Julia Nikolaus Lisa Pieter OC9-Seminar 02.12 · Disaccharide (Lactose, Maltose, Sucrose,…)...
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Inhalt1) Einführung2) Auslöser für chem. Reaktion
TemperaturOxidationLichtEnzymeHydrolyse/pH-Wert
3) Analytische Methoden4) Stabilität der Vorstufe5) Zusammenfassung6) Ausblick7) Literatur
EinführungDefinition Proparfüme:nichtflüchtige, geruchslose Duftstoffvorstufen, die aktive, flüchtige Verbindungen unter Spaltung einer kovalentenBindung freisetzen
Verlängerung des GeruchseffektsAlternative zur klassischen VerkapselungstechnikErhöhung der Stabilität labiler Verbindungen
EinführungParfüme: komplizierte Mischungen aus Duftstoffen wie Alkohole,Aldehyde, Ketone, Ester, Lactone, Ether oder Nitrile
Einführungdrei Gruppen von Duftstoffen:
1. Kopfnoten:die flüchtigsten Verbindungen; frische, blumige, grüne Note (Bsp.: Phenylacetaldehyd)
2. Herznoten:weniger flüchtig; aromatisch, pflanzlich, würziger Charakter (Bsp.: Eugenol)
3. Basisnoten:hohes Molekulargewicht; holzige, moschusartige Duftstoffe (Bsp.: 12-Dodecanolid)
TemperaturÜblichste Methode zur Überwindung der Aktivierungsbarriere von bindungsspaltenden Reaktionen
Beispiele aus dem Alltag:brennende Kerzen, Tabakprodukte, Kochen
TemperaturBeispiel 2:thermische Freisetzung von Vanillin ausKohlenhydratkonjugatenFeuchtigkeitseinflussTemperatur > 70°C
OxidationSchlagartige Freisetzung der aktiven Verbindung durch Oxidationsmittel
Kontrolle der Reaktivität erschwert durch LuftsauerstoffKontinuierliche Zersetzung sauerstoff-empfindlicher Proparfüme wahrscheinlicher
OxidationBeispiel:oxidative Freisetzung von Benzaldehyd aus β-Aminoalkoholen
Zerreiben mit Na2SO4 oder MgO (anorgan. Matrix)sowie NaIO4 oder NaBiO3 (Oxidationsauslöser)Luftfeuchtigkeit
LichtSpaltung kovalenter Bindungen durch UV-Licht
2 Arten: PhotofragmentierungPhotoisomerisierung
Toleranz polarer Umgebung (Wasser) und Sauerstoff
Anwendung in Reinigungs- und Pflegeprodukten
PhotofragmentierungBeispiel 1:Norrish-II-Photofragmentierung von Carbonylderivaten
Wichtigste Gruppen von Vorstufen:
Alkylphenylketone Phenacylether Phenacylacetale
PhotofragmentierungBeispiel 2:Norrish-II-Photooxidation von α-Ketoestern
(Cycloalkyl)oxoacetat Oxo(phenyl)acetat
PhotoisomerisierungBeispiel 2:mehrstufige Duftstofffreisetzung durch hydrolytischeCarbonatesterspaltung
Enzyme und Mikroorganismenkontrollierte Freisetzung von Duftstoffen durchenzymatische Spaltung
3 wichtige Enzymklassen:1.Glycosidasen2.β-Lyasen und Aminoacylasen3.Hydrolasen
GlycosidasenFreisetzung von glykosidisch gebundenen flüchtigen VerbindungenBsp: Terpene, aliphatische Alkohole (Aglycone)
Glykoside (hydrophil) sind gute Transport- und Lagerverbindungen für Aglycone (hydrophob)
Glycosidasennatürlich Vorstufengebunden an:Monosaccharide (Glukose, Maltose, Mannose,…)Disaccharide (Lactose, Maltose, Sucrose,…)
Anwendung: Körperpflege (Glycosidasen auf Haut und in Hautbakterien)
insektenabwehrende Moleküle (Glycosidasen in Pflanzen)
