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IT-DIRECTOR ist das Business-Magazin für IT-Manager und CIOs in Großunternehmen.

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Auf InformationsdiätWie kann man dem Teufelskreislauf der immer schneller wachsenden

Datenberge entkommen?

> Laut den Marktforschern von IDC verdoppeln sich die Datenmengen weltweit alle zwei Jahre. Im Bereich von Big-Data-Analysen ist bereits von Zetta- und Yottabyte die Rede, wobei es sich dabei um Zahlen mit 21 respektive 24 Nullen handelt. Nicht zuletzt betonte jüngst der Telefonkonzern Vodafone, in den nächsten drei Jahren mit einem um – unglaubliche – 2.000 Prozent steigenden Datenverkehr über die deutschen Mobilfunknetze zu rechnen.

Soweit, so gut. Bleibt allerdings offen, wie sinnvoll diese Informationen überhaupt sind, wohin dieses exorbitante Wachstum führen soll und vor allem, wie man sich als IT-Verantwortlicher oder Privatperson bei diesem Infor-mationsgau noch (einiger maßen) zurechtfinden kann. Vielleicht hilft aber auch ein Blick in an-dere Lebensbe reiche, wo derzeit viele über Nachhaltigkeit sprechen. Mag sein, dass „Nachhaltigkeit“ nicht mehr ist als eine

weitere, abge droschene Marketingphrase. Jedoch kann es nicht so verkehrt sein, wenn ein jeder versucht, Abfall zu vermeiden, seine Wahl auf öffent liche Verkehrsmittel fällt oder beim Einkauf regionale Produkte aus ökologi-scher Landwirtschaft bevorzugt.

Warum kann der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen nicht auch auf das Informationsverhalten angewandt werden? In unseren Heften berichten Verant-wortliche immer wieder davon, ihre Prozesse mit Hilfe der Informationstechnologie entschlankt bzw. optimiert zu haben. Vielleicht lohnt es sich, über einzelne Arbeits-schritte hinaus auch die Datenproduktivität zu hinter-fragen und unnötigen Ballast abzuwerfen – und damit sich selbst sozusagen auf Informationsdiät zu setzen. <

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,

von Ina Schlücker, Redakteurin IT-DIRECTOR

it-director · AusgAbe 11/2012 3

November < 2012vorwort

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Inhalt16 36

Aktuelles > unternehmen

8 Postini vor dem Aus

Jüngst gab Google bekannt, seine Sicherheits- und Archi vierungs-services Postini bis Ende 2013 einzustellen.

10 „Zeit der Early Adopters ist

vorbei“

Social Software ist in den Unter-nehmen angekommen – so lautet die Botschaft der IBM-Konferenz Connect.

12 Die Cloud als Zielstandard

Interview mit Kai Göttmann, Direktor Geschäftsbereich Server, Tools & Cloud Business bei Microsoft

14 Servicevirtualisierung als

Kostenbremse

Dem wachsenden Testaufwand in service-orientierten Infrastrukturen will CA mit Simulation zu Leibe rücken.

Interview mit Alexander Wallner, Geschäftsführer der Netapp Deutschland GmbH

22

Transformieren statt kapitulieren: Aufgrund des ungebremsten Daten-wachstums steigt der Bedarf an leistungsfähigen Speicherlösungen.

InfrAstruktur > energIeeffIzIenz

32 Eine Basis für den RZ-Umbau

Software für das Datacenter Infra-structure Management (DCIM) bietet eine Grundlage für Umstruk-turierungen im Rechenzentrum.

34 An Brennstoffzellen führt kein

Weg vorbei

Interview mit Jörg Rosengart, Geschäftsführer bei Equinix Deutschland

softwAre > BusIness IntellIgence

36 Fast grenzenlose Daten-

analysen

Die Einsatzfelder von Big-Data-Analysen sind vielfältig und der Phantasie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.

tItelthemA > storAge

16 Transformieren statt

kapitulieren

Angesichts des weltweit unge-bremsten Datenwachstums steigt der Bedarf an leistungsfähigen Speicherlösungen. Hier werden konventionelle Systeme den An-forderungen an modernes Daten-management immer seltener gerecht.

30 Der Geist von Rockefeller lebt

Interview mit Evan Powell, CEO von Nexenta Systems, darüber, wie Open-Source-Lösungen Unternehmen aus der Hersteller-bindung befreien können

Fast grenzenlose Datenanalysen: Den Einsatzfeldern von Big-Data-Analysen sind scheinbar keine Grenzen gesetzt.

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2012 > novemBer

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48 Lizenzmanagement – warum

und wofür?

