Ist die Talsohle bei Zertifikaten durchschritten? · Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-3125 Ist die...

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Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-3125 Ist die Talsohle bei Zertifikaten durchschritten? Seit der Finanzkrise und der Pleite von Lehman Brothers hat der Zertifikatemarkt ein Problem. Trotz aller Transparenzbemühungen der Industrie und der sehr geringen Gefahr eines Emittenten-Ausfalls vertrauen viele Anleger dem Produkt "Zertifikat" nicht mehr. Das Marktvolumen schrumpfte seit der Finanzkrise von fast 140 Milliarden Euro auf die Hälfte. Doch seit nunmehr 2 Jahren ist Stagnation festzustellen. Das Volumen schrumpfte zwischen dem 3. Quartal 2015 und dem 4. Quartal 2016 nur noch marginal und steigt seitdem wieder vorsichtig. Zwar gab es auch schon in früheren Jahren Phasen von Stagnation und leichten Volumen-Anstiegen - doch diese Phasen waren nie so lang wie derzeit. Mit einer Steigerung von 4,3% seit dem 3. Quartal 2015 ist die Industrie aber noch lange nicht über den Berg. Schließlich erlebten wir seit 2015 auch einen enormen Kursanstieg an den meisten Börsen. Dieser Kursanstieg schlägt sich natürlich auch auf das Zertifikatevolumen nieder, das fast ausschließlich aus Anlage-Zertifikaten zusammengesetzt ist. Wenn bei 20, 30% Kursan- stieg nur ein Volumenanstieg um 4,3% zu verzeichnen ist, dann haben offensichtlich noch immer viele Anleger Kapital abgezogen. Es wird Zeit für ein Umdenken bei Anlegern. Die Emittenten-Risiken sind verglichen mit anderen Risiken, die sich mit Zertifikaten mildern oder ausschalten lassen, zu vernachlässigen. Zudem können die Emit - tenten-Risiken durch eine aufmerksame Verfolgung der vom Derivate Verband täglich aktualisierten Credit Spreads zuverlässig weiter ein- gedämmt werden. (Foto: maraga/ Shutterstock.com) Marktausblick .................... 02 Marktkolummne ................. 02 Jahresend-Rallye oder nicht? ... 03 Trading-Aktionen ................ 08 Inhaltsverzeichnis

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Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-3125

Ist die Talsohle bei Zertifikaten durchschritten?Seit der Finanzkrise und der Pleite von Lehman Brothers hat der Zertifikatemarkt ein Problem. Trotz aller Transparenzbemühungen der Industrie und der sehr geringen Gefahr eines Emittenten-Ausfalls vertrauen viele Anleger dem Produkt "Zertifikat" nicht mehr. Das Marktvolumen schrumpfte seit der Finanzkrise von fast 140 Milliarden Euro auf die Hälfte.

Doch seit nunmehr 2 Jahren ist Stagnation festzustellen. Das Volumen schrumpfte zwischen dem 3. Quartal 2015 und dem 4. Quartal 2016 nur noch marginal und steigt seitdem wieder vorsichtig. Zwar gab es auch schon in früheren Jahren Phasen von Stagnation und leichten Volumen-Anstiegen - doch diese Phasen waren nie so lang wie derzeit.

Mit einer Steigerung von 4,3% seit dem 3. Quartal 2015 ist die Industrie aber noch lange nicht über den Berg. Schließlich erlebten wir seit 2015 auch einen enormen Kursanstieg an den meisten Börsen. Dieser Kursanstieg schlägt sich natürlich auch auf das Zertifikatevolumen nieder, das fast ausschließlich aus Anlage-Zertifikaten zusammengesetzt ist. Wenn bei 20, 30% Kursan-stieg nur ein Volumenanstieg um 4,3% zu verzeichnen ist, dann haben offensichtlich noch immer viele Anleger Kapital abgezogen.

