Kantonsratssession Mai 2013
-
Upload
sp-solothurn -
Category
Documents
-
view
215 -
download
0
description
Transcript of Kantonsratssession Mai 2013
Kantonsrat 7. / 8. / 15. Mai 2013
Inhalt Sessionsumfrage ...................................................................................... 2
Sessionsvorschau ...................................................................................... 3
Für die Natur und die Familien ................................................................................................ 3
Medienmitteilung vom 17. April 2013 ........................................................... 4
Rechnung 2012 des Kantons Solothurn: ............................................................................. 4
Medienmitteilung vom 14. Mai 2013 ............................................................ 5
Steuererleichterungen ................................................................................................................ 5
Vorstösse ................................................................................................. 6
Auftrag überparteilich: Desinteresse der Männer am Lehrberuf ................................ 6
Interpellation: Steuerbefreiung für Unternehmen: Praxis und Nutzen für den
Kanton Solothurn .......................................................................................................................... 7
Interfraktionelle Interpellation – Massnahmen gegen häusliche Gewalt ................ 9
Interpellation: Ausbildung Lehrpersonen- Welche Massnahmen wurden seit
2009 zur Behebung des Mangels an ausgebildeten Lehrpersonen insbesondere
an Schulischen HeilpädagogInnen unternommen und welche Auswirkungen
haben sie? ..................................................................................................................................... 10
Informationen zu allen Geschäften ............................................................ 12
Wahlen .................................................................................................. 13
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 2
Sessionsumfrage
Unterstützen Sie den Umbau und
die Innensanierung des Museums
Altes Zeughaus sowie den dafür
vorgesehenen Verpflichtungskredit in der Höhe von 12,9 Mio.
Franken?
Ja, das einzige Museum, das dem
Kanton Solothurn gehört, muss aus
sicherheitstechnischen und
energetischen Gründen saniert werden. Andernfalls droht die
Schliessung.
Mit einer Interpellation greift Mathias Stricker (SP, Bettlach) das Thema Leistungschecks an der
Volksschule auf. Finden Sie solche Checks sinnvoll?
Flächendeckende Checks bergen die Gefahr, dass Ranglisten auf Kosten einzelner Gemeinden erstellt werden
und Teaching to the test verstärkt wird. Missbräuchliches Erstellen von
Rankings muss auf Gesetzesstufe
geregelt werden. Die SP unterstützt förderorientierte Checks.
Unterstützen Sie die mit einem Auftrag von Johannes Brons (SVP,
Schönenwerd) geforderte Schaffung eines Babyfensters im
Kanton Solothurn?
Ja, die SP unterstützt das Anliegen und begrüsst, dass das Departement
schnell gehandelt hat und ein Babyfenster demnächst in Olten
eröffnet wird.
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 3
Sessionsvorschau
Für die Natur und die Familien
Fabian Müller, Balsthal
Die SP unterstützt grundsätzlich die Massnahmen, die der Regierungsrat
im Richtplan vorschlägt. Sie erachtet es als zwingend notwendig, dass in
Zukunft viel sorgfältiger mit den noch vorhandenen Grün- und
Waldflächen umgegangen wird. Für die SP ist es ein zentrales Anliegen,
dass wir zur Natur mehr Sorge tragen. Er darf nicht sein, dass weiterhin
grosse Flächen an Landwirtschaftsland zubetoniert werden. So
beispielsweise, dass sich die Siedlungsgebiete nicht mehr weiter
ausdehnen sollen und die Gemeinden bei ihren Ortsplanungen vermehrt
auf Möglichkeiten zur Verdichtung achten müssen.
Der Bedarf an familien- und schulergänzenden Kinderbetreuungsplätzen
(Krippen, Kitas, Tagesschulen, Mittagstische etc.) im Kanton Solothurn ist
weder insgesamt noch regional gedeckt. Diesen Missstand thematisiert die
SP-Fraktion mit zwei Vorstössen von Anna Rüefli, einem Auftrag, der
„Massnahmen zur Steigerung des Angebots an familienergänzender
Kinderbetreuung im Vorschulbereich“ verlangt, und einer
„Standesinitiative zur Verlängerung der Anstossfinanzierung von
familienergänzenden Kinderbetreuungsplätzen durch den Bund“. Damit
kommt die SP einem Anliegen der Solothurner Stimmbevölkerung nach.
