JOurnAl - Niederösterreichische Betreuungszentren · 2018. 8. 22. · dafür steht das...

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AKTUELLES & WISSENSWERTES AUS NÖ PFLEGEHEIMEN | www.noelandesheime.at 4|2016 | 2 – 7 Jubiläums-Rückblick | 9 Neues PFZ | 10 NÖ Seniorenplan | 11 Ehrenamt: 15 Jahre | 12 Personalbedarf | 14 GS7-Organisation | 16 Pflegebeziehungen | 18 Soziales | 20 Jubiläen | 23 Vorschau W i r f e i e r n J u b i l ä u m

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Aktuelles & WissensWertes Aus nÖ Pflegeheimen | www.noelandesheime.at

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| 2 – 7 Jubiläums-rückblick | 9 neues PfZ | 10 nÖ seniorenplan| 11 ehrenamt: 15 Jahre | 12 Personalbedarf | 14 gs7-Organisation| 16 Pflegebeziehungen | 18 soziales | 20 Jubiläen | 23 Vorschau

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Wir feiern10 Jahre JOURNAL!Aktuell, wissenswert und informativ in den letzten zehn Jahren, aber auch

so bunt wie das Leben in den NÖ Landespflegeheimen selbst. Pünktlich zum

Jubiläum blicken wir mit Wegbegleitern und Freunden zurück. Und sie ließen

es sich nicht nehmen, persönlich zu gratulieren. Dafür herzlichen Dank!

STARTSCHUSS. LR Dr.in Petra Bohuslav, damalige Soziallandesrätin, und

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll hoben Anfang 2007 stolz die erste noch vierseitige Ausgabe aus der Taufe.

Trauer auch um die kurz davor verstorbene Liese Prokop.

HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE. Auch von LH-Stv. Mag.a Johanna Mikl-Leitner, Soziallandes­rätin von 2008­2011 und danach als Bundesministerin für Inneres

zuständig auch für unsere „Zivis“. Jetzt oberste Hüterin der Finanzen!

UNSERE CHEfIN. LR Mag.a Barbara Schwarz (mit der Jubiläums­Ausgabe!) wünscht alles Gute und schickt ihre persönlichen Glückwünsche.

ZUM WOHL UND WEITER SO. Selbstredend, auch der Chef, Dr. Otto Huber, freut sich und gratuliert ganz herzlich mit einem Gläschen!

Ich freue mich auf ein weiteres Jahrzehnt mit vielen Informationen und jeder Menge Abwechslung rund um die Pflege und Betreuung in Niederösterreich!

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Wir feiern10 Jahre JOURNAL!Aktuell, wissenswert und informativ in den letzten zehn Jahren, aber auch

so bunt wie das Leben in den NÖ Landespflegeheimen selbst. Pünktlich zum

Jubiläum blicken wir mit Wegbegleitern und Freunden zurück. Und sie ließen

es sich nicht nehmen, persönlich zu gratulieren. Dafür herzlichen Dank!

GEBURTSTAGSGRÜSSE. Auch Klubobmann LAbg. Mag. Klaus Schneeberger und NÖ Landes­rechnungshof­Direktorin Dr.in Edith Goldeband gratulieren herzlich!

ARGE NÖ HEIME. Obmann Dir. Ing. Dietmar Stockinger schätzt vor allem

„das konstruktive und wertvolle Miteinander zwischen Land NÖ, privaten Trägern und der zuständigen Soziallandesrätin. Und ich

freue mich, dass auch unseren Themen im JOURNAL Raum gegeben wird, z. B. Berichte über unser jährliches Symposium“.

PATIENTEN- UND PfLEGEANWALT. Alles Gute auch von Dr. Gerald Bachinger & Martin Kräftner : „Das JOURNAL ist für uns immer wieder Bereicherung und Informationsquelle

über alles, was sich so in der NÖ Heimlandschaft bewegt. Wir wünschen weiterhin alles Gute und freuen uns schon auf die nächste Ausgabe.“

SEHR ZUfRIEDEN. Bereits 2010 gab es bei der ersten durchgeführten Studie in

66 NÖ Pflegeheimen tolle Zufriedenheitswerte: Es freuten sich auch Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Anton Amann und

Dir. Anton Kellner, MBA, damals Chef der ARGE NÖ Heime.

DER PRÄSIDENT. Dir. Markus Mattersberger, MMSc, MBA, Chef der Österr. Alten- und Pflegeheime: „Nicht nur, dass mit diesem wichtigen Medium hervorragende Leistungen und Entwicklungen der NÖ Heime in den Fokus gerückt werden, es wird auch klar zum Ausdruck gebracht, dass dabei stets der Mensch im Mittelpunkt steht und wichtige Werte sowie laufende Innovationen hochgehalten werden!“

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GEPfLEGTES MITEINANDER. Der Vorsitzende des Zentralbetriebsrates Dipl. KH-BW Peter Maschat, MAS, erinnert sich noch an die Anfänge: „Begonnen mit einem gefalteten A3­Bogen und heute eine hochinformative Zeitung mit 20 Seiten – das NÖ Heime JOURNAL istin den letzten zehn Jahren erwachsen geworden. Gratulation!“

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Marlies Vrablicz, Pflegehelferin, Herzogenburg; COVER 1/2015: Auch eine der „Pflegerinnen mit herz“ (damals dunkelhaarig): „Am Cover zu sein, hat mich wirklich sehr gefreut und auch stolz gemacht. Die ganze Verwandtschaft hat ein Exemplar bekommen und meine Mama hat es bis heute sorgsam aufbewahrt. Jetzt bin ich schon gespannt, wie die Jubiläumsausgabe aussehen wird!“

Unsere CoverstarsAnders als manch andere Medien waren wir immer bemüht,

„echte“ Menschen direkt aus unseren Häusern auf unseren

JOURNAL-Covers zu zeigen. BewohnerInnen, MitarbeiterInnen,

Kinder und Gäste wurden, drinnen wie draußen, direkt aus

dem Leben, in Szene gesetzt. Werfen Sie mit uns einen Blick

auf einige unserer Covergirls und -boys der letzten Jahre!

Antonia Denk, 96 Jahre alt, Herzogenburg; COVER 4/2014:

„Ich hab mir die Zeitung bis heute aufgehoben und denke mir immer: Toni, für dein Alter schaust du nicht schlecht drauf aus!“

Margarethe Staibl, 92 Jahre alt, Scheiblingkirchen; COVER 2/2016:„Wir hatten so viel Spaß, nicht zuletzt deshalb, weil der Fotograf so ein fescher, junger Mann und sehr professionell war. Als dann die ersten Zeitungen kamen, war ich ganz stolz und erst meine Kinder! Sie meinen, ich mache mich als Covergirl trotz meiner 92 Jahre noch richtig gut.“

Silvia Demolli, DGKS, Scheiblingkirchen; COVER 2/2016:„Es war ganz schön anstrengend, aber die Fotos drinnen und draußen zeigen genau, wie es tatsäch­lich bei uns im Haus ist! Solche neue Ideen umzu­setzen, bedeutet zwar zusätzlichen Aufwand, sie bringen jedoch Spaß und Abwechslung für unsere Bewohner – und auch für das ganze Team!“

Robert Prassel, 77 Jahre alt, Herzogenburg;

JOURNAL 3/2014: „Zwei Jahre ist das schon wieder her?!

Ich war ja damals der einzige Mann unter lauter Frauen beim

Fotografieren. Kann ich eigentlich die Zeitung behalten?“

Johann Walli, 74 Jahre alt, Scheibling-kirchen; JOURNAL 2/2016 (Rückseite): „Ich wurde ja schon öfters zu einem Foto ­termin gebeten, aber dieses Mal kam ein richtiger Fotograf von außerhalb. Und dasschönste ist, wenn ich mich in der Zeitung wiederfinde. Denn wer in meinem Alter wird noch erfolgreich für Fotoaufnahmen gebucht?!“

Esther Ziegler, Ehrenamts- und Alltagsbegleiterin, Scheiblingkirchen;COVER 1 u. 4/2016: „Ich genoss das Fotografieren, da unsere Bewohner so positiv gestimmt waren. Viele Leute haben mich darauf angespro­chen, wussten gar nicht, dass ich in einem Pflegeheim arbei­te. Spannend ist, wenn ich eine Zeitung aufschlage und plötz­lich ein Bild von mir sehe.“

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Schwerpunkte, Serien & SonderthemenBAU(T)EN & LEBENSRÄUME. Keine Ausgabe ohne Aktuelles zu den Ausbauprogrammen. Die Nr. 3/2014 stellte den Neubau in Baden vor, die Nr. 1/2015 den jüngsten Zubau in Türnitz.

HUNDERTJÄHRIGE. Unsere rund 50 über 100-Jährigen haben auch als „Zeitzeugen“ viel zu erzählen. So wurde anlässlich „100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkrieges“ in Ausgabe 3/2014 u. a. die Geschichte von Friederike Alexandrovicz (102), LPH Bad Vöslau, vorgestellt. Der damalige Artikel hat bei allen BewohnerInnen im Haus großen Anklang gefunden, war Gesprächsthema Nummer eins.