Kommentar von Dr. Bernhard Schweitzer, Director Services bei Insight Deutschland, über die korrekte Lizenzierung von Microsoft-Umgebungen

PrAxIs > kommunIkAtIon

52 Netze für die Energierevolution

Um verlässliche Messdaten aus den Energienetzen zu gewinnen und die Versorgung effizient zu planen, schuf E.on Bayern neue Daten-kommunikationsnetze.

strAtegIe > outsourcIng

54 Prozesse mit Outsourcing-

Potential

Interview mit Dieter Berz, Country Managing Director bei Cognizant, über wichtige Vertragsinhalte beim Business Process Outsourcing

stAndArds

3 Vorwort: Auf Informationsdiät

49 Buchseite zum Thema Lizenzmanagement

56 Veranstaltungen: Termine

58 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

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Wenn ein Software-Audit droht: Nicht viele Unternehmen können auf Knopfdruck Auskunft über ihre Lizenzsituation geben.

Netze für die Energierevolution: Die E.on Bayern AG hat sich für den Boom der regenerativen Energien gewappnet.

50 Alle Assets nachverfolgen

Interview mit Bastian Brand, Leiter Marketing & Vertrieb sowie Pro kurist bei FCS Fair Com puter Systems GmbH, über prak tische Funktionen im Asset- Management

40 Nachweislich schneller

Interview mit Marc Beierschoder, der innerhalb der Unternehmens-beratung IBM Global Business Services den Bereich „SAP Business Analytics“ leitet

42 Zentrale Datenaufbereitung

Die Schweizerische Post legt bei der Datenaufbereitung und -haltung großes Augenmerk auf die Pflege der Stammdaten.

44 Big Data als Spielwiese

Interview mit Wolfgang Seybold, CEO der Cubeware-Gruppe

orgAnIsAtIon > lIzenzmAnAgement

46 Wenn ein Software-Audit droht

Nicht viele Unternehmen können auf Knopfdruck Auskunft über ihre Lizenzsituation geben. Kommt nun das Audit eines Softwareherstellers, ist die Aufregung groß: Was tun?

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novemBer < 2012

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aktuellesWebadressbuch zu gewinnen> Die neue Ausgabe von „Das

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lich präsentiert. Die Redaktion

testet, bewertet und vergleicht

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Webseiten und fischt aus den

Tiefen des Internets auch dies-

mal wieder zahlreiche Perlen

heraus. Darunter sind auch vie-

le neue, eher unbekannte Surf-

tipps zu aktuellen Trends. So

beinhaltet die aktuelle Neuauf-

lage ein Special mit den besten

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schriftenhandel. Nicht zuletzt

wird die 16. Auflage erstmals

auch in einer E-Book-Ausgabe

erscheinen. <

Im Internet: www.web-adressbuch.de

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> Acronis, ein Hersteller von Di-saster-Recovery- und Data-Protec-tion-Lösungen für physische, virtu-elle und Cloud-Umgebungen, hat Alex Fürst zum Country Manager DACH und Eastern Europe be-rufen.Fürst verfügt über Erfahrung im Direkt- und Channel-Vertrieb. In seiner neuen Rolle verantwortet er bereits seit dem 1. Oktober 2012 das regionale Management sowie Wachstum und Ausbau der Gebie-te. Er ist Mitglied des europäischen Managementteams von Alan Laing, der als Vice President EMEA seit Mai für den Ausbau der europäischen Sales- und Channel-Strategie des Unternehmens ver-antwortlich zeichnet.Alex Fürst kommt von Avaya, wo er als Managing Director und Sales Leader für Österreich und die Schweiz zuständig war. Zuvor

> Erneuter Wechsel bei Fujitsu Technology Solutions: Rod Vawdrey übernahm zum 31. Okto-ber 2012 als Interims-CEO, nach-dem der bisherige CEO Rolf Schwirz beschlossen hatte, das Un-ternehmen zu verlassen. Zum 30. Juni 2012 hatte bereits Finanzchef Thomas Hetmann, CFO der Fujit-su Technology Solutions, auf eige-nen Wunsch die Unternehmens-gruppe verlassen.Vawdrey verabschiedete seinen Vorgänger mit den Worten: „Ich danke Rolf Schwirz im Namen von Fujitsu für seinen hohen Einsatz für das Unternehmen und wün-sche ihm alles Gute für die Zu-

war er bei Motorola für den Auf- und Ausbau des Partnervertriebs mit globalen Systemintegratoren verantwortlich. Weitere Karriere-stationen waren Symbol Technolo-gies sowie Siemens. <Im Internet: www.acronis.de

kunft.” Rod Vawdrey ist seit April 2011 President of Global Business Group and Corporate Senior Vice President Fujitsu Limited. Davor war er Chief Executive Officer for Fujitsu Australia Ltd. <Im Internet: www.fujitsu.com/de/

Country Manager etabliert

Interims-CEO für Fujitsu

Rod Vawdrey ist neuer CEO bei Fujitsu Technology Solutions.

