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REPORT JAHRES 2 0 0 8

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REPORT

JAHRES2008

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2 Caritas Jahresreport

Herausgeber & Medieninhaber:Caritas ED Wien, Pressestelle;

Redaktionsteam: Julia Eisinger,Waltraud Fastl, Bettina Riha-Fink,

Kurt Riha, Klaus Schwertner, AliceUhl; Fotos: Caritas bzw. AlexandraPawloff (S.18, 20-21, 30), Kurt Prinz

(S.24) bzw. wie angegeben; Redak-tionsassistenz: Rosemarie Hart-

mann, Barbara Schweikhardt; Lay-out: Kurt Riha; Anschrift des Her-

ausgebers und der Redaktion:Pressestelle, Albrechtskreithgasse19- 21, 1160 Wien, 01/878 12-229;

E-Mail: [email protected]: Medienfabrik Graz, 8020

Graz; Erscheinungsort: Wien, Ver-lagspostamt 1160, Wien. P.b.b., Cari-

tas-Informationszeitschrift Nr. 335,02 Z 032953 M

Redaktioneller Hinweis: Die Namender KlientInnen wurden in allen Arti-keln geändert. Namen und Fotos der

KlientInnen stimmen nicht überein.

SEHR GEEHRTE LESERINNEN

ZÄHLBARE ERFOLGE 2008

EIN BLICK ZURÜCK

EINE FRAGE DES WOLLENS

SOMMER WIE WINTER

STOLZ SEIN DÜRFEN

FAMILIEN IN KRISEN

VONEINANDER LERNEN

BEZIEHUNGEN PFLEGEN

KUNST ALS BRÜCKE

NETZ DER NÄCHSTENLIEBE

KEIN HONIGSCHLECKEN

ALLTAGSHELDINNEN

MIT KOMPETENZ UND HERZ

ADRESSEN & ORTE

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Caritas Jahresreport 3

Die Wirtschaftskrise, die im Vorjahr ihren Anfangnahm, ist noch lange nicht überstanden. Gerade in die-ser wirtschaftlich angespannten Situation wird die Notvieler Menschen größer. Der Druck auf die Menschenund auch die allgemeine Verunsicherung steigen. Vielist in diesen Tagen von Krise die Rede, und die Situa-tion ist tatsächlich ernst. Aber es gibt die Gefahr einerGlobalisierung des Depressiven, während es jetzt vorallem Zuversicht braucht. Die Arbeit der Caritas ist da-bei ein Mutmachprogramm. Denn Caritas, Nächsten-liebe, das bedeutet: Hinsehen. Aktiv werden und helfen– jenen Menschen, die unsere Hilfe dringend brau-chen, den Menschen am Rande der Gesellschaft, anden Rändern des Lebens.

Das Besondere an unserer Arbeit, und das sehen wirTag für Tag: Veränderung ist möglich. Wir können et-was ändern, wenn wir es ändern wollen. Und noch et-was: Wer sich anderen zuwendet, dessen Leben verän-dert sich. Auch das ist eine tägliche Caritas-Erfahrung– in der Obdachlosenarbeit, der youngCaritas, im Se-nioren- und Hospizbereich, im Einsatz für Menschenmit Behinderung oder auch in der Arbeit für Familienin Not. Wir werden mehr Mensch, wenn wir für ande-re da sind, wenn wir Not sehen und handeln. DennVerändern verändert, bereitet Freude, gibt Kraft.

Deshalb stehen in diesem Jahresbericht nicht nur dieZahlen und Fakten im Vordergrund. Es sind die Din-ge, die wir bewegen, es sind die Erfolge unserer Arbeit,über die wir Sie informieren möchten. Wenn Sie diePortraits unserer KlientInnen betrachten, werden Siesehen: Es sind konkrete Erfolge konkreter Menschen.Und in Wahrheit sind oft die kleinen Erfolge die wirk-lich großen. Sie finden dort statt, wo das Leben sichereignet. Im Kern der Caritas-Arbeit steht ein Geheim-nis, nämlich sich von den Menschen berühren zu las-sen, nicht den Blick für die Bedürfnisse und Notwen-digkeiten des Alltags zu verlieren.

Danke für Ihre Verbundenheit, Danke für Ihre Unter-stützung und Hilfe, denn Sie machen unsere Arbeitund unsere Erfolge erst möglich.

Ihr Michael Landau, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien

REPORT

JAHRES2008

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4 Caritas Jahresreport

ZÄHLBARE ERFOLGE 2008Rasche und effiziente Hilfe, in Österreich und weltweit: Das ist der Auftragder Caritas. Für ihre Arbeit hat die Caritas der Erzdiözese Wien 2008 über176 Millionen Euro aufgewendet.

Die Caritas der Erzdiözese Wien übernimmt eine Vielzahl vonAufgaben im Auftrag der öffentlichen Hand, im Bereich derBetreuung und Pflege alter und kranker Menschen ebensowie bei der Unterstützung für Menschen in sozialen Notlagen(Arbeitslosenprojekte, Wohnen für obdachlose Menschen).Dementsprechend groß ist der Anteil der öffentlichen Kosten-ersätze an den Einnahmen: Er lag im Jahr 2008 bei rund 64,3Prozent, gefolgt von 20,2 Prozent privater Kostenersätze, dassind die Beiträge, die zum Beispiel im Pflegebereich von denbetreuten Personen selbst geleistet werden. 8,7 Prozent ma-chen kirchliche Beiträge und öffentliche Subventionen aus.Über 12,1 Millionen Euro lukrierte die Caritas in Form vonSpenden und Erbschaften.

Die Bilanz der Caritas wird jährlich von beeideten Wirtschafts-prüfern geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestäti-gungsvermerk versehen.

ERLÖSE 2008

6,9% Spenden &Erbschaften

8,7% kirchliche Beiträge &öffentl. Subventionen

64,3% öffentliche Kostenersätze

20,2% private

Kosten-ersätze

ZUSAMMENSETZUNG DER ERLÖSE

13,3% Spenden &Erbschaften

22,4% kirchliche Beiträge& öffentl. Subventionen

47,2% öffentliche Kostenersätze

17,1% private Kostenersätze

Wohnungslosenhilfe, AusländerInnenhilfe, sozialökonomische Projekte & Familienhilfe

ZUSAMMENSETZUNG DER ERLÖSE

1,8% Spenden &Erbschaften

3,0% kirchliche Beiträge &öffentl. Subventionen

73,6% öffentliche Kostenersätze21,6%

private Kosten-ersätze

Mobile Betreuung & Pflege, Senioren- und Pflegehäuser, Behinderteneinrichtungen

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Rund 1.200 Plätze in 12 Senioren- und PflegehäusernMehr als 1 Million Stunden mobile Betreuung und PflegeBegleitung von 1.601 Menschen durch die Caritas-Hospiz-TeamsMehr als 1.100 Arbeits- und Wohnplätze für Menschen mit Behinderung819 Plätze in FlüchtlingshäusernRund 86.000 Beratungen für AsylwerberInnen und MigrantInnenÜber 860 Wohnmöglichkeiten für obdachlose MenschenÜber 8.400 Beratungen bei sozialen und finanziellen NotlagenRund 660.000 Euro Überbrückungshilfen für Menschen in Not

Mehr als die Hälfte der Spenden setzt die Caritas für die Hilfe fürMenschen in Not in Österreich ein. So wurden allein von den Sozial-beratungsstellen rund 660.000 Euro an Überbrückungshilfen ausbe-zahlt. Mit mehr als 3,5 Millionen Euro hat die Caritas Projekte in allerWelt unterstützt – in den Schwerpunktländern Kosovo, Republik Mol-dau, Ukraine, Bosnien, Serbien aber auch in der Not- und Katastro-phenhilfe in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Neben den rund 3.600 hauptamtlichen Caritas-MitarbeiterInnen waren144 Zivildiener und rund 1.200 Ehrenamtliche in den Einrichtungen derCaritas der Erzdiözese Wien für Menschen an den Rändern der Ge-sellschaft und an den Rändern des Lebens tätig. Zu ihnen kommenweitere zirka 4.000 Frauen und Männer, die sich in den Pfarren ehren-amtlich für ihre Mitmenschen engagieren.

Senioren- und Pflegehäuser: 48.071.137 Euro

Mobile Dienste: 40.769.982 Euro

Behinderteneinrichtungen: 34.750.299 Euro

AusländerInnenhilfe inkl. Grundversorgungszahlungen: 25.074.444 Euro

Wohnungslosenhilfe: 11.454.201 Euro

carla und Sozialökonomische Projekte: 7.096.186 Euro

Beratung, Therapie und Hilfe: 5.011.792 Euro

Auslandshilfe: 3.574.590 Euro

Ausbildungszentren: 725.276 Euro

Caritas Jahresreport 5

Insgesamt hat die Caritas der Erz-diözese Wien 176.527.906 Euro für

ihre Arbeit aufgewendet. Der Anteilder zentralen Verwaltungskosten

lag bei 3,85 Prozent.

Mobile Dienste

Wohnungslosenhilfe

AusländerInnenhilfe

carla und Sozialökonomische Projekte

Senioren- und Pflegehäuser

Behinderteneinrichtungen

Beratung, Therapie und Hilfe

Ausbildungszentren

Pfarr-Caritas

Auslandshilfe

Sonstige

Summe

1.278

259

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703

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1.188

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FAKTEN

ZAHLEN2008

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6 Caritas Jahresreport

KICK_AUFFDas integrative Fuß-ballturnier zum EM-Auftakt: Die youngCari-tas der Caritas der Erz-diözese Wien veran-staltete am Eröffnungs-tag der Fußball-Euro-pameisterschaft 2008ein Fußballturnier. Ge-wonnen hat das Tur-nier die Mannschaftdes Flüchtlingshausesin der Bernardgasse,knapp gefolgt von derMannschaft refugio.

15 JAHRE LOUISE-BUSDer Louise-Bus bietetMenschen medizini-sche Versorgung, dieaufgrund von Obdach-losigkeit und den damitverbundenen psychi-schen und physischenBeeinträchtigungendas reguläre Angebotin Praxen und Kran-kenhäusern nicht inAnspruch nehmen(können). Auch ohneKrankenschein erhal-ten sie im Louise-Busprofessionelle medizi-nische Versorgung.

WELTFLÜCHT-LINGSTAGDie Caritas feierte denWeltflüchtlingstag 2008mit einem Fest in derBrunnenpassage. AmProgramm standen einmultikulturelles Buffet,eine Lesung und mitdem Auftritt der Tschu-schenkapelle auch einmusikalischer Höhe-punkt.

AUGUSTSAMMLUNGUnter dem Motto “Le-ben retten: Nur 1 Europro Tag” sammelte dieCaritas für notleidendeMenschen in Afrika,Asien und Lateinameri-ka.

40 JAHRE HAUSKLOSTERNEUBURG1968 als klassischesSeniorenhaus gegrün-det, wurde das HausKlosterneuburg 10 Jah-re später zu einem Ca-ritas-Haus. Heute um-fasst das Angebot einTageszentrum und vor-wiegend die Pflege äl-terer Menschen.

FEBRUARKAMPAGNE“Kälte ist kein Kinder-spiel” – unter diesemMotto sammelte dieCaritas für Kinder inden ärmsten LändernEuropas.

