IT-DIRECTOR 3/2012

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Ökostrom?Ja, danke.

Selten wurden hierzulande so viele Rechenzentren gebaut oder modernisiert wie in den letzten

Monaten.

> Ein Augenmerk der Betreiber liegt dabei auf der Steigerung der Ener-gieeffizienz. Kein Wunder, wenn man an die unaufhaltsam steigenden Preise der Energiekonzerne denkt – so sahen sich gerade erst wieder viele Privathaushalte ordentlichen Preiserhöhungen gegenüber.

Hinsichtlich der Energieeffizienz überbieten sich die RZ-Betreiber aktuell mit immer niedrigeren PUE-Werten (Power Usage Ef-fectiveness). Dabei darf man nicht vergessen, dass es sich bei diesem Wert allein um den Quotienten der im Rechenzentrum insge-samt eingesetzten Energie und der Energie für IT-Geräte handelt. Er kann also immer nur eine Momentaufnahme widerspiegeln, da sich die Hardwarelandschaft regelmäßig verändert. Allerdings kann man die Kosten für Energie bereits mit wenig Aufwand de-ckeln, indem man z.B. die Grundtemperatur

des Rechenzentrums nach oben fährt – bis zu 25 Grad steckt moderne Hardware dabei locker weg. In einem solchen Umfeld können Metho-den wie die freie Kühlung ihr volles Potential entfalten. Dazu bemerkte jüngst ein Branchenkenner: Sollte man beim Betreten einer RZ-Fläche frösteln, läuft in der Planung grundsätzlich etwas schief.

Ein gesteigertes Umweltbewusstsein der RZ-Betreiber lässt sich auch daran erkennen, dass immer mehr Datacenter auf die Nutzung von Ökostrom umstellen. So setzen die meisten Hosting-Anbieter in Deutschland bei der Versorgung ihrer Anlagen auf alternative Energie-quellen. Der Vorteil für die Endkunden: Bezieht man seine IT-Services von solchen Providern, erhält man in der Regel ein entsprechendes Öko-Zertifikat. Dies wiederum hilft, der firmeneigenen Green-IT-Stra-tegie zu entsprechen bzw. die eigene CO2-Bilanz zu verbessern. <

Viele Spaß beim Lesen!

von Ina Schlücker, Redakteurin IT-DIRECTOR

it-director · AusgAbe 3/2012 3

mÄrZ < 2012vorwort

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Ökostrom?Ja, danke.

Selten wurden hierzulande so viele Rechenzentren gebaut oder modernisiert wie in den letzten

Monaten.

> Ein Augenmerk der Betreiber liegt dabei auf der Steigerung der Ener-gieeffizienz. Kein Wunder, wenn man an die unaufhaltsam steigenden Preise der Energiekonzerne denkt – so sahen sich gerade erst wieder viele Privathaushalte ordentlichen Preiserhöhungen gegenüber.

Hinsichtlich der Energieeffizienz überbieten sich die RZ-Betreiber aktuell mit immer niedrigeren PUE-Werten (Power Usage Ef-fectiveness). Dabei darf man nicht vergessen, dass es sich bei diesem Wert allein um den Quotienten der im Rechenzentrum insge-samt eingesetzten Energie und der Energie für IT-Geräte handelt. Er kann also immer nur eine Momentaufnahme widerspiegeln, da sich die Hardwarelandschaft regelmäßig verändert. Allerdings kann man die Kosten für Energie bereits mit wenig Aufwand de-ckeln, indem man z.B. die Grundtemperatur

des Rechenzentrums nach oben fährt – bis zu 25 Grad steckt moderne Hardware dabei locker weg. In einem solchen Umfeld können Metho-den wie die freie Kühlung ihr volles Potential entfalten. Dazu bemerkte jüngst ein Branchenkenner: Sollte man beim Betreten einer RZ-Fläche frösteln, läuft in der Planung grundsätzlich etwas schief.

Ein gesteigertes Umweltbewusstsein der RZ-Betreiber lässt sich auch daran erkennen, dass immer mehr Datacenter auf die Nutzung von Ökostrom umstellen. So setzen die meisten Hosting-Anbieter in Deutschland bei der Versorgung ihrer Anlagen auf alternative Energie-quellen. Der Vorteil für die Endkunden: Bezieht man seine IT-Services von solchen Providern, erhält man in der Regel ein entsprechendes Öko-Zertifikat. Dies wiederum hilft, der firmeneigenen Green-IT-Stra-tegie zu entsprechen bzw. die eigene CO2-Bilanz zu verbessern. <

Viele Spaß beim Lesen!

von Ina Schlücker, Redakteurin IT-DIRECTOR

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mÄrZ < 2012vorwort

Jedo

x Ro

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ow 2

012

www.jedox.com/live

REGISTRIERUNG, TERMINE UND WEITERE INFORMATIONEN ONLINE UNTER

JEDOX ROADSHOW 2012

Der branchenübergreifende Roadshow Event für CFOs, Controller, Planer und Power-User im Bereich Finanzen, Einkauf und Vertrieb.

