Gesprächsführung Beson-derheiten für die Gewinnung von Studi-enpraxen ableiten lassen.

Das Gespräch mit Patientinnen und Patienten ist ein zentrales Element jeder ärztlichen Tätigkeit [9]. Kommunikative Fähigkeiten und die ärztliche Ge-sprächsführung machen eine wesentli-che hausärztliche Kernkompetenz aus. In der Art der Gesprächsführung kom-men das hausärztliche Handeln und das eigene hausärztliche Selbstverständnis zum Ausdruck. Allgemeinmedizinische Forschung zur Gesprächsführung und kommunikationsbasierte Interventio-nen berühren demnach einen zentralen Bereich hausärztlicher Identität. Der vorliegende Beitrag geht daher der Frage nach, ob für die Gewinnung von haus-ärztlichen Praxen für Forschungsprojek-te zur Gesprächsführung besondere Vo-raussetzungen bestehen, die von bishe-rigen Erkenntnissen zur hausärztlichen Studienbeteiligung abweichen.

Austausch zur Beteiligung an Forschungsprojekten

Ausgehend von den dargestellten Über-legungen wurden in einem eintägigen Workshop zu Erfahrungen in der Durch-führung von Interventionsstudien zur Gesprächsführung in der Primärversor-gung folgende Fragen diskutiert:• Wie können Hausarztpraxen erfolg-

reich für Interventionsstudien zur Ge-sprächsführung rekrutiert werden?

• Welche themenspezifischen Heraus-forderungen für die Teilnahme gibt es?

• Wie können Studienärzte und -innen motiviert werden, trotz zusätzlichen zeitlichen Aufwands an Kommunikati-onstrainings teilzunehmen?

Am Workshop nahmen Vertreter von sieben allgemeinmedizinischen Institu-ten, einem medizinsoziologischen Insti-tut sowie weitere Forschungseinrichtun-gen (Psychosomatik, Operative Medizin etc.) aus insgesamt acht Forschungs-gruppen teil. Am Bespiel konkreter For-schungsprojekte wurden die o.a. Fra-gestellungen in der multiprofessionel-len Gruppe (Allgemeinmedizin, Psycho-logie, Soziologie, Public Health, Ge-sundheitsökonomie u.a.) diskutiert. Der Workshop wurde audioaufgezeichnet und anschließend mittels eines Matrix-verfahrens ausgewertet [10]. Hierzu wur-de ein einfaches Matrixverfahren ge-nutzt, das eine Projektspezifische sowie themenspezifische Zuweisung der er-fassten Ergebnisse ermöglichte.

Die in Tabelle 1 vorgestellten Inter-ventionsstudien für Hausärztinnen und Hausärzte1 haben zum Ziel, Techniken zur Gesprächsführung mit Patientinnen und Patienten zu vermitteln. Die Inter-ventionen zur Gesprächsführung wer-den im Rahmen von Fortbildungen ver-mittelt, die sich in Aufbau, Zielsetzung als auch hinsichtlich didaktischer Me-thoden unterscheiden. Eingesetzt wer-den z.B. Fortbildungen zu Entschei-dungshilfen auf freiwilliger Basis, Fortbil-dungen zu Gesprächstechniken wie nar-rativer Gesprächsführung oder zu Bilan-zierungsdialogen sowie Kommunikati-onstrainings zur allgemeinen Gesprächs-strukturierung und gemeinsamer Ent-scheidungsfindung. Die Vermittlung von Gesprächstechniken erfolgt in un-

terschiedlichen Settings von peer educa-

tional outreach visit (Eins-zu-eins-Kon-takt) bis zu Gruppen von bis zu 12 Teil-nehmenden. Didaktisch kommen über-wiegend Impulsreferate in Verbindung mit Rollenspielen und Kleingruppen-arbeiten zum Einsatz. Ein Teil der Ange-bote wird auch als onlinebasierte Semi-nare (Webinare) durchgeführt.

Ergebnisse zur Gewinnung von hausärztlichen Studienpraxen

Allgemeine Ansprache

Die erste Studieninformation zu For-schungsprojekten zur Gesprächsfüh-rung erfolgt i.d.R. postalisch oder über Fax-Anschreiben.