EHRENAMT AKTIV. 15 Jahre Ehrenamt und 1.700 Freiwillige. Wir baten einige Engagierte in Nr. 4/2014 vor den Vorhang: Darunter auch Elfriede Zach, die gerne ins LPH Schrems kommt. Dazu Dir. Johann Deinhofer: „Ehrenamtliche sind aus dem Moorbadheim nicht mehr wegzudenken. Damit immer wieder über das Thema ‚Ehrenamt‘ gesprochen wird, ist das JOURNAL ein wichtiges Medium.“

Dir. Susanne Stanzel: „Zu unserer Freude kam es gleich nach Eröffnung zu einer ausführlichen Berichterstattung im JOURNAL“ … „ein sehr gutes Medium für Informationen zu den NÖ Heimen und zur Präsentation aktueller Themen.“

Dir. Gabriela Galeta samt Team (vorm neuen Gebäude):„Am 18. Oktober 2016 sind wir in den neuen Zubau übersiedelt, Bewohner und Mitarbeiter konnten es kaum erwarten. Vorwärts blickend sind 10 Jahre eine ‚kleine Ewigkeit‘, rückblickend sind 10 Jahre nur ‚ein Augenblick‘. Ich gratuliere zum 10­Jahr­Jubiläum!“

Maria Ollinger an ihrem 102. Geburtstag im LPH Laa/Thaya … „oft frage ich den Herrgott: Warum bin ich noch da? Er sagt nichts, so bete ich weiter und bin zufrieden“ … „auch ich gratuliere zum Jubiläum und wünsche weiterhin viel Erfolg!“

Als Landesrätin Schwarz im Herbst 2015 Gloggnitz besuchte, wurden auch Fotos mit Ehrenamtlichen gemacht. Erika Cifrain, Gertrude Steinmetz und Martha Samwald waren mit dabei: „Es macht wirklich Freude, bei dieser ‚großen Familie‘ im LPH Gloggnitz mithelfen zu dürfen!“

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fÜR MITARBEITERINNEN. Das JOURNAL ist ein Mix aus Kunden- und Mitarbeiter magazin. Es liegt zur freien Entnahme in allen Häusern und an vielen öffentlichen Info­ständen des Landes NÖ und der Landeskliniken auf. Außerdem als Online­Version und im Intranet zum Nachblättern für die rund 5.700 Beschäftigten … nun auch in der neuen Dienstkleidung. Einfach chic!

PfLEGERIN MIT HERZ. Bekannte Aktion auch im JOURNAL 4/2015. 12 Personen kamen stellvertretend für die 4.000 Beschäftigten in der Pflege und Betreuung zu Wort.

ESSEN, KÜCHE & fESTE. Essen, geselliges Zusammensein und Feiern im Jahreskreis

haben einen hohen Stellenwert im Heimalltag und daher auch in der Berichterstattung. Die Geburtstags torte darf nicht fehlen! Ein ebenfalls 10­jähriges Jubiläum feierte Gerd Fischmann kürzlich

in Gänsern dorf. Er zog 2006 ins Haus ein – und wünscht uns gemeinsam mit Dir. Ursula Streicher und Team: „10 Jahre jung und

auch 10 Jahre alt – wir gratulieren herzlich zum Jubiläum! Das JOURNAL ist für alle immer eine willkommene Abwechslung.“

Halina Kolodziej (55), dipl. Pflegerin, seit 20 Jahren im LPH Baden: „Ich liebe meinen Beruf seit 35 Jahren. Jeder Tag hat seine besonderen Heraus forderungen und schönen Erlebnisse! Pflege ist eine echte Herzens-angelegenheit. Ich habe mich auch gerne in der Zeitung präsentiert.“

WISSENSCHAfT & INNOVATION. Schwerpunkt zuletzt war die Serie „Heim der Zukunft“ und die Vorstellung des Innovationsprojektes in den Landes heimen. Es gratulieren daher auch Prok. Birgit Starmayr, Univ.­Prof.in Dr.in Hanna Mayer, Arch. Mag. Andreas Wörndl und Univ.­Prof. Dr. Franz Kolland: „Gratulation und weiter so!“

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GENERATIONEN.Gelebtes Mit einander zwischen Jung und Alt in unzähligen Projekten. Stellvertretend

dafür steht das ausge zeich nete Projekt „JA! Jung & Alt“ in Orth/Donau (Nr. 3/2016).

Über den „Hospizpionier“ Melk, wo das Angebot gerade ausgebaut wird, wurde mehrfach berichtet. Unter dem Leitsatz „Den Tagen mehr Leben geben“ ist das Team der haupt­ und ehrenamtlichen Mit­arbeiterInnen bemüht, den Hospizgästen Geborgenheit zu vermitteln.

Dir. Rudolf Schön mit allen Beteiligten (vor dem Kunstwerk „Die Brücke“):

„Im JOURNAL werden Initiativen wie soziales Lernen und der Austausch zwischen Jung und Alt

öffentlichkeitswirksam präsentiert. Und auch für die Akzeptanz unseres Unterfangens war die Bericht­

erstattung wichtig und zeigte, dass diese bei der Realisierung von Projektzielen enorm behilflich ist.“

fOTOGRAf. Unser Profi „für alle Fälle“ Roman Jandl, Mitarbeiter in Wolkersdorf: „Besonders freue ich mich darüber, wenn Personen, die behaupten, sie seien nicht fotogen, ihre anfängliche Skepsis in kürzester Zeit überwinden und merklich großen Spaß am ‚Modeln‘ haben. Das sieht man dann auch am Ergebnis – es entstehen ehrliche und ausdrucksstarke Fotos.“

WISSENSCHAfT & INNOVATION. Schwerpunkt zuletzt war die Serie „Heim der Zukunft“ und die Vorstellung des Innovationsprojektes in den Landes heimen. Es gratulieren daher auch Prok. Birgit Starmayr, Univ.­Prof.in Dr.in Hanna Mayer, Arch. Mag. Andreas Wörndl und Univ.­Prof. Dr. Franz Kolland: „Gratulation und weiter so!“

LIEBEVOLLE BEGLEITUNG. Am Beispiel von Hospiz und Palliative Care. Zu fünf Jahre Hospiz im LPH Mistelbach im Oktober 2014 erschien der Bericht „Hand in Hand“ (4/2014). Dir. Klaus Pavlecka inmitten seines Teams: „Mit viel Kreativität und persönlichem Engagement sind alle bestrebt, die ganz individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Gäste zu erfüllen und einen würdevollen Abschiedsrahmen für die Angehörigen zu ermöglichen.“

PfLEGE & BETREUUNG.Unsere Kernkompetenz mit Qualität und Qualifikation. Denn in den LPHs wird Aus­ und Weiterbildung groß geschrieben. Die Obfrau der Fachgruppe Pflege, Claudia Türk, samt ihrem Team freut sich, dass „jede JOURNAL-Ausgabe Platz für pflegerelevante Themen bietet und diese den LeserInnen – ansprechend und verständlich auf bereitet – zugänglich gemacht werden“.

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2-7 Zehn Jahre JOURNAL

Zehn Jahr-Jubiläum: Wir blicken mit Wegbegleitern auf Coverstars und wichtige themenbereiche zurück.

9-10 News & Aktuelles

Pflege- und förderzentrum in Perchtoldsdorf eröffnet. nÖ seniorenplan. rückblick nÖ Pflege-hotline on tour.

11 Ehrenamt seit 15 Jahren

seit 15 Jahren schenken menschen Zeit. ehrenamtliche aus gloggnitz erzählen über Beweggründe und freude.

12-13 Personalbedarfsberechnung

Das neue einheitliche, transparente und flexible modell der Personalbedarfsberechnung bringt noch mehr Personal direkt in die Wohngruppen.

14-15 Bildungsmanagement Neu

Bildungsmanagement heime wird neu aufgestellt. Organisatorische Änderungen in Abteilung gs7.

16-17 Beziehungsarbeit in der Pflege

Bedeutungsvolle Beziehungen aktiv gestalten und leben können. Aktuelles aus dem innovationsprojekt der landesheime.

18-19 Sozialaktivitäten & Hospiz

soziale Aktivitäten in den häusern. hospiz-enquete. Das hPCPh-Projekt geht in die nächste Phase.

20-21 Jubiläen & Qualitätsmanagement

30 Jahre lPh hainfeld. rückblick 10 Jahre JOurnAl. notfallbeauftragte. Zertifizierungen. Aus-/Weiterbildung.

22-23 Termine & Vorschau 2017

herbst-nachlese und Buntes aus den regionen. Wichtige termine 2017. Alles gute im neuen Jahr!

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IMPRESSUM: Für den Inhalt verantwortlich: Amt der nÖ landesregierung, Abteilung landeskranken anstalten und landesheime, tel. 02742/9005-16378, [email protected], www.noelandesheime.at; Redaktion und Gestaltung: team stadler, [email protected]; www.etopia.at; Coverfoto: roman Jandl, lPh scheiblingkirchen

Inhalt

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in Perchtoldsdorf ist mit einem Invest­ment des Landes Niederösterreich von 11,7 Millionen Euro ein komplett

neuartiges NÖ Pflege­ und Förderzen­trum, eine Einrichtung für Menschen mit besonderem Pflege­, Förder­ und Betreuungsbedarf, errichtet worden. Die offizielle Eröffnung nahm Landes­hauptmann Dr. Erwin Pröll am 19. Ok­tober 2016 gemeinsam mit Direktorin Ulrike Götterer, Bürgermeister LAbg. Dr. Martin Schuster und Gruppen­ und Abteilungsleiter Dr. Otto Huber vor.

Der Landeshauptmann führte aus, dass sein Patenkind „Jimmy“, heute Ming Jie, den Stein für den Neubau des Hauses ins Rollen gebracht habe. Bei einem Besuch habe er die Bedin­gungen, wie hier gewohnt und gear­beitet werde, gesehen und deshalb den Anstoß für ein neues Haus gegeben. „Wir sind in eine Zeit hineingekom­men, die immer egoistischer wird“, sagte Pröll. Es sei deshalb wichtig „ein klares Signal der Tat und gutes Beispiel in die richtige Richtung“ – in Richtung mehr Solidarität – abzugeben und das sei hier passiert. „Für Mensch­lichkeit in einer Region muss immer

Geld vorhanden sein“, betonte dabei der Landeshauptmann. Er sprach den 73 MitarbeiterInnen seine Bewunde­rung und seinen Dank dafür aus, „mit wie viel inniger Anteilnahme sie hier am Werk sind“. Pröll: „So etwas kann nur jemand machen, der Freude in seinem Herz hat.“ Und diese Freude, auch mit dem neuen Haus, solle sich nun auf die Menschen, die hier ge­pflegt und betreut werden, übertragen.