GlycosidasenSynthetische Derivate
2-stufige Hydrolyse:1. Spaltung der Disaccharidbindung2. Freisetzung von GeraniolGeraniol
β-Lyasen und AminoacylasenEnzyme von Hautbakterien (Corynebakteria, Staphylococci)β-Lyasen Aminoacylasen
Spaltung proteinhaltiger Sekrete ( Thiole, Hexansäurederivate)
Anwendung in Deodorants
HydrolasenIm außerzellulären Stratum Corneum der Haut
Lipasen Spaltung von Triglyceriden
Anwendung: Fleckenentfernung (Reinigungsmittel)
HydrolasenWaschmittel mit Lipase 100T(Bedingung: Toleranz von hohem pH, Temperatur, oberflächenaktiven Substanzen und Bleichmittel)
Weichspüler mit Diester
stärkerer, länger anhaltender Duft der Textilien
HydrolasenEntwicklung von Dendrimeren als Trägermaterial
mit steigender Dendrimergröße wird die Alkohol-freisetzung (Citronellol) erschwertBsp: Lipase und Cutinase
Hydrolyseam häufigsten verwendete Auslöser für die Freisetzung flüchtiger Verbindungen
Anwendung: Wäschebehandlung, Körperlotionen und Haarwaschmittel
Substanzklassen:1. Carboxylate2. Anorganische Ester3. Silane und Siloxane4. Acetale, Ketale und verwandte Strukturen5. Imine
Carboxylatehäufigste Vorstufen: Ester ( Alkohole)
Enolester ( Aldehyde, Ketone)
enzymatische Hydrolyse (neutral)wässrige Hydrolyse (basisch, sauer)
Einfluss auf Hydrolysegeschwindigkeit:pks -WertMolekülstrukturBindung an Polymere
Carboxylateβ-Ketoester
ungesättigte δ-Ketoester
Malonate
(Z)-3-Hexenol(grün)
Exalton(moschusartig)
γ-Nonalacton(Kokosnuss, fruchtig,blumig-moschusartig)
Livescon/Sellerieketon(würzig, krautig, Sellerie)
CarboxylateNachbargruppeneffekt/intramolekulare Katalyse
intramolekulare Spaltung über nukleophileZwischenstufe
Acetale und KetaleKondensation mit Ethanol/Glykol (lebensmittelgeprüft)
Cyclisches Acetal
Bindung an Polymersubstrat
Acetale und KetaleSäurekatalysierte Hydrolyse
Geschwindigkeit steigt durch:Polare SubstituentenAnionische Tenside
Inhibition durch: kationische Tenside
Acetale und KetaleBeispiel: Aldoxane2 stufige Freisetzung, ausgelöst durch pH-Änderung oder Erwärmen
Anwendung: Wäschetrockner (60-80°C)
Analytische MethodenGeruchsbewertung durch Versuchspersonen
GC (quantitativ)
Headspace-Analyse(statisch = SPME, dynamisch)
Stabilität der VorstufeEffiziente Zersetzung unter milden Bedingungen
Produktstabilität während der Lagerung
Stabilität der VorstufeLösung:
1.Kein Kontakt mit Reaktionsauslöser während der Lagerung
2.PolymerkonjugateStabilisierung labiler kovalenter Bindungenselektiveres Aufbringen auf Oberflächenbessere Dispersion in wässrigen Medien
3. dynamische Mischungen (rev. GGW)
Zusammenfassung• Spaltung kovalenter Bindungen durch:
pH-, TemperaturänderungVorhandensein von O2, Tageslicht, Enzymen oder Wasser
Umgebung entscheidet über die Struktur der zu entwickelnden Vorstufe
• Anwendung in Verbrauchsartikeln
AusblickBesseres Verständnis der Wechselwirkungen von Vorstufen mit ihrer direkten Umgebung
Verstärkte und selektivere Ablagerung auf Oberflächen
direkte Beeinflussung der Freisetzungsgeschwindigkeit durch einfache Strukturänderungen