Diese hat im Gegensatz zur Mehrheit der Kantone am 3. März 2013 den
Familienartikel angenommen und damit Ja gesagt zu einer besseren
Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit sowie einem
bedarfsgerechten Betreuungsangebot.
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 4
Medienmitteilung vom 17. April 2013
Rechnung 2012 des Kantons Solothurn:
Einnahmenausfälle wegen verfehlter Steuerpolitik
Die SP-Kantonsratsfraktion nimmt die Rechnung 2012 mit einem
erstmaligen Aufwandüberschuss seit 2002 von 111.4 Mio. Fr. mit
Besorgnis zur Kenntnis. Während die SP auf die düsteren Aussichten
bereits früher hingewiesen und gewarnt hat, setzte die bürgerliche Mehrheit des Kantonsparlamentes Ende 2011 fahrlässig eine Senkung des
Steuerfusses um 4 % durch. Die Rechnung 2012 zeigt deutlich auf, dass
die Steuersenkung alle Bürgerinnen und Bürger teuer zu stehen kommt. Profitiert davon haben jedoch nur wenige mit hohem Einkommen.
Auch die Steuersenkungen im Rahmen des Nachvollzugs der Unternehmenssteuerreform II sind verantwortlich für die heute fehlenden
Mittel auf der Einnahmenseite. Da auch auf der Ausgabenseite zusätzlich ab 2012 die neue Spitalfinanzierung, als auch die Pflegefinanzierung zu
Buche schlagen, fehlen dem Kanton auch in den nächsten Jahren jährlich rund 150 Millionen Franken.
Der von der Regierung angekündigte und erweiterte Massnahmenplan,
wird unweigerlich schmerzhafte Einsparungen beinhalten, verbunden mit Leistungsabbau für alle Bürgerinnen und Bürger. Während hohe
Einkommen mit spürbaren Entlastungen rechnen können, werden die Leistungen für den Mittelstand mittelfristig abgebaut. Damit ist die SP-
Fraktion nicht einverstanden.
Die Wirtschaftskrise zeigt deutlich, dass nicht die Steuerbelastung der massgebende Faktor ist, sondern die Erhaltung von Arbeitsplätzen, sowie
die Höhe der Wohn-, Krankenkassen- und Energiekosten. Ebenso wichtig
ist ein attraktives Angebot an Infrastruktur, Bildung und Wohnqualität. Genau diese Qualität hat der Kanton Solothurn heute noch. Die SP-
Fraktion will dies jedoch nicht mit einer kurzfristigen
Steuersenkungspolitik mit langfristig verheerenden Folgen aufs Spiel
setzen.
Die verfehlte Steuerpolitik verursacht Einnahmenausfälle von mehreren
zehn Millionen Franken. Dafür werden alle Bürgerinnen und Bürger mit
einem Leistungsabbau bezahlen müssen. Dagegen wehrt sich die SP-
Fraktion.
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 5
Medienmitteilung vom 14. Mai 2013
Steuererleichterungen
Tax Holidays – Schaden oder Nutzen?
Steuererleichterungen für Unternehmen, sogenannte Tax Holidays,
können auf Ebene Kanton und Gemeinde im Sinne von Art. 23 Abs. 3 des
Steuerharmonisierungsgesetzes unter bestimmten Voraussetzungen
Steuererleichterungen für bis zu zehn Jahre beantragt werden. Diese können zu einer Reduktion oder vollständigen Befreiung von der
Gewinnsteuer führen. Kantonsrat Simon Bürki aus Biberist stellt, im
Namen der SP, Fragen zu den Auswirkungen für den Kanton Solothurn.
Kantonsrat Bürki möchte wissen seit wann Steuererleichterungen für
Unternehmen, sogenannte Tax Holidays, gewährt werden, was die zu erfüllenden Kriterien resp. die Grundlagen sind und wie diese kontrolliert
werden. Zu weiteren Fragen erhofft sich der Interpellant wichtige Informationen, wie z.B. was geschehe, wenn ein Unternehmen vorzeitig
wegziehe, wie viele Unternehmen davon profitieren, ob dadurch dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen wurden und welche Branchen davon profitieren.
