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K S siber 2|2015 EDITORIAL 2 PERSONALIA 3 VORGESTELLT 4 Dr. Alexander Bode, Geschäfts- führer der CONABO UG 180 GRAD – SCHLAGLICHT 6 Michael Mertes zur Knesset-Wahl NETZWERKE 8 • Gesprächskreis Kulturwirtschaft REGIONALGRUPPEN 10 50 Jahre Begabtenförderung: Trau Dich! – Regionalgruppe Dresden 50 Jahre Begabtenförderung: Festakt mit Wolfgang Bosbach – Regionalgruppe Köln „KAS trifft Politik“ – Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern Steffen Bilger (MdB) zu Gast in Mannheim Gemeinsames Programm von Stipendiaten und AS – Regionalgruppe Mannheim Speed Dating & Karriere-Talk – Regionalgruppe Leipzig „The Imitation Game“ – Regionalgruppe Paderborn Das Geheimnis der Chips – Regionalgruppe Köln STIFTUNG 20 • Meldungen in Kürze IMPRESSUM 23 VERANSTALTUNGEN 24 • Jahrestagung der Altstipendiaten 2015 in Bad Mergentheim: Adenauers Enkel zu Gast an der Tauber • Mitgliederversammlung des Altstipendiaten der Konrad- Adenauer-Stiftung e.V. • Chor und Orchester musizieren auf der Jahrestagung SEITENBLICKE 32 • Neues aus KASconnect • Tagen in Konrad Adenauers ehemaligem Urlaubsparadies Villa La Collina • Buch zur Wiedervereinigung erschienen • Flüchtlings-Projekt in München www.kasconnect.de

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EDITORIAL 2PERSONALIA 3VORGESTELLT 4Dr. Alexander Bode, Geschäfts-führer der CONABO UG180 GRAD – SCHLAGLICHT 6Michael Mertes zur Knesset-Wahl NETZWERKE 8• Gesprächskreis KulturwirtschaftREGIONALGRUPPEN 10• 50 Jahre Begabtenförderung: Trau Dich! – Regionalgruppe Dresden• 50 Jahre Begabtenförderung: Festakt mit Wolfgang Bosbach – Regionalgruppe Köln• „KAS trifft Politik“ – Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern

• Steffen Bilger (MdB) zu Gast in Mannheim• Gemeinsames Programm von Stipendiaten und AS – Regionalgruppe Mannheim• Speed Dating & Karriere-Talk – Regionalgruppe Leipzig• „The Imitation Game“ – Regionalgruppe Paderborn• Das Geheimnis der Chips – Regionalgruppe Köln STIFTUNG 20• Meldungen in Kürze IMPRESSUM 23 VERANSTALTUNGEN 24• Jahrestagung der Altstipendiaten2015 in Bad Mergentheim:

Adenauers Enkel zu Gast an der Tauber• Mitgliederversammlung des Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.• Chor und Orchester musizieren auf der JahrestagungSEITENBLICKE 32• Neues aus KASconnect• Tagen in Konrad Adenauers ehemaligem Urlaubsparadies Villa La Collina• Buch zur Wiedervereinigung erschienen• Flüchtlings-Projekt in München

www.kasconnect.de

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Liebe Alumnae und Alumni,was haben “Speed-Dating” und “The Imitation Game” gemein-sam? – Bei beiden handelt es sich um Veranstaltungstitel der Alt-stipendiaten-Regionalgruppen. Wie abwechslungsreich und viel-fältig die Aktivitäten sind, zeigen auch die anderen Beiträge zu den Projekten und Events, die im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der Begabtenförderung von Nord bis Süd ausgerichtet wurden.

Die Jahrestagung der Altstipendiaten fand in diesem Jahr in Bad Mergentheim statt. In diesem Rahmen wurde auch die Mitglie-derversammlung des Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stif-tung e.V. abgehalten. Mehr zu den dort besprochenen Inhalten und dem gelungenen Rahmenprogramm kann man in der Rubrik „Veranstaltungen“ lesen.

Abschließend noch ein Wort in eigener Sache: Nach über zwei Jahren in der Redaktion des KASsibers verabschiede ich mich und bedanke mich herzlich beim Redaktionsteam und bei den Autoren für eine sehr gute Zusammenarbeit sowie für die vielen interessanten und

inspirierenden Artikel und Themen, die uns in dieser Zeit erreicht haben. Sämtliche Beiträge für den KASsiber bitten wir nun an Co-rinna Kriesemer ([email protected]) zu richten.

Eine heitere Lektüre und

Herzliche Grüße, Kristina Weitkunat

Editorial

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• Dem KAS-Vorsitzenden und ehemaligen Präsidenten des Euro-päischen Parlaments, AS Dr. Hans-Gert Pöttering, ist in Buenos Aires die Ehrenprofessur der Päpstlichen Katholischen Universi-tät Argentiniens (UCA) verliehen worden Den „Professor Honoris Causa“ erhielt er für seine persönlichen Verdienste um den Erhalt der Werte und seinen öffentlichen Einsatz dafür. Der stellvertre-tender Rektor der Universität, Dr. Gabriel F. Limodio, überreicht Dr. Pöttering das Diplom.

• Der Stipendiat der Journalistischen Nachwuchsförderung und freie Journalist Lukas Augustin hat den renommierten CNN Jour-nalist Award 2015 in der Kategorie TV gewonnen. Lukas Augustin wurde ausgezeichnet für seinen Dokumentarfilm „Unversöhnt“ aus Ruanda (http://www.cnnjournalistaward.com/gewinner/).

• AS Prof. Dr. phil. habil. Jürgen Plöhn hat an einer kürzlich er-schienenen Publikation der KAS „Church and Politics / Zyrkva i Politika“ mit jeweils zweisprachig (Bulgarisch-Englisch) dargebo-tenen Beiträgen zu Tagungen der KAS in Bulgarien über Kirche und Politik sowie Christliche Demokratie mitgewirkt. Darüber hi-naus hat er ein weiteres eigenes Buch mit dem Titel „Vertrauen und Verantwortung in den politischen Systemen westlicher De-

PersönlichesEhrenprofessur und Journalist Award

Personalia

mokratien. Band 2: Der Fall der Regierenden in parlamentari-schen und präsidentiellen Demokratien. Empirische Studien zum Amtsverlust in Deutschland und den USA“, erschienen im Verlag Peter Lang 2015, veröffentlicht.

• AS Henriette Erlewein und ihr Mann Bernt freuen sich über die Geburt ihrer Tochter Inken Felicitas, die am 04. Februar 2015 das Licht der Welt erblickt hat.

• Am Freitag, dem 8. Mai 2015, ist AS Moritz Schuebler mit sei-ner Frau Regina in den Hafen der Ehe eingefahren. Gratulation!

In stillem GedenkenAm 26. März 2015 ist AS PD Dr. Wolfgang Schäfer im Al-ter von 62 Jahren verstorben, am 30. Mai 2015 AS Ludwig Burkardt im Alter von 68 Jahren. Unsere Gedanken sind bei ihren Frauen, ihren Familien und allen Angehörigen.

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Wann waren Sie Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung?

Von 2001 bis 2006; ich hatte das Glück bereits im zweiten Semester in die Begab-tenförderung aufgenommen zu werden, sodass mich die KAS das ganze Studium über begleitet hat.

Haben sich viele Kontakte aus dieser Zeit gehalten?

Die Kontakte beschränken sich im We-sentlichen auf die Region Südhessen. Allerdings ist es mir schon häufiger pas-siert, dass man auf Veranstaltungen, zum Beispiel in Berlin, alte Bekannte trifft, die man vom Grundlagenseminar oder ande-ren KAS-Veranstaltungen kennt.

Was haben Sie aus Ihrer Stipendiatenzeit sonst noch mitgenommen?

Die Inhalte auf den Seminaren, die über-haupt nichts mit meinen Studienfächern (Wirtschaftsingenieurwesen) zu tun hat-ten, fand ich damals sehr bereichernd und einige Impulse von den Diskussionen habe ich bis heute verinnerlicht. Zum Beispiel war ich bereits im Jahr 2003 auf einem Se-minar zum Thema „Demografischer Wan-del“ und habe mich daher schon sehr früh mit diesem Megatrend beschäftigt, der letztendlich unser ganzes Wirtschaftssys-tem beeinflussen wird.

Gibt es ein Seminarerlebnis, an das Sie sich besonders gern zurückerinnern?

Ganz eindeutig das Grundseminar in Schloss Wendgräben. Dort gab es keinen Internetzugang und Handyempfang, außer wenn man im Turm ganz nach oben ge-stiegen ist. Nach und nach entwickelte sich der Ort zum „Kommunikationsturm“

und begleitend zu den Telefonaten in die Heimat ergaben sich interessante Gesprä-che mit Konstipendiaten.

Sind Sie im Altstipendiatenbereich oder in anderer Weise für die Stiftung aktiv?

Ich bin seit vielen Jahren Altstipendiaten-sprecher der Gruppe in Darmstadt und habe dort die Umwandlung in die Vereins-struktur aktiv begleitet. Außerdem war ich mehrmals als Mitglied der Kommissionen auf Auswahltagungen. Dies empfand ich immer als sehr bereichernd, weil man die Gelegenheit hat, sich sehr intensiv mit einzelnen Lebensläufen und dahinterste-henden Geschichten auseinanderzuset-zen. Der Lebensweg vieler Bewerber oder deren Leidenschaft für ein bestimmtes Thema ist in vielerlei Hinsicht faszinierend.

Nach Ihrer Zeit als Stipendiat haben Sie

„Politisch und gesellschaftlich ermutigen“Dr. Alexander Bode, Geschäftsführer der CONABO UG und Bundesvorsitzender des Jungen Wirtschaftsrats

4 Vorgestellt

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5 Vorgestellt

„Politisch und gesellschaftlich ermutigen“

an der Tongji-Universität in Shanghai am Aufbau eines Lehrstuhls gearbeitet und promoviert. Was hat Sie damals nach Chi-na gezogen?

Schon während meines Studiums war mir klar, dass man heutzutage kaum noch auf Auslandserfahrung verzichten kann. Damals zog es mich nach Asien und ich erhielt die Gelegenheit für ein großes deutsches Unternehmen in Shanghai ein Praktikum zu machen. Obwohl ich vorher mit China noch nie etwas zu tun hatte, war ich sofort fasziniert. Die Dynamik des Wirtschaftswachstums, die Schnelligkeit der Umsetzung von Entscheidungen, zum Beispiel zum Infrastrukturaufbau, und die Flexibilität der Menschen waren Din-ge, die ich aus Deutschland nicht kannte. Ich wollte nach meinem sechsmonatigen Praktikum unbedingt mehr davon erle-ben und zog daher nach meinem Studium

dorthin. Dies ermöglichte mir zum Beispiel auch das Erlernen der Sprache und damit ein tiefes Verständnis über die chinesische Kultur.

