JUBILÄUMSZEITUNG - spitexburgdorf.ch · P˛egestunden (+4,7%). Die Einsatzzeiten pro Klient werden...

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20 Jahre Spitex Burgdorf-Oberburg JUBILÄUMSZEITUNG Die Jubiläumschronik Ein Rückblick auf die letz- ten 20 Jahre zeigt die Ent- wicklung der Spitex auf ver- schiedenen Ebenen. Hat die Spitex beispielsweise 1999 22‘695 Einsätze geleistet, so waren es 2016 bereits deren 77‘277. Seiten 2 und 3 Veränderungen Wie sich die Qualitäts- ansprüche der Klienten so- wie die Rahmenbedingun- gen für die Spitex generell verändert haben, das be- schreibt die Geschäſtsleite- rin Erika Wüthrich Rösch. Seite 4 Als «aktiv und engagiert» beurteilen Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich die Spitex Burgdorf-Oberburg. Wie die Zusammenarbeit heute aus- sieht und noch besser wer- den kann, erfahren Sie auf Seite 5 Einen Rollator im Internet zu kaufen, sollte man sich gut überlegen, findet Ro- land Müller, Leiter des Fachgeschäſts für Hilfsmit- tel. Er und sein Team setzen vor allem auf eines: kompe- tente Beratung. Seite 6 Rund zehn neue Angebote hat die Spitex Burgdorf- Oberburg im Laufe der letzten 20 Jahre aufgebaut. Darunter die gut etablierte Spitex Home. Neu im Ange- bot sind «Demenztouren» und die Spitex 7x24 – Be- treuung rund um die Uhr. Seite 7 Professionell aufgestellt sei die Spitex geworden, die 1998 aus dem Zusammen- schluss von verschiedenen Organisationen entstanden ist, findet der Präsident des Spitex-Vereins Markus Grimm. Seite 8

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20 JahreSpitex Burgdorf-Oberburg

JUBILÄUMSZEITUNG

Die JubiläumschronikEin Rückblick auf die letz-ten 20 Jahre zeigt die Ent-wicklung der Spitex auf ver-schiedenen Ebenen. Hat die Spitex beispielsweise 1999 22‘695 Einsätze geleistet, so waren es 2016 bereits deren 77‘277.Seiten 2 und 3

VeränderungenWie sich die Qualitäts-ansprüche der Klienten so-wie die Rahmenbedingun-gen für die Spitex generell verändert haben, das be-schreibt die Geschä�sleite-rin Erika Wüth rich Rösch.

Seite 4

Als «aktiv und engagiert» beurteilen Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich die Spitex Burg dorf-Oberburg. Wie die Zusammenarbeit heute aus-sieht und noch besser wer-den kann, erfahren Sie auf

Seite 5

Einen Rollator im Internetzu kaufen, sollte man sich gut überlegen, �ndet Ro-land Müller, Leiter des Fachgeschä�s für Hilfsmit-tel. Er und sein Team setzen vor allem auf eines: kompe-tente Beratung.

Seite 6

Rund zehn neue Angebote hat die Spitex Burgdorf-Oberburg im Laufe der letzten 20 Jahre aufgebaut. Darunter die gut etablierte Spitex Home. Neu im Ange-bot sind «Demenztouren» und die Spitex 7x24 – Be-treuung rund um die Uhr. Seite 7

Professionell aufgestellt sei die Spitex geworden, die 1998 aus dem Zusammen-schluss von verschiedenen Organisationen entstanden ist, �ndet der Präsident des Spitex-Vereins Markus Grimm.

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1997«Der Zusammenschluss»

Am 30.10.1997 stimmen mehr als 100 Vereinsmitglie-der dem Fusionsvertrag des Krankenp�egevereins, des Hausp�egevereins des Gemeinnützigen Frauenvereins sowie der Haushilfe der Frauenzentrale der Fusion zur Spitex Burgdorf zu. So hat der Krankenp�egeverein mit den genehmigten Statuten den Namen auf den 1.1.1998 geändert und heisst seither Spitex-Verein Burgdorf.

1998«Aufbruchstimmung»

«Die Fusion hat für Klienten keine Belastungen zur Folge.» Dies die Hauptaussage des Präsidenten Markus Grimm an der ersten Hauptversammlung 1998 des Spi-tex-Vereins Burgdorf. Im ersten Betriebsjahr werden Grundlagen erarbeitet wie einheitliche Arbeitsverträge, Personalreglement, Organisations- und Führungsstruk-turen, und es kann das Stockwerk am Farbweg 11 für ein neues Spitex-Zentrum erworben werden. Administrati-ve Aufgaben wie Klientenrechnungen und Löhne wer-den neu mit einer spezi�schen Spitex-So�ware elektro-nisch verarbeitet.76 Mitarbeitende haben 22‘695 Einsätze geleistet

1999«Umzug»

Mitte Februar kann gezügelt werden. Das neue Spi-tex-Zentrum am Farbweg 11 ermöglicht, dass die beiden Leiterinnen der Gemeindekrankenp�ege und Hausp�e-ge/Haushilfe Tür an Tür arbeiten. Der Spätdienst wird bis 22.00 Uhr erweitert. Am 24.4. – dem Tag der o�enenTür – besuchen mehr als 800 interessierte Personen die Räumlichkeiten der Spitex. 63 Mitarbeitende haben 25‘320 Einsätze geleistet

2000«Mit Kopf, Herz und Hand –

7 Tage in der Woche»

In diesem Jahr kann der erste Leistungsvertrag mit der Stadt Burgdorf abgeschlossen werden. Im April darf der Verein von der Disetronic-Medical Systems AG das erste Betriebsfahrzeug als Geschenk entgegennehmen: Den Spitex-Smart. Mit der Einführung der Kostenobergrenze seitens des Regierungsrates des Kantons Bern ist der Wirtscha�-lichkeit des Betriebes verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken. Die Vortragsreihe «Gesundheit im Alter» in Zusammenarbeit mit der Kommission für Altersfragen �ndet grosses Interesse.48 Mitarbeitende haben 28‘184 Einsätze geleistet

