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Erfahrungsbericht Japan Zafer KAYATAS YSEP Program WS18/19 – Tokyo Institute of Technology 27. März 2019, Hannover

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Erfahrungsbericht Japan

Zafer KAYATAS

YSEP Program WS18/19 – Tokyo Institute of Technology

27. März 2019, Hannover

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Ich kann auf eine sehr schöne und intensive Zeit in Tokyo zurückblicken. Japan war rein akademisch gesehen in meiner engeren Auswahl für ein Auslandssemester, als Reiseland hatte ich Japan jedoch vorerst nicht im Blickfeld. Zurückblickend bin ich sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Das Land überzeugt mit seiner unvergleichbaren Natur und Kultur. Die Japaner selbst sind sehr freundliche und herzliche Menschen. Hilfsbereitschaft gegenüber Ausländern ist selbstverständlich und trotz einer noch sehr verschlossenen Gesellschaft nach außen, öffnen sich die Japaner langsam aber sicher an einer multikulturellen Gesellschaft. Dieses Land bleibt einem aufgrund seiner Schönheit von Natur und Architektur, kultureller Vielfalt, menschlichen Kuriositäten, dem kulinarischen Essen und den zuvorkommenden Menschen stets in Erinnerung.

1.dBewerbungs- und Vorbereitungsphase Von dem ersten Gedanken bis hin zur Abreise nach Japan vergehen gut und gerne 12-15 intensive Monate voller Planung und Organisation. Nichtsdestotrotz wird seitens des International Offices das Leben sehr leicht gemacht. Die Kontaktaufnahme zu dem entsprechenden Ansprechpartner wurde einem sehr leicht gemacht und die Kommunikation war stets freundlich, aber auch zielorientiert. In meinem Fall war es die Frau Greiser, die die Betreuung übernahm und allerlei Fragen souverän beantworten konnte. Dazu griff ich entweder zum Telefon, schreibte ihr eine Mail oder wir vereinbarten ein Treffen bei Ihr im Büro. Bei entsprechender Motivation und Engagement konnten die erforderlichen Unterlagen bei Frau Greiser abgegeben werden. Generell empfiehlt es sich, sehr viel Zeit für das Zusammenstellen der Dokumente (vorallem bei dem Empfehlungsschreiben) einzuplanen. Ebenfalls (zeitlich) nicht zu unterschätzen ist der erforderliche Englisch-Test, in meinem Fall der TOEFL-Test. Dieser wird erfreulicherweise in Hannover angeboten, jedoch findet er nur an bestimmten Tagen statt und es können nur eine begrenzte Anzahl an Studenten teilnehmen. Deshalb heißt es auch hier wieder, je eher man sich darum kümmert umso besser. Des weiteren habe ich an einem Japanisch Sprachkurs teilgenommen, welche ebenfalls an der Leibniz Universität (kostenfrei) angeboten wird und von der Frau Bothe hervorragend betreut wurde. Und glaubt mir, dieser Kurs erleichtert einem das Leben in Japan in vielerlei Hinsicht! Nachdem der Bewerbungsprozess erfolgreich überstanden worden ist und die Zusage seitens der Uni Hannover/Tokyo Institute of Technology erteilt wurde, muss noch ein Visum in einem japanischen Konsulat beantragt werden. Das nächstgelegene japanische Konsulat ist in Hamburg. Auf der Website des Konsulats findet man eine Liste an Unterlagen die benötigt werden sowie die Adresse des Konsulats. Nachdem man einen Termin vereinbart hat, geht man am besagten Tag zum Konsulat und kann dieses innerhalb weniger Minuten auch schon wieder verlassen, sofern alle Unterlagen vollständig sind. Innerhalb einer Woche ist das Visum fertig und man kann seinen

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Reisepass wieder im Konsulat abholen. Weitere Vorbereitungsmaßnahmen sind das Abschließen einer Auslandskrankenversicherung sowie der Kauf von Steckdosen-Adaptern (Typ A zu C/SE). Außerdem empfiehlt es sich, Auslandsabhebungen der EC-Karte für das Ausland von der jeweiligen Finanzinsitution freischalten zu lassen. Zu diesem Punkt möchte ich später nochmal eingehen. Eine Kreditkarte ich eigentlich nicht notwendig (falls man keine hat). Solltet ihr euch einen Mietwagen leihen wollen während eurem Aufenthalt, müsst ihr eine Mail mit Kopie eures Führerscheins und Passes an die deutsche Botschaft in Japan schicken. Diese schickt euch eine japanische Übersetzung und Rechnung von ca. 40-50€ per Post zurück. Dann könnt ihr vor Ort Autos mieten und fahren. Highlight: In Tokyo ein GoKart ausleihen und verkleidet als Mario durch die Stadt fahren. Da seitens der universitären Wohnheime kein Notstand besteht, findet man in der Regel immer eine Wohnung gestellt, sodass man sich nur für einen der Wohnheime entscheiden und sich darum nicht weiter kümmern muss. Und dann kann das Abenteuer in Japan auch schon losgehen..

