Johannes-Hospiz Münster gGmbH Jahresbericht 2015 · 2016-06-03 · Dezember 2015 dadurch ein Ende...
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Johannes-Hospiz Münster gGmbH
Jahresbericht 2015
2
1Editorial
Liebe Leserin und lieber Leser,
auch das abgelaufene Jahr 2015 hat herausgefordert und wir konnten mit Ihrer Hilfe diese Her-
ausforderungen meistern.
Der Beginn von 2015 stand unter dem auch für unser Hospiz wichtigen gesellschaftspolitischen
Thema der Legalisierung des assistierten Suizides. Diese leidenschaftliche Debatte hat aus unse-
rer Sicht zum Glück am 3. Dezember 2015 dadurch ein Ende gefunden, dass der Deutsche Bun-
destag ein Gesetz erlassen hat, welches die geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung unter
Strafe stellt. Damit war eine Entscheidung gefallen, die auch von unserer Einrichtung begrüßt
wird. Selbst wenn der Deutsche Bundestag hier zu einem anderen Ergebnis gekommen wäre,
im Johannes-Hospiz wäre der legalisierte assistierte Suizid ein Tabu geblieben, weil es unsere
christliche Grundhaltung verletzt hätte.
Nach dem beendeten Jubiläumsjahr 2014 hat sich wieder Normalität eingestellt. Von unseren
haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem stationären Hospiz sind im April 16 Ehren- und
Hauptamtliche mit dem Seelsorger für sieben Tage in Irland auf Exerzitienreise gewesen. Neben
der „Spurensuche“ zu den Wurzeln des abendländischen Christentums stand ein Besuch in ei-
nem stationären Hospiz in Dublin auf dem Programm.
Erstmalig haben wir in 2015 eine ausführliche Bewohner- und Angehörigenbefragung durchge-
führt. Die Befragung diente zur Beantwortung des Problems, wie man die Wirkung des Hospizes
messen kann. Hierzu hatten wir eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, die von der
Glücksspirale finanziert wurde. Mittels der Methode des „Social Return on Investment“ konn-
te die Wirksamkeit unserer Arbeit erstmalig nach objektiven Kriterien dargestellt werden. Die
Befragung hat zu den erhofften Ergebnissen geführt, aber auch gezeigt, wie schwierig es ist,
Menschen in dieser Lebenssituation und ihr Umfeld dafür zu gewinnen, ohne dass dies entweder
falsch verstanden wird oder aber zur Überforderung führt und die gegebenen Antworten relati-
viert werden müssen.
Anfang Mai wurde in der Rudolfstraße anlässlich der Enthüllung der Figur des „Kairos“ von der
Akademie am Johannes-Hospiz ein Symposium mit dem Titel: „Eine Wiedererschaffung der Anti-
ke“ veranstaltet. Es ging auch darum, einen Brückenschlag zwischen der antiken Bedeutung des
„Kairos“ und der Arbeit und dem Auftrag des Hospizes zu leisten.
Zur Jahresmitte haben wir gemeinsam mit allen haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden ein
Sommerfest im Landgasthof „Pleister Mühle“ ausgerichtet. Dort wurden wie in den letzten Jah-
ren diejenigen geehrt, die 10 Jahre mitarbeiten. Erstmalig konnten auch sechs Personen geehrt
werden, die 15 Jahre, also seit der Eröffnung im Johannes-Hospiz tätig sind.
Alles in allem hat uns das Jahr 2015 weiter gestärkt und in der Richtigkeit unseres Handelns und
unserer Haltung bestärkt. Allen unseren Spendern, den uns zugeneigten Stiftungen und Förde-
rern möchte ich hier nochmals herzlich für ihr großartiges Engagement danken!
Ihr Ludger PrinzGeschäftsführer
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Editorial 1
Impressum 3
1 Strukturdaten 41.1 Satzungsgemäße Aufgaben / Profil des Rechtsträgers 4
1.2 Angaben zur Anerkennung als gemeinnützige Körperschaft 5
1.3 Mitgliedschaft in Verbänden und anderen Organisationen 5
1.4 Kapazität und Leistungsangebot der Einrichtung 5
1.5. Statistische Angaben zu den Mitarbeitenden 9
1.6 Angaben zur Corporate Governance 10
1.7 Beteiligungen an anderen Unternehmen 12
1.8 Finanzielle Daten im Hinblick auf nahestehende Institutionen 12
1.9 Offenlegung der Vergütung der Organe 12
1.10 Interne Kontrollmechanismen 13
1.11 Angaben zur Organisationsstruktur 13
2 Leistungsbericht 142.1 Beschreibung des Leistungsangebots 14
2.1.a Stationäres Hospiz 14
2.1.b Ambulanter Hospizdienst 18
2.1.c Akademie 22
2.1.d Trauerarbeit 28
2.1.e Öffentlichkeitsarbeit 30
2.2 Beschreibung der Mitarbeiterschaft 32
2.3 Qualitätsbezogene Ergebnisse 33
2.4 Darstellung von Kooperationen mit anderen Leistungsanbietern 33
3. Wirtschaftsbericht 343.1 Daten aus der Bilanz 34
3.2 Daten aus der Gewinn- und Verlustrechnung 36
3.3 Angaben aus dem Anhang 37
3.4 Angaben aus dem Lagebericht 37
3.5 Kapitalflussrechnung 40
3.6 Kennziffern zur Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit 41
3.7 Testat des Wirtschaftsprüfers nach Prüfung des Jahresabschlusses 2015 46
4 Spendenbericht 484.1 Tätigkeitsbericht: Fundraising 48
4.2 Höhe und Struktur von Spendeneinnahmen 50
Inhalt
3
4.3 Information über wesentliche zukünftige Sachverhalte 51
4.4 Darstellung Werbeausgaben 51
4.5 Darstellung Verwaltungsausgaben 51
4.6 Spendensiegel 51
4.7. Mittelverwendung 52
5 Ehrenamtsbericht 545.1 Tätigkeitsfelder der ehrenamtlich Mitarbeitenden 54
5.2 Anzahl und Umfang des Einsatzes der ehrenamtlich Mitarbeitenden 54
5.3 Aktivitäten des Trägers zur Gewinnung der ehrenamtlich Mitarbeitenden 55
5.4 Aktivitäten des Trägers für die ehrenamtlich Mitarbeitenden 55
6 Sozialbericht 566.1 Entwicklung der Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden 56
6.2 Betriebliche Sozialleistungen für die Mitarbeitenden 57
6.3 Maßnahmen zur Förderung der Familienfreundlichkeit 58
6.4 Interne Fortbildungsangebote für Mitarbeitende 59
6.5 Spirituelle Angebote für Mitarbeitende 59
7 Umweltbericht 607.1 Gartengelände 60
3
Impressum
Der Jahresbericht 2015 des Johannes-Hospizes
Münster kann beim Herausgeber kostenfrei an-
gefordert oder im Internet unter www.johannes-
hospiz.de heruntergeladen werden.
Herausgeber: Johannes-Hospiz Münster gGmbH;
St. Mauritz-Freiheit 44; 48145 Münster
Registernummer: HRB 5332, Handelsregister B
des Amtsgerichts Münster
Fotos: Bildarchiv des Johannes-Hospizes Münster
Redaktion: Ludger Prinz (V.i.S.d.P.), Dr. Andreas
Stähli, Sebastian Maaß
Gestaltung: Sebastian Maaß
Auflage: 30
Titelfoto: Bild vom stationären Hospiz
Druck: Frick Digitaldruck
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4
in der Stadt Münster nicht gedeckt werden
konnte. Aus diesem Grunde wurde 2008 der
Ambulante Hospizdienst des Johannes-Hos-
pizes gegründet, der ab November 2008 in
den Räumen des Gebäudes Rudolfstraße 31
seinen Dienst aufnahm. Im Jahr 2009 wurde
als weiterer Bereich eine Hospizakademie ge-
schaffen, deren vornehmste Tätigkeit es ist,
pflegewissenschaftliche Erkenntnisse in die
Praxis zu vermitteln und umgekehrt, Erfahrun-
gen aus dem Pflegealltag der Pflegewissen-
schaft zurück zu koppeln.
Die Satzung des Johannes-Hospizes wur-
de erweitert um die Aufgabe, Menschen
durch Fort- und Weiterbildung zu befähigen,
Schwerstkranke und ihre Zugehörigen statio-
när wie ambulant zu begleiten.
Innerhalb des Gesellschafterkreises gab es
keine personellen Veränderungen.
PROFIL DES RECHTSTRÄGERS
Die Johannes-Hospiz gGmbH ist eine gemein-
nützige Gesellschaft mit Sitz in Münster, de-
STRUKTURDATEN
1.SATZUNGSGEMÄßEAUFGABEN/PROFILDESRECHTSTRÄGERS
SATZUNGSGEMÄß E AUFGABEN
Bereits im ursprünglichen Gesellschafts-
vertrag vom 25.8.1998 war es Ziel der Ge-
sellschaft, Menschen mit einer unheilbaren
Krankheit eine Vollendung des Lebens in Wür-
de und Sinnerfüllung zu ermöglichen, Ange-
hörige und andere nahestehende Personen zu
begleiten, die persönliche wie gesellschaftli-
che Auseinandersetzung mit dem Sterben als
Teil des Lebens zu fördern sowie Angehörigen
und andere Nahestehenden in der Trauer Be-
gleitung anzubieten.
Die Johannes-Hospiz Münster gGmbH eröff-
nete ihr stationäres Hospiz am 28.8.1999. Zu
diesem Zeitpunkt beschränkten sich die Akti-
vitäten der Gesellschaft auf den stationären
Bereich. Im Laufe der Jahre stellte sich heraus,
dass ein deutlicher Mehrbedarf an ambulanter
Begleitung an die Gesellschaft herangetragen
wurde, der von bestehenden Organisationen
5
ren Gesellschafter die St. Franziskus-Stiftung
Münster mit 40% der Stimmanteile, die Cari-
tas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft
Münster mbH und das Diakonische Werk
Münstermit jeweils 25% der Stimmanteile so-
wie die Bischof Hermann-Stiftung in Münster
mit 10% der Stimmanteile sind. Der Zweck
der Johannes-Hospiz Münster gGmbH ist die
Errichtung und der Betrieb eines Hospizes in
Münster (Westf.). Darunter ist sowohl das sta-
tionäre Hospiz als auch der ambulante Hos-
pizdienst zu verstehen. Um den satzungsge-
mäßen Schulungs- und Fortbildungszwecken
zu entsprechen wurde eine Hospizakademie
in 2009 eingerichtet. Die Gesellschaft widmet
sich auch der Aufgabe, Menschen durch Fort-
und Weiterbildung zu befähigen, Schwerkran-
ke und ihre Zugehörigen stationär wie ambu-
lant zu begleiten.
2.ANGABENZURANERKENNUNGALSGEMEINNÜTZIGEKÖRPER-SCHAFT
Die Johannes-Hospiz Münster gGmbH ist vom
Finanzamt Münster-Innenstadt als gemein-
nützig anerkannt. Der letzte vorliegende Be-
scheid datiert vom 17.03.2016 für das Jahr
2014. Der Bescheid ist auf der Homepage der
Gesellschaft unter dem Punkt Körperschafts-
steuer veröffentlicht. Das Johannes-Hospiz
hat auch in 2015 sämtliche Vorschriften des
Gemeinnützigkeitsrechtes sowie die entspre-
chenden steuerlichen Vorschriften der Ab-
gabenordnung beachtet. Die dem Johannes-
Hospiz zugewendeten Mittel werden stets
zeitnah und zweckentsprechend verwendet.
Soweit Rückstellungen gebildet werden, wird
über sie berichtet. Über die Behandlung pro-
jekt- bzw. zweckgebundener Spenden wird im
Finanzbericht des Johannes-Hospizes als fes-
ter Bestandteil des Jahresberichts ausführlich
berichtet. Sowohl die Bilanz als auch die Ge-
winn- und Verlustrechnung der gGmbH sind
auf der Homepage im Bereich Jahresabschlüs-
se veröffentlicht.
3.MITGLIEDSCHAFTENINVERBÄN-DENUNDORGANISATIONEN
Als eigenständiger Anbieter stationärer und
ambulanter Hospizleistungen kooperiert die
Johannes-Hospiz Münster gGmbH grundsätz-
lich mit allen Akteuren der Hospiz- und Palli-
ativarbeit in Münster und Umgebung und ist
so selbst Teil der vernetzten Hospiz- und Pal-
liativstruktur in Münster. Sie ist ordentliches
Mitglied im Hospiz-und PalliativVerband NRW
e.V. sowie im Deutschen Spendenrat. Darü-
ber hinaus ist sie der Initiative Transparente
Zivilgesellschaft beigetreten.
4.KAPAZITÄTUNDLEISTUNGS-ANGEBOTDEREINRICHTUNG
KAPAZITÄT
Das Johannes-Hospiz befindet sich in zentra-
ler Lage der Stadt Münster am Hohenzollern-
ring 66 in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Franziskus-Hospital. Das Johannes-Hospiz
ist eine stationäre Hospizeinrichtung, in der
Schwerstkranke und Sterbende in der letz-
ten Lebensphase palliativpflegerisch und
palliativmedizinisch versorgt werden. Das
stationäre Hospiz hat einen eigenständigen
Versorgungsauftrag und ist damit unabhängig
von Krankenhaus und Altenhilfeeinrichtung.
Schwerstkranke und sterbende Menschen
finden Aufnahme, wenn ambulante Versor-
gungsstrukturen nicht mehr ausreichen und
auch die Einweisung in ein Krankenhaus nicht
indiziert ist.
Strukturdaten
6
Das Gebäude wurde in den 20er Jahren als
Wohnhaus eines Münsteraner Unternehmers
gebaut. In den 30er Jahren wurde es von den
Mauritzer Franziskanerinnen übernommen
und bis zum Jahr 1999 in unterschiedlicher
Weise genutzt. Seit September 1999 wird es
nach einer umfassenden Renovierung und
Erweiterung an die gemeinnützige Johannes-
Hospiz GmbH vermietet und als stationäre
Hospizeinrichtung genutzt.
Da das Gebäude denkmalgeschützt ist, muss-
te im Rahmen der Renovierung sichergestellt
werden, dass der ursprüngliche Charakter des
Wohnhauses erhalten blieb.
In den Jahren 2011-2012 wurde im Garten des
Hospizes ein Erweiterungsgebäude errichtet
und mit dem Altbau verbunden. Dies wurde
notwendig, weil sich einerseits der Raumbe-
darf für Wohnzimmer, Küche sowie für Lager-,
Funktions- und Personalräume als unzurei-
chend erwies und andererseits der Bedarf für
stationäre Hospizplätze zugenommen hatte.
Das alte Gebäude und neue Gebäude weisen
nun jeweils eine Nutzfläche von ca. 650 qm
auf und werden folgendermaßen genutzt:
Erdgeschoss: die jeweiligen Bewohnerzim-
mer, Küche, Wohnzimmer, Raum der Stille,
Dienstzimmer für Mitarbeiter, Büro für Ver-
waltung, 2 Gäste WCs, Pflegearbeitsraum,
Wäscheraum, Raum für Pflegemittel, Haus-
wirtschaftsraum.
1. Obergeschoss: die jeweiligen Bewohner-
zimmer, Angehörigenzimmer 2 Pflegearbeits-
räume, 1 Pflegemittelraum, 1 Wäscheraum.
2. Obergeschoss: Familienzimmer, Angehö-
rigenzimmer, Büros für Leitung und stellver-
tretende Leitung, Lagerraum für Geräte und
Sonstiges.
Keller, großzügiges Badezimmer mit Hubba-
dewanne und Badelifter, Besprechungsraum,
Büro- und Archivraum, 2 Mitarbeiterumklei-
den, Waschkeller, Lagerraum für Pflegeartikel,
Wäschelager, 2 Hausanschlussräume, Raum
für technische Arbeiten.
Im Erdgeschoss schließt sich an die Küche
eine überdachte Terrasse an. Das Gebäude
ist nach Süden ausgerichtet und geht in den
Garten über. Die Wege sind befestigt und da-
her mit Rollstuhl befahrbar.
Strukturdaten
Seit Oktober 2012 hat sich die Bettenzahl von
8 auf 10 Betten erhöht, d.h. die Kapazität des
Johannes-Hospizes beträgt zurzeit 3.650 Pfle-
getage. Das stationäre Hospiz bietet neben
Unterkunft und Verpflegung palliativmedizini-
sche, palliativpflegerische, psychosoziale und
seelsorgliche Begleitung, Betreuung und Be-
ratung durch ein multidisziplinäres Team. Der
Alltag eines stationären Hospizes ist geprägt
von der Mitarbeit Ehrenamtlicher und stellt da-
her hohe Anforderungen an die Kooperations-,
Organisations- und Kommunikationsstruktur
aller Mitarbeitenden. In der Bilanz vieler Jahre,
in denen stationäre Hospize bestehen, zeigt
sich deutlich, dass besonders durch die Mit-
arbeit der Ehrenamtlichen diese Lebensphase
einen Stellenwert erhält, der ihr zusteht. Diese
Zeit als eine Zeit des Lebens zu betrachten und
sich während dieser Zeit im „normalen“ gesell-
schaftlichen Umfeld und Alltag zu empfinden,
gelingt vor allem auch durch ehrenamtliches
bürgerschaftliches Engagement.
LEISTUNGSANGEBOT DER EINRICHTUNG
Das Angebot der Johannes-Hospiz gGmbH rea-
lisiert sich in vier zentralen Bereichen: dem sta-
tionären Hospiz, dem ambulanten Hospiz, der
Akademie und der Trauerbegleitung bzw. Seel-
sorge. Im Modul „Leistungsbericht“ erfolgt
eine detaillierte Beschreibung dieser Felder.
7
8
Personalstruktur des Johannes-Hospizes im Geschäftsjahr 2015
Personaleinsatz
Stationäres Hospiz
Pflegedienst
Wirtschafts- und Versorgungsdienst
Technischer Dienst
Verwaltungsdienst
Fundraising
Ambulanter Hospizdienst
Hospiz- und Palliativakademie
Sonderdienst
Hauptberufliche Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen
Honorarkräfte
Geringfügig Beschäftigte
Bundesfreiwilligendienstleistende
Freiwilliges Soziales Jahr
Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen stationärer Bereich
Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen ambulanter Bereich
Gesamt
Anzahl
12,11
1,55
0,41
1,52
0,10
1,15
0,75
0,25
17,84
17,85
2,00
16,00
0,00
2,00
45,00
43,00
125,85
5.STATISTISCHEANGABENZUDENMITARBEITENDEN
PFLEGEBEREICH
Für diesen Bereich stehen die im Erhebungs-
bogen benannten Vollzeitstellen zur Verfü-
gung. Um eine ausreichende Wochenendbe-
setzung sicherstellen zu können, stehen in
beiden Schichten jeweils 7 Pflegefachkräfte
zur Verfügung. Regelmäßig und primär im
Nachtdienst arbeiten vier Pflegefachkräfte.
Dadurch können etwa 80 % der Nächte abge-
deckt werden. Lediglich Urlaubs- und Krank-
heitsvertretungen werden von den übrigen
Mitarbeitern abgedeckt.
Grundsätzlich besteht die Erwartung, dass
jede Pflegeperson an der Weiterbildung „Palli-
ative Care“ teilnimmt.
Strukturdaten
HAUSWIRTSCHAFT
Hier stehen drei Personen zur Verfügung. Zwei
Mitarbeiterinnen sind für den Küchenbereich,
die Wäscheversorgung und die allgemeine
Ordnung und Gestaltung im Haus zuständig,
eine Mitarbeiterin ist für die Hausreinigung
vorgesehen.