Im Zusammenhang mit der kantonalen Finanzsituation dürften insbesondere die Ergebnisse auf die Fragen interessieren, welches
Steueraufkommen der Kanton Solothurn in den letzten zehn Jahren von Unternehmen nach diesem Steuererleichterungsregime verzeichnete. Und
auf wie viele Steuereinnahmen er im Vergleich zur ordentlichen Besteuerung dieser Unternehmen im gleichen Zeitraum, sowohl auf
kantonaler als auch kommunaler Ebene, verzichtet hat.
Die Tax Holidays dürfte auch im Bereich des Solothurner Finanzausgleichs
mit dem Bund infolge des unausgeschöpften Potenzials Auswirkungen haben. Die SP-Fraktion erhofft sich zu diesen Fragen wichtige Aufschlüsse
über Schaden und Nutzen dieser Steuerpraxis mit Unternehmen.
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 6
Vorstösse
Auftrag überparteilich: Desinteresse der Männer am
Lehrberuf
Mathias Stricker (Bettlach)
Der Regierungsrat wird beauftragt, mittels einer wissenschaftlichen Untersuchung zu klären, aus welchen Gründen (berufsspezifischen,
ökonomischen, sozialen, etc.) immer mehr Männer den Lehrerberuf
meiden. Ferner soll aufgezeigt werden, welche Massnahmen ergriffen
werden müssten, um den Lehrerberuf für Männer wieder attraktiver zu machen.
Begründung:
Der zunehmende Lehrpersonenmangel ist ein weltweites Thema: Laut UNESCO hätten im Jahr 2009 112 von 208 Ländern zusätzliche
Lehrpersonen für die Primarstufe rekrutieren müssen, um Kindern eine qualitativ hochstehende Primarschulausbildung zu ermöglichen.
Gleichzeitig ist zu beobachten, dass in vielen Teilen der Erde weibliche
Lehrkräfte in der Überzahl sind (UNESCO 2011). Dies gilt auch für die Schweiz, wobei die Beteiligung von Frauen umso grösser ist, je jünger die Schülerinnen und Schüler sind. Der Bildungsbericht Nordwestschweiz 2012
(S.102-105) zeigt für die Kantone des Bildungsraumes NWCH auf, dass im Schuljahr 2009/2010 im Kindergarten ca. 99 % Frauen, in der
Primarstufe ca. 80% und auf der Sekundarstufe I ca. 55 % beschäftigt waren.
Es ist bekannt, dass die Anzahl der Studierenden an der PH FHNW nicht
genügt, um den zukünftigen Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern in den
Kantonen des Bildungsraumes NWCH zu decken (Pensionierungswelle). Während die Zahl der weiblichen PH-Studierenden erfreulich hoch ist,
fehlen die Männer fast gänzlich, und zwar an allen Bildungsstufen, wenn
auch etwas weniger ausgeprägt für die Sekundarstufe I. Wenn der Kanton Solothurn zu einem zahlenmässig genügenden Nachwuchs an
Lehrpersonen gelangen will, muss er insbesondere wieder mehr Männer
für den Lehrberuf gewinnen. Mit dem Studienprogramm für erfahrene Berufspersonen wurde eine erste zielführende Massnahme umgesetzt.
Allein, diese Massnahme kann die Problematik höchstens entschärfen aber
nicht lösen.
Auch aus pädagogischen, sozialen und gesellschaftlichen Gründen ist es
sinnvoll, wenn die Schülerinnen und Schüler von Männern und Frauen unterrichtet werden. So erleben sie, im täglichen Geschehen, dass Bildung
und Erziehung eine Angelegenheit von beiden Geschlechtern ist. Wenn
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 7
auch bei den Knaben durch männliche Vorbilder das Interesse an Bildung und Erziehung geweckt wird, sind sie eher motiviert, später den Beruf
Lehrer zu wählen.