Alex Fürst, Country Manager bei Acronis

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aktuelles > unternehmen

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aktuelles

> Beim Umstieg auf Google Apps versprechen die US-Amerikaner mehrere Vorteile: „Postini-Kunden steigen auf eine skalierbarere, zu-verlässigere Plattform um, die auf moderner Architektur aufgebaut ist. Die darin integrierten Features für E-Mail-Sicherheit und -Archi-vierung sind auf viele Arten leis-tungsfähiger und flexibler als die Funktionen in Postini“, erklärt Adam Swidler, Security Products Manager for Google Enterprise. Überdies positioniere sich der Kunde durch einen Umstieg deut-lich besser für die Nutzung ande-rer Google-Apps-Features wie GMail und Docs. Nicht alle Exper-ten glauben jedoch, dass die An-wender dabei gut wegkommen. „Mit den Google-Services können Firmen alles Mögliche ausprobie-ren. Das ist zwar schön für Pionie-re, die etwas Neues antesten wol-len. Schlecht hingegen ist es für Anwender, die ihr Geschäft profes-sionell auf solch einen kostenlosen Dienst stützen: Denn wird der Ser-vice eingestellt, dann ,steht‘ auch das Business oder der Geschäftsbe-trieb wird zumindest empfindlich gestört“, betont Sebastian von Bomhard, Vorstand bei Spacenet.In dieselbe Kerbe schlägt Bernhard Hecker, Leiter Produktmanage-ment bei Retarus: „Postini-Kunden erhalten nach einem Wechsel zu Google Apps nur noch einen be-dingt unternehmensfähigen Mail-

Postini vor dem AusJüngst gab Google bekannt, seine Sicherheits- und Archivierungs services Postini

bis Ende 2013 einzustellen. Den betroffenen Kunden legt der Hersteller einen Umstieg auf Google Apps nahe. Parallel dazu haben bereits verschiedene deutsche Anbieter

spezielle Migrationspakete geschnürt.

Service. Aus Gesprächen mit Kun-den wissen wir jedoch, dass sie ih-re E-Mail-Kommunikation gerne im Griff haben möchten und es hierzu professioneller Administra-tionsmöglichkeiten sowie aussage-kräftiger Monitoring- und Re-porting-Funktionen bedarf.“ Ähn-liche Features soll es bei Google Apps zwar auch ab 2013 geben, je-doch ist der Umfang laut Hecker derzeit noch völlig unklar.Doch damit nicht genug, sei es ein nicht unterschätzendes Sicherheits-risiko, dass jeder Anwender des neuen Dienstes vollen Zugriff auf unerwünschte Mails haben soll, um etwa seinen Spamfilter zu trai-nieren. Dies war vorher nicht der Fall und ist laut Hecker äußerst unproduktiv. „Zudem blockiert der neue Dienst alle E-Mails, die aus-führbare Dateien enthalten. Das lässt sich nicht konfigurieren. Das heißt, Unternehmen, die mit Part-nern ausführbare Dateien per Mail austauschen müssen, können das nicht. Ein frei konfigurierbarer Attachment-Blocker, der uner-wünschte Anhänge abweist oder an eine definierte Mail-Adresse umleitet, wäre hier sinnvoll“, so Bernhard Hecker weiter.Verständnis für den US-amerika-nischen Anbieter zeigt hingegen Danny Reimer, Mitbegründer und CEO von Your Time Solutions. „Der Anbieter bringt mit der Zu-sammenführung von Postini und

Google Apps seine Technologie auf den aktuellen Stand und reduziert die Komplexität für die Kunden“, so Reimer. Überdies bieten die Apps neue Anwendungsmöglich-keiten für die Kollaboration im Team wie die parallele Bearbei-tung von Office-Dokumenten durch unterschiedliche Mitarbeiter.Derzeit gibt es Zehntausende von Unternehmen, die Postini-Services nutzen und von der bevorstehen-den Migration betroffen sind. Doch was kommt auf diese bei ei-nem Umstieg auf Google Apps zu? Adam Swidler erklärt: „Wir über-führen die Kunden auf die Google-Apps-Plattform, die sie künftig weitgehend auf dieselbe Weise wie heute Postini nutzen können. Das heißt, sie werden ihren vorhande-nen E-Mail-Server nicht durch GMail ersetzen müssen.“ Die Kun-den könnten sich weiterhin auf ih-re aktuellen Server wie Microsoft Exchange, Lotus Notes und Group-