BETREUUNG / BEGLEITUNG
SEELSORGE / GOTTESDIENSTE / SPIRITUELLE ANGEBOTEDie seelsorgerischen Aufgaben werden durch
einen katholischen Priester hauptamtlich
wahrgenommen. Er ist 2-4 mal wöchentlich
für etwa drei Stunden im Haus und besucht
nach enger Abstimmung mit den Pflegenden
die Bewohner oder / und nimmt Kontakt mit
deren Zugehörigen auf. Selbstverständnis
seiner Aufgabe ist es, Menschen aller Kon-
fessionen oder ohne Konfession wertfrei zu
begegnen und sich als Seelsorger ohne re-
ligiöse Absicht zu zeigen. Jedoch dort, wo
Menschen religiöse, kirchliche oder spirituel-
le Bedürfnisse deutlich machen, ist es der
Anspruch als Diakon, Vertreter der Kirche
oder religiöser Mensch präsent zu sein. Be-
wohner oder Gäste des Hauses sollen spü-
ren, dass sie sich an einem Ort mit christli-
cher Prägung befinden und in ihrem Glauben
Menschen begegnen können, die diesen tei-
len. Daher sind Gottesdienstangebote, das
Spenden von Sakramenten, die Teilnahme
an der Eucharistie fest verankerte Angebo-
te im Haus. Regelmäßig einmal wöchentlich
findet ein offener ökumenischer Gottesdienst
(„Atem holen“) statt. Dieser wird von ehren-
amtlichen Mitarbeitern in engem Kontakt mit
dem Seelsorger gestaltet.
BEGLEITUNG DURCH EHRENAMTLICHEDieses Angebot wird im Konzept zur Mitarbeit
Ehrenamtlicher erläutert.
THERAPIEHUND-ANGEBOTUnsere ausgebildete Therapiehündin Gina, die
viele Bewohner in den letzten Jahren begleitet
hat und bei unseren haupt- und ehrenamtli-
chen Mitarbeitenden sehr beliebt war, ist lei-
der in 2015 gestorben. Der Einsatz bei Bewoh-
nern und Angehörigen erfolgte ausschließlich
gemeinsam mit der Hundeführerin, unserer
Mitarbeiterin Frau Hückelheim. Zurzeit wird
ein neuer Therapiehund ausgebildet.
VERWALTUNGDie gesamte Personal-, „Patienten“-, Mitar-
beiterverwaltung und Buchhaltung wurde aus-
gelagert und wird vom St. Franziskus Hospital
bzw. von der Mutterhausverwaltung geleistet.
Für organisatorische Aufgaben und hausinter-
ne Verwaltungsaufgaben steht eine Mitarbei-
terin zur Verfügung.
TECHNISCHER DIENSTUm einfache Reparaturen, handwerkliche
Aufgaben, Besorgungen u.ä. erledigen zu
können, sind zwei Mitarbeiter mit acht Stun-
den in der Woche auf 400 € Basis angestellt.
Für regelmäßige Wartungs- und spezielle
Reparaturarbeiten an Geräten bzw. in der
gesamten Haustechnik besteht ein Koope-
rationsvertrag mit dem Dienstleister Fac`t .
Dieser ist auf dem Gelände des St. Fran-
ziskus-Hospitals ansässig und steht kurzfris-
tig und über 24-stündige Rufbereitschaft zur
Verfügung.
6.ANGABENZURCORPORATEGOVERNANCE
Unser hausspezifisches Corporate Gover-
nance-System besteht aus der Gesamtheit
relevanter gesetzlicher und regulatorischer
Anforderungen (Compliance), Kodizes, Ge-
schäftsordnung, Unternehmensleitbild und
Gewohnheit der Unternehmensleitung und
-überwachung.
EINHALTUNG DER GESETZLICHEN UNDREGULATORISCHEN ANFORDERUNGEN(COMPLIANCE)
Das Johannes-Hospiz Münster hat in 2015
gemeinsam mit der Schulungspartner iQbis
in Mühlheim an der Ruhr ein virtuelles Schu-
lungsprogramm implementiert. Jede Mitarbei-
terin und jeder Mitarbeiter kann die gesetzlich
vorgeschriebenen, regelmäßig zu wiederho-
lenden Schulungen per Blended Learning
9
10 Strukturdaten
Modul in den Bereichen Arbeitsschutz, Brand-
schutz, Datenschutz und Hygiene am Bild-
schirm erarbeiten und ist nicht mehr gezwun-
gen, zeitintensive Schulungen, deren Besuch
in der Regel auch Aufwand an Reisezeit bein-
haltet hat, aufzusuchen.
§ 41 WOHN- UND TEILHABEGESETZ NRW (WTG)
Des Weiteren unterliegt die Johannes-Hospiz
Münster GmbH einer Vielzahl gesetzlicher
Anforderungen, welche die Rahmenbedin-
gungen für die Arbeit im stationären Bereich
bestimmen. Stationäre Hospize gehören zum
Geltungsbereich des sog. Wohn- und Teilha-
begesetzes und werden daher von den kom-
munalen Aufsichtsbehörden (Heimaufsicht)
diesbezüglich regelmäßig unangemeldet ge-
prüft. Prüfungsschwerpunkte sind die Wohn-
qualität, Versorgung mit Essen und Trinken,
Gemeinschaftsleben und Alltagsgestaltung,
personelle Ausstattung, pflegerische und sozi-
ale Betreuung, und Bewohnerrechte bzw. Kun-
deninformationen. Die schriftlich mitgeteilten
Prüfungsergebnisse sind Grundlage für ggf.
notwendige Verbesserungen und Anregungen,
zeigen aber auch, welches „Qualitätsniveau“
besteht und ggf. zu halten ist. Ergebnisse wer-
den auf der Homepage veröffentlicht.
So wurde am 08.10.2015 eine wiederkehrende
Prüfung nach § 41 Wohn- und Teilhabegesetz
NRW (WTG) vom Sozialamt der Stadt Münster
durchgeführt. In allen geprüften Kategorien,
insbesondere der personellen Ausstattung
und Gewaltschutz , den Bereichen Wohnquali-
tät, hauswirtschaftliche Versorgung, Gemein-
schaftsleben und Alltagsgestaltung sowie in
den Kategorien Information und Beratung,
Mitwirkung und Mitbestimmung und Pflege
und Betreuung sind keine Mängel festgestellt
worden.
GESCHÄFTSORDNUNG
Darüber hinaus hat die Gesellschafterver-
sammlung in ihrer Sitzung am 10.11.2014
eine Geschäftsordnung für die Geschäfts-
führung verabschiedet, die auf der Startseite
des Internetsauftritts des Johannes-Hospizes
veröffentlicht ist. Nach der Geschäftsord-
nung gilt bei sämtlichen Zahlungsvorgängen
das Vier-Augen-Prinzip. Dieses Prinzip ist
mittlerweile entsprechend umgesetzt wor-
den.
UNTERNEHMENSLEITBILD
Ein Leitbild unseres Hauses existiert seit
dem Jahr 2006. Mit dem Leitbild ist offen
gelegt, welchen Grundsätzen und Werten
die Mitarbeiter sich verpflichtet haben und
wie diese gelebt werden. Wir wünschen uns,
dass die Menschen, die mit dem Johannes-
Hospiz in Kontakt treten, unser Handeln da-
ran messen. Das gesamte Leitbild bieten wir
Ihnen auf unserer Homepage zum Download
im PDF-Format an.
UNTERNEHMENSÜBERWACHUNG - AUFSICHTSGREMIUM
Die Gesellschafterversammlung ist das ei-
gentliche Überwachungs- und Aufsichtsgre-
mium der Johannes-Hospiz Münster gGmbH.
Sie tagt zweimal jährlich, im Frühjahr und
im Herbst. Der Frühjahrstermin hat den
Prüfbericht des Wirtschaftsprüfers zum Jah-
resabschlussbericht schwerpunktmäßig zum
Gegenstand, während im Herbsttermin der
Wirtschaftsplan des jeweils kommenden Jah-
res vorgestellt, diskutiert und verabschiedet
wird. Vierteljährlich erscheint darüber hinaus
ein Quartalsbericht, der die Gesellschafter
11
12
über die wesentlichen Unternehmenskenn-
zahlen unterrichtet und diese auch interpre-
tiert.
STEUERUNGSGRUPPE
Zweimal monatlich fanden Treffen einer in
2010 installierten Steuerungsgruppe statt.
Diese Gruppe setzt sich zusammen aus Ver-
tretern der einzelnen Bereiche sowie der Öf-
fentlichkeitsarbeit und dem Geschäftsführer.
Hier werden kontinuierlich der aktuelle Status
besprochen und Geschäftsfelder weiterent-
wickelt. Ab 2015 tagt die Steuerungsgruppe
monatlich, dafür werden zusätzliche Termine
für Mitarbeitergespräche und Projektentwick-
lungen eingeführt.
7.BETEILIGUNGANANDERENUNTERNEHMEN
Die Johannes-Hospiz Münster gGmbH ist
korporatives Mitglied im Ortscaritasverband
Münster und ansonsten an keinen weiteren
Unternehmen beteiligt. Der Geschäftsführer
ist allerdings in Gremien von ihm mitinitiier-
ter Gesellschaften tätig. Er ist geborenes Vor-
standsmitglied im Förderverein für das Johan-
nes-Hospiz Münster sowie Vorstandsmitglied
in der Stiftung Johannes-Hospiz Münster.
8.FINANZIELLEDATENIMHINBLICKAUFNAHESTEHENDEINSTITUTIONEN
Zwischen der Johannes-Hospiz gGmbH und
ihren Gesellschaftern besteht keine Gewinn-
abführungsverpflichtung, ebenso ist sat-
zungsgemäß keine Bezuschussung zu den
Betriebskosten vorgesehen. Nahestehende
Institutionen publizieren separat. Die St.
Franziskus-Stiftung in Münster veröffentlicht
den Konzernabschluss jedoch nicht. Die Cari-
tas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft
Münster mbH, veröffentlichte am 20.01.2016
den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014
im elektronischen Bundesanzeiger, heraus-
gegeben durch das Bundesministerium der
Justiz. Die Diakonie Münster - Zentrale Diens-
te GmbH veröffentlichte am 22.02.2016 den
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 im
elektronischen Bundesanzeiger. Die Bischof-
Hermann-Stiftung Münster veröffentlicht
ihren Konzernabschluss ebenfalls nicht. Es
bestehen weder Forderungen noch Verbind-
lichkeiten der Johannes-Hospiz Münster
gGmbH gegenüber ihren Gesellschaftern.
9.OFFENLEGUNGDERVERGÜTUNGDERORGANE
Satzungsgemäße Organe der Johannes-
Hospiz Münster gGmbH sind gemäß § 6
der Satzung die Gesellschafterversamm-
lung und die Geschäftsführung. Die Gesell-
schafterversammlung ist ehrenamtlich tätig
und erhält weder eine Vergütung noch eine
Aufwandsentschädigung. Die Geschäftsfüh-
rung erhält eine Vergütung in 2015 i.H.v.
32.697,60 EUR.
10.INTERNEKONTROLL-MECHANISMEN
Es gibt zurzeit keine internen Prüfungen. Al-
lerdings ist durch Verfahrensanweisungen
des Geschäftsführers sichergestellt, dass
niemand allein auf die Konten der GmbH
zugreifen kann. Es gilt uneingeschränkt das
Vier-Augen-Prinzip. Da die Buchführung des
Hospizes im Rechnungswesen des benach-
Strukturdaten
Aktuelles Organigramm der Johannes-Hospiz Münster gGmbH 2015
St. FranziskusStiftung Münster
40%
Diakonisches Werk Münster
25%
Bischof-Hermann-Stiftung Münster
10%
Caritas- Betriebs-und Träger GmbH
25%
Frau PrimavesiSpenden-
bescheinigungen
Frau Willeke-SchradeSpenden-
bescheinigungen
Frau NuthmannFundraising
Frau Lütke Schwienhorst
Presse- undÖffentlichkeitsarbeit
Herr PrinzGeschäftsführung
der Johannes-Hospiz Münster GmbH
FrauBönninghausenPflegefachkraft
Frau Keßler
Pflegefachkraft
Frau Krüskemper
Pflegefachkraft
Frau Levers- Christen
Pflegefachkraft
Herr Neite
Pflegefachkraft
Frau Thormann
Pflegefachkraft
Frau Vogel
Pflegefachkraft
Frau Wicker
Pflegefachkraft
Frau Damhus
Pflegefachkraft
Frau Hörbelt
Pflegefachkraft
Frau Köppe
Pflegefachkraft
Frau Lübke
Pflegefachkraft
Frau Rünker
Pflegefachkraft
Frau Verhorst
Pflegefachkraft
Frau Weidmann
Pflegefachkraft
Herr Wortmann
Pflegefachkraft
Frau Burandt
Pflegehelferin
Frau Pütz
Pflegefachkraft
Frau Klesse-Laib
Pflegehelferin
Frau NeuhausKrankenpflege-
helferin
Frau Spannaus
Pflegehelferin
Frau Vosseler
Pflegehelferin
Herr Jäschke
Hausmeister
Frau Surmann
Hauswirtschaft
Herr Kroner
Hausmeister
Frau Braukmann
Ökotrophologin
Frau Willeke-Schrade
Assistentin
44Ehrenamtliche
Mitarbeiter
Frau HückelheimStellvertretende Hospizleiterin
PflegedienstleiterinFrau Thamm
Gärtnerin
Herr MaaßLayout Kairos/Jahresbericht
Frau BonenkampStellvertretendeKoordinatorin
Frau Fröhlich
Pflegefachkraft
43Ehrenamtliche
Mitarbeiter
Frau Frühling
Pflegehelferin
Frau Aswegen
Pflegehelferin
Herr Hölscher
Pflegehelfer
Frau DicknerHauswirtschaftli- che Mitarbeiterin
barten St. Franziskus-Hospitals erstellt wird,
ist zudem sichergestellt, dass ausschließlich
Dritte, die nicht in die Organisation des Hos-
pizes eingebunden sind, an Überweisungen
und Buchungen beteiligt sind.
11.ANGABENZURORGANISATIONS-STRUKTUR
(Die dazu gehörige Grafik finden Sie unten auf
dieser Seite)
13
14
LEISTUNGSBERICHT
1.BESCHREIBUNGDESLEISTUNGSANGEBOTES
a.STATIONÄRESHOSPIZ
AUFTRAG
Menschen mit unheilbaren Erkrankungen, de-
ren Lebenserwartung auf wenige Wochen bis
wenige Monate begrenzt ist und die ein hohes
Maß an medizinischer und pflegerischer Ver-
sorgung benötigen, können in ein stationäres
Hospiz aufgenommen werden, wenn außer-
halb des Krankenhauses an anderer Stelle aus
verschiedenen Gründen eine angemessene
Versorgung nicht mehr möglich ist. In eine
solche Situation geraten Menschen z.B. dann,
wenn sie an Tumorerkrankungen oder Erkran-
kungen mit ähnlich ausgeprägten Beschwer-
debildern leiden. Darüber hinaus hat der Ge-
setzgeber den Hospizen die Aufgabe gegeben,
in der jeweiligen Region die Gesellschaft durch
ehrenamtliche Mitarbeit und durch finanzielle
Unterstützung (Spenden) in die Versorgung
und Begleitung Kranker und Sterbender ein-
zubinden. Dadurch soll erreicht werden, dass
sich das Bewusstsein zum Umgang mit dem
Thema Sterben, Tod und Trauer dahingehend
verändert, dass die Gesellschaft den Umgang
damit als notwendig („Not-wendend“), selbst-
verständlich und normal betrachtet.
FAKTEN, ENTWICKLUNGEN UND BEDEUTSAME ASPEKTE IN 2015
Es wurden 57 Bewohner und 68 Bewohne-
rinnen aufgenommen. Sie waren im Durch-
schnitt 28 Tage im Haus. Fünf sind im Laufe
des Jahres wieder ausgezogen. Aus der Stadt
Münster kamen 89 Personen, 36 wurden von
außerhalb aufgenommen. 29 kamen aus dem
häuslichen Umfeld, 4 aus Kurzzeitpflegen,
die anderen aus Krankenhäusern. Niemand
war jünger als 40, 6 jünger als 50, 6 jünger
als 60, 28 jünger als 70, 34 jünger als 80
Jahre, alle weiteren älter als 80 Jahre.
Bezogen auf die Anfrage- und Belegungssitu-
ation in 2015 lässt sich sagen, dass in der
ersten Jahreshälfte eine ähnlich kurze Ver-
weildauer vorlag wie im Jahr 2014. Alles deu-
tete auf eine Fortsetzung dieses Trends hin.
Parallel dazu waren die Wartelisten „gefühlt“
kürzer geworden oder nicht mehr vorhanden.
Dies gipfelte im Sommer in einer Phase von
etwa 4 Wochen, in denen die 10 vorhandenen
Betten nicht mehr durchgängig belegt werden
konnten. Eine Abfrage auf den Palliativstatio-
nen und dem Hospiz Lebenshaus ergab ein
jeweils ähnliches Bild. Da eine Entwicklung zu
kürzeren Wartelisten bereits in 2014 spürbar
war, wurde der Vorschlag von Dr. Stähli auf-
15Leistungsbericht
gegriffen und von ihm auf den Weg gebracht,
eine Studie zu initiieren, die sich mit der Fra-
ge der Veränderung von „Patientenströmen“
hin zu einer ambulanten Versorgung befasst,
die durch eine verbesserte ambulante Pallia-
tivversorgung verursacht sein könnte.
In der zweiten Jahreshälfte kam es zu einer
unerwartet deutlichen Erhöhung der Verweil-
dauer der Bewohner, ohne dass es eine plau-
sible Erklärung dafür gibt. Für das gesamte
Jahr hatte das eine durchschnittliche Erhö-
hung um 4 Tage gegenüber 2014 zur Folge.
Für die Mitarbeitenden bedeutete diese Ent-
wicklung insgesamt eine Entspannung.
Im Zeitraum 11/2014 - 01/2015 fand im
Rahmen der Studie zum „Social Return of
Investment“ eine Bewohner- und Angehö-
rigenbefragung statt. Dieser Zeitraum war,
wie oben erwähnt, geprägt von sehr kurzen
Verweildauern und für die Mitarbeitenden mit
sehr hoher Belastung verbunden. Beruhigend
ist, dass dennoch die Versorgungs- und Le-
bensqualität nach Aussage der anonym be-
fragten Bewohner und Zugehörigen sehr gut
geblieben ist.
Im Februar wurde von den Hauptamtlichen
erstmalig ein Angebot gestaltet, das dazu
diente, noch einmal die Menschen, die im
Jahr 2014 im Hospiz gelebt hatten, in den
Blick zu nehmen. Es ging darum, sich be-
wusst zu erinnern, um sie dann auch bewusst
verabschieden und loslassen zu können. Dies
Ritual war der Erkenntnis geschuldet, dass
man nur dann in der Lage bleibt, sich den
zukünftig im Hospiz lebenden Menschen gut
und „Wohl-wollend“ zuzuwenden, wenn die,
die dagewesen sind, „losgelassen“ werden
konnten. Anschließend wurde die geleistete
Arbeit durch ein gemeinsames Essen gewür-
digt. Ort dieses Geschehens war das Kloster
Vinnenberg bei Milte. Die Auswertung dieser
Veranstaltung war ausnahmslos sehr positiv.
Im April fand mit 16 Ehren- und Hauptamtli-
chen eine Exerzitien-Reise nach Irland statt.
Ausgangsort war Dublin. Von dort aus wur-
den bedeutsame Orte des Landes besucht.
Dabei waren die einzelnen Etappen von den
Beteiligten vorbereitet und der Blick auch auf
die Wurzeln des Christentums in diesem Land
gerichtet.
16
Inhaltliches Schwerpunktthema der Pflegen-
den in 2015 war, die praktische Ausbildung der
Schülerinnen und Schüler aus Pflegeberufen zu
hinterfragen und auf ihre Qualität und Praktika-
bilität hin zu überprüfen. Ausgangspunkt war
die nachlassende Motivation der Fachkräfte,
sich dieser Aufgabe zu stellen. Zunächst wurde
im Rahmen einer Supervision Grundlegendes
überprüft. Darüber hinaus wurde ein Konzept
eingeführt, das das selbstständige Lernen för-
dert und aus der Perspektive der Auszubilden-
den stärkere Anreize schafft, selbstständig
hospizspezifische Inhalte zu erschließen. Eben-
so wurden einzelne strukturelle Anpassungen
in der Zuordnung und Verantwortlichkeit für die
Auszubildenden vorgenommen.
Das jährliche Sommerfest aller ehren- und
hauptamtlich Mitarbeitenden anlässlich des
15-jährigen Bestehens fand im Landgasthof
Pleistermühle statt. Zunächst wurden die be-
reits 10 oder sogar 15 Jahre Mitarbeitenden
geehrt. Nach einem festlichen Essen trat dann
eine Live-Band auf, die für sehr gute Unterhal-
tung sorgte. Nach Aussage vieler Beteiligter
hat das Fest einen nachhaltigen Eindruck hin-
terlassen.