“KUNST UND HANDWERK”Eröffnung in WienerNeustadt. Metall- undHolzhandwerk, Planen-Taschen, Schmuckoder Malerei – die Pro-duktpalette desPsychosozialen Tages-zentrums in WienerNeustadt ist breit gefä-chert. Das Caritas-Pro-jekt bietet 25 Men-schen mit psychischenErkrankungen Arbeitmit Sinn.

HAUSSAMMLUNGRund 8.000 freiwilligeMitarbeiterInnen be-teiligten sich an derlandesweiten Haus-sammlung der Caritasin NÖ unter dem Motto“Gemeinsam fürNiederösterreicher inNot”. Die zahlreichenSpenderInnen derHaussammlung ermög-lichen der Caritas hilfe-suchende Menschen inNÖ zu unterstützen.

25 JAHRE HAUS ST. JOSEFSeit einem ViertelJahrhundert bietet dasHaus St. Josef vielfälti-ge Hilfe für Menschenin Not und die Mög-lichkeit, neu anzufan-gen. Ins Tageszentrumkommen wohnungslo-se und verarmte Men-schen, In- und Auslän-derInnen, um sich zuduschen oder ein gün-stiges Mittagessen ein-zunehmen.

LAUFWUNDERRund 1.200 SchülerIn-nen aus Wien undNiederösterreich im Al-ter von 6 bis 18 Jahrentraten bei der Charity-Aktion der youngCari-tas an, um Spenden fürjunge Menschen in Notzu erlaufen. Der Erlösvon über 26.000 Eurokam jungen Flüchtlin-gen und Aidshilfepro-jekten in Afrika zugute.

TANZ DIE TOLERANZ18 Tänzerinnen undTänzer unterschied-licher Herkunft präsen-tierten im Rahmen derTanz die Toleranz-Som-merwerkstatt unter derLeitung der renommier-ten Choreographin Ta-mara McLorg das neu-este Stück von Tanzdie Toleranz im WienerWUK.

5 JAHRE WG REFUGIOSeit 5 Jahren werdenin der Wohngemein-schaft rund 15 unbe-gleitete minderjährigeFlüchtlinge im Altervon 14 bis 18 Jahrenbetreut. Geboten wer-den eine geregelte Ta-gesstruktur (Deutsch-kurse, Schulbesuche,Freizeitaktivitäten, Be-gleitung zu Behördenund ÄrztInnen, etc.),sowie ein verlässlichesBeziehungsangebot.

15 JAHRE INIGOSeit 15 Jahren bietetdas Restaurant Inigoim 1. Bezirk nicht nurSpeis und Trank, son-dern auch Jobs fürLangzeitarbeitslose.Über 700 Menschenwurden in diesem sozi-alökonomischen Pro-jekt der Caritas befri-stet beschäftigt.

SPATENSTICHLAA/THAYAGemeinsam mit demVerein BBA Laa an derThaya baut die Caritaseine Tagesstätte für 25Menschen mit intellek-tueller Behinderung.Sie werden hier Arbeitund Beschäftigung mitSinn finden.

11.1.08 16.4.08 / 20.4.08 16.5.08 13.6.08 16.6.08 13.8.08

21.1.08 14.5.08 7.6.08 13.6.08 20.6.08 / 1.8.08 12.9.08

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Caritas Jahresreport 7

SPATENSTICHHEUSTADELGASSEIn der Heustadelgasseentsteht ein neues so-zial betreutes Wohn-haus speziell für woh-nungslose Menschenmit körperlichen, psy-chischen oder sozialenBeeinträchtigungen.Die Fertigstellung derinsgesamt 112 Klein-wohnungen erfolgt bis2010.

72 STUNDENOHNE KOMPROMISSBereits zum 4. Mal ging2008 die Aktion “72Stunden ohne Kompro-miss” über die Bühne,zu der die KatholischeJugend, youngCaritasund Hitradio Ö3 aufge-rufen haben. Allein inder ED Wien krempel-ten 1200 junge Men-schen die Ärmel hochund engagierten sichin 90 gemeinnützigenProjekten.

HOSPIZ BENEFIZAUKTIONUnter dem Titel “Kunst-werke für das Leben”stand die bereits 14.Benefizauktion zugun-sten des Mobilen Ho-spiz der Caritas derErzdiözese Wien imWiener Dorotheum.Der Versteigerungser-lös von 25.410 Euroging direkt an das Mo-bile Hospiz.

GRUFT WINTERPAKETFür wohnungsloseMenschen ist der Win-ter die schwierigsteund härteste Zeit desJahres. Was könnenwir tun, wenn uns diekörperlich und seelischgefühlte Kälte woh-nungsloser Menschennicht kalt lässt? DieCaritas sammelte unterdem Motto “Kälte tutweh”.

AKTIONSTAGPFLEGEDer Aktionstag am Ste-phansplatz unter demMotto “Schönes Alter”bot neben Beratungund Information zu denambulanten und statio-nären Angeboten undThemen wie Demenzauch jede MengeUnterhaltung und Ge-selligkeit.

ERÖFFNUNGGALERIE-CAFÉHOLLABRUNNKünstlerInnen aus derKunstgruppe des Jo-hanneshauses widmensich im Galerie-Caféihrem künstlerischenSchaffen. Die wunder-bare Mischung ausKaffeehausatmosphäreund Atelierluft machtdas Galerie-Café zu ei-nem ganz besonderenTreffpunkt mitten inHollabrunn.

UNFREI_WILLIGWOHNUNGSLOSEingezogen. Rausgeflo-gen. Anlässlich desCaritas-Aktionstages“unfrei_willig woh-nungslos” wurden vorallem die steigendenWohn- und Energieko-sten thematisiert. AmProgramm standeneine Pressekonferenz,ein Stadtgespräch inKooperation mit Kurierund ORF Wien und jedeMenge Beratung undInformation über Hilfs-angebote für Woh-nungslose.

INLANDS-KAMPAGNEUnter dem Motto“Spender sind Glücks-engel” startete die Ca-ritas-Inlandskampag-ne. Aufgrund des stei-genden Hilfsbedarfsund sinkender Spen-den bat die Caritas umUnterstützung für Men-schen in Not in Öster-reich.

20 JAHRE HAUS MIRIAMSeit der Gründung vor20 Jahren ist das“Haus Miriam” einebeständige Anlaufstel-le für Frauen in Krisen-situationen. HunderteFrauen wurden bislangbeim Start in ein neuesund selbst bestimmtesLeben begleitet.

1 MILLIONSTERNEMit einer europaweitenAktion machte die Ca-ritas auf die wachsen-de Armut aufmerksam.Am Wiener Stephans-platz entzündeten hun-derte Menschen mehrals 3.500 Kerzen, umgemeinsam ein starkesZeichen zu setzen.

PRÄLAT-LEOPOLD-UNGAR-PREISBereits zum 5. Mal ver-gaben die Caritas derED Wien und die Raiff-eisenlandesbank NÖ-Wien den Prälat-Leo-pold-Ungar-Journali-stInnenpreis. Preisträ-gerInnen 2008: JudithBrandner (Ö1, Radio-kolleg), Katrin Mak-kowski (ORF, Kreuz &Quer), Martin Staudin-ger (Profil)

30 JAHRESOZIALSTATIONPOTTENDORF1979 gründete MariaKuchler, eine Pionierinder Hauskrankenpflegein Niederösterreich,die Sozialstation inPottendorf. Heute be-treuen TeamleiterinGabriele Wallner und16 Mitarbeiterinnenrund 60 ältere Men-schen in Pottendorfund Hof.

TAG DER OFFENEN TÜR:SENIOREN- UNDPFLEGEHÄUSERZahlreiche Besucher-Innen nutzten den Tagder offenen Tür in denCaritas Senioren- undPflegehäusern, um sichüber deren breitesPflege- und Betreu-ungsangebot zu infor-mieren. Acht Einrich-tungen in Wien undzwei in Niederöster-reich hießen am 1. Okt-ober hunderte Gästewillkommen.

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19.9.08 29.9.08 10.10.08 22.-25.10.08 3.11.08 20.11.08

27.9.08 1.10.08 15.10.08 29.10.08 / 30.10.08 13.11.08 20.11.08

ZURÜCK

EIN BLICK2008

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Caritas Jahresreport 9

Die Caritas leistet Soforthilfe in akutenNot- und Krisensituationen – beispiels-weise mit Beratungen und kleinen finan-ziellen Aushilfen in den Sozialberatungs-stellen, oder auch mit Notschlafstellen,den Essensbussen und der rollendenAmbulanz in der Wohnungslosenhilfe.Doch die Arbeit und der Auftrag der Ca-ritas gehen weit über die Linderung aku-ter Notsituationen hinaus. Wenn Armutnachhaltig bekämpft werden soll, müssenstrukturelle Lösungen auf politischerEbene diskutiert und umgesetzt werden.Denn die Caritas kann nicht immer ein-springen, wenn der Staat, die solidarischeGesellschaft versagen.

“Wir dürfen den Staat hier nicht aus derVerantwortung entlassen!”, so Caritasdi-rektor Michael Land-au. Rund eine MillionMenschen in Öster-reich lebte laut Stati-stik Austria trotz desvergleichsweise gutausgebauten Sozial-staates an oder unterder Armutsgrenze,etwa ein Viertel davon sind Kinder undJugendliche. 214.000 Menschen lebten inHaushalten, die es sich nicht leistenkonnten, den Wohnraum angemessen zuheizen. Die Zahl jener Menschen, dieAusspeisungen in den Einrichtungen derWohnungslosenhilfe in Anspruch nah-men, stieg auch 2008, ebenso die Zahlder im carla ausgegebenen Gratiskleider-pakete. Und diese Reihe ließe sich weiterfortsetzen, all diese Zahlen verdeutlicheneinmal mehr, dass es gut durchdachteund tragfähige Lösungen braucht.

Ein Baustein auf dem Weg zu einem ar-mutsfesten Österreich wäre ein speziellerSozialtarif der Energieanbieter für ein-kommensarme Haushalte. Die EU-Kom-

mission hat die Mitgliedsstaaten bereits2007 ermahnt, für schutzbedürftige Ver-braucherInnen Zugang zu leistbarerEnergie zu schaffen – nötigenfalls auchunentgeltlich. Doch die Preise für Strom,Gas und Fernwärme wurden im Novem-ber, zu Beginn der Heizsaison, in Wienund Niederösterreich zum Teil drastischerhöht. Eine Katastrophe für einkom-mensschwache Haushalte.

Gerade von Armut betroffene oder be-drohte Menschen leben häufig in Woh-nungen, die schlecht isoliert und/odermit teuren oder überalteten Heizsyste-men ausgestattet sind. Die Energieeffi-zienz beim Wohnbau muss erhöht wer-den, sind sich ExpertInnen einig. Dennnur so kann der Energieverbrauch nach-

haltig verrin-gert, Kostenauf Dauergesenkt wer-den und Ar-mutsbe-kämpfungund Umwelt-schutz inein-

ander greifen. Die Caritas hat wiederholtein Umdenken in dieser Hinsicht einge-mahnt.

