Jes 2/2013: Endlich Ruhe - Wie die Auszeit vom Alltag gelingt

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Rubriktitel 1 Jes 02 . 2013 ENDLICH RUHE! Wie die Auszeit vom Alltag gelingt suchen. fragen. finden. Jes . Das katholische Magazin für Braunschweig März 02 . 2013

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Jes. Das katholische Magazin für Braunschweig

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Rubriktitel

1Jes 02 . 2013

Rubriktitel

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Jes . Das katholische Magazin für Braunschweig März 02 . 2013

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Editorial . Inhalt

liebe leserinnen, liebe leser,

im himmel wartet das ewige Leben, verspricht uns der

christliche Glaube – was dann ja auch heißen müsste, dass

wir endlich mal ewig Zeit hätten. hier auf der Erde sind wir

davon nämlich weit entfernt, so viel steht fest.

Wir machen und schaff en und kommen kaum zur Ruhe.

Irgendwas ist schließlich immer. Wenn wir ohnehin schon

viel zu tun haben, wird es plötzlich noch ein bisschen mehr.

und wenn wir uns mal eine Auszeit gönnen möchten, kommt

uns ganz bestimmt etwas dazwischen.

Die Zeit ist ein seltenes Gut, ein fl üchtiges Phänomen.

In diesem heft versuchen wir, ihr auf die Spur zu kommen:

Ein Jugendlicher nimmt sich Zeit, um wochenlang allein zu

pilgern. Ein Reporter erzählt, wie er sich im Kloster ent-

schleunigt hat. und Paare erfahren, was sie tun können,

damit die die Liebe von Dauer ist.

Vorbei ist dagegen die Amtsperiode von Papst Benedikt XVI.

Er hat beschlossen, dass es an der Zeit ist, die Macht abzu-

geben. Wir haben aus Anlass des Rücktritts gefragt:

Was wäre die Welt ohne den heiligen Vater?

Einen Anfang machen wir mit „Jes Extra“. Diese neue Seite

ist für Sie, liebe Leserinnen und Leser. Wir werden Sie dort

von Zeit zu Zeit zum Dialog mit uns einladen. Zunächst aber

machen wir Ihnen ein Angebot: Reisen Sie mit Jes nach Rom,

in die „Ewige Stadt“ – und gehören Sie vielleicht zu den

Ersten, die das neue Oberhaupt der katholischen Kirche aus

der Nähe sehen können.

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Wenn Sie uns schreiben wollen: Redaktion Jes,

Propsteipfarramt St. Aegidien, Spohrplatz 9, 38100 Braunschweig,

[email protected], WWW.JeS-bRaunScHWeiG.de

Viel Zeit für die Lektüre wünscht Ihnen

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eingesammeltReise zum Weltjugendtag 6

Gesprächsstoff Wie wir Zeit gewinnen 8

nah dranDer lange Weg zum Ich 12

im FokusWas die Liebe lebendig hält 16

engagiertEine Gemeinde krempelt sich um 19

entdecktGemälde-Schätze in der Landesgalerie 22

leib und SeeleEin himmlischer Duft 21

Jes JuniorWas passiert in der Woche vor Ostern? 26

erlebenswertheimat für alte Bibeln 29 termineChrisam-Messe 30

Volker Röpke, Redaktion Jes

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Als wir Papst warenEs ist eine Schlagzeile, die im Kopf bleibt: „Wir sind Papst“ titelte die „Bild“ am 20. April 2005, einen Tag nach der Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst Benedikt VXI. Ein Ausdruck unschuldiger Freude – als wäre die Nationalelf gerade Weltmeister geworden. Zum Deutschland-Besuch des Papstes im Sep-tember 2011 platzierte die Zeitung ihre berühmte Titelseite an der Fassade des Axel-Springer-hochhauses in Berlin. Eine unübersehbare Begrüßung. Eineinhalb Jahre später der überraschende Abschied. Wir sind Papst gewesen. Es ist ein Rücktritt, der im Kopf bleibt.

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52.000 Euro sammelten die Sternsinger aus den ka-tholischen Gemeinden Braunschweigs. Rund 400 Jungen und Mädchen waren zu Beginn des Jahres als heilige Drei Könige durch die Stadt gezogen. Sie hatten zahlreiche häuser, Woh-nungen, Altenheime, Kindergärten und weitere Einrichtungen besucht, um für Kinder in Not Geld zu sammeln. Propst Reinhard heine, Vor-steher der katholischen Kirche in Braunschweig und Pfarrer der Gemeinde St. Aegidien, lobte den großen Einsatz der Sternsinger und dankte allen Menschen, die Geld gespendet haben.

Eingesammelt

die Weltjugendtriff t sich in Rio

Neue Religionsseite für Kinder

Grüß Gott, Shalom und Salam aleikum – im ersten halbjahr dieses Jahres geht ein neues Internet-Portal für Kinder online, das über die Weltreligionen infor-miert. unter www.religionen-entdecken.de können Jungen und Mädchen spielerisch Wissen über Christen-tum, Judentum, Islam, Buddhismus, hinduismus und Bahai erwerben. Nutzer können Fragen stellen, sich an einem Forum und an Ratespielen beteiligen. Zudem gibt es Buch-, Ausfl ugs-, und Spieltipps. Das Portal wird von den Journalistinnen Christiane Baer-Krause und Barbara Wolf-Krause herausgegeben. Es soll Bildungslü-cken über die Weltreligionen schließen und die interre-ligiöse Verständigung fördern. Die Internetpräsenz richtet sich auch an Pädagogen und Eltern.WWW.ReliGionen-entdecKen.de

Für den Nachfolger von Benedikt XVI. wird es einer der wich-tigsten Termine zu Beginn seiner Amtszeit sein: Der Papst lädt die Jugend der Welt im Juli zu einem großen Fest des Glaubens ein, zum Weltjugendtag in Rio de Janeiro.

Auch aus dem Bistum Hildesheim wird eine Gruppe nach Brasilien reisen, um junge Christen aus der ganzen Welt zu treffen. Der Fachbereich Jugendpastoral hat die zweiwöchige Reise zu dem Mega-Event organisiert. Das Angebot richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren.

Abfl ug vom Flughafen Hannover ist am 15. Juli. Vom 17. bis 21. Juli besuchen die Teilnehmer den Nordosten Brasili-ens und informieren sich über das Hilfsprojekt „Trotz Dürre leben“, das vom Dekanat Wolfsburg-Helmstedt und dem Ent-wicklungshilfe-Werk Misereor getragen wird. Vom 23. bis 28. Juli steht der Weltjugendtag in Rio de Janeiro auf dem Pro-gramm. Am 30. Juli landet die Gruppe wieder in Hannover.

Aufgrund der hohen Flugkosten beträgt der Teilnehmer-beitrag 2100 Euro. In den Kosten enthalten sind die Verpfl e-gung und Unterbringung in Schulen, Turnhallen oder Pfarr-zentren, Eintritts- und Fahrkarten, ein Pilgerrucksack, eine Reise-Versicherung und ein Solidaritätszuschlag für Teilneh-mer aus anderen Ländern. Es sind noch rund 20 Plätze frei. Anmeldeschluss ist Donnerstag, 4. April.

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Weitere Informationen und Ansprechpartner im Internet:

WWW.JuGend-biStum-HildeSHeim.de/WeltJuGendtaG

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Komm mit nach Rio!Komm mit nach Rio!

Weitere Informationen zur Reise und die Anmeldung fi ndest Du hier: www.jugend-bistum-hildesheim.de

WJT

Schutzraum um das Logo:Bitte unbedingt Abstände zum Rand (Flyer, Broschüre, Plakat) einhalten.

Wann? 15.–30. Juli 2013

Wer? 35 Jugendliche und junge Erwachsene von 18–30 Jahren

Kosten: 2.100 Euro (inkl. Transfers, Flüge, Unterkunft, Versicherung, Verpfl egung)

23.–28. Juli 2013Weltjugendtag in Rio de Janeiro

17.–21. Juli 2013Tage der Begegnung

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Eingesammelt

» Kirchen sind unersetzlich.«

»Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.« Albert Einstein

Der künftige Ministerpräsident Stephan Weil (54) hält Kirchen für unersetzlich. „Deshalb möchte ich mit ihnen und nicht gegen sie arbeiten“, sagte er der KirchenZeitung. Solidarität und Nächstenliebe seien wichtige Werte: „Wir müssen uns kümmern – um unsere Mitmenschen und vor allem um die, denen es schlecht geht.“ Das habe er immer als wesentlichen Teil seines Glaubens und seiner politischen Motivation betrachtet, sagte der SPD-Politiker. Er war Anfang der 1980er-Jahre aus der katholischen Kirche ausgetreten.

» Sein Rücktritt ist ein mutiger Schritt.«

Helga Lachnit (70), Leiterin der katholischen Frauengemeinschaft im Dekanat Braunschweig, ist froh über den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. Sie hat das alternde Kirchenoberhaupt innerhalb von zwei Jahren fünfmal in Rom getroffen. „Er hat in diesem Zeitraum stark abgebaut, und ich finde es sehr mutig, dass er diesen Schritt gewagt hat“, sagte sie der Braunschweiger Zeitung. Seine Ent-scheidung, entgegen der Tradition nicht bis zum Tod im Amt zu bleiben, respektiere sie.

Axel Milberg (56) möchte am liebsten auf einem Flughafen sterben - „unterwegs, sozusagen auf dem Sprung“. Das verriet der Schauspieler dem Magazin Chrismon. Er leide unter der Vorstellung, sterben zu müssen. „Ich empfinde das als Einmischung ins Privatleben. Ich habe früher nie dran gedacht, aber seit ein paar Jahren belästigt mich diese Tatsache.“ Milberg sieht im Tod eine Mahnung, das Leben zu genießen: „Lass nichts anbrennen! Liebe! Pack zu! Wähle den anstrengenderen Weg statt des leichten.“

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» Wähle den anstrengenderen Weg statt des leichten.«

Die vergessene Schlacht am harzhorn

Dass rund 60 Kilometer südwestlich von Braunschweig – am harzhorn direkt neben der Autobahn 7 – Römer und Germanen ge-geneinander gekämpft haben, war fast zwei Jahrtausende lang in Vergessenheit geraten. Im Jahr 2008 jedoch entdeckten Archäologen in der kaum beachteten Waldlandschaft ein römisch-germanisches Schlachtfeld. Tausen-de Fundstücke aus dem 3. nachchristlichen Jahrhundert bezeugen: An diesem unschein-baren höhenzug wurden die Römer im Jahr 235 nach Christus von den Germanen über-fallen. Nach einem kurzen, blutigen Kampf setzten die römischen Truppen ihren Weg an den Limes fort. Eine Aufsehen erregende Entdeckung, denn bisher war man davon ausgegangen, dass die Römer nach ihrer Niederlage in der legendären Varus-Schlacht im Jahr 9 nach Christus im Teutoburger Wald auf große Feldzüge in Germanien verzichtet hatten. Vom 1. September 2013 bis 19. Januar 2014 präsentiert das Braunschweigische Landesmuseum in einer großen Ausstellung dieses bisher unbekannte Kapitel römisch-germanischer Zusammenstöße: „Roms ver-gessener Feldzug. Die Schlacht am harzhorn“ mit rund 800 Fundstücken – darunter Waf-fen, Wurfgeschosse, Münzen – ergänzt durch Leihgaben aus internationalen Museen.