Auch heute sind Sie noch eng mit China verbunden.

Ich habe während meiner Zeit in China und der Recherche zur Promotion gelernt, dass viele Probleme in der Zusammen-arbeit zwischen Deutschland und China auf Grund von Missverständnissen oder gegenseitigem Unverständnis entstehen. Da ich als Deutscher tiefe Einblicke in die chinesische Kultur gewinnen konnte, sehe ich mich seitdem als Mittler zwischen die-sen beiden Welten. Dies möchte ich gerne weitergeben und habe dazu das Steinbeis Transfer-Institut „Management und Kultur in Ostasien“ gegründet, an dem ich aka-demische Lehrgänge zu den kulturellen

Unterschieden, aber auch zu ganz techni-schen Fragestellungen anbiete. Alles mit dem Ziel, den deutschen Unternehmen zu helfen, erfolgreich mit chinesischen Part-nern zusammenzuarbeiten.

Vor der Gründung der CONABO UG waren Sie Juniorprofessor an der TU Darmstadt. Was hat Sie dazu veranlasst eine akade-mische Laufbahn gegen die Selbstständig-keit einzutauschen?

Die Juniorprofessur war eine extrem spannende Möglichkeit, Einblick in die akademische Welt zu erhalten. Sie war von Anfang an befristet und so stand ich irgendwann vor der Entscheidung, die akademische Laufbahn weiterzuverfolgen oder in der Wirtschaft tätig zu werden. Nach mehr als 13 Jahren an der Universi-tät (Studium, Lehrstuhl Tongji-Universität, Lehrstuhl TU Darmstadt) wollte ich unbe-

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dingt auch mal in die Wirtschaft gehen und habe mich daher für die unternehmerische Tätigkeit entschieden. Ich empfinde diese Entscheidung als große Bereicherung und kann es jedem nur empfehlen, wenigstens einmal in seinem Leben die Perspektive zu wechseln.

Christian Lindners Wutausbruch im Land-tag in Düsseldorf hat der Gründerdebatte zu neuem Aufschwung verholfen. Warum ist es in Deutschland so schwierig zu grün-den? Können Sie die Probleme aus eigener Erfahrung unterschreiben?

Ich kann diese Erfahrung in jedem Fall be-stätigen, wir haben meines Erachtens zwei Probleme: Erstens, ein politisches, da der Staat mit immer weiter ausufernder Büro-kratie Unternehmensgründern ungünstige Rahmenbedingungen schafft. Leider gilt für den Staat „Administration vor Unter-

nehmertum“ und jede Pflichtverletzung wird mit extremen Sanktionen versehen, das schreckt einige potentielle Gründer de-finitiv ab. Zweitens, ein gesellschaftliches, da unternehmerisches Handeln in unserer Gesellschaft aktuell nicht positiv besetzt ist. Ich habe die Erfahrung selbst im engen Verwandten- und Bekanntenkreis gemacht, dass meine Entscheidung zur Selbst-ständigkeit mit völligem Unverständnis ob des Risikos kommentiert wurde. Vielen fehlt leider der Mut zum Risiko und das vor allem, weil wir keine Kultur des Scheiterns haben. Wenn wir mehr Gründungen wol-len, müssen wir politisch und gesellschaft-lich unsere jungen und alten Talente er-mutigen, einfach mal was zu riskieren, mit der Sicherheit, dass ein Scheitern keiner Verbannung gleich kommt.

Seit 2012 engagieren Sie sich im Jungen Wirtschaftsrat der CDU und sind seit letz-

tem Jahr deren Bundesvorsitzender. Wel-che Themen haben Sie sich auf die Agenda geschrieben?

Die Politik in den vergangenen Jahren, leider auch die der CDU, setzt mehr auf Verteilung und den Konsum statt auf In-vestition und Reform. Dies ist aus Sicht der künftigen Generationen inakzeptabel, da zum Beispiel die Rentenentscheidungen oder ausbleibende Strukturreformen eine riesige Hypothek für die jungen Menschen in Deutschland darstellen. Mein Ziel ist es, als Junger Wirtschaftsrat die Stimme der jungen Generation zu stärken, dass wir wieder stärker in der politischen Entschei-dung eingebunden sind. Wir brauchen in der aktuell guten Lage eigentlich mutige Entscheidungen, die unseren Standort zu-kunftssicher machen, dafür setze ich mich inhaltlich ein. Betroffen sind dabei fast alle Politikfelder, angefangen von den Rah-

„Politisch und gesellschaftlich ermutigen“

6 Vorgestellt

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menbedingungen für Unternehmen und Start-ups über die digitale Agenda bis hin zur Energiewende.

Ein großes Thema im Jungen Wirtschafts-rat sind bessere Rahmenbedingungen für Unternehmer. Was muss der Staat tun, um Selbstständigkeit wieder attraktiv zu machen?

Der Staat sollte die Digitalisierung nutzen, seine Verwaltungsprozesse von Grund auf neu zu definieren und vollständig zu digi-talisieren. Dazu zählt eine rechtlich gesi-cherte Kommunikation per E-Mail oder In-ternet genauso wie ein Online-Portal, über das Bürgerinnen und Bürger sowie Unter-nehmen jeden Verwaltungsvorgang an-steuern können, egal welche Behörde die Zuständigkeit dafür hat. Kompetenzgeran-gel und Partikularlösungen einzelner Be-hörden werden leider immer noch auf dem

Rücken der Unternehmen ausgetragen, was dort zu einem enormen Mehraufwand an Verwaltung sorgt. Deutschland hätte in diesem Themenfeld die Möglichkeit, seine Standortbedingungen erheblich zu verbes-sern und damit die Wettbewerbsfähigkeit seiner Unternehmen deutlich zu steigern.

Interview: Jan Niklas Engel; Foto: Dr. Ale-xander Bode

„Politisch und gesellschaftlich ermutigen“

7 Vorgestellt

Alexander Bode studierte Wirtschafts-ingenieurwesen an der TU Darmstadt und promovierte 2009 nach einem dreijährigen Aufenthalt an der Tong-ji-Universität Shanghai zum Thema „Wettbewerbsvorteile durch internatio-nale Wertschöpfung“. Zwei Jahre später wurde Bode als Juniorprofessor an die TU Darmstadt berufen, gab die akade-mische Laufbahn aber 2013 zugunsten der Selbstständigkeit wieder auf. Heute ist er Geschäftsführer der CONABO UG, Gründer und Leiter des Steinbeis Trans-fer-Instituts. Neben weiteren Ehrenäm-tern ist Bode seit 2014 als Bundesvor-sitzender des Jungen Wirtschaftsrats der CDU aktiv.

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Das Ergebnis der Knesset-Wahl vom 17. März 2015 war weniger überraschend, als es auf den ersten Blick erschien. Seit Dezem-ber 2014 hatten die Meinungsumfragen darauf hingedeutet, dass es dem „rechten Lager“ (Sozialkonservative, Nationalkonserva-tive, Säkularnationalisten, Nationalreligiöse, Strengreligiöse) gelingen werde, seine parlamentarische Mehrheit auszubauen. Doch kein Demoskop hatte vorhergesehen, dass innerhalb die-ses Lagers der nationalkonservative Likud, also die Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, mit großem Abstand am besten abschneiden würde.

Für den Likud stimmten 23,4 Prozent der Wahlberechtigten. Aus deutscher Sicht mag dieses Ergebnis mager erscheinen. Doch im hochgradig zersplitterten Parteiensystem Israels – mit derzeit zehn Knesset-Fraktionen, die ihrerseits zum Teil aus Bündnissen von Kleinstparteien hervorgegangen sind – gilt es heute bereits als „Triumph“, wenn es einer Partei gelingt, ein Viertel der Man-date zu erringen.

Netanjahu selbst führte den „last minute swing“ herbei, indem er sich kurz vor der Wahl gegen einen Palästinenserstaat aus-sprach – und damit gegen die von ihm selbst seit 2009 befür-

wortete Zwei-Staaten-Lösung. Es half ihm wohl auch, dass er am Wahltag die jüdischen Wähler mit der Warnung ängstigte, die israelischen Araber strömten „in Scharen“ zu den Wahlurnen. (In der neuen Knesset verfügen die „arabischen Parteien“ über rund zehn Prozent der Mandate, während der arabische Anteil an der israelischen Bevölkerung mit zwanzig Prozent rund doppelt so hoch ist.) Netanjahus Äußerung wurde national und international als Appell an Ressentiments gegen eine ethnische Minderheit kri-tisiert. Nach der Wahl entschuldigte er sich bei den israelischen Arabern. Ebenso nahm er seine Absage an einen Palästinenser-staat wieder zurück.

Wirklich überraschend war, dass die Koalitionsverhandlungen sich als außergewöhnlich mühselig und langwierig erwiesen. Sie nah-men zwei Monate in Anspruch. Anders als nach der Knesset-Wahl 2013 gelang es Netanjahu diesmal nicht, zentristisch-liberale und moderat linke Parteien mit ins Boot zu holen. Dafür sind – nach einer Wahlperiode in der Opposition – wieder die strengreligiösen (ultraorthodoxen) Parteien mit dabei. Als Bündnispartner konn-

Extrem tiefe KluftenAS Michael Mertes zur Knesset-Wahl

in Israel im März 2015

8 180 Grad – Schlaglicht

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te Netanjahu auch die sozialkonservative Partei Kulanu („Wir alle“) gewinnen, eine ganz neue politische Formation, die 2015 zum ersten Mal antrat.

Kurz vor Ablauf der Frist, in der die Ko-alitionsbildung abgeschlossen sein muss-te, stieg die säkularnationalistische Partei Israel Beitenu („Unser Haus Israel“) des bisherigen Außenministers Avigdor Lie-bermann aus den Verhandlungen aus. Von den 67 Mandaten des „rechten Lagers“ blieben nur noch 61 übrig – bei einer Ge-samtzahl von 120 Knesset-Abgeordne-ten die kleinstmögliche Mehrheit. Diese Schwächung der taktischen Position Ne-tanjahus nutzte die nationalreligiöse Par-tei Habajit Hajehudi („Jüdisches Heim“) unter Führung des neuen Bildungsminis-ters Naftali Bennett geschickt aus, um sich in letzter Minute das strategisch wichtige Justizressort zu sichern.