Adam Swidler, Security Products Manager for Google Enterprise

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aktuelles > unternehmen

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wise verlassen. „Die einzige Ausnahme sind Kunden von Google Message Discovery (Archi-vierung), die Lotus Notes/Domino nutzen – für diese Konfiguration planen wir keinen Support“, ergänzt Swidler. Ein Umstieg auf Google Apps ist jedoch nicht zwingend. Allein in Deutschland gibt es zahlreiche

ne, leistungsfähige Analysefunktio-nen und ein umfassendes Re-porting“, erklärt Hecker.Die Antispameurope GmbH aus Hannover fängt betroffene Kunden ebenfalls auf: „Allen wechselwilli-gen Nutzern stellen wir unseren Spamfilter-Service bis zum Ende ihrer Google-Postini-Vertragslauf-zeit kostenlos zur Verfügung. Bei Vorlage des bisherigen Vertrags än-dern sich nicht einmal die Konditi-onen – so erhalten Neukunden das Produkt eines deutschen Sicher-heitsanbieters zum Google-Preis“, berichtet Oliver Dehning, Ge-schäftsführer bei Antispameurope. Inbegriffen sei eine umfängliche Betreuung im Rahmen der Migrati-on: „Wir bieten jedem Kunden die Möglichkeit, die Ersteinrichtung per Webcast gemeinsam mit unse-ren Consultants durchzuführen. So lernt er von Beginn an die Funktionsmöglichkeiten und das Handling unseres Control Panels kennen und kann nachverfolgen, dass die Umstellung ohne Unter-brechung des E-Mail-Verkehrs von-stattengeht“, so Dehning weiter.Im Anschluss daran könne der Kunde vorhandene Einstellungen wie individuelle Black- und White-lists oder Routing-Einstellungen importieren, bevor als letzter Schritt die MX-Einträge der Kun-dendomain auf den Antispameuro-pe-IP-Adressbereich geändert wer-den. Ähnlich verläuft eine Umstel-lung bei dem Anbieter Eleven: „Um unsere Managed E-Mail Security nutzen zu können, müssen ledig-lich der MX Record umgestellt werden, so dass eingehende E-Mails über unsere Server geleitet werden, und die Filtereinstellun-gen im Kundeninterface vorge-nommen werden“, erklärt Sascha Krieger, Head of Corporate Com-munications bei Eleven. Die Ein-

trags an, so dass Neukunden unse-re Lösung bis zu zwölf Monate lang kostenlos nutzen können“, be-richtet Krieger. Nicht zuletzt ist bei Your Time Solutions mit „your-Mail“ eine E-Mail-Management-Lösung auf Basis von Outlook und Sharepoint – wahlweise „on pre-mise“ oder „on demand“ – erhält-lich. Funktionen wie Kollaboration und E-Mail- und Aufgabenmana-gement stehen dabei laut Danny Reimer direkt in der gewohnten Outlook-Umgebung zur Verfügung und die Archivierung von E-Mails erfolge mit einem Klick. Der Um-stieg lohne sich vor allem für die Firmen, die bereits mit Outlook ar-beiten. „Aus technischer Sicht kön-nen vorhandene E-Mails und Do-kumente aus dem zentralen Posti-ni-Archiv exportiert und mit Hilfe unseres Migrationswerkzeugs ein-fach überführt werden“, so Danny Reimers. <

inA schlücker

Bernhard Hecker, Leiter Produktmanagement bei Retarus

Oliver Dehning, Geschäftsführer bei Anti spameurope

Anbieter, die für wechselwillige Postini-Anwender Migrationspake-te geschnürt haben. So bietet etwa Retarus eine Alternative: „Postini-Kunden erhalten bei uns ein komplettes Lösungsset für E-Mail-Sicherheit, inklusive Virus Protec-tion, Spam- und Backscatter-Schutz, Attachment-Blocker und Mail Encryption von TLS bis S/Mime. Auch unterstützen unsere Services Unternehmen bei der Ein-haltung von Compliance-Anforde-rungen“, so Hecker. Dabei finde die Datenverarbeitung gemäß den jeweiligen lokalen Anforderungen statt, auf Wunsch auch nach stren-gen europäischen Datenschutz-richtlinien und ausschließlich in deutschen Rechenzentren. „Außer-dem erhalten die Kunden eine ad-ministrative Steuerung: Unser webbasierendes mehrsprachiges Administrationsportal bietet gra-nulare Konfigurationsmöglichkei-ten auf Domain- und Benutzerebe-

richtung soll für den Kunden nicht länger als 30 Minuten dauern, an-schließend sei die Lösung sofort einsatzfähig.Auch die Berliner versprechen ei-nen einfachen Postini-Ausstieg: „Wir offerieren den Nutzern eine einfache Migration auf unsere Ser-vices. Dabei rechnen wir die Rest-laufzeit des laufenden Postini-Ver-