Auf die erste schriftliche Projekt-information folgen i.d.R. telefonische Kontaktaufnahmen. Die Studiengrup-pen haben hierfür Telefonleitfäden mit Informationen zum Studiendesign, dem zu erwartenden Zeitaufwand und spezi-fischen Mehrwert für die Gesprächsfüh-rung im Praxisalltag entwickelt. Projekt-mitarbeiter/innen benötigen für die An-sprache von Studienärztinnen und -ärz-ten ausgeprägte Kommunikationsfähig-keiten, die ggfs. in Rollenspielen trainiert werden. Außerdem sollten sie für Abläu-fe und Probleme des hausärztlichen Pra-xisalltags sensibilisiert sein.

Spezifische Zugänge zu Studienpraxen

In den diskutierten Interventionsstudien kamen vor allem regionale Netzwerke von forschungsinteressierten Hausarzt-praxen zum Einsatz. Der Aufbau eines Forschungspraxen-Netzwerks durch ein allgemeinmedizinisches Institut oder im Verbund mit mehreren Standorten er-leichtert aus Sicht der Workshop-Teil-nehmenden die Rekrutierung für For-schungsprojekte. Weitere Möglichkeiten zur Ansprache ergeben sich bei Lehrarzt-treffen, in Qualitätszirkeln oder anderen Fortbildungen. Das Forschungsvorhaben kann so im direkten Kontakt einer größe-ren Gruppe von potenziell Interessierten vorgestellt werden. Der Sorge vor Bewer-tung der individuellen Fähigkeiten zur

1 In der CoTrain-Studie wurde eine Intervention zur Gesprächsführung zunächst unter Beteiligung von Hausärztinnen und -ärzten entwickelt. Die Interventionsstudie befindet sich derzeit in der Planung.

Leve et al.:Interventionsstudien zur Gesprächsführung in der hausärztlichen VersorgungCommunication-based Intervention Studies in Family Practice

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Gesprächsführung im Rahmen des For-schungsprozesses kann im offenen Ge-spräch mit potenziellen Studienpraxen dann direkt begegnet werden.

Kontextbezug in der Ansprache

Aus Sicht der Workshop-Teilnehmen-den bedarf es einer konkreten Zielfor-mulierung, die sowohl Hauptanliegen des Forschungsprojekts als auch positive Effekte für die Studienärzte benennt. Als wirksam erweist sich dabei, individuelle Effekte wie Zeitersparnis durch effektive und strukturierte Kommunikation so-wie die Steigerung der Zufriedenheit mit der eigenen Tätigkeit durch neue Ge-sprächstechniken konkret zu benennen.

Bei zu abstrakten Fragestellungen oder Zielen bleibt möglicherweise un-klar, warum erhoffte Effekte sich einstel-len sollten. So kann beispielsweise das allgemeine Ziel, die Versorgung zu ver-bessern, vor dem Hintergrund der erleb-ten Komplexität der hausärztlichen Ver-sorgungssituation und den Lebenswirk-lichkeiten der Patienten und Patientin-nen einer skeptischen Haltung gegen-über der Studie münden.

Forschungspraxen als Forschungspartner

Studienärztinnen und -ärzte als Mitgestal-tende einzubinden hat sich in den dis-kutierten Forschungsprojekten als hilf-reich erwiesen. Insbesondere bei der For-mulierung und Schärfung von For-schungsfragen sowie bei der Entwicklung von Interventionen zur Gesprächsfüh-rung ergeben sich vielfältige Beteiligungs-möglichkeiten. Bei der Umsetzung von Wirksamkeitsstudien hingegen wird die Beteiligung von Studienpraxen an der Entwicklung des Studiendesigns kritisch diskutiert, sowohl aus methodischer als auch forschungsethischer Sicht.

