Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes...

8
Bioland Südtirol Jahresbericht 2016 www.bioland-suedtirol.it 1 Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige Niederthorstr. 1, 39018 Terlan Telefon: 0471 – 1964100 Email: [email protected] www.bioland-suedtirol.it

Transcript of Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes...

Page 1: Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes Risiko-Management vorweisen kann (Randreihen zu konventionellen Nachbarn werden

Bioland Südtirol Jahresbericht 2016

www.bioland-suedtirol.it 1

Jahresbericht 2016

Bioland Verband Südtirol Alto Adige Niederthorstr. 1, 39018 Terlan Telefon: 0471 – 1964100 Email: [email protected] www.bioland-suedtirol.it

Page 2: Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes Risiko-Management vorweisen kann (Randreihen zu konventionellen Nachbarn werden

Bioland Südtirol Jahresbericht 2016

www.bioland-suedtirol.it 2

Mitgliederentwicklung

Aktuelle Zahlen (Stand Dez. 2016)

Anzahl Erzeugerbetriebe/Mitglieder

Anzahl Verarbeiter/Lizenznehmer

2012 501 30

2013 517 27

2014 519 31

2015 541 28

2016 590 21 Viele Neumitglieder 2016 Einen Mitgliederzuwachs wie kaum einmal zuvor gab es im Jahr 2016, als neue ordentliche Bioland-Mitglieder konnten wir 49 Betriebe netto aufnehmen, das sind 10 mehr als im Jahr zuvor. Durchwegs wieder aus dem Obstbausektor, doch auch in der Viehwirtschaft sprechen sich die Vorteile einer Bioland-Mitgliedschaft herum. Dort ist vor allem die weitere Verarbeitungs- und Wertschöpfungskette das Thema, ein Bereich den wir als absolut unterrepräsentiert und ausbaufähig ansehen.

Geschäftsstelle Terlan

Im letzten Jahr hat sich das Mitarbeiter-Team in der Geschäftsstelle Terlan neu aufgestellt und konsolidiert. Zu Beginn des Jahres 2016 kamen Dietmar Battisti als Umstellungsberater für Obst- und Weinbau hinzu, im April die Publizistin Christine Helfer als Mitarbeiterin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit in Mutterschaftsvertretung von Karoline Terleth. Christian Kofler konnte seine Tätigkeit als Berater für Vieh- und Milchwirtschaft ausbauen, Reinhard Verdorfer wurde vom Vorstand als neuer Geschäftsführer bestätigt; Jana Gavorova betreut die Mitglieder, steuert die Verwaltungsaktivitäten und wird auf das neue Buchhaltungssystem in Koordination mit Bioland Deutschland umrüsten. Jüngstes Team-Mitglied ist Daniele Piscopiello als Berater für Imkerei, Beerenobst und Gemüsebau, einen Bereich, den er von Dietmar Battisti übernommen hat; dieser wird dafür die Biodiversitäts- und Ökologieberatung mit neuen Kräften weiterbetreiben.

7 Gründe, warum es sich lohnt Bioland Mitglied zu sein

1. Informationen an die Mitglieder In insgesamt 10 Rundbriefen, die an alle Mitglieder und Verarbeiter verschickt wurden, berichtete der Bioland Verband Südtirol 2016 über die aktuellen Neuerungen und Vorgänge rund um die biologische Landwirtschaft in Südtirol. Die Mitteilungen wurden etwas personalisiert, neu sind die Rubriken „Drei Fragen an…“ sowie der Kommentar des Geschäftsführers; insgesamt ist der Rundbrief ein Instrument, um in der Bioszene in Südtirol auch über den Tellerrand zu schauen und sich über die Aktivitäten jener Gruppen zu informieren, in denen man selbst nicht beteiligt ist. 2. Sammelbestellungen und Servicematerial Im Jahr 2016 organisierte der Bioland Verband rund 18 Sammelbestellungen von biologischen Produktionsmitteln wie Kartoffelpflanzmaterial, Saatgut, Zucker und Imkereiprodukten, sowie für ökologische Maßnahmen wie Nistkästen und Heckenpflanzen. Mit der Organisation und Bestellung von den verschiedenen Servicematerialien, die vom Bioland Servicehandel angeboten

