IT-DIRECTOR 5/2012

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5 I 2012 Neuer CIO für Lufthansa · Lücken im Datenschutz · Internetriesen scheitern in Asien G 31227 I WWW.IT-DIRECTOR.DE Abschied von traditionellen BPM-Tools Seite 38 GESCHÄFTSPROZESSE ÖSTERREICH: 4,70 EUR LUXEMBURG: 4,95 EUR SCHWEIZ: 8,40 SFR DEUTSCHLAND: 4,30 EUR PRAXIS Türspezialist Dorma modernisiert die Speicherlandschaft Seite 50 CLOUD COMPUTING CLOUD COMPUTING Winfried Holz, Chief Execution Officer bei Atos Deutschland Seite 22 IM INTERVIEW NOCH NICHT NOCH NICHT AUSGEREIFT? AUSGEREIFT? N O 05 Zwar bestehen bereits zahlreiche Ansätze für Zwar bestehen bereits zahlreiche Ansätze für die Standardisierung im Cloud Computing, die Standardisierung im Cloud Computing, komplett ausgereift scheinen diese jedoch komplett ausgereift scheinen diese jedoch noch nicht zu sein. noch nicht zu sein. Seite 16 MEDIENHAUS VERLAG · Postfach 300111 · 51411 Bergisch Gladbach · »Entgelt bezahlt«

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IT-DIRECTOR ist das Business-Magazin für IT-Entscheiderund CIOs in Großunternehmen

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Page 1: IT-DIRECTOR 5/2012

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5 I 2012

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Neuer CIO für Lufthansa · Lücken im Datenschutz · Internetriesen scheitern in Asien

G 31227 I WWW.IT-DIRECTOR.DE

Abschied von traditionellenBPM-Tools Seite 38

GESCHÄFTSPROZESSE

ÖSTERREICH: 4,70 EURLUXEMBURG: 4,95 EUR

SCHWEIZ: 8,40 SFR DEUTSCHLAND: 4,30 EUR

PRAXIS

Türspezialist Dorma modernisiert die Speicherlandschaft Seite 50

CLOUD COMPUTINGCLOUD COMPUTING

Winfried Holz,Chief Execution Offi cer bei Atos DeutschlandSeite 22

IM INTERVIEW

NOCH NICHTNOCH NICHTAUSGEREIFT?AUSGEREIFT?

NO

05

Zwar bestehen bereits zahlreiche Ansätze für Zwar bestehen bereits zahlreiche Ansätze für die Standardisierung im Cloud Computing, die Standardisierung im Cloud Computing, komplett ausgereift scheinen diese jedoch komplett ausgereift scheinen diese jedoch noch nicht zu sein.noch nicht zu sein. Seite 16

MEDIENHAUS VERLAG · Postfach 300111 · 51411 Bergisch Gladbach · »Entgelt bezahlt«

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Page 3: IT-DIRECTOR 5/2012

Noch nicht angekommen?

Ausgereifte Standards für die Cloud werden wohl noch etwas auf sich warten lassen.

> Glaubt man aktuellen Erhebungen von Marktanalysten setzen im-mer mehr Großunternehmen innerhalb ihrer IT-Organisation auf den Bezug von Cloud-Services. Standen im Zuge der praktischen Umset-zung in den letzten Monaten verstärkt Datenschutz- und Sicherheitsas-pekte im Vordergrund – Stichwort Patriot Act – rücken nunmehr wei-tere cloud-relevante Themen in den Fokus der Anwender, beispielswei-se Interoperabilität und Standardisierung.

Blickt man sich um, welche Standards sich im Cloud-Umfeld bislang etabliert haben, merkt man schnell, dass hier durchaus noch Nachholbedarf besteht. Dies betrifft sowohl technologische als auch organisatorische Standardisierungen, etwa wenn es um die Ausgestaltung der Service Level Agreements geht. Hier sind vor allem die Cloud-Service Provider gefordert, auch für Großunterneh-men praktikable Cloud-Verträge anzubieten.

Vor diesem Hintergrund beleuchtet IT-DIRECTOR ab Seite 16 die na-tionalen wie internationalen Bemühungen um Standards für die Wol-ke. Darüber hinaus untersuchen wir ab Seite 38 genauer, welchen Ein-fluss Technologien wie Cloud Computing auf das Geschäftsprozessma-nagement in Großunternehmen besitzen.

Viel Spaß beim Lesen!

von Ina Schlücker, Redakteurin IT-DIRECTOR

it-director · AusgAbe 5/2012 3

mai < 2012vorwort

FAST&

EASY 9 x Bestnote

im BI-Survey10in den Kategorien*Business Achievement

Real Time AnalysisCost of Implementation

Communication Between UsersInnovation Overall

Quality and Support Mobile Use

Project LengthInHouse Implementation

www.jedox.com/de/barc.html

BusinessIntelligence

made

* Segmente Datenbanken und CPM

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Inhalt14 16

Aktuelles > unternehmen

8 Mehr Flexibilität für Europa

Eine Studie von Tata Consultancy Services zeigt, dass weltweit immer mehr Unternehmen auf Cloud Computing setzen.