Interpellation: Steuerbefreiung für Unternehmen: Praxis und
Nutzen für den Kanton Solothurn
Simon Bürki (Biberist)
Steuererleichterungen für Unternehmen, sogenannte Tax Holidays,
können auf Ebene Kanton und Gemeinde im Sinne von Art. 23 Abs. 3 des
Steuerharmonisierungsgesetzes unter bestimmten Voraussetzungen
Steuererleichterungen für bis zu zehn Jahre beantragt werden. Die
Steuererleichterungen können dann zu einer Reduktion oder vollständigen
Befreiung von der Gewinnsteuer führen. Die Voraussetzungen erfüllen
Unternehmen, die neu eröffnet werden und solche, die dem
wirtschaftlichen Interesse des Kantons dienen. Eine wesentliche Änderung
der betrieblichen Tätigkeit kann dabei einer Neugründung gleichgestellt
werden. Es stellt sich die Frage, welche Auswirkungen sie für den Kanton
Solothurn gezeitigt hat.
In diesem Zusammenhang bitte ich den Regierungsrat um die
Beantwortung der folgenden Fragen:
1. Seit wann werden Steuererleichterungen für Unternehmen, sogenannte
Tax Holidays, gewährt und was sind die zu erfüllenden Kriterien resp.
die Grundlagen?
2. Wie wird deren Einhaltung kontrolliert? Findet eine periodische
Überprüfung statt? Wie ist die Erfolgskontrolle gewährleistet/geregelt?
Im Kanton Waadt erfolgt diese nach 5 Jahren. Dann kann der Kanton
die Steuererleichterung um weitere 5 Jahre verlängern, sie reduzieren
oder aber ganz aufheben.
3. Besteht die Möglichkeit bei einem (vorzeitigen) Wegzug des
Unternehmens oder Nichterfüllung der gestellten Kriterien die
Steuerersparnis zurück zu fordern? Wenn nein, warum nicht resp. ist
die Verankerung dieser Möglichkeit geplant? Wenn ja, kam dies schon
vor?
4. Wie vielen Unternehmen pro Jahr wurden Steuererleichterungen und
für wie viele Jahre gewährt? In wie vielen Fällen wurde das abgelehnt?
Wie viele Unternehmen befinden sich im Kanton Solothurn aktuell unter
diesem Regime?
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 8
5. Wie viele Arbeitsplätze konnten dank diesem Regime im Kanton
Solothurn dauerhaft geschaffen werden (aktueller Stand)?
6. Alle Unternehmungen mit Steuererleichterungen müssen ganz regulär
ihre Steuererklärung einreichen und werden nach gleicher Praxis
eingeschätzt. Auf dieser Grundlage lässt sich beantworten: Welches
Unternehmenssteueraufkommen verzeichnete der Kanton Solothurn in
den letzten zehn Jahren von Unternehmen nach diesem
Steuererleichterungsregime? Auf wie viele Steuereinnahmen
verzichtete er im Vergleich zur ordentlichen Besteuerung dieser
Unternehmen im gleichen Zeitraum sowohl auf kantonaler als auch
kommunaler Ebene?
7. Nach welchen Branchen/Tätigkeitsfeldern (z.B. Hauptsitze) wurden im
Kanton Solothurn Steuererleichterungen gewährt?
8. Bewähren sich die genannten Paragraphen/Kriterien des
Steuergesetzes angesichts der Fall- und Wirkungszahlen?
9. Wie sieht die Situation im Kanton Solothurn im Vergleich zu den
anderen Kantonen aus?
10. Hat diese Praxis ausserdem Auswirkungen auf die Situation des
Kantons Solothurn im Bereich des Finanzausgleichs mit dem Bund
wegen unausgeschöpften Potenzials? Wenn ja, welches sind die
gegenwärtigen und künftigen finanziellen Auswirkungen?
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 9
Interfraktionelle Interpellation – Massnahmen gegen
häusliche Gewalt
Christine Bigolin (Aetigkofen)
Gewalt in der Familie ist ein weit verbreitetes Übel. Die betroffenen
Erwachsenen, die Kinder und die Angehörigen leiden oft jahrelang und
erleiden schwere Traumata. Täter sind allerdings nicht dazu verdammt, ihr
ganzes Leben lang Täter zu bleiben. Erfahrungen zeigen, dass die Chancen
gut sind, über ein strukturiertes Lernprogramm Verhaltensmuster zu
ändern.
