jb bb gartenau 2008 vers05 21 04 2009 - LEUBE Baustoffe · Drehofen 1 07.03.2008 28.12.2008 296 10...

Jahres-

bericht Bericht des Zementwerkes LEUBE

an den Bürgerbeirat Gartenau

verfasst von: Fritz Pichler / pichlerCONSULT GesmbH

30 - 03 - 2009

im Auftrag der Zementwerk LEUBE GmbH

2

Inhaltsverzeichnis

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

�� !�� ""#�$� �!��%��

��&� !�� ""#�$�� '' ��#�

��

�� $ �� '�

�� '�

��

�� !��

&�� $��

&�� $��

3

1. �Einleitung Dieser Bericht kommt der Pflicht des Zementwerkes LEUBE nach, jährlich einen Überblick über die den

Bürgerbeirat betreffenden Tätigkeiten des Zementwerkes zu geben. Die dargestellten Werte basieren auf

Angaben des Zementwerkes LEUBE (INPUT-Analysen, Brennstoffmengen) bzw. sind Ergebnis der

kontinuierlichen Aufzeichnung der Emissionsmessgeräte. Bewertet werden die Messergebnisse der

eingesetzten Ersatzbrennstoffe (EBS) und die Emissionsmessungen der Drehöfen DO1 und DO2.

Zur leichteren Lesbarkeit der Daten wurden die Ergebnisse in den einzelnen Tabellen mathematisch

gerundet dargestellt. Ebenfalls wird auch der Verlauf der Emissionen seit Beginn des Bürgerbeirates

betrachtet, um einen Überblick über die Entwicklung etwaiger Zu- oder Abnahmen von Emissionen zu

geben.

2. Betriebszeiten 2008 Während des Produktionsjahres 2008 waren beide Drehöfen im Einsatz. Ihre Betriebszeiten sind in Tab. 1

dargestellt. Insgesamt wurden die Drehöfen rund 7.439 Stunden parallel betrieben.

Tab. 1: Betriebszeiten beider Drehöfen während des Produktionsjahres 2008

Betriebszeiten

Betriebszeiten Ofen

von bis [d]

Stillstandstage

[d]

Netto-Betriebszeit

[d]

Drehofen 1 07.03.2008 28.12.2008 296 10 286

Drehofen 2 21.02.2008 28.12.2008 311 35 276

3. Ersatzbrennstoffe 3.1 BRENNSTOFFMENGEN

Während des Produktionsjahres 2008 wurden in beiden Drehöfen 68.290 t Brennstoffe für die Erzeugung

von Zementklinker verfeuert, was einer jährlichen Energiemenge von rund 1.849 Terajoule entspricht.

Die Brennstoffmenge setzt sich aus 48.002 t Regel- und 20.287 t Ersatzbrennstoffen zusammen.

4

Tab. 2: Eingesetzte Brennstoffmengen am DO1 und DO2 während des Produktionszeitraumes 2008

Brennstoffe Menge

[t]

Brennstoffwärmeleistung

[TJ]

Anteil an der Brennstoff-

wärmeleistung [%]

Erdgas 53.150 m3 1,9 0,1

Heizöle 13.784 555,8 30,1

Kohle 34.218 766,8 41,5

Kunststoffe 13.242 331,3 17,9

Reifen 6.688 180,6 9,8

Tallöl 332 12,6 0,7

Holz 25 0,4 0,02

Summe fest+flüssig 68.290 1.849 100

Abb. 1: Verhältnis zwischen den Ersatz- und Regelbrennstoffen von DO1 und DO2 im Zeitraum von 1999 - 2008

In Summe wurden während des letzten Jahres 68.290 Tonnen Brennstoffe eingesetzt. Die in Abb. 1

dargestellte Substitutionsrate für das Produktionsjahr 2008 beträgt für beide Drehöfen 28,4 %. Das

bedeutet, dass 71,6 % der notwendigen Energie zur Erzeugung von Klinker durch Regel- und 28,4 % durch

Ersatzbrennstoffe bereitgestellt wurde. Betrachtet man die Substitutionsraten nach beiden Drehöfen

getrennt, so wurden am Drehofen 1 rund 10 % der Energie und am Drehofen 2 rund 41 % der Energie mit

Ersatzbrennstoffen abgedeckt.