Gesellschaftlich gesehen hat das Gesetzge-
bungsverfahren zum assistierten Suizid die
Hospiz- und Palliativarbeit in allen Medien im-
mer wieder ins Gespräch gebracht. Verschie-
dene Anfragen der Presse mussten bedient
werden. Unter anderem gab es einen kurzen
Radiobeitrag und ein vierminütiges Interview
mit dem Hospizleiter in der „aktuellen Stunde“
des WDR. Medial sehr große Aufmerksamkeit
erhielt der Besuch von Bischof Dr. Genn, der
dieses Thema zum Anlass nahm, das Johannes-
Hospiz zu besuchen, um dort mit Bewohnern
und Mitarbeitenden in Kontakt zu kommen. Im
Anschluss daran gab er eine Pressekonferenz,
die zum Ziel hatte, die Unverfügbarkeit des Le-
bens auch aus der Erfahrung der Hospizarbeit
heraus zu begründen.
Leistungsbericht
Bedeutsam erscheint auch, dass während
des gesamten Jahres allein 41 Gruppen mit im
Schnitt 13 - 18 Teilnehmern das Johannes-Hos-
piz besucht haben, um sich vor Ort vom Auf-
trag, der Arbeit und dem Alltag eines Hospizes
ein Bild zu machen. Oft sind es Pflegeschulen,
Schüler anderer Schulen der Stadt Münster,
aber auch Gemeinde- oder sonstige Gruppen.
Erwähnenswert ist, dass junge Menschen
scheinbar einen viel selbstverständlicheren
Zugang finden, als das vermutet wird.
Als ein spürbarer Verlust muss das Ausschei-
den von Sr. M. Ermenburg gesehen werden,
die über einen Zeitraum von 10 Jahren zu-
nächst haupt-, dann ehrenamtlich als Kran-
kenschwester und „gute Seele“ des Hospizes
mitgearbeitet hat. Als dem Leben verbundene
Ordensfrau hatte sie schnell das Vertrauen
von Bewohnern und Angehörigen gewonnen
und konnte einen wertvollen Beitrag zu einer
guten Pflege und Begleitung leisten. In ande-
rer Aufgabe zwar, aber mit der gleichen Lei-
denschaft und Sorgfalt hat Frau Gerti Hüster
über 16 Jahre ehrenamtlich ihren Dienst getan
und ist Ende des Jahres verabschiedet wor-
den. Sie war bereits in der Gründungsphase
im Aufbau des Hospizes eingebunden. Ebenso
schied nach 6 Jahren mit im höchsten Maße
engagierter Mitarbeit Eva Rünker zum Jahres-
ende hin aus, um eine Tätigkeit als Stationslei-
tung in einem Hospiz in Süddeutschland anzu-
treten. Dies hat gleichzeitig großes Bedauern,
aber auch viel Verständnis ausgelöst.
In der Auswertung des Dienstes in der Nacht
hat sich die Implementierung und Integration
des Präsenzdienstes nach 3 Jahren als nun end-
lich vollzogen herausgestellt. Sowohl die Fach-
kräfte des Tag- wie des Nachtdienstes erleben
die Mitarbeitenden im Präsenzdienst als Kol-
leginnen und Kollegen, ohne die eine gute Ver-
sorgung kaum noch vorstellbar ist. Die nach der
Erweiterung befürchtete stärkere Gruppenbil-
dung bei den Mitarbeitenden erweist sich im-
mer mehr als unbegründet. Indiz dafür ist einer-
seits die o.g. Integration des Präsenzdienstes,
vielleicht aber auch das Ergebnis der Teilnahme
am Wettbewerb „Great Place to Work“. Eine
anonyme Befragung der Mitarbeitenden sowie
StationäresHospizdesJohannes-HospizesHohenzollernring 66
48145 Münster
Tel.: 0251 89998-40
Fax: 0251 89998-42
www.johannes-hospiz.de
Ansprechpartner:
Michael Roes,
Leitung stationäres Hospiz
ein „Audit“, welches die „Mitarbeiterkultur“
des Johannes-Hospizes beleuchtet hat, hat das
Johannes-Hospiz auf Platz 3 im Wettbewerb
Bester Arbeitgeber Münsterland bei Betrieben
mit bis zu 49 Mitarbeitenden gebracht.
AUSBLICK
Basis für eine gute Versorgungsqualität sind
zufriedene und motivierte Mitarbeitende,
die bereit sind, Verantwortung zu überneh-
men. Aus der Gruppe der Pflegenden wurde
die Idee entwickelt, in zwei Gruppen in der
Eifel eine 4-tägige Wanderung zu machen,
ausgehend von einem Ferienhaus, das dafür
gemietet wird. 14 Mitarbeitende werden mit-
machen und einen wertvollen Beitrag für eine
weiterhin stabile „Teamsituation“ leisten. Die
Bundestagsabgeordnete Sybille Benning hat
für den Herbst 2016 30 Ehrenamtliche für 3
Tage nach Berlin eingeladen, weil sie von der
Arbeit des Johannes-Hospizes beeindruckt
ist und das Ehrenamt würdigen und fördern
möchte.
In der ersten Jahreshälfte müssen sämtliche
Parkettböden der Bewohnerzimmer im Altbau
geschliffen werden, da dies im Rahmen der
Erweiterung nicht geleistet werden konnte.
Ebenso sind die Schrankmöbel der alten Kü-
che und des Dienstzimmers der Pflege stark
abgenutzt und sollen erneuert werden.
Themenschwerpunkt für die Hauptamtlichen
ist die Einführung des „E-Learning“. Dabei
wird ein EDV-Programm genutzt, um wieder-
kehrende Schulungen für „Erste Hilfe“, Brand-
schutz, Datenschutz, Arbeitssicherheit usw.
selbstverständlicher und einfacher durch-
führen zu können. Für das Ende des Jahres
ist dann die Einführung der EDV-gestützten
Pflegedokumentation vorgesehen. Es muss
jedoch erst die Finanzierung gesichert sein.
Für die Ehrenamtlichen sind Themenabende
zum Thema „Trost spenden“ und „Annehmen
lernen“ geplant. Darüber hinaus ist ein Be-
such des Waldfriedhofs Lauheide vorgese-
hen, um dort das Thema Bestattungsformen
und Kultur vorgestellt zu bekommen.
Höhepunkt der Veranstaltungen zur Öffent-
lichkeitsarbeit ist der Tag der offenen Tür
am 27. August 2016. Er wird im bewährten
Konzept mit Unterhaltung, Information, Be-
gegnung und Besichtigung gestaltet werden.
Michael Roes
17
18
Die Aufgabe der Ehrenamtlichen liegt in der
psychosozialen Begleitung und grenzt sich
klar von Pflegetätigkeiten ab. Die Begleitun-
gen gestalten sich sehr individuell und rich-
ten sich grundsätzlich nach den Wünschen
der betroffenen Personen. Darüber hinaus
möchte der ambulante Hospizdienst auch
den Angehörigen Entlastung und Unterstüt-
zung anbieten.
Die Begleitung durch das Ehrenamt ist für
die Familien kostenlos und unabhängig von
Konfession, Alter und sozialer Stellung. Ziel
der ambulanten Hospizarbeit ist es, die Le-
bensqualität möglichst lange zu bewahren
und das Sterben zu Hause zu ermöglichen.
b. AMBULANTER HOSPIZDIENST
AUFTRAG DES AMBULANTEN HOSPIZDIENSTES
Der gemeinsame ambulante Hospizdienst des
Johannes-Hospizes und der CBM in Münster
stellt schwerkranke und sterbende Menschen
mit ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt sei-
ner Arbeit. Es ist ihm ein Anliegen Menschen
zu Hause zu begleiten, die aufgrund einer
schweren Erkrankung nur noch eine kurze
Lebenszeit zu erwarten haben. Die Begleitung
der betroffenen Familien erfolgt durch ehren-
amtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
auf diese Aufgabe vorbereitet und geschult
worden sind. Auf Wunsch werden die betrof-
fenen Familien regelmäßig zu Hause, in Alten-
einrichtungen oder in stationären Einrichtun-
gen für Menschen mit Behinderung besucht.
PERSONELLES
Für die Umsetzung der Ziele und den Einsatz
der Ehrenamtlichen bedarf es einer guten Or-
ganisation und Koordination durch den ambu-
lanten Hospizdienst.
Im ambulanten Dienst des Johannes-Hospizes
arbeiten zwei hauptamtlich tätige Koordinato-
rinnen mit einer Gesamt-Wochenstundenzahl
von 45 Stunden. Diese verteilen sich auf eine
30 und eine 15 Stundenstelle. Die Rufbereit-
schaft wird in der Woche sowie an Wochen-
enden ebenfalls von beiden Koordinatorinnen
übernommen.
Der Aufgabenbereich beider Koordinatorinnen
ist umfassend und vielseitig. Die Schwerpunkte
liegen in der Kontaktaufnahme zu den betroffe-
nen Familien, in der Gewinnung, Vorbereitung
und Qualifizierung der ehrenamtlichen Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter. Ebenso wich-
tig ist die kontinuierliche Unterstützung der
ehrenamtlich Tätigen während einer Beglei-
tung. Ein weiterer bedeutender Aufgabenbe-
reich ist das Bekanntmachen der Hospizar-
beit in der Öffentlichkeit.
Ehrenamtliches Engagement ist eines der
tragenden Elemente von Hospizarbeit. Dem-
nach ist es dem ambulanten Hospizdienst
besonders wichtig, eine aufmerksame und
wertschätzende Haltung gegenüber allen
Mitarbeitenden einzunehmen.
19
AUFGABEN, TÄTIGKEITEN UND AUSBLICK
Die Anfragen für eine Begleitung kommen
von den betroffenen Menschen selber, An-
gehörigen oder Freunden, Alteneinrichtungen
oder Pflegediensten, Einrichtungen für Men-
schen mit Behinderungen, Sozialdienste
der Krankenhäuser in Münster, von Pallia-
tivstationen oder vom Palliativnetz Münster.
Wenn möglich, wird von einer Koordinatorin
noch am selben oder darauffolgenden Tag
telefonisch mit der Familie Kontakt aufge-
nommen und auf Wunsch zeitnah ein erster
Hausbesuch vereinbart. Bei diesem Hausbe-
such hat die betroffene Person mit den An-
gehörigen die Möglichkeit sich umfassend
über den Hospizdienst zu informieren, die
Koordinatorin und ihre Arbeit kennenzuler-
nen und zu benennen, was sie sich vorstel-
len können, was sie brauchen oder sich
wünschen. Im Anschluss daran prüft die Koor-
dinatorin, welcher ehrenamtliche Mitarbeiter
gut zu der Familie passen würde. Nach Ab-
sprache erfolgt dann ein gemeinsamer zweiter
Hausbesuch in der Familie. Nach dem gegen-
seitigen Kennenlernen wird abgesprochen,
wann und wie häufig die Besuche stattfinden
sollen. Dieses wird von dem ehrenamtlichen
Mitarbeiter selbständig übernommen. Die Ko-
ordinatorin bleibt im Hintergrund Ansprech-
partnerin und wird über Vereinbarungen und
Veränderungen informiert.
Während einer Begleitung bleiben die ehren-
amtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in kontinuierlichem Kontakt zu den Koordina-
torinnen, aber auch die betroffenen Familien
haben die Möglichkeit sich immer an den am-
bulanten Hospizdienst zu wenden. Wenn eine
Begleitung zu Ende ist, findet ein Gespräch
zwischen dem Ehrenamtlichen und der Ko-
ordinatorin statt. Damit wird die Möglichkeit
geboten, sich zum Abschluss ausführlich über
die Begleitung auszutauschen.
Sterbebegleitung ist vielseitig und beginnt
nicht erst in den letzten Stunden vor dem Tod.
Deshalb ist es sehr unterschiedlich, zu wel-
chem Zeitpunkt eine mögliche Begleitung an-
gefragt wird und wie lange diese dann dauert.
Im Jahre 2015 wurde der ambulante Hospiz-
dienst 55-mal angefragt. Daraus resultierten
46 Sterbebegleitungen, von denen am Ende
des Jahres 33 förderungsfähige Begleitungen
abgeschlossen wurden. 23 Begleitungen fan-
den in der häuslichen Umgebung statt, wei-
tere 19 wurden in stationären Einrichtungen
geleistet. 4 Begleitungen wurden in das Jahr
2016 übernommen Die restlichen Anfragen
für Begleitungen sind aus verschiedensten
Gründen nicht zustande gekommen. Erstma-
lig beteiligten sich auch die PKV (Vertreter der
privaten Krankenversicherungen) mit 10% der
Gesamtfördersumme an der Refinanzierung
der ambulanten Hospizdienste.
Der häufigste Grund für den Abschluss einer
Begleitung war das Versterben der betroffenen
Menschen. Manchmal wurde die Begleitung
auch auf Wunsch der Betroffenen beendet
oder aufgrund der Verbesserung des Gesund-
heitszustandes oder der Lebenssituation.
Die Zeit des Sterbens kann für die betroffenen
Menschen, deren Angehörige und Freunde
eine Zeit der Krise, der Angst und der Unsi-
cherheit sein. Deshalb ist eine Begleitung eine
große Herausforderung für die ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch ihre
Besuche tragen sie zur Entlastung der Angehö-
rigen bei und verbringen Zeit mit den schwer-
kranken Menschen. Sie richten sich nach den
individuellen Bedürfnissen, führen Gespräche,
hören zu und sind oft „einfach nur da“.
Um diese Aufgabe gut erfüllen zu können, wer-
den die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter aus verschiedenen Berufs- und Al-
tersgruppen in speziell dafür konzipierten Kur-
Leistungsbericht
20
sen von den Koordinatorinnen geschult. Darin
werden sie auf ihre Besuche bei den Familien
vorbereitet.
Die Schulung beinhaltet ungefähr 100 Stun-
den und befasst sich mit unterschiedlichen
Themen der Sterbebegleitung. Das Ziel ist
eine persönliche Auseinandersetzung mit
den Lebensereignissen wie Abschied, Trauer
Krankheit, Sterben und Tod. Weiterhin werden
Themen besprochen, die ehrenamtlich Tätige
darin unterstützen, Sterbende mit Wertschät-
zung und Akzeptanz zu begegnen und die Ori-
entierung geben.
Im Frühjahr 2015 fand ein 50-stündiger Einfüh-
rungskurs für die Befähigung zur Sterbebeglei-
tung statt. Aus den beiden Einführungskursen
(2014 und 2015) entstand ein Aufbaukurs mit
weiteren 50 Unterrichtsstunden, der im Ok-
tober 2015 mit 17 Teilnehmerinnen und Teil-
nehmern begann und im Februar 2016 seinen
Abschluss fand.
Um einen guten Austausch zu gewährleis-
ten, gibt es einmal im Monat ein Treffen der
Koordinatorinnen mit den ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Grup-
pentreffen bieten eine Gelegenheit, sich über
momentane Befindlichkeiten und Situationen
in den Begleitungen auszutauschen und somit
Handlungsorientierung zu geben. Sie bieten ei-
Leistungsbericht
nen Rahmen zur Frageklärungen und Rückver-
sicherungen zum eigenen Tun in den Familien.
Da alle Hospizhelfer der Schweigepflicht unter-
liegen, bieten die Gruppenabende eine beson-
dere Möglichkeit, sich in einem geschützten
Rahmen auszutauschen. Zusätzlich erhalten
die Koordinatorinnen durch die Treffen noch
mehr Einblick in die jeweiligen Begleitungen
und sind als Ansprechpartnerinnen präsent.
Alle Fortbildungsangebote, die in der Akade-
mie des Johannes-Hospizes angeboten wur-
den, standen auch in diesem Jahr den ehren-
amtlich Mitarbeitenden zur Verfügung und
wurden rege genutzt. Zudem gab es einen
Abend mit einer Mitarbeiterin des Palliativnet-
zes Münster, die von ihrer Arbeit berichtete
und für Fragen zur Verfügung stand.
Für alle im Johannes Hospiz Tätigen gab es im
Juni 2015 ein Sommerfest zum 15jährigen Be-
stehen des Hospizes in der „Pleistermühle“ in
Münster. Es war ein rauschendes Fest.
Für die ambulante Hospizarbeit ist es wich-
tig, die Öffentlichkeit über ihre Tätigkeiten
und Ziele zu informieren. Im Jahr 2015 wur-
den die Koordinatorinnen mehrfach von un-
terschiedlichen Bildungseinrichtungen ange-
fragt, um über ihre Arbeit zu informieren.
Es wurden Präsentationen oder Vorträge
in Schulen gehalten, in Pfarrgemeinden, in
AmbulanterHospizdienstdesJohannes-HospizesRudolfstraße 31
48145 Münster
Tel.: 0251 136795-0
Fax: 0251 136795-3
www.johannes-hospiz.de
Ansprechpartnerinnen:
Birgitt Schlottbohm,
Leitung und Koordinatorin
Claudia Bonenkamp,
Koordinatorin
Krankenpflegeschulen oder in Altenpflegese-
minaren. Zusätzlich gab es ein längerfristiges
Projekt mit der Hildegardisschule in Müns-
ter. So wurde in einem Differenzierungskurs
das Thema „Sterbebegleitung“ angeboten, in
dem eine Koordinatorin mit den Schülerin-
nen zum Thema Sterben, Tod und Trauer
arbeitete. Dieses wurde bereits zum dritten
Mal durchgeführt.
Der ambulante Hospizdienst beteiligte sich
in 2015 an dem Bürgerprojekt der PSD-Bank
Westfalen-Lippe eG. Aufgerufen waren alle
Träger, Institutionen, Vereine oder Gruppen
mit staatlich anerkannter Gemeinnützigkeit im
Geschäftsgebiet der PSD Bank. Bürgerschaft-
liches Engagement stand im Mittelpunkt des
Projektes, d.h. dass ein Großteil des Projek-
tes durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter erbracht werden sollte. Ausge-
schrieben waren Preisgelder im Gesamtwert
von 50.000 Euro. Der ambulante Hospizdienst
bewarb sich mit dem Leitsatz „Würde ist kein
Konjunktiv“. 15 Projekte wurden nominiert
und der ambulante Hospizdienst wurde als
Leuchtturmprojekt ausgezeichnet und mit ei-
nem Preisgeld von 7.500 Euro unterstützt. Die
feierliche Preisverleihung fand im November
2015 statt. Das Preisgeld steht den ehrenamt-
lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur
Verfügung. Für 2016 sind eine Wochenend-
fahrt und Theaterbesuche geplant.
Des Weiteren wurde auch in 2015 das Ange-
bot zur Beratung im Bereich der Patientenver-
fügung und der Vorsorgevollmacht mehrfach
wahrgenommen. Es gab Vorträge zu diesem
Thema und es fanden neben Telefonanfragen
diesbezüglich auch Einzelgespräche statt.
Auch die ehrenamtlich Mitarbeitenden tragen
dazu bei, die Öffentlichkeit über unser DASEIN
zu informieren, in dem sie einmal im Monat
einen Stand am Kirchenfoyer der St. Lamber-
ti Gemeinde in Münster organisieren und für
Fragen zur Verfügung stehen.
Ein wichtiger Bestandteil ambulanter Hospiz-
arbeit ist die Netzwerkarbeit. Nur durch das
Zusammenarbeiten verschiedener Einrichtun-
gen wie z.B. das Palliativnetz, Altenhilfeein-
richtungen oder Trauernetzwerke erhalten die
betroffenen Familien umfassende Unterstüt-
zung von unterschiedlichen Seiten.
Administrative Tätigkeiten wie Dokumentati-
on, Koordination und Organisation gehören
ebenso zu den Aufgaben der Koordinatorin-
nen wie die Abrechnungen mit den Kran-
kenkassen. Die Refinanzierung wird über die
Anzahl der ehrenamtlich Tätigen und die An-
zahl der abgeschlossenen Begleitungen er-
rechnet.
Abschließend bleibt festzustellen, dass die
Begleitungsangebote des ambulanten Hospi-
zes auch im Jahr 2015 durch die ehrenamtli-
chen Mitarbeitenden erfolgreich weitergeführt
werden konnten und dadurch viele betroffene
Familien Unterstützung erhalten haben.