2001«Stabilität und Professionalität»

Spitex Burgdorf ist online. www.spitexburgdorf.ch. Mit neuen Strukturen wird ein erstes interdisziplinäres Team gebildet, bestehend aus Gemeindekrankenp�ege, Haus-p�ege und Haushilfe. Das elektronische Leistungserfas-sungsgerät «Barman» ist eine nützliche Entlastung in der täglichen Schreibarbeit.46 Mitarbeitende haben 24‘775 Einsätze geleistet

2002«Die Hilfsmittelstelle gehört zum

Spitex-Verein»

Mit der Integration der Hilfsmittelstelle in den Spi-tex-Verein ist ein ergänzender Dienstleistungsanbieter näher zur Spitex gerückt. Das Betriebsjahr ist geprägt durch eine massive Zunahme von Einsätzen, was einen entsprechend grossen Arbeitsanfall zur Folge hat. Die gesetzlich geforderten Klientendokumentationen wer-den neu am Einsatzort geschrieben und bleiben beim Klienten zu Hause. Mit dem «Projekt 80+» zusammen mit der Pro Senectute kann ermittelt werden, dass 80-Jährige möglichst lange in ihrer vertrauten Umge-bung leben möchten und die Gesundheit ein zentraler Faktor in ihrem Leben ist.47 Mitarbeitende haben 30‘216 Einsätze geleistet

2003«Wir pflegen Menschen»

Diese Aussage nehmen wir ernst. Für uns heisst sie, dass wir die Menschen achten, ihnen mit Respekt zu-hören und bereit sind, mit ihnen zusammen ein Stück Lebensweg zu gehen. Die uns entgegengebrachte Wert-schätzung von Klienten, Bevölkerung, Behörden und Politikern motiviert uns immer wieder, gute Leistungen zu erbringen. Start des Projektes und Entwicklung des Angebotes «Gemp» Gemeindepsychiatrie.54 Mitarbeitende haben 32‘920 Einsätze geleistet

2004«Zusammenschluss»

Das Betriebsjahr ist geprägt von den Vorarbeiten für den Zusammenschluss mit der Spitex Oberburg und der «Re-gionalisierung» Emmental-Mittelland. Hier ist das Ziel, die Zusammenarbeit der einzelnen Vereine zu fördern. Das überregionale Angebot beinhaltet Fachreferate. In einem Forum-�eater werden eindrückliche Szenen von dementen Menschen dargestellt. Die Einführung eines elektronischen Einsatzplanungs-systems ermöglicht es, die «richtige» Mitarbeitende zur «richtigen» Zeit beim «richtigen» Klienten einzuplanen.50 Mitarbeitende haben 34‘095 Einsätze geleistet

2005«Fusion mit Spitex Oberburg - Feinarbeit»

Ausbau des Zentrums; die Fachstellen Berateria und >>zapp mieten Räume, die Zusammenarbeit wird täg-lich geschätzt. Für den operativen Zusammenschluss der Spitex Burgdorf und Oberburg müssen viele Fragen und Details geklärt und geregelt werden. Ein neues tragendes und aussagekrä�iges Leitbild wird erarbeitet. Die Fusion wird im November in Oberburg mit einem Fest gefeiert.51 Mitarbeitende haben 35‘192 Einsätze geleistet

2006«Integration – gute Vorbereitung bewährt sich»

Neu nennen wir uns Spitex-Verein Burgdorf-Oberburg. Alle Mitarbeitenden werden nach der Schliessung des Stützpunktes in Oberburg in Burgdorf herzlich auf-genommen. Die Spitex Burgdorf-Oberburg rekrutiert den ersten Lernenden für Fachangestellte Gesundheit. Sie positioniert sich damit verstärkt als Ausbildungsort. Nebst Lernenden für den P�egeberuf absolvieren auch regelmässig Lernende der Hausp�egeschule ihr Prakti-kum bei uns. Mit der Gemeinde Heimiswil wird für den Dor�eil ein Leistungsvertrag ausgearbeitet. Somit ist der Weg frei, ab 2007 dort Einsätze zu machen.53 Mitarbeitende haben 45’316 Einsätze geleistet

20 Jahre Spitex Burgdorf-Oberburg

Ein Rückblick im Zeitraffer

2007«Übernahme von Heimiswil-Dorf»«Neues Bedarfsabklärungssystem»

Die Spitex Burgdorf-Oberburg startet mit einer neuen Herausforderung ins neue Jahr: 24 Klientensituationen von Heimiswil-Dorf werden von der Spitex AmBuLa an uns übergeben. Dank grosser Flexibilität und Fach-kompetenz der Mitarbeitenden wird die Integration gut bewältigt. Zur Einschätzung der P�egesituationen wird 2007 das Bedarfsabklärungssystem RAI-Home Care Schweiz (RAI-HC) eingeführt. Damit steht uns – für die Erhe-bung des Hilfe- und P�egebedarfs – ein modernes, com-putergestütztes Instrument zur Verfügung.Zum ersten Mal beginnen bei der Spitex Burgdorf-Ober-burg im August zwei Lernende die Ausbildung zur Fach-angestellten Gesundheit.53 Mitarbeitende haben 47‘647 Einsätze geleistet

JUBILÄUMS-ZEITUNG SPITEX BURGDORF-OBERBURG SEITE 2

IMPRESSUMAuflage: 12'500 Ex.Redaktion: Erika Wüthrich Rösch, Pius MüllerCartoons: Max Spring; mit freundlicher Genehmigung: Spitex Verband Kanton BernKonzept, Layout und Fotos: Rederei, Sabine Käch

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2009«Spitex übernimmt Palliative Begleitung»