BUSINESS INTELLIGENCE /PERFORMANCE MANAGEMENT.LIVE ON STAGE.

SCHNELLER PLANEN.PRÄZISER ANALYSIEREN.EINFACHER REPORTEN.

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InHalt8 16

aktuelles > unternehmen

8 Mehr Prozesskompetenz

Welche Aspekte die Unternehmens-IT nachhaltig beeinflussen werden, stellte eine Diskussionsrunde der Dell-Veranstaltungsreihe „Meet the Experts“ in München heraus.

10 Reif fürs Titelblatt?

Kaum ein Unternehmen kann es sich heute noch leisten, Blogs, Facebook oder Twitter zu vernach-lässigen. Worauf sollte man bei diesen Medien achten?

12 Die Website als Hauptfiliale

Interview mit Klaus-Peter Weiß, Bereichsleiter IT bei der DAB Bank AG, über aktuelle Herausforderun-gen bei den Kernanwendungen eines Finanzinstituts

14 Demokratie im Netz

Kommentar von Wiethold Wagner, Geschäftsführer bei Leaseweb Germany, über eine notwendige Gesetzgebung in Sachen Netz-neutralität

tItelthema > Das mODerne rZ

16 Nachahmen erwünscht

Die Größen der ITK-Branche arbeiten verstärkt an der Energie-effizienz ihrer Rechenzentren. IT-Verantwortliche großer Wirt-schaftsunternehmen können sich dabei so manches abschauen.

30 Auf der sicheren Seite

Cloud-Konzepte oder Mobile- Device-Lösungen fordern heute nicht nur dynamische und flexible Rechenzentren, sondern auch neue Strategien in Sachen Sicherheit.

32 Für mehr Sicherheit

Professionelle Rechenzentren zeichnen sich durch Hochverfüg-barkeit, Effizienz, Modularität, Re dundanz, technische Flexibilität und Effizienz aus.

36 Volle USV-Power voraus

Der Europäische Transschall-Windkanal setzt bei IT und Turbinenpower auf eine neue USV-Lösung.

38 Homogene IT-Landschaft

Serverlösungen und Workstations spielen in der IT-Infrastruktur der Unternehmensgruppe Blumen-becker eine besondere Rolle.

Interview mit Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement IT bei Rittal, über Modernisierung und Standardisierung im Rechenzentrum

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Nachahmen erwünscht: Unternehmen können in Sachen Energieeffizienz von ITK-Branchengrößen viel lernen.

Mehr Prozesskompetenz: Bei der Veranstaltung „Meet the Experts“ wurde die Nachhaltigkeit in der Unternehmens-IT diskutiert.

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sOFtWare > enterPrIse COntent manaGement

40 Konkurrenz belebt das

Geschäft

Die aktuelle Entwicklung im De-Mail-Segment zeigt: Der Kon-kurrenzkampf hat begonnen.

44 Manipulation ausgeschlossen

Interview mit Ulrich Heun, Geschäftsführer der Carmao GmbH, über elektronische Signatur und De-Mail

48 Workflows für die Messer-

schmiede

Das Traditionsunternehmen Zwil-ling muss im Konsumgüterbereich mit der Zeit gehen, um erfolgreich am Markt bestehen zu können.

50 Mit nur einer Technologie

sparen

Kommentar von Peter Fischer, Product Solution Manager Share-point bei Microsoft Deutschland, über teure Infrastrukturen und personelle Kapazitäten

OrGanIsatIOn > It-DIenstleIstunGen

54 Zu Beginn die Weichen stellen

Kommentar von Dr. Donald Polzin, Geschäftsführer bei IT-SCM.com, über eine langfristige, erfolgreiche Einführung von Cloud-Services

60 Hilfe für den Rundum-Betrieb

Bei der Wartung der Hardware setzt der neue Flughafen Berlin Branden-burg auf Unterstützung eines ex-ternen Spezialisten für das Third Party Management.

62 Ablösung „auf einen Schlag“

Der Personalvermittler Manpower ist in eine neue Hauptniederlassung umgezogen und hat gleichzeitig sein Print Management mithilfe eines speziellen Servicekonzepts optimie-ren lassen.

stanDarDs

3 Vorwort: Ökostrom? Ja, danke.

45 Buchtipps zum Thema Enterprise Content Management

64 Veranstaltungen: Termine

66 Letzte Seite: Vorschau und Impressum58 Automatisierter

Zahlungsverkehr

Um ihren Zahlungsverkehr effizienter zu gestalten, suchte die Württembergische Gemeinde-Versicherung nach einer neuen Softwarelösung.

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Zu Beginn die Weichen stellen: Über den richtigen Umgang mit Cloud-Providern

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mÄrZ < 2012

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aktuellesWachstum im Industriegeschäft> Der Berliner PSI-Konzern hat

im Geschäftsjahr 2011 einen

Umsatz von 169,5 Mio. Euro er-

zielt. Außerdem fiel das Be-

triebsergebnis (Ebit) mit 10,7

Mio. Euro positiv aus – auch der

Auftragsbestand erhöhte sich.