KARIN DZIONARA

Weitere Informationen im Internet:

WWW.3landeSmuSeen.de

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Gesprächsstoff

zWiScHen muße uND hAMSTERRADDie Zeit ist schon eine verflixte Sache. Sie dirigiert unser Leben, und wir tun alles, um mit ihr Schritt zu halten. Wo bleibt da noch Zeit zum Entschleunigen? Ein paar Gedanken zur knappsten Ressource der Welt.

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Welche Ereignisse das Drehbuch unseres Lebens als Nächste für uns vorgesehen hat, wissen wir fast immer im Voraus. Sie stehen im Kalender oder sind so fest in unserem Tagesrhythmus

verankert, dass wir sie kaum vergessen würden. Unseren Taktgeber, die Uhr, haben wir stets im Blick.

Wir wissen, wann unsere Schicht beginnt, wir kennen den Schulschluss unserer Kinder, und zum Sonntagnachmittags-kaffee bei Oma und Opa würden wir nie zu spät kommen. Solange uns Unfälle und Unglücke verschonen, wühlen wir uns meist zielsicher und geplant durch unseren Alltag.

Wir sind darauf konditioniert, möglichst viel in möglichst wenig Zeit zu erledigen. Warum sonst beenden wir E-Mails und Kurznachrichten mit „Glg“, anstatt „ganz liebe Grüße“ auszuschreiben? Unser Zeitmanagement ist so ausgeklügelt, dass wir uns manchmal sogar Dinge versagen, die sich auch genießen ließen: Anstelle eines guten Essens greifen wir zu Fastfood, und mit Online-Kaufhäusern ersetzen wir den ge-mütlichen Einkaufsbummel.

Selbst im Urlaub überlegen wir noch, wie wir unsere Zeit effizient nutzen können. Ungern möchten wir am Ende fest-stellen, dass wir eine sehenswerte Sehenswürdigkeit nicht gesehen haben. Schließlich lassen wir uns die schönste Zeit des Jahres eine Menge kosten.

Wir sind oft pausenlos betriebsam

Sitzen wir anschließend erholt am Arbeitsplatz, ist es so wie immer: Alles dreht sich um die Zeit, um Termine, Fristen, Er-gebnisse. Die digitale Kommunikation sorgt dafür, dass wir im Job ständig und überall erreichbar sind – sogar am Feier-abend. Es könnte schließlich wichtig sein.

Wenn Informationen digital von jetzt auf gleich verfüg-bar sind, bringt das nicht nur uns auf Trab, sondern gleich die ganze Wirtschaft zum Rasen, wie dem Sozialethiker und Jesuiten Friedhelm Hengsbach aufgefallen ist: „Ein Börsen-händler kann in der Minute drei bis vier Handelsaufträge erledigen. Die automatischen Handelssysteme schaffen am Tag 60 Milliarden Aufträge.“

Pausen kennen diese Riesenrechner natürlich nicht. Un-verzüglich, unermüdlich feuern die Maschinen Anweisun-gen von A nach B, ganz gleich, ob B in der nächsten Stadt

liegt oder auf einem anderen Kontinent. Der Handelsstrom stoppt nie. Uns Menschen dagegen würde es sicher nicht schaden öfter mal anzuhalten. Doch der Ausstieg aus dem Hamsterrad fällt schwer.

Oft zwingen wir uns zur Akkordarbeit auf der Dauerbau-stelle unseres Lebens. Weil wir es müssen, um über die Run-den zu kommen. Weil uns der ständige Drang nach Selbstop-timierung treibt. Oder weil wir uns einfach nicht entscheiden können, was uns wirklich wichtig ist.

Lässt sich unser Verhältnis zur Zeit ändern?

Dabei ist Zeit ein Wert an sich, betont Friedhelm Hengsbach: „In ihr kommen wir zu uns selbst und zu den Menschen, die wir mögen.“ Der Jesuit rät zu mehr Genügsamkeit und dazu, sich Nischen zu suchen, „die ich mir bewusst frei halte, und wo ich für berufliche Anfragen nicht erreichbar bin“.

Wir sollten uns also hin und wieder mal „Entschleuni-gungsoasen“ schaffen, wie es der Zeitforscher Hartmut Rosa formuliert. Sich weniger ablenken zu lassen kann auch nicht schaden. Das wusste schon Lucius Annaeus Seneca. „Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen“, stellte der römische Philosoph vor gut 2000 Jahren fest.

In die gleiche Kerbe schlägt der Schweizer Rolf Dobelli, Au-tor des Buches „Die Kunst des klugen Handelns“. Er beschloss vor drei Jahren, auf die Dauerberieselung durch Nachrich-ten zu verzichten. Er entsorgte Radio und Fernseher, löschte News-Apps auf seinem Smartphone und kündigte seine Zei-tungs- und Zeitschriften-Abos, schreibt er.

Er informiere sich stattdessen mit Büchern und Hinter-grundartikeln oder im Gespräch mit Freunden. „Noch nie habe ich etwas Wichtiges verpasst“, jubelt Dobelli. Die News-Abstinenz habe ihm „klareres Denken, wertvollere Einsich-ten, bessere Entscheidungen und viel mehr Zeit“ beschert.

Bleibt die Frage, ob wir mit mit dem Mehr an Zeit richtig umgehen können. Gelingt es uns, die Muße zu genießen, die entschleunigte Zeit, die nur uns gehört und unseren Wün-schen, die wir vielleicht unseren Mitmenschen schenken? Wenn nicht, übernimmt die Stiefschwester der Muße das Kommando über unsere Zeit: die Langeweile. J

VOLKER RöPKE

»es ist nicht zu wenig zeit, die wir

haben, sondern es ist zu viel zeit,

die wir nicht nutzen«

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Gesprächsstoff

Die Endhaltestelle der Linie 3 heißt Hildesheimer Wald, hier ist Bosch – und der Bus ist bis auf den letzten Platz mit Schichtarbeitern und internationalen Austausch-

Studenten gefüllt. Ich will aber nicht in die Produktion, son-dern zu mir selbst. Ich steige aus.

Na ja, für eine Woche. Der kleine Koffer ruckelt hinter mir her, Robert-Bosch-Straße, Marienroder Straße durch den Hil-desheimer Wald, runter ins Dorf. Ich will ins Kloster. Kloster Marienrode, Hildesheim. Ich habe Urlaub – und will arbei-ten. Mein Journalismus-Buch soll ein großes Stück voran-kommen. Zu hause in Braunschweig hatte meine Frau zu mir gesagt: Ich hätte da eine Idee für Dich … Ich hatte die Idee schon im Kopf. Jetzt bin ich da.

Schon der Eingang ist hier eine Kirche. Das frühere Zis-terzienserkloster haben heute Benediktinerinnen übernom-men. Über den gewaltigen Wirtschaftshof geht es in Richtung Klosterkirche. Mitten auf dem Hof blickst Du auf die dicken

Mauern des bulligen Exerzitienhauses, horchst in Dich hi-nein: Was verändert sich da gerade? Es ist still, Du hast Zeit. Und dann läuten die Glocken.

Einchecken bei Maria Elisabeth, der leitenden Ordens-schwester. Die Kammer, die sie mir zum Pensionspreis zu-teilt, hat ein Bett, eine Lampe, eine Bibel, ein Kreuz. Ich hänge mein persönliches Kreuz dazu, es ist ein kleines weiß-rotes Lederkreuz der koptischen Christen, das mir Bischof Anba Damian einmal im Braunschweiger Dom geschenkt hat.

Mehr brauche ich nicht, aber halt, wenigstens eine Steck-dose ist noch da. Das Mini-Laptop will angeschlossen sein, vielleicht schaffe ich ja ein paar Kapitel. An Internet oder Handy-Empfang ist hier nicht zu denken. Dazu sind die Mau-ern zu dick. Das einzige, was durchdringt, ist Glockengeläut. Mehr braucht man nicht.

Ist es so? Wenn ich überlege, wie ich heute in der Zei-tungsredaktion oder zu hause arbeite, dann bin ich ständig „im Netz“. Alle 15 Minuten checke ich meine Mails, alle ein bis zwei Stunden bin ich online, um zu aktualisieren oder zu kommentieren. Ich höre keine Musik, sondern Nachrichten. Ich schaue kaum noch fern, sondern lese beim Essen die an-deren Zeitungen. Wenn ich eine Frage habe, frage ich „Google News“ oder „Spiegel online“.

Hier ist – nichts von alledem. Kein Empfang. Getaktet vom Glockengeläut richtest Du Dich stattdessen ein in ein System von Gebet und Gotteslob. 5.30 Uhr im Kirchengestühl. Zur Mittagsstunde mit geschlossenen Augen erwarten, bis es 12 vom Kirchturm schlägt. Spüren, wie das Wort Mahlzeit ent-standen sein muss. Zeit! Und Mahl ist nicht einsam, sondern gemeinsam. Erst aus der Predigt zwei Tage später erfahre ich von den Ereignissen in Norwegen, die in diesem Sommer die Welt erschütterten. So muss es früher gewesen sein.