it-director · AusgAbe 11/2012 9

unternehmen < aktuelles

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aktuelles

> Innovationen beschleunigen, die Beziehung zum Kunden verbessern und die Produktivität der eigenen Mitarbeiter steigern – das sind laut Alistair Rennie die Hauptvorteile von Social Business. Er ist General Manager bei IBM und verantwor-tet die gesamte Collaboration-Sparte, die noch vor Kurzem unter der Lotus-Marke zusammengefasst war. Mit Produkten wie der Platt-form Connections bietet Big Blue Software-Lösungen, die Firmen zum Social Business machen sol-len. Sie können dabei Anwendun-gen wie soziale Netzwerke nutzen, um besser intern und mit ihren Kunden zu kommunizieren. „Un-ternehmen sollten damit in wichti-gen Geschäftsbereichen beginnen“, empfahl Rennie. Dann ließe sich besonders großer Nutzen aus Soci-al Software ziehen. Allerdings soll-ten die Verantwortlichen in klei-nen Schritten vorgehen. „Die Tech-nologie ist schnell umgesetzt“, so Rennie, und weiter: „Doch dann muss man sukzessive ein Einsatz-szenario nach dem anderen ange-hen.“ Dass es bereits eine ganze Reihe von Firmen gibt, die sich auf den Weg zum Social Business ge-macht haben, bestätigt Peter Schütt, Leiter für Softwarestrategie und Wissensmanagement bei IBM. „Die Zeit der Early Adopters ist vorbei“, sagt Schütt. „Es gibt viele

„Die Zeit der Early Adopters ist vorbei“

Social Software ist in den Unternehmen angekommen, so lautet die Botschaft der IBM-Konferenz Connect im September in Stuttgart. Denn immer mehr Unternehmen

nutzen solche Systeme als zentrale Drehscheibe für die interne Kommunikation.

Anwender unserer Lösungen, die ins Social Business gestartet sind. Und keiner hat damit aufgehört.“IBM treibt seine Produkte daher weiter in diese Richtung voran. Be-sondere Bedeutung hat dabei der Activity Stream. Er stellt einen zentralen Posteingang für alle Nachrichten und Kommunikati-onsmittel dar, die für den Mitar-beiter und seine aktuelle Tätigkeit relevant sind. E-Mail ist dabei nur noch ein Medium von vielen. Und eines mit wenig Zukunft – so be-richtet Schütt von einem Consul-ting-Unternehmen, das für die in-terne Kommunikation komplett auf die klassische digitale Post ver-zichtet. Die Mitarbeiter tauschen Nachrichten nur noch über Con-nections aus. Die Verwendung von E-Mails ist lediglich für die Kom-munikation nach draußen erlaubt. Der Verzicht auf E-Mails kann ei-

nem Unternehmen Vorteile ver-schaffen – das glaubt auch Jens Rauschen, Bereichsleiter Kommu-nikation beim Schuhhändler Hamm Reno. Zumindest, wenn die Technologie nicht mehr für den Austausch von Dateien herhalten muss. „Ich glaube“, so Rauschen, „wenn in einem Unternehmen kei-ne Mails mehr mit Anhängen ver-schickt werden, lässt sich die Pro-duktivität um bis 30 Prozent stei-gern.“ Um dies zu erreichen, soll bei Hamm Reno die interne Kom-munikation künftig weitgehend über Connections stattfinden. Das Unternehmen will das Intranet durch die Social-Software-Platt-form ersetzen. Zusätzlich werden alle 500 Filialen mit iPads ausge-rüstet. So will man das wertvolle Wissen der Filialmitarbeiter sam-meln. <

MArkus strehlitz

„Man muss für Social Software sukzessive ein Einsatzszenario nach dem anderen angehen“, betont Alistair Rennie, General Manager für Social Business bei Big Blue.it-director · AusgAbe 11/201210

aktuelles > unternehmen

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it-director · AusgAbe 11/2012 11

unternehmen < aktuellesDV-RATIO < ADVERTORIAL

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IT-DIRECTOR · AUSGABE 11/2012 11

