Interview Mit Dr.Bahoz Erdal

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  • 8/14/2019 Interview Mit Dr.Bahoz Erdal

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    Die Jugend muss in das heilige Freiheitsgebiet derGuerilla,in die Reihen der HPG einstrmen

    Wir verffentlichen das Interview mit dem Hauptquartierskommandenten der HPG Dr.Bahoz ERDAL zum Thema Jugend und Beitritt zur Guerilla:

    - Wie bewerten Sie die Entwicklung der Beitritte im Jahr 2008? Aus welchenBezirken gab es die hchste Beitrittsrate, wie hoch ist derAltersdurchschnitt und aus welcher Schicht gab es die meisten Eintritte?

    Es ist eine Realitt, dass im Jahr 2008 die Beitrittsrate zur Guerilla sich erhht hat.Wir knnen sogar sagten, dass seit 2000 die hchste Beitrittsrate im Jahr 2008verwirklicht worden ist. Ein Grund fr die erhhte Beitrittszahl ist das Verhalten dertrkischen Regierung gegenber dem kurdischen Volk, ihre Vernichtungs- undVerleumdungspolitik. Speziell das vergiften unseres Vorstandes, die darauf folgendensystematischen, immer fter vorkommenden krperlichen und psychischen Angriffehaben bei den kurdischen Jugendlichen einen Reflex ausgelst. Hinzukommt, dassdies eine grosse Antwort auf die Parallel laufenden Angriffe, Folter undDruckausbung im Newroz 2008 seitens der trkischen Sicherheitskrfte und dieGendarmeriekrfte ist, weiter wurden Hunderttausende von Soldaten angehuft,Operationen erweitert und immer mehr schwere Waffen genutzt. Ohne Zweifel istauch die opferbereite und erfolgreiche Verteidigung und der Widerstand der Guerillaim Sden und im Norden gegenber den Angriffen des Feindes und gegenber denOperationen ausschlaggebend fr alle Schichten unseres Volkes gewesen. Auchhaben diese Aktionen in allen Schichten des Volkes einen positiven Anklanggefunden, das war auch ein wichtiger Grund fr die Hhe Zahl der Beteiligung. Derwichtigste Faktor fr die Beteiligung ist aber, dass die Widerstnde, wie im Herbstdes Jahres 2007 in Gabar und Oramar beginnend, im Zap weiter gefhrt haben undim Sommer mit den Aktionen in Amed, Farain und Bezele fortgefhrt worden sind,seitens der Guerilla stark und mit guten Ergebnissen durchgefhrt werden. Aus allen

    Teilen von Kurdistan beteiligen sich Menschen an der Guerilla, aus den Metropolender Trkei und aus dem Ausland. Dies zentralisiert sich nicht nur auf ein Gebiet oderRegion oder einen Kreis. In allen Bereichen, in denen Kurden leben, die sich andiesem Kampf fr ein Leben mit Stolz beteiligen wollen, fliessen die Jugendlichen indie Berge. Interessant ist aber, dass mehr Beteiligte aus den Orten hinzukommen, indenen es AKP Verwaltungen gibt, die Ort in denen die AKP mehr Whlerschaft hatte,wie zum Beispiel in Van und Siirt. Zugleich auch die hohe Beteiligungsrate aus denMetropolen der Trkei. Das was wir hierzu sagen wollen ist, dass die Vernichtungs-und Verleumdungspolitik der AKP Regierung somit offen dargestellt werden kann. Wirsehen die Realitt eines Volkes und ihre Willenskraft. Im heutigen Kurdistan kmpfenMenschen jeden Alters und aus jeder Schicht des Volkes. Der Altersdurchschnitt der