Netanjahu hat bereits signalisiert, er sei offen für eine Erweiterung der Koalition um die moderat linke „Zionistische Union“ seines Gegenkandidaten Jitzchak Herzog. Der hat diese Offerte umgehend zurück-gewiesen. In der Tat bekäme Herzog ein Glaubwürdigkeitsproblem, wenn er sich einer Regierung anschlösse, die (vor allem auf Wunsch der Strengreligiösen) wichti-ge Reformen der vorangehenden Legisla-turperiode rückgängig machen will und in ihrer Mehrheit die Zwei-Staaten-Lösung strikt ablehnt. Da in Israel vorgezogene Neuwahlen die Regel sind (die letzte Le-gislaturperiode dauerte gerade einmal zwei Jahre) und die knappe Regierungs-mehrheit keine Stabilität verheißt, dürfte sich die Opposition darauf einrichten, in absehbarer Zeit eine neue Chance zu be-kommen.Es sieht nicht so aus, als habe die neue Regierung die Kraft und den Mut, überfälli-

ge innenpolitische Reformen anzupacken. Zu den drängendsten Problemen des Lan-des gehören die im OECD-Vergleich ext-rem hohe Armutsquote und die extrem tiefe Kluft zwischen Arm und Reich. Eine ernsthafte Bereitschaft, den israelisch-pa-lästinensischen Konflikt durch eine Zwei-Staaten-Lösung zu beenden, ist nicht erkennbar, auch wenn der alte und neue Ministerpräsident sich bei Gesprächen mit ausländischen Besuchern wieder dazu be-kennt.

Das mag in der Tat seine persönliche Auf-fassung sein; aber er müsste erst einmal die Gegner im eigenen Lager überzeugen, um sie auch durchsetzen zu können.

Michael Mertes ist Altstipendiat der Kon-rad-Adenauer-Stiftung. Von 2011 bis 2014 leitete er das KAS-Auslandsbüro Israel mit Sitz in Jerusalem.

Extrem tiefe Kluften

9 180 Grad – Schlaglicht

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10 Netzwerke

Die Kultur- und Kreativwirtschaft boomt. Zwar gab es sie irgend-wie schon immer, aber erst seit einigen Jahren wird sie als ei-genständige Wirtschaftsbranche gesehen, die Arbeitsplätze be-reitstellt, Umsätze generiert, Innovationen liefert – schlicht vom romantischen Image befreit und volkswirtschaftlich bewertet wird.

Zur Kultur- und Kreativwirtschaft gehören zwölf Bereiche: Musik-wirtschaft (u.a. Musiker, Komponisten, Konzertveranstalter etc.), Buchmarkt (Schriftsteller, Journalisten, Buchverlage, Buchhandel etc.), Kunstmarkt (bildende Künstler, Restauratoren, Kunsthan-del, Museen etc.), Filmwirtschaft (Schauspieler, Film-/TV-Her-stellung, Verleih, Kinos etc.), Rundfunkwirtschaft, Darstellende Kunst, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Werbemarkt, Soft-ware/Games-Industrie, Pressemarkt, Sonstige (Tanzschulen, Bi-bliotheken, Archive, Natur- oder Vergnügungsparks etc.).

Praktikerinnen und Praktiker aus diesen Feldern, die Interesse haben, sich innerhalb des Alumni-Kreises der KAS auszutau-schen, können sich gerne melden bei AS Dr. Alexander Schug ([email protected]). Ziel ist es, abzuklären, ob es in unseren Reihen Bedarf an Austausch und an Plattformen gibt,

die der Vernetzung, dem Wissensaustausch und der Ideen- und Projektentwicklung dienen.

Text: Dr. Alexander Schug

Praktiker/innen gesuchtGesprächskreis Kulturwirtschaft

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11 Regionalgruppen

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung haben Stipendiaten und Altsti-pendiaten in Dresden gemeinsam über ein Stipendium bei der KAS informiert und für eine Bewerbung begeistert. Gerade in den neuen Bundesländern stellt die Werbung zukünftiger Kandidaten für ein Stipendium der KAS immer wieder eine große Heraus-forderung dar.

Um die KAS auch in Dresden der Zielgrup-pe angehender Studenten und Doktoran-den besonders attraktiv zu präsentieren, warben Dresdner Stipendiaten und Altsti-

pendiaten bei verschiedenen Informati-onsveranstaltungen mit eigens dafür ent-wickelten Werbemitteln. Eye-Catcher wie ein lebensgroßer Adenauer-Aufsteller, ein modernes Roll-Up sowie ein „heißer“ Stuhl zogen die Aufmerksamkeit zahlreicher potentieller Stipendiaten auf sich. Unter dem Motto „Trau Dich - Wir haben uns ge-traut!“ konnten viele interessante junge Menschen im Gespräch sowohl mit Stipen-diaten als auch Altstipendiaten für eine Bewerbung bei der KAS motiviert werden.

Text: Annika Benz / Pia Leson / Michael Mansfeld; Foto: Olaf Schubert

Trau Dich - Wir haben uns getraut! 50 Jahre Begabtenförderung in Dresden

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12 Regionalgruppen

Über 150 Stipendiaten und Alt-stipendiaten aus Köln und Bonn kamen am 22. Mai 2015 zusam-men, um in der Trinitatiskirche in Köln gemeinsam mit Wolf-gang Bosbach das 50-jährige Bestehen der Begabtenförde-rung der Konrad-Adenauer-Stif-tung zu feiern. Als weitere Gastrednerin konnte Frau Dr. Susanna Schmidt be-grüßt werden, die die Stiftung als Leiterin der Hauptabteilung Begabtenförderung und Kultur vertrat. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte das „Janning Trumann Trio“ des gleichnamigen Kölner Stipendiaten, das mit Posaune, Kontrabass und Gesang einen melodischen Einblick in die um-triebige Kölner Jazzszene gab.

Zu dem bewusst sehr offen ge-wählten Thema „Deutschlands Vorbereitung auf die Zukunft“ gab Wolfgang Bosbach, MdB und Vorsitzender des Innenaus-schusses des Deutschen Bun-destages, seine Gedanken wie-der. Wolfgang Bosbach blickte auf die deutsche und insbeson-dere auch die Kölner Geschichte und gab uns eindringlich mit, die 25-jährige Wiedervereinigung gebührend und richtig zu fei-ern. Er beobachte, wie oft wir in Deutschland alles in den Fokus stellen, was schlecht laufe, und dafür gibt es selbstverständlich auch berechtigte Themen, wie zum Beispiel die Flüchtlingspo-litik. Dennoch sollten wir ver-mehrt unseren Fokus auf un-sere nicht selbstverständlichen

Errungenschaften legen, wie zum Beispiel unsere stabile De-mokratie und Wirtschaftsstärke. Abschließend gab der prominen-te Gast zu, dass er als Rebell bekannt sei, aber nicht verstehe warum, denn eigentlich sei er ja harmlos. Er erkläre es sich so, dass man wohl in Deutschland heutzutage schon ein Rebell sei, wenn man bei seiner Meinung bliebe. Als Dankeschön für die Bereitschaft, nach einer langen Sitzungswoche am Freitagabend vor Pfingsten für die Konrad-Adenauer-Stiftung nach Köln zu kommen, übereichte der Spre-cher der Kölner Altstipendiaten Karl Brauer dem sportlichen

Bergisch Gladbacher ein Set Boccia-Kugeln, das Lieblings-spiel unseres Stiftungspatrons.Beim anschließenden Empfang konnte der Abend mit dem bei der Jahrestagung in Bad Mer-gentheim bereits zu schätzen gelernten Wein der Weingärt-ner Markelsheim ausklingen. Somit konnten auch die Nicht-teilnehmer der Jahrestagung geschmacklich nachträglich an der gelungenen Jahrestagung partizipieren. „Auf die nächsten 50 Jahre!“ (Dr. Susanna Schmidt in ihrem Grußwort).

Text: Katharina Wolf / Karl Brau-er; Fotos: Philipp Sümmermann

Auf die nächsten 50 Jahre!Festakt zu 50 Jahren Begabtenförderung

mit Wolfgang Bosbach in Köln gefeiert

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13 Regionalgruppen

In der kleinsten Landeshaupt-stadt Deutschlands trafen sich am 17./18. April 2015 Altsti-pendiaten der Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern und Stipendiaten der KAS. Wir wa-ren insgesamt etwa 40 Teilneh-mer. Unter dem Thema „Meck-lenburg-Vorpommern – 25 Jahre nach der Länderbildung, ein Jahr vor der Landtagswahl“ wurde zurückgeschaut, der gegenwärtige Stand diskutiert und nach vorne geblickt.

Dr. Georg Diederich, der 1989/90 zunächst in der Bür-gerbewegung und dann als CDU-Mitglied Verantwortung übernahm, berichtete über die friedliche Revolution sowie sei-ne Arbeit als Regierungsbevoll-

mächtigter im Bezirk Schwerin (ab Juni 1990) und Innenmi-nister von Mecklenburg-Vor-pommern (ab Oktober 1990). Sein mitreißender Vortrag wur-de mit vielen Dokumenten be-legt. Für die Stipendiaten war dies ein anschaulicher „Ge-schichtsunterricht“; für die Alt-stipendiaten, die den Umbruch in der DDR selbst miterlebt und auch gestaltet haben, eine Schilderung aus ungewohnter Perspektive.

Eine rege Diskussion über die politische Lage und die bevor-stehende Landtagswahl ent-wickelte sich in unserem Hin-tergrundgespräch mit Vincent Kokert, Generalsekretär der CDU Mecklenburg-Vorpom-

KAS trifft PolitikRegionalgruppe Mecklenburg-

Vorpommern zu Besuch in Schwerin

mern und Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Herr-licher Sonnenschein begleite-te uns beim Spaziergang zum Schweriner Schloss, dem wohl schönsten Landtagsgebäude in Deutschland. Eine sehr ge-lungene, fachkundige Führung – vom Keller, wo noch fleißig gebaut wird, bis aufs Dach – wurde abgerundet durch ein Treffen (und Mittagessen) mit der 1. Vizepräsidentin des Landtages Beate Schlupp.

Abschließend muss noch er-wähnt werden, dass auch für den Austausch untereinan-der und das gemütliche Bei-sammensein ausreichend Zeit blieb. Ein herzliches Danke-schön den Organisatoren und dem Altstipendiaten-Verein, ohne dessen großzügige finan-zielle Unterstützung dieses Be-gegnungsseminar nicht mög-lich gewesen wäre!

Text und Fotos: Dr. Ralf Pöplau

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Wie lange ist man ein „junger“ Abgeord-neter? Wie agieren Neulinge im politi-schen Establishment? Welche Themen prägen die Öffentlichkeit – und was gibt es sonst noch? Gibt es Fraktionszwang in der „übermächtigen“ Großen Koalition? Eine Bandbreite von Fragen – und jede Menge klare und offene Antworten!

Steffen Bilger (36) steht Rede und Ant-wort bei über 30 Stipendiaten und Altsti-pendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung. Würdiges Ambiente für den politischen Austausch: der Senatssaal der Universität Mannheim.