Laut Unternehmen liegt der

Umsatz damit sieben Prozent

höher als im Vorjahr (2010:

158,7 Mio. Euro). Das Ebit wurde

um 13 Prozent im Vergleich zu

2010 (9,5 Mio. Euro) gesteigert.

Bereinigt um die Effekte aus

der Veräußerung des Bereichs

Telekommunikation zum Jah-

resende 2010 beträgt das Um-

satzwachstum elf Prozent und

die Ebit-Steigerung 37 Prozent.

Das Konzernergebnis erhöhte

sich um sechs Prozent auf 7,4

Mio. Euro (2010: 7,0 Mio. Euro),

heißt es. Der Auftragseingang

lag mit 174 Mio. Euro knapp auf

Vorjahresniveau (2010: 177 Mio.

Euro), der Auftragsbestand

stieg auf 112 Mio. Euro (2010:

108 Mio. Euro). Für 2012 strebt

PSI einen Auftragseingang von

190 Mio. Euro, ein Umsatz-

wachstum auf mehr als 180 Mio.

Euro und eine Steigerung des

Betriebsergebnisses auf 13 bis

16 Mio. Euro an. <

Im Internet: www.psi.de

> Kumatronik zählt zu den 25 größten IT-Systemhäusern Deutschlands und erzielte 2011 mit knapp 100 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 22 Mio. Euro. „Mit Kumatronik erweitern wir unsere Wettbewerbsposition in at-traktiven Wirtschaftsräumen. Das etablierte IT-Systemhaus verfügt über eingespielte Mitarbeiterteams

> Am 6. März 2012 ernannte Ne-tapp mit sofortiger Wirkung Manfred Reitner zum Senior Vice President and General Manager EMEA. In dieser Position verant-wortet er sämtliche EMEA-Ver-triebsgebiete und operativen Pro-zesse sowie die Partner- und Kun-denentwicklung. Manfred Reitner folgt Andreas König, der die Positi-on seit 2007 bekleidete und das Unternehmen Ende Juni 2012 ver-lassen wird. Reitner ist seit 1997 für das Unternehmen tätig und verantwortete seit 2009 als Vice President Enterprise Area den Ver-trieb und die Geschäftsentwick-

und gut ausgebildete IT-Fachkräfte. Und mit Martin Seeger bleibt der bisherige Geschäftsführer an der Spitze des Systemhauses“, erklärt Dr. Thomas Olemotz, Vorstands-vorsitzender der Bechtle AG. Das Angebot von Kumatronik deckt sich im Wesentlichen mit dem Portfolio der Bechtle-IT-System-häuser: Herstellerübergreifend bie-tet der Dienstleister kundenindivi-duelle IT-Lösungen rund um Infra-strukturen, Virtualisierung, Mobi-lity, Collaboration, IT-Sicherheit sowie Cloud-Lösungen an. Dabei umfassen die Leistungen den ge-samten Lebenszyklus von der Problemanalyse über die Lösungs-konzeption bis hin zu Implemen-tierung, Wartung, Betrieb und Training. <Im Internet: www.bechtle.com

Marktposition verstärktVor wenigen Wochen akquirierte die Bechtle AG die

Kumatronik GmbH mit Sitz in Markdorf am Bodensee.

Wechsel bei Netapplung in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Vor seinem Einstieg bei Netapp hatte der Dip-lom-Informatiker und Absolvent der TU München verschiedene Vertriebspositionen bei Siemens, HP, Maxtor und SGI inne. <Im Internet: www.netapp.de

Manfred Reitner, Netapp

Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG

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aktuelles > unternehmen

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aktuelles

> Bereits zum fünften Mal trafen sich Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft, um auf Einladung von Dell Fragen rund um die Unternehmens-IT der Zu-kunft zu erörtern. Mit Stefanie Kemp, CIO bei Vor-werk, Erich Ehbauer, CIO bei Apollo Optik, Frank Nie-mann, Consultant bei PAC Deutschland, und Prof. Dr. Helmut Krcmar, Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftsin-formatik an der TU München, gelang es erneut, kompe-tente Experten für die Diskussionsrunde zu gewinnen. „Die IT im Wandel: Neue Herausforderungen für CIOs“ lautete das Thema des Abends. Eine dieser Her-ausforderungen deckt eine aktuelle von TNS Infratest im Auftrag von Dell durchgeführte Umfrage auf. Dem-nach setzen Mitarbeiter in zwei Drittel der deutschen Unternehmen private Smartphones, Tablets oder Note-books ein. In den meisten Fällen ohne dass es dafür verbindliche firmeninterne Regelungen gibt. „Unter-nehmen unterschätzen häufig, wie gerne ihre Mitarbei-

Mehr Prozesskompetenz für den CIO

Nicht nur der zunehmende Rückgriff auf IT-Dienstleister, auch Veränderungen im Nutzungsverhalten der eigenen Mit arbeiter bezüglich elektronischer

Kommunika tionsmittel wird die Unternehmens-IT nachhaltig beeinflussen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Diskussionsrunde, die sich im Rahmen der

Dell-Veranstaltungsreihe „Meet the Experts“ in München traf.

ter eigene mobile Devices nutzen“, warnt PAC-Consul-tant Frank Niemann.

