Jahresbericht 2007 über den Stand der Drogenproblematik in Europa Name, Ort, Datum und Uhrzeit.

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Jahresbericht 2007 über den Stand der Drogenproblematik in Europa Name, Ort, Datum und Uhrzeit

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Jahresbericht 2007 über den Stand der

Drogenproblematik in Europa

Name, Ort, Datum und Uhrzeit

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Neueste Meldungen zum Drogenproblem in Europa

• Überblick über das Drogenphänomen in Europa in 29 Ländern

• Daten und Analysen: europaweit und nach Ländern aufgeschlüsselt

• Neueste Tendenzen sowie Maßnahmen

• Ausgewählte Themen: • Drogen und Straßenverkehr• Drogenkonsum bei Jugendlichen im Alter

unter 15 Jahren• Kokain- und Crack-Konsum: ein

zunehmend wichtiges Thema im Bereich der öffentlichen Gesundheit

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Mehrsprachiges Informationspaket

Jahresbericht 2007: Als Druckfassung und online in 23

Sprachen• http://www.emcdda.europa.eu/events/2007/annualreport.cfm

• Zusätzliches online verfügbares Material in Englisch:

• Ausgewählte Themen • Statistisches Bulletin• Länderspezifische Datenprofile • Nationale Reitox-Berichte

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Teil I: Jahresbericht – Überblick 2007

• Nach einem mehr als zehnjährigen Anstieg des Drogenkonsums scheint sich die Lage in Europa jetzt zu stabilisieren.

• Heroinkonsum und injizierender Drogenkonsum im Allgemeinen weniger populär.

• Cannabiskonsum stabilisiert sich; in einigen Ländern gibt es Anzeichen für eine sinkende Popularität unter jüngeren Menschen.

• Kokainkonsum nimmt wieder zu; Rekordzahlen bei den Sicherstellungen von Kokain.

• HIV: Insgesamt ist eine positive Entwicklung zu verzeichnen, doch etwa 3.500 Neuinfektionen unter injizierenden Drogenkonsumenten im Jahr 2005.

• Hohe Zahl drogenbedingter Todesfälle.

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Cannabiskonsum stabilisiert sich

• Rund 70 Millionen Erwachsene in der EU (zwischen 15 und 64 Jahren) haben in ihrem Leben Cannabis probiert. Rund 23 Millionen haben es in den letzten zwölf Monaten konsumiert.

• Nach einem stark ansteigenden Cannabiskonsum in den 1990er Jahren weisen die Daten darauf hin, dass sich der Konsum insgesamt stabilisiert und in einigen Ländern rückläufig ist.

• Bei den Ländern mit hohem Konsum haben sich die Prävalenzraten stabilisiert; sie sind in Spanien rückläufig und in der Tschechischen Republik, in Frankreich und im Vereinigten Königreich um etwa 3 – 4 Prozentpunkte gesunken.

• Daten für Länder mit mittlerem Konsum zeigen eine Stabilisierung in Dänemark und in den Niederlanden.

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Abbildung GPS-4: Trends bei der Prävalenz von Cannabis bei jungen Erwachsenen (im Alter von 15 – 34 Jahren) in den letzten zwölf Monaten, gemessen anhand nationaler Erhebungen

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Anzeichen für eine sinkende Popularität unter jüngeren Menschen

• Unter den jüngeren Cannabiskonsumenten im Vereinigten Königreich (zwischen 16 und 24 Jahren) sank der Konsum während der letzten zwölf Monate von 28,2 % im Jahr 1998 auf 21,4% im Jahr 2006.

• Schulumfrage in Spanien (14- bis 18-Jährige): der Konsum während der letzten zwölf Monate sank von 36,6 % im Jahr 2004 auf 29,8 % im Jahr 2006.

• Cannabiskonsum unter jüngeren Erwachsenen (15 – 34 Jahre) steigt in Ungarn, der Slowakei und Norwegen, doch ist der Anstieg in der Regel gering.