10 Vorkonfiguriert und vordefiniert

Interview mit Stefan Haenisch, Senior Vice President bei SAP

12 Sind Facebook, Google & Co.

unbezwingbar?

Intershop-Vorstand Henry Göttler kommentiert, inwieweit sich „westliche“ Internetgiganten auch international durchsetzen können

14 Masterplan für den

Kundenservice

Interview mit Michael Barbarino, Bereichsleiter Kundenservice bei der Hermes Logistik Gruppe

titelthemA > Cloud Computing

16 Bestehende Lücken schließen

So schnell die Entwicklungen im Bereich Cloud Computing auch voranschreiten mögen, im Standar-disierungsumfeld tun sich noch einige Lücken auf.

30 Zugeschnittene Modelle

Lizenzierte On-Premise- Lösungen werden mehr und mehr durch SaaS-Anwendungen ersetzt.

32 Fehlende Standards in der An-

gebotslandschaft

Interview mit Ditmar Tybussek, Entwicklungsleiter Cierp3 bei Allgeier IT Solutions

34 Cloud wandelt die IT-Abteilung

Kommentar von Uwe Scariot, Geschäftsbereichsleiter bei Materna, darüber, welchen Einfluss die neue Welt des Cloud Computing auf die IT-Abteilung hat

35 Sicherheit in der Wolke

Restrisiken im Cloud Computing bleiben akut. Fünf Maß nahmen können helfen, diese zu reduzieren.

36 Weiterbildung mittels

Video-Cloud

Die selbst gehostete Videotechnik des Medizinspezialisten B. Braun wich einer cloud-basierten Video-Management-Lösung.

Interview mit Winfried Holz, Chief Execution Officer bei Atos Deutschland

22

Bestehende Lücken schließen: Im Standardisierungsum-feld von Cloud Computing tun sich noch Lücken auf.

Masterplan für den Kundenservice: Interview mit Michael Barbarino, Bereichsleiter Kundenservice bei der Hermes Logistik Gruppe

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2012 > mAi

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38 50

orgAnisAtion > gesChäftsprozesse

38 Hoch hinaus

In Zeiten des Cloud Computing erhalten viele Unternehmenspro-zesse ein neues Gesicht. Gleichzeitig verlagert sich das Management dieser Abläufe zunehmend in die Wolken.

43 Flexibel auch in Ausnahme-

fällen

Kommentar von Carsten Rust, Manager Solution Consulting bei Pegasystems, über BPM abseits des Regelverlaufs

44 Erhöhte Prozesseffizienz

Auf der Basis einer Webservice- Architektur hat Kühne + Nagel eine Lösung für die Automatisierung seiner Prozesse umgesetzt.

47 „Das haben wir immer so

gemacht“

Kommentar von Stefan Kozole, Prokurist bei Exact Software Deutschland, über die Notwendig-keit, auch die Prozesse im Personal-wesen zu straffen

prAxis > speiChermAnAgement

50 Zukunftsfähige Strukturen

Dorma modernisierte seine Speicherlandschaft und bekommt dadurch die Wachstumsraten seiner Daten in den Griff.

strAtegie > Business Alignment

54 IT und Geschäft im

Gleichschritt

Interview mit Dr. Florian Meister von Strategic Service Consulting über die Nachteile eines fehlenden IT-Business-Alignment

stAndArds

3 Vorwort: Noch nicht angekommen?

13 Buchtipps zum Thema Systemmanagement

56 Veranstaltungen: Termine

58 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

48 Prozesse als messbare Größen

Interview mit Ralf Lautenbacher, Prozessmanager bei DV-Ratio, über die Vorteile eines integrativen Prozessmanagements

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Hoch hinaus: In Zeiten des Cloud Computing erhalten viele Unterneh-mensprozesse ein neues Gesicht.

Zukunftsfähige Strukturen: Dorma modernisierte seine Speicherlandschaft und bekommt so die Daten in den Griff.

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mAi < 2012

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aktuellesDell übernimmt Clerity Solutions> Durch die Übernahme von Cle-

rity Solutions, einem Anbieter

von Modernisierungslösungen,

will Dell sein Angebot an Rehos-

ting-Lösungen und -Services

weiter ausbauen.

Die Produkte von Clerity sollen

Unternehmen den nahtlosen

Übergang der IT von Altsyste-

men auf einheitliche, standard-

basierte Plattformen ermögli-

chen und einen schnellen sowie

sicheren Weg zum Hosting von

Anwendungen in der Cloud er-

öffnen. Mit diesen Lösungen

könne Dell Services die Kunden

nun optimal bei der Senkung

der Kosten für eine Umstellung

geschäftskritischer Anwendun-

gen und Daten von Altsystemen

auf modernere Architekturen

und bei der Verlagerung in die

Cloud unterstützen. <

Im Internet: www.dell.com

> Comdasys mit Hauptsitz in Mün­chen ist auf Lösungen spezialisiert, mit denen Handys und Smart­phones in die Kommunikationsan­lage eines Unternehmens integriert werden können, neudeutsch Fixed Mobile Convergence (FMC). FMC steht für eine effiziente und gleich­zeitig kostengünstige mobile Kom­munikation und ist wichtiger Be­standteil von Unified­Communica­tions­Strategien (UC).