Mit der anspruchsvollen Aufgabe, ein technologisch wie rechtlich einwandfreies Mobile-Device-Manage-ment zu konzipieren, sind auch Stefanie Kemp und Erich Ehbauer konfrontiert. Übereinstimmend berich-ten beide, dass in ihren Unternehmen der Einsatz pri-vater mobiler Endgeräte – vor allem Smartphones und Tablets – für betriebliche Aufgaben ebenfalls bereits Realität sei. Treiber dieser Entwicklung sind jeweils die Forderungen der Mitarbeiter nach mehr IT-Flexibilität und IT-Mitbestimmung. Kemp und Ehbauer sind sich darin einig, dass es derzeit weniger um einen konkre-ten Produktivitätszuwachs als vielmehr um schwer messbare Faktoren wie Mitarbeiterzufriedenheit und Image geht. Genutzt werden die mobilen Geräte vor-rangig für die Kommunikation, passgenaue Anbindun-gen an zentrale Applikationen existieren bislang noch

Das Expertengremium der „Meet the Experts“-Veranstaltung auf Einladung von Dell: Stefanie Kemp, Frank Niemann, der Moderator Bernd Seidel, Prof. Dr. Helmut Krcmar und Erich Ehbauer (v.l.n.r.)

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aktuelles > unternehmen

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nicht, sollen jedoch entwickelt werden. Genau hier lauert, so Professor Krcmar, bereits die nächste und möglicherweise noch größere Herausforderung. Seiner Auffassung nach ist die Nut-zung privater Geräte nur der Anfang einer Entwicklung, an de-ren Ende „Bring Your Own App“ steht, also der Einsatz von An-wendungen im Unternehmen, die sich die Nutzer nach persönli-chen Vorlieben selbst besorgen. Neben Sicherheits- und Techno-logieaspekten gilt es zudem zu beantworten, wie man die nunmehr praktisch ständige Erreichbarkeit der Mitarbeiter re-gelt. Während Erich Ehbauer dabei auf eine Selbstregulierung durch die Betroffenen setzt, glaubt Stefanie Kemp, dass es ohne unternehmensinterne Richtlinien nicht funktionieren wird. Stringente Regelungen wie die eines deutschen Automobilkon-zerns, der seinen Mitarbeitern klar definierte „E-Mail-freie“-Zei-ten per Erlass vorgibt, lehnt Stefanie Kemp jedoch ab.

Verbesserungsbedarf sehen die IT-Verantwortlichen derweil auch bei Cloud-Services. Kritisiert werden die oft langen Ver-tragslaufzeiten, die dem Cloud-Grundgedanken einer skalierba-ren und nach tatsächlichen Verbrauch abgerechneten On-De-mand-Dienstleistung widersprechen. „Bei Vertragslaufzeiten von vielen Monaten oder gar Jahren kann man nicht mehr von Cloud sprechen“, stellt Stefanie Kemp fest und wünscht sich stattdessen mehr Optionen um bedarfsgerecht, kurzfristig und kurzzeitig auf Cloud-Dienste zugreifen zu können. Bei echtem Cloud Compu-ting müsse es möglich sein, zum Beispiel für wenige Minuten ei-nen Speicher von einigen Terabyte zu nutzen, ergänzt Professor Krcmar und fordert eine Unterscheidung zwischen echten „Pay-per-use“-Angeboten und langfristigen Abo-Diensten.

CIOs dürfen keine Nerds sein

Generell, da war sich die Diskussionsrunde einig, ist es für CIOs künftig notwendig, den IT-Bedarf auf Ebene der unterneh-mensspezifischen Geschäftsabläufe zu verstehen. Ein enger Dia-log mit den Fachbereichen und deren Einbindung in IT-Entschei-dungen ist daher unerlässlich. Wie Erich Ehbauer berichtet, wur-de zu diesem Zweck bei Apollo Optik eine interne Arbeitsgruppe für Business Information Integration geschaffen, die als Schnitt-stelle zwischen IT und den Fachbereichen fungiert. Nach Ein-schätzung von Professor Krcmar befindet sich die Rolle des IT-Verantwortlichen in einem grundlegenden Wandel. „CIOs dür-fen keine Nerds sein. Stattdessen sollten sie neben ausgeprägter IT-Erfahrung auch über hohe Kommunikationsfähigkeit und Prozesskompetenz verfügen“, nennt Krcmar wichtige Erfolgs-merkmale. Zu berücksichtigen ist laut Krcmar jedoch, dass das Aufgabenspektrum eines CIOs abhängig von der jeweiligen Branche und Unternehmensstruktur stark variieren kann. Den universell einsetzbaren, perfekten IT-Chef mit standardisierten Fähigkeiten wird es also auch in Zukunft nicht geben. <