Mindestlohn – Rente mit 63 – Mütterren-te – Generationengerechtigkeit – Maut – Griechenland – Euro-Politik der EZB – Bankenregulierung – Umgang mit der AfD: Die Themen, die den jungen Abgeordne-ten und sein Auditorium umtreiben, sind

Querbeet. Steffen Bilger nimmt sich Zeit für die Erklärung der Sachverhalte, be-zieht zu den einzelnen Themen Position – und macht Unterschiede deutlich: Was ist seine eigene Meinung und was ist die der CDU-Fraktion.

Spannend sind die Einblicke ins interne Fraktions- und Koalitionsgeschehen, vor allem wenn einzelne Abgeordnete oder gar eine Gruppe ankündigen, gegen die Frak-tionsposition zu stimmen. Wie reagiert zum Beispiel der CDU-Fraktionsvorsitzen-de? Der junge Abgeordnete wirkt bei den Schilderungen besonnen und klar in der Sache – aber keineswegs polarisierend.

Nachgefragt: „Kostet der Mindestlohn Praktikumsplätze?“Politischer Realismus prägt die Aussage von Steffen Bilger, wenn er die verschie-denen Koalitionsprojekte beschreibt. Die

Gruppe junger Abgeordneter kann zwar ein Mindestlohn-Gesetz nicht verhindern, nutzt aber ihren Einfluss, um Fehlentwick-lungen bereits im Vorfeld zu vermeiden und Praxistauglichkeit zu gewährleisten. Ziel: Die Gesetzgebung darf die Anzahl der Praktikumsplätze und die Qualifizierungs-möglichkeiten junger Menschen nicht ein-schränken.

Zitat: „In meinem bisherigen politischen Engagement hat mich immer besonders der Einsatz für Generationengerechtigkeit und für eine nachhaltige Politik geprägt.“ Mehr zum Abgeordneten Steffen Bilger unter www.steffen-bilger.de.

Text: Annabell Hermanowski / Wolfgang Frosch; Fotos: Wolfgang Frosch

MdB Steffen Bilger (CDU) in MannheimGelungener politischer Auftakt

des Jahresprogramms 2015

14 Regionalgruppen

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Wie kam es zur Zusammenarbeit von Alt-stipendiaten und Stipendiaten?

Jannik Bach (Stipendiatensprecher): Im Herbst 2014 haben wir, die Mannheimer Stipendiatengruppen, im Zuge einer Ver-einsgründung zur Akkreditierung an der Universität Mannheim die Altstipendia-ten um fachlichen Rat gebeten und den konkreten Wunsch geäußert, die Altsti-pendiaten in den Vereinsvorstand einzu-binden. Wir bekamen nicht nur spontan fachliche Unterstützung, sondern sofort auch einen persönlichen Draht. Diese positive Erfahrung war für uns Motivati-on, der zu diesem Zeitpunkt kaum nen-nenswerten Kooperation mit den AS vor Ort eine neue Qualität zu geben - denn wir empfanden das „Nebeneinander“ als eine ungeheure Verschwendung von Po-tential.

Frank Deickert (AS-Sprecher): Die Initi-ative der Stipendiaten war ein Volltreffer hinsichtlich Zeitpunkt und Inhalt: Wir sa-ßen gerade an den Überlegungen für das Jahresprogramm 2015 der AS-Regional-gruppe und hatten auf einer der vergan-genen AS-Regionalsprechertagungen ein Konzept zur intensiveren Zusammenar-beit von AS und Stipendiaten erarbeitet – wir waren also „ready to go“. Wechsel-seitige Wertschätzung und Zusammen-arbeit auf Augenhöhe waren uns von Beginn an wichtige Punkte – zusammen geht einfach mehr. Doppelansprachen von Abgeordneten wollten wir genauso vermeiden wie geringe Anwesenheits-zahlen bei Diskussionsveranstaltungen – Ziel: ein professionelles Bild für die Adenauer-Stiftung abgeben.

Was sind die Highlights und Vorteile des Programms?

JB: Wir haben uns pro Monat einen ge-meinsamen Programmpunkt vorgenom-men. Vielfältige Angebote sollen möglichst viele Personen ansprechen – jeder Punkt für sich ist ein Highlight: Soziales Enga-gement aus Anlass „50 Jahre KAS-Begab-tenförderung“, Diskussionsrunden mit Ab-geordneten, Semesterabschlussgrillen als Networking-Event oder der Besuch einer Eismanufaktur als für Familien geeignetes Angebot. Im Herbst steht das Chemie-Unternehmen BASF, das 150. Geburtstag feiert, und sein legendärer Weinkeller auf dem Programm. Wichtig für den Berufs-einstieg: Altstipendiaten stellen Berufs-

Gemeinsames JahresprogrammMannheim 2015: Stipendiaten und Altstipendiaten

tagen gemeinsam

15 Regionalgruppen

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felder und die Job-Realität vor und bieten bei Bedarf auch ein persönliches Coaching an.

FD: Die Vorteile eines gemein-samen Programms liegen auf der Hand. 1) Viele Schultern tragen besser. Wir werden da-durch schlagkräftiger. 2) Wir vernetzen Stipendiaten und Altstipendiaten viel früher als in der Vergangenheit. Die Bin-dung an das Alumni-Netzwerk und die KAS wird deutlich opti-miert. Bei momentan bundes-weit rund 500 neuen Altstipen-diaten pro Jahr bietet dies ein enormes Potential! Funktionie-ren kann dies nur mit dem ge-meinsamen Verständnis, dass jeder bereit ist, sich einzubrin-gen – unabhängig davon, wer

die Idee hatte, wer die Organi-sation übernimmt oder wie die Aufgaben verteilt werden. Die Sache steht im Vordergrund.

Was kann noch besser laufen? Was sind die zukünftigen Her-ausforderungen?

FD: Um zügig voranzukom-men lief der Kontakt zu Beginn ausschließlich über einen von drei Stipendiatensprechern. Im Nachhinein betrachtet hätten wir schneller mit allen Spre-chern gemeinsam kommuni-zieren sollen.

JB: Da stimme ich Dir zu. Da die Fluktuation bei den Mann-heimer Stipendiatensprechern naturgemäß durch kurze Studi-

enzeiten und Auslandssemes-ter sehr hoch ist, wollten wir das entstandene Momentum nutzen und schnellstmöglich Ergebnisse erzielen – das ging zu Lasten der Einbeziehung der anderen Mannheimer Gruppen. Dennoch haben sich alle tat-kräftig und uneigennützig für das Ziel eines gemeinsamen Jahresprogrammes engagiert. Ein derart umfangreiches Pro-gramm hätten wir ohne die Mit-wirkung aller Gruppen niemals stemmen können. Deshalb ist auch für die Zukunft klar: Durch Quartalstreffen, eine vo-rausschauende Planung sowie eine rechtzeitige Übergabe an neue Sprecher wollen wir auch weiterhin die Einbindung aller gewährleisten und so unser

ambitioniertes Programm kon-tinuierlich weiterentwickeln.

Interview: Wolfgang Frosch

Die Sprecherteams:

• Stipendiaten Mannheim (zurzeit des Interviews) 1: Annabell Hermanowski, Julia Rosenzweig

• Stipendiaten Mannheim 2: Jannik Bach, Sebastian Jung

• Stipendiaten Mannheim 3: Torsten Lühning, Daniela Freudenmann

• Altstipendiaten Metropol-region Rhein-Neckar: Ma-ria Theresa Evers, Frank Deickert, Wolf-Diether Burak, Wolfgang Frosch

Gemeinsames Jahresprogramm

16 Regionalgruppen

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Seit Ende März gibt es in Leip-zig ein neues Sprecherteam: Neben Gunther Rieger sind jetzt auch Franziska Naether und Daniel Pommer mit von der Partie. Ein Anliegen ist es, den Kontakt zu den drei loka-len Stipendiatengruppen zu in-tensivieren. So wurde quasi als erste Amtshandlung ein lange von beiden Seiten gewünsch-tes „Karriere-Speed-Dating“ organisiert – mit großzügiger Unterstützung des Vereins der Altstipendiaten.

Am 22. April 2015 war es dann soweit: In einem großen Semi-narraum der Universität Leip-zig trafen abends knapp 30 Stipendiaten auf ihre „Dates“ – fünf AS aus unterschiedlichen

Tätigkeitsfeldern. Nach einer kleinen Stärkung vom Buffet und der Begrüßung der Orga-nisatoren Franziska Naether und Stipendiatensprecher Se-bastian Schmidt ging es auch schon los: In fünf Runden à 15 Minuten rotierten die Gruppen im Uhrzeigersinn und fragten die AS Löcher in den Bauch: Gunther Rieger über die Arbeit als Anwalt, W. Holger Schmidt und seinen Kollegen Willy Her-mes über das Steuerberater-wesen und Florian Mack über die Gründung seines Start-ups zum Getränk „Neuronade“. Franziska Naether stand Rede und Antwort über eine Karrie-re in der Wissenschaft, Luise Frohberg sprang kurzfristig für Christiane Schenderlein ein

und berichtete über Berufsper-spektiven in der Politik. Nach 90 Minuten erklang die Glocke zum letzten Mal – aber es gab noch viel Gesprächsbedarf bei bester Stimmung. Viele Visi-tenkarten fanden neue Besit-zer und alle waren sich einig: Es wird bald ein weiteres Leip-ziger KAS-Karriere-Speed-Dating geben, mit neuen Ge-sprächspartnern.

Das Potential der AS und ihre reichhaltigen Erfahrungen, egal ob Berufsanfänger oder langjähriger Experte, ist eine Fundgrube für die Stipendia-ten. Man kann sich einerseits für die eigene Zukunft wertvol-le Anregungen und Kontakte holen, aber auch Informatio-

nen über Berufsfelder gewin-nen, um ein tieferes Verständ-nis für diese zu erlangen. Und so mancher AS hörte interes-siert zu, welche Fragen die Sti-pendiaten beschäftigen, aber auch, was die anderen AS zu berichten hatten. Zum Schluss wurde noch auf kommende gemeinsame Ver-anstaltungen aufmerksam gemacht, die die Leipziger KAS-Gruppen im Frühjahr auf die Beine stellen werden. Eine Win-Win-Situation für alle, die wir anderen Gruppen, insbe-sondere an großen Hochschul-standorten, nur empfehlen können!