• Eine Ausnahme bildet Italien. Die Prävalenz des Cannabis-konsums bei jungen Erwachsenen stieg von 12,8 % im Jahr 2003 auf 16,5 % im Jahr 2005 an.

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Abbildung GPS-10: Prävalenz des Cannabiskonsums in den letzten zwölf Monaten, aufgeschlüsselt nach Altersgruppen im Vereinigten Königreich, gemessen anhand nationaler Erhebungen in der Bevölkerung

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Das Augenmerk richtet sich auf den intensiven Cannabiskonsum

• Laut Drogenbericht konsumiert zwar nur ein relativ geringer Anteil der Cannabiskonsumenten die Droge regelmäßig und intensiv.

• Dennoch ist laut Bericht hiervon eine „signifikante Zahl von Menschen“ betroffen.

• 18 % der 70 Millionen Erwachsenen, die in ihrem Leben Cannabis probiert haben, haben die Droge in den letzten 30 Tagen konsumiert – über 13 Millionen.

• Etwa 1 % der europäischen Erwachsenen (rund 3 Millionen Menschen) konsumieren die Droge täglich oder fast täglich.

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Behandlungsnachfragen wegen Cannabisproblemen

• Zwischen 1999 und 2005 hat sich die Zahl der Europäer, die eine Behandlung wegen Cannabis nachfragten, etwa verdreifacht.

• Die Zahl der neuen Behandlungsnachfragen wegen Cannabisproblemen stieg von 15.439 auf 43.677 Patienten an.

• Im Jahr 2005 entfielen 29 % aller neuen Behandlungsnachfragen auf Cannabispatienten.

• In Europa werden jetzt innovative Maßnahmen entwickelt, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Cannabiskonsumenten, die die Droge gelegentlich, regelmäßig oder intensiv konsumieren, gerecht zu werden.

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Abbildung TDI-1, Teil ii: Tendenz bei den geschätzten Zahlen neuer Patienten, die sich einer Behandlung unterziehen, nach konsumierter Primärdroge (1999–2005). Tendenz bei den Patientenzahlen nach Primärdroge.

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Kapitel 3, Abbildung 4: Tendenzen beim Muster der Inanspruchnahme von Behandlungsdiensten (1999–2005). Hauptdroge, wegen der Patienten eine Behandlung beantragen, als Prozentsatz aller Anträge.

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Kokainkonsum steigt erneut an

• Dem Jahresbericht 2007 zufolge haben schätzungsweise 4,5 Millionen Europäer (im Alter zwischen 15 und 64 Jahren) in den letzten 12 Monaten Kokain konsumiert.

• Jahresbericht 2006: schätzungsweise 3,5 Millionen Erwachsene.

• Die am zweithäufigsten konsumierte illegale Droge nach Cannabis.

• Vor Ecstasy und den Amphetaminen.

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Zahlen zu Kokain• Rund 12 Millionen Europäer (4 % aller Erwachsnen) haben es

einmal in ihrem Leben probiert.

• Rund 2 Millionen haben es in den letzten 30 Tagen konsumiert, das ist mehr als das Doppelte der Schätzung für Ecstasy.

• In den meisten Ländern, die Daten übermittelt haben, wurde ein Anstieg des Kokainkonsums in den letzten zwölf Monaten unter den jüngeren Erwachsenen (zwischen 15 und 34 Jahren) ermittelt.

• Rund 7,5 Millionen jüngere Erwachsene haben einmal in ihrem Leben Kokain probiert, 3,5 Millionen in den letzten zwölf Monaten, 1,5 Millionen in den letzten 30 Tagen.

• In den Ländern mit der höchsten Prävalenz (Spanien, Vereinigtes Königreich) fiel der jüngste Anstieg gering aus, was auf eine gewisse Stabilisierung der Prävalenz hindeutet. Aus Dänemark und Italien wurde ein erheblicher Anstieg gemeldet.