5

3.2 ANALYSEN KUNSTSTOFFE

3.2.1 Wochenproben Kunststoffe

Von den angelieferten Kunststoffen wurden aus Tagesproben 44 Wochenproben erstellt, die auf Chlor,

Cadmium, Blei und Chrom untersucht wurden. Von den Wochenproben wurden Monatsproben erstellt, die

auf die in der Vereinbarung festgelegten Schwermetalle analysiert wurden. Die Schwermetallgehalte im

Kunststoff wurden nach den aktuellen Grenzwertfestlegungen der Vereinbarung überprüft. Der mittlere

Heizwert Huwf der eingesetzten Kunststoffe lag für das Jahr 2008 bei 30,0 MJ/kg1.

3.2.1.1 Chlor

Die im Jahr 2008 gemessenen Chlorgehalte (Abb. 2) liegen zu 27 % über dem vereinbarten Grenzwert von

1,0 Gew% für Einzelproben. Deutlich zeigt sich ein höheres Chlorniveau in der ersten Jahreshälfte.

Abb. 2: Chlorgehalte der untersuchten Kunststoffe im Jahr 2008

In Tab. 3 sind die Mittelwerte der Wochenproben in den letzten zehn Jahren dargestellt. Gut erkenntlich

ist ein kontinuierlicher Anstieg der mittleren Chlorgehalte in den Ersatzbrennstoffen.

1 Die vereinbarten Grenzwerte (bezogen auf 25MJ/kg) wurden demnach mit dem Faktor 1,200 multipliziert.

6

Tab. 3: Jahresmittel der untersuchten Chlor-Wochenproben für den Zeitraum 1999 - 2008

[Gew%] 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Chlor 0,12 0,30 0,52 0,54 0,39 0,52 0,44 0,48 0,64 0,90

3.2.1.2 Chrom

Die Chromgehalte der im Jahre 2008 untersuchten Kunststoffproben liegen alle unter dem Grenzwert der

Vereinbarung (Abb. 3). Vier Proben liegen über dem Wert der 90%-Perzentile. Die heizwertbezogenen

Grenzwerte lauten für das 100%-Perzentil 180 mg/kg und für das 90%-Perzentil 96 mg/kg.

Abb. 3: Chromgehalte der untersuchten Kunststoffe im Jahr 2008

In Tab. 4 sind die Chrom-Mittelwerte der Wochenproben über die letzten zehn Jahre dargestellt. Gut

erkenntlich ist der Anstieg seit 1999 auf ein mittleres Niveau von rund 70 mg/kg Chrom im Jahre 2008.

Während des letzten Jahres erhöhte sich der mittlere Chromgehalt der Ersatzbrennstoffe von 63,4 mg/kg

auf 70,8 mg/kg im Jahresdurchschnitt.

Tab. 4: Jahresmittel der untersuchten Chrom-Wochenproben für den Zeitraum 1999 – 2008

[Gew%] 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Chrom 9,4 15,9 20,8 20,8 37,6 49,9 42,5 61,6 63,4 70,8

7

3.2.1.3 Blei

Alle untersuchten Kunststoffproben lagen sowohl unter dem heizwertbezogenen Blei-Grenzwert von 180

mg/kg als auch unter dem Toleranzwert der 90%-Perzentile von 120 mg/kg.

Abb. 4: Bleigehalte der untersuchten Kunststoffe im Jahr 2008

In Tab. 5 sind die Jahresmittel der Wochenproben in den letzten zehn Jahren dargestellt. Während des

letzten Jahres reduzierte sich der mittlere Bleigehalt der Kunststoffe von 56,2 mg/kg auf 40,8 mg/kg im

Jahresdurchschnitt.

Tab. 5: Jahresmittel der untersuchten Blei-Wochenproben für den Zeitraum 1999 – 2008

[Gew%] 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Blei 11,9 22,4 31,7 34,5 52,1 44,7 36,4 56,2 58,3 40,8

3.2.1.4 Cadmium

Der heizwertbezogene Grenzwert für Cadmium beträgt für das abgelaufene Jahr für den 90%-Perzentil

Toleranzbereich 4,8 mg/kg und für den absoluten Grenzwert 9,6 mg/kg. Alle untersuchten

Kunststoffproben lagen unter dem vereinbarten absoluten Grenzwert für Cadmium. Eine Probe lag über

dem 90%-Perzentil Toleranzbereich von 4,8 mg/kg.

8

Abb. 5: Cadmiumgehalte der untersuchten Kunststoffe im Jahr 2008

In Tab. 6 ist die Entwicklung der Cadmium-Jahresmittelwerte in den letzten zehn Jahren dargestellt. Gut

erkenntlich ist der Anstieg seit 1999 auf ein mittleres Niveau von 2-3 mg/kg Cadmium. Der

durchschnittliche Cadmiumgehalt der Kunststoffe 2008 fiel im Vergleich zum Jahr 2007 von 2,5 mg/kg

auf 1,9 mg/kg ab.