Das Buch ist in der Zwischenzeit erschienen. Die Erleb-nisse im Kloster sind ein schönes Kapitel geworden. Es dau-erte übrigens nicht lange, bis ich wieder „im Netz“ war. Was bleibt, ist die Erfahrung, dass man aussteigen kann, um ein klein wenig wieder zu sich selbst zu kommen. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Gang runter ins Dorf.

henning Noske (53) ist einer der profi liertesten Journalisten der Braunschweiger Zeitung. Er hat als Reporter über unzählige, oft kontroverse regionale und überregionale Themen berichtet und wurde mit mehreren Journalistenpreisen ausgezeichnet. Er ist Wissenschaftsredakteur und Leiter der Stadtredaktion, außerdem hat der Katholik einen Lehrauftrag für Printjournalis-mus an der Tu Braunschweig inne. 2011 erschien sein Buch „Journalismus: Was man wissen und können muss“ (Klartext Verlag, 17,95 €). Noske lebt mit seiner Familie in Braunschweig.WWW.bRaunScHWeiGeR-zeitunG.de

ein Reporter geht offl ineDer Braunschweiger Journalist henning Noske über seine Zeit im Kloster Marienrode

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Was wäre die Welt ohne Papst? Ganz ehrlich: Manchmal etwas einfacher. Weil ich schon so oft in der Jugendar-beit und darüber hinaus über den Papst und seine Erklärungen diskutieren musste. Vielleicht auch, weil ich mich nicht immer wieder rechtfertigen will für Dinge, die falsch verstanden oder anders gemeint werden – schließlich bin ich selbst ein mündiger Christ. Aber einfach ist nicht immer gut. Was der Welt und mir wirklich fehlen würde, wäre seine Stimme, die religiöse und moralische Positionen vertritt. Ich glaube, wir brauchen Menschen, die für etwas einstehen. Zu einer lebhaften Auseinandersetzung mit meinem Glau-ben benötige ich mitunter auch Begeis-terung, Ernsthaftigkeit und Zweifel. Der Papst löst diese Emotionen bei mir und sehr vielen anderen aus.

Zur PersonEin Mann, zwei Jobs: Der Sozialpä-dagoge Holger Ewe (38) arbeitet in Braunschweig als Jugendreferent für Kajune (Katholisches Junges Netzwerk in der Region Braunschweig), außer-dem ist er als Bildungsreferent für die Christliche Arbeiterjugend im Bistum hildesheim tätig.WWW.KaJune.de

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Was wäre die Welt ohne Papst? Manch-mal neige ich dazu, das Papstamt zu unterschätzen. Ich denke dann: Eine Welt ohne Papst ist eine Welt ohne Papst. und dann tritt dieser zurück. und alle Welt beschäftigt sich mit der Frage, wer der neue Papst sein sollte. Aus welchem Land. Mit welchen Vorhaben. und die Antworten darauf bergen alles, was die katholische Kirche ausmacht: Ihr Leid und ihre hoffnung. Ohne besetzt zu sein, ist das Amt so schon ein Amt der Einheit, es führt die Erwartungen und Vorbehalte zusammen. und neben überraschenden Rücktritten gibt es ja manchmal auch besondere Gesten. Als Johannes Paul II., am Ende seines Lebens alt und gebrechlich, von seinen Gesprächspartnern gestützt werden musste, da bekam das Amt eine Demut, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Eine Welt ohne Papst wäre eine Welt ohne Papst. Aber das würde mir fehlen.

Zur PersonDer Pastoralreferent Thomas Harling (50) ist Projektleiter für das 1.200-jäh-rige Jubiläum des Bistums hildesheim, das 2015 gefeiert wird. Der Theologe und Germanist ist in der Nähe von Braun-schweig aufgewachsen.WWW.biStumSJubilaeum-HildeSHeim.de

Die Zeit hat Papst Benedikt die Kraft geraubt, weiterhin an der Spitze der katholischen Kirche zu stehen. Wir haben aus Anlass seines freiwilligen Amtsverzichts gefragt, was der Welt ohne Papst fehlen würde.

Was wäre die Welt ohne Papst? Mit Blick auf die Geschichte antworte ich: Lieber kein Papst als zwei. Menschen sehen aber auf Leitfiguren, und unsere Welt ist seit Jahrhunderten daran gewöhnt, einen Papst zu haben. Daher sehen auch evangelische Christen neu-gierig auf die Wahl des nächsten Paps-tes. Ich freue mich, wenn es jemand ist, der Fragen und Sorgen der modernen Menschen an ihre Kirche ernst nimmt. Es ist gut, wenn es jemand ist, durch dessen Reden vom Glauben Gottes heil glaubwürdig erlebt wird. Natürlich wünschen wir evangelischen Chris-ten uns, dass nach der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigung weitere, gemeinsame Schritte der großen Kir-chen möglich werden: Es bleibt unser Wunsch, miteinander das Abendmahl zu feiern. Ein Papst, der das Gemein-same unseres Christseins wertschätzt, kann dazu wesentlich beitragen.

Zur PersonUta Hirschler (45) ist im Februar vorigen Jahres in Braunschweig als erste evangelische Pröpstin in ihr Amt eingeführt worden. Sie war zuvor als Gemeinde- und Krankenhauspfarrerin in der Propstei Seesen tätig.WWW.pRopStei-bRaunScHWeiG.de

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Der 17 Jahre alte BraunschweigerJan-Niklas herweg ist allein auf dem Jakobsweg durch Nordspanien gepilgert. Es war ein Abenteuer, das ihn erwachsener gemacht hat, sagt er.

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Wie ein GuteR Film DER NIChT ENDEN SOLL

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Ein paar nackte Zahlen belegen es: Im Leben von Jan-Niklas Richard Herweg muss etwas anders sein! Er hat im vorigen Sommer die Schule gewechselt, er besucht nun ein Wirtschaftsgymnasium. Seitdem ist er kein

schulisches Sorgenkind mehr, die 6 in Latein ist Geschichte. Sein Notenschnitt liegt inzwischen bei 2, nicht mehr bei 4. Und Klassensprecher ist er jetzt auch.

Ein Plädoyer für die Wirksamkeit von Nachhilfe und Büf-feln in den Sommerferien kann seine Mutter trotzdem nicht halten. Ihr Sohn hat nichts dafür getan, ein besserer Schüler zu werden. Das war eher ein willkommener Nebeneffekt. In der Hauptsache ging es dem Teenager darum, während der schulfreien Zeit ein anderer Mensch zu werden.

Davon träumen viele, doch viele kommen über das Ha-dern mit dem Status quo auch selten hinaus. Jan-Niklas' Problem war das nicht, er wollte ja vom Reden zum Machen kommen. Das hatte er sich fest vorgenommen. Sein Problem war bloß, dass seine Mutter Nein sagte zu seinem Plan.

Das kann man verstehen. Welche Mutter würde nicht spontan mit dem Kopf schütteln, wenn ihr 16 Jahre alter Sohn den Wunsch äußert, wochenlang allein durch ein frem-des Land wandern zu wollen? „Ich hatte ganz doll Angst, dass ihm etwas passieren könnte“, sagt Silke Herweg, eine allein-erziehende Mutter von drei Kindern.

Schließlich ließ sie sich doch überreden. Ihr Sohn durfte tun, was er sich vorgenommen hatte – den rund 800 Kilome-ter langen Jakobsweg gehen, von der spanisch-französischen Grenze bis nach Galizien. Das Ziel: Santiago de Compostela,

wo der Legende nach der Apostel Jakobus begraben liegt. Seit Jahrhunderten gehen Christen diesen Weg, um Gott dadurch ein wenig näher zu kommen, um die Vergebung ihrer Sün-den oder Hilfe in der Not zu erbitten. Viele pilgern auch aus Dankbarkeit, weil sie aus einer Notlage befreit oder von einer Krankheit geheilt wurden. Für andere wiederum markiert die Wanderung auf dem alten Pfad ein besonderes Bekennt-nis zu ihrem Glauben.

Auszeit vom komplizierten Alltag

Viele Menschen, die heutzutage zu Rucksack und Wander-stock greifen, wünschen sich eine Auszeit vom komplizier-ten Alltag und der Welt um sie herum, die immer komplexer scheint. Sie sehnen sich nach Zeit zum Nachdenken über das, was im Leben wichtig ist.

Jan-Niklas sagt, er habe sich mit der Wallfahrt etwas be-weisen wollen: „Was genau, wusste ich nicht. Ich habe ge-dacht, das sehe ich, wenn ich den Weg gehe. Ich habe gehofft, dass es mich verändert, aber ich wusste nicht, wie.“ Das ist die große Schwäche des Unbekannten: Das Ergebnis steht nie fest. Wer sich trotzdem auf den Weg macht, akzeptiert das Ri-siko, enttäuscht zu werden.

Was hätte das im Fall von Jan-Niklas geheißen? Jede Menge Blasen an den Füßen, aber kein persönlicher Fortschritt. Der Marsch hätte sich wie eine Niederlage angefühlt, wie vergeu-dete Zeit. Doch selbst das wäre wohl eine wichtige Erkenntnis gewesen für einen 16-Jährigen – den Mut, enttäuscht zu wer-den, muss man in diesem Alter erst einmal aufbringen.

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Nicht nur das Ziel von Hape Kerkeling, sondern auch von Jan-Niklas Herweg: die Kathedrale von Santiago de Compostela.

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Nah dran

Der Blondschopf hatte aber noch einen weiteren Grund für seine einsame Reise. Er wollte seiner kleinen Schwester ein Vorbild sein, die nach einem schweren Verkehrsunfall fast tot war und viele kleine Schritte der Genesung machen muss, um wieder auf die Beine zu kommen.

Nichts ist unmöglich, wenn man bereit ist, sich selbst zu überwinden, die eigenen Widerstände, den inneren Schwei-nehund – das wollte er seiner Schwester zeigen und sich selbst. Also machte er sich Ende Juli auf den Weg. Der Pfarrer seiner Gemeinde hatte ihn zuvor gesegnet, Gottes Schutz für den jungen Wanderer erbeten.

Zuerst reist Jan-Niklas mit dem Zug ins französische St. Jean-Pied-de-Port. Hier, direkt an der Grenze zu Spanien, startet er seine Wanderung.

Erkennungszeichen Jakobsmuschel

Der Camino Francés, wie die klassische Route des Jakobs-wegs genannt wird, führt Jan-Niklas von den Pyrenäen durch Nordspanien bis nach Santiago de Compostela. Das Erken-nungszeichen der Pilger, die Jakobsmuschel, kauft er sich bei einem Mann, der sich für den letzten Tempelritter hält, für zwei Euro am Wegesrand.

Er läuft in der Regel 20 bis 30 Kilometer pro Tag, auf dem Rücken einen großen Rucksack. Er übernachtet in Herbergen, die Pilgern für wenig Geld eine Unterkunft bieten. Manch-mal schläft er unter freiem Himmel, einen Strohballen oder einen Felsblock als Bett, im Gedächtnis Hermann Hesse: „Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten im-mer sehr unheimlich.“ Das Zitat gefällt ihm.

