Justitia - Das (Wi)Jus-Magazin des VSStÖ Linz

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Ausbau der Cyberlehre Seite 2 Novelle des Staatsbürgerschaftsgesetz Seite 3 Themen dieser Ausgabe: Die Qual der Wahl Seite 4 Medizinrecht an der JKU Seite 5 Doktorat Jus. An der Lebensrealität Seite 6 Seite 7 Unsere Ideen. Unsere Visionen.

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Page 1: Justitia - Das (Wi)Jus-Magazin des VSStÖ Linz

Ausbau der Cyberlehre

Seite 2

Novelle des Staatsbürgerschaftsgesetz

Seite 3

Themen dieser Ausgabe:

Die Qual der Wahl

Seite 4

Medizinrecht an der JKU

Seite 5

Doktorat Jus. An der Lebensrealität

Seite 6 Seite 7

Unsere Ideen. Unsere Visionen.

Page 2: Justitia - Das (Wi)Jus-Magazin des VSStÖ Linz

Liebe Kollegin, lieber Kollege!

Was packt man alles in ein neues Justitia, das im Zeichen der nahenden ÖH-Wahlen steht? Ohne Darlegung unserer Hauptan-liegen gehts nicht, diese fi ndest du auf der letzten Seite skizziert. Egal ob zum Jus-, Wijusstudium oder zum Doktorat, das gesamte Team kommt in diesem kleinen aber feinen Justitia zu Wort. Auch die generellen juristischen Neuigkeiten kommen nicht zu kurz.

Viel Spaß beim Lesen!

editorialFelix Eypeltauer

Sprecher VSStÖ Jus-Gruppefelix.eypeltauer@refl ex.at

Um im Jus-Studium durchstarten zu kön-nen, ist es wichtig, diverse Diskussionen in verschiedensten LVAs gemeinsam mit den Lehrenden wahrnehmen zu können und sich intensiv mit dem Stoff auseinander-zusetzen. Unsere Universität besuchen auch viele Studierende, die berufstätig sind und deshalb in diesen Möglichkeiten oftmals eingeschränkt sind. Für diese wäre ein Ausbau der Cyber-Lehre gewinn-bringend, da sie sich dadurch zu jeder Tageszeit neben ihrem Berufsalltag die LVAs anschauen könnten und sich so auch außerhalb des Unigeländes entsprechend vorbereiten könnten. Auch für Studieren-de, die nicht berufstätig sind, wäre der Ausbau der Cyber-Lehre eine zusätzliche Bereicherung um gut vorbereitet die an-stehenden Prüfungen absolvieren zu können. Parallel zu den Präsenzterminen sollen die wichtigsten LVAs auch online abrufbar sein. Die Vorteile liegen klar auf

der Hand: Es können schwierige Passagen mehrmals nachgehört werden und der Stoff kann außerdem einfach und effi zi-ent wiederholt werden. Dies soll die Kon-zepte der klassischen LVAs nicht ersetzen, sondern ganz einfach als Erleichterung für Studierende dienen. Der Ausbau der Cyber-Lehre wäre in jeder Hinsicht positiv für unsere moderne Uni und liegt in Anbe-tracht der langjährigen Erfolgsgeschichte der Cyberlehre durch das Institut für öf-fentliches Wirtschaftsrecht nahe.

Ausbau der Cyber-Lehre

2 linz.vsstoe.at

Lena HöckVSStÖ [email protected]

jus

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Beim Staatsbürgerschaftsgesetz herrscht Änderungsbedarf – darüber sind sich fast alle Beteiligten einig. Ginge es nach Sebastian Kurz bekommt die Staatsbür-gerschaft allerdings nur, wer durchgängig seine Selbsterhaltungsfähigkeit nachwei-sen kann. Diese Selbsterhaltungsfähigkeit ist in Österreich an bestimmte Einkom-mensgrenzen gekoppelt. Laut aktuellem Stand muss eine Person, um die österrei-chische Staatsbürgerschaft zu erhalten, ein Einkommen von rund 1000 Euro netto vorweisen – ein Betrag, der vor allem für

Frauen kaum zu erreichen ist. Selbst 40 Prozent aller weiblichen österreichischen Angestellten erreichen dieses Gehalt nicht.