Tab. 6: Jahresmittel der untersuchten Cadmium-Wochenproben für den Zeitraum 1999 - 2008

[Gew%] 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Cadmium 1,2 0,6 2,0 2,2 2,6 1,4 1,8 3,3 2,5 1,9

3.2.1.5 Beurteilung der Wochenproben in Bezug auf die vereinbarten Grenzwerte

Der Vergleich der höchsten gemessenen Schwermetallwerte mit den Grenzwerten (Tab. 7) zeigt, dass die

im Bürgerbeirat vereinbarten Grenzwerte für Blei, Cadmium und Chrom im Jahr 2008 eingehalten

wurden.

Tab. 7: Gegenüberstellung der heizwertbezogenen Grenzwerte mit den gemessenen Maximalwerten

[mg/kg] Grenzwert Messwertmax Beurteilung

Blei 180,0 90,0 �

Cadmium 9,6 5,1 �

Chrom 180,0 114,0 �

9

Tab. 8: Gegenüberstellung der heizwertbezogenen 90%-Perzentil-Toleranzwerte mit der 90%-Perzentile

[mg/kg] Toleranzwert90%-Perzentile Messwert90%-Perzentile Beurteilung

Blei 120,0 62,1 �

Cadmium 4,8 3,1 �

Chrom 96,0 98,5 �

Die in Tab.8 dargestellten errechneten Perzentilwerte liegen für den Parameter Chrom über dem

vereinbarten Toleranzwert. Blei und Cadmium liegen unter der Toleranzschwelle und erfüllen daher die

Vorgaben in der Vereinbarung.

3.2.2 Monatsproben Kunststoffe

Ausgehend von den Wochenproben wurden durch Mischung der jeweiligen Wochenproben zehn

Monatsproben erstellt, die auf den in der Vereinbarung festgelegten erweiterten Schwermetallumfang

untersucht wurden.

Tab. 9: Gegenüberstellung der heizwertbezogenen Grenzwerte mit den gemessenen Maximalwerten

[mg/kg] Grenzwert Messwertmax Beurteilung

Antimon 240 88 �

Arsen 18 2,4 �

Blei 180 60 �

Cadmium 9,6 2,8 �

Chrom 180 107 �

Kobalt 60 7,5 �

Nickel 120 33 �

Quecksilber 0,6 0,46 �

Thallium 3,6 < 2 �

Vanadium 120 5,7 �

Zink 1.200 350 �

Zinn 60 28 �

10

Tab. 9 stellt die höchsten gemessenen Schwermetallwerte für die jeweiligen Schwermetalle dar. Alle

gefundenen Gehalte liegen unter den vereinbarten Grenzwerten und entsprechen daher den in der

Vereinbarung getroffenen Festlegungen.

Die in Tab. 10 dargestellten 90%-Perzentilwerte entsprechen, ebenfalls den in der Vereinbarung

getroffenen Abmachungen. Bei Chrom gibt es eine geringfügige Überschreitung des Vorsorgewertes. Bei

Thallium ist die Nachweisgrenze des Messverfahrens höher als der vereinbarte Grenzwert und daher ein

Vergleich mit demselben nicht statthaft.

Tab. 10: Gegenüberstellung der 90%Perzentil-Toleranzwerte mit der 90%-Perzentile

[mg/kg] Grenzwert90%-Perzentile Messwert90%-Perzentile Beurteilung

Antimon 120 74 �

Arsen 12 2,2 �

Blei 120 57 �

Cadmium 4,8 2,8 �

Chrom 96 97 �

Kobalt 12 6,9 �

Nickel 96 27 �

Quecksilber 0,48 0,46 �

Thallium 1,8 < 2 ��

Vanadium 60 5,2 �

Zink 480 320 �

Zinn - 21 �

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die 2008 zum vierten mal erfolgte Untersuchung der

Monatsproben auf die erweiterte Schwermetallpalette im Großen und Ganzen ein positives Bild der im

Zementwerk LEUBE eingesetzten Kunststoffe zeichnet. Alle Grenzwerte wurden eingehalten, vereinzelt

Toleranzwerte überschritten. Prinzipiell ist festzustellen, dass von einer überwiegend hohen Qualität der

Kunststoffe in Bezug auf die Schwermetallgehalte aber auch in Bezug auf den Heizwert gesprochen

werden kann, wenn auch eine Tendenz zur Verschlechterung der Qualitäten nicht zu übersehen ist.