Während er unterwegs ist, sieht er Adler über Bergen krei-sen. Auf den weiten Feldern entlang des Pfades trifft er auf Schafe, Kühe und Wildpferde. Sein Alltag hat Sendepause, die Schule spielt keine Rolle, seine Sorgen sind fern. So muss sich Freiheit anfühlen: Er bestimmt, was er macht, wie lange er geht. Niemand ist da, der etwas von ihm möchte, der Latein-lehrer nicht, seine Mutter auch nicht.

Hat er Heimweh? „Nein“, sagt er. Trotzdem schreibt er „Mama“ in den Sand und schickt ihr ein Bild davon. Und für seine Schwester legt er am Cruz de Ferro, einem Eisenkreuz in den Montes de León, das den höchsten Punkt des Weges markiert, einen „Sorgenstein“ ab. Mit sich und seinen Gedan-ken ist Jan-Niklas oft stundenlang allein. Doch er trifft auch andere Menschen, die ebenfalls zu Fuß auf die Suche nach dem Sinn, nach dem Mehr im Leben gegangen sind.

Jan-Niklas freundet sich mit einem Jungen aus Mailand an. Sie gehen nicht gemeinsam, sondern allein, aber sie treffen sich mehrmals während der langen Strecke. Er trifft auch ein Mädchen aus Deutschland, das in seiner Gegenwart einen Anruf aus der Heimat bekommt: Ein Freund ist ums Leben gekommen. Jan-Niklas versucht, der Trauernden Trost zu spenden. Eine Erfahrung, die er noch nie gemacht hat.

Am 26. August, einem Sonntag, vier Tage nach seinem 17. Geburtstag, erreicht der junge Braunschweiger das Ziel. Er geht die letzten zehn Kilometer barfuß, ehe er kurz vor zwölf die Kathedrale in Santiago de Compostela erreicht. Gerade rechtzeitig, um während der heiligen Messe am Sonntagmit-tag die Pilgerweihe zu empfangen.

Dafür wird über Jan-Niklas' Kopf ein großes Weihrauch-fass durch das Kirchenschiff geschwenkt. Nach dem feier-lichen Gottesdienst wartet er in staubiger Kleidung, aber grenzenlos glücklich mit vielen anderen vor dem Pilgerbüro. Sie alle wollen eine Urkunde und den letzten, wichtigsten Stempelaufdruck im Pilgerausweis entgegennehmen, der beweist: Du hast es geschafft!

Seit diesem Moment hat Jan-Niklas Herweg jeden Tag an seine Wanderung denken müssen. Er meint, dass er erwach-sener geworden ist, durchsetzungsfähiger, willensstärker: „Wenn ich mir etwas vornehme, gehe ich es auch an. Ich habe auch mehr Selbstbewusstsein, weil ich weiß, ich habe da et-was hingekriegt.“

Sein Blick hat sich geweitet, das Gespür dafür, wo er an-deren helfen kann, ist stärker geworden. Das sagt jedenfalls seine Mutter, die zugibt: „Ich hätte nie durchgezogen, was er gemacht hat.“

Auf der langen Reise zu sich selbst

Jan-Niklas hat die Impressionen des Jakobsweges mit sei-nem Smartphone festgehalten. Hunderte Aufnahmen sind es, Bilder, die Naturschauspiele zeigen, Sonnenuntergänge, majestätische Gipfel, und nicht zuletzt das verschwitzte, un-rasierte Gesicht eines jungen Mannes auf seiner langen Reise zu sich selbst.

Beim Betrachten der Fotos wird ihm klar, dass er die Au-genblicke nur festhalten konnte, nicht anhalten. Die Zeit macht keine Pause, sie schreitet voran. Was bleibt, ist Weh-mut. „Ich fand es schade, als es vorbei war, wie bei einem gu-ten Film, der auf einmal zu Ende ist.“

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damit die liebe NIChT ABSTÜRZTRegine Hain, Leiterin der katholischen Eheberatung in Braunschweig, kennt die Gründe, warum Menschen sich trennen. Im Interview verrät sie, ob Ehen früher besser waren, was die Liebe lebendig hält und wie die Geburt eines Kindes die Partnerschaft verändert.

Im Fokus

Dass sich Menschen scheiden lassen, ist heute gang und gäbe. Waren die Ehen früher besser?Nein. Früher waren die Erwartungen andere, vielleicht auch niedriger. Von Männerseite etwa: Meine Frau zieht die Kin-der groß, versorgt den Haushalt. Von Frauenseite: Er hat eine Arbeit, vertrinkt das Geld nicht, schlägt nicht und so weiter. Wenn dieser wirtschaftliche Zusammenhalt klappte, waren die Erwartungen eher schon erfüllt als heute. Inzwi-schen erwarten die meisten Menschen mehr von einer Ehe. Früher haben äußere Faktoren eher dazu beigetragen, eine Ehe zusammenzuhalten. Die Kirchengemeinde, der Verein, das Dorf, diese Gemeinschaft war etwas sehr Stabiles. Heute leben die Menschen eher in weniger stabilen Beziehungen, dann ist die Ehe das, was stabil bleiben soll.

Was meinen Sie mit instabileren Beziehungen?Die Arbeitswelt ist viel fl exibler, die Arbeitszeiten sind oft ganz unterschiedlich, die Menschen ziehen häufi ger um, und das Eingebundensein in Gemeinschaften über Jahr-zehnte hinweg ist den meisten Menschen gar nicht möglich. Früher war eine Trennung sehr, sehr viel schwieriger. Zum einen aus wirtschaftlichen Gründen, zum anderen war die Stigmatisierung viel größer. Eine Frau, die sich wegen Ge-

walt aus einer Ehe gelöst hat, ist damals auf Unverständnis gestoßen. Heute sorgt es eher für Unverständnis, wenn je-mand bei seinem gewalttätigen Partner bleibt.

Geben Paare heute schneller auf als früher?Die Erwartung, dass mein Partner ein Ideal erfüllen muss, ist sicher höher als früher. Heute gibt es ja in vielen Lebens-bereichen die Annahme: Wer nicht das Beste aus seinem Leben herausholt – den idealen Beruf, die ideale Freizeitbe-schäftigung, die ideale Figur –, macht etwas falsch. So eine Vorstellung kann auch auf die Partnerschaft übertragen werden. Dann muss der Partner in viel mehr Bereichen die Bedürfnisse erfüllen: Er muss der beste Kamerad sein, die Se-xualität muss toll sein, man muss wirtschaftlich gut zusam-menpassen, sich sehr gut emotional verstehen, gleichzeitig die Hobbys miteinander teilen. Das ist dann sehr viel, was an einer Person hängt.

Was führt noch dazu, dass Beziehungen auseinanderbrechen?Paare, die zu uns kommen, sagen oft: Wir streiten nur noch, wir streiten immer heftiger, und wir kommen gar nicht mehr raus aus dieser Konfl iktspirale. Manche sagen auch, dass sie sich auseinandergelebt haben. Manchmal kommt hinzu,

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dass sich einer der Partner neu verliebt hat. Das ist dann meist der Anlass für die Trennung, aber nicht der Grund. In solchen Fällen zeigt sich oft, dass auch schon vorher vieles in der Beziehung nicht mehr funktioniert hat.

Wie geraten Paare in die Situation, dass sie sich nur noch streiten?Es kann sein, dass die Erwartungen aneinander unerfüllbar sind. Es kann auch sein, dass Paare es nicht gelernt haben, Dinge auf eine gute Art und Weise miteinander zu klären: dass zum Beispiel Wünsche in Vorwürfe gepackt werden. Oder man nennt seine Wünsche gar nicht und erwartet, dass der andere schon weiß, was man braucht. Dann ist man ent-täuscht, wenn der andere sie nicht errät.

Wie erklärt man einem Kind, dass sich seine Eltern trennen?Ideal wäre es, wenn beide Partner es dem Kind sagen und ihm erklären, was los ist, dass man sich nicht mehr so liebt wie früher. Man sollte dem Kind auch unbedingt sagen, dass die Trennung nichts mit ihm zu tun hat und es weiterhin von den Eltern geliebt wird. Details, die nur das Paar ange-hen, zum Beispiel in punkto Sexualität, sollte man dem Kind nicht zumuten.

Die Kirche baut auf die Unaufl ösbarkeit der Ehe, hilft aber den Menschen, die sich trennen. Das ist doch ein Widerspruch.Ich fi nde es ganz wichtig, dass Kirche auch für Menschen in solchen Situationen da ist. Das Ideal der Ehe auf Lebenszeit ist ein sehr hohes Ideal – gerade wenn man bedenkt, welch eine hohe Lebenserwartung die Menschen heute haben. Wie bei anderen Idealen auch, kann es passieren, dass dieses Ide-al scheitert. Wenn die Kirche dann zu diesen Menschen sa-gen würde, euch lassen wir im Stich, würde das nicht passen. Die Solidarität mit Menschen, deren Lebensweg nicht immer gerade verläuft, gehört zu den Aufgaben der Kirche. Darüber hinaus bietet die Beratungsstelle ja auch eine Unterstüt-zungsmöglichkeit für Paare, die sich nicht trennen wollen, sondern gemeinsam an ihren Problemen arbeiten möchten. In solchen Fällen bietet eine Krise oft die Chance zu einer Verbesserung und Intensivierung der Beziehung. Wichtig ist, dass sich Paare frühzeitig Hilfe holen.

Wie können Paare die Liebe festhalten, damit es nicht zu ei-ner Trennung kommt?Wichtiger fi nde ich die Frage, wie man die Liebe lebendig hält. Was am Anfang war, kann man nicht festhalten. Schließlich verändern sich die Partner im Laufe einer Beziehung, genau-

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Im Fokus

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so die äußeren Lebensumstände. Die Paare sollten sich also immer wieder fragen: Wie leben wir gerade, und was heißt das für unsere Beziehung? Ganz wichtig ist, dass man sich Zeit nimmt, miteinander zu reden und einander zuzuhören. Man sollte auch bewusst Zeit einplanen, um gemeinsam zu genießen – gerade auch, wenn der Beruf anstrengend ist und die Kinder im Haus sind, um die man sich kümmern muss. Wenn es nur noch darum geht, den Alltag gemeinsam zu meistern, kann das eine Beziehung austrocknen. Dann fehlt all das, was zwei Menschen mal zum Paar gemacht hat.