Es ist bekannt geworden, dass der Kanton Solothurn seine Beteiligung am
“Lernprogramm gegen häusliche Gewalt für Männer” eingestellt hat. Die in
den Medien kommunizierten Begründungen für den Abbruch dieses
Pilotprogrammes, insbesondere die mangelnde Zumutbarkeit des Kursorts
Liestal, überzeugen uns nicht. Die Problematik der häuslichen Gewalt
wurde im RRB Nr. 2010/862 deutlich geschildert. Seither sind die
Fallzahlen nochmals stark angestiegen. Andererseits zeigte eine
Evaluation des in Liestal angebotenen Therapieprogramms dessen
Wirksamkeit auf: die Rückfallquoten sanken auf unter 50%. Die Nutzung
dieses Angebotes durch die Kantone Basel-Stadt, Baselland und Aargau ist
sehr gut. Der Regierungsrat wird in diesem Zusammenhang darum
gebeten, folgende Fragen zu beantworten:
1. Aus welchen Gründen erfolgte seinerzeit der Entscheid, sich als Kanton am Programm zu beteiligen? Welche Überlegungen führten jetzt dazu,
sich nicht weiter am Programm zu beteiligen?
2. Wir gehen davon aus, dass es auch im Kanton Solothurn viele häusliche Gewalttäter gibt. Wie kann es da zu wenig Teilnehmende haben um an
einem bewährten Programm teilzunehmen?
3. Warum haben die Solothurner Behörden (Staatsanwälte, Sozialdienste
und Gerichte) nicht mehr Personen zu diesem Programm verpflichtet? Gibt es organisatorische Mängel, welche zur enttäuschenden Nutzung
geführt haben?
4. Ist der Regierungsrat nicht der Ansicht, dass für ein häufig
vorkommendes Problem wie häusliche Gewalt eine strukturierte
Lernlösung, wie sie das Lernprogramm bietet, aufwändigen ad-hoc-
Lösungen vorzuziehen ist? 5. Wie kann ein Kursort, der von sämtlichen grösseren Ortschaften des
Kantons mit dem öffentlichen Verkehr innerhalb von rund einer Stunde
erreichbar ist, als unzumutbar eingeschätzt werden?
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 10
6. Wie gedenkt der Regierungsrat, eine vermehrte Nutzung von solchen sinnvollen Präventions- und Interventionsangeboten zu fördern?
7. Welche anderen Präventions- und Interventionsangebote im Bereich
häusliche Gewalt werden aktuell angewendet? 8. Mit welcher Strategie gedenkt der Kanton Solothurn dem Problem
häusliche Gewalt zu begegnen?
Interpellation: Ausbildung Lehrpersonen- Welche
Massnahmen wurden seit 2009 zur Behebung des Mangels an
ausgebildeten Lehrpersonen insbesondere an Schulischen
HeilpädagogInnen unternommen und welche Auswirkungen
haben sie?
Franziska Roth (Solothurn)
1. Wie viele Lehrkräfte ohne stufengerechte Lehrberechtigung unterrichten
in diesem Schuljahr:
a) als Schulische Heilpädagogin oder Heilpädagoge, SHP
b) an der Primarschule inkl. Kindergarten
c) an der Sekundarschule B
d) an der Sekundarschule E
e) an der Sekundarschule P
2. Wie viele Lehrpersonen des Kantons Solothurn bildeten sich in den
letzten vier Jahren zur Heilpädagogin oder zum Heilpädagogen aus? Wie
hoch war der finanzielle Aufwand dafür?
3. Welche zusätzlichen Massnahmen ergriff der Kanton in den letzten vier
Jahren um den Mangel an ausgebildeten Lehrpersonen insbesondere im
Bereich Schulische Heilpädagogik zu beheben und wie wirken sie sich im
Schulalltag aus?