11

4. Emissionen 4.1 STICKOXIDE

Das Jahresmittel der Stickoxidemissionen für den DO2 fiel gegenüber dem Vorjahr von 408 mg/m3 auf

335 mg/m3. Das entspricht einer Verringerung von rund 18 %. Diese Verringerung der NOx-Emissionen

wurde durch den optimierten Betrieb der SNCR-Anlage möglich. Die Abnahme liegt über den

Messunsicherheiten und ist als erheblich zu beurteilen. Die mittlere Stickoxidemission der letzten 12

Jahre beträgt rund 642 mg/m3.

Das Jahresmittel der Stickoxidemissionen für den DO1 fiel gegenüber dem Vorjahr von 508 mg/m3 auf

454 mg/m3. Das entspricht einer Verringerung von rund 11 %.

Abb. 6: Verlauf der Stickoxidemissionen zwischen 1996 und 2008

Tab. 11: Jahresmittel der NO2-Emissionen für DO1 und DO2

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

DO1 - - - - - - - - - - - 508 454

DO2 713 694 648 702 716 737 742 677 754 694 595 408 335

Der Zielwert von 450 mg/Nm� für den DO1 wird knapp nicht erreicht, jener für den DO2 (400 mg/Nm�)

wird deutlich unterschritten.

12

4.2 STAUB

Das Jahresmittel der Staubemissionen liegt beim DO2 bei rund 11 mg/m3, was eine Verbesserung der

Staubsituation gegenüber 2007 bedeutet.

Das Jahresmittel der Staubemissionen beim DO1 liegt bei rund 4 mg/m3, was ebenfalls eine Verbesserung

der Staubsituation gegenüber 2007 bedeutet.

Anzumerken ist, dass das festgestellte Staubniveau als sehr niedrig eingestuft werden kann.

Abb. 7: Entwicklung der Staubemissionen zwischen 1996 und 2008

Tab. 12: Jahresmittel der Staubemissionen für DO1 und DO2

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

DO1 - - - - - - - - - - - 7 4

DO2 19 19 11 14 12 13 11 13 11 11 10 13 11

Der in der Vereinbarung mit dem Bürgerbeirat festgelegte Grenzwert von 15 mg/Nm3 wird eingehalten,

der anzustrebende Zielwert von 10 mg/m3 wurde im Jahr 2008 beim DO2 knapp nicht erreicht und vom

DO1 unterschritten.

13

4.3 SCHWEFEL

Der 2008 gemessene Jahresmittelwert für Schwefel beträgt beim DO2 rund 26 mg/m3. Im Vergleich zum

Vorjahr stellt dies eine Zunahme der Schwefelemissionen dar, die innerhalb der Messungenauigkeit liegt

und damit als unerheblich zu bewerten ist. Dies bedeutet, dass sich die Schwefelemissionen von einem

niedrigen Niveau der letzten Jahre auf ein mittleres Niveau in Bezug auf den behördlichen Grenzwert

von 50 mg/m3 im Jahr 2007 entwickelt haben. Vergleicht man die Daten mit den durchschnittlichen

Schwefelemissionen pro erzeugter Tonne Klinker mit jenen aller österreichischen Zementwerke, so sind

sie trotzdem immer noch als niedrig zu bewerten.

Der 2008 gemessene Jahresmittelwert für Schwefel beträgt beim DO1 rund 14 mg/m3. Verglichen zum

Vorjahr stellt dies eine Zunahme der Schwefelemissionen dar.

Abb. 8: Entwicklung der Schwefeldioxidemissionen zwischen 1996 und 2008

Tab. 13: Jahresmittel der Schwefeldioxidemissionen für DO1 und DO2

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

DO1 - - - - - - - - - - - 9 14

DO2 10 8 12 6 6 7 9 7 5 10 20 22 26

Der mit dem Bürgerbeirat vereinbarte Grenzwert von 20 mg/m3 SO2 wird beim DO2 überschritten, der

Zielwert von 10 mg/m3 SO2 deutlich verfehlt. Der DO1 hält den Grenz- aber nicht den Zielwert ein.

14

4.4 GESAMTKOHLENSTOFF (TOC)

Die Emission von organischem Kohlenstoff steigt im Jahresmittel von 11 mg/m3 im Jahre 2007 auf 14

mg/m3 im Jahre 2008.

Der 2008 gemessene Jahresmittelwert für den Gesamtkohlenstoff (TOC) beträgt beim DO1 rund 10

mg/m3. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies eine Abnahme der Gesamtkohlenstoffemissionen dar.