Das Jahr ist geprägt durch die Übernahme der Spitex Palliative Begleitung vom >>zapp SRK Bern-Mittel-land. 17 freiwillige Begleitende leisten gegen eine Spesen-entschädigung Tages- und Nachteinsätze in der ganzen Region. Dies bringt für Klienten, Angehörige und die Mitarbeitenden eine grosse Entlastung bei Einsätzen bei schwerkranken und sterbenden Menschen. Erstmals erheben wir durch eine externe Firma die Zufrie-denheit unserer Mitarbeitenden. Wir freuen uns über die sehr positive Gesamtauswertung. Zum Ausdruck kommt eine hohe Arbeitszufriedenheit und ein sehr hohes Zuge-hörigkeitsgefühl zur Spitex Burgdorf-Oberburg. 59 Mitarbeitende haben 53‘005 Einsätze geleistet

2010«Regelmässige Information der Öffentlichkeit»

Die Zunahme der geleisteten P�egestunden ist nur ge-ring. Im Bereich Hauswirtscha� stellen wir erneut einen Rückgang der geleisteten Stunden fest. Mit der Lancierung unseres Informationsblattes wollen wir kün�ig ein- bis zweimal pro Jahr gezielt über Verän-derungen und Entwicklungen in der ö�entlichen Spitex informieren.Ein weiterer Meilenstein ist der Umbau des Fachge-schä�s für Hilfsmittel. Die Verkaufslokalitäten an der Lyssachstrasse in Burgdorf präsentieren sich nun mo-dern und kundenfreundlich.56 Mitarbeitende haben 53‘591 Einsätze geleistet

2011«Das Prozessmanagement steht»

Betriebsintern ist das Prozessmanagement soweit ent-wickelt, dass alle zentralen Kern-, Steuerungs- und Sup-portprozesse de�niert und geordnet vorliegen.Im Weiteren präzisiert die Leitung neue Arbeitszeiten-modelle. Nebst den Wünschen der Mitarbeitenden �ies-sen auch diejenigen der Klienten in die neue Arbeitszeit-regelung ein.2011 ist das erste Jahr mit einem Leistungsvertrag, der direkt mit der Gesundheits- und Fürsorge direktion des Kantons Bern (GEF) abgeschlossen wurde und nicht wie bis anhin mit der Stadt Burgdorf. 56 Mitarbeitende haben 53‘614 Einsätze geleistet

2012«Gründung der SpitexSpezial GmbH»

Zentrales �ema ist die Gründung der SpitexSpezial GmbH für unsere Pro�t-Bereiche «Spitex Home» und «Fachgeschä� für Hilfsmittel». Dies in weiser Voraus-sicht auf die ab 2014 geltenden kantonalen Sparmass-nahmen für hauswirtscha�liche und sozial betreuerische Leistungen. «Spitex Home – Raum p�ege und mehr» bie-tet Ergänzungen zu den vertrauten hauswirtscha�lichen Spitex-Leistungen, umfasst jedoch auch Arbeiten rund ums Haus.Das Jahr ist zudem geprägt durch die Umsetzung des neu-en Administrativvertrags des Spitex Verbands Schweiz, aufgrund dessen wir die P�egeleistungen neu direkt den Krankenversicherern in Rechnung stellen können. Die Klienten erhalten noch eine Kopie der Rechnung sowie eine Rechnung für nicht kassenp�ichtige Leistungen.53 Mitarbeitende haben 58‘895 Einsätze geleistet

20 Jahre Spitex Burgdorf-Oberburg

Ein Rückblick im Zeitraffer

2013«Bezugspflegesystem reaktiviert»

Auf Anfang Jahr haben wir das Bezugsp�egesystem neu lanciert. Das heisst: jeder Klientin, jedem Klienten ist eine Kontaktperson zugeteilt. Diese kümmert sich um die regelmässige Bedarfsabklärung und die Anpassun-gen der P�egemassnahmen im jeweiligen P�egedossier.Neu berät eine ausgebildete Inkontinenzverantwortliche sowohl Klienten als auch die Teamkolleginnen.Eine spezialisierte P�egefachfrau beginnt mit der Um-setzung des Konzepts «P�egende Angehörige». Ihr Auf-gabenbereich umfasst die Beratung von Klienten und Angehörigen sowie den Au�au von Angeboten.Ein Gemeinscha�sstand von Spitex Burgdorf-Oberburg, Spitex Home und dem Fachgeschä� für Hilfsmittel an der Burgdorfer Gewerbeausstellung BUGA �ndet grosse Beachtung. 51 Mitarbeitende haben 56‘900 Einsätze geleistet

2014«Stark steigende Nachfrage»

Innerhalb von 10 Jahren ist die Zahl der Hausbesuche von rund 34‘000 auf 63‘900 gestiegen. Die Zahl der ge-leisteten Einsatzstunden stieg von rund 22‘800 auf knapp 40‘000. Das Erstabklärungsteam sowie das Psychiatrieteam wer-den personell verstärkt. Die psychiatrischen Dienstleis-tungen werden neu unter dem Titel SIPP, Spitex-Integ-rierte Psychiatrie-P�ege, angeboten.Nach dem Motto «Aus Fehlern lernen» führen wir ein Fehlermanagement. «Aus Fehlern lernen» heisst, Risiken frühzeitig zu erkennen, um Fehler zu eliminieren.57 Mitarbeitende haben 63‘224 Einsätze geleistet

2015«Wertschätzung der Mitarbeitenden»

Mit wertschätzender Haltung einander begegnen, Positi-ves und Schwieriges einander mitteilen: dies fördert die Teamkultur. «Heldinnen … sind wir keine – aber immer Grossherzträger». Mit diesem Slogan bedankt sich das Leitungsteam bei den Mitarbeitenden mit verschiedenen Projekten: «Tandem – ein Teamentwicklungsprojekt», eine ABC-Fibel als Argumentarium und teamfördernde Veranstaltungen werden von den Mitarbeitenden sehr geschätzt.Nach mehrjährigem Unterbruch bilden wir wieder P�egefachkrä�e der Höheren Fachschule (HF) aus. Die Nachfrage nach Leistungen der Spitex-Integrierten Psy-chiatrie-P�ege (SIPP) ist erneut markant gestiegen.65 Mitarbeitende haben 71‘401 Einsätze geleistet

2016«Spezielle Einsätze für demente Klienten»

«Büro-Umbau und -Erweiterung»