Die 2008 insgesamt steigenden Kosten beigrundlegenden Gütern des täglichen Be-darfs verschärften die Situation zusätz-lich. Als “Gebot der Stunde” bezeichneteCaritasdirektor Michael Landau daher imNovember die Forderung nach einemdritten Konjunkturpaket für die sozialSchwächsten. Nach jenem für die Bankenund den Mittelstand brauche es ein Maß-nahmenpaket, das beispielsweise auch diebedarfsorientierte Existenzsicherungbeinhaltet. Es sei “eine Frage des Wol-lens, nicht des Könnens”. Armutsvermei-dung und Armutsbekämpfung sind mög-

lich, wenn die Verantwortlichen in Bundund Ländern sie möglich machen wollen,betonte Caritasdirektor Michael Landaueinmal mehr anlässlich der Inlandskam-pagne zugunsten von Menschen in Notin Österreich.

Mit einer europaweiten Aktion hat die Ca-ritas im November 2008 auf die wach-sende Armut in Österreich hingewiesen.Am Wiener Stephansplatz wurden mehrals 3.500 Kerzen entzündet, die die Wor-te “Ein Funken Wärme” bildeten, um einstarkes Zeichen gegen Armut zu setzen.Die Kerzen haben als Symbol für ein so-lidarisches Miteinander in Österreich undüber die Grenzen hinaus geleuchtet.

EINE FRAGE DES WOLLENSArmut in Österreich rasch, effizient und vor allem nachhaltig zu bekämpfen, ist einesder vorrangigen Ziele der Caritas. Mehr als die Hälfte der Spenden wird daher vonder Caritas der Erzdiözese Wien für Menschen in Not in Österreich eingesetzt.

“Wenn Armut nachhaltigbekämpft werden soll,

müssen strukturelle Lösungen auf

politischer Ebeneumgesetzt werden.”

ARBEIT

SOZIALE2008

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Es ist nicht bloß Tradition, sondern hatgute Gründe, warum die Caritas alljähr-lich im November die Aktion “GruftWinterpaket” startet. Die kalte Jahreszeitist für wohnungslose Menschen dieschwierigste und härteste Zeit des Jahres.Mehr als 120 Menschen schlafen täglichim Caritas-Betreuungszentrum Gruft, woObdachlose seit über 20 Jahren nicht nureinen wärmenden Zufluchtsort, sondernauch Essen, Duschen, Kleidung, medizi-nische Versorgung und Betreuung finden.

In der kalten Jahreszeit gelingt es relativleicht, mediale Aufmerksamkeit für dieschwierigen Lebensbedingungen woh-nungsloser Menschen zu finden. AberWohnungslosigkeit ist nicht nur im Win-ter ein Thema – und beschränkt sich vorallem nicht auf das Klischee des Ob-dachlosen auf der Parkbank. Aus diesemGrund widmete die Caritas 2008 ihrenAktionstag dem Thema “unfrei_willigwohnungslos”. Mitte Oktober wurde ge-meinsam mit ExpertInnen auf aktuelleEntwicklungen und Herausforderungenin der Wohnungslosigkeit hingewiesen.

Armut und Wohnungslosigkeit gehen oftHand in Hand. “Laut Statistik Austriasind rund eine Million Menschen inÖsterreich von Armut gefährdet. Den-noch ist die Datenlage äußerst dürftig, daWohnungslose von der offiziellen Ar-mutsberichterstattung ausgeschlossensind”, so die Armutsexpertin Ursula Till-Tentschert am Aktionstag. Obwohl be-reits ein großes Angebot an Notschlaf-stellen, Tageszentren oder längerfristigenWohnplätzen zur Verfügung steht, gibtes noch Lücken in quantitativer und qua-litativer Hinsicht. So steigt die Zahl derAnfragen von wohnungslosen Frauenmit Kindern seit einigen Jahren drama-tisch. Im Jahr 2008 konnten von den pri-vaten Mutter-Kind-Häusern in Wien nur

58 von 627 anfragenden Müttern mit ih-ren Kindern aufgenommen werden.

Erschreckend ist zudem der hohe Anteilan jungen Menschen, die von Wohnungs-losigkeit betroffen sind. Bereits fast einDrittel der KlientInnen der Erstanlauf-stelle P7 – dem Wiener Service für Woh-nungslose – ist mitt-lerweile unter 30 Jah-re alt. Nichtsdesto-trotz stellt das vonder Caritas betriebe-ne JUCA derzeit dieeinzige spezialisierteWohneinrichtung fürdiese Zielgruppe dar. Eine große Rollebei der Entstehung von Wohnungslosig-keit spielen auch psychische Erkrankun-gen. “Gesundheit und Soziales müssenstärker zusammengedacht werden”, soCaritasdirektor Michael Landau. Und derObmann der “Bundesarbeitsgemein-schaft Wohnungslosenhilfe”, HeinzSchoibl, bekräftigte: “Das Um und Aufder weiteren Entwicklung der Woh-nungslosenhilfe liegt – neben einerdurchgängigen Verbesserung der Präven-tion – darin, Zugänge zu leistbaremWohnraum und damit Ausgänge aus derWohnungslosigkeit zu gewährleisten.”

Dieser Entwicklung folgt auch die Woh-nungslosenhilfe der Caritas mit ihrem“gestuften Angebot”, das in den letztenJahren nochmals ausgeweitet wurde. Sogibt es etwa “Mobile Angebote” in An-lehnung an das Motto: “Wenn die Men-schen nicht zum Arzt kommen, muss derArzt zu den Menschen gehen.” Es gibt“Tageszentren”, die einen ersten Schrittzum Neuanfang anbieten, eine erste Ge-legenheit, Vertrauen aufzubauen.

“Beratungs- und Notunterbringungsange-bote” bieten ein Bett für die nächste

Nacht, sowie Information und fachlicheBeratung, um das richtige Hilfsangebotzu finden. Beim “Übergangswohnen”geht es um die Aufarbeitung und Vorbe-reitung, um den Wunsch auf selbststän-diges Wohnen dauerhaft zu realisieren.Das Angebot “Betreutes Wohnen” bietetschließlich ein zu Hause, wenigstens für

den Lebensabend– mit Unterstüt-zung, wo sie nö-tig ist. “Alle dieseMaßnahmen sindnotwendig, umdas Problem inall seinen Aspek-

ten zu bekämpfen”, so Norbert Partl,Leiter der Caritas-Wohnungslosenhilfe.

Mit dem Spatenstich im Oktober für einsozial betreutes Dauerwohnhaus in derHeustadelgasse im 22. Wiener Gemein-debezirk setzte die Wohnungslosenhilfeden Ausbau ihres vielfältigen Angebotsfort. In dem gemeinsam mit der gemein-nützigen Wohnbaugesellschaft “HeimatÖsterreich” errichteten Haus können ab2010 Menschen mit körperlichen, psychi-schen oder sozialen Beeinträchtigungenauf Dauer eigenständig wohnen.

Caritas Jahresreport 11

SOMMER WIE WINTER

“Es gibt kein einfaches Rezept

für die Bekämpfungvon Armut undWohnungslosigkeit.”

Ein Thema, viele Probleme. Mit ihrem “gestuften Angebot” reagiert die Caritasder Erzdiözese Wien erfolgreich auf die vielen Aspekte von Wohnungslosigkeit.

Plätze für wohnungs-lose Menschen

warme Mahlzeiten im Betreuungszentrum Gruft

ausgegebene Suppen beim Canisi- und Francescobus

medizinische Behandlungen imLouise-Bus

860

82.000

62.000

7.000

OBDACH

OHNE2008

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Caritas Jahresreport 13

Mehr als 66.000 junge Menschen unter 25Jahren waren im Dezember 2008 arbeits-los gemeldet oder in Schulungen – um12,6 Prozent mehr als ein Jahr davor.Weitere 7.800 suchten eine Lehrstelle.Jene, die keine Schul- oder Berufsausbil-dung abgeschlossen haben und über kei-ne, wenig oder schlechte Erfahrungenam Arbeitsmarkt verfügen, sind vomdauerhaften Ausschluss vom Arbeits-markt bedroht – eine soziale Zeitbombe,die tickt.

Mit dem Beschäftigungsprojekt “hand-werk I kunst I entwicklung” hat die Cari-tas der Erzdiözese Wien 2008 ein spe-zielles Angebot für arbeitslose jungeMänner und Frauen mit Sozialhilfebezugund wenig Arbeitserfahrung erfolgreichetabliert. Ein Teilnehmer erzählt: “DerStress zu Hause ist mir über den Kopfgewachsen, ich war ständig unterwegsund hab meine Lehre geschmissen.” Spä-ter, als der junge Mannsein Leben in den Griffbekommen wollte, gabihm niemand eineChance. “Die vielenAbsagen waren enormfrustrierend. Seit ich imProjekt arbeite, fühleich mich wie ein neuer Mensch. Das Ge-fühl, dass die Leute meine Taschen kau-fen und tragen, ist einfach super!”

In der Werkstatt in Ottakring werdenUmhängetaschen, Papierkörbe und wei-tere Produkte aus gebrauchten Werbepla-nen produziert und verkauft. Bis zusechs Monate können die TeilnehmerIn-nen auf 34 Arbeitsplätzen bis zu 14 Wo-chenstunden Arbeitserfahrung sammelnund Arbeitstugenden trainieren. Beglei-tend wird sozialarbeiterische Betreuungund Coaching angeboten. Von insgesamt88 TeilnehmerInnen wechselte mehr als

die Hälfte in ein weiterführendes Projektoder sogar auf den regulären Arbeits-markt.

In insgesamt sieben Projekten bietet dieCaritas Wien für langzeitarbeitslose Men-schen sowohl stundenweise Beschäfti-gung als auch befristete Teilzeit- undVollzeit-Trainingsarbeitsplätze. Die Tä-tigkeiten reichen von der Textilsortierungund Möbelaufbereitung in den carlas –den Caritas-Spendenlagern – bis zu Kü-chen- und Servicetätigkeiten im sozialö-konomischen Betrieb Restaurant Inigo.Wichtig dabei ist, die Menschen dort ab-zuholen, wo sie gerade stehen. Die An-gebote müssen zielgruppenorientiertsein, nur dann zeigen sie auch Erfolg.

“Für uns als Caritas ist nicht nur die Ver-mittlungsquote ein Erfolg, sondern dieStabilisierung und Verbesserung der ge-samten Lebenssituation. Das Leben ein

Stück weit wieder inden Griff bekom-men, stolz auf sichsein können, Per-spektiven entwickeln,auch das zählt”, sagtAndreas Thienel,Leiter der sozialöko-

nomischen Projekte der Caritas der Erz-diözese Wien. Ziel ist es, weiterer undunter Umständen dauerhafter sozialerAusgrenzung durch Wohnungslosigkeit,Krankheit oder Sucht entgegenzuwirken.

Anlässlich des 15jährigen Bestehens desRestaurants Inigo im April, in dem lang-zeitarbeitlose Menschen für die Gastro-nomie qualifiziert werden, forderte dieCaritas ein breites Spektrum an aufeinan-der abgestimmten und vernetzten ar-beitsmarktpolitischen Maßnahmen sei-tens der Politik zur Bekämpfung derLangzeitarbeitslosigkeit. Die Erfahrung

der Caritas zeigt, dass viele langzeiter-werbslose Menschen “teilerwerbsfähig”sind, aber mit den hohen und steigendenAnforderungen am regulären Arbeits-markt nicht Schritt halten können. Esbraucht einen erweiterten Arbeitsmarktmit sinnstiftender, ressourcenorientierter,sozial anerkannter und angemessen ent-lohnter Beschäftigung auch für jene, dieden Weg zurück in den regulären Ar-beitsmarkt langfristig oder vielleicht dau-erhaft nicht schaffen können.