Ergebnisse zur Teilnahmemotivierung

Praxisrelevanz der Gesprächstechnik

Es hat sich bewährt, den Mehrwert für die eigene hausärztliche Tätigkeit dar-zustellen, der sich durch eine Studien-teilnahme und ganz konkret durch die Teilnahme an Interventionselementen

wie Fortbildungen ergibt. Die Vorausset-zung für eine solche Bewertung durch Studienärzte und -ärztinnen ist, dass aus dem Alltagserleben heraus ein Problem besteht und ein Interesse an Handlungs-strategien zur Lösung dieses Problems geweckt werden kann. Folgende Infor-mationen und Vorgehensweisen haben sich bei der Motivierung der Hausarzt-praxen aus Sicht der Workshop-Teilneh-menden als hilfreich erwiesen: • Herausforderung der Versorgungs-

situation konkret benennen, für die die jeweilige Maßnahme geeignet er-scheint (z.B. schwierige Gespräche, schwierige Anlässe, Zeitdruck etc.),

• Interventionen als relevant für die hausärztliche Versorgung, praxisnah und interessant herausstellen,

• Leitung der Fortbildung durch haus-ärztliche Peer-Trainer/innen und ggf. weitere Expertinnen und Experten. Die Fortbildung zur Gesprächsfüh-rung findet ausschließlich in einer Gruppe von Hausärztinnen und -ärz-ten statt,

• Studiendurchführung am hausärzt-lichen Alltag ausrichten (begrenzter Umfang und Art der Erhebungen in der Praxis, Trainingszeiten mitt-wochs-, freitagsnachmittags oder ggf. an Wochenenden etc.),

• Aufwand für die Studienpraxen kon-kret benennen wie beispielsweise die Dauer von Fortbildungen, begrenzte Einbindung von medizinischen Fach-angestellten beispielsweise bei Video-aufzeichnungen und Befragungen von Patientinnen und Patienten,

• aktuelle Entwicklungen in der Praxis (Erkrankungswellen, Abrechnungen etc.) sowie jahreszeitlicher Kontexte (Urlaubszeiten, Festtage etc.) und de-ren mögliche Auswirkungen auf die Umsetzung der erlernten Gesprächs-techniken berücksichtigen,

• teilnehmende Hausärztinnen und -ärzte als Experten mit langjähriger Er-fahrung in der Arzt-Patient-Kommuni-kation anerkennen,

• Auswertungen/Ergebnisse für die ein-zelne Praxis aufbereiten beispielsweise über Videofeedbacks durch hausärztli-che Trainer.

Einsatz von finanziellen oder materiellen Anreizen

Inwiefern der Einsatz von finanziellen oder materiellen Anreizen im Sinne einer

Entschädigung für zusätzliche studien-bezogene Leistungen oder bei Verdienst-ausfall zu einer Steigerung der Teilnahme-bereitschaft beiträgt, wird kritisch dis-kutiert. Die Erfahrungen zu Interventi-onsstudien zur Gesprächsführung zeigen, dass Anreize bei der ersten Ansprache grundsätzlich positiv von Hausärztinnen und -ärzten wahrgenommen werden. Für die durchgängige Studienbeteiligung kön-nen allerdings nur bedingt positive Effek-te durch Anreizsysteme erzielt werden.

Mögliche Ursachen hierfür können sein: • Im Rahmen von öffentlich geförderten

Forschungsprojekten zur Gesprächs-führung ist es schwierig, hohe Auf-wandsentschädigungen, Fallpauscha-len oder eine hohe Anzahl von Fortbil-dungspunkten für die Studienärztin-nen und -ärzte anzubieten. Nur sehr selten ist die Anschaffung von medizi-nischen oder anderen Geräten wie Tablets o.ä. gerechtfertigt, die nach er-folgreicher Studienteilnahme in das Praxiseigentum übergehen und somit als zusätzlicher Anreiz gelten können.

• Durch Anreize und daran geknüpfte vertragliche Vereinbarungen steigt das Maß an Verbindlichkeit. Allerdings zeigen die Erfahrungen der Workshop-Teilnehmenden, dass gerade bei Inter-ventionsstudien zur Gesprächsfüh-rung diese Verbindlichkeit zu eher ab-lehnenden Haltungen führen können. Studienärztinnen und -ärzten scheint es wichtig zu sein, zunächst Ge-sprächstechniken im Detail kennen-zulernen und zu prüfen ob sie mit eige-nen Handlungsmustern und Haltun-gen vereinbar sind, bevor verbindliche Vereinbarungen eingegangen werden.

