Jahresbericht Forstrevier 332 „Sigriswil“ · Durch die Mindernutzung von Holz und den...

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Geschäftsbericht 2016 Einleitung Das Berichtsjahr 2016 entspricht einem normalen Jahr. Der befürchtete Käferbefall blieb wegen des nass-kühlen Sommers weitgehend aus. Schäden durch Naturereignisse blieben aus. Der Rundholzpreis verharrte weiterhin auf tiefem Niveau. Die Nachfrage der Sägereien nach Rundholz war gut, ebenfalls der laufende Abtransport. Im Umfeld kämpfen einige Forstbetriebe mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und haben zum Teil Personal entlassen. Dank laufender Anpassung unserer Strukturen können wir uns im Markt weiterhin behaupten.

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Geschäftsbericht 2016

Einleitung Das Berichtsjahr 2016 entspricht einem normalen Jahr. Der befürchtete Käferbefall blieb wegen des nass-kühlen Sommers weitgehend aus. Schäden durch Naturereignisse blieben aus. Der Rundholzpreis verharrte weiterhin auf tiefem Niveau. Die Nachfrage der Sägereien nach Rundholz war gut, ebenfalls der laufende Abtransport. Im Umfeld kämpfen einige Forstbetriebe mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und haben zum Teil Personal entlassen. Dank laufender Anpassung unserer Strukturen können wir uns im Markt weiterhin behaupten.

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Inhaltsverzeichnis

1 Schutz vor Naturgefahren ............................................................................................................. 3

1.1 Schutzwaldpflege .................................................................................................................. 3

1.2 Gerinneprojekte (Holzerei) .................................................................................................. 3

1.3 Felsstürze Justistal ............................................................................................................... 4

2 Wohlfahrt und Erholung ............................................................................................................... 5

3 Holzproduktion .............................................................................................................................. 5

3.1 Nutzung im Gemeindewald Sigriswil ................................................................................. 5

3.2 Nutzung Privatwald Gemeindegebiet Sigriswil ................................................................ 5

3.3 Gesamtnutzung Gemeinde Sigriswil ................................................................................. 5

3.4 Preisentwicklung ................................................................................................................... 6

3.5 Pflanzungen ........................................................................................................................... 6

3.6 Jungwaldpflege ..................................................................................................................... 6

3.7 Wald und Wild ....................................................................................................................... 7

4 Natur und Umwelt .......................................................................................................................... 7

4.1 Artenförderung ...................................................................................................................... 7

4.2 Neophytenbekämpfung ........................................................................................................ 8

5 Arbeiten für Dritte (Unternehmerleistungen) .............................................................................. 8

6 Strassenprojekte ........................................................................................................................... 9

6.1 Wegwiederherstellungsprojekte ......................................................................................... 9

6.2 Periodischer Unterhaltsprojekte ......................................................................................... 9

7 Forstschutz .................................................................................................................................... 9

8 Forstrechnung ............................................................................................................................... 9

8.1 Hauptpositionen, Aufwand und Ertrag ............................................................................... 9

9 Nahwärmeverbund Schärmtanne .............................................................................................. 10

9.1 Rechnungsabschluss ......................................................................................................... 10

9.2 Neuanschlüsse Nahwärmeverbund ................................................................................. 11

10 Personelles................................................................................................................................... 11

10.1 Lernende im Forstbetrieb .................................................................................................. 11

11 Ausblick ........................................................................................................................................ 11

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1 Schutz vor Naturgefahren

1.1 Schutzwaldpflege

Im Jahr 2016 wurden auf dem Gemeindegebiet Sigriswil 7 Hektaren Schutzwald in 3 Projek-ten behandelt. Den Handlungsbedarf und die geforderten Massnahmen wurden durch die Projektvorgaben NaiS (Nachhaltigkeit im Schutzwald) festgelegt. Für die Sicherheitsverant-wortlichen Stellen ( Einwohnergemeinde und Tiefbauamt ) entstanden keine Restkosten.

Ort Gemeinde Trägerschaft Naturgefahr Fläche ha

Howald Sigriswil FB-Sigriswil Lawinen 3.93

Breitenacher Sigriswil FB-Sigriswil Lawinen 2.74

Lanterschwand Sigriswil FB-Sigriswil Lawinen 0.49

Total

7.16

1.2 Gerinneprojekte (Holzerei)

Ort Gemeinde Trägerschaft Volumen in m3

Schwendigraben Sigriswil FB-Sigriswil 59

Bühlgraben Sigriswil FB-Sigriswil 138

Mühlebächli/ Stadlengraben Sigriswil FB-Sigriswil 625

Sagibach Teuffenthal FB Sigriswil 102

Total

924

Unterspülte Bäume und erodierte Hänge im Mühle-

bächli Schwanden.