Was hält die Liebe noch lebendig?Man sollte nicht davon ausgehen, dass der andere Gedanken lesen kann, sondern seine Wünsche an den Partner deutlich äußern – und zwar wirklich als Wunsch und nicht als Vor-wurf. Wichtig ist auch, keine Angst vor Auseinandersetzun-gen zu haben. Es bringt nichts, alles, was an Missstimmung da ist, mit dem Harmonietuch zuzudecken. Bei Meinungsver-schiedenheiten sollte es allerdings nicht um Gewinnen und Verlieren gehen, sondern darum, dass man Sachen fair und respektvoll miteinander klärt.

Gibt es ein Patentrezept für eine gelingende Partnerschaft?Das gibt es sicher nicht, aber wir haben in der Beratung die Er-fahrung gemacht, dass ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz gut ist, dass man also genug Zeit füreinander hat, es aber auch Freiräume gibt, in denen jeder für sich etwas tut. Zu einer gelingenden Partnerschaft trägt auch bei, dass Macht und Anpassung sich die Waage halten. Sicher möchte man sich gern durchsetzen, aber man sollte genauso die Bereitschaft mit-bringen, sich den Bedürfnissen des Partners anzupassen. Glei-ches gilt für das Geben und Nehmen in einer Partnerschaft.

Welche Rolle spielt Sex in einer Beziehung?Eine wichtige. Gerade in langjährigen Beziehungen gibt es da immer wieder Veränderungen, auch Zeiten, in denen die Se-xualität mal in den Hintergrund treten kann, wenn jemand beispielsweise beruflich sehr angespannt ist oder gerade ein Kind geboren wurde. Man muss sich dann nicht gleich Sor-

gen machen, dass die Partnerschaft nicht mehr funktioniert. Man sollte es aber auch nicht auf Dauer so hinnehmen, son-dern darüber sprechen, welche Bedürfnisse jeder hat und wie Sexualität wieder mehr Raum bekommen kann.

Wie verändert die Geburt eines Kindes die Partnerschaft?Die Geburt eines Kindes ist die größte Veränderung, die eine Partnerschaft erleben kann. Jeder Lebensbereich ist davon betroffen. Man muss viel mehr Absprachen treffen als vor-her, gleichzeitig hat man viel weniger Zeit sich abzuspre-chen. Von daher ist es normal, wenn erst einmal einiges an Chaos da ist und die Sachen mal nicht so glatt laufen. Dass es im Haushalt öfter unordentlich ist, man nur noch müde ist oder den Partner mal total doof findet, weil er etwas anders macht als man selbst – solche Dinge sollte man gelassen se-hen und nicht nur die Bilderbuch-Idylle im Kopf haben, die man sich mit der Geburt vielleicht erwartet hat.

Foto: Volker Röpke

J INTERVIEW: VOLKER RöPKE

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Regine hain (45) ist studierte Religionspädagogin und hat eine Ausbildung zur Ehe-, Familien- und Lebensberaterin absolviert. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Von 1992 bis 2000 war sie als Gemein-dereferentin in der Braunschweiger

Gemeinde St. Albertus Magnus tätig, ehe sie zur katholi-schen Ehe-, Familien- und Lebensberatung kam. Seit April vorigen Jahres leitet sie die Einrichtung. Sowohl Paare als auch Einzelpersonen erhalten in Beratungsgesprä-chen hilfe. Die Einrichtung berät in Fragen von Ehe und Partnerschaft, hilft bei der Bewältigung persönlicher oder familiärer Probleme und begleitet Menschen, die einen nahen Angehörigen verloren haben, in ihrer Trauer.WWW.eHebeRatunG-bRaunScHWeiG.de

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Engagiert

Es hat etwas Generalstabsmäßiges: die Art und Weise, wie die Gemeindemitglieder die Veränderung planen. In einer ausgefeilten Präsentation haben der Pfarrer und

die Gremien der Gemeinde den Weg skizziert, wie St. Mari-en noch attraktiver werden kann, noch familienorientierter. Über Veranstaltungen und in persönlichen Gesprächen wer-ben sie in der Gemeinde für den Aufbruch.

Kirchenvorstand Adolf Klauke sagt: „Bei uns beruht vieles auf Leuten, die über 60 sind. Wir wünschen uns, dass noch mehr jüngere Menschen hinzukommen, die im Berufsleben stehen.“ Im Fokus des Zukunftsprojektes stehen deshalb pas-sive und neue Gemeindemitglieder.

Besonders junge Familien mit Kindern möchte die Ge-meinde ansprechen, denn demografische Prognosen sagen voraus, dass sie in den nächsten Jahren verstärkt in den Nordosten Braunschweigs ziehen werden. Sie sollen für den katholischen Glauben und für St. Marien begeistert werden.

Gelingen soll dies über eine zeitgemäße Ansprache kir-chenferner und jüngerer Menschen. In Querum feilen sie aus diesem Grund an einem Kommunikationskonzept, das mit professioneller Unterstützung durch eine PR-Agentur umgesetzt werden soll.

Darüber hinaus möchte die Gemeinde über neue seelsorge-rische Angebote mehr mit kirchlich distanzierten Menschen ins Gespräch kommen. Musikalische und kulturelle Angebote

sollen dazu beitragen, die drei Kirchen der Gemeinde als spi-rituelle Zentren hervorzuheben. Dabei liegt das Hauptaugen-merk auf der renovierungsbedürftigen Pfarrkirche.

Neben ohnehin anstehenden Reparaturen ist geplant, den Kirchvorplatz zu verändern sowie den Kirchinnenraum farb-lich aufzuwerten und architektonisch neu zu gestalten. Dazu gehört etwa, die Kommunionbänke und die Kanzel zu entfer-nen und den Altar vom Rand ins Zentrum zu rücken.

All diese Zukunftspläne kosten Geld, allen voran die Kirchsanierung, die mehrere hunderttausend Euro ver-schlingen dürfte. Nach dem Bau einer Kinderkrippe und der Orgelsanierung hat die Gemeinde allerdings kaum Rückla-gen. Hilfe erhofft man sich deshalb vom Bistum Hildesheim.

Die Bistumsleitung hält das Konzept von St. Marien für unterstützenswert, sagt Pfarrer Bernward Mnich. „Wir haben noch keine Zusage, was die Finanzierung angeht. Aber das Bis-tum möchte einen Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Kirchinnenraumes ausschreiben und finanzieren.“

Mnich hält dies für ein ermutigendes Zeichen. Er glaubt, dass sich seine Gemeinde auf dem richtigen Weg befindet: „Das Vorhaben setzt viel Kreativität und Ideen bei allen Be-teiligten frei. Mich freut, dass alte und junge Mitglieder glei-chermaßen bei unserem Aufbruch mitmachen.“

VOLKER RöPKE

eine Gemeinde plant ihre ZukunftEigentlich ging es der Gemeinde St. Marien nur darum, ihre Pfarrkirche in Braunschweig-Querum zu sanieren. Doch dann beschlossen die Mitglieder: Wir erfinden uns als Gemeinde neu.

Sie wollen neue Wege

gehen: Mitglieder der

Gemeinde St. Marien in

Braunschweig-Querum.

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Leib und Seele

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Schon im Alten Testaments gehören Lämmer zu den tra-ditionellen Opfertieren. Beim Auszug des Volkes Israel aus Ägypten (Buch Exodus) spielen Lämmer eine Haupt-

rolle. „Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen“, verkündet Mose den Israeliten. Mit dem Blut dieser Lämmer wurden in der Nacht des Auszugs die Türpfosten be-strichen – als Schutzzeichen vor dem Todesengel, der das Volk Israel verschonen sollte.

Im Gedenken an den Auszug aus Ägypten feiern Juden weltweit bis heute das Pessach-Fest. Dafür wird ein einjäh-riges Lamm geschlachtet, mit Bitterkräutern zubereitet und zusammen mit ungesäuertem Brot gegessen.

Heute ist das Osterlamm neben der Osterkerze das be-kannteste Symbol für den auferstandenen Christus. In vielen

LammkeuleFür 2 bis 3 Personen

750 g LammkeuleSalz, Pfeffer, 1 Knoblauchzehe3 EL Fett, 20 g Mehl1 EL Tomatenpüree, 250 ml RotweinPetersiliengrün mit Stengel

So wird‘s gemachtDas Fleisch mit einer Mischung aus Salz, Pfeffer, Knoblauchzehe, gehackter Peter-silie fest einreiben. In heißem Fett in der Pfanne anbraten, im Ofen weitergaren, Rotwein zugeben und unter häufigem Begießen fertig braten. Das Fleisch sollte am Knochen noch leicht rosa sein. Brat-dauer: ca. 50 bis 75 Min. je nach Größe. Die Keule warmstellen. Für die Soße: Den Bratsatz leicht mit Mehl stauben, mit Tomatenpüree würzen, kurz durchrösten und mit Wasser abgießen (pro Portion ca. 1/16 l), einige Petersilienstengel zugeben, gut verkochen lassen und abseihen.

Das passt dazuRosmarinkartoffeln oder Kartoffelgratin,grüne Bohnen, Salat

klassischen Bildern wird das Lamm mit einer aufgerichteten Fahne dargestellt – als Zeichen dafür, dass Christus den Tod besiegt hat.

In Erinnerung an das „Pessach-Lamm“ und an „Christus, das Osterlamm“ wurde in den frühchristlichen Gemeinden Lammfleisch vor den Altar gelegt und im Ostergottesdienst gesegnet. Das gesegnete Fleisch war dann das Erste, was man nach dem Gottesdienst aß – sozusagen auch das erste Fleisch nach der fleischlosen Fastenzeit.

Seit mehreren Jahren liegt es wieder im Trend, Ostern Lammfleisch zu essen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um die gerade geborenen „Osterlämmer“, sondern entspre-chend der Pessach-Tradition um einjährige, schlachtreife Lämmer. EDMuND DEPPE

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Leib und Seele

der Geist des Weihrauchs

In der ayurvedischen Medizin Indiens galt Weihrauch bereits vor mehr als 3000 Jahren wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung bei Wunden, Geschwüren oder Gicht als wirksames Heilmittel. Auch mo-

derne naturwissenschaftliche Studien belegen den desinfizierenden, wundheilenden und antirheumatischen Effekt des Weihrauchs. Posi-tive Resultate sind mittlerweile bei chronisch-entzündlichen Darmer-krankungen sowie bei Bronchialasthma und Arthrosen nachgewiesen. Die Betroffenen nehmen das Harz dann in Kapselform ein.