    Jugendlichen, die sich nach den Newrozfeierlichkeiten oder nach Slogans wie PKK istdas Volk, dass Volk hier her, aktiver am Kampf beteiligen mchten, lieget zwischen18 und 25 Jahren. Es gibt auch Beteiligung aus anderen Altersgruppen. ImSchwerpunkt ist das Beteiligungsalter zwischen 18 und 25 Jahren. Diese Altersgruppeist im besten Alter fr ein Guerilladasein und fr die Regeln eines Guerilla. In diesemAlter kann man am meisten leisten und aktiv sein. Im allgemeinen beteiligen sich dieMeisten in diesem Alter. Ein anderer Grund aber ist die Bildung, es gibt viele die zurSchule gehen, oder im akademischen Grade eine Bildung geniessen. Es gibt einegrosse Gruppe, die in der Universitt war, das Gymnasium verlsst oder eine andereakademische Bildung verlsst, um sich am Kampf zu beteiligen. Es gibt zugleich aucheine Beteiligung von Arbeitern und von Personen mit Ausbildungen. Eben, es ist so,

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    wie wir es beschrieben haben, die Beteiligung an der HPG, an der HPG Guerillabezieht sich nicht nur auf eine Gruppe oder eine Klasse. Aus allen Teilen derGesellschaft, aus allen Klassen und aus beiden Geschlechtsgruppen gibt es

    Teilnehmer. Die Beteiligung an der Guerilla hat eine internationale undgesellschaftliche Form angenommen.

    - Welche Zeit war seit Beginn des Kampfes die Zeit mit der grsstenBeteiligung?

    In den Zeiten, in denen die PKK Bewegung ihre Anfnge hatte, hier muss mannatrlich die Situation von Kurdistan und dem kurdischen Volk vor Augen halten; dasErwachen in Kurdistan, das Wiederleben und der nationale demokratischeBewegungskampf. Durch die Entstehung der PKK ist eine neue Philosophie, eine neueIdeologie entstanden. Bis zum 15. August 1984 hat sich die Beteiligung an der PKK aus den Metropolen zusammen gesetzt, aus Studierenden und aus Personen, die inKurdistan als Lehrer eingesetzt waren oder aber auch Ausbildungen erlernt hatten.Unser bewaffnete Kampf, der am 15. August seinen Beginn hatte, hat sich zuerst inBotan organisiert. Aus diesem Grund hat sich die Beteiligung zwischen 1984 1990neben den Metropolen, aus den lndlichen Gebieten Kurdistans zusammen gesetzt.Es war einfach aus dem lndlichen und bergigen Gebieten sich an der Guerilla zubeteiligen, es lag auch daran, dass damals eine grosse Mehrheit aus dem lndlichenGebiet kam. In der Zeit zwischen 1990 und 1994, als in Kurdistan derAusnahmezustand ausgerufen wurde, zugleich die Morde durch unbekannte Tterzu nahmen und die Drfer wurden geleert, kam eine Explosion bei der Beteiligungzustande. In diesen Jahren gab es eine Beteiligung aus allen Schichten derGesellschaft, aus den Drfern, den Metropolen, den lndlichen Gebieten, denStdten, aus Kurdistan und der Trkei. In der gleichen Phase beteiligten sich dieFrauen in grossen Gruppen, die erhhte natrlich auch enorm die Quantitt. Mitanderen Worten, in den Jahren, in denen der Terror und die Gewalt des trkischenStaates hchste Masse erreicht hatten und der Krieg begann, gab es die hchste Zahlder Beteiligung. Nach dieser Zeit gab es eine grosse Beteiligung, in dieser Phasekonnte sich die PKK zu einer Armee formen.

    Eine andere Phase, in der es eine grosse Beteiligung gab, war im Jahre 1999, als dasinternationale Komplott verwirklicht worden ist. Jugendliche aus allen TeilenKurdistans, aus dem Norden und allen anderen vier Teilen, kamen die Jugendlichen inScharren. Alle Beteiligungen im Jahr 1999 gelten als Antwort fr das Komplott, dassgegen unseren Vorsitzenden verwirklicht worden ist. Die Jugendlichen sind inGruppen in die Berge gekommen und haben sich beteiligt.