STOLZ SEIN DÜRFENArbeiten zu wollen, aber keinen Job zu finden, ist schwer zu verkraften. Besonders für junge Menschen ist es ein fatales Signal, wenn die Gesellschaftsie nicht braucht.

“Das Leben ein Stück weit wieder

in den Griff zu bekommen, auch das zählt.” Arbeitsplätze für langzeitarbeits-

lose Frauen und Männer in 7 Beschäftigungsprojekten

Menschen in den Arbeitsprojekten beschäftigt.

Tonnen Textilien, Möbel undHausrat in den carlas gesam-melt, aufbereitet und verwertet.

Kleiderpakete (345 Tonnen) gratis an Menschen in Not ver-geben.

Bedürftige mit Möbel und Haus-rat versorgt.

270

700

1.300

27.000

200

ARBEIT

OHNE2008

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Als nur zwei Wochen nach der Geburt ih-rer Tochter Elena die Hebamme meinte,dass “irgendetwas nicht stimmt”, ahnteJulia Popescu noch nichts Schlimmes.Aber Elena musste noch am selben Tagoperiert werden. Die Halsschlagader hat-te sich verschlossen, der Blutkreislaufkonnte sich nach der Geburt nicht um-stellen. Das Mädchen schwebte in Le-bensgefahr. Die Operation verlief zwargut, doch in den Wochen und Monatendanach war ihr Leben dominiert von derSorge um ihr Kind.

Julia Popescu, die als freiberufliche Fil-memacherin und Journalistin ihr Lebenstets aus eigener Kraft bewältigte, wurdevon diesem Ausnahmezustand überrollt.“Ich konnte weder inden Supermarkt ge-hen, noch zu Apothe-ken oder Ämtern, weiljede Infektionsgefahrvermieden werdenmusste”, erzählt sie.Schon eine simpleGrippe wäre lebensgefährlich gewesen.“Ich hatte nicht einmal Zeit, mich umdie Geburtsurkunde oder das Kindergeldzu kümmern. Ich war froh, wenn ichüberhaupt drei Telefonanrufe an einemTag hingekriegt habe.”

Schließlich hörte Julia vom Angebot derFamilienhilfe. “Ich kann mich gut an daserste Telefonat erinnern. Ich habe dieganze Geschichte erzählt, und dann sagtedie Beraterin: Ich kann mir vorstellen,dass sie auch mal auf einen Kaffee ge-hen wollen. Ich war völlig verblüfft.Nein, sagte ich, ich kann jetzt nicht aufeinen Kaffee gehen, ich brauche jemand,der sich um mein Kind kümmert!” Seit-her kümmert sich eine Familienhelferinzweimal pro Woche um Elena, geht mitihr spazieren, macht Erledigungen oder

hilft ganz einfach im Haushalt. “Das hatmich gerettet”, erzählt sie.

Julia Popescu ist eine jener Mütter, die2008 Unterstützung von der Familienhil-fe erhielten. Die Nachfrage war so hoch,dass neue Familienhelferinnen angestelltwerden mussten. Zudem startete die Fa-milienhilfe im Jänner 2008 ein Pilotpro-jekt in NÖ: Familien, in denen das Kin-deswohl gefährdet ist, werden von einerFamilienhelferin über ein halbes Jahr impraktischen Lebensalltag unterstützt.

Zum Bereich “Beratung, Familienhilfeund Psychotherapie” gehören neben derFamilienhilfe die Familienzentren unddie Sozialberatungsstellen. 2008 konnten

die Hilfsangebote imganzen Bereich ausge-baut werden. “Es istfür unsere KlientInnenwichtig, ein kontinuier-liches Hilfsangebot zuerhalten”, so Bereichs-leiterin Inge Pröstler.

In den Familienzentren stand der Ausbauvon Psychotherapie für Kinder und Ju-gendliche im Mittelpunkt, aufgrund derlangen Wartelisten eine dringende Aufga-be. “Unterstützung für Kinder rasch an-bieten zu können ist uns ein großes An-liegen, denn ein Jahr im Leben einesKindes bedeutet viel an Entwicklungs-möglichkeiten und Lernschritten”, soPröstler.

In den Sozialberatungsstellen wurde 2008die Aktion “Recht auf ein Girokonto”für KlientInnen mit der “Zweiten Bank”als Partner wieder erfolgreich durchge-führt. Ein schwer zu lösendes Problembleiben indessen die Energiekosten. Auf-grund steigender Energiekosten, langerAbrechungszeiträume und veralteterElektrogeräte, die einen hohen Strombe-

darf aufweisen, konnten die finanziellenÜberbrückungshilfen der Sozialbera-tungsstellen nur bei wenigen Hilfesu-chenden effektiv Not lindern.

In der Beratungsstelle GENEA für Schwan-gere, werdende Väter und Eltern wurde2008 eine KlientInnenbefragung im Sinnder Qualitätssicherung durchgeführt. DieBefragung ergab, dass Erwerbslosigkeitdas häufigste und größte Problem derKlientInnen ist. 78% der Befragten wa-ren mit der telefonischen Erreichbarkeitsowie den Wartezeiten auf einen Terminzufrieden, doch fast ebenso viele Befrag-te wünschten sich längere Öffnungszei-ten. Über die Beratung selbst äußertensich die Befragten sehr zufrieden: 96%fühlten sich in ihrer Situation ernst ge-nommen und 92% sehr respektvoll be-handelt, dennoch fanden 53% die ange-botene Aushilfe für nicht ausreichend.“Ein Beleg dafür, dass der Ausbau unse-rer Hilfsangebote notwendiger ist dennje”, so Inge Pröstler.

FAMILIEN IN KRISENArbeitslosigkeit, ein erkranktes Kind oder teure Heizkosten: Wo auch immer eineNotsituation ihren Anfang nimmt, in Familien leiden alle Beteiligten mit. Die Caritasder Erzdiözese Wien hilft durch Beratung, Unterstützung und Therapie.

Caritas Jahresreport 15

Beratungen der GENEA fürSchwangere, werdende Väterund Eltern

Euro an Überbrückungshilfenwurden von den Sozialbera-tungsstellen ausgezahlt.

Menschen wurden in den Familienzentren betreut.

Einsatzstunden der Familienhil-fe und Familienhilfe PLUS

3.384

657.000

1.211

38.811

“Für unsereKlientInnen ist

einkontinuierliches

Angebot wichtig.”

HILFE

FAMILIEN2008

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In der AusländerInnenhilfe ist die Caritasder Erzdiözese Wien auf unterschied-lichen Ebenen aktiv: Im Asylzentrumwerden AsylwerberInnen aus aller Weltrechtlich beraten und Grundversorgungs-leistungen im Auftrag des Fonds SozialesWien ausgezahlt. In acht Flüchtlingshäu-sern und zwei betreuten WGs für unbe-gleitete minderjährige Flüchtlinge woh-nen hunderte Menschen, im MigrantIn-nenzentrum in Wien und in der Migrant-Innenberatung in Niederösterreich be-kommen Aufenthaltsberechtigte Hilferund um die Themen Wohnen und Ar-beiten. In allen Einrichtungen geht esauch darum, die Menschen bei ihrem In-tegrationsprozess zu unterstützen.

Jenen eine Stimme zu geben, die sonstnicht gehört werden, ist ein weiteresPuzzlestück in der Arbeit der Ausländer-Innenhilfe. Die politische und öffentlicheDebatte war auch 2008 vorallem von den Themen In-tegration und Bleiberechtgeprägt. Unter dem Titel“Herausforderung Integra-tion” präsentierte Caritas-direktor Michael Landau als Entsandterder Katholischen Kirche gemeinsam mitVertretern der größten Kirchen und Reli-gionsgemeinschaften Österreichs im Jän-ner gemeinsame Positionen.

Plädiert wurde für die Anerkennung derWürde jedes Menschen, für einen Para-digmenwechsel – weg vom Schüren derÄngste, hin zu einem lösungsorientiertenDialog, der Chancen und Probleme be-nennt. Neben dem Recht auf Familienle-ben, der Forderung nach einer fairen so-zialen Absicherung wurden auch Bil-dung, adäquate Wohnverhältnisse, dieMöglichkeit zur politischen Partizipationsowie der Zugang zur Staatsbürgerschaftthematisiert. Die Harmonisierung von

Aufenthalt und Beschäftigung war einweiteres Schwerpunktthema 2008. “Werlegal hier lebt, soll auch legal hier arbei-ten dürfen”, so Landau.

Bei einer hochkarätig besetzten Fachta-gung zum Thema Integration, zu derInnenminister Günther Platter in dieBrunnenpassage geladen hatte, plädierteder Caritasdirektor für ein “Gesamtkon-zept Integration”. Integration ist eineQuerschnittsmaterie, in diesem Sinne for-derte er im November 2008 gemeinsammit Diakonie Direktor Michael Chalupkaein eigenes Staatssekretariat Integration.

Ein Thema, das 2008 ebenfalls öffentlichund medial sehr emotional diskutiertwurde, war das Bleiberecht. “Die Debat-te hat deutlich gemacht, dass es um kon-krete Menschen, mit einem Namen, ei-nem Gesicht, einem Schicksal und einer

Geschichtegeht”, soLandau.Doch diemediale Fo-kussierung

auf eine Familie dürfe nicht in Verges-senheit geraten lassen, dass es eine syste-matische Lösung geben müsse, so Land-au weiter. Gefragt seien klare, transparen-te Kriterien, ein nachvollziehbares, objek-tives Verfahren und ein Instanzenzug.

Ein Gnadenrecht, wie es bestanden hat,sei schlicht ein Armutszeugnis für einenRechtsstaat. Diese Einschätzung teiltewohl auch der Verfassungsgerichtshof,der im Juni entschied, dass ein rechts-staatliches Verfahren sowie ein Antrags-recht der Betroffenen einzuführen sei.

Mit einem großen Fest wurde der Welt-flüchtlingstag 2008 erstmals in der Brun-nenpassage gefeiert. Am Tag des EM-

Spiels Türkei gegen Kroatien kamenhunderte Menschen auf den Yppenplatz,um eine Lesung von Peter Henisch zuhören, zur Musik von Ernst Molden feat.Walther Soyka am Akkordeon, MikaVember & Band sowie der WienerTschuschenkapelle zu tanzen und zufeiern. Mit dem Fest wurde auf jeneMenschen aufmerksam gemacht, die ihreHeimatländer verlassen müssen.

Ein innovatives Projekt der Flüchtlingsbe-treuung und Integrationsarbeit inNiederösterreich konnte im Herbst 2008gestartet werden. Im Projekt “Neuland”,finanziert aus Mitteln des europäischenFlüchtlingsfonds und des Bundesministe-riums für Inneres, werden Menschen, dieals Flüchtlinge nach Österreich gekom-men sind, mit Menschen, die hier leben,zu Tandems zusammengespannt. EinZiel des Projektes ist es, die Isolationaufzubrechen, unter der viele Flüchtlingeleiden. Im Tandem lernen Österreicher-Innen und Flüchtlinge einander kennen,können voneinander lernen.

VONEINANDER LERNENJenen eine Stimme zu geben, die sonst nicht gehört werden, ist ein wichtiger Teilder Arbeit der Caritas der Erzdiözese Wien für AsylwerberInnen und Menschenmit Migrationshintergrund in Österreich.