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1.3 Felsstürze Justistal

Im Frühling und Sommer ereigneten sich im Justistal zwei Felsstürze.

Abruchstelle Bärglischopf Am 28.5.2016 fand am Bärglischopf ein grösserer Felsturz (ca. 30m 3) statt. Mehrere bis zu 2/3 Kubikmeter grosse Blöcke gelangten über den Forstweg und lagerten sich im Schutzwald ab; vorderster Block ca. 50 Höhenmeter oberhalb der Grönstrasse. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Naturgefahren (ANG) wurde eine Gefährdungsermittlung gemacht und die nö-tigen Massnahmen in die Wege geleitet:

Messstation einrichten für die Überwachung der instabilen Felspartie (FBS/ANG)

Kleine Felsräumung der instabilen Blöcke nahe der Ausbruchnische (ANG)

Forstschutzmassnahmen (FBS)

Querbäume unterhalb vom Gefahrenpotenzial (FBS noch offen) Abbruchstelle Obere Bode Am 13.7.2016 ereignete sich unterhalb vom Niederhorn ein Felssturz. Die bis zu 1.5 m3 grossen Blöcke kamen erst unterhalb der Grönstrasse zum Stillstand. Die Gefahrenermitt-lung fand wiederum mit der Abteilung Naturgefahren statt. Folgende Massnahmen wurden anschliessend ausgeführt:

Sprengung eines Felsblocks oberhalb der Grönstrasse (ANG/FBS)

Forstschutzmassnahmen (FBS)

Belagschäden reparieren (Bauamt Sigrisiwil)

Abb.: Ausbruchstellen der Felsstürze

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2 Wohlfahrt und Erholung

Im üblichen Rahmen kostenlos erbrachte Waldleistungen, wie das freie Betretungsrecht, das Sammeln von Pilzen und Kräutern sowie wandern und biken. Der gesellschaftliche Einfluss nimmt stetig zu, im Besonderen durch Auflagen im Bereich von Schutzzonen z.B. Trinkwas-ser, Natur- und Artenschutz. Erholungssuchende sind bis in die entlegensten Gebiete anzutreffen. Leider zeigen Sicher-heitsabsperrungen kaum noch Wirkung. Damit Dritte nicht zu Schaden kommen, muss ein höherer Personalaufwand betrieben werden, was zu Mehrkosten führt. Auch die Störung der Wildtiere durch Erholungssuchende führt zu mehr Wildschaden an Waldbäumen.

3 Holzproduktion

Nach der Aufhebung des Euromindestkurses durch die Nationalbank im Januar 2015 hat sich der Schweizer Holzmarkt bis jetzt nicht erholt. Die inländischen Sägereien sind enorm unter Druck und haben zum Teil die Einschnittmengen zurückgefahren.

3.1 Nutzung im Gemeindewald Sigriswil

Normalnutzung 6498 m3 Käferholz 314 m3 Windfall / Schneedruck 346 m3 Total Gemeindewald Sigriswil 7158 m3

3.2 Nutzung Privatwald Gemeindegebiet Sigriswil

Die Anzeichnung im Privatwald ist weiterhin auf einem recht hohen Niveau. Normalnutzung (Anzeichnung) 1406 m3

3.3 Gesamtnutzung Gemeinde Sigriswil

Gemeindewald Sigriswil 7‘158 m3 Nutzung Privatwald Gemeindegebiet Sigriswil 1‘406 m3 Gesamtnutzung Gemeindegebiet Sigriswil 8‘564 m2

Abb. Seilkranschlag „Rehloch“ im Privatwald Sigriswil

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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Fichte 106.27 117.13 114.06 113.50 105.80 102.35 105.12 110.00 101.42 102.86

Tanne 93.61 98.65 91.24 95.50 89.38 85.02 85.97 90.00 80.11 77.90

Buche 78.33 77.82 57.86 65.00 50.76 51.05 57.67 60.00 55.00 58.78

Stammholz Durchschnittspreis Fr. / m3

3.4 Preisentwicklung

Nach der Freigabe des Eurokurses haben die Schweizer Sägewerke die Rundholzeinkaufs-preise um Fr. 10-15 je nach Sortiment gesenkt. Eine Erholung der Preise ist weder erfolgt noch in Zukunft zu erwarten

3.5 Pflanzungen

Bei den öffentlichen Waldbesitzern wird kleinörtlich auf Pflanzungen gesetzt. Punktuell wird fehlendes Nadelholz eingebracht, um auch in Zukunft eine wirtschaftliche Holznutzung und Holzversorgung gewährleisten zu können. Im Frühjahr wurden auf diversen Teilflächen 3470 Fichten und 25 Douglasien gepflanzt.