Der Fall „De Oca“

Wie problematisch diese gesetzlichen Einkommensgrenzen sind bestätigt jetzt auch eine Erkenntnis des Verfassungsge-richtshofes. Der Fall „De Oca“ führte im Juni 2012 zu einer Prüfung des Staats-bürgerschaftsgesetzes und nun zur Auf-hebung der gesamten Gesetzesstelle, die den gesicherten Lebensunterhalt regelt. Karina Montes de Oca legte Verfassungs-beschwerde ein, nachdem ihr Einbürge-rungsantrag mangels ausreichendem Ein-kommens abgelehnt wurde. De Oca gilt wegen psychischer Erkrankung als zu 50 Prozent beeinträchtigt. 1976 war sie mit ihren Eltern nach Österreich gekommen und hat seither ununterbrochen hier ge-lebt. Der Verfassungsgerichtshof gab ihr

Novelle des Staatsbürgerschaftsgesetzes

Recht und kritisierte das Fehlen einer Aus-nahmeregelung für Einbürgerungswillige in „unverschuldeter Notlage“. Es werde, über die Diskriminierung von Beeinträch-tigten hinaus, auch eine „sachlich nicht begründbare Unterscheidung zwischen Fremden“ vorgenommen.

Somit ist klar, es braucht im Rahmen der Gesetzesnovelle in Bezug auf die Selbst-erhaltungsfähigkeit dringend eine Ermes-sensregelung. Eine solche Ermessensregel hatte es bis zur Staatsbürgerschaftsno-velle 2006 gegeben. Während SPÖ und Grüne die Erkenntnis des VfGH begrüßen, scheint sie bei Sebastian Kurz noch nicht ganz angekommen zu sein. Er scheint sie vielmehr zu ignorieren.

3linz.vsstoe.at

Donna KrasniqiVSStÖ Jus-Gruppe

[email protected]

gespol

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Liebe Kollegin, lieber Kollege!

Das Wirtschaftsrechtstudium ermögli-cht eine perfekte Kombination aus Wirt-schaftswissenschaften und Rechtswis-senschaften - eine optimale, vielseitige Ausbildung.

Das Forum (Wi-)Jus ist darum bemüht, dir dein Studium so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Neben Veranstal-tungen aller Art gibt‘s deshalb das Justitia, unser kleines Info- und Serviceblatt.

Bei Fragen aller Art kannst du mir jederzeit eine E-Mail schreiben!

editorialAlexandra Bobretzky

Sprecherin VSStÖ WiJus-Gruppealexandra.bobretzky@refl ex.at

Beim Wirtschaftsrechtstudium gibt es zwei Möglichkeiten der Schwerpunkt-Wahl. Anders als in den Rechtswissen-schaften ist die Auswahl geringer, die Auswirkungen wenn man aber die (rich-tige) Wahl getroffen hat sind jedoch weitgehender. Nicht nur unterscheiden sich die LVAs, sondern in weiterer Fol-ge auch der akademische Grad, welcher nach erfolgreich absolviertem Studium verliehen wird. An Absolvent_innen des Studienschwerpunkts „Unternehmens-jurist_in“ wird der „Bachelor of Business Law (L.L.B.)“ verliehen. Hingegen an Ab-solvent_innen des Studienschwerpunkts „Steuerjurist_in“ wird der „Bachelor of Tax law (L.L.B.)“ verliehen.Es gilt für sich zu entscheiden, ob man Un-ternehmensjurist_in oder Steuerjurist_in werden möchte. Doch was genau bedeu-tet das?Der Schwerpunkt Unternehmensjurist_in spezialisiert sich auf betriebswirtschaft-liche LVAs sowie speziell für den corpo-

rate law sector zugeschnittene unter-nehmensjuristische LVAs, welche auf die Arbeit in einer Rechts- oder Personalab-teilung vorbereiten sollen. Dieser Schwer-punkt ist vor allem für all jene geeignet, die eine breitgefächerte Ausbildung wün-schen.Der Schwerpunkt Steuerjurist_in hinge-gen bereitet auf einen Berufsalltag als zum Beispiel Steuerberater_in vor. Das Studium setzt sich vor allem aus steuerju-ristischen und anderen steuerrelevanten LVAs zusammen.