    Als drittes hat sich die Beteiligung in den Jahren 2007-2008 erhht. Es wurde einePhase, in der der Staat unserem Vorsitzenden, unserer Bewegung und unserem Volkgegenber immer mehr und ununterbrochen eine Vernichtungs- undVerleumdungspolitik entwickelt hat. Dies zeigt, dass in den Zeiten, in denen dietrkische Regierung den grssten Druck ausgebt hat, die grsste Beteiligungzustande gekommen ist. Dies wiederum zeigt die Realitt, dass man mit Krieg,Vernichtung und Verleumdungspolitik gegenber dem Volk aus Kurdistan, diesesnicht zum zurckziehen veranlassen kann. Aus diesem Grund wird heute Babu dieBeteiligung nicht verhindern knnen und kann es auch nicht.

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    - Zu welcher Zeit gab es am wenigsten Beteiligung?

    In jeder Phase gab es Beteiligung in die Guerilla. Die Beteiligung ist kontinuierlich.Manchmal ist sie durch den Einfluss der Phasen, mehr und manchmal wenigergewesen. Zuletzt ist aber die Guerilla eine Formation, an der man sich immerbeteiligt hat, in jeder Phase und unter jeden Umstnden gibt es immer eineBeteiligung. Wir knnen aber sagen, dass die Beteiligung in den Jahren 2000 2004niedriger waren als in den anderen Phasen. Die grsste Rolle hat hierbei der Ausruf unseres Vorsitzenden gefhrt, den Krieg zu unterbrechen und von Nord Kurdistannach Sd Kurdistan zurck zu weichen. In dieser Phase wurde der bewaffnete Kriegteilweise auf Eis gelegt, unser Vorsitz hatte eine demokratische und politischeLsungsphase gestartet. Wieder in dieser Phase hatte das kurdische Volk einedahingehende Hoffnung, dass in der trkischen Regierung eine friedliche unddemokratische Lsung gefunden werden kann. Aus diesen Grnden war dieBeteiligung in diesen Jahren kleiner.

    - Wie ist die Beteiligung ausserhalb der Trkei und dem Norden inKurdistan?

    Wenn wir die Beteiligung zur Guerilla graphisch darstellen wollen, hat sie sich beimBeginn der Bewegung und der Organisationsphase bis zum 15. August 1984 ausSchlern, Studenten, mehrheitlich aus Personen aus dem, aus Kurden und Trkenzusammengesetzt. Nach dem 15. August 1984 haben sich Schler aus WestKurdistan an der Bewegung beteiligt und bis zu den 90er Jahren hat sich diese Zahlerhht und auch eine gesellschaftliche Form angenommen. Nach 1988, speziell mitden 90er Jahren zusammen, haben sich Beteiligungen aus Sd Kurdistan, die sich ausSchlern und Arbeitern zusammensetzten, hinzugefgt. Bis aber 1999, in dieserPhase hat sich eine starke Beteiligung aus Nord, Sd und West Kurdistanzusammengesetzt, gab es fast keine Beteiligung aus Ost Kurdistan. Es gab einekleine und begrenzte Beteiligung aus Ost Kurdistan. Nach dem Komplott gegenunseren Vorsitzen hat sich unser Volk aus Ost Kurdistan verantwortlich gefhlt undVolksaufstnde durchgefhrt, eine grosse Beteiligung kam zustande. Mithin hat mansich verantwortlich fr den Vorsitz und fr die Guerilla gefhlt, ein gesellschaftlichesErwachen und Wissen ist entstanden. Auf der anderen Seite hat es mit dieser Phasebeginnend gruppenhafte Beteiligungen gegeben. Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt esgrosse Beteiligungen aus Ost Kurdistan.