Eine Projektgruppe erstellt das Demenzkonzept. Ab Mit-te Jahr leistet das Demenz-Touren-Team spezielle Ein-sätze bei Klienten, die an Demenz leiden. Das Projekt «Elektronische P�egedokumentation» wird lanciert, verbunden mit der Einführung von P�egediag-nosen. Eine Arbeitsgruppe entwickelt ein spirituelles Leitbild, das im Betrieb implementiert wird. Im Herbst werden zusätzliche Räumlichkeiten im an-grenzenden Farbweg 9 bezogen. Die Mitarbeiterbe-fragung zeigt erneut eine hohe Zufriedenheit der Mit-arbeitenden. Spitex Home bietet neu Entlastung von Angehörigen an – auch über Nacht oder an Wochenen-den. Zudem werden die Grundlagen erarbeitet für das neue Angebot Spitex 7x24 – Betreuung rund um die Uhr.76 Mitarbeitende haben 77‘277 Einsätze geleistet

2008«Wundkonzept erhöht Pflegequalität»

Die Spitex Burgdorf-Oberburg leistet gegenüber dem Vorjahr erneut mehr Hausbesuche (+5,5%) und mehr P�egestunden (+4,7%). Die Einsatzzeiten pro Klient werden in den letzten Jahren immer kürzer, die Situati-onen verändern sich immer rascher und Spitalaustritte erfolgen immer früher.Im September wird mit unserer zerti�zierten Wund-expertin das umfassende Wundkonzept beim Personal eingeführt. Wir können bereits nach kurzer Zeit von ei-nem Erfolg sprechen – die Mitarbeitenden fühlen sich sicherer in der Wundversorgung, und die Zusammenar-beit mit den Ärzten läu� gut.56 Mitarbeitende haben 49‘864 Einsätze geleistet

SEITE 3 JUBILÄUMS-ZEITUNG SPITEX BURGDORF-OBERBURG

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Was ist gute Spitex? Haben sich die Ansprüche aller Be-teiligten geändert?Sie sind sicher auch schon in irgendeiner Form mit Spi-tex in Kontakt gekommen. Bereits vor rund 100 Jahren haben Stadtschwestern, Hausp�egerinnen und Diako-nissen vielen Menschen ermöglicht, mit warmem Essen, gut gewaschen und in geheizter Stube einen angenehmen Lebensabend zu verbringen. All dies und noch viel mehr wurde schon in diesen Zeiten mit viel Herzblut geleistet (so wird es in Protokollen des Krankenp�egevereins zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschrieben). Herzblut ver-giessen wir auch heute noch viel. Doch sonst hat sich das Meiste grundlegend geändert.

An den Grundbedürfnissen, genug zu essen zu haben, sich regelmässig waschen zu können und auch im Win-ter zu Hause nicht zu frieren, hat sich nichts geändert. Doch sonst hat sich die Gesellscha� radikal verändert: Wir haben mehr Wohnraum zur Verfügung, wir können Mahlzeiten nach Hause liefern lassen, wir sind mit Han-dy, Fernsehapparat und iPad mit der ganzen Welt ver-netzt und können uns u.a. im Gesundheitsbereich sehr viel Wissen in die Stube holen.

Spitex 2017: Volle Fahrt voraus

«Nichts in der Welt ist stärker als eine Idee,

für die die Zeit gekommen ist.» (Victor Hugo)

Wir dürfen heute von einer Lebensqualität sprechen, die uns allen viel Angenehmes, Freudiges und in vielen Bereichen grosse Unabhängigkeit bringt. Ein Erfolg, an dem auch die Spitex beteiligt ist.

Die Idee der Spitex ist nicht neu – doch die Rahmen-bedingungen, Ansprüche, technischen und medizini-schen Möglichkeiten haben sich rasant verändert, und die Qualität der Spitex wird heute nach vielen Kriterien und Zahlen beurteilt. Auch das ist richtig so. Die Spitex ist inzwischen eine wichtige Säule der Gesundheitsver-sorgung und erbringt ihre Dienstleistungen auf der Basis verschiedener Leistungsverträge. Deshalb ist auch die

Mit�nanzierung durch ö�entliche Gelder gerechtfertigt. Dazu gehört, dass der Nutzen und die Qualität überprü� werden und wir die Gelder verantwortungsbewusst ein-setzen.

Die Ansprüche der Gesellscha� an die Spitex werden immer grösser. Wir alle von der Spitex nehmen diese Ansprüche ernst, verändern uns laufend und entwickeln sehr gezielt neue gewünschte und sinnvolle Dienst-leistungen. Unser Ziel ist es, dank interprofessionel-ler Zusammenarbeit, dank wachsamer und achtsamer Entwicklung einzelner Fachbereiche die Idee Spitex zu festigen und gut in die Zukun� zu führen.

Mit Freude schauen wir auf 20 Spitex-Jahre zurück, auf die vielen unvergesslichen Begegnungen mit Ihnen als Klient, als Angehörige, Politiker oder Sympathisant. Vie-len Dank für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit.

Erika Wüthrich RöschGeschä�sleiterin Spitex Burgdorf-Oberburg

SEITE 4JUBILÄUMS-ZEITUNG SPITEX BURGDORF-OBERBURG

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als Langzeitinstitution, sondern viel eher als Zwischen-lösung für p�egebedür�ige Menschen, und das dür�e auch bei der Spitex so sein.

Bruno Keel: Das sehe ich auch so. Die meisten Austritts-meldungen, die wir vom RSE durchführen, betre�en ei-nen befristeten Übertritt ins Heim. Damit wird die Pha-se überbrückt, in der der Patient noch nicht zu Hause leben kann, jedoch keine Spitalp�ege mehr benötigt.

Wie beurteilen Sie, Bruno Keel, die Zusammenarbeit Spital

und Spitex Burgdorf-Oberburg?