Page 3: Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes Risiko-Management vorweisen kann (Randreihen zu konventionellen Nachbarn werden

Bioland Südtirol Jahresbericht 2016

www.bioland-suedtirol.it 3

werden, wird der professionelle Marktauftritt der Mitglieder unterstützt: Mit Hofschildern, Verpackungsmaterial, Visitenkarten und Aufklebern kann der Kunde ein ansprechend verpacktes Bioland Produkt vorfinden und am Warenzeichen auch gleich die Produktionsqualität erkennen. Zudem wurden neue Bioland Südtirol T-Shirts aus Biobaumwolle mit neuem Logo organisiert.

3. Umstellungskurs Für Neumitglieder und Interessierte organisierte der Bioland Verband im März einen eintägigen Umstellungskurs in Terlan. Die Teilnehmer erhielten dort alle wichtigen Informationen rund um den Biolandbau – von der geschichtlichen Entwicklung, über Hintergründe und Ziele der biologischen Landwirtschaft, die gesetzliche Situation, die Bioland Richtlinien und die Verbandsstrukturen von Bioland, bis hin zur Biokontrolle von Abcert. 4. Umstellungsberatung und Grundberatung Ein wichtiger Schwerpunkt der Verbandstätigkeit ist die Beratung von interessierten Südtiroler Bauern, die ihre Wirtschaftsweise auf Bio umstellen und Mitglied beim Bioland Verband werden möchten. Nach einem meist sehr ausführlichen, telefonischen Vorgespräch findet eine Umstellungsberatung vor Ort statt, bei der die meisten Fragen der Umsteller beantwortet werden können. Die Umstellungsberatung wurde 2016 von Reinhard Verdorfer, Christian Kofler und Dietmar Battisti durchgeführt. Im Jahr 2016 haben insgesamt 96 Besuche auf umstellungsinteressierten Viehwirtschaftsbetrieben stattgefunden. Davon sind 23 Betriebe Bioland Mitglieder geworden; von diesen Umstellern waren die meisten Milchviehbetriebe, aber es gibt auch zunehmend Mutterkuhbetriebe die sich für eine Umstellung entscheiden.

An Obstbau-Betrieben wurden ca. 36 Hofbesuche mit ausführlicher Umstellungsberatung realisiert. Im Anschluss daran konnte Bioland ebenso viele Neumitglieder aufnehmen. Der Großteil der weiteren Grundberatung der Bioland Mitglieder wird telefonisch vom Bioland Büro aus geleistet und nimmt einen nicht unwesentlichen Anteil der Arbeitszeit ein. Dies beinhaltet vor allem Fragen zu den Richtlinien, zu rechtlichen Hintergründen, Förderungen, korrekten Meldungen der Flächendaten und Flächenänderungen, der Auslobung von Bioprodukten aber nicht zuletzt auch zu Produktionstechniken in den verschiedenen landwirtschaftlichen Kulturen. 5. Ökologie- und Naturschutzberatung Mit dem Ausscheiden von Karoline Terleth aus dem Bioland-Team ist gleichzeitig auch der Bereich Ökologie und Naturschutz eine Zeit lang ungedeckt gewesen. Nun haben wir mit Dietmar Battisti wieder einen Ansprechpartner für diesen Bereich bei Bioland Südtirol. Die Teilzeitstelle von 20 Stunden wurde durch eine Finanzierung der Autonomen Provinz Bozen ermöglicht. Der Naturschutz wird damit wieder aktiv vorangetrieben, vor allem soll der Biodiversitäts-Check als Instrument für Bioland-Mitglieder effizient und breiter aufgestellt nutzbar gemacht werden, als Bewertungsmaßstab für gute ökologische Praxis. 6. Tier und Warenbörse: Neu als „Marktplatz“ Als Marktplatz kommt nun die Tier- und Warenbörse mit Angeboten und Gesuchen via Mail ins Haus. Insgesamt 23mal wurden die aktuellen Inserate zeitnah an alle Bioland-Betriebe geschickt, ebenso monatlich im Rundbrief veröffentlicht. Das Angebot wird inzwischen als Grundlage für die Genehmigung des Zukaufs von konventionellen Tieren bei Nichtverfügbarkeit von Biotieren herangezogen. Innerhalb der Gruppe der tierhaltenden Betriebe ist es die effizienteste Art zu kommunizieren, aber auch Angebote für Obstbauern sind im Marktplatz zu finden.

