Italien Legambiente 2013

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1 Erfahrungsbericht zum Workcamp LEG 29 - Monsummano (Toskana - Italien) 04/08 - 18/08/2013 Das Workcamp, welches von der italienischen Umweltschutzorganisation Legambiente organisiert wurde, fand von Sonntag, den 04/08/2013 bis Sonntag, den 18/08/2013 vorrangig in Monsummano (Montevettolini) statt, knapp eine Stunde Zugfahrt von Florenz entfernt. - Die Hinfahrt und Ankunft - Da der Nachtzug von Samstag auf Sonntag bereits ausgebucht war, ich aber trotzdem mit dem Zug anreisen wollte, fuhr ich bereits am Freitagabend mit dem Nachtzug los und kam am Samstag in Florenz an, wo sich mir die Gelegenheit bot, die architektonisch und künstlerisch sehr sehenswerte Stadt zu besichtigen. Nach einer Nacht im Hotel fuhr ich am nächsten Tag mit dem Zug nach Montecatini Terme, dem Nachbarort von Monsummano Terme. Dabei musste ich bestimmt dreimal den Schaffner fragen, ob ich im richtigen Zug und an der richtigen Haltestelle bin, denn in Florenz stellte sich heraus, dass der Zug, mit dem ich planmäßig hätte fahren sollen, defekt war, sodass ich den nächsten Zug eine halbe Stunde später nehmen musste. Weiterhin hätte ich die Station Montecatini Terme beinahe verpasst, da dort kein Bahnhofshaltestellenschild zu sehen war. Dort angekommen, konnte ich auch schnell die ersten Gruppenmitglieder (Spanien, Frankreich, Italien, Tschechien, Serbien, Russland, Südkorea, Taiwan) des Workcamps kennenlernen, wobei mir auf Anhieb alle sympathisch erschienen. Nach einiger Zeit lernten wir die Campleiterin kennen, mit der wir in einem Van zu unserer Unterkunft fuhren. Dort konnten wir einen ersten Eindruck von der Schlafunterkunft, einer Sporthalle, und von der Küche, sowie dem Essensraum gewinnen, welcher sich im Vereinshaus des ortsansässigen Fussballvereins befand. Hier lernten wir auch den zweiten Campleiter kennen und konnten uns ein wenig stärken. Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet hatten, wollten alle unbedingt zum auf derselben Anlage befindlichen Freibad, da wir dort für die gesamten zwei Wochen freien Einlass bekommen hatten.

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Erfahrungsbericht zum Workcamp LEG 29 - Monsummano (Toskana - Italien) 04/08 - 18/08/2013

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Erfahrungsbericht zum Workcamp LEG 29 - Monsummano (Toskana - Italien)

04/08 - 18/08/2013

Das Workcamp, welches von der italienischen Umweltschutzorganisation Legambiente

organisiert wurde, fand von Sonntag, den 04/08/2013 bis Sonntag, den 18/08/2013

vorrangig in Monsummano (Montevettolini) statt, knapp eine Stunde Zugfahrt von Florenz

entfernt.

- Die Hinfahrt und Ankunft -

Da der Nachtzug von Samstag auf Sonntag bereits ausgebucht war, ich aber trotzdem mit

dem Zug anreisen wollte, fuhr ich bereits am Freitagabend mit dem Nachtzug los und kam

am Samstag in Florenz an, wo sich mir die Gelegenheit bot, die architektonisch und

künstlerisch sehr sehenswerte

Stadt zu besichtigen. Nach einer

Nacht im Hotel fuhr ich am

nächsten Tag mit dem Zug nach

Montecatini Terme, dem

Nachbarort von Monsummano

Terme. Dabei musste ich

bestimmt dreimal den

Schaffner fragen, ob ich im

richtigen Zug und an der

richtigen Haltestelle bin, denn in Florenz stellte sich heraus, dass der Zug, mit dem ich

planmäßig hätte fahren sollen, defekt war, sodass ich den nächsten Zug eine halbe Stunde

später nehmen musste. Weiterhin hätte ich die Station Montecatini Terme beinahe verpasst,

da dort kein Bahnhofshaltestellenschild zu sehen war.