Text: Franziska Naether; Fo-tos: Sebastian Schmidt

Speed-Dating in Leipzig Regionalgruppe mit neuem Sprecherteam

im Karriere-Talk

17 Regionalgruppen

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An einem Märzabend wurde es geheim und spannend: Der Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums, Dr. Jochen Viehoff, lüftete vor rund 60 Altstipendiaten und Stipendiaten nach der Filmvorführung „The Imitation Game“ von Morten Tyldum die Geheimnisse der sagenumwobenen deutschen Chiffriermaschine „Enigma“. Zur Erläuterung und Demonstration hat er eine Original-Enigma aus dem größten Computermuseum der Welt mitgebracht. Während alle deutschen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg mit der Enigma ihre Funksprüche verschlüsselten, wurde in der geheimen britischen Zentrale in Bletchley Park – unter der Führung des britischen Mathematikers Alan Turing – fieberhaft an der Entschlüsselung der deutschen Nach-richten gearbeitet. Bletchley Park ist heute ein Museum, in dem Volunteers und Zeit-zeugen tiefe Einblicke in die kriegswichtige Tätigkeit der Codebreaker geben. Jochen

Viehoff berichtete in seinem Vortrag auch von diversen Besuchen des kleinen Ortes im Nordwesten von London und wie er mit den Krypto-Experten Schritt für Schritt in die Welt der Enigma-Entschlüsselung und Alan Turings eintauchte.

Auch im gemütlichen Beisammensein nach dem Film und dem anschließenden einstündigen Vortrag stand die Enigma im Rampenlicht. Die Teilnehmer wollten alles ganz genau erfahren, was in Bletchley Park während des Zweiten Weltkrieges passier-te, welche Rolle Alan Turing, der Compu-terpionier, Codebreaker und Protagonist des Films „The Imitation Game“, gespielt von Benedict Cumberbatch, innehatte, wo der Film nahe an der Realität und am Le-ben Turings spielte und wo der Plot des Historienthrillers eher frei erfunden war. Als krönenden Abschluss des Abends konn-ten die Teilnehmer selbst ihre Nachrichten

mit der voll funktionstüchtigen Enigma in einen Geheimtext verschlüsseln.

Text: Dr. Wiltrud Viehoff; Fotos: Katharina Knust

Nachrichten mit der Enigma„The Imitation Game“: FilmGespräch

im Cineplex Paderborn

18 Regionalgruppen

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Unter dem Thema „Blick über den Tellerrand - Die Erfolgsge-schichte des Marktführers für Salzige Snacks“ besuchten eine Gruppe unserer Altstipendiatinnen und Altstipendiaten aus Köln und Region am 23. März 2015 den Produktionsstandort der In-tersnack Knabber-Gebäck GmbH & Co. KG in Wevelinghoven nördlich von Köln.

Intersnack lässt sich der traditionsreichen Unternehmensgruppe Pfeifer & Langen zuordnen, die ursprünglich primär in der Zu-ckerindustrie tätig war. In den späten 1960er Jahren – so erklärte uns Dr. Bernhard Greubel, seines Zeichens Geschäftsführer von Pfeifer & Langen und KAS-Altstipendiat – stellte sich das Unter-nehmen breiter auf und es begann eine neue Erfolgsgeschichte mit „Chipsfrisch ungarisch“. Nach einem wunderbaren und exklu-siven Einblick in die Unternehmensstrukturen konnten wir selbst die Produktion betrachten.

Hygienisch vermummt wurden wir von Werksleiter Markus Krö-cher durch die Fabrik geführt. Nicht nur, dass die Produktions-abläufe und Verfahrensvorgänge an sich schon hochinteressant waren; so überzeugten uns die Kostproben der noch warmen Chips vom Band vollends. Warum diese uns so gut schmeckten

und einen so zarten Knusperschmelz hatten, konnte neben der speziellen Gewürzmischung und dem angewandten Verfahren eindeutig auf die enge und gute Zusammenarbeit mit den regi-onalen Kartoffelbauern im Rheinland zurückgeführt werden, die dem Werk Tag für Tag qualitativ ausgezeichnete Ausgangspro-dukte zur Verfügung stellen.

Damit wäre das Geheimnis gelüftet. „Chipsfrisch ungarisch“ sei demnach bis heute neben mannigfachen anderen Variationen des Unternehmens das erfolgreichste Kartoffelchipsprodukt in Deutschland.

Text und Fotos: Karl Brauer

Geheimnis KnusperschmelzKölner AS besichtigen Chipsfabrik

19 Regionalgruppen

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20 Stiftung

Jubiläen, neue Produkte und InitiativenMeldungen in Kürze

MUSLIMISCHES FORUM DEUTSCH-LAND GEGRÜNDETAuf Initiative der KAS hat sich das „Mus-limische Forum Deutschland“ gegründet. Dem Forum gehören Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an, vor allem aus der Wissenschaft und den Medien. Einzigar-tig ist die ethnische und religiöse Vielfalt des Forums. So zählen neben Sunniten und Schiiten auch Aleviten, Yeziden und christliche Unterstützer zu den Teilneh-mern des Forums. Sie treten für Demokra-tie und Menschenrechte ein und möchten der Mehrzahl der in Deutschland lebenden und bisher nicht vertretenen Muslime Ge-hör verschaffen. In ihrer Gründungserklä-rung beschreiben sie es als ihr Ziel, den „humanistisch orientierten Muslimen eine Stimme zu verleihen“. Auf diesem Weg möchten sie als Bürger in Deutschland aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft und der Verteidigung der Menschenrech-

te mitwirken (http://www.kas.de/wf/de/33.41088/).

POLITISCHES BILDUNGSFORUM SACHSEN-ANHALT ERÖFFNETMit einem Tag der offenen Tür ist das von Alexandra Mehnert geleitete Politische Bildungsforum Sachsen-Anhalt der KAS nach dem Umzug aus Wendgräben offizi-ell eröffnet worden. Im Beisein des KAS-Vorsitzenden AS Dr. Hans-Gert Pöttering stand die Neuausrichtung der politischen Bildungsarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung im Fokus aller Redner. Betont wurde die Notwendigkeit ihrer Orien-tierung an der geänderten Lebenswirk-lichkeit in unserer schnelllebigen Zeit. Dazu gehören auch neue Veranstaltungs-formen, mit denen man „näher an die Menschen“ heran rückt. Darüber hinaus wurde die Bedeutung der Politischen Bil-dung für die Demokratie und das Demo-

kratiebewusstsein herausgestellt. Diese zu stärken gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Politischen Bildungsforums Sachsen-Anhalt.

KAS FÜR DIE FÖRDERUNG DER DEUTSCHEN MINDERHEIT IN RUMÄ-NIEN AUSGEZEICHNETAnlässlich des 25. Jubiläums der Gründung des Demokratischen Forums der Deut-schen in Rumänien ist die KAS für die För-derung und Unterstützung der deutschen Minderheit in Rumänien ausgezeichnet worden. Sven-Joachim Irmer, Leiter des Auslandsbüros Rumänien, betonte anläss-lich der Feierlichkeiten in Sibiu/Hermann-stadt, dass die Stiftung ihr Engagement

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21 Stiftung

Jubiläen, neue Produkte und Initiativen

für die Rumäniendeutschen auch künftig fortsetzen wird. Das Forum ist ein zentra-ler Partner der KAS in Rumänien und das wichtigste Bindeglied zwischen Deutsch-land und Rumänien.

K A S - A J C - A L U M N I - N E T Z W E R K GEGRÜNDETDie Zusammenarbeit zwischen der KAS und dem American Jewish Committee (AJC) besteht bereits seit 35 Jahren. Dass der Austausch, an dem auch immer wie-der KAS-Altstipendiaten teilnehmen, im-mer noch einzigartig ist und Engagement hervorruft, zeigte anlässlich des Jubiläums die Gründung des Vereins „KAS-AJC-Alum-ni-Netzwerk“ (Kontaktadresse: [email protected]). An der Gründungssitzung nahmen zehn Alumni und die Leiterin des AJC Berlin, Deidre Berger, teil. Vorsitzen-der des Netzwerks ist Niklas Möring, seine Stellvertreter sind Dr. Kristina Eichhorst

und Ole Wulff. Mit Jens Teschke gehört auch ein AS dem Vorstand an. Ziele des Netzwerks sind: Förderung des aktiven und nachhaltigen Austauschs der Alumni untereinander sowie mit der KAS und dem AJC; eine vernehmbare Stimme zu sein bei Fragen, die das deutsch-jüdisch-amerika-nische Verhältnis betreffen. Schirmherr ist Bundespräsident a.D. und AS Christian Wulff, der 1984 selbst an dem Austausch-programm teilnahm (http://www.kas.de/wf/de/33.41101/).

KAS-PUBLIKATIONEN: DEUTSCH-LAND UND ISRAEL / ANTISEMITIS-MUS / ISLAMISMUS UND ISLAM„Deutschland und Israel. 50 Jahre diplo-matische Beziehungen“: Unter diesem Titel ist die Ausgabe 4/2015 der KAS-Auslandsinformationen erschienen. Alle Artikel des Themenhefts finden Sie hier: http://www.kas.de/wf/de/35.419/. Dem

„Antisemitismus heute“ widmet sich die Ausgabe 170 der Publikationsreihe „Ana-lysen & Argumente“ (http://www.kas.de/wf/de/33.41340/). Thema der März/April-Ausgabe der Politischen Meinung ist „Is-lamismus und Islam“ (http://www.kas.de/wf/de/35.418/).

CHOREOGRAPH DER SEELEN – HOM-MAGE FÜR JOHN NEUMEIERIn ihrer Hommage 2015 hat die KAS zu-sammen mit 400 Gästen John Neumeier als einen der bedeutendsten Vertreter von Kunst und Kultur geehrt. „Kunst ist mehr als ein genialer Einfall“ und noch mutiger als die Idee ein Buch zu schreiben sei es, die Kunst mit Tanz auszudrücken, beton-te Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert in einem Grußwort. Keinem wie Neumeier sei es für so lange Zeit gelun-gen, auf solch vielfältige Art und Weise die Herzen der Zuschauer zu ergreifen.

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Jubiläen, neue Produkte und Initiativen

Als einer der einflussreichsten Persönlich-keiten des internationalen Balletts - Cho-reograph, Förderer und Ausbilder – sei er stets durchdrungen von Leidenschaft und Präzision, betonte Dr. Hans-Jörg Clement, Leiter der KAS-Kulturabteilung und stell-vertretender Hauptabteilungsleiter Begab-tenförderung und Kultur. Neumeier mache das Phänomen Tanz zu einem generations-übergreifenden Erlebnis (http://www.kas.de/wf/de/33.40663/).