NÖ PFZ Perchtoldsdorf

Der Neubau am Standort in der The­resienau, mit neuer Adresse „Ernst­Wolfram­Marboe­Gasse 1“, ist ein Neu­beginn in vielfacher Hinsicht: Hier steht eine Fläche von 6.500 Quadrat­metern zur Verfügung. Der zweige­schossige sternförmige Bau der Archi­tekten Loudon, Habeler & Partner ZT GmbH erfüllt besondere und junge An­sprüche. Er bietet rund 60 Pflege­ und Betreuungsplätze in sechs gemütlichen Wohngruppen. Ein öffentlicher Kinder­garten der Gemeinde Perchtoldsdorf und drei dislozierte Klassen der Amb­ros­Rieder­Schule machen es zu einem echten „Haus für alle Generationen“.

Das neu eröffnete Pflege- und Förderzentrumin Perchtoldsdorf ist für LH Pröll ein „klaresSignal und gutes Beispiel“ für Menschlichkeit.

Good Practice fürgelebte Solidarität

Liebe Leserin,lieber Leser!

Die niederösterreichischen Pflege-heime sind wichtige und verläss-liche Partner in der Pflege und Be-treuung älterer, pflegebedürftiger oder chronisch kranker menschen in unserem land. Wir setzen dabei auf höchste Qualität bei den Dienst-leistungen und auf beste Qualifika-tion bei den mitarbeiterinnen. ich bin daher sehr froh darüber, dass das Bildungsmanagement heime, das bislang in der nÖ landesaka-demie angesiedelt war, ab 2017 – in bewährter Qualität und Zusammen-setzung und als serviceeinrichtung für private wie öffentliche einrich-tungen – erhalten bleibt. Denn die Zukunft der Pflege gestalten und sich weiterentwickeln, heißt immer auch ständig neues dazulernen.

Wissen schafft Vorsprung

erfreuliche Zwischenergebnisse können wir auch aus unserem in-novations- und forschungsprojekt mit der universität Wien berichten. Qualitätsmanagement, ein neues modell zur Personalbedarfsberech-nung, neuerliche Zertifizierungen für unsere häuser und 15 Jahre ehrenamt sind weitere themen die-ser Ausgabe unseres JOurnAls, das übrigens ein kleines „rundes“ Jubiläum begeht. Der so wichtigen Beziehungsarbeit widmen wir uns in unserer laufenden Pflegeserie. ich darf ihnen wieder viel freude beim lesen und vor allem besinn-liche und friedvolle feiertage und alle s gute im neuen Jahr wünschen.

Mag.a Barbara Schwarzlandesrätin für soziales, Bildung, familie

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Editorial

lh Dr. erwin Pröll eröffnete das neue Pflege- und förderzentrum in Perchtoldsdorf.

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im Durchschnitt werden Frauen heu­te 83,4 Jahre alt, Männer 78,6 Jahre. Mit einem eigenen „Seniorenplan“

trägt das Land Niederösterreich dieser Entwicklung Rechnung. Verbunden damit ist die Marke „Mittendrin im Leben“. „Mittendrin im Leben“ ist gleichzeitig auch eine neue Internet­plattform, auf der spezielle Angebote für ältere Menschen zu finden sind.

Mittendrin im Leben

„Mit der neuen Marke und Plattform bündeln wir sämtliche Angebote und Initiativen für ältere Personen, die es in Niederösterreich gibt“, informier­te Senioren­ und Soziallandesrätin Mag.a Barbara Schwarz bei der Präsen­tation im Vorfeld des Internationalen Tages der älteren Generation, der am 1. Oktober begangen wurde. Rund 415.000 Personen sind in Niederöster­reich älter als 60 Jahre. Diese Zahl wird bis 2025 auf 514.000 ansteigen, wes­halb das Angebot für diese Zielgruppe rechtzeitig erweitert werden soll. „Wir wollen bewusst nicht seniorisieren, son­dern wir wollen mit älteren Menschen ihr Leben mitten in der Gesellschaft gestalten. SeniorInnen sind heutzu­tage vitaler, fitter und unternehmungs­

lustiger denn je“, betonte Schwarz. Der Fokus liege darauf, die Wertschätzung und Lebensqualität der älteren Genera­tion zu erhöhen, aber auch eine stärke­re soziale Teilhabe und im Bereich des freiwilligen Engagements zu erreichen.

Seniorenbeauftragte

In jeder Gemeinde soll es Senio­renbeauftragte geben. Dazu wurde in einem ersten Schritt eine Online­erhebung unter BürgermeisterInnen durchgeführt. „Laut dieser Erhebung stimmen 96 Prozent der Bürgermeis­terinnen und Bürgermeister zu, dass es zielgerichtete Angebote für ältere Menschen braucht, fast 40 Prozent finden, es sollte mehr Angebote für ältere Menschen geben. Ausgebaut werden sollen die Aktion Betreutes Wohnen, die Pflegeangebote oder Essen auf Rädern“, erörterte Univ.­Prof. Dr. Franz Kolland vom Institut für Soziologie der Universität Wien. Rund 48 Prozent der Befragten finden, dass es Menschen in den Gemeinden geben soll, die sich speziell mit Ange­legenheiten der SeniorInnen befassen. Die Einrichtung von Seniorenbeauf­tragten finden 56 Prozent sinnvoll. Infos: www.mittendrin-im-leben.at

Mit einem „Seniorenplan“ reagiert das Land NÖauf die steigende Lebenserwartung der Menschen.Verbunden mit der Marke „Mittendrin im Leben“.

Land entwickeltNÖ Seniorenplan

Preise für Ehrenamt

Am 28. Oktober wurden in Baden die NÖ Zukunftspreise 2016 übergeben, die ganz im Zeichen des Ehrenamtes standen. Das Psychosoziale Zentrum im LPH Tulln war mit seinem Projekt „WEBnett“ dabei. Laut einer aktuel­len Studie der Wirtschaftsuniversität Wien leisten fast 50 Prozent unserer Landsleute freiwillige Arbeit, was rund 200 Millionen Arbeitsstunden jährlich mit einer Wertschöpfung von 3,1 Milliarden Euro entspricht. Top!

Pflege-Hotline on Tour In den fünf NÖ LPHs Tulln, Scheibbs,

Gänserndorf, Wiener Neustadt und Raa bs /Thaya gab es im Herbst span­nend­informative und sehr erfolgreiche Seniorennachmittage im Rahmen der Aktion „NÖ Pflege­Hotline on Tour“. Die NÖ Pflege­Hotline – erreichbar unter 02742/9005­9095 – leistet seit mittlerweile zehn Jahren kompetente und kostenlose Beratung in allen Fragen rund um Pflege und Betreuung.

Pflegenews

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lr schwarz und Prof. kolland stellten die initiative „mitten-drin im leben“ vor.

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0hne Freiwillige wäre in der so wichtigen und beziehungsorien­tierten Pflege und Betreuung äl­

terer und chronisch kranker Menschen vieles nicht möglich, was die NÖ Lan­despflegeheime nun seit mittlerweile 15 Jahren sehr zu schätzen wissen. Mit den BewohnerInnen zu plaudern, mit ihnen Zeit zu verbringen, bei Alltäg­lichem zu unterstützen und ihnen zu einem Lächeln zu verhelfen, sind dabei die stärksten Motive, in Besuchsdiens­ten tätig zu sein. Ehrenamtliche helfen mit den Alltag älterer Menschen bedeu­tungsvoll zu gestalten und ermöglichen ihnen, am gesellschaftlichen Leben und Zeitgeschehen teilhaben zu können.

Was Ehrenamtliche motiviert

Aber fragen wir doch die Ehren­amtlichen, stellvertretend hier jene aus dem Landespflegeheim Glogg­nitz, unsere „Role Models“ aus dem JOURNAL Nr. 4/2015, selbst. Erika Cifrain sieht sich als Teil einer „großen, gut funktionierenden Familie“

in Gloggnitz und hilft gerne mit, „weil man viel zurückgeben kann, was man selbst im Leben an Gutem bekommen hat“. Und: „Es tut gut, die Freude in den Augen der BewohnerInnen zu sehen, wenn man ihnen zuhört und ganz für sie da ist.“ Für Peter Trimmel bedeu­tet es „sinnvolle Zeit erleben, Freude am Helfen und Spaß mit den Bewoh­nerInnen zu haben“. Gertrude Stein-metz hatte schon immer Beziehung zu älteren Menschen: „Meine Tochter und Enkelkinder leben in Kanada. Da ich viel Zeit habe, ist es für mich eine besondere Aufgabe und Freude. Meine Senioren geben mir sehr viel an Freude zurück.“ „Ein wenig Zeit schenken, zu­hören, reden oder einfach da sein. Ein kleines Lächeln ist dann der schönste Dank dafür“, ist auch Martha Sam-wald von ihrer Arbeit überzeugt. Und sie freut sich über die Wertschätzung durch die Heimleitung und auch von Landesrätin Mag.a Barbara Schwarz an­

lässlich deren Besuch im Haus: „Beim Besuch der Landesrätin konnten wir uns überzeugen, dass sie eine liebens­werte und sympathische Person ist, die eine unkomplizierte Art im Umgang mit BewohnerInnen, MitarbeiterInnen und auch mit den Ehrenamtlichen be­weist und uns Wertschätzung schenkt.“

Dank und Anerkennung

Und so wird die Soziallandesrätin nicht müde, den rund 3.500 Ehren­amtlichen, davon 1.700 allein in den Landesheimen, zu danken. Auch am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes. „Wir könnten unse­ren BewohnerInnen nicht jene indivi­duelle und persönliche Betreuung und hohe Lebensqualität bieten, welche die NÖ Pflegeheime auszeichnet.“ Die Ar­beit der Ehrenamtlichen soll sich aber auch an den Interessen, Möglichkeiten und Talenten der Freiwilligen orien­tieren, so dass der Einsatz Spaß macht und als Bereicherung erlebt werden kann. Da die Herausforderungen in der Pflege groß sind, werden weitere ehrenamtliche MitarbeiterInnen, vor allem jüngere Personen, gesucht.