Page 4: Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes Risiko-Management vorweisen kann (Randreihen zu konventionellen Nachbarn werden

Bioland Südtirol Jahresbericht 2016

www.bioland-suedtirol.it 4

7. Gruppentreffen Die verschiedenen Bioland Fachgruppen (Imker, Beeren, Gemüse, Viehwirtschaft, Schafe und Ziegen, Obstbau, Weinbau, Ökologie) treffen sich regelmäßig, um Erfahrungen auszutauschen und sich näher kennen zu lernen. Oft wird das Gruppentreffen mit einem Betriebsbesuch verbunden, so wie zum Beispiel beim Weinbaustammtisch, der dreimal stattfand, auch die Imker kamen dreimal im Jahr zu einem Treffen zusammen.

Weiterbildung und Wissen

Bioland Seminar 2016: Solidarische Landwirtschaft und Bayerns „BioRegio2020“ Ein umfangreiches und dichtes Programm gab es an den zwei Tagen des Bioland Seminars am 21. und 22. Jänner 2016 im Haus Lichtenstern am Ritten. Neben den fachspezifischen Beiträgen gab es mit der Solidarischen Landwirtschaft sowie der bayrischen Bio Region 2020 zwei Schwerpunkte.

Das Münchner "Kartoffelkombinat" startete als solidarisches Landwirtschaftsprojekt 2012 mit 40 Haushalten und wuchs auf 800 Haushalte, sprich ca. 2.000 Menschen an. Über regelmäßige Newsletter und freiwillige Treffen oder "Mitmach-Aktionen" sind die Konsumenten laufend informiert und können sich ihre Kartoffel- und Gemüsekiste wöchentlich an fixen Stellen abholen. Eine ähnliche Aktion hat Bioland Bauer Franz Laimer in Dorf Tirol an seinem sehr vielfältigen Hof 2015 ins Leben gerufen. Er ist somit ein Pionier für Südtirol, der die Solidarische Landwirtschaft auf seinem Hof verwirklicht. Rund 20 Haushalte (darunter auch 1 Hotel) beteiligten sich an dem Projekt und erhielten wöchentlich ein "Kistl" mit allerlei saisonalen Produkten. So konnte Franz Laimer sich sein Einkommen übers Jahr sichern und die Konsumenten bekamen einen direkten Bezug zu "ihren" Lebensmitteln.

Ein weiterer Höhepunkt am Seminar 2016 war der Vortrag von Anton Dippold, Leiter des Referats Agrarpolitik vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium, zum Thema „BioRegio 2020“. Er erklärte, wie Bayern sein Ziel von 20% Bio bis 2020 erreichen will.