Plätze in Flüchtlingshäusern

Plätze für unbegleitete minder-jährige Flüchtlinge in betreutenWGs

Beratungsgespräche mit Migrant-Innen und AsylwerberInnen

MigrantInnen, meist in sozialenNotlagen, leben in 300 betreuten@home-Startwohnungen.

organisierte, freiwillige Heimrei-sen durch die Rückkehrhilfe derCaritas der Erzdiözese Wien

81925

86.000

750

688

“Wer legal hier lebt, soll auch

legal hier arbeitendürfen.”

Caritas Jahresreport 17

ASYL

MIGRATION2008

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Caritas Jahresreport 19

Betagte Menschen mit altersbedingtenpsychischen Veränderungen benötigenim besonderen Maße vertrauensvolle Be-ziehungen und Zuwendung. “Heute wis-sen wir, dass positive und negative Erleb-nisse in Nervenzellverbindungen abge-speichert werden. Es geht darum, gezieltmit den positiven Erinnerungen der Be-wohnerInnen zu arbeiten”, erklärtDGKS Ruth Weininger. Sie leitet das Pro-jekt “Kongruente Beziehungspflege”, das2008 in den Pflegehäusern der Caritas derErzdiözesen Wien startete. Dieser Ansatzermöglicht es, in der Pflege Vertrauen auf-zubauen und Schwierigkeiten zu lösen.

Grundlage dafür ist, die Lebensgeschichtebetagter Menschen sehr genau zu ken-nen, um im Pflegealltag schöne Bedeu-tungen zu wiederholenund zu verstärken. Wer-den positive Erinnerun-gen geweckt, werdennachweislich unter ande-rem das GlückshormonDopamin oder das Ver-trauenshormon Oxytozin ausgeschüttet.Die Personen sind ausgeglichener undvertrauensvoller. “Viele der Bewohnerstrahlen mehr Lebensfreude aus, eineBewohnerin spricht wieder mehr, eineandere isst teilweise wieder selbststän-dig”, schildert Weininger.

Im Haus St. Bernadette in Breitenfurtwiederum setzte man sich mit einem Er-nährungs-Projekt das Ziel, Menschenwieder fürs Essen zu begeistern. Was injungen Jahren Genuss bereitet hat, wirdim Alter oft zur unangenehmen Pflicht-übung. Durch Rücksichtnahme auf dieVorlieben und Wünsche und auf wissen-schaftliche Erkenntnisse zum Thema Er-nährung wurde bei einem großen Teilder TeilnehmerInnen die Balance imNahrungshaushalt deutlich verbessert.

Einen weiteren Schwerpunkt setzten dieCaritas Senioren- und Pflegehäuser inder Auseinandersetzung mit dem Leitbild“Würde des Menschen – Leitbild leben”.Rund 800 MitarbeiterInnen aller Berufs-gruppen nahmen an 60 interprofessio-nellen Workshops teil. Die Ergebnissewerden künftig den Alltag in den Häu-sern auf vielfältige und bunte Weise ver-ändern und die Umsetzung des Leitbil-des in die Praxis sichern.

Die Caritas betreut ältere, pflegebedürfti-ge und kranke Menschen je nach indivi-dueller Lebenssituation – von stationärerLang- und Kurzzeitpflege, über teilstatio-näre Tagesbetreuung und Betreutes Woh-nen bis zu stundenweiser Pflege daheimund Hilfe im Alltag. Wenn ein Leben zu

Hause ohne intensi-ve Betreuung nichtmehr geht, ver-mittelt der Caritas-verein “RundumZuhause Betreut”Betreuungskräfte

für eine legale 24h-Betreuung.

Ausgebaut wurde vor allem mobile Ergo-und Physiotherapie in Niederösterreich,die nach Unfällen, Operationen oderKrankheiten die körperliche Leistungs-fähigkeit erhalten und verbessern, funk-tionelle Störungen verringern und dieSelbstständigkeit fördern soll. Wurden imJahr 2007 noch rund 2.300 Therapiestun-den geleistet, so waren es 2008 bereitsüber 6.000 Stunden. Caritas-Kundin Ka-tharina Hintermeier, 86 Jahre, erzählt:“Ich wohne am Land und das nächstePhysikalische Institut liegt fast eineAutostunde entfernt. Da ich nach derHüft-OP nicht gehfähig war, hätte ichmir einen Krankentransport zur Physio-therapie organisieren müssen. Dank derCaritas konnte ich meine Übungen ge-

zielt unter fachlicher Anleitung daheimmachen.”

Mit Erfolg wurde die “Senioren- und Pfle-geberatung im Supermarkt” in Zu-sammenarbeit mit INTERSPAR einge-führt. Ab September konnten sich Se-niorInnen und Angehörige vor und nachdem Einkaufen über mobile Betreuungund Pflege Zuhause informieren. ImSchnitt nutzten 20 Menschen das Ange-bot. Aufgrund der großen Nachfrageund des positiven Echos wird die Bera-tungsinitiative 2009 weitergeführt undauf mehrere Standorte in Niederöster-reich ausgedehnt.

Was im Pflegesystem fehlt, sind leistbareAngebote für jene, die mehr als die eta-blierten mobilen Dienste aber wenigerals eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung be-nötigen. Hier sieht die Caritas dringen-den Handlungsbedarf seitens der Politik.Derzeit sind mehr als 3 Stunden Haus-krankenpflege am Tag für viele Men-schen nicht leistbar, weil die entspre-chenden Förderungen fehlen.

Damit Menschen in Würde alt werden kön-nen, braucht es einen flächendeckendenAusbau von leistbaren, flexiblen und viel-fältigen Unterstützungs- und Entlastungs-angeboten – von Halbtages-, Tages- undNachtbetreuungsangeboten über stunden-weise Betreuung bis hin zur Angehörigen-beratung. Mit der verbesserten Einstufungvon Menschen mit Demenzerkrankungensowie von Kindern und Jugendlichen mitBehinderung wurde 2008 eine langjährigeCaritasforderung erfüllt, die jährliche in-dexgebundene Anhebung des Pflegegel-des steht weiterhin aus.

Am Welthospiztag am 11. Oktober er-innerte die Caritas, dass die Hospiz- undPalliativversorgung für Menschen am

BEZIEHUNGEN PFLEGENZur Pflege und Betreuung gehört fachliche und menschliche Kompetenz. In ihrenSenioren- und Pflegehäusern und mit mobilen Angeboten ermöglicht die Caritasälteren Menschen ein hohes Maß an Lebensqualität und Selbstbestimmung.

“Viele BewohnerInnen

strahlen einfach wieder mehr

Lebensfreude aus.”

PFLEGE

SENIORINNEN2008

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20

Senioren- und Pflegehäuser mitetwa 1.200 Plätzen in Wien & NÖ

Einsatzstunden im Bereich Betreuen & Pflegen Zuhause

in der letzen Lebensphase begleitete Menschen durch das Mobile Caritas Hospiz

kostet eine psychosoziale Angehörigenberatung.

organisierte 24-Stunden-Betreu-ungen durch den Verein “Rundum Zuhause betreut” in 5 Diözesen

Beratungen zur Legalisierung von Betreuungsverhältnissen

angeschlossene Caritas-Notruf-telefone für allein lebende Menschen in Wien, NÖ und dem Burgenland

12

1 Mio.

1.601

0,-

110

500

2.160

Ende des Lebens – egal ob zu Hause, imSpital oder im Pflegehaus – so selbstver-ständlich gewährleistet sein sollte, wieeine reguläre medizinische Versorgung.Neben dem stationären Bereich ist auchder zügige Ausbau und eine bessere Fi-nanzierung der Mobilen Hospiz- undPalliativteams dringend erforderlich,ebenso ein rechtlicher Anspruch auf dieexistenzielle Absicherung bei der Fami-lienhospizkarenz.

Die Caritas setzt sich in ihrer Arbeit fürein Leben in Würde bis zuletzt ein. AlleCaritas-MitarbeiterInnen in der stationä-ren und mobilen Betreuung absolvierenein Seminar zur Lebens-, Sterbe undTrauerbegleitung. Aufbauend darauf hatmittlerweile die Hälfte aller Mitarbeiter-Innen zusätzlich auch eine Palliativ-Care-Fortbildung abgeschlossen, die unter an-derem schmerzlindernde Pflege umfasst.

Das Mobile Caritas Hospiz betreute inWien und Niederösterreich rund 1.600schwer kranke Menschen in der letzenLebensphase, wobei die Begleitung derAngehörigen über den Tod hinausreicht.Viele Kinder waren von Trauer betroffenund wurden von der Caritas betreut. Fürdiese jungen Betroffenen hat die Caritas2008 ihre Angebote weiter ausgebaut,zum Beispiel mit einer speziellen Trauer-gruppe für Kinder und Erwachsene inWiener Neustadt.

“Je nach Alter gehen Kinder sehr unter-schiedlich mit dem Verlust naher Bezugs-personen um. Ihre Fragen sind direktund unverblümt. Statt die Trauer zu ver-schweigen, sollte Kindern ermöglichtwerden, Emotionen und Ängste kreativzu durchleben”, weiß Ines Pfundner vonder Kontaktstelle Trauer. Sie bietet in en-ger Vernetzung mit dem Mobilen CaritasHospiz Beratung für trauernde Eltern

und Geschwisterkinder, für Familien mitKindern, die einen Elternteil verlorenhaben, aber auch Unterstützung für Leh-rerInnen und Schulklassen bei Todesfäl-len.

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PFLEGE

SENIORINNEN2008

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Caritas Jahresreport 23

Kunst und Kreativität begegnen uns oft inCaritas-Behinderteneinrichtungen. Kunstim Sinne von “Art Brut” (übersetzt“rohe, unverfälschte Kunst”), Kunst alstherapeutische Beschäftigung und Kunst-handwerk werden in den Einrichtungengeschaffen und gelebt.

Freude und Begeisterung werden jeweilsim Tun und am Werk spürbar. Die Be-hinderung rückt in den Hintergrund, imMittelpunkt steht die Einzigartigkeit derKünstlerInnen: Die kraftvollen Bilderdes Retzer Malers Rudi Gschwantner be-geistern, verstören, berühren. Bereits seit1992 ist er Mitglied der KunstgruppeRetz. Er bringt viel Tiefe auf die Lein-wand, erzählt von Freiheitsliebe und un-bändigem Schaffensdrang. Er bevorzugtAcryl und Ölfarben sowie Bildhauerar-beiten aus Lindenholz.

“Ich male fast immer, ich kann nicht an-ders”, sagt die Rannersdorfer KünstlerinSieglinde Drescher. Belebte, bewohnteund farbenprächtige Natur sowie dieLiebe zum Detail kennzeichnen ihre Bil-der. Die Werke von Heinz Siegl zeigenmeist dunkle lineare, buchstabenähnlicheFormen, kontrastiert von hellen, freund-lichen Farben im Hintergrund. Die Wer-ke einiger Künstlerinnen und Künstlerhaben in der österreichischen Kunstsze-ne große Beachtung gefunden. Ihnenwar das erste “Art Brut Gespräch” derCaritas im Oktober gewidmet.