3.6 Jungwaldpflege

Grösstenteils werden Pflegearbeiten in den „Lothar Wiederbewaldungsflächen“ ausgeführt.

Entwicklungsstufe Übriger Wald (ha) GSW (ha) OSW (ha) Total (ha)

Ergänzungspflanzungen 0.60 1.39 - 1.99

Anwuchs 4.27 6.30 1.98 12.55

Jungwuchs 0.25 0.50 0.74 1.49

Dickungspflege 1.08 3.33 2.36 6.77

Stufiger Bestand 1.29 4.70 - 5.99

Stangenholzpflege 0.39 - 0.39 0.78

Total 7.88 16.22 5.47 29.57

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Biologische Rationalisierung Forstbetriebe und Waldbesitzer sind durch die Ertragseinbussen der letzten beiden Jahren gezwungen die Holzernteverfahren zu optimieren und somit Kosten zu senken. Wir sind der Überzeugung, dass im Bereich Jungwaldpflege viel Einsparungspotential liegt. Hier bietet der Umstieg auf die „Biologische Rationalisierung“ einen guten Lösungsansatz zur Kostensenkung. Sie ermöglicht - richtig angewandt - die Produktion von Qualitätsholz ge-genüber herkömmlichen Verfahren mit markant geringerem Aufwand. Für Waldbesitzer und Forstbetriebe wirkt sich dies positiv aus, indem weniger Kosten anfallen, ohne die Qualität der Bestände negativ zu beeinflussen. Der Forstbetrieb Sigriswil und die Partnergemeinden haben beschlossen, diesen Weg zu gehen. Mit Peter Amann, welcher seit einiger Zeit diese Art der Jungwaldpflege propagiert, genoss das Leitungsteam sowie die Vorarbeiter im Herbst eine lehrreiche Schulung.

3.7 Wald und Wild

Die Wildschadensituation hat sich auch im vergangenen Jahr nicht verändert. Am rechten Thunerseeufer haben wir ab ca. 1100 Meter über Meer das Problem, dass Hauptbaumarten wie die Weisstanne und der Bergahorn wildbedingt kaum mehr ohne Wildschutzmassnah-men aufkommen können. Dies hat mittel- bis langfristig grosse Auswirkungen auf die Bio-diversität und den wirksamen Schutz des Waldes vor Naturgefahren. Die Erfüllung der Nais-Kriterien im Schutzwald bezüglich der Baumartenzusammensetzung kann vielerorts weiter-hin kaum oder gar nicht mehr erreicht werden.

4 Natur und Umwelt

4.1 Artenförderung

Die geplanten Massnahmen im Rahmen des Biodiversitätsprojekts „Region Thunersee“ wer-den laufend ausgeführt. Schützenswerte Orchideen- und Reptilienstandorte werden mit ge-zielten Massnahmen gefördert und erhalten.

Für das im Hubelgebiet durch „Natürlich Natur“ aufgewertete Biotop konnte mit dem KAWA ein 10-jähriger Bewirtschaftungsvertag abgeschlossen werden. Die Kosten belaufen sich auf knapp Fr. 48‘000. Allfällige Restkosten werden vom Forstbetrieb Sigriswil getragen. Die ers-ten Massnahmen sind im Jahr 2018 vorgesehen.

Abb.:Übersichtsplan Biotop Hubel

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4.2 Neophytenbekämpfung

Im Auftrag der Einwohnergemeinde Sigriswil wurden erneut gezielt invasive Neophyten be-kämpft (Budget Fr. 18‘000). Neu wurde die Bekämpfung im Gewässerbereich mit einer Un-terhaltsanzeige beim TBA abgerechnet. Gemäss Neophytenkonzept wurden prioritär der Riesenbärenklau ausgegraben und wo nötig entsorgt. Der Japanknöterich wurde mit einer Bodenbehandlung bekämpft. Die Arbeiten wurden durch das Forstpersonal und einem Fachmann für Neophytenbekämpfung ausgeführt.