> Seit dem 1. Mai 2012 verantwor­tet Dr. Christoph Kollatz als Chief Information and Process Officer (CIO/CPO) das Konzern­IT­Ma­nagement der Deutschen Lufthan­sa AG. Zuletzt war er als Executive Vice President SAP Hana und Cor­porate Officer für die Walldorfer

Der Münchener Anbieter soll nach dem Kauf als eigenständig operie­rende Einheit bestehen bleiben. Die Produkte und Dienstleistun­gen werden nach wie vor auch Drittherstellern zur Verfügung ste­hen. Für Aastra wird Comdasys schwerpunktmäßig für die Weiter­entwicklungen der FMC­Lösungen sowie der Videolösung Blustar zu­ständig sein. <Im Internet: www.aastra.com

SAP AG tätig. Davor war der pro­movierte Finanzwissenschaftler und Diplom­Wirtschaftsingenieur Vorsitzender der Geschäftsführung der Siemens Business Services und CEO bei Siemens IT Solutions and Services. <Im Internet: www.lufthansa.de

Kommunikationspalette ausgebaut

Der Hersteller von Informations- und Telekommunika-tionsprodukten Aastra Technologies hat das deutsche

Softwarehaus Comdasys AG gekauft.

Lufthansa mit neuem CIO

Mit dem Kauf der Comdasys AG will der Berliner Anbieter Aastra seine Palette rund um Kom-munikations- lösungen weiter ausbauen.

Dr. Christoph Kollatz, CIO der Deutschen Lufthansa AG

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aktuelles > unternehmen

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unternehmen < aktuelles

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aktuelles

> Software, Daten und Services aus der „Datenwolke“ – was vor wenigen Jahren noch riskant schien, gehört langsam, aber sicher zum Alltag. Tata Consultancy Services (TCS) wollte es genau wissen: Warum ent­scheiden sich immer mehr Unternehmen für Cloud­Computing? Eine Online­Umfrage unter mehr als 600 Managern von Großunternehmen aus Europa, den USA, Lateinamerika und aus dem asiatisch­pazifischen Raum soll die Antworten liefern.

Mehr Flexibilität für EuropaEinheitliche Prozesse und Anwendungen, schnelle Einführungserfolge, mehr Flexibilität

und Kostenvorteile – deshalb setzen weltweit immer mehr Unternehmen auf Cloud Computing. Zu diesem und anderen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie von Tata

Consultancy Services.

Eine Erkenntnis der Erhebung: Optimierte Prozesse und konsolidierte Anwendungen stehen für 78 Prozent der befragten US­Firmen und 77 Prozent der Unter­nehmen aus dem asiatisch­pazifischen Raum an erster Stelle. Europäische Manager versprechen sich dagegen vor allem mehr Flexibilität: Rund zwei Drittel sagen, dass sich neue und angepasste Applikationen über die Cloud schneller bereitstellen lassen. In Europa führen nur rund 63 Prozent der Befragten Kostenvorteile als maßgebliches Argument für das IT­Einsatzmodell an. „Viele Unternehmen gehen nicht primär in die Cloud, um Kosten zu sparen. Tatsächlich geht es ihnen darum, ihre Prozesse zu optimieren und ihre schwerfälligen Anwendungslandschaften zu vereinheitlichen und auf eine zukunftsfähige Basis zu führen, die sich flexibel an neue Geschäftsanforderungen anpassen lässt“, so Dr. Kay Müller­Jones, Leiter des Bereichs Business­ und IT­Consulting in Zentraleuropa bei TCS. Die Er­gebnisse verdeutlichen, dass viele Unternehmen unver­ändert mit heterogenen Anwendungslandschaften kämpfen. Dieser Wildwuchs verursacht hohe Kosten und reduziert die Handlungsspielräume auf ein Mini­mum. „Häufig ist die IT­Abteilung mit der Wartung un­terschiedlicher Softwareversionen bereits ausgelastet. Hinzu kommt ein enormer Aufwand für Anwender­schulungen. Diese Ressourcen fehlen dann für notwen­dige Optimierungsmaßnahmen“, so Müller­Jones.