Birgitt Schlottbohm und Claudia Bonenkamp
21
22
c. AKADEMIE
AUFTRAG DER AKADEMIE AM JOHANNES-HOSPIZ
Die Akademie stellt das Bildungssegment des
Johannes-Hospizes dar. An der Schnittstelle
zwischen konkreter Hospizarbeit und pallia-
tivtheoretischer Kenntnis liegt ihre Aufgabe
in einer praxisnahen Vermittlung von Wissen,
gelingender Haltung und unterstützenden Fer-
tigkeiten. Das Angebot wendet sich an Fach-
kräfte aus dem Bereich der Palliative Care, an
Menschen im Ehrenamt und an die interes-
sierte Öffentlichkeit.
AngebotundAufgabenfeldderAkademie
• Fort- und Weiterbildung
• Vorträge und Projektarbeit
• Planung und Durchführung von Tagungen
• Netzwerkarbeit und Kooperation
• Ansprechpartner sein für Fachfragen
• Aufbau und Betreuung der Fachbibliothek
und des Bildarchivs
KairosMagazin des Johannes-Hospizes
Nr. 25 - Dezember 2015 - 7. Jahrgang
Aktuell Titelthema Hospiz-SpiegelVorsorge und Nachlass Palliative Care in Neuseeland
und in den USABesuch von Bischof Dr. Felix Genn
Schwerpunkte
• Palliative Care Global: Entwicklung inter-
nationaler Kontakte
• Transkulturalität: Hospiz- und Palliativbe-
treuung von Menschen mit Migrationshin-
tergrund
• Anthropologie und Spiritual Care
MitgliedschaftenderAkademiebzw.desAkademieleiters
• DGP (Deutsche Gesellschaft für Palliativ-
medizin)
• EAPC (European Association for Palliative
Care)
• IAHPC (International Association for Hos-
pice & Palliative Care)
• WHPCA (Worldwide Hospice Palliative
Care Alliance)
23
MAGAZIN „KAIROS“ UND INTERNATIONALER NEWSLETTER
Der Geschäftsführer Ludger Prinz (V.i.S.d.P.),
Sebastian Maass (Layout) und Andreas Stäh-
li bilden gemeinsam die Redaktionsleitung
der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift
„Kairos“ des Johannes-Hospizes. Der Name
„Kairos“ steht dabei programmatisch für den
gelingenden und zu gestaltenden Augenblick
in der hospizlichen Arbeit.
Der „Kairos“ als offizielles Mitteilungsorgan
des Hauses hat einen Umfang von acht Sei-
ten und eine Auflage von 1.200 Stück. Er kann
kostenfrei angefordert werden oder im Inter-
net unter www.johannes-hospiz.de herunter-
geladen werden.
Der Stundenumfang für die organisatorische
Steuerung, inhaltliche Planung, Materialbün-
delung und inhaltliche Prüfung, die in den
Händen des Akademieleiters liegt, umfasst
drei, als Sonderzulage vergütete Stunden in
der Woche Sie beinhaltet auch die redaktio-
nelle Mitgestaltung des Jahresberichtes sowie
die Mitarbeit bei Informationsbroschüren des
Johannes-Hospizes.
Seit November 2014 informiert ein zweimo-
natlich, von der Akademie veröffentlichter
internationaler Newsletter über spezielle As-
pekte der Arbeit des stationären und ambu-
lanten Hospizes, über den Bildungsbereich
und über Themen jenseits der Grenzen des
eigenen Hauses. Wie beim Magazin „Kairos“
ist der Akademieleiter für die Planung und
Durchführung der Infoschrift verantwortlich.
Er erscheint in deutscher und englischer
Sprache.
Leistungsbericht
KONKRETE TÄTIGKEITEN
Fachweiterbildung,Vorträge,Fortbildungen
Die im Jahr 2015 angebotenen Veranstaltun-
gen umfassten ein breites Spektrum unter-
schiedlicher Themen. Sie richteten sich an
Fachkräfte, an Mitarbeitende im Ehrenamt,
aber auch an die interessierte Öffentlichkeit.
Im Mai begann mit 18 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern die Fachweiterbildung Palliative
Care für Pflegende. Dieser Basiskurs um-
fasst 200 Stunden und ist auf neun Monate
angelegt. Er schließt mit einem Colloquium
im Februar 2016. Die Teilnehmenden erhal-
ten nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifi-
kat mit den Sigeln der großen Dachverbände
(DGP, DHPV, ALPHA, Dt. Krebshilfe).
Die öffentliche Debatte um den assistierten
Suizid spiegelte sich deutlich in Anfragen zu
Beiträgen durch die Akademie, so etwa im
Rahmen einer Veranstaltung mit dem Titel
„Sterben in Würde. Zur Debatte um eine ge-
setzliche Regelung assistierter Selbsttötung“
im Franz Hitze Haus oder einem Beitrag im
Franziskus Hospital im Rahmen der ökume-
nischen „Woche für das Leben“.
Das Fortbildungsprogramm umfasste wei-
terhin folgende Angebote: eine Lesung „Der
leere Platz neben mir“ mit Sebastian Aper-
dannier; Seminare zum Thema „Freiwilliger
Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit“ mit
Prof. Dr. Alfred Simon, zu „Sucht am Ende
des Lebens“ mit Margret Kleine Kracht, zu
„Führungskompetenz in katholischen/kirch-
lichen Einrichtungen“ mit Pfarrer Alexander
Gießen und zu „Nacht und Hospiz“ mit An-
dreas Stähli; Vorträge über „Die Beachtung
religiöser Vielfalt: das neue Bestattungsge-
24
setz in NRW“ mit Rainer Godry, über „Mit-
gefühl und Weisheit in der Sterbebegleitung“
durch den Akademieleiter, über „Eine spi-
rituelle (Patienten-)Verfügung: Franco Rests
bemerkenswerter Entwurf“ mit Claudia Bo-
nenkamp sowie zur Frage „Sterben Gläubige
leichter?“ – Überlegungen zu einer unfügsa-
men Frage“ mit Klaus Willmer und Andreas
Stähli. Das von Angelina Verhorst 2014 ins
Leben gerufene „Neue Wege gehen: Koch-
treff für Trauernde“ mit monatlichen Treffen
fand eine erfolgreiche Fortführung. Unter der
Schirmherrschaft der Akademie fand zudem
im November eine Lesung in der Dominika-
nerkirche mit der Autorin Alida Bremer und
dem Vorsitzenden des Literaturvereins Her-
mann Wallmann statt.
Kooperationen
Mit dem Bischöflichen Generalvikariat, Haupt-
abteilung Seelsorge wurde ein Projekt weiter-
geführt, das den Aufbau eines Forums für alle
Bildungsanbieter in Münster zum Themenbe-
Leistungsbericht
reich „Spiritualität und Spiritual Care“ im Fo-
kus auf Krankheit, Alter, Sterben, Tod und Trau-
er zum Ziel hat. Dazu wurde ein Fragebogen
erstellt, der die verschiedenen Angebote er-
fasst. In 2016 wird eine Informationsbroschü-
re erscheinen, die einen weiteren wichtigen
Schritt in Richtung Vernetzung und Austausch
darstellt. Für die zeitintensiven Prozesse von
Kommunikation und Zusammenführung der
Daten wurde Hedwig Lechtenberg beauftragt.
Eine inhaltliche Intensivierung der Kooperati-
on mit der Akademie Franz Hitze Haus findet
unter anderem im Kontext des sogenannten
Nordwestdeutschen Hospiztages statt. Der
Schwerpunkt dieser seit Jahren erfolgreichen
Veranstaltung lag in 2015 auf dem Thema
„Humor im Hospiz“.
SymposionzurFigurdesKairos
Seit dem Mai 2015 steht im Garten des
Hauses in der Rudolfstraße eine Statue des
Kairos, finanziert durch Mittel der Sparkasse
Münsterland Ost, der Firma „Luft und Klima“
und des Fördervereins des Johannes-Hospi-
zes. Sie stellt eine Rekonstruktion des verlo-
renen Originals nach dem antiken Bildhauer
Lysipp dar und ist als solche weltweit einzig.
Anlässlich seiner feierlichen Enthüllung fand
ein von der Akademie initiiertes Symposi-
on statt, zu dem die handwerklichen, kul-
turhistorischen, philosophisch-theologischen
und hospizlichen Aspekte dieser Plastik
dargestellt wurden, begleitet von B. Brit-
tens „Sechs Metamorphosen nach Ovid“ für
Oboe solo. Diese für die Hospizarbeit pro-
grammatische Figur zur Gunst des Augen-
blicks und damit zur Chance der Gegenwart
ist ab 2016 als Statuette im Hospizshop des
Johannes-Hospizes zu erwerben, ebenso auf
Anfrage eine Broschüre mit Beiträgen des
Symposions.
25
26 Leistungsbericht
TeilnahmeamLeadership-CoursederEUPCA
Die Robert Bosch Stiftung in Stuttgart rief im
Verbund mit vier akademischen Zentren die so-
genannte „European Palliative Care Academy“
(EUPCA) ins Leben. Sie bietet über einen Zeit-
raum von 18 Monaten und einem Gesamtum-
fang von 600 Stunden eine berufsbegleitende
Weiterbildung an, welche die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer zu Führungsaufgaben im Feld
der palliativen Versorgung befähigt. Dabei ist
es bedeutsam, dass dieses Angebot in Zusam-
menarbeit mit der Europäischen Gesellschaft
für Palliative Care durchgeführt wird. Sie ver-
deutlicht die Ausrichtung auf eine europäische
Dimension.
Im September begann der zweite Kurs der
EUPCA mit 19 Teilnehmerinnen und Teilneh-
mern aus 11 verschiedenen Ländern, darunter
auch dem Leiter der Akademie des Johannes-
Hospizes. So erfährt sein Bemühen einer ver-
mehrt internationalen Orientierung eine deut-
liche Stärkung.
Mit dem Leadership Course verbunden ist
eine Projektarbeit. Andreas Stähli wird darin
einen Leitfaden zur Implementierung einer
begleitenden transkulturellen Anamnese bei
Menschen mit Migrationshintergrund entwi-
ckeln.
Querschnittsaufgaben,Ansprechpart-nerfürFachfragen,beratendeTätigkeit
Neben der beratenden Tätigkeit inhaltlicher
wie berufsperspektivischer Art durch An-
fragen von außen übernimmt die Akademie
hausinterne Querschnittsaufgaben. Zudem
werden Aufgaben der Hausleitung abge-
deckt, also Fragen der Raumbelegung, haus-
wirtschaftliche Absprachen, einschließlich
der Gartenpflege, Prüfung der Verfügbarkeit
der technischen Anlage etc.
Fachbibliothek
Die für eine Akademie notwenige Fachbib-
liothek in angemessener Weise aufzubauen
und zu betreuen (Präsenzbibliothek), ist die
Aufgabe des Akademieleiters. Neben ver-
schiedenen Fachzeitschriften und Filmen
zum Thema Sterben, Tod und Trauer umfasst
die Bibliothek derzeit etwa 450 Bücher. Da-
bei erhält die englischsprachige Fachliteratur
eine zunehmende Bedeutung.
AkademieamJohannes-HospizRudolfstraße 31
48145 Münster
Tel.: 0251 37409-278
Fax: 0251 37409-326
www.johannes-hospiz.de
Ansprechpartner:
Dr. phil. Andreas Stähli, M.A.
Leitung der Akademie
FAZIT
Das Jahr 2015 zeigt weitere Schritte der er-
folgreichen Entwicklung der Akademie am
Johannes-Hospiz. Indikatoren dafür sind ne-
ben dem breit gefächerten Themenspektrum
der Angebote in Vorträgen, Seminaren und
der Weiterbildung die sich andeutenden Per-
spektiven aus der Teilnahme am Leadership
Course der EUPCA. Dabei markiert das mit
ihm verbundene Projekt eine hohe Aktualität,
intendiert es doch eine verbesserte transkul-
turelle Kompetenz bei Menschen mit Migrati-
onshintergrund in der Palliative Care.
Zu nennen ist auch die vermehrte Ausrichtung
auf das Gebiet der Forschung. In 2015 wurde ein
Projekt zu Versorgungsfragen initiiert, welches
gemeinsam mit Dr. S. Stiel von der Uniklinik in
Erlangen durchgeführt wird. Sie ist gegenwärtig
Sprecherin der AG Forschung in der DGP.
Der Anspruch der Akademie nach weiterer
Entwicklung ist stets geprägt von einem Be-
mühen um Gleichgewicht zwischen den ver-
schiedenen Feldern seiner Arbeit, um eine
Balance inhaltlicher, strategischer und admi-
nistrativer Überlegungen und Tätigkeiten.
Andreas Stähli
27
28
d. TRAUERBEGLEITUNG
Die Trauerbegleitung am Johannes-Hospiz
stellt eine weitere wichtige Säule der hospiz-
lichen Arbeit dar. Die Angebote der Trauerbe-
gleitung gelten für Menschen, die durch den
Tod eines nahestehenden Menschen einen
Verlust erlitten haben. Wir möchten in dieser
neuen Lebenssituation helfen, unterstützten
und Mut machen, der Trauer zu begegnen
und mit der neuen Lebenssituation zurecht-
zukommen.
Folgende Angebote gibt es: das Trauercafé,
die Trauergruppe, persönliche oder telefoni-
sche Beratungsgespräche.
Trauercafé
Seit 2006 gehört das Trauercafé zu einem
festen Angebot des Johannes-Hospizes. Die-
ses Angebot ist offen und unverbindlich. Hier
finden trauernde Menschen die Gelegenheit,
in angenehmer Atmosphäre bei Kaffee und
Kuchen mit anderen Hinterbliebenen über das
Erleben einer Verlustsituation und über das Le-
ben mit bzw. in der Trauer zu kommunizieren.
Jeder Gast hat zudem auch die Möglichkeit
sich in ein Zweiergespräch mit einem ehren-
amtlichen oder hauptamtlichen Mitarbeiter zu
begeben. Dieses Angebot wird vermehrt ange-
nommen.
Das Trauercafé wird verstanden als ein Ort, an
dem Trauer „erlaubt“ ist und alle damit verbun-
denen Gefühle offen an- und ausgesprochen
werden können. Es sind nicht nur Gäste will-
kommen, die einen Angehörigen im stationä-
ren Hospiz verloren haben, sondern gilt für alle,
die von einem Verlust betroffen sind. Dabei ist
es unerheblich, wie lange dieser zurückliegt.
Das Trauercafé findet 14-tägig, jeweils an ei-
nem Dienstagnachmittag in der Zeit von 15:30
Uhr bis 18:00 Uhr in der Rudolfstraße 31 statt.
Im Jahr 2015 fand das Trauercafé 26-mal statt
und wurde sehr gut besucht. Zwischen 15 und
16 Gäste nahmen das Angebot wahr. Wie auch
in den letzten Jahren suchten häufig Frauen
das Trauercafé auf, die den Tod des Partners
zu betrauern hatten. Die Anzahl der männli-
chen Besucher war auch in 2015 deutlich ge-
ringer. Einige Gäste betrauerten den Verlust
der Eltern, eines Kindes oder anderer Fami-
lienmitglieder oder sahen sich mit dem Tod
eines Menschen aus dem Freundeskreis kon-
frontiert. An drei Nachmittagen über das Jahr
wurde das Trauercafé auch für eine Gedenkfei-
er genutzt. Dabei hatten Gäste die Möglichkeit
über ihre Verstorbenen anhand mitgebrachter
Bilder zu sprechen, sich ihrer zu erinnern, über
sie zu erzählen. Kerzen wurden entzündet und
Texte gelesen. Eine Adventfeier wurde ausge-
richtet und fand große Anerkennung.
Letztes Jahr taten sieben ehrenamtliche Mit-
arbeiterinnen, ein ehrenamtlicher Mitarbei-
ter und ein hauptamtlicher Mitarbeiter ihren
Dienst im Trauercafé. Drei ehrenamtliche Mit-
arbeitende sind in der Trauerbegleitung ausge-
bildet.
Trauergruppe
Je nach Bedarf finden Trauergruppen statt.
Die Trauergruppe ist ein verbindliches, kos-
tenpflichtiges Angebot und besteht aus sieben
Treffen zu je zwei Stunden in einer festen Grup-
pe, die aus maximal acht Teilnehmern besteht.
Zur Teilnahme an einer Trauergruppe ist ein
Vorgespräch notwendig. Die Teilnahme an ei-
ner Trauergruppe ist kostenpflichtig.
Jede Trauergruppe wird von zwei erfahrenen
Mitarbeitern begleitet, moderiert und durch-
29
TrauerarbeitdesJohannes-HospizesRudolfstraße 31
48145 Münster
Tel: 0151 16059596
www.johannes-hospiz.de
Ansprechpartner:
Achim Wasserfuhr,
Leitung Trauerarbeit
geführt. Jedes Treffen steht unter einer be-
stimmten Fragestellung, die helfen kann, mit
der erlebten Trauer umzugehen und diese in
den Alltag bzw. ins Leben zu integrieren. In
2015 fand eine begleitende Trauergruppe statt.
Diese wird sich einmalig zu einem Erinnerungs-
austausch im Herbst 2016 treffen.
Beratung
Viele Menschen erkundigen sich per Telefon
oder über E-Mail nach den Angeboten der
Trauerbegleitung am Johannes-Hospiz. Neben
dieser möglichen Beratung gibt es oft auch
Einzelgespräche. Im vergangenen Jahr such-
ten 25 trauernde Menschen das persönliche
Gespräch, um über ihre Situation nach einem
Todesfall zu reden. Einige von ihnen besuchten
anschließend das Trauercafé, nahmen an einer
Trauergruppe teil oder nahmen eine Einzelbe-
gleitung in Anspruch. Die Erfahrung zeigt auch
hier, dass manchmal schon ein einmaliges (ggf.
mehrmaliges) Gespräch etwas Entlastung und
Orientierung bringen kann.
Trauernetzwerk
Auch im vergangenen Jahr nahm ein Mitarbei-
ter des Johannes-Hospizes an den vier jährli-
chen Treffen des Trauernetzwerkes teil. Zwei
neue Kollegen stellten ihre Trauerarbeit für
psychisch erkrankte Menschen vor, es gab
Treffen mit Seelsorgern aus der Region, ein
Treffen mit Führung aus der muslimischen Ge-
meinde, sowie ein Vorgespräch mit Planung
bezüglich des sogenannten „Worldwide Can-
dle Lighting“. Diese Gedenkfeier für verwaiste
Eltern, trauernde Geschwister und Freunde
der Verstorbenen, sowie alle Menschen, die an
dieser Gedenkfeier teilnehmen wollten, fand
am 13. Dezember 2015 im Haus der Familie
statt und wurde von ca. 40 Menschen besucht.
Vorhaben,PlanungundZielefür2016
Stichwortartig seien genannt: die eigene Teil-
nahme an einem Wochenendworkshop zum
Thema „Erfahrungen in der Trauerarbeit und
Methoden“, mehr Einzeltrauerbegleitungen
(Anfragen liegen vor), mehr Kleintrauergrup-
pen mit 3-5 Personen (von Trauernden an den
Leiter der Trauerarbeit als Wunsch herangetra-
gen) mit Beginn im Frühjahr 2016, die weitere
Durchführung einer Trauergruppe, das Trau-
ercafé mit Gedenknachmittagen (3-mal im
Jahr), ein Trauercafé mit Grillen im Garten, das
Trauercafé mit einem gestalttherapeutischen
Auftrag (z.B. Gestalten einer Trauerkerze), die
Einladung der Trauergruppe 2015 zu einem
Erinnerungsaustausch, Einzeltrauergesprä-
che zu Hause und in der stationären Altenhilfe
(wurden auf Anfragen schon in 2015 durchge-
führt), das Angebot eines Tagesworkshops für
Kollegen in der Trauerbegleitung.
Achim Wasserfuhr
Leistungsbericht
30
e. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Die Öffentlichkeitsarbeit am Johannes-Hospiz
basiert auf den Schwerpunkten von Pressear-
beit mit den Printmedien, Online-Medien und
Plattformen sowie einer Reihe von Benefizver-
anstaltungen.
KlassischePressearbeitimlokalenUmfeld
Der Kontakt zur Presse hier in Münster ist in-
tensiv, persönlich und regelmäßig. Wir laden
zu Presseterminen ein, versenden Presse-
beiträge nebst Fotos. Anlassbezogene Pres-
segespräche bringen regelmäßige Beiträge
in den lokalen Zeitungen, die auch auf der
Homepage des Johannes-Hospizes veröffent-
licht werden. Wir berichten über Spendenak-
tionen, über Kontakte und Kooperationen auf
lokaler Ebene. Jede Spendenübergabe wird
möglichst in der Presse publiziert, um Danke
an die Spender zu sagen und natürlich auch
um auf die Einrichtung aufmerksam zu ma-
chen.