Bruno Keel: Ich spreche aus Sicht des Spital-Sozialdiens-tes. Für uns ist die Spitex eine wichtige Informationsquel-le über die soziale Situation eines Patienten. Da schätzen wir die Bereitscha� der Spitex Burgdorf-Oberburg, für Rundtischgespräche mit allen Beteiligten ins Spital zu kommen, um zu klären, ob eine Rückkehr nach Hause noch realistisch ist. Und da schätze ich besonders, dass die Spitex ihre Teilnahme auch kurzfristig organisieren kann.

Ohne ärztlichen Auftrag kann die Spitex keine Einsätze

leisten. Wie beurteilen Sie, Sonja Eberhard, als Ärztin die

Zusammenarbeit mit der Spitex?

Sonja Eberhard: Ich erlebe die Spitex als sehr hilfreich und schnell. Spitex-Einsätze können manchmal kurz-fristig angefordert werden, zum Beispiel am Morgen für den Nachmittag oder am Freitag für Einsätze übers Wo-chenende. Diese Flexibilität in der Planung �nde ich eine Wahnsinnsleistung. Da steckt viel Arbeit dahinter.

Bruno Keel: Das mit den kurzfristigen Einsätzen, das hat sich von Spitex-Seite in den letzten Jahren wirklich ver-bessert.

Beim Informationsaustausch zwischen Ärzten und Kranken-

kassen entsteht ein Papierkrieg. Hat dieser zugenommen?

Sonja Eberhard: Der Papierkram hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Es reicht nicht mehr, einer P�ege-fachperson mündlich eine Verordnung weiterzugeben; jede Reduktion eines Medikaments muss der Spitex schri�lich gemeldet werden, was manchmal sehr zer-mürbend ist. Wir müssen auch alle Bedarfsabklärungs-formulare der Spitex unterschreiben, doch das funktio-niert eigentlich relativ gut.

Was wünschen Sie sich von der Spitex?

Lucia Schenk: Ich könnte mir eine noch engere Zusam-menarbeit vorstellen, der Übergabepfad könnte noch reibungsloser laufen, gerade mit unserer Aufnahmeab-teilung. Da könnte die Zusammenarbeit mit der Spitex Modellcharakter bekommen. Mit der Online-Patien-tenanmeldung OPAN ist ja bereits ein erster Schritt in diese Richtung gemacht.

Bruno Keel: Ich wünsche mir, dass die Spitex Burg dorf-Oberburg weiterhin so engagiert ist und den weiten Blickwinkel behält. So �nde ich es toll, dass die Spitex Burgdorf-Oberburg jährlich ein erweitertes Sozialforum organisiert und leitet. Ich schätze diesen Austausch zwi-schen P�ege und Sozialarbeit.

Sonja Eberhard: Bleibt am Ball! Für uns ist die 24-Stun-den-Abdeckung ein �ema. Da könnte man bei der aktu-ellen demogra�schen Entwicklung die Leute noch länger zu Hause leben lassen, insbesondere auch, wenn De-menz im Spiel ist. Aber da ist die Spitex Burgdorf-Ober-burg ja daran, ein entsprechendes Angebot aufzubauen. Ein weiterer Wunsch, den ich immer wieder höre, ist der nach mehr Kontinuität beim Personal. Die meisten Klienten wünschen sich immer dieselbe Spitex-Mitar-beiterin zur stets gleichen Zeit. Es ist aber klar, dass sich dieses Problem nicht so einfach lösen lässt.

Wo sehen Sie die Spitex Burgdorf-Oberburg in 20 Jahren?

Bruno Keel: Das Leistungsangebot wird noch grösser sein. Und da sich die Spitex sehr viel mit dem sozialen Umfeld auseinandersetzt, werden kün�ig auch Sozial-arbeiterinnen und Sozialarbeiter bei der Spitex arbeiten.

Sonja Eberhard: Das sehe ich auch so. Und auf Mitar-beiterseite wird die Einstufung der Kompetenzen noch mehr verfeinert sein. Das heisst, es wird noch mehr auf-geteilt, welche Mitarbeitende welche P�egeleistungen erbringen kann.

Lucia Schenk: Ich könnte mir vorstellen, dass bei An-nahme der Volksinitiative, die zum Ziel hat, dass P�ege-fachpersonen direkt mit den Krankenkassen abrechnen können, die Hausärzte eine grosse Entlastung erfahren würden. Dadurch würden administrative Prozesse be-schleunigt.

Das Gespräch führte Pius Müller, Fachverantwortlicher Spitex Burgdorf-Oberburg

«Die Spitex Burgdorf-Oberburg ist vernetzt und engagiert»

Das Jubiläum der Spitex Burgdorf-Oberburg bietet eine gute Gelegenheit, mit den Partnerinstitutionen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukun� zu diskutie-ren. Am Rundtischgespräch teilgenommen haben: Son-ja Eberhard, Hausärztin, Vorstandsmitglied des Spi-tex-Vereins Burgdorf-Oberburg und Gesellscha�erin der SpitexSpezial GmbH; Lucia Schenk, P�egedienst-leiterin Zentrum Schlossmatt Burgdorf; Bruno Keel, stv. Leiter Sozialdienst am Regionalspital Emmental (RSE) in Burgdorf.

Woran denken Sie, wenn Sie das Wort Spitex hören?

Sonja Eberhard: Spitex – sie hil� mir, dass ich zu Hause bleiben kann.

Lucia Schenk: Da denke ich sofort an die Zeit, als ich sel-ber in der Spitex gearbeitet habe, hier in Burgdorf wäh-rend meiner P�egeausbildung.

Wie nehmen Sie die Spitex Burgdorf-Oberburg wahr?

Lucia Schenk: Als sehr aktive, breit vernetzte und auf je-der Ebene engagierte Institution. Die Spitex ist – speziell in Burgdorf – der wichtigste Pfeiler im Gesundheitswe-sen, der es Menschen ermöglicht, so lange wie möglich zu Hause zu leben, auch wenn sie P�ege benötigen.