Förderung von Kompetenzerleben im Forschungsprozess

Eigene Erfahrungen in der Kommuni-kation können leichter im Austausch mit hausärztlich tätigen Kollegen und Kolleginnen erkannt und be-nannt werden. Die Möglichkeit, eige-ne Fälle einzubringen und in Rollen-spielen/Kommunikationsübungen zu bearbeiten, kann die Auseinanderset-zung mit den eigenen Kommunikati-onsstrategien fördern.

Teilnehmende werden dann moti-viert, wenn ihre Kommunikations-fähigkeiten wertgeschätzt und die Ver-besserung und Erleichterung des indi-

Leve et al.:Interventionsstudien zur Gesprächsführung in der hausärztlichen VersorgungCommunication-based Intervention Studies in Family Practice

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viduellen Praxisalltags in den Vorder-grund gestellt werden. Theoretische Ansätze und Modelle werden als unter-stützend empfunden, wenn die Ver-knüpfung mit den eigenen kommuni-

kativen Fähigkeiten im Rahmen der Intervention ermöglicht werden kann. Gelingt es, eigene Kompetenzen ein-zubringen und den Blick darauf zu er-möglichen, können Studienärztinnen

und -ärzte in ihrem selbstreflexiven Prozess gestärkt werden. Einige Studi-enärztinnen und -ärzte signalisierten Interesse an zusätzlichen Treffen für den Erfahrungsaustausch.

Leve et al.:Interventionsstudien zur Gesprächsführung in der hausärztlichen VersorgungCommunication-based Intervention Studies in Family Practice

Name der Studie

Bilanzierungsdialoge (BD) als Mittel zur Förderung von Patientenorientierung und zur Verbesserung der hausärztlichen Behandlungsqualität bei Menschen mit chronischer Krankheit (BILANZ) [11]

Beeinflussung des ärztlichen Verordnungsverhaltens von Antibiotika bei Atemwegsinfekten in der deutschen Primärversor-gung (Change-2) [12]

Cluster-randomisierte Interventi-onsstudie zur Optimierung der Behandlung von Patienten mit ar-terieller Hypertonie (CRISTOPH) [13]

Entwicklung und Evaluation eines Four-Habits-basierten Kommunikationstrainings für deutsche Hausärzte (CoTrain)

Verbesserung der Versorgung „schlecht eingestellter“ Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (Debate) [14]

Interventionsstudie zur Verbesserung der medizinischen Versorgung multimorbider Pa-tienten mithilfe des Chronic-care-Modells (Multicare Agenda) [15]

Optimierung der Blutdruckein-stellung durch die Implementie-rung eines Ärztetrainings in parti-zipativer Entscheidungsfindung (PEF) [16]

Optimierung der Risiko-Kommu-nikation durch die Darstellung der Veränderbarkeit der ereignis-freien Lebenszeit (OptRisk) [17]

BD = Bilanzierungsdialoge; CVR = Kardiovaskuläres Gesamtrisiko; PEF = Partizipative Entscheidungsfindung; SDM = Shared Decision Making; PEF-FB = Partizipative Entscheidungsfindung-Fragebogen

Tabelle 1 Übersicht der beteiligten Forschungs projekte

Beteiligte Standorte

Düsseldorf, Göttingen, Witten

Rostock, Dresden, Freiburg

Düsseldorf, Bremen

Düsseldorf, Köln, Witten/Herdecke

Rostock, Düsseldorf, Witten

Hamburg, Düsseldorf, Rostock, Hannover

Freiburg

Marburg

Zielsetzung

Verbesserung der Versorgung von Patienten mit chronischen Erkran-kungen durch regelmäßige BD

Reduktion der Anzahl von Antibioti-ka-Verordnungen bei Atemwegsin-fekten

Verbesserung des kardiovaskulären Gesamtrisikos (CVR) bei Patienten der Primärprävention mit hohem Ausgangs-CVR (5-Jahresmortalität ≥ 5%)

Entwicklung und Evaluation eines Kommunikationstrainings

Verbesserung der hausärztlichen Ver-sorgung von schlecht eingestellten Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2

Studienziel: Verbesserung der Versor-gung von hausärztlichen Patienten mit Multimorbidität; primärer End-punkt: Reduktion von Polypharmazie bei Erhaltung der Lebensqualität

Primäre Endpunkte: 1. Verbesserung der Partizipation (PEF-FB9) 2. Senkung des systolischen Blut-drucks