Wichtige Alltagsbegleitung

Die NÖ Landespflegeheime bieten dafür professionelle Begleitung im Team, Aus­ und Weiterbildung, Fahrt­kostenersatz etc. Und man geht noch einen Schritt weiter. So wird das Eh­renamt als dritte Säule neben „Pflege und Betreuung“ und „Wirtschaft und Support“ auch organisatorisch aufge­wertet. Dazu Abteilungsleiter Dr. Otto Huber: „Der Funktionsbereich ‚Ma­nagement Ehrenamt und Alltagsbe­gleitung‘ wurde neu positioniert, als Managementaufgabe aufgewertet und noch näher zum Kernprozess der Pfle­ge und Betreuung und somit direkt zu den BewohnerInnen gebracht.“

Sie suchen eine sinnvolle Aufgabe, wollen sich sozial engagieren? Dann sind Sie in einem der 48 Pflegeheime des Landes NÖ herzlich willkommen. Ihr Wissen, Ihre Persönlichkeit und Ihre Empathie bereichern den Alltag unserer SeniorInnen und auch Ihr ei­genes Leben. Wir freuen uns auf Sie! Infos: www.noelandesheime.at

Freiwillige sind aus dem Pflegealltag nicht mehrwegzudenken und so unverzichtbar. Sie nehmensich die Zeit, anderen Menschen Zeit zu schenken.

Ehrenamt

Zeit für Menschen:15 Jahre Ehrenamt

Die ehrenamtlichen im lPh gloggnitz freuen sich über den Bericht im JOurnAl und auch über die Wertschätzung durch lr schwarz.

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mit der seit 1. Juli 2016 gelten­den Personalbedarfsberech­nung neu wurde erstmals

ein für alle Pflegeheimträger und Organisationsformen gültiges Berech­nungsmodell in NÖ eingeführt, das einen vergleichbaren Personaleinsatz gewährleistet. Mag. Severin Nagel-hofer, Abteilungsleiter­Stv. in GS7, stellt es hier im JOURNAL näher vor:

Die Personalbedarfsberechnung war in den vergangenen Jahren immer wieder ein teils kontroversiell disku­tiertes Thema. Auf der einen Seite wurden die wirtschaftlichen Inte­ressen, sprich die Kosten, ins Treffen geführt, da die Personalkosten rund zwei Drittel der Gesamtkosten eines Pflegeheimes ausmachen. Auf der an­deren Seite wurden unterschiedliche Trägerstrukturen geltend gemacht, die auch einen differenzierten Personal­

bedarf rechtfertigen würden. Bei allen angestellten Überlegungen gab es aber immer Einigkeit darüber, dass die Be­wohnerInnen im Mittelpunkt unseres Tuns stehen und stehen müssen.

Einheitlicher Rahmen

Die Tarifgestaltung der NÖ Sozialhil­fe ist im Bundesländervergleich vor­bildlich, da für alle Träger – unabhän­gig von der jeweiligen Organisations­struktur oder einer öffentlichen oder privaten Trägerschaft – einheitliche Tarife festgelegt sind. Ein einheitlicher Rahmen beim Personaleinsatz ist da­her ein nächster logischer Schritt.

Ausgangsbasis für das neue Berech­nungsmodell bleibt das dynamische Personalbedarfsberechnungsmodell, das im Jahr 2013 veröffentlicht wur­de. Dieses Modell stellte noch auf die

klassische Organisation einer Abtei­lung oder Station ab, als Berechnungs­grundlage diente schon damals die Kennzahl des „Gewichteten Bewoh­ners“. Diese grundlegende Kennzahl wurde auch im neuen Modell über­nommen, ebenso wie die Zweiteilung mit einem Besetzungsmodell und einem variablen, dynamischen Teil. Im „Besetzungsmodell“ spiegelt sich die Größe der jeweiligen Einrichtung wider. Hier werden die strukturell bedingte Anzahl an Führungskräften (Pflege­ und Betreuungsleitung sowie Pflege­ und Betreuungsmanagement) sowie die erforderliche Anzahl an Per­sonal für die Nachtdienste abgebildet.

Dynamischer Ansatz und gewichteter Bewohner

Der Bereich der „variablen, dynami­schen Berechnung“ stellt einerseits auf die Anzahl der BewohnerInnen und damit auf die Größe des Hauses ab. Gleichzeitig wird auch der Pflege­ und Betreuungsbedarf in Form der jeweili­gen Pflegestufe berücksichtigt. Grund­lage für diese Berechnung bildet die Kennzahl des „Gewichteten Bewoh­ners“. Diese Kennzahl bildet nicht nur eine durchschnittliche Pflegestufe ab, sondern berücksichtigt auch Informati­onen, die für den Pflegebedarf relevant sind, wie beispielsweise die Tagespfle­ge, Mehraufwände für Einzelzimmer oder etwa die Auslastung des Hauses.

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Personaleinsatzin Wohngruppen

Innovation

Seit Juli gibt es ein für alle Rechtsträger vonPflegeheimen in Niederösterreich einheitliches,transparentes, flexibles und damit vergleich-bares Modell der Personalbedarfsberechnung.

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Kernstück der neuen Personalbedarfs­berechnung ist die Erhöhung der An­zahl der MitarbeiterInnen, die sich im variablen Teil des Berechnungsmodells ergeben. Durch eine Verschiebung des Qualifikationsmixes stehen aus diesem Berechnungsteil zukünftig um 5,88 Prozent mehr MitarbeiterInnen zur Verfügung. Das bedeutet, umgelegt auf ein 100 Betten­Haus, ein Plus von zwei MitarbeiterInnen, die unmittel­bar bei den BewohnerInnen arbeiten. Das neue Personalbedarfsmodell für das Wohngruppenprinzip bringt somit mehr Betreuung direkt zu den Men­schen (siehe Musterbeispiele unten).

Erfolgte im Vorgängermodell die Berechnung noch auf Stations­ bzw. Abteilungsebene, sieht das aktuelle Modell diese Detaillierung nicht mehr

vor. Dadurch kann einerseits die un­terschiedliche Entwicklung im Bereich der Pflegeorganisation der jeweiligen Träger abgedeckt werden und anderer­seits auch die Zusammenführung der bisher drei Stationsleitungen zu zwei Pflege­ und BetreuungsmanagerInnen abgebildet werden. Zusätzlich bietet die hausweise Betrachtung mehr Flexibili­tät, da personalintensive Tagesspitzen noch besser abgedeckt werden können.

Mehr Personal in Wohngruppen

Im Rahmen unseres derzeit laufenden Innovationsprozesses werden Stationen auf Wohngruppen umgestellt, womit wesentliche Veränderungen im Bereich der Prozesse und Abläufe verbunden sind. Zusätzlich bringt die Anpassung des Qualifikationsmixes eine Verschiebung

von Tätigkeiten zwischen den ein­zelnen Pflegeberufen. Den Rahmen dafür bildet das GuK­Gesetz, das den Tätigkeitsbereich der Pflegeberufe be­schreibt. Ziel ist es dabei, dass sämtliche MitarbeiterInnen entsprechend ihres Ausbildungsstandes eingesetzt werden und primär nur noch Tätigkeiten über­nehmen, die ihrer Ausbildung entspre­chen. Um eine schrittweise Umsetzung und um allfällige Qualifizierungsmaß­nahmen zu ermöglichen, ist eine Um­setzungsphase vorgesehen, die mit Juli 2016 begonnen hat und bis spätestens 2020 abgeschlossen sein wird. Diese Umstellungsphase läuft somit parallel zu jener aus dem Innovationsprojekt.

Innovativ und flexibel

Niederösterreich hat sich entgegen der meisten Bundesländer dazu entschlos­sen, den Personalbedarf in Pflegeein­richtungen nicht in einem Gesetz oder einer Verordnung abzubilden. Das hat sich spätestens jetzt bezahlt gemacht. Nur so haben wir die Möglichkeit, rasch und flexibel auf sich abzeichnen­de Veränderungen zu reagieren.

In Bezug auf die Landespflegeheime, die in unmittelbarem Mitbewerb mit den Heimen privater Träger stehen, heißt das: Um weiterhin Vorreiter zu sein, ist es wichtig, unsere Konkurrenz­fähigkeit zu stärken und noch weiter auszubauen. Für eine langfristig positi­ve Entwicklung muss es deshalb unser Auftrag sein, die vorhandenen Ressour­cen so gut wie möglich einzusetzen und diese optimal zu nutzen.

näher am menschen: Das neue Personalbedarfsmodell, das speziell für das Wohngruppenprinzip in den nÖ landespflegeheimen zur Anwendung kommt, bringt in summe mehr Betreuungspersonal direkt zu den Bewohnerinnen in die Wohnbereiche.

BEISPIEL: Personalbedarfsberechnung ALT:Musterhaus 100 bzw. 128 BewohnerInnen in 3 Stationen (alt): bei 100 Bew. bei 128 Bew.Pflegedienstleitung 1 1Stationsleitungen 3 3DGKP 12,59 15,26Pflegehilfe 24,51 29,65Heimhilfe 6,12 7,83

BEISPIEL: Personalbedarfsberechnung NEU:Musterhaus 100 bzw. 128 BewohnerInnen in Wohngruppen (NEU): 100 Bew. (7 Wg) 128 Bew. (9 Wg)Pflege- & Betreuungsleitung 1 1Pflege- & Betreuungsmanagement 2 2DGKP 10,27 12,29Pflegehilfe 26,85 32,64Heimhilfe 8,10 10,37

hinweis: in den hier ausgewiesenen Dienstposten stecken zu 100% Pflege und Betreuung. Zeiten für reinigung und küche sind davon nicht umfasst.

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mehr als 3.000 unserer Mitar­beiterInnen nehmen jährlich das vielfältige Bildungsange­

bot des Bildungsmanagements Heime in Anspruch, Tendenz immer noch leicht steigend. Oder anders ausge­drückt: Bei 5.700 Beschäftigten ins­gesamt macht das weit mehr als 50 Prozent aus. Dafür ein aufrichtiges Danke und auch, dass die Vormerkun­gen für 2017 wieder sehr gut sind.