5 Arbeiten für Dritte (Unternehmerleistungen)

Durch die Mindernutzung von Holz und den geringeren Holzpreisen ist der Forstbetrieb Sigriswill gefordert Drittaufträge zu akquirieren und auszuführen. Dank zwei Grossaufträgen ist dies gelungen. Arbeiten für Gemeinde Sigriswil Fr. 66‘794 Arbeiten für Wasserbau Sigriswil (Gewässerunterhalt) Fr. 8‘344 Arbeiten für Dritte (Private und öffentliche Auftraggeber) Fr. 246‘211 Arbeiten für Vertragspartner (Burgergemeinden) Fr. 175‘542 Total Umsatz Arbeit für Dritte Fr. 496‘891 Der Umsatz im Bereich Unternehmerleistungen hat mit Fr. 496‘891 den im Budget ange-strebten Umsatz von Fr. 420‘000.-- deutlich übertroffen. Werkvertrag Kantonale Aare Pflege- und Unterhaltsarbeiten / Los 8 Mit dem Oberingenieur Kreis II des Kantons Bern konnte für die Jahre 2016 bis 2019 ein Werkvertrag für die Pflege- und Unterhaltsarbeiten an der Aare in den Gemeinden Köniz, Bern, Ittigen, Zollikofen und Bremgarten abgeschlossen werden. Erste Arbeiten wurden im Herbst 2016 ausgeführt. Dieser Auftrag wird bis im Jahr 2019 massgeblich zur Zielerrei-chung im Bereich Arbeiten für Dritte beitragen.

Abb.: Kartenausschnitt Neophytenstandorte Sigriswil

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6 Strassenprojekte

6.1 Wegwiederherstellungsprojekte

Durch die Starkniederschlägen 2014 entstanden an den Forststrassen im Gemeindewald mehrere grössere Rutschungen, die über ein Wiederherstellungsprojekt saniert wurden. Mit den Projekten Cherwald und Sattelegg konnten die Arbeiten der Unwetterschäden 2014 abgeschlossen werden.

Ort Kostenvoranschlag (Fr.) Baukosten (Fr.) Restkosten (Fr.)

Cheerwald (SA) 131‘000 99‘343 29‘803

Sattelegg (SA) 25‘000 21‘635 6‘491

Total 156‘000 120‘978 36‘294

6.2 Periodischer Unterhaltsprojekte

Für das Projekt Rüeggershubel wurden die Schlussabrechnung erstellt. Der Kostenvoran-schlag betrug Fr. 39‘000, die Baukosten kamen auf Fr. 37‘313 zu stehn und die Restkosten Fr. 18‘654

7 Forstschutz

Die Schadholzmenge beträgt 660 m3 (Vorjahr 528 m3). Die Zwangsnutzungen teilen sich auf in Stehendbefall durch Käfer mit 314 m3 (Vorjahr 242 m3) und Windfall / Schneedruck 346 m3 (Vorjahr 286 m3 ). Unsere konsequente und rasche Bekämpfung auf dem gesamten Ge-biet hat sich einmal mehr bestens bewährt. Das nasse und kalte Wetter im Mai und Anfang Juni hat unsere Bestrebungen massgeblich unterstützt. Der Ausflug der ersten Generation des Borkenkäfers wurde so stark hinausgezögert. Weiter beobachten wir in gewissen Lagen den Zustand der Weisstanne mit Sorgen. Die nie-der-schlagsarme Zeit im Sommer und Herbst hat ihnen sehr zugesetzt und es ist mit Abgän-gen zu rechnen.