Sonja Eberhard: Für mich sind die Spitex-Mitarbeitenden die «hilfreichen Engel» in der Betreuung der ambulanten Patienten. Die Spitex bietet ein niederschwelliges Ange-bot, das sehr schnell aktiviert werden kann. Die Spitex Burgdorf-Oberburg ist sehr aktiv und verfügt auch über sehr viel Spezialwissen, auf das wir Hausärzte zurück-greifen können, wenn es «brennt»; ich denke da auch an den Wundexperten oder die Psychiatrie-P�ege.

Bruno Keel: Wir vom Sozialdienst des RSE nehmen die Spitex Burgdorf-Oberburg als Leaderin unter den Spi-tex-Organisationen der Spitalregion Emmental wahr, die sehr innovativ ist. Sie hat eine sehr breite Palette an Angeboten.

Ist die Spitex zu einer Konkurrenz für Alterspflegeheime

geworden?

Lucia Schenk: Da sind wir vom Zentrum Schlossmatt die falsche Institution, wenn es um Konkurrenz geht. Wir emp�nden die Spitex nicht als Bedrohung, sondern als Ergänzung. Wir sehen unsere Aufgabe heute weniger

SEITE 5 JUBILÄUMS-ZEITUNG SPITEX BURGDORF-OBERBURG

Lucia Schenk, Sonja Eberhard und Bruno Keel bei der Spitex Burgdorf-Oberburg.

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Wer einen Rollator im Internet

kauft, erlebt so manche Überraschung

SEITE 6JUBILÄUMS-ZEITUNG SPITEX BURGDORF-OBERBURG

Als erstes gratuliert Roland Müller der Spitex Burg dorf-Oberburg zum Jubiläum. «20 Jahre sind ja eine beachtli-che Zeit, doch ist das Fachgeschä� für Hilfsmittel sogar noch älter», meint er lächelnd, «uns gibt es schon seit 1993.» Beim kurzen Rückblick erzählt Müller, wie die damalige «Hilfsmittelstelle» (HMS) von einem Träger-verein gegründet wurde und zuerst im Altersp�ege-heim untergebracht war. 2002 kam dann der Übertritt zum Spitex-Verein und damit auch der Umzug an die Lyssachstrasse 7. «In den Anfängen der HMS stand das Vermieten von Rollstühlen und P�egebetten im Vorder-grund. Das war auch die Zeit, wo die Finanzierung von Hilfsmitteln ganz durch die ö�entliche Hand abgedeckt wurde. So kam die IV für die Mieten für P�egebetten und die AHV für jene der Rollstühle auf. «Heute steht der Verkauf von Hilfsmitteln an erster Stelle; wobei die AHV zum Beispiel einen Rollstuhl noch anteilsmässig mit�nanziert», so Müller.

UMBAU – AUF VERSCHIEDENEN EBENEN«Das ist aber nicht die einzige grössere Änderung, die wir gemeistert haben», sagt Müller. «2010 haben wir un-ser Lokal an der Lyssachstrasse komplett um- und aus-gebaut. Seitdem ist unser Geschä� nicht nur attraktiv, grosszügig und modern eingerichtet, sondern es ist auch durchgehend rollstuhlgängig – und entspricht den An-forderungen der Qualitätssicherung.»

Ein Gespräch mit Roland Müller, Leiter des Fachgeschä�s

für Hilfsmittel

VON DER «AUSGABESTELLE» ZUM FACHGESCHÄFTMit dem Umbau kam auch die Umbenennung von Hilfs-mittelstelle zu Fachgeschä� für Hilfsmittel. «Unser Ange-bot, aber auch die Marktsituation haben sich völlig verän-dert. Von der Vermittlungsstelle für Rollstühle und Betten haben wir uns zum Verkaufs- und Reparaturgeschä� für alle Hilfsmittel entwickelt.» In der neuen Situation zählt, davon ist Müller überzeugt, vor allem eines: Beratung. «Alle unsere Mitarbeitenden haben einen fachlichen Back ground und werden regelmässig geschult. Wir sind nicht einfach Verkäufer, die möglichst rasch ein Produkt an den Kunden bringen wollen», so Müller. Eine Bera-tung zum Beispiel beim Kauf eines Rollators sei zwar zeitaufwändig, lohne sich aber in jedem Fall. Abgeklärt werden zig Punkte wie: Wird der Rollator draussen oder drinnen eingesetzt? Muss man damit in den Zug, in den Bus einsteigen können? Wird damit eingekau� oder dient er nur als Gehhilfe? Wohnt der Besitzer in einer Stadtwohnung oder soll damit täglich ein Weg auf dem Bauernhof zurückgelegt werden? «Erst nach Beantwor-tung dieser Fragen ist es möglich, dem Kunden die rich-tige Kaufempfehlung abzugeben», ist Müller überzeugt.

Grosse Sorgen bereite ihm der neuerliche Wildwuchs an Angeboten für Hilfsmittel. Darunter insbesondere die Billigprodukte aus dem Internet. «Immer wieder kom-men Kunden zu uns, die zum Beispiel einen Rollator im Internet gekau� haben und damit nicht zufrieden sind. Zwar sind sie dort unschlagbar günstig, aber billig ist auch die Ausführung. Schlechte Räder, schlechte Brem-sen, usw. und eben: nicht einmal eine minimale Bera-tung. Am Schluss ist der Ärger oft grösser als die Freude am gesparten Geld, ganz zu schweigen von den Sicher-heitsmängeln», so Müller.

ZUSAMMENARBEIT MIT DER SPITEX IST WICHTIGDank des medizinischen Fortschritts wisse man heute viel mehr über «Alters-Krankheiten». Dementsprechend seien auch neuartige Hilfsmittel entwickelt worden. O� wüssten Betro�ene aber gar nicht, was es alles gibt und wie es anzuwenden sei. Hier komme die Spitex ins Spiel: «Die Spitexmitarbeitenden kennen unser Angebot und sie wissen, bei welchem Leiden welches Hilfsmittel Lin-derung bringt. Dementsprechend wichtig ist die Zusam-menarbeit mit der Spitex, die allen einen grossen Nutzen bringt und die wir intensiv p�egen. Und daran wird sich ho�entlich auch in den nächsten 20 Jahren nichts än-dern», meint Müller.