2.sNach der Ankunft In Tokyo angekommen musste ich erstmal mein Wohnheim vom Flughafen aus finden. Aufgrund des überragenden Liniennetzes in Tokyo war ich mir sicher, dass es ein Kinderspiel sein wird, diesen eigenständig zu finden. Doch aufgrund der hohen und komplexen Vernetzung der Linien war es so gut wie unmöglich an der U-Bahn-Station im Flughafen den richtigen Zug zu nehmen. Zumal auch die Englisch Sprachkentnisse der Japaner limitiert sind, musste ich auf mein Smartphone zurückgreifen. Hierbei ist Google Maps die perfekte Lösung. Jede Straße, jeder Zug / U-Bahn, jeder Bus ist über Google Maps vorhanden. Einfach Strecke von A nach B eingeben, wie eben überall auf der Welt auch. Kleiner Tipp, falls man sich nicht hundert prozentig sicher ist, ob man im richtigen Zug ist, muss man einfach nur die (Ab-und Ankunfts-)Zeiten checken. Denn die angegebenen Zeiten werden in der Regel IMMER eingehalten! Weitere hilfreiche Apps sind Google Translator (mit integrierter Schriftzeichenerkennung per Kamera in Echtzeit und Übersetzung), aber auch die Kommunikations-App LINE (asiatisches Pendant zu WhatsApp). Gleich am nächsten Tag nach meiner Ankunft musste ich mich beim Einwohnermeldeamt in Tokyo/Meguro-ku, dem sogenannten „WARD Office“ melden. Vor Ort sind englische Vorlagen zu finden, dass ihr auch ohne Japanisch-Kenntnisse euer Formular ausfüllen könnt. Dennoch empfiehlt es sich, eine Person, die Japanisch spricht dabei zu haben. In meinem Fall hatte ich meinen Tutor aus dem Wohnheim bei meiner Seite. Bringt viel Zeit mit, diese Angelegenheit dauert, da auch gleichzeitig die verpflichtende Krankenversicherung abgeschlossen wird.

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2.sStudium Der Studienalltag unterscheidet sich an der Tokyo Institute of Technology grundsätzlich sehr im Vergleich zum Alltag an der Leibniz Universität. Man wird als „Graduate Student“ (Masterstudent) einem sogenannten „Laboratory“ (Institut) der Wahl zugeordnet, wo man ein Projekt bearbeiten muss. Außerdem bekommt man einen Arbeitsplatz gestellt, der entweder für die Bearbeitung des Projekts oder auch zum lernen etc. genutzt werden kann. Generell empfiehlt es sich, täglich im „Lab.“ vorbeizuschauen und auf sich aufmerksam zu machen, da die Kollegen im Laboratory viel Wert darauf legen. Simultan zu dem Projekt habe ich Vorlesungen besucht, die ich in meinem Studium integrieren wollte. Diese sind vom Schwierigkeits-grad eher leicht, sodass sehr gute Noten keine Seltenheiten sind. Jedoch besteht bei allen Fächern eine Anwesenheitspflicht. Anwesenheit und Mitarbeit fließen direkt in die Note mit ein, sodass Fehlstunden zu vermeiden sein sollten. Die Betreuung des Projektes sowie der Vorlesungen ist dabei sehr gut. Bei guter Organisation des Studenplans ist es auch möglich, eine Menge Freizeit zu haben, um das Land bereisen zu können.

3.sFreizeit Es gibt diverse Möglichkeiten seinen Alltag in Tokyo zu gestalten. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie Skytree, Sensoji Temple, Ginza Park, Asakusa District, Shibuya Crossing oder Odaiba Beach sind da nur einige Beispiele, die es zu bestaunen gilt. Sollte einem das Geld während der Rundreise ausgehen, ist das Problem schnell gelöst. Denn in jedem Convenience Store (7Eleven, Family Mart,..) ist ein ATM vorhanden, wo man per EC-Karte kinderleicht an Bargeld rankommt. Des Weiteren kann man sich direkt im Uni Campus sportlich im kostenfreien Gym oder auf dem riesen Footballfeld betätigen. Außerdem bietet die Uni kostenfreie Ausflüge zur Symphonie, zum Kyudo etc. und ein sogenanntes „Homestay“ Programm an. Dieses Programm empfehle ich sehr, da man einen ganzen Tag mit einer japanischen Gastfamilie verbringt sowie bei dieser auch übernachten darf und den japanischen Alltag hautnah erleben kann. Ich persönlich konnte dadurch viele Freundschaften mit Japanern knüpfen. Rückblickend kann ich nur jedem ein Auslandssemester in Japan empfehlen!