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Kapitel 5, Abbildung 7: Tendenzen bei der Prävalenz des Kokainkonsums in den letzten zwölf Monaten bei jüngeren Erwachsenen (15 – 34 Jahre)

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Auswirkungen von Kokain auf die öffentliche Gesundheit

• Die steigende Nachfrage nach Behandlungen wegen Kokainproblemen gibt einen Hinweis darauf, inwieweit der Kokainkonsum Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit hat.

• 2005 stand fast ein Viertel (22 %) aller neuen Behandlungs-nachfragen in Europa im Zusammenhang mit Kokain: Das sind insgesamt 33.027 Patienten im Vergleich zu 12.633 im Jahr 1999.

• Die meisten Behandlungsnachfragen konzentrieren sich auf nur wenige Länder: Aus Spanien und den Niederlanden stammen die meisten Berichte über Kokainbehandlungen in Europa.

• Die Behandlungseinrichtungen sind gezwungen, Dienste für ein breites Spektrum an Patienten anzubieten (siehe Ausgewählte Themen, nachstehender Teil II).

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Rekordmenge beschlagnahmten Kokains

• Zwischen 2000 und 2005 stiegen sowohl die Zahl der Sicherstellungen von Kokain als auch die beschlagnahmten Mengen in Europa.

• Im Jahr 2005 wurden bei 70.000 Sicherstellungen 107 Tonnen Kokain beschlagnahmt (das sind über 45 % mehr als im Jahr 2004).

• Auf Spanien entfallen etwa die Hälfte aller Sicherstellungen und die größte beschlagnahmte Menge (48,4 Tonnen im Jahr 2005; 33,1 Tonnen im Jahr 2004).

• Portugal war das Land mit der zweitgrößten beschlagnahmten Menge (18,1 Tonnen im Jahr 2005; 7,4 Tonnen im Jahr 2004).

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Transitrouten

• Kokain gelangt vor allem über die Iberische Halbinsel nach Europa.

• Der Großteil des in Europa sichergestellten Kokains gelangt aus Südamerika oder über Zentralamerika und die Karibik nach Europa.

• Die westafrikanischen Länder werden zunehmend als Transitrouten genutzt.

• Die EU reagiert mit verbesserter Koordination und Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten auf Änderungen der Routen des Drogenhandels.

• Im September 2007 wurde das Maritime Analysis and Operations Centre – Narcotics (MAOC-N) errichtet.

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HIV: insgesamt positive Entwicklung

• Im Jahr 2005 wurden in den meisten Ländern der EU niedrige HIV-Infektionsraten unter injizierenden Drogenkonsumenten festgestellt.

• Mit der Ausdehnung der Dienste konnten die HIV-Epidemien, wie es sie zuvor in Europa gegeben hatte, größtenteils verhindert werden.

• Auch in den Baltischen Staaten kommt es zu einem relativen Rückgang der Neuinfektionen.

• Jedoch etwa 3.500 Neuinfektionen unter injizierenden Drogenkonsumenten in der EU im Jahr 2005.

• Von den EU-Mitgliedstaaten, die Daten melden, weist Portugal die höchste HIV-Übertragungsrate unter injizierenden Drogenkonsumenten auf (± 850 Neuinfektionen im Jahr 2005).

• Bis zu 200.000 injizierende Drogenkonsumenten sind mit HIV infiziert, bis zu 1 Million mit HCV.

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Hohe Zahl drogenbedingter Todesfälle

• Die Überdosierung stellt eine der häufigsten vermeidbaren Todesursachen bei jungen Europäern dar.

• Todesfälle auf einem historisch hohen Niveau: 7.000 – 8.000 Todesfälle durch Überdosierung jährlich, ohne dass bei den neuesten Daten eine rückläufige Tendenz erkennbar ist.

• In letzter Zeit wurde in mehreren Ländern ein Anstieg der Todesfälle verzeichnet. Einen deutlichen Anstieg über 30 % meldeten Griechenland (2003–2005), Österreich (2002–2005), Portugal (2003–2005) und Finnland (2002–2004).