Das Gespräch führte Sabine Käch

Mit Optimismus und Tatkraft in die Zukunft ...

... ist die Devise des Leitungsteams der Spitex Burgdorf-Oberburg. Im Bild (von links): Barbara Gerber, stv. Leiterin Spitex Home; Roland Müller, Leiter Fachgeschä� für Hilfsmittel; Erika Wüthrich Rösch, Geschä�sleiterin Spitex Burgdorf-Oberburg; Markus Grimm, Präsident Verein Spitex Burgdorf-Oberburg; Diana Bertschi, Leiterin Palliative Begleitung und P�egende Angehörige; Pius Müller, Fachverantwortlicher Spitex Burgdorf-Oberburg; Andrea Rindlisbacher, Einsatzleiterin und Leiterin Team Süd; Anna Stettler, Leiterin Spitex Home; Eveline Portmann, Einsatzleiterin und Leiterin Team Nord.

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P�ege- und Betreuungseinsätze bei Menschen, die an Demenz leiden, sind sehr herausfordernd und verlan-gen von den Spitex-Mitarbeitenden besondere Auf-merksamkeit. Die Spitex Burgdorf-Oberburg nimmt diese Herausforderung an – mit einem professionellen Dienstleistungsangebot, das den speziellen Bedürfnis-sen der Betro�enen und deren Umfeld Rechnung trägt. Im Vordergrund steht dabei die Qualität der ungeteilten Aufmerksamkeit und der Wahrnehmung des einzelnen Menschen in seiner momentanen und individuellen Si-tuation. Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen mit eingeschränkter Hirnleistung mit angepasster Kommu-nikation und adäquatem Verhalten zu verbessern.

Die Spitex Burgdorf-Oberburg hat eine interprofessio-nelle Demenz-Fachgruppe ins Leben gerufen, deren Mitglieder in speziellen Schulungen mit der anspruchs-vollen Aufgabe der P�ege von dementen Menschen ver-traut gemacht wurden. Diese leisten einerseits Spezial-einsätze im Rahmen von Demenztouren, stehen aber auch den anderen Mitarbeitenden mit Rat und Tat zur Seite. Im Jubiläumsjahr werden zudem alle Mitarbeiten-den von einer externen Fachperson im Umgang mit De-menzpatienten umfassend geschult.

SPEZIELLE DEMENZTOURENDrei Leitgedanken prägen unser neues Dienstleistungs-angebot: Kreativität, Flexibilität und Kontinuität. Bei

im Zentrum steht und nicht die geplanten P�egehand-lungen. Gerade die Kontinuität ermöglicht es den be-tre�enden Mitarbeitenden, ein Vertrauensverhältnis zu den dementen Klienten aufzubauen. Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass gerade dieses Vertrauensverhältnis zwischen den Patienten und den Spitex-Mitarbeitenden dazu führt, dass sich an Demenz leidende Menschen we-niger herausfordernd verhalten und eher bereit sind, bei P�egehandlungen wie z.B. beim Duschen mitzumachen.

DIE WICHTIGE ROLLE DER ANGEHÖRIGENAngehörige dementer Menschen sind o� herausgefor-dert durch die Situation und das Verhalten der Betro�e-nen. Es fällt ihnen schwer, die sie belastenden Symptome ihrer dementen Angehörigen als Zeichen der Demenz zu erkennen und nicht als sie kränkendes Verhalten zu er-leben. Hier ist es die Aufgaben unserer Mitarbeitenden, die Angehörigen zu informieren, Symptome der De-menz als solche zu erkennen. Das hil� den Angehörigen, ihre dementen Eltern, Partner oder Verwandten besser zu verstehen. Die Spitex Burgdorf-Oberburg bietet zu-dem ein spezi�sches Entlastungsangebot für p�egende Angehörige an und gibt ihnen Entlastungsgutscheine ab. Sie berechtigen zum Bezug einer mehrstündigen bis halbtägigen Entlastung.

DemenzWir begegnen der Herausforderung

«Wenn wir unseren Blick auf die Dinge verändern,

dann verändern sich auch die Dinge, auf die wir blicken.»

(Wayne Dyer)

Spitex Home bietet seit 2012 Raump�e-ge und mehr in der Region Emmental an – mit grossem Erfolg. Die Zahl der Kundinnen und Kunden sowie der Mit-arbeitenden steigt kontinuierlich. Auch wurde das Angebot laufend erweitert, zum Beispiel durch Halbtages-, Tages-, Nacht- und Wochenendeinsätze. Spitex Home hat sich mit Alltagsdienst-leistungen wie Wochenkehr, Klei-derp�ege, Umgebungsarbeiten und Kundenbegleitung zum Arzt oder auf Spaziergängen als Dienstleistungser-bringer erfolgreich etabliert. Spitex Home richtet sich nicht nur an Klien-tinnen und Klienten der Spitex Burg-dorf-Oberburg, sondern an alle Privat-personen in der Region. Wenn nötig, können selbstverständlich auch gleich-zeitig P�ege- und Betreuungseinsätze der Spitex-Organisation in Anspruch genommen werden. Dies ganz nach dem Motto: Spitex – Alles aus einer Hand. Der grosse Vorteil von Spitex Home: Die Kunden werden stets von der gleichen Mitarbeiterin betreut.Gerne beraten wir Sie individuell und suchen gemeinsam nach der optimalen Lösung.

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Patienten mit kognitiven Einschränkungen muss indi-viduell auf deren Bedürfnisse eingegangen werden. Von den Mitarbeitenden verlangt dies O�enheit für anderes und Neues bezüglich p�egerischer Unterstützung, sei es bei der Körperp�ege, bei der Nahrungsaufnahme oder bei den Einsatzzeiten. Diese Einsätze erfordern Geduld, Einfühlungsvermögen und kommunikative Fähigkeiten, um auf das Hier und Jetzt des Gegenübers einzugehen. Um Betro�ene und deren Umfeld gut zu kennen, erfor-dert der Personaleinsatz eine hohe Kontinuität. Nur so kann eine stabile P�egestruktur aufgebaut werden.