Dieser regelmäßige Kontakt zur Presse ist
wichtig für eine qualifizierte und umfassen-
de Berichterstattung über das Johannes-
Hospiz und die dort geleistete Arbeit an
beiden bekannten Standorten: im stationä-
ren Hospiz am Hohenzollernring 66 und im
ambulanten Hospizdienst in der Rudolfstra-
ße 31. Hinzu kommen die Themen aller wei-
teren Einrichtungen am Johannes-Hospiz,
also insbesondere die der Trauerarbeit und
auch die der Akademie mit einem regelmä-
ßigen Angebot von Fort- und Weiterbildun-
gen für Fachkräfte im Palliativbereich, für
ehrenamtliche Mitarbeiter wie auch für die
interessierte Öffentlichkeit.
31
Online–MedienundPlattformen
Neben einer umfangreichen und informativen
Homepage ist das Johannes-Hospiz auch
online aktiv. Hier werden Veranstaltungen,
Pressebeiträge und Situationen aus dem
alltäglichen Leben im Johannes-Hospiz ge-
postet. Wir versuchen, den Radius der Be-
kanntheit auch hier zu vergrößern und das
gelingt in zunehmendem Maße gut.
Benefizveranstaltungen
Veranstaltungen zugunsten des Johannes-
Hospizes gehören zur Öffentlichkeitsarbeit.
Es gibt im Laufe eines Jahres verschiedene
Konzerte in der Mutterhauskirche der Franzis-
kanerinnen, Konzerte in weiteren Innenstadt-
kirchen sowie Lesungen an verschiedenen
Orten.
Alle zwei Jahre bietet das Johannes-Hospiz
den Münsteraner Bürgern einen Tag der of-
fenen Tür mit einem beliebten Programm be-
stehend aus Unterhaltung und Information. Es
gibt im Haus und im Garten die Gelegenheit
zum Gespräch mit Mitarbeitern und es gibt
Räumlichkeiten im Hospiz, die zur Ansicht ge-
öffnet sind.
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein des
Johannes-Hospizes werden in den nächsten
Jahren weitere Benefizveranstaltungen zu-
ÖffentlichkeitsarbeitdesJohannes-Hospizes
www.johannes-hospiz.de
Ansprechpartnerin:
Sabine Lütke Schwienhorst,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leistungsbericht
gunsten des Hospizes konzipiert. Es stehen
u.a. ein jährlich wiederkehrendes Lesungswo-
chenende und Tage der offenen Tür auf dem
Plan. Es gibt Kontakte zu prominenten Schau-
spielern, die gerne ihr Können in den Dienst
des Johannes-Hospizes stellen.
Gelegentlich werden Unternehmen direkt
angesprochen, ob sie bereit sind, einzelne
Veranstaltungen oder Fortbildungen bzw. Pro-
jekte der Akademie als Sponsoren zu unter-
stützen. Im Gegenzug hat die Leitung der Aka-
demie eine Reihe von interessanten Vorträgen
im Repertoire, die den Unternehmen als Ver-
anstaltung für Mitarbeiter etc. zur Verfügung
gestellt werden.
Für all unsere Veranstaltungen sind wir immer
auf der Suche nach Sponsoren, die uns hel-
fen, die Kosten im Rahmen zu halten.
Schlussendlich kann gesagt werden, dass
dieser Mix verschiedener Formen der Praxis
in der Öffentlichkeitsarbeit einen kontinuierli-
chen Anstieg der Bekanntheit des Johannes-
Hospizes in der Stadt Münster und seiner Um-
gebung bewirkt.
Sabine Lütke Schwienhorst
32
bei, dass anstehende Aufgaben verantwortlich
aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet
werden können. Die 18 Pflegefachkräfte im
stationären Hospiz besitzen alle die 160-stün-
dige Fachweiterbildung in Palliative Care.
Der Auftrag von Hospiz wäre nicht erfüllbar,
wenn es die fürsorgenden Schritte des Eh-
renamts nicht gäbe. Neben ihrer beruflichen
Qualifikation und der des Grund- und Aufbau-
kurses für Ehrenamtliche besitzen sie oftmals
noch vertiefende Befähigungen, so zum Bei-
spiel zur Trauerbegleitung. Rechnen wir die
Zahl der beiden Bereiche von stationär und
ambulant zusammen, so ergibt sich die be-
eindruckende Zahl von 87 ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Zahl
übersteigt um mehr als das doppelte die Zahl
der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter.
Allen Mitarbeitenden steht das Bildungsange-
bot der Akademie kostenlos zur Verfügung.
2.BESCHREIBUNGDERMITARBEITERSCHAFT
Aus der Organisationsstruktur, die unter dem
Modul Strukturdaten im Punkt 1.11 darge-
stellt wurde, ergibt sich in Zahl und Position
ein Überblick über die Mitarbeiterschaft unter
dem Dach der Johannes-Hospiz gGmbH.
Die Aufgaben reichen von der Geschäftsfüh-
rung über die Leitung der verschiedenen Berei-
che (stationäres Hospiz, ambulantes Hospiz,
Akademie, Seelsorge), die Felder Fundraising
und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Assistenz
der stationären Leitung und Spendenverwal-
tung, weiter über die Tätigkeiten in der Pflege,
in der Hauswirtschaft und im Garten.
Im akademischen Bereich zeigt sich eine gro-
ße Fächerung der Qualifikation, so etwa in
Jura, Theologie, Philosophie, Pflegepädagogik,
Kommunikationswissenschaft, Sozialarbeit
und Ökotrophologie. Diese Vielfalt trägt dazu
Leistungsbericht
3.QUALITÄTSBEZOGENEERGEBNISSE
QUALITÄTSENTWICKLUNG UND -SICHERUNG IM STATIONÄREN HOSPIZ
Als stationäre Pflegeeinrichtung muss das
Johannes-Hospiz auch einen Versorgungsver-
trag mit den Spitzenverbänden der Kranken-
kassen abschließen. Teil dieses Vertrages ist
die Verpflichtung zur Qualitätssicherung und
-entwicklung in der Pflege nach SGB XI § 113.
Den Auftrag zur Überprüfung der Qualität in
der Pflege hat der medizinische Dienst der
Krankenkassen.
Auf die Überprüfung durch den „MDK“ ist das
Johannes-Hospiz vorbereitet. Eine externe
Qualitätsbeauftragte hat den Auftrag erhal-
ten, die bestehenden Strukturen, Standards
und das pflegespezifische Management mit
dem Prüfkatalog des MDK abzugleichen. Die
fehlenden Standards und Anforderungen sind
weitestgehend nachgearbeitet. Alle vorhan-
denen Standards müssen nun regemäßig in
festgelegten Abständen überprüft und ggf.
aktualisiert werden.
Grundsätzlich gilt das Hauptaugenmerk der
Ergebnisqualität. Sie spielgelt sich in den
Rückmeldungen der Bewohner und Zugehö-
rigen. Darüber hinaus ist durch den häufigen
Besuch der Gutachter/innen des MDK ein
fachlicher und kritischer Blick von „außen“
erhalten.
Die hohe Sensibilität in Bezug auf Bedürfnis-
se, körperliche bzw. seelische Zufrieden- oder
Unzufriedenheit ist Wesensmerkmal des Hos-
pizes und damit gleichzeitig zentraler Faktor,
Qualität zu entwickeln bzw. zu erhalten. Da-
bei sind die Zugehörigen in gleichem Maße im
Blick wie die Bewohner.
4.DARSTELLUNGVONKOOPERATIO-NENMITANDERENLEISTUNGSAN-BIETERN
Das stationäre Johannes-Hospiz steht im en-
gen Kontakt zu den regionalen Krankenhäu-
sern, niedergelassenen Ärzten, ambulanten
Hospiz- aber auch Pflegediensten, anderen
Institutionen und beratenden Diensten, die
einen freien Platz ermitteln bzw. Unterstüt-
zung oder Beratung benötigen. Darüber hi-
naus ist die Einrichtung eingebunden in das
„Trauernetz“ (ein offenes Forum von Einrich-
tungen und Anbietern zur Begleitung Trauern-
der) und das „Palliativnetzwerk für Münster“
(moderiertes Forum aller Hospiz- und Pallia-
tiveinrichtungen in der Stadt Münster). Des
Weiteren bestehen Kooperationen mit onkolo-
gischen Schwerpunktzentren einzelner Kran-
kenhäuser. Die ärztliche Betreuung erfolgt
durch niedergelassene Ärzte oder Ärzte des
Palliativnetzes gGmbH.
33
34
WIRTSCHAFTSBERICHT
1. DATENAUSDERBILANZ
Die Bilanz dokumentiert die Vermögens-
situation der Organisation und ermöglicht
einen Vorjahresvergleich. Das Anlagever-
mögen reduzierte sich um 197.467,90 EUR
auf 2.883.544,92 EUR. Diese Veränderung
beruht im Wesentlichen auf planmäßigen
Abschreibungen im Sachanlagevermögen
i.H.v. 239.113,75 EUR, denen Zugänge i.H.v.
45.735,99 EUR und Abschreibungskorrek-
turen von 4.090,14 EUR gegenüberstehen.
Geringfügige Veränderungen gab es jedoch
auch bei den immateriellen Vermögensgütern
und den Finanzanlagen. Die Reduzierung um
Bilanz bis zum 31. Dezember 2015 Bilanz bis zum 31. Dezember 2015
Aktivseite
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten, einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Einrichtungen und Ausstattungen ohne Fahrzeuge
4. Fahrzeuge
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens
2. Sonstige Ausleihungen
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2015 in EUR
1.020,00
2.502.697,00
15.906,92
354.099,00
10.842,00
0,00
2.883.544,92
159.477,35
52.800,00
212.277,35
214.234,41
0,00
216.598,45
332.782.90
0,00
3.646.223,62
31.12.2014 in TEUR
2
2.627
25
405
3
21
3.081
60
53
113
152
0
152
429
3
3.780
Passivseite
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Gewinnrücklagen
III. Bilanzgewinn/-verlust
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
Sonderposten aus nicht-öffentlicher Förderung für Investitionen
C. Rückstellung
Sonstige Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 14.316,16 EUR(Vorjahr 14 TEUR)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 22.108,87 EUR(Vorjahr 52 TEUR)
3. Sonstige Verbindlichkeiten- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 12.721,23 EUR (Vorjahr 22 TEUR)- davon aus Steuern 8.873,76 EUR (Vorjahr 12 TEUR)
31.12.2015 in EUR
100.000,00
708.088,27
0,00
808.088,27
2.589.334,92
81.545,55
132.424,78
22.108,87
12.721,23
167.254,08
3.646.223,62
31.12.2014 in TEUR
100
599
0
699
2.765
95
147
52
22
221
3.780
940,00 EUR im Bereich der immateriellen
Vermögensgüter ist allein auf die planmäßigen
Abschreibungen zurückzuführen.
Die Finanzanlagen entwickelten sich erwar-
tungsgemäß und verzeichnen einen Aufwuchs
von 112.745,34 EUR um 99.532,01 EUR auf
212.277,35 EUR. Bei den Wertpapieren des
Anlagevermögens wurden Zuschreibungen in
Höhe von 1.116,35 EUR und Abschreibungen
in Höhe von 6.137,45 EUR vorgenommen. Die
Zugänge betrugen 104.553,11 EUR. Die sons-
tigen Ausleihungen in Höhe der Geschäftsan-
teile bei der Darlehnskasse Münster (6.000,00
EUR) und der KD-Bank (46.800,00 EUR) ver-
änderten sich nicht.
35
Das Umlaufvermögen veränderte sich leicht
von 581.504,82 EUR auf 549.381,35 EUR.
Die liquiden Mittel reduzierten sich von
429.310,33 EUR auf 332.782,90 EUR.
Auf der Passivseite der Bilanz veränderte sich
der Sonderposten aus Zuwendungen zur Finan-
zierung des Sachanlagevermögens planmäßig
von 2.764.624,62 EUR auf 2.589.334,92 EUR.
Ebenfalls nahezu unverändert ist die Bilanzpo-
sition Rückstellungen, die sich um 13.379,10
EUR reduzierte. Diese Reduzierung beruht
auf Veränderungen in der Position Sonstige
Rückstellungen. Die Rückstellungen für aus-
stehenden Urlaub wurden zum Bilanzstichtag
in Höhe von 5.958,11 EUR dotiert. Für Instand-
haltungen wurden Rückstellungen in Höhe
von 15.000 EUR für die Instandsetzung der
Fußböden sowie 10.000 EUR für die Erneue-
rung von Fenstern gebildet. Zur Erfüllung der
Dienstgeberverpflichtung, ein pauschal fest-
gelegtes Sanierungsgeld zu zahlen, um die Ka-
pitaldeckung im Beitragssystem der KZVK zu
gewährleisten, wurde die Rückstellung für das
Jahr 2015 in Höhe von 8.000,00 in Anspruch
genommen und aufgelöst. Die Bemessung der
Rückstellung für Beiträge zur Berufsgenossen-
schaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrts-
pflege eG, Hamburg, erfolgte in Höhe des
erwarteten Aufwands von 6.332,84 EUR nach-
dem die Vorjahresrückstellung i.H.v. 5.895,22
EUR in Anspruch genommen wurde. Die Be-
messung der Rückstellung für voraussichtliche
Aufwendungen für die Jahresabschlussprüfung
erfolgte in Höhe der voraussichtlichen Prü-
fungskosten. Die Rückstellung für zwei Alters-
teilzeitfälle wurde in 2015 in Höhe von 8.197,54
EUR in Anspruch genommen. Die Verbindlich-
keiten der Gesellschaft verringerten sich von
Bilanz bis zum 31. Dezember 2015 Bilanz bis zum 31. Dezember 2015
Aktivseite
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten, einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Einrichtungen und Ausstattungen ohne Fahrzeuge
4. Fahrzeuge
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens
2. Sonstige Ausleihungen
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2015 in EUR
1.020,00
2.502.697,00
15.906,92
354.099,00
10.842,00
0,00
2.883.544,92
159.477,35
52.800,00
212.277,35
214.234,41
0,00
216.598,45
332.782.90
0,00
3.646.223,62
31.12.2014 in TEUR
2
2.627
25
405
3
21
3.081
60
53
113
152
0
152
429
3
3.780
Passivseite
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Gewinnrücklagen
III. Bilanzgewinn/-verlust
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
Sonderposten aus nicht-öffentlicher Förderung für Investitionen
C. Rückstellung
Sonstige Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 14.316,16 EUR(Vorjahr 14 TEUR)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 22.108,87 EUR(Vorjahr 52 TEUR)
3. Sonstige Verbindlichkeiten- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 12.721,23 EUR (Vorjahr 22 TEUR)- davon aus Steuern 8.873,76 EUR (Vorjahr 12 TEUR)
31.12.2015 in EUR
100.000,00
708.088,27
0,00
808.088,27
2.589.334,92
81.545,55
132.424,78
22.108,87
12.721,23
167.254,08
3.646.223,62
31.12.2014 in TEUR
100
599
0
699
2.765
95
147
52
22
221
3.780
Wirtschaftsbericht
36
221.236,84 EUR in 2014 auf 167.254,88 EUR
in 2015. Dabei handelt es sich nur in Höhe
von 132.424,78 EUR um klassische Verbind-
lichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Diese
resultieren aus der Ursprungsbaumaßnah-
me zur Eröffnung des Johannes-Hospizes in
1999, als aus Treuhandmitteln des Bundes ein
langfristiges Darlehn gewährt wurde, das seit
dem jährlich planmäßig getilgt wird. Die Ver-
bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sind von 52.071,38 EUR um 29.962,51 EUR
auf 22.108,87 EUR gesunken.
Gewinn- und Verlustrechnung 2015
1. Umsatzerlöse
2. Spenden und ähnliche Zuwendungen
3. Zuweisungen und Zuschüsse
4. Sonstige betriebliche Erträge
Zwischenergebnis
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
- davon für Altersversorgung 38.356,59 EUR (Vorjahr 44 TEUR)
Zwischenergebnis
7. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten
8. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten
9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zwischenergebnis
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
- davon aus der Aufzinsung 961,43 EUR (Vorjahr 2 TEUR)
Finanzergebnis
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag
15. Einstellung der Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn/-verlust
2015 in EUR
949.396,56
745.116,22
37.611,73
82.664,73
1.814.788,94
54.789,14
79.629,92
134.419,06
851.663,15
214.475,88
1.066.139,03
614.230,85
194.921,34
13.317,11
240.053,75
446.648,20
109.133,13
8.343,67
6.137,42
2.035,15
171,07
109.304,20
-109.304,20
0,00
2014 in TEUR
822
852
0
389
2.063
56
77
133
791
210
1.001
929
203
82
241
366
443
11
9
3
-1
442
-442
0
Wirtschaftsbericht
2.DATENAUSDERGEWINN-UNDVERLUSTRECHNUNG
3.ANGABENAUSDEMANHANG
Die Umsatzerlöse erhöhten sich von
822.181,63 EUR auf 949.396,56 EUR. Sie
setzen sich zusammen aus den Erträgen für
stationäre Leistungen 868.961,36 EUR und
ambulante Leistungen 80.435,00 EUR. Der
Ausnutzungsgrad sank leicht von 97,01% in
2014 auf 96,77% % in 2015. Die Spenden und
ähnlichen Zuwendungen sowie die sonstigen
betrieblichen Erträge reduzierten sich von
851.608,58 EUR um 106.492,36 EUR auf
745.116,22 EUR. Dieser Rückgang ist im We-
sentlichen auf den Rückgang von Nachlässen
zu Gunsten des Hospizes zurückzuführen, die
im Vorjahr noch einen Beitrag in Höhe von
113.191,68 EUR leisten konnten und naturge-
mäß nicht planbar sind. Der Materialaufwand
hat sich im Vergleich zum Vorjahr moderat um
1.739,01 EUR erhöht.
4.ANGABENAUSDEMLAGEBERICHT
Die Johannes-Hospiz Münster gGmbH ist als
eine kleine Kapitalgesellschaft gem. § 267
Abs.1 HGB nicht zur Aufstellung eines Lage-
berichts verpflichtet. Die Pflicht zur Abgabe
eines Lageberichts ergibt sich aus § 12 des
Gesellschaftsvertrages.
WIRTSCHAFTSBERICHT
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMEN-BEDINGUNGENDie Rahmenbedingungen, innerhalb denen
sich die Hospizgesellschaft seit Jahren be-
wegt, haben sich etwas verbessert und sich im
Jahr 2015 geändert. Mit der Johannes-Hospiz
Münster gGmbH wurde mit Wirkung zum 1. Mai
2015 ein neuer Bedarfssatz der Johannes-Hos-
piz Münster gGmbH mit den Kostenträgern ver-
einbart. Gemäß der Vereinbarung wurde der
tagesgleiche Satz von bisher 236,03 EUR auf
290,22 EUR angehoben. Mit Inkrafttreten des
Gesetzes zur Verbesserung der Hospiz- und
Palliativversorgung am 8. Dezember 2015 tra-
gen die Krankenkassen 95 Prozent (statt bisher
90 Prozent) der zuschussfähigen Kosten.
Mit der in 2015 vollzogenen Vergütungsanhe-
bung ist leider nicht zu erwarten, dass sich
die Erlös- und Liquiditätssituation der Gesell-
schaft grundlegend entspannt.
GESCHÄFTSVERLAUFDer Geschäftsverlauf war planmäßig. Die
Anzahl der Pflegetage ist im Vergleich zum
Vorjahr stabil und belief sich auf 3.532 Tage
(Vorjahr 3.541 Tage). Im ambulanten Bereich
stiegen die Erlöse auf 80.435,20 EUR (Vorjahr
69.967,00 EUR). Die Anzahl an betreuten und
begleiteten Fällen hat sich dabei geringfügig
verringert. Die Erträge für den Hospizbegleit-
kurs und für den Palliative Care Kurs haben
sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht,
da der Akademieleiter in 2015 wieder ganzjäh-
rig im Einsatz war.