Es wird Zeit für ein Umdenken bei Anlegern. Die Emittenten-Risiken sind verglichen mit anderen Risiken, die sich mit Zertifikaten mildern oder ausschalten lassen, zu vernachlässigen. Zudem können die Emit-tenten-Risiken durch eine aufmerksame Verfolgung der vom Derivate Verband täglich aktualisierten Credit Spreads zuverlässig weiter ein-gedämmt werden.(Foto: maraga/ Shutterstock.com)

Marktausblick ....................02

Marktkolummne .................02

Jahresend-Rallye oder nicht? ...03

Trading-Aktionen ................08

Inhaltsverzeichnis

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Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-31252 | ZERTIFIKATEWOCHE

Auch die Marktpsychologie spielt eine große Rolle für die Bewegungen der Märkte. Thomas May im Team von Harald Weygand, einem der erfolgreichsten Chartanalysten, stellt in den grünen Spalten aktuell „Technisch“ kritische Kurs-marken auf und gibt seinen kurzfristigen technischen Aus-blick per Richtungspfeil.

Kursbewegungen unterliegen langfristigen Trends, die sich meist fundamental begründen lassen. In der unteren blau-en Tabelle finden Sie Einschätzungen zu den Kursen, wie sie Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank, aktuell zum Jahresende prognostiziert.

Fundamental Technisch

Daten vom 10.11.2017

Marktausblick

Fundamentaler Ausblick

13.500

3.770

24.000

440,00

23.200

0,00%

0,50%

1,50%

2,40%

4,35%

3,70%

6,00%

6,70%

55,00

1.300

1,1500

1,1600

7,7500

75,500

Aktien Kurs Rendite 2017

Deutschland DAX 30 13.127 14,65 %

Europa Eurostoxx 50 3.594 9,77 %

USA DJIA 30 23.421 17,53 %

China HSCEI 11.746 27,93 %

Indien DBIX 423,80 19,88 %

Japan Nikkei 225 22.459 15,58 %

Zinsen Deutschland Leitzins 0,00 % 0,04 %

10-jährige 0,41 % -1,42 %

USA Leitzins 0,75 % 1,73 %

10-jährige 2,40 % 3,41 %

China Leitzins 4,35 % 5,19 %

10-jährige 3,93 % -2,39 %

Indien Leitzins 6,25 % 6,71 %

10-jährige 6,96 % 3,39 %

Rohstoffe Brent Oil 63,62 15,40 %

Gold/Unze 1.275,80 12,49 %

Währungen USA EUR/USD 1,1663 -11,54 %

Schweiz EUR/CHF 1,1614 -8,26 %

China EUR/Yuan 7,7470 -6,71 %

Indien EUR/INR 76,278 -7,76 %

Technischer Ausblick

TechnischeUnterstützung

Technischer Widerstand

12.900 13.525

3.580 3.710

22.200 24.200

11.350 12.000

410,00 475,00

21.000 23.000

160,50 166,00

� 123,50 127,50

54,70 70,00

1.265 1.355

� 1,1500 1,2250

1,1200 1,2000

7,6000 8,0000

73,250 77,830

Gold: Die Seitwärtsbewegung geht weiter

Technischer Ausblick

Gold dürfte für viele Anleger die größte Enttäuschung der vergan-genen 10 Jahre sein. Was wurden nicht alles für Gründe angeführt, weshalb eine Goldpreis-Explosion praktisch unausweislich sei...

Von Unmengen Papiergold, die zu rapide steigender Nachfrage füh-ren werden, sobald die Anleger den reinen Anspruchscharakter des Papiergoldes erkennen. Die Angebots-Nachfrage-Situation, die negativen Realzinsen, die latente Krisengefahr, Terror, Trump, Bre-xit - all das sind gewichtige Grün-

de, die trotzdem nicht zu stei-genden Goldpreisen führten.

Inzwischen wird es für das gel-be Metall auch charttechnisch schwierig, mittelfristig noch so etwas wie einen ambitionierten Aufwärtstrend auszubilden. In der mehr als sechsjährigen Baisse wurden so viele Widerstände aus-gebildet, dass ein schneller Auf-wärtsschub einfach unrealistisch geworden ist.

Ohnehin müsste der Goldpreis erst einmal aus seiner vierjäh-

rigen Seitwärtsphase nach oben ausbrechen. Und da gab es schon bessere Zeiten für.

Als oberer Widerstandsbereich muss die Zone zwischen 1.345 und 1.400 US-Dollar angesehen werden. Ein Ausbruch nach oben könnte Anschlussgewinne bis 1.530 US-Dollar nach sich ziehen.