Die Caritas der Erzdiözese Wien begleitetMenschen mit Behinderung auch im Ar-beitsleben. Im Clearing werden Jugendli-che bei der Berufsorientierung unter-stützt. Bei einer integrativen Lehre ste-hen ihnen MitarbeiterInnen der Berufs-ausbildungsassistenz unterstützend zurSeite. 2008 wurde die Integrative Berufs-ausbildung in das Berufsausbildungsge-

setz übernommen. Die Arbeitsassistenzkonzentriert sich auf die Vermittlungund Absicherung von Arbeitsplätzen amersten Arbeitsmarkt. Das Jobcoachingsteht Menschen mit Behinderung im Be-darfsfall direkt am Arbeitsplatz zur Seite.Sowohl Clearing als auch Berufsausbil-dungsassistenz stehen seit 2008 auch jun-gen Menschen mit psychischen Erkran-kungen und Verhaltensauffälligkeiten zurSeite.

Menschen mit Behinderung zählen in wirt-schaftlich schwierigen Zeiten zu den er-sten, die die Auswirkungen zu spüren be-kommen. Doch die verschiedenen Dien-ste zur beruflichen Integration konnten2008 trotz beginnender Wirtschaftskrisemehr Menschen in den ersten Arbeits-markt vermitteln als in den Jahren zuvor!Ein Erfolg, der konkrete Lebenschancenfür Menschen eröffnet: Herr D. konntemit Hilfe der Caritas seinen Berufs-wunsch verwirklichen. Er wollte mit al-ten Menschen arbeiten und hat die Aus-bildung “HelferIn für alte Menschen”absolviert, obwohl er aufgrund einer spa-stischen Lähmung nur eine Hand einset-zen kann. Mittlerweile ist er an seinerArbeitsstelle ein geschätzter Kollege, derseine Arbeit beim Servieren und auf derStation mit viel Geschick und Freund-lichkeit erledigt.

Wenn heute Menschen mit Behinderungals gleichwertige Mitglieder in der Gesell-schaft anerkannt sind, so ist dies der Er-folg einer Jahrzehnte währenden Aufklä-rungs- und Überzeugungsarbeit. Eine in-tellektuelle Behinderung wird heute nichtmehr als Krankheit gesehen. In der allge-meinmedizinischen Versorgung vonMenschen mit Behinderung zeigen sichallerdings noch viele Barrieren, die es zuüberwinden gilt. Diese betreffen vor al-lem Kommunikationsschwierigkeiten

oder mangelndes Verständnis von Ärztenund Krankenpflegepersonal für die be-sonderen Bedürfnisse von Menschen mitintellektueller Behinderung.

Gemeinsam mit dem Dachverband derWiener Sozialeinrichtungen lud die Cari-tas zu einer Fachtagung. Positive Beispie-le aus dem Ausland zeigten möglicheWege, in Workshops wurden Forderun-gen an ein behindertenfreundliches Ge-sundheitssystem formuliert. Mit derSchaffung von speziellen Kompetenzzen-tren für die medizinische Behandlungvon Menschen mit intellektueller Behin-derung in allgemeinen Krankenhäusernoder der Aufnahme von Fortbildungsver-anstaltungen zum Thema Medizin undintellektuelle Behinderung in die Ausbil-dung von ÄrztInnen wären wichtige ersteSchritte getan.

KUNST ALS BRÜCKEKreativität kennt keine Grenzen, von körperlichen oder intellektuellen Behinde-rungen lässt sie sich jedenfalls nicht einschränken. Kunst ist Kommunikation,die Brücken bauen kann.

in Wohngruppen und Wohngemein-schaften in Wien und NÖ begleite-te BewohnerInnen

KlientInnen mobil in der eigenenWohnung durch Wohnassistenz sowie

Menschen in Beschäftigungsthera-pien oder Tagesstätten

KundInnen nutzten die Arbeitsassi-stenz. 149 von ihnen konnten aufeinen Arbeitsplatz vermittelt wer-den.

durch die Berufsausbildungsassi-stenz unterstützte junge Menschen

618

80

641

358

110

TALENTE

BESONDERE2008

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Caritas Jahresreport 25

Die Aktivitäten reichen von Besuchsdien-sten für einsame Menschen über dieUnterstützung Langzeitarbeitsloser bei derWiedereingliederung in den Arbeitsmarktund Jugendarbeit in der youngCaritas bishin zur Geld- und Sachspendensammlung.

Menschen, die unter Einsamkeit leiden,können über die Pfarrcaritas Besuchs-dienste in Anspruch nehmen. Mit demKurs “Ich besuche Dich!” unterstützt dieCaritas die Arbeit von ehrenamtlichenBesucherInnen. Wege aus der Isolationzu finden, Menschen bei der Bewältigungschwieriger Lebenssituationen zu unter-stützen, ist Ziel der Besuchsdienste. “Wirwollen ein beständiger Teil der Vielfaltder Regionen werden und dem oft sehrschmerzvoll erlebten Mangel an Kom-munikation entgegenwirken”, erklärtProjektkoordinator Christoph Gudenus.

BewohnerInnen, die sich bei der Auswahleines Seniorenhauses bewusst für einkirchliches Haus ent-schieden haben, bietetdie Pfarrcaritas spiri-tuelle Begleitung undBeheimatung an. SeitAnfang Jänner sindSeelsorgerInnen inacht Senioren- undPflegehäusern sowie vier Behinderten-einrichtungen der Caritas tätig. Sie habenein offenes Ohr für persönliche und reli-giöse Fragen und Anliegen, stehen auchAngehörigen zur Verfügung. Ein speziel-les Seelsorgekonzept, sowie die Einbin-dung der SeelsorgerInnen in die jeweili-gen Einrichtungen wurden von KlausRieger in Kooperation mit dem BereichSenioren- und Pflegehäuser entwickelt.

Das Projekt jobStart_pfarren in Wien undNiederösterreich bietet seit 9 Jahren be-fristete Arbeitsplätze für langzeitarbeits-

lose Menschen an. TeilnehmerInnen wer-den bei der Caritas Wien angestellt undarbeiten in Pfarren, kirchlichen und ge-meinnützigen Einrichtungen. Gleichzei-tig unterstützen SozialarbeiterInnen beider Beseitigung von Vermittlungshinder-nissen. Bei der Suche nach einem Folge-arbeitsplatz hilft eine “Outplacerin”. Zielder Projekte ist eine dauerhafte (Re-)In-tegration in den ersten Arbeitsmarkt. Inzehn Jahren haben sich 96 Einrichtungen– von Pfarren über Ordensgemeinschaf-ten bis hin zu Bildungshäusern – amProjekt beteiligt und insgesamt 471 lang-zeitarbeitslose Menschen beschäftigt.

Beim 2. youngCaritas LaufWunder bewie-sen 1.200 SchülerInnen ihr Engagementfür Menschen in Not. Die Jugendlichensetzten nicht nur sich selbst in Bewegungsondern motivierten im Vorfeld zahlrei-che Sponsoren, pro gelaufenem Kilome-ter eine gewisse Summe zu spenden. Ins-gesamt absolvierten die TeilnehmerInn-

nen 4.000 Kilo-meter und erlie-fen damit knapp30.000 Euro. DieSpenden kamenEinrichtungender AusländerIn-nenhilfe sowie

HIV/AIDS-Hilfeprojekten in Afrika zu-gute.

Bei der Aktion 72 Stunden ohne Kompro-miss machten rund 5.000 JugendlicheÖsterreich drei Tage lang zum Schau-platz gelebter Solidarität – davon 1.200Jugendliche allein im Großraum Wien.Innerhalb von 72 Stunden wurden ge-meinnützige Aufgaben gelöst, die erstbeim Projektstart genannt wurden –denn “ohne Kompromiss” bedeutetauch, sich ohne Wenn und Aber aufsHelfen und Anpacken einzulassen. In 21

von der Caritas getragenen Projektenwurde Theater gespielt, renoviert, gesam-melt oder gekocht.

Beim Integrationsfußballturnier kick_auffhaben ambitionierte Amateure mit Lei-denschaft den großen EM-Matches kon-kurriert. Auch was das Endergebnis be-trifft gab es Parallelen: Turniersiegerwurde das Flüchtlingshaus Bernardgasse.Die Spiele waren geprägt von Fairnessund der gemeinsamen Freude am Fuß-ball und dadurch für alle TeilnehmerIn-nen ein Gewinn!

NETZ DER NÄCHSTENLIEBEDie Caritasarbeit in den 660 Pfarren der Caritas der Erzdiözese Wien zukoordinieren ist Aufgabe der Pfarr-Caritas.

“72 Stunden ohne Kompromiss: Das

heißt auch ohneWenn und Aber

helfen und anpacken.”

Euro an Spenden konnten bei derNÖ-weiten Caritas-Haussamm-lung mit Hilfe von 800 freiwilli-gen MitarbeiterInnen “fürNiederösterreicher in Not” ge-sammelt werden.

Tonnen Bettwäsche wurden beider letzten großen Sachspenden-sammlung der Caritas zugunstenNotleidender in Serbien, Bos-nien, Kosovo und der Ukraine ge-sammelt.

Menschen stehen in den Pfarrentrauernden Personen zur Seite.15 von ihnen wurden 2008 aus-gebildet.

Personen aus 19 Pfarren nahmenan der Seminarreihe “Nah undFern” zum Thema Migration undIntegration in der Gemeinde teil.

162.000

75

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CARITAS

PFARR2008

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Die Situation in der Ukraine ist derzeit soprekär wie Anfang der 90er Jahre. Dieukrainische Währung Hrivna hat 2008die Hälfte ihres Wertes verloren. Dieweltweite Wirtschaftskrise und Ernteaus-fälle im eigenen Land haben die Preisefür manche Grundnahrungsmittel imletzten Jahr verdoppelt. Ein Liter Öl ko-stet derzeit 2 Euro, ein Kilo Rindfleisch9 Euro. Bei einem derzeit staatlich fest-gesetzten Mindestlohn und einer Min-destpension von 65 Euro pro Monatkönnen sich das viele Menschen nichtleisten: Hunger und Fehlernährung be-sonders bei Kindern sind die Folge.

Das größte Problem der Jugendlichenwiederum ist die Arbeitslosigkeit. Ende2008 wurde darum mit der Unterstüt-zung österreichischer SpenderInnen undFirmen ein Ausbildungszentrum für sozi-al benachteiligte Jugendliche im Straßen-kinderzentrum Kiew eingerichtet. Hierkönnen sich junge Men-schen mit verschieden-sten Berufen vertrautmachen. Je nach Wunschkönnen sie in die BerufeTischlerIn, SchusterIn,SchneiderIn, FriseurInoder InnendekorateurInhineinschnuppern. Berufseignungstestsund Bewerbungstrainings helfen ihnendabei. Zusätzlich machen Computer- undEnglischkurse die jungen HandwerkerIn-nen fit für den Arbeitsmarkt.

Das Projekt wird in enger Kooperationmit dem Jugendarbeitsamt umgesetzt.Das Caritas-Ausbildungszentrum siehtsich als Schnittstelle zwischen Ausbil-dung und Beruf. Lokale Kleinunterneh-merInnen und Firmen kommen ins Zen-trum, stellen ihren Betrieb vor und ladenInteressierte zu einem Praktikum ein.Die SozialarbeiterInnen des Zentrums

helfen den Jugendlichen bei der Jobsu-che. In den Lehrwerkstätten werden auchMöbel, Schuhe und Textilien aus Hilfslie-ferungen repariert und an bedürftige Fa-milien verteilt.