    In Zusammenhang mit diesen Beteiligungen spricht die trkische Regierung davon,

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    dass in letzter Zeit in die Reihen der PKK Beteiligungen aus anderen Teilen, mit ihrenWorten auslndische Beteiligungen, sich gemehrt haben. Sie behaupten auch, dassdie Beteiligung in die PKK aus Nord Kurdistan zurck gegangen sei. Sie halten esauch in der Tagesordnung, dass die PKK unter der Fhrung von fremden Krften seiund versuchen dies als eine Schwche der PKK zu verbildlichen. Es ist eine Realitt,dass die Beteiligung aus Nord, Ost und West Kurdistan in den letzten zwei Jahren

    zugenommen hat. Die Beteiligung aus den anderen Teilen zeigt, dass die PKK nichtnur in Nord Kurdistan oder auf der trkischen Plattform organisiert ist. Dies zeigt auchden Einfluss der PKK in allen vier Teilen Kurdistans. Dies wiederum ist der der Beweisdafr, dass sich die PKK aus einem breiten und krftigen gesellschaftlichen undnationalen Grundstock nhrt. Die PKK hat dadurch auch unter Beweis gestellt, dasssie nicht nur in einem Teil von Kurdistan, sondern verteilt auf Teile eine nationaleBewegung ist und berall wo Kurden leben verwurzelt ist. Die Beteiligung aus denanderen Teilen ist nicht die Schwche der PKK, sondern ihre krftige Seite. Das ist derBeweis dafr. Diese Beteiligungen zeigen die Bindung zur PKK und zum VorsitzendenAPO.

    - Gibt es Verstndigungsschwierigkeiten in der Guerilla durch dieBeteiligung aus den anderen Teilen?

    In den ersten Phasen gab es Schwierigkeiten, weil die Beteiligten aus den anderen Teilen Kurdistans jeweils von der Hunderte von Jahren bestehendenAssimilationspolitik des jeweiligen Landes beeinflusst und geprgt worden sind. Inden ersten Phasen haben sich manche Jugendliche fremd gefhlt. Speziell beimLesen und Schreiben gab es Schwierigkeiten. Im allgemeinen haben die Jugendlichendie Schrift und die Sprache des jeweiligen unterdrckenden Landes gesprochen, dieswar auch der Grund dafr, warum es sprachliche Schwierigkeiten gab.

    Es gab auch den Einfluss der Sippen und der Regionen. Es war nicht einfach, die Jugendlichen davon loszureissen, aber durch die Philosophie der Fhrung und auf ihreIdeologie basierend, hat es einen grossen Vorsprung gegeben. Natrlich war auch die25 jhrige Kampferfahrung der Guerilla und die Bildung von ihnen ein wichtigerFaktor. Dies hat ein national fortgeschrittenes Bewusstsein und eine ideologische

    Tiefe mit sich gebracht. Es wurde ein grosses Bestreben darin gesetzt, eineGesellschaft zu werden. Es sind sehr gute Ergebnisse und einflussreiche Fortschritteerzielt worden. Es sind nationale, demokratische und menschliche Werte entstanden.Der Punkt an dem man nach Streben und Einsatz gelangt ist sehr wichtig. All dieseentstandenen Werte sind zum Anziehungs- und Zusammenkunftszentrum geformtworden. Die Schwierigkeiten aus der Vergangenheit sind berstanden. Ganz imGegenteil sind diese Situationen in allen Guerillaeinheiten nicht Nach- sondernVorteile und eine Bereicherung geworden. Jetzt ist es so, dass in irgendeinerGuerillaeinheit Kurden mit vielen Sprachen, Kurden mit Dialekten wie kurmanci,zazaki und sorani zu finden sind. Zugleich kann man auch Guerilla finden, dietrkisch, arabisch, persich und auch andere Sprachen sprechen. Diese Einheit zeigtdas erreichte Niveau der Guerilla und ihre Kraft. Durch diese Einheit wird es einfachalle Gesellschaften, Vlker und Kulturen zu erreichen. Es ist ein Vorteil.