Für das Jahr 2015 wird ein Ergebnis der ge-
wöhnlichen Geschäftstätigkeit / Jahresüber-
schuss in Höhe von +109.304,20 EUR (Vor-
jahr +442.418,71 EUR) ausgewiesen. Das
Jahresergebnis des Vorjahres war durch einen
ertragswirksamen Einmaleffekt in Höhe von
274.791,83 EUR geprägt. Bereinigt um diesen
Effekt hat sich das operative Ergebnis der Ge-
sellschaft um 58 TEUR vermindert.
Zu weiteren Einzelheiten verweisen wir auf
den Anhang.
ERTRAGSLAGE
Die Gesamterträge belaufen sich auf
2.018.053,95 EUR, wobei die Ertragslage der
37
38 Wirtschaftsbericht
Gesellschaft im hohen Maße abhängig von
zwei Faktoren ist: zum einen die Bettenaus-
lastung im stationären Bereich (96,77 %, Vor-
jahr 97,01 %) bzw. Fallzahlen im ambulanten
Bereich (33 Fälle, Vorjahr 36 Fälle). Von den
Gesamterträgen entfallen 47 % auf die Um-
satzerlöse aufgrund von Pflegesätzen. Zum
anderen ist ein beträchtlicher Anteil (37 %)
vom Eingang freiwilliger Geldzuweisungen
(Spenden), also dem Spendeneinwerbungser-
folg (745.116,22 EUR), abhängig. Die Stabili-
sierung der hohen Bettenauslastung wird seit
2005 durch eine erfolgsabhängige Gehaltszu-
lage an den Hospizleiter in Höhe von 5.000,-
EUR flankierend unterstützt.
Die Spendenerträge speisen sich aus un-
terschiedlichen Quellen. Über die letzten 15
Jahre haben sich jedoch einige Institutionen
als verlässliche Spender herauskristallisiert.
Zu nennen sind hier zunächst die von der
Gesellschaft selbst initiierten eigenständigen
Gesellschaften wie der Förderverein für das
Johannes-Hospiz Münster (30.000,- EUR)
und die Stiftung Johannes-Hospiz Münster
(180.000,00 EUR). Des Weiteren ist durch
personelle und geschichtliche Verbundenheit
das verlässliche Engagement der St. Antonii-
Erzbruderschaft zu Münster (51.411,00 EUR)
zu erwähnen. Als weitere Spenderkategorie
lassen sich die Spenden an Stelle von Kranz-
spenden anlässlich von Beerdigungen identi-
fizieren (140.000,93 EUR). Erfreulicherwei-
se können wir seit einigen Jahren häufiger
Geldzuweisungen der Staatsanwaltschaften
und Gerichte registrieren (8.950,00 EUR).
Letztere unterliegen naturgemäß gewissen
Schwankungen und fielen in 2015 um rd. 20
TEUR geringer aus als im Vorjahr. Besondere
Bedeutung hat für das Johannes-Hospiz der
allgemeine Spendenertrag (268.851,44 EUR),
der allerdings deutlichen Schwankungen un-
terliegt. Vorliegend ist das seit 2014 ange-
laufene Projekt Helferhände herauszuheben,
dass zu einem Spendenertrag von 54.428,98
EUR geführt hat und damit einen erheblichen
Anteil an dem Spendenertrag hatte. Das
Spendenaufkommen 2015 verringerte sich
im Vorjahresvergleich insgesamt um rd. 107
TEUR, was im Wesentlichen auf die im Vorjahr
zu verzeichnenden Vermächtnisse in Höhe
von 113 TEUR zu Gunsten des Hospizes zu-
rückzuführen ist.
Der Personalaufwand erhöhte sich in 2015
um 65.022,05 EUR bzw. 6,49 %. Diese Stei-
gerung ist vor allem auf Steigerungen inner-
halb der Vergütungsstufen und die Anhebun-
gen im AVR-Bereich zurückzuführen. Die drei
höchsten Gehälter werden an den Hospizleiter
(74.416,84 EUR), die Leiterin des ambulanten
Hospizdienstes (58.162,19 EUR) sowie die
stellvertretende Hospizleiterin (49.206,37
EUR) gezahlt. Die Personalkosten der Ver-
waltung des Johannes-Hospizes beinhalten
die Personalkosten für den Geschäftsführer
(32.697,60 EUR) sowie für die Fundraising-
beauftragte (6.213,58 EUR) und die Verwal-
tungsdienstbeschäftigte (6.298,08 EUR).
FINANZLAGE
Die Liquiditätslage ist abhängig vom zügigen
Eingang unserer Forderungen und der ein-
geworbenen Spenden, also der Spendenbe-
reitschaft in der Bevölkerung. Sie kann für
das zurückliegende Jahr als zufriedenstellend
angesehen werden. Die Finanzierung der lau-
fenden Geschäfte sowie die Durchführung
der geplanten Investitionen waren jederzeit
sichergestellt. Leider ist der Liquiditätssta-
tus nicht gleichmäßig, sondern unterliegt
über das Jahr gesehen erheblichen Schwan-
kungen. Sehr verlässlich und zeitnah fließen
die Umsatzerlöse aus der Pflege, ebenso die
regelmäßigen Spenden anstelle von Blumen-
spenden aus Anlass einer Beisetzung. Insti-
tutionelle Spenden erfolgen dagegen immer
erst am Jahresende, vornehmlich im Dezem-
ber. Dies lässt Ende November nach Überwei-
sung der Gehälter nebst der Jahreszuwendung
den Liquiditätsstatus auf ein Jahrestief absin-
ken, das erst im Laufe des Dezembers wieder
aufgefüllt wird.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditin-
stituten verringerten sich planmäßig. Alle
Investitionen im Bereich des beweglichen
Anlagevermögens konnten aus den laufen-
den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln
getätigt werden. Die Gesellschaft konnte im
Geschäftsjahr 2015 ihren Zahlungsverpflich-
tungen jederzeit termingerecht nachkommen.
VERMÖGENSLAGE
Das Gesamtvermögen (Bilanzsumme) der
Gesellschaft hat sich zum Bilanzstichtag 31.
Dezember 2015 auf 3.646.223,62 EUR leicht
erhöht. Im Vorjahr belief sich das Gesamtver-
mögen auf 3.780 TEUR. Das Eigenkapital der
Gesellschaft beläuft sich zum 31.12.2015 auf
808.088,27 EUR und erhöhte sich gegenüber
dem Vorjahr um den Jahresüberschuss.
Die Vermögens- und Kapitalverhältnisse der
Johannes-Hospiz Münster gGmbH sind ge-
ordnet. Die Eigenkapitalquote beträgt, wenn
man zum bilanziellen Eigenkapital in Höhe
von 808.088,27 EUR die Sonderposten aus
39
40
Kapitalflussrechnung 2015
Jahresergebnis
Abschreibung auf Gegenstände des Anlagevermögens
Veränderungen der Rückstellungen
Auflösung von Sonderposten und sonstige
zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen
Ertrag aus dem Abgang von Gegenständen des
Anlagevermögens, soweit nicht gefördert
Erhaltene Zinszahlungen
Gezahlte Zinsen
Veränderungen der Vorräte, der Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Aktiva
Veränderungen der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Investitionen in das Anlagevermögen
(ohne Finanzanlagen)/Zinsertrag
Einzahlungen aus Anlagenabgang (ohne Finanzanlagen)
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Zinsaufwand
Einzahlungen aus Fördermitteln
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
2014 in TEUR
442
240
-18
-203
0
-11
1
138
-375
214
-172
11
0
-161
-1
173
-14
158
211
278
489
2015 in TEUR
109
240
-13
-182
-4
-8
1
-62
-29
52
-46
8
4
-34
-1
0
-14
-15
3
489
492
5.KAPITALFLUSSRECHNUNG
Wirtschaftsbericht
öffentlichen und nicht öffentlichen Zuschüs-
sen in Höhe von 2.589.334,92 EUR addiert,
93,2%. Eine derart hohe Quote ist auch not-
wendig, um den Risiken des hospizlichen Leis-
tungsspektrums adäquat zu begegnen.
6.KENNZIFFERN,DIEAUSSAGENZURLEISTUNGSFÄHIGKEITUNDWIR-SCHAFTLICHKEITBEZIEHUNGS-WEISEZUVERBINDUNGENZWISCHENBEIDENZULASSEN
KENNZIFFERN IM PERSONALBEREICH
PERSONALEINSATZDer Personaleinsatz, die Anzahl der Vollkräf-
te im Jahresdurchschnitt hat sich von 18,48
in 2014 auf 18,24 im Jahre 2015 leicht um
0,24 Vollkräfte, dies sind 1,3%, reduziert.
PERSONALAUFWANDDer Personalaufwand erhöhte sich von 1001
TEUR in 2014 auf 1.066 TEUR in 2015 um
65 EUR oder 6,5%. Der durchschnittliche
Personalaufwand je Vollkraft erhöhte sich
von 54.167 EUR auf 58.443 EUR, dies ergibt
4.276 EUR oder eine Veränderung in Höhe
von 7,9%.
KENNZIFFERN ERTRAGSLAGE
ANTEIL UMSATZERLÖSE Der Anteil der Umsatzerlöse 949 TEUR am
Gesamtertrag 1.823 EUR beträgt 52,05% und
hat sich deutlich um 12% erhöht. Dieser An-
stieg beruht unter anderem auf der Tatsache,
dass die Bedarfssätze im stationären Bereich
ab Mai 2015 von 236,03 EUR auf 290,22
EUR erhöht wurden.
ANTEIL SPENDEN UND ÄHNLICHEN ZUWENDUNGENDiese betrugen 2014 852 TEUR und re-
duzierten sich in 2015 auf 745 TEUR. Sie
haben jetzt einen Anteil von 40,86% am
Gesamtertrag. So erfolgreich dieser Wert
auch erscheinen mag, er darf nicht darüber
hinwegtäuschen, dass es sich um freiwillige
Zuwendungen handelt, auf die die Hospizge-
sellschaft keinen Zahlungsanspruch hat und
der sich bei einer veränderten gesamtwirt-
schaftlichen Situation auch schnell wieder
verringern kann.
UMSATZRENTABILITÄTDie Umsatzrentabilität auf der Basis des or-
dentlichen Betriebserfolges soll zeigen, wie
effizient ein Unternehmen auf seinem Markt
agiert und wird oft auch als „Gewinnspan-
ne“ bezeichnet. Sie wird ermittelt durch das
Insverhältnissetzen des Betriebsergebnisses
zu den Umsatzerlösen. Das Betriebsergebnis
beträgt 2015 109.304,20 EUR. Die Umsatz-
rentabilität liegt damit bei 6%.
KENNZAHLEN DER VERMÖGENS- UND FINANZLAGE
LIQUIDITÄTSLAGEDie vorstehende Überdeckung stellt das Net-
to-Umlaufvermögen bzw. die Liquidität auf
mittlere Sicht als Ausgangspunkt weiterer
Liquiditätsbetrachtungen dar.
Die Liquidität auf mittlere Sicht beträgt zum
31.12.2015 432.000 EUR. Zuzüglich der Ur-
laubs- und Überstundenrückstellungen von
6.000 EUR beträgt die Liquidität auf kurze
Sicht 428.000 EUR. Bereinigt um die jeder-
zeitig veräußerbaren Finanzanlagen 159.000
EUR und die nicht kurzfristig umzusetzen-
den Instandhaltungen i.H.v. 25.000 EUR be-
trägt die bereinigte Liquidität auf kurze Sicht
622.000 EUR. Da der betriebsgewöhnliche
monatliche Finanzbedarf 137.000 EUR be-
trägt, ergibt sich so ein Deckungsfaktor von
4,5 Monaten. Er ist damit in 2015 im Ver-
gleich zu 2014 um 0,4 Monate angestiegen.
41
42
DECKUNGAus der Gegenüberstellung des langfristigen
Kapitals und der Vermögenswerte entspre-
chender Fristigkeit lässt sich im Vorjahres-
vergleich folgende Deckung ermitteln: (Siehe
unten stehende Grafik.)
Die Deckung hat sich gegenüber dem Bilanz-
stichtag des Vorjahres um 7 TEUR erhöht. Die
betriebswirtschaftlich wünschenswerte Über-
einstimmung von Kapitalbindungs- und Kapi-
talüberlassungsfristen ist weiterhin gegeben.
NICHTFINANZIELLE LEISTUNGS-INDIKATOREN
FLUKTUATIONSRATEIm Berichtsjahr hat eine Mitarbeiterin auf-
grund eines Familienumzugs nach Bayern
die Hospizgesellschaft verlassen. Die niedri-
ge Fluktuation ist Ausweis einer hohen Mit-
arbeiterzufriedenheit. Diese ist im Zusam-
menspiel mit hoch motivierten Mitarbeitern
für die Johannes-Hospiz Münster gGmbH
eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche
Pflege und Betreuung und daraus folgend
auch ein Eckpfeiler einer breiten Unterstüt-
zung durch die Bevölkerung.
WIRKSAMKEITSMESSUNGGesamtfinanzierung ambulante und sta-tionäreHospizarbeitundAkademieDie Höhe der Zuflüsse aus öffentlicher Hand
in die ambulante und stationäre Hospizarbeit
sowie der Akademie ist im Vergleich zur letz-
ten SROI-Analyse für das Jahr 2013 um gut
136.000 Euro oder 17 % gestiegen, während
die tatsächlichen Einnahmen aus Spenden
und öffentlichen Zuschüssen inklusive der vir-
tuell verbuchten Zeitspenden um insgesamt
knapp 65.000 Euro bzw. 5,5 % gesunken sind.
Darunter ist der Beitrag der Ehrenamtlichen
zurückgegangen. 2015 zählten stationäres
und ambulantes Hospiz rund 1.500 Stunden
weniger ehrenamtlichen Engagements im Ver-
gleich zu 2013; das entspricht einer Abnahme
um 20 %.
Zu 100 Euro, die das Johannes-Hospiz aus
öffentlichen Mitteln erhält, erwirtschaftet es
also 118 Euro hinzu; davon stammen 103 Euro
aus Spenden und nichtöffentlichen Zuschüs-
sen und 6 Euro sind als geldwerte Zeitspen-
den durch ehrenamtliche Arbeit angesetzt1.
Die Abbildung verdeutlicht die Finanzierungs-
struktur des Johannes-Hospizes für das Jahr
2015 bezogen auf die stationäre und ambulan-
te Hospizarbeit sowie die Akademie.
1 Der monetäre Gegenwert von Ehrenamtli-
chenzeit wurde wie folgt abgebildet: Die Zahl
der in einem Jahr erbrachten Ehrenamtlichen-
stunden wurde in eine ausreichende Zahl
von Minijobs mit 8,50 Euro Stundenlohn und
einem Stellenanteil von 0,2 umgerechnet.
Hierbei sind Urlaubs- und Krankheitstage mit-
einbezogen. Die Rechnung auf Basis des Min-
destlohns ist angesichts der Anforderungen
an die Tätigkeit konservativ gehalten.
Deckung 2015
Langfristiges Kapital
Langfristiges Vermögen
Überdeckung
31.12. 2014in TEUR
3.621
-3.196
425
Veränderungin TEUR
-92
-99
7
31.12. 2015in TEUR
3.529
-3.097
432
Wirtschaftsbericht
43
44 Wirtschaftsbericht
Da im Johannes-Hospiz Spenden und nicht-
öffentliche Zuschüsse eine ebenso große
Umsatzbedeutung hat wie die Erträge aus
öffentlicher Hand, ist es interessant, sich die
Struktur dieser eigenständig eingeworbenen
Erträge genauer anzusehen: (Siehe Grafik auf
Seite 45.)
Im Großen und Ganzen entspricht die Spen-
denstruktur in etwa der Struktur von 2013.
Leicht gesunken sind die Anteile der Klein-
und Einzelspenden (2015: 30 %; 2013: 32 %),
die Zuschüsse des Fördervereins Johannes-
Hospiz (2015: 3 %; 2013: 4 %), anderer Förder-
vereine (2015: 1 %; 2013: 2 %) sowie der Kirche
und Caritas (2015: 3 %; 2013: 4 %). Auffällig
ist die Abnahme des Anteils von Erbschaften
(2015: 1 %; 2013: 7 %), aber dies zeigt, dass
dieser Posten stark von singulären Einzelfäl-
len abhängt. Die Zunahme des Anteils von
Zuwendungen aus dem Bereich Glückspiel
(2015: 15 %; 2013: 12 %) lässt sich leicht durch
die Sonderfinanzierung der erstmaligen SROI-
Studie aus Mitteln der Glücksspirale erklären.
Hinzu kam in diesem Jahr die Aktion Helfer-
hände, die mit 6 % und über 50.000 Euro ei-
nen wichtigen Beitrag leistete.
DerSocialReturnon InvestmentfürdiestationäreundambulanteHospizarbeitFür die ambulante und den stationäre Hospiz-
arbeit haben wir in diesem Jahr von xit erneut
den Social Return on Investments bestimmen
lassen.
Analysiert werden im SROI 1 alle öffentlichen
Zuflüsse an das Sozialunternehmen (z. B.
Pflegesätze, Förderungen); sie werden mit
den Rückflüssen aus dem Unternehmen an
Finanzierungsstruktur des Johannes-Hospizes Münster 2015
Auswertung und Darstellung xit GmbH, Daten Johannes-Hospiz 2015
Herkunft der Spenden und nicht-öffentlichen Zuschüsse für das Johannes-Hospiz 2015
Auswertung und Darstellung xit GmbH, Daten Johannes-Hospiz 2015
SROI 1 Institutionelle Transfers Johannes-Hospiz 2015stationäres und ambulantes Hospiz
45
46
die öffentliche Hand (z. B. Steuern, Sozialver-
sicherungsbeiträge) in Relation gesetzt. Die
Kennzahl drückt den Anteil der Rückflüsse in
Prozent der Zuflüsse aus.
Als Zuflüsse werden eingerechnet:
• Pflegesätze der Kranken- und
Pflegeversicherung (stationäres Hospiz)
• Förderung (ambulanter Hospizdienst)
Rückflüsse sind:
• Steuern der Mitarbeitenden und
der Organisation
• Sozialversicherungsbeiträge der
Mitarbeitenden
• Solidaritätsbeiträge der Mitarbeitenden
Betrachtet man das stationäre Johannes-
Hospiz und den angeschlossenen ambulan-
ten Hospizdienst gemeinsam, beträgt der
SROI 1 im Jahr 2015 60 %. Diese hohe Rück-
flussquote ist nur möglich, da die vom Jo-
hannes-Hospiz eingeworbenen Spenden und
nicht-öffentlichen Zuschüsse ebenfalls für
Personal- und Sachaufwände des Hospizes
eingesetzt werden. Die öffentlichen Mittel
ziehen also weitere Gelder wie ein Magnet
an, die ebenfalls über Steuern und Sozial-
versicherungsabgaben Rückflüsse an die öf-
fentliche Hand erzeugen (vgl. Abbildung 3).
Die Rückflussquote liegt leicht unter der aus
dem Jahr 2013, was sich plausibel durch
die Erhöhung der Zuflüsse bei gleichzeitiger
Abnahme der nichtöffentlichen Erträge er-
klären lässt.
Die Kennzahl des SROI 1 kann wie folgt
übersetzt werden: Von 100 Euro, die die
öffentliche Hand in das Johannes-Hospiz
investiert, fließen 60 Euro in Form von
Steuern, Sozialversicherungs- und Solidari-
tätsbeiträgen direkt wieder zurück an die
öffentliche Hand.
7.TESTATDESWIRTSCHAFTS-PRÜFERSNACHPRÜFUNGDESJAHRESABSCHLUSSES2015
Aufgrund der von der Solidaris Revisions-
GmbH, Zweigniederlassung Münster durch-
geführten Prüfung hat diese den Jahresab-
schluss zum 31. Dezember 2015 und den
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 der
Johannes-Hospiz Münster gGmbH Münster
mit dem im Folgenden wiedergegebenen
Bestätigungsvermerk versehen: Unter der
Bedingung, dass die Gesellschafterversamm-
lung die im Jahresabschluss berücksichtigte
Ergebnisverwendung (Einstellung in die Ge-
winnrücklagen in Höhe von 109.304,20 EUR)
beschließt, erteilen wir nachstehenden Bestä-
tigungsvermerk: (Siehe Grafik auf Seite 47.)
Wirtschaftsbericht
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
AndieJohannes-HospizMünstergGmbH,MünsterWir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Johannes-Hospiz
Münster gGmbH, Münster, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft.
Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertra-
ges liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist
es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresab-
schluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben die Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprü-
fung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkei-
ten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit er-
kannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Ge-
schäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksam-
keit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Anga-
ben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichpro-
ben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze
und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Ge-
samtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des
Gesellschaftsvertrages und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buch-
führung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, ver-
mittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen
und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Münster, 24. Februar 2016 Solidaris Revisions-GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
47
48
Reichen S ie uns e ine he l fende Hand
Reichen Sie uns eine helfende Hand…denn jede Spende schenkt Geborgenheit!
Das Johannes-Hospiz Münster bietet Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung ambulante Begleitung oder stationäre Aufnahme, um ihr Leben möglichst selbstbestimmt bis zuletzt zu gestalten. Bewohner wie Angehörige nehmen diese Hilfe dankbar an. Jedes Jahr begleiten wir rund 130 schwerstkranke und sterbende Men-schen auf ihrem letzten Weg. Pro Jahr benötigen wir 350.000 Euro Spen-dengelder zusätzlich zu der von den Krankenkassen gestellten Finanzie-rung, um Menschen genau die Geborgenheit und Würde zu bieten, die in einer so schweren Zeit Not lindernd ist.
Johannes Hospiz Münster Hohenzollernring 6648145 Münsterwww.johannes-hospiz.de
AnsprechpartnerinSabine Willeke-SchradeTelefon: 0251 [email protected]
Spendenkonto: Aktion HelferhändeDarlehenskasse Münster eGIBAN DE30 4006 0265 0002 2226 00BIC GENODEM1DKMZeichen für Vertrauen
Zeichen für Vertrauen
SPENDENBERICHT
1.TÄTIGKEITSBERICHT
Fundraising
Zuwendungen durch Spenden sind seit Grün-
dung der ersten Hospize vom Gesetzgeber vor-
geschrieben und ermöglichen qualitativ hoch-
wertige Angebote in der Hospizarbeit auch in
Bereichen, die nicht direkt von Kranken- und
Pflegekassen refinanziert werden können.
Hierzu zählen u.a. die Betreuung von Angehöri-
gen, die Trauerbegleitung und etliche Angebo-
te mehr. Um diesen zusätzlichen Finanzbedarf
Jahr für Jahr zu gewährleisten, erfordert es eine
hohe Präsenz innerhalb der Öffentlichkeit, um
nachhaltig für Spenden zu werben.
Generell besteht die Herausforderung, eine
gute Balance zwischen indirekten und direk-
ten Wegen der Spendenakquisition zu finden.
Während die indirekten Wege eher öffent-
lichkeitswirksame Aktionen initiieren, die die
Bekanntheit der Hospizarbeit steigern und
eher beiläufig die Aufmerksamkeit auf nötige
Spenden lenken (z.B. Pressearbeit), wählen
direkte Wege die konkrete Bitte um Unter-
stützung, z.B. in Form von Spendenbriefen.
In 2015 setzten wir nachfolgend angeführte
Projekte um.
49
AKTION HELFERHÄNDE
Bereits im Herbst 2014 startete die Spen-
denaktion „Helferhände“. Dazu wurde nach
Sichtung von erfolgreichen Kampagnen ande-
rer Institutionen (Best-Practice-Beispiele) ein
Flyer entwickelt, der um eine „helfende Hand“
zugunsten unserer Arbeit in der Sterbebeglei-
tung bittet. Die Sprache des Flyers setzt auf
eine hohe emotionale Ansprache durch Fall-
geschichten rund um gelebtes Leben im Hos-
piz mit dem Slogan „Spende einen Tag Ge-
borgenheit“. Ebenfalls aufgegriffen wurde das
Modell, unseren Finanzbedarf anhand konkre-
ter Zahlen zu veranschaulichen, so dass der
konkrete Nutzen für unsere Spender leicht zu
erkennen ist. So entwickelten wir die Katego-
rien von einer Nacht (zusätzliche Sicherheit
durch eine zweite Nachtpräsenz), einem Tag
Geborgenheit oder einer Woche Leben für ei-
nen unserer Bewohner mit Summen von 32
Euro, 96 Euro oder 672 Euro. Das entspricht
anteilig unserem zusätzlichen Finanzierungs-
bedarf für die gewählten Zeiträume.
Nach der Auswertung der Aktionen aus 2014
mit insgesamt guter Resonanz entschieden
wir, die Aktion in 2015 fortzusetzen. Dazu
wurde der Flyer für den neuen Druck optisch
leicht aktualisiert, nach Empfehlung von Ex-
perten jedoch nur geringfügig angepasst, um
den Wiedererkennungseffekt zu erhöhen und
die Stärken bei Design und Konzeption weiter
zu nutzen. Mit dem Flyer haben wir sowohl
uns bekannte Adressen angeschrieben als
auch großflächige Postwurfsendungen bzw.
eine Verteilung über die Zeitung Kirche und
Leben initiiert, jeweils mit regionaler Konzent-
ration rund um Münster. Die Postwurfsendung
erfolgte im Februar 2015, die Verteilung über
Kirche und Leben im Dezember 2015. In den
Mailingaktionen versandten wir die Bitte um
eine Spende zusammen mit einem kombinier-
ten Dank und Weihnachtsgruß. Des Weiteren
wurde im Herbst eine Landingpage erstellt
sowie mit einer Social-Media-Kampagne auf
die Helferhände über Facebook aufmerksam
gemacht. Aufgrund guter Resonanz wollen wir
das Projekt weiter verfolgen und planen Folge-
aktionen in vergleichbarer Ausrichtung.
Silke Nuthmann
FundraisingdesJohannes-Hospizes
www.johannes-hospiz.de
Ansprechpartnerin:
Silke Nuthmann,
Fundraising
Spendenbericht
50
2.HÖHEUNDSTRUKTURVONSPENDENEINNAHMEN
Höhe und Struktur der Spendeneinnahmen 2015 in TEUR
1. Umsatzerlöse
Stationärer Bereich
Ambulanter Bereich
2. Zuweisungen und Zuschüsse
Zuschüsse für Investitionen
Zuschüsse für laufenden Betrieb
3. Spenden und Zuwendungen
Spenden und ähnliche Erträge
Spende Förderverein
Spende St. Antonii-Erzbruderschaft
Spende Stiftung Johannes-Hospiz
Kranzspenden
Benefizlauf
Spenden Erbschaften und Nachlässe
Geldzuweisungen der Staatsanwaltschaft
Spenden aus Benefizkonzerten
Spenden Aktion „Helferhände“
Spenden für die Hospizakademie
4. Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Erträge aus Hilfs- und Nebenbetrieben
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Erträge aus Zuschreibungen zu Wertpapieren des Anlagevermögens
Erstattungen für Personalaufwendungen
Sonstige ordentliche Erträge
Erträge Hospizbegleitkurs
Erträge Kurse Palliative Care
Mieterträge Rudolfstraße 31
Erstattungen von Versicherungen
sonstige Erstattungen
Personalkostenerstattungen
Periodenfremder Ertrag
Außerordentlicher Ertrag
5. Zinsen und ähnliche Erträge
Erträge aus Wertpapieren
Zinsen Kontokorrent
6. Außerordentliche ErträgeAuflösung von Verbindlichkeiten
Summe
949
869
80
38
38
0
745
269
30
51
180
140
0
5
9
7
54
0
83
0
17
4
1
6
49
0
38
2
0
0
9
6
0
8
8
0
00
1823
Spendenbericht
3.INFORMATIONENÜBERWESENT-LICHEZUKÜNFTIGESACHVERHALTE
Wie verweisen hier auf die Ausführungen zu
den Ausblicken der einzelnen Leistungsberei-
che im zweiten Modul.
4.DARSTELLUNGWERBEAUSGBEN
Die Aufwendungen für die Mitteleinwerbung
belaufen sich insgesamt auf 77.523,04 EUR.
Sie entfallen wie folgt auf den Bereich der Wer-
bung und allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit.
Verwaltungsausgaben 2015
Büromaterialien und Druckarbeiten
Porto-, Postfach- und Bankgebühren
Fernsprech-, Rundfunk-, Fernsehgebühren
Reisekosten, Fahrgelder, Spesen
Aufwendungen für Personalbeschaffung
Beratungs-, Prüfungs-, Gerichts- und Anwaltsgebühren
Beiträge an Organisationen
Repräsentationsaufwand
•Honorare Öffentlichkeitsarbeit
•Marketing Beratung
•Werbestempel
•Kairos
•Honorar Buchdesign
•Sonstige
•Mitarbeiterfest in der Pleistermühle
EDV- und Organisationsaufwand
Aufwendungen für ehrenamtliche Mitarbeiter
Sonstiger Verwaltungsaufwand
Summe
4.677,00 EUR
4.002,57 EUR
9.380,13 EUR
5.889,84 EUR
1.567,91 EUR
76.504,85 EUR
5.503,31 EUR
9.591,40 EUR
6.188,00 EUR
4.938,50 EUR
9.188,94 EUR
6.420,00 EUR
19.035,15 EUR
7.018,90 EUR
33.289,65 EUR
3.065,19 EUR
2.031,94 EUR
208.293,28 EUR
5.DARSTELLUNGVERWALTUNGS-AUSGABEN
Die Verwaltungsausgaben belaufen sich auf
208.293,28 EUR und setzen sich wie unten
angegeben zusammen.
6.SPENDENSIEGEL
Der Johannes-Hospiz Münster gGmbH wurde
für das Jahr 2015 und 2016 das DZI-Spenden-
siegel erneut zuerkannt.
Werbeausgaben 2015
Benefizkonzerte, Veranstaltungen und Aktionen, Medienwerbung
Druckkosten Infomaterial (Flyer, Kairos, Zeitungsbeileger)
Medienwerbung
Summe
31.518,19 EUR
31.478,69 EUR
14.526,16 EUR
77.523,04 EUR
51
52
Zuordnung der Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen / Bereichen
Unmittelbare Tätigkeiten Mittelbare TätigkeitenErfüllung satzungsmäßiger Zwecke / Ideeller Bereich
© Deutscher Spendenrat e.V.
Erläuterungen
Zellen werden berechnetRegelmäßig kein Eintrag erforderlichKeine Einträge bzw. nur in Sonderfällen
Tätigkeiten / Aktivitäten
Lfd.Nr. Postenbezeichnung
1. Spenden und ähnliche Erträge davon Mitgliedsbeiträge / Förderbeiträge
2. Leistungsentgelte
3. Erhöhung /Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen / Leistungen
4. Aktivierte Eigenleistung
5. Zuschüsse zur Finanzierung laufender Aufwendungen6. Sonstige betriebliche Erträge
Zwischensumme Erträge
7. Unmittelbare Aufwendungen für satzungsmäßige Zwecke / Projektaufwendungen
8. Materialaufwand9. Personalaufwand
Zwischensumme Aufwendungen
Zwischenergebnis 1
10. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen
11. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten / Verbindlichkeiten12. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten / Verbindlichkeiten
13. Abschreibung immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
14. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zwischenergebnis 2
15. Erträge aus Beteiligungen
16. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
17. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge18. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftigkeit
20. Außerordentliche Erträge
21. Außerordentliche Aufwendungen
Außerordentliches Ergebnis
22. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
23. Sonstige Steuern
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
Nachträglich
Erträge gesamt (EUR)Erträge (%)
Aufwendungen gesamt (EUR)Aufwendungen gesamt (%)
Gewinn- undVerlustrech-nung gesamt
EUR745.116,22
0,00
949,396.56
0,00
0,00
37.611,43
82.664,73
1.814.788,94
0,00
134.419,061.066.139,03
1.200.588,09
+ 614.230,85
0,00
194.921,34 13.317,11
240.053,75
446.648,20
+ 109.133,13
0,00
0,00
8.343,67 6.137,45
2.035,15
+ 171,07
+109.304,20
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
+109.304,20
2.018.053,95100,00%
1.908.749,75100,00%
Unmittelbare ideelle Tätigkei-ten / Projekte
EUR
626.771,62 0,00
0,00 0,00
626.771,62
0,00
+ 626.771,62
+ 626.771,62
0,00
+ 626.771,62
0,00
+ 626.771,62
626.771,6231,06%
0,000,00%
SatzungsmäßigeBildungs- /
Öffentlichkeits-arbeit
EUR
118.344,60 0,00
0,00 25.016,33
143.360,93
2.258,45 88.663,96
90.922,41
+ 52.438,52
1.174,00
2.119,86
51.492,66
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
144.534,937,16%
144.534,937,57%
ZwischensummeideellerBereich
EUR
745.116,220,00
0,00
0,00
0,00
0,00 25.016,33
770.132,55
0,00
2.258,45 88.663,96
90.922,41
+ 679.210,14
0,00
1.174,00 0,00
2.119,86
51.492,66
+ 626.771,62
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
+ 626.771,62
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
+626.771,62
771.306,5538,22%
144.534,937,57%
Lfd.Nr.
1.
2.
3.
4.
5. 6.
7.
8. 9.
10.
11.12.
13.
14.
15.
16.
17. 18.
19.
20.
21.
22.
23.
Geschäfts-führung /
Verwaltung
EUR
0,00
32.697,60
32.697,60
- 32.697,60
- 32.697,60
0,00
- 32.697,60
0,00
- 32.697,60
0,000,00%
32.697,60
1,71%
Spenden-werbung
EUR
0,00
6.110,30
6.110,30
- 6.110,30
93.892,50
- 100.002,80
0,00
- 100.002,80
0,00
- 100.002,80
0,000,00%
100.002,80
5,24%
ZwischensummemittelbareTätigkeiten
EUR
0,000,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00 38.807,90
38.807,90
- 38.807,90
0,00
0,00 0,00
0,00
93.892,50
- 132.700,40
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
- 132.700,40
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
- 132.700,40
0,000,00
132.700,406,95%
Zweckbetriebe,einschl.
Geschäftsfüh-rung
EUR
949.396,56
37.611,43 39.792,81
1.026.800,80
132.160,61 938.667,17
1.070.827,78
- 44.026,98
0,00
193.747,3413.317,11
237.933,89
290.466,34
- 391.996,98
2.035,15
- 2.035,15
- 394.032,13
0,00
- 394.032,13
1.220.548,1460,48%
1.614.580,2784,59%
Summe satzungsmäßige
Tätigkeiten
EUR
745.116,220,00
949.396,56
0,00
0,00
37.611,43 64.809,14
1.796.933,35
0,00
134.419,061.066.139,03
1.200.558,09
+ 596.375,26
0,00
194.921,3413.317,11
240.053,75
435.851,50
+ 102.074,24
0,00
0,00
0,00 0,00
2.035,15
- 2.035,15
+ 100.039,09
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
+ 100.039,09
1.991.854,6998,70%
1.891.815,6099,11%
Vermögens-verwaltung
EUR
1.116,35
1.116,35
0,00
+ 1.116,35
+ 1.116,35
0,00
8.343,676.137,45
0,00
+ 2.206,22
+ 3.322,57
0,00
+ 3.322,57
9.460,020,47%
6137,450,32%
Einheitlicher steuerpflichtiger wirtschaftlicher
Geschäfts-betrieb
EUR
16.739,24
16.739,24
0,00
+16.739,24
10.796,70
+ 5.942,54
0,00
+ 5.942,54
0,00
+ 5.942,54
16.739,240,83%
10.796,700,57%
Zur rechnerischen Abstimmung: noch nicht zu-
geordnete Beträge
EUR
0,000,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,000,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
-0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,000,00%
0,000,00%
7.MITTELVERWENDUNGNACHFÖRDERBEREICHEN(SPARTENRECHNUNG)
Spendenbericht
Zuordnung der Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen / Bereichen
Unmittelbare Tätigkeiten Mittelbare TätigkeitenErfüllung satzungsmäßiger Zwecke / Ideeller Bereich
© Deutscher Spendenrat e.V.
Erläuterungen
Zellen werden berechnetRegelmäßig kein Eintrag erforderlichKeine Einträge bzw. nur in Sonderfällen
Tätigkeiten / Aktivitäten
Lfd.Nr. Postenbezeichnung
1. Spenden und ähnliche Erträge davon Mitgliedsbeiträge / Förderbeiträge
2. Leistungsentgelte
3. Erhöhung /Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen / Leistungen
4. Aktivierte Eigenleistung
5. Zuschüsse zur Finanzierung laufender Aufwendungen6. Sonstige betriebliche Erträge
Zwischensumme Erträge
7. Unmittelbare Aufwendungen für satzungsmäßige Zwecke / Projektaufwendungen
8. Materialaufwand9. Personalaufwand
Zwischensumme Aufwendungen
Zwischenergebnis 1
10. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen
11. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten / Verbindlichkeiten12. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten / Verbindlichkeiten
13. Abschreibung immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
14. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zwischenergebnis 2
15. Erträge aus Beteiligungen
16. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
17. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge18. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftigkeit
20. Außerordentliche Erträge
21. Außerordentliche Aufwendungen
Außerordentliches Ergebnis
22. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
23. Sonstige Steuern
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
Nachträglich
Erträge gesamt (EUR)Erträge (%)
Aufwendungen gesamt (EUR)Aufwendungen gesamt (%)
Gewinn- undVerlustrech-nung gesamt
EUR745.116,22
0,00
949,396.56
0,00
0,00
37.611,43
82.664,73
1.814.788,94
0,00
134.419,061.066.139,03
1.200.588,09
+ 614.230,85
0,00
194.921,34 13.317,11
240.053,75
446.648,20
+ 109.133,13
0,00
0,00
8.343,67 6.137,45
2.035,15
+ 171,07
+109.304,20
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
+109.304,20
2.018.053,95100,00%
1.908.749,75100,00%
Unmittelbare ideelle Tätigkei-ten / Projekte
EUR
626.771,62 0,00
0,00 0,00
626.771,62
0,00
+ 626.771,62
+ 626.771,62
0,00
+ 626.771,62
0,00
+ 626.771,62
626.771,6231,06%
0,000,00%
SatzungsmäßigeBildungs- /
Öffentlichkeits-arbeit
EUR
118.344,60 0,00
0,00 25.016,33
143.360,93
2.258,45 88.663,96
90.922,41
+ 52.438,52
1.174,00
2.119,86
51.492,66
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
144.534,937,16%
144.534,937,57%
ZwischensummeideellerBereich
EUR
745.116,220,00
0,00
0,00
0,00
0,00 25.016,33
770.132,55
0,00
2.258,45 88.663,96
90.922,41
+ 679.210,14
0,00
1.174,00 0,00
2.119,86
51.492,66
+ 626.771,62
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
+ 626.771,62
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
+626.771,62
771.306,5538,22%
144.534,937,57%
Lfd.Nr.
1.
2.
3.
4.
5. 6.
7.
8. 9.
10.
11.12.
13.
14.
15.
16.
17. 18.
19.
20.
21.
22.
23.
Geschäfts-führung /
Verwaltung
EUR
0,00
32.697,60
32.697,60
- 32.697,60
- 32.697,60
0,00
- 32.697,60
0,00
- 32.697,60
0,000,00%
32.697,60
1,71%
Spenden-werbung
EUR
0,00
6.110,30
6.110,30
- 6.110,30
93.892,50
- 100.002,80
0,00
- 100.002,80
0,00
- 100.002,80
0,000,00%
100.002,80
5,24%
ZwischensummemittelbareTätigkeiten
EUR
0,000,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00 38.807,90
38.807,90
- 38.807,90
0,00
0,00 0,00
0,00
93.892,50
- 132.700,40
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
- 132.700,40
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
- 132.700,40
0,000,00
132.700,406,95%
Zweckbetriebe,einschl.