siegfried dAnnehl

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aktuelles

> Social Media hat die Art und Weise, wie wir privat und beruflich miteinander kommunizieren, grundle-gend verändert. Dabei ist der richtige Umgang mit Social Media eine Mischung aus Wissenschaft und Kunst. Zu Letzterer gehört auf jeden Fall die Gestal-tung der Interaktion mit den Kunden über diese Kanä-le: Geht man das Ganze etwa zu forsch an, läuft man Gefahr, eher abzuschrecken und seinen Ruf aufs Spiel zu setzen. Daher hat Dr. Christian Schulmeyer, Ge-schäftsführer bei Attensity Europe, einen Leitfaden für die Kommunikation im Web 2.0 entwickelt.

Zuhören Zuhören ist enorm wichtig – vor allem, wenn man mit dem neuen Medium noch nicht vertraut ist. Hier geht es darum, den jeweiligen Kommunikationskanal und seine Eigenheiten zu durchschauen: Wer sind die wich-tigsten Meinungsbildner und Multiplikatoren? Welche Gruppendynamiken herrschen vor? Wie sieht die sozi-ale Struktur in der Community aus?

Reif fürs Titelblatt? Kaum ein Unternehmen kann es sich heute noch leisten, Medien wie Blogs, Facebook

oder Twitter zu vernachlässigen. Doch worauf sollte man beim Umgang mit diesen Kommunikationsmitteln achten? Und was sollte man tunlichst vermeiden, damit es

nicht zu negativen Schlagzeilen kommt?

Prioritäten setzenObwohl es der Idealfall wäre, ist es nicht möglich, jede Person zu erreichen, die die eigenen Produkte auf Twit-ter oder in einem Blog erwähnt, insbesondere wenn man eine der bekannteren Marken vertritt. Daher soll-te man sich auf relevante und verwertbare Beiträge konzentrieren, also jene, die unbedingt eine Reaktion erfordern. Neben den Kunden- und Interessentenstim-men zur eigenen Marke sollte man den Spuren der Wettbewerber und der eigenen Branche folgen. Die ge-waltige Flut an zu verarbeitenden Informationen kann hier leicht erdrückend sein. Der Schlüssel zur Bewälti-gung dieses Informationsvolumens besteht darin, ein Softwaretool zur Verfügung zu haben, das bei der Aus-wahl, Priorisierung und Analyse unterstützt.

Jede Interaktion ist einzigartig Der Versuchung, eine Antwort auf einen Tweet oder einen Blogeintrag einfach zu kopieren und bei jeder sich bietenden Gelegenheit einzufügen, sollte man

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aktuelles > unternehmen

Jetzt neu!

Das Fachforum zu OPS:

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möglichst widerstehen. Selbst wenn bei Twitter eine Frage immer wieder auftaucht, ist eine automatisierte Antwort höchstens dann angebracht, wenn es sich um ein und dasselbe „Standardproblem“ handelt.

Positive und negative Beiträge sind gleichermaßen wichtigMan sollte jenen Kunden zuhören, die gute Erfahrun-gen mit den jeweiligen Produkten gemacht haben, und sie dabei unterstützen, die Botschaft weiter zu verbrei-ten. Genauso sollte man sich auch den Kritikern wid-men. Negatives Feedback ist immer eine Möglichkeit, dazuzulernen und sich zu verbessern. Auch hier kom-men Softwaretools in Form von Multichannel- Response-Management-Systemen zum Einsatz.

Unterschied zwischen engen und losen KontaktenNur weil man mit einigen Leuten über ein soziales Netzwerk „befreundet“ ist, berechtigt das nicht, das ge-

samte Netzwerk um persönliche Gefallen zu bitten. Man kann nicht 5.000 Follower ansammeln und dann jeden einzelnen per Direktnachricht auffordern, einen „Retweet“ des letzten Beitrags zu veröffentlichen. So ist man seine Glaubwürdigkeit im Nu los.

Bitte recht freundlichDie goldene Regel beim Beziehungsaufbau lautet: „Es ist ganz nett, wichtig zu sein, aber noch wichtiger ist es, nett zu sein.“ Daher gilt: Helfen, wo man kann, wert-volle Inhalte anbieten und sich so präsentieren, dass die Empfänger der Nachrichten sich gerne auch mal auf ein „virtuelles Bier“ mit dem Autor verabreden würden.

Reif fürs Titelblatt? Man sollte nie vergessen, dass man im Umgang mit So-cial Media Online-Inhalte produziert. Diese Inhalte sind auch dann noch da, wenn der Autor es nicht mehr ist. Es ist also wichtig, das richtige Maß zu finden: Man sollte sich persönlich, authentisch und kommunikativ geben – aber alles in Maßen. Bevor etwas getwittert, ist zu überlegen, ob man seinen Tweet auch gerne auf der Titelseite der Bildzeitung lesen würde.