Gerade vor dem Hintergrund der Schließung der NÖ Landesakademie St. Pölten mit Ende 2016, wo das Bil­dungsmanagement Heime ja die letz­ten zehn Jahre angesiedelt war, ist es mir ein besonderes Anliegen, mich bei der Leiterin Lisbeth Braun, MBA, und ihren Kolleginnen für die engagierte Arbeit zu bedanken. Denn vor allem zwei Faktoren waren für die hohe Akzeptanz verantwortlich: die ausge­zeichnete Organisation und Abwick­lung und die ständige fachliche Weiter­entwicklung des Bildungsangebotes.

Bildungsmanagement Heime neu bei GS7

Wie geht es jetzt nach der Schlie­ßung der NÖ Landesakademie weiter? Fix ist, dass wir das Bildungsmanage­ment Heime in die Abteilung GS7 übernehmen. Ich bin sehr froh da ­ rüber, dass uns Lisbeth Braun, MBA, und Mi­chaela Steiner auch weiterhin mit ihrer Erfah­rung zur Seite stehen werden. Damit ist sicher­gestellt, dass es einen nahtlosen Übergang, ohne

Bruch und Qualitätsverlust und ohne spürbare Auswirkungen für die Mitar­beiterInnen, geben wird. Wir werden auch die Serviceaufgabe für Heime anderer und privater Rechtsträger über­nehmen, so dass es auch hier keine nachteiligen Auswirkungen geben wird.

Natürlich macht das Insourcing der Bildungsaufgaben durch uns Sinn, weil Weiterbildung eine der Kernauf­gaben erfolgreicher Betriebsführung ist. Wir tun dies dort, wo wir zu­mindest zu den identen Kosten wie vorher, zumindest die bisherige Qua­lität halten und damit auch Synergien heben können. Ähnlich wie bei der Übernahme des Rechenzentrumsbe­triebes von der Firma Systema durch das Land (LAD/IT) im Jahr 2014.

Die Integration des Bildungsma­nagements Heime bedeutet auch eine Änderung in unserer internen Abtei­lungsorganisation. Ebenso wie jene im Zusammenhang mit der Unterstützung unserer Betriebe in der Personal­ und

Organisationsentwicklung. Wir haben daher die neue Stabstelle „Personal­ und Organisationsentwicklung“ um das „Bildungsmanagement“ erweitert. Auch dieser Schritt ist logisch, weil Bildung eine Voraussetzung für eine sorgsame und gute Personalentwick­lung ist und Organisationsentwick­lung nur durch gezielte Weiterbildung möglich ist. Abgebildet ist dies in ei­nem neuen Organigramm der GS7 ab 1. Jänner 2017 (siehe Grafik unten).

Neuausrichtungder Bildungsaufgaben

In Zukunft, ab dem Bildungspro­gramm 2018, soll es auch neue Schwerpunkte geben, auch die Beglei­tung unseres Innovationsprozesses mit Rahmenkonzept und den Grund­prinzipien ist mir dabei ein wichtiges Anliegen. Vor allem die Wertschät­zung und Erhaltung der Würde des Menschen in der Zusammenarbeit mit BewohnerInnen und MitarbeiterIn­nen, muss unsere besondere Aufmerk­samkeit haben, auch unter dem Ein­druck von aktuellen Vorfällen in einer Einrichtung eines privaten Trägers.

Ich darf Sie einladen und ersuchen, das Bildungsprogramm 2017 und die Folgenden weiterhin so aktiv zu nut­zen, denn Wissen am neuesten Stand und nah an den Bedürfnissen der BewohnerInnen ist die Basis für quali­tätsvolle Pflege und Betreuung. Unsere Unterstützung ist Ihnen dabei sicher!

JOURNAL-Jubiläum

Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch herzlich zum 10­Jahres­jubiläum unseres JOURNALs gratu­lieren und mich bei allen Beteiligten bedanken, die wichtige Beiträge zum

Gelingen und zur positiven Weiterentwick­ lung geleistet haben, im Be­sonderen bei unserer Agen­tur Stadler als ein langjähriger wichtiger Be­gleiter und Im­puls geber.

Internes

Weiterbildung istWeiterentwicklungDr. Otto Huber über die Bedeutung von Weiter-bildung als Investition in die Zukunft und über die Zukunft des Bildungsmanagements Heime.

Organigramm gs7

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Jeder, der sich diefähigkeit erhält,schönes zu erkennen,wird nie alt werden.

franz kafka (1883–1924)

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JournalAktuelles & WissensWertes Aus nÖ Pflegeheimen | www.noelandesheime.at

Mehr über Wohnen, Pflege und Betreuung, Alltag und Aktivitäten in den NÖ Landespflegeheimen und Innovatives für die Zukunft hier im

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Jedes der sechs neuen Grund­prinzipien für Pflege und Be­treuung in den NÖ Landespfle­

geheimen stellt „den Menschen in den Mittelpunkt“ mit seinen individu­ellen, ganz persönlichen Bedürfnissen und in seiner Einzigartigkeit. Diesmal wollen wir uns anhand von Beispielen aus den Häusern dem Grundprinzip „Bedeutsame Beziehungen individuell gestalten und leben können“ widmen.

Bedeutsame Beziehungen

Dieses Grundprinzip beschreibt die Beziehungen, die für BewohnerIn­nen wirklich wichtig sind und die sie selbst (aus)wählen können. Durch die Förderung dieser Beziehungen soll das Gefühl der Verbundenheit (Vertraut­heit) sowohl innerhalb des Hauses mit anderen BewohnerInnen, Mit­arbeiterInnen und Ehrenamtlichen, als auch außerhalb mit Angehörigen und Freunden gestärkt werden. Neue Freundschaften und soziale Kontakte (z. B. in der Gemeinde, durch Genera­tionenprojekte) sollen gefördert bzw. geknüpft werden. Dazu gehört auch die Einbindung der Angehörigen in die Pflege und Betreuung und selbstver­ständlich in das Leben im Heim. Hier einige spannende Beispiele aus der Praxis unserer Häuser der letzten Zeit.

Geschlechterrollen leben

Unsere BewohnerInnen gehören ei­ner Generation an, in der traditionelle Geschlechterrollen sehr tief verwur­zelt sind und Zeit ihres Lebens auch gelebt wurden. Das spiegelt sich auch im Alltag in unseren Häusern wider. Während die Frauen gerne kochen, ba­cken, dekorieren und sich kreativ be­tätigen, wird bei den Männern lieber

fleißig gebastelt und gehandwerkt. Diesem Wunsch der SeniorInnen tra­gen die LPHs immer mehr Rechnung.

So wurde z. B. in Mautern wochen­lang in liebevoller Kleinarbeit, unter Mitarbeit einiger Ehrenamtlicher, eine eigene Nähstube – samt Nähmaschine und Bügelbrett – für die Damen einge­richtet. Unter dem Motto „von Bewoh­ner für Bewohner“ hat die Nähstube nun jeden Montagnachmittag geöff­net. Neben der Förderung von vor­handenen Ressourcen und Fähigkei­ten, soll die Nähstube aber vor allem ein Ort des geselligen Miteinanders Gleichgesinnter sein und die Möglich­keit bieten, neue Kontakte zu knüpfen.

Da männliche Bewohner zahlen­mäßig nach wie vor in der Minderheit sind, ist es besonders wichtig, gerade für sie spezielle Aktivitäten anzubie­ten. So können sich seit kurzem die Bewohner im LPH Korneuburg – im Rahmen der Alltagsbegleitung – als „Heim“­Werker aktiv betätigen. Neben den zahlreichen sonstigen Beschäftigungsangeboten, wie z. B. Kreativ­, Lese­ und Singrunden, treten nun speziell die Männer in Aktion. Im Untergeschoss des Hauses wurde eine kleine Werkstatt eingerichtet, wo nun gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeit ern eifrig „gewerkelt“ wird. Das erste so entstandene Werkstück ist ein imposantes Insektenhaus für den Garten. Spezielle Angebote für die Herren gibt es auch in Kloster-neuburg, Scheiblingkirchen und Vösendorf. So lädt der „Männer­stammtisch“ im eigens umgestalteten Aufenthaltsbereich in Klosterneuburg jeden Freitag nur die Herren zu Aktivi­täten wie Live­Sportveranstaltungen, Bierfesten, Preisschnapsen etc. ein.

Alle diese speziellen Angebote sowie eine individuell­persönliche Betreuung wären ohne die engagierte Mitarbeit der Ehrenamtlichen nicht möglich. Oft entsteht eine besondere Nähe zwischen BewohnerIn und Ehrenamtlichen, wie auch im Artikel zu „15 Jahre Ehrenamt“ (siehe dazu Seite 11) nachzulesen ist.

Sozialkontakte pflegen

Die Landesheime sind seit jeher offe­ne Häuser, pflegen enge Kontakte zu den Gemeinden, örtlichen Vereinen, Schulen und Kindergärten und laden zu Veranstaltungen verschiedenster Art ein. Vom Neujahrsbrunch über die Osterjause, vom Grillfest über Martini­loben bis hin zum Adventsingen dieser Tage, kleine wie große Gäste, von nah und fern, sind jederzeit willkommen. So ist es nicht allzu schwierig, neue Freundschaften zu schließen und soziale Kontakte zu pflegen. Und die

Bedeutsame Beziehungen aktiv gestalten und lebenBeziehungen werden im Alter immer wichtiger.Gute und positive, sinngebende und förderliche verstärken sozialen Austausch und Miteinander.

Grundprinzipien

gemeinsame, sinnvolle tätigkeiten fördern

positive Beziehungen.

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zahllosen Generationenprojekte tun ihr Übriges. Gerade in den letzten Tagen und Wochen besuchten vermehrt Kin­der­ und Jugendgruppen die Häuser: für Sozialaktionen, beim „Boys Day“, bei den Laternenfesten, zu Nikolo und jetzt in der Vorweihnachtszeit.