Kartoffeltag im Pustertal mit Christian Landzettel Imkertreffen am Ritten

Page 5: Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes Risiko-Management vorweisen kann (Randreihen zu konventionellen Nachbarn werden

Bioland Südtirol Jahresbericht 2016

www.bioland-suedtirol.it 5

Eindrücke vom Bioland Seminar 2016

Lehrfahrten, Kurse und Workshops Bioland organisiert regelmäßig verschiedene Lehrfahrten und Fortbildungsangebote für die jeweiligen Fachgruppen: Die Exkursion der Bioland Gruppe Obstbau führte 2016 ins Alte Land nach Hamburg, um die Praktiken der Obst-und Beerenbauer im hohen Norden kennenzulernen; in die Steiermark fuhren die Südtiroler Weinbauern auf ihrer Exkursion. Der jährlich stattfindende Bioland Südtirol Kartoffeltag fand im Pustertal im Juni mit Bioland Kartoffelberater Christian Landzettel statt. Eine Weiterbildung zum Karfiol gab es im Vinschgau. Für die Viehwirtschaftler gab es im Mai 2016 einen Stallbauworkshop im Bioland Büro Terlan, die Schafe- und Ziegentagung fand im Februar beim Moserhof im Ahrntal statt und das Thema Fleischvermarktung wurde bei einigen Treffen angeschoben, um 2017 aktiv umgesetzt werden zu können. Beim Lehrgang für Bodenpraktiker arbeiteten Bioland Südtirol und die Arbeitsgemeinschaft für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise zum ersten Mal konkret an einem Projekt zusammen. Von November 2016 bis August 2017 erhalten Biobauern gründliche Einblicke in Theorie und Praxis der Bodenbearbeitung und-beschaffenheit in fünf Modulen.

Auf Exkursion ins Weinbaugebiet Steiermark Bodenpraktikerlehrgang wird präsentiert

Page 6: Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes Risiko-Management vorweisen kann (Randreihen zu konventionellen Nachbarn werden

Bioland Südtirol Jahresbericht 2016

www.bioland-suedtirol.it 6

Märkte, Messen, Veranstaltungen

Biolife 2016 Der Bioland Verband Südtirol war auch in diesem Jahr mit einem großen Ausstellungsstand auf der Biolife Bozen vom 10. bis 13. November 2016 vertreten. Gemeinsam mit 22 Mitgliedern, Verarbeitern und Partnern wurde die ganze Vielfalt an lokalen Produkten und landwirtschaftlichen Methoden gezeigt: Kräuter, Wein, Apfelsaft und Äpfel, Getreide und Imkerei, Beeren und Käse, Bier etc. Die Kontrollstelle ABCert war vertreten, ebenso Ethical Banking sowie die Südtiroler Gesellschaft für Gesundheitsförderung. Auf dem Programm während der Messetage standen einige wichtige Veranstaltungen: So wurden die Pioniere und Gründungsmitglieder des Verbandes anlässlich der 25-Jahr-Feier geehrt; die ehemalige Ökologieberaterin von Bioland Karoline Terleth stellt ihr Buch „Alles Bio! Südtirol“ vor. Die Biolife Messe ist zur wichtigsten italienischen Plattform für regionale Bioprodukte geworden und die im vergangenen Jahr 42.000 Besucher verzeichnete, mit über 260 kleinen und mittleren italienischen und ausländischen Unternehmen. Bio-Märkte Der Bioland Verband organisiert, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern (z.B. Südtiroler Gesellschaft für Gesundheitsförderung und Bund Alternativer Anbauer) verschiedene Bio-Märkte. 2016 fanden das Biologische Erntefest in Brixen und das Erntedankfest des Südtiroler Bauernbundes am Bozner Waltherplatz statt, an denen wir mit einem eigenenStand vertreten waren. Organisatorisch unterstützt wurden auch das Herbstbiofest in Neumarkt sowie das 25-jährige Jubiläum des Berufsbildungszentrums Gärtnerei Gratsch. Auf diesen Märkten bekommen die Mitglieder die Möglichkeit den Konsumenten direkt ihre Produkte zu verkaufen und dabei die Hintergründe ihrer biologischen Wirtschaftsweise vorzustellen. 25 Jahre Bioland Verband Südtirol Auf der Biolife-Messe feierte Bioland Südtirol seine 25-jährige Bestandsgeschichte, die 1991 mit rund zehn Obstbauern begonnen hat. Sämtliche Gründungsmitglieder und Alt-Obmänner waren zur Feier gekommen; in einer moderierten Runde wurde von den Anfängen erzählt und so manche Anekdote zum besten gegeben. Es war ein schönes und würdiges Treffen, ein Blick zurück, der Motivation für die Zukunft brachte.