In der katholischen Kirche ist Weihrauch als Räucherwerk traditio-neller Bestandteil der Liturgie. Er wird besonders bei festlichen Gottes-diensten verwendet: Dann werden der Priester und die Gläubigen, der Altar, die eucharistischen Gaben, das Evangelienbuch, das Kreuz und die Osterkerze beweihräuchert. Dies gilt als Zeichen der Gottesvereh-rung, der Ehrung von Personen und des Segnens.

Der wohlriechende Duft des Weihrauchs entsteht durch das Verbren-nen des Harzes von Weihrauchpflanzen. Die Bäume wachsen in Arabien und Teilen Indiens. Bis zum heutigen Tage hat sich vor allem in den ländlichen Gebieten Süddeutschlands der Brauch gehalten, Haus und Ställe zu Jahresbeginn oder zum Ende des Winters mit Weihrauch aus-zuräuchern und damit zu reinigen.

Weihrauch ist ein Symbol der Gottesverehrung und Anbe-tung, das im Christentum von Anfang an Verwendung findet. So gehörte Weihrauch zu den kostbaren Gaben der drei Wei-sen aus dem Morgenland. Doch das Baumharz wurde bereits davor als heilmittel eingesetzt.

SILKE STäDING

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Weiterführende Informationen:

WWW.labdanum.de (Bezugsquelle für Weihrauchsorten und Räucherzubehör)

Susanne Fischer-Rizzi: Botschaft an den himmel – Anwendung, Wirkung und

Geschichten von duftendem Räucherwerk

hausräucherung

· feuerfestes kleines Gefäß· Sand und Räucherkohle· ange für die Kohle· Kerze· Weihrauchkörner

Das Gefäß zu drei Vierteln mit Sand füllen, die Kohle mit der Zange über einer Kerze anzünden. Die Kohle gut durchglimmen lassen, bis sie außen grau aussieht, dann in das Gefäß legen und Weihrauchkörner auflegen. Mit der haus-räucherung im Keller, andernfalls in der Küche beginnen. Im uhrzeigersinn durch alle Räume gehen. Den Rauch mit einem Blatt Papier oder einer Feder verteilen. Den Rauch einige Zeit in den Räumen wirken lassen, danach kräftig lüften. Stellen Sie sicher, dass die Glut im Gefäß bleibt, um die Gefahr eines Wohnungs-brandes auszuschließen.

ein fehlerfreies lamm sollt ihr nehmen

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Pontormos Gemälde „heiliger hieronymus als Büßer“ zählt zu den größten Schätzen der Landesgalerie im obe-ren Stockwerk des hannoverschen Landesmuseums. Das Werk des Florentiner Meisters aus dem 16. Jahrhundert steht derzeit im Zentrum einer exquisiten Kabinett-Aus-stellung – ein höhepunkt der Sammlung Alter Meister in der Landesgalerie mit ihren beeindruckenden Beständen aus dem Mittelalter und der Renaissance.

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Entdeckt

Innerlichkeit statt Repräsentation:

So zeigt Jacopo Pontormo um 1530

den „Heiligen Hieronymus als Büßer“.

Sein muskulöser Rücken ist gebeugt, der rechte Arm ruht auf dem Oberschenkel, mit der linken Hand schlägt er einen Stein an seine Brust. Bekleidet ist er nur mit einem blauen Lendentuch, den scharlachro-

ten Mantel hat er abgelegt, ebenso den dazu passenden ro-ten Kardinalshut. Innerlichkeit statt Repräsentation: So zeigt Jacopo Pontormo um 1530 den „Heiligen Hieronymus als Bü-ßer“, nicht als strengen Kirchenvater der Antike und Überset-zer, der mit der Vulgata die Bibel ins Lateinische übertrug, nicht also als stolzen Gelehrten in Kardinalstracht, sondern als einen einsamen, mit seiner Schuld ringenden, zutiefst verzweifelten Menschen. Sein Körper ist kraftvoll, geradezu athletisch, in einer Drehbewegung schraubt er sich empor und beugt zugleich sein kahles Haupt vor dem Kreuz, das – für den Betrachter kaum sichtbar – unten am linken Bild-rand lehnt. Ein moderner Suchender, der das Bild ausfüllt, der kaum noch Raum lässt für ein Stück Himmel oder Erde. An die Legende, nach der Hieronymus einen Löwen dadurch gezähmt haben soll, dass er ihm einen Dorn aus der Tatze zog, erinnert der kleine Löwenkopf am rechten Bildrand.

Mit diesem ungewöhnlichen Büßer-Porträt unterscheidet sich Pontormo von den Künstlern seiner Zeit. Ihn interessiert die radikal menschliche Seite des heiligen Hieronymus, der im Mittelalter und in der Renaissance zu den Lieblingsmo-tiven zählte. Nahmen die Künstler des ausgehenden Mittel-alters den sich in der Wüste kasteienden Kirchenvater noch als moralisches Vorbild in den Dienst, galt er in Zeiten der Reformation als Identifikationsfigur des Katholizismus. Als Pontormo an seinem Hieronymus-Bild arbeitete, waren vielerorts Krieg, Pest und Tod über die Menschen hereinge-brochen. Auch diese Spuren finden sich in seinem „Heiligen Hieronymus als Büßer“, der zu den Spitzenstücken der Lan-desgalerie gehört.

Zwei Werke Pontormos im Dialog

„Pontormos Meisterwerk ist eine Ikone des Landesmuse-ums“, betont der Kunsthistoriker Bastian Eclercy. „Und es ist das einzige Gemälde des Florentiner Meisters in einem deut-schen Museum. Deshalb spielt es jetzt auch die Hauptrolle in unserer intimen Kabinett-Ausstellung“. Noch bis zum 5. Mai ist der „Heilige Hieronymus als Büßer“ im Umkreis von zwei weiteren Werken des Künstlers zu sehen, einem bedeuten-den Vertreter des italienischen Manierismus. Als Leihgabe aus den Uffizien in Florenz ist auch Pontormos „Madonna mit Kind und dem Johannesknaben“ nach Hannover gekom-men, das prachtvolle Gemälde ist etwa zur gleichen Zeit wie der Büßer entstanden. Auch hier zeigt sich, dass Pontormo großes Interesse an den menschlichen Regungen seiner hei-ligen Figuren hat. Der Zeitgenosse Leonardos, Michelange-los, Raffaels und Dürers präsentiert eine überaus zärtliche Gottesmutter Maria, die ihr Gesicht dem Johannesknaben zuwendet, dem Vorläufer und Spielgefährten Jesu. Auf ihrem Schoß hält sie das Jesuskind, das wissend ins Weite blickt und mit seiner kleinen Hand einen Segensgruß andeutet, eine in-nige Szenerie voller Melancholie. Erstmals werden diese bei-den Werke aus Pontormos Werkstatt nun gemeinsam gezeigt und treten so in einen Dialog. Dazu kommt das „Bildnis eines Lautenspielers“, ein lange Zeit verschollenes Werk des Floren-tiners, das jetzt in Privatbesitz ist.

Und noch ein zweites Werk aus dem Bestand des hanno-verschen Landesmuseums spielt vor diesen dunkelrot getön-ten Wänden der Kabinett-Ausstellung eine besondere Rolle: das „Idealbildnis eines Jünglings“ von Pontormos Schüler Agnolo Bronzino. Diesem Jünglingsbild nach antikem Vor-bild hat Ausstellungskurator Eclercy die Marmorbüste von

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Entdeckt

J KARIN DZIONARA

Baccio Bandinelli gegenübergestellt, einer Leihgabe aus dem Berliner Bode-Museum. Auch dies ist eine geglückte Kont-rastierung, erinnert sie doch an eine intellektuelle Spielerei jener Zeit – den Wettstreit der Künste zwischen Skulptur und Malerei. Die kleine Sonderschau „Pontormo. Meisterwerke des Manierismus in Florenz“ als Etappenziel der Landesga-lerie innerhalb der Dauerausstellung ist zugleich ein Ausflug in Pontormos Atelier: Denn seine Rötelzeichnungen des Bü-ßers, ebenfalls aus Florenz, dokumentieren den Arbeitspro-zess des Künstlers, der immer wieder an den Konturen seiner zentralen Figur gefeilt, sie verworfen und neu erfunden hat – Schritt für Schritt tastet er sich heran; faszinierend, dass der Entstehungsprozess auch im Gemälde selbst noch sichtbar ist. Neue kunsttechnologische Untersuchungen im Vorfeld der Schau haben es ans Licht gebracht: Unter der Malschicht des „Heiligen Hieronymus als Büßer“ verbirgt sich eine Un-terzeichnung, auf der die Kopfhaltung der Figur noch einmal korrigiert wurde – sichtbar wird dies über eine Infrarotre-flektografie.

Werkstattcharakter wird bereits am Start des „chronologi-schen Parcours“ vom Mittelalter bis zur Renaissance durch die Landesgalerie spürbar: Zwei prächtige Altäre – der be-rühmte Göttinger Barfüßer-Altar und die sogenannte „Gol-dene Tafel“ aus Lüneburg – empfangen die Besucher in der

Das Niedersächsische Landesmuseum in hannover, Willy-Brandt-Allee 5,

ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 uhr, donnerstags bis 19 uhr

geöffnet, montags geschlossen, Karfreitag geschlossen, Ostermon-

tag geöffnet. Tageskarte für die Sammlung: vier Euro, Familien neun

Euro. Freitags von 14 bis 17 uhr freier Eintritt. Führung durch die

untersuchungswerkstatt der „Goldenen Tafel“ am 14. März, 17.30 bis

19 uhr (nur mit Anmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl). ökumenischer

Bilddialog: „Kreuz-Wort-Rätsel – Bekenntnisse“ in Kreuzform mit

Pastorin Anke Merscher-Schüler und Pfarrer Thomas Berkefeld am

21. März, 19 uhr. Die Kabinettausstellung der Landesgalerie: „Pontor-

mo. Meisterwerke des Manierismus in Florenz“ ist noch bis 5. Mai

zu sehen. Führungen am 10. März, um 11. 30 uhr, und am 20. März,

15. 30 uhr. Der Katalog kostet 19,90 Euro.

oberen Etage des Landesmuseums. Beide Altäre mit ihren doppelten Flügelpaaren, die im Rhythmus des Kirchenjahres „umgeblättert“ wurden, sind mit kostbaren Tafelbildern aus-gestattet – mit überwältigenden Zeugnissen tiefer mittelal-terlicher Frömmigkeit, die in unserer modernen, bildersüch-tigen Mediengesellschaft auf besondere Weise an die Kraft des Glaubens erinnern.