Oft kommen Cloud­Anwendungen momentan in kundennahen Geschäftsbereichen zum Einsatz. Hier geht es vor allem darum, die steigende Menge an Ge­schäfts­ und Kundendaten (Big Data) systematisch zu erfassen und flexibel zu analysieren. Mehr als die Hälf­te der befragten US­Firmen haben daher bereits Analy­seanwendungen für Big Data in die Cloud verlagert, rund 45 Prozent speziell dafür neue Cloud­Anwendun­gen implementiert. Dieser Trend spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen der Firmen aus Europa, La­teinamerika und Asien wider. <Im Internet: www.tcs.com

Nachfrage nach Cloud­Services2014: Wie europäische Unternehmen ihr Budget für Cloud- Applikationen nutzen (Funktionale Ausgaben für Cloud-Apps werden prozentual zu unternehmensweiten Ausgaben von Cloud-Apps angegeben)

Quelle: TCS

Forschung und Entwicklung 9 %

Personalwesen 9 %

Fertigung/Produktion 14 %

Kundenservice 10 %

Vertrieb 19 %

Marketing 16 %

Andere Bereiche 23 %

0 5 2510 15 20

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aktuelles > unternehmen

Page 9: IT-DIRECTOR 5/2012

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unternehmen < aktuelles

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Page 10: IT-DIRECTOR 5/2012

IntervIewIT-DIRECTOR: Herr Haenisch, was verbirgt sich hinter dem neuen Angebot „Rapid Deploy-ment Solutions (RDS) für Hana“?S. Haenisch: Dabei handelt es sich um Kom­plettlösungen aus vorkonfigurierter Soft­ware, vordefinierten Services und fertig entwickelten Abläufen, die Kunden zum Festpreis und mit schneller Rentabilität umsetzen können. Dabei erweitern wir das RDS­Portfolio quartalsweise um In­novationen. Neben den Kernlösungen der SAP Business Suite stehen auch Bereiche wie Mobilität und In­Memory­Computing im Vorder­grund. Die Komplettlösungen im In­Memory­Umfeld ermöglichen es Kunden, ihre bestehenden SAP­Sys­teme einfach und günstig um Hana­Lösungen zu erweitern, z.B. für die interne Berichterstattung und Profitabilitätsanalyse. Unternehmen können so auch in Bereichen mit großem Datenvolumen, etwa im Cont­rolling, ein schnelles Reporting umsetzen.

Bis Ende 2012 ist die Verfügbarkeit von über 20 RDS­Lösungen für Hana geplant. Diese richten sich insbesondere an SAP­Bestandskunden, die Hana für konkrete Geschäftsszenarien in bestimmten Fachbe­reichen wie Finanzwesen, Controlling, Vertrieb und Marketing, aber auch in bestimmten Branchen wie Banken, Öffentlicher Dienst und Handel nutzen wol­len. Daneben bieten wir auch eine RDS an, die die Mi­gration eines Business­Warehouse­Systems von einer traditionellen relationalen Datenbank auf eine Hana­Datenbank unterstützt.IT-DIRECTOR: Welche Rolle spielen hier Ihre Partner?S. Haenisch: Ein wichtiger Bestandteil aller RDS­Pakete ist der Implementierungsservice zum Festpreis. Dieser wird sowohl von den Beratern von SAP Consulting als auch von unseren Partnern angeboten. Bereits heute sind mehrere Partnerunternehmen qualifiziert, RDS­Pakete für Hana einzuführen.

Ebenfalls Teil des Pakets ist ein „Schritt­für­Schritt“­Vorgehen. Vordefinierte Datenmodelle und Auswer­tungen sowie Informations­ und Schulungsmaterial

Vorkonfiguriert und vordefiniertInterview mit Stefan Haenisch, Senior Vice President bei der SAP AG,

über Komplettpakete für schnelles In-Memory-Computing

helfen unseren Partnern bei der Imple­mentierung.IT-DIRECTOR: Welche Vorteile können sich vor allem Großkunden von den Komplettlö-sungen versprechen?S. Haenisch: Sie können Hana preiswert ein­führen und profitieren schnell von den Vorteilen der Technologie. Denn diese sind in vielen Anwendungsfällen gerade­zu revolutionär, etwa wenn selbst bei rie­sigen Datenvolumen die Antwortzeiten nur im Sekundenbereich liegen und somit

interaktive Analysen und daraus resultierende Aktivi­täten in Echtzeit möglich werden.IT-DIRECTOR: Wie aufwendig ist der Einsatz der Lösung?S. Haenisch: Dank der Komplettlösungen wird die Imple­mentierungsdauer deutlich reduziert. Je nach Szenario sind in der Regel zwischen vier und sechs Wochen nö­tig. Dies kann im Einzelfall noch zügiger vonstatten gehen. So hat ein Kunde vom Projektstart bis zur pro­duktiven Nutzung von Hana für Profitabilitätsanalyse (Co­Pa) nur zwei Wochen und zwei Tage benötigt. Der Implementierungsaufwand liegt je nach gewählter Lö­sung und Zahl der gewählten Szenarien beispielsweise bei 16 bis 70 Personentagen. Dabei benötigen Nutzer insbesondere für die Such­ und Business­Intelligence­Funktionen des im Paket enthaltenen Business Objects Explorer so gut wie keinen Schulungsaufwand.IT-DIRECTOR: Was können die Anwender hinsichtlich der Entwicklung von In-Memory-Computing in der nächs-ten Zeit erwarten?S. Haenisch: Hana wird zunehmend über unser komplettes Lösungsportfolio hinweg genutzt werden, sei es für An­wendungen, mobile Lösungen, Datenbanken, Analytik oder Cloud­Lösungen. Bestehende SAP­Lösungen wer­den sukzessiv dadurch unterstützt werden. Darüber hinaus werden völlig neue Anwendungen entstehen, die ohne In­Memory­Technologie noch gar nicht mög­lich gewesen wären, wie zum Beispiel Smart­Meter­Analysen in der Versorgungsbranche. <