Ebenfalls unter der Wirtschaftskrise leidetder Kosovo, eines der ärmsten LänderEuropas, der mit den Kriegsfolgen undextrem hoher Arbeitslosigkeit kämpfenmuss. Mehr als die Hälfte der kosovari-schen Bevölkerung lebt unter der Ar-mutsgrenze und allein 60% der unter 30-jährigen gehen keiner Beschäftigungnach, da es an Arbeitsplätzen fehlt.

In Zusammenarbeit mit unserer langjähri-gen Partnerorganisation vor Ort – derMutter Teresa Vereinigung – unterstütztdie Caritas Wien-Auslandshilfe das Aus-bildungsprojekt “Bienenzucht als Klein-unternehmen”. Zielgruppe sind Familien,wo ein oder beide Elternteile arbeitslos

sind. Zur Grund-ausstattung, einemBienenzucht-Start-paket, erhalten dieProjektteilnehmer-Innen sechs Mo-nate lang von ein-heimischen Bie-

nenzuchtexpertInnen Ausbildung in denBereichen Bienenzucht, Produktion undGeschäftsführung. Die sechs Großfami-lien, die dieses Angebot 2008 erhielten,sind mit ihrer Honig-Produktion bereitsso erfolgreich, dass sie ihre Bienenstöckebis zu einem Drittel aufstocken konntenund von den Einnahmen leben können.

In Serbien arbeitet die Auslandshilfe mitder Caritas der Erzdiözese Belgrad unddiversen Frauenorganisationen zusam-men. Seit 1999 kooperiert sie eng mit derhumanitären Organisation der serbisch-orthodoxen Kirche, Covekoljublje, zu-

sammen und finanziert seit 2003 dasProjekt “St. Sava´s Classroom”. Mit pro-fessioneller Begleitung betreuen und för-dern ehrenamtliche MitarbeiterInnen inmehreren staatlichen Sozialheimen Kin-der und Jugendliche mit Einzel- undGruppenzusatzunterricht für die Schulesowie für das Leben außerhalb der Hei-me. Koordiniert von einem angestelltenPädagogen geben 70 ehrenamtliche Mit-arbeiterInnen 240 Sozialwaisen in vierBelgrader Kinderheimen kostenlosenNachhilfeunterricht. Darunter befindensich auch StudentInnen, die selbst Sozial-waisen und HeimbewohnerInnen waren.Außerdem werden Computer-, Englisch-und Fotokurse veranstaltet.

Die Caritas engagiert sich seit 2003 in derRepublik Moldau, die als ärmstes LandEuropas gilt. Die Projekte reichen vomHaus St. Stephanus in Stauceni, einerNot-Unterbringungseinrichtung und ei-nem Tageszentrum für obdachlose alteMenschen, über ein Krisenzentrum fürStraßenkinder in Tiraspol bis zu einemJob-Center für Mädchen und junge Frau-en in Chisinau.

KEIN HONIGSCHLECKENDie Auslandshilfe der Caritas der Erzdiözese Wien konzentriert sich auf Süd- undOsteuropa. In enger Kooperation mit lokalen PartnerInnen wird erfolgreich Notbekämpft.

Millionen Euro betrug der Aufwandder Caritas Wien für Auslandspro-jekte 2008. Darunter befinden sichKinder- und Gesundheitszentren,Reha- und Hauskrankenpflege-Pro-jekte u. v. m. Wichtigster Grund-satz dabei ist die enge Zusammen-arbeit mit Hilfsorganisationen vorOrt, da diese die Bedürfnisse derMenschen vor Ort am besten ken-nen.

3,5

“Mehr als die Hälfteder kosovarischen

Bevölkerung lebtunter der Armutsgrenze. ”

Caritas Jahresreport 27

WEIT

WELT2008

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28 Caritas Jahresreport

Karin Göbel war bis zu ihrem letzten Ar-beitstag Religionslehrerin. Die meiste Zeitdavon in Simmering, in der berühmt-be-rüchtigten Hasenleitengasse. “Manchemeiner ehemaligen SchülerInnen habe ichim Tageszentrum St. Josef als KlientIn-nen wiedergetroffen”, erzählt sie. Ihr so-ziales Engagement begann schon kurznach ihrer Pensionierung. “Ich sagte mir,ich gehe nicht Tauben vergiften in denPark”, erzählt sie scherzend. Nachdem siezwei Jahre lang als Sterbebegleiterin arbei-tete, entschied sie sich für das Tageszen-trum St. Josef. “Es ist zwar einerseits sehrerfüllend, wenn man mithelfen kann, dassMenschen mit einem Lächeln auf denLippen sterben können, andererseits ist esauf Dauer doch sehr belastend für dieSeele.” Die Tätigkeit in St. Josef – eineWärmestube für odachlose Menschen –drückt demgegenüber weniger auf das“Gemüt”, ist aber nicht weniger fordernd.

Das große Feld der sozialen Betreuung istihre Hauptaufgabe. Sie ist, wie sie sagt,die “Klagemauer” hier. Sie spricht mitden BesucherInnen, versucht Vertrauenaufzubauen, kümmert sich um besondereFälle. Wie etwa um die Kinder einer Ro-mafamilie, die keinen Zugang zu Schulbil-dung hatten. “Man kann doch die Kinder,egal wie ihre Zukunft in Österreichweitergeht, nicht einfach ihrem Schicksalüberlassen”, sagt sie.

Wo Karin Göbel mit ihren 67 Jahren noch dieEnergien für ihr Engagement hernimmt,erklärt sie mit klaren Worten. “Es istnicht so, dass mir fad in meiner Pensionwäre. Aber ich möchte am Ende meinesLeben sagen können, dass ich gelebt undnicht bloß existiert habe!”

Manfred Buchinger ist Koch und Wirt inBUCHINGERS Gasthaus “Zur AltenSchule” in Riedenthal bei Wolkersdorfund macht Coachings für Küchenchefsvon Großküchen. Der im Weinviertel Ge-borene durchmaß im Laufe seiner gastro-nomischen Karriere die ganze Welt undkochte in allen Erdteilen. Zurück gekehrtzu seinen Wurzeln betreibt er nun seinkleines Gasthaus – vertreten im GuideMichelin – und beschreibt seine Küchemit “ländlich besorgt”. Im ehemaligenSchulgebäude und heutigen Gasthaus“Zur Alten Schule” werden heute wiederLehrlinge ausgebildet. Das Serviceteambesteht aus älteren MitarbeiterInnenknapp am Pensionsalter und darüber, waseine besondere Atmosphäre im Lokal ent-stehen lässt.

Für die Caritas und andere Hilfsorganisa-tionen hat er schon oft zum Kochlöffelgegriffen und auch ein Rezept für Karot-tensuppe beigesteuert. Warum er das tut,beschreibt Manfred Buchinger so: “In ei-ner Zeit, wo die Welt durch Gier in einerKrise sitzt, muss man durch Aufstehen ei-ner Gegenbewegung Kraft zur Wende ge-ben und das beginnt mit kleinen Schritten.Gratis zu arbeiten ist nicht umsonst ...“

Mit ihrer Geldspende haben sie Straßenkin-dern eine Betreuung und Obdach ge-schenkt. Sie haben sterbenden Menschenim Hospizbereich eine tröstende Handgereicht oder jungen Obdachlosen einenNeubeginn in Caritashäusern ermöglicht.

Manche von ihnen haben auch Zeit ge-schenkt. Sie waren dabei, als die Besucher-Innen der Essensbusse Hunger hatten undhaben Suppe ausgegeben. Sie waren mitdem Louise-Bus unterwegs und habenkranke Menschen auf der Straße medizi-nisch versorgt oder mit den BewohnerIn-nen in Seniorenhäusern Karten gespielt.

Andere wiederum haben Möbel und Klei-dung in den carlas vorbeigebracht. Viel-leicht hätten sie die Sachen noch imInternet verkaufen können. Doch sie ha-ben sich anders entschieden und sie derCaritas geschenkt, damit anderen gehol-fen werden kann. 2.500 dieser “Glücksen-gel“ haben ein Weihnachtsgeschenk fürMenschen eingekauft, die Weihnachten inder Caritas feierten.

Wir alle möchten in einer Welt leben, diesich durch ein menschliches Antlitz aus-zeichnet. In einer Welt, die von Rücksichtund Liebesfähigkeit geprägt ist, in derHilfsbereitschaft am Nächsten eineSelbstverständlichkeit ist. Den erstenSchritt dorthin leisten die vielen Spender-Innen mit ihrer Tatkraft, mit ihrer im All-tag verankerten Nächstenliebe.

Ihnen gilt der Dank der Caritas der Erzdiö-zese Wien, dass sie mitgestalten, dass ihreTaten sichtbar sind in unserer Welt.

Zehntausende Menschen ha-ben im Vorjahr ihr Vertrauender Caritas geschenkt unddie Caritashilfe mitgetragen.

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Caritas Jahresreport 29

Vor 10 Jahren sah das Leben von HassanIbrahim völlig anders aus. Damals lebte erals Asylwerber in verschiedenen Pfarrenim Rahmen der Aktion “Mobiles Not-quartier”. “Wir mussten das Quartier je-den Morgen verlassen und konnten erstabends zurückkehren. Also mussten wiruns den ganzen Tag in der Kälte herum-treiben”, erzählt er. Sein nachdenklicherBlick verrät, dass er viele, wohl kaum nurangenehme Erinnerungen an diese Zeithat.

Sein Asylverfahren verlief positiv, alles an-dere wäre eine himmelschreiende Unge-rechtigkeit gewesen, denn Hassan Ibra-him floh vor den bürgerkriegsähnlichenZuständen in seiner Heimat Somalia. Daszum Teil sogar mit einem schlechten Ge-wissen, denn der gelernte Arzt, der seinStudium zum Teil in Mos-kau durchführ-te und neben seiner Muttersprache flie-ßend Russisch, Arabisch und Englischspricht, wollte immer einen Beitrag fürsein Land leisten.

Das Leben hatte anderes für ihn geplant,an seiner Einstellung hat das aber nichtsgeändert. Heute ist er Arzt in Ausbildungim Krankenhaus Hietzing und erlebt je-den Tag, “dass auch viele Menschen hier-zulande Not leiden.” Für ihn ist es selbst-verständlich zu helfen, durch seinen Be-ruf – und privat. Während der Krise inDarfur war er als freiwilliger Helfer einhalbes Jahr im Sudan und für die Caritasspendet er monatlich. Das hat wenigermit Dankbarkeit für sein Aufnahmelandzu tun, sondern weil das für ihn eineSelbstverständlichkeit ist. “Was bleibt uns,wenn wir nicht füreinander da sind”, sagter.

54 Jahre. So lange schon währt die Freund-schaft zwischen Stefanie Rachbauer und Tru-de Bsirske. “1955 haben wir uns in einemLondoner Krankenhaus bei der Ausbildungkennengelernt”, erzählt Stefanie Rachbauer.Seither haben sie vieles in ihrem Leben ge-meinsam gemacht. Beide sind Mütter undversuchen ihrem fortgeschrittenen Alter diesonnigsten Seiten abzugewinnen.