• Europa verfügt über keinen umfassenden Ansatz bei der Prävention von Überdosierungen.

• … und riskiert, die Zielsetzungen zur Reduzierung drogenbedingter Todesfälle zu verfehlen.

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Drogenbedingte Todesfälle (Fortsetzung)

• Zu den Risikofaktoren, die für dieses Problem verantwortlich sein könnten, gehören der polyvalente Drogenkonsum unter Opioidkonsumenten und eine zunehmende Verfügbarkeit von Heroin.

• Die Nachhaltigkeit der insgesamt stabilen Situation bei Heroin in Europa wird durch die wachsende Opiumproduktion in Afghanistan in Frage gestellt.

• Im Jahr 2006 wurden 6.610 Tonnen Opium hergestellt — davon 92 % in Afghanistan.

• Die Schätzungen für die weltweite Heroinproduktion gehen von einem erneuten Anstieg aus: von 472 Tonnen im Jahr 2005 auf 606 Tonnen im Jahr 2006 (UNODC, 2007).

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Kapitel 8, Abbildung 13: Gesamttendenz bei akuten drogenbedingten Todesfällen, 1996–2005 für alle Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen

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Teil II: Ausgewählte Themen – Überblick 2007

Drei eingehende Analysen zusammen mit dem Jahresbericht 2007 veröffentlicht

• Drogen und Straßenverkehr• Drogenkonsum und drogenbedingte Probleme

bei sehr jungen Menschen (unter 15 Jahre)• Kokain- und Crack-Konsum: ein zunehmend

wichtiges Thema im Bereich der öffentlichen Gesundheit

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Drogen und Straßenverkehr (1)

• Nach dem Alkohol sind Cannabis und Benzodiazepine die bei den europäischen Autofahrern am weitesten verbreiteten psychoaktiven Substanzen.

• Übereinstimmende Ergebnisse unabhängig von der Art der Untersuchung (beispielsweise zufallsbedingte oder auf einen Verdacht hin durchgeführte Verkehrskontrollen, in Krankenhäusern, bei Obduktionen).

• Hinsichtlich der Frage, welche der beiden Substanzen weiter verbreitet ist, verteilen sich die Untersuchungen gleichmäßig auf beide Substanzen.

• Ausnahmen: In Finnland, Schweden, Lettland und Norwegen lassen sich Amphetamine bei Autofahrern häufiger feststellen als Cannabis und Benzodiazepine. In Slowenien sind Opioide häufiger anzutreffen als Benzodiazepine.

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Drogen und Straßenverkehr (2)

• Aus Leistungstests geht hervor, dass der Konsum von Cannabis und Benzodiazepinen zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit führt, die je nach Dosis, Verträglichkeit und Zeitablauf nach der Einnahme schwankt.

• Aus Risikobewertungsstudien geht hervor, dass durch eine Kombination dieser Drogen mit Alkohol das Risiko, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden bzw. dafür verantwortlich zu sein, signifikant zunimmt.

• Autofahrer, die Cannabis konsumieren, sind im Allgemeinen männliche Jugendliche, während Autofahrer, die Benzodiazepine verwenden, mittleren Alters und häufig weiblich sind.

• Alkohol ist weiterhin die am weitesten verbreitete Substanz, die auf unseren Straßen Menschenleben gefährdet.

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Drogen und Straßenverkehr (3)

• In vielen Ländern wurden die Gesetze verschärft, die Strafen erhöht oder die nationalen Strategien geändert, um das Problem in Angriff zu nehmen.

• Die rechtlichen Reaktionen in den Ländern auf das Autofahren unter Drogeneinfluss schwanken erheblich von „Nulltoleranz“-Vorschriften (wobei allein schon der Nachweis der Substanz bestraft wird) bis hin zu Vorschriften über die Beeinträchtigung der Rechte (Bestrafung, falls der Betreffende als nicht fahrtüchtig gilt).