Gut unterstützt wird Gold mit-telfristig bei 1.200 US-Dollar. Ein Bruch der Unterstützung dürfte zu weiteren Verlusten bis 1.150 US-Dollar führen.

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Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-31253 | ZERTIFIKATEWOCHE

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ZEHN Jahre, ALLE DAX-Titel, EIN E-BookDER GROSSE DAX DIVIDENDEN REPORT

Selbst eine Jahresend-Rallye ist keine EinbahnstraßeDeutschlands Konjunktur betritt gemäß der deutlich angehobenen Wachstumsprognosen der „Wirt-schaftsweisen“ (2017 2,0 nach zuvor 1,4 und 2018 2,2 anstatt 1,6 Prozent) die „Boomphase“. Hintergrund ist, dass es der Weltwirtschaft so gut geht wie seit der Finanzkrise nicht mehr.

Dieses aufgehellte Bild spiegelt sich ebenso in global dynamischen Un-ternehmensgewinnen und entspannt damit gleichzeitig die ambitionierten Aktienbewertungen und Ängste vor starken Kurseinbrüchen oder gar ei-nem Crash.

Könnten aber die Spannungen im Na-hen Osten einen neuen Risikofaktor etablieren? Droht eine neue Öl-Krise, die aus der Aktieneuphorie eine -krise macht? Zwischenzeitliche Gewinnmit-nahmen sind als grundsätzlich gesund anzusehen. Mehr Fleisch am fundamental mage-ren Aktienknochen In der Eurozone hat das Wirtschafts-klima laut ifo Institut einen neuen Höchstwert erreicht: Setzt man die Einschätzung der Geschäftslage und -erwartungen für das IV. Quartal 2017 zueinander in Beziehung, hält sich die Euro-Wirtschaft vor allem angesichts der erneut aufgehellten Geschäftsla-ge weiter in der konjunkturellen Zyk-lusphase „Boom“ auf.

Dieses positive Konjunkturbild wird auch von den leicht rückläufigen Er-wartungen wenig getrübt. Nach den

Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank, bleibt grundsätzlich optimistisch, was die weitere Preisentwicklung bei Aktien angeht. Er warnt jedoch vor Korrekturgefahren in einzelnen Aktien-Segmenten, deren Preise bereits zu Überhitzungen neigten.

langjährigen Leiden der Schuldenkri-se profitiert die Eurozone vor allem von Nachholeffekten. Wegen chroni-scher Reformvernachlässigung in den meisten Euro-Staaten sollten diese Basiseffekte jedoch nicht mit nach-haltigem Wachstum verwechselt wer-den. Problematisch ist laut ifo Institut tatsächlich die fehlende Innovations-kraft Europas.

Zwar kann das Weltwirtschaftswachs-tum noch nicht an sein historisch ho-hes Niveau von vor der Finanzkrise 2008 anknüpfen. Immerhin hat der Welthandel aber seine Stagnations-phase hinter sich gelassen und zeigt eine im Trend deutliche Belebung. Selbst der anämische Preisindex für die Verschiffung von Hauptfrachtgü-

tern - der sogenannte Baltic Dry In-dex - erholt sich langsam, aber stetig. Überhaupt hat der US-Handelsprotek-tionismus von Donald Trump gegen-über Japan, Südkorea & Co. eher viel mit Verbalerotik, aber weniger mit der Realität einer großen Bedrohung für die Weltwirtschaft zu tun.

Denn während der Präsident den amerikanischen „Heimatschutzmi-nister“ spielt, erledigt die personell gut aufgestellte zweite Reihe in Wa-shington das wirtschaftspolitische Geschäft ordentlich und durchaus weltwirtschaftsfreundlich. Den US-Präsidenten sieht man zwar wie eine Galionsfigur am Bug eines Schiffes zu-erst. Doch das Schiff an sich gibt die Richtung vor.

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Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-31254 | ZERTIFIKATEWOCHE

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Wieder da, Turbos auf US-Aktien.