Die Qual der Wahl

4 linz.vsstoe.at

Markus MedlVSStÖ [email protected]

wijus

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Die Schnittstelle zwischen Medizin und den dazugehörigen rechtlichen Bestim-mungen gewinnt im österreichischen Gesundheitssystem immer mehr an Bedeutung. Juristische Themen wie die Arzthaftung oder das Versiche-rungsrecht sind oft äußerst komplexe Bereiche und bedürfen eines umfang-reichen rechtlichen Hintergrundwissens.In der Praxis sind also spezialisierte Ju-rist_innen gefragt, die sich der ganzen Bandbreite der juristisch/medizinischen

Themen annehmen können. Die österrei-chischen Universitäten haben sich diesem Trend angepasst und sind ihm in unter-schiedlicher Art und Weise begegnet.In Linz wurde dafür eigens ein Studium „Aufbaulehrgang Medizinrecht“ mit dem Abschluss „Professional Master of Laws“ geschaffen. An der JKU rich-tet sich dieser viersemestrige Universi-tätslehrgang Medizinrecht an eine ge-mischte Zielgruppe aus Ärzt_innen und Jurist_innen. Vor rund vier Jahren wurde dafür das Institut für Soziale Daseins-vorsorge und Medizinrecht eingerichtet.

Nach dem Studium

Ausgebildete Jurist_innen im Bereich des Medizinrechts sind sowohl für die rechtliche Beratung von Patient_in-nen als auch für die juristische Betreu-ung von Vertreter_innen der Gesund-heitsberufe von großer Bedeutung.

Medizinrecht an der JKU

Absolvent_innen des Studiums können also in einer ganzen Rei-he von Bereichen tätig sein. Einer davon ist natürlich die Anwalt-schaft – in Österreich gibt es be-reits einige Anwält_innen mit ent-sprechender Schwerpunktsetzung.Weitere mögliche Arbeitgeber_innen sind das Bundesgesundheitsministerium und die Landesgesundheitsverwaltung, die Patientenanwaltschaften, die Sozial-versicherungsträger, in denen oft eigene Rechtsabteilungen eingerichtet werden, sowie die Pharmaindustrie. Das Tätigkeits-gebiet beschränkt sich dabei nicht nur auf Österreich, sondern auf den ganzen europäischen Gemeinschaf tsraum.

5linz.vsstoe.at

Sabrina SeyrlVSStÖ Jus-Gruppe

[email protected]

gespol

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linz.vsstoe.at6

Endlich absolviert. Lernen war gestern, Ar-beiten ist heute! Oder doch nicht? Längst hat die Devise vom „Lebenslangen Lernen“ in der Wirt-schafts- und Berufswelt Einzug gehalten. Wer nicht bereit ist, interne und/oder externe, oft sündteure Seminare, Kurse oder Coachings zu besuchen, hat in vielen Unternehmen keine Chance mehr. Dabei liegt deine Chance so nah. Mit dem Dok-toratsstudium an der JKU ist es möglich, Berufsleben mit wissenschaftlicher Ver-tiefung und studentischer Atmosphäre zu verbinden. So sollte es zumindest sein!

Du hast dich für das Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften entschieden? Dann zu allererst, herzliche Gratulation zur Absolvierung des Diplomstudiums! Wissenschaftliche Fortbildung und eine selbstständige Arbeitsweise sind heute unverzichtbarer Bestandteil vieler (juris-tischer) Berufe. Das Doktoratsstudium bietet die einzigartige Möglichkeit, diese

wissenschaftliche Weiterbildung in ent-spannter, studentischer Atmosphäre um-zusetzen. Zentrales Element bildet dabei die zeitliche Vereinbarkeit mit einem Full-Time-Job. Eine Selbstverständlichkeit? Längst nicht mehr!

Durch unzählige Änderungen des Curricu-lums wurde das Doktorat JUS mit Pfl icht-kursen aufgeladen. Anwesenheitspfl icht und Verschulungstendenzen machen auch vor dem Doktorat nicht Halt.