Dort angekommen, konnte ich auch schnell die ersten Gruppenmitglieder (Spanien,

Frankreich, Italien, Tschechien, Serbien, Russland, Südkorea, Taiwan) des Workcamps

kennenlernen, wobei mir auf Anhieb alle sympathisch erschienen. Nach einiger Zeit lernten

wir die Campleiterin kennen, mit der wir in einem Van zu unserer Unterkunft fuhren. Dort

konnten wir einen ersten Eindruck von der Schlafunterkunft, einer Sporthalle, und von der

Küche, sowie dem Essensraum gewinnen, welcher sich im Vereinshaus des ortsansässigen

Fussballvereins befand. Hier lernten wir auch den zweiten Campleiter kennen und konnten

uns ein wenig stärken.

Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet hatten, wollten alle unbedingt zum auf derselben

Anlage befindlichen Freibad, da wir dort für die gesamten zwei Wochen freien Einlass

bekommen hatten.

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- Die Unterkunft -

Unsere Unterkunft war in einer Sporthalle

auf der Anlage des ortsansässigen

Fussballvereins. Dort hatten wir unsere

Schlafplätze auf aufblasbaren Betten und

Bettgestellen mit Matratzen. Wie in vielen

Sporthallen üblich, gab es Dusch-, Wasch-

und Toilettenräume. Das Essen bereiteten

wir in der Küche des Vereinshauses des

Fussballclubs zu, wo sich auch der Essens-

und Gemeinschaftsraum befand. An

einigen Abenden wurden nationale

Gerichte aus den jeweiligen Ländern zubereitet und Alle waren begeistert.

In der zweiten Woche verbrachten wir zwei Tage und Nächte in einem Zeltlager eines

italienischen Workcamps. Dort konnte man zum Duschen lediglich den etwa 15 °C kühlen

Fluss nutzen. Desweiteren war der Schlafcomfort in den Zelten eingeschränkt, da die zur

Verfügung gestellten Isomatten einfacher Art waren und somit der Untergrund deutlich zu

spüren war. Die Küche und der gemeinschaftliche Essensplatz bot eine bierzeltähnliche

Atmosphäre.

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- Die Arbeit -

Wir arbeiteten die komplette erste Woche,

Montag bis Samstag, immer von morgens 8.30

Uhr bis ca. 13 Uhr mittags. Unsere Arbeit

bestand darin, einen Pfad entlang der Mauer

eines mittelalterlichen Dorfes aus dem 16 Jhdt.

instandzuhalten, welches zu Monsummano

gehört. Dabei entfernten wir überschüssigen

Pflanzenbewuchs am Pfad und an der Mauer,

wobei wir schnell die italienischen Wörter der

Gärtnergerätschaften lernten. Darüber hinaus

errichteten wir einige Zaunabschnitte und eine

Sitzbank und verdeckten die Abwasserrohre

mit dem dort reichlich vorhandenen, aber doch

für die Region untypischen Bambus. Bei der

Arbeit hatten wir unter anderem Unterstützung

von Einheimischen aus dem Dorf.

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In der zweiten Woche schlossen wir unsere

Arbeit in Montevettolini ab und fuhren zu

einem italienischen Workcamp nach Stiappa in

die Berge, in der Nähe von Pescia. Dort

verbrachten wir 3 Tage und übernachteten in

Zelten. Da hier eine dichte Bewaldung herrscht,

war die Luft angenehm kühl und frisch.

In diesem Workcamp wurden wir in

verschiedene Gruppen eingeteilt, sodass

jeder einen Beitrag leisten konnte.

Während eine Gruppe für die

Küchenarbeit zuständig war, half eine

andere Gruppe bei der Beschaffung von

Zementsäcken, welche zur Restaurierung

der alten Mühle gebraucht wurden und

meine Gruppe war mit dem Sammeln von

Holz für das Lagerfeuer und die Sauna

beschäftigt, was durchaus nötig war, da in

den Abendstunden kühle Temperaturen vorherrschten.