Die TOC–Werte bewegen sich auf sehr niedrigem Niveau.

Abb. 9: Entwicklung der Gesamtkohlenstoffemissionen (TOC) von 1998 bis 2008

Tab. 14: Jahresmittel der Gesamtkohlenstoffemissionen (TOC) für DO1 und DO2

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

DO1 - - - - - - - - - - - 15 10

DO2 - - 51 44 45 33 32 24 31 17 14 11 14

Der in der Vereinbarung festgeschriebene Grenzwert von 50 mg/m3 wird von beiden Drehöfen

eingehalten.

15

4.5 KOHLENMONOXID

Die Emission von Kohlenmonoxid ist gegenüber dem Vorjahr im Jahresmittel von 1.339 mg/m3 auf 1.192

mg/m3 gesunken. Dies bedeutet eine Stabilisierung der CO-Emissionen auf dem niedrigen Niveau des

Vorjahres. Die Abnahme liegt außerhalb des Bereiches der Messungenauigkeit und ist somit als erhebliche

Verbesserung zu beurteilen. Für Kohlenmonoxid sind mit dem Bürgerbeirat keine Grenzwerte vereinbart

und bestehen auch keine gesetzlichen Grenzwerte.

Der 2008 gemessene Jahresmittelwert für die Kohlenmonoxidemissionen beträgt beim DO1 rund 344

mg/m3. Im Vergleich zum Vorjahr (372 mg/m3) stellt dies eine Abnahme der Kohlenmonoxidemissionen

dar.

Abb. 10: Entwicklung der Kohlenmonoxidemissionen von 1998 bis 2008

Tab. 15: Jahresmittel der Kohlenmonoxidemissionen für DO1 und DO2

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

DO1 - - - - - - - - - - - 372 344

DO2 - - 2.821 2.204 999 1.475 1.789 2.037 2.772 2.264 1.349 1.339 1.192

Betrachtet man die Entwicklung der CO-Emissionen seit der Einführung der kontinuierlichen

Emissionsmessung im Jahre 1998, so wurde 2008 eine Verbesserung erreicht. Am DO1 ist durch das

Fehlen einer Sekundärfeuerung ein wesentlich geringeres CO-Niveau festzustellen.

16

4.6 VERGLEICH EMISSIONEN 2008 ZUM VORJAHR

4.6.1 Drehofen 1

Für Stickoxide ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung der Emissionen von rund 11 %, die

über den Bereich der Messungenauigkeit hinaus geht, also eine signifikante Verminderung der Emissionen

darstellt.

Für Gesamtstaub ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung der Emissionen von rund 43 %,

die ebenfalls über den Bereich der Messungenauigkeit hinaus geht, also eine signifikante Verminderung

der Emissionen darstellt.

Bei Schwefeldioxid ergab sich verglichen zum Vorjahr eine Verschlechterung, die über den Bereich der

Messungenauigkeit hinaus geht, also eine signifikante Erhöhung der Emissionen darstellt.

Die Schwefelemissionen des Drehofen 1 bewegen sich aber ebenso wie beim Drehofen 2 auf niedrigem

bis mittlerem Niveau in Bezug auf den behördlichen Jahresgrenzwert von 50 mg/m3. Verglichen mit den

durchschnittlichen Schwefelemissionen aller österreichischen Zementwerke pro erzeugter Tonne Klinker,

sind sie trotz Anstieg im Jahre 2008 immer noch als niedrig zu werten.

Der Anteil unverbrannter Kohlenstoffe im Abgas erfuhr gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung um 33

% und ist als signifikant zu beurteilen.

Für Kohlenmonoxid ergibt sich gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung von 8 %, die über den Bereich

der Messungenauigkeit hinaus geht, also eine signifikante Verminderung der Emissionen darstellt.

Abb. 11: Prozentuelle Veränderung der mittleren Emissionen des DO1 von 2007 zu 2008

17

4.6.2 Drehofen 2

Für Stickoxide ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung2 der Emissionen von rund 18 %, die

über den Bereich der Messungenauigkeit hinaus geht, also eine signifikante Verminderung der

Emissionen darstellt.

Für Gesamtstaub ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung der Emissionen von rund 15 %,

die jedoch im Bereich der Messungenauigkeit liegt, also nicht als signifikant zu bezeichnen ist.