is

Stefan Haenisch, SAP AG

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aktuelles > unternehmen

Page 11: IT-DIRECTOR 5/2012

Über 300 Neukunden überzeugt> Mit über 300 Neukunden und

einem Umsatzplus von knapp

zehn Prozent hat K&P Compu-

ter das Geschäftsjahr 2011 er-

folgreich gestaltet. Im Vergleich

zum Vorjahr steigerte man den

> Deutsche Unternehmen nehmen den Datenschutz mittlerweile wichtig, aber offenbar noch nicht wichtig genug: Im vergangenen Jahr gab es in gut jedem vierten Großunternehmen mindestens einen Verstoß gegen den Daten­schutz, wie aus einer Umfrage von PWC hervorgeht.Gleichzeitig sind immerhin 70 Pro­zent der Befragten der Ansicht, dass Datenschutz in ihrem Unter­nehmen wichtig oder sehr wichtig genommen wird. In einer Vorläu­ferstudie aus dem Jahr 2010 teilten diese Einschätzung lediglich 56 Prozent der Datenschutzbeauftrag­ten. Die allgemein höhere Auf­merksamkeit für den Datenschutz schlägt sich aber offenbar noch nicht ausreichend in konkreten be­trieblichen Maßnahmen nieder. „Wir konstatieren nach wie vor, dass die Verstöße meist auf Un­achtsamkeit und Unwissenheit zu­

rückzuführen sind. Viele Mitarbei­ter wissen noch nicht einmal, dass sie gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen“, kommentiert Birthe Görtz, Verantwortliche für das Thema Datenschutz bei PWC. Die geplante EU­Verordnung zur Har­monisierung der Datenschutzgeset­ze wird zwar von einer Mehrheit (64 Prozent) der Befragten im Prinzip unterstützt, im Detail se­hen sie aber Schwächen. Eine all­gemein stärkere Sensibilisierung für den Datenschutz erhoffen sich 54 Prozent von der Verordnung, und 41 Prozent halten eine Verein­heitlichung der Datenschutzregeln aus Wettbewerbsgründen für erfor­derlich. Auf der anderen Seite er­warten 45 Prozent einen erhöhten Bürokratieaufwand, 41 Prozent fürchten sogar eine Verwässerung der deutschen Datenschutzrichtli­nien durch die Verordnung. <Im Internet: www.pwc.de

Unternehmen leisten sich Lücken

Karl-Peter Münkel, K&P- Geschäfts- führer

Gesamtumsatz um 9,7 Prozent

auf 21,5 Mio. Euro. Positiv ent-

wickelte sich der Umsatz im

Projektgeschäft: Serverkonsoli-

dierungen, RZ-Umzüge und

Speichervirtualisierung trugen

27 Prozent mehr zum Umsatz

bei als im Vorjahr. „Die Zahlen

belegen, dass unsere Strategie

richtig ist, verstärkt auf das

Projektgeschäft zu setzen“, so

K&P-Chef Karl-Peter Münkel. <

Im Internet: www.kpc.de

it-director · AusgAbe 5/2012 11

unternehmen < aktuelles

Page 12: IT-DIRECTOR 5/2012

> Angesichts der starken Marktdurch­dringung von Facebook, Google & Co. ist es nur schwer vorstellbar, dass die Tage ihres internationalen Erfolgs gezählt sein sollten und sie langfristig global ihre her­ausragende Stellung verlieren könnten. Doch wie stabil sind diese Konstellatio­nen wirklich? US­amerikanische Inter­net riesen sind in der westlichen Welt om­nipräsent: Facebook steht als soziales Netzwerk an der Spitze und hat andere Netzwerke wie StudiVZ bereits verdrängt. Google hat einen hohen Marktanteil im Suchbereich, dominiert das SEO­ und SEM­Geschäft nach Belieben und hat andere Suchmaschinen aus dem Markt ge­drängt – der Überlebenskampf von Yahoo spricht Bän­de. Andererseits stellt sich die Frage, ob sich diese Platzhirsche dauerhaft und auch weltweit durchsetzen werden. China kann hier wie in vielen anderen Berei­chen eine entscheidende Rolle spielen. Mit über 500 Mio. Webnutzern ist China heute als Internetnation doppelt so groß wie die USA. Angesichts der Infra­strukturmaßnahmen und des wirtschaftlichen Wachs­tums kann man davon ausgehen, dass in den nächsten fünf Jahren nochmals 200 bis 300 Mio. Nutzer dazu­kommen werden. In China wird das Internet mit Hilfe von Baidu durchsucht, Google ist nicht präsent. Renren ist dort das erfolgreichste soziale Netzwerk, Facebook eher eine Randerscheinung. Amazon konnte in China noch nicht Fuß fassen, hier prägt Taobao die Erwartung der chinesi­schen Online­Shopper. In Russland wird mit Hilfe von

Sind Facebook, Google und Co. unbezwingbar?