4. In § 50 VSG wird die Lehrberechtigung für die Stufe geregelt und
festgelegt, dass Lehrpersonen ohne anerkannte Lehrdiplome nur befristet
angestellt werden können, und zwar während längstens vier Jahren. Laut
§ 38 Absatz 2 des Gesamtarbeitsvertrages vom 25. Oktober 2004 (GAV;
BGS 126.3) geht ein befristetes Arbeitsverhältnis, das länger als vier Jahre
dauert, in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis über. In seiner
Stellungnahme von 2009 beurteilt der Regierungsrat diese Umwandlung
des Anstellungsverhältnisses im Hinblick auf die Qualitätssicherung an den
Schulen als problematisch.
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 11
a) Hat der Regierungsrat Kenntnis von der Anzahl unbefristeter Stellen
ohne adäquate Ausbildung? Wenn ja wie hoch ist diese? Wenn nein,
warum nicht?
b) Welche zusätzlichen Massnahmen (positive Anreize) gedenkt der
Regierungsrat zu ergreifen, um dem nach wie vor eklatanten Mangel an
adäquat ausgebildeten Lehrpersonen zu begegnen?
5. Wenn Lehrpersonen ohne adäquate Ausbildung angestellt werden, so
sind die Lohnkosten für Gemeinden und Kanton geringer. Früher wurden
Primarlehrpersonen, die als Schulische Heilpädagogen/innen
unterrichteten in Lohnklasse 19 eingereiht. Neu werden sie aufgrund von
Zulesys in Lohnklasse 18 besoldet.
a) Wie hoch sind die eingesparten Kosten des Kantons aufgrund der
Anstellung nicht adäquat ausgebildeter Lehrpersonen?
b) Teilt der Regierungsrat die Auffassung, dass die Verpflichtung der
Schulleitungen zur Ausschreibung von Stellen, die nicht mit genügend
qualifizierten Lehrpersonen besetzt sind, eine sinnvolle Massnahmen ist,
um dem Mangel an adäquat ausgebildeter Lehrpersonen zu begegnen und
evt. Sparbemühungen auf Kosten der Schulqualität zu verhindern?
6. Eingeleitet durch die Bologna-Reform erfolgte eine strukturelle und
inhaltliche Normierung der Studiengänge. Seit 2003 sind
Ausbildungsgänge mit einem Master-Abschluss möglich. Die EDK empfiehlt
den Kantonen die Gleichbehandlung von alt- und neurechtlich
ausgebildeten Heilpädagogen/innen. Der Kanton Solothurn behandelt alt-
und neurechtlich ausgebildete SHPs nicht gleich, indem er altrechtlich
ausgebildete Heilpädagoginnen und Heilpädagogen eine Lohnklasse tiefer
einstuft.
a) Wie viele altrechtlich ausgebildete Heilpädagogen/innen unterrichten
im Kanton Solothurn?
b) Hat der Regierungsrat Kenntnis davon, wie die anderen Kantone,
insbesondere innerhalb des Bildungsraumes Nordwestschweiz, alt- und
neurechtlich ausgebildete SHPs entlöhnen und wenn ja wie sieht dort die
Einstufung aus?
b) Keines der Ausbildungsinstitute bietet für SHPs ein „Upgrade“ zur
Erlangung des Masterabschlusses an und zwar mit der Begründung, dass
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 12
die altrechtlichen Ausbildungen bereits dem Masterniveau entsprechen
wurden. Der Kanton Solothurn sieht bis heute ausser der erneuten
Anmeldung zum Studium keine Nachqualifizierung vor. Gedenkt der
Regierungsrat mit den zuständigen Hochschulen Verhandlungen zu führen,
um zum Beispiel durch den Besuch einiger Module, den Personen mit
Diplomabschluss die Nachqualifizierung zu ermöglichen?
2. Begründung
Im Kanton Solothurn verfügen viele Lehrpersonen nach wie vor nicht über
ein adäquates Fach- oder Stufendiplom. Am gravierendsten ist die
Situation bei den Schulischen Heilpädagogen/innen wo vielfach mehr als
die Hälfte der Lehrpersonen nicht adäquat ausgebildet sind.