Unternehmenskultur und MitarbeiterunterstützungDer Erfolg einer Social-Media-Strategie liegt darin, sämtliche Unternehmensziele und Abteilungen in Gleichklang zu bringen. Social Media bricht hartnäcki-ge Informationssilos auf, die sich im Laufe der Jahre gebildet haben. Dies sollte man begrüßen, unterstützen und um den Zuspruch der Mitarbeiter werben. <

Unser Ratgeber, Dr. Christian Schulmeyer, ist Geschäfts-führer bei der Attensity Europe GmbH.

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IntervIew

IT-DIRECTOR: Herr Weiß, unter dem Label „DAB One“ werden Ihre B2B- und B2C-Services gegenwärtig stark ausgebaut. Wie stellt Ihre IT das schnelle Anwachsen un-terschiedlicher Angebote für private und professionelle Anleger, Händler und Ver-mögensverwalter dar?K. Weiß: Wir optimieren unsere IT, Plattform wie Methodik und Prozesse, kontinuier-lich – immer mit dem Ziel, die Bank agiler zu machen und uns in die Lage zu verset-zen, schneller als bisher auf veränderte Marktbedingungen und Kundenwünsche reagieren zu können. Eine wichtige Rolle spielt dabei unser Enterprise Service Bus – mit dem Ziel, bisherige Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zwischen einzelnen Systemen, Datenredundanzen und Funktionsüber-schneidungen in eine stärker serviceorientierte Archi-tektur zu überführen.IT-DIRECTOR: Vom neu eingeführten Forex-Devisenhandel bis zur aktuellen App für das iPod – der Bogen ist weit gespannt. Wie stellen Sie sicher, dass Kunden finden, was sie brauchen?K. Weiß: Unsere Website ist unsere Hauptfiliale. Durch Uselabs und unabhängige Studien stellen wir kontinuierlich sicher, dass unsere Kunden schnell die passenden Informationen finden und ihre Transaktionen bequem abwickeln können. Darüber hinaus machen wir uns zurzeit im Rahmen eines Projekts zur Usability intensiv darüber Gedanken, wie wir unser Portal nutzerfreundlicher und intu-itiver gestalten können.IT-DIRECTOR: Klassische Filialbanken haben dazugelernt und wollen im Online-Geschäft aufholen. Wie wol-len Sie gegenüber dem Wettbewerb den Vorsprung halten?

Die Website als HauptfilialeInterview mit Klaus-Peter Weiß, Bereichsleiter IT bei der DAB Bank AG,

über Innovationsgeist und aktuelle Herausforderungen bei den Kernanwendungen eines Finanzinstituts

K. Weiß: Wir differenzieren uns vor allem durch unsere Zielgruppe: Anleger, Händ-ler und Vermögensverwalter. Unser An-spruch ist es, diesen Zielgruppen den bestmöglichen Zugang zum Kapitalmarkt zu geben, beispielsweise mithilfe unserer modernen Handelsapplikationen. Über-dies können Händler bei der DAB Bank neuerdings Chartmuster automatisch überwachen lassen und erhalten einen Alert, wenn es Signale zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers gibt. IT-DIRECTOR: Was bedeutet Innovationskultur

für Ihr Unternehmen? K. Weiß: Seit unserer Gründung im Jahr 1994 als erster deutscher Direktbroker haben wir einige Marktphasen durchlaufen: Die Dotcom-Ära um die Jahrtausendwen-de herum stellte uns vor ganz andere Herausforderun-gen als die aktuelle Staatsschuldenkrise. Um in der je-weiligen Marktsituation optimal auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen zu können, müssen wir uns immer wieder verändern. Innovation bedeutet für uns, unser Ohr nah am Kunden und am Markt zu haben und mit unserem Produkt- und Serviceangebot künfti-

ge Entwicklungen bereits vorweg-zunehmen. Dabei hilft uns, dass wir ein kleines Haus sind und des-halb die Abstimmungsprozesse kurz und unkompliziert sind.IT-DIRECTOR: Wie gelingt Ihnen der Spa-gat zwischen IT und Marketing im Hinblick auf Innovationen?K. Weiß: Schlicht und einfach: Indem wir miteinander reden. In der Programmsteuerung unseres Zu-kunftsprogramms DAB One finden sich sowohl Kollegen aus der IT wie auch aus Produktmanagement, Marketing und Vertrieb. Wenn wir über neue Projekte diskutieren,

Klaus-Peter Weiß, DAB Bank AG

„Bezüglich der technischen Platt-form setzen wir auf eine standardisierte und virtualisierte Unix-Umgebung, um einen wirt-schaftlichen Betrieb sowie hohe Flexi-bilität zu gewähr-leisten.“