Entwicklung von neuen Time-to-event Formaten und deren Vergleich mit Zehn-Jahres-Risikodarstellungen für kardiovaskuläre Ereignisse; pri-märer Endpunkt: Partizipation (SDM, PEF-FB) und diverse sekundä-re Endpunkte

Studiendesign

Mixed methods design:– Cluster-randomisierte Interventi-

onsstudie explorative qualitative Studie Beobachtungszeitraum 1 Jahr/pro Praxis

Intervention I: 1½-tägige Fortbildung der Hausärz-te zum Führen von BD

Intervention II: Durchführung von ca. 2–4 halbstündigen BD mit bis zu 20 Patienten

Videodokumentation von 5 Gesprä-chen

Cluster-randomisierte Interventions-studie

Cluster-randomisierte Interventions-studie

Qualitative Studie zur Interventions-entwicklung: Fokusgruppen mit Hausärzten und Patienten; Formative Evaluation der Intervention in 3 Wellen mit 100 Teil-nehmenden; Pilotierung in Hausarzt-praxen (Videodokumentation)

Zweiarmige Cluster-randomisierte edukative Interventionsstudie; Effek-te einer verstärkten Patientenorien-tierung von Hausärzten auf patien-tenseitige Outcomes (u.a. HbA1c, QoL)

Cluster-randomisierte Interventions-studie, Interventionsgruppe: Fortbildungsveranstaltung, Kontroll-gruppe: Care as usual

Cluster-randomisierte kontrollierte Studie, Interventionsgruppe: Kom-munikationstraining in PEFKontroll-gruppe: Care as usual

Phase 1: qualitative Untersuchung der Darstellungsformen auf Basis fiktiver Fallbeispiele; Phase 2: quantitative Untersuchung zur Eingrenzung der Darstellungsformen; Phase 3: Ver-gleich der zwei präferierten Grafiken in realen Beratungssituationen im Rahmen einer zweiarmigen Cluster-randomisierten Interventionsstudie

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Dipl.-Soz. Verena Leve, M.A.

Institut für Allgemeinmedizin (ifam) an

der Medizinischen Fakultät der Heinrich-

Heine-Universität Düsseldorf

Werdener Str. 4

40227 Düsseldorf

Tel.: 0211 81-08183

[email protected]

Korrespondenzadresse

Bindung durch Konsistenz und Transparenz im Forschungsprozess

Die reflexive Auseinandersetzung mit ei-genen Kommunikationsmustern bedarf auch im Forschungskontext einer syste-matischen und kontinuierlichen Beglei-tung durch das Studienteam. Die Bin-dung der Hausarztpraxis an die Projekt-gruppe wird durch den engen fortwäh-renden Kontakt zum Studienteam über den Studienverlauf gestärkt. Das Selbst-verständnis einer wertschätzenden For-schungshaltung richtet sich darauf, An-regung zu Handlungsoptionen zu ver-mitteln, und nicht daran, Defizite in der Kommunikation zu identifizieren. Eine wertschätzende Forschungshaltung be-inhaltet darüber hinaus, dass Wissen und die Kompetenzen der Beteiligten in den Forschungsprozess aufzunehmen und sie so zu Mitgestaltenden werden zu lassen.

Diskussion

Die im Rahmen des Workshops themati-sierten Erfahrungen bestätigen zunächst vorherige Ergebnisse zur Studienteil-nahme von Hausarztpraxen [1, 2, 4, 5, 7, 18, 19, 20].

Besonderheiten bei der Durchfüh-rung von Forschungsprojekten mit In-terventionen zur Gesprächsführung er-gaben sich in Bezug auf folgende Punkte:• Finanzielle oder materielle Anreize

steigern die Teilnahmebereitschaft [1, 6, 20]: Die Erfahrungsberichte zu den diskutierten Projekten konnten dies

nicht eindeutig bestätigen. So scheint für Interventionsstudien zur Ge-sprächsführung das individuelle Inte-resse an der Thematik von zentralerer Bedeutung zu sein.