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- Die Freizeit -

Freie Zeit konnten wir in der ersten Woche immer nachmittags und in der zweiten Woche

noch ausgedehnter nutzen.

Da wir Freikarten für das auf derselben

Anlage wie unsere Unterkunft befindliche

Freibad hatten, besuchten wir das gut

besuchte Schwimmbad gleich am Tag

unserer Ankunft und an einigen anderen

Tagen. Weiterhin nutzten wir den

Nachmittag, um den Ort zu erkunden oder

etwas einzukaufen.

Wir fuhren mit dem Zug in das etwa eine

Stunde entfernt gelegene Lucca, wo wir

die mediterrane Architektur bewundern

konnten.

Am Wochenende, zur Halbzeit des

Workcamps, beschlossen wir einstimmig

mit dem Zug nach Florenz zu fahren, wo

wir zwei Tage blieben. Der größte Teil

unserer Gruppe, mich eingeschlossen, besichtigte die wichtigsten architektonischen

Stationen der mit dichtgedrängter Kunst und Handwerk übersehten toskanischen Stadt am

Arno. Nach Dom, Palazzo und Ponte Vecchio landeten wir am Piazza Michelangelo, der uns

bei beginnendem Sonnenuntergang und einem Sandwich einen atemberaubenden Ausblick

auf die mittelalterliche Stadt gab. Mit Einbruch der Nacht beschlossen allen voran die

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emotional aufgeladenen Spanier das florentinische Nachtleben zu erkunden und nach

einigen Clubs und Bars ruhten wir uns noch ein wenig im nächstgelegenen Park aus, ehe wir

den wärmenden Sonnenaufgang am Arno bewundern konnten. Nach einer kleinen Stärkung

nahmen wir noch an einer kostenlosen Führung teil, was angesichts der durchgemachten

Nacht bei den Meisten von uns zu Sekundenschlaf führte.

In der zweiten Woche besuchten wir direkt

vom Zeltlager aus ein kommunistisches

Ortsfest, welches für die männlichen

Teilnehmer einen erheiternden "Beauty-

Contest" bot, bei dem Hoolahoopkünste und

das Erraten von Unterwäschestücken gefragt

war. Irene und Maria aus Spanien halfen bei

der Moderation.

Gegen Ende der zweiten Woche fuhren wir

mit dem Auto an die Mittelmeerküste, wo

wir in der Nähe des Küstenortes Viareggio den Strand und das Meer genießen konnten.

Mittags fuhren wir weiter zum Hafen von Viareggio und verbrachten einige Stunden auf

mehreren, kleineren Segelbooten und hatten wieder eine Bilderbuchaussicht auf die

Küstenstadt mit den im Hintergrund bis zu 2000 Meter hohen apuanischen Alpen.

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- Fazit -

Zusammenfassend kann ich festhalten, dass die Entscheidung an diesem Workcamp

teilzunehmen eindeutig richtig war und ich eine der besten und intensivsten zwei Wochen

meines Lebens verbracht habe.

Ich konnte während dieser Zeit viele sympathische Menschen aus unterschiedlichen Ländern

und Kulturen kennenlernen und eine abwechslungsreiche, ehrenamtliche, physische

Tätigkeit ausüben. Darüber hinaus habe ich aufgrund der Kenntnis der einheimischen

Betreuer Kontakte zu vielen Orten und Menschen aus der Region erfahren. Es blieb

trotzdem immer noch ein wenig Zeit zum entspannen. Besonders positiv ist auch, dass jeder

an diesem Workcamp auch mit einem kleinen Geldbudget teilnehmen kann.

Schließlich möchte ich mich noch bei Allen bedanken, die dieses Workcamp möglich

gemacht haben. IBG für die Vermittlung und Legambiente mit den Betreuern Zora und Luca

für die grandiose Organisation vor Ort.

Vielen Dank, Thank You, Grazie