Selbst eine Jahresend-Rallye ist keine EinbahnstraßeDer Einkaufsmanagerindex für das globale Verarbeitende Gewerbe ist mit 53,5 auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2011 gestiegen und bewegt sich eindeutig im Expansion anzei-genden Bereich. Im Einklang damit steht ein ansprechendes weltweites Gewinnwachstum. Die fundamentale Aufhellung des Aktien-Klimas ist un-verkennbar.

Die Ära vergleichsweise billigen Öls ist nicht zu Ende, sondern hat erst begonnen Die Wiedererstarkung der Weltwirt-schaft nach kurzer sommerlicher Schwächephase - der Economic Sur-prise Index der Citigroup misst posi-tive sowie negative Abweichung tat-sächlicher Konjunkturdaten von den Vorabschätzungen der Analysten und liegt klar in Überraschungs-Terrain - offenbart sich ebenso in einer Preis-

befestigung an den globalen Rohstoff-märkten.

Insbesondere Rohöl als leader of the commodity gang erhält zusätzlichen Preisauftrieb von der jüngsten Kon-fliktverschärfung zwischen den Erz-feinden Saudi-Arabien und Iran um die Vorherrschaft im Nahen Osten. Krisenschürend ist auch, dass US-Prä-sident Trump den verbündeten Saudis Carte Blanche erteilt hat. Daneben sorgt die politische Säuberungswel-le im politisch grundsätzlich stabilen Saudi-Arabien für preissteigernde Irritationen. Insgesamt hat sich seit Juli ein eindeutiger Aufwärtstrend etabliert, der zu ansteigenden spe-kulativen Netto-Long-Positionen am Terminmarkt - die Hausse nährt die Hausse - geradezu einlädt.

Allerdings hat sich damit gleichzeitig erhebliches Korrekturpotenzial aufge-

baut, das seine Wirkung entfaltet, so-bald sich die politische Lage beruhigt.

Rein fundamental halten sich die Ar-gumente für wieder steigende Ölprei-se arg in Grenzen. Selbst eine Fortset-zung der Angebotskürzungen auf dem Treffen der Opec am 30. November über März 2018 hinaus reicht nicht aus, den Ölmarkt nachhaltig von sei-nem Angebotsüberschuss zu befreien.

Ohnehin verbieten sich umfangreiche Produktionssenkungen schon aus po-litischen Gründen. Sie würden ange-sichts der heutzutage grundsätzlich niedrigen Ölpreise die Staatseinnah-men zu sehr beschränken, auf die die Opec-Länder angesichts ihrer üppi-gen Transferleistungen an ihre Bürger dringend angewiesen sind. Auf diese soziale Beruhigungspille für die Bevöl-kerung will man nicht verzichten.

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Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-31255 | ZERTIFIKATEWOCHE

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Selbst eine Jahresend-Rallye ist keine EinbahnstraßeNicht umsonst hat man bislang sinkende Preis- durch stei-gende Mengeneffekte kompensiert.

Und überhaupt, in ihrem World Oil Outlook spricht die Opec von der immer effizienteren amerikanischen Technik der Schieferölproduktion, die auch zu Exportzwecken bis 2021 eine Produktionssteigerung um 56 Prozent vollziehen wird. Fracking wird also zu einem marktbestimmenden Faktor, zumal es immer globaler betrieben wird. Schon heute befriedigen die USA ihren Ölbedarf zu einem Drittel selbst.

Jede Förderkürzung bei konventionellem Opec-Öl, die zu einem Preisanstieg führt, wird von der US-Fracking-Indust-rie im Sinne einer margenträchtigen Ausweitung ihrer Pro-duktion gnadenlos ausgenutzt, was den Ölpreis dann wie-der fallen lässt. Zur Heraufbeschwörung einer Ölkrise wie 1973 und 1979 ist die Opec heutzutage nicht mehr in der Lage. Öl bleibt grundsätzlich günstig. Diese veränderten Zeichen der Öl-Zeit hat Saudi-Arabien längst erkannt und investiert dramatisch in alternative Anlageobjekte.

Nicht zuletzt ist vor diesem Hintergrund nicht mit einer nachhaltigen Inflationsbeschleunigung zu rechnen. Die No-tenbanken stehen unter keinem zinspolitischen Zugzwang.