8 Forstrechnung

Die Jahresrechnung 2016 des Forstbetriebes Sigriswil weist bei einem Gesamtumsatz von Fr. 2‘718‘113 (Vorjahr Fr. 2‘568‘410) einen Betriebsgewinn vor Abschreibungen von Fr. 208‘240 aus. In Folge Verschlechterung der Rundholzpreise verharrte die Holznutzung auf einem tieferen Niveau. Die harmonisierten Abschreibungen betrugen Fr. 1‘900. Der verbleibende Betriebsgewinn von Fr. 206‘340 wird dem Betriebsreservefonds zugewie-sen. Der höhere Ertrag gegenüber Budget resultiert hauptsächlich aus den höheren „Eigen-leistungen aus Investitionen“, welche aus den Arbeiten „Unwetterschäden Juli 2014“ stam-men

8.1 Hauptpositionen, Aufwand und Ertrag

Kostenstelle Aufwand Ertrag Nettokosten

Kulturen und Jungwaldpflege Fr. 83‘247.-- Fr. 44‘675.-- Fr. 38‘572.--

Strassen u. Wegunterhalt Fr. 38‘047.-- Fr. 15‘944.-- Fr. 22‘103.--

Netto Ertrag

Holzernte Fr. 1‘644‘029.-- Fr. 1‘811‘273.-- Fr. 167‘244.--

Arbeit für Dritte Fr. 440‘653.-- Fr. 496‘891.-- Fr. 56‘238.--

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9 Nahwärmeverbund Schärmtanne

9.1 Rechnungsabschluss

Die Jahresrechnung 2016 des Nahwärmeverbundes Schärmtanne weist einen Betriebsge-winn vor Abschreibungen von Fr. 73‘416 aus. Die harmonisierten Abschreibungen betrugen Fr. 15‘570. Der verbleibende Betriebsgewinn von Fr. 57‘846 wird dem Betriebsreservefonds des Forstbetriebes zugewiesen. Der wesentlich höhere Ertrag gegenüber Budget resultiert aus der Verbuchung ( gemäss HRM2 ) der Anschlussgebühren der Bären Dependance Ueberbauung in die laufende Rechnung. Der Forstbetrieb Sigriswil hat die Defizite der Jahre 2012-2015 in der Höhe von Fr. 45‘370 über den Betriebsreservefonds getragen. In der Summe resultiert per 31.12.2016 ein Gewinnvortrag von Fr. 12‘476 zu Gunsten des Nah-wärmeverbundes.

0

500000

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1500000

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3000000

3500000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Entwicklung des Betriebsumsatzes 2007-2016

Betriebsumsatz

-100000

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100000

200000

300000

400000

500000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Entwicklung der Betriebsergebnisses 2007-2016

Betriebserfolg vor Abschreibungen

Abschreibungen

Betriebserfolg zu Gunsten Betriebsreservefonds

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9.2 Neuanschlüsse Nahwärmeverbund

Auf die Heizperiode Winter 2016/17 konnte die Ueberbauung auf dem Areal der Bären De-pendance neu angeschlossen werden. Erste Erfahrungen zeigen, der Heizkessel läuft durch die bessere Auslastung störungsfreier. Weitere Anschlüsse sind noch möglich und in Pla-nung.

10 Personelles

10.1 Lernende im Forstbetrieb

Am 1. August startete Lukas Scheuner die Lehre als Forstwart. Somit umfasst unser Lehr-lingsteam mit Urias Lienhard (3. Lehrjahr), Jan Mumenthaler (2. Lehrjahr) und Lukas Scheu-ner (1. Lehrjahr) drei Auszubildende. Janis Pieren hat die Ausbildung zum Forstwart erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren Janis zum Lehrabschluss und wünschen ihm für seine berufliche Laufbahn alles Gute.

11 Ausblick

Die Aussichten in der Schweizer Forstwirtschaft sind eher pessimistisch. Dank dem breiten Tätigkeitsfeld unseres Betriebs können wir Personal und Maschinen gut auslasten. Der inländische Holzmarkt befindet weiterhin unter massiven Importdruck von Halb- und Fer-tigprodukten aus dem EU- Raum. Die Rundholznachfrage ist zwar befriedigend, die Preise werden sich wohl auf dem Preisniveau seit Anfang/Mitte 2015 einpendeln.

Schlusswort Da die Holzpreise auf tiefem Niveau stagnieren ist die Forstbranche gefordert durch Innova-tionen und stetiger Prüfung und Anpassung der Prozesse Kosteneinsparungen zu realisie-ren. Für die gute Zusammenarbeit mit den Waldeigentümern, Behörden und der Waldabteilung Voralpen möchte ich mich herzlich bedanken. Einen besonderen Dank möchte ich an die Mitarbeiter des Forstbetriebs richten. Dank ihrer Bereitschaft, sich den veränderten Bedin-gungen anzupassen, sind wir in der Lage, uns im momentanen Umfeld zu behaupten. Sigriswil, den 31.03.2017 Forstbetrieb Sigriswil Betriebsleiter