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IntervIew

IT-DIRECTOR: Herr Göttmann, Microsoft spricht von einem Betriebssystem für die Cloud. Was darf man sich darunter vorstellen?K. Göttmann: Wir beobachten derzeit einen eindeutigen Trend: Menschen nutzen mehr und mehr verschiedene Endgeräte, über die sie Services konsumieren und ei-ne Fülle von Daten generieren. Dabei ver-schwimmen die Grenzen zwischen beruf-licher und privater Nutzung. Daraus ergeben sich neue Anforderun-gen: Wie kann man Anwendern die beste Benutzererfahrung ermöglichen, ohne da-bei Sicherheitsaspekte zu vernachlässi-gen? Wie können Benutzer aus riesigen Datenmengen schnell Erkenntnisse ge-winnen? Wie kann man Anwendungen so gestalten, dass sie bei Bedarf optimal skalieren? Und wie kann man das Rechenzentrum so weiterentwickeln, dass es Anwendungen nach dem Cloud-Prinzip als Service bereitstellt? Das Cloud OS ist das Betriebssystem für diese neue Welt.IT-DIRECTOR: Inwieweit spielen die vielen neuen Produkte, die Sie gerade vorgestellt haben, in diese Cloud-OS-Strategie hinein?K. Göttmann: Windows Server 2012 spielt eine zentrale Rol-le bei der Transformation des Rechenzentrums in eine Cloud. Die neue Version von Hyper-V in Windows Ser-ver 2012 virtualisiert beispielsweise die gesamte Infra-struktur, die Anwendungen benötigen – neben Servern auch Netzwerk und Storage, so dass Anwendungen praktisch komplett unabhängig von der physischen In-frastruktur werden, einfacher skaliert oder zwischen Lokationen verschoben werden können. Es ist sogar möglich, eine Private Cloud mit Kapazitäten von Ser-vice-Providern oder Windows Azure in einer hybriden Cloud zusammenzuführen. System Center 2012 legt darüber ein einheitliches Management-Cockpit und er-

Die Cloud als ZielstandardEine Reihe neuer Produkte hat Microsoft in der jüngeren Vergangenheit angekündigt.

Einer der Entwicklungsschwerpunkte lag auf dem Ausbau der Infrastruktur für die Cloud mit Windows Server 2012 und System Center 2012.

Wir fragten nach bei Kai Göttmann, Direktor Geschäftsbereich Server, Tools & Cloud Business (STB).

laubt die zentrale Steuerung und Automa-tisierung. Da Anwendungen in der Regel Daten verarbeiten, ist SQL Server 2012 eine weitere wichtige Säule des Cloud OS. Und nicht zuletzt spielen etablierte Tech-nologien eine zentrale Rolle, die eine Durchgängigkeit ermöglichen, die sonst niemand bieten kann. Denken Sie nur an Active Directory, damit alle Services – für den Anwender transparent – mit einheit-lichen Identitäten arbeiten können.IT-DIRECTOR: Cloud Computing bedeutet Stan-dardisierung der IT. Wie geht diese mit der versprochenen Flexibilität einher? K. Göttmann: Hier muss man differenzieren. Eine Charakteristik von Cloud Compu-ting ist das Bündeln und Virtualisieren von Infrastrukturressourcen. In gewisser

Weise findet dabei eine Standardisierung statt. Anwen-dungen können standardisierte, virtuelle Ressourcen flexibler in Anspruch nehmen als heterogene – und schlussendlich profitieren davon die Anwender. Gleichwohl setzt unsere Cloud-Plattform bestehend aus Windows Server und System Center keine einheit-liche Infrastruktur voraus. Eine Standardfunktionali-tät ist etwa die Verwaltung von Hypervisor-Technolo-gien anderer Hersteller. Wir beobachten derzeit, dass Unternehmen vermehrt von VMware auf Hyper-V wechseln. Diese können dank dieser Interoperabilität einen sanften Migrationsweg einschlagen. Mittelfristig ist eine vollständige Standardisierung auf Hyper-V zweifellos ökonomisch sinnvoller. Das gilt natürlich auch für die zugrundeliegende physische Infrastruktur.IT-DIRECTOR: Welche Szenarien sehen Sie derzeit bei den Anwendern. Wie hat sich deren Einstellung gegenüber Cloud Computing verändert?K. Göttmann: Cloud Computing ist kein Trend mehr, Cloud-Infrastrukturen sind in Unternehmen in der Zwischen-

Hinsichtlich der Implemen-tierung von Cloud-Infra-strukturen gibt Kai Gött-mann den Anwendern den Rat, von vornherein den Anspruch zu verfolgen, eine hybride Umgebung als ein-heitliche Umgebung zu betreiben.