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    Eine andere Schwierigkeit aus der Vergangenheit war die Schwierigkeit zwischen den Jugendlichen aus den Schulen und aus den Drfern. Speziell in den 90er Jahren kamdas mehr zum Vorschein. Dies hatte seine Grnde. Ein Grund war, dass bis zu den90er Jahren die Beteiligung mehrheitlich aus Studenten zustande gekommen war.Spter aber, als wir uns den 90er Jahren genhert haben, haben sich viele aus denDrfern, vor allem aus Botan und Colemerg, beteiligt. In dieser Phase gab eszwischen den Beteiligten aus den Drfern und denen aus den Schulen bestimmtekulturelle Anpassungsschwierigkeiten. Ein Teil kannte das Gebiet, kannte dieUmstnde in den Gebieten und den Bergen, sie sind dort geboren und aufgewachsen.Sie hatten keine Schwierigkeiten sich anzupassen. Sie hatten aber Schwierigkeiten

    die Philosophie der PKK, ihre Ideologie und ihre Tiefe zu verstehen. Auf der anderenSeite waren die Jugendlichen aus den Schulen, die in den Stdten auf die Weltgekommen waren, zur Schule gegangen sind und nicht an das Leben im lndlichenGebiet und in den Bergen gewohnt waren. Hinzukommt, dass sie einen gewissenStand an wissen erreicht hatten. Sie waren im theoretischen Bereich bereits an einembestimmten Punkt angelangt, aber hatten in den Praxis Schwierigkeiten. Beide Teilemit ihren unterschiedlichen Eigenschaften Schwierigkeiten, die Diskussionen mit sichbrachten. Dies ist aber auch mit reger ideologischer und theoretischer Bildung, wieauch der Entwicklung zur Ganzheit berstanden worden. Und die Beteiligten aus allenSchichten und Teilen nhren sich nun aus der nationalen und demokratischen Kulturder PKK, sie haben eine Perspektive. Mithin ist auch dieses Problem bewltigt worden.Speziell die Jugendlichen, die sich jetzt beteiligen sind mit dem revolutionren undnationalen Bewusstsein, dass unsere Bewegung hervorgerufen hat, aufgewachsen.

    Dies wurde zu einem Vorteil fr die Jugendlichen, die sich beteiligt haben. DieBeteiligten aus der letzten Phase haben bereits ein gutes Wissen, was den Kampf, diePartei, die Unterdrckung und das Land betrifft. Weil die Jugend die Realitt derGuerilla kennt, werden in der letzten Zeit diese Schwierigkeiten nicht mehr erlebt.

    Ein anderes Anpassungsproblem gibt es zwischen den Mnnern und den Frauen.Speziell die 90er Jahre sind die Jahre, in denen die Frauen sich in Gruppen beteiligthaben. Weil in der kurdischen Gesellschaft feudale Werte in der Oberhand sind, hatsich dieser Einfluss in den Reihen der Guerilla gespiegelt. Es gab Fragen darber, wasfr eine Rolle die Frau im Guerillakampf und im nationalen Kampf spielen knnte. Die

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    Lsungen aber, die unser Vorsitz hervorgerufen hat, beinhaltete auch die Lsung frdie Gesellschaft, mithin die Realitt der Probleme der Frau und ihre Lsung wie auchdie des Mannes. Hinzukommt, dass die Frauen, durch die Kraft die sie dadurchgewonnen haben, sich am Leben, an der Aktion, am Krieg und in den anderenBereichen beteiligt haben. Das hat auch eine wichtige Rolle gespielt. Bei der Guerillakann die Frau nicht nur kmpfen, sondern auch zur Kommandantin werden, fhrende

    Rollen bernehmen. Es gibt viele Frauen, die in den oberen Stufen wichtige Rollenspielen, Hunderte sind heldenhaft als Mrtyrer gefallen sie gehren zum Volk undzur Geschichte. Hinzukommt, dass bei der Frau, wie auch beim Mann in einem hohenGrad eine Formung statt gefunden hat, ein Bewusstsein fr die Freiheit, einGleichberechtigungsbewusstsein und ein Bewusstsein zum eigenen Geschlecht. DieProbleme, die in der ersten Phase vorhanden waren, haben mit der Entstehung desKampfes, zusammen, auch den Weg fr eine grosse Entwicklung, Erhellung undKrftigung geffnet. Das ist nicht nur im Bereich der Guerilla geschehen, dass hatsich auch auf die kurdische Gesellschaft ausgeweitet und die Resultate knnen wirheute bei den Volksaufstnden, bei allen demokratischen Plattformen sehen.