• Direkter Nutzen des Forschungspro-jekts für Patientinnen und Patienten oder Praxisteam muss erkennbar sein [1, 19, 20]: Studienärztinnen und -ärz-te bewerten die Versorgungsrelevanz von Gesprächsinterventionen vor dem Hintergrund des eigenen Erlebens und des empfundenen Bedarfs. So stehen bei der Entscheidung zur Studienteil-nahme mit Interventionen zur Ge-sprächsführung vor allem das eigene Wohlbefinden, die Arbeitszufrieden-heit und das Erleben der eigenen Kom-petenz im Gespräch im Vordergrund. Hausärztliche Peer-Trainer/innen un-terstützen dabei, die Gesprächstechni-ken auf das eigene Alltagserleben in der Praxis zu übertragen und an kon-kreten Fällen zu erproben.

• Geringer Zeitaufwand für Hausärztin-nen und -ärzte: Die Erfahrung der Studi-engruppen zeigt, dass Zeit zwar grund-sätzlich eine knappe Ressource ist, aber bei Interventionen zur Gesprächsfüh-rung investiert wird, wenn der erwarte-te Effekt für die eigene Arbeitszufrieden-heit positiv bewertet wird. Von Seiten der Studienärztinnen und -ärzte wer-den z.T. sogar zusätzliche Termine (z.B. weitere Reflexionstreffen) eingefordert. Diese Besonderheit ergibt sich mögli-cherweise durch den Umstand, dass motivierte und am Thema interessierte Teilnehmende bereits über besondere

Kommunikationsfähigkeiten verfügen oder bereits positive Erfahrungen in an-deren Gruppen gesammelt haben (Ba-lintgruppen). Ihr Interesse könnte stär-ker an kollegialen Austausch- und Re-flexionsmöglichkeiten orientiert sein.

Schlussbetrachtung

Allgemeinmedizinische Forschung zur Gesprächsführung sollte berücksichti-gen, dass teilnehmende Ärztinnen und Ärzte vor dem Hintergrund ihrer bereits bestehenden Kompetenzen und Lern-bedürfnisse unterschiedlich von Inter-ventionen zur Gesprächsführung pro-fitieren. Je spezifischer Angebot und Be-dürfnis im Rahmen der Studien auf-einander bezogen werden können, des-to höher ist der zu erwartende individu-elle Nutzen für die teilnehmenden Stu-dienärztinnen und -ärzte. Bestehende hausärztliche kommunikative Kom-petenzen und Alltagserfahrungen wert-zuschätzen und anzuerkennen ist eben-so wichtig für die Gewinnung von Stu-dienpraxen wie konkrete Bezüge zum Praxisalltag über Peer-Trainer/innen herzustellen. Die enge Einbindung von Hausarztpraxen im gesamten For-schungsprozess stellt den ersten Schritt für eine dauerhafte Anwendung neuer Kommunikationsstrategien, deren Eva-luation und Weiterentwicklung im Pra-xisalltag dar.

Interessenkonflikte: keine angegeben.

1. Güthlin C, Beyer M, Erler A, et al. Re-krutierung von Hausarztpraxen für For-schungsprojekte. Erfahrungen aus fünf allgemeinmedizinischen Studien. Z Allg Med 2012; 88: 173–181

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3. Down L, Metcalfe C, Avery K, et al. Factors distinguishing general practi-

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4. Lionis C, Stoffers HEJH, Hummers-Pra-dier E, Griffiths F, Rotar-Pavlič D, Ret-

Literatur

Leve et al.:Interventionsstudien zur Gesprächsführung in der hausärztlichen VersorgungCommunication-based Intervention Studies in Family Practice

... ist seit 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut

für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät der Heinrich-Hei-

ne-Universität in Düsseldorf tätig. Ihre Forschungsschwerpunk-

te liegen in den Bereichen Patienten-Arzt-Kommunikation und

Versorgung von Menschen mit Demenz.

Dipl.-Soz. Geront. Verena Leve, M.A. ...

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Leve et al.:Interventionsstudien zur Gesprächsführung in der hausärztlichen VersorgungCommunication-based Intervention Studies in Family Practice

DEG

AM

Deutsche Gesellschaft fürAllgemeinmedizin und Familienmedizin

53. Kongress für Allgemeinmedizin und FamilienmedizinHausärztliche Arbeit zwischen Patientenwohl und Ansprüchen der Gesellschaft – Was bedeutet ärztliche Professionalität?

12. bis 14. September 2019 in Erlangen