Bei Schwefeldioxid ergab sich verglichen zum Vorjahr eine Verschlechterung, die innerhalb der

Fehlergrenzen des jeweiligen Messsystems liegt und daher als unerheblich zu bewerten ist. Dies

bedeutet, dass sich die Schwefelemissionen von einem niedrigen Niveau der letzten Jahre auf ein

mittleres Niveau in Bezug auf den behördlichen Jahresgrenzwert von 50 mg/m3 im Jahr 2008 entwickelt

haben. Verglichen mit den durchschnittlichen Schwefelemissionen aller österreichischen Zementwerke

pro erzeugter Tonne Klinker, sind sie trotz Anstieg im Jahre 2008 immer noch als niedrig zu werten.

Der Anteil unverbrannter Kohlenstoffe im Abgas erfuhr gegenüber dem Vorjahr eine Verschlechterung um

27 % und ist als signifikant zu beurteilen, bewegt sich aber auf sehr niedrigem Niveau und wird in etwa

von der Verbesserung beim DO1 wieder ausgeglichen.

Für Kohlenmonoxid ergibt sich gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung von 11 %, die über den Bereich

der Messungenauigkeit hinaus geht, also eine signifikante Verminderung der Emissionen darstellt.


2 Eine tatsächliche Verbesserung / Verschlechterung liegt dann vor, wenn die prozentuelle Änderung der Emission den Bereich der Messunsicherheit

der eingesetzten Messsysteme übersteigt.

18

4.7 VERGLEICH EMISSIONEN 2008 ZU DEN EMISSIONEN AM BEGINN DES BEIRATES 1996

Bei dieser Betrachtung werden die jeweiligen Emissionen (Jahresmittel) am Beginn des Bürgerbeirates

(1996) mit den mittleren Emissionen der Periode 1997 - 2008 verglichen, um den Trend seit Beginn des

Bürgerbeirates darzustellen.

Stickoxide haben seit Beginn des Bürgerbeirates im Mittel um 10 % abgenommen. Diese Änderung liegt

außerhalb der Messunsicherheit und ist als signifikant zu werten.

Staub hat seit Beginn des Bürgerbeirates im Mittel um 35 % abgenommen. Das liegt außerhalb der

Fehlergrenze und ist in Bezug auf eine tatsächliche Absenkung des Staubgehaltes als Verbesserung zu

sehen.

Schwefeldioxid hat seit Beginn des Bürgerbeirates im Mittel um 15 % zugenommen. Diese Änderung liegt

innerhalb der Messunsicherheit und ist als nicht signifikant zu werten.

Gesamtkohlenstoff (TOC) hat seit 1998 im Mittel um rund 48 % abgenommen und stellt eine tatsächliche

drastische Verbesserung der Emissionssituation dar.

Kohlenmonoxid hat seit 1998 im Mittel um rund 38 % abgenommen und stellt ebenfalls eine erhebliche

Verbesserung der CO-Emissionen dar.


19

5. Zusammenfassende Darstellung 5.1 EINSATZMENGEN UND ANALYSENERGEBNISSE

Zusammenfassend lassen sich folgende wesentliche Punkte darstellen:

• Im Produktionsjahr 2008 wurden insgesamt 68.290 t Brennstoffe in beiden Drehöfen

eingesetzt

• Der Anteil der Ersatzbrennstoffe betrug über beide Öfen betrachtet 28 %

5.1.1 Ersatzbrennstoffe Wochenproben

• Die im Jahr 2008 gemessenen Chlorgehalte liegen zu 27 % über dem vereinbarten Grenzwert

von 1,0 Gew% für Einzelproben. Deutlich zeigt sich ein höheres Chlorniveau in der ersten

Jahreshälfte

• Für Chrom, Blei und Cadmium gab es bei den Wochenproben 2008 keine Überschreitungen

des Grenzwertes

• Der Toleranzwert wird bei Chrom von vier Proben, bei Cadmium von einer Probe

überschritten

Für Blei gab es bei den Wochenproben 2008 keine Überschreitungen des Toleranzwertes

5.1.2 Ersatzbrennstoffe Monatsproben

• Für alle untersuchten Schwermetalle gab es im Vergleich zum Grenzwert keine

Überschreitungen

• Der 90%-Perzentil-Toleranzwert wird mit Ausnahme von Chrom ebenfalls bei allen

Schwermetallen eingehalten

5.2 BEURTEILUNG DER EMISSIONEN

Vergleicht man die Emissionen des Jahres 2008 mit jenen des Jahres 2007, so ergibt sich bei Stickoxid

und Kohlenmonoxid gegenüber dem Vorjahr für beide Drehöfen eine Verbesserung der Emissionen. Bei

Staub gibt es eine Verbesserung beim DO1 und keine signifikanten Änderung beim DO2. Bei

Schwefeldioxid ist die Situation genau umgekehrt.