    - Wie fruchten die Versuche der trkischen Regierung die Beteiligung zuverhindern nicht?

    In den letzten 25 Jahren hat sich folgendes herausgestellt und bewiesen: Dertrkische Staat hat mit seiner Polizei Angst geweckt, inhaftiert und gefoltert. Man hatso die versucht die Beteiligung zu verhindern sie haben es nicht geschafft undwerden es auch nicht schaffen. Wenn man dem ganzen seine Achtung schenkt, kannman erkennen, dass die Guerilla am meisten Beteiligung erfahren hat, als derAusnahmezustand ausgerufen war, Morde durch Unbekannte druchgefhrt wurden,Drfer verbrannt und der Staatsterror unbegrenzt durchgefhrt wurde. Die Zeiten indenen unsere Bewegung, unsere Partei vernichtet und ausgelscht werden sollte, inden Zeiten, in denen es am meisten Operationen gab waren die Zeiten, in denen sichdie meisten beteiligten. So wie die gewalltvolle und aufgezwungene Politik desStaates keine Frchte trgt, so wird auch genau das Gegenteil verzeichnet. Wirknnen es bei Seite stellen, dass die Beteiligungen sich mindern, ganz im Gegenteil,sie mehren sich. Dies mssen lker Babu und auch Erdoan verstehen. Wiesogehen die Jugendlichen in die Berge? Wenn diese Frage nicht richtig zu Herzengenommen wird, kann man die Beteiligung nicht stoppen. Die grundlegenden Grndefr die Beteiligung in den Bergen ist Verleumdung, Vernichtung und das Beharrendarauf. Mit zur Mitte des 20 Jahrhunderts war die grsste KoloniebesatzungBritannien. Sie hatten aber keine Politik, mit der Sprache und Kultur verboten wurde.Sie hatten Respekt vor der Kultur des Landes, dass sie kolonialisierten. Die Politik dieder trkische Staat gegenber Kurdistan und dem kurdischen Volk verbt,berschreitet die klassische Kolonieform. Das ist nicht nur eine militrischeBesetzung, auch nicht nur ein finanzielles Ausnutzen. Es ist etwas ganz anderes. Esist im Bezug auf die Sprache und der Kultur ein Volksmord. Dies bedeutet, dass eingesamthafter Genozid durchgefhrt wird. Dies bedeutet, dass die kleinste Reaktionhier gegen, die kleinste demokratische Aktion als Terrorakt benannt und zumSchweigen gebracht werden will. Diese Politik ist der grsste Faktor dafr, in dieBerge zu gehen. Wenn sie ein erst 5 Jahre altes Kind in der Schule dazu zwingen,dass er sagt Ich bin Trke, ich bin Gerecht, ich bin Fleissig und sie beginnen schonin diesem Jahre ein Kulturgenozid durchzufhren, dann geht dieser auf die Berge, erwird rebellieren sogar noch viel weiter gehen. Wenn du jeden Tag versucht einemkurdischen Kind diese Worte sagen zu lassen, dann wird er zu dem leicht greifendenStein und zu Waffen greifen, er wird seine Reaktion zeigen. Der Hauptgrund dafr,dass die Kinder in den kurdischen Stdten an den Volksaufstnden teilnehmen, istauch der benannte. Babu hat noch vor seinem Amtsantritt darber diskutiert, wieer die Beteiligung stoppen knne, er versuchte Hindernisse, vorher genutzt und