Auch die „Goldene Tafel“, das Hauptwerk der Mittelal-tersammlung, ist derzeit Teil einer Werkstattinszenierung. Das gotische Großkunstwerk aus der Lüneburger Benedik-tinerklosterkirche St. Michael wird in einem interdiszipli-nären Forschungsprojekt untersucht und instand gesetzt. Kunsttechnologen, Historiker und Restauratoren aus Ber-lin, Frankfurt und Hildesheim wollen gemeinsam die noch ungelösten Rätsel dieses Altars aus der Zeit um 1400 lösen. Das Forscherteam hat hier in der Sammlung seine Untersu-chungswerkstatt eingerichtet und lässt sich im Rahmen von Sonderführungen über die Schultern schauen – ein „work in progress“, betont Bastian Eclercy. Dabei lenkt der Kunsthis-toriker den Blick in die Nischen und Winkel der Landesgale-rie – etwa auf die frühen Holzkruzifixe aus dem 11. und 12. Jahrhundert, auf mittelalterliche Verkündigungsszenen und Passionszyklen sowie auf die vielen anderen Prunkstücke christlicher Kunst aus dem reichen Bestand Alter Meister in der hannoverschen Landesgalerie.

Das gotische Großkunstwerk

„Goldene Tafel“ wird in

einem interdisziplinären

Forschungsprojekt untersucht.

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KARIN DZIONARA

Die Heimstatt Röderhof ist eine Ein-richtung der Eingliederungshilfe mit 223 Wohnplätzen. Wir bieten Wohnangebote sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung. Zum Förder-angebot der Einrichtung gehören die St.-Franziskus-Schule, eine „Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung“, die Tagesförderstätte – Förderangebote für erwachsene Menschen – sowie der Bereich der Reittherapie. Durch eine individuelle Betreuung und heilpädagogische Beglei-tung sollen die Menschen bei uns ein nach ihren Möglichkeiten erfülltes und selbst-bestimmtes Leben führen können.

Freiwilliges Soziales Jahr / Bundesfreiwilligendienst Sie interessieren sich für einen Freiwilligendienst (BFD oder FSJ) oder möchten Ihr Praktikum (für Ausbildung, Studium) bei uns absolvieren. Wir bieten Ihnen attraktive Arbeitsplätze in allen unseren Wohn- und Förderbereichen, der Reittherapie sowie im Bereich des Technischen Dienstes.

Wenn Sie• zwischen Schule und Studium etwas Praktisches tun wollen• Wartezeit sinnvoll überbrücken möchten• überprüfen wollen, ob Ihnen ein sozialer Beruf liegt• noch nicht wissen, welchen Beruf Sie ergreifen möchten• sich ein Jahr für andere Menschen einsetzen möchten oder• neue Erfahrungen sammeln und Ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen kennen lernen wollen,

dann haben Sie die Möglichkeit in unserer Einrichtung Erfahrungen zu sammeln, sich berufl ich auszurichten oder einfach für andere Menschen da zu sein.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Bewerbung fi nden Sie unterwww.jungecaritas.deInformationen zu unserer Einrichtung unterwww.heimstatt-roederhof.de

Heimstatt Röderhof

Wohn- und Förderangebotefür Menschen mit Beeinträchtigungen

Stiftung Kath. Behindertenhilfeim Bistum Hildesheim

mitten ins Leben

Heimstatt Röderhof, Röderhof 7, 31199 Diekholzen, Tel.: 05064 903 0, Fax: 05064 8368, [email protected], www.heimstatt-roederhof.de

Diplompsychologe (m/w)

Das Bischöfl iche Generalvikariat sucht zum 15. Septem-ber 2013 einen Diplompsychologen oder Master of Counseling Ehe-, Familien- und Lebensberatung (m/w) für die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Braunschweig/Goslar. Die auf zwei Jahre befristete Stelle besitzt einen Umfang von 50% (zz. 19,9 Stunden) mit der Option auf Verlängerung.

> Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 30. April 2013 an:Bischöfliches Generalvikariat, Hauptabteilung Personal/Verwaltung, Jens Oliver Rother, Domhof 18–21, 31134 Hildesheim, [email protected]

> Eine Stellenbeschreibung mit Anforderungen, Erwartungen und Tätigkeitsfeldern finden Sie auf unserer Website.

www.stellenangebote.bistum-hildesheim.de

Die Bernward Mediengesellschaft mbH in Hildesheim sucht einen Volontär (m/w) für den Hörfunk. Die Ausbildung dauert 2 Jahre. Die Vergütung orientiert sich am Tarif für Volontäre in Zeitschriften. Wir produ zieren Beiträge für die Privatsender ffn, Hitradio Antenne sowie Radio 21 im Auf-trag der katholischen Kirche in Nieder sachsen. Mit unseren Magazinen, Tages bei trägen und Nachrichten erreichen wir so täg lich über 500.000 vor allem junge Hörerinnen und Hörer zu kirch lichen Themen.

> Schicken Sie Ihr Bewerbungsschreiben mit Lebens lauf und Arbeitsproben ausschließlich per E-Mail bis 15. März 2013 an: [email protected]

> Nähere Informationen unter www.kiz-online.de

Volontär (m/w)für den Hörfunk

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Nikolaus

Ostern ist das wichtigste Fest der Christen. Die Gläubigen feiern die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Dem Fest voran geht die Karwoche, die an das Leiden und den Tod von Jesus erinnert.

Vor der Freude steht die Trauer

Palmsonntag

Die Karwoche beginnt mit dem Palm-sonntag. Er ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit vor Ostern und erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Der Evangelist Matthäus beschreibt in der Bibel, wie Jesus auf einem Esel in die Stadt ritt: „Viele Menschen breiteten auf dem Weg ihre Kleider aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf die Straße.“ An dieses Ereignis knüpfen Christen auf der ganzen Welt an, indem sie sich am Palmsonntag zur Segnung der Palmen- oder Olivenzweige (in Deutschland meist Buchsbaumzweige) treff en. Während des anschließenden Gottesdienstes wird erstmals in der Karwoche die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu, die sogenannte Passion, vorgelesen.Nach der Messe nehmen die Christen die gesegneten Zweige mit nach hause. Sie sollen die Bewohner vor unglück bewahren. Darum geht es nämlich bei der Geste des Segens: Sie ist eine Bitte um Gottes Schutz.

Diese Darstellung zeigt das letzte

Abendmahl, das Jesus Christus

mit seinen Jüngern hielt.

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Gründonnerstag

Am Gründonnerstag feierte Jesus mit seinen Gefährten, den Jüngern, das letzte Abendmahl. Es wird so genannt, weil es da letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern ist. Im Anschluss an das Essen zieht sich Jesus mit ihnen auf den ölberg zurück und wird dort später von den Römern gefangen genom-men. Denn einer seiner Jünger, Judas, hatte ihn verraten. Die heilige Messe am Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl, das als Einsetzung der Eucharistie gilt. Der Name Grün-donnerstag geht vermutlich auf das althochdeutsche Wort greinen (weinen) zurück. Gottesdienste am Gründon-nerstag werden oft mit einer Fußwa-schung verbunden. Dabei wäscht der Priester zwölf Gemeindemitgliedern die Füße – als Zeichen, dass Jesus den zwölf Jüngern vor dem letzten Abend-mahl die Füße wusch.

Karfreitag

Der Karfreitag ist der Tag der Kreuzi-gung und des Todes Jesu Christi. Nach dem Verrat durch Judas nahmen ihn die Römer gefangen und brachten ihn zum römischen Statthalter Pontius Pilatus, der ihn zum Tode verurteilte. Anschlie-ßend starb er, ans Kreuz genagelt, auf dem hügel Golgatha. Die Bibel berich-tet vom qualvollen Schicksal Jesu, der vor seiner hinrichtung das für ihn vorgesehene schwere holzkreuz auf den hügel schleppen musste. In den Kreuzwegandachten am Morgen des Karfreitags gedenken Christen dieses beschwerlichen Weges. Sie gehen sym-bolisch den Leidensweg Jesu nach, den Kreuzweg. Am Nachmittag versammeln sich die Gläubigen zur Sterbestunde zu einem Wortgottesdienst, in dem die Leidensgeschichte vorgetragen wird. Während der anschließenden Kreuz-verehrung durch Kniebeugen huldigen sie dem leidenden Jesus als König und

Sieger, der durch seinen Tod der Welt das Leben bringt. Abschließend gibt es eine kurze Kommunionfeier. Der Karfreitag ist der einzige Tag im Jahr, an dem keine heilige Messe gefeiert wird. Der Karfreitag ist ein gesetz-licher Feiertag in Deutschland. Die Vorsilbe „Kar-“ stammt aus dem Alt-hochdeutschen und bedeutet Trauer, Klage oder Kummer. Die Trauer endet in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag und verwandelt sich in Freude über die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

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Gesehen, gelesen, gehört

Amelie Fried, Peter Probst Verliebt, verlobt – verrückt?Obwohl viele alte Traditionen in den vergangenen Jahren über Bord geworfen wurden, steht Heira-ten bei vielen Paaren noch immer hoch im Kurs. Was keine Gewähr dafür bietet, dass die Ehe auch hält. Da ist schon weitaus mehr nötig als ein schickes Fest und eine Braut in Weiß. Was nötig ist, beschreiben die beiden Autoren aus ihrer eigenen Erfahrung, sie nehmen die Leser mit auf einen Streifzug durch ihr gemeinsames Leben und lassen außerdem Menschen zu Wort kommen, deren Einstellung zur Ehe sie interessiert und ihnen wichtig ist. So ist ein lesenswertes Buch entstanden über die Ehe und das, was sie zusammenhält, das zunächst einmal Spaß macht, weil beide mit viel Humor erzählen und über die eigenen kleinen Schwächen lachen können. Darüber hinaus bietet das Buch auch reichlich Stoff zum Nachdenken über die eigene Beziehung. Für Paare und Men-schen, die Teil eines Paars werden wollen, unbedingt zu empfehlen.2012, heyne, 16,99 €