• „Nulltoleranz“-Vorschriften für illegale Drogen (beispielsweise Cannabis) wurden in Belgien, Portugal und Schweden (1999) sowie in Frankreich und Finnland (2003) eingeführt.

• In mehreren Ländern wurden Gesetze verabschiedet, nach denen Straßenverkehrskontrollen auf Drogen zulässig sind bzw. definiert werden (beispielsweise durch Speichel- oder Schweißprobe), doch einige Gesetzentwürfe treten erst dann in Kraft, sobald zuverlässige Prüfgeräte vorliegen.

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Drogen und Straßenverkehr (4)• In den meisten EU-Mitgliedstaaten werden über die Massenmedien

Informationskampagnen zu den Gesundheitsrisiken beim Konsum von Substanzen im Straßenverkehr durchgeführt, doch konzentrieren sich diese hauptsächlich auf Alkohol.

• Nur etwa in jedem fünften EU-Land wird spezifisch auf Cannabis und Benzodiazepine abgestellt.

• Drogenspezifische Präventionsprogramme tauchen inzwischen vorrangig in Fahrschulen auf.

• „Standardkampagnen“ verfehlen möglicherweise ihren Zweck (Konsumenten von Cannabis und Benzodiazepinen weisen ganz unterschiedliche Profile auf).

• Viele wissen nichts von den möglichen Auswirkungen von Medikamenten auf die Fahrtüchtigkeit (in fünf Ländern kommen Piktogramme auf Arzneimittelverpackungen zum Einsatz).

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Drogenkonsum bei unter 15-Jährigen (1)• Der illegale Drogenkonsum bei sehr jungen Menschen ist selten,

und der regelmäßige Konsum noch seltener. • Kommt überwiegend in spezifischen Bevölkerungsgruppen vor,

bei denen Drogenkonsum in Verbindung mit anderen psychologischen bzw. sozialen Störungen auftritt.

• Die am meisten konsumierte illegale Substanz ist Cannabis, gefolgt von Inhalanzien (beispielsweise Klebstoff, Aerosole).

• Von den 15- bis 16-jährigen Schülern, die angaben, Cannabis konsumiert zu haben, ist der erste Konsum im Alter von 13 Jahren untypisch (normalerweise 1 % bis 4 %).

• Aus Erhebungen an Schulen geht hervor, dass das tägliche Rauchen im Alter von 13 Jahren in den EU-Ländern zwischen 7 % und 18 % schwankt. Zwischen 5 % und 36 % der Schüler gaben an, in diesem Alter bereits betrunken gewesen zu sein.

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Drogenkonsum bei unter 15-Jährigen (2)

• Nur wenige unter 15-Jährige unterziehen sich einer Drogentherapie (weniger als 1 % aller Patienten).

• Vermittlung durch die Familie, Sozialdienste bzw. durch die Strafrechtspflege.

• Die große Mehrheit, die sich einer Behandlung unterzieht, tut dies wegen primären Cannabiskonsums und in geringerem Maße wegen des Konsums von Inhalanzien.

• Unter 15-Jährige, deren Familienangehörige psychoaktive Substanzen konsumieren, weisen bekanntlich ein höheres Risiko des frühen Drogenkonsums auf (mindestens 28.000 Patienten leben in der Drogentherapie mit ihren Kindern zusammen).

• 2005 wurden 18 drogenbedingte Todesfälle bei unter 15-Jährigen in

Europa gemeldet (0,2 % aller derartigen Todesfälle).

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Drogenkonsum bei unter 15-Jährigen (3)

• Die auf sehr junge Drogenkonsumenten abzielenden Maßnahmen reichen von allgemeinen Präventionsmethoden (beispielsweise in Schulen bzw. Gemeinden) bis zu frühzeitigen Maßnahmen (beispielsweise Beratung), wenn ein Verdacht auf Konsum besteht.