Mögen diese Tendenzen in den diversen Bachelor-Master Studien dem (umstrit-tenen) Zeitgeist entsprechen, so sind sie im Doktorat JUS geradezu absurd. Dazu kommt, dass eine Universität bestrebt sein sollte, nicht zur reinen Ausbildungs-anstalt zu werden. Absolvent_innen nach dem erfolgreichen Abschluss an die For-schungsstätte zu binden muss ebenso Kernaufgabe sein.

Immerhin teilen alle Universitäten densel-ben Wunsch, die besten Köpfe für sich zu gewinnen.

Lassen wir uns die Freude an der universi-tären Weiterbildung nicht nehmen! Weil gerade das Doktorat sich an der Lebensre-alität der Dissertant_innen zu orientieren hat!

Doktorat JUS. An der Lebensrealität.

Andreas MühlederVSStÖ Jus-Gruppeandreas.mühleder@refl ex.at

dok

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linz.vsstoe.at 7

Ein Auszug der Anliegen des VSStÖ-Jus - kurz und auf den Punkt gebracht:

§1 Verlängerung der Prüfungszeiten

Noten sollen etwas über die Denkleistung der Studierenden aussagen, nicht über Ausdauer ihrer Handmuskulatur.Was in der „Binder/Trauner“-Schiene in ÖR II schon längst üblich, ist im Bürgerlichen- und Strafrecht überfällig: Die Verlänge-rung der Klausur-und Prüfungszeit um 30 Minuten. Das ist unsere Vorstellung von fairen Prüfungsbedingungen.

§2 Evaluierung der Didaktik

Die KUSSS-Evaluierung wird kaum ver-wendet und anders ist es für die Lehre schwierig, verwertbare Rückmeldungen zu bekommen. Als StV-Jus würden wir ein Evaluierungsportal für Studierende schaf-fen, aus dem wir regelmäßig wichtige Punkte herausgreifen und an die Lehre herantragen. So soll Studienvertretung funktionieren: Als Bindeglied zwischen Student_innen und Lehrenden.

§3 Ausbau der Cyber-Lehre

Eines unserer Hauptanliegen, siehe Sei-te 2 in unserem Magazin sowie Seite 12 im ÖH-Courier #3. Die Vorteile liegen klar auf der Hand und zudem sind fast 2/3 der Studierenden berufstätig. Eine Anpas-sung der Lehre an die Lebensrealität der Student_innen ist schon allein deshalb unerlässlich.

§4 Bewertungsschemata

Die Durchfallquoten im Bürgerlichen und im Strafrecht liegen konstant bei etwa 80 Prozent. Deshalb soll - primär - die

Bewertung transparenter werden. Den Benotungen müssen detaillierte Bewer-tungsschemata beigelegt werden, wie es im Verfassungs- und Verwaltungsrecht schon lange der Fall ist.

§5 Vergünstigung von Lernunterlagen

Hier bietet sich vor allem ein Weg an: Die kostengünstige Herausgabe von Skripten durch die Institute. Vor allem vor dem Hin-tergrund der horrenden Lehrbuchpreise ist es mehr als an der Zeit für Verände-rung.

Die Liste ist noch lang, der Platz hier zu Ende. Gerne geben wir dir vor Ort an der Uni Auskunft über unsere Ideen für ein zukunftsweisendes Jusstudium und mo-derne, effektive Vertretung. Besuch‘ uns einfach bei unseren Infotischen (vor HS 5) oder schreib‘ uns eine Mail, wenn du Fragen hast, und folge uns auf facebook(.com/forumjus).

Unsere Ideen. Unsere Visionen.

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ImpressumMedieninhaber_in und Herausgeber_in:Verband Sozialistischer Student_innen ÖsterreichsSektion Linz: J.W.Kleinstr. 72, 4040 LinzTel. 0732 24 38 58 | [email protected]ür den Inhalt verantwortlich: VSStÖ LinzFotos: Peter Kollroß

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Deine starke Studienvertretung in Jus und WiJus:

EYPELTAUER Felix

KRASNIQI Donjeta

MEDL Markus

HÖCK Lena

SEYRL Sabrina

BOBRETZKY Alex

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