Christoph Ransmayr atlas eines ängstlichen mannesEin Mann steht am Nordpol und schlägt achtzehn Golfbälle in alle Himmelsrichtungen, flüchtige Kalligraphie in einem Fluss, eine mächtige Anakonda auf einer staubig-roten Landstraße, die Be-gegnung mit einem Buckelwal in den Wassern der Karibik – solche Beobachtungen und Erlebnisse aus vielen Reisejahren schildert Ransmayr in siebzig Episoden, die alle mit „Ich sah ...“ beginnen. In einer erlesenen Sprache erzählt er unaufgeregt von Leben und Sterben, Angst und Glück, vom Kindheitsversteck oder der Weite des Firmaments. Oft ohne besondere Pointe, manchmal eine ge-hörte Geschichte wiedergebend, öffnen Ransmayrs dichte Beschreibungen dem Leser ein Fenster zu anderen Orten, Zeiten und Menschen. Sie entwickeln einen Sog, ziehen mitten hinein in die Szenen und weit über sie hinaus, die Sehnsucht nach den großen und kleinen Wundern dieser Welt anrührend. Das Buch ist wahrlich ein Atlas, ein reicher Schatz.2012, S. Fischer, 24,99 €

Literatur

Nele Neuhaus unter HaienDie junge Investmentbankerin Alex Sontheim macht schnell Karriere, alle Türen stehen ihr offen und sie lernt die Mächtigen New Yorks kennen. Als Geliebte des milliardenschweren Sergio Vitali bekommt sie Einblick in dessen Firmenimperi-um und kann mit ihrem Insiderwissen weitere wichtige Abschlüsse vorbereiten. Doch Sergios Weste ist nicht ganz so weiß, wie man zunächst denkt. Vor Kontakten mit der Mafia und Killern, die seine Gegner beseitigen, schreckt er nicht zurück. Vor alldem verschließt Alex die Augen. Als ihr die Machenschaften ihres Freundes und der Sumpf der New Yorker Gesellschaft klar werden, gerät sie in Lebensgefahr. Nele Neuhaus ist bislang vor allem durch ihre Taunus-Krimis bekannt geworden, die sie zu einer der meistgelesenen deutschsprachigen Krimiautorinnen machten. „Unter Haien“ ist ihr Erstling, der erst jetzt neu veröffentlicht wurde. Die Hörbuch-fassung mit Oliver Siebeck ist ein spannender und kurzweiliger Wirtschaftskrimi.2012, hörbuch hamburg, 6 Audio-CDs, 19,99 €

hörbuch

Roman

Sachbuch

Der Borromäusverein e.V. aus Bonn unterstützt uns bei der Bücherempfehlung.

Weitere Informationen: WWW.boRRomaeuSVeRein.de

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Erlebenswert

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bibelrefugiumin der Jakob-Kemenate

Bücher-Fan am Werk: Dieter Rodekohr

pflegt den Bestand des Bibel-Refugiums.

Der größtmögliche Schutz vor dem Altpapier-Container befindet sich unter dem Dach eines der ältesten Gebäude Braunschweigs. Bücher, die hierherkommen, werden be-wahrt, nicht weggeworfen. Es sind besondere Bücher: Das Dachgeschoss des Kultur- und Begegnungszentrums Jakob-Kemenate ist das Bibel-Refugium, ein in Deutschland wohl einmaliger Rückzugsort für alte Haus- und Familien-Bibeln.

Die Idee dazu hatte vor sechs Jahren Joachim Prüsse. Er steht der von ihm und seiner Frau Karin gegründeten Stif-tung vor, der die Jakob-Kemenate gehört und die sich für den Erhalt und Unterhalt des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes einsetzt.

Betreut wird das Refugium von der Braunschweiger Bibel-gesellschaft. Sie fordert Menschen dazu auf, betagte Bibeln nicht als nutzlos anzusehen und wegzuschmeißen, sondern der Jakob-Kemenate zukommen zu lassen. Wer ein Buch spen-det, soll ein paar schriftliche Hinweise hinzufügen, die etwas über die Herkunft und Geschichte des Werkes verraten.

Rund 1000 Bücher – Bibeln, aber auch Gesang- und An-dachtbücher oder theologische Werke – haben so einen Platz unter dem Dach erhalten. Manche brüchig und vergilbt, an-

dere noch gut in Schuss. Die ältesten von ihnen sind etwa 300 Jahre alt. Es gibt auch besonders wertvolle oder ausge-fallene Exemplare, etwa eine Heilige Schrift in chinesischen Schriftzeichen.

„Viele Menschen haben eine Scheu davor, alte Bücher weg-zuwerfen – und das haben die Bücher auch nicht verdient“, sagt Bibelgesellschaft-Mitglied Dieter Rodekohr (76). Der ehemalige Drucker ist ein großer Literatur-Fan, in seiner Freizeit pflegt und ordnet er den Bestand des Refugiums.

Er kennt die Geschichten zu den Büchern. Eine der Bibeln gehörte einer Familie, die während des Zweiten Weltkrieges aus Ostpreußen floh, erzählt Rodekohr. „In ihren Pferdewagen passte nur wenig Gepäck, aber die Bibel musste dabei sein.“

Anders als im Museum, darf jede Heilige Schrift, die in der Jakob-Kemenate ein Zuhause gefunden hat, von den Be-suchern nicht nur betrachtet, sondern auch angefasst wer-den. Es ist eine Art Einladung: Wer der Bibel hier begegnet, hat vielleicht auch mal wieder Lust, in ihr zu lesen.

Das Bibel-Refugium ist während der öffnungszeiten der

Jakob-Kemenate (Eiermarkt 1a, 38100 Braunschweig) zugänglich,

also montags bis samstags von 10.00 bis 18.00 uhr und sonntags

von 12.00 bis 18.00 uhr. Weitere Informationen im Internet:

WWW.JaKobKemenate.de

WWW.bRaunScHWeiGeR-bibelGeSellScHaFt.de

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VOLKER RöPKE

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Termine

30 Jes 02 . 2013

ImpressumJes . Das katholische Magazin für Braunschweig

Verlag Bernward Medien Gmbh, Domhof 24, 31134 hildesheimVerantwortlich für den Inhalt: Matthias Bode, Domhof 24, 31134 hildesheim

Redaktion Volker Röpke, Propsteipfarramt St. Aegidien, Spohrplatz 9, 38100 Braunschweig, Telefon 0531 24490-25, [email protected], www.jes-braunschweig.deMitarbeiter dieser Ausgabe: Karin Dzionara, Silke Städing, Edmund DeppeGestaltung Bettina höhne, Bernward Medien GmbhAnzeigen Mirco Weiss (verantwortlich), Domhof 24, 31134 hildesheim, Telefon 05121 307-858Druck Westermann Druck Gmbh, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig

Jes wird umweltfreundlich auf FSC®-zertifi ziertem Papier und Co

2-kompensiert gedruckt.

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Wir trauen uns16. März, 10.00 bis 16.00 uhrDas Seminar im Braunschweiger Dominikanerkloster St. Albertus Magnus richtet sich an heiratswillige Paare, die sich auf eine kirchliche Trauung besonders vorbereiten wollen oder noch nicht wissen, ob sie sich kirchlich trauen lassen wollen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie ein aus dem christlichen Glauben gestaltetes Miteinander in der Ehe gelingen kann. Der Theologe Pater Fritz Wieghaus leitet das Seminar. Kosten pro Paar: 48 Euro inkl. Mittagessen und Kaff ee. Anmeldung per E-Mail an [email protected] oder per Postkarte. Zur Anmeldung gehören die Seminarnummer 1308, der Titel des Seminars, die Anschrift, die Altersangabe sowie die E-Mail und/oder Telefonnummer.WWW.DOMINIKANER-BRAUNSCHWEIG.DE

chrisam-messe27. März, ab 15.00 uhr Sie zieht jedes Jahr tausende junge und alte Besucher aus dem ganzen Bistum hildesheim an: die Chrisam-Messe. Während des Gottesdienstes ab 18.00 uhr wird Bischof Norbert Trelle die öle weihen, die bei der Spendung der Sakramente eingesetzt werden. Bevor die Messe in der Basilika St. Godehard in hildesheim beginnt, präsentieren sich auf der Bühne vor der Kirche und an den Ständen die Jugendeinrichtungen und -verbände aus dem Bistum. Das Programm umfasst Spiele, Musik und Kreativ-Wettbewerbe, außerdem gibt es ein umfangreiches kulinarisches Angebot.WWW.JuGend-biStum-HildeSHeim.de

Print kompensiertId-Nr. 1326379

www.bvdm-online.de

„2er Spezial“ für einen vergnüglichen Theaterabend in der Komödie am Altstadtmarkt Die Komödie am Altstadtmarkt in Braunschweig lädt „Sie“ zu einem vergnüglichen Theaterabend ein. Nutzen Sie das „2er Spezial“ für sich und ihre Freundin/Freund, gehen Sie einmal wieder als Paar mit Ihrem Mann/Frau aus. Machen Sie einmal Pause vom Alltag, kommen Sie in die Komödie zu einem entspannten Nachmittag.

Die Boulevardkomödie „Mein Vater, der Junggeselle“ mit Michael Schanze in der hauptrolle bietet knapp zwei Stunden unterhaltung pur.

Und das alles zu einem absoluten Sonderpreis von 40,20 Euro für zwei Karten – Sie sparen 8 Euro gegenüber dem Normalpreis. Sie brauchen nur diesen Artikel an der Kasse der Komödie am Altstadtmarkt vorzulegen und erhal-ten Ihre Sonderkarten zum Preis von 40,20 Euro pro Paar.

An folgenden Tagen gilt das Angebot:Sonntag, 10. März, 17 uhrSamstag, 23. März, 17 uhrSonntag, 24. März, 17 uhrSamstag, 6. April, 17 uhr

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Samstag, 13. April, 17 uhrSonntag, 14. April, 17 uhrSamstag, 20. April, 17 uhr.

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Ostern am Meer

Es war daheim auf unserm Meeresdeich.Ich liess den Blick am Horizonte gleiten,Zu mir vorüber scholl verheißungsreichMit vollem Klang das Osterglockenläuten.

Wie brennend Silber funkelte das Meer,Die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel,Die Möwen schossen blendend hin und her,Eintauchend in die Flut der weißen Flügel.

Im tiefen Kooge bis zum DeichesrandWar sammetgrün die Wiese aufgegangen.Der Frühling zog prophetisch über Land,Die Lerchen jauchzten, und die Knospen sprangen.

Entfesselt ist die urgewaltge Kraft,Die Erde quillt, die jungen Säfte tropfen,Und alles treibt, und alles webt und schafft,Des Lebens vollste Puste hör ich klopfen.

Theodor Storm (1817–1888)

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Familie schaffen wir nur gemeinsam.

caritas.de/familie