it-director · AusgAbe 11/201212

aktuelles > unternehmen

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zeit als Zielstandard akzeptiert und werden pragma-tisch betrachtet. Es geht darum, in konkreten Einsatz-szenarien einen Nutzen daraus zu ziehen und – vor al-lem bei größeren Unternehmen – zugleich eine klare IT-Strategie zu verfolgen. Das Spektrum der Einsatzbe-reiche ist sehr breit. So beziehen immer mehr Unter-nehmen standardisierte Services wie Office 365 aus der Public Cloud. Zugleich stellen wir fest, dass kriti-sche Anwendungen zunehmend in Private-Cloud-Um-gebungen überführt werden. Und innovative Unter-nehmen nutzen Windows Azure, um nicht nur neuar-tige Services anzubieten, sondern auch ganz neue Ge-schäftsmodelle umzusetzen. Apropos Windows Azure: Die Software verfügt heute über mehr Rechenleistung, als der gesamten Menschheit im Jahr 1999 zur Verfü-gung stand. Cloud Computing ist also längst Realität.IT-DIRECTOR: Einerseits wollen die Anwender getätigte Inves-titionen schützen, andererseits von bedarfsorientierter, flexibler IT profitieren. Wie organisiert man den (vor-übergehenden) Mischbetrieb? Worauf ist zu achten?K. Göttmann: Man sollte von vornherein den Anspruch ver-folgen, eine hybride Umgebung als einheitliche Umge-bung zu betrachten bzw. zu betreiben, indem man sich

die verfügbaren Technologien zunutze macht. Ein Bei-spiel ist die einheitliche Verwaltung einer hybriden Cloud. Dafür sollte man von Beginn an System Center einsetzen. Ein anderes Beispiel ist Active Directory, mit dem verteilte Anwendungen auf einheitliche Benutzer-identitäten zugreifen können. IT-DIRECTOR: Inwieweit ist gerade bei der Installierung hybri-der Strukturen Beratung notwendig? K. Göttmann: Das hängt vom konkreten Vorhaben und dem vorhandenen Know-how ab. Wenn Sie unsere Public-Cloud-Services wie Office 365 im Zusammenspiel mit Windows Server Essentials betrachten, werden Sie fest-stellen, dass die Einführung solcher Lösungen sehr ein-fach gestaltet wurde. IT-DIRECTOR: Welche Rolle spielen die Microsoft-Partner in in Ihrer Cloud-Strategie?K. Göttmann: Partner gehören zur DNA von Microsoft. Für alle kommerziellen Cloud-Angebote bieten zahlreiche Partner Services an. Damit sie ihre Kunden optimal beraten können, haben wir Cloud Computing bereits vor Jahren zu einem Schwerpunkt in unserem Partner-programm gemacht und dieses darauf hin angepasst. <

guido Piech

it-director · AusgAbe 11/2012 13

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aktuelles

> „Software-Entwickler sind heute oft frustriert!“ Für die schlechte Stimmung macht Justin Vaughan-Brown die enormen Einschrän-kungen verantwortlich, die übliche Methoden der Software-Entwick-lung und -tests in komplexen SOA-Infrastrukturen mit sich bringen. Zum Beleg führt der Manager von CA Technologies die Ergebnisse ei-ner Studie an, die Coleman Parkes im Auftrag des Anbieters durchge-führt hat. Für die Untersuchung wurden in Deutschland, Frank-reich und UK über 300 Software-Entwicklungs-Manager aus Unter-nehmen mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar befragt. 71 Prozent der Teilnehmer aus Deutschland gaben an, dass der Ruf ihrer IT-Abteilung darun-ter leidet, weil keine zeitgemäßen Entwicklungs- und Testverfahren

anwendet werden. Knapp die Hälf-te führten als eine der Herausfor-derungen die Punkte Qualität und Zeit an, die bei der Applikations-einführung durch Integrationstests entstehen. Ein Drittel weist wiede-rum auf Schwachstellen im Perfor-mancetest hin; knapp 30 Prozent berichteten von Problemen beim Probebetrieb. Der Druck auf die IT-Abteilungen wird eher zunehmen. Die Mehr-heit der Entwickler ist überzeugt, dass die Funktionalität von Soft-ware weiter steigt. „Servicevirtua-lisierung ist hier eine Antwort, um die Entwicklung neuer Services einschließlich Tests innerhalb des geplanten Zeit- und Budgetrah-mens zu erhalten“, so Vaughan-Brown. Der Begriff steht für ein technisches Verfahren, zu Ent-wicklungs- und Testszwecken eine virtuelle Service-Umgebung einzu-richten. Im Grunde findet eine Art Mock-up in der Software-Entwick-lung statt. Die virtuelle Service-Umgebung, die mit dem Tool Lisa erstellt wird, bildet das Verhalten der Produktionslandschaft eines Unternehmens nach. Um an die notwendigen Daten zu gelangen, wird ein Rekorder zwischenge-schaltet, der konsequent den Infor-mationsfluss zwischen Services mitzeichnet. Zu diesem laut CA-Berater Jens Dollenbacher „elegan-testen Weg“ können zusätzlich Daten aus Performance-Manage-ment-Tools in die Analyse und Mo-dellierung einfließen. In der Lisa-Workstation wird auf diesem Weg