Neben Lehrpersonen, die kein adäquates Fach- oder Stufendiplom haben,
gibt es solche, denen jegliches Lehrdiplom fehlt. Das sind zum Beispiel
Berufsleute die einzelne Fächer abdecken oder Studierende Pädagogischer
Hochschulen die schon vor Abschluss der Ausbildung unterrichten.
In seiner Stellungnahme zur Interpellation I 217/2009 bezüglich
Qualitätssicherung durch adäquat ausgebildete Lehrpersonen, erwähnt der
Regierungsrat dass der Kanton Solothurn daran interessiert ist, dass in
den Schulen adäquat ausgebildete Lehrpersonen unterrichten und
überzeugt ist, dass gut ausgebildete Lehrpersonen mit den Anforderungen
des Berufes am besten zurechtkommen. Er stellte damit in Aussicht, dass
deshalb zur Behebung des Lehrpersonenmangels gezielte Gespräche mit
dem Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO sowie dem Verband
Schulleiterinnen und Schulleiter Solothurn VSL zu führen sind und ebenso
mit den Ausbildungsstätten. Die oben beschriebene Situation scheint sich
seit 2009 nicht verbessert zu haben, darum bitten wir den Regierungsrat
die aufgeführten Fragen zu beantworten.
Informationen zu allen Geschäften
Geschäftsliste
hängige Geschäfte
erledigte Geschäfte
Vernehmlassungen
Regierungsratsbeschlüsse
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 13
Wahlen
Der Kantonsrat tagte erstmals am 7. Mai 2013 in der neuen
Zusammensetzung für die Legislatur 2013 – 2017. Als erstes galt es
diverse Wahlen durchzuführen, sowohl in der Fraktion (30. April) als auch für den Kanton (8. Mai). (fett = neu)
Fraktion (19 Mitglieder)
Fraktionspräsidentin: Fränzi Burkhalter-Rohner
Vizepräsidium: Jean-Pierre Summ, Anna Rüefli
Mitglieder: Franziska Roth Mathias Stricker
Fabian Müller Peter Gomm
Niklaus Wepfer
RPK: Evelyn Borer, Simon Bürki
Nicht mehr im Kantonsrat: Trudy Küttel Zimmerli
Clivia Wullimann
Walter Schürch Heinz Glauser
Ueli Bucher
Ruedi Heutschi
Kanton (SP-Vertretungen)
Kantonsratspräsidentin 2013: Susanne Schaffner-Hess
(Bestätigungswahl)
Geschäftsprüfungskommission: Simon Esslinger
Hardy Jäggi
Karl Tanner
Finanzkommission: Fränzi Burkhalter-Rohner
Susanne Schaffner-Hess
Simon Bürki
Justizkommission: Christine Bigolin Ziörjen Jean-Pierre Summ
Urs Huber
Kantonsrat, Mai 2013
Seite 14
Sozial- und Gesundheitskomm: Evelyn Borer Anna Rüefli
Luzia Stocker
Bildungs- und Kulturkommission: Urs von Lerber (Präsident)
Franziska Roth
Mathias Stricker
Umwelt-Bau- und Wirtschaftsk: Fabian Müller
Roger Spichiger
Markus Ammann
IPK Nordwestschweiz: Jean-Pierre Summ
IPK Fachhochschule: Urs von Lerber
Einbürgerungskommission: Luzia Stocker
Anwesend waren 95 Parlamentariern. Die Kommissionsmitglieder wurden mit offenem Handmehr gewählt.
Beamtenwahlen (SP-Vertretungen)
Stimmen erhalten
Oberrichter: Thomas Flückiger (90) Daniel Kiefer (90)
Beat Stöckli (90)
Ersatzrichter Obergericht: Stefan Hagmann (92)
Lisa Lamanna Merkt (92)
Präsident Jugendgericht: Ueli Kölliker (95)
Jugendgericht: Marlene Grieder (89)
Kant. Schätzungskomm: Boris Banga (VP) (65) (57)
Oberstaatsanwalt: Hansjürg Brodbeck wurde früher gewählt Stv. Oberstaatsanwältin: Sabine Husi (86)
Staatsanwalt: Domenic Fässler (87)
Steuergericht: Aristide Roberti (65)
(von 7 auf 5 Mitglieder red.) Christian Winiger (49)