Stimmungsvoller Advent

Gerade jetzt in der Vorweihnachts­zeit, mit ihren vielen Traditionen und Bräuchen, wird Geselligkeit und Ge­meinschaft in den Landesheimen groß geschrieben. Egal ob Kekse backen, Kränze binden, Sterne basteln oder De­korieren, jede fleißige Hand wird jetzt geschätzt. Und auch der Besuch auf ei­nem nahen Adventmarkt mit Freunden und gemeinsames Musizieren dürfen nicht fehlen. Und wenn es dann soweit ist, laden die Weihnachts­ und Silves­terfeiern BesucherInnen, Freunde und besonders Angehörige herzlich ein!

um eine flächendeckende, in den Häusern „selbstgesteu­erte“, Umsetzung der sechs

Grundprinzipien für Pflege und Be­treuung in allen Landespflegeheimen zu realisieren, fanden in den vergan­genen Monaten in 43 Heimen jeweils zwei Workshops und Praxisphasen statt. Die Workshops boten den Teil­nehmerInnen die Möglichkeit der Re­flexion, des Austausches und der Ver­netzung. Fokus der Praxisphasen war es, eine eigenverantwortliche aktive Auseinandersetzung mit den Grund­prinzipien zu erwirken, um in einem kritischen Reflexionsprozess bereits vorhandene Potenziale aber auch neue Lernfelder zu erkennen. Das Projekt wurde und wird auch weiter vom Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien begleitet. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde für jedes der 43 Häuser ein individuelles „Hausprofil“ erstellt. Die Hausprofile verstehen sich als Momentaufnahme und Basis für eine weitere, selbstre­flektierte und aktive Auseinanderset­zung mit den sechs Grundprinzipien.

Hausprofile, Forschungsprojekt

Im Oktober startete auch das wei­terführende Forschungsprojekt der Universität Wien mit den fünf Pro­jekthäusern Amstetten, Himberg, Sto­ckerau, Wiener Neustadt und Zwettl. Auch hier stellen die Grundprinzipien die Arbeitsgrundlage dar. Zentrales Ziel dieses Projektes ist es, personen­zentrierte Grundsätze im Alltag in der Pflege und Betreuung zu leben, gemäß dem Motto „der Mensch im Mittelpunkt“. Das Konzept der „Personenzentrierung“ verfolgt eine lebensweltliche Perspektive, indem u. a. dem subjektiven Erleben (Ge­fühle), der Achtung der beteiligten Personen und dem gegenseitigen Verständnis Bedeutung zugemessen

wird. Grundlage sind außerdem die Mitarbeiter­ und Bewohnerbefragun­gen in genannten Häusern. Im Fokus der Mitarbeiterbefragung stand die Beurteilung der Arbeitsumgebung in Form des psychosozialen Klimas, denn dieses ist ein entscheidender Faktor in der Entwicklung personen­zentrierter Praxiskulturen. Bei der Bewohnerbefragung ging es darum, IST­Daten zu erheben und ein Mess­instrument für künftige Praxismaß­nahmen zu entwickeln. Insgesamt handelt es sich um ein „integratives Modell“ der Personenzentrierung, das die Bewohner­ und die Mitarbei­terebene umfasst (siehe dazu Grafik).

Umsetzung in der PraxisBegleitend dazu wurde eine „Hand­

lungsanleitung zur effizienten Pflegedo­kumentation“, auf Basis der neu erstell­ten „Standards zur Dokumentation von Grundleistungen“, mit dem Ziel der „Entrümpelung“ der Pflegedokumen­tation z. B. in Vivendi erarbeitet. Zu­sätzlich überarbeitet eine Arbeitsgrup­pe derzeit die Pflegestandards, und auch die Pflegevisite soll im Sinne der Grundprinzipien adaptiert werden.

Innovative PflegeWeitere Schritte im Innovationsprojekt derLandesheime: Individuelle Hausprofile, Start des Forschungsprojektes und Vivendi-Praxis.

Das forschungsprojekt in den lPhs folgt dem modell der Personenzentrierung auf Bewohner- und mitarbeiterebene.

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Vielfalt des Lebens

Die bekannte Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“, die vom 19. bis 22. Oktober in die achte Runde

ging, hat auch in den Landesheimen Tradi­tion. Auf Initiative der Katholischen Jugend waren heuer 5.000 Teilnehmende bei rund 350 gemeinnützigen Projekten österreich­weit aktiv, diesjähriges Motto „Vielfalt des Lebens“. In Mautern z. B. „versüßte“ man

den SeniorInnen einen Nachmittag, in Eggenburg wurde gemeinsam ein Transparent und Bilderrahmen gestaltet. Übrigens: Beim heurigen NÖ Zu­kunftspreis im Oktober 2016, zum Thema Ehrenamt und Freiwilligkeit, erhielt diese Initiative in der Kategorie „Vereine & Institutionen“ den tollen 2. Platz!

„Boys Day“ für Pflege

Auch heuer beteiligten sich am bun­desweiten „Boys Day“­Aktionstag im November einige LPHs, u. a. Glogg-

nitz, Herzogenburg, Mank, Scheibbs und Schrems, im LPH Baden drehte der ORF NÖ und begleitete die interessierten Burschen beim „Schnuppern“. Diese erlebten

dabei hautnah mit, wie ein typischer Tagesablauf in einem Pflegeheim – samt Kennenlernen aller Bereiche – aussieht. Idee dahinter: Jungs im Alter zwischen 12 und 15 Jahren aus örtlichen Schulen wird einen Tag lang die Möglichkeit gegeben, Berufe in sozialen Einrichtungen näher kennenzulernen.

Soziales & Spenden

immer wieder stellen MitarbeiterInnen von Betrieben im Rahmen von Sozialprojekten ihre Zeit oder ihre Kreativität unseren Se­

niorInnen zur Verfügung, engagierte Firmen unterstützen als Sponsoren oder Vereine sam­meln Spenden für spezielle Aktivitäten in un­seren Häusern. Wie die Rotary­Clubs, deren Ziel es ist, Hilfsbereitschaft im täglichen Leben

zu verwirklichen. So überreichte kürzlich der Rotary Club Weitra dem Heim in Weitra eine Spende von 300 Euro, die der Dementenbetreuung zugutekommen wird. An dieser Stelle allen UnterstützerInnen ein herzliches Dankeschön!

INTEGRI-Preis 2016

Das LPH Scheiblingkirchen wurde am 22. September 2016 für sein Projekt „Psychosoziale Übergangsbetreuung –

Sprungbrett“ mit dem INTEGRI 2016, dem österreichischen Preis für Integrierte Versor­gung, ausgezeichnet. Den Preis gab es in der Kategorie „Sozialpsychiatrische Initiativen“.

Schon im März 2016 war Scheiblingkirchen mit eben diesem Projekt mit dem Pflege­Management­Award „cura 2016“ ausgezeichnet worden. Damals gab es den hervorragenden 2. Platz in der Kategorie Langzeitpflege. Einfach top!

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AKUTteam NÖ 15-Jahr-Bestehen

Anlässlich 15 Jahre AKUTteam Nie­derösterreich wurden Ende September besonders verdiente MitarbeiterInnen geehrt und Bilanz gezogen. 2001 hat das Land NÖ diese Initiative gegrün­det, um Menschen in akuten Krisen­situationen rasche und kostenlose psy­chosoziale Betreuung durch Fachkräfte bieten zu können. Seit damals wurden insgesamt rund 17.500 Personen be­treut, rund 4.500 Einsätze und mehr als 25.000 Einsatzstunden geleistet. Ein Team aus rund 60 Sozialarbeite­rInnen, PsychologInnen, Psychothera­peutInnen und ÄrztInnen ist rund um die Uhr einsatzbereit und kann direkt über den Notruf 144 alarmiert werden.

Psychosoziale Clubs für ältere Personen

Zur Initiative „Mittendrin im Leben“ des Landes NÖ gehören auch die Leis­tungen von Psychosozialen Zentren für Personen 65+, die professionelle und umfangreiche Unterstützung für Menschen mit psychischen Problemen und Erkrankungen anbieten. Inzwi­schen besuchen auch vermehrt ältere Personen diese Clubs. Psychosoziale Zentren gibt es an zehn Standorten in NÖ. Tätigkeiten im kreativen, kulturel­len, sportlichen und geselligen Bereich, aber auch Gespräche und Alltagsfertig­keiten sind wichtiger Teil des Angebots.

Heizkostenzuschuss des Landes NÖ

Das Land NÖ gewährt einen Heizkos­tenzuschuss von 120 Euro pro Haus­halt für die kommende Wintersaison 2016/2017. Menschen mit niedrigem Einkommen (z. B. Mindestpensionis­tInnen, BezieherInnen von Arbeitslo­sengeld oder von Kinderbetreuungs­geld) können den Kostenzuschuss be­antragen. Die Antragsstellung ist beim Gemeindeamt des Hauptwohnsitzes möglich. Erfahrungsgemäß rechnet man mit rund 23.000 Anträgen.

Soziales

Sozialnews

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unter dem Titel „Dein Ekel – Meine Scham“ diskutierten am 5. Oktober in St. Pölten 250 Inte­

r essierte bei der 15. Enquete des Lan­desverbandes Hospiz NÖ, der heuer auch sein 15­Jahr­Jubiläum begeht. Soziallandesrätin Mag.a Barbara Schwarz sprach in ihrer Eröffnung von einem

großen Thema, das enttabuisiert wer­den müsse: „Es gibt nichts, wofür sich ein Mensch in dieser Situation zu schämen hat. Er bleibt der gleiche, wertvolle Mensch.“ Und es ginge auch um die Frage: „Was haben wir für ein Menschenbild, dass wir fest­legen wollen, was ‚normal‘ ist?“

Das war auch Grundtenor und Haupt­botschaft der heuer aus Deutschland kommenden ReferentInnen: Medizi­ner Dr. Christof Müller­Busch sprach von Scham als „Wächterin der Men­schenwürde“. Seine Kernaussage: „Sterbende zu verstehen, beginnt auch mit dem Respekt vor deren Scham.“ Emotionssoziologin Dr.in Carolin Bohn

appellierte in diesem Zusammenhang an die „Schamkompetenz“ von betreu­enden Personen, aber auch von Ange­hörigen. Denn Intimität und Verletz­lichkeit seien nirgendwo sonst so hoch wie in der Pflegearbeit. Das bestätigte auch Psychotherapeut Thorsten Adelt, der Scham als den „innersten Kern ei­nes jeden Menschen“ bezeichnete.