Kommentar von Henry Göttler, Mitglied des Vorstandes bei der Intershop Communications AG, darüber, ob sich „westliche“ Internetgiganten wie Amazon,

Facebook oder Google auch international durchsetzen können

Yandex gesucht, auch hier spielt Google nur eine untergeordnete Rolle. Global be­trachtet, ist folglich das Rennen um die vorderen Plätze noch nicht entschieden. Ein Grund dafür ist sicherlich die chinesi­sche Politik, ein anderer aber auch, dass Renren als soziales Netzwerk die chinesi­schen Gesellschaftsstrukturen besser er­fasst als Facebook. Baidu, die chinesische Suchmaschine, wurde zwar ebenfalls von der chinesischen Regierung unterstützt, steht aber auch im Ruf, bei chinesischen

Zeichen bessere Suchergebnisse als Google zu liefern. Je mehr chinesische Nutzer sich bei Renren angemeldet haben, desto stärker kommt der Netzwerkeffekt zum Tragen und umso schwieriger wird es für Facebook, dort Fuß zu fassen. Dank der technischen Ausgereift­heit der Systeme der Internetriesen, die vielfach von lokalen Anbietern kopiert wurden, setzt sich weltweit ein gewisser Qualitätsstandard durch. Dies hat zur Fol­ge, dass die technische Realisierbarkeit in den Hinter­grund rückt und sekundäre Faktoren wie kultureller, sprachlicher oder sozialer Fit mehr Gewicht erhalten. Ich gehe daher davon aus, dass – sollten keine Anpas­sungen an sekundäre Faktoren erfolgen – die westlich

geprägten Lösungen in Asien und anderen aufsteigenden Regionen verdrängt werden können. Denn die enorme Userzahl, die es in Asien heute schon gibt und die um eine weitere Milliarde ansteigen wird, könnte den Firmen ein immenses Wachstum be­scheren, die die Mentalität, Sprache, Kultur und sozialen Strukturen besser abbilden. <

Henry Göttler, Intershop AG

kommentar

„In China wird das Internet mit Hilfe von Baidu durchsucht, Google ist nicht präsent. Renren ist dort das er­folgreichste so ziale Netzwerk, Facebook eher eine Rand erscheinung.“

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aktuelles > unternehmen

Page 13: IT-DIRECTOR 5/2012

buchtIppsZusammengestellt von Dr. Manfred Simon

Professionelles Mac OS X-Client- Management in Windows-Netzwerken

> Dieses Hardcover erörtert die Integration von Mac-OS-X-Arbeitsplätzen als Client-Geräte in vor-handene Windows-Netze. Ein zunehmend für große und mittlere Unternehmen interessantes Thema, da OS X sich als zentrale Plattform für die Administra-tion aller Apple-Produkte etabliert. Das Buch erläu-tert Installation, Verwaltung (Benutzer, Gruppen, Computer), Active-Directory-Anbindung, Paketinstallation/-aktualisierung sowie Wartung. Als Client-Management-Lösung kommt die bewähr-

te Casper Suite von Jamf Software zum Einsatz, da diese auf Windows-Ser-vern verfügbar ist. <

Autoren: David Miller, John Policelli, Paul Mancuso, Orin Thomas, Ian McLean, J. C. Mackin

Titel: Windows Server 2008 UnternehmensadministrationVerlag: Microsoft Press, Unter-schleißheim

Seiten: 604

Preis: 79 Euro

Der Titel soll primär auf das Exa-men 70-647 zum Microsoft Certi-fied IT Professional (MCITP) vor-bereiten – eignet sich aber auch als Nachschlagewerk. Es enthält eine Vielzahl typischer Anleitun-gen zur Systemadministration mit praktischen Übungen und Beispielszenarien. Die beiliegen-de CD umfasst Testfragen zur Lernzielkontrolle sowie eine E-Book-Version des Buches. Der Inhalt erscheint im Vergleich zu den in anderen Microsoft-Examen gestellten Aufgaben als recht einfach gehalten, was aber auch am Thema liegen kann.

Autoren: Dirk Deimeke, Stefan Kania, Charly Kühnast, Stefan Semmelroggen, Daniel van Soest

Titel: Linux-Server – Das AdministrationshandbuchVerlag: Galileo Computing, Bonn

Seiten: 815

Preis: 9,90 Euro

Der Titel beschränkt sich nicht auf eine spezielle Linux-Distribu-tion, sondern behandelt schwer-punktmäßig das Betriebssystem an sich und die damit verbunde-nen Serverfunktionen. Dazu wer-den Grundlagen, Automatisie-rung, Datenschutz, Datensicher-heit sowie Verwaltung ausführ-lich besprochen. Die Autoren befassen sich auch mit Diensten wie E-Mail, LDAP, Samba oder Webserver. Bei den Anwendungs-fällen greifen sie auf die gängi-gen Serversysteme Debian GNU/Linux, Sus Linux Enterprise Ser-ver sowie Ubuntu Server Edition zurück.