Das ist denn auch das Ziel unseres neuen Demenztou-ren-Angebots. Dabei leisten Mitglieder der Demenz-fachgruppe regelmässige Nachmittagseinsätze, bei denen das Wohlbe�nden der demenzkranken Person

JUBILÄUMS-ZEITUNG SPITEX BURGDORF-OBERBURG

Spitex HomeEine Erfolgsgeschichte

Spitex 7x24Ein neues Angebot

Kümmern Sie sich rund um die Uhr um Ihre Eltern oder Ihren Partner und wünschen Sie sich Entlastung? Dann könnte das neue Entlastungs-angebot Spitex 7x24 für Sie geeignet sein. Mit Spitex 7x24 bietet die Spitex Burgdorf-Oberburg seit Anfang 2017 eine Dienstleistung, die sich vom Wild-wuchs der Angebote in der Langzeitbe-treuung zu Hause abheben soll – dank einer sorgfältigen Personalrekrutierung im In- und Ausland, arbeitsrechtlich gut abgesicherten Anstellungsbedin-gungen und einem regelmässigen In-formationsaustausch zwischen Kundin/Angehörigen, Betreuungsperson und Vermittlungsstelle. Spitex 7x24 bietet Alltagshilfe und Betreuung rund um die Uhr und gleichzeitig P�ege nach Bedarf mit dem Spitex-Basisangebot. Mit die-sem Angebot möchten wir den betrof-fenen Klienten Sicherheit geben und die Angehörigen entlasten. Gleichzeitig ermöglichen wir Menschen mit Betreu-ungsbedarf länger zu Hause bleiben zu können. Getreu dem Motto «Alles aus einer Hand» leistet Spitex 7x24 zusam-men mit der ö�entlichen Spitex eine umfassende P�ege und Betreuung.

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Palliative Begleitung

Im Oktober 1997, an einer denkwürdigen Fusionsver-sammlung im vollen Saal des Hotels Stadthaus in Burg-dorf, wurde der bisherige Krankenp� egeverein Burg-dorf mit dem neuen Namen «Spitex-Verein Burgdorf» versehen und mit dem Hausp� egeverein des Gemein-nützigen Frauenvereins sowie der Frauenzentrale fusio-niert. Die Wogen gingen an dieser Versammlung hoch und der Zusammenschluss im spitalexternen P� ege- und Betreuungsbereich – vom Kanton Bern gefordert – wurde nicht überall mit Wohlwollen aufgenommen.Heute, nach 20 Jahren, kann ich mit Stolz feststellen, dass aus dem damaligen Zusammenschluss eine pro-fessionell aufgestellte Organisation gewachsen ist, die innovativ denkt und handelt, qualitativ hochstehen-de Leistungen für unsere Bürgerinnen und Bürger er-bringt, ganz klare ethische Grundsätze verfolgt und ein zuverlässiger und fortschrittlicher Arbeitgeber für rund 100 Mitarbeitende ist.

DIE SPITEX IM WANDELDas gesundheitspolitische Umfeld hat sich in den letz-ten 20 Jahren stark verändert. Auch der Spitexbereich ist von Sparmassnahmen nicht verschont geblieben. Die Konkurrenz der privaten Anbieter hat sich verschär� , und der Marktanteil dieser Anbieter steigt.

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Die Spitex ist fi tund gut aufgestellt für die Zukunft

Die ganze Finanzierung wurde neu geregelt und liegt heute nicht mehr bei den jeweiligen Gemeinden, son-dern beim Kanton, vertreten durch die Gesundheits- und Fürsorgedirektion. Im Gegensatz zu den Anfangszeiten des Vereins wird heute nicht mehr eine De� zitdeckung garantiert, sondern die Leistungen werden mit vorgege-benen Tarifen entschädigt. Unser Verein ist mit seiner Tochtergesellscha� Spitex-Spezial GmbH mit den Bereichen Spitex Home und dem Fachgeschä� für Hilfsmittel heute in jeder Beziehung gut aufgestellt für die Herausforderungen der nächsten 20 Jahre. Wir haben ein tolles Team von motivierten Mit-arbeitenden, die während über 15 Stunden pro Tag, an 365 Tagen im Jahr, einfühlsam und kompetent für unse-re Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Region da sind. Der Spitex-Verein wird auch in Zukun� seine Innovations- kra� beibehalten und stets nach Möglichkeiten suchen, die spitalexterne Betreuung mit neuen Angeboten zu er-gänzen und dabei dem Wandel in unserer Gesellscha� Rechnung zu tragen.Ich freue mich, auch nach 20 Jahren weiterhin an dieser Erfolgsgeschichte aktiv mitzuwirken.

Markus GrimmPräsident Spitex-Verein

FACHGESCHÄFT FÜR HILFSMITTEL

Lyssachstrasse 73400 Burgdorf

Telefon 034 422 22 [email protected]

www.hilfsmittel-burgdorf.ch

SPITEX 7X24BETREUUNG RUND UM DIE UHR

Farbweg 113400 Burgdorf

Telefon 077 428 61 [email protected]

SPITEX HOMEFarbweg 11

3400 BurgdorfTelefon 079 328 29 29

Mo-Fr 8.30 – 11.30spitexhome@

spitexburgdorf.chwww.spitexhome.ch

SPITEX PALLIATIVE BEGLEITUNGFarbweg 11

3400 BurgdorfTelefon 034 420 29 20palliativebegleitung@

spitexburgdorf.chwww.spitexburgdorf.ch

SPITEX-ZENTRUM BURGDORF-OBERBURG

Farbweg 113400 Burgdorf

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JUBILÄUMS-ZEITUNG SPITEX BURGDORF-OBERBURG

Von 1998 bis 2016 haben Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitex Burgdorf-Oberburg insgesamt 425‘256 Pfl ege stun-den und 154‘482 Stunden haus wirtschaftliche und sozial-betreuerische Arbeit geleistet.Geschäftsleitung und Vorstand bedanken sich dafür ganz herzlich bei allen jetzigen und ehemaligen Mitarbeitenden.

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