das dynamische Verhalten des bzw. der Services geklont, mit de-nen sich die neuen Programme oder Service integrieren sollen. Die so erstellten virtuellen Services entsprechen in ihrer Außenwir-kung – also Schnittstellen, Daten-formaten und Inhalten – den phy-sischen Originalen. Im Anschluss wird die Workstation abgeklemmt und die Klone stehen via Lisa für Test- oder Qualitätssicherungsauf-gaben zur Verfügung. IT-Teams sind damit in der Lage, eine Appli-kation in einer virtuellen Infra-struktur zu testen, die einer realen Produktionsumgebung entspricht.Dieses Konzept bringt alle Vorteile einer Virtualisierung mit sich. Es lassen sich auf diesem Weg beliebig viele Kopien bereitstellen, um die parallele Entwicklung in Teams zu unterstützen. Das erlaubt, viele Teilaufgaben im Rahmen des Soft-ware-Entwicklungsprozesses auf einen früheren Punkt vorzuziehen, da nicht mehr um die verfügbaren Zeitfenster auf den Test- oder Inte-grationssystemen konkurriert wer-den muss. Zudem ermöglicht das Tool den Entwicklern, neue Test-szenarien zu durchlaufen. Ohne großen Aufwand lässt sich so ein höheres Antwortverhalten oder der teilweise Ausfall einer Kompo-nente simulieren, um die Auswir-kungen auf den eigenen Anwen-dungsservice zu prüfen. Es muss nur ein wenig an den entsprechen-den Verhaltensparameter im Ser-vicemodell „gespielt“ werden. <

AchiM born

Servicevirtualisierung als KostenbremseDem wachsenden Testaufwand in service-orientierten Infrastrukturen (SOA) will CA

mit Simulation zu Leibe rücken. Möglich machen soll dies die Produktsuite Lisa, die das Verhalten der Systeme mittels Servicevirtualisierung klont.

it-director · AusgAbe 11/201214

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Page 15: IT-DIRECTOR 11/12

> Knapp 18 Milliarden Briefe wer-den in Deutschland jährlich ver-sendet, die meisten sind Geschäfts-post. Im Zeitalter der E-Mail lie-ßen sich viele davon elektronisch versenden. Mit De-Mail gibt es mittlerweile eine digitale Alternati-ve zum klassischen Brief. Die rechtliche Basis von De-Mail ist das im Mai 2011 in Kraft getretene De-Mail-Gesetz. Es sieht einen aufwendigen Zertifizierungspro-zess für künftige Provider vor, da-mit kritische Aspekte wie Sicher-heit, Datenschutz und Funktionali-tät gewährleistet sind. Die Prüfung übernimmt das Bundesamt für Si-cherheit in der Informationstech-nik. Erst nach erfolgreichem Ab-schluss erhalten die Anbieter ihre Akkreditierungsurkunde. Eine da-von hat beispielsweise die Deut-sche Telekom auf der Cebit 2012 entgegengenommen.

Zudem sind auch die künftigen Nutzer von De-Mail verpflichtet, sich zunächst bei ihrem Provider zu registrieren und eindeutig zu identifizieren. So können alle Teil-nehmer sicher sein, dass sie sich nur mit bekannten Kommunikati-onspartnern austauschen. Bei Un-ternehmen legt ein gesetzlicher Vertreter, Geschäftsführer oder Prokurist, einen beglaubigten Han-delsregisterauszug vor. Der Provi-der überprüft die Daten auf ihre Richtigkeit und schaltet das De-Mail-Konto frei. Im Anschluss ha-ben Firmen die Möglichkeit, Post-fächer für Kollegen sowie für ein-zelne Abteilungen wie Vertrieb und Service einzurichten. Es ist nicht erforderlich, dass sich jeder Mitarbeiter einzeln für den Dienst anmeldet und identifiziert. Damit kein Dritter die De-Mails mitlesen kann, übertragen die Pro-

vider alle Nachrichten verschlüs-selt. Überdies hat der Sender die Möglichkeit, sich den Versand und Empfang bestätigen zu lassen. Die-se kostenpflichtige Option bietet jeder Provider an. Besonders bei Schriftstücken mit gesetzter Ant-wortfrist kann dies von Vorteil sein, denn im Zweifelsfall lässt sich so nachweisen, dass die De-Mail rechtzeitig versendet wurde. <Im Internet: www.telekom.de

De-Mail im EinsatzUm sicher und nachweisbar mit Kunden, Partnern oder Mitarbeitern über das

Internet zu kommunizieren, können Unternehmen die De-Mail nutzen. Dabei stellt der neue Dienst auch eine Alternative zum Briefversand dar.

Mit De-Mail gibt es mittlerweile eine digitale Alternative zum postalischen Briefversand.

it-director · AusgAbe 11/2012 15

unternehmen < aktuelles

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