Geschäftsfüh-rung
EUR
949.396,56
37.611,43 39.792,81
1.026.800,80
132.160,61 938.667,17
1.070.827,78
- 44.026,98
0,00
193.747,3413.317,11
237.933,89
290.466,34
- 391.996,98
2.035,15
- 2.035,15
- 394.032,13
0,00
- 394.032,13
1.220.548,1460,48%
1.614.580,2784,59%
Summe satzungsmäßige
Tätigkeiten
EUR
745.116,220,00
949.396,56
0,00
0,00
37.611,43 64.809,14
1.796.933,35
0,00
134.419,061.066.139,03
1.200.558,09
+ 596.375,26
0,00
194.921,3413.317,11
240.053,75
435.851,50
+ 102.074,24
0,00
0,00
0,00 0,00
2.035,15
- 2.035,15
+ 100.039,09
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
+ 100.039,09
1.991.854,6998,70%
1.891.815,6099,11%
Vermögens-verwaltung
EUR
1.116,35
1.116,35
0,00
+ 1.116,35
+ 1.116,35
0,00
8.343,676.137,45
0,00
+ 2.206,22
+ 3.322,57
0,00
+ 3.322,57
9.460,020,47%
6137,450,32%
Einheitlicher steuerpflichtiger wirtschaftlicher
Geschäfts-betrieb
EUR
16.739,24
16.739,24
0,00
+16.739,24
10.796,70
+ 5.942,54
0,00
+ 5.942,54
0,00
+ 5.942,54
16.739,240,83%
10.796,700,57%
Zur rechnerischen Abstimmung: noch nicht zu-
geordnete Beträge
EUR
0,000,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,000,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
-0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,000,00%
0,000,00%
53
54
EHRENAMTSBERICHT
Wesensmerkmal eines Hospizes ist es, dass
haupt- wie ehrenamtlich Tätige gemeinsam
die Versorgung und Begleitung der Erkrankten
und ihrer Zugehörigen gewährleisten. Zwar
obliegt die Steuerungsverantwortung den
Hauptamtlichen, dennoch gibt es Aufgaben-
felder, die eigenständig durch Ehrenamtliche
ausgefüllt werden können. Die eigentliche
Bedeutung jedoch liegt darin, dass ehrenamt-
lich Tätige in viel selbstverständlicherer Weise
sicht- und spürbar machen können, dass die
Versorgung und Begleitung Schwerkranker
und Sterbender eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe ist und institutionell nur unzureichend
sichergestellt werden kann. Erst durch das
bürgerschaftliche Engagement ist es möglich,
die Betroffenen in all ihren Belangen zu be-
gleiten. Gerade sterbende Menschen brau-
chen ein Umfeld, das ihrem Alltag und ihren
Gewohnheiten entspricht. Dafür stehen vor
allem die „Ehrenamtlichen“, die ohne „fachli-
chen Blick“ mit ihrer eigenen Biographie und
jeweiligen Motivation Unterstützung anbieten.
1.TÄTIGKEITSFELDERDEREHRENAMTLICHENMITARBEITER
Unsere ehrenamtliche Mitarbeitenden sind
sowohl im stationären wie im ambulanten Be-
reich, aber auch bereichsübergreifend in der
erweiterten Öffentlichkeitsarbeit tätig.
2.ANZAHLUNDUMFANGDESEINSATZESEHRENAMTLICHMITARBEITENDER
Im stationären Bereich sind zurzeit 44 eh-
renamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
eingesetzt. Durch die Mitarbeit der Ehren-
amtlichen kann den einzelnen Bewohnern
und Zugehörigen mehr Zeit geschenkt wer-
den. Dies kann auch soweit führen, dass ein
Bewohner durch einen einzelnen Ehrenamt-
lichen in einem umfassenderen zeitlichen
Umfang begleitet wird, den beide miteinander
nach den jeweiligen Möglichkeiten, Bedürf-
nissen und Grenzen abstimmen (prozesshaf-
te Begleitung). Weitere Aufgaben liegen in
der Mitarbeit in Hauswirtschaft und Büro, im
Telefon- und Türdienst, in der Betreuung und
Unterstützung von Angehörigen, der Mitarbeit
in der Öffentlichkeitsarbeit, dem liebevollen
Dekorieren des Hospizgebäudes und dem
Versorgen des Hauses mit stets frischen Blu-
men sowie dem Einsatz in dem angeschlosse-
nen Hospizgarten. Ehrenamtliche sind in der
Regel 3 Stunden wöchentlich, einzelne 14-tä-
gig tätig. Die Zeit von 13.30-19.30 Uhr ist an
allen Tagen der Woche der Vormittag an 3
Tagen in der Woche auch ehrenamtlich be-
setzt. Diejenigen, die konkret im Kontakt mit
Bewohnern und Zugehörigen sind, werden auf
ihre Aufgabe durch einen Hospizbegleiterkurs
vorbereitet. Bislang war es nicht notwendig,
offensiv Werbung für die Mitarbeit im Ehren-
amt zu machen.
Im ambulanten Bereich sind zurzeit 43 ehren-
amtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Einsatz. Anders als im stationären Bereich be-
schränkt sich der Einsatz auf die Begleitung
Sterbender in ihrem häuslichen Umfeld. Dabei
meint Begleitung Gespräche mit den Betrof-
fenen zu führen und Angehörige zu entlasten.
Die kann durch Vorlesen, Spazierfahrten in
der Umgebung oder der Erledigung kleine-
rer Besorgungen oder Hausarbeiten bis zum
Ausgehen mit dem Hund etc. geschehen. Das
55
Gespräch mit Betroffenen und ihren Angehö-
rigen steht dabei jedoch in der Regel im Mit-
telpunkt.
3.AKTIVITÄTENDESTRÄGERSZURGEWINNUNGEHRENAMTLICHMITARBEITENDER
Bislang sind durch das Wirken des Hospizes
in der Öffentlichkeit wiederkehrend genü-
gend für diese Aufgabe geeignete Menschen
erreicht worden. Gleichzeitig gibt es eine ge-
ringe Fluktuation, so dass in der Regel nicht
mehr als 2-4 Ehrenamtliche im Jahr kommen
oder gehen.
4.AKTIVITÄTENDESTRÄGERSFÜRDIEEHRENAMTLICHMITARBEITENDEN
Den ehrenamtlichen werden jährlich 3 ver-
schiedene Angebote gemacht, sich inhaltlich
mit den „Themen des Hospizes“ zu befas-
sen. 3 weitere Angebote sollen die Mitarbeit
würdigen und das Gemeinschaftsgefühl bzw.
die Zusammenarbeit zwischen ehren- und
hauptamtlich Tätigen fördern. Von herausra-
gender Bedeutung ist, dass Ehrenamtliche die
Sicherheit haben, in schwierigen Situationen
Unterstützung bekommen zu können und mit
seelisch belastenden Situationen nicht allein
gelassen zu werden. Dies ist in der akuten Si-
tuation die Aufgabe der Pflegenden und in der
weiteren Begleitung Aufgabe des Seelsorgers
und des für die Ehrenamtlichen primär Verant-
wortlichen des Hospizes.
Jährlich wiederkehrend gibt es ein gemeinsa-
mes Sommerfest für alle Ehren- und Haupt-
amtlichen, an dem diejenigen geehrt werden,
die eine 10- oder 15-jährige Mitarbeit erreicht
haben.
Ehrenamtsbericht
56
SOZIALBERICHT
1.ENTWICKLUNGDERARBEITS-BEDINGUNGENDERMITARBEITENDEN
Die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden
im Johannes-Hospiz können nach objektiven
Maßstäben als gut angesehen werden.
Die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter wurde mittels Fragebogen sowie
in Kombination mit einem Interview als IST-
Zustand erfasst. Die Befragung war so ange-
legt, dass gezielt Verbesserungsansätze aus-
gemacht und diese sowohl für das interne als
auch externe Qualitätsmanagement genutzt
werden können.
ZUSAMMENARBEIT UND FÜHRUNG
Haupt- und Kernfrage des ersten Abschnittes
ist die Frage nach der Zusammenarbeit im
Team. Diese wird von den meisten Mitarbei-
terenden als gut oder sogar sehr gut empfun-
den. Bekräftigt wird der Eindruck durch res-
pektvollen Umgang miteinander, eingespielte
und realistische Arbeitsverteilung, koopera-
tives Verhalten sowie informativ-kommuni-
kativer Austausch untereinander. Eine gute
Perspektive bilden auch demokratischer Um-
gang, Bestätigung untereinander sowie ein
ausgewogenes Maß an Toleranz. Als Gründe
für Missverständnisse werden u.a. genannt:
Unterschiedliche Pflegephilosophie, situative
Informationsblockaden oder bei nicht unmit-
telbaren Austausch sogar Informationsverlust,
und vor allem: Stress und Hektik bei Perso-
nalmangel oder wenn z.B. Bewohnerwechsel
mit seinen Rüstzeiten kurzfristig zur schnel-
len Wiederbelegung organisiert und realisiert
werden muss bzw. oder/und der nicht-pflege-
risch-begründete Arbeitsaufwand zu hoch ist.
Nicht-Umsetzen von Absprachen sowie unkla-
re Definitionen bei Arbeitsaufteilung werden
u.a. als Basis für Verärgerung und Konflikte
angegeben. Die Konfliktfähigkeit wird seitens
des Teams untereinander als recht hoch be-
trachtet, wobei eine zeitnahe, ereignisorien-
tierte Umgangsform von mehreren Mitarbei-
tenden als förderlich angesehen wird. Die
Wahrnehmung des Führungsstils von Haus-
leitung und Stellvertretung wird durchweg mit
sehr gut bis gut bezeichnet. Alle Mitarbeiter
fühlen sich positiv angesprochen – Zielver-
mittlung, entsprechende Integration sowie
Begleitung werden überwiegend mit „ja“ und
„öfter“, selten mit „selten“ oder „nie“ einge-
stuft, eine übergeordnete Zieldefinition wird
mit den Inhalten des hausinternen Leitbildes
wiedergegeben. Bei den Themen Reflexion
von Arbeitsergebnissen, Umgang mit Kritik
und Anerkennung ist die überwiegende An-
zahl der Mitarbeitenden der Ansicht, dass da-
mit konstruktiv umgegangen wird, gleichwohl
sie sich ein stärkeres Gleichgewicht zwischen
Kritik und Lob wünschen. Die Mitarbeiter füh-
len sich gut geleitet und geführt. Sehr deutlich
wird das Engagement der Geschäftsführung
für das Hospiz gesehen, ebenso die Öffent-
lichkeitsarbeit des Hauses.
ARBEITSUMFELD, AUFGABEN UND RAHMENBEDINGUNGEN DER ARBEIT
Der Arbeitsauftrag als solches wird von den
Mitarbeitenden klar erkannt und in den meis-
ten Fällen sind sie sich ihrer guten bis sehr
guten Arbeitsergebnisse auch bewusst. Eine
Einschränkung der eigenen Leistung ergibt
sich unter dem Aspekt: Ø Eigener Leistungs-
57
anspruch bezogen auf bewohnerspezifische
Situationen in Verbindung mit technischen
und administrativen Gegebenheiten. Die Aus-
lastung wird allgemein als sehr hoch emp-
funden, so dass mitunter wenig Zeit für die
individuelle Betreuung und Begleitung der
Sterbenden sowie der Angehörigen verbleibt
(auch daraus resultiert die Bewertung der ei-
genen Arbeitsergebnisse).
Die Mitarbeitenden haben klare Vorstellungen
von ihrem Einsatzgebiet und möglichen Op-
tionen. Darin fühlen sie sich auch durch die
Leitung gestärkt. Hinsichtlich ihres Arbeits-
platzes glauben alle Mitarbeitenden richtig
eingesetzt zu sein. Mögliche Veränderungs-
wünsche gibt es nur in Bezug zur Arbeitszeit
- einige Mitarbeitende wünschen sich zudem
mehr Bewohner-/Angehörigennähe.
Zur stärkeren Identifikation mit ihrer Tätigkeit
werden die Mitarbeitenden teilweise über die
vorgegebenen oder bisher vorgeschlagenen
Ausbildungen weitergebildet. Es werden Fort-
bildungen besucht oder geplant. Themen wie:
Wundmanagement, Palliativpflege, Umgang
mit Demenz, Trauerarbeit, Qualitätsmanage-
ment, Organisationsentwicklung, Umgang
mit Stress, persönlichkeitsbildende sowie die
Teamarbeit unterstützende Seminare werden
für die Arbeit im Hospiz als förderlich angese-
hen und sind selbstverständlich integraler Be-
standteil unserer Angebote zur Fortbildung.
ANGEBOTENE SUPERVISIONEN
Der anspruchsvollen, nicht immer einfachen
Tätigkeit der Hospizmitarbeitenden, die stän-
dige Konfrontation mit den Themen Beziehun-
gen aufbauen, den Sterbeprozess begleiten,
dem Tod begegnen und Trauernden Trost
spenden, zehrt an den Kräften aller Mitar-
beitenden. Hier werden seitens des Trägers
alle Formen der Supervision zur Verfügung
gestellt. Supervisionen sind sowohl als Einzel-
aber auch als Gruppensupervisionen möglich,
wobei dies bisher kostenseitig nicht begrenzt
werden musste. Der persönliche Nutzen aus
bisher erlebten Supervisionen wird entspre-
chend als sehr positiv empfunden. Als Be-
gründung hierfür wird angegeben, dass die
Supervisionen bedarfsgerecht in Anspruch
genommen werden. Zeitnähe, offener, muti-
ger Umgang miteinander sowie die zielorien-
tierte Supervisionsleitung werden von allen
Mitarbeitenden sehr geschätzt.
BERUFLICHE FÖRDERUNG UNDPERSÖNLICHE ENTWICKLUNG
In persönlich gehaltenen und gut vorbereite-
ten Mitarbeitergesprächen wird regelmäßig
die fachliche und private Situation mit den
Mitarbeitenden besprochen und die nächsten
sinnvollen Entwicklungsschritte vereinbart.
Die Ergebnisse dieser Gespräche werden
protokolliert und von den Mitarbeitenden und
Vorgesetzten gezeichnet und erhalten so eine
für beide Seiten wirkende Verbindlichkeit. An-
gefragte Fortbildungen werden dabei in der
Regel gewährt, soweit sie für die Einrichtung
sinnvoll erscheinen.
2.BETRIEBLICHESOZIALLEIS-TUNGENFÜRDIEMITARBEI-TENDEN
Mitarbeitende haben in der Johannes-Hospiz
Münster GmbH attraktive Arbeitsbedingun-
gen. Geprägt von der katholischen Sozial-
lehre will der Träger eine gute und gerechte
Entlohnung. Durch den Caritas-Tarif AVR, der
an den TVöD angelehnt ist, sowie durch eine
zusätzliche Betriebsrente der Pensionskasse
KZVK (Pflichtkasse) liegt die Vergütung im
Sozialbericht
58
Johannes-Hospiz daher auf der Höhe von Cari-
tas und Diakonie und damit deutlich über dem
Branchendurchschnitt. Weitere betriebliche
Sozialleistungen wie z.B. Geburtsbeihilfe (Anl.
11a AVR), Sonderurlaub nach der Elternzeit,
div. Arbeitsbefreiungsmöglichkeiten, Arbeits-
zeitmodelle unter Berücksichtigung familiärer
Gegebenheiten, lebensphasenorientierte Ar-
beitszeitmodelle, Sabbaticals, unterschiedli-
che Teilzeitmodelle, Zuschuss zum Kranken-
geld bis zur 26. Krankheitswoche, dies gilt
auch für Kur- und Rehamaßnahmen, Jobticket,
jährliches Betriebsfest, regelmäßige Impf- und
Untersuchungstermine, Präventionskurse,
Gesundheitschecks, verbilligter Parkplatz,
Supervision, Coaching und Beratung, Haus-
magazin Kairos, runden das Bild sozialer Leis-
tungen ab.
3.MAßNAHMENZURFÖRDERUNGDERFAMILIENFREUNDLICHKEIT
Die Schaffung familienfreundlicher Arbeitsbe-
dingungen ist auch Teil des Selbstverständnis-
ses der Johannes-Hospiz Münster GmbH. Ge-
rade die besondere Situation in einem Hospiz
erfordert von den Mitarbeitenden ein hohes
Maß an Flexibilität. Diesem hohen Anspruch
an die Mitarbeitenden stellen wir selbstver-
ständlich ein Höchstmaß an Rücksicht auf
familiäre Belange entgegen. Familienfreundli-
che Rahmenbedingungen tragen erheblich zur
Mitarbeiterzufriedenheit bei. Mit allen Mitar-
beitenden wird schon bei den Einstellungsge-
sprächen auf unser Ziel Berufs- und Familien-
leben nicht nur gut miteinander in Einklang,
sondern auch in einen beiderseitig förderli-
chen Zusammenhang zu bringen, hingewie-
Sozialbericht
sen. Gemeinsam und fortlaufend werden mit
den Mitarbeitenden diesbezüglich Gespräche
geführt und stets gut funktionierende, indivi-
duelle Lösungen erarbeitet.
4.INTERNEFORTBILDUNGS-ANGEBOTEFÜRMITARBEITENDE
Die von der Akademie des Johannes-Hospizes
angebotenen fachlichen Fortbildungen stehen
unseren Mitarbeitenden zur Verfügung. Ange-
boten werden Fachfortbildungen unter ande-
ren zu den Themenkomplexen Palliative Care
und Spiritual Care.
5.SPIRITUELLEANGEBOTEFÜRMITARBEITENDE
Jährlich findet eine Exerzitienreise mit den
Mitarbeitenden statt. Dabei wird darauf ge-
achtet, dass stets ausreichend Personal in der
Einrichtung zur Verfügung steht. Aus diesem
Grunde können diese Exerzitien nur in geteil-
ten Gruppen stattfinden. Die Exerzitien fin-
den, damit ein gewisser Abstand zur Berufs-
tätigkeit deutlich wird, außerhalb von Münster
statt. Bisher wurden Reisen nach Assisi, Rom
und Irland angeboten und durchgeführt. Für
die Zeit der Teilnahme an Exerzitien wird den
Mitarbeitenden vergütete Arbeitsbefreiung
erteilt. Sie werden nicht mit Urlaub belastet,
wenn für die Exerzitienreise eine längere Zeit
in Anspruch genommen wird als die tariflich
vorgesehenen drei Tage.
59
60
UMWELTBERICHT
1.GARTENGELÄNDE
Im Jahr 2014 wurde die Gartenerweiterung
endgültig fertiggestellt. Der neue Garten hat
eine Rotunde erhalten, die zum Verweilen und
Genießen einlädt. Die Gesamtfläche des neu-
en Gartens beträgt 820 m2, davon 275 m2 für
Wege/Plätze, 210 m2 Staudenfläche und 320
m2 Rasenfläche. Gemeinsam mit dem „obe-
ren Garten“ steht den Nutzern des Hospizes
ein gemeinsamer Garten mit 1.600,00 m2 zur
Verfügung.
Klassische Grün-Elemente, wie eine Hainbu-
chenhecke fassen den gesamten Gartenraum,
blühende Stauden und Rosen sowie charak-
terstarke Gräser vermitteln den Bewohnern
ein jahreszeitliches Kaleidoskop. Von ausge-
wählten Sitzpositionen lassen sich ein kreis-
runder Wasserspiegel und das Sandsteinpor-
tal beobachten. Einkehrende Vögel nutzten
das Wasserbecken als Tränke und verweilen
in den Solitärsträuchern. Auch bieten die
vielfältigen Stauden Nahrungsangebote für
Insekten und bereichern das Gartenerlebnis.
Düfte der blühenden Stauden und Sträucher
regen die Sinne an bzw. laden die Bewohner
zum Ertasten der Blätter und Blüten ein. Nicht
nur die Erholung im Garten, auch die aktive
Bewegung bietet der Gesamtgarten auf ruhig
ausgestalten Wegen an. Auch die Veranstal-
tungen in den Sommermonaten finden großen
Anklang der Bewohner und der Mitarbeiter
des Johannes-Hospizes. Insgesamt bildet der
Garten einen Lebensraum in einer natürlichen
Umgebung, wo Gäste und Angehörige gerne
verweilen.
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62
Johannes-Hospiz Münster gGmbHSt. Mauritz-Freiheit 4448145 MünsterTelefon: 0251 9337-626Telefax: 0251 9337-598
Johannes-Hospiz MünsterHohenzollernring 6648145 MünsterTelefon: 0251 89998-0Telefax: 0251 89998-10
Ambulanter Hospizdienst Rudolfstraße 3148145 MünsterTelefon: 0251 1367950Telefax: 0251 1367953
Gep
rüft
+ E
mpf
ohle
n!SpendenkontoJohannes-Hospiz MünsterBank: DKM Darlehnskasse Münster IBAN: DE30 4006 0265 0002 2226 00 BIC: GENODEM1DKM
Das Johannes-Hospiz ermöglicht sterbenden Menschen ein Leben in Würde bis zuletzt. Um diese Arbeit verrichten zu können, sind wir auf die regelmä-ßige Einnahme von Spenden angewiesen. Bitte unterstützen Sie uns!