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aktuelles > unternehmen

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dann berücksichtigen wir von An-fang alle Aspekte: vom Business-plan über die technische Umsetz-barkeit bis hin zur Bedeutung für die Strategie unserer Bank und zur Vermarktbarkeit. Dabei fungiert die IT als interner Dienstleister. Wir leisten unseren Beitrag dazu, dass die Produkte unserer Bank im Trend liegen und nachgefragt wer-den. So freuen wir uns, dass unsere iPhone- und iPad-App so gut an-kommen. Vor Kurzem haben wir für diese sogar den Banking-IT- Innovationspreis der Universitäten St. Gallen, Leipzig und Zürich erhalten.IT-DIRECTOR: Bemerken Bankkunden überhaupt den Nutzen eines funkti-onierenden Kernbankensystems?K. Weiß: Läuft alles reibungslos ab, be-merkt der Kunde die Systeme gar nicht. Für uns dagegen gibt es klare Kriterien, ob ein Kernbankensys-tem zu uns passt oder nicht. Ent-scheidend ist neben technischen und betriebswirtschaftlichen Para-metern eine zügige Anpassung an neue Geschäftsmodelle sowie an die zahlreichen, sich im Banken-umfeld häufig ändernden gesetzli-chen und regulatorischen Vorga-ben. Eine zügige Softwareerweite-rung und -anpassung waren aus-schlaggebend, unser System zu wechseln und auf K-Core24 von FIS Kordoba zu migrieren. Den Mi-grationsprozess haben wir bereits erfolgreich gestartet.IT-DIRECTOR: Die Bankenlandschaft zeigt bei Kernanwendungen eine große Bandbreite zwischen Main-frame-Monolithen und Multi-Ser-ver-Architekturen bis hin zu Virtua-lisierungskonzepten. Wie positio-niert sich die DAB Bank hier?K. Weiß: Bezüglich der technischen Plattform setzen wir klar auf eine standardisierte und hochgradig vir-tualisierte Unix-Umgebung, um so-

Versicherer als Neukunden> Die Usu AG hat ein Portal- und

Migrationsprojekt der Stuttgar-

ter Lebensversicherung a.G. mit

umfangreichen Dienstleistungs-

paketen gewonnen. Der Auftrag

umfasst die DV-Konzeption,

Entwicklungsleistungen, Soft-

waremigration sowie Bera-

tungsservices für die Konsoli-

dierung und Aktualisierung der

bestehenden IT-Infrastruktur

auf Basis von Liferay Enterprise

Edition.

Ziel ist es laut Anwender, die

auf unterschiedlichen Systemen

laufenden Webseiten wie bei-

spielsweise Stuttgarter.de, Di-

rekte-Leben.de und Familien-

schutz.de sowie das Extra- und

Intranet auf eine einheitliche

technische Plattform zu brin-

gen. Die moderne IT-Infrastruk-

tur sei Grundlage für den weite-

ren Ausbau als serviceorientier-

te Architektur. Zudem soll die

Migrationsfähigkeit auf neue

Versionen und eine bessere

Wartbarkeit der Anwendungen

ermöglicht werden. Nicht zu-

letzt werden redaktionelle Pro-

zesse beschleunigt. Der Anbie-

ter erhielt den Zuschlag auf-

grund der Expertise im Bereich

Liferay sowie der Erfahrung in

der Prozess- und Systeminteg-

ration. Das Projekt startete im

Januar. Die neue Infrastruktur

soll bis Mitte 2012 umgesetzt

worden sein. <

Im Internet: www.usu.de

wohl einen wirtschaftlichen Be-trieb als auch hohe Flexibilität zu gewährleisten. Die Anwendungen müssen zu unserem Technik-Stack und den eingesetzten Standards passen. Desweiteren stehen ein mo-dularer Aufbau sowie eine hohe In-tegrationsfähigkeit im Vordergrund – Eigenschaften, die der typische Softwaremonolith nicht erfüllt. Vor diesem Hintergrund ist auch un-sere strategische Entscheidung für die neue, auf flexibel skalierbaren Unix-Servern ablauffähige Kern-bankenanwendung K-Core24 zu sehen.IT-DIRECTOR: Ist Cloud Computing eine Option für Sie?K. Weiß: Cloud Computing im Sinne von Virtualisierung haben wir seit Längerem umgesetzt. Überdies se-he ich derzeit keine Optionen, die echten Mehrwert bieten und mach-bar wären. Besondere Herausforde-rungen sind hier vor allem die The-men Sicherheit und Compliance.IT-DIRECTOR: Welche IT-Trends schätzen Sie als Wachstumstreiber ein? K. Weiß: Unsere Apps für iPhone und iPad zeigen: Mobile Technologien sind für uns ein klarer Wachstums-treiber. Wir stellen fest, dass Kun-den, die über ihre mobilen Endge-räte Bank- und Wertpapiertransak-tionen durchführen, insgesamt ak-tiver sind und mehr Geschäfte mit uns machen. Zudem setzen wir auf Web 2.0 und Social Media. So füh-ren wir in Kürze eine neue Com-munity ein. Sie enthält aggregierte Daten über das Investitionsverhal-ten unserer Kunden und zeigt da-durch Anlagetrends auf. Außerdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Interaktion. Solche Innovatio-nen – wie auch Aktivitäten in Face-book oder Twitter – stärken die Kundenbindung und festigen so un-sere Marktposition. <