Sonne ist auch das Stichwort für StefanieRachbauers kleine Wohnung im 10. Ge-meindebezirk, wo sich die beiden Damenoft treffen – trotz des beschwerlichenAufstiegs in dendritten Stock ohneLift. Für StefanieRachbauer und auchTrude Bsirske ist daseine körperlicheHerausforderung,die beide Damenaber mit liebenswer-tem Sportsgeist an-nehmen: “So bleiben wir wenigstens inForm”, scherzen sie.

Was die beiden Damen ebenfalls miteinan-der verbindet, ist ihre Großzügigkeit. Ge-meinsam unterstützen sie die Arbeit derCaritas Wien seit vielen Jahren. Und zwarMonat für Monat. Aber dazu gibt es lautStefanie Rachbauer nicht viel zu sagen:“Mein Gott, das ist ja selbstverständlich.”

Das Dienstagsteam beim Canisibus ist einekunterbunt zusammengewürfelte Gruppevon StudentInnen über EDV-Techniker-Innen bis hin zu KindergartenpädagogIn-nen oder InstallateurInnen. “Hauptsäch-lich aber sind es StudentInnen aus unter-schiedlichsten Studienrichtungen”, erzähltElisabeth Drabek, die Koordinatorin derEssensbusse. Nicht nur BesucherInnender FH Sozialarbeit, sondern auch ange-hende JuristInnen oder DolmetscherIn-nen sind vertreten.

Aber was bewegt die ehrenamtlichen Hel-ferInnen zu ihrem Engagement? “Sie ver-bringen gerne die Freizeit gemeinsam,viele haben neue Freunde ins Team ge-bracht oder dort gefunden”, so Elisabeth

Drabek. Sie sind alsonicht nur ein Team,sondern auch Freund-Innen – und das schonseit mehreren Jahren.“Ich finde es schön,dass der Canisibus-Ge-danke schon beim ge-meinsamen Kochenbeginnt, nicht erst bei

der Essensausgabe”, so die Koordinato-rin. Für sie sind die ehrenamtlichen Mit-helferInnen das “Herz des Projektes”,ohne sie würde es nicht gehen – und dasses in diesem Fall so freundschaftlich undseit Jahren kontinuierlich geschieht, istum so schöner. “Die Ehrenamtlichen ma-chen das Projekt zu dem, was es ist”, soElisabeth Drabek abschließend.

HELDINNEN

ALLTAGS2008

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30 Caritas Jahresreport

Sozialberufe sind Zukunftsberufe. Deshalbbildet die Caritas der Erzdiözese Wienan ihren Schulstandorten engagierteMenschen ab 17 Jahren zu Sozialbetreu-erInnen auf Fach- oder Diplomniveauaus, wobei sich SchülerInnen auf Alten-,Familien-, Behindertenarbeit oder Be-hindertenbegleitung spezialisieren kön-nen. AbsolventInnen sind geschult inder ganzheitlichen und alltagsnahen Be-treuung und Entlastung von Menschen,die aufgrund von Alter, Behinderungoder familiären Krisen Unterstützungbenötigen. In Wien und Wiener Neu-stadt bietet die Caritas darüber hinaus 3-jährige Fachschulen für soziale Berufe(FSB) ab 14 Jahren, die als Überbrük-kung zwischen Pflichtschule und einerAusbildung im Gesundheits- oder Sozi-albereich dienen. Die Höhere Lehran-stalt für wirtschaftliche Berufe in der

Seegasse mit Schwerpunkt Sozialma-nagement kombiniert eine fundierte so-ziale Ausbildung mit wirtschaftlichemKnow-How und schließt mit Matura ab.

Die Akademie für Sozialmanagement(ASOM) in Trägerschaft der CaritasWien hat sich aufdie Weiterbildungvon Führungskräf-ten im Sozial undGesundheitsbereichspezialisiert. Hierstudieren laufendetwa 150 Führungskräfte aus ganzÖsterreich und aus allen Bereichen sozi-aler Arbeit.

2008 konnte die tausendste Absolventingefeiert werden. Die Kardinal-König-Akademie der Caritas in Wien in Zu-

sammenarbeit mit den Jesuiten entwik-kelt Lehrgänge zur Aus- und Weiterbil-dung insbesondere in den FachbereichenHospiz und Palliative Care. Das Bil-dungsangebot der Caritas umfasstweiters Heimhilfe-Lehrgänge, außerdemwird die Aufschulung von HeimhelferIn-

nen zu PflegehelferInnenund weiter zu diplomier-ten Pflegekräften aktivunterstützt.

MIT KOMPETENZ UND HERZ In drei Schulzentren in Wien und Wiener Neustadt mit insgesamt rund 900 SchülerInnenlegt die Caritas Wert auf einen optimalen Mix aus Theorie und Praxis.

“2008 konnte die tausendste

Absolventingefeiert werden.”

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Caritas Jahresreport 31

CARITAS DER ERZDIÖZESE WIEN1160 Wien, Albrechtskreithgasse 19-21Tel. 01/878 [email protected]

Direktor: Msgr. DDr. Michael Landau

Geschaftsführung: Dr. Werner Binnenstein-BachsteinMag. Alexander Bodmann

Behinderteneinrichtungen: Sonja Weiklstorfer

Mobile Dienste:Thomas-Peter Siegl

Soziale Arbeit: Mag.a Bettina Schörgenhofer

Senioren- und Pflegehäuser: Dipl. BWin(FH) Carmen Rist

Pfarr-Caritas: Dr. Rainald Tippow

BERATUNG & HILFE FÜR INLÄNDERINNEN

FAMILIENHILFE1050 Wien, Siebenbrunnengasse 44, 2. StockTel. 01/544 37 51

FAMILIENZENTRUM WIEN1050 Wien, Wiedner Hauptstraße 140Tel. 01/481 54 81

FAMILIENZENTRUM WIENER NEUSTADT2700 Wiener Neustadt, Baumkirchner Ring 7Tel. 026 22/2 80 85

FAMILIENZENTRUM BADEN2500 Baden, Wassergasse 16Tel. 02252/25 93 22

SOZIALBERATUNG WIEN1050 Wien,Wiedner Hauptstraße 140Tel. 01/545 45 02

GENEA SCHWANGERENBERATUNG1050 Wien,Wiedner Hauptstraße 140Tel. 01/545 32 98

SOZIALBERATUNG NÖ NORD1210 Wien, Steinheilgasse 3Tel. 01/257 56 11

SOZIALBERATUNG NÖ SÜD2700 Wiener Neustadt, Wiener Straße 62Tel. 0 26 22/2 27 39-0

P7 – WIENER SERVICE FÜR WOHNUNGSLOSE 1020 Wien, Pazmanitengasse 7Tel. 01/892 33 89

BERATUNG & HILFE FÜR AUSLÄNDERINNEN

ASYLZENTRUM1090 Wien, Mariannengasse 11Tel. 01/427 88

FLÜCHTLINGSBETREUUNG & INTEGRATIONSARBEIT NÖStützpunkt NÖ Nord2100 Korneuburg, Hauptplatz 67Tel. 022 62/623 55

Stützpunkt NÖ Süd2700 Wiener Neustadt,Wiener Straße 56Tel. 0 26 22/830 20

MIGRANTINNENZENTRUM1160 Wien, Lienfeldergasse 75-79Tel. 01/310 98 08

RÜCKKEHRHILFE1090 Wien, Altes AKH, Alserstrase 4/Hof 1Tel. 01/897 52 21

SOZIALDIENST AM FLUGHAFENFlughafen Wien-SchwechatTel. 01/70 07-32401

SOZIALÖKONOMISCHE PROJEKTE & SPENDENLAGER

CARLA MITTERSTEIG1050 Wien, Mittersteig 10Tel. 01/505 96 37

CARLA NORD1210 Wien, Steinheilgasse 3Tel. 01/259 99 69

CARLA TRANSPORTCENTERMöbelabholungen, RäumungenTel. 01/256 98 98

SOZIALÖKONOMISCHE PROJEKTE1050 Wien, Mittersteig 10Tel. 01/587 59 10

JOBSTART 1210 Wien, Steinheilgasse 3Tel. 01/258 68 86

RESTAURANT INIGO1010 Wien, Bäckerstraße 18Tel. 01/512 74 51

SENIOREN- & PFLEGEHÄUSER

Zentrale Information Wien und NÖTel. 01/878 12-340

MOBILE DIENSTE & HOSPIZ

BETREUEN UND PFLEGEN ZUHAUSEZentrale Information für Wien und NÖ Tel. 01/878 12-360

Notruftelefon, Tel. 01/ 545 20 66

PSYCHOSOZIALE ANGEHÖRIGENBERATUNGTel. 0664/825 22 58

VEREIN RUNDUM ZUHAUSE BETREUT 24-Stunden-BetreuungTel. 0810/24 25 80

CARITAS HOSPIZMobiles Hospiz Wien und NÖ, Tageshospiz1230 Wien, Erlaaer Platz 4Tel. 01/865 28 60

BEHINDERTENEINRICHTUNGEN

Zentrale Information für Wien und NÖ Wohnen, Beschäftigung, Schule, berufliche Integration Tel. 01/878 12-332

SOZIALPSYCHIATRISCHES ZENTRUM WIEN1050 Wien, Wiedner Hauptstraße 105Tel. 01/544 44 79

PSYCHOSOZIALES ZENTRUM & CLUB2700 Wiener Neustadt, Grazer Straße 52Tel. 02622/28 7 88-0

TAGESZENTRUM WIENER NEUSTADT2700 Wiener Neustadt, Wiener Straße 62Tel. 02622/275 18

SCHULEN & LEHRGÄNGE

CARITAS AUSBILDUNGSZENTRUM1090 Wien, Seegasse 30Tel. 01/317 21 06-0

SCHULE FUR SOZIALBETREUUNGSBERUFE1030 Wien, Mechelgasse 7Tel. 01/214 25 80

FACHSCHULE FUR SOZIALBERUFE2700 Wiener Neustadt,Grazer Straße 52Tel. 0 26 22/2 38 47

AKADEMIE FÜR SOZIALMANAGEMENT1130 Wien, Kardinal-König-Platz 3Tel. 01/803 98 69

KARDINAL-KÖNIG-AKADEMIE1130 Wien, Kardinal-König-Platz 3Tel. 01/804 75 93

BRUNNENPASSAGE1160 Wien, Brunnengasse 71/YppenplatzTel. 01/890 60 41

PFARR-CARITAS1010 Wien, Stephansplatz 6Tel. 01/515 52-3678

FREIWILLIGENARBEITTel. 01/259 20 49

AUSLANDSHILFE1160 Wien, Albrechtskreithgasse 19-21Tel. 01/87812-313 bzw. -314

Alle Adressen unter Informationen unterwww.caritas-wien.at

ORTE

ADRESSEN2008

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... lassen sich weder in Zahlen noch in Geld ausdrücken. Die wahren Erfolge heißen Mut, Zuversicht, Neubeginn, Wür-de, Wertschätzung, Aufmerksamkeit, Nächstenliebe, Respekt,

Miteinander. Dafür steht die Caritas, dafür arbeitet sie. Aller-dings geht auch das nicht ohne Geld, ohne Ihr Geld. Der

Unterschied ist, für die Caritas ist Geld kein Selbstzweck: Die Caritas wandelt Ihr Geld in Menschlichkeit um.

CARITAS DER ERZDIÖZESE WIEN PSK 2.060.000