Autoren: André Aulich, Harald Monihart

Titel: Professionelles Mac OS X-Client-Management in Windows-NetzwerkenVerlag: O‘Reilly, Köln

Seiten: 238

Preis: 39,90 Euro

Autor: Patrick Ditchen

Titel: Shell-Skript- ProgrammierungVerlag: mitp, Heidelberg, Frechen

Seiten: 832

Preis: 44,95 Euro

Die vierte Auflage richtet sich nach wie vor an Anfänger, aber auch an fortgeschrittene Syste-madministratoren. Sie gliedert sich in drei Teile: Shell-Skript-Programmierung, Unix-Tools und Aufgaben aus dem Alltag der Systemadministration. Der Stoff ist verständlich, vorbildlich kurz und bündig aufbereitet, so dass man den Inhalt leicht nachvoll-ziehen kann. Fallweise lassen sich die Beispiele in die eigene Praxis direkt oder nach entspre-chender Anpassung übernehmen.

Autoren: Frank Föse, Sigrid Hagemann, Liane Will

Titel: SAP NetWeaver AS ABAP – SystemadministrationVerlag: SAP Press, Bonn

Seiten: 756

Preis: 69,90 Euro

Das in der vierten Auflage vorlie-gende Werk bietet Basiswissen rund um das SAP-Systemma-nagement und wurde um Themen wie SAP Solution Manager oder System Landscape Directory er-gänzt. Als Leser lernt man alle wichtigen Systemkomplexe rund um die SAP-Software an prakti-schen Beispielen kennen. Selbst Tools zur Programmierung und Analyse von Abap-Programmen oder Praxistipps des SAP-Sup-ports werden angesprochen.

Autoren: Wolfgang Barth, Christian Schneemann, Tobias D. Oestreicher

Titel: Nagios – System- und Netzwerk-MonitoringVerlag: Open Source Press, München

Seiten: 736

Preis: 49,90 Euro

Das in der dritten Auflage aktua-lisierte Buch beschreibt Installa-tion, Konfiguration, Grundfunkti-onen und Arbeitsweisen der Na-gios-Software. Diese Neuerschei-nung kann besonders Einsteigern empfohlen werden, da das Auto-renteam die Schwierigkeiten der Einführung des Programms kon-kret benennt. Zudem werden Pro-blemstellungen, auftretende Fra-gen und Lösungen diskutiert.

Autoren: Peter Eisentraut, Bernd Helmle

Titel: PostgreSQL-AdministrationVerlag: O‘Reilly, Köln

Seiten: 374

Preis: 34,90 Euro

Im Fokus stehen alle Bereiche von Installation, Benutzerverwal-tung, Backup/Recovery, Monito-ring, Replikation bis zur Perfor-mance-Optimierung und Tuning. Nach der Lektüre verfügt man über tiefer gehendes Administra-tionswissen. Vorausgesetzt wer-den keine Kenntnisse der Daten-bankadministration – allerdings benötigt man Grundwissen der Programmierung. In einer Neu-auflage sollten zur besseren Ver-anschaulichung weitere Abbil-dungen aufgenommen werden.

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Page 14: IT-DIRECTOR 5/2012

IntervIew> Meist haben Initiativen für das Custo­mer Relationship Management (CRM) ih­ren Ursprung im Vertrieb oder Marketing und werden Schritt für Schritt durchs Un­ternehmen bis ins Contact Center durch­dekliniert. Nicht so bei der Hermes Logis­tik Gruppe Deutschland. Hier wuchs die CRM­Philosophie aus dem Contact Cen­ter heraus. Vor einiger Zeit wurde von ei­nem Projektteam um Michael Barbarino, Bereichsleiter Kundenservice, der konzep­tionelle Grundstein gelegt. Heute ist bei dem Logistikdienstleister bei der Zustel­lung an Endkunden (B2C­ und C2C­Sektor) ein unter­nehmensweites CRM im Einsatz. Im Interview mit IT­DIRECTOR resümiert Michael Barbarino die Projekt­einführung.IT-DIRECTOR: Herr Barbarino, warum nennen Sie Ihr CRM-System „Kiss“?M. Barbarino: Mit der Zustellung von über 300 Mio. Sen­dungen im letzten Geschäftsjahr sind wir Deutsch­lands größter privater Logistikdienstleister. Ein unter­nehmensweites CRM­System einzuführen, das alle Kundensegmente abdeckt und eine Schnittstelle zwi­schen dem Kunden­ und Logistiksystem bildet, ist

Masterplan für den KundenserviceInterview mit Michael Barbarino, Bereichsleiter Kundenservice bei der