dr. rAlph Klöwer

it-director · AusgAbe 3/2012 13

unternehmen < aktuelles

Page 14: IT-DIRECTOR 3/2012

kommentar> Cloud Computing, Mobility und Social Media sind derzeit in aller Munde. Gleich-zeitig sind diese Trends auch die Treiber für zunehmendes Datenvolumen und stei-gende Anforderungen an Bandbreite. Da-her ist es nicht verwunderlich, dass das Thema Netzneutralität, also die gleichbe-rechtigte Übermittlung von Daten- und Datenpaketen über das Internet unab-hängig von Herkunft Inhalt und Größe, wieder lebendiger wird. Ende 2011 sprach sich die Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ grundsätzlich pro Netzneutralität aus – eine gesetzliche Verankerung liegt aber immer noch in weiter Ferne.

Die Gegner der Netzneutralität fordern, dass ver-kehrsintensive Anbieter künftig für das Übermitteln ungewöhnlich hoher Datenmengen bezahlen sollen. Schließlich, so ihre Begründung, waren sie es, die die Netze errichtet und ausgebaut haben. Folglich sollten auch die Netzanbieter darüber entscheiden dürfen, wie und vor allem zu welchem Preis Daten transportiert werden. Eine Beschränkung bestimmter Internetser-vices oder die Einführung bestimmter Klassen von Da-tenpaketen würde aber vor allem eines bringen – hohe Hürden für Innovationen.

Denn durch die Beschrän-kung von oder die Erhebung zusätzlicher Gebühren für be-stimmte Dienste wie Video-streaming entsteht ein Zwei-Klassen-Internet, in dem Inno-vationen und Kreativität ge-bremst werden. Freiheit und Gleichberechtigung der Daten sind seit jeher Motor neuer Ent-wicklungen im Netz. In einer kontrollierten und gedrosselten Umgebung hätten sich Dienste wie Youtube, soziale Netzwer-ke, mobile Apps oder Voice over

Demokratie im NetzKommentar von Wiethold Wagner, Geschäftsführer bei Leaseweb Germany,

über eine notwendige Gesetzgebung in Sachen Netzneutralität

IP wohl kaum entwickelt. Kreative Web-inhalte können nur schwer entstehen, wenn derartige Angebote durch Extrage-bühren beschnitten werden.

Im Internet darf nicht dieselbe Situati-on entstehen, wie wir sie in vielen regle-mentierten TK-Märkten haben. Können sich die Nutzer vorstellen, für Internetin-halte aus den USA extra zu bezahlen? Na-türlich sind Internetanbieter Wirtschafts-unternehmen, die das steigende Datenvo-lumen auch ökonomisch bewältigen müs-sen. Und sicherlich, die Infrastruktur ist

hauptsächlich privat finanziert und daher ist das Be-streben ihrer Betreiber berechtigt, damit Geld zu ver-dienen. Doch ist es nicht so, dass im freien Internet vor allem neue Geschäftsmodelle entstehen, die für alle Marktteilnehmer neue Umsatzmöglichkeiten bedeu-ten, und wäre dieses langfristige Wachstum nicht einer kurzzeitigen Umsatzerhöhung vorzuziehen?

Auch die Enquete-Kommision der Bundesregierung ist sich einig, dass die Netzneutralität ein hohes Gut ist und geschützt werden muss – dies ist grundsätzlich zu begrüßen. Was allerdings fehlt, sind Konzepte, wie die-se wirksam sichergestellt werden soll. Es bleibt zu hof-fen, dass dies schnell geschieht, denn heute haben die

neuen, hybriden Figuren des „Produsers“ längst die Bühne Internet erobert: Der Nutzer von damals ist jetzt Produzent und Konsument von Inhalten gleichermaßen – die Grenze zwischen reinem Anbieter und reinem User verschwimmen. Dazwischen entstehen die Ide-en, die das enorme Innovations-potential des Web ausmachen und möglicherweise auch die Zukunft des Internets verän-dern – immer vorausgesetzt, sie werden nicht ausgebremst. <

Wiethold Wagner, Geschäfts-führer der Leaseweb Germany GmbH

„Durch die Beschrän-kung von oder die Erhebung zusätzlicher Gebühren für be-stimmte Dienste wie Videostreaming ent-steht ein Zwei-Klassen-Internet, in dem Inno-vationen und Kreativi-tät gebremst werden.“

it-director · AusgAbe 3/201214

aktuelles > unternehmen

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it-director · AusgAbe 3/2012 15

unternehmen < aktuelles

IT-DIRECTOR · AUSGABE 3/2012 15

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