Die Bio-Pioniere auf der Biolife Messe: Vor 25 Jahren steckte die Biolandwirtschaft noch in den Kinderschuhen

Page 7: Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes Risiko-Management vorweisen kann (Randreihen zu konventionellen Nachbarn werden

Bioland Südtirol Jahresbericht 2016

www.bioland-suedtirol.it 7

Buchpräsentation Alles bio! Südtirol Zum erstenmal der Öffentlichkeit wurde der Bio-Führer von Karoline Terleth während der Biolife-Messe vorgestellt. Erschienen im Folio Verlag und in italienischer Sprache bei Morellini Editori versammelt “Alles bio! Südtirol” Bauernhöfe, Hotels, Restaurants, Hofschenken und Bioläden, kurz sämtliche Adressen in Südtirol die sich der Produktion und dem Verkauf von Bioprodukten widmen.

Sommerklausur bei Rosa Terzer Die Sommerklausur des Bioland Verbandes fand heuer bei Rosa Terzer in Kurtatsch statt. Es trafen sich die Mitarbeiter, der Vorstand sowie die Fachgruppenvertreter um die praktische Zukunft des Verbandes zu besprechen: die Messen und Märkte 2017, die Vorstandswahlen im März 2017, die weiteren Sommergespräche und andere Veranstaltungen.

Politische Verbands-Arbeit

Bio(land)-Agrarpolitik – Luft nach oben! Der politische Kontakt nach Bozen zur Abteilung Landwirtschaft ist geprägt von regelmäßigen und offenen Gesprächen. Der Bioland Verband Südtirol hat sich 2016 in Politik und Medien dafür eingesetzt, die Landwirtschaft in ihrer Gesamtheit in Richtung ehrlicher Nachhaltigkeit zu beeinflussen. Dazu gab es beispielsweise einen in der Bioland Geschichte einmaligen Auftritt eines Bioland Obmanns in der RAI-Südtirol Sendung "Pro und Contra" gegen den Landesrat für Landwirtschaft. Es war eine sachliche Diskussion, in der unser Obmann in seiner ruhigen Art mit guten Argumenten überzeugte. In weiteren politischen Treffen mit Landesrat Schuler ging es in erster Linie um das Thema Abdriftschutz der bio-bäuerlichen Betriebe. Das Problem von nicht-biologischen Rückständen auf unseren Produkten ist in Südtirols kleinstrukturierter Landwirtschaft ständig präsent. Die Regelung des italienischen Staates, nicht mehr als 0,01 mg/kg (gesetzliche Nachweisgrenze) eines nicht-biologischen Wirkstoffes auf einem Bio-Produkt zuzulassen, macht die Sache nicht einfacher. Während der Obstbau ein entsprechendes Risiko-Management vorweisen kann (Randreihen zu konventionellen Nachbarn werden konventionell abgeliefert), sind ähnliche Konzepte in anderen Kulturen, wie Grünland, Ackerbau, Gemüsebau und Imkerei noch in politischer Diskussion. Für den Bioland Verband Südtirol ist diese komplexe Situation nur zu lösen, wenn der ehrliche politische Wille besteht, das Verursacherprinzip anzuwenden. Wer den Schaden übernimmt, wenn der Verursacher nicht auffindbar ist, soll und muss die Politik entscheiden. Der Steuerzahler soll es auf jeden Fall nicht sein und der Bio-Bauer auch nicht! Das Bio-Konzept des Südtiroler Bauernbundes wurde von uns im letzten Jahr intensiv mit begleitet. Bioland Südtirol war von Beginn an bei den strategischen Besprechungen eingeladen und es fand ein konstruktiver und lösungsorientierter Annäherungsprozess zwischen dem Südtiroler Bauernbund und dem Bioland Verband Südtirol statt. Wie diese Entwicklung weiter geht, ist schwer einzuschätzen. Es eint die gemeinsame Erkenntnis, dass der Bio-Anbau für Südtirols Landwirtschaft eine interessante Perspektive darstellt. Neben marktwirtschaftlichen Überlegungen ist es die Hauptaufgabe des Bioland Verbandes Südtirol Netzwerke zu bilden und Philosophie, Produkt-Qualität und Werte in der Diskussion hoch zu halten.