• Dazwischen liegen präventive Maßnahmen, die auf Hochrisiko-Gruppen (beispielsweise gefährdete Familien) zugeschnitten sind.

• In den meisten EU-Ländern gelten Maßnahmen zur Verhinderung des frühzeitigen Konsums legaler Substanzen als Prävention gegen illegalen Drogenkonsum im späteren Leben.

• In mehreren Ländern führt die Förderung des Konsums illegaler Drogen durch Jugendliche zu hohen Strafen.

• Der Verkauf illegaler Drogen in der Nähe von Schulen bzw. an Orten, an denen sich Jugendliche aufhalten, wird ebenfalls streng bestraft.

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Kokain- und Crack-Konsum (1)

Große Besorgnis in den letzten Jahren hinsichtlich

• der Zunahme beim Kokainkonsum in Freizeiteinrichtungen sowie in einigen europäischen Ländern bei Jugendlichen generell;

• des gleichzeitigen Konsums von Kokain und Heroin, der bei problematischen Opioidkonsumenten häufiger auftritt;

• des problematischen Crack-Konsums. Dieses Problem bleibt zwar selten, ist jedoch bei bestimmten Randgruppen in einigen Bereichen Besorgnis erregend.

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Kokain- und Crack-Konsum (2)

• Zu den nachteiligen gesundheitlichen Auswirkungen des Kokainkonsums gehören: Herz-Gefäß- und Hirngefäßerkrankungen sowie neurologische Symptome.

• Das Risiko einer toxischen Wirkung von Kokain wird möglicherweise durch den gleichzeitigen Konsum anderer Substanzen (beispielsweise Alkohol, Heroin) beeinflusst.

• 2005 wurden etwa 400 kokainbedingte Todesfälle verzeichnet – Todesfälle aufgrund einer rein pharmakologischen Überdosierung sind relativ selten.

• Kokainbedingte Todesfälle werden möglicherweise zu niedrig ausgewiesen.

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Kokain- und Crack-Konsum (3)

• Es bedarf flexibler Behandlungsdiensten, die auf die spezifischen Bedürfnisse sehr unterschiedlicher Kokainkonsumenten ausgerichtet sind und darauf reagieren können.

• Derzeit existieren keine wirksamen Medikamente, die den Kokainkonsumenten helfen, abstinent zu bleiben bzw. den Konsum zu verringern.

• Kokainkonsumenten, die sich in einer Behandlung befinden, erhalten

im Allgemeinen verordnete Arzneimittel wie Antidepressiva oder Benzodiazepine, um die Symptome (Angstgefühle, Depression) zu lindern.

• Neue Entwicklungen: Experimentelle therapeutische Mittel zur Verringerung der Entzugssymptome bzw. der Sucht haben sich in klinischen Versuchen als geeignet erwiesen. Eine Immunotherapie für die Kokainabhängigkeit durch einen Kokain-Impfstoff (TA-CD) wird derzeit erforscht.

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Es gilt jetzt, Fortschritte anzuerkennen

• Europa ist jetzt mit einer komplexeren und heterogeneren Drogensituation konfrontiert als vor einem Jahrzehnt.

• Es gilt aufzuzeigen, wo sich intelligente Investitionen bezahlt machen.

• Der Drogenkonsum hat sich in vielen wichtigen Bereichen stabilisiert, wenn auch auf historisch hohem Niveau – in einigen Fällen ist vorsichtiger Optimismus angebracht.

• Dramatischer Anstieg bei den Investitionen der Länder in Maßnahmen zur Prävention, Behandlung und Schadensminimierung sowie bessere Zusammenarbeit bei der Angebotsreduzierung.

• Die Bewertung der Fortschritte ist jetzt – im Vorfeld einer Phase der Reflexion über die jüngsten Ergebnisse – von entscheidender Bedeutung. 2008 wird die EBDD zur Evaluierung des EU-Aktionsplans zur Drogenbekämpfung und des Überprüfungsprozesses der Sondersitzung der UN-Generalversammlung beitragen.