Wie viel haben heutige Tech-Unternehmen mit der frü-heren Dotcom-Blase zu tun? Eine gewisse Müdigkeit bei Technologie-Aktien ist durch-aus zu beobachten. Ohne Zweifel ist ihr Bewertungsniveau ambitioniert. Dabei ist die Bewertung von Tech-Unterneh-men aus der Eurozone im Durchschnitt noch höher als die der US-Konkurrenz, also den eigentlichen Digitalisierungs-Champions.

Grundsätzlich sollte man High Tech-Aktien von heute nicht auf eine Stufe mit Titeln der Dotcom-Blase setzen, de-nen zu oft die Substanz fehlte. Heute sind viele von ihnen hoch ertragreich. Aber auch hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Das Schicksal von Nokia zeigt, dass es dringend erforderlich ist, eine bestehende starke Marktposition auf-rechtzuerhalten: Können die heutigen Überflieger die Ak-tienanleger davon überzeugen, in puncto Innovation und Verbreiterung ihres Know Hows in der Digitalisierung oder Social Media auch morgen noch Marktführer zu sein, wird es keine Unternehmenszusammenbrüche geben.

Die Zuversicht, dass die amerikanischen High Tech-Kon-zerne diese Herausforderung im Vergleich zur Konkurrenz aus der Eurozone bestehen, ist durchaus gerechtfertigt. U.a. setzt Alphabet - Mutterkonzern von Google - auch in diesem Jahr die Positiventwicklung bei Online-Werbung

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Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-31256 | ZERTIFIKATEWOCHE

fort. Der E-Commerce-Riese Amazon erschließt durch Übernahmen den Le-bensmittelmarkt und auch Microsoft entfernt sich dank seiner Cloud-Tech-nologien vom eingestaubten Image des reinen Software-Herstellers.

Diese Perspektiven kommen in einer klaren Outperformance von US-Tech-nologieaktien zu denen der Eurozone zum Ausdruck, die seit Jahresbeginn durch eine ebenso eindeutige Ge-winnerholung pro High-Tech Made in America untermauert wird.

Marktstimmung und Charttechnik DAX - Eine gesunde Verschnaufpau-se ja, ein Crash nein Aktuelle Gewinnmitnahmen bei Ak-tien wegen des Konfliktes im Nahen Osten und einer kontroversen Debat-te um die US-Steuersenkung sind als reinigendes Gewitter zu sehen, nicht als Beginn einer großen nachhaltigen Korrektur. Denn die fundamentalen und geldpolitischen Rahmendaten sind intakt.

Bei Betrachtung des Anteils der Opti-misten am US-Aktienmarkt abzüglich des Anteils der Pessimisten liegt die-ser im überhitzten Bereich und deu-

tet als Kontraindikator auf Konsolidie-rungsbedarf hin.

Beim von der Citigroup veröffent-lichten Macro Risk Index deuten In-dexwerte von kleiner als 0,5 auf Risi-kofreude und Werte größer als 0,5 auf zunehmende Risikoabneigung hin. Der aktuelle Indexwert von ca. 0,3 legt eine gesunde Aktienkonsolidierung insbesondere bei High Tech nahe.

Charttechnisch verlaufen beim DAX auf dem Weg nach oben die ersten Barrieren bei 13.187, 13.229, 13.342 und 13.431 Punkten. Die nächsten Wi-derstände folgen bei 13.489, 13.505 und am bisherigen Allzeithoch bei 13.526. Im Falle von weiteren Kurs-rücksetzern verläuft eine erste Un-terstützung bei 13.145. Bei Unter-schreitung ist mit Kursverlusten bis zur Unterstützung bei 13.064 und schließlich 12.969, 12.952 und 12.921 Punkten zu rechnen. Der Wochenausblick für die KW 46 - Inflation in der Eurozone? In China vermitteln die Daten zu Ein-zelhandelsumsätzen und Industrie-produktion im Oktober ein insgesamt stabiles Konjunkturbild. In Japan lie-

fern etwas schwächere BIP-Zahlen der Bank of Japan für das III. Quartal ein passendes Alibi, um die beispiellos lockere Liquiditätspolitik beizubehal-ten.