Page 8: Jahresbericht 2016 Bioland Verband Südtirol Alto Adige · Während der Obstbau ein entsprechendes Risiko-Management vorweisen kann (Randreihen zu konventionellen Nachbarn werden

Bioland Südtirol Jahresbericht 2016

www.bioland-suedtirol.it 8

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Kommunikation auf verschiedenen Ebenen Mit der Publizistin Christine Helfer wurde die Stelle Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation ab April 2016 halbtags (20 Stunden) neu besetzt. Im letzten Jahr wurden die Kontakte zur Presse gut gepflegt, vor allem auf RAI Südtirol konnten etliche TV- und Radioberichte sowie Interviews platziert werden, z.B. zu den Bodenpraktikern, beim 25 Jahre Jubiläum, Biolife. Auch der ORF Südtirol berichtete über uns. Die Pressemitteilungen waren zumeist politischer Natur und betrafen zum Beispiel Glyphosat, den Flughafen, Unterstützung von Landtagsabgeordneten Paul Köllensperger, die Mensa-Initiative der Grünen im Landtag, die Pflanzenschutz-Offensive von EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann in Brüssel und zuletzt die Apistox Studie der Laimburg. Hierzu gab es ein ausführliches Interview auf salto.bz – die Blogarbeit soll demnächst auch auf andere Onine-Portale ausgedehnt werden. Ein neuer Facebook-Account ermöglicht uns, gezielte kurze und vor allem bebilderte Nachrichten in der Online-Community zu streuen. Dazu kommen längere recherchierte Geschichten zum Biolandbau, Stallbau und Tierwohl, den Umstellern im Thementeil des Bioland Magazins sowie im Südtiroler Landwirt. Im Bioland Magazin sind wir zudem über die monatlichen Aktiv-Regional-Seiten mit kürzeren Texten vertreten. Der Rundbrief geht monatlich an alle unsere Mitglieder hinaus, ebenso aktuelle emails mit Veranstaltungshinweisen zu den Kursen, Lehrgängen und Seminaren oder wichtigen Mitteilungen. Ein weiterer Kommunikationskanal ist die Bio-in-Südtirol-Homepage, auf der ebenfalls aktuelle Meldungen, Kurse und Veranstaltungen veröffentlicht werden.

Geschäftsstelle: Wir sind für Euch da!

Mitarbeiter 2016 und ihre Aufgabenbereiche Reinhard Verdorfer: Geschäftsführung

Tel. 0471 1964101, E-Mail: [email protected] Jana Gavorova: Assistenz Geschäftsführung, Mitgliederbetreuung

Tel. 0471 1964100, E-Mail: [email protected] Dietmar Battisti Beratung und Betreuung Obstbau- Weinbau, Ökologie und Artenschutz

Tel. 0471 1964102, E-Mail: [email protected]

Christian Kofler: Beratung und Betreuung Vieh- und Milchwirtschaft, Grünland Tel. 0471 1964103, E-Mail: [email protected]

Daniele Piscopiello: Beratung und Betreuung Gemüse- und Ackerbau, Imkerei, Beerenobst Tel. 0471 1964105, E-Mail: [email protected] Christine Helfer: Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Tel: 0471 1964104, E-Mail: [email protected]