JUBILÄUM IN ISRAEL: FÜNFTER JÜ-DISCH-CHRISTLICHER STIPENDIA-TENDIALOGDas fünfte Kooperationsseminar mit dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk für jü-dische Begabtenförderung würdigte das 50-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel ebenso wie fünf Jahre der erfolgrei-chen und vertrauensvollen Zusammenar-

beit des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks und der KAS-Begabtenförderung. Das Se-minar fand Ende Februar/Anfang März in Berlin und Israel statt. In Zusammenar-beit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KAS-Auslandsbüros in Israel und den Palästinensischen Gebieten vermittelte die von der Leiterin der KAS-Promotions-förderung Dr. Daniel Tandecki begleite-te Reise einem ausgesuchten Kreis von Stipendiatinnen und Stipendiaten beider Förderwerke profunde Einblicke in deut-sche und israelische politische Positionen sowie in religiöse und gesellschaftspoliti-sche Spannungsfelder. Mehr dazu gibt es hier: http://www.kas.de/israel/de/publi-cations/40674/

NEUE JONA-PRODUKTE: „BILADI - MEIN LAND“ UND „JONAMAG“Im zehnten Jahr der erfolgreichen Reihe von internationalen Journalistensemina-

ren hat die KAS-Hauptabteilung Europäi-sche und Internationale Zusammenarbeit (EIZ) in Kooperation mit der Journalisti-schen Nachwuchsförderung (JONA) eine deutsch-palästinensische Akademie in Ramallah organisiert. Das Ergebnis ist on-line: biladi.ps – eine multimediale Website mit Themen, die die Palästinenser „anders als erwartet“ zeigen. Da die Seite zwei-sprachig ist, richtet sie sich auch an ein großes Publikum in der arabischen Welt (http://biladi.ps/?lang=de_DE).

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Die Digitalisierung war ebenfalls Thema von JONA-Stipendiaten. Sie haben sich in Hamburg mit Netzaktivisten, Datenschützern, Einzelhändlern, Politikern und Fischen auf Fahrrädern getroffen. Die Ergebnisse dieses datenjournalistischen Experiments finden Sie im neuen Multimedia-Magazin unter: http://jonamag.de/.

„LEINEN LOS“ – TV MAGAZINE ÜBER DIE DEUTSCHE MARINENach zehn Tagen und unzähligen Recherchestunden später prä-sentieren die zwölf Teilnehmer der JONA-TV-Akademie ihre Er-gebnisse in zwei halbstündigen TV-Magazinsendungen. Unter dem Titel „Leinen los“ werden von den akuten Ausrüstungsmän-geln über die Frage nach der Berechtigung der Militärseelsorge bis zur 60-jährigen Geschichte der Bundeswehr zwölf Teilaspekte zum Thema bei der Deutschen Marine untersucht (http://www.mmv-mediathek.de/sendungen/rok-tv/15372-leinen_los_das_marinemagazin.html; http://www.mmv-mediathek.de/sendun-gen/rok-tv/15441-leinen_los_das_marinemagazin.html).

Textzusammenstellung und Redaktion:Wolfgang-Michael Böttcher

Jubiläen, Produkte, Initiativen

23 Stiftung

ImpressumKASsiber ist ein kostenloser Informationsdienst des Vorstands des Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (www.kasconnect.de).

V.i.S.d.P.: Ottheinrich von Weitershausen, Vorsitzender Altsti-pendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

c/o Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.GeschäftsstellePaul-Lincke-Ufer 8b10999 BerlinTelefon: 030-616518-31Email: [email protected]

Redaktion:Kristina Weitkunat, [email protected] Kriesemer, [email protected] Design und Umsetzung des Layouts:Martin Gehring, www.einfach-kommunikation.com

Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eine Haftung für fehlerhafte oder unrichtige Informationen wird ausgeschlossen. Die Redaktion behält sich Ände-rungen oder Kürzungen der eingereichten Texte vor.

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lichen Abend „50 Jahre Begabtenför-derung der Konrad-Adenauer-Stiftung“ in der Wandelhalle im Kurpark von Bad Mergentheim teil. Ziel des Organisati-onsteams vor Ort war es, aktuelle Themen aufzugreifen, einen Einblick in Geschichte und Gegenwart von Bad Mergentheim zu geben und viel Raum für Gemeinsamkeit und Gespräch zu lassen. Aber der Reihe nach:

Angekommen – der Himmelfahrtstag

Am Himmelfahrtstag begrüßten der Vor-sitzende des Altstipendiatenvereins, Ottheinrich von Weitershausen, und die Hauptabteilungsleiterin der Konrad-Ade-nauer-Stiftung, Dr. Susanna Schmidt, die Teilnehmer bei bestem Sonnenschein auf der Terrasse des Kurparkfoyers, ehe sechs Themenstadtführungen den Besu-chern einen ersten Eindruck von Bad Mer-

Sie war ein Wagnis, die Jahrestagung der Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung 2015 in Bad Mergentheim. Eine traditionsreiche Kurstadt mit rund 22.500 Einwohnern im ländlichen Tauberfranken statt einer Metropole als Austragungsort, ein kleines Organisationsteam ohne eine Regionalgruppe oder eine aktive Stipen-diatengruppe vor Ort und große Pläne standen am Anfang.

Ja, das hätte schief gehen können. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und schon die Anmeldezahlen deuteten an, dass das Wagnis gelingen könnte: Über 300 Altstipendiatinnen und Altstipendia-ten lockte das breit gefächerte Programm an die Tauber. Rund 250 Gäste nahmen jeweils an den Vortragsveranstaltun-gen im Kurhaus von Bad Mergentheim, am Deutschorden-Abend im Schloss der Hoch- und Deutschmeister und am fest-

gentheim, seiner reichen Geschichte und seiner Gegenwart als führende Gesund-heitsstadt vermittelten.

Georg Fahrenschon, Präsident des Deut-schen Sparkassen- und Giroverbandes und früher Staatsminister der Finanzen des Freistaates Bayern, eröffnete im klei-neren Kreis den „Markt der Möglichkei-ten“, in dem sich die Netzwerke präsen-tieren konnten. Anschließend referierte er im Großen Kursaal über das Thema „Grexit!“. Dabei zeigte er auf, dass ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone zwar grundsätzlich wünschenswert sei, dass aber andererseits auch durchaus eine Lage eintreten kann, die einen Aus-tritt des Landes unausweichlich machen würde. Dann müsse man sich dieser Auf-gabe stellen. Anschließend stellte Prof. Dr. Bassam Tibi, der Begründer der Islamwissenschaft in

Veranstaltungen

Adenauers Enkel zu Gast an der TauberDie Altstipendiaten-Jahrestagung 2015

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Deutschland, sein Konzept ei-nes Euro-Islam vor und erhielt nach einem lebhaften Vortrag großen Beifall für seine dif-ferenzierten, vielschichtigen Ausführungen.

Den Bogen zum gemütli-chen Deutschorden-Abend im Schloss des Hoch- und Deutschmeisters des Deut-schen Ordens schlugen das Historische Schützen-Corps Bad Mergentheim und die Deutschorden-Compagnie zu Bad Mergentheim mit einem historischen Wachaufzug im inneren Schlosshof. Bei Mar-kelsheimer Wein und Herbst-häuser Bier wurden, beglei-tet von den frechen Versen des mittelalterlichen Barden

AS Dr. Benno Burlitta und der zünftigen Markelsheimer Stubenmusik, bis weit in die Nacht alte und neue Kontakte gepflegt.

Freitag – Wohlsein für See-le, Geist und Körper

Wie traditionell üblich, stan-den am Freitag zunächst Ex-kursionen auf dem Programm. Mit den Programmpartnern Wittenstein AG, Würth Indus-trie und Service GmbH & Co. KG und Schloss Stetten stell-ten sich zwei Weltmarktfüh-rer im ländlichen Raum und eine zukunftweisende Senio-renwohnanlage ihren Gästen vor. Dass jeweils Mitglieder von Geschäftsführung bzw.

Aufsichtsrat den Gästen ihr Unternehmen nahe brachten, zeigt die Wertschätzung, wel-che die Altstipendiaten bei den Gastgebern genießen.

Sportlich Interessierte be-suchten derweil die Medail-lenschmiede des deutschen Fechtsports, den Olympia-stützpunkt Tauberbischofs-heim, und die Kreisstadt des Main-Tauber-Kreises, während die ganz Mutigen schon eine Stunde früher aufbrachen, um nach einem Besuch in Schloss Weikersheim bei recht unsi-cherer Wetterprognose die rund 10 Kilometer Heimweg zu Fuß anzutreten. Aber mit den Worten eines unserer Mit-streiter sei es gesagt: „Petrus

ist ein Schwarzer.“ Und so ka-men die Wanderer nicht mit nassen Schuhen zurück, son-dern der eine oder andere mit Sonnenbrand.

Den größten Zuspruch un-ter den Altstipendiaten fand aber bei der Anmeldung das große Thema der Geschichte Mergentheims: der Deutsche Orden. Über 70 Teilnehmer lauschten den Vorträgen über die 825-jährige, wechselvolle Geschichte des Ordens und ließen sich nach dem Mittag-essen durch das Deutschor-den-Museum führen.

Reich beladen mit Eindrücken fand man sich zum Kaffee und danach zum großen Podiums-

Adenauers Enkel

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Adenauers Enkel

26 Veranstaltungen

gespräch „Digitalisierung der Medizin“ mit einem Impulsrefe-rat von Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz und Beiträgen mehrerer Gesundheitspraktiker im Großen Kursaal zusammen, ehe am Abend Chor und Orchester der Konrad-Adenauer-Stif-tung zum traditionellen öffentlichen Konzert in die Schlosskirche von Bad Mergentheim einluden. Im voll besetzten Gotteshaus erklangen Werke von Felix Men-delssohn Bartholdy, John Ireland, Claude Debussy, Pierre Passe-reau, Antonín Dvorák und Edward Elgar, welche die Ensembles die Woche über eingeübt hatten. Die überwiegend jungen In-terpreten erhielten viel Lob und Anerkennung für ihren künst-lerischen Vortrag und auch aus dem Evangelischen Gemeinde-zentrum, das die Gemeinde den Musikern als Stützpunkt zur Verfügung gestellt hatte, war nachher etwas Bedauern darüber zu spüren, dass die „klangvolle Woche“ so schnell vergangen war.

Samstag - Tag der Weltmarktführer, Mitgliederversamm-lung und Festabend

Zwei Tagungstage, vielleicht auch zwei Tagungsabende, hinter-lassen ihre Spuren. Als um 9 Uhr am Samstag der Schirmherr

Oberbürgermeister AS Udo Glatthaar ans Mikrofon trat, um die Vertreter der Weltmarktführer willkommen zu heißen und um sein Grußwort an die Tagungsteilnehmer zu richten, war der Große Kursaal noch nicht bis auf den letzten Platz besetzt.

Aber von Minute zu Minute füllten sich die Reihen, so dass der vielfach ausgezeichnete Unternehmer Dr. Ing. h.c. Manfred Wit-tenstein, Rainer Bürkert, Geschäftsführer der Würth Industrie Service GmbH & Co. KG, Frank Wirthwein, Sprecher des Vor-standes der Wirthwein AG, und Prof. Dr. Seon-Su Kim, Prorektor und Leiter Campus Bad Mergentheim als Vertreter der Dualen Hochschule Baden-Württemberg unter Leitung von Dr. Stefan Hofmann von der KAS Stuttgart lebhaft und durchaus kontrast-reich über die Bedingungen für ein erfolgreiches, zukunfts- und weltmarktorientiertes Unternehmertum im ländlichen Raum dis-kutierten. Dabei wurde deutlich, dass die scheinbaren Nachteile

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eines strukturschwachen Raums in Zeiten von „Industrie 4.0“ und Globalisierung durchaus zu Vorteilen umgemünzt wer-den können.