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    erfolglose Techniken noch mal durchzufhren. Die Techniken die Babu und Erdoananwenden, um die Beteiligung zu verhindern, sind erfolglos, ganz im Gegenteil, siewerden Grund fr noch mehr Beteiligung sein. Wenn ihr jeden Tag den Kindern das

    Trkischsein aufzwingt, wenn ihr mit Hunderttausenden von Soldaten Kurdistanbesetzt, Stellung beziehend Operationen durchfhrt, werden sie weiter in die Bergekommen und sich immer mehren. Wenn ihr solchen druck auf unser Volk verbt,

    wenn so viele Menschen inhaftiert werden und wenn ihr verwegen darauf beharrt;wenn das unmenschliche Verhalten gegenber unserem Vorsitzenden soweitergefhrt wird, wird sich die Beteiligung immer mehrend fortsetzen. Wenn dieberechtigten und gerechten Rechte des Volkes angegriffen werden, werden natrlichauch die kurdischen Jugendlichen in die Berge gehen und niemand, keine Kraft hatdie Macht, das verhindern zu knnen. Wenn wirklich eine Diskussion durchgefhrtwerden soll, die aufbauend ist und wenn auf dem richtigen Grundsatz basierend derGang in die Berge verhindert werden soll, dass wrde natrlich bedeuten, dass derKrieg beendet werde, dann mssen die Grnde dafr genau betrachtet undabgewogen werden. Es steht im Zusammenhang damit, dass die Lsung in derkurdischen Frage glaubhaft ist und in der Form Schritte durchgefhrt werden, dieunser Volk befriedigen. Eine solche Handlung knnte den Gang in die Berge unddiesen Krieg beenden.

    - Der trkische Staat propagiert mit nur ungebildete gehen in die Berge,wie bewerten Sie das?

    Der trkische Staat versucht seit Jahren immer wieder die Berge mitZurckgebliebenheit und Ungebildetheit in Zusammenhang zu bringen und versuchtin der Gesellschaft ein solches Bild zu schaffen. Dies ist eine vorstzliche Haltung. Inder Geschichte Kurdistans, in der Geschichte der kurdischen Gesellschaft und inihrem Bewusstsein sind die Berge schon immer ein wichtiger und heiliger Ortgewesen. Sie habens ich jahre lang in die Berge versteckt und konnten so sich selbst,ihre Sprache und ihre Kultur schtzen, sie haben Widerstand geleistet. Die Berge sindso zu sagen der Stamm der Kurden. Die Berge haben als natrliche Burg dieEntnisierung der Kurden und ihr Dasein als Volk bedeutet. In der kurdischenGesellschaft haben die Berge die gleiche Bedeutung wie der Widerstand. In Kurdistanhat man vielen Bergen heilige Bedeutungen zu kommen lassen. Dies bedeutet also,dass man die Kurden von den Bergen weg reissen will und vom Widerstand. Speziellmit dem Kampf der PKK, mit dem Kampf der Guerilla haben die Berge eine neueBedeutung gewonnen. Sie haben als Freiheitscharakter, als heilige Trme und Orte anBedeutung gewonnen. Seit 25 Jahren sind in den Bergen Kurdistans viele Kmpfedurchgefhrt worden, viele Heldentaten sind vollbracht worden, grosse Aufstndehaben stattgefunden und Welle um Welle, mit der Entwicklung des Kampfes, sind inden Bergen im Namen der Menschheit und der Freiheit viele Gewinne erzielt undverzeichnet worden. Es wurden neue nationale und demokratische Werte geschaffen.Damit ist auch die Guerilla, die in den Bergen Stellung bezieht, zum Hoffnung desVolkes geworden. Es ist verstndlich, dass der trkische Staat die Berge zum Zielgenommen hat und auch die Berge schlecht macht auch das die Propagandagemacht wird, dass die Beteiligten ungebildet und unwissend seien.