Bei Gesamtkohlenstoff ist beim DO2 auf sehr niedrigem Niveau eine Verschlechterung zu beobachten, die

jedoch mit den Verbesserungen des DO1 in etwa ausgeglichen wird, sodass sich insgesamt betrachtet

keine Änderung der vorjährigen Situation ergibt.

20

Außer bei Schwefel werden die mit dem Bürgerbeirat vereinbarten Grenzwerte eingehalten. Der mit dem

Bürgerbeirat vereinbarte Grenzwert von 20 mg/m3 SO2 wird beim DO2 überschritten. Dies bedeutet, dass

sich die Schwefelemissionen von einem niedrigen Niveau der letzten Jahre auf ein mittleres Niveau in

Bezug auf den behördlichen Jahresgrenzwert von 50 mg/m3 im Jahr 2008 entwickelt haben. Verglichen

mit den durchschnittlichen Schwefelemissionen aller österreichischen Zementwerke pro erzeugter Tonne

Klinker, sind sie trotz Anstieg im Jahre 2008 immer noch als niedrig zu werten.

Betrachtet man die Entwicklung der Emissionen seit Beginn des Bürgerbeirates, so kommt es, verglichen

mit dem Ausgangsjahr 1996, bei Stickoxiden, Staub, Gesamtkohlenstoff und Kohlenmonoxid seit dem

Einsatz von Ersatzbrennstoffen zu einer Verbesserung der Emissionssituation. Für Schwefeldioxid ist eine

unerhebliche, weil innerhalb der Messungenauigkeit liegende Verschlechterung der Situation

festzustellen.

6. Rückblick und Ausblick Im Jahr 2008 wurden wie 2007 neben den primären Brennstoffen nur Kunststoffe und Altreifen

eingesetzt. Andere Ersatzbrennstoffe waren nicht verfügbar. Im 4. Quartal kam versuchsweise Tallöl3 -

ein Nebenprodukt aus der Zellstoffproduktion - mit ähnlichen Eigenschaften wie Heizöl S zum Einsatz.

Aufgrund der großen Nachfrage nach Zement waren beide Drehöfen während der Ofenreise 2008

durchgängig in Betrieb, die Betriebszeit der Drehöfen betrug jeweils fast 7.000 Stunden.

Optimierungsmaßnahmen an der 2007 errichteten SNCR-Anlage zur Reduktion der Stickoxidemissionen

führten bei beiden Drehofenanlagen neuerlich zu einer deutlichen Absenkung der mittleren

Stickoxidemissionen gegenüber dem Jahr 2007.

Für 2009 planen wir den Beginn der Erneuerung der Klinkerproduktion am Standort. Die beiden

bestehenden Drehrohröfen werden durch ein Aggregat ersetzt, wobei die Gesamtkapazität unverändert

bleibt. Dafür wird ein neuer Wärmetauscher in die Anlage integriert, der den Energieverbrauch

signifikant reduziert. Durch diese Maßnahme wird nicht nur die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens

garantiert, sondern es werden bei geringerem Ressourcenverbrauch auch wesentlich geringere

Emissionswerte erzielt. Mit der Investition in die neueste Technik zur Herstellung von Zementklinker

setzt Leube ein wichtiges Zeichen für die Zukunft des Unternehmens. Die neue Anlage wird 2010/2011 in

Betrieb gehen.

3 Tallöl (vom schwed.: tall = Kiefer) ist im wesentlichen ein Gemisch von Fett- und Harzsäuren, welches als wichtigstes

Nebenprodukt bei der Herstellung von Zellstoff anfällt. Es enthält die bei der Zellstoffkochung frei werdenden Extraktstoffe des

Holzes.

21

Mit Beginn der Ofenreise 2009 wurde am Drehofen 1 ein neuer Brenner mit dem Ziel einer Senkung des

Energieverbrauchs dieses Ofens in Betrieb genommen. Die ersten Betriebsergebnisse sind

uneingeschränkt positiv.

Eine Änderung der eingesetzten Brennstoffe ist für 2009 nicht geplant.