Einen ganz anderen Weltmarktführer präsentierte im Anschluss Bischof Dr. Gebhard Fürst, der eigens aus Rotten-burg angereist war: die katholische Kir-che. In seinen Vortrag zum Thema „Was die Kirche den Menschen geben kann“ skizzierte er die Kirche des angebroche-nen 21. Jahrhunderts als eine pilgernde, „diakonisch-karitative Kirche, die zei-chenhaft wirkt und dadurch missionarisch handelt“, in der Sinn-Suchende Sinn fin-den und die die Menschen begleitet, da-mit Leben gelingen kann. Mit Blick auf die explosionsartig angestiegenen Flücht-lingsströme nach Europa verwies Bischof Gebhard Fürst auf die gesellschaftliche Gesamtverantwortung: „Flüchtlinge sind

Menschen in großer Not, deren Men-schenwürde unantastbar ist“. Die jüngst von der KAS initiierte Gründung des „Muslimischen Forums Deutschland“ be-zeichnete Bischof Dr. Fürst als „eindeutige Absage an Gewalt und islamistisch mo-tivierte Radikalisierung“ und verwies auf die Aufgabe der Kirche, in stetem Dialog mit anderen Religionsgemeinschaften zu bleiben.

Während am Nachmittag der Verein der Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. seine Mitgliederversammlung abhielt (hierzu wird auf den gesonderten Beitrag verwiesen) und das Partnerpro-gramm mit den Ausflügen zur Würzbur-ger Residenz, zur Grünewald-Madonna in Stuppach und zum Riemenschneideraltar in der Herrgottskirche bei Creglingen sak-rale Kunstschätze ins Blickfeld rückte, lie-fen im Hintergrund letzte Vorbereitungen

zum Festabend in der Wandelhalle. Ehe „50 Jahre Begabtenförderung der Kon-rad-Adenauer-Stiftung“ gefeiert wurden, stimmten die Parforcehornbläser der KJV Bad Mergentheim die Gäste bei einem Glas Sekt mit jagdlichen und festlichen Klängen ein. Dass Baden-Württemberg „Wolf-Erwartungsland“ ist, war, die Re-aktion der Gäste zeigt es, manchem weit Angereisten noch nicht geläufig.

Höhepunkte des bewusst nicht mit Wort-beiträgen überfrachteten Festabends wa-ren das Grußwort des Staatsministers der Justiz des Freistaates Bayern, AS Prof. Dr. Winfried Bausback, sowie der sehr per-sönlich gehaltene Dank des Stipendiaten der ersten Stunde, Dr. Ralf Zeppernick, der die weitreichende Weichenstellung aufzeigte, die die Aufnahme in die För-derung der KAS im Jahr 1965 für sein Leben hatte. Daneben versetzten die jun-

Adenauers Enkel zu Gast an der Tauber

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gen Rhönradturner ihr Publikum mit ihrer Körperbeherrschung ebenso zunehmend in Staunen wie der Zauberer Horlin mit Tricks und Kunststückchen.

Der Festabend war zugleich der Rahmen, den ehrenamtlichen jungen Menschen zu danken, die durch ihre zuverlässige Mitar-beit diese Jahrestagung erst möglich gemacht haben: Stipen-diaten der Hanns-Seidel-Stiftung aus Bamberg, motiviert von Lukas Götzelmann, Stipendiaten der KAS aus Stuttgart, ange-sprochen von Silke Mittnacht, und Abiturienten aus Bad Mer-gentheim haben bewiesen, dass es sich lohnt, auch weiterhin auf die Jugend zu setzen und sie zu fördern.An den offiziellen Teil schloss sich eine Tanznacht an, bei der nicht viel gefehlt hätte und die beachtliche Schar der Stand-haften wäre mit dem Morgengrauen ins Bett gekommen. Ein schönes Kompliment an die Musiker und an alle, die sich um das Drumherum bemüht haben.

Sonntag - Nehmt Abschied Brüder

Das Experiment ist gelungen. Im Vorfeld war durchaus kontro-vers diskutiert worden, ob der ökumenische Gottesdienst, wie in

den vergangenen Jahren üblich, am Samstag stattfinden sollte oder, wie nach Meinung des Organisationsteams vor Ort und der Mehrzahl der Teilnehmer der Hauptversammlung 2014 in Mag-deburg, am Sonntag. Würden am Sonntag schon zu viele Altsti-pendiaten abgereist sein, so dass der Gottesdienst nur schwach besucht würde? Nein. Die Kirche des Kapuzinerklosters war gut besetzt, als Thies M. Albert am späteren Sonntagmorgen in die Register der Orgel griff. Und auch der Chor war noch stark ver-treten, den Gottesdienst mit zu gestalten.

Bei guter Stimmung klang die Jahrestagung mit einem Ab-schiedsessen im voll besetzten Johannessaal des katholischen Gemeindehauses aus.

Text: Dr. Klaus Hofmann; Fotos: Sarah Hübner

Adenauers Enkel

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Hauptabteilung Begabtenförderung und Kultur ihr Grußwort an die Anwesenden. Wir hören die neuesten Zahlen etwa zu den neu aufgenommenen Stipendiaten oder zur Neuordnung des Seminarpro-gramms. Aber sie stellt auch das neue Habilitationsstipendium vor und berichtet vom Umzug der Begabtenförderung nach Berlin und dem Start von VIBESA mit dem neuen Portal der Begabtenförderung für Stipendiaten campus.kas.de. Natür-lich geht Frau Dr. Schmidt ausführlich auf das 50-jährige Jubiläum der Begabten-förderung ein, das es in diesem Jahr zu feiern gilt. Ihr Dank gilt dem Vorstand des Vereins für dessen hervorragende Arbeit, und sie verbindet dies mit der Hoffnung, dass möglichst alle Altstipendiaten dem Verein beitreten.

Ottheinrich von Weitershausen berichtet anschließend ausführlich über die Arbeit

Es ist der dritte Tag der Jahrestagung 2015 der Altstipendiaten der KAS in Bad Mergentheim. Nach Podiumsdiskussion und spannendem Vortrag am Vormittag steht die Mitgliederversammlung des Alt-stipendiaten der Konrad-Adenauer-Stif-tung e. V. an. Im Großen Kursaal haben sich allerdings auch solche Altstipendia-ten eingefunden, die noch nicht Mitglied im Verein sind. Noch nicht – denn sie er-halten später ein ganz besonderes Ange-bot zur Mitgliedschaft. Denn es ist ja der Verein für alle Altstipendiaten, und die Mitgliedschaft ist mehr als nur empfeh-lenswert.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzen-den des Vereins, Ottheinrich von Weiters-hausen, wird zunächst der Verstorbenen gedacht. Nach Klärung einiger Formali-täten richtet Frau Dr. Susanna Schmidt in ihrer Eigenschaft als Leiterin der KAS-

des Vorstandes, der Regionalgruppen und der – inzwischen zahlreichen – Netzwer-ke. Das Portal KASconnect soll auch für die Stipendiatensprecher geöffnet wer-den – schließlich gilt es, das Networking immer weiter zu unterstützen und zu op-timieren. Wir hören, dass der Verein in-zwischen über 1.600 Mitglieder zählt und nun auch über eine Geschäftsstelle ver-fügt, in der Frau Engelbart als Ansprech-partnerin für alle Altstipendiaten gute Ar-beit leistet. Das Auditorium quittiert mit lautem Beifall. Nähere Informationen fin-den Altstipendiaten übrigens hier: www.altstipendiaten.de.

Der Zuhörer registriert, dass der Vorstand hier unglaublich viel und eben auch sehr gute Arbeit geleistet hat – und das darf an dieser Stelle einmal deutlich gesagt werden. Ottheinrich von Weitershausen bedankt sich bei Frau Dr. Schmidt für ihr

Veranstaltungen

Besonderes EngagementMitgliederversammlung des Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.

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Dann bemerkt der Kassenprüfer, dass der Jahresabschluss 2014 auch seine Zustim-mung gefunden hat, und so ist sowohl die Feststellung des Jahresabschlusses als auch die Entlastung des Vorstandes keine Frage.

Auch Wahlen standen an. Weil aber doch der Vorstand gute Arbeit geleistet hat, waren die (Wieder-) Wahlen nur eine Formsache. Neu im Vorstand ist Jan Niklas Engel für IT/Digitales. Damit setzt sich der neue Vorstand wie folgt zusammen:

• Ottheinrich von Weitershausen (Vor-sitz),

• Frank Siegmund (Schatzmeister), • Pia Leson (Mitgliederintegration), • Tobias Clemens (Regionen), • Dr. Frank Deickert (Tagungen), • Dr. Dietrich Dorn (Justiziar), • Lukas Lohaus (Netzwerke),

lebhaftes Interesse und bei ihrem Vertre-ter Dr. Thomas Knirsch. Besonderer Dank gilt auch Herrn Dr. Wolfgang-Michael Bött-cher und Frau Christiane Bareiß-Segovia für ihr unermüdliches Engagement.

Schließlich stellt der Schatzmeister, Frank Siegmund, seine Berichte zu den Finan-zen vor: sowohl zu den Finanzen der Alt-stipendiaten als auch zu den Finanzen des Vereins. Insgesamt steht es gut um die Fi-nanzen. Dennoch wirbt auch Frank Sieg-mund für mehr Mitglieder des Vereins und macht allen Altstipendiaten, die noch kein Mitglied sind, ein revolutionäres Angebot: Wer im Rahmen der Jahrestagung bei-tritt, erhält 0,01 % Rabatt – die gesparte Briefmarke für den Aufnahmeantrag. Es macht also Sinn, die Jahrestagungen zu besuchen… Frank Siegmund dankt noch allen Einzahlern in den Hilfs- und Sozial-fonds für ihre unablässige Unterstützung.

• Corinna Kriesemer (Marketing/Kom-munikation),

• Jan Niklas Engel (IT/Digitales).

Die Versammlung endet pünktlich. So hat jeder ausreichend Zeit, sich für den Abend frisch zu machen, denn der wird sicher anstrengend: Sektempfang, Jagd-hornbläser, Grußwort des Bayrischen Staatsministers der Justiz AS Prof. Dr. Winfried Bausback, MdL, ein reichhaltiges Buffet und Tanzen, bis die Sohle qualmt… Ich freue mich auch in diesem Jahr dabei zu sein, bei der Jahrestagung dieser un-glaublich starken Gemeinschaft. Und wer nun immer noch nicht Mitglied im Verein ist – für gerade mal 60 EUR pro Jahr: Frau Dagmar Engelbart nimmt Aufnahmean-träge gerne entgegen: E-Mail [email protected].