Neue Projekte & Maßnahmen

• Umsetzung des Vorsorgedialogs in Pflegeeinrichtungen für Betreuende

• Entwicklung neuer Konzepte für Menschen mit geistiger Beeinträch­tigung und psychisch Kranke

• Ausbau durch weitere Palliativsta­tion im Klinikum­Neubau in Baden und Neu­ bzw. Zubau des statio­nären Hospizes im LPH Melk.

Am 17. Oktober fand die Kickoff­Veranstaltung für den Start des fünften Turnus des Projektes

„Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim“ (kurz: HPCPH) in St. Pöl­ten statt. Insgesamt 32 NÖ Pflegeheime sind derzeit in der Umsetzung, acht neue Häuser kommen nun dazu. Beim jüngsten Turnus, der planmäßig im Jän­ner 2017 beginnen und im April 2019 enden wird, sind die Landesheime in Eggenburg, Gänserndorf, Herzogen­burg, Litschau, Raabs/Thaya, Schrems, Zistersdorf und Zwettl mit dabei.

33 LPHs aktuell im Projekt

Ziel des HPCPH­Projektes, das seit dem Jahr 2009 läuft, ist es, öster­reichweit Hospizkultur im Heim zu entwickeln und zu vertiefen, wobei die MitarbeiterInnen in den Häusern

speziell ausgebildet und geschult wer­den. Dabei wird ab sofort ein verstärk­ter Fokus auf eine vorausschauende Planung, die stärkere Einbindung der medizinischen Kompetenz und die Umsetzung von Themenschwerpunk­ten bei den Workshops gerichtet sein.

Diese Initiative von Hospiz Öster­reich und Landesverband Hospiz NÖ hat sich in den NÖ Pflegeheimen längst er­folgreich etabliert, zwei Drittel aller Landespfle­geheime sind im Pro­jekt. Beim kommenden Fachtag „Palliative Geri­atrie“ am 20. April 2017 werden die Heime des 5. Turnus ihre Projekte präsentieren, die Heime des 4. Turnus – u. a. die

LPHs Gutenstein, Korneuburg und Pottendorf – erhalten ihre Zertifikate.

Abschluss Basislehrgang

28 TeilnehmerInnen aus verschiedens­ten Fachbereichen, darunter zehn aus den Landesheimen, haben zuletzt am 16. November im Bildungshaus St. Hip­polyt ihre Abschlusszertifikate für den Interprofessionellen Basislehrgang „Pal­liative Care“ 2016 feierlich überreicht bekommen. Der nächste Lehrgang star­tet am 18. Jänner 2017 in St. Pölten.

Die Enquete des LV Hospiz stellte heuer Fragen zu Scham und Ekel in der letzten Lebensphase.

Der 5. Turnus des Projektes „Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim“ wurde gestartet.

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Welches Menschenbild?

HPCPH-Projekt geht weiter

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Jubiläen

Am 11. November 2016 lud man gemeinsam mit Soziallandes­rätin Mag.a Barbara Schwarz

zum Festakt anlässlich „30 Jahre NÖ Landespflegeheim Hainfeld“ und zu einem „Tag der offenen Tür“ für die lo­kale Bevölkerung ein. Rechtzeitig vor Baustart für den geplanten Um­ und Zubau mit einem Investment des Lan­des NÖ von rund 15,7 Millionen Euro.

Wohngruppenmodell

„Der geplante Zu­ und Umbau wird für 115 Bewohnerinnen und Bewoh­ner eine gänzlich neue Qualität des Wohnens und Lebens bieten. Erst­mals wird hier in Hainfeld das für die NÖ Landespflegeheime in einem In­novationsprojekt entwickelte alltags­orientierte Wohngruppenmodell mit einem neuartigen Architektur­Mix aus privaten, halböffentlichen und öffent­lichen Raumzonen, aber auch organi­satorisch mit neuer Pflegeorganisation, in ‚Reinform‘ umgesetzt werden“, in­formierte Schwarz. Eine Wohngruppe mit 15 Plätzen speziell für die Betreu­ung von Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Demenz („Pflegeoase“) unterstreicht das innovative Konzept.

Das NÖ Landespflegeheim Hainfeld wurde 1986 eröffnet und im Jahr 2007 in Teilbereichen saniert und umgebaut.

Das Haus verfügt derzeit über 107 Pfle­ge­ und Betreuungsplätze. Der Baustart für den großzügigen Zu­ und Umbau ist mit Frühling 2017 geplant. 115 Pflegeplätze mit integrierter Demenz­betreuung, Tages­ und Kurzzeitpflege sollen dann zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung des von den Architekten Mühlbacher & Marschalek konzipier­ten Hauses ist für 2019 vorgesehen.

„Jeder Mensch ist einzigartig, er ist ge­prägt durch seine Lebensumstände und durch die Erfahrung seines Lebens‘ ist ein Zitat, das unser Pflege­ und Betreu­ungskonzept im Haus widerspiegelt“, freut sich Direktorin Gabriela Galeta darüber, künftig noch mehr Wohn­ und Lebensqualität anbieten zu können.

30-Jahr-Jubiläum und UmbaupläneIn Hainfeld nützte man eben das Heimjubiläum, um die Pläne für den modernen Um- und Zubau ab 2017 der Öffentlichkeit näher zu präsentieren.

10 Jahre JOURNAL:Daten, fakten & Infos

„Aktuelles und Wissenswertes aus dem Pflegealltag; dann später: … aus NÖ Pflegeheimen“, insg. 45 Ausgaben

2007: start im Jänner: Anlass tod von liese Prokop am silvesterabend 2006 und neues „nÖ Pflegepaket“ (inklusive neue nÖ Pflege-hotline); gedacht als regelmäßiger newsletter; 4 seiten, 7x im Jahr

2008: mit Ausgabe 2/2008 Wechsel von lr Bohuslav zu lr mikl-leitner; 5x. themen: e-Qalin®-start, klimaschutz, Demenz-Angebote, noe|hit neu

2009: 5 Ausgaben mit themen: nÖ als „soziale modellregion“, Ausbaupro-gramm, nQZ, Bildungsmanagement heime, hospiz (noch 4-seitig)

2010: layout-relaunch und nun 8 seiten; im herbst JOurnAl eXtrA: Zufriedenheitsstudie in nÖ heimen; 4x

2011: mit Ausgabe 2/2011 Wechsel zu lr schwarz. themen: Aktion „kunst & ehrenamt“ und serie „fit für die Zu-kunft“ (noe|hit-intranet, neues leitbild, Bgf-initiativen, neuer Web-Auftritt); im Dezember JOurnAl eXtrA: „kunst & ehrenamt in nÖ heimen“; 4x jährlich

2012: 4x im Jahr. themen: genera-tionenjahr 2012 („Olympia der genera-tionen“ etc.), klimaschutz, küchen, das 49. lPh in litschau, hospiz-Projekte und start der mehrteiligen serie „mit-arbeiterinnen-gesundheit“

2013: nun erweitert auf 12 seiten. themen-highlights: stakeholder-Be-fragungen, neues traineeprogramm, BVA-gesundheitspreis 2013 für gs7, Psychosoziale Betreuung, e-Qalin®, Be-such im Demenzdorf De hogeweyk

2014: komplett neues lAYOut: Co-vergestaltung in richtung „magazin“ mit großem, ganzseitigen Coverfoto; 4x jährlich mit 16 seiten, dabei letzte seite als eigenanzeige; mehr regionales

2015-2016: Als Print- und Online-magazin 4x jährlich, 20 seiten; schwer-punkt neu: innovationsprojekt „leben entfalten – Zukunft gestalten“ in lPhs; vorliegende nr. 4/16: 45. Ausgabe

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lPh hainfeld feierte 30-Jahr-Jubiläum.

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Bereits in über 60 Heimen (in allen NÖ Landespflegeheimen und in einigen privaten Pflegeheimen)

gibt es inzwischen speziell ausgebil­dete Notfallbeauftragte. Als im Jahre 2010/11 das Projekt „Notfallbeauftrag­te für NÖ Pflegeheime“ gestartet wurde, verfolgte man vorrangig das Ziel, Mit­arbeiterInnen für das Thema Notfall zu sensibilisieren, vorzubereiten und auch entsprechend zu unterstützen. Dieses Notfallmanagement war in erster Linie für die BewohnerInnen gedacht. In den letzten fünf Jahren wurde, neben jähr­lichen Reanimationstrainings, auch die notwendige Ausstattung angeschafft.

Qualitätsmanagement

Das ursprüngliche Projekt ist mittler­weile in den Häusern implementiert und kann als weiterer Schritt zur Qua­litätsverbesserung angesehen werden. Der Aufgabenbereich der Notfallbeauf­tragten reicht von der Zuständigkeit für Notfallrucksack/­koffer über Kontrolle des Defibrillators, (Mit­)Organisation von Schulungen bis hin zur Informati­onsweitergabe der aktuellen Erste­Hilfe­

Lehrmeinung an neue MitarbeiterInnen. Fortbildungen sind verpflichtend, ebenso gibt es jährliche Meetings. Denn wie die Vergangenheit zeigte, können Notfälle bei BewohnerInnen, MitarbeiterInnen sowie BesucherInnen jederzeit auftreten.

Sicherheitsmaßnahmen

Weiters gewährleisten Krisenteams, Notfallpläne, Sicherheits­ und Brand­schutzbeauftragte, die es in allen LPHs gibt, mehr Sicherheit für die BewohnerInnen. Und um für einen Ernstfall gerüstet zu sein, finden auch regelmäßig Brandschutz­ oder Kata­strophenschutzübungen der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren statt.

Wichtiger Schritt in Richtung Qualitätsverbesserung. Die Implementierung von Notfallbeauftragten ist nach fünf Jahren in allen Häusern abgeschlossen.