    Im Zusammenhang mchte ich folgendes anbringen: Zu aller erst bedeutet der Gangin die Berge und der Beitritt zur Guerilla nicht nur, dass man Waffen trgt. Der Gangin die Berge bedeutet, dass man sich vom System lst, sich vom Leben des Systemslst, sich gegen das Koloniesystem widersetzt. Dies bedeutet, dass der Gang in dieBerge und der Beitritt zur Guerilla eine bewusste Aktion ist, unwissende Menschenknnen diese Aktion nicht durchfhren. Ungebildete Menschen sind diese, die derStaat mit ihrer Gewalt unter Kontrolle bringt, die der Staat unterdrck und ausnutzenkann.

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    - Wie bewerten sie die Reaktion der kurdischen Jugendlichen, nach denletzten bergriffen auf den Vorsitzenden? Was knnen sie in diesem

    Zusammenhang sagen?Bei genauer Beobachtung knnen wir sehen, dass die bergriffe gegen denVorsitzenden APO, seit 2002, dem Jahr, in dem die AKP an die Macht kam, immermehr und strker geworden sind. Die AKP ist mit der Untersttzung der USA, der EUund Israel an die Macht gekommen. Diese Krfte sind zugleich auch die Krfte, diedie Gefangenschaft unseres Vorsitzenden herbeigefhrt haben. Diese Krfte habenmit einem Komplott versucht unseren Vorsitzenden und unsere Bewegung zuvernichten und weg zu schaffen. Mit dem Widerstand unseres Vorsitzenden, unsererBewegung und unseres Volkes, ist der internationale Komplott in grossem Massewirkungslos geworden. Als die, die das Komplott durchgefhrt haben, dies gesehenhaben, haben sie die AKP mit ihrer unechten Islammaske, ihrem faschistischen undrassistischen Gedankengut, an die Macht gebracht. Durch die AKP haben sie noch

    einmal den Plan, unseren Vorsitzenden und unsere Bewegung zu vernichten, erneuteingeleitet. Zuerst haben sie bzgl. Imrali ein neues Gesetz im Juni 2005hervorgebracht. Sie haben Einzelhaft in der Einzelhaft verhngt. Die einzelneZellenhaft hat ihnen auch nicht gereicht. Im Jahr 2007 haben sie ihn vergiftet. Indiesem Jahr haben sie das Haar vom Vorsitzenden Apo gewalt gebrauchendgeschnitten. Danach haben sie ihn krperlich angegriffen. Dies ist alles in derFhrungszeit der AKP zustande gekommen. Natrlich hat die Guerilla dannberechtigte Aktionen wie zuletzt in Amed und Bezele durchgefhrt. Sofort, als sie dieNachricht darber erhalten haben, dass unser Volk und unser Vorsitzende angriffenworden sind, haben sie Volksaufstnde durchgefhrt. Genau in der Zeit, in der derkrperliche Angriff durchgefhrt worden ist, ist Erdoan nach Kurdistan auf Reisegegangen, hat dies so erscheinen lassen, als wrde Ariel Sharon die Mosche auf dieAchse gebracht haben. Und Erdoan wurde als PERSONA NON GRATA als

    ungewollter Mann ausgerufen. Im Vordergrund die kurdische Jugend, hat unser Volkvon 7 bis 70 eine neue Aufstandsphase gestartet. Sie haben Aufstnde durchgefhrt,die qualitativ und quantitativ weit ber den Aufstnden waren, die in den 90er Jahrendurchgefhrt wurden. Die kurdische Jugend soll wissen, dass bis zur Freiheit vomVorsitzenden APO und bis Kurdistan frei ist, der Freiheitskampf weiter gefhrt wird.Deswegen muss die kurdische Jugend die Volksaufstnde organisieren und das Volkschtzen, sie muss, egal wo sie ist, gegen alle rassistischen Begebenheiten undAngriffe, ihre berechtigte Verteidigung durchfhren und ihre Rechte suchen undorganisieren. Sie mssen auf jede Situation vorbereitet sein.

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