Text: Dr. Heinz Bettmann

Veranstaltungen

Besonderes Engagement

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Mit einem gemeinsamen Auftritt begeisterten „Adenauers Vo-kalkabinett“ und das Orchester der Begabtenförderung die Besu-cher des Konzertes, das im Rahmen der diesjährigen Altstipen-diatentagung in der Bad Mergentheimer Schlosskirche stattfand. Unter der Leitung von Orchester-Dirigent Clemens Schuldt und Chor-Dirigent Valentin Kunert studierten Stipendiaten und Altsti-pendiaten, Hobbymusiker und Musikstudenten eine Woche lang gemeinsam ein anspruchsvolles Programm der Musikliteratur ein: Das Orchester führte die Hebriden-Ouvertüre von Felix Mendels-sohn Bartholdy auf, das Prélude à l‘apres-midi d‘un Faune von Claude Debussy und die Romanze für Violine und Orchester von Antonín Dvořák mit Stipendiat Axel Haase als Solist. Der Chor präsentierte die Stücke Adam Lay Ybounden von John Ireland, Il est bel et bon von Pierre Passereau, die Serenade von Edward Elgar sowie das Abendlied von Felix Mendelssohn Bartholdy, bei dem Stipendiat Daniel Tepper die Begleitung am Klavier über-nahm. Am Ende des Konzerts führten beide Ensembles gemein-sam ein Lullaby aus Edward Elgars „Scenes from the Bavarian Highlands“, op. 27 auf.Die Tagungsleitung der Orchesterwoche oblag Maria Hörl und Maximilian Sun, unterstützt von einem Organisations-Team; die Verantwortung für die Organisation des Chors trugen in diesem

Jahr Thies Albert, Silke Hans, Anna Hohneck und Céline Mérat.

Text: Maria Hörl / Céline Mérat; Fotos: Heinz Bettmann / Foto Besserer

Das Orchester und der Kammerchor der KAS möchten sich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei der Konrad-Adenauer Stiftung, dem Altstipendiaten der Konrad Adenauer Stiftung e.V. sowie beim Organisationsteam der Altstipendia-ten-Jahrestagung in Bad Mergentheim für die organisatorische wie finanzielle Unterstützung bedanken! Von Seiten der Orga-nisatoren beider Ensembles bedanken wir uns zudem bei allen Musikerinnen und Musikern, Sängerinnen und Sängern für den gelungenen Konzertabend und die trotz langer, anstrengen-der und arbeitsintensiver Probentage stets heitere Atmosphä-re und hohe Konzentrationsleistung, die uns allen schöne und unvergessliche Musiktage bescherte!

Sie möchten als Altstipendiat mitspielen oder mitsingen? Wir freuen uns über neue Mitglieder! Informationen erhal-ten Sie bei [email protected] (Maria Hörl), [email protected] (Céline Mérat) sowie unter www.kas.de/musik

Musik auf der JahrestagungChor und Orchester der KAS-Begabten-

förderung in Bad Mergentheim

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TIPPS UND TRICKSWer ist Ansprechpartner/Ansprechpartne-rin für ein bestimmtes Netzwerk oder eine Regionalgruppe? Wie kann ich diese Per-son kontaktieren?

Die Antwort hierauf findest Du nun noch einfacher. Nutze die Suchfunktion, indem Du in das Suchfeld auf der Startseite den Namen des gewünschten Netzwerks ein-tippst. Wähle rechts daneben die Katego-rie „Personen“ und klicke auf „OK“. Nun wird Dir der Link zu der Koordinatorin/dem Koordinatoren angezeigt. Du kannst von dort aus auch direkt Nachrichten an die Koordinatorin/den Koordinatoren ver-schicken.

Übrigens: Wusstest Du schon, dass es ne-ben der einfachen Suchfunktion (rechts unter der Navigationsleiste) eine weitere Suchfunktion gibt? Unter dem Menüpunkt

„Persönliches“ gelangst du über den Un-terpunkt „Alle Mitglieder“ zu einer erwei-terten Suchfunktion, mit der Du gezielter nach einem gewissen Personenkreis su-chen kannst. Hier kannst Du Mitglieder beispielsweise nach einer bestimmten Gruppenmitgliedschaft, beruflichen Da-ten und Adressen, aber auch nach Förde-rungsart, Auslandsaufenthalten oder eh-renamtlichen Engagement filtern lassen. Probiere es doch gleich mal aus!

Bei Fragen hilft das Admin-Team Euch unter [email protected] gerne weiter.

KASconnect ist das Netzwerk der Altsti-pendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung. Altstipendiat, aber noch kein Mitglied? Dann anmelden unter www.kasconnect.de.

Text: Eva-Katharina Zepp

Neues aus KASconnectIn der Kolumne „Neues aus KASconnect“ informieren wir Euch regelmäßig über Neuigkei-ten sowie Tipps und Tricks von kasconnect.de

Seitenblicke

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Tagen im UrlaubsparadiesTagungen in Konrad Adenauers ehe-

maliger Sommerresidenz Villa La Collina

Erinnern Sie sich möglicherweise an einen früheren Besuch der Villa La Collina während Ihres Stipendiums bei der Konrad Ade-nauer Stiftung? Oder haben Sie es nie geschafft, Konrad Adenau-ers ehemalige Sommerresidenz am herrlichen Comer See kennen zu lernen? Ein Grund mehr, die Villa La Collina und den Genius Loci für eine eigene Veranstaltung Ihres Unternehmens zu nut-zen, da das großzügige Anwesen mit seinen 34 Gästezimmern und dem herrlichen, 27.000 qm großen Park in spektakulärer Lage heutzutage auch für Gast-Veranstaltungen und Urlaubsgäs-te seine Tore öffnet. Einen Kurzfilm, viele Fotos und weitere In-formationen finden Sie auf www.villalacollina.com. Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung - rufen Sie uns an, wir freuen uns auf Sie!

Text: Heiner Enterich; Foto: Harald Odehnal

Villa La Collina | Accademia Konrad AdenauerInternationale Begegnungsstätte für Politik, Wirtschaft und Kultur

Geschäftsführer Heiner EnterichTel: 0039 034 444 111Fax: 0039 034 441 058E-Mail: [email protected]

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AS Dr. Johannes Ludewig, Stipendiat von 1968 bis 1971, hat ein Buch zur Wie-dervereinigung verfasst, das auf seinem persönlichen Erleben dieser Zeit beruht: „Den bevorstehenden 25. Jahrestag der Wiedervereinigung habe ich zum Anlass genommen, meine Erinnerungen an die Zeit von 1990 bis 1997 aufzuschreiben. In dieser Zeit war ich bis Ende 1994 im Bundeskanzleramt Abteilungsleiter und Berater des Bundeskanzlers für Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie verantwortlicher Koordinator für den Auf-bau Ost. An den Verhandlungen, die zur Wiedervereinigung führten, war ich unmit-telbar beteiligt. Von 1995 bis 1997 war ich Staatssekretär im Bundeswirtschaftsmi-nisterium und Beauftragter der Bundesre-gierung für die neuen Länder. In meinem Buch ging es mir insbesondere darum zu erläutern, welche Überlegungen in Bundeskanzleramt und Bundesregierung

in meiner persönlichen Wahrnehmung auf dem Weg zur Wiedervereinigung und wäh-rend des sich anschließenden Aufbaus Ost wichtig waren, welche Persönlichkeiten dabei eine maßgebliche Rolle gespielt und wie wir uns mit den ungewöhnlichen Her-ausforderungen in dieser ungewöhnlichen Zeit auseinandergesetzt haben. Wichtig war mir auch, die beispiellos dramatischen wirtschaftlichen Umbrüche in der ostdeut-schen Wirtschaft an Hand konkreter Bei-spiele und Geschehnisse anschaulich zu machen, an die damit verbundenen Zu-mutungen für die betroffenen Menschen zu erinnern und die besonderen Leistun-gen der Betriebsräte der ostdeutschen Industriebetriebe für den Aufbau Ost zu würdigen, die in der bundesdeutschen Öffentlichkeit zu wenig Aufmerksamkeit und noch weniger Anerkennung gefunden haben. Dieses Buch mit dem Titel „Unter-nehmen Wiedervereinigung - Von Planern,

Machern, Visionären“ habe ich im März zusammen mit dem Bundesinnenminister AS Dr. Thomas de Maizière in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist im Os-burg-Verlag Hamburg erschienen, umfasst 288 Seiten und kostet 22 Euro.“

Text: Dr. Johannes Ludewig

Der Weg zur WiedervereinigungNeues Buch von AS Dr. Johannes Ludewig

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Unter dem Motto „Dem Fremden begegnen – Münchner KAS-Stipendiaten engagieren sich für Flüchtlinge“ renovierten Sti-pendiaten gemeinsam mit anderen ehrenamtlichen Helfern eine Unterbringung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Bayernkaserne. Wir als Verein der Altstipendiaten unterstützten dieses Projekt mit einem Finanzzuschuss. Neben den KAS-Sti-pendiaten, die das Ganze initiiert und organisiert hatten, pack-ten auch Helfer der evangelischen Jugend und etliche Flüchtlinge selbst mit an. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: bunte Gänge in freundlichen Farben, helle Zimmer mit lustigen Mustern an den Wänden statt grau in grau und dazu eine Gemeinschaftsküche mit bayerischen Rauten.

Monatelang hatten sich die Initiatoren um Genehmigungen ge-kümmert, Spenden organisiert und Helfer mobilisiert.

Auch der Volleyballplatz vor dem Haus konnte wieder hergerich-tet werden. Dort traten schon mittags mit großer Begeisterung bunt gemischte Mannschaften gegeneinander an. Am Abend ha-ben Helfer und Flüchtlinge gemeinsam gegrillt. Die Lebensmittel wurden von Biomärkten, Bäckereien und Getränkehändlern ge-spendet.

Diese Renovierungs- und Begegnungsaktion war ein voller Er-folg – ein Tag, an den sich alle Teilnehmer hoffentlich noch lange erinnern werden.

Text: Daniela Fürst

Redaktionsschluss für die nächste KASsiber-Ausgabe: 31.08.2015. Beiträge bitte senden an: Corinna Kriesemer ([email protected])

Schon Mitglied im Verein der Altstipendiaten? Jetzt Mit-glied werden! Beitrittsformular hier: https://www.kascon-nect.de/portal/?ShowLink=291468&i

Unterstützung für FlüchtlingeMünchner Altstipendiaten unterstützen

besonderes Projekt der Stipendiaten

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