Vortrag zu Depression

Die Initiative „NÖ Bündnis gegen Depression“, mit ihrem fachlichen Leiter Dr. Wolfgang Grill, war auch im LPH Klosterneuburg zu Gast, um über das Thema „Depression als Volkskrankheit“ zu referieren. Auch dem Krankheitsbild „Altersdepression“ widmete man sich ausführlich. Im interessie rten Publikum auch viele MitarbeiterInnen des Hauses. Projekt­ziel: In allen NÖ Bezirken öffentlich­keitswirksame Maßnahmen mit ver­schiedenen Zielgruppen durchführen.

Betriebsausflüge

Einmal im Jahr laden die gewählten Betriebsräte ihre KollegInnen zu ei­nem Ausflug bzw. besonderen Veran­staltungen ein, um Danke zu sagen. In Schrems und Wilhelmsburg z. B. wurden die „70er­Jahre“ in der heu­rigen NÖ Landesausstellung auf der Schallaburg erforscht. In Baden und Gloggnitz ging es ab zum Wandern.

Aus- & Weiterbildung

Erfolgreiche Abschlüsse auch im Herbst: Am 24. November Abschluss­feier für die Lehrgänge „Pflege bei Demenz“ (12 Pers.) und „Validation® nach Naomi Feil – Level I“ (10 Pers.) im LPH Amstetten. Und zuvor 300 Interessierte beim Symposium der ARGE NÖ Heime zum Thema „Zeit­wahrnehmung in der Altenpflege“. Und bereits zum dritten Mal hat das LPH Gloggnitz seinen Selbstbewer­tungsprozess nach E­Qalin® erfolg­reich abgeschlossen. Gratulation!

Notfallmanagement

MitarbeiterInnen

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Am 16. märz 2015 wurde bei einer beeindruckenden „fashionshow“ die neue Dienst-kleidung für mitarbeiterinnen erstmals vorgestellt. Bequem, modisch und bunt – viele häuser sind inzwischen ausgestattet. sehen sie selbst, hier z. B. im lPh scheibbs!

Neues Outfit – bequem und chic!

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Prater-JubiläumDer Ausflug der Ehrenamtlichen von

Amstetten (1) führte anlässlich des heu­rigen 250­Jahr­Jubiläums in den Wiener Prater und ins weltberühmte Wachs ­ fi gurenkabinett Madame Tussauds mit 70 Figuren. Der Praterrummel insgesamt begeisterte die Damen und Herren sehr.

Kinonachmittage Filmvorführungen als Schlechtwet­

terprogramm gerade jetzt im Herbst: In Wallsee zeigte man einen Lustspiel­film mit Hans Moser aus 1955, und in Scheiblingkirchen veranstaltete man einen „Heinz Rühmann“­Nachmittag mit Filmen des „Größten deutschen Schauspielers des Jahrhunderts“.

Lachen ist gesundDer „Zirkus NÖ“, gestaltet von Er­

wachsenen mit schweren Körper­ und Mehrfachbehinderungen als „Artisten“, brachte nach Zwettl ebenso wie die zahlreichen Clowns und Zirkusgruppen Abwechslung und Fröhlichkeit in alle Häuser. Denn Lachen ist die beste Me­dizin … nicht nur in der Faschingszeit.

Internationale TageIn Gänserndorf (2) wurde sowohl

der Internat. Tag der Jugend (12. August) als auch der Tag der älteren Generation (1. Oktober) gewürdigt. Und auch in anderen Häusern überraschte man die SeniorInnen an ihrem „Ehrentag“ mit kleinen, süßen Aufmerksamkeiten.

BuchpräsentationenBücher sind treue Freunde: Beste

Stimmung bei der Buchpräsentation „Unser Schwarzatal“ von Wilfried Scherzer in Neunkirchen. Und unter dem Motto „Waldviertlerisch trifft auf Böhmerwälderisch“ las Heimatdichter Karl Schmutz in Weitra aus seinen humorvoll en Alltagsgeschichten.

Schauspielender KochIhre „40 Jahre“ feierte heuer die Thea­

tergruppe Wallsee mit dem Lustspiel „Die Gedächtnislücke“ rund um einen stress­geplagten Bürgermeister, der vom Pech verfolgt ist. Paul Höld, seines Zeichens Küche nchef des LPH Wallsee (3), glänzte in der Hauptrolle. Bei der Premiere war auch eine Abordnung des Heimes dabei.

Glückliche GewinnerinDarina Kozakova, Pflege­ und Betreu­

ungsleiterin in Hainburg (4), war eine der GewinnerInnen des Gewinnspiels beim heurigen Altenpflege­Kongress in Tirol. Die Übergabe des Preises, ein Pflegebett der Firma Wibu, „der Ferrari“ unter den Pflegebetten, fand nun statt.

Umzug in NeubauAm 18. und 20. Oktober fand die Über­

siedlung vom alten Haus in die neuen Gebäude in Türnitz (5) statt. Zwischen Alltag, Umzugsstress und Einzug kam etwas Wehmut auf. Sechs moderne Wohngruppen für 72 Personen stehen bereit. Ein Begrüßungsbäumchen mach­te den Neustart gleich etwas leichter.

Gedenkfeiern 2016Im Gedenken an die verstorbenen Be­

wohnerInnen des letzten Jahres wurden rund um Allerheiligen in vielen Häusern stimmungsvolle Feiern für Angehörige und Freunde abgehalten. In Schrems (6) wurde eine extra gestaltete Patch­workdecke präsentiert, die nun bei Ver­abschiedungen verwendet werden soll.

Lebenswelt Heim

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Buntes aus den Regionen …

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Vorschau | Termine

Journal 4|2016 23

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Neue Zivildiener 2017mit 1. Jänner werden in den lPhs

wieder 47 Zivildiener ihren Dienst antreten. Aufgrund der erhöhten nachfrage wurde die Anzahl der Plätze in den lPhs 2012 von 120 auf insgesamt 130 erhöht. Zivildiener helfen bei Pflege und Betreuung, freizeitgestaltung, erledigen hol- und Bringdienste und werden von den seniorinnen sehr geschätzt.

NÖ Bezirke neumit 1. Jänner 2017 tritt die neu-

zuteilung der nÖ gemeinden nach Auflösung des Verwaltungsbe-zirkes Wien-umgebung in kraft. Betroffen davon sind die beiden lPhs himberg und klosterneu-burg. himberg wird dem Bezirk Bruck/leitha und klosterneuburg dem Bezirk tulln neu zugeteilt.

Termine 201712.3. Benefizmatinee des landes-

verbandes hospiz nÖ: mit dem ensemble „nonetto sinfonico“ im Congress Casino Baden (infos: www.hospiz-noe.at)

20.4. fachtag „Palliative geria trie“ mit hPCPh-Projekt: Abschluss 4. turnus, start 5. turnus

28.4. karrieretage 2017 – Job-messe für gesundheitsberufe: 1010 Wien, Wollzeile 2, Aula der Wissenschaften (infos: [email protected])

27.-29.9. 15. e.D.e.-kongress in torun/Polen

4.10. 16. nÖ hospiz-enquete

Die NÖ Landesheime wünschen allen BewohnerInnen, Angehörigen, MitarbeiterInnen, Ehrenamtlichen, BesucherInnen und Freunden frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Gutes neues Jahr!

Eiserne HochzeitDas Team aus Vösendorf gratulier­

te Helga und Franz Birke zu ihrem 65. Hochzeitstag, der „Eisernen Hoch­zeit“. Gerade in der heutigen, schnell­lebigen Zeit ein ganz besonderes Ge­schenk. Das Jubelpaar lebt seit Anfang März 2016 gemeinsam im Haus.

Martini & LeopoldiSchöne Bräuche rund um das Fest

zum Hl. Martin. Laternenfeiern mit Jung und Alt, z. B. in Weitra (7), Ganslessen und Martiniloben in Her-zogenburg. Und zu Ehren vom Hl. Leopold, dem NÖ­Landespatron, lud man in den Häusern Stocker au und Wilhelmsburg zu Feierlichkeiten.

GedankenaustauschMitte November besuchten Gäste

der „pro mente“­Vereinigung in Kärn­ten das PBZ Mauer zum Informati­onsaustausch samt Besichtigung. „pro mente Austria“, eine Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit, stellt Betroffenen alltagsorientierte, gemeindenahe Hilfe zur Verfügung.

Musik für ElisabethAn den Todes­ bzw. Namenstag der

Hl. Elisabeth von Thüringen, dem 19. November, wurde in Zistersdorf (8) und Scheibbs mit festlicher mu­sikalischer Unterhaltung gedacht. Die wohltätige Hl. Elisabeth ist auch Na­menspatronin des Weinviertler Heimes.

Musikalische ReisenBei einer Gedächtnistrainingsrunde

über altes Brauchtum hatte man in Laa/Thaya die Idee, doch einmal Jagdhornbläser einzuladen. Gesagt, getan! Die Ortsgruppe aus Laa un­terhielt die BewohnerInnen mit ur­sprünglicher Jagdgebrauchsmusik bis hin zur modern interpretierten Jagd­musik. Zwischen den Stücken wur­den heitere Geschichten und Sprüche vorgelesen. Und auch der örtliche Pensionisten­Chor besuchte das Haus.

Internationaler GastHoher Besuch aus Belgien in Melk.

Im Zuge seiner Studienreise besuchte Minister Antonios Antoniadis, Minister für Familie, Gesundheit und Soziales der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens seit 2014, kürzlich auch das Bundesland Niederösterreich und war u. a. im LPH Melk zu Gast, weil sein In­teresse der Seniorenbetreuung und ins­besondere der Pflegeversorgung in NÖ galt. Nach der Besichtigung des Heimes beendete ein reger Gedankenaustausch in gemütlicher Runde den Besuch.

Nikolo & KrampusJedes Jahr aufs Neue freuen sich Alt

und Jung in den Landesheimen auf den Besuch vom Hl. Nikolaus und seinem schaurigen Gefährten, dem Krampus. Bezaubernde Nikolo­Feiern mit den Kindergartenkindern und duftende Kekse versüßen schon jetzt den Advent und die Vorfreude auf Weihnachten in allen Häusern.

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Buntes aus den Regionen …

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Wir für Sie: www.noelandesheime.at

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Willkommen und wertgeschätzt. Vom ersten Tag. Ein Leben lang.