22

7. Anhang 7.1 STATISTISCHE KENNZAHLEN DER KONTINUIERLICHEN EMISSIONSMESSUNG AM DREHOFEN 2

7.1.1 Stickoxide

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Jahresmittel 713 694 648 702 716 737 742 677 754 694 595 402 335

Minimum 200 201 200 201 200 201 200 200 200 203 200 200 200

25 %-Perzentil 635 589 508 587 608 605 596 474 633 565 480 260 237

75 %-Perzentil 815 812 782 824 831 866 898 861 905 821 725 525 443

Maximum 1.413 1.324 2.113 1.590 1.676 2.155 1.745 2.045 2.209 1.984 1.672 1.780 1.639

Anzahl HMW 12.076 4.542 9.013 12.745 13.391 13.158 13.988 10.572 14.370 13.492 14.115 13.337 13.085

7.1.2 Staub

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Jahresmittel 19 19 11 14 12 13 11 13 11 11 10 13 11

Minimum 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 0 0

25 %-Perzentil 5 7,7 8 5 7 9 10 12 9 9 7 10 9

75 %-Perzentil 31 24 12 18 14 17 13 15 13 12 12 16 14

Maximum 229 312 212 179 157 111 53 105 75 84 137 112 75

Anzahl HMW 9.349 4.391 6.663 4.147 13.361 13.050 14.013 10.471 13.983 12.082 14.283 13.604 13.237

7.1.3 Schwefeldioxid

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Jahresmittel 10 8 12 6 6 7 9 7 5 10 20 22 26

Minimum 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 0 0

25 %-Perzentil 5 1 1 3 2 2 3 1 0 4 17 17 19

75 %-Perzentil 14 11 13 9 10 12 11 10 7 14 20 21 23

Maximum 92 254 194 141 100 104 156 148 142 64 393 479 568

Anzahl HMW 12.227 4.593 9.256 12.765 13.507 13.216 13.988 12.149 14.446 14376 14.135 13.470 13.214

23

7.1.4 Organischer Kohlenstoff (TOC)

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Jahresmittel - - 51 44 45 33 32 24 31 17 14 11 14

Minimum - - 7 5 7 4 7 1 0 0 1 0 0

25 %-Perzentil - - 33 34 32 24 24 19 18 14 8 7 11

75 %-Perzentil - - 59 50 50 36 38 29 40 20 18 14 16

Maximum - - 382 291 315 268 103 164 252 57 113 141 254

Anzahl HMW - - 8.840 12.765 12.751 13.135 13.988 2.789 6.562 14556 13.989 13.465 13.214

7.1.5 Kohlenmonoxid

[mg/Nm3] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Jahresmittel - - 2.821 2.204 999 1.475 1.789 2.037 2.773 2.264 1.349 1.323 1.192

Minimum - - 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

25 %-Perzentil - - 1.500 875 375 750 1.250 1.125 2.125 1625 480 877 729

75 %-Perzentil - - 3.625 2.750 1.250 1.625 2.250 2.750 3.375 3000 725 1.715 1.504

Maximum - - 18.125 9.375 12.750 17.000 7.625 15.500 14.875 8125 1.672 6.269 6.461

Anzahl HMW - - 9.477 11.405 13.554 13.350 14.031 12.215 14.556 14376 14.115 13.426 13.148

7.2 STATISTISCHE KENNZAHLEN DER KONTINUIERLICHEN EMISSIONSMESSUNG AM DREHOFEN 1

7.2.1 Stickoxide

[mg/Nm3] 2007 2008

Jahresmittel 508 454

Minimum 200 200

25 %-Perzentil 429 448


Maximum 2.031 1.047

Anzahl HMW 10.002 13.777

24

7.2.2 Staub

[mg/Nm3] 2007 2008

Jahresmittel 7 4

Minimum 2 0

25 %-Perzentil 4 2

75 %-Perzentil 8 5

Maximum 95 78

Anzahl HMW 9.991 13.633

7.2.3 Schwefeldioxid

[mg/Nm3] 2007 2008

Jahresmittel 9 14

Minimum 0 0

25 %-Perzentil 4 6


Maximum 285 471

Anzahl HMW 9.833 13.723

7.2.4 Organischer Kohlenstoff (TOC)

[mg/Nm3] 2007 2008

Jahresmittel 15 10

Minimum 0 0

25 %-Perzentil 7 8


Maximum 195 165

Anzahl HMW 9.471 13.582

25

7.2.5 Kohlenmonoxid

[mg/Nm3] 2007 2008

Jahresmittel 372 344

Minimum 0 0



Maximum 2.691 2.777

Anzahl HMW 9.949 13.678

jb bb gartenau 2008 vers05 21 04 2009 - LEUBE Baustoffe · Drehofen 1 07.03.2008 28.12.2008 296 10...

Documents

Transcript of jb bb gartenau 2008 vers05 21 04 2009 - LEUBE Baustoffe · Drehofen 1 07.03.2008 28.12.2008 296 10...