In den USA sind zwar blutarme Bau-beginne und -genehmigungen zu er-warten. Daten zur Industrieproduk-tion und der Einkaufsmanagerindex der Philadelphia Fed für die Industrie zeichnen aber ein stabiles Konjunk-turbild. Die Inflationszahlen dürften nah am Zielwert der Fed von zwei Prozent verharren, so dass sie Argu-mente für eine US-Zinserhöhung im Dezember liefern.

In der Eurozone hingegen erzeugen die finalen Inflationszahlen für Okto-ber keinen zinspolitischen Handlungs-druck bei der EZB.

In Deutschland unterstreichen die BIP-Zahlen für das III. Quartal die so-lide Konjunktursituation, die ebenso gemäß ZEW Konjunkturerwartungen vorläufig kein Ende findet.

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG

Selbst eine Jahresend-Rallye ist keine Einbahnstraße

Die Ölindustrie ist in einem Dilemma gefangen. Senken die OPEC-Länder die Förderquoten, steigt der Preis, was das Fracking attraktiver macht und durch steigende Fracking-Förderung wieder zu sinkenden Preisen führt. Nach Ansicht von Robert Halver ist der Ölpreis als Inflationstreiber damit abgemeldet. (Foto: Christopher Halloran / Shutterstock)

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Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-31257 | ZERTIFIKATEWOCHE

ZERTIFIKATEWOCHE – Vermögensstrategie

Sie können bei der Wertpapieranlage viel falsch machen. Man handelt emotional, übereilt und kauft zum Schluss, was zu einem eigentlich nicht passt. Setzen Sie auf Kontinuität, investieren Sie in die wichtigsten Anlageklassen und gehen Sie bewusst nur kleine Risiken ein, damit Sie langfristig 6% bis 8% p.a. erreichen können. Wir tragen Zertifikate zusammen, mit denen Sie mit überschaubaren Risiken Ihr Anlageziel erfüllen können.

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25.06.14 17.09.14 DAX Call CB4V39 Discount-Optionsschein 4,91€ 5,00€ +1,83% +8,05%

27.01.14 02.10.14 3D Systems CF22NA Discount-Zertifikat 35,03€ 34,48€ -1,57% -2,31%

13.08.14 17.10.14 DAX Call PA0URZ Discount-Optionsschein 4,93€ 5,00€ +1,42% +7,99%

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29.07.14 09.03.15 Deutsche Telekom PA2RP4 Aktienanleihe 106,55% 112,81% +6,88% +11,26%

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09.03.15 19.06.15 GoPro VZ5FVS Discount-Zertifikat 28,28€ 28,32€ +0,14% +0,51%

09.03.15 19.06.15 DAX DG06KD Discount-Optionsschein 4,89€ 5,00€ 2,25% 8,10%

09.03.15 19.06.15 DAX PS191S Discount-Optionsschein 4,82€ 5,00€ 3,73% 13,44%

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18.05.15 18.12.15 Tesla Motors VZ82DY Discount-Zertifikat 145,32€ 156,37€ +0,14% +0,51%

03.08.15 18.12.15 DAX Put CR8DAM Discount-Optionsschein 4,88€ 5,00€ +2,46% +6,56%

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Emittent: Deutsche Bank AG. Emittenten-/Bonitätsrisiko: Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten besteht das Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals. © Deutsche Bank AG 2017, Stand: 17.10.2017. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zu den Bedingungen, sowie Angaben zur Emittentin sind dem jeweiligen Verkaufsprospekt zu entnehmen; dieser ist nebst Nachträgen bei der Deutsche Bank AG, X-markets, Mainzer Landstraße 11–17, 60329 Frankfurt am Main, kostenfrei erhältlich oder kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen werden.

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Ausgabe 45/2017 | ISSN: 1866-31258 | ZERTIFIKATEWOCHE

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Die ZERTIFIKATEWOCHE wird herausgegeben von der Dahira GmbH Wendenschloßstraße 320 12557 Berlin

Geschäftsführer: Thomas Kallwaß HRB: 96252, Amtsgericht Frankfurt am Main Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Thomas Kallwaß Anzeigenleitung: Ina Lankovich ISSN: 1866-3125 E-Mail: [email protected]

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