Hermes Logistik Gruppe

hochkomplex. Kiss hat daher zwei Bedeu­tungen: Zum einen steht es für Kunden Informations­ und Steuerungssystem und zum anderen für die Formel „Keep it smart and simple“ – was zum Leitmotiv des Projekts wurde.IT-DIRECTOR: Inwiefern haben Sie diese Verein-fachung erreicht?M. Barbarino: Als Ausgangslage bot sich uns eine gewachsene, heterogene Systemland­schaft. Vor der Einführung haben wir alle bestehenden Prozesse analysiert und auf der grünen Wiese neu definiert. Die Vor­

gabe war klar: Einfach, schlank und transparent soll­ten die Prozesse werden. IT-DIRECTOR: Weshalb war das so wichtig?M. Barbarino: Der Bereich Kundenservice bildet bei uns das gesamte Unternehmen „in klein“ ab. Hier müssen alle Produkte, jede Dienstleistung, jeder Kunde und jeder Auftraggeber bekannt sein. Neue Produkte und Dienst­leistungen müssen schnell in entsprechende Prozesse umgesetzt werden können. Jede Abteilung erhält für jeden Prozessschritt denselben Informationsstand und kann auf diese Weise schnell reagieren bzw. für unsere Kunden passende Lösungen finden.

Michael Barbarino, Bereichs-leiter Kundenservice bei der Hermes Logistik Gruppe

Die Hermes Logistik GruppeDie Gruppe ist Deutschlands größter privater Logistikdienstleister bei der Zustellung an End-kunden. Hermes transportiert fast alles: vom Paket über Gepäckstücke bis hin zu Möbeln und Großgeräten. Mit seinen 59 Niederlassungen ist das Hamburger Unternehmen in ganz Deutsch-land vertreten. Die bundesweit mehr als 14.000 HermesPaketshops bilden Europas größtes flächendeckendes Netz von Annahmestellen für den privaten Paketversand.

Im Internet: www.hermesworld.com

Ein Blick in das Call Center von Hermes Logistik

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IT-DIRECTOR: Wer arbeitet heute mit dem System?M. Barbarino: Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette von Ver­trieb, Marketing, Kundenservice und Operations ab. Unsere 59 Niederlassungen sind angeschlossen und verfügen über den kompletten Zugriff. So schaffen wir Transparenz und Durchgän­gigkeit der Kundendaten und bieten eine hohe Auskunfts­ und Informationsbereitschaft. Von der Auftragsannahme über die Sendungsauskunft und Angabe einer alternativen Zustelladresse bis hin zur Umleitung an den Paketshop – bei Hermes machen wir all das unkompliziert möglich. Jeder einzelne Kunde wird gemäß des Grunds der Kontaktaufnahme klassifiziert und verur­sachergerecht zugeordnet. Hat der Kunde eine Benachrichti­gungskarte vorgefunden? Möchte er eine Sendung zum Versand an der Haustür abholen lassen? Die Zuordnung erlaubt eine schnelle und unkomplizierte Lösung für jeden Einzelfall. IT-DIRECTOR: Welchen Anforderungen muss die Lösung entsprechen?M. Barbarino: Kunden­ und Serviceorientierung wird bei uns großge­schrieben. Die Einführung des Systems sollte vor allem unseren Kunden und Auftraggebern einen spürbaren Mehrwert bieten. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Adressmanagement: Bei Sen­dungen, die uns vom Auftraggeber mit einer fehlerhaften Zustell­adresse übergeben werden, ermitteln wir die korrekte Adresse und stellen die Sendung dorthin zu. Entscheidender Unterschied zum Wettbewerb ist nun, dass wir die korrigierten Daten dem Auftraggeber mitteilen. So bieten wir Absender und Paketemp­fänger einen Mehrwert und sichern zukünftige Zustellungen an die richtige Adresse ab. Wir haben nach einem Partner gesucht, der diese Kundenorientierung mit uns teilt und unseren Service­Anspruch widerspiegeln kann. Der CRM­Anbieter BSI bot uns nicht nur die IT­Lösung, sondern ein klares System mit zukunfts­orientierter Technologie und die Bereitschaft, den Dienstleis­tungsgedanken gemeinsam umzusetzen.IT-DIRECTOR: Was waren die Herausforderungen bei der Umsetzung?M. Barbarino: Für unsere Kunden durfte der Übergang nicht spürbar sein. Während der gesamten Umstellung haben Operations und Kundenservice uneingeschränkt weitergearbeitet – es war wie eine Operation am offenen Herzen. Das war eine echte Heraus­forderung. Es gab natürlich auch kleinere Stolpersteine, z.B. punktuelle Projektverzögerungen.Meine Empfehlung lautet: Ein solches Projekt braucht einen Masterplan, der die Richtung vorgibt. Die Umsetzung muss aber dringend in Phasen und Meilensteinen erfolgen. Man kann nicht alle Prozesse oder alle Unternehmensbereiche gleichzeitig anpas­sen – ratsam ist es also, Schritt für Schritt vorzugehen und nicht den Big Bang anzustreben. Wichtig ist vor allem eine gute Ko­operation mit den Projektleitern und dem Bereich Informations­technologie: Nur durch die eng abgestimmte Zusammenarbeit mit allen Beteiligten konnten wir dieses gute Endergebnis